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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt rekombinante Verfahren und Materialien
zur Herstellung von Polyketiden durch rekombinante DNA Technologie
zur Verfügung.
Die Erfindung liegt auf den Gebieten der Landwirtschaft, Tierhaltung,
Chemie, medizinischen Chemie, Medizin, Molekularbiologie, Pharmakologie
und Veterinärtechnologie.
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Hintergrund der Erfindung
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Polyketide
stellen eine große
Familie von diversen Verbindungen dar, die aus 2-Kohlenstoffeinheiten durch eine Folge
von Kondensationen und nachfolgenden Modifikationen synthetisiert
werden. Polyketide treten in vielen Typen von Organismen auf, einschließlich Pilzen
und mycelischen Bakterien, insbesondere den Aktinomyceten. Es gibt
eine breite Vielzahl von Polyketid Strukturen, und die Klasse der
Polyketide umfasst zahlreiche Verbindungen mit diversen Aktivitäten. Erythomycin,
FK-506, FK-520, Megalomicin, Narbomycin, Oleandomycin, Picromycin,
Rapamycin, Spinomycin und Tylosin sind Beispiele solcher Verbindungen.
Wegen der Schwierigkeit Polyketid-Verbindungen durch traditionelle
chemische Methodologie herzustellen, und der typischerweise geringen
Produktion von Polyketiden in Wildtyp Zellen, gibt es ein beträchtliches
Interesse verbesserte oder alternative Produktionsmittel für Polyketid
Verbindungen zu finden (s. PCT-Veröffentlichungen Nr. WO 93/13663;
WO 95/08548; WO 96/40968; 97/02358; und 98/27203; Vereinigte Staaten
Patent Nr. 4,874,748; 5,063,155; 5,098,837; 5,149,639; 5,672,491;
5,712,146; und 5,962,290; Fu et al., 1994, Biochemistry 33: 9321-9326;
McDaniel et al., 1993, Science 262: 1546-1550; und Rohr, 1995, Angew.
Chem. Int. Ed. Engl. 34(8): 881-888).
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Polyketide
werden in der Natur durch Polyketid Synthase (PKS) Enzyme synthetisiert.
Diese Enzyme, die Komplexe sind von multiplen großen Proteinen,
sind den Synthasen ähnlich,
die die Kondensierung von 2-Kohlenstoff Einheiten bei der Biosynthese
von Fettsäuren
katalysieren. PKS Enzyme sind durch PKS Gene kodiert, die gewöhnlich aus
drei oder mehr offenen Leserahmen (ORFs) bestehen. Zwei Haupttypen
von PKS Enzymen sind bekannt; diese unterscheiden sich in ihrer
Zusammensetzung und Syntheseweise. Diese zwei Haupttypen von PKS
Enzymen werden gemeinhin als Typ I oder „modulare" oder Typ II „iterative" PKS Enzyme bezeichnet. Ein dritter
Typ von PKS, der primär
in Pilzzellen gefunden wird, besitzt Merkmale sowohl von Typ I als
auch Typ II Enzymen und wird als ein „fungales" PKS Enzym bezeichnet.
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Modulare
PKSs sind verantwortlich für
die Herstellung einer großen
Anzahl von 12-, 14- und 16-gliedrigen Marcrolid-Antibiotika einschließlich Erythomycin,
Megalomicin, Methymycin, Narbomycin, Oleandomycin, Picromycin und
Tylosin. Jedes ORF eines modularen PKS kann ein, zwei oder mehr „Module" einer Ketosynthase
Aktivität
umfassen, jedes Modul davon besteht aus wenigstens zwei (falls es
ein Ladungsmodul ist) und typischer aus drei (für das einfachste Verlängerungsmodul)
oder mehr enzymatischen Aktivitäten
oder „Domänen". Diese großen multifunktionalen
Enzyme (> 300,000
kDa) katalysieren die Biosynthese von Polyketid Macrolactonen durch
Multischrittwege, die decarboxylierende Kondensationen zwischen
Acylthioestern, gefolgt von Zyklen variierender β-Kohlenstoff Prozessierungsaktivitäten, umfassen
(siehe O'Hagan,
D. The polyketide metabolites; E. Horwood: New York, 1991). Während des
vergangenen halben Jahrzehnts wurde das Studium der modularer PKS
Funktion und Spezifität
stark vereinfacht durch das Plasmid basierte Streptomyces coelicolor
Expressionssystem, das mit den 6-Deoxyerythronolid B (6-dEB) Synthase
(DEBS) Genen entwickelt wurde (siehe Kao et al., 1994, Science,
265: 509-512, McDaniel et al., 1993, Science 262: 1546-1557, und
U.S. Patent Nr. 5,672,491 und 5,712,146).
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Die
Vorteile dieses Plasmid basierten genetischen Systems für DEBS sind,
dass es die aufwändigen und
begrenzten Techniken zur Manipulation des natürlichen DEBS Wirtsorganismus,
Saccharopolyspora erythraea, überwindet,
und die Komplexität
der PKS Analyse durch Bereitstellen eines „sauberen" Wirtshintergrundes reduziert. Dieses
System beschleunigte auch die Konstruktion der ersten kombinatorischen
modularen Polyketid Bibliothek in Streptomyces (siehe PCT Veröffentlichungsnr.
WO 98/49315 und 00/024907). Die Fähigkeit Aspekte der Polyketid
Biosynthese durch genetische Manipulation der PKSs zu kontrollieren,
wie Monomerselektion und Grad des β-Kohlenstoff Prozessierens,
hat großes
Interesse an der kombinatorischen Konstruktion neuer Antibiotika
hervorgerufen (siehe Hutchinson, 1998, Curr. Opin. Microbiol. 1:
319-329; Carreras und Santi, 1998, Curr. Opin. Biotech. 9: 403-411;
und U.S. Patent Nr. 5,712,146 und 5,672,491). Dieses Interesse führte zur
Klonierung, Analyse von Genen und Manipulation mittels rekombinanter
DNA Technologie, die für
PKS Enzyme kodieren. Die sich ergebende Technologie erlaubt es,
einen bekannten PKS Gen-Cluster zu manipulieren, um entweder das
Polyketid durch das PKS auf höheren
Niveaus zu produzieren als solche, die in der Natur auftreten, oder
in Wirten, die sonst nicht das Polyketid produzieren. Die Technologie
erlaubt einem auch, Moleküle
zu produzieren, die strukturell verwandt sind mit, aber unterschiedlich
von den Polyketiden, die von bekannten PKS Gen-Clustern produziert
werden, sich von diesen jedoch unterscheiden.
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Es
hat ein großes
Interesse an der Expression von Polyketiden gegeben, die durch Typ
I und Typ II PKS Enzyme in Wirtszellen produziert werden, die normalerweise
solche Enzyme nicht exprimieren. Zum Beispiel wurden Produktion
der fungalen Polyketid 6-Methylsalicylsäure (6- MSA) in heterologen E. coli, Hefe- und Pflanzenzellen
berichtet (siehe Kealey et al., Jan. 1998, Production of a polyketide
natural product in nonpolyketide-producing prokaryotic and eukaryotic
host, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95: 505-9, U.S. Patent Nr. 6,033,883
und PCT Patentveröffentlichungsnr.
98/27203 und 99/02669). Heterologe Produktion von 6-MSA wurde benötigt oder
beträchtlich
erhöht
durch Koexpression einer heterologen Acyl-Carrier-Protein-Synthase (ACPS) und
dadurch dass, für
E. coli, Medienzusätze
hilfreich waren beim Erhöhen
des Niveaus des Malonyl-CoA Substrats, die bei der 6-MSA Biosynthese
verwendet wurde (siehe auch PCT Patentveröffentlichungsnr. 97/13845).
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Khosla
et al., Annu. Rev. Biochem. 1999 68: 219-253 beschreiben die heterologe
Expression von ausgewählten
phs Genen in einem geeigneten heterologen Wirt zur Untersuchung
von Polyketid-Synthasen. Die Produktion bestimmter Metabolite in
E. coli wird wegen des Fehlens bestimmter Vorläufer wie Methylmalonyl-CoA
verhindert. Als eine Lösung
dieses Problems wird vorgeschlagen den Zellen synthetische Nachahmer der
notwendigen Substrate zu füttern.
Stassi et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Bd. 95. S. 7305-7309
Juni 1998 beschreibt die Produktion in Saccharopolyspora erythraea
eines Erythromycin-Derivats durch Modifizieren einer AT-Domäne in einer
Polyketid Synthase. Da das notwendige Substrat limitierend war,
wurde Crotonyl-CoA Reductase in dem Stamm exprimiert.
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Die
Biosynthese anderer Polyketide benötigt Substrate, die nicht oder
Malonyl-CoA sind oder zusätzlich
zu Malonyl-CoA vorhanden sind. Solche Substrate schließen zum
Beispiel Propionyl-CoA,
2-Methylmalonyl-CoA, 2-Hydroxymalonyl-CoA und 2-Ethylmalonyl-CoA
ein. Von den Myriaden von Wirtszellen, die für die Verwendung als Polyketid
produzierende Wirte möglich
sind, produzieren viele solche Substrate nicht natürlich. In
Anbetracht des Potentials zum Herstellen von wertvollen und nützlichen
Polyketiden in großen
Mengen in heterologen Wirtszellen, gibt es einen Bedarf für Wirtszellen,
die in der Lage sind, die Substrate, die für die Polyketidsynthese benötigt werden,
herzustellen. Die vorliegende Erfindung hilft dabei diesen Bedarf
zu befriedigen durch das zur Verfügung stellen von rekombinanten
Wirtszellen, Expressionsvektoren und Verfahren zum Herstellen von
Polyketiden in diversen Wirtszellen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt rekombinante Expressionsvektoren zum
Herstellen von Produkten in Wirtszellen zur Verfügung, die sonst nicht in der
Lage sind, diese Produkte wegen des Fehlens eines biosynthetischen
Weges, um einen Vorläufer
herzustellen, der für
die Biosynthese der Produkte benötigt
wird, herzustellen. Die vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren
zur Verfügung,
um die Menge eines Produktes, das in einer Wirtszelle produziert wird,
zu erhöhen,
indem rekombinante biosynthetische Wege zum Herstellen eines Vorläufers bereitgestellt
werden, der in der Biosynthese eines Produktes verwendet wird.
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In
einer Ausführungsform
produziert nicht die Wirtszelle den Vorläufer und die Wirtszelle wird
durch das Einführen
eines rekombinanten Expressionsvektors modifiziert, so dass sie
den Vorläufer
produzieren kann. In einer anderen Ausführungsform wird der Vorläufer in
der Wirtszelle in kleinen Mengen produziert, und die Wirtszelle
wird durch das Einführen
eines rekombinanten Expressionsvektors modifiziert, so dass sie
den Vorläufer
in größeren Mengen
produzieren kann. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Vorläufer ein primärer Metabolit,
der in einer ersten Zelle produziert wird, aber nicht in einer zweiten
heterologen Zellen. Gemäß den Verfahren
der Erfindung werden die Gene, die die Enzyme kodieren, die den
primären
Metaboliten in der ersten Zellen produzieren, in die zweite Zelle
transferiert. Der Transfer wird mit einem Expressionsvektor der
Erfindung durchgeführt.
Der Expressionsvektor steuert die Expression der Gene und die die
Produktion des Metaboliten in der zweiten Zelle. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das Produkt ein Polyketid. Das Polyketid ist ein Polyketid,
das entweder durch eine modulate, iterative oder fungale PKS synthetisiert
wird. Der Vorläufer
wird aus der Gruppe bestehend aus Malonyl-CoA, Propionyl-CoA, Methylmalonyl-CoA, Ethylmalonyl-CoA
und Hydroxymalonyl-CoA oder Methoxymalonyl-CoA ausgewählt. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
benützt
das Polyketid Methylmalonyl-CoA in seiner Biosynthese. In einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird das Polyketid durch eine modulate PKS synthetisiert, die Methylmalonyl-CoA
benötigt,
um das Polyketid zu synthetisieren.
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In
einer Ausführungsform
ist die Wirtszelle entweder eine prokaryotische oder eurkaryotische
Wirtszelle. In einer Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine E. coli Wirtszelle. In einer anderen Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine Hefe Wirtszelle. In einer anderen Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine Actinomycetes Wirtszelle einschließend aber
nicht beschränkt
auf eine Streptomyces Wirtszelle. In einer anderen Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine Pflanzen-Wirtszelle.
In einer abgeleitet von einem PKS Gen. In einer verwandten Ausführungsform
stellt die Erfindung rekombinante Wirtszellen bereit, die einen
oder mehr Expressionsvektoren umfassen, die die Expression der Enzyme
steuern, die den Vorläufer
produzieren.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine rekombinante Wirtszelle bereit, die nicht nur
einen Expressionsvektor der Erfindung umfasst, sondern auch einen
Expressionsvektor, der einen Promotor umfasst, der so angeordnet
ist, um die Expression einer PKS zu steuern. In einer verwandten
Ausführungsform
stellt die Erfindung rekombinanten Wirtszellen zur Verfügung, die
den Vektor umfassen, der die PKS und ihre korrespondierendes Polyketid
produziert. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtzelle
ein E. coli- oder Hefe-Wirtszelle. Diese und andere Ausführungsformen
der Erfindung werden detaillierter in der folgenden Beschreibung,
den Beispielen und dem unten angegebenen Anspruchssatz beschrieben.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 zeigt
die Module und Domänen
von DEBS und die Biosynthese von 6-dEB aus Priopionyl-CoA und Methylmalonyl-CoA.
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2 zeigt die Konstruktion von pSK-MUT,
in dem vier PCR Fragmente sequenziert und zusammegesetzt wurden,
um das vollständige
Mutase-Gen in pSK-Bluescript zu bilden.
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3 zeigt die Acyl-CoA Analyse in BL21(DE3)
panD Stämmen
in vivo.
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4 zeigt die Ergebnisse der CoA Analyse
von E. coli, das Methylmalonyl-CoA Mutase überexprimiert. Die Niveaus
von 3H, das in den Fraktionen detektiert
wurde, die aus der HPLC von zellfreien Extrakten aus mit 3H β-Alanin
gefütterten
E. coli gesammelt wurden, die entweder den pET Kontollvektor besaßen, die ohne
Hydroxocobalamin (durchgehende Linie) gezogen wurden, den pET besaßen, die
mit Hydroxocobalamin (gestrichelte und gepunktete Linie) gezogen
wurden, den pET besaßen,
die die Mutase überexprimierten
und ohne Hydroxocobalamin (gestrichelte Linie) gezogen wurden oder
pET besaßen,
die die Mutase überexprimierten
und mit Hydroxocobalamin (gepunktete Linie) gezogen wurden, gezeigt
werden.
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5 zeigt die drei Routen und biosynthetischen
Wege für
die Synthese von Methylmalonyl-CoA,
die in Hefe hinein konstruiert werden können.
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6 zeigt eine Acyl-CoA-Analyse von E. coli,
die Methylmalonyl-CoA Mutase überexprimieren.
Die Niveaus von 3H, die in den Fraktionen
detektiert wurden, die aus der HPLC von zellfreien Extrakten aus 3H β-Alanin
gefütterten
E. coli gesammelt wurden, die entweder den pET Kontrollvektor (durchgehende
Linie) oder pET, der die Mutase überexprimierte
(gestrichelte Linie), werden gezeigt.
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7 zeigt die Acyl-CoA Analyse in S. cerivisiae.
Die Niveaus von 3H, die in den Fraktionen
detektiert wurden, die aus der HPLC von zellfreien Extrakten aus 3H β-Alanin
gefütterten
S. cerevisiae nach 24 Stunden (durchgehende Linie), 48 Stunden (gestrichelte
Linie) und 66 Stunden (gepunktete Linie) Wachstum gesammelt wurden,
werden gezeigt.
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8 zeigt die allgemeine Klonierungskassette.
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9 zeigt ein allgemeines Verfahren zum
Klonieren von Genen in die Hefeexpressionsvektoren.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt rekombinante Wirtszellen und Expressionsvektoren
zum Herstellen von Produkten in Wirtszellen zur Verfügung, die
sonst nicht in der Lage sind, diese Produkte wegen des Fehlens eines
biosynthetischen Weges herzustellen, so dass ein Vorläufer hergestellt
wird, der für
die Biosynthese des Produktes benötigt wird. Wie hierin verwendet,
bezieht sich der Begriff rekombinant auf eine Zelle, Verbindung
oder Zusammensetzung, die wenigstens zum Teil durch einen menschlichen
Eingriff produziert wird, besonders durch die Modifikation des genetischen
Materials einer Zelle. Die vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren
zur Verfügung,
um die Menge eines Produktes, das in einer Wirtszelle produziert
wird, zu erhöhen, indem
rekombinante biosynthetische Wege zum Herstellen eines Vorläufers bereitgestellt
werden, der in der Biosynthese eines Produktes verwendet wird.
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In
einer Ausführungsform
produziert die Wirtszelle nicht den Vorläufer und die Wirtszelle wird
durch das Einführen
eines rekombinanten Expressionsvektors modifiziert, so dass sie
den Vorläufer
produzieren kann. In einer anderen Ausführungsform wird der Vorläufer in
der Wirtszelle in kleinen Mengen produziert, und die Wirtszelle
wird durch das Einführen
eines rekombinanten Expressionsvektors modifiziert, so dass sie
den Vorläufer
in größeren Mengen
produzieren kann. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Vorläufer ein primärer Metabolit,
der in einer ersten Zelle produziert wird, aber nicht in einer zweiten
heterologen Zellen. Gemäß den Verfahren
der Erfindung werden die Gene, die die Enzyme kodieren, die den
primären
Metaboliten in der ersten Zelle produzieren, in die zweite Zelle
transferiert. Der Transfer wird mit einem Expressionsvektor der
Erfindung durchgeführt.
Der Expressionsvektor steuert die Expression der Gene und die die
Produktion des Metaboliten in der zweiten Zelle. Die Erfindung in
ihrer allgemeinsten Form betrifft das Einführen eines vollständigen oder
teilweise metabolischen Weges aus einer Zelle in eine heterologe
Wirtszelle. Die Erfindung umfasst auch die vollständige oder
teilweise Modifikation eines existierenden metabolischen Weges in
einer Zelle mittels des Einführens
von heterologen genetischem Material in die Zelle. In allen Ausführungsformen
ist die resultierende Zelle bezogen auf ihre zelluläre Physiologie
und Biochemie in einer Weise verschieden, dass die Biosynthese,
die Biodegradation, der Transport, die biochemische Modifikation
oder die Niveaus der intrazellulären
Metabolite die Produktion der gewünschten Produkte ermöglicht wird
oder die Expression der gewünschten
Produkte verbessert wird. Die Erfindung wird durch das Erhöhen des
Niveaus der Polyketide, die in einem heterologen Wirt produziert
werden und durch das Beschränken
der chemischen Zusammensetzung der Produkte auf die gewünschten
Strukturen veranschaulicht.
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Somit
ist in einer bevorzugten Ausführungsform
das durch die Zellen produzierte Produkt ein Polyketid. Das Polyketid
ist ein Polyketid, das entweder durch eine modulare, iterative oder
fungale PKS synthetisiert wird. Der Vorläufer wird aus der Gruppe bestehend
aus Malonyl-CoA, Propionyl-CoA, Methylmalonyl-CoA, Ethylmalonyl-CoA
und Hydroxymalonyl oder Methoxymalonyl-CoA ausgewählt. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
benützt
das Polyketid Methylmalonyl-CoA in seiner Biosynthese. In einer
bevorzugten Ausführungsform
wird das Polyketid durch eine modulare PKS synthetisiert, die Methylmalonyl-CoA
benötigt, um
das Polyketid zu synthetisieren.
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Die
Polyketid Klasse von natürlichen
Produkten schließt
Mitglieder mit vielfältigen
strukturellen und pharmakologischen Eigenschaften ein (siehe Monaghan
und Tkacz, 1990, Annu. Rev. Microbiol. 44: 271). Polyketide werden
durch Polyketid Synthasen mittels sukzessiver Kondensationen von
aktivierten Coenzym-A Thioester Monomeren zusammengebaut, die aus
kleinen organischen Säuren
wie Acetat, Propionat und Butyrat abgeleitet sind. Aktive Stellen,
die für
die Kondensation benötigt
werden, schließen
Acyltransferase (AT), Acyl Carrier Protein (ACP) und Beta-Ketoacylsynthase
(KS) ein. Jeder Kondensationszyklus führt zu einer β-Ketogruppe, die alle,
einige oder keine Serie von Prozessierungsaktivitäten durchmachen.
Aktive Stellen, die diese Reaktionen durchführen, schließen Ketoreductase
(KR), Dehydratase (DH) und Enoylreductase (ER) ein. Somit resultiert
die Abwesenheit jeglicher Beta-Keto prozessierenden Domäne in dem
Vorliegen eines Ketons, ein KR alleine führt zu einem Hydroxyl, ein
KR und DH führen
zu einem Alken, während
eine KR, DH und ER Kombination zu einer vollständigen Reduktion eines Alkans
führen.
Nach Zusammenbau der Polyketidkette, wird das Molekül typischerweise
einer Zyklisation(en) und einer Post-PKS-Modifikation unterzogen
(z.B. Glykosylierung, Oxidierung, Acylierung), um die fertige aktive
Verbindung zu erreichen.
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Macrolide,
wie Erythromycin und Megalomicin werden durch modulare PKSs (siehe
Cane of al., 1998, Science 282: 63) synthetisiert. Für illustrative
Zwecke wird die PKS, die das Erythromycin Polyketid erzeugt (6-Deoxyerythronolid
B Synthase oder DEBS (siehe U.S. Patent Nr. 5,824,513), in 1 gezeigt.
DEBS ist das am besten charakterisierte und am verbreitesten benützte modulare
PKS System. DEBS synthetisiert das Polyketid 6-Deoxyerythronolid
B (6-dEB) aus Propionyl-CoA
und Methylmalonyl-CoA. In modularen PKS Enzymen, wie DEBS, werden
die enzymatischen Schritte für
jede Kondensations- und Reduktionsrunde innerhalb eines einzelnen „Moduls" des Polpeptids kodiert
(d.h. ein distinktes Modul für
jeden Kondensationszyklus). DEBS besteht aus einem Ladungsmodul
und 6 Verlängerungsmodulen
und einer Ketten terminierenden Thioesterase (TE) Domäne innerhalb
dreier extrem großer
Polypeptide, die durch drei offene Leseraster kodiert sind (ORFs,
bezeichnet als eryAI, eryAII und eryAIII).
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Jede
der drei Polypeptiduntereinheiten von DEBS (DEBSI, DEBSII und DEBSIII)
enthält
zwei Verlängerungsmodule;
DEBSI enthält
zusätzlich
das Ladungsmodul. Kollektiv katalysieren diese Proteine die Kondensation
und korrekte Reduktion von 1 Propionyl-CoA Starteinheit und 6 Methylmalonyl
CoA Verlängerungseinheiten.
Module 1, 2, 5 und 6 enthalten KR Domänen; Modul 4 enthält einen
kompletten Satz KR/DH/ER von reduktiven und Dehydratasedomänen; und
Modul 3 enthält
keine funktionale reduktive Domäne.
Nach der Kondensation und den korrekten Dehydrations- und Reduktionsreaktionen,
wird das Enzym gebundene Intermediat durch die TE am Ende von Verlängerungsmodul
6 lactonisiert, um 6-dEB zu bilden.
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Genauer
besteht das Ladungsmodul von DEBS aus zwei Domänen, einer Acyl-Transferase
(AT) Domäne
und einer Acyl Carrier Protein (ACP) Domäne. In anderen PKS Enzymen
ist das Ladungsmodul nicht zusammengesetzt aus einer AT und einer
ACP, sondern benützt
stattdessen eine teilweise inaktivierte KS, eine AT und eine ACS.
Diese inaktivierte KS wird in den meisten Fällen KSQ genannt,
wobei der hochgestellte Buchstabe die Abkürzung für die Aminosäure Glutamin
ist, die statt des aktive Stellen Cysteins, das für Aktivität benötigt wird,
vorliegt. Die AT Domäne
des Ladungsmoduls erkennt ein bestimmtes Acyl-CoA (Propionyl für DEBS,
das auch Acetyl akzeptieren kann) und überträgt es als ein Thiolester auf
die APC des Ladungsmoduls. Danacherkennt die AT auf jedem der Verlängerungsmodule
ein bestimmtes Verlängerungs-CoA
(Methylmalonyl für
DEBs) und überträgt es an
die ACP von diesem Modul, um einen Thioester zu bilden. Sobald das
PKS mit Acyl- und Malonyl-ACPs gleichzeitg geprimt ist, wandert
die Acylgruppe des Ladungsmoduls, um einen Thiolester (Trans-Esterifizierung)
an der KS des ersten Verlängungsmoduls
zu bilden; in dieser Phase besitzt das Verlängerungsmodul 1 eine Acyl-KS
und eine Methlymalonyl ACS. Die Acylgruppe, abgeleitet aus dem Ladungsmodul,
wird dann kovalent an dem Alpha-Kohlenstoff der Malonyl-Gruppe angebracht,
um eine Kohlenstoff-Kohlenstoff Bindung zu bilden, angetrieben durch
begleitende Decarboxylierung, wodurch ein neues Acyl-ACP erzeugt
wird, das ein um zwei Kohlenstoffatome längeres Rückgrat als die Ladungeinheit
(Verlängerung
oder Extension) besitzt. Die wachsende Polyketid Kette wird übertragen
von dem ACP auf das KS des nächsten
Moduls, und der Prozess setzt sich fort.
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Die
Polyketidkette, durch zwei Kohlenstoffatome pro Modul wachsend,
wird sequentiell als ein kovalent gebundener Thiolester von Modul
zu Modul, in einer fließbandartigem
Prozess weitergereicht. Die Kohlstoffkette, die durch diesen Prozess
allein hergestellt wird, würde
ein Keton an jedem anderem Kohlenstoffatom besitzen, ein Polyketon
produzierend, woher der Name Polyketid stammt. Jedoch wird gemeinhin
die Beta-Ketogruppe jeder Zwei-Kohlenstoffeinheit
modifiziert, gleich nachdem sie der wachsenden Polyketidkette hinzugefügt wurde,
aber bevor sie auf das nächste
Modul durch entweder eine KR, eine KR plus eine DH, oder eine KR,
eine DH und eine ER übertragen
wird. Wie oben angemerkt, können
auch Module zusätzliche
enzymatische Aktivitäten
enthalten.
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Sobald
eine Polyketidkette durch das letzte Verlängerungsmodul einer PKS hindurchtritt,
trifft es auf die Freisetzungsdomäne oder Thioesterase, gefunden
an dem Carboxylende der meisten PKSs. Hier wird das Polyketid vom
Enzym gespalten und üblicherweise
zyklisiert. Das resultierende Polyketid kann weiter durch Abspalt-
oder Modifikationsenzyme modifiziert werden; diese Enzyme fügen Kohlenhydratgruppen
oder Methylgruppen hinzu, oder machen andere Modifikationen, d.h.
eine Oxidierung oder Reduktion an dem Polyketid-Kernmolekül. Zum Beispiel
schließen
die letzten Schritte bei der Konversion von 6-dEB zu Erythromycin
A die Aktivitäten
einer Anzahl von Modifiktionsenzymen ein, wie: C-6 Hydroxylierung,
Verknüpfung
von Mycarose und Desosamin Zuckern, C-12 Hydroxylierung (die Erythromycin
C produziert), und Konversion von Mycarose in Cladinose über O-Methylierung.
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Durch
diesen Überblick über die
PKS und Post-PKS Modifikationsenzyme und ihre Substrate kann man
besser die Vorzüge
würdigen,
die durch diese Erfindung bereitgestellt werden. DEBS wird natürlicherweise
in Saccharopolyspora erythraea produziert und wurde in eine Vielzahl
von Streptomyces Spezies transferiert, wie S. coelicolor CH999 und
S. lividans K4-114 und K4-155, in denen es ohne weitere Modifikation
der Wirtszelle funktioniert, um 6-dEB zu produzieren. Somit machen
S. erythraea, S. coelicolor und S. lividans die benötigten Vorläufer für die 6-dEB
Synthese. Jedoch produzieren viele andere Nicht-Saccharopolyspora, Nicht-Streptomyces
Wirtszellen nicht alle der benötigten
Vorläufer
oder produzieren diese nur in Mengen, die ausreichen, um nun einen
sehr kleinen Teil der Polyketid-Biosynthese zu unterstützen.
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In
einer Ausführungsform
ist die Wirtszelle entweder eine prokaryotische oder eukaryotische
Wirtszelle. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle
eine E. coli Wirtszelle. In einer anderen Ausführungsform ist die Wirtszelle
eine Hefe Wirtszelle. In einer anderen Ausführungsform ist die Wirtszelle
eine Pflanzen Wirtszelle. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Wirtszelle entweder eine E. coli oder Hefe Wirtszelle, das
Produkt ist ein Polyketid und der Vorläufer ist Methylmalonyl-CoA.
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Die
rekombinanten Expressionsvektoren der Erfindung umfassen einen Promoter,
der angeordnet ist, die Expression eines oder mehrerer Gene zu steuern,
die die Enzyme kodieren, die für
die Biosynthese eines Vorläufers
benötigt
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Promoter
von einem PKS Gen abgeleitet. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform,
ist der Promoter einer, der von einem Wirtszellengen oder von einem
Virus oder Phagen abgeleitet ist, der normalerweise die Wirtszelle
infiziert und zu dem Gen heterolog ist, das das biosynthetische
Enzym kodiert.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine rekombinante Wirtszelle bereit, die nicht nur
einen Expressionsvektor der Erfindung umfasst, sondern auch einen
Expressionsvektor, der einen Promotor umfasst, der so angeordnet
ist, um die Expression einer PKS zu steuern. In einer verwandten
Ausführungsform
stellt die Erfindung rekombinante Wirtszellen zur Verfügung, die
den Vektor umfassen, der die PKS und ihr korrespondierendes Polyketid
produziert. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtzelle
eine E. coli oder Hefe Wirtszelle.
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Weder
E. coli noch Hefe produziert ausreichend Methylmalonyl CoA, um die
Biosynthese großer
Mengen von Polyketiden zu unterstützen, die Methylmalonyl-CoA
bei ihrer Biosynthese benötigen,
und die meisten Spezies produzieren überhaupt kein Methylmalonyl-CoA
Substrat. In einer bevorzugten Ausführungsform stellt die vorliegende
Erfindung E. coli, Hefe und andere Wirtszellen zur Verfügung, die
Methylmalonyl-CoA in Mengen produzieren, die ausreichen, um eine
Polyketid-Biosynthese zu unterstützen.
In bevorzugten Ausführungsformen,
produzieren die Zellen genügende
Mengen von Methylmalonyl-CoA, um die Biosynthese von Polyketiden
zu unterstützen,
die Methylmalonyl-CoA für
ihre Biosynthese in Mengen benötigen,
die im Bereich von 1 μg/L,
bis 1 mg/L, bis 10 mg/L, bis 100 mg/L, bis 1 g/L, bis 10 g/L liegen.
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In
einer Ausführungsform
wurden die Wirtszellen der Erfindung modifiziert, um eine heterologe
Methylmalonyl-CoA Mutase zu exprimieren. Dieses Enzym, das Succinyl-CoA
in Methylmalonyl-CoA
umwandelt (obgleich die Umkehrreaktion 20 Mal mehr begünstigt ist),
wurde in E. coli mit einem Gen exprimiert, das aus Propionibakterien
kloniert wurde, aber wegen des Mangels an Vitamin B12 inaktiv war.
Gemäß den Verfahren
der vorliegenden Erfindung kann dieses Enzym in einer aktiven Form
in E. coli und anderen Wirtszellen entweder durch (konstitutives
oder sonstiges) Exprimieren eines B12 Transportergens, wie dem endogenen
E. coli Gen und/oder Verwenden eines Mediums, das B12 Aufnahme ermöglicht,
hergestellt werden (wie hierin verwendet kann B12 sich auf den Vorläufer Hydroxocobalamin
beziehen, der in B12 umgewandelt wird). Während bestimmte Methylmalonyl-CoA
Mutasen das R-Isomer herstellen, einschließlich der Methylmalonyl-CoA
Mutasen, die aus den Propionibakterien abgeleitet sind, kann das
R-Isomer in das S-Isomer mit einer Epimerase umgewandelt werden.
Zum Beispiel können
Epimerase Gene von Propionibakterien oder Streptomyces für diesen
Zweck verwendet werden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
wurden die Wirtszellen der Erfindung modifiziert, um eine heterologe
Propionyl-CoA Carboxylase zu exprimieren, die Propionyl-CoA in Methylmalonyl-CoA umwandelt. In
dieser Ausführungsform
kann man die Menge von Methylmalonyl-CoA Vorläufer durch Kultivieren der
Zellen in einem Medium erhöhen,
das mit Propionat supplementiert ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Wirtszellen E. coli Wirtszellen.
-
Somit
benötigt
gemäß den Verfahren
der Erfindung die heterologe Produktion von bestimmten Polyketiden
in E. coli, Hefe und anderen Wirtsorganismen sowohl die heterologe
Expression einer gewünschten PKS
als auch die Enzyme, die wenigstens einige der Substratmoleküle produzieren,
die von der PKS benötigt werden.
Diese Substratmoleküle,
die Vorläufer
genannt werden, werden normalerweise nicht als intrazelluläre Metaboliten
in dem Wirtsorganismus gefunden oder kommen nur in geringen Mengen
vor. Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren bereit, um die
Zusammensetzung oder die Mengen der intrazellulären Metabolite innerhalb eines
Wirtsorganismus zu produzieren oder modifizieren, in denen solche
Metabolite normalerweise nicht vorkommen oder in nicht-optimalen
Mengen vorhanden sind.
-
Eine
spezifische Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft das Einführen und Modifizieren der biochemischen
Wege für
die Methylmalonyl-CoA Biosynthese. Methylmalonyl-CoA, wie oben angemerkt, ist ein Substrat,
das für
die Synthese von Polyketiden von vielen Polyketid Synthasen benötigt wird.
Einige der bekannten biochemischen Wege für die intrazelluläre Produktion
von Methylmalonyl-CoA verwenden Enzyme und ihre entsprechenden Gene,
die in bestimmten Organismen gefunden werden. Diese Enzyme und Gene wurden
nicht in anderen Organismen gefunden oder sind auf andere Weise
nicht optimal. Diese anderen Organismen schließen diejenigen ein, die auf
andere Weise als heterologe Wirte für die Produktion von Polyketiden
nützlich
sein konnten. Die vorliegende Erfindung stellt Verfahren bereit,
um einen Wirtsorganismus so zu konstruieren, dass er eine neue oder
modifizierte Fähigkeit
besitzt Methylmalonyl-CoA und/oder die Mengen der Methylmalonyl-CoA
in dem Wirt zu erhöhen
oder zu erniedrigen.
-
Wie
oben angemerkt, sind zwei biochemische Wege, die Methylmalonyl-CoA
involvieren, für
diese Aspekte der Erfindung besonders relevant. Diese Wege sind
der Methylmalonyl-CoA Mutase Weg, hiernach als der MUT Weg bezeichnet,
und der Propionyl-CoA Carboxylase Weg, hiernach als der PCC Weg
bezeichnet.
-
Der
MUT Weg schließt
die Enyzme Methylmalonyl-CoA Mutase (5.4.99.2, unter Verwendung
des Nummerierungssystems, das durch das „Nomenclature Committee of
the International Union of Biochemistry and Molecular Biology" entwickelt wurde),
Methylmalonyl-CoA Epimerase (5.1.99.1) und Malonyl-CoA Decarboxylase
(4.1.1.9) ein. Der biochemische Weg schließt die Umwandlung von Succinyl-CoA
in (R)-Methylmalonyl-CoA über
die Wirkung von Methylmalonyl-CoA Mutase (5.4.99.2) ein, gefolgt
von der Umwandlung von (R)-Methylmalonyl-CoA
in (S)-Methylmalonyl-CoA durch die Wirkung von Methylmalonyl-CoA
Epimerase (5.1.99.1). (S)-Methylmalonyl-CoA ist ein Substrat, das
von zahlreichen Polyketid Synthasen verwendet wird. Das Enzym Malonyl-CoA
Decarboxylase (4.1.1.9) katalysiert die Decarboxylierung von Malonyl-CoA,
aber es wurde auch berichtet, dass es die Decarboxylierung von (R)-Methylmalonyl-CoA
katalysiert, um Propionyl-CoA zu bilden. Propionyl-CoA ist ein Substrat,
das von einigen Polyketid Synthasen verwendet wird.
-
Der
PCC Weg schließt
die Enzyme Propionyl-CoA Carboxylase (6.4.1.3) und Propionyl-CoA
Synthetase (6.2.1.17) ein. Der biochemische Weg schließt die Umwandlung
von Propionat in Propionyl-CoA durch die Wirkung von Propionyl-CoA
Synthetase (6.2.1.17) gefolgt von der Umwandlung von Propionyl-CoA
in (S)-Methylmalonyl-CoA durch die Wirkung der Propionyl- CoA Carboxylase (6.4.13)
ein. (S)-Methylmalonyl-CoA ist das Substrat, das von vielen Polyketid
Synthasen verwendet wird.
-
Eine
veranschaulichende Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet spezifische Enzyme aus diesen
Wegen. Wie die Fachleute nach Betrachtung dieser Beschreibung erkennen
werden, kann die Erfindung auch mit zusätzlichen und/oder alternativen
Enzymen, die in den MUT und PCC Wegen involviert sind, durchgeführt werden.
Darüber
hinaus kann die Erfindung auch mit zusätzlichen und alternativen Wegen für die Methylmalonyl-CoA
und anderen intrazellulären
Metaboliten durchgeführt
werden.
-
Die
Verfahren dieser Erfindung involvieren das Einführen von genetischem Material
in einen Wirtsstamm der Wahl, um die zelluläre Physiologie und Biochemie
des Wirts zu modifizieren oder zu ändern. Durch das Einführen von
genetischem Material erwirbt der Wirtsstamm neue Eigenschaften,
z.B. die Fähigkeit
einen neuen oder größere Mengen
eines intrazellulären
Metaboliten zu produzieren. In einer veranschaulichenden Ausführungsform
der Erfindung resultiert das Einführen von genetischem Material
in den Wirtsstamm in einer neuen oder modifizierten Fähigkeit,
Methylmalonyl-CoA zu produzieren. Das genetische Material, das in
den Wirtsstamm eingeführt
wird, enthält
ein Gen(e) oder Teile von Genen, die für ein oder mehr Enzyme kodieren, die
in der Biosynthese/Biodegradation von Methylmalonyl-CoA involviert
sind und kann auch zusätzliche
Elemente für
die Expression und/oder Regulation der Expression dieser Gene enthalten,
z.B. Promotorsequenzen. Spezifische Gensequenzen, die für Enzyme
kodieren, die in der Biosynthese/Biodegradation von Methylmalonyl-CoA
involviert sind, sind unten aufgeführt.
-
Eine
geeignetes Methylmalonyl-CoA Mutase (5.4.99.2) Gen kann aus Streptomyces
cinnamonensis isoliert werden (siehe Birch et al., 1993, J. Bacteriol.
175: 3511-3519, mit dem Titel "Cloning,
sequencing, and expression of the Gen encoding methylmalonyl-coenzyme
A mutase from Streptomyces cinnamonensis"). Dieses Enzym ist ein Enzym mit zwei
Untereinheiten; die A- und B-Untereinheit kodierende Sequenzen sind
verfügbar
unter dem Genbank Zugriffscode L10064. Andere geeignete Methylmalonyl-CoA
Gene können
aus Propionibacterium shermanii isoliert werden (siehe Marsh et
al., 1989, Biochem. J. 260: 345-352,
mit dem Titel "Cloning
and structural characterization of the gene coding for adenosylcobalamin-dependent
methylmalonyl CoA mutase from Propionibacterium shermanii"). Alternativ kann
ein geeignetes Methylmalonyl-CoA Mutase Gen aus Porphyromonas gingivalis
isoliert warden (siehe Jackson et al., 1995, Gene 167: 127-132,
mit dem Titel "Cloning,
expression and sequence analysis of the genes encoding the heterodimeric
methylmalonyl CoA mutase of Porphyromonas gingivalis W50"). Alternativ kann
ein geeignetes Methylmalonyl-CoA Mutase Gen aus den Quellen isoliert
werden, die in der folgenden Tabelle eines partiellen BLAST Rechercheberichts
vermerkt sind oder aus zusätzlichen
BLAST Analysen isoliert werden.
-
Ergebnisse der BLAST Suche
der NCBI Datenbank für
Methlymalonyl-CoA Mutase mutA
-
- gb|L10064|STMMUTA Streptomyces cinnamonensis 931 0.0 (Suchsequenz)
- gb|AD000015|MSGY175 Mycobacterium tuberculosis Sequenz 300 7e-80
- emb|Z79701|MTCY277 Mycobacterium tuberculosis H37Rv 300 7e-80
- gb|AD000001|MSGY456 Mycobacterium tuberculosis Sequenz 238 8e-76
- emb|X14965|PSMUTAB Propionibacterium shermanii mutA 268 5e-70
- gb|L30136|POYMCMAB Porphyromonas gingivalis 137 9e-31
- gb|AE000375|AE000375 Escherichia coli K-12 MG1655 134 1e-29
- gb|U28377|ECU28377 Escherichia coli K-12 Genom; 134 1e-29
- emb|X66836|ECSERAICI E. coli serA, iciA, sbm Gen 133 1e-29
- gb|AF080073|SMPCAS2 Sinorhizobium meliloti 130 2e-28
- ref|NM_000255.1|MUT| Homo sapiens 113 2e-23
- dbj|AP000006|AP000006 Pyrococcus horikoshii OT3 110 2e-22
- emb|AJ248285.1|CNSPAX03 Pyrococcus abyssi 109 3e-22
- emb|X51941|MMMMCOAM Maus mRNA 109 3e-22 35
- gb|AE000952|AE000952 Archaeoglobus fulgidus Sektion 155 104
9e-21,
- emb|AJ237976.1|SCO237976 Streptomyces coelicolor icmA Gen 103
2e-20
- dbj|AP000062.1|AP000062 Aeropyrum pernix genomische DNA 102
3e-20
- gb|U67612|SCU67612 Streptomyces cinnamonensis Coenzym B12 98
7e-19
- gb|AE001015|AE001015 Archaeoglobus fulgidus Sektion 92 97 1e-18
- emb|X59424|BFOF4 Bacillus firmus OF4 Gene zur ATP Bindung 82
7e-14
-
mutB
-
- gb|L10064|STMMUTA Streptomyces cinnamonensis 1379 0.0 (Suchsequenz)
- gb|AD000001|MSGY456 Mycobacterium tuberculosis 1018 0.0
- emb|Z79701|MTCY277 Mycobacterium tuberculosis H37Rv 1017 0.0
- gb|AD000015|MSGY175 Mycobacterium tuberculosis Sequenz 1017
0.0
- emb|X14965|PSMUTAB Propionibacterium shermanii 996 0.0
- gb|L30136|POYMCMAB Porphyromonas gingivalis methylmalonyl 882
0.0
- ref|NM_000255.1|MUT|Homo sapiens methylmalonyl Coenzym A 855
0.0
- emb|X51941|MMMMCOAM Maus mRNA 32 0.0
- gb|U28377|ECU28377 Escherichia coli K-12 Genom 798 0.0
- gb|AE000375|AE000375 Escherichia coli K-12 MG1655 798 0.0
- emb|X66836|ECSERAICI E. coli serA, iciA, sbm Gene 797 0.0
- gb|AF080073|SMPCAS2 Sinorhizobium meliloti 782 0.0
- gb|AE001015|AE001015 Archaeoglobus fulgidus 516 e-145
- dbj|AP000062.1|AP000062 Aeropyrum pernix genomische DNA 408
e-139
- emb|AJ248285.1|CNSPAX03 Pyrococcus abyssi vollständiges Genom
486 e-135
- dbj|AP000006|AP000006 Pyrococcus horikoshii OT3 genomische DNA
480 e-133
- gb|AE000952|AE000952 Archaeoglobus fulgidus Sektion 155 467
e-130
- emb|Z35604.1|CEZK1058 Caenorhabditis elegans Cosmid ZK1058 316
e-109
- emb|AJ237976.1|SCO237976 Streptomyces coelicolor icmA 377 e-103
- gb|U67612|SCU67612 Streptomyces cinnamonensis Coenzym 372 e-101
- emb|AL035161|SC9C7 Streptomyces coelicolor Cosmid 9C7 359 2e-97
- gb|U28335|MEU28335 Methylobacterium extorquens 351 4e-95
- gb|AF008569|AF008569 Streptomyces collinus Coenzym 337 8e-91
- gb|U65074|ECU65074 Escherichia coli Chromosome 275 3e-72
- gb|M37500|HUMMUT03 Humane methylmalonyl CoA Mutase 202 3e-50
- gb|AF178673.1|AF178673 Streptomyces cinnamonensis 183 1e-44
- emb|Z49936.1|CEF13B10 Caenorhabditis elegans Cosmid F13B10 138
2e-41
- gb|M37499|HUMMUT02 Humane Methylmalonyl-CoA Mutase 112 4e-23
- dbj|AP000001.1|AP000001 Pyrococcus horikoshii OT3 genomische
DNA 106 2e-21
- emb|AJ248283.1|CNSPAX01 Pyrococcus abyssi vollständige Mutase
106 2e-21
- gb|M37503|HUMMUT06 Humane Methylmalonyl-CoA Mutase 101 7e-20
- gb|M37508|HUMMUT11 Humane Methylmalonyl-CoA Mutase 86 3e-15
- gb|M37509|HUMMUT12 Humane Methylmalonyl-CoA Mutase 80 3e-13
- gb|M37501|HUMMUT04 Humane Methylmalonyl-CoA Mutase 77 2e-12
-
Methylmalonyl-CoA
Mutase benötigt
B12 (Adenosylcobalamin) als einen essentiellen Cofaktor für die Aktivität. Eine
der Schwierigkeiten bei der Expression von aktiver Methylmalonyl-CoA
Mutase in einem heterologen Wirt ist, dass der Wirtsorganismus nicht
genügende
oder überhaupt
keine Mengen dieses Cofaktors zur Verfügung stellt. Arbeiten über die
Expression der Methionin Synthase, einem Cobalamin abhängigem Enzym,
in E. coli, einem Wirt, der Cobalamin nicht synthetisiert, hat gezeigt,
dass es möglich
ist, ein aktives Cobalamin abhängiges
Enzym zu exprimieren, indem die Cobalamintransportrate erhöht wird
(siehe Amaratunga et al., 1996, Biochemistry 35: 2453-2463, mit
dem Titel "A synthetic
module for the metH gene permits facile mutagenesis of the cobalamin-binding
Region of Escherichia coli methionine synthase: initial characterization of
seven mutant proteins").
-
Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung schließen den Schritt der Erhöhens der
Verfügbarkeit
von Cobalmin für
die heterologe Expression von aktiver Methylmalonyl-CoA Mutase in bestimmten
Wirten, z.B. E. coli, ein. Insbesondere beinhalten diese Verfahren
das Ziehen der Zellen in einem Medium, das Hydroxycobalmin und/oder
andere Nährstoffe
enthält,
wie in Amaratunga et al. (siehe oben) beschrieben. Zusätzliche
Verfahren zur Erhöhen
der Verfügbarkeit
von Cobalamin schließen
konstitutive und/oder Überexpression
von Vitamin B12 Transporterproteinen und/oder ihrer Regulatoren
ein.
-
Ein
geeignetes Methylmalonyl-CoA Epimerase (5.1.99.1) Gen für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung kann aus Streptomyces coelicolor isoliert
werden, das als GenBank Locus SC5F2A als Gen SC5F2A.13 berichtet
wurde (hier als EP5 berichtet) oder aus S. coelicolor isoliert werden,
das als GenBank Locus SC6A5 als Gen SC6A5.34 berichtet wurde (hier
als EP6 bezeichnet, siehe Redenbach et al., 1996, Mol. Microbiol. 21(1),
77-96, mit dem Titel "A
set of ordered cosmids and a detailed genetic and physical map for
the 8 Mb Streptomyces coelicolor A3 (2) Chromosome"). Bis heute wurde
keine biochemische Charakterisierung der Proteine, die durch die
Gene EP5 und EP6 kodiert werden, ausgeführt; somit stellt die vorliegende
Erfindung ein Verfahren für
die Verwendung dieser Gene, um Methylmalonyl-CoA Epimeraseaktivität einem
Wirt bereitzustellen, bereit. Dass diese Gene Proteine mit Methylmalonyl-CoA
Epimeraseaktivität
kodieren, wird durch ihre Homologie mit der Sequenz einer 2-Arylpropionyl-CoA Epimerase aus
Ratte gestützt
(siehe Reichel et al., 1997, Mol. Pharmacol. 51: 576-582, mit dem
Titel "Molecular
cloning and expression of a 2-arylpropionyl-coenzyme A epimerase:
a key enzyme in the inversion metabolism of ibuprofen," und Shieh & Chen, 1993, J. Biol.
Chem. 268: 3487-3493, mit dem Titel "Purification and characterization of
novel '2-arylpropionyl
CoA epimerases' from
rat liver cytosol and mitochondria"). Sowohl Ratten 2-Arylpropionyl-CoA
Epimerase als auch Methylmalonyl-CoA Epimerase katalysieren die
gleiche stereoisomerische Inversion, bei aber unterschiedlichen
angebrachten chemischen Gruppen.
-
Die
biochemische Charakterisierung eines Methylmalonyl-CoA Epimerase
Enzyms, das aus Propionibacterium shermanii aufgereinigt wurde,
wurde durchgeführt
(siehe Leadlay, 1981, Biochem. J. 197: 413-419, mit dem Titel "Purification and
characterization of methylmalonyl CoA epimerase from Propionibacterium
shermanii," Leadlay & Fuller, 1983,
Biochem. J. 213: 635-642,
mit dem Titel "Proton
transfer in methylmalonyl CoA epimerase from Propionibacterium shermanii:
Studies with specifically tritiated (2R)-methylmalonyl CoA as substrate;
Fuller & Leadlay,
1983, Biochem. J. 213: 643-650, mit dem Titel "Proton transfer in methylmalonyl CoA
epimerase from Propionibacterium shermanii: The reaction of (2R)-methylmalonyl
CoA in tritiated water"). Die
DNA Sequenz des Gens, das für
dieses Enzym aus Propionibacterium shermanii kodiert, wird durch
diese Erfindung als SEQ ID NO: 1 in isolierter und rekombinanter
Form bereitgestellt und wird in die Expressionsvektoren Wirtszellen
der Erfindung aufgenommen. Geeignete Methylmalonyl-CoA Epimerase
Gene können aus
einer BLAST Recherche mit der S. shermanii Sequenz, die in Beispiel
1 unten bereitgestellt wird, isoliert werden. Bevorzugte Epimerasen
zusätzlich
zu der S. shermanii Epimerase schließen Gene, die durch Homologie
mit der S. shermanii Sequenz, die auf Cosmid 8F4 aus dem S. coelicolor
Genomsequenzierungsprojekt identifiziert wurden, und die B. subitilis
Epimerase, die durch Haller et al., 2000, Biochemistry 39(16): 4622-4629
beschrieben wurde, ein.
-
Man
kann auch S-Methylmalonyl-CoA aus R-Methylmalonyl-CoA herstellen,
wobei ein Aktivität
von Malonyl-CoA Decarboxylase A verwendet wird, die R-Methylmalonyl-CoA
in Propionyl-CoA umwandelt. Wie oben beschrieben, kann dann Propionyl-CoA
in S-Methylmalonyl-CoA durch Propionyl-CoA Carboxylase umgewandelt
werden. Eine geeignete Malonyl-CoA Decarboxylase (4.1.1.9) für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung kann aus Saccharopolyspora erythraea
isoliert werden, wie von Hsieh & Kolattukudy,
1994, J. Bacteriol. 176: 714-724, mit dem Titel "Inhibition of erythromycin synthesis
by disruption of malonylcoenzyme A decarboxylase gene eryM in Saccharopolyspora
erythraea" berichtet
wurde. Alternativ können
geeignete Malonyl-CoA
Decarboxylase Gene aus jede der Quelle isoliert werden, die in der
folgende Tabelle eines BLAST Rechercheberichts aufgeführt sind
oder durch zusätzliche
BLAST Recherchen.
-
Ergebnisse der BLAST Recherche
der NCBI Datenbank für
Malonyl-CoA Decarboxylase (DC)
-
- gb|L05192|SERMALCOAD S. erythraea malonyl 664 0.0 (Suchsequenz)
- emb|AL022268|SC4H2 Streptomyces coelicolor Cosmid 4H2 128 3e-28
- emb|Z75555|MTCY02B10 Mycobacterium tuberculosis H37Rv 109 1e-22
- gb|AD000018|MSGY151 Mycobacterium tuberculosis Sequenz 109 1e-22
- gb|AF141323.1|AF141323 Shigella flexneri SHI-2 95 5e-18
- emb|X76100|ECIUC E. coli plasmid iucA, iucB und iucC Gene 92
3e-17
- emb|AL116808.1|CNS01DGW Botrytis cinerea Stamm T4 cDNA 88 5e-16
- gb|AF110737.1|AF 110737 Sinorhizobium meliloti Stamm 2011 84
9e-15
- emb|AL109846.1|SPBC17G9 S.pombe Chromosom II Cosmid c17G9 71
7e-11
- gb|L06163|PSEAAC Pseudomonas fluorescens Aminoglycosid 70 1e-10
-
Ein
geeingnetes Propionyl-CoA Carboxylase (6.4.1.3) Gen zum Zwecke der
vorliegenden Erfindung kann aus Streptomyces coelicolor isoliert
werden, wie in GenBank Locus AF113605 (pccB), AF113604 (accA2) und
AF113603 (accA1) von H. C. Gramajo und Kollegen berichtet wurde.
Das Propionyl-CoA Carboxylase Genprodukt benötigt Biotin für seine
Aktivität.
Wenn die Wirtszelle kein Biotin herstellt, dann können die
Gene für
den Biotintransport auf die Wirtszelle transferiert werden. Selbst
wenn die Wirtszelle Biotin herstellt oder transportiert, kann das
endogene Biotin Transferaseenzym nicht ausreichend Aktivität besitzen
(entweder aufgrund von Spezifitätsbeschränkungen
oder aus anderen Gründen),
um die Propionyl-CoA Carboxylase mit der Geschwindigkeit zu biotinylieren,
die für
Vorläufersynthese
auf hohem Niveau notwendig ist. In diesem Fall kann man einfach
der Wirtszelle ein genügend
aktives Biotin Transferaseenzymgen zur Verfügung stellen, oder wenn es
ein ein endogenes Transferasegen gibt, wie das birA Gen in E. coli,
kann man einfach dieses Gen mit rekombinanten Verfahren überexprimieren.
Es wurde über
viele weitere Gene, die für
Propionyl-CoA Carboxylasen kodieren, oder Acetyl-CoA Carboxylasen
mit geringerer Substratspezifität,
die Propionat einschließen,
berichtet, und diese können
als Quellen für
dieses Gen verwendet werden, wie in der nachfolgenden Tabelle gezeigt.
-
Ergebnisse der BLAST Recherche
der NCBI Datenbank für
Propionyl-CoA Decarboxylase (pccB)
-
- gb|AF113605.1|AF113605 S. coelicolor Propionyl 1035 0.0
(Suchsequenz)
- emb|X92557|SEPCCBBCP S. erythraea pccB, bcpA2, und orfX 800
0.0
- emb|Z92771|MTCY71 Mycobacterium tuberculosis H37Rv 691 0.0
- dbj|AB018531|AB018531 Corynebacterium glutamicum dtsR1 686 0.0
- gb|U00012|U00012 Mycobacterium leprae Cosmid B1308 686 0.0
- dbj|AB018530|AB018530 Corynebacterium glutamicum dtsR Gen 612
e-174
- gb|AE001742.1|AE001742 Thermotoga maritima Sektion 54 610 e-173
- emb|AJ002015|PMAJ2015 Propionigenium modestum mmdD 589 e-167
- dbj|AB007000|AB007000 Myxococcus xanthus MxppcB Gen 588 e-166
- gb|L48340|MTBKATA Methylobacterium extorquens Katalase 588 e-166
- gb|AE000952|AE000952 Archaeoglobus fulgidus Sektion 155 572
e-162
- dbj|AP000005|AP000005 Pyrococcus horikoshii OT3 genomisch 570
e-161
- emb|AJ248285.1|CNSPAX03 Pyrococcus abyssi vollständiges Genom
570 e-161
- emb|AL031124|SC 1 C2 Streptomyces coelicolor Cosmid 1 C2 563
e-159
- gb|L22208|VEIMCDC Veillonella parvula methylmalonyl CoA 558
e-157
- gb|AF080235|AF080235 Streptomyces cyanogenus Landomycin 552
e-155
- emb|AJ235272|RPXX03 Rickettsia prowazekii Stamm Madrid E 545
e-153
- dbj|AB000886|AB000886 Sus scrofa mRNA for Propionyl CoA 539
e-152
- ref|NM_000532.1|PCCB| Homo sapiens Propionyl Coenzyme A 538
e-151
- emb|X73424|HSPCCBA Homo sapiens Gen für Propionyl CoA 538 e-151
- gb|M14634|RATPCCB Rat mitochondrial Propionyl CoA 535 e-150
- gb|S67325|S67325 Propionyl CoA Carboxylase beta Untereinheit
531 e-149
- gb|U56964|CELF52E4 Caenorhabditis elegans Cosmid F52E4 367 e-143
- emb|Z99116|BSUB0013 Bacillus subtilis vollständiges Genome 494 e-138
- dbj|D84432|BACJH642 Bacillus subtilis DNA, 283 Kb Region 494
e-138
- gb|AF042099|AF042099 Sulfolobus metallicus vermutlich 486 e-136
- emb|AL022076.1|MTV026 Mycobacterium tuberculosis H37Rv 483 e-135
- gb|L04196|PRSTRANSC Propionibacterium shermanii 383 e-104
- emb|AL023635.1|MLCB1243 Mycobacterium leprae Cosmid B1243 356
1e-96
- emb|Z70692.1|MTCY427 Mycobacterium tuberculosis H37Rv 353 1e-95
- gb|L78825|MSGB1723CS Mycobacterium leprae Cosmid B1723 DNA 319
4e-93
- gb|M95713|RERCOABETA Rhodococcus erythropolis 340 5e-92
- emb|Z99113|BSUB0010 Bacillus subtilis vollständiges Genom 325 2e-87
- gb|U94697|CCU94697 Caulobacter crescentus DNA Topoisomerase
270 6e-71
- emb|Z95556|MTCY07A7 Mycobacterium tuberculosis H37Rv 253 9e-66
- emb|Y07660|MTACCBC M. tuberculosis accBC Gen 231 6e-59
- emb|Z79700|MTCY10D7 Mycobacterium tuberculosis H37Rv 229 2e-58
- dbj|AB018557.1|AB018557 Streptomyces griseus cyaA Gen 228 5e-58
- gb|U46844|MSU46844 Mycobacterium smegmatis Katalase 209 2e-52
- emb|Z19555.1|CEF02A9 Caenorhabditis elegans Cosmid F02A9 105
9e-51
- gb|M13573|HUMPCCB Human propionyl CoA Carboxylase beta 194 5e-48
- gb|AF030576|AF030576 Acidaminococcus fermentans 170 9e-41
- emb|Y13917|BSY13917 Bacillus subtilis ppsE, yngL, yngK 149 2e-34
- emb|X69435|AFGCDA A. fermentans GCDA Gen für 107 1e-21
- emb|Z82368|RPZ82368 R. prowazekii genomisches DNA fragment 93
2e-17
- gb|AF025469|CELW09B6 Caenorhabditis elegans Cosmid W09B6 78
5e-13
- gb|U87980|MRU87980 Malonomonas rubra vermutlich IS-element 78
7e-13
- gb|AE001518|AE001518 Helicobacter pylori, Stamm J99 75 6e-12
- gb|AE000604.1|AE000604 Helicobacter pylori 26695 Sektion 82
75 8e-12
- gb|U89347|ACU89347 Acinetobacter calcoaceticus Malonat 74 1e-11
- emb|AL021961|ATF28A23 Arabidopsis thaliana DNA 61 2e-11
- gb|AE001591|AE001591 Chlamydia pneumoniae Sektion 7 73 2e-11
- emb|Z46886|UMACCGEN U. maydis ACC Gen für Acetyl coa 71 1e-10
- gb|U86128|SSPCCB1 Sus scrofa Propionyl CoA Carboxylase B 70
2e-10
- emb|AJ006497|HSA006497 Homo sapiens PCCB Gen, Exons 11 70 2e-10
- gb|AE001301|AE001301 Chlamydia trachomatis Sektion 28 69 5e-10
- gb|U32724|U32724 Haemophilus influenzae Rd Sektion 39 68 8e-10
- gb|U04358|PSU04358 Pseudomonas syringae pv. syringae Y30 68
8e-10
-
Propionyl CoA Carboxylase
(accA2)
-
- gb|AF113604.1|AF113604 S. coelicolor vermutlich 1101 0.0
(Suchsequenz)
- gb|AF113603.1|AF113603 Streptomyces coelicolor vermutlich 1090
0.0
- gb|AF126429.1|AF126429 Streptomyces venezuelae JadJ 967 0.0
- emb|Z92771|MTCY71 Mycobacterium tuberculosis H37Rv 758 0.0
- emb|X92557|SEPCCBBCP S. erythraea pccB, bcpA2, und orfX Gene
753 0.0
- emb|X92556|SEHGTABCP S. erythraea hgtA, bcpA1, und orf122 753
0.0
- gb|U00012|U00012 Mycobacterium leprae Cosmid B 1308 746 0.0
- emb|X63470|MLBCCPG M. leprae Gen für Biotin Carboxyl 743 0.0
- gb|U35023|CGU35023 Corynebacterium glutamicum Thiosulfat 695
0.0
- gb|U24659|SVU24659 Streptomyces venezuelae Glucose 599 e-170
- gb|AE000742|AE000742 Aquifex aeolicus Sektion 74 413 e-113
- gb|U67563|U67563 Methanococcus jannaschii Sektion 105 405 e-111
- gb|L36530|MQSPYRCARB Aedes aegypti Pyruvat Carboxylase 400 e-110
- gb|AF132152.1|AF132152 Drosophila melanogaster clone 396 e-108
- gb|L09192|MUSMPYR Mus musculus Pyruvat Carboxylase 393 e-107
- gb|U36585|RNU36585 Rattus norvegicus Pyruvat Carboxylase 391
e-107
- gb|U32314|RNU32314 Rattus norvegicus Pyruvat Carboxylase 391
e-107
- gb|L14862|ANAACCC Anabaena sS. (PCC 7120) 49.1 kDa Biotin 388
e-106
- gb|U59234|SPU59234 Synechococcus PCC7942 Biotin 387 e-106
- gb|U04641|HSU04641 Human Pyruvat Carboxylase (PC) mRNA 387 e-106
- ref|NM_000920.1|PC| Homo sapiens Pyruvat Carboxylase (PC) 386
e-105
- gb|AE001090|AE001090 Archaeoglobus fulgidus Sektion 17 383 e-104
- dbj|D84432|BACJH642 Bacillus subtilis DNA, 283 Kb Region 382
e-104
- emb|Z99116|BSUB0013 Bacillus subtilis vollständiges Genom 382 e-104
- gb|AE000942|AE000942 Methanobacterium thermoautotrophicum 382
e-104
- gb|S72370|S72370 Pyruvat Carboxylase human, Niere 380 e-104
- dbj|D64001|SYCCPNC Synechocystis sS. PCC6803 vollständig 379
e-103
- gb|L14612|PSEACCBC Pseudomonas aeruginosa Biotin carboxyl 376
e-103
- gb|U32778|U32778 Haemophilus influenzae Rd Sektion 93 375 e-102
- emb|Z36087|SCYBR218C S. cerevisiae Chromosom II 374 e-102
- gb|U35647|SCU35647 Saccharomyces cerevisiae 10 Pyruvat 374 e-102
- gb|J03889|YSCPCB Hefe (S. cerevisiae) Pyruvate Carboxylase 374
e-102
- gb|U90879|ATU90879 Arabidopsis thaliana Biotin Carboxylase 374
e-102
- emb|Z72584|SCYGL062W S. cerevisiae Chromosom VII 374 e-102
- emb|X59890|SCPYC2G S. cerivisiae PYC2 Gen für Pyruvat 373 e-102
- gb|AE000749|AE000749 Aquifex aeolicus Sektion 81 371 e-101
- gb|AE001286|AE001286 Chlamydia trachomatis Sektion 13 370 e-101
- gb|AE001604|AE001604 Chlamydia pneumoniae Sektion 20 369 e-100
- gb|AF007100|AF007100 Glycine max Biotin Carboxylase 368 e-100
- emb|Z95556|MTCY07A7 Mycobacterium tuberculosis H37Rv 367 e-100
- emb|Z19549|MTBCARBCP M. tuberculosis Gen für Biotin 367 e-100
- gb|AF068249|AF068249 Glycine max Biotin Carboxylase 366 1 e-99
- gb|L38260|TOBBCSO Nicotiana tabacum Acetyl CoA 363 7e-99
- gb|U36245|BSU36245 Bacillus subtilis Biotin carboxyl 362 2e-98
- gb|AF097728|AF097728 Aspergillus terreus Pyruvat 361 3e-98
- emb|AJ235272|RPXX03 Rickettsia prowazekii Stamm Madrid E 360
1e-97
- dbj|D83706|D83706 Bacillus stearothermophilus DNA 360 1e-97
- gb|AE000744|AE000744 Aquifex aeolicus Sektion 76 358 3e-97
- emb|AL109846.1|SPBC17G9 S. pombe Chromosom II 356 1e-96
- dbj|D78170|D78170 Hefe DNA for Pyruvat Carboxylase 353 1e-95
- gb|M79446|ECOFABG Escherichia coli Biotin Carboxylase Gen 352
2e-95
- gb|M83198|ECOFABEGF Escherichia coli Biotin carboxyl 352 2e-95
- gb|AE000404|AE000404 Escherichia coli K-12 MG1655 352 2e-95
- gb|U18997.1|ECOUW67 Escherichia coli K-12 chromosomal 352 2e-95
- gb|M80458|ECOA-COAC E. coli Biotin Carboxylase und Biotin 352
2e-95
- gb|U51439|REU51439 Rhizobium etli Pyruvat Carboxylase 351 25
5e-95
- emb|Y13917|BSY13917 Bacillus subtilis ppsE, yngL, yngK 348 3e-94
- emb|Z99113|BSUB0010 Bacillus subtilis vollständiges Genom 348 3e-94
- gb|AE001274.1|AE001274 Leishmania major Chromosom 1 347 6e-94
- gb|AF042099|AF042099 Sulfolobus metallicus vermutlich 346 1e-93
- emb|Z81052.1|CED2023 Caenorhabditis elegans Cosmid D2023 162
3e-92
- emb|Z79700|MTCY10D7 Mycobacterium tuberculosis H37Rv 341 4e-92
- emb|Z99111|BSUB0008 Bacillus subtilis vollständiges Genom 340 1e-91
- gb|U12536|ATU12536 Arabidopsis thaliana 3-30 methylcrotonyl
338 4e-91
- emb|Y11106|PPPYC1 S. pastoris PYC1 Gen 338 4e-91
- gb|AE001529|AE001529 Helicobacter pylori, Stamm J99 334 5e-90
- gb|AE000553.1|AE000553 Helicobacter pylori 26695333 7e-90
- emb|Y09548|CGPYC Co-rynebacterium glutamicum pyc Gen 333 1e-89
- gb|AF038548|AF038548 Corynebacterium glutamicum Pyruvat 333
1e-89
- ref|NM_000282.1|PCCA| Homo sapiens Propionyl Coenzyme 333 1e-89
- gb|M22631|RATPCOA Ratte Alpha-pro-pionyl CoA Carboxylase 332
2e-89
- gb|U08469|GMU08469 Glycin max 3-methylcrotonyl CoA 328 3e-88
- emb|Z83018|MTCY349 Mycobacterium tuberculosis H37Rv 318 4e-85
- emb|AJ243652.1|PFL243652 Pseudomonas fluorescens uahA Gen 316
1e-84
- emb|Z36077|SCYBR208C S. cerevisiae Chromosom II 312 2e-83
- gb|M64926|YSC-UAMD Hefe urea amidolyase (DUR1.2) Gen 311 5e-83
- emb|Z97025|BSZ97025 Bacillus subtilis nprE, yla[A, B, C, D,
E, F 300 1e-79
- emb|Z81074.1|CEF32B6 Caenorhabditis elegans Cosmid F32B6 131
7e-78
- gb|U00024|MTU00024 Mycobacterium tuberculosis Cosmid tbc2 284
7e-75
- gb|AD000009|MSGY2 Mycobacterium tuberculosis Sequenz 284 7e-75
- gb|U34393|GMU34393 Glycine max Acetyl CoA Carboxylase 259 2e-67
- gb|U49829|CELF27D9 Caenorhabditis elegans Cosmid F27D9 186 4e-59
- emb|AJ010111.1|BCE010111 Bacillus cereus pycA, ctaA, ctaB 208
5e-52
- gb|U19183|ZMU19183 Zea mays Acetyl-coenzyme A Carboxylase 208
5e-52
- gb|U10187|TAU10187 Triticum aestivum Tam 107 206 2e-51
- gb|AF029895|AF029895 Triticum aestivum Acetyl-coenzyme A 205
5e-51
- gb|J03808|RATACACA Rat Acetyl-coenzyme A Carboxylase mRNA 204
8e-51
- emb|X80045|0AACOAC O. aries mRNA für Acetyl CoA Carboxylase 203
1e-50
- emb|X68968|HSACOAC H. sapiens mRNA für Acetyl CoA 203 2e-50
- emb|AJ132890.1|BTA132890 Bos taurus mRNA für Acetyl 202 2e-50
- gb|J03541|CHKCOACA Chicken Acetyl CoA Carboxylase mRNA 202 3e-50
- dbj|D34630|ATHACCRNA Arabidopsis thaliana mRNA 199 2e-49
- gb|L25042|ALFACCASE Medicago sativa Acetyl CoA Carboxylase 198
5e-49
- emb|Z71631|SCYNR016C S. cerevisiae Chromosom XIV 193 2e-47
- gb|M92156|YSCFAS3A Saccharomyces cerevisiae Acetyl CoA 193 2e-47
- emb|Z49809|SC8261X S. cerevisiae Chromosom XIII Cosmid 8261
192 3e-47
- emb|Z22558|SCHFA1GN S. cerevisiae HFA1 Gen 192 3e-47
- dbj|D78165|D78165 Saccharomyces cerevisiae DNA 192 3e-47
- emb|Z46886|UMACCGEN U. maydis ACC Gen für Acetyl coa 190 1e-46
- ref|NM_001093.1|ACACB| Homo sapiens Acetyl Coenzyme A 181 5e-44
-
Propionyl CoA Carboxylase
(accA1)
-
- gb|AF113603.1|AF113603 S. coelicolor vermutlich 1101 0.0
(Suchsequenz)
- gb|AF113604.1|AF113604 Streptomyces coelicolor vermutlich 1090
0.0
- gb|AF126429.1|AF126429 Streptomyces venezuelae JadJ (jadJ) 967
0.0
- emb|Z92771|MTCY71 Mycobacterium tuberculosis H37Rv 758 0.0
- emb|X92557|SEPCCBBCP S. erythraea pccB, bcpA2, und orfX Gene
753 0.0
- emb|X92556|SEHGTABCP S. erythraea hgtA, bcpA1, und orf122 753
0.0
- gb|U00012|U00012 Mycobacterium leprae Cosmid B1308 745 0.0
- emb|X63470|MLBCCPG M. leprae Gen für Biotin Carboxyl 742 0.0
- gb|U35023|CGU35023 Corynebacterium glutamicum Thiosulfat 694
0.0
- gb|U24659|SVU24659 Streptomyces venezuelae Glucose 596 e-169
- gb|AE000742|AE000742 Aquifex aeolicus Sektion 74 417 e-115
- gb|U67563|U67563 Methanococcus jannaschii Sektion 105 413 e-114
- gb|L36530|MQSPYRCARB Aedes aegypti Pyruvat Carboxylase 404 e-111
- gb|AF132152.1|AF132152 Drosophila melanogaster Klon 400 e-110
- gb|L09192|MUSMPYR Mus musculus Pyruvat Carboxylase 397 e-109
- gb|U36585|RNU36585 Rattus norvegicus Pyruvat Carboxylase 395
e-108
- gb|U32314|RNU32314 Rattus norvegicus Pyruvat Carboxylase 395
e-108
- gb|L14862|ANAACCC Anabaena sS. (PCC 7120) 49.1 kDa Biotin 394
e-108
- gb|U04641|HSU04641 Human Pyruvat Carboxylase (PC) mRNA 391 e-107
- gb|U59234|SPU59234 Synechococcus PCC7942 Biotin Carboxylase
391 e-107
- ref|NM_000920.1|PC| Homo sapiens Pyruvat Carboxylase (PC) 390
e-107
- gb|AE001090|AE001090 Archaeoglobus fulgidus Sektion 17 389 e-106
- gb|AE000942|AE000942 Methanobacterium thermoautotrophicum 386
e-105
- gb|S72370|S72370 Pyruvat Carboxylase human, Niere 384 e-105
- dbj|D84432|BACJH642 Bacillus subtilis DNA, 283 Kb Region 383
e-105
- emb|Z99116|BSUB0013 Bacillus subtilis vollständiges Genom 383 e-105
- dbj|D64001|SYCCPNC Synechocystis sS. PCC6803 383 e-104
- gb|U35647|SCU35647 Saccharomyces cerevisiae Pyruvat 382 e-104
- emb|Z36087|SCYBR218C S. cerevisiae Chromosom II 382 e-104
- emb|Z72584|SCYGL062W S. cerevisiae Chromosom VII 381 e-104
- gb|J03889|YSCPCB Hefe (S. cerevisiae) Pyruvate Carboxylase 381
e-104
- gb|L14612|PSEACCBC Pseudomonas aeruginosa Biotin carboxyl 381
e-104
- emb|X59890|SCPYC2G S. cerivisiae PYC2 Gen for Pyruvat 381 e-104
- gb|U32778|U32778 Haemophilus influenzae Rd Sektion 93 380 e-104
- gb|U90879|ATU90879 Arabidopsis thaliana Biotin Carboxylase 377
e-103
- gb|AE000749|AE000749 Aquifex aeolicus Sektion 81 of 109 377
e-103
- gb|AE001286|AE001286 Chlamydia trachomatis Sektion 13 375 e-102
- gb|AE001604|AE001604 Chlamydia pneumoniae Sektion 20 374 e-102
- gb|AF007100|AF007100 Glycine max Biotin Carboxylase 372 e-101
- emb|Z95556|MTCY07A7 Mycobacterium tuberculosis H37Rv 369 e-100
- emb|Z19549|MTBCARBCP M. tuberculosis Gen für Biotin 369 e-100
- gb|AF068249|AF068249 Glycine max Biotin Carboxylase 369 e-100
- gb|L38260|TOBBCSO Nicotiana tabacum Acetyl CoA 367 e-100
- gb|AF097728|AF097728 Aspergillus terreus Pyruvat 366 1e-99
- gb|AE000744|AE000744 Aquifex aeolicus Sektion 76 of 109 364
4e-99
- dbj|D83706|D83706 Bacillus stearothermophilus DNA 363 7e-99
- gb|U36245|BSU36245 Bacillus subtilis Biotin carboxyl 363 7e-99
- emb|AL109846.1|SPBC17G9 S. pombe Chromosom II 362 2e-98
- emb|AJ235272|RPXX03 Rickettsia prowazekii Stamm Madrid E 361
3e-98
- dbj|D78170|D78170 Hefe DNA für
Pyruvat Carboxylase 359 2e-97
- gb|M80458|ECOACOAC E. coli Biotin Carboxylase und Biotin 358
3e-97
- gb|M79446|ECOFABG Escherichia coli Biotin Carboxylase Gen 358
3e-97
- gb|M83198|ECOFABEGF Escherichia coli Biotin carboxyl 358 3e-97
- gb|AE000404|AE000404 Escherichia coli K-12 MG1655 358 3e-97
- gb|U18997.1|ECOUW67 Escherichia coli K-12 chromosomal 358 3e-97
- gb|U51439|REU51439 Rhizobium etli Pyruvat Carboxylase 355 3e-96
- emb|Y13917|BSY13917 Bacillus subtilis ppsE, yngL, yngK, 354
4e-96
- emb|Z99113|BSUB0010 Bacillus subtilis vollständiges Genom 354 4e-96
- gb|AE001274.1|AE001274 Leishmania major Chromosom 1 351 3e-95
- gb|AF042099|AF042099 Sulfolobus metallicus vermutlich 350 9e-95
- emb|Z79700|MTCY10D7 Mycobacterium tuberculosis H37Rv 347 6e-94
- emb|Z81052.1|CED2023 Caenorhabditis elegans Cosmid D2023 168
1e-93
- emb|Y11106|PPPYC1 S. pastoris PYC 1 Gen 345 2e-93
- emb|Z99111|BSUB0008 Bacillus subtilis vollständiges Genom 343 8e-93
- ref|NM_000282.1|PCCA| Homo sapiens Propionyl Coenzyme 340 6e-92
- gb|M22631|RATPCOA Rat alpha-propionyl CoA Carboxylase 340 1e-91
- gb|U12536|ATU12536 Arabidopsis thaliana 3-Methylcrotonyl 339
2e-91
- emb|Y09548|CGPYC Corynebacterium glutamicum pyc Gen 338 4e-91
- gb|AF038548|AF038548 Corynebacterium glutamicum Pyruvat 338
4e-91
- gb|AE001529|AE001529 Helicobacter pylori, Stamm J99 337 8e-91
- gb|AE000553.1|AE000553 Helicobacter pylori 26695 336 1e-90
- gb|U08469|GMU08469 Glycine max 3-methylcrotonyl CoA 329 2e-88
- emb|AJ243652.1|PFL243652 Pseudomonas fluorescens uahA Gen 323
1e-86
- emb|Z83018|MTCY349 Mycobacterium tuberculosis H37Rv 321 3e-86
- emb|Z36077|SCYBR208C S. cerevisiae Chromosom II 314 5e-84
- gb|M64926|YSCUAMD Hefe urea amidolyase (DUR1.2) Gen 312 2e-83
- emb|Z97025|BSZ97025 Bacillus subtilis nprE, yla[A, B, C, D,
E, 303 1e-80
- emb|Z81074.1|CEF32B6 Caenorhabditis elegans Cosmid F32B6 130
1e-78
- gb|U00024|MTU00024 Mycobacterium tuberculosis Cosmid tbc2 287
6e-76
- gb|AD000009|MSGY2 Mycobacterium tuberculosis Sequenz 287 6e-76
- gb|U34393|GMU34393 Glycine max Acetyl CoA Carboxylase 262 3e-68
- gb|U49829|CELF27D9 Caenorhabditis elegans Cosmid F27D9 190 2e-61
- gb|U10187|TAU10187 Triticum aestivum Tam 107 213 2e-53
- gb|U19183|ZMU19183 Zea mays Acetyl-coenzyme A Carboxylase 212
3e-53
- emb|AJ010111.1|BCE010111 Bacillus cereus pycA, ctaA, ctaB 212
4e-53
- gb|AF029895|AF029895 Triticum aestivum Acetyl-Coenzym 209 2e-52
- gb|J03808|RATACACA Rat Acetyl-Coenzym A Carboxylase 205 4e-51
- emb|X80045|0AACOAC O. aries mRNA für Acetyl CoA 205 5e-51
- emb|X68968|HSACOAC H. sapiens mRNA für Acetyl CoA 204 8e-51
- dbj|D34630|ATHACCRNA Arabidopsis thaliana mRNA 203 1e-50
- emb|AJ132890.1|BTA132890 Bos taurus mRNA für Acetyl CoA 203 1e-50
- gb|J03541|CHKCOACA Chicken Acetyl CoA Carboxylase mRNA 203 1e-50
- gb|L25042|ALFACCASE Medicago sativa Acetyl CoA Carboxylase 202
2e-50
- emb|Z71631|SCYNR016C S. cerevisiae Chromosom XIV 196 1e-48
- gb|M92156|YSCFAS3A Saccharomyces cerevisiae Acetyl CoA 196 1e-48
- emb|Z49809|SC8261X S. cerevisiae Chromosom XIII Cosmid 8261
195 4e-48
- emb|Z22558|SCHFA1GN S. cerevisiae HFA1 Gen 195 4e-48
- dbj|D78165|D78165 Saccharomyces cerevisiae DNA 195 4e-48
- emb|Z46886|UMACCHEN U. maydis ACC Gen für Acetyl coa 188 5e-46
- gb|L20784|CCXACOAC Cyclotella cryptica Acetyl CoA 182 2e-44
-
Die
Fachleute werden erkennen, dass wegen der Degeneriertheit des genetischen
Codes eine Vielzahl von DNA Verbindungen, die sich in ihren Nukleotidsequenzen
unterscheiden, verwendet werden können, um für eine gegebene Aminosäuresequenz
der Erfindung zu kodieren. Auf die nativen DNA Sequenzen, die für die biosynthetischen
Enzyme in der obigen Tabelle kodieren, wird hier nur Bezug genommen,
um eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung zu illustrieren, und die Erfindung schließt DNA Verbindungen
jeder Sequenz ein, die die Aminosäuresequenzen der Polypeptide
und Proteine der Enzyme kodiert, die in den Verfahren der Erfindung
verwendet wird. In ähnlicher
Weise kann ein Polypeptid typischerweise eine oder mehr Aminosäuresubstitutionen,
Deletionen und Insertionen in seiner Aminosäuresequenz tolerieren, ohne
eine gewünschte
zu verlieren oder in signifikanter Weise zu verlieren. Die vorliegende
Erfindung schließt
solche Polypeptide mit alternativen Aninosäuresequenzen ein, und die Aminosäuresequenzen,
die durch die DNA der hier gezeigten Sequenzen kodiert werden, illustrieren
hier nur bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung.
-
Somit
stellt die vorliegende Erfindung in einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
DNA Moleküle in
Form von rekombinanten DNA Expressionsvektoren oder Plasmiden bereit,
wie unten detaillierter beschrieben werden wird, die ein oder mehr
Vorläufer
biosynthetische Enzyme kodieren. Im Allgemeinen können solche
Vektoren entweder in dem Zytoplasma der Wirtszelle entweder replizieren
oder in die chromosomale DNA der Wirtszelle integrieren. In jedem
Fall kann der Vektor ein stabiler Vektor (d.h. der Vektor bleibt
sogar über viele
Zellteilungen nur unter selektivem Druck) oder ein transienter Vektor
(d.h. der Vektor wird durch die Wirszellen allmählich mit steigender Anzahl
der Zellteilungen verloren) sein. Die Erfindung stellt DNA Moleküle in isolierter
(d.h. nicht rein, aber in einer Präparation in einer Häufigkeit
und/oder Konzentration vorliegend, die nicht in der Natur gefunden
wird) und gereinigter (d.h. im Wesentlichen frei von kontaminierenden
Materialien oder im Wesentlichen frei von Materialien, mit denen
die korrespondierende DNA in der Natur gefunden würde) Form
bereit. In einer wichtigen Ausführungsform
stellt die Erfindung Verfahren für
die heterologe Expression eines oder mehr der biosynthetischen Gene
bereit, die bei S-Methylmalonyl-CoA Biosynthese und rekombinanten
DNA Expressionvektoren, die bei dem Verfahren nützlich sind, involviert sind,
zur Verfügung.
Somit sind rekombinante Expressionsvektoren offenbart, die solche
Nukleinsäuren
einschließen.
Der Begriff Expressionsvektor, wie hier verwendet, bezieht sich
auf eine Nukleinsäure,
die in eine Wirtszellen oder zellfreies Transkriptions- oder Translationssystem
eingeführt
werden kann. Ein Expressionsvektor kann permanent oder transient
in einer Zelle beibehalten werden, entweder als Teil der chromosomalen
oder anderer DNA in der Zelle oder in jedem zellulären Kompartment,
wie ein replizierender Vektor in dem Zytoplasma. Ein Expressionsvektor
umfasst einen Vektor, der die Expression einer RNA antreibt, die
typischerweise in ein Polypeptid in der Zelle oder in dem Zellextrakt
translatiert wird. Für
effiziente Translation von RNA in ein Protein enthält der Expressionsvektor
auch typischerweise eine Ribosomen bindende Stelle Sequenz, die
stromaufwärts
vom Startcodon der kodierenden Sequenz des zu exprimierenden Gens
positioniert ist. Andere Elemente wie Enhancer, Sekretionssignalsequenzen,
Transkriptionsterminierungssequenzen und ein oder meherere Markergene, durch
die Wirtszellen enthaltend den Vektor identifiziert und/oder selektiert
werden können,
können
ebenfalls in einem Expressionsvektor vorhanden sein. Selektierbare
Marker, d.h. Gene die Antibiotikaresistenz oder Sensitivität vermitteln,
werden bevorzugt und verleihen einen selektierbaren Phänotyp in
transformierten Zellen, wenn die Zellen in einem geeigneten Selektionsmedium
gezogen werden.
-
Die
zahlreichen Komponenten eines Expressionsvektors können weit
variieren, abhängig
von der beabsichtigten Verwendung des Vektors und der Wirtszelle(n),
in denen die Vektoren replizieren oder Expression antreiben sollen.
Expressionsvektorkomponenten geeignet für die Expression von Genen
und dem Erhalt von Vektoren in E. coli, Hefe, Streptomyces und anderen gemeinhin
verwendeten Zellen sind sehr bekannt und kommerziell verfügbar. Zum
Beispiel schließen
geeignete Promotoren zum Einbau in Expressionsvektoren diejenigen
ein, die in eukaryotischen und prokaryotischen Wirtszellen funktionieren.
Promotoren können
regulatorische Sequenzen umfassen, die die Regulation von Expression
relativ zum Wachstum der Wirtszelle ermöglichen oder die bewirken,
dass die Expression eines Genes ein oder aus geschaltet wird in
Antwort auf ein chemischen oder physikalischen Stimulus. Für E. coli
und bestimmte andere bakterielle Wirtszellen, können Promotoren abgeleitet
aus Genen für
biosynthetische Enzyme, Antibiotikaresistenz verleihenden Enzyme
und Phagenprotein verwendet werden und schließen, zum Beispiel, die Galactose,
Lactose (lac), Maltose, Tryptophan (trp), Beta-Lactamase (bla),
Bakteriophage Lambda PL, und T5 Promotoren ein. Zusätzlich können synthetische
Promotoren, wie der tac Promotor (U.S. Patent Nr. 4,551,433) auch
verwendet werden. Für
E. coli Expressionsvektoren ist es nützlich einen E. coli Replikationsstart
einzuschließen,
wie aus pUC, p1P, P1I und pBR.
-
Somit
enthalten rekombinante Expressionsvektoren wenigstens ein Expressionssystem,
das selber zusammengesetzt ist aus wenigstens ein Teil der PKS und/oder
andere biosynthetische Gen kodierende Sequenzen, die funktional
mit einem Promotor und optional Terminationssequenzen verknüpft sind,
die die Funktionhaben, die Expression der kodierenden Sequenz in
kompatiblen Wirtszellen zu bewirken. Die Wirtszellen sind modifiziert
durch Transformation mit den rekombinanten DNA Expresssionsvektoren
der Erfindung, um die Expressionssystemsequenzen entweder als extrachromosomale
Elemente oder integriert in das Chromosom zu enthalten. Die resultierenden
Wirtszellen der Erfindung sind nützlich
bei Verfahren, um PKS und Post-PKS Modifikationsenzyme wie auch
Polyketide und Antibiotika und andere nützliche davon abgeleitete Verbindungen
herzustellen.
-
Bevorzugte
Wirtszellen zum Zwecke der Auswahl von Vektorkomponenten für Expressionsvektoren schließen Pilz
Wirtszellen, wie Hefe, und prokaryotische Wirtszellen wie E. coli
und Streptomyces ein, aber es können
auch Säugerwirtszellen
verwendet werden. In Wirten, wie Hefen, Pflanzen oder Säugerzellen,
die normalerweise keine Polyketide produzieren, kann es notwendig
sein, auch typischerweise durch rekombinante Mittel, geeignete Holo-ACP
Synthasen bereitzustellen, um das rekombinant hergestellte PKS funktionsfähig zu machen.
Die Bereitstellung solcher Enzyme wird beschrieben, zum Beispiel,
in PCT Veröffentlichung
Nr. WO 97/13845 und 98/27203.
-
Die
rekombinanten Wirtszellen der Erfindung können alle der Polyketid biosynthetischen
Gene oder nur eine Untergruppe derselben exprimieren. Zum Beispiel
produziert die Wirtszelle unmodifizierte Polyketide, die Macrolid
Aglycone genannt werden, wenn nur die Gene für eine PKS in einer Wirtszelle
exprimiert werden, die sonst nicht Polyketid modifizierende Enzyme
(wie Hydroxylierung, Epoxidierung oder Glycosylierungsenzyme) produzieren,
die auf das produzierte Polyketid wirken können. Solche Macrolid Aglycone
können
durch ihre Zugabe zu der Fermentation eines Stammes, zum Beispiel,
Streptomyces antibioticus oder Saccharopolyspora erythraea, die
die benötigten
Modifikationsenzyme enthalten, hydroxyliert und glycosiliert werden.
-
Es
gibt eine Vielzahl von diversen Organismen, die Macrolid Aglycone
modifizieren können,
um Verbindungen bereitzustellen mit nützlichen Aktivitäten, oder
die leicht modifiziert werden können
diese zu besitzen. Zum Beispiel kann Saccharopolyspora erythraea
6-dEB in eine Vielzahl von nützlichen
Verbindungen umwandeln. Das Erythronolid 6-dEB wird durch das eryF
Genprodukt in Erythronolid B umgewandelt, das selbst durch das eryB
Genprodukt glycosiliert wird, um 3-O-Mycarosylerythronolid B zu
erhalten, das L-Mycarose am C-3 enthält. Das Enzym eryC Genprodukt
wandelt dann diese Verbindung in Erythromycin D durch Glycosylierung
mit D-Desosamin am C-5 um. Erythromycin D unterscheidet sich daher
von 6-dEB durch Glycoslierung und Hinzufügung einer Hydroxylgruppe am
C-6. Erythromycin D kann in Erythromycin B in einer Reaktion umgewandelt
werden, die durch das eryC Genprodukt durch Methylierung des L-Mycarose
Restes am C-3 katalysiert wird. Erythromycin D wird in Erythromycin
C durch die Hinzufügung
einer Hydroxylgruppe am C-12 in einer Reaktion umgewandelt, die
durch das eryK Genprodukt katalysiert wird. Erythromycin A wird
aus Erythromycin C durch Methylierung des Mycaroserestes in einer
Reaktion erhalten, die durch das eryC Genprodukut katalysiert wird.
Die unmodifizierten Polyketide, die durch die Erfindung bereitgestellt
werden, wie zum Beispiel, 6-dEB, das in E. coli produziert wurde,
können
an Kulturen von S. erythraea bereitgestellt und in die entsprechenden
Derivate von Erythromycinen A, B, C und D gemäß dem Verfahren umgewandelt
werden, das in den Beispielen unter bereitgestellt wird. Um sicherzustellen,
dass nur die gewünschte
Verbindung produziert wird, kann man eine S. erythraea ergA Mutante
verwenden, die nicht in der Lage ist, 6-dEB zur produzieren, aber
immer noch die gewünschten
Umwandlungen durchführen
kann (Weber et al., 1985, J. Bacteriol. 164(1): 425-433). Auch kann
man andere Mutantenstämme
einsetzen, wie eryB, eryC, eryG und/oder eryK Mutanten oder Mutantenstämme mit
Mutationen in multiplen Genen, um eine bevorzugte Verbindung anzuhäufen. Die Umwandlung
kann in großen
Fermentern für
die kommerzielle Produktion durchgeführt werden.
-
Darüber hinaus
gibt es andere nützliche
Organismen, die eingesetzt werden können, um die Verbindungen der
Erfindung zu hydroxylieren und/glycosylieren. Wie oben beschrieben,
können
die Organismen Mutanten sein, die nicht in der Lage sind, das Polyketid,
das normalerweise in dem Organismus produziert wird, zu produzieren,
die Fermentation kann auf Platten oder in großen Fermentern durchgeführt werden,
und die produzierten Verbindungen können nach der Fermentation
chemisch geändert
werden. Somit enthält
Strepfomyces venezuelae, das Picromycin produziert, Enzyme, die
eine Desosaminyl-Gruppe auf das C-5 Hydroxyl transferieren und eine
Hydroxylgruppe auf die C-12 Position transferieren. Zusätzlich enthält S. venezuelae eine
Glucosylierungsaktivität,
die die 2'-Hydroxylgruppe
des Desosaminzuckers glucosyliert. Diese letztere Modifikation reduziert
die Antibiotikaaktivität,
aber der Glucosylrest wird durch die enzymatische Wirkung vor der
Freisetzung des Polyketids aus der Zelle entfernt. Ein anderer Organismus
S. narbonensis enthält
die gleichen Modifikationsenzyme wie S. venezuelae, außer der
C-12 Hydroxylase. Somit stellt die vorliegende Erfindung die Verbindungen
zur Verfügung,
die durch Hydroxylierung und Glycosylierung der Macrolid-Aglycone der
Erfindung durch Wirkung den in S. narbonensis und S. venezuelae
endogenen Enzyme produziert werden.
-
Andere
Organismen, die für
das Herstellen von Verbindungen der Erfindung geeignet sind, schließen Micromonospora
megalomicea, Streptomyces antibioticus, S. fradiae und S. thermotolerans
ein. M megalomicea glycosyliert das C-3 Hydroxyl mit Mycarose, das
C-5 Hydroxyl mit Desosamin und das C-6 Hydroxyl mit Megosamin und
hydroxyliert die C-6 Position. S. antibioticus produziert Oleandomycin
und enthält
Enzyme, die die C-6 und C-12 Positionen hydroxylieren, das C-3 Hydroxyl
mit Oleandrose glycosylieren und das C-5 Hydroxyl mit Desosamin
und ein Epoxid am C-8-C-8a bilden. S. fradiae enthält Enzyme,
die das C-5 Hydroxyl mit Mycaminose glysolieren und dann das 4'-Hydroxyl von Mycaminos
mit Mycarose, eine Disaccharid bildent. S. thermotolerans enthält die gleichen
Aktivitäten
wie S. fradiae sowie Acylierungsaktivitäten. Somit stellt die vorliegende
Erfindung Verbindungen zur Verfügung,
die durch Hydroxylierung und Glycosylierung von Macrolid-Aglyconen
der Erfindung durch Wirkung der in M. megalomicea, S. antibioticus,
S. fradiae und S. thermotolerans endogenen Enzyme produziert werden.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren und genetische Konstrukte
zum Produzieren der glycosylierten und/oder hydroxylierten Verbindungen
der Erfindung direkt in der Wirtszelle von Interesse zur Verfügung. Somit
können
die Gene, die für
die Polyketid Modifikationsenzyme kodieren in den Wirtszellen der
Erfindung eingeschlossen werden. Ein Mangel an adäquater Resistenz
gegenüber
einem Polyketid kann überkommen
werden, indem der Wirtszelle ein MLS Resistenzgen bereitgestellt
wird (ermE und mgt/lrm zum Beispiel), welches gegenüber zahlreichen
14-elementigen Macroliden eine Resistenz verleiht (siehe Cundliffe, 1989,
Annu. Rev. Microbiol. 43: 207-33; Jenkins und Cundliffe, 1991, Gene
108: 55-62; und Cundliffe, 1992, Gene, 115: 75-84).
-
Die
rekombinanten Wirtszellen der Erfindung können verwendet werden, um Polyketide
zu produzieren (sowohl Macrolid Aglycone als auch ihre modifizierten
Derivate), die natürlich
vorkommen oder durch rekombinanten DNA Technologie produziert werden.
In einer wichtigen Ausführungsform
werden die rekombinanten Wirtszellen der Erfindung verwendet, um
Hybrid PKS-Enzyme zu produzieren. Für Zwecke der Erfindung ist
eine Hybrid PKS eine rekombinante PKS, die alle oder einen Teil
von einem oder mehr Verlängerungsmodulen,
Ladungsmodulen, und/oder Thioesterase/Cyclase Domäne einer
ersten PKS und alle oder Teile eines oder mehr Verlängerungsmodule,
Landungsmodule, und/oder Thioesterase/Cyclase Domänen einer
zweiten PKS umfasst.
-
Die
Fachleute werden erkennen, dass die gesamte oder ein Teil der ersten
und zweiten PKS in einer Hybrid PKS der Erfindung nicht aus einer
natürlich
vorkommenden Quelle isoliert werden muss. Zum Beispiel bestimmt
nur ein kleiner Teil einer AT Domäne seine Spezifität (siehe
PCT Patentanmeldung Nr. WO US99/15047 (PCT Patentveröffentlichung
Nr. WO US 00/08138, und Lau et al., unten).
-
Der
Stand der Technik in der DNA Synthese erlaubt dem Fachmann, de novo
DNA Verbindungen zu konstruieren, die von einer ausreichenden Größe sind,
um einen nützlichen
Anteil eines PKS Moduls oder Domäne
zu konstruieren. Somit können
die gewünschten
derivatisierten kodierenden Sequenzen synthetisiert werden mit standardgemäßen Festphasensyntheseverfahren
wie den von Jaye et al., 1984, J. Biol. Chem. 259: 6331 beschriebenen,
und Instrumente für
die automatisierte Synthese sind kommerziell verfügbar von, zum
Beispiel, Applied Biosystems, Inc. Solche synthetischen DNA Verbindungen
sollen ein Teil einer PKS sein.
-
Eine
Hybrid PKS kann zum Zweck der Erfindung nicht nur resultieren:
- (i) aus Fusionen von heterologen Domänen, die
in kodierenden Sequezen (wobei heterolog bedeutet, dass die Domänen in einem
Modul abgeleitet sind aus wenigstens zwei unterschiedlichen natürlich vorkommenden
Molekülen)
abgeleitet sind, um eine Hybridmolekül kodierende Sequenz zu produzieren,
die in einem PKS Gen enthalten ist, dessen Produkt in eine PKS eingebaut
wird, aber auch:
- (ii) aus Fusionen von heterologen Modulen kodierenden Sequezen
(wobei heterologes Modul zwei Module bedeutet, die benachbart zueinander
liegen und die in natürlich
vorkommenden PKS Enzymen nicht nebeneinander liegen), um eine Hybridmolekül kodierende
Sequenz zu produzieren enthalten in einem PKS Gen, dessen Produkt
in eine PKS eingebaut wird,
- (iii) aus der Expression eines oder mehrerer PKS Gene aus einem
ersten PKS Gencluster mit einem oder mehreren PKS Genen aus einem
zweiten PKS Gencluster, und
- (iv) aus der Kombinationen der vorstehenden.
-
Zahlreiche
Hybrid PKS, die diese zahlreichen Alternativen veranschaulichen,
sind unten beschrieben.
-
Rekombinante
Verfahren zum Manipulieren von modularen PKS Genen, um Hybrid PKS
Enzyme herzustellen, sind beschrieben in U.S. Patent Nr. 5,672,491;
5,843,718; 5,830,750; und 5,712,146; und in PCT Veröffentlichungen
Nr. 98/49315 und 97/02358. Eine Vielzahl von genetischen Konstruktionsstrategien
wurden mit DEBS verwendet, um zu demonstrieren, das die Strukturen
von Polyketiden manipuliert werden können, um neue natürliche Produkte
herzustellen, primär
Analoge der Erythromycine (siehe die oben zitierten Patentveröffentlichungen
und Hutchinson, 1998, Curr Opin Microbiol. 1: 319-329, und Baltz,
1998, Trends Microbiol. 6: 76-83).
-
Diese
Techniken schließen
ein: (i) Deletion oder Insertion von Modulen, um die Kettenlänge zu kontrollieren,
(ii) Inaktivierung der Reduktions-/Dehydrationsdomänen, um
die Beta-Kohlenstoff prozessierenden Schritte zu umgehen, (iii)
Substitution von AT Domänen,
um die Start- und Verlängerungseinheiten
zu ändern, (iv)
Hinzufügen
von Reduktions-/Dehydrationsdomänen,
um katalytische Aktivitäten
einzuführen,
und (v) Substitution von Ketoreduktase KR Domänen, um die Hydroxyl Stereochemie
zu kontrollieren. Zusätzlich
wurden konstruierte blockierte Mutanten von DEBS für die auf
Vorläufer
gerichtete Biosynthese von Analogen verwendet, die synthetische
abgeleitete Starteinheiten einbauen. Zum Beispiel wurden mehr als
100 neue Polyketide durch Konstruktion von einzelnen oder kombinatorischen Änderungen
in den multiplen Modulen von DEBS produziert. Hybrid PKS Enzyme
basierend auf DEBS mit bis zu drei katalytischen Domäne Substitutionen
wurden durch eine Kassettenmutagenese, in denen zahlreiche DEBS
Domänen
ersetzt wurden mit Domänen
für die
Rapamycin PKS, konstruiert (siehe Schweke et al., 1995, Proc. Nat.
Acad. Sci. USA 92, 7839-7843), oder wurde eine oder mehrere der
DEBS KR Domänen
deletiert. Funktionale Einzeldomänenersetzungen
oder Deletionen wurden kombiniert, um DEBS Enzyme mit Doppel oder
Tripel katalytischen Domäne
Ersetzungen zu erzeugen (siehe McDaniel et al., 1999, Proc. Nat.
Acad. Sci. USA 96, 1846-1851).
-
Verfahren
zum Erzeugen von Bibliotheken von Polyketiden wurden stark verbessert
durch Klonierung von PKS Genen als eine Satz von drei oder mehr
gegenseitig selektierbaren Plasmiden, jedes ein anderes Wildtyp
oder mutiertes PKS Gen tragend, dann wurden alle möglichen
Kombinationen des Plasmids mit Wildtyp, mutierten und Hybrid PKS
kodierenden Sequenzen in den gleichen Wirt eingeführt (siehe
U.S. Patentanmeldungs-Seriennr. 60/129,731, eingereicht am 16. Apr.
1999 und PCT Veröff.
Nr. 98/27203). Dieses Verfahren kann auch beinhalten die Verwendung
einer KS1° Mutante,
die durch mutationale Biosynthese Polyketide produzieren kann, hergestellt
aus Diketid Starteinheiten (siehe Jacobsen et al., 1997, Science
277, 367-369), wie auch die Verwendung eines trunkierten Gens, das
zu 12-elementigen
Macroiden führt
oder eines verlängerten
Gens, das zu 16-elementigen Ketoliden führt. Darüber hinaus kann durch Verwendung
von zusätzlich einem
oder mehreren Vektoren, die Polyketid Modifikationsenzym-Gene kodieren,
eine große
Sammlung von modifizierten Polyketiden hergestellt werden.
-
Die
folgende Tabelle führt
die Fundstellen auf, die veranschaulichende PKS Gene und korrespondierende
Enzyme beschreiben, die verwendet werden können bei der Konstruktion der
rekombinanten Hybrid PKSs und der korrespondierenden DNA Verbindungen,
die sie kodieren. Auch präsentiert
werden zahlreiche Fundstellen, die Schneidenzyme und die korrespondierenden
Gene beschreiben, die im Einklang mit den hier beschriebenen Verfahren
verwendet werden können.
-
Avermectin
-
- U.S. Pat. Nr. 5,252,474 von Merck.
- MacNeil et al., 1993, Industrial Microorganisms: Basic and Applied
Molecular Genetics, Baltz, Hegeman, & Skatrud, eds. (ASM), pS. 245-256,
A Comparison of the Genes Encoding the Polyketide Synthases for
Avermectin, Erythromycin, and Nemadectin.
- MacNeil et al., 1992, Gene 115: 119-125, Complex Organization
of the Streptomyces avermitilis Gene encoding the avermectin polyketide
synthase.
-
Candicidin (FR008)
-
- Hu et al., 1994, Mol. Microbiol 14: 163-172.
-
Epothilone
-
- PCT Pub. Nr. 00/031247 von Kosan
-
Erythromycin
-
- PCT Pub. Nr. 93/13663 von Abbott.
- US Pat. Nr. 5,824,513 von Abbott.
- Donadio et al., 1991, Science 252: 675-9.
- Cortes et al., 8 Nov. 1990, Nature 348: 176-8, An unusually
large multifunctional polypeptide in the erythromycin producing
polyketide synthase of Saccharopolyspora erythraea.
-
Glycosylierungsenzyme
-
- PCT Pat. ApS. Pub. Nr. 97/23630 von Abbott.
-
FK-506
-
- Motamedi et al., 1998, The biosynthetic gene cluster for
the macrolactone ring of the immunosuppressant FK506, Eur. J. biochem.
256: 528-534.
- Motamedi et al., 1997, Structural organization of a multifunctional
polyketide synthase involved in the biosynthesis of the macrolide
immunosuppressant FK506, Eur. J. Biocliem. 244: 74-80.
-
Methyltransferase
-
- US 5,264,355 ,
issued 23 Nov. 1993, Methylating enzyme from Streptomyces MA6858.
31-O-desmethyl-FK506 methyltransferase.
- Motamedi et al., 1996, Characterization of methyltransferase
and hydroxylase genes involved in the biosynthesis of the immunosuppressants
FK506 and FK520, I. Bacterid. 178: 5243-5248.
-
FK-520
-
- PCT Pub. Nr. 00/020601 von Kosan.
- (siehe auch Nielsen et al., 1991, Biochem. 30: 5789-96 (enzymology
of pipecolate incorporation).
-
Lovastatin
-
- U.S. Pat. Nr. 5,744,350 von Merck.
-
Narbomycin (und Picromycin)
-
- PCT Pub. Nr. 99/61599 von Kosan.
-
Nemadectin
-
- MacNeil et al., 1993, supra.
-
Niddamycin
-
- Kakavas et al., 1997, Identification and characterization
of the niddamycin polyketide synthase gene from Streptomyces caelestis,
J. Bacteriol. 179: 7515-7522.
-
Oleandomycin
-
- Swan et al., 1994, Characterisation of a Strepfomyces antibioticus
gene encoding a type I polyketide synthase which has an unusual
coding sequence, Mol. Gen. Genet. 242: 358-362.
- PCT Pub. Nr. 00/026349 von Kosan.
- Olano et al., 1998, Analysis of a Streptomyces antibioticus
chromosomal Region involved in oleandomycin biosynthesis, which
encodes two glycosyltransferases responsible for glycosylation of
the macrolactone ring, Mol. Gen. Genet. 259(3): 299-308.
-
Platenolide
-
- EP Pat. ApS. Pub. Nr. 791,656 von Lilly.
-
Rapamycin
-
- Schwecke et al., Aug. 1995, The biosynthetic gene cluster
for the polyketide Rapamycin, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92: 7839-7843.
- Aparicio et al., 1996, Organization of the biosynthetic gene
cluster for Rapamycin in Streptomyces hygroscopicus: analysis of
the enzymatic domains in the modular polyketide synthase, Gene 169:
9-16.
-
Rifamycin
-
- August et al., 13 Feb. 1998, Biosynthesis of the ansamycin
antibiotic rifamycin: deductions from the molecular analysis of
the n/biosynthetic Gen cluster of Amycolatopsis mediterranei S669,
Chemistry & Biology,
5(2): 69-79.
-
Soraphen
-
- U.S. Pat. Nr. 5,716,849 von Novartis.
- Schupp et al., 1995, I. Bacteriology 177: 3673-3679. A Sorangium
cellulosum (Myxobacterium) Gene Cluster for the Biosynthesis of
the Macrolide Antibiotic Soraphen A: Cloning,
- Characterization, and Homology von Polyketide Synthase Genes
from Actinomycetes.
-
Spiramycin
-
- U.S. Pat. Nr. 5,098,837 von Lilly.
-
Activatorgen
-
- U.S. Pat. Nr. 5,514,544 von Lilly.
-
Tylosin
-
- EP Pub. Nr. 791,655 von Lilly.
- Kuhstoss et al., 1996, Gene 183: 731-6., Production of a novel
Polyketide through the construction of a hybrid Polyketide synthase.
- U.S. Pat. Nr. 5,876,991 von Lilly.
-
Spaltenzyme
-
- Merson-Davies und Cundliffe, 1994, Mol. Microbiol. 13: 349-355.
- Analysis of five tylosin biosynthetic genes from the tylBA Region
of the Streptomyces fradiae genome.
-
Wie
die obige Tabelle veranschaulicht, gibt es eine große Vielzahl
von PKS Genen, die als leicht verfügbare Quellen für DNA und
Sequenzinformation für
die Verwendung in der Konstruktion von hybrider PKS-kodierender
DNA dienen.
-
Bei
der Konstruktion von Hybrid PKSs können bestimmte allgemeine Verfahren
nützlich
sein. Zum Beispiel ist oft von Vorteil den Rahmen des Moduls, das
geändert
werden soll, um die Hybrid PKS herzustellen, beizubehalten. Somit
ist es, wenn einer wünscht
DH und ER Funktionalitäten
einem Modul hinzuzufügen,
oft bevorzugt, die KR Domäne
des originalen Moduls mit einem KR, DH und ER Domänen enthaltenen
Segment eines anderen Moduls zu ersetzen, statt nur DH und ER Domänen einzuführen. Man
kann die stereochemische Spezifität eines Moduls durch Ersetzen
der KS Domäne
mit einer KS Domäne
aus einem Modul ändern, das
eine andere Stereochemie spezifiziert (siehe Lau et al., 1999, "Dissecting the role
of acyltransferase domains of modular Polyketide synthases in the
choice and stereochemical fate of extender units" Biochemistry 38(5): 1643-1651). Man
kann die Spezifität
einer AT Domäne durch Ändern eines
kleinen Segments der Domäne ändern (siehe
Lau et al., oben). Man kann auch Vorteile aus bekannten Linker Regionen
in PKS Proteinen ziehen, um Module von zwei verschiedenen PKSs zu
verbinden, um ein Hybrid PKS zu erschaffen (siehe Gokhale et al.,
16 Apr. 1999, Dissecting and Exploiting Intermodular Communication
in Polyketide Synthases", Science
284: 482-485).
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Die
Hybrid PKS kodierenden DNA Verbindungen können sein und sind oft Hybride
aus mehr als zwei PKS Genen. Selbst wo nur zwei Gene verwendet werden,
gibt es oft zwei oder mehr Module in dem Hybridgen, in dem alle
oder ein Teil der Module abgeleitet ist von einem zweiten (oder
dritten) PKS Gen.
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Auch
beschrieben sind Bibliotheken von PKS Genen, PKS Proteinen und letztlich
Polyketiden, die konstruiert sind durch das Erzeugen von Modifikationen
in der PKS, so dass die produzierten Proteinkomplexe geänderte Aktivitäten hinsichtlich
eines oder mehreren Aspekten haben, und somit Polyketide herstellen,
die nicht das natürliche
Produkt der PKS sind. Neue Polyketide können somit hergestellt werden,
oder Polyketide können
im Allgemeinen leichter mit diesem Verfahren hergestellt werden.
Durch Bereitstellen einer großen
Anzahl von verschiedenen Genen oder Genclustern abgeleitet aus einem
natürlich
vorkommenden PKS Gencluster, jeder davon wurde auf eine andere Weise
aus dem nativen Cluster modifiziert, kann ein effektive kombinatorische
Bibliothek von Polyketiden produziert werden als ein Ergebnis der
multiplen Variationen dieser Aktivitäten. Wie unten weiter beschrieben
werden wird, können
die Maße
und Schranken davon auf dem Polyketid, Protein und den kodierenden
Nukleotidsequenz Niveaus beschrieben werden.
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Somit
gibt es wenigstens fünf
Freiheitsgrade zum Konstruieren einer Hybrid PKS bezogen auf das
Polyketid, das produziert werden wird. Zuerst wird die Polyketidkettenlänge bestimmt
durch die Zahl der Verlängerungsmodule
in der PKS, und die vorliegende Erfindung umfasst Hybrid PKSs, die
6 sowie weniger oder mehr als 6 Verlängerungsmodule enthalten. Zweitens
wird die Natur des Kohlenstoffskeletts der PKS bestimmt durch die
Spezifitäten
der Acyl-Transferasen, die die Verlängerungsmodule an jeder Position
bestimmen, z.B. Malonyl, Methylmalonyl, Ethylmalonyl oder substituiertes
Malonyl. Drittens hat die Ladungsmodulspezifität auch einen Effekt auf das
resultierende Kohlenstoffskelett des Polyketids. Das Ladungsmodul
kann eine andere Starteinheit verwenden, wie Acetyl, Butyryl und ähliche.
Wie oben bemerkt, umfasst ein anderes Verfahren zum Variieren der
Ladungsmodulspezifität
die Inaktivierung der KS Aktivität
im Verlängerungsmodul
1 (KS1) und die Bereitstellung von alternativen Substraten, Diketide
genannt, die chemisch synthetisierte Analoge von Verlängerungsmodul
1 Produkten sind, an das Verlängerungsmodul
2. Dieser Ansatz wurde veranschaulicht in PCT Veröffentlichungen
Nr. 97/02358 und 99/03986, wobei die KS1 Aktivität durch Mutation inaktiviert
wurde. Viertens wird der Oxidationszustand an zahlreichen Positionen
des Polyketids bestimmt werden durch die Dehydratase- und Reduktase-Teile
der Module. Dies wird das Vorliegen und den Ort der Keton und Alkohol
Einheiten und C-C Doppelbindungen oder C-C Einzelbindungen in dem
Polyketid bestimmen. Schließlich
ist die Stereochemie des resultierenden Polyketids eine Funktion
dreier Aspekte der Synthase. Ders erste Aspekt bezieht sich auf
die AT/KS Spezifität,
assoziiert mit substituierten Malonylen als Verlängerungseinheiten, die die
Stereochemie nur betreffen, wenn der Reduktionszyklus fehlt oder
wenn er nur eine Ketoreduktase enthält, da die Dehydratase die
Chiralität
entfernen würde.
Zweitens kann die Spezifität
der Ketoreduktase die Chiralität
jedes Beta-OH bestimmen. Schließlich
kann die Enoylreduktasespezifität
für substituierte
Malonyle als Verlängerungseinheiten
die Stereochemie beeinflussen, wenn eine vollständige KR/DH/ER verfügbar ist.
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Somit
erlauben die modularen PKS Systeme im Allgemeinen und das Rapamycin
PKS System im Besonderen, dass ein breiter Bereich von Polyketiden
synthetisiert wird. Im Vergleich zu den aromatischen PKS Systemen
akzeptieren die modularen PKS Systeme einen breiteren Bereich von
Starteinheiten, einschließend aliphatische
Monomere (Acetyl, Propionyl, Butyryl, Isovaleryl, etc.), Aromate
(Aminohydroybenzoyl), alizyklische Verbindungen (Cylohexanoyl) und
heterozyklische Verbindungen (Thiazolyl). Bestimmte modulare PKS haben
eine relaxierte Spezifität
für ihre
Starteinheiten (Kao et al., 1994, (siehe oben). Modulare PKS weisen auch
eine beträchtliche
Variationsmöglichkeiten
bezogen auf die Wahl der Verlängerungseinheiten
in jedem Kondensierungszyklus auf. Der Grad von Beta-Ketoreduktion
nach einer Kondensationsreaktion kann durch genetische Manipulation
verändert
werden (Donadio et al., 1991, Science, supra; Donadio et al., 1993,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 7119-7123). In ähnlicher Weise kann die Größe der Polyketid
Produkte durch die Konstruktion von Mutanten mit der geeigneten
Anzahl von Modulen variieren (Kao et al., 1994, J. Am. Chem. Soc. 116:
11612-11613). Letztlich sind modulare PKS Enzyme besonders bekannt
für das
Erzeugen eines eindrucksvollen Bereichs von asymmetrischen Zentren
in ihren Produkten in einer hoch kontrollierten Weise. Die Polyketide,
Antibiotika und anderen produzierten Verbindungen sind typischerweise
einzelne stereoisomerische Formen. Obgleich die Verbindungen der
Erfindung als Mischungen von Stereoisomeren auftreten, kann es in
bestimmten Fällen
vorteilhaft sein, individuelle Stereoisomere zu erzeugen. Somit
ist das kombinatorische Potential innerhalb der modularen PKS Wege,
basierend auf irgendeinem natürlich
vorkommenden modularen, wie dem Rapamycin, PKS Gerüst praktisch
unbegrenzt.
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Während Hybrid
PKS meistens produziert werden durch „Mischen und Anpassen" von Teilen der PKS kodierenden
Sequenzen, können
auch Mutationen in DNA, kodierend für eine PKS, auch verwendet
werden, um ein Aktivität
in dem kodierten Polypeptid einzuführen, zu ändern oder zu deletieren. Mutationen
können
an den nativen Sequenzen mit konventionellen Techniken ausgeführt werden.
Die Substrate für
Mutation können ein
gesamter Cluster von Genen oder nur ein oder zwei davon sein; das
Substrat für
Mutation können
auch Teile eines oder mehrerer dieser Gene sein. Techniken zur Mutation
schließen
ein die Herstellung von synthetischen Oligonukleotiden, die die
Mutationen einschließen,
und das Einführen
der mutierten Sequenz in das Gen, das für eine PKS-Untereinheit kodiert,
mit Restriktionsendonukleaseverdau (siehe, z.B., Kunkel, 1985, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 82: 448 Geisselsoder et al., 1987, BioTechniques
5: 786). Alternativ können
die Mutationen bewirkt werden mit einem nicht passenden Primer (im
Allgemeinen 10-20 Nukleotide lang), der mit der nativen Nukleotidsequenz
hybridisiert, bei einer Temperatur unter der Schmelztemperatur der
nicht passenden Duplex. Der Primer kann durch Einhalten der Primerlänge und
Basenzusammensetzung innerhalb relativ geringer Grenzen spezifisch
und durch Einhalten der mutierten Basen an einer zentralen Position
hergestellt sein (siehe Zoller und Smith, 1983, Methods Enzymol.
100: 468). Die Primerverlängerung
wird mit DNA Polymerase, Klonieren des Produkts und Selektieren
der Klone, die mutierte DNA enthalten, die von dem Primer verlängerten
Strang durch Auftrennung abgleitet wurde, bewirkt. Identifikation
kann erreicht werden mit dem mutierten Primer als einer Hybridisierungssonde.
Die Technik ist auch zum Erzeugen von multiplen Punktmutationen anwendbar
(siehe z.B. Dalbie-McFarland et al., 1982, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 79: 6409). PCR Mutagenese kann auch verwendet werden, um die
gewünschten
Mutationen zu bewirken.
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Eine
zufällige
Mutagenese von ausgewählten
Teilen der Nukleotidsequenzen, die für die enzymatischen Aktivitäten kodieren,
kann auch durch zahlreiche verschiedene in der Technik bekannten
Techniken erreicht werden, z.B. durch zufälliges Einführen eines Oligonukleotid Linkers
in ein Plasmid, durch Bestrahlung mit Röntgenstrahlen oder ultraviolettem
Licht, durch Einbau von inkorrekten Nukleotiden während in
vitro DNA Synthese, durch zu Fehlern neigende PCT Mutagenese, durch
Herstellen von synthetischen Mutanten oder durch Beschädigen der
Plasmid DNA in vitro mit Chemikalien. Chemische Mutagene schließen zum
Beispiel Natriumbisulfit, salpetrige Säure, Nitrosoguanidin, Hydroxylamin,
Agenzien, die Basen beschädigen
oder entfernen, wodurch normale Basenpaarung verhindert wird, wie
Hydrazin oder Ameisensäure,
Analoga von Nukleotid Vorläufern,
wie 5-Bromourazil, 2-Aminopurin oder Acridin interkallierende Agenzien,
wie Proflavin, Acriflavin, Quinacrin, und ähnliche ein. Im Allgemeinen
werden Plasmid DNA oder DNA Fragmente mit chemischen Mutagenen behandelt,
in E. coli transformiert und als ein Pool oder eine Bibliothek von
mutierten Plasmiden vermehrt.
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Beim
Konstruieren einer erfindungsgemäßen Hybrid
PKS können
Regionen, die enzymatische Aktivität kodieren, d.h., Regionen,
die korrespondierende Bereiche von verschiedenen PKS Synthasen oder
von verschiedenen Orten in der gleichen PKS kodieren, erneut gewonnen
werden, zum Beispiel durch Verwendung von PCR Techniken mit geeigneten
Primern. Unter „korrespondierende" Aktivität kodierende
Bereiche sind diejenigen Bereiche gemeint, die den gleichen allgemeinen
Typ von Aktivität
kodieren. Zum Beispiel „korrespondiert" eine KR Aktivität, die an
einer Stelle eines Genclusters kodiert wird, mit einer KR kodierenden
Aktivität
an einer anderen Stelle des Genclusters oder eines anderen Genclusters.
In ähnlicher
Weise könnte
ein vollständiger
Reduktasezyklus als korrespondierend betrachtet werden. Zum Beispiel
kann KR/DH/ER mit einer KR alleine korrespondieren.
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Wenn
der Ersatz einer bestimmten Targetregion in einer Wirts-PKS gemacht
werden soll, kann dieser Ersatz mit geeigneten Restriktionsenzymen
in vitro durchgeführt
werden. Der Ersatz kann auch in vivo mit Rekombinationstechniken
bewirkt werden, die homologe Sequenzen, die das Ersetzungsgen in
einem Donor Plasmid und einer Rezeptorregion in einem Empfängerplasmid
einrahmem, umfassen. Solche Systeme, die vorteilhafterweise Plasmide
mit verschiedenen Temperatursensitivitäten einsetzen, sind beschrieben,
zum Beispiel in PCT Veröffentlichung
Nr. WO 96/40968. Die Vektoren, die verwendet werden, um die zahlreichen Schritte
durchzuführen,
um die die enzymatische Aktivität
in den Wirts-PKS Genen zu ersetzen oder um die Mutationen in diesen
Regionen der Wirts-PKS Gene zu unterstützen, können gewählt werden, Kontrollsequenzen
zu enthalten, die mit den resultierenden kodierenden Sequenzen funktional
in einer Weise verbunden sind, so dass die Expression der kodierenden
Sequenzen in einem geeigneten Wirt bewirkt werden kann.
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Jedoch
können
einfache Klonierungsvektoren auch verwendet werden. Wenn den Klonierungsvektoren,
die verwendet werden, um PKS Gene zu erhalten, die für abgeleitete
PKS kodieren, Kontrollsequenzen zur Expression fehlen, die funktional
mit den kodierenden Nukleotidsequenzen verbunden sind, werden die Nukleotidsequenzen
in geeignete Expressionsvektoren eingeführt. Dies muss nicht individuell
getan werden, sondern ein Pool von isolierten kodierenden Nukleotidsequenzen
kann in Expressionsvektoren eingeführt werden, die resultierenden
Vektoren können
in Wirtszellen transformiert oder transfiziert werden, und die resultierenden
Zellen können
zu individuellen Kolonien ausplattiert werden. Die Erfindung stellt
eine Vielzahl von rekombinanten DNA Verbindungen zur Verfügung, in
welchen die verschiedenen kodierenden Sequenzen für die Domänen und
Module der PKS von nicht natürlicherweise
vorkommenden Restriktionsenzym-Erkennungsstellen flankiert werden.
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Die
verschiedenen PKS Nukleotidsequenzen können als individuelle Kassetten
mit separaten Kontrollelementen in einen oder mehrere rekombinante
Vektoren oder unter der Kontrolle von z.B. einem einzelnen Promotor
kloniert werden. Die PKS Untereinheiten kodierenden Regionen können flankierende
Restriktionsstellen einschließen,
um die einfache Deletion und Insertion von anderen PKS Untereinheit
kodierenden Sequenzen zu erlauben, so dass hybrid PKSs erzeugt werden
können.
Das Design solcher einzigartiger Restriktionsstellen ist dem Fachmann bekannt
und kann unter Verwendung der oben beschriebenen Techniken erreicht
werden, so wie Stellen-gerichtete Mutagenese und PCR.
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Die
Expressionsvektoren, enthaltend für Vielzahl von PKS Enzymen
kodierende Nukleinsäuresequenzen
zur Herstellung von verschiedenen Polyketiden werden dann in die
geeigneten Wirtszellen transformiert, um die Bibliothek zu erstellen.
In einem unmittelbaren Ansatz wird eine Mischung solcher Vektoren
in die ausgewählten
Wirtszellen transformiert und die resultierenden Zellen in individuelle
Kolonien plattiert und selektiert, um erfolgreiche Transformanten
zu identifizieren. Jede individuelle Kolonie hat die Fähigkeit
eine bestimmte PKS Synthase zu produzieren und letztendlich ein
bestimmtes Poliketid. Typischerweise werden in einigen, den meisten
oder allen Kolonien Duplikationen auftreten; die Untergruppe der
transformierten Kolonien, die eine unterschiedliche PKS in jeder
Mitgliedskolonie enthält,
kann als Bibliothek angesehen werden. Alternativ können die
Expressionsvektoren individuell verwendet werden, um Wirte zu transformieren,
wobei die transformierten Wirte dann in eine Bibliothek zusammengefügt werden.
Eine Vielfalt von Strategien ist verfügbar, um eine Vielzahl von
Kolonien zu erhalten, wobei jede einen PKS Gencluster enthält, der
vom natürlich vorkommenden
Gencluster des Wirts abgeleitet ist, so dass jede Kolonie in der
Bibliothek eine andere PKS und letztendlich ein unterschiedliches
Polyketid produziert. Die Anzahl der verschiedenen Polyketide, die durch
die Bibliothek produziert werden, beträgt typischerweise wenigstens
vier, noch typischer wenigstens zehn und vorzugsweise wenigstens
20 und noch bevorzugter wenigstens 50, eine ähnliche Anzahl von verschiedenen
veränderten
PKS Genclustern und PKS Genprodukten widerspiegelnd. Die Anzahl
der Mitglieder in der Bibliothek ist beliebig gewählt; jedoch
machen die oben umrissenen Freiheitsgrade in Bezug auf die Variation
von Start-, Extensionseinheiten, Stereochemie, Oxidationszustand
und Kettenlänge
die Produktion von ziemlich großen
Bibliotheken möglich.
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Verfahren
zum Einbringen der rekombinanten erfindungsgemäßen Vektoren in geeignete Wirte
sind dem Fachmann bekannt und schließen typischerweise die Verwendung
von CaCl2 oder Agenzien wie andere divalente
Kationen, Lipofektion, DMSO, Protoplastentransformation, Infektion,
Transfektion und Elektroporation ein. Die poliketidproduzierenden
Kolonien können
unter Verwendung bekannter Techniken identifiziert und isoliert
werden und die produzierten Polyketide können weiter charakterisiert
werden. Die von diesen Kolonien produzierten Polyketide können kollektiv
in einem Panel verwendet werden, um eine Bibliothek zu repräsentieren,
oder können
individuell auf Aktivität
hin untersucht werden.
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Die
erfindungsgemäßen Bibliotheken
können
daher auf vier Stufen betrachtet werden: (1) eine Vielzahl von Kolonien,
jede mit einer unterschiedlichen PKS kodierenden Sequenz; (2) die
von den kodierenden Sequenzen produzierten Proteine; (3) die Polyketide,
die von den in eine Funktions-PKS zusammengesetzten Proteinen produziert
werden; und (4) Antibiotika oder Verbindungen mit anderen gewünschten
Aktivitäten,
die von den Polyketiden abgeleitet sind.
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Kolonien
in den Bibliotheken werden induziert, um die relevanten Synthasen
und somit die relevanten Polyketide zu produzieren, um eine Bibliothek
von Polyketiden zu erhalten. Die in die Medien sekretierten Polyketide
können
auf eine Bindung an gewünschte
Ziele durchmustert werden, wie Rezeptoren, Signalproteine und ähnliche.
Die Überstände an sich
können
für das
Screening verwendet werden, oder eine teilweise oder komplette Aufreinigung
der Polyketide kann zuvor durchgeführt werden. Typischerweise
umfassen solche Screening-Verfahren die Detektion des Bindens eines
jeden Mitglieds der Bibliothek an einen Rezeptor oder einen anderen
Zielliganden. Die Bindung kann entweder direkt oder mittels eines
kompetitiven Assays detektiert werden. Mittel, um solche Bibliotheken
auf ein Binden hin zu screenen sind in der Technik wohl bekannt. Alternativ
können
individuelle Polyketidmitglieder der Bibliothek gegen ein gewünschtes
Ziel getestet werden. In diesem Fall können Screeningverfahren, bei
denen die biologische Antwort des Ziels gemessen wird, leichter
einbezogen werden. Die antibiotische Aktivität kann unter Verwendung von
typischen Screeningassays verifiziert werden, so wie diese, die
in Lerher et al., 1991, J. Immunol. Meth. 137: 167-173 und in den
Beispielen unten beschrieben sind.
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Die
Erfindung stellt Verfahren für
die Herstellung einer großen
Anzahl an Polyketiden zur Verfügung. Diese
Polyketide sind nützliche
Zwischenprodukte bei der Bildung von Verbindungen mit antibiotischer
oder anderer Aktivität
durch Hydroxylierung, Epoxidation und Glykosylierungsreaktionen,
wie oben beschrieben. Im Allgemeinen müssen die Polyketidprodukte
der PKS weiter modifiziert werden, typischerweise durch Hydroxylierung
und Glykosylierung, um eine antibiotische Aktivität aufzuweisen.
Hydroxylierung resultiert in den neuen, erfindungsgemäßen Polyketiden,
die Hydroxylgruppen am C-6 enthalten, was durch die Verwendung der
Hydroxylase erreicht werden kann, die durch das eryF Gen kodiert
wird, und/oder am C-12 enthalten, was durch die Verwendung der Hydroxylase
erreicht werden kann, die durch das picK oder eryK Gen kodiert wird.
Das oleP Gen ist ebenfalls in rekombinanter Form verfügbar, die
verwendet werden kann, um das oleP Genprodukt in einer beliebigen
Wirtszelle zu exprimieren. Eine Wirtszelle, wie eine Streptomyces
Wirtszelle, oder eine Saccharopolyspora erythraea Wirtszelle, modifiziert
das oleP Gen zu exprimieren, kann daher verwendet werden, um Polyketide
zu produzieren, die das C-8-C-8a Epoxid umfassen, das in Oleandomycin
vorhanden ist. Daher stellt die Erfindung solche modifizierten Polyketide
bereit. Die Anwesenheit von Hydroxylgruppen an diesen Positionen
kann die antibiotische Aktivität
der resultiernden Verbindung relativ zum unhydroxylierten Gegenstück verstärken.
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Verfahren
zur Glykosylierung der Polyketide sind allgemein in der Technik
bekannt; die Glykosylierung kann intrazellulär bewirkt werden durch zur
Verfügung
stellen der geeigneten Glykosylierungsenzyme, oder kann in vitro
unter Verwendung von Mitteln zur chemischen Synthese bewirkt werden,
wie hierin und in PCT Veröffenlichunsschrift
Nr. WO 98/49315 beschrieben. Vorzugsweise wird die Glykosylierung
mit Desosamin, Mycarose und/oder Megosamin in Übereinstimmung mit den erfindungsgemäßen Verfahren
in rekombinanten Wirtszellen, die von der Erfindung zur Verfügung gestellt
werden, bewirkt. Im Allgemeinen spiegeln die Ansätze zur Bewirkung der Glykosylierung
diejenigen oben in Bezug auf Hydroxylierung beschriebenen wider.
Die aufgereinigten Enzyme, aus nativen Quellen isoliert, oder rekombinant
produziert, können
in vitro verwendet werden. Alternativ, und wie bemerkt, kann eine
Glykosylierung unter Verwendung endogener oder rekombinant produzierter
intrazellulärer
Glykosylasen intrazellulär
bewirkt werden. Zusätzlich
können
synthetische chemische Verfahren eingesetzt werden.
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Die
antibiotischen modularen Polyketide können jegliche Anzahl von verschiedenen
Zuckern enthalten, obgleich D-Desosamin, oder ein engverwandtes
Analog davon, am gebräuchlichsten
ist. Erythromycin, Picromycin, Megalomycin, Narbomycin und Methymycin
enthalten Desosamin. Erythromycin enthält außerdem L-Cladinose (3-O-Methylmycarose).
Tylosin enthält
Mycaminose (4-Hydroxydesosamin), Mycarose und 6-Deoxy-D-Allose.
2-Acetyl-1-Bromodesosamin
wurde als ein Donor zur Glykosylierung von Polyketiden von Masamune
et al., 1975, J. Am. Chem. Soc. 97: 3512-3513 verwendet. Andere,
scheinbar stabilere Donore schließen Glykosylfluoride, Thioglykoside
und Trichloroacetimidate ein (siehe Woodward et al., 1981, J. Am.
Chem. Soc. 103: 3215; Martin et al., 1997, J. Am. Chem. Soc. 119:
3193; Toshima et al., 1995, J. Am. Chem. Soc. 117: 3717; Matsumoto
et al., 1988, Tetrahedon Lett. 29: 3575). Die Glykosylierung kann
ebenfalls unter Verwendung von Polyketid Aglykonen als Ausgangsmaterial
und unter Verwendung von Saccharopolyspora erythreae oder Streptomyces
venezuelae oder anderer Wirte bewirkt werden, um die Umwandlung
durchzuführen,
vorzugsweise unter Verwendung von Mutanten, die unfähig sind,
Macrolide zu synthetisieren, wie oben diskutiert.
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Daher
kann eine große
Auswahl an Polyketiden mittels der erfindungsgemäßen hybriden PKS Enzyme produziert
werden. Diese Polyketide sind nützlich
als Antibiotika und als Zwischenprodukte bei der Synthese anderer
nützlicher
Verbindungen. In einem wichtigen Apekt stellt die Erfindung Verfahren
bereit, um antibiotische Verbindungen herzustellen, die in ihrer
Struktur mit Erythromycin, einer wirksamen antibiotischen Verbindung,
verwand sind. Die Erfindung stellt ebenfalls neue ketolide Verbindungen,
Polyketide Verbindungen mit wirksamer antibiotischer Aktivität von signifikantem
Interesse wegen der Aktivität
gegen antibiotikaresistente Bakterienstämme, zur Verfügung (siehe
Griesgraber et al., 1996, J. Antibiot. 49: 465-477). Die meisten, wenn
nicht alle der bis heute hergestellten Ketolide werden unter Verwendung
von Erythromycin A, ein Derivat von 6-dEB, als Zwischenprodukt synthetisiert
(siehe Griesraber et al., supra; Agouridas et al., 1998, J. Med. Chem.
41: 4080-4100, U.S.
Patent Nr. 5,770,579; 5,760,233; 5,750,510; 5,747,467; 5,747,466;
5,656,607; 5,635,485; 5,614,614; 5,556,118; 5,543,400; 5,527,780;
5,444,051; 5,439,890; 5,439,889; und PCT Veröffentlichungsschriften Nr.
WO 98/09978 und 98/28316).
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Wie
oben angemerkt, können
die erfindungsgemäßen hybriden
PKS Gene in einer Wirtszelle exprimiert werden, die die biosynthetischen
Desosamin, Megosamin und/oder Mycarose Gene und korrespondierenden
Transferasegene enthält,
sowie das/die benötigten
Hydroxylase Gen(e), die entweder picK, megK oder eryK (für die C-12
Position) und/oder megF oder eryF (für die C-6 Position) sein können. Die
resultierenden Verbindungen haben antibiotische Aktivität, können jedoch
weiter modifiziert werden, wie in den oben referenzierten Patentveröffentlichungsschriften
beschrieben, um eine gewünschte
Verbindung mit verbesserten oder anderweitig gewünschten Eigenschaften zu ergeben.
Alternativ können
Aglycon Verbindungen in der rekombinanten Wirtszelle produziert
werden und die gewünschten
Glykosylierungs- und Hydroxylierungsschritte in vitro oder in vivo
ausgeführt
werden, im letzteren Fall durch zur Verfügung stellen des Aglycons an
die umwandelnde Zelle, wie oben beschrieben.
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Wie
oben beschrieben, gibt es eine große Vielzahl von diversen Organismen,
die Verbindungen wie die hierin beschriebenen modifizieren können, um
Verbindungen zur Verfügung
zu stellen, die nützliche
Aktivitäten
haben, oder einfach modifiziert werden können, um nützliche Aktivitäten zu haben.
Zum Beispiel kann Saccharopolyspora erythraea 6-dEB in eine Vielzahl
von nützlichen
Verbindungen umwandeln. Die von der vorliegenden Erfindung zur Verfügung gestellten
Verbindungen können
Kulturen von Saccharopolyspora erythraea zur Verfügung gestellt
werden und zu den korrespondierenden Derivativen von Erythromycinen
A, B, C und D, in Übereinstimmung
mit den unten zur Verfügung
gestellten Beispielen, umgewandelt werden. Um sicher zu stellen,
dass lediglich die gewünschte
Verbindung produziert wird, kann eine S. erythraea eryA Mutante verwendet
werden, die unfähig
ist, 6-dEB zu produzieren, aber dennoch die gewünschten Umwandlungen durchführen kann
(Weber et al., 1985, J. Bacteriol. 164(1): 425-433). Es können auch
andere Mutantenstämme eingesetzt
werden, wie eryB, eryC, eryG und/oder eryK Mutanten, oder Mutantenstämme, die
Mutationen in mehreren Genen aufweisen, um die bevorzugte Verbindung
anzuhäufen.
Die Umwandlung kann ebenfalls in großen Fermentern für eine kommerzielle
Produktion ausgeführt
werden. Jedes der Erythromycine A, B, C und D hat antibiotische
Aktivität,
obwohl Erythromycin A die höchste antibiotische
Aktivität
hat. Weiterhin kann jede dieser Verbindungen unter Behandlung mit
einer milden Säure
ein C-6 bis C-9 Hemiketal mit Motilidaktivität bilden. Für die Bildung von Hemiketalen
mit Motolidaktivität
sind Erythromycine B, C und D bevorzugt, da das Vorhandensein eines
C-12 Hydroxyls die Bildung einer inaktiven Verbindung erlaubt, das
ein gebildetes Hemiketal zwischen C-9 und C-12 aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt daher durch Hydroxylierung und Glykosylierung
produzierte Verbindungen der erfindungsgemäßen Verbindungen bereit, durch
die Wirkung von Enzymen, die für
Saccharopolyspora erythraea und Mutantenstämme von S. erythraea endogen
sind. Solche Verbindungen sind nützlich
als Antibiotika oder als Motilide, direkt, oder nach chemischer
Modifikation. Für
die Verwendung als Antibiotika, können die erfindungsgemäßen Verbindungen
direkt ohne weitere chemische Modifikation verwendet werden. Erythromycine
A, B, C und D haben alle antibiotische Aktivität und die korrespondierenden
erfindungsgemäßen Verbindunegn,
die aus einer Modifizierung der Verbindungen durch Saccharopolyspora
erythraea resultieren, haben ebenfalls antibiotische Aktivität. Diese
Verbindungen können
jedoch chemisch modifiziert werden, um andere erfindungsgemäße Verbindungen
mit wirkungsvoller antibiotischer Aktivität zur Verfügung zu stellen. Zum Beispiel
kann die Alkylierung von Erythromycin am C-6 Hydroxyl verwendet
werden, um wirkungsvolle Antibiotika zu produzieren (Clarithromycin
ist C-6-O-methyl), und andere nützliche
Modifikationen sind beschrieben, zum Beispiel in Griesgraber et
al., 1996, J. Antibiot. 49: 465-477, Agouridas et al., 1998, J.
Med. Chem. 41: 4080-4100, U.S. Patent Nr 5,770,579; 5,760,233; 5,750,510;
5,747,467; 5,747,466; 5,656,607; 5,635,485; 5,614,614; 5,556,118;
5,543,400; 5,527,780; 5,444,051; 5,439,890; 5,439,889; und PCT Veröffentlichungsschriften
Nr. WO 98/09978 und 98/28316.
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Für die Verwendung
als Motilide können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
direkt ohne weitere chemische Modifizierungen verwendet werden.
Erythromycin und einige Erythromycinanaloge sind wirkungsvolle Agonisten
des Motilinrezeptors, die klinisch als prokinetische Agenzien verwendet
werden können,
um eine Phase III von migrierenden Motorkomplexen zu induzieren,
um ösophagiale
Peristaltik und LES Druck in Patienten mit GERD zu steigern, um
ein gastritisches Entleeren bei Patienten mit gastritischer Parese
zu beschleunigen und um Gallenblasenkontraktionen bei Patienten
nach einer Gallensteinentfernung und bei Diabetis mit autonomer
Neuropathie zu stimulieren (siehe Omura et al., 1987, Macrolides
with gastrointestinal motor stimulating activity, J. Med. Chem.
30: 1941-3). Die
korrespondierenden erfindungsgemäßen Verbindungen,
die aus einer Modifizierung der erfindungsgemäßen Verbindungen durch Saccharopolyspora
erythraea resultieren, haben ebenfalls Motilidaktivität, besonders
nach Umwandlung, die auch in vivo stattfinden kann, zum C-6 bis
C-9 Hemiketal durch Behandlung mit milder Säure. Verbindungen, die das
C-12 Hydroxyl nicht aufweisen sind besonders bevorzugt für die Verwendung
als Motilinagonisten. Diese Verbindungen können jedoch auch weiter chemisch
modifiziert werden, um andere erfindungsgemäße Verbindungen mit wirkungsvoller
Motilidaktivität
bereitzustellen.
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Weiterhin,
und wie oben erwähnt,
gibt es andere nützliche
Organismen, die eingesetzt werden können, um die erfindungsgemäßen Verbindungen
zu hydroxylieren und/oder glykosylieren. Wie oben beschrieben, können die
Organismen Mutanten sein, die unfähig sind, die Ketolide zu produzieren,
die normalerweise in diesem Organismus produziert werden, die Fermentierung
kann auf Platten oder in großen
Fermentern durchgeführt
werden und die produzierten Verbindungen können nach der Fermentierung
chemisch verändert
werden. Zusätzlich
zu Saccharopolyspora erythraea können
auch Streptomyces venezuelae, S. narbonensis, S. antibioticus, Micromonospora
megalomicea, S. fradie und S. thermotolerans verwendet werden. Zusätzlich zur
antibiotischen Aktivität
können
die erfindungsgemäßen Verbindungen,
die durch Behandlung mit Enzymen von M. megalomicea produziert wurden,
auch antiparasitäre
Aktivität
haben. Daher stellt die vorliegende Erfindung die Verbindungen bereit,
die durch Hydroxylierung und Glykosylierung durch die Aktion der
endogenen Enzyme von S. erythraea, S. venezuelae, S. narbonensis,
S. antibioticus, M. megalomicea, S. fradie und S. thermotolerans
produziert werden.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
aus den Fermentationsbrühen
dieser kultivierten Zellen isoliert und mittels Standardprozeduren
aufgereinigt werden. Die Verbindungen können einfach für die Bereitstellung
von erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen formuliert werden. Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Verbindungen können
in Form eines pharmazeutischen Präparats, zum Beispiel in fester,
halbfester oder flüssiger
Form, verwendet werden. Das Präparat
wird eine oder mehrere erfindungsgemäße Verbindungen als einen aktiven
Bestandteil enthalten, in Beimischung zu einem organischen oder
anorganischen Trägerstoff
oder Arzneimittelträger,
der geeignet ist für
die äußerliche,
enterale oder parenterale Verabreichung. Der aktive Inhaltsstoff
kann vermischt werden, zum Beispiel mit üblichen ungiftigen, pharmazeutisch
verträglichen
Trägerstoffen
für Tabletten,
Pellets, Kapseln, Suppositorien, Emulsionen, Suspensionen und jeglicher
anderen Form, die für
die Verwendung geeignet ist.
-
Die
Trägerstoffe,
die verwendet werden können,
schließen
ein Wasser, Glukose, Laktose, Akaziengummi, Gelatine, Mannitol,
Stärkepaste,
Magnesiumtrisilikat, Talkum, Maisstärke, Keratin, kolloides Kieselgel, Kartoffelstärke, Harnstoff
und andere Trägerstoffe,
die für
die Verwendung in der Herstellung von Präparaten geeignet sind in fester,
halbfester oder verflüssigter
Form. Zusätzlich
können
unterstützende
stabilisierende, verdickende und färbende Agenzien und Parfüms verwendet
werden. Zum Beispiel können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
mit Hydroxypropylmethylzellulose verwendet werden, im Wesentlichen
wie beschrieben in U.S. Patent Nr 4,916,138, oder mit einem Tensid,
im Wesentlichen wie beschrieben in EPA Patentveröffentlichungsschrift Nr. 428,169.
-
Orale
Dosierungsformen können
im Wesentlichen wie von Hondo et al., 1987, Transplantation Proceedings
XIX, SupS. 6: 17-22 beschrieben, hergestellt werden. Dosierungsformen
für die äußerliche
Anwendung können
wie im Wesentlichen in EPA Patentveröffentlichungsschrift Nr 423,714
beschrieben, hergestellt werden. Die aktive Verbindung ist in der
pharmazeutischen Zusammensetzung in einer Menge enthalten, die ausreichend
ist, den gewünschten
Effekt auf den Krankheitsverlauf oder den Krankheitszustand zu erzielen.
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Für die Behandlung
von Zuständen
und Krankheiten, die durch eine Infektion hervorgerufen wurden, kann
eine erfindungsgemäße Verbindung
oral, topisch, parenteral, durch Inhalationsspray, oder rektal verabreicht
werden, in Dosierungseinheitsformulierungen, die konventionelle
ungiftige pharmazeutisch verträgliche Trägerstoffe,
Adjuvanzien und Träger
enthalten. Der Begriff parenteral, wie hier verwendet, schließt subkutane Injektionen
und intravenöse,
intramuskuläre
und intrasternale Injektionen oder Infusionstechniken ein.
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Die
Dosierungshöhen
der erfindungsgemäßen Verbindungen
liegen im Bereich von ungefähr
0.01 mg bis ungefähr
50 mg pro Kilogramm Körpergewicht
pro Tag, vorzugsweise von ungefähr
0.1 mg bis ungefähr
10 mg pro Kilogramm Körpergewicht
pro Tag. Die Dosierungshöhen
sind nützlich
bei der Behandlung der oben aufgeführten Konditionen (von ungefähr 0.7 mg
bis ungefähr
3.5 mg pro Patient pro Tag, einen 70 kg schweren Patienten angenommen).
Zusätzlich
können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
auf einer intermittierenden Basis verabreicht werden, d.h. in halbwöchentlichen,
wöchentlichen,
halbmonatlichen oder monatlichen Intervallen.
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Die
Menge an aktivem Inhaltsstoff, die mit dem Trägermaterial kombiniert werden
kann, um eine einzelne Dosierungsform zu produzieren, variiert abhängig vom
behandelten Wirt und der jeweiligen Verabreichungsform. Zum Beispiel
kann eine Formulierung, die für
die orale Verabreichung an Menschen gedacht ist, von 0.5 mg bis
5 g des aktiven Agenz enthalten, vermischt mit einer angemessenen
und dienlichen Menge an Trägermaterial,
welches von ungefähr
5 Prozent bis ungefähr
95 Prozent der Gesamtzusammensetzung variieren kann. Die Dosierungseinheitsformen
enthalten im Allgemeinen von ungefähr 0.5 mg bis ungefähr 500 mg des
aktiven Inhaltsstoffes. Für
die äußerliche
Anwendung können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
im Bereich von, zum Beispiel, 0.00001 Gewichtsprozent bis 60 Gewichtsprozent,
vorzugsweise von 0.001 Gewichtsprozent bis 10 Gewichtsprozent, und
noch bevorzugter von ungefähr
0.005 Gewichtsprozent bis 0.8 Gewichtsprozent formuliert werden.
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Es
versteht sich jedoch, dass die spezifische Dosierungshöhe für einen
bestimmten Patienten von einer Vielzahl von Faktoren abhängig ist.
Diese Faktoren schließen
ein die Aktivität
der spezifischen eingesetzten Verbindung; das Alter, Körpergewicht,
der generelle Gesundheitszustand, das Geschlecht und die Ernährungsweise
des Subjekts; die Zeit und Route der Verabreichung und die Rate
der Ausscheidung des Arzneimittels; ob eine Kombination von Arzneimitteln
bei der Behandlung verwendet wird; und die Schwere der jeweiligen
Erkrankung oder Kondition für
die die Therapie angestrebt wird.
-
Nach
der oben bereitgestellten detaillierten Beschreibung der Erfindung,
werden die folgenden Beispiele zum Zwecke der Veranschaulichung
der Erfindung gegeben und sollen nicht als eine Limitierung des Umfangs
der Erfindung oder der Ansprüche
ausgelegt werden.
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Beispiel 1
-
Herstellung von Methylmalonyl-CoA
in E. coli
-
Dieses
Beispiel beschreibt in Teil A die Klonierung und Expression der
Methylmalonyl-CoA Mutase und, in Teil B, die Klonierung und Expression
der Methylmalonyl-CoA Epimerase in E. coli.
-
A. Klonierung und Expression
der Methylmalonyl-CoA Mutase
-
Methylmalonyl-CoA
Mutase wurde aus Propionibacterium shermanii kloniert und in E.
coli exprimiert. Das Holoenzym mm-CoA Mutase wurde durch Kultivierung
von Zellen in der Gegenwart von Hydroxocobalamin erhalten und es
wurde gezeigt, dass es ohne die Zugabe von Vitamin B12 aktiv ist.
Methylmalonyl-CoA wurde in vivo produziert, wie gesehen durch die
CoA Analyse unter Verwendung eines panD Stamms von BL21 (DE3).
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Um
die modulare Poliketidproduktion in E. coli zu unterstützen, stellt
die Erfindung Verfahren und Reagenzien bereit, um (S)-Methylmalonyl-CoA,
welches normalerweise nicht in E. coli vorhanden ist, zu produzieren,
durch Überexpression
der mm-CoA Mutase und der mm-CoA Epimerase in E. coli. Eine aktive, FLAG-getaggte
Version der mm-CoA Mutase aus S. cinnamonensis wurde in XL1Blue
Zellen exprimiert, die in der Gegenwart von Hydroxocobalamin in
einem synthetischen, vitaminfreien Medium kultiviert wurden, um
das aktive Holoenzym zu produzieren. Die CoA Level in den Zellen
wurden durch Fütterung
von markiertem β-Alanin
analysiert; zu diesem Zweck ist es von Vorteil, einen panD Stamm
zu haben, der β-Alanin
auxotroph ist. Die Mutase DNA rearrangierte im panD Stamm von SJ16,
einem recA* Stamm, so dass die CoA Analyse ohne panD ausgeführt werden
musste. Dieses resultierte in einem niedrigeren Signal-Rausch-Verhältnis, jedoch konnten
erhöhte
mm-CoA Levels dennoch detektiert werden. Als eine Alternative zu
den S. cinnamonensis Genen stellt die Erfindung eine mm-CoA Mutase
aus S. shermanii bereit, die in einen E. coli Expressionsvektor kloniert
ist, die ohne Zugabe von Vitamin B12 aktiv ist und die mm-CoA Levels
in E. coli in einem panD Stamm, der mit der Mutase DNA kompatibel
ist, erhöht.
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Propionibacterium
freudenreichii subsS. shermanii wurde aus einem Stich in Tomatensaftagar
erhalten, der abgeleitet war von einer gefriergetrockneten Probe
von NCIMB, Schottland (NCIMB # 9885). E. coli Stamm gg3, eine panD
Version von BL21 (DE3) wurde für
die CoA Analyse verwendet. E. coli Stämme gg1 und gg2, recA– Versionen
des SJ16 panD Stamms, wurden ebenfalls verwendet. Der PKK** Vektor
ist eine Version von pKK223-3, in welchem die Klonierungsregion
verändert
wurde, um von Nde1 bis EcoR1 zu reichen und eine zusätzliche
Nde1 Stelle deletiert wurde. Kultivierung von S. shermanii und Präparation
von genomische DNA wurde wie in der Literatur beschrieben durchgeführt.
-
Subklonierung
der Methylmalonyl-CoA Mutase aus S. shermanii in E. coli wurde wie
folgt durchgeführt.
Das Gen für
die mm-CoA Mutase besteht aus zwei Untereinheiten, mutA und mutB,
die mittels PCR aus S. shermanii genomischer DNA in einer Gesamtzahl
von vier Fragmenten amplifiziert wurden. Natürlich vorkommende Restriktionsstellen
wurden verwendet, um das Gen zusammenzusetzen. Einzigartige Restriktionsstellen
wurden an beiden Enden des Gens für Klonierungszwecke eingeführt und
das Startcodon für
das mutB Gen wurde von GTG nach ATG geändert. Wie unten illustriert,
wurden diese vier Fragmente in einen BluescriptTM (Stratagene)
Vektor kloniert, sequenziert und dann zusammengesetzt, um das komplette
Mutasegen zu bilden. Das Gen wurde dann in die Expressionsvektoren
pET22b und pKK** zwischen die Restriktionsstellen Nde1 und HindIII
kloniert, um pET-MUT und pKK**-MUT zu bilden.
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pET-MUT
wurde in kompetente Zellen BL21(DE3) transformiert und später in gg3
Zellen, die eine panD Version von BL21(DE3) sind. pKK**-MUT wurde
in SJ16 panD und in XL1 Blue transformiert. Die DNA wurde mittels
Screening von verschiedenen Kolonien mit Nde1 und HindIII getestet,
um festzustellen ob das Mutasegen noch vorhanden war, oder rearrangiert
worden war.
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Für die SDS-PAGE
Analyse wurden Zellen des Stamms BL21(DE3), enthaltend pET-MUT (und
pET allein als Kontrolle) aerob bei 27°C in MUT Medium mit 100 μl/ml Carbenicillin
(carb) gezogen (MUT Medium besteht aus M9 Salzen, Glucose, Thiamin,
Spurenelementen und Aminosäuren,
wie zuvor für
die Expression der Methioninsynthase beschrieben (Amaratunga, M.,
et al., A synthetic module fort he metH gene permits facile mutagenesis
of the cobalaminbinding region of Escherichia coli methionine synthase:
initial characterization of seven mutant proteins. Biochemistry,
1996. 35(7): S. 2453-63). Übernachtkulturen
(250 μl)
wurden verwendet, um 25 ml MUT Medium (carb) zu inokulieren, die
bei 27°C
bis zu einer OD600 von ungefähr 0.5 gezogen
wurden. Die Kulturen wurden dann mit IPTG mit einer 1 mM Endkonzentration
induziert. Zwei Kulturen wurden für drei Stunden bei 27°C belassen,
während
Duplikatkulturen für
zwei Stunden bei 37°C
kultiviert wurden. Die Zellen wurden mittels Zentrifugation gesammelt
und die Pellets wurden vor der Analyse bei –80°C gelagert. Die Zellen wurden
mittels Sonikation lysiert und sowohl die lösliche als auch die unlösliche Phase wurde
mittels SDS-PAGE untersucht. Diese Prozedur wurde für die Zellen
des XL1 Blue Stamms wiederholt, die pKK**-MUT enthielten.
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Für die Expression
von aktiver mm-CoA Mutase (mit Hydroxocobalamin) wurden Zellen des
Stammes gg3, enthaltend pET-MUT (und pET aleine als Kontrolle) in
MUT Medium (carb) und 5 μM
beta-Alanin für
ungefähr
20 Stunden bei 27°C
herangezogen. Die folgenden Schritte wurden in einer Dunkelkammer
mit einem roten Sicherheitslicht durchgeführt: 125 ml Flaschen, jede
enthaltend 25 ml des MUT Mediums mit carb und 5 μM β-Alanin und in Aluminiumfolie
eingewickelt, wurden mit 5 μM
Hydroxocobalamin angeimpft und danach mit 250 μl von den jeweiligen Startkulturen.
Nach Schütteln über Nacht
bei 27°C
wurden die Kulturen mit einer Endkonzentration von 1 mM IPTG angeimpft
und für
weitere 4:45 Stunden gezogen, zu welchem Punkt sie gesammelt wurden
(in in Aluminiumfolie eingewickelten Falcon Röhrchen) durch Zentrifugation
bei 4000 rpm für 10
Minuten. Die Pellets wurden vor den Assays im Dunklen bei –80°C aufbewahrt.
-
Der
Mutaseassay wurde wie folgt durchgeführt. Alle Schritte wurden im
Dunklen oder unter einem roten Sicherheitslicht durchgeführt. Die
Pellets aus 20 ml Kultur wurden aufgetaut, in Puffer C gewaschen
(50 mM Kaliumphosphat pH 7.4, 5 mM EDTA, 10% Glycerin) und in 0.5
ml von Puffer C resuspendiert, der Proteaseinhibitoren enthielt
(1 Tablette pro 10 ml des Puffers). Nach Sonification auf Eis wurde
der Extrakt durch Zentrifugation bei 4°C für 10 Minuten bei maximaler
Geschwindigkeit in einer Eppendorf Microfuge geklärt; der Überstand
wurde dem Assay unterzogen. Enzymassays enthielten, in einem Endvolumen
von 100 μl,
0.2 mM (2R,2S)-Methylmalonyl-CoA
Mutase, Mutaseextrakt und Puffer C enthaltend Proteaseinhibitoren.
Reaktionen für
Assays mit Vitamin B12 wurden wie oben ausgeführt, enthielten jedoch 0.01
mM Vitamin B12, in welchem Fall das Mutaseextrakt mit Vitamin B12
in einem Gesamtvolumen von 75 μl
für 5 Minuten
bei 30°C
vor dem Beginn der Reaktion mit Methylmalonyl-CoA inkubiert wurde.
Nach der gewünschten
Länge der
Inkubation bei 30°C
wurde die Reaktion durch die Zugabe von 50 μl 10% Trichloressigsäure (TCA)
gestoppt und für
ungefähr 10
Minuten auf Eis gestellt. Zelltrümmer
und präzipitiertes
Protein wurden durch Zentrifugation für 5 Minuten in einer Eppendorf
Microfuge bei 4°C
entfernt. Ein Aliquot (100 μl)
des Überstands
wurde in die HPLC injiziert um die Umwandlung von Methylmalonyl-CoA
zu Succinyl-CoA zu quantifizieren.
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Ein
Zeitpunkt wurde 20 Minuten nach der Inkubation bei 30°C genommen
und die Probe wurde auf die Umwandlung von mm-CoA zu Succinyl-CoA
hin untersucht. Alle Schritte wurden ausschließlich unter einem roten Sicherheitslicht
durchgeführt,
bis die Reaktion durch Zugabe von TCA gestoppt war.
-
Die
CoA Analyse wurde wie in der Literatur beschrieben durchgeführt, mit
der Ausnahme, dass 5 μM Hydroxocobalamin
zum Zeitpunkt der IPTG Induktion zugegeben wurden und die Röhrchen in
Aluminiumfolie gewickelt und bei 27°C anstatt 30°C kultiviert wurden. Die CoA
Peaks, die jeweils ungefähr
in einer Minute eluierten wurden manuell gesammelt, wie auch eine
Probe ungefähr
eine Minute vor und nach jedem Peak. In einigen Tets, wurden Fraktionen
alle 30 Sekunden gesammelt. Alle Proben wurden im Szintillationszähler ausgezählt.
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Die
zwei Untereinheiten des Gens, welches für die Methylmalonyl-CoA Mutase
kodiert, sind translatorisch gekoppelt – das GTG Startcodon der downstream
gelegenen Untereinheit mutB überlappt
mit dem ATG Codon von mutA. Der GTG Valin-Start wurde in einen ATG
Methionin-Start
mutiert (was keinerlei andere Aminosäuren verändert), da E. coli den Methionin-Start
effizienter nutzt. Die Sequenzierung des mm-CoA Mutasegens brachte
eine Diskrepanz zwischen der beobachteten und der veröffentlichten
Sequenz ans Tageslicht. Ein „GC" statt eines „CG" änderte zwei Aminosäuren von
Asp, Val in Glu, Leu. Die Kristallstruktur der mm-CoA Mutase aus S.
shermanii zeigte, dass die zwei Aminosäuren tatsächlich Glu und Leu sind, so
dass die publizierte Sequenz fehlerhaft ist. Das mm-CoA Mutasegen
wurde in zwei unterschiedliche E. coli Expressionssysteme subkloniert:
pET, welches unter der Kontrolle des starken T7 Promotors steht
und pKK, welches den leaky tac Promoter verwendet. Zuerst war es
erforderlich, Stämme
zu finden, in denen die Mutase DNA nicht rearrangierte. Es wurde
zuvor beobachtet, dass eine FLAG-getaggte Version der Mutase aus
S. cinnamonensis in SJ16 panD und in BL21(DE3) rearrangierte, welches
beide recA+ Stämme sind, jedoch nicht in XL1
Blue, der recA– ist. Diese Mutase DNA
(S. shermanii) rearrangierte ebenfalls in den SJ16 Zellen aber nicht
in den BL21(DE3) Zellen. Daher wurde eine panD Version von BL21(DE3)
hergestellt (gg3) zur Verwendung mit dem pET Vektor. Eine recA– Version
von SJ16 wurde ebenfalls hergestellt (gg1, gg2) für die Verwendung
mit dem pKK System; jedoch rearrangierte die Mutase DNA ebenfalls
in diesem Stamm.
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Verschiedene
Wachstumsbedingungen wurden getestet, um Bedingungen zu finden,
bei welchen die zwei Untereinheiten der Mutase in ungefähr äquimolarem
Verhältnis
in der löslichen
Phase exprimiert wurden. Im Allgemeinen machte es den Eindruck,
dass die höhere
Temperatur von 37°C
dazu führte,
dass die Mutase überwiegend
in der unlöslichen
Form auftauchte. Anzucht bei ausschließlich 27°C führte zu löslichem Protein mit einem ungefähr gleichem
Verhältnis
der Untereinheiten.
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3 zeigt den Vergleich von in vivo Acyl-CoA
Leveln in BL21(DE3) panD Stämmen
mit und ohne mm-CoA Mutase. Für
jedes CoA wurde das Verhältnis
der Menge im Stamm, der die Mutase enthielt zu der der Menge im
Kontrollstamm bestimmt. Interessanterweise war Malonyl-CoA ungefähr 25-fach
und Succinyl-CoA ungefähr
3-fach erhöht.
Acetyl-CoA und CoA waren nur etwas erhöht und Propionyl-CoA wurde
in keinem Fall detektiert.
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Um
die aktive Mutase in vivo zu exprimieren war es nötig, Zellen
in einem definierten Medium (MUT Medium) heranzuziehen, welches
die Aufnahme des Vitamin B12 Vorläufers Hydroxocobalamin erlaubt;
dies ist ähnlich
zu einem bekannten Protokoll für
die Expression von aktiver Methioninsynthase, die ebenfalls B12 benötigt. Zellextrakte,
die die Mutase überexprimierten,
zeigten eine Umwandlung von mm-CoA zu Succinyl-CoA ohne die Zugabe
von Vitamin B12. Lediglich ein Zeitpunkt (bei 20 Minuten) wurde
getestet, um die Aktivität
zu bestätigen;
die spezifische Aktivität
der Mutase wurde nicht bestimmt.
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Daher
wurde Methylmalonyl-CoA Mutase als aktives Holoenzym in E. coli
exprimiert und Methylmalonyl-CoA wurde in vivo produziert. Da es
eine langsame, spontane chemische Epimerisierung zwischen (R)- und
(S)-mm-CoA gibt (ungefähr
3% in 15 Minuten), kann es hilfreich sein, die relativen Mengen
dieser Diastereomere in Zellen zu bestimmen, die die Mutase überexprimieren.
Ausreichend (S)-mm-CoA kann vorhanden sein, um die Polyketidproduktion
in einigen Zellen ohne die Zugabe von Epimerase zu erlauben. Um
die letztendliche Produktion von Polyketiden in E. coli zu ermöglichen,
kann das Mutasegen in das Chromosom der BL12 panD Zelle oder einer
anderen Wirtszelle eingebracht werden.
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2 zeigt die Herstellung von pSK-MUT, worin
vier PCR Fragmente sequenziert und zusammengesetzt wurden, um das
komplette Mutasegen in pSK-bluescript zu bilden.
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In
nachfolgenden Experimenten wurde die spezifische Aktivität der Mutase
bestimmt und eine eingehende CoA Analyse erstellt. Wie in 3 gezeigt, wurden die CoA Levels in den
Zellen erneut unter Verwendung eines panD Stammes analysiert, der β-Alanin auxotroph
ist. 3H-β-Alanin wurde an die
Zellen gefüttert
und in die Acyl-CoAs eingebaut, die mittels HPLC aufgetrennt und
gezählt
wurden. Die CoA Pools für
Zellextrakte mit und ohne Mutase, sowie mit und ohne Hydroxocobalamin,
wurden untersucht.
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Um
zu testen, ob Acyl-CoAs in TCA degradieren, wurden die folgenden
Tests durchgeführt.
Der CoA-Mix bestand aus jeweils 1.6 mM Malonyl-, Methylmalonyl-,
Succinyl-, Acetyl- und Propionyl-CoA, plus 0.5 mM CoA. Ein Aliquot
(10 μl)
dieses Mixes wurde zu 100 μl
10% TCA gegeben, 50 μl
wurden sofort in die HPLC zur CoA Analyse injiziert und der Rest
wurde umgehend auf Trockeneis eingefroren. Die gefrorene Portion wurde
dann aufgetaut und sofort in die HPLC geladen. Wiederum wurden 10 μl des CoA
Mixes zu 100 μl
10% TCA gegeben, 50 μl
wurden für
15 Minuten auf Eis belassen und dann in die HPLC injiziert, der
Rest wurde bei 4°C über Nacht
belassen und am nächsten
Morgen in die HPLC injiziert. Die Fläche unter jedem Peak wurde
vermerkt. Derselben Prozedur wurde gefolgt, jedoch unter Verwendung
einer Mischung von TCA und Puffer A aus dem Mutaseassay.
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Die
hier beschriebene CoA Analyse wird an Zellen ausgeführt, die
in 10% TCA lysiert sind. Daher ist es wichtig zu bestimmen, ob CoAs
signifikant in TCA und einer Mischung aus TCA und Puffer A des Mutaseassays
degradieren. Die Tests zeigten, dass das Prozent jeder CoA relativ
zu dem totalen CoA Pool, sowie zur Gesamtmenge an CoA, nach dem
Gefrieren/Auftauen, nach dem Belassen auf Eis für 15 Minuten und nach dem Belassen
bei 4°C über Nacht,
konstant blieb. Daher sind CoAs in TCA und im Mutaseassay-Puffer
nachdem die Zellen lysiert sind oder nachdem die Assays fertig gestellt
sind und vor der HPLC Analyse, stabil.
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Obwohl
die CoAs in TCA und Puffer bei 4°C
stabil sind, degradierten sie bei 30°C, d.h. bei der Temperatur,
bei der der Mutaseassay durchgeführt
wurde. Innerhalb von fünf
Minuten unter Assaybedingungen, hydrolysierten ungefähr 4% des
Methylmalonyl-CoA zu CoA. Das Succinyl-CoA hydrolisierte mit einer vergleichbaren
Rate. Daher ist der Mutaseassay für extrem quantitative Ergebnisse
suboptimal.
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Wenn
0.2 mM Methylmalonyl-CoA mit einem Roh-Lysat von Zellextrakten inkubiert
wurde, die Mutase überexprimierten,
wurde Succinyl-CoA produziert. Es wurde kein Succinyl-CoA beobachtet,
wenn Methylmalonyl-CoA mit Lysaten des Kontrollstamms inkubiert
wurde (enthaltend den Plasmidvektor, jedoch ohne die Mutasegene).
Unter diesen Expressions- und Assaybedingungen wurde eine spezifische
Aktivität
von ungefähr 0.04
U/mg in den Roh-Extrakten
beobachtet. Wenn Zellen, die die Mutase überexprimierten in MUT Medium ohne
Hydroxocobalamin herangezogen wurden, wurde keine Mutaseaktivität beobachtet;
jedoch konnte Mutaseaktivität
durch Zugabe von Vitamin B12 in vitro beobachtet werden. Die Zugabe
von Vitamin B12 zu Extrakten, die in der Gegenwart von Hydroxocobalamin
herangezogen wurden, resultierte in erhöhter Mutaseaktivität, was nahelegt,
dass eine signifikante Menge an exprimierter Mutase als das Apoenzym
vorliegt. Dies kann aufgetreten sein, da das Enzym schneller exprimiert
wurde als dass Hydroxocobalamin in die Zellen transportiert werden
konnte, oder weil der Vitamin B12 Cofaktor während der Präparation
des Extrakts verloren ging.
-
4 zeigt den Vergleich von in vivo Acyl-CoA
Level mit und ohne die Mutase und mit und ohne Hydroxocobalamin.
In den Zellen, die die Mutase überexprimieren
und die in Hydroxocobalamin herangezogen wurden, machte Methylmalonyl-CoA
13% des gesamten CoA Pools aus, während in den anderen Zellen
kein Methylmalonyl-CoA detektierbar war. Der Hintergrundspiegel
der Zählungen
ist ungefähr
0.25% der Gesamtzahl der Zählungen
der CoAs, was nahe legt, dass jegliches Methylmalonyl-CoA, das in
E. coli Stämmen
vorhanden ist, die die Mutase nicht überexprimieren, höchstens
0.25% des gesamten CoA Pools ausmacht, oder 2% der Menge an Methylmalonyl-CoA,
die in dem Stamm beobachtet wurde, der die Mutase überexprimiert. Die
Zusammensetzung des CoA Pools, die für den E. coli panD Stamm beobachtet
wurde, ist konsistent mit der, die zuvor für E. coli panD Mutanten beobachtet
wurde, die auf Glucose herangezogen wurden.
-
Daher
wurde die Methylmalonyl-CoA Mutase aus S. shermanii als aktives
Holoenzym in E. coli überexprimiert
und es wurde gezeigt, dass sie (2R)-Methylmalonyl-CoA in vivo produziert.
Die Umwandlung von (2R)- zu (2S)-Methylmalonyl-CoA über die
Methylmalonyl-CoA Epimerase sollte einen angemessenen Vorrat des
korrekten Isomers von Methylmalonyl-CoA bereitstellen, um eine heterologe
Produktion von komplexen Polyketiden in E. coli zu unterstützen.
-
4 zeigt die Ergebnisse der CoA Analyse
von E. coli, das die Methylmalonyl-CoA Mutase überexprimiert. Die Levels von 3H werden gezeigt, die in den aus der HPLC
gesammelten Fraktionen von zellfreien Extrakten aus E. coli detektiert
wurden, die mit β-Alanin
gefüttert
wurden, enthaltend entweder den pET Kontrollvektor und kultiviert
ohne Hydroxocobalamin (durchgehende Linie), pET kultiviert mit Hydroxocobalamin (gestrichelt-gepunkted),
pET, die Mutase überexprimierend
und ohne Hydroxocobalamin kultiviert (gepunktet), oder pET, die
Mutase überexprimierend
und mit Hydroxocobalamin kultiviert (gestrichelt).
-
B. Klonierung und Expression
der Methylmalonyl-CoA Epimerase
-
Die
Methylmalonyl-CoA Epimerase aus Propionibacterium shermanii wurde
aufgereinigt und verwendet um die N-terminale Proteinsequenz, sowie
die interne Peptidsequenz von LysC-erzeugten Peptiden zu erhalten. Das
Epimerasegen wurde kloniert unter Verwendung von Hybridisierungssonden,
die anhand der Peptidsequenzen erstellt wurden.
-
Propionibacterium
freudenreichii subsS. shermanii wurde erhalten und kultiviert, wie
in Teil A beschrieben. Die Aufreinigung der mm-CoA Epimerase aus
S. shermanii basierte auf einer Abwandlung der veröffentlichten
Prozedur. Die Prozedur verwendete eine 10 l Kultur, die mittels
Sonication lysiert wurde, gefolgt von Säulenchromatographie in der
Reihenfolge: DE-52, Hydroxyapatit, Phenylsepharose, MonoQ Anionenaustauscher
und C-8 RP HPLC.
-
Alle
Schritte wurden bei 4°C
ausgeführt,
mit Ausnahme der C-8 RP HPLC, die bei Raumtemperatur durchgeführt wurde
und alle Puffer enthielten 0.1 mM PMSF falls nicht anderweitig angegeben.
Der Epimeraseassay wurde im Wesentlichen wie in der Literatur angegeben
durchgeführt.
Die Proteinkonzentration wurde unter Verwendung des Bradfordverfahrens
bestimmt. Die Gesamtausbeute der Epimeraseaktivität wurde nicht
bestimmt.
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Genauer
wurde Zellpaste (75 g) in 50 ml Puffer (50 mM Tris-HCL pH 7.5, 0.1
M KCl, 0.2 mM PMSF, 1 mM EDTA) resuspendiert und unter Verwendung
einer Macrospitze mit einem Durchmesser von 1.2 cm sonifiziert.
Die Zellen wurden zweimal für
30 Sekunden mit Pulsen von 0.5 Sekunden AN und 0.3 Sekunden AUS beschallt,
jedes Mal mit einer Leistungseinstellung von 4, gefolgt von fünf Mal für 30 Sekunden,
jedes mal bei einer Leistungseinstellung von 6. Ein klarer und bernsteinfarbener Überstand
(53.5 ml) wurde nach Zentrifugation für 35 Minuten bei 12.000 Upm
erhalten.
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Das
Roh-Extrakt von oben wurde auf eine Säule (Durchmesser 2.5 cm, Höhe 15 cm)
von 73 ml DE-52 Harz, äquilibriert
mit 50 mM Tris-HCl pH 7.5, 0.1 M KCl, gegeben. Die Säule wurde
bei 1 ml/min mit drei Säulenvolumen
des vorstehenden Puffers gewaschen, gefolgt von einem linearen Gradienten
bis 50 mM Tris-HCl pH 7.5, 0.5 M KCl über sieben Säulenvolumen.
Sechs ml Fraktionen wurden gesammelt und einem Assay auf Epimeraseaktivität hin unterzogen.
Die Epimerase wurde überwiegend
im Durchfluss und in einigen frühen Fraktionen
gefunden. Der Durchfluss und aktive Fraktionen wurden vereinigt
(325 ml) und gegen 4 Liter 50 mM Tris-HCl ph 7.5, 10% Glycerin,
gefolgt von 4 Litern 10 mM Natriumphosphat pH 6.5, 10% Glycerin
(Endvolumen 250 ml), dialysiert.
-
Eine
7.5 ml Hydroxyapatit-Biogel-HTR-Gelsäule (Durchmesser 1.5 cm, Höhe 16 cm)
wurde mit 10 mM Natriumphosphat pH 6.5, 5% Glycerin äquilibriert.
Nach Laden der Enzymlösung
(unter Verwendung von wiederholten Injektionen) und Waschen mit
drei Säulenvolumen
des obigen Puffers, wurde ein Gradient bis 200 mM Natriumphosphat
pH 6.5, 5% Glycerin über
20 Säulenvolumen
gefahren bei einer Flussrate von 1 ml/min. Die 2 ml Fraktionen wurden
einem Assay auf Epimeraseaktivität
hin unterzogen und Fraktionen, die Epimeraseaktivität enthielten
wurden zu einer Gesamtmenge von 99 ml vereinigt.
-
Zu
der obigen 99 ml Probe wurde festes Ammoniumsulfat bis zu einer
Endkonzentration von 1.5 M langsam und unter Rühren hinzugegeben bei 4°C über 30 Minuten.
Diese Suspension (100 ml) wurde mittels wiederholter Injektion auf
eine 6.6 ml Säule
(1 cm × Höhe 8.5 cm)
aus Phenylsepharose Resin, äquilibriert
in 20 mM Natriumphosphatpuffer pH 6.5, 1.5 M Ammoniumsulfat, geladen.
Die Säule
wurde bei 1 ml/min mit drei Säulenvolumen
dieses Puffers gewaschen, gefolgt von einem linearen Gradienten
bis 20 mM Natriumphosphatpuffer pH 6.5, 10% Glycerin, über 24 Säulenvolumen.
Nach Untersuchung der 3 ml Fraktionen auf Epimeraseaktivität hin, wurden
die Fraktionen, die Epimeraseaktivität enthielten, vereinigt und
gegen 50 mM Tris-HCl pH 7.5 dialysiert.
-
Eine
Mono Q 5/5 vorgepackte Säule
wurde mit 25 mM Tris-HCl pH 7.5 bei 0.5 ml/min äquilibriert. Die Probe aus
dem vorhergehenden Schritt wurde auf die Säule geladen, die dann mit 5
Säulenvolumen
des obigen Puffers gewaschen wurde, gefolgt von einem linearen Gradienten
bei 50 mM Tris-HCl pH 7.5, 1 M NaCl, 5% Glycerin über 50 Säulenvolumen.
Die 1 ml Fraktionen wurden einem Assay auf Epimeraseaktivität unterzogen.
Einige Fraktionen, die Epimeraseaktivität enthalten, wurden getrennt
gelagert; die Fraktion mit der höchsten
Aktivität
wurde für
den nächsten
Aufreinigungsschritt verwendet.
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Eine
Umkehrphasensäule
wurde mit Wasser enthaltend 0.1% Trifluoressigsäure äquilibriert; 120 μl (konzentriert
aus 0.5 ml der obigen aktiven Fraktion unter Verwendung eines Amicon
MicroKonzentrators) wurden auf die Säule injiziert bei einer Flussrate
von 0.2 ml/min und für
fünf Minuten
mit dem obigen Lösungsmittelsystem
gewaschen. Danach wurde ein linearer Gradient über 50 Minuten zu Acetonitril
enthaltend 0.1% Trifluoressigsäure
gefahren. Die Peaks wurden per Hand gesammelt und der zu der Epimerase
korrespondierende Peak (wie durch SDS/PAGE bestimmt) wurde vollständig getrocknet,
in Wasser resuspendiert und bei –80°C gelagert.
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Für den Lys
C vermittelten Verdau der HPLC-aufgereinigten Epimerase, wurde die
aus der Umkehrphasen-HPLC gesammelte Epimerasefraktion (11751rp2-B,
200 μl)
vollständig
getrocknet und in 40 μl
Wasser resuspendiert. Zu 30 μl
der Probe wurden 5 μl
1 M Tris/HCl, pH 8, 1.5 μl
0.1 M DTT, 2 μl
Lys C Protease (0.2 μg)
gegeben. Eine Kontrollreaktion enthielt alle obigen Komponenten
bis auf die Epimerase. Die Reaktionen wurden über Nacht bei 37°C inkubiert.
Ein Aliquot der Reaktion (5 μl)
wurde auf 60 μl
mit Wasser verdünnt
und auf die HPLC geladen, unter Verwendung desselben HPLC Programms
das für
die Aufreinigung der Epimerase verwendet wurde. Die analytische
HPLC zeigte, dass der Lys C Verdau nicht vollständig war. Ein weiteres Aliquot
von Lys C (0.2 μg)
wurde den Reaktionen hinzugegeben und die Inkubation wurde über Nacht
bei 37°C fortgesetzt.
Nach der Inkubation über
Nacht wurde ein Aliquot der Reaktion (5 μl) mit Wasser auf 60 μl verdünnt und
der HPLC unterzogen. Die HPLC zeigte, dass der Verdau vollständig war.
Der Rest der Reaktion wurde auf die HPLC geladen und individuelle
Peaks wurden manuell gesammelt. Die HPLC der Kontrollreaktion zeigte
keine signifikanten Peptidfragmente, die aus dem Selbstverdau von
Lys c herrührten.
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Ein
Aliquot der reinen Epimerase sowie ein Peptid, das aus der oben
beschriebenen Prozedur gesammelt wurde, wurden einer N-terminalen
Aminosäuresequenzierung
unterzogen. Auf den obigen Aminosäuresequenzen basierend wurden
einige degenerierten Primer generiert, wie unten beschrieben, die
einzigartige Restriktionsstellen in jedes Ende der letztendlichen
PCR Produkte einfügten.
Diese Primer wurden in der PCR mit S. shermanii genomischer DNA verwendet,
um ein 200 Basenpaarprodukt zu erhalten, dass in einen BluescriptTM (Stratagene) Vektor kloniert wurde und
zum Sequenzieren geschickt wurde.
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Eine
Cosmi-Bibliothek von S. shermanii wurde hergestellt, im Wesentlichen
wie im Stratagene Cosmid Handbuch beschrieben. Der Titer der Cosmi-Bibliothek
betrug ungefähr
11 cfu (colony forming units) pro μl, mit einer Gesamtausbeute
von 5556 cfu. Eine Plasmidbibliothek von S. shermanii wurde hergestellt
durch Verdau von S. shermanii genomischer DNA mit SacI und Ligation
der resultierenden Mischung in einen BluescriptTM Vektor,
der ebenfalls mit SacI geschnitten war. Um die durchschnittliche
Insert-Größe (2 kb)
zu ermitteln, wurden 10 zufällige
Klone mit SacI verdaut. Die Ligationsmischung wurde 5 Mal re-transformiert,
vereinigt und auf eine große
LB (carb) Platte ausplattiert, resultierend in einem Rasen von Kolonien,
die zusammen gekratzt wurden und in LB als die Plasmidbibliothek
resuspendiert wurden. Der Titer dieser Plasmidbibliothek war ungefähr 64,000
cfu pro μl.
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Verschiedne
degenerierte Primer, basierend auf den Aminosäuresequenzen, wurden hergestellt
und in der PCR mit S. shermanii genomischer DNA verwendet, um ein
180 Basenpaar Produkt zu erhalten, dass in einen BluescriptTM Vektor kloniert und sequenziert wurde.
Verschiedene unterschiedliche Sonden wurden hergestellt. Die erste
Sonde wurde unter Verwendung des Random-Priming-Verfahrens hergestellt,
um entweder 32P oder Digoxigenin in das
Epimerasefragment einzubauen. Eine Sonde wurde aus dem klonierten
Fragment mittels Amplifizierung der Fragmente über PCR unter Verwendung des
Digoxigenin-Markierungsverfahrens
hergestellt. Das PCR Produkt wurde über ein Gel isoliert, quantifiziert
und zur Sondierung der Cosmidbibliothek verwendet. Kolonien, die
an die Sonde hybridisierten, wurden von der Ausgangsplatte wiederausgestrichen
und fünf
Kolonien von den wiederausgestrichenen Platten ausgewählt, die
Cosmide isoliert und die inserierten Sequenzen mittels PCR nach
dem Epimerasegen gescreent. Einige Cosmide, die mittels PCR positiv
für die
Epimerase DNA Sequenz getestet wurden, wurden einer DNA Sequenzierung
unterzogen, unter Verwendung Epimerase-spezifischer Primer. Das
Cosmid mit der Bezeichnung 117-167-A7 enthielt die gesamte Epimerasesequenz.
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Die
Sequenz des putativen Epimerasegens enthalten in Cosmid 117-167-A7
wurde mit der bereits bekannten N-terminalen Epimerasesequenz aligned.
Die mehreren hundert Basenpaare stromabwärts von dieser Sequenz wurden
in alle drei angelagert übersetzt
und ein Stopcodon wurde in einem der Leserahmen gefunden, das ein
Protein mit der erwarteten Größe ergab.
Die Gesamtsequenz wurde verwendet, um die Proteindatenbank mittels
BLAST Analyse zu durchsuchen und die Sequenz zeigte eine hohe Homologie
zu der Sequenz einer putativen Epimerase aus S. coelicolor, die
in Übereinstimmung
mit den erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert worden war. PCR Primer wurden auf der DNA Sequenz
der geklonten S. shermanii Epimerase erstellt und das Gen wurde
aus S. shermanii genomischer DNA amplifiziert, mit NdeI und BamHI
Stellen am 5'-Ende,
eine interne NdeI Stelle in der Nähe des 5'-Endes wurde zerstört und NheI und AvrII Stellen
wurden am 3'-Ende
eingeführt.
Nach der PCR wurde das 447 bp Produkt in einen Bluescriptvektor
(143-6-11) kloniert und sequenziert. Außerdem wurden vier weitere
Sequenzierungsprimer erstellt, um eine mehrfache Abdeckung des Epimerasegens
zur Verfügung
zustellen. Die gesamte Epimerasegensequenz, die von der vorliegenden
Erfindung in isolierter und rekombinanter Form zur Verfügung gestellt
wird, wird unten als SEQ ID NO: 1 zur Verfügung gestellt und die Proteinsequenz
der Epimerase wird unten zur Verfügung gestellt als SEQ ID NO:
2. Das Epimerasegen wurde dann in einen pET Expressionsvektor kloniert;
das Konstrukt wurde pET-epsherm genannt.
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Für die Klonierung
des Epimerasegens aus B. subtilis (beschrieben von Haller et al.,
oben) und S. coelicolor (aus Cosmid 8F4 des S. coelicolor Genom
Sequenzierungs Projekts), wurden Primer erstellt, um diese Gene
per PCR aus deren respektiven genomischen DNAs zu erhalten und um
entweder eine PacI oder NdeI Stelle am 5'-Ende und eine NsiI Stelle am 3'-Ende einzubauen.
Die PCR Produkte wurden in einen BluescriptTM Vektor
kloniert und sequenziert. Mutationsfreie Klone wurden für die S.
coelicolor Epimerase erhalten, jedoch enthielt die B. subtilis Epimerase
zwei Punktmutationen in allen drei getesteten Klonen: C nach T bei
Basenpaar 37 und G nach A bei Basenpaar 158. Wenn die PCR für dieses
Epimerasegen wiederholt wurde und das Produkt kloniert und sequenziert
wurde, waren dieselben Mutationen vorhanden, was nahelegt, dass
die Originalsequenz fehlerhaft war. Die klonierten Epimerasen aus
B. subtilis und S. coelicolor wurden als NdeI/NsiI Fragmente in
einen Zwischenvektor 116-172a,
ein BluescriptTM pET Plasmid enthaltend
den T-7 Promotor und Terminatorsequenzen, kloniert. Die klonierten
Epimerasen aus B. subtilis und S. coelicolor sind pET-epsub beziehungsweise
pET-epcoel. Die Epimerasegene wurden ebenfalls zusammen mit dem
T7 Promotor als PacI/NsiI Fragmente ausgeschnitten, wie unten schematisch
gezeigt
---PacI---T7 Promotor------Epimerasegen--------NsiI---
und
in den PacI/NsiI geschnittenen Vektor 133-gb kloniert, um ein einzelnes
Operon zu bilden mit dem Epimerasegen downstream zu den zwei Mutasegenen
lokalisiert. Das Epimerasegen aus S. shermanii wurde wie oben kloniert,
nur dass es in 116-172a als ein NdeI/AvrII Fragment kloniert wurde,
ausgeschnitten zusammen mit dem T7 Promotor als ein PacI/NheI Fragment
und in 133-9b zwischen PacI und NheI Stellen kloniert. Die Konstrukte
sind pET-mutAB-T7-epsherm,
pET-mutAB-T7-epsub und pET-mutAB-T7-epcoel.
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Als
eine Alternative zu der Mutase von S. shermanii, S. coelicolor und
B. subtilis, kann mittels PCR aus E. coli genomischer DNA das einzelne
Gen für
Sbm (sleeping beauty mutase) kloniert werden. Genomische DNA aus
E. coli BL21(DE3)/PanD wurde unter Verwendung eines von Qiagen gekauften
Kits präpariert. Das
Gen für
Sbm (sleeping beauty mutase, eine Methylmalonyl-CoA Mutase) wurde
mittels PCR amplifiziert aus E. coli BL21(DE3)/PanD genomischer
DNA. Das PCR Fragment wurde über
ein Gel isoliert, in PCRscript kloniert und sequenziert, um einen
mutationsfreien Klon 143-11-54 zu erhalten. Als ein NdeI/SacI Fragment ausgeschnitten,
wurde sbm in pET22b kloniert, von dort als ein NdeI/XhoI Fragment
in pET16b, um einen N-terminalen His-Tag einzuführen (143-49-2). Sbm wurde
ebenfalls zwischen NdeI und SpeI in 116-95B.43 kloniert, ein pET22b
Vektor, der das anschließende
Klonieren der Epimerasegene downstream zu sbm erlaubt. Das Kontrukt
wurde 143-40-39 genannt.
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Zellen
des Stamms BL21(DE3), enthaltend pET-epsherm, pET-epcoel, pET-epsub,
oder einen Kontroll-pET Vektor, wurden über Nacht bei 37°C in 2 ml
LB, enthaltend 100 μg/ml
Carbenicillin, herangezogen. Die Ausgangskultur (250 μl) wurde
verwendet, um 25 ml LB, enthaltend 100 μg/ml Carbenicillin, zu inokulieren. Die
Kulturen wurden bei 37°C
bis zu einer OD von ungefähr
0.4 gezogen, dann mit IPTG mit einer Endkonzentration von 1 mM induziert
und für
weitere 3 Stunden bei 30°C
kultiviert. Die Zellen wurden durch Zentrifugation bei 4000 Upm
für 10
Minuten gesammelt, die Pellets wurden vor dem Assay bei –80°C gelagert.
Die Epimerase aus S. shermanii wurde in E. coli gut exprimiert;
SDS Gelanalyse zeigte ein überexprimiertes
Protein bei ungefähr
22 kDa. Die S. coelicolor Epimerase wurde ebenfalls gut exprimiert,
bei einem Molekulargewicht von ungefähr 19 kDa und die B. subtilis
Epimerase wurde exprimiert, jedoch meistens in inclusion bodies
(eine schwache Bande ist bei ungefähr 19 kDa vorhanden), was durch
eine Verwendung von alternativen Expressionssystemen überwunden
werden kann.
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Die
Epimeraseaktivität
wurde in Roh-Extrakten von E. coli gemessen, die entweder pET-epsherm, pET-epcoel,
pET-epsub, oder einen Kontroll-pET Vektor enthielten. Der Epimeraseassay
koppelt Transcarboxylase, die (S)-Methylmalonyl-CoA in Propionyl-CoA
umwandelt, an Malatdehydrogenase, die NADH zu NAD+ umwandelt,
und produziert eine Absorbtion bei 340 nm. Der Assay wird mit einer
racematischen Mischung von (R,S)-Methylmalonyl-CoA
gestartet; wenn das (S)-Isomer wie unten beschrieben verbraucht
wird, wird eine gleichbleibende Hintergrundrate beobachtet, die
ungefähr
ein Zehntel der Anfangsrate ist. Wenn dem Assay ein Extrakt zugegeben
wird, das eine Epimerase enthält,
wird das (R)-Isomer in das (S)-Isomer umgewandelt, was in einer
weiteren Abnahme der Absorption resultiert. In Roh-n E. coli Extrakten
wird jedoch eine signifikante Hintergrundrate beobachtet, wahrscheinlich
aufgrund einer endogenen NADH Oxidase. Daher muss die Epimerase
auf einem ausreichend hohen Level exprimiert werden, um zu schließen, dass
sie aktiv ist. Der Assay wurde wie folgt durchgeführt.
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Das
Pellet von ungefähr
20 ml Kultur wurde aufgetaut und in 2 ml 1 × Assaypuffer, enthaltend eine Proteaseinhibitor-Cocktail-Tablette,
resuspendiert. Die Zellen wurden mittels Sonication zerstört (zwei
Sonicationszyklen für
30 Sekunden, jeder bei einer Leistungseinstellung von 2 [Puls AN
0.5 sec/Puls AUS 0.5 sec]). Nach Zentrifugation für 10 Minuten
bei 13,000 Upm in einer Eppendorf Zentrifuge, wurden die Überstände für den Assay
aufbewahrt. Methylmalonyl-CoA
Epmieraseaktivität
wurde unter Verwendung des modifizierten Verfahrens von Leadlay
et al., Biochem. J. 197: 413-419, „Purification and characterization
of methylmalonyl CoA epimerase from Propionibacterium shermanii" (1981), einem Assay
unterzogen. Die Assays wurden bei 30°C ausgeführt mit einer Plastikküvette mit
1 cm Pfadlänge
in einem Endvolumen von 1.5 ml. Die Reaktionsmischungen enthielten
0.2 M Kaliumphosphatpuffer pH 6.9, 0.1 M Ammoniumsulfat, 5 mM Natriumpyruvat,
0.08 mM (2R,2S)-Methylmalonyl-CoA, 0.05 Units teilweise aufgereinigter
Transcarboxylase, 0.16 mM NADH und 2.5 Einheiten Malatdehydrogenase.
Die Reaktion wurde durch (2R,2S)-Methylmalonyl-CoA gestartet und
die Abnahme der Absorption bei 340 nm wurde überwacht, das Verschwinden
des 2S-Isomers widerspiegelnd. Wenn die Abnahme der Absortion bei
340 nm den Grundspiegel erreichte (gewöhnlich ungefähr 10% der
anfänglichen
Transcarboxylaserate), wurde ein Extrakt, enthaltend Epimerase,
zugegeben und eine weitere Abnahme in der Absorption wurde beobachtet.
Die Chemikalien und Enzyme, die in diesem Epimeraeassay verwendet
wurden, wurden über
Sigma bezogen, mit Ausnahme der Transcarboxylase, die als Roh-Präparation von
Case Western Reserve erhalten wurde.
-
Die
Roh-Extrakte, die sowohl die S. shermanii als auch S. coelicolor
Epimerasen enthielten, hatten spezifische Aktivitäten (ungefähr 30 Einheiten/mg),
wenigstens zehnmal höher
als die der Kontrolle. Jedoch wurde in den Extrakten enthaltend
die B. subtilis Epimerase keine Aktivität über dem Hintergrundlevel beobachtet,
wahrscheinlich weil diese nicht mit einem ausreichend hohen Level
exprimiert wurde, oder, wie oben angemerkt, weil diese als unlösliche inclusion
bodies exprimiert wurde. Das pET-mutAB-T7-epsherm Konstrukt wurde
ebenfalls in E. coli exprimiert. Das resultierende Roh-Extrakt enthielt
Epimeraseaktivität,
die signifikant über
dem Hintergrundlevel war; daher ist die Epimerase in diesem Konstrukt
funktionsfähig.
Die Mutase behinderte nicht im Epimeraseassay, weil diese Zellen
ohne die Zugabe von Hydroxocobalamin herangezogen wurden, dem Cofaktor
für die
Mutaseaktivität.
Diese Ergebnisse zeigen, dass sowohl aktive Mutase als auch aktive
Epimerase in einer E. coli Zelle exprimiert werden können. Die
Ergebnisse zeigen weiterhin, dass die Methylmalonyl-CoA Epimerase
aus S. shermanii in E. coli kloniert und exprimiert wurde und aktiv
war und, dass die putative Epimerase aus S. coelicolor eine Methylmalonyl-CoA
Epimerase ist. Diese Gene können
in das Chromosom eines E. coli PanD Stamms integriert werden und
für die
Produktion von Polyketiden verwendet werden, die komplett oder teilweise
aus Methylmalonyl-Coa aufgebaut sind.
-
Beispiel 2
-
Produktion
von Methymalonyl-CoA in Hefe
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Konstruktion eines Stammes von Saccharomyces
cerevisiae, der für die
Polyketid-Überproduktion
optimiert ist. Insbesondere beschreibt dieses Beispiel die Konstruktion
von Hefe-Wirtszellen, die (i) Substrate und post-translationale
Modifikationsenzyme produzieren, die nötig sind, um Polyketide zu
exprimieren, die von modularen Polyketidsynthasen hergestellt wurden;
(ii) die nötigen
Ernährungsdefizite
haben, um eine positive Selektion von wenigstens drei kompatiblen
Plasmiden zu erlauben; und/oder (iii) geeignet sind, um eine radioaktive
Markierung von Acyl-CoA Pools und Polyketidsynthase zu erlauben
und demonstriert, dass solche Stämme
eine modulare PKS exprimieren können
und ein komplexes Polyketid in Mengen produzieren können, die
für die
gewerbliche Entwicklung geeignet sind. Referenzen werden in diesem
Beispiel mittels einer Nummer zitiert, die mit der nummerierten
Liste der Referenzen unten korrespondiert.
-
Mit
angemessenen Stammmodifikationen ist S. cerevisiae ein idealer Wirt
für die
Polyketidproduktion. S. cerevisiae ist fähig, sehr hohe Levels an Polyketiden
zu produzieren. Das Einbringen des Gens für die iterative PKS, 6-MSAS,
zusammen mit dem Gen für
Sfp, einer P-pant Transferase aus B. subtilis, führte zur Produktion von beeindruckenden
2 g/l 6-MSA in Schüttelflaschen
ohne Optimierung; Kealy, J. T., et al., Production of a polyketide
natural product in nonpolyketide-producing prokaryotic and eukaryotic
hosts. Proc Natl Acad Sci USA, 1998. 95(2): S. 505-9). Die Genetik
der Hefe ist sehr gut bekannt. Gene können einfach in das Chromosom
inseriert werden und die gesamte Genomsequenz stellt relevantes
Wissen bezüglich
von Stoffwechselwegen und neutraler Insertionsstellen bereit. Zusätzlich sind
einige starke, kontrollierbare Promotoren verfügbar. In Hefe haben Proteine,
im Vergleich mit E. coli, eine geringere Tendenz, inclusion bodies
zu bilden. Hefe hat eine relativ kurze Verdopplungszeit im Vergleich
mir nativen, polyketid-produzierenden Organismen. S. cerevisiae
hat eine Verdopplungszeit von 1 bis 2 Std, verglichen mit 4 bis
24 Std für
einen typischen Polyketid-Produzenten, was offensichtliche Vorteile
bei der genetischen Entwicklung, Prozessentwicklung und großtechnischen
Produktion hat.
-
Die
Tatsache, dass Hefe als Einzelzelle wächst, stellt einen weiteren
Vorteil über
filamentöse
Organismen dar (typische Polyketid-Produzenten). Myceliale Fermentationen
sind viskos und verhalten sich häufig
wie nicht-newtonische Flüssigkeiten.
Diese flüssige
Rheologie stellt ein signifikantes Hindernis für den Prozesswissenschaftler
dar, sowohl im Hinblick auf einen gleichmäßigen Nährstofftransport an die Zellen,
als auch bei der Handhabung der Fermentationsbrühe. Der Einsatz von Hefezellen
als Wirt umgeht solche Hindernisse sogar bei hohen Zellkonzentrationen.
Wegen der langen Historie von Hefe bei der Einzelzell-Proteinproduktion und
der Expression von rekombinanten Proteinen, wurden skalierbare Fermentationsprotokolle
für Hefe
entwickelt. Hefe kann bis zu sehr hohen Zelldichten (> 100 g/l Biomasse)
in fed-batch Fermentationen herangezogen werden, verglichen mit
typischen Polyketid-Produzenten (10-20 g/l Biomasse). Daher würde Hefe,
im Vergleich mit Organismen mit der gleichen spezifischen Produktivität (g Polyketid/g
Biomasse/Tag), eine höhere
volumetrische Produktivität
(g Polyketid/UTag) zur Verfügung
stellen. Schließlich
ist S. cerevisiae von der FDA als „Generell als sicher angenommener" (GRAS) Organismus
klassifiziert. Die GRAS Klassifizierung wird die Genehmigung von
Wirkstoffen erleichtern, die in Hefe produziert wurden, verglichen
mit denen, die in anderen Wirtszellen produziert wurden.
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S.
cerevisiae hat auch Nachteile als Wirt für die Polyketid Biosynthese,
die meisten davon sind mit der Tatsache verbunden, dass Hefe sich
nicht für
die Produktion von Polyketiden entwickelte. Hefe enthält kein Methylmalonyl-CoA,
ein nötiger
Vorläufer
für die
Biosynthese von vielen Polyketiden. Hefe enthält keine geeignete P-pant Transferase,
die fähig
ist, die nötigen
post-translationalen Modifikationen der ACP Domänen einer PKS durchzuführen. Die
Codons von Hefe sind in Richtung A + T verzerrt, während die
meisten Polyketid-Produzenten viele G + C Codons haben; daher kann
Hefe eine geringe Menge von einigen tRNAs haben, die für die PKS
Genexpression benötigt
werden. Die Korrektur dieser Defizite wird in diesem Beispiel beschrieben
und die Erfindung stellt weiterhin modifizierte Hefewirtszellen
zur Verfügung,
die nützlich
sind, eine Erfolgsanalyse zu ermöglichen.
-
Andere
fallweise potentielle Probleme mit Hefe schließen die Möglichkeit ein, dass einige
Polyketidprodukte giftig sein können,
oder zusätzliche
Modifikationen für
die Reifung (z.B. Glykosylierung, P450 Hydroxylierung) benötigen. Verschiedene
Verfahren, die von der Erfindung zur Verfügung gestellt werden, können zur
Umgehung diese Probleme herangezogen werden, falls diese auftreten
sollten. Für
die Toxizität
kann die Produktion kontrolliert werden, in der stationären Wachstumsphase
stattzufinden (wie mit der 6-MSA Produktion); Resistenzfaktoren
des Wildtyp-Wirts können
in den Hefewirt eingebracht werden (z.B. Methylierung von Ribosomen
für manche
Antibiotika); ein für
das Polyketid ungiftiger Vorläufer
kann produziert und ex vivo umgewandelt werden (Herstellung von
z.B. 6-dEB in einem Stamm und Umwandlung in Erythromycin) und weitere.
Zusätzlich
können
Modifikationen am Polyketid erreicht werden durch Klonierung und
Expression von modifizierenden Enzymen im Wirtsstamm, durch chemische
oder enzymatische Transformation, und/oder biosynthetischer Transformation
in einem zweiten Stamm (konvertiere z.B. 6-dEB Analoge zu Erythromycinanalogen
durch Fütterung
von 6-dEB an einen Streptomyces oder Saccharopolyspora Stamm, der
zur Glykosylierung und P450 Hydroxylierung fähig ist).
-
Die
meisten modularen PKSs benötigen
entweder Malonyl-CoA und (2S)-Methylmalonyl-CoA oder beides als
Quelle für
2-Kohlenstoffeinheiten zur Polyketid-Biosynthese. Die Malonyl-CoA
Pools in Hefe sind völlig
ausreichend für
die Polyketidproduktion, wie durch die Produktion von großen Mengen
an 6-MSA in Hefe belegt wird. Jedoch produziert S. cerevisiae kein
(2S)-Methylmalonyl-CoA
und besitzt keine Biosynthesewege für die Methylmalonyl-CoA Biosynthese.
Daher muss ein heterologer Biosyntheseweg in S. cerevisiae eingebracht
werden, um die Biosynthese von Polyketiden zu unterstützen, die
(2S)-Methylmalonyl-CoA als einen Vorläufer verwenden.
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Es
gibt drei Routen oder Biosynthesewege für die Synthese von Methylmalonyl-CoA,
die in Hefe konstruiert werden können,
wie in 5 gezeigt. Es wurde gezeigt,
dass diese Wege Methylmalonyl-CoA in E. coli produzieren und verwendet
werden können,
Methylmalonyl-CoA in Hefe zu produzieren. Dieses Beispiel beschreibt
die Identifikation eines Systems für die Methylmalonyl-CoA Produktion
in Hefe und ein Verfahren zum Einbringen desselben in das Hefechromosom.
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Der
Vitamin B12 abhängige
Methylmalonyl-CoA Mutaseweg produziert (2R)-Methylmalonyl-CoA aus Succinyl-CoA.
Das (2R)-Methylmalonyl-CoA wird zum (2S)-Diastereomer über die
Methylmalonyl-CoA Epimerase umgewandelt, wie oben gezeigt. Diese
Enzyme sind in einer Vielzahl von Organismen vorhanden, jedoch nicht
in Hefe; BLAST-Recherchen der verfügbaren genomischen Datenbanken
brachten wenigstens 10 Methylmalonyl-CoA Mutasen und 10 Methylmalonyl-CoA
Epimerasen in verschiednen Organismen hervor. Die Propionibacterium
shermanii Methylmalonyl-CoA Mutase wurde in E. coli als ein Apo-Enzym
exprimiert, welches die Zugabe von Vitamin B12 für die in vitro Aktivität benötigt (McKie,
N. et al., Adenosylcobalamin-dependent methylmalonyl-CoA mutase
from Propionibacterium shermanii. Active holoenzyme produced from
Escherichia coli. Biochem J, 1990. 269(2): S. 293-8); Durch die
Verwendung eines Mediums, das die Aufnahme des Vitamin B12 Vorläufers Hydroxocobalamin
erlaubt (Amaratunga, M. et al., A synthetic module fort he metH gene
permits facile mutagenesis of the cobalamin-binding region of Escherichia
coli methionine synthase: initial characterization of seven mutant
proteins. Biochemistry, 1996. 35(7): S. 2453-6) und in Übereinstimmung mit den erfindungsgemäßen Verfahren
kann das aktive S. shermanii Methylmalonyl-CoA Mutase Holoenzym in
E. coli exprimiert werden und (2R)-Methylmalonyl-CoA in solchen Zellen produziert werden.
Zusätzlich
kann die einzelne Untereinheit Methylmalonyl-CoA Mutase aus E. coli
eingesetzt werden. Die vorliegende Erfindung stellt ebenfalls Gene
bereit, die für
die Methylmalonyl-CoA Epimerase aus B. subtilis, S. shermanii und
S. coelicolor kodieren und Verfahren zu deren Verwendung bei der
Umwandlung von (2R)-Methylmalonyl-CoA
zum gebrauchten (2S)-Diastereomer. Ein bevorzugtes Verfahren ist
es, die Methylmalonyl-CoA Mutase aus E. coli in Hefe zu exprimieren,
da sie ein einzelner ORF ist und die nötigen Codons reichlich in Hefe
vorhanden sind. Alternativ kann das S. shermanii Enzym verwendet
werden.
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PCC
katalysiert die biotin-abhängige
Carboxylierung von Propionyl-CoA um (2S)-Methylmalonyl-CoA zu produzieren, wie
oben gezeigt; der Weg beinhaltet auch ein Biotin Carrier Protein/Biotincarboxylase.
In S. coeclicolor, haben Rodriguez und Gramajo Gene für PCC (pccB)
und ein Biotin Carrier Protein/Biotincarboxylase (accA1) identifiziert
(Rodriguez, E. und H. Gramajo, Genetic and biochemical characterization
of the alpha and beta components of a propionyl-CoA carboxylase
complex of Streptomyces coelicolor A3(2). Microbiology, 1999. 145(Pt
11): S. 3109-19). Einbringen von S. coelicolor pcc8 und pccA1 in
E. coli, zusammen mit der Propionyl-CoA Ligase (als Vorrat an Propionyl-CoA),
resultiert in der Produktion von Methylmalonyl-CoA in diesem Organismus.
Eine Suche der Genomdatenbank brachte B. subtilis als eine zusätzliche
Quelle der in den PCC Weg involvierten Enzyme hervor.
-
In
einer Ausführungsform
der Erfindung können
die S. coelicolor pcc8 und pccA1 in Hefe exprimiert werden, da diese
in E. coli exprimiert werden und funktionsfähig sind. Sollte sich herausstellen,
dass der Codongebrauch bei der Expression der S. coelicolor Gene
in Hefe suboptimal ist, können
Homologe aus B. subtilis eingesetzt werden. Sollten die Levels an
Propionyl-CoA subotpimal für
PCC sein, kann eine Propionyl-CoA Ligase im Hefewirt co-exprimiert werden.
Intrazelluläres
Propionyl-CoA kann in E. coli stark erhöht werden, durch die Expression
der Salmonella Propionyl-CoA Ligase, PrpE und durch Supplementierung
des Wachstumsmediums mit Propionat, wie unten beschrieben. Ein weiteres
Verfahren zur Produktion von (2S)-Methylmalonyl-CoA, das von der
vorliegenden Erfindung bereitgestellt wird, verwendet die matB und
matC gene aus Rhizobium (An, J.H. und Y.S. Kim, A gene cluster encoding
malonyl-CoA decarboxylase (MatA), malonyl-CoA synthetase (MatB)
and a putative dicarboxylate carrier (MatC) in Rhizobium trifolii-cloning,
sequenzing, and expression of the enzymes in Escherichia coli. Eur
J Biochem, 1998. 257(2): S. 395-402) oder aus S. coelicolor (siehe
Schema oben). Die matABC Gene kodieren für einen Biosyntheseweg, der
Malonat zu Acetyl-CoA umwandelt, durch die Bildung von Malonyl-CoA über MatB
und folgender Decarboxylierung durch MatA. MatB, die Malonyl-CoA
Ligase akzeptiert auch Methylmalonat als Substrat (An, J.H. und
Y.S. Kim, A gene cluster encoding malonyl-CoA decarboxylase (MatA),
malonyl-CoA synthetase (MatB) and a putative dicarboxylate carrier
(MatC) in Rhizobium trifolii-cloning, sequenzing, and expression
of the enzymes in Escherichia coli. Eur J Biochem, 1998. 257(2):
S. 395-402); und katalysiert die Bildung von Methylmalonyl-CoA.
Die Substrate Malonat und Methylmalonat betreten die Zelle durch
einen Diazidtransporter, dem Produkt des matC Gens. Khosla et al.
haben gezeigt, dass wenn E. coli, enthaltend das Rhizobium matBC,
mit (2R,2S)-Methylmalonyl gefüttert wird,
(2R,2S)-Methylmalonyl-CoA produziert wird. Weiterhin wird, wenn
einem S. coelicolor Stamm, die Gene für die Synthese des Polyketidaglycons
6-Deoxyeythronolid B (6-dEB) exprimierend und Rhizobium matBC enthaltend,
Methylmalonat gefüttert
wird, eine 3-fache Steigerung in der Produktion von 6-dEB beobachtet.
In Übereinstimmung
mit den Verfahren der Erfindung können die matB und matC Gene
aus Rhizobium in Hefe exprimiert werden, da diese in E. coli und
S. coelicolor exprimiert werden und die Proteine funktionsfähig sind, oder
alternativ die matBC Gene aus S. coelicolor.
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Aktive
PKSs benötigen
post-translationale Phosphopantetheinylierung an jedem ACP von jedem
Modul, aber Hefe beinhaltet keine P-pant Transferase mit der benötigten Spezifität (Kealy,
J.T. et al., Production of a polyketide natural product in nonpolyketide-producing
prokaryotic and eukaryotic hosts. Proc Natl Acad Sci USA, 1998.
95(2): S. 505-9). Vorhergehende Arbeiten (Kealy, J.T. et al., Production
of a polyketide natural product in nonpolyketide-producing prokaryotic
and eukaryotic hosts. Proc Natl Acad Sci USA, 1998. 95(2): S. 505-9)
haben gezeigt, dass Einbringen des B. subtilis P-pant Transferasegens,
sfp, in Hefe in einem exprimierten Sfp resultiert, das fähig ist,
eine iterative PKS, 6-MSAS, zu modifizieren. Gokhale et al. demonstrierten, dass
die ACP Domänen
in der DEBS PKS Substrate für
Sfp sind, daher ist Sfp ein allgemeines Modifizierungsenzym für PKSs (Gokhale,
R.s., et al., Dissecting and exploiting intermodular communication
in polyketid synthases. Science, 1999. 284(5413): S. 482-5). In
bevorzugten Hefezellen der Erfindung ist das sfp Gen in eine neutrale
Stelle des Hefechromosoms inseriert.
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Bei
der Entwicklung eines Systems zur Produktion von Polyketiden und
bei der Optimierung der Fermentationsprozeduren, ist die Fähigkeit
zur Messung intrazellulärer
Konzentrationen an Substraten (d.h. Acyl-CoAs) und an PKS von Vorteil.
In den meisten Zellen sind CoA Ester nicht in ausreichenden Mengen
vorhanden, um eine direkte Messung über HPLC unter Verwendung von
ultravioletter Detektion oder andere einfacher Detektionsverfahren
zu erlauben. In E. coli ist das Verfahren der Wahl, um CoA Pools
zu quantifizieren, die Fütterung
von [3H] β-Alanin
an eine Mutante, die defizient in der Aspartatdecarboxylase ist
(PanD), die kein endogenes β-Alanin produzieren
kann (Jackowski, S. und C.O. Rock, Regulation of coenmzyme A biosynthesis.
J Bacteriol, 1981. 148(3): S. 926-32). Der PanD Stamm bringt ungefähr eine
zehnfache höhere
Radioaktivität
in CoA Pools ein, als wildtyp E. coli. Da β-Alanin ein direkter Vorläufer von
CoA ist, betritt die radioaktive Markierung den CoA Pool ohne Verdünnung und Acyl-CoA
kann mittels HPLC aufgetrennt und über eine Radioaktivitätsmessung
quantifiziert werden. Da es keine Verdünnung des Radioisotops gibt,
spiegelt die gemessene Radioaktivität die exakte intrazelluläre Konzentration
des Acyl-CoAs wider.
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Die
BLAST-Recherchen ergaben kein E. coli panD Homolog im Hefegenom;
Hefe kann jedoch ein β-Alanin-
oder Pantothenatauxotroph sein. Tatsächlich benötigt Hefe für die CoA Biosynthese entweder
exogenes Pantothenat, das die Zelle übder den Fen2p Transporter
betritt, oder exogenes β-Alanin,
das über
die allgemeine Aminosäure
Permease (Gap1p) eintritt (Stolz, J. und N. Sauer, The fenpropimorph
resistance gene FEN2 from Saccharomyces cerevisiae encodes a plasma
membrane H+-pantothenate symporter. J Biol Chem, 1999. 274(26):
S. 18747-52). [3H] β-Alanin wird in die CoA Pools
von Hefe eingebaut (siehe unten), jedoch ist es gegenwärtig unbekannt,
ob eine Isotopenverdünnung
auftritt, wegen endogener β-Alanin Produktion
durch irgendeinen unbekannten Weg. Um eine Quantifizierung zu ermöglichen
kann daher die spezifische Aktivität von CoA Pools in Hefe, die
mit exogenem [3H] β-Alanin markiert sind, bestimmt
werden. Zellen, die Polyketide produzieren, exprimieren im Allgemeinen
niedrige Levels von PKSs mit hohem molekularem Gewicht, die kaum
mittels SDS-PAGE
detektierbar sind, unter Verwendung von Proteinfärbungen. Die Fähigkeit CoA
mit [3H] β-Alanin zu markieren
kann ebenfalls verwendet werden, um eine PKS zu quantifizieren,
die in den Wirtszellen exprimiert wird, da die Phosphopantetheineinheit
des CoA, enthaltend β-Alanin,
in jedem Modul einer PKS auf die ACP Domäne transferiert wird. Daher
kann, die spezifische Aktivität
von markierten intrazellulären
CoAs kennend, eine PKS einfach über
Radioaktivität
nach SDA-PAGE quantifiziert werden.
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Der
G + C Gehalt der meisten PKS Gene liegt im Bereich von 60 bis 70%,
während
der von Hefegenen 40% ist. Daher sind manche tRNAs, die gebraucht
werden, um PKS Gene zu translatieren, in Hefe selten (aber nicht
abwesend). Jedoch wurden viele Gene mit einem hohen G + C Gehalt
in Hefe exprimiert. Als Beispiel wird das große (1560 bp) DHFR-TS Gen aus
Leishmania major (63% G + C) gut in Hefe exprimiert trotz der Tatsache,
dass es zahlreiche Codons enthält,
die in Hefe selber verwendet werden (Grumont, R., W. Sirawaraporn
und D.V. Santi, Heterologous expression of the bifunctional thymidylate
synthase-dihydrofolate reductase from Leishmania major. Biochemistry,
1988. 27(10): S. 3776-84). Weiterhin, wie untern angemerkt, wird PKS
6-MSAS (G + C = 58%) ebenfalls gut in Hefe exprimiert (Kealy, J.T.
et al., Production of a polyketide natural product in nonpolyketide-producing
prokaryotic and eukaryotic hosts. Proc Natl Acad Sci USA, 1998. 95(2):
S. 505-9). Daher kann die allgemeine Anwendbarkeit eines Hefeexpressionssystems
ohne anfängliche Besorgnis
für potentielle „Codon
Usage"-Probleme
gezeigt werden. Nichtsdestotrotz stellt die vorliegende Erfindung
verschiedene Verfahren zur Verfügung,
um ein „Codon
Usage"-Problem zu
lösen,
dass mit bestimmten Polyketiden beobachtet wird, wenn eine bestimmte
PKS nicht gut in Hefe exprimiert wird.
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Als
erstes können
die Codons am 5' Ende
des Gens geändert
werden, um diese widerzuspiegeln, die häufiger in Hefegenomen gefunden
werden. Batard et al. (Batard, Y. et al., Increasing expression
of P450 and P450-reductase proteins from monocots in heterologous
systems [In Process Citation]. Arch Biochem Biophys, 2000. 379(1):
S. 161-9) wandte erfolgreich ein ähnliches Verfahren an, um Weizengene
für ein
P450 und eine P450 Reduktase mit hohem G + C Gehalt (56%) und einer
starken, für
Hefe unvorteilhaften Neigung der Codon Usage in Hefe zu exprimieren.
Ein anderes Verfahren ist es, Hefe tRNA Gene mit Anticodons einzuführen, die modifiziert
wurden, um Codons zu repräsentieren,
die in PKS Sequenzen üblich
sind. Ein ähnliches
Verfahren wurde erfolgreich in E. coli verwendet, um die Expression
von hoch G + C Genen zu steigern (Carstens, C.-S., et al., New BL21-CodonPlusTM Cells Correct Codon Bias in GC-Rich Genomes.
Startegies Newsletter from Stratagene CorS., 2000. 13(1): S. 31-33),
einschließlich
PKS Gene aus Actinomyceten. Ein drittes Verfahren ist es, das Gen
mit für
die Expression in Hefe optimierten Codons chemisch zu synthetisieren.
Die Kosten für eine
Kontraktionssynthese eines 30,000 bp Gens (z.B. ~6-Modul PKS), inklusive
Sequenzverifikation, ist ungefähr
$3 pro Base, oder ungefähr
$100,000. Für
ein wertvolles Produkt (z.B. Epothilon) sind die Kosten nicht untragbar.
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In
einer illustrativen Ausführungsform
der Erfindung wird ein Hefestamm, der defizient für Ura, Trp,
His und Leu Biosynthese ist, als ein Wirt eingesetzt, um die Selektion
von Plasmiden zu erlauben, die diese Marker enthalten. Dieser Wirt
wird modifiziert in Übereinstimmung
mit den Verfahren der Erfindung, durch Einbringen von Genen, die
das benötigte
Methylmalonyl-CoA Substrat und P-pant Transferase für die post-translatorischen
Modifikationen der PKSs produzieren. Diese werden vorzugsweise in
das Hefechromosom integriert, da sie für die Produktion von jedem
Polyketid nötig
sind. Um die funktionelle Expression der Substratgene zu validieren,
können
die Methylmalonyl-CoA Pools gemessen werden. Für die Validierung der P-pant Transferaseaktivität kann 6-MSAS
coexprimiert werden und [3H] Phosphopantetheinylierung
des Enzyms, sowie die 6-MSA Produktion gemessen werden. Sollte irgendeine
davon defizient sein, kann die Genekopienzahl erhöht werden.
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Für die PKS
Genexpression können
replizierende Vektoren, basierend auf dem 2 Micron Replikon, verwendet
werden, da Plasmide für
die Analyse gerettet werden müssen,
sollte ein Problem auftauchen. Ein typischer modularer PKS Gencluster
(z.B. 3 ORFs, jeweils ~10 kB, wie in Erythromycin) kann auf drei
oder mehr Vektoren eingeführt
werden; solche Plasmide (enthaltend Ura, Trp und Leu Marker) sind
verfügbar
und ähnlich
zu denen, die in den Studien zu 6-MSAS Expression in Hefe verwendet
wurden. Ein PKS bestehend aus drei großen Proteinen kann funtionell
aus separat exprimierten Genen rekonstituiert werden (Xue, Q., et al.,
A multiplasmid approach to preparing large libraries of polyketides.
Proc Natl Acad Sci USA, 1999. 96(21): S. 11740-5). Sobald ein System
für eine
bestimmte PKS von Interesse etabliert ist, kann das PKS Gen in stabile,
neutrale Stellen des Chromosoms integriert werden.
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Bevorzugte
Promotoren schließen
den glukose-unterdrückbaren
Alkoholdehydrogenase 2 (ADH2) Promotor und den Galaktose-induzierbaren
(GAL1) Promotor ein. Ersterer wurde verwendet, um große Mengen
des Polyketids 6-MSA in Hefe zu produzieren und letzterer ist hochgradig
kontrollierbar durch Galaktose im Medium.
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Eine
Modell-modulare PKS, die verwendet werden kann, um den Hefewirt
zu optimieren, ist die gut untersuchte DEBS1. In diesem modularen
System wurde der erste ORF der modularen PKS für die Erythromycin Biosynthese
(DEBS1) an eine Thioesterasedomäne
(TE) fusioniert und produziert ein leicht detektierbares Triketid
Lakton, wenn in S. coelicolor exprimiert, und kürzlicher in E. coli (Keo, C.M.,
et al., Engineered biosynthesis of a triketide lactone from an incomplete
modular polyketide synthase. J. Am. Chem. Soc., 1994. 116(25): S.
11612-11613; Cortes J., et al., Repositioning of a domain in a modular
polyketide synthase to promote specific chain cleavage. Science,
1995. 268(5216): S. 1478-9). Das Gen enthält 2 PKS Module, ist ungefähr 12 kB
groß und
produziert ein Protein, das 300 kDa groß ist. Dieses Modell erlaubt
es, den konstruierten Wirt hinsichtlich der Acyl-CoA Levels und
post-translationalen Modifikationen, zu optimieren, die PKS hinsichtlich
des G +C Gehalts zu optimieren und die benötigten analytischen Verfahren
zu entwickeln. Nach der Optimierung für DEBS1 kann jede gewünschte modulare
PKS exprimiert werden.
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Es
wurde zuvor gezeigt, dass das Pilzgen, kodierend für die 6-Methylsalicylsäuresynthase
(6-MSAS) aus Penicillium
patulum in S. cerevisiae und E. coli exprimiert wurde und dass das
Polyketid 6-Methylsalicylsäure
(6-MSA) produziert wurde (Kealy, J.T. et al., Production of a polyketide
natural product in nonpolyketide-producing prokaryotic and eukaryotic
hosts. Proc Natl Acad Sci USA, 1998. 95(2): S. 505-9). In sowohl
bakteriellen, als auch Hefewirten benötigte die Polyketidproduktion
die Coexpression von 6-MSAS und einer heterologen Phosphopantetheinyltransferase
(Sfp), die nötig
war, um die exprimierte Apo-PKS in das Holoenzym umzuwandeln. Die
Produktion von 6-MSA in E. coli war sowohl Temperatur- als auch
Gglycerin-abhängig
und die Speigel der Produktion (~60 mg/l) waren niedriger als jene
des nativen Wirts S. patulum. In Hefe wurden die 6-MSAS und sfp
Gene von getrennten replizierenden Plasmiden coexprimiert und die
Genexpression wurde durch den glukoseunterdrückbaren Alkohohldehydrogenase
2 (ADH2) Promotor getrieben. In einer nicht optimierten Schüttelflaschenfermentation
produzierte das Hefesystem 6-MSA mit Leveln von 2,000 mg/l. Dieses
war der erste Bericht über
die Expression eines intakten PKS Gens in Hefe oder E. coli und
demonstrierte das extrem hohe Levels an Polyketiden in Hefe produziert
werden können.
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Zuvor
wurde ein Zweivektorsystem für
die heterologe Expression der drei Gene, umfassend den DEBS Polyketid
Gencluster, entwickelt (Ziermann, R. Betlach, M., A Two-Vector System
fort he Production of Recombinant Polyketides in Streptomyces. J.
Ind. Microbiol. Biotech., 2000, 24: 46-50). Individuelle DEBS Gene
und paarweise Kombinationen von zweien solcher Gene wurden jeweils
downstream zu dem Actinorhodin (actI) Promotor in zwei kompatible
Streptomyces Vektoren kloniert: den autonom replizierenden Vektor pKAO127 'kan' und den integrierenden
Vektor pSET152. Wenn die resultierenden Plasmide entweder simultan oder
nacheinander in den heterologen Wirt, Streptomyces lividans K4-114,
transformiert wurden, wurde das Polyketidprodukt 6-dEb produziert.
Diese Arbeit zeigte, dass die DEBS Gene getrennt und auf separaten
Plasmiden exprimiert werden konnten und dass eine effiziente trans-Komplementierung
von modularen Polyketidensynthase-Untereinheitproteinen im heterologen
Wirt stattfand.
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Ein
Dreiplasmidsystem für
die heterologe Expression von DEBS wurde entwickelt, um die kombinatorische
Biosynthese von Polyketiden, die durch Typ I modulare PKSs hergestellt
werden, zu ermöglichen
(Xue, Q., et al., A multiplasmid approach to preparing large libraries
of polyketides. Proc Natl Acad Sci USA, 1999. 96(21): S. 11740-5).
Die eryA PKS Gene, kodierend für
die drei DEBS Untereinheiten, wurden individuell in drei kompatible
Strepfomyces Vektoren kloniert, die gemeinsam selektierbare Antibiotikaresistenzmarker
trugen. Ein Stamm von Streptomyces lividans, der mit allen drei
Plasmiden transformiert wurde, produzierte 6-dEB mit einem Level,
das ähnlich
zu dem eines Stamms war, der mit einem einzelnen Plasmid transformiert wurde,
dass alle drei Gene enthielt. Die Nützlichkeit dieses Systems für die kombinatorische
Biosynthese wurde mittels Produktion einer großen Bibliothek mit mehr als
60 modifizierten Polyketidmakrolaktonen demonstriert, unter Verwendung
von Versionen jedes Plasmid, die erstellt wurden, definierte Mutationen
zu enthalten. Kombinationen dieser Vektorsätze wurden in S. lividans eingeführt, was
in Stämmen
resultierte, die einen große
Bereich von 6-dEB Analogen produzierten. Dieses Verfahren kann ausgedehnt
werden auf jegliche modulare PKS und hat das Potential tausende
von neuen natürlichen
Produkten zu produzieren, einschließlich welchen, die aus weiteren
Modifikationen der PKS Produkte mittels Schneideenzymen abgeleitet
sind. Weiterhin stellt die Fähigkeit
die modularen PKSs (wie DEBS) von drei separaten Plasmiden zu exprimieren,
Vorteile in der Kommerzialisierung der Polyketidproduktion bereit,
durch die heterologe Expression von modularen PKSs in Hefe und E.
coli, in Übereinstimmung
mit den Verfahren der vorliegenden Erfindung.
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Wie
in Beispiel 1 beschrieben, wurden die translatorisch gekoppelten
Gene mutA und mutB, kodierend für
die β- und α-Untereinheiten
von Methylmalonyl-CoA Mutase aus Propionibacterium shermanii, mittels
PCR amplifiziert und in einen E. coli Expressionsvektor inseriert,
enthalten einen T7-Promotor. Das natürlicherweise vorkommende Startodon
GTG für
mutB wurde zu ATG geändert,
um Expression zu erlauben (Amaratunga, M., et al., A synthetic module
fort he metH gene permits facile mutagenesis of the cobalamin-binding
region of Escherichia coli methionine synthase: initial characterization
of seven mutant proteins. Biochemistry, 1996. 35(7): S. 2453-63).
Die heterologe Expression des Mutasegens in Medium enthaltend [3H] β-Alanin
und den Adenosylcobalamin (Coenzym B12)
Vorläufer
Hydroxocobalamin, erzielte die aktive Methylmalonyl-CoA Mutase.
HPLC Analyse von E. coli BL21(DE3)/panD Extrakten, enthaltend die
Mutasegene, wiesen auf eine Produktion von Methylmalonyl-CoA hin,
die 13% des intrazellulären
CoA Pools ausmachte (gezeigt in 6).
Diese Arbeit demonstriert, das ein Biosyntheseweg für ein wichtiges
PKS Substrat in einen heterologen Wirt eingebracht werden kann und
dass die intrazelluläre
Konzentration von Acyl-CoAs
gemessen werden kann. In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, kann ebenfalls das Methylmalonyl-CoA
Mutasegen (sbm) aus E. coli, das eine Codon Usage näher an der
Hefe hat und für
ein einzelnes Polypeptid kodiert, eingesetzt werden (Haller, T.
et al., Discovering new enzymes and metabolic pathways: conversion
of succinate to propionate by Escherichia coli. Biochemistry, 2000.
39(16): S. 4622-9).
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6 zeigt die Acyl-CoA Analyse von E. coli,
die Methylmalonyl-CoA Mutase überexprimierend.
Der Spiegel von 3H, das in den aus der HPLC
gesammelten Fraktionen von zellfreien Extrakten aus [3H] β-Alanin gefütterten
E. coli detektiert wurde, die entweder den pET Kontrollvektor (durchgezogene
Linie) oder pET, die Mutase überexprimierend
(gestrichelte Linie) enthielten, wird gezeigt.
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Wie
in Beispiel 1 beschrieben, wurde Methylmalonyl-CoA Epimerase aus
Propionibacterium shermanii aufgereinigt und die N-terminate und
interne Proteinsequenz wurde erhalten. Degenerierte Primer, basierend auf
den Aminosäuresequenzen,
wurden erstellt und verwendet, um ein 180 bp PCR Produkt aus S.
shermanii genomischer DNA zu isolieren. Die Methylmalonyl-CoA Epimerasegene
aus B. subtilis (Haller, T. et al., Discovering new enzymes and
metabolic pathways: conversion of succinate to propionate by Escherichia
coli. Biochemistry, 2000. 39(16): S. 4622-9) und S. coelicolor können ebenfalls
in den Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Propionyl-CoA
wird in E. coli SJ16 Zellen, die in der Gegenwart von [3H] β-Alanin,
mit oder ohne die Zugabe von Propionat im Wachstumsmedium gezogen
werden, nicht detektiert. Wenn E. coli SJ16 Zellen mit einem pACYC-abgeleiteten
Plasmid transformiert wurden, das das Salmonella typhimurium Propionyl-CoA
Ligasegen (prpE) unter der Kontrolle des lac Promotors enthielt,
wurde eine geringe Menge an Propionyl-CoA in Zellextrakten beobachtet
(~0.2% des gesamten CoA Pools). Wenn 5 mM Natriumpropionat im Kulturmedium enthalten
waren, wurde ungefähr
14-fach mehr Propionyl-CoA produziert (~3% des gesamten CoA Pools).
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7 zeigt die Acyl-CoA Analyse in S. cerevisiae.
Das Level von 3H, das in den aus der HPLC
gesammelten Fraktionen von zellfreien Extrakten aus [3H] β-Alanin gefütterten
S. cerevisiae detektiert wurde, nach einem Wachstum von 24 Stunden
(durchgezogene Linie), 48 Stunden (gestrichelte Linie) und 66 Stunden
(gepunktete Spur), ist gezeigt. Der Hefe Stamm InvSc1 (Kealy, J.T.
et al., Production of a polyketide natural product in nonpolyketide-producing
prokaryotic and eukaryotic hosts. Proc Natl Acad Sci USA, 1998.
95(2): S. 505-9), gezogen in synthetischem YNB Medium ohne Pantothenat
und β-Alanin,
wurde für
die Acyl-CoA Analyse verwendet. β-Alanin-ausgehungerte
Hefekulturen wurden mit [3H] β-Alanin gefüttert und
die Kulturen für 24,
48 und 66 Stunden bei 30°C
gezogen. Die Zellen wurden mit Glasperlen zerstört in der Gegenwart von 10%
kalter TCA und die Acyl-CoAs wurden mittels HPLC aufgetrennt und
durch Szintillationszählung
gezählt. Die
Hefe CoA Pools waren mit [3H] markiert,
aber das Ausmaß der
Isotopenverdünnung
verbleibt unklar. Die spezifische Aktivität an gesamtem CoA in diesen
Stämmen
kann gemessen werden, um das Ausmaß an Isotopenverdünnung sicherzustellen.
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Für PKS Gene
und anfängliche
Studien der Stoffwechselweggene kann der analoge Satz von Bluescript
Klonierungsvektoren und Hefe 2 Micron replizierenden Shuttle Vektoren,
die bei der 6-MSA Produktion verwendet wurden eingesetzt werden
(Keale, J.T. et al., Production of a polyketide natural product
in nonpolyketide-producing prokaryotic and eukaryotic hosts. Proc
Natl Acad Sci USA, 1998. 95(2): S. 505-9). Bei diesen Vektoren wird
die Hefeexpression durch den Alkoholdehydrogenase 2 (ADH2) Promotor
angetrieben, der stark von Glukose unterdrückt wird und der hoch aktiv
wird bei Glukosemangel, der auftritt, wenn die Kultur eine hohe
Dichte erreicht. Beide Vektorsätze
haben eine „gemeinsame
Klonierungskassette",
die von 5' nach
3' einen Polylinker
(L1), den ADH2 (oder anderen) Promotor, eine NdeI Restriktionsstelle,
einen Polylinker (L2) einen ADH2 (oder anderen) Terminator und einen
Polylinker (L3) enthält.
Aufgrund von überzähligen Restriktionsstellen
in den Hefe Shuttle Vektoren, werden interessierende Gene zunächst in
intermediäre
Bluescript Klonierungsvektoren über
die NdeI Stelle eingeführt,
um ein ATG Startcodon zu erzeugen und eine downstream gelegene Restriktionsstelle
im L2 Polylinker, die den Bluescript und Hefe Shuttle Vektoren gemeinsam
ist (gezeigt in 8). Die Promotor-Gen
Kassette wird dann als ein L1-L2 Fragment ausgeschnitten und in
den Hefe Expressionsvektor tranferiert, der den transkriptionalen
Terminator enthält.
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Wirtsstämme für Modellsysteme
schließen
gewöhnlich
verfügbare
Hefestämme
mit Ernährungsdefizienzen
(Ura, Trp, His, Leu) ein, die wenigstens drei replizierende Vektoren
enthalten können
(siehe unten). Wenn es nötig
ist, mehr als drei PKS Gene gleichzeitig zu exprimieren, können mehrere
Promotor-PKS Gen-Terminator Kassetten in den selben Vektor kloniert
werden, oder ein vierter replizierender Vektor mit einem unterschiedlichen
Ernährungsmarker
(d.h. Leu) oder einem Antibiotikamarker (d.h. G418) verwendet werden.
Auch ein analoger Satz von Bluescript Klonierungs- und Hefe Expressions-/Shuttlevektoren
kann generiert werden, die einen galaktose-induzierbaren Promotor
enthalten. Das Galaktosepromotor-Gal4 Aktivatorsystem ist strenger
reguliert, als der ADH2 Promotor und kann vorteilhaft oder nötig sein
für die
Expression von Proteinen, die für
Hefe giftig sind (Mylin, L.M., et al., Regulated GAL4 expression
cassette providing controllable and high-level output from high-copy
galakctose promoters in yeast. Methods Enzymol, 1990. 185: S. 296-308).
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Gene,
die in die Produktion von Substraten involviert sind (z.B. Methylmalonyl-CoA
und/oder Propionyl-CoA) und das sfp Gen, können vorzugsweise stabil in
das Hefechromosom integriert werden in einer angemessenen Kopienzahl,
um die adäquaten
Levels der gewünschten
Acyl-CoAs und post-translatorischen PKS
Modifikationen zu produzieren. Gene können zunächst in den intermediären Bluescript
Vektor wie beschrieben eingeführt
werden. Dann kann das Fragment, enthaltend die Promotor-Gen-Terminator
Kassette als ein L1-L3 Fragment in einen Hefe „delta integration" Vektor transferiert
werden (Lee, F.W. und N.A. Da Silva, Improved efficiency and stability
of multiple cloned gene insertions at the delta sequences of Saccharomyces cerevisiae.
Appl Microbiol Biotechnol, 1997. 48(3): S. 339-45; Lee, F.W. und
N.A. Da Silva, Sequential delta-integration fort he regulated insertion
of cloned genes in Saccharomyces cerevisiae. Biotech Prog, 1997.
13(4): S. 368-73), beide erlauben die chromosomale Integration der
Kassetten in einen oder mehr der ca. 425 Delta Sequenzen, die über das
Hefechromosom verteilt sind (siehe 9).
Diese Vektoren haben Klonierungsstellen, die kompatibel mit denen
im den L1-L3 Linkern sind, um einen direkten Transfer der Promotor-Gen-Terminator
Kassetten als L1-L3 Fragment zu erlauben. Sie enthalten ebenfalls
den auschneidbaren Ura3 Selektionsmarker, der von zwei bakteriellen
hisG Repeats („URA
Blaster") flankiert
wird, was die Insertion von mehreren identischen oder unterschiedlichen
Genen in das Hefechromosom mittels repetitiven Integrationen erlaubt.
Nach Selektion auf Genintegration hin auf Medium ohne Uracil, wird
das Ura3 Genfragment entfernt, mittels Selektion auf Markerverlust über excisionale
Rekombination mittels positiver Selektion mit 5-Fluorootischer Säure (FOA),
die das Ura3 Gen für
Hefe giftig macht. Dieses erlaubt die Einführung von stabilen Wegen, die
für Acyl-CoA
Vorläufer
benötigt
werden und Sfp in Hefe, während
die Konservierung des Ura Markers seine anschließende Verwendung in Plasmiden
erlaubt, die andere Gene enthalten.
-
Die
Einzelgenmutase Sbm (Sleeping beauty mutase) aus E. coli (Haller,
T. et al., Discovering new enzymes and metabolic pathways: conversion
of succinate to propionate by Escherichia coli. Biochemistry, 2000. 39(16):
S. 4622-9) kann wie folgt kloniert werden. Auf der DNA Sequenz basierend
erzeugte Primer wurden verwendet um das sbm Gen aus E. coli genomischer
DNA als ein NdeI-L2 Fragment per PCR zu amplifizieren. Die allgemeine
Strategie zur Klonierung von Genen in Hefe Expressionsvektoren folgt
der von Kealy et al. (Kealy, J.T. et al., Production of a polyketide
natural product in nonpolyketide-producing prokaryotic and eukaryotic hosts.
Proc Natl Acad Sci USA, 1998. 95(2): S. 505-9) (siehe 9). Zuerst können die Gene als NdeI-L2 Fragmente
in den intermediären
Bluescript Klonierungsvektor kloniert werden. Die Promotor-Gen-Terminator Kassette
kann dann als ein L1-L3 Fragment ausgeschnitten werden, in den Hefe
integrierenden Vektor transferiert werden, mit L1/L3 geschnitten
werden und in das Hefechromosom wie oben beschrieben eingeführt werden.
Als eine Alternative zu Sbm kann die Zweigenmutase aus S. shermanii
verwendet werden; die translatorisch gekoppelten Gene sind jeweils
per PCR als NdeI-L2 Fragmente amplifiziert worden und können wie
oben beschrieben in Hefe integriert werden.
-
Die
für matABC
kodierenden Gene wurden in einen Bluescript Vektor (An, J.H. und
Y.S. Kim, A gene cluster encoding malonyl-CoA decarboxylase (MatA),
malonyl-CoA synthetase (MatB) and a putative dicarboxylate carrier
(MatC) in Rhizobium trifolii-cloning, sequenzing, and expression
of the enzymes in Escherichia coli. Eur J Biochem, 1998. 257(2):
S. 395-402) kloniert. Die matB (Methylmalonyl-CoA Ligase) und matC
(Dicarboxylsäuretransporter)
Gene können
per PCR isoliert werden, jedes als ein NdeI-L2 Fragment und in das Hefechromosom
wie oben beschrieben und unten im Schema gezeigt, integriert werden.
Mit matBC transformierte Hefe wird mit Methylmalonylsäure behandelt
und der Zellextrakt kann auf Methylmalonyl-CoA hin analysiert werden.
-
Die
pcc8 und accA1 Gene, die in den Propionyl-CoA Carboxylierungsweg
in S. coelicolior involviert sind, können mittels PCR aus genomischer
DNA amplifiziert werden. Wie in 9 gezeigt,
können
die Gene in den intermediären
Bluescript Vektor zwischen NdeI und L2 kloniert werden und dann
in den Hefe intergrierenden Vektor über L1/L3 transferiert werden.
Die S. coelicolor Gene, die sich als wirkungsvoll in E. coli zeigten,
können
exprimiert werden; Sollte die Codon Usage suboptimal sein, können B.
subtilis Orthologe eingesetzt werden (oben diskutiert).
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9 zeigt ein allgemeines Verfahren zum
Klonieren von Genen in Hefe Expressionsvektoren.
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In
einer Ausführungsform
coexprimieren die rekombinanten Hefe Wirtszellen die B. subtilis
P-pant Transferase,
Sfp, mit einer PKS, um die Apo-PKS in ihre Holo-Fom umzuwandeln.
Das sfp Gen ist auf BluescriptTM (Stratagene)
Klonierungs- und Hefe Shuttle-/Expressionsvektoren erhältlich und
ist funktionell in Hefe (Kealy, J.T. et al., Production of a polyketide
natural product in nonpolyketide-producing prokaryotic and eukaryotic
hosts. Proc Natl Acad Sci USA, 1998. 95(2): S. 505-9), sodass einfach
stabile Stämme,
die dieses Gen exprimieren konstruiert werden können. Eine bis mehrere Kopien
(wie als optimal bestimmt) des sfp Gens können in die Delta Sequenzen
im Hefechromosom, wie oben beschrieben, eingeführt werden. Die Aktivität des integrierten
sfp Gens kann mittels Coexpression von 6-MSAS auf einem replizierenden
Vektor, durch Messung der Sfp-abhängigen 6-MSA Produktion getestet
werden (Kealy, J.T. et al., Production of a polyketide natural product
in nonpolyketide-producing prokaryotic and eukaryotic hosts. Proc
Natl Acad Sci USA, 1998. 95(2): S. 505-9) und durch Quantifizierung
des Einbaus von [3H] β-Alanin in die ACP Domäne der PKS
(siehe unten). Dies erlaubt die Bestimmung der optimalen Anzahl
von Kopien des sfp Gens, die für
eine maximale Polyketidproduktion benötigt werden.
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Das
Gen für
die modulare PKS, DEBS1 + TE, ist als ein NdeI-EcoRI Fragment erhältlich,
welches einfach in einen Hefe Shuttle-/Expressionsvektor, wie in 9 gezeigt, eingeführt werden kann. Hefestämme, die DEBS1
+ TE exprimieren, werden auf die [3H]-Phosphopantetheinylierung
der PKS und die Produktion von Triketidlakton mittels Flüssigchromatographie/Massenspektometrie
hin analysiert
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3H Markierung von intrazellulärem Acyl-CoA
wird wie folgt ausgeführt.
Zellen werden mit [3H] β-Alanin (verfügbar mit 50 Ci/mmol) in definiertem
Medium ohne Pantothenat behandelt, was es dem radioaktiven Vorläufer von
Pantothenat ermöglicht,
in den CoA Pool zu gelangen. Die Zellen werden dann zerstört, CoA
Ester mittels HPLC getrennt und die Radioaktivität mittels flüssigem Szintillationszählen wie
oben beschrieben quantifiziert.
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Saccharomyces
cerevisiae Wirtszellen werden angezogen und Extrakte wie folgt hergestellt.
Definiertes Minimal-YNB-Medien (1 ml) ohne Pantothenat, aber enthaltend
1 μM β-Alanin,
werden mit einer einzelnen Kolonie von S. cerevisiae (InvSc1 oder
Fen2b Deletionsstamm) von einer YPD Platte angeimpft. Die Kultur wird
bis zur stationären
Phase herangezogen und 10 μl
der stationären
Kultur werden verwendet, um das obige Medium ohne β-Alanin und
Pantothenat zu inokulieren. Die Kultur wird für 4 Stunden inkubiert und 10 μl der „ausgehungerten" Kultur werden verwendet,
um Medien (1 ml) anzuimpfen, dass 10 μCi [3H] β-Alanin (50 Ci/mmol;
0.2 μM Endkonzentration β-Alanin)
zu inokulieren. Nach Wachstum der Kulturen für angemessene Zeiten, werden
die Zellen aus einer 1 ml Kultur mittels Zentrifugation gesammelt
und mit Wasser gewaschen. Die Zellen werden in 200 μl 10% kalter
Trichloressigsäure
(TCA) resuspendiert, die Standard unmarkierte Acyl-CoAs als Chromotographiemarker
enthält (Malonyl-,
Methylmalonyl-, Succinyl-, Acetyl-, Propionyl-CoA und CoA). Die
Zellen werden durch Vortexen mit Glaskugeln zerstört und der Überstand
mittels HPLC analysiert.
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Die
HPLC wird unter Verwendung einer 150 × 4.6 mm 5 μ ODS-3 INERTSIL HPLC Säule, bezogen von
Metachem Technology, durchgeführt.
HPLC Puffer A ist 10 mM Natriumphosphat monobasisch, 75 mM Natriumacetat,
pH 4.6 und Puffer B ist 70% Puffer A, 30% Methanol. Die HPLC Säule wird
mit 10% Puffer B bei einer Flussrate von 1 ml/min äquilibriert.
Nach der Injektion wird ein linearer Gradient bis 40% Puffer B über 35 Minuten
angelegt, gefolgt von einer linearen Gradienten bis 90% Puffer B über 20 Minuten.
Der Gradient erlaubt die Basislinien Trennung der Standard Acyl-CoAs.
Das Eluat wird bei 260 nm überwacht
und Fraktionen werden gesammelt und in einem Szintillationszähler gezählt.
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Die
Bestimmung der spezifischen Aktivität des gesamten CoA Pools wird
wie folgt durchgeführt.
S. cerevisiae Kulturen werden mit 100 μCi an [3H] β-Alanin wie
oben beschrieben markiert. Die Hefezellen werden zerstört und der
Extrakt wird mit 100 μM
Hydroxylamin, pH 8.5 behandelt, um alle Acyl-CoAs zu CoA umzuwandeln.
Das markierte CoA wird mittels HPLC isoliert, wie oben beschrieben
und zu Acetyl-CoA mit der E. coli Acetyl-CoA Synthase (Sigma) umgewandelt,
unter Verwendung von [14C]-Acetat als Substrat.
Das [3H, 14C]-Acetyl-CoA
wird mittels HPLC aufgetrennt und die dualen Markierungen mittels
Szintillationszählung quantifiziert.
Die mmol CoA wird durch 14C bestimmt und
die spezifische Aktivität
von CoA wird aus den 3H dpm pro mmol CoA
bestimmt. Die Isotopenverdünnung,
die die endogene Produktion von β-Alanin
widerspiegelt, wird über
die spezifische Aktivität
der [3H] CoA/spezifischer Aktivität [3H] β-Alanin,
die im Test verwendet wurde, berechnet.
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Die
Analyse der PKS Expressionslevel wird wie folgt durchgeführt. Jede
ACP Domäne
jeden Moduls einer aktiven PKS wird post-translational modifiziert
mit Phosphopantethein abgeleitet von CoA. Unter Verwendung von Hefezellen,
behandelt mit [3H] β-Alanin (oben beschrieben),
kann die PKS mit hoch spezifisch aktiven Tritium markiert werden.
Das Protein wird mittels SDS-PAGE aufgetrennt, eluiert und die Radioaktivität mittels flüssiger Szintillationszählung bestimmt.
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Beispiel 3
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Umwandlung
von Erythronoliden zu Erythromycinen
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Eine
Probe eine Polyketids (~50 bis 100 mg) wird in 0.6 ml Ethanol aufgelöst und auf
3 ml mit sterilem Wasser verdünnt.
Diese Lösung
wird verwendet, um eine drei Tage alte Kultur von Saccharopolyspora
erythraea WHM34 (eine eryA Mutante), die auf einer 100 mm R2YE Agarplatte
bei 30°C
herangezogen wurde, zu überschichten.
Nach Trocknung wird die Platte bei 30°C für vier Tage inkubiert. Der
Agar wird zerhackt und dann dreimal mit 100 ml Portionen von 1%
Triethylamin in Ethylacetat extrahiert. Die Extrakte werden kombiniert
und evaporiert. Das Roh-Produkt wird mittels präparativer HPLC (C-18 reverse
Phase, Wasser-Acetonitrilgradient
enthaltend 1% Essigsäure)
gereinigt. Fraktionen werden mittels Massenspektrometrie analysiert und
jene enthaltend eine reine Verbindung werden gepoolt, neutralisiert
mit Triethylamin und zu einem Sirup evaporiert. Der Sirup wird in
Wasser gelöst
und drei Mal mit gleichen Volumen Ethylacetat extrahiert. Die organischen
Extrakte werden kombiniert, einmal mit gesättigtem, wässrigen NaHCO3 gewaschen, über Na2SO4, getrocknet,
gefiltert und evaporiert, um ~0.15 mg des Produkts zu ergeben. Das
Produkt ist eine glykosylierte und hydroxylierte Verbindung, korrespondierend
zu Erytromycin A, B, C und D aber sich davon unterscheidend, wie
die zur Verfügung
gestellte Verbindung sich von 6-dEB unterschied.
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Beispiel 4
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Messung der
antibakteriellen Aktivität
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Die
antibakterielle Aktivität
wird unter Verwendung von entweder Scheibendiffusionsassays mit
Bacillus cereus als Testorganismus, oder durch Messung der minimalen
inhibitorischen Konzentrationen (MIC) in flüssiger Kultur gegen sensitive
und resistente Stämme
von Staphylococcus pneumoniae bestimmt.
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Beispiel 5
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Auswertung
der antiparasitären
Aktivität
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Verbindungen
können
eingehends in vitro gescreent werden unter Verwendung von Kulturen
von S. falciparum FCR-3 und K1 Stämmen, danach in vivo unter
Verwendung von Mäusen,
die mit S. berghei infiziert sind. Die Toxizität für Säugerzellen kann in FM3A oder
KB Zellen bestimmt werden. Verbindungen können ebenfalls auf ihre Aktivität gegen
S. berghei gescreent werden. Verbindungen werden ebenfalls in Tierstudien und
klinischen Versuchen getestet, um die antiparasitäre Aktivität breit
zu testen (antimalarisch, Trypanosomiasis und Leishmaniasis).
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