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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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A. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Krebsbiologie.
Insbesondere betrifft die Erfindung Zusammensetzungen und Verfahren
zur Behandlung des Plattenepithelkarzinoms. Auch ein Tiermodell
zur Untersuchung von mikroskopischen Residualtumoren und Tumorkeimen
in Körperhöhlen sowie
Verfahren zu deren Behandlung werden bereitgestellt.
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B.Verwandte Technik
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Zur
Aufrechterhaltung der normalen Gewebehomöostase sind ausgeglichene Geschwindigkeiten
zwischen Zellproliferation und Zelltod wichtig. Eine Störung dieses
Gleichgewichts kann ein bedeutender Faktor bei dem mehrstufigen
Verfahren der Tumorgenese sein, und die Hemmung von Apoptose oder
programmiertem Zelltod ist ein Grund für diese Störung. Die Wirkungen von solchen
Defekten sind katastrophal und sind der Grund für über eine halbe Million Todesfälle jährlich allein
in den USA.
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Es
gibt starke Beweise für
die Beteiligung von Mutationen des p53-Gens, ein Tumorsuppressor,
an der Ätiologie
von vielen menschlichen Krebserkrankungen. Berichte haben gezeigt,
dass das Wachstum von mehreren verschiedenen menschlichen Krebszelllinien,
einschließlich
von Vertretern des Dickdarmkrebses, Glioblastoms, Brustkrebses,
Osteosarkoms und Lungenkrebses funktionell durch einen Virus-vermittelten
Transfer eines Wildtyp-p53-Gens unterdrückt werden kann. Die Induktion
der exogenen p53-Expression von Wildtyp-p53 hat das Auslösen einer
Apoptose in Darmkrebszelllinien und in menschlichen Lungenkrebsspheroiden gezeigt,
was eine Rolle von p53 beim programmierten Zelltod nahe legt.
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Patienten
mit Kopf- und Hals-Plattenepithelkarzinom (SCCHN) leiden an einer
Erkrankung, die oft tiefgreifende Auswirkungen auf das Sprechen,
Schlucken und auf die Kosmesis besitzt. Ferner bleibt die allgemeine Überlebensrate
bei diesen Patienten, ungefähr
50%, schon seit nahezu 30 Jahren, seit die heutige operative und
radiative Therapie entwickelt wurde, unverändert. Rekurrenzen sind überwiegend
lokal und regional, im Gegensatz zu systemisch, was anzeigt, dass
mikroskopische Residualkarzinome an der primären Tumorstelle die Hauptursache
der Mortalität
darstellen. Angesichts dieser Tatsachen ist die Fähigkeit
der wirksamen Bekämpfung
mikroskopischer Residualerkrankung bei SCCHN ein Bestreben, das
die therapeutische Wirksamkeit von Krebsbehandlungen verbessern
könnte.
Beispielsweise offenbaren, Liu T.-J. et al. (1995), Cancer Research,
55, 3117–3122,
die Induktion der Apoptose beim Plattenepithelkarzinom von Kopf
und Hals durch einen Wildtyp-p53-Adenovirusgentransfer.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Darum
ist ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Bereitstellung
verbesserter Verfahren für
die in vivo Behandlung des Plattenepithelkarzinoms. Ein Verfahren
zur Bewertung der Entwicklung und Behandlung von mikroskopischen
Residualkarzinomen und mikroskopischen Tumorkeimen von Körperhöhlen wird ebenfalls
bereitgestellt.
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Folglich
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Expressionskonstrukts,
insbesondere eines viralen Expressionskonstrukts, umfassend einen
Promotor, der in eukaryotischen Zellen funktionell ist und ein Polynucleotid,
das ein funktionelles p53-Polypeptid codiert, wobei das Polynucleotid
sense zu und unter der Kontrolle des Promotors angeordnet ist, zur
Herstellung eines Medikaments zur Behandlung eines menschlichen
Individuums mit einem soliden Tumor, wobei der Tumor Zellen umfasst,
die ein funktionelles p53-Polypeptid exprimieren.
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Bei
der Erfüllung
dieser Aufgaben wird ein Verfahren zur Behandlung eines Individuums
mit einem Plattenepithelkarzinom bereitgestellt, umfassend die Schritte
(a) Bereitstellen eines Expressionskonstrukts, umfassend einen Promotor,
der in eukaryotischen Zellen funktionell ist, und eines Polynucleotids,
das ein funktionelles p53-Polypeptid codiert, wobei das Polynucleotid
sense zu und unter der Kontrolle des Promotors angeordnet ist; und
(b) Kontaktieren des Expressionskonstrukts mit dem Plattenepithelkarzinom
in vivo.
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Das
Plattenepithelkarzinom kann ein Kopf- und Halskarzinom sein. Das
endogene p53 des Plattenepithelkarzinoms kann mutiert sein oder
nicht. Das Expressionskonstrukt ist vorzugsweise ein viraler Vektor,
wie ein retroviraler Vektor, ein adenoviraler Vektor und ein adenoassoziierter
viraler Vektor, wobei ein replikationsdefizienter adenoviraler Vektor
besonders bevorzugt ist. Bei einer bestimmten Ausführungsform
ist das p53-Gen markiert, so dass die Expression von p53 aus dem
Expressionsvektor nachgewiesen werden kann. Eine bevorzugte Markierung
ist eine immunologische Markierung, wie ein durchgehendes Antikörperepitop.
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Das
Verfahren kann die operative Resektion des Tumors umfassen, mit
zusätzlichem
Kontaktieren des Tumorbetts oder der "künstlichen
Körperhöhle" mit dem Expressionskonstrukt
nach der Resektion. Das zum Kontakt des Tumorbetts eingesetzte Volumen
beträgt
etwa 3 ml bis etwa 10 ml. Wo ein Adenovirusvektor eingesetzt ist,
beträgt
die verabreichte Menge an Adenovirus bei jedem Kontaktieren etwa
107, 108, 109, 1010, 1011 oder 1012 PFU.
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Auch
die kontinuierliche Perfusion des Expressionskonstrukts wird in
Betracht gezogen. Die Menge an Konstrukt, die bei der kontinuierlichen
Perfusion abgegeben wird, wird aus der Menge bestimmt, die über Injektionen
abgegeben wird, so dass die gleiche Gesamtdosis über einen gegebenen Zeitraum
angenähert
wird, obwohl etwas größere Gesamtdosen
unter Anwendung der kontinuierlichen Perfusion erreicht werden können.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
wird das Expressionskonstrukt in eine natürliche Körperhöhle, wie Mund, Pharynx, Ösophagus,
Larynx, Trachea, Pleuralhöhle,
Peritonealhöhle
oder Hohlorgan-Höhlen,
einschließlich
Blase, Dickdarm oder andere viszerale Organe, injiziert.
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Ebenfalls
bereitgestellt wird ein Verfahren zur Bestimmung der Wirksamkeit
einer Therapie für
mikroskopischen Residualkrebs, umfassend (a) Versorgen eines Nagetiers
mit einer Inzision in subkutanes Gewebe; (b) Animpfen der Inzision
mit Tumorzellen; (c) Behandeln des Nagetiers nach einem Therapieregime;
und (d) Bewerten des Einflusses des Regimes auf die Entwicklung
von Tumoren. Die Inzision kann nach Schritt (b) und vor Schritt
(c) verschlossen werden. Außerdem
kann das Regime das Einbringen einer therapeutischen Zusammensetzung
in die Inzision umfassen, wobei die Inzision nach dem Verschließen wieder
geöffnet
und nach dem Einbringen der therapeutischen Zusammensetzung wieder
verschlossen wird.
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Weitere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen
aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung hervor. Selbstverständlich
sollten allerdings die ausführliche
Beschreibung und die speziellen Beispiele bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung angeben.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Die
folgenden Zeichnungen bilden einen Teil der vorliegenden Spezifikation
und sind zur weiteren Erläuterung
bestimmter Aspekte der vorliegenden Erfindung eingeschlossen. Die
Erfindung kann unter Bezugnahme auf eine oder mehrere von diesen
Zeichnungen zusammen mit der hier dargestellten ausführlichen
Beschreibung der speziellen Ausführungsformen
besser verstanden werden:
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1.
Transduktionswirksamkeit der SCCHN-Zelllinien Tu-138 (ausgefüllte Dreiecke)
und Tu-177 (ausgefüllte
Quadrate). Ein rekombinantes β-gal-Adenovirus
wurde zur Infizierung der Zellen bei verschiedenen MOI im Bereich
von 10 bis 100 verwendet. Die Prozente an β-gal-positiven Zellen wurden
durch die Auswertung von jeweils 500 Zellen aus replizierten Schalen
erhalten.
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2A und 2B.
Hemmung des SCCHN-Zellwachstums in vitro. (2A)
Wachstumskurve von mock-infizierten Tu-138-Zellen (geschlossene
Kreise), dl312-infizierten Zel len (ausgefüllte Dreiecke) und Ad5CMV-p53-infizierten
Zellen (ausgefüllte
Quadrate). (2B) Wachstumskurve von mock-infizierten Tu-177-Zellen
(nicht ausgefüllte
Kreise), dl312-infizierten
Zellen (nicht ausgefüllte
Dreiecke) und Ad5CMV-p53-infizierten Zellen (nicht ausgefüllte Quadrate).
Zu jedem angegebenen Zeitpunkt wurden drei Schalen mit Zellen trypsinisiert
und gezählt.
Der Mittelwert ± SEM
der Zellzählungen
pro drei Vertiefungen nach der Infektion wurde gegen die Anzahl
von Tagen nach der Infektion aufgetragen.
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3A, 3B, 3C und 3D. Zusammengefasste Wachstumskurven von vier
SCCHN-Zelllinien. (3A) Tu-138. (3B) Tu-177. (3C)
MDA 686-LN. (3D) MDA 886. Mock-infizierte
Zellen (ausgefüllte
Kreise), dl312-infizierte Zellen (ausgefillte Dreiecke) und Ad5CMV-p53-infizierte
Zellen (ausgefüllte
Quadrate). Der Mittelwert der Zellzählungen pro drei Vertiefungen
nach der Infektion wurde gegen die Anzahl von Tagen nach der Infektion
aufgetragen; Balken, SEM.
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4.
Wachstumskurve einer normalen Fibroblastenzelllinie. Mock-infizierte
Zellen (ausgefüllte
Kreise), dl312-infizierte Zellen (ausgefüllte Dreiecke) und Ad5CMV-p53-infizierte
Zellen (ausgefüllte
Quadrate).
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5A und 5B Zusammengefasste
Wachstumskurven von SCCHN-Zelllinien. 5A:
Tu-138; 5B: MDA 686LN; Mock-infizierte
Zellen (nicht ausgefülltes
Quadrat), dl312-infizierte Zellen (nicht ausgefülltes Dreieck) und Ad5CMV-p53-infizierte
Zellen (nicht ausgefüllter
Kreis). Zu jedem angegebenen Zeitpunkt wurden drei Schalen mit Zellen
typsinisiert und gezählt.
Der Mittelwert der Zellzählungen
pro drei Schalen wurde gegen die Anzahl von Stunden nach der Infektion
aufgetragen; Balken, SEM.
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6A und 6B.
Markierung von DNA-Brüchen
in apoptotischen Zellen mit biotinyliertem dUTP durch das TUNEL-Verfahren.
Nach der Infektion wurde in einer zeitabhängigen Studie eine Flusszytometrie-Analyse
der Apoptose durchgeführt. 6A: Tu-138-Zellen,
die mit dl312, ein replikationsdefektes Adenovirus, infiziert sind
(Tafel 1–Tafel
4), Tu-138-Zellen, die mit dem Wildtyp-p53-Adenovirus infiziert
sind (Tafel 5–Tafel
8). 6B: MDA-686LN-Zellen, die mit
dl312, ein replikationsdefektes Adenovirus, infiziert sind (A–D), MDA-686LN-Zellen,
die mit dem Wildtyp-p53-Adenovirus (E–H) infiziert sind. Ap steht
für Apoptose.
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7A und 7B.
Zusammengefasste Wachstumskurven der SCCHN-Zelllinie. 7A: Tu-138; 7B:
MD 686LN; Mock-infizierte Zellen (nicht ausgefüllte Kreise), dl312-infizierte Zellen
(geschlossene Dreiecke), Ad5CMV-p53-infizierte Zellen (nicht ausgefüllte Quadrate)
und Ad5CMV-p53-FLAG-inifizierte Zellen (ausgefüllte Quadrate). Zu jedem angegebenen
Zeitpunkt wurden drei Schalen von Zellen trypsinisiert und gezählt. Der
Mittelwert der Zellzählungen
pro drei Schalen wurde gegen die Anzahl von Stunden nach der Infektion
aufgetragen; Balken, SEM.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUTGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
bisher verfügbare
Information legt nahe, dass einer der Hauptnachteile der Behandlungen
für SCCHN
das Unvermögen
ist, die Erkrankung an der primären
Tumorzelle oder in den unmittelbar lokalen oder regionalen Geweben
vollständig
zu beseitigen. Darum ist die vorliegende Erfindung dazu ausgelegt,
gentherapeutische Methoden bereitzustellen, die eine vollständigere
und wirksamere Behandlung von SCCHN erlaubt, insbesondere durch
die Bekämpfung
von mikroskopischen Residualkarzinomen. Diese Methode kann allein
oder zusätzlich
zu den gängigeren
Behandlungen, wie Chemo- oder Radiotherapie oder chirurgischer Eingriff,
angewandt werden. Ferner haben die vorliegenden Erfinder unter Anwendung
eines tierischen Modells, das insbesondere dazu ausgelegt ist, das
mikroskopische Residualkarzinom sowie mikroskopische Tumorkeime
in Körperhöhlen anzugehen,
die Wirksamkeit dieser Methoden gezeigt. Die Einzelheiten der Erfindung
sind nachstehend vollständiger
beschrieben.
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Allgemeiner
wurde nun festgestellt, dass die p53-Gentherapie von Krebserkrankungen
wirksam sein kann, ohne Rücksicht
auf den p53-Status der Tumorzelle. Überraschenderweise wurden therapeutische
Wirkungen festgestellt, wenn ein viraler Vektor, der das Wildtyp-p53-Gen trägt, zur
Behandlung eines Tumors verwendet wird, dessen Zellen ein funktionelles
p53-Molekül exprimieren.
Dieses Ergebnis würde
auf der Grundlage des derzeitigen Verständnisses darüber, wie
Tumorsuppressoren funktionieren, nicht vorhergesagt werden. Überraschend
ist auch, dass normale Zellen, die ebenfalls ein funktionelles p53-Molekül exprimieren,
offensichtlich von der Expression hoher Niveaus von p53 aus einem
viralen Konstrukt unbeeinflusst sind. Dies lässt die Möglichkeit entstehen, dass eine
p53-Gentherapie bei der Behandlung von Krebserkrankungen breiter
anwendbar ist, als ursprünglich
vermutet.
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A. p53-Proteine und Polynucleotide
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In
der Anmeldung soll sich der Begriff "p53" auf
die beispielhaft dargestellten p53-Moleküle sowie auf sämtliche
p53-Homologe aus anderen Spezies beziehen. "Wildtyp-" bzw. "mutiertes" p53 bezieht sich auf ein p53-Gen, das
eine normale Tumorsuppressoraktivität exprimiert und auf ein p53-Gen
mit mangelnder oder reduzierter Suppressoraktivität und/oder
Transformationsaktivität.
Somit sind "mutierte" p53 nicht bloß Sequenzvarianten,
sondern eher diejenigen Varianten, die veränderte Funktionsprofile aufweisen.
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p53
ist derzeit als Tumorsuppressorgen anerkannt (Montenarh, 1992).
Hohe Niveaus wurden in vielen Zellen festgestellt, die durch chemische
Karzinogenese, UV-Strahlung und mehreren Viren, einschließlich SV40,
transformiert wurden. Das p53-Gen ist ein häufiges Ziel einer Mutations-Inaktivierung
in einem breiten Bereich von menschlichen Tumoren und ist bereits
als das am häufigsten
mutierte Gen bei allgemeinen menschlichen Krebserkrankungen dokumentiert
(Mercer, 1992). Es ist in über
50% des menschlichen NSCLC (Hollestein et al., 1991) und in einem
breiten Spektrum von anderen Tumoren mutiert.
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Obgleich
Tumore, die ein mutiertes p53-Gen enthalten, ein bevorzugtes Ziel
sind, erweitert sich die Brauchbarkeit der beanspruchten p53-Expressionsvektoren
auf die Behandlung von Tumoren mit Wildtyp- oder funktionellem p53.
Obwohl der Mechanismus nicht vollständig verstanden wird, hat der
vorliegende Erfinder festgestellt, dass die p53-Expression das Wachstum
von Tumoren, die ein funktionelles p53-Produkt exprimieren, einschränken und
auch die Apoptose in solchen Zellen auslösen kann. Somit ist der p53-Status
eines Tumors, obwohl in einem diagnostischen Zusammenhang potentiell
geeignet, für
die Praxis der vorliegenden Erfindung nicht essentiell. Dieses Phänomen ist
nicht auf SCCHN-Tumore beschränkt,
sondern trifft auf eine breite Vielzahl von Malignitäten zu,
einschließlich
Gliome, Sarkome, Karzinome, Leukämien,
Lymphome und Melanome, einschließlich Tumore von Haut, Leber,
Hoden, Knochen, Gehirn, Pankreas, Kopf und Hals, Magen, Leber, Lunge,
Eierstock, Brust, Darm, Prostata und Blase.
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p53-Polypeptide
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Das
p53-Gen codiert ein 375-Aminosäurephosphorprotein,
das Komplexe mit Virusproteinen bilden kann, wie das große T-Antigen
und E1B. Das Protein wird in normalen Geweben und Zellen gefunden,
allerdings in Konzentrationen, die im Vergleich mit vielen transformierten
Zellen oder mit Tumorgewebe winzig sind. Interessanterweise ist
Wildtyp-p53 offenbar bei der Regulierung des Zellwachstums und der
Zellteilung von Bedeutung. Es wurde gezeigt, dass die Überexpression
von Wildtyp-p53 in einigen Fällen
in menschlichen Tumorzelllinien proliferationshemmend ist. Somit
kann p53 als negativer Regulator des Zellwachstums wirken (Weinberg,
1991) und kann ein unkontrolliertes Zeltwachstum direkt unterdrücken oder
indirekt Gene aktivieren, die dieses Wachstum unterdrücken. Somit
kann die Abwesenheit oder Inaktivierung von Wildtyp-p53 zur Transformation
beitragen. Allerdings zeigen einige Studien, dass die Gegenwart
von mutiertem p53 zur vollständigen
Expression des Transformationspotentials des Gens notwendig sein
kann.
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Obwohl
Wildtyp-p53 bei vielen Zelltypen als ein Wachstumsregulator von
zentraler Bedeutung anerkannt ist, scheinen auch seine genetischen
und biochemischen Merkmale eine Rolle zu spielen. Missense-Mutationen
sind für
das p53-Gen üblich
und sind für
die Transformationsfähigkeit
des Onkogens essentiell. Eine einzige genetische Änderung,
die von einer Punktmutation hervorgebracht wird, kann karzinogenes
p53 erzeugen. Im Gegensatz zu anderen Onkogenen treten allerdings
p53-Punktmutationen bekanntlich in mindestens 30 distinkten Codons
auf und erzeugen oft dominante Allele, die Verschiebungen im Zellphänotyp ohne eine Herabsetzung
der Homozygosität
erzeugen. Zusätzlich
sind anscheinend viele dieser dominanten negativen Allele im Organismus
toleriert und gehen in die Keimbahn über. Verschiedene mutierte
Allele reichen anscheinend von minimal dysfunktionalen bis stark
penetranten, dominanten negativen Allelen (Weinberg, 1991).
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Casey
und Kollegen haben berichtet, dass die Transfektion von DNA, die
Wildtyp-p53 codiert, in zwei menschlichen Brustkrebs-Zelllinien
die Wachstumssuppressionskontrolle in solchen Fällen wiederherstellt (Casey
et al. 1991). Eine ähnliche
Wirkung wurde auch bei der Transfektion von Wildtyp-, allerdings
nicht bei mutiertem p53 in menschliche Lungenkrebs-Zelllinien gezeigt
(Takahasi et al, 1992). Der p53-Wildtyp dominiert anscheinend gegenüber dem
mutierten Gen und wird gegenüber
der Proliferation bei Transfektion in Zellen mit dem mutierten Gen
selektiert. Die Expression des transfizierten p53 beeinflusst das
Wachstum von normalen Zellen mit endogenem p53 nicht. Somit könnten solche
Konstrukte von normalen Zellen ohne beeinträchtigende Wirkungen aufgenommen
werden.
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Es
ist somit möglich,
dass die Behandlung der mit p53 zusammenhängenden Krebserkrankungen mit Wildtyp-p53
die Anzahl von malignen Zellen reduzieren kann. Allerdings sind
Studien, wie diejenigen, die vorstehend beschrieben sind, weit davon
entfernt, ein solches Ziel zu erreichen, nicht minder deswegen,
da die DNA-Transfektion nicht eingesetzt werden kann, um DNA in
Krebszellen innerhalb eines Patientenkörpers einzubringen.
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p53-codierende Polynucleotide
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Die
erfindungsgemäßen Polynucleotide
können
ein gesamtes p53-Gen, eine funktionelle p53-Proteindomäne oder jedes p53-Polypeptid
codieren. "Komplementäre" Polynucleotide sind
diejenigen, die zur Basenpaarung gemäß den Standard-Watson-Crick-Komplementaritätsregeln
in der Lage sind. Das heißt,
die größeren Purine
gehen eine Basenpaarung mit den kleineren Pyrimidinen unter Bildung
von Kombinationen von Guanin, gepaart mit Cytosin (G:C) und Adenin,
gepaart entweder mit Thymin (A:T), im Falle von DNA, oder Adenin,
gepaart mit Uracil (A:U), im Falle von RNA ein. Der Einschluss von
weniger üblichen
Basen, wie Inosin, 5-Methylcytosin, 6-Methyladenin, Hypoxanthin
und anderen in hybridisierende Sequenzen, beeinflusst die Paarung
nicht.
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Wir
hier verwendet, bedeutet der Begriff "komplementäre Sequenzen" Polynucleotidsequenzen,
die im Wesentlichen über
ihre gesamte Länge
komplementär
sind und sehr wenige Basenfehlpaarungen aufweisen. Beispielsweise
können
Sequenzen, die 15 Basen lang sind, als komplementär bezeichnet
werden, wenn sie an 13 oder 14 Positionen ein komplementäres Nucleotid
aufweisen. Naturgemäß sind Sequenzen,
die "vollständig komplementär" sind, Sequenzen,
die über
ihre gesamte Länge
vollständig
komplementär
sind und keine Basenfehlpaarungen aufweisen.
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Auch
andere Sequenzen mit niedrigeren Homologiegraden werden betrachtet.
Beispielsweise könnte ein
Antisense-Konstrukt, das begrenzte Regionen mit hoher Homologie
aufweist, jedoch auch eine nicht-homologe Region enthält (z.B.
ein Ribozym), konstruiert werden. Diese Moleküle, obwohl sie weniger als
50% Homologie aufweisen, würden
unter den geeigneten Bedingungen an Zielsequenzen binden.
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Die
Polynucleotide können
von genomischer DNA, d. h. direkt aus dem Genom eines bestimmten
Organismus kloniert, stammen. Bei anderen Ausführungsformen können die
Polynucleotide allerdings komplementäre DNA (cDNA) sein. cDNA ist
DNA, die unter Verwendung von Messenger-RNA (mRNA) als Templat hergestellt
wurde. Somit enthält
eine cDNA keine unterbrochenen codierenden Sequenzen und enthält im Allgemeinen
fast ausschließlich
die codierende(n) Region(en) für
das entsprechende Protein. Bei anderen Ausführungsformen kann das Polynucleotid
synthetisch hergestellt werden.
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Es
kann zweckmäßig sein,
Teile der genomischen DNA mit cDNA oder synthetischen Sequenzen
zur Generierung spezieller Konstrukte zu kombinieren. Wo beispielsweise
ein Intron in dem Endkonstrukt erwünscht ist, muss ein genomischer
Klon verwendet werden. Introns können
sich, zusätzlich
zu p53, von anderen Genen ableiten. Die cDNA oder ein synthetisiertes
Polynucleotid kann mehrere zweckmäßige Restriktionsschnittstellen
für den
restlichen Teil des Konstrukts bereitstellen und würde darum
für den
Rest der Sequenz verwendet werden.
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Die
menschliche bzw. Maus-DNA-Sequenz für p53 ist in SEQ ID NO: 1 bzw.
SEQ ID NO: 3 bereitgestellt, wobei die entsprechenden Aminosäuren in
SEQ ID NO: 2 bzw. SEQ ID NO: 4 bereitgestellt sind.
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Es
wird davon ausgegangen, dass natürliche
Varianten von p53 existieren, die andersartige Sequenzen aufweisen
als diejenigen, die hier offenbart sind. Somit ist die vorliegende
Erfindung nicht auf die Verwendung der bereitgestellten Polynucleotidsequenz
für p53
beschränkt,
sondern umfasst vielmehr die Verwendung von beliebigen natürlich vorkommenden
Varianten. Die vorliegende Erfindung umfasst auch die Verwendung
von chemisch synthetisierten Mutanten dieser Sequenzen.
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Eine
weitere Art von Sequenzvariante ergibt sich aus einer Codonvariation.
Da für
die meisten der 20 normalen Aminosäuren mehrere Codons existieren,
können
viele verschiedene DNAs das p53 codieren. Unter Bezugnahme auf die
folgende Tabelle lassen sich solche Varianten identifizieren.
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In
Anbetracht der Regenerierung des genetischen Codes sind Sequenzen
bevorzugt, die zu etwa 50% bis etwa 75% oder zu etwa 76% bis etwa
99% Nucleotide aufweisen, die mit den hier offenbarten Nucleotiden identisch
sind. Sequenzen, die im Umfang "eines
p53-codierenden Polynucleotids" liegen,
sind diejenigen, die zur Basenpaarung mit einem vorstehend aufgeführten Polynucleotidsegment
unter intrazellulären
Bedingungen in der Lage sind.
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Wie
vorstehend ausgeführt,
können
die p53-codierenden Sequenzen jedoch Volllängengenom- oder cDNA-Kopien
oder große
Fragmente davon sein. Die vorliegende Erfindung kann auch kürzere Oligonucleotide
von p53 einsetzen. Sequenzen mit der Basenlänge 17 sollten nur einmal im
menschlichen Genom vorkommen und darum ausreichen, um eine einzige
Zielsequenz zu spezifizieren. Obwohl kürzere Oligomere leichter herzustellen
sind und die in vivo Zugänglichkeit
erhöhen,
sind zahlreiche andere Faktoren an der Festlegung der Spezifität der Basenpaarung
beteiligt. Sowohl die Bindungsaffinität als auch die Sequenzspezifität eines Oligonucleotids
gegenüber
seinem komplementären
Ziel erhöhen
sich mit zunehmender Länge.
Es wird davon ausgegangen, dass Oligonucleotide mit 8, 9, 10, 11,
12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 oder 20 Basenpaaren verwendet werden,
beispielsweise bei der Herstellung von p53-Mutanten und bei PCR-Reaktionen.
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Jede
Sequenz mit der Basenlänge
17 sollte nur einmal im menschlichen Genom auftreten und darum ausreichen,
um eine einzige Zielsequenz festzulegen. Obwohl kürzere Oligomere
leichter herzustellen sind und die in vivo Verfügbarkeit erhöhen, sind
zahlreiche andere Faktoren an der Bestimmung der Hybridisierungsspezifität beteiligt.
Sowohl die Bindungsaffinität
als auch die Sequenzspezifität
eines Oligonucleotids gegenüber
seinem komplementären
Ziel erhöhen
sich mit zunehmender Länge.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann es gewünscht
sein, Konstrukte einzusetzen, die andere Elemente einschließen, beispielsweise
diejenigen, die C-5-Propinpyrimidine umfassen. Es hat sich gezeigt,
dass Oligonucleotide, die C-5-Propinanaloge von Uridin und Cytidin
enthalten, RNA mit hoher Affinität
binden (Wagner et al., 1993).
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Es
wird vom Fachmann auch gut verstanden, dass, der Definition eines
biologisch funktionellen äquivalenten
Proteins oder Peptids inhärent,
das folgende Konzept ist, dass es für die Anzahl von Änderungen,
die innerhalb eines bestimmten Teils des Moleküls vorgenommen werden können und
immer noch ein Molekül
mit annehmbarem Niveau von äquivalenter
biologischer Aktivität
ergeben, ein Limit gibt. Biologisch funktionelle äquivalente
Peptide sind somit hier als diejenigen Peptide definiert, in denen
bestimmte, nicht die meisten oder alle, Aminosäuren substituiert sein können. Insbesondere,
wenn der N-Terminus des p16-Proteins betroffen ist, wird davon ausgegangen,
dass nur etwa 16 oder mehr bevorzugt etwa 5 Aminosäuren innerhalb
eines gegebenen Peptids geändert
werden können.
Natürlich
kann eine Vielzahl von distinkten Proteinen-Peptiden mit bestimmten
Substitutionen leicht hergestellt und erfindungsgemäß eingesetzt
werden.
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Aminosäure-Substitutionen
beruhen im Allgemeinen auf der relativen Ähnlichkeit der Aminosäure-Seitenkette-Substituenten,
beispielsweise auf ihrer Hydrophobie, Hydrophilie, Ladung, Größe und dergleichen. Eine
Analyse der Größe, Form
und des Typs der Aminosäure- Seitenkette-Substituenten
ergibt, dass Arginin, Lysin und Histidin alle positiv geladene Reste
sind; dass Alanin, Glycin und Serin alle eine ähnliche Größe aufweisen und dass Phenylalanin,
Tryptophan und Tyrosin alle eine im Allgemeinen ähnliche Form aufweisen. Darum
werden hier auf der Grundlage dieser Überlegungen Arginin, Lysin
und Histidin; Alanin, Glycin und Serin und Phenylalanin, Tryptophan
und Tyrosin; als biologisch funktionelle Äquivalente definiert.
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Bei
der Vornahme von Änderungen
kann der hydropathische Index von Aminosäuren berücksichtigt werden. Jeder Aminosäure wurde
auf der Grundlage ihrer Hydrophobie- und Ladungsmerkmale ein hydropathischer
Index zugeordnet, diese sind: Isoleucin (+4,5); Valin (+4,2); Leucin
(+3,8); Phenylalanin (+2,8); Cystein/Cystin (+2,5); Methionin (+1,9);
Alanin (+1,8); Glycin (–0,4);
Threonin (–0,7);
Serin (–0,8);
Tryptophan (–0,9);
Tyrosin (–1,3);
Prolin (–1,6);
Histidin (–3,2);
Glutamat (–3,5);
Glutamin (–3,5);
Aspartat (–3,5);
Asparagin (–3,5);
Lysin (–3,9);
und Arginin (–4,5).
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Die
Bedeutung des hydropathischen Aminosäureindex bei der Übertragung
von interaktiver biologischer Funktion auf ein Protein wird in der
Technik im Allgemeinen verstanden (Kyte & Doolittle, 1982). Es ist bekannt,
dass bestimmte Aminosäuren
gegen andere Aminosäuren
mit einem ähnlichen
hydropathischen Index oder einer ähnlichen Bewertung ausgetauscht
werden können
und immer noch eine ähnliche
biologische Aktivität
beibehalten. Bei der Vornahme von Änderungen auf der Grundlage
des hydropathischen Index ist die Substitution von Aminosäuren, deren
hydropathischer Index innerhalb von ±2 liegt, bevorzugt, die Substitution derjenigen,
die innerhalb von ±1
liegen, ist besonders bevorzugt, und die Substitution derjenigen,
die innerhalb von ±0,5
liegen, ist sogar noch stärker
bevorzugt.
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Es
ist selbstverständlich,
dass eine Aminosäure
gegen eine andere mit einem ähnlichen
Hydrophiliewert ersetzt werden kann und immer noch ein biologisch äquivalentes
Protein erhalten wird. Wie in der US-Patentschrift 4,554,101 ausgeführt, wurden
den Aminosäureresten
die folgenden Hydrophiliewerte zugeordnet: Arginin (+3,0); Lysin
(+3,0); Aspartat (+3,0 ± 1);
Glutamat (+3,0 ± 1);
Serin (+0,3); Asparagin (+0,2); Glutamin (+0,2); Glycin (0); Threonin (–0,4); Prolin
(–0,5 ± 1); Alanin
(–0,5);
Histidin (–0,5);
Cystein (–1,0);
Methionin (–1,3);
Valin (–1,5);
Leucin (–1,8);
Isoleucin (–1,8);
Tyrosin (–2,3);
Phenylalanin (–2,5);
Tryptophan (–3,4).
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Bei
der Vornahme von Änderungen
auf der Grundlage ähnlicher
Hydrophiliewerte ist die Substitution von Aminosäuren, deren Hydrophiliewert
innerhalb von ±2
liegt, bevorzugt, die Substitution derjenigen, die innerhalb von ±1 liegen,
ist besonders bevorzugt, und die Substitution derjenigen, die innerhalb
von ±0,5
liegen, ist sogar noch stärker
bevorzugt.
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B. Expressionsvektoren
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In
dieser Anmeldung soll der Begriff "Expressionskonstrukt" jeden Typ von genetischem Konstrukt
einschließen,
das eine Nucleinsäure
enthält,
die ein Genprodukt codiert, in dem ein Teil oder alles der Nucleinsäure-codierenden
Sequenz in der Lage ist, transkribiert zu werden. Das Transkript
kann, muss aber nicht, in ein Protein translatiert werden. Somit
umfasst bei bestimmten Ausführungsformen
die Expression sowohl die Transkription eines p53-Gens als auch
die Translation einer p53-mRNA in ein p53-Proteinprodukt. Bei anderen Ausführungsformen
umfasst die Expression nur die Transkription der Nucleinsäure, die
ein p53 oder sein Komplement codiert.
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Damit
das Konstrukt die Expression von mindestens einem p53-Transkript
bewirkt, steht das Polynucleotid, das das p53-Polynucleotid codiert,
unter der transkriptionalen Kontrolle eines Promotors. Ein "Promotor" bezieht sich auf
eine DNA-Sequenz, die von der Synthesemaschinerie der Wirtszelle
erkannt oder die in die Synthesemaschinerie eingeschleust wird,
d. h. die erforderlich ist, um die spezifische Transkription eines Gens
zu starten. Der Begriff "unter
transkriptionaler Kontrolle" bedeutet,
dass sich der Promotor in Relation zu dem Polynucleotid an der richtigen
Stelle befindet, um die Initiation der RNA-Polymerase und die Expression des
Polynucleotids zu kontrollieren.
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Der
Begriff Promotor wird hier verwendet, um eine Gruppe von transkriptionalen
Kontrollmodulen zu bezeichnen, die um die Initiationsstelle für die RNA-Polymerase
II geclustert sind. Ein großer
Teil der Erkenntnis darüber,
wie Promotoren organisiert sind, stammt von Analysen von mehreren
viralen Promotoren, einschließlich
derjenigen für
die HSV-Thymidinkinase (TK) und den frühen Transkriptionseinheiten
von SV40 ab. Diese Studien, erweitert durch neuere Arbeiten, haben
gezeigt, dass Promotoren aus diskreten Funktionsmodulen bestehen,
die jeweils aus ungefähr
7–20 bp
DNA bestehen und eine oder mehrere Erkennungsstellen für transkriptionale
Aktivator- oder Repressorproteine enthalten.
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Mindestens
ein Modul in jedem Promotor funktioniert zur Positionierung der
Startstelle für
die RNA-Synthese. Das am besten bekannte Beispiel hierfür ist die
TATA-Box, aber bei einigen Promotoren, bei denen eine TATA-Box fehlt,
wie bei dem Promotor für
das terminale Deoxynucleotidyltransferase-Gen von Säugern und
bei dem Promotor für
die späten
Gene von SV40, trägt
ein diskretes Element, das über
der Startstelle als solches liegt, dazu bei, die Initiationssstelle
zu fixieren.
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Zusätzliche
Promotorelemente regulieren die Frequenz des Transkriptionsstarts.
Typischerweise sind diese in der Region 30–110 bp stromaufwärts von
der Startstelle angeordnet, obwohl gezeigt wurde, dass eine Anzahl
von Promotoren auch funktionelle Elemente stromabwärts der
Startstelle enthält.
Der Abstand zwischen den Promotorelementen ist häufig flexible, so dass die
Promotorfunktion konserviert wird, wenn Elemente invertiert oder
relativ zueinander bewegt werden. In dem TK-Promotor kann der Abstand
zwischen Promotorelementen auf einen Abstand von 50 bp erhöht werden,
bevor die Aktivität
abzufallen beginnt. In Abhängigkeit
von dem Promotor scheint es, dass einzelne Elemente entweder kooperativ
oder unabhängig
zur Aktivierung der Transkription funktionieren können.
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Der
bestimmte Promotor, der zur Kontrolle der Expression eines p53-Polynucleotids
eingesetzt wird, wird nicht als kritisch betrachtet, solange er
in der Lage ist, das Polynucleotid in der Zielzelle auf ausreichenden Niveaus
zu exprimieren. Wo somit eine menschliche Zelle das Ziel ist, ist
es bevorzugt, die Polynucleotid-codierende Region im Anschluss an
und unter der Kontrolle von einem Promotor anzuordnen, der in der
Lage ist, in einer menschlichen Zelle exprimiert zu werden. Allgemein
ausgedrückt,
könnte
ein solcher Promotor entweder einen menschlichen oder viralen Promotor
einschließen.
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Bei
verschiedenen Ausführungsformen
kann der sehr frühe
Genpromotor des menschlichen Cytomegalovirus (CMV), der frühe SV40-Promotor
und die lange terminale Wiederholungssequenz des Rous-Sarkom-Virus
zum Erhalt einer Expression auf hohem Niveau des p53-Polynucleotids verwendet
werden. Die Verwendung von anderen viralen oder zellulären Säuger- oder
Bakterien-Phage-Promotoren, die aus der Technik gut bekannt sind,
um die Expression von Polynucleotiden zu erreichen, wird ebenfalls
in Betracht gezogen, mit der Maßgabe,
dass die Expressionsniveaus ausreichen, um einen wachstumsinhibitorischen
Effekt hervorzurufen.
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Durch
Einsatz eines Promotors mit gut bekannten Eigenschaften kann das
Niveau und das Raster der Expression eines Polynucleotids nach der
Transfektion optimiert werden. Beispielsweise gestattet die Selektion
eines Promotors, der in spezifischen Zellen aktiv ist, wie Tyrosinase
(Melanom), alpha-Fetoprotein- und Albumin- (Lebertumore), CC10-(Lungentumor)
und Prostata-spezifisches Antigen (Prostatatumor), eine Gewebe-spezifische
Expression von p53-Polynucleotiden. Tabelle 2 listet mehrere Elemente/Promotoren,
die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden
können,
um die Expression von p53-Konstrukten
zu regulieren. Die Liste soll für
alle möglichen
Elemente, die an der Beschleunigung der p53-Expression beteiligt
sind, nicht erschöpfend,
sondern nur beispielhaft dafür
sein.
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Enhancer
wurden ursprünglich
als genetische Elemente nachgewiesen, die die Transkription von
einem Promotor, der an einer distinkten Stelle auf demselben DNA-Molekül angeordnet
ist, erhöhen.
Diese Fähigkeit, über einen
langen Abstand zu wirken, hatte bei den klassischen Untersuchungen
der prokaryotischen transkriptionalen Regulierung wenig Beispiele.
Spätere
Arbeiten zeigten, dass DNA-Regionen mit Enhanceraktivität sehr wie
Promotoren organisiert sind. D. h. sie bestehen aus vielen einzelnen
Elementen, die jeweils an ein oder mehrere transkriptionale Proteine
binden.
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Die
grundlegende Unterscheidung zwischen Enhancern und Promotoren ist
operativ. Eine Enhancerregion als Ganze muss in der Lage sein, die
Transkription aus einer Entfernung zu stimulieren; dies muss nicht auf
eine Promotorregion oder seine Komponentenelemente zutreffen. Andererseits
muss ein Promotor ein oder mehrere Elemente aufweisen, die den Start
der RNA-Synthese an einer bestimmten Stelle und in einer bestimmten
Orientierung steuern, wohingegen Enhancern diese Spezifitäten fehlen.
Promotoren und Enhancer sind oft überlappend und zusammenhängend und
scheinen oft eine sehr ähnliche
modulare Organisation aufzuweisen.
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Zusätzlich könnte jede
Promotor/Enhancerkombination (wie die Eukaryotische Promotordatenbasis EPDB)
ebenfalls zum Antreiben der Expression eines p53-Konstrukts eingesetzt
werden. Die Verwendung eines T3-, T7- oder SP6-zytoplasmatischen
Expressionssystems ist eine weitere mögliche Ausführungsform. Eukaryotische Zellen
können
die zytoplasmatische Transkription von bestimmten Bakteriophage-Promotoren aus
unterstützen,
wenn die entsprechende Bakteriophage-Polymerase bereitgestellt wird,
entweder als Teil des Abgabekomplexes oder als zusätzlicher
genetischer Expressionsvektor.
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Weiterhin
kann die Selektion eines Promotors, der durch die Reaktion auf spezifische
physiologische Signale reguliert wird, die induzierbare Expression
des p53-Konstrukts ermöglichen.
Beispielsweise ist die Expression, bei der das Polynucleotid unter
der Kontrolle des menschlichen PAI-1-Promotors steht, durch den Tumornekrosefaktor
induzierbar. Tabelle 3 erläutert
mehrere Promotor-/Inducerkombinationen:
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung kann die Abgabe eines Expressionsvektors in eine Zelle
in vitro oder in vivo durch Einschluss eines Markers in den Expressionsvektor
identifiziert werden. Der Marker würde zu einer identifizierbaren Änderung
der transfizierten Zelle führen,
was eine leichte Identifizierung der Expression erlaubt. In der
Regel unterstützt
der Einschluss eines Arzneimittelselektionsmarkers das Klonieren
und die Selektion von Transformanten. Alternativ können Enzyme,
wie Herpes simplex-Virus-Thymidinkinase (TK) (eukaryotisch) oder
Chloramphenicol-Acetyltransferase (CAT) (prokaryotisch) eingesetzt
werden. Auch immunologische Marker können verwendet werden. Der
selektierbare eingesetzte Marker wird nicht als bedeutend angesehen,
solange er in der Lage ist, zusammen mit dem Polynucleotid, das
p53 codiert, exprimiert zu werden. Weitere Beispiele für selektierbare
Marker sind einem Fachmann gut bekannt.
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Typischerweise
wird ein Polyadenylierungssignal eingeschlossen, um eine ordnungsgemäße Polyadenylierung
des Transkripts zu bewirken. Die Natur des Polyadenylierungssignals
wird für
die erfolgreiche Praxis der Erfindung nicht als essentiell angenommen,
und jede solche Sequenz kann eingesetzt werden. Der Erfinder hat
das SV40-Polyadenylierungssignal insofern verwendet, als es zweckmäßig war
und bekanntlich in den eingesetzten Zielzellen gut funktioniert.
Auch ein Terminator wird als Element des Expressionskonstrukts in
Betracht gezogen. Diese Elemente können der Verstärkung des
Message-Niveaus und Minimierung des Weiterlesens vom Konstrukt in
andere Sequenzen dienen.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfasst das Expressionskonstrukt einen
Virus oder ein gentechnisch hergestelltes Konstrukt, das sich von
einem Vi rusgenom ableitet. Die Fähigkeit
bestimmter Viren in die Zelle über
Rezeptor-vermittelte Endozytose einzudringen und sich in einigen
Fällen in
die Chromosomen der Wirtszelle zu integrieren, haben sie zu attraktiven
Kandidaten für
den Gentransfer in Säugerzellen
gemacht. Da allerdings gezeigt wurde, dass die direkte Aufnahme
von nackter DNA sowie die Rezeptor-vermittelte Aufnahme von DNA-Komplexen
(nachstehend diskutiert) möglich
ist, brauchen die Expressionsvektoren nicht viral zu sein, sondern
können
statt dessen jedes beliebige Plasmid-, Cosmid- oder Phagenkonstrukt
sein, das in der Lage ist, die Expression von codierten Genen in
Säugerzellen
zu unterstützen,
wie die Plasmidserien pUC oder BluescriptsTM.
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Retroviren
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Die
Retroviren sind eine Gruppe von einzelsträngigen RNA-Viren, die durch
eine Fähigkeit
zur Überführung ihrer
RNA in doppelsträngige
DNA in infizierten Zellen durch ein Verfahren der reversen Transkription (Coffin,
1990) gekennzeichnet ist. Die resultierende DNA integriert sich
dann stabil in die zellulären
Chromosome als ein Provirus und steuert die Synthese von viralen
Proteinen. Die Integration führt
zur Retention der viralen Gensequenzen in der Empfängerzelle
und ihren Abkömmlingen.
Das retrovirale Genom enthält
drei Gene – gag,
pol und env – die
Capsidproteine, Polymeraseenzym bzw. Hüllproteine codieren. Eine stromaufwärts vom
gag-Gen gefundene Sequenz, die als Ψ bezeichnet wird, funktioniert
als Signal zum Packen des Genoms in Virionen. Zwei lange terminale
Wiederholungs-(LTR)-Sequenzen sind am 5'- und 3'-Ende des viralen Genoms vorhanden.
Diese enthalten starke Promotor- und
Enhancersequenzen und sind auch zur Integration in das Wirtszellengenom
erforderlich (Coffin, 1990).
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Um
einen retroviralen Vektor zu konstruieren, wird anstelle bestimmter
viraler Sequenzen eine Nucleinsäure,
die ein p53 codiert, in das virale Genom inseriert, um ein Virus,
das replikationsdefekt ist, herzustellen. Um Virionen herzustellen,
wird eine Verpackungszelllinie, die die gag-, pol- und env-Gene
enthält,
allerdings ohne die LTR- und Ψ-Komponenten,
konstruiert (Mann et al., 1983). Wenn ein rekombinantes Plasmid,
das eine menschliche cDNA enthält,
zusammen mit den retroviralen LTR- und Ψ-Sequenzen in diese Zelllinie
eingeführt
wird (beispielsweise durch Calciumphosphatpräzipitation), erlaubt es die Ψ-Sequenz
dem RNA-Transkript des rekombinanten Plasmids, in Viruspartikel
verpackt zu werden, die anschließend in das Kulturmedium sezerniert
werden (Nicolas und Rubenstein, 1988; Temin, 1986; Mann et al.,
1983). Die Medien, die die rekombinanten Retroviren enthalten, werden
anschließend
gesammelt, gegebenenfalls konzentriert und für den Gentransfer verwendet.
Retrovirale Vektoren sind in der Lage, eine breite Vielzahl von
Zelltypen zu infizieren. Allerdings erfordern die Integration und
stabile Expression die Teilung von Wirtszellen (Paskind et al.,
1975).
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Ein
neuer konzipierter Weg, um das spezifische Targeting von Retrovirus-Vektoren
zu ermöglichen, wurde
unlängst
auf der Grundlage der chemischen Modifikation eines Retrovirus durch
die chemische Addition von Lactoseresten an die virale Hülle entwickelt.
Diese Modifikation könnte
die spezifische Infektion von Hepatocyten über Sialoglycoproteinrezeptoren
ermöglichen.
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Es
wurde ein unterschiedlicher Weg zum Targeting rekombinanter Retroviren
konzipiert, wobei biotinylierte Antikörper gegen ein retrovirales
Hüllprotein
und gegen einen spezifischen Zellrezeptor eingesetzt wurden. Die
Antikörper
wurden über
die Biotinkomponenten unter Verwendung von Streptavidin (Roux et
al., 1989) gekoppelt. Unter Verwendung von Antikörpern gegen die Haupthistokompatibilitätskomplex-Klasse-I- und
-Klasse-II-Antigene zeigten sie die Infektion einer Vielzahl von
menschlichen Zellen, die diese Oberflächen-Antigene tragen, mit einem
ecotropischen Virus in vitro (Roux et al., 1989).
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Adenoviren
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Menschliche
Adenoviren sind doppelsträngige
DNA-Tumorviren mit Genomgrößen von
ungefähr
36 kb (Tooze, 1981). Als Modellsystem für die eukaryotische Genexpression
wurden Adenoviren bereits intensiv untersucht sowie charakterisiert,
was sie zu einem attraktiven System zur Entwicklung von Adenoviren
als Gentransfersystem macht. Diese Gruppe von Viren ist leicht zu
züchten
und zu manipulieren und sie zeigen ein breites Wirtsspektrum in
vitro und in vivo. In lytisch infizierten Zellen sind Adenoviren
in der Lage, Wirtsproteinsyn these abzustellen, die Zellmaschinerie
zur Synthese großer
Mengen von viralen Proteinen zu steuern und große Virus-Mengen zu produzieren.
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Die
E1-Region des Genoms umfasst E1A und E1B, die Proteine, die für die Transkription
zur Regulation des viralen Genoms verantwortlich sind, sowie einige
zelluläre
Gene codieren. Die E2-Expression, einschließlich E2A und E2B, gestattet
die Synthese von viralen replikativen Funktionen, z.B. DNA-Bindungsprotein,
DNA-Polymerase und ein terminales Protein, als Primer für die Replikation.
E3-Genprodukte verhindern die Cytolyse durch cytotoxische T-Zellen und den Tumornekrosefaktor
und sind anscheinend für
die virale Propagation wichtig. Funktionen, die mit den E4-Proteinen
zusammenhängen,
umfassen DNA-Replikation, späte Genexpression
und Abschaltung der Wirtszelle. Die späten Genprodukte umfassen den
größten Teil
der Virion-Capsidproteine, und diese werden nur exprimiert, nachdem
der größte Teil
der Verarbeitung eines einzelnen primären Transkripts aus dem größeren späten Promotor
erfolgt ist. Der größere späte Promotor
(MLP) zeigt während
der späten
Phase der Infektion eine hohe Wirksamkeit (Stratford-Perricaudet
und Perricaudet, 1991a).
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Da
anscheinend nur ein kleiner Teil des viralen Genoms in cis erforderlich
ist (Tooze, 1981), bieten Adenovirus-abgeleitete Vektoren ein ausgezeichnetes
Potential für
die Substitution von großen
DNA-Fragmenten bei Verwendung in Verbindung mit Zelllinien, wie
293-Zellen. Ad5-tranformierte menschliche embryonale Nierenzelllinien
(Graham et al., 1977) wurden zur Bereitstellung der essentiellen
Virusproteine in trans entwickelt. Der Erfinder hat somit gefolgert,
dass die Merkmale von Adenoviren sie zu guten Kandidaten für die Verwendung
beim Targeting von Krebszellen in vivo machen (Grunhaus & Horwitz, 1992).
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Bestimmte
Vorteile eines Adenovirussystems zur Abgabe von Fremdproteinen an
eine Zelle umfassen (i) die Fähigkeit
zur Substitution relativ großer
Stücke
von viraler DNA durch Fremd-DNA; (ii) die Strukturstabilität von rekombinanten
Adenoviren; (iii) die Sicherheit der adenoviralen Verabreichung
an Menschen; und (iv) jeglicher Mangel einer bekannten Verknüpfung einer
adenoviralen Infektion mit Krebs oder Malignitäten; (v) die Fähigkeit
zum Erhalt hoher Titer des rekombinanten Virus; und (vi) die hohe
Infektiosität
von Adenovirus.
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Weitere
Vorteile von Adenovirusvektoren gegenüber Retroviren umfassen die
höheren
Genexpressionsniveaus. Zusätzlich
ist die Adenovirusreplikation im Gegensatz zu den retroviralen Sequenzen
von der Wirtsgenreplikation unabhängig. Da adenovirale transformierende
Gene in der E1-Region leicht deletiert werden können und immer noch wirksame
Expressionsvektoren bereitstellen, wird davon ausgegangen, dass
das onkogene Risiko von Adenovirusvektoren vernachlässigbar
ist (Grunhaus & Horwitz,
1992).
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Im
Allgemeinen beruhen Adenovirusgen-Transfersysteme auf rekombinantem
gentechnisch hergestelltem Adenovirus, der durch Deletion eines
Teils seines Genoms, wie E1, replikationsinkompetent gemacht wurde
und seine Kompetenz für
die Infektion immer noch beibehält.
Sequenzen, die relativ große
Fremdproteine codieren, können
exprimiert werden, wenn zusätzlich
Deletionen in dem Adenovirusgenom vorgenommen werden. Beispielsweise
sind Adenoviren, die sowohl in der E1- als auch E3-Region deletiert
wurden, in der Lage, bis zu 10 kb Fremd-DNA zu tragen und können in
293-Zellen zu hohen Titern anwachsen (Stratford-Perricaudet und
Perricaudet, 1991a). Überraschenderweise
wurde auch über
die persistente Expression von Transgenen und die anschließende adenovirale
Infektion berichtet.
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Der
Adenovirus-vermittelte Gentransfer wurde neuerdings als Mittel zur
Vermittlung des Gentransfers in eukaryotische Zellen und in ganze
Tiere untersucht. Beispielsweise wurde beim Behandeln von Mäusen mit der
seltenen rezessiven genetischen Störung Ornithintranscarbamylase-(OTC)-Mangel
festgestellt, dass adenovirale Konstrukte zur Versorgung mit dem
normalen OTC-Enzym eingesetzt werden könnten. Leider wurde die Expression
von normalen OTC-Niveaus nur in 4 von 17 Instanzen erreicht (Stratford-Perricaudet
et al., 1991b). Darum wurde der Defekt in den meisten Mäusen nur
teilweise korrigiert und führt
zu keiner physiologischen oder phänotypischen Änderung.
Dieser Typ von Ergebnissen bietet darum wenig Ansporn zur Verwendung
von adenoviralen Vektoren bei der Krebstherapie.
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Versuche
zur Verwendung des Adenovirus zum Transfer des Gens für den cystische
Fibrose-Transmembran-Konduktanz-Regulator
(CFTR) in das pulmonale Epithel von Baumwollratten waren ebenfalls
zum Teil erfolgreich, obwohl es nicht möglich war, die biologische
Aktivität
des transferierten Gens in dem Epithel der Tiere zu bewerten (Rosenfeld
et al., 1992). Wiederum zeigten diese Studien Gentransfer und -expression des
CFTR-Proteins in Lungen-Luftweg-Zellen,
sie zeigten allerdings keine physiologische Wirkung. In dem Science-Artikel
von 1991 zeigten Rosenfeld et al. die Lungen-Expression eines α1-Antitrypsinproteins,
wiederum zeigten sie allerdings keine physiologische Wirkung. In
der Tat schätzten
sie, dass die Expressionsniveaus, die sie beobachtet haben, nur
etwa 2% des Niveaus betrugen, das zum Schutze der Lunge bei Menschen
erforderlich ist, d. h. weit unterhalb desjenigen, das für eine physiologische
Wirkung notwendig ist.
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Das
Gen für
menschliches α1-Antitrypsin
wurde durch intraportale Injektion in die Leber von normalen Ratten
eingebracht, wo es exprimiert wurde und zur Sekretion des eingebrachten
menschlichen Proteins in das Plasma dieser Ratten führte (Jaffe
et al., 1992). Allerdings und enttäuschend waren die Niveaus,
die erhalten wurden, nicht hoch genug, um von therapeutischem Wert
zu sein.
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Dieser
Typ von Ergebnissen zeigt nicht, dass Adenovirus in der Lage ist,
die Expression von genug Protein in rekombinanten Zellen zu steuern,
um eine physiologisch relevante Wirkung zu erzielen, und sie legen
darum keine Brauchbarkeit des Adenovirussystems zur Verwendung im
Zusammenhang mit der Krebstherapie nahe. Außerdem wurde vor der vorliegenden
Erfindung davon ausgegangen, dass p53 nicht in eine Verpackungszelle
eingebracht werden kann, wie diejenigen, die zur Herstellung von
Adenovirus verwendet wurden, da es toxisch wäre. Da E1B von Adenovirus an
p53 bindet, wurde davon ausgegangen, dass dies ein weiterer Grund
dafür war,
warum die Adenovirus- und p53-Technik nicht kombiniert werden konnte.
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Weitere Virusvektoren
als Expressionskonstrukte
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Weitere
Virusvektoren können
bei der vorliegenden Erfindung als Expressionsprodukte eingesetzt werden.
Vektoren, die sich von Viren ableiten, wie Vacciniavirus (Ridgeway,
1988; Baichwal und Sugden, 1986, Coupar et al., 1988), Adeno-assoziiertes
Virus (AAV) (Ridge way, 1988; Baichwal und Sugden, 1986; Hermonat und
Muzycska, 1984) und Herpesviren, können eingesetzt werden. Sie
bieten mehrere attraktive Merkmale für verschiedene Säugerzellen
(Friedmann, 1989; Ridgeway, 1988; Baichwal und Sugden, 1986; Coupar
et al., 1988; Horwich et al., 1990).
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Mit
der jüngsten
Erkennung von defekten Hepatitis-B-Viren wurde eine neue Einsicht
in die Struktur-Funktionsbeziehung von verschiedenen viralen Sequenzen
gewonnen. In vitro Studien zeigten, dass das Virus die Fähigkeit
zum Helfer-abhängigen
Verpacken und zur reversen Transkription beibehalten konnte, trotz der
Deletion von bis zu 80% seines Genoms (Horwich et al., 1990). Dies
legt nahe, dass große
Teile des Genoms durch genetisches Fremdmaterial ersetzt werden
könnten.
Der Hepatotropismus und die Persistenz (Integration) waren besonders
attraktive Eigenschaften für
den auf die Leber gerichteten Gentransfer. Chang et al. führten unlängst das
Chloramphenicol-Acetyltransferase-(CAT)-Gen in das Enten-Hepatitis-B-Virusgenom anstelle
der Polymerase-, der Oberflächen-
und prä-Oberflächen-codierenden Sequenzen
ein. Es wurde mit dem Wildtypvirus in eine Vogel-Hapatomzelllinie
cotransfiziert. Kulturmedien, die hohe Titer des rekombinanten Virus
enthielten, wurden zur Infektion primärer Entenküken-Hepatocyten verwendet.
Stabile CAT-Genexpression wurde mindestens 24 Tage nach der Transfektion
nachgewiesen (Chang et al., 1991).
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C. Alternative Verfahren
zur Genabgabe
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Um
die Expression von p53-Konstrukten zu bewirken, muss der Expressionsvektor
in eine Zelle abgegeben werden. Wie vorstehend beschrieben, erfolgt
der bevorzugte Mechanismus für
die Abgabe über
eine Virusinfektion, wobei der Expressionsvektor in ein infektiöses Adenoviruspartikel
verkapselt ist.
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Auch
mehrere nicht-virale Methoden für
den Transfer von Expressionsvektoren in kultivierte Säugerzellen
werden von der vorliegenden Erfindung betrachtet. Diese umfassen
Calciumphosphatpräzipitation
(Graham und Van Der Eb, 1973; Chen und Okayama, 1987; Rippe et al.,
1990), DEAE-Dextran (Gopal, 1985), Elektroporation (Tur-Kaspa et
al., 1986; Potter et al., 1984), direkte Mikroinjektion (Harland
und Weintraub, 1985), DNA-beladene Liposomen (Nicolau und Sene,
1982; Fraley et al., 1979) und Lipofectamin-DNA-Komplexe, Zell-Ultrabeschallung
(Fechheimer et al., 1987), Genbombardierung unter Verwendung von
Hochgeschwindigkeitsmikroprojektilen (Yang et al., 1990), Polycationen
(Boussif et al., 1995) and Rezeptor-vermittelte Transfektion (Wu
und Wu, 1987; Wu und Wu, 1988). Einige von diesen Techniken können zur
in vivo oder ex vivo Verwendung mit Erfolg übernommen werden.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung kann der adenovirale Expressionsvektor einfach aus
einem nackten rekombinanten Vektor bestehen. Der Transfer des Konstrukts
kann durch jedes der vorstehend erwähnten Verfahren durchgeführt werden,
welches physisch oder chemisch die Zellmembran durchlässig macht.
Beispielsweise injizierten Dubensky et al. (1984) erfolgreich Polyomavirus-DNA
in Form von CaPO4-Präzipitaten in Leber und Milz
von erwachsenen und neugeborenen Mäusen und wiesen eine aktive virale
Replikation und akute Infektion nach. Benvenisty und Neshif (1986)
zeigten auch, dass die direkte intraperitoneale Injektion von CaPO4-präzipitierten
Plasmiden zur Expression der transfizierten Gene führt. Es
wird beabsichtigt, dass DNA, die ein p53-Konstrukt codiert, auch
auf ähnliche
Weise in vivo transferiert werden kann.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung zur Transferierung eines nackten DNA-Expressionsvirus in
Zellen kann Teilchenbombardierung umfassen. Dieses Verfahren hängt von
der Fähigkeit
zur Beschleunigung von DNA-beschichteten Mikroprojektilen auf eine
hohe Geschwindigkeit ab und erlaubt es ihnen, Zellmembranen zu durchstoßen und
in Zellen einzudringen, ohne sie abzutöten (Klein et al., 1987). Mehrere
Vorrichtungen zur Beschleunigung von kleinen Teilchen wurden bereits
entwickelt. Eine solche Vorrichtung beruht auf einer Hochspannungsentladung
unter Erzeugung eines elektrischen Stroms, welcher wiederum die
Triebkraft bereitstellt (Yang et al., 1990). Die verwendeten Mikroprojektile
bestanden aus biologisch inerten Substanzen, wie Wolfram- oder Goldperlen.
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Die
selektierten Organe, einschließlich
Leber, Haut und Muskelgewebe von Ratten und Mäusen, wurden in vivo bombardiert
(Yang et al., 1990; Zelenin et al., 1991). Dies kann eine ope rative
Exposition des Gewebes oder der Zellen erfordern, um jedes zwischen
Pistole und Zielorgan liegende Gewebe zu beseitigen. DNA, die ein
p53-Konstrukt codiert, kann über
dieses Verfahren abgegeben werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann der Expressionsvektor in ein Liposom eingeschlossen
sein. Liposomen sind blasenförmige
Strukturen, die durch eine Phospholipiddoppelschichtmembran und
ein wässriges
inneres Medium gekennzeichnet sind. Multilamellare Liposomen besitzen
mehrere Lipidschichten, die durch wässriges Medium getrennt sind.
Sie bilden sich spontan, wenn Phospholipide in einem Überschuss
von wässriger
Lösung
suspendiert werden. Die Lipidkomponenten durchlaufen vor der der
Bildung von geschlossenen Strukturen ein Selbst-Rearrangement und
schließen
Wasser und aufgelöste
Solute zwischen den Lipiddoppelschichten ein (Ghosh und Bachhawat,
1991). Ebenfalls in Betracht gezogen werden Lipofectamin-DNA-Komplexe.
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Auch
die Liposomen-vermittelte Polynucleotidabgabe und die Expression
von Fremd-DNA in vitro waren sehr erfolgreich. Wong et al. (1980)
zeigten die Durchführbarkeit
einer Liposomen-vermittelten Abgabe und Expression von Fremd-DNA
in kultivierten Hühner-Embryo-,
HeLa- und Hepatomzellen. Nicolau et al. (1987) erreichten erfolgreich
einen Liposom-vermittelten
Gentransfer in Ratten nach intravenöser Injektion.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung kann das Liposom mit einem hemagglutinierenden Virus
(HVJ) komplexiert werden. Es hat sich gezeigt, dass dies die Fusion
mit der Zellmembran erleichtert und den Zelleintritt von Liposomen-verkapselter
DNA beschleunigt (Kaneda et al., 1989). Bei anderen Ausführungsformen
kann das Liposom in Verbindung mit nukleären Nicht-Histon-Chromosomenproteinen
(HMG-1) (Kato et al, 1991) komplexiert oder eingesetzt werden. Bei
wieder anderen Ausführungsformen
kann das Liposom in Verbindung sowohl mit HVJ und HMG-1 komplexiert
oder eingesetzt werden. Dadurch, dass solche Expressionsvektoren
beim Transfer und bei der Expression eines Polynucleotids in vitro
und in vivo mit Erfolg eingesetzt wurden, sind sie dann für die vorliegende
Erfindung anwendbar. Wenn ein Bacteriophage-Promotor in dem DNA-Konstrukt
eingesetzt wird, ist es auch wünschenswert,
eine entsprechende Bacteriophage-Polymerase in das Liposom einzuschließen.
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Ein
weiterer Mechanismus zum Übertragen
von Expressionsvektoren in Zellen ist die Rezeptor-vermittelte Abgabe.
Dieser Weg nutzt die selektive Aufnahme von Makromolekülen durch
Rezeptor-vermittelte Endocytose in fast allen eukaryotischen Zellen
aus. Aufgrund der Zelltyp-spezifischen Verteilung von verschiedenen
Rezeptoren kann die Abgabe hoch spezifisch sein (Wu und Wu, 1993).
Rezeptor-vermittelte Gen-Targeting-Vehikel bestehen im Allgemeinen
aus zwei Komponenten: einem Zellrezeptor-spezifischen Ligand und einem
DNA-Bindungsmittel.
Mehrere Liganden wurden zum Rezeptor-vermittelten Gentransfer verwendet.
Die besonders intensiv charakterisierten Liganden sind Asialoorosomucoid
(ASOR) (Wu und Wu, 1987) und Transferrin (Wagner et al., 1993).
Neuerdings wurde ein synthetisches Neoglycoprotein, welches denselben
Rezeptor wie ASOR erkennt, als Genabgabevehikel verwendet (Ferkol
et al., 1993; Perales et al., 1994), und auch der epidermale Wachstumsfaktor
(EGF) wurde zur Abgabe von Genen an Plattenepithelkarzinomzellen
eingesetzt (Myers,
EPO 0 273
085 ).
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Bei
anderen Ausführungsformen
kann das Abgabevehikel einen Liganden und ein Liposom einschließen. Beispielsweise
setzten Nicolau et al. (1987) Lactosylceramid, ein Galactose-terminales Asialgangliosid, das
in Liposomen eingearbeitet ist, ein und stellten eine Zunahme in
der Aufnahme des Insulingens durch Hepatocyten fest. Somit ist es
machbar, dass ein adenoviraler Expressionsvektor auch in einen Zelltyp,
wie Lungen-, Epithel- oder Tumorzellen, durch eine Anzahl von Rezeptor-Liganden-Systemen
mit oder ohne Liposomen spezifisch abgegeben werden kann. Beispielsweise
kann als Rezeptor zur vermittelten Abgabe des p53-Konstrukts in vielen
Tumorzellen, die eine Aufregulierung des EGF-Rezeptors zeigen, der
epidermale Wachstumsfaktor (EGF) verwendet werden. Mannose kann
zum Targeting des Mannoserezeptor auf den Leberzellen verwendet
werden. Auch Antikörper
auf CD5 (CLL), CD22 (Lymphom), CD25 (T-Zellen-Leukämie) und
MAA (Melanom) können
gleichermaßen
als Targeting-Gruppierungen verwendet werden.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann der Gentransfer leichter unter ex vivo Bedingungen durchgeführt werden.
Die ex vivo Gentherapie bezieht sich auf die Isolierung von Zellen
aus einem Tier, die Abgabe eines Polynucleotids in die Zellen, in
vitro und die anschließende
Rückführung der
modifizierten Zellen in ein Tier. Dies kann die operative Entfernung
von Gewebe/Organen aus einem Tier oder die primäre Kultur von Zellen und Geweben
einschließen.
Anderson et al., US-Patentschrift 5,399,346, offenbaren therapeutische
ex vivo Verfahren. Während
der ex vivo Kultur kann der Expressionsvektor das p53-Konstrukt
exprimieren. Schließlich
können
die Zellen wieder in das Ursprungstier zurückgeführt werden oder einem verschiedenen Tier
in einer pharmazeutisch verträglichen
Form durch jedes nachstehend beschriebene Mittel verabreicht werden.
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D. Pharmazeutische Zusammensetzung
und Verabreichungswege
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Wo
die klinische Anwendung eines erfindungsgemäßen adenoviralen Expressionsvektors
betrachtet wird, ist die Herstellung des Komplexes als pharmazeutisch
geeignete Zusammensetzung für
die beabsichtigte Anwendung notwendig. Im Allgemeinen hat dies die
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Folge, die
im Wesentlichen frei von Pyrogenen sowie von sämtlichen anderen Verunreinigungen
ist, die für Menschen
oder Tiere schädlich
sein könnten.
Es ist im Allgemeinen auch erwünscht,
entsprechende Salze und Puffer einzusetzen, um den Komplex stabil
zu machen und die Aufnahme des Komplexes durch die Zielzellen zu
gestatten.
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Wässrige Zusammensetzungen,
die bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden, umfassen eine
wirksame Menge des Expressionsvektors, gelöst oder dispergiert in einem
pharmazeutisch verträglichen Träger oder
in einem wässrigen
Medium. Solche Zusammensetzungen werden auch als bezeichnet. Die
Begriffe "pharmazeutisch
oder pharmakologisch verträglich" beziehen sich auf
die molekularen Gruppierungen und Zusammensetzungen, die bei Verabreichung
an ein Tier oder einen Menschen, wie angemessen, keine nachteilige
allergische oder anderweitig unerwünschte Reaktion hervorrufen.
Wie hier verwendet, umfasst "pharmazeutisch
verträglicher
Träger" jedes und sämtliche
Lösungsmittel,
Dispersionsme dien, Überzüge, bakterizide
und fungizide Mittel, isotonische und absorptionsverzögernde Mittel
und dergleichen. Die Verwendung von solchen Medien und Mitteln für pharmazeutisch
aktive Substanzen ist aus der Technik gut bekannt. Außer insofern,
als viele herkömmlichen
Medien oder Mittel mit dem Wirkstoff inkompatibel sind, wird seine
Verwendung in den therapeutischen Zusammensetzungen in Betracht
gezogen. Ergänzende
Wirkstoffe können
ebenfalls in die Zusammensetzungen eingearbeitet werden.
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Lösungen der
aktiven Verbindungen als freie Base oder pharmakologisch verträgliche Salze
können in
Wasser, zweckmäßigerweise
gemischt mit einem oberflächenaktiven
Mittel, wie Hydroxypropylcellulose, hergestellt werden. Auch Dispersionen
können
in Glycerin, flüssigen
Polyethylenglycolen, Gemischen davon und in Öl hergestellt werden. Unter
den üblichen
Aufbewahrungs- und Anwendungsbedingungen enthalten diese Präparate einen
Konservierungsstoff, um das Wachstum von Mikroorganismen zu verhindern.
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Die
bei der vorliegenden Erfindung eingesetzten Expressionsvektoren
und Abgabevehikel können klassische
pharmazeutische Präparate
umfassen. Die erfindungsgemäße Verabreichung
von therapeutischen Zusammensetzungen erfolgt über jeden üblichen Weg, solange das Zielgewebe über diesen
Weg zugänglich ist.
Dies umfasst oral, nasal, bukkal, rektal, vaginal oder topisch.
Alternativ erfolgt die Verabreichung orthotopisch, intradermal,
intraocular, subkutan, intramuskulär, intraperitoneal oder durch
intravenöse
Injektion. Solche Zusammensetzungen würden normalerweise als pharmazeutisch
verträgliche
Zusammensetzungen verabreicht werden, die physiologisch verträgliche Träger, Puffer
oder andere Exzipientien einschließen.
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Die
bei der vorliegenden Erfindung eingesetzten therapeutischen Zusammensetzungen
werden zweckmäßigerweise
in Form von injizierbaren Zusammensetzungen entweder als flüssige Lösungen oder Suspensionen
verabreicht; feste Formen, die für
die Auflösung
oder Suspension in Flüssigkeit
vor der Injektion geeignet sind, können ebenfalls hergestellt
werden. Diese Präparate
können
auch emulgiert sein. Eine für
solche Zwecke typische Zusammensetzung umfasst einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger.
Beispielsweise kann die Zusammenset zung 10 mg, 25 mg, 50 mg oder
bis zu etwa 100 mg von menschlichem Serumalbumin pro Milliliter
phosphatgepufferte Salzlösung
enthalten. Weitere pharmazeutisch verträgliche Träger umfassen wässrige Lösungen,
nicht toxische Exzipientien, einschließlich von Salzen, Konservierungsstoffen,
Puffern und dergleichen. Beispiele für nicht-wässrige Lösungsmittel sind Propylenglycol,
Polyethylenglycol, Pflanzenöl
und injizierbare organische Ester, wie Ethyloleat. Wässrige Träger umfassen
Wasser, alkoholische/wässrige
Lösungen,
Salzlösungen,
parenterale Vehikel, wie Natriumchlorid, Ringer-Dextroxe, etc. Intravenöse Vehikel
umfassen fluide Ergänzungsmittel
und Nahrungsergänzungsmittel.
Die Konservierungsstoffe umfassen antimikrobielle Mittel, Antioxidantien,
Chelatbildner und inerte Gase. Der pH und die genaue Konzentration
der verschiedenen Komponenten der pharmazeutischen Zusammensetzung
werden nach gut bekannten Parametern eingestellt.
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Zusätzliche
Formulierungen sind zur oralen Verabreichung geeignet. Orale Formulierungen
umfassen solche typischen Exzipientien, wie beispielsweise Mannit,
Lactose, Stärke,
Magnesiumstearat, Natriumsaccharin, Cellulose, Magnesiumcarbonat
und dergleichen, in pharmazeutischer Qualität. Die Zusammensetzungen nehmen
die Form von Lösungen,
Suspensionen, Tabletten, Pillen, Kapseln, verzögert freisetzenden Formulierungen
oder von Pulvern ein. Wenn der Weg topisch erfolgt, kann die Form
eine Creme, eine Salbe, eine Paste, eine Flüssigkeit oder ein Spray sein.
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Eine
wirksame Menge des therapeutischen Mittels wird auf der Grundlage
des beabsichtigten Ziels bestimmt, beispielsweise (i) Hemmung der
Tumorzellenproliferation oder (ii) Eliminierung von Tumorzellen.
Der Begriff "Dosierungseinheit" bezieht sich auf
physiologisch diskrete Einheiten, die zur Verwendung in einem Individuum
geeignet sind, wobei jede Einheit eine zuvor festgelegte Menge der
therapeutischen Zusammensetzung enthält, die zur Erzeugung der gewünschten
Antworten, vorstehend diskutiert, in Verbindung mit seiner Verabreichung,
d. h. entsprechender Weg und Behandlungsregime, berechnet wird.
Die zu verabreichende Menge, sowohl der Anzahl von Behandlungen
als auch der Dosierungseinheit entsprechend, hängt von dem zu behandelnden
Individuum, dem Zustand des Individuums und dem gewünschten
Schutz ab. Die exakten Mengen der therapeutischen Zusammensetzungen
hängen auch
von der Beurteilung des praktizierenden Arztes ab und sind für jedes
Individuum besonders.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann es wünschenswert
sein, dem Patienten eine kontinuierliche Versorgung der therapeutischen
Zusammensetzungen bereitzustellen. Für die intravenöse oder
intraarterielle Route wird dies durch ein Tropfsystem erreicht.
Für die
topischen Anwendungen würde
eine wiederholte Anwendung eingesetzt werden. Für verschiedene Vorgehensweisen
könnten
verzögert
freisetzende Formulierungen verwendet werden, die eingeschränkte, allerdings
konstante Mengen des therapeutischen Mittels über einen und ausgedehnten
Zeitraum bereitstellen. Für
die interne Anwendung kann die kontinuierliche Perfusion der Region
von Interesse bevorzugt sein. Dies könnte durch Katheterisierung,
in einigen Fällen
postoperativ, und anschließende
kontinuierliche Verabreichung des therapeutischen Mittels erreicht
werden. Die Dauer der Perfusion würde vom klinischen Arzt für den bestimmten
Patienten und die bestimmte Situation gewählt werden, allerdings könnten die
Zeiten von etwa 1–2
Stunden bis 2–6
Stunden, bis etwa 6–10
Stunden bis etwa 10–24
Stunden, bis etwa 1–2
Tage, bis etwa 1–2
Wochen oder länger
reichen. Im Allgemeinen entspricht die Dosis durch kontinuierliche
Perfusion der therapeutischen Zusammensetzung derjenigen, die durch
eine einzige oder durch mehrere Injektionen verabreicht wird, eingestellt
auf den Zeitraum, über
den die Injektionen verabreicht werden. Es wird allerdings angenommen,
dass durch die Perfusion höhere
Dosen erzielt werden können.
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Klinisches Protokoll für SCCHN
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Ein
klinisches Protokoll wurde zur Erleichterung der Behandlung der
SCCHN-Krankheit unter Verwendung der adenoviralen Konstrukte, nachstehend
in den Beispielen diskutiert, entwickelt. Nach diesem Protokoll werden
Patienten mit dem histologischen Beweis eines Plattenepithelkarzinoms
von Kopf und Hals ausgewählt.
Die Patienten können – müssen allerdings
nicht – zuvor
Chemo-, Radio- oder Gentherapien erhalten haben. Optimalerweise
haben die Patienten eine angemessene Knochenmarksfunktion (definiert
als periphere absolute Granulocytenanzahl von > 2000/mm3 und
Plättchenanzahl
von 100000/mm3), eine angemessene Leberfunktion
(Bilirubin ≤ 1,5
mg/dl) und eine angemessene Nierenfunktion (Creatinin < 1,5 mg/dl).
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Das
Protokoll sieht eine Einzeldosisverabreichung über eine intratumorale Injektion
einer pharmazeutischen Zusammensetzung vor, die zwischen 106 und 109 infektiöse Partikel
eines p53-Adenovirus-Expressionskonstrukts enthält. Für Tumore von > 4 cm beträgt das verabreichte
Volumen 4–10
ml (vorzugsweise 10 ml), während
für Tumore
von < 4 cm ein
Volumen von 1–3
ml (vorzugsweise 3 ml) verwendet wird. Mehrfachinjektionen werden
für eine
einzige Dosis in Volumina von 0,1–0,5 ml in Abständen von
ungefähr
1 cm oder mehr verabreicht.
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Die
Behandlung besteht aus etwa 6 während
2 Wochen verabreichten Dosen. Nach der Wahl durch den klinischen
Arzt kann das Regime mit 6 Dosen jeweils in zwei 2 Wochen oder auf
einer weniger häufigen Basis
(monatlich, zweimonatlich, vierteljährlich, etc.) fortgesetzt werden.
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Wo
Patienten zur operativen Resektion geeignet sind, wird der Tumor,
wie vorstehend beschrieben, für
mindestens zwei aufeinander folgende Zweiwochen-Behandlungsdurchläufe behandelt.
Nach Ablauf von einer Woche des zweiten (oder mehr, z.B. des dritten,
vierten, fünften,
sechsten, siebten, achten, etc.) Durchlaufs wird mit dem Patient
die operative Resektion durchgeführt.
Vor dem Verschließen
der Inzision werden 10 ml einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die das p53-Adenovirus-Expressionskonstrukt (106–109 infektiöse
Partikel) enthält,
an der Operationsstelle (Operationsbett) abgegeben und für mindestens
60 min in Kontakt bleiben gelassen. Die Wunde wird geschlossen und
ein Drain oder Katheter wird darin platziert. Am dritten postoperativen
Tag werden zusätzliche
10 ml der pharmazeutischen Zusammensetzung über den Drain verabreicht und
mit dem operativen Bett für
mindestens zwei hin Kontakt bleiben gelassen. Das Absaugen wird dann
durchgeführt
und der Drain nach einer klinisch angemessenen Zeit entfernt.
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Behandlung von künstlichen
oder natürlichen
Körperhöhlen
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Eine
der Hauptquellen von rekurrenter SCCHN ist die mikroskopische Residualerkrankung,
die an der primären
Tumorstelle, sowohl lokal als auch regional, nach der Tumorexzision
zurückbleibt.
Zusätzlich
existieren analoge Situationen, wobei natürliche Körperhöhlen durch mikroskopische Tumorzellen
inokuliert werden. Die wirksame Behandlung einer solchen mikroskopischen
Erkrankung würde
einen wesentlichen Fortschritt in den therapeutischen Behandlungsvorgaben
darstellen.
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Somit
kann bei bestimmten Ausführungsformen
ein Krebs durch chirurgische Exzision entfernt und eine "Höhle" erzeugt werden. Sowohl zum Zeitpunkt
der Operation als auch danach (periodisch oder kontinuierlich) wird
die therapeutische Zusammensetzung, die erfindungsgemäß angewandt
wird, an die Körperhöhle verabreicht.
d. h. im Wesentlichen eine "topische" Behandlung der Oberfläche der
Höhle.
Das Volumen der Zusammensetzung sollte ausreichen, um zu gewährleisten,
dass die gesamte Oberfläche
der Höhle
von dem Expressionskonstrukt kontaktiert wird.
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Bei
einer Ausführungsform
hat die Verabreichung einfach die Injektion der therapeutischen
Zusammensetzung in die Höhle,
die durch die Tumorexzision gebildet wurde, zur Folge. Bei einer
anderen Ausführungsform
kann die mechanische Anwendung über
einen Schwamm, einen Tupfer oder eine andere Vorrichtung erwünscht sein.
Beide dieser Wege können
im Anschluss an die Tumorentfernung sowie während der initialen Operation
angewandt werden. Bei wieder einer anderen Ausführungsform wird ein Katheter
vor dem Verschluss der chirurgischen Eintrittsstelle in die Höhle inseriert.
Sodann kann die Höhle
für eine
gewünschte Zeitdauer
kontinuierlich perfundiert werden.
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Bei
einer anderen Form dieser Behandlung ist die "topische" Anwendung der therapeutischen Zusammensetzung
auf eine natürliche
Körperhöhle, wie
Mund, Pharynx, Ösophagus,
Larynx, Trachea, Pleuralhöhle, Peritonealhöhle, oder
Hohlorganhohlräume,
einschließlich
Blase, Dickdarm, oder andere viszerale Organe, gerichtet. In dieser
Situation kann ein signifikanter primärer Tumor in dem Hohlraum vorhanden
sein oder nicht. Die Behandlung richtet sich auf eine mikroskopische
Erkrankung in der Höhle,
allerdings kann sie zufällig
auch eine Primär tumormasse,
wenn sie nicht vorher entfernt worden ist oder eine präneoplastische
Läsion,
die in dieser Höhle
vorhanden sein kann, beeinflussen. Wiederum kann eine Vielzahl von
Methoden zur Beeinflussung der "topischen" Aufbringung in diese
viszeralen Organe oder Höhlenoberflächen eingesetzt
werden. Beispielsweise kann die Mundhöhle in der Pharynx durch einfaches
orales Spülen
und Gurgeln mit Lösungen
beeinflusst werden. Allerdings kann die topische Behandlung innerhalb
der Larynx und Trachea eine endoskopische Sichtbarmachung und topische
Abgabe der therapeutischen Zusammensetzung erfordern. Die viszeralen
Organe, wie Blase oder Darmschleimhaut, können darin vorhandene Katheter
mit Infusion oder wiederum eine direkte Sichtbarmachung mit einem
Zystoskop oder einem anderen endoskopischen Instrument erfordern.
Zu den Höhlen,
wie Pleuralhöhle
und Peritonealhöhle,
kann der Zugang durch darin vorhandene Katheter oder über chirurgische
Wege, die den Zugang zu diesen Bereichen bereitstellen, erfolgen.
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Überwachung der p53-Expression
nach Verabreichung
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst die Aufzeichnung
der p53-Expression nach Verabreichung der therapeutischen Zusammensetzung.
Da die Zerstörung
von mikroskopischen Tumorzellen nicht beobachtet werden kann, ist
es wichtig zu bestimmen, ob die Zielstelle wirksam mit dem Expressionskonstrukt
kontaktiert worden ist. Dies kann durch Identifizieren der Zellen
erreicht werden, in denen das Expressionskonstrukt aktiv das p53-Produkt produziert.
Es ist allerdings wichtig, in der Lage zu sein, zwischen dem exogenen
p53 und demjenigen, das in dem Tumor und in Nicht-Tumorzellen in
dem Behandlungsbereich vorhanden ist, zu unterscheiden. Das Markieren
des exogenen p53 mit einem Tracer-Element würde einen definitiven Beweis
zur Expression dieses Moleküls
und nicht einer endogenen Version davon bereitstellen.
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Ein
solcher Tracer wird durch das FLAG-Biosystem (Hopp et al., 1988)
bereitgestellt. Das FLAG-Polypeptid ist ein Octapeptid (AspTyrLysAspAspAspAspLys)
und seine kleine Größe unterbricht
die Expression des abgegebenen Gentherapieproteins nicht. Die Coexpression
von FLAG und dem Protein von Interesse wird durch die Verwendung
von Antikörpern,
die gegen das FLAG-Protein gezüchtet
wurden, verfolgt.
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Weitere
immunologische Markersysteme, wie das 6XHis-System (Qiagen) können ebenfalls
eingesetzt werden. Hierfür
kann jedes lineare Epitop zur Erzeugung eines Fusionsproteins mit
p53 verwendet werden, solange (i) die immunologische Integrität des Epitops
nicht durch die Fusion beeinträchtigt
wird und (ii) die funktionelle Integrität von p53 nicht durch die Fusion
beeinträchtigt
wird.
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E. Kombinationstherapie-Protokolle
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Die
Tumorzellen-Resistenz gegen DNA-schädigende Mittel stellt ein Hauptproblem
bei der klinischen Onkologie dar. Ein Ziel der derzeitigen Krebsforschung
besteht darin, Wege zu finden, um die Wirksamkeit der Chemo- und
Radiotherapie durch ihre Kombination mit der Gentherapie zu verbessern.
Beispielsweise induzierte das Herpes simplex-Thymidinkinase-(HS-TK)-Gen bei Verabreichung
an Gehirntumore durch ein retrovirales Vektorsystem erfolgreich
eine Empfindlichkeit gegenüber
dem antiviralen Mittel Ganciclovir (Culver et al., 1992). Im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung wird davon ausgegangen, dass die
p53-Therapie gleichermaßen
in Verbindung mit einem chemo- oder radiotherapeutischen Eingriff
verwendet werden könnte.
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Zur
Abtötung
von Zellen, wie bösartige
oder metastatische, Zellen unter Anwendung der erfindungsgemäßen Verfahren
würde im
Allgemeinen eine "Ziel"-Zelle mit einem
Expressionsvektor und mindestens einem DNA-schädigenden Mittel kontaktiert
werden. Diese Zusammensetzungen würden in einer kombinierten Menge
wirksam bereitgestellt werden, um die Proliferation der Zelle abzutöten oder
zu hemmen. Dieser Prozess kann das Kontaktieren der Zellen mit dem
Expressionsvektor und dem (den) DNA-schädigenden Mittel(n) oder Faktor(en)
gleichzeitig umfassen. Dies kann durch Kontaktieren der Zelle mit
einer einzigen Zusammensetzung oder einer einzigen pharmazeutischen
Formulierung, die beide Mittel einschließt, oder durch Kontaktieren
der Zelle mit zwei distinkten Zusammensetzungen oder Formulierungen
gleichzeitig, wobei eine Zusammensetzung den p53-Expressionsvektor
und die andere das DNA-schädigende
Mittel umfasst, erreicht werden.
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Alternativ
kann die p53-Behandlung der Behandlung mit dem DNA-schädigenden
Mittel in Intervallen, die von min bis Wochen reichen, vorausgehen
oder ihr folgen. Bei Ausführungsformen,
bei der der DNA-schädigende
Faktor und der p53-Expressionsvektor getrennt auf die Zelle angewandt
werden, würde
im Allgemeinen sichergestellt werden, dass zwischen dem Zeitpunkt
jeder Abgabe keine nennenswerte Zeit verstreicht, derart, dass das
DNA-schädigende
Mittel und der Expressionsvektor immer noch in der Lage sind, eine
zweckmäßige kombinierte
Wirkung auf die Zelle auszuüben.
In solchen Fällen
wird davon ausgegangen, dass die Zelle mit beiden Mitteln innerhalb
von 6 Stunden bis 1 Woche miteinander und mehr bevorzugt innerhalb
von etwa 24–72
Stunden, wobei eine Verzögerungszeit
von nur etwa 48 Stunden besonders bevorzugt ist, kontaktiert werden
würde.
In einigen Situationen kann es wünschenswert
sein, den Zeitraum der Behandlung wesentlich auszudehnen, wobei
allerdings mehrere Tage (2, 3, 4, 5, 6 oder 7) bis mehrere Wochen
(1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8) zwischen den jeweiligen Verabreichungen
liegen.
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Es
ist auch einsehbar, dass mehr als eine Verabreichung entweder des
p53-Konstrukts oder des DNA-schädigenden
Mittels erwünscht
ist. Verschiedene Kombinationen können eingesetzt werden, wobei
p53 "A" und das DNA-schädigende
Mittel "B" ist:
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Um
eine Zellabtötung
zu erreichen, werden beide Mittel in einer kombinierten Menge, die
zum Abtöten der
Zelle wirksam ist, an eine Zelle abgegeben.
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DNA-schädigende
Mittel oder Faktoren sind hier als jede chemische Verbindung oder
Behandlungsmethode definiert, die eine DNA-Schädigung auslöst, wenn sie auf eine Zelle
an gewandt wird. Solche Mittel und Faktoren umfassen Bestrahlung
und Wellen, die eine DNA-Schädigung auslösen, wie γ-Strahlen,
Röntgenstrahlen,
UV-Bestrahlung, Mikrowellen, elektronische Emissionen und dergleichen.
Eine Vielzahl von chemischen Verbindungen, auch als "chemotherapeutische
Mittel" beschrieben,
funktioniert zur Auslösung
einer DNA-Schädigung,
wovon alle bei den hier offenbarten Kombinationsbehandlungsmethoden
geeignet sein sollen. Chemotherapeutische Mittel, die als geeignet
angesehen werden, umfassen z.B. Adriamycin, 5-Fluoruracil (5FU),
Etoposide (VP-16), Camptothecin, Actinomycin-D, Mitomycin C, Cisplatin
(CDDP) und auch Wasserstoffperoxid. Die Erfindung umfasst auch die
Verwendung einer Kombination von einem oder mehreren DNA-schädigenden
Mitteln, gleich ob auf der Grundlage von Strahlung oder von tatsächlichen
Verbindungen, wie die Verwendung von Röntgenstrahlen mit Cisplatin
oder die Verwendung von Cisplatin mit Etoposid. Bei bestimmten Ausführungsformen
ist die Verwendung von Cisplatin in Kombination mit einem p53-Expressionvektor
besonders bevorzugt.
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Bei
der erfindungsgemäßen Behandlung
von Krebs würden
die Tumorzellen mit einem DNA-schädigenden
Mittel, zusätzlich
zu dem Expressionsvektor, behandelt werden. Dies kann durch Bestrahlen
der lokalen Tumorstelle mit einer DNA-schädigenden Strahlung, wie Röntgenstrahlen,
UV-Licht, γ-Strahlen
oder auch Mikrowellen, erreicht werden. Alternativ können die
Tumorzellen mit dem DNA-schädigenden
Mittel durch Verabreichung an das Individuum einer therapeutisch
wirksamen Menge einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die eine
DNA-schädigende
Verbindung umfasst, wie Adriamycin, 5-Fluoruracil, Etoposid, Camptothecin, Actinomycin-D,
Mitomycin C, oder stärker
bevorzugt Cisplatin, kontaktiert werden. Das DNA-schädigende
Mittel kann hergestellt und als therapeutische Kombinationszusammensetzung
oder als Testsatz verwendet werden, indem es mit einem p53-Expressionsvektor,
wie vorstehend beschrieben, kombiniert wird.
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Mittel,
die direkt Polynucleotide, insbesondere DNA, vernetzen, werden in
Betracht gezogen, und wird hier gezeigt, dass sie eine DNA-Schädigung auslösen, die
zu einer synergistischen antineoplastischen Kombination führt. Mittel,
wie Cisplatin und andere DNA-alkylierende Mittel, können eingesetzt
werden. Cisplatin wird bereits zur Behandlung von Krebs breit ein gesetzt,
mit angewandten wirksamen Dosen bei klinischen Anwendungen von 20
mg/m2 5 Tage lang alle 3 Wochen mit insgesamt
drei Durchgängen.
Cisplatin wird nicht oral absorbiert und muss darum über eine
Injektion intravenös,
subkutan, intratumoral oder intraperitoneal verabreicht werden.
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Mittel,
die die DNA schädigen,
umfassen auch Verbindungen, die in die DNA-Replikation, Mitose und in
die chromosomale Segregation eingreifen. Solche chemotherapeutischen
Verbindungen umfassen Adriamycin, auch als Doxorubicin bekannt,
Etoposid, Verapamil, Podophyllotoxin und dergleichen. Breit eingesetzt bei
einer klinischen Versuchsanordnung zur Behandlung von Neoplasmen
werden diese Verbindungen durch Bolusinjektionen intravenös in Dosen
im Bereich von 25–75
mg/m2 in 21-tägigen Intervallen für Adriamycin,
von 35–50
mg/m2 für
Etoposid intravenös
oder das Doppelte der intravenösen
Dosis oral verabreicht.
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Mittel,
die die Synthese und die genaue Wiedergabe von Polynucleotidvorläufern und
Untereinheiten stören,
führen
auch zu einer DNA-Schädigung.
Als solche wurde eine Anzahl von Polynucleotidvorläufern entwickelt.
Besonders geeignet sind Mittel, die eine umfangreiche Testung durchlaufen
haben und leicht verfügbar sind.
Als solche werden bevorzugt Mittel, wie 5-Fluoruracil (5-FU), bei
neoplastischem Gewebe verwendet, was diese Mittel besonders geeignet
macht, um sie auf die neoplastischen Zellen zu richten. Obwohl recht
toxisch, ist 5-FU
in einem breiten Bereich von Trägern
anwendbar, einschließlich
der topischen Verabreichung, wobei allerdings die intravenöse Verabreichung
mit Dosen im Bereich von 3 bis 15 mg/kg/Tag im Allgemeinen verwendet
wird.
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Weitere
Faktoren, die zu einer DNA-Schädigung
führen
können
und intensiv verwendet wurden, umfassen diejenigen, die im Allgemeinen
als γ-Strahlen,
Röntgenstrahlen,
und/oder die direkte Verabreichung von Radioisotopen an Tumorzellen
bekannt ist. Weitere Formen von DNA-schädigenden Faktoren werden ebenfalls
in Betracht gezogen, wie Mikrowellen und UV-Bestrahlung. Es ist
sehr wahrscheinlich, dass alle diese Faktoren einen breiten Bereich
von DNA-Schädigung
oder den Vorläufern
von DNA der Replikation und Reparatur von DNA und dem Zusammenbau
und der Aufrechterhaltung von Chromosomen bewirken. Do sierungsbereiche
für Röntgenstrahlen
reichen von Tagesdosen von 50 bis 200 Röntgen für längere Zeiträume (3 bis 4 Wochen) bis zu
Einzeldosen von 2000 bis 6000 Röntgen.
Die Dosierungsbereiche für
Radioisotope variieren breit und hängen von der Halbwertsdauer
des Isotops, der Stärke
und vom Typ der emittierten Strahlung und von der Aufnahme durch
die neoplastischen Zellen ab.
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Der
Fachmann wird auf "Remington's Pharmaceutical
Sciences", 15. Ausgabe,
Kapitel 33, insbesondere Seiten 624–652 verwiesen. Einige Variationen
in der Dosierung erfolgen notwendigerweise in Abhängigkeit
von dem Zustand des Individuums, das behandelt wird. In jedem Fall
bestimmt die für
die Verabreichung verantwortliche Person die entsprechende Dosis
für das
jeweilige Individuum. Ferner sollten für die menschliche Verabreichung
die Präparate
Sterilität,
Pyrogenität,
allgemeine Sicherheit und Reinheitsstandards, wie sie vom FDA Office
of Biologics Standards gefordert werden, erfüllen.
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Der
Erfinder schlägt
vor, dass die regionale Abgabe von p53-Expressionsvektoren an Patienten
mit p53-zusammenhängenden
Krebserkrankungen ein sehr wirksames Verfahren zur Abgabe eines
therapeutisch wirksamen Gens ist, um der klinischen Erkrankung entgegenzuwirken.
Gleichermaßen
kann die Chemo- oder Radiotherapie auf eine bestimmte befallene
Region des Körpers
des Individuums gerichtet sein. Alternativ kann die systemische
Verabreichung des Expressionsvektors oder des DNA-schädigenden
Mittels bei bestimmten Umständen
angemessen sein, beispielsweise wo ausgiebige Metastasen aufgetreten
sind.
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Die
Cytokintherapie hat sich ebenfalls als wirksamer Partner für Kombinationstherapie-Behandlungsvorgaben
erwiesen. Verschiedene Cytokine können bei solchen kombinierten
Wegen eingesetzt werden. Beispiele für Cytokine umfassen IL-1α IL-1β, IL-2, IL-3,
IL-4, IL-5, IL-6,
IL-7, IL-8, IL-9, IL-10, IL-11, IL-12, IL-13, TGF-β, GM-CSF,
M-CSF, G-CSF, TNFα,
TNFβ, LAF,
TCGF, BCGF, TRF, BAF, BDG, MP, LIF, OSM, TMF, PDGF, IFN-α, IFN-β, IFN-γ. Cytokine
werden nach den Standard-Regimen, wie vorstehend beschrieben, im Einklang
mit den klinischen Indikationen, wie Zustand des Patienten und relative
Toxizität
des Cytokins, verabreicht.
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Zusätzlich zur
Kombinierung der p53-Zieltherapien mit Chemo-, Radio- und Cytokintherapien
wird auch davon ausgegangen, dass eine Kombination mit anderen Gentherapien
zweckmäßig ist.
Beispielsweise kann gleichzeitiges Targeting von K-ras- und p53-Mutationen
eine verbesserte Antikrebsbehandlung hervorrufen. Auf jedes andere
tumorverwandte Gen, das denkbar ist, kann auf diese Weise gezielt
werden. Beispielsweise die Familie der Gene p21, p16, p27, E2F, Dp, Rb, APC, DCC, NF-1, NF-2, WT-1, MEN-I,
MEN-II, BRCA1, VHL, FCC, MCC, andere ras-Moleküle, myc, neu, raf, erb, src,
fms, jun, trk, ret, gsp, hst, bcl und abl. Es kann auch wünschenswert
sein, die p53-Therapie mit einer auf Antikörper beruhenden gentherapeutischen
Behandlung zu kombinieren, umfassend die Verwendung eines einzelsträngigen Antikörperkonstrukts,
in dem der Antikörper
an eines der vorhergehenden Moleküle bindet oder in Kombination
mit Genen, die ein oder mehrere der oben aufgelisteten Cytokine
codieren. Es kann auch zweckmäßig sein,
p53 mit anderen Genen zu kombinieren, die an apoptotischen Prozessen
beteiligt sind, z.B. Adenovirus E1A, Bax, Bcl-Xs,
etc.
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F. Testsätze
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Alle
essentiellen Materialien und Reagentien, die zur Hemmung der Tumorzellenproliferation
erforderlich sind, können
miteinander in einem Testsatz zusammengefügt sein. Dieser umfasst im
Allgemeinen ausgewählte
adenovirale Expressionsvektoren. Ebenfalls eingeschlossen sein können verschiedene
Medien zur Replikation der Expressionsvektoren und Wirtszellen für eine solche
Replikation. Solche Testsätze
umfassen distinkte Behälter
für jedes
einzelne Reagens.
-
Wenn
die Komponenten des Testsatzes in einer oder mehreren flüssigen Lösungen)
bereitgestellt werden, ist die flüssige Lösung vorzugsweise eine wässrige Lösung, wobei
eine sterile wässrige
Lösung
besonders bevorzugt ist. Für
die in vivo Anwendung kann der Expressionsvektor zu einer pharmazeutisch
verträglichen
spritzbaren Zusammensetzung formuliert sein. In diesem Fall können die
Behältermittel
selbst ein Inhalator, eine Spritze, eine Pipette, eine Augentropfvorrichtung
oder eine andere derartige Apparatur sein, aus der die Formulierung auf
einen infizierten Bereich des Körpers,
wie die Lungen, aufgebracht werden kann, in ein Tier injiziert werden
kann oder auch mit den anderen Komponenten des Testsatzes aufgebracht
werden kann auf und gemischt werden kann.
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Die
Komponenten des Testsatzes können
auch in getrockneter oder lyophilisierter Form bereitgestellt werden.
Werden Reagentien oder Komponenten als getrocknete Form bereitgestellt,
erfolgt die Rekonstitution im Allgemeinen durch Zugabe eines geeigneten
Lösungsmittels.
Es ist beabsichtigt, dass das Lösungsmittel auch
in einem anderen Behältermittel
bereitgestellt werden kann.
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Die
Testsätze
umfassen typischerweise auch ein Mittel, um die Röhrchen in
einem verschlossenen Behältnis
zum kommerziellen Verkauf, wie z.B. spritz- oder blasgeformte Kunststoff
Behälter,
in denen die gewünschten
Röhrchen
enthalten sind, einschließen.
Ohne Rücksicht
auf die Anzahl oder den Typ von Behältern können die Testsätze auch
ein Instrument zur Unterstützung
der Inkjektion/Nerabreichung oder Platzierung der fertigen Komplexzusammensetzung
im Körper
eines Tiers umfassen oder damit verpackt sein. Ein solches Instrument
kann ein Inhaliergerät,
eine Spritze, Pipette, Pinzette, ein Messlöffel, eine Augentropfvorrichtung
oder jedes andere medizinisch bewährte Abgabevehikel sein.
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G. Tiermodell zur mikroskopischen
Tumorinokulation und Residualerkrankung
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst die Entwicklung
eines Tiermodells zur Analyse von mikroskopischen Residualkarzinomen
und mikroskopischen Inokulation von Körperhöhlen. "Karzinom", wie hier verwendet, kann sich auf
eine einzelne Zelle oder eine mehrzellige Tumormasse beziehen. Bei
einer mikroskopischen Erkrankung besteht der "Tumor" aus einer oder einigen wenigen Karzinomzellen,
die mit dem bloßen
Auge nicht beobachtet werden können.
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Das
hier beschriebene Tiermodell simuliert insbesondere (i) die postoperative
Umgebung von Kopf- und Halskrebspatienten, insbesondere in den fortgeschrittenen
Stadien der Erkrankung und (ii) die Körperhöhle eines befallenen Individuums,
wobei sich ein mikroskopisches Karzinom entwickelt hat. Das Modell
leitet sich, entsprechend anderen Tiermodellen für Krebs, von der Inokulation
von Tumorzellen in ein Tier ab. Eine Unterscheidung allerdings liegt
darin, dass subkutan eine Tasche geschaffen wird, die ein physiologisches Äquivalent
zu einer natürlichen
Körperhöhle oder
zu einer postoperativen Körperhöhle darstellt,
die durch die Exzision einer Tumormasse erzeugt worden ist.
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Die
vorliegenden Erfindungen ziehen als Beispiel Nacktmäuse als
Modellorganismus heran. Praktisch kann jedes Tier eingesetzt werden,
allerdings zur erfindungsgemäßen Verwendung.
Besonders bevorzugte Tiere sind kleine Säuger, die routinemäßig bei
Laborprotokollen verwendet werden. Noch stärker bevorzugte Tiere sind
diejenigen aus der Nagergruppe, wie Mäuse, Ratten, Meerschweinchen
und Hamster. Kaninchen sind ebenfalls eine bevorzugte Spezies. Die
Kriterien zur Auswahl eines Tiers hängen großenteils von der besonderen
Präferenz
eines Forschers ab.
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Der
erste Schritt besteht darin, einen Gewebelappen in dem experimentellen
Tier zu erzeugen. Der Begriff "Gewebelappen" bedeutet eine Inzision
im Fleisch des Tieres, die das Zielgewebe exponiert. Es ist im Allgemeinen
bevorzugt, dass eine Inzision in der dorsalen Flanke eines Tiers
erfolgt, die eine leicht zugängliche
Stelle darstellt. Es ist allerdings selbstverständlich, dass eine Inzision
auch an anderen Punkten auf dem Tier vorgenommen werden könnte, und
die Wahl der Gewebestellen kann von verschiedenen Faktoren abhängig sein,
wie dem bestimmten Typ von Therapeutika, die untersucht werden.
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Nachdem
eine Zielgewebestelle exponiert ist, werden die Karzinomzellen,
entweder einzeln oder in mikroskopischen Tumoren mit der Gewebestelle
in Kontakt gebracht. Die zweckmäßigste Weise
zum Inokulieren der Krebszellen in die Gewebestelle besteht im Aufbringen
einer Suspension von Gewebekulturmedium, das die Zellen enthält, auf
das exponierte Gewebe. Die Krebszellen-Applikation kann durch einfache
Verwendung einer Sterilpipette oder jedes anderen zweckmäßigen Applikators
erreicht werden. Natürlich
wird diese Verfahrensweise unter sterilen Bedingungen durchgeführt.
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Bei
einer Ausführungsform
werden 2,5 × 106 SCCHN-Zellen in die exponierte Gewebetasche
einer Nacktmaus inokuliert. Die Fachleute sind in der Lage für einen
gegebenen Zweck leicht zu bestimmen, welches die geeignete Anzahl
von Zellen ist. Die Anzahl von Zellen hängt von verschiedenen Faktoren
ab, wie der Größe des Tieres,
der Inzisionsstelle, der Replikationskapazität der Tumorzellen selbst, der
Zeit, die für
das Tumorwachstum beabsichtigt ist, der potentiellen zu testenden
Antitumortherapie und dergleichen. Obwohl die Entwicklung eines
optimalen Modellsystems für
jeden bestimmten Typ von Tumor eine bestimmte Einstellung in der
Anzahl der verabreichten Zellen erfordern kann, bedeutet dies keinesfalls
ein übergebührliches
Maß an experimenteller
Arbeit. Die Fachleute auf dem Gebiet der Tierversuche wissen, dass
eine solche Optimierung erforderlich ist.
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Dies
kann beispielsweise durch das Durchführen von Vorversuchen erreicht
werden, wobei unterschiedliche Anzahlen von Zellen an das Tier abgegeben
werden und das Zellwachstum nach dem Wiederverschließen der
Gewebetasche überwacht
wird. Natürlich
ergibt die Verabreichung von größeren Anzahlen
von Zellen eine größere Population
von mikroskopischen Residualtumorzellen.
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Bei
der vorliegenden Untersuchung wurden die Hautlappen unter Verwendung
von Matratzennähten wirksam
verschlossen. Es wird allerdings davon ausgegangen, dass Fachleute
jedes aus einer Vielzahl von Methoden einsetzen können, die
routinemäßig zum
Verschließen
der Inzision eingesetzt werden, wie die Verwendung von Klebstoffen,
Klemmen, Stichen, chirurgischen Nahtmaterialien, etc., in Abhängigkeit
von der bestimmten betrachteten Verwendung.
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H. Beispiele
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Die
folgenden Beispiele sind hauptsächlich
zur Erläuterung
bestimmter spezielle Ausführungsformen bereitgestellt
und sollten keineswegs als Einschränkung des Umfangs der Erfindung
betrachtet werden.
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BEISPIEL 1
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Wachstumssuppression von
menschlichen Kopf- und Halskrebszellen durch das Einbringen eines
Wildtyp-p53-Gens über
ein rekombinantes Adenovirus
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Materialien und Methoden
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Zelllinien
und Kulturbedingungen. Menschliche SCCHN-Zelllinien Tu-138 und Tu-177
wurden beide am Department of Head and Neck Surgery, M. D. Anderson
Cancer Center, entwickelt. Tu-138 und Tu-177 wurden aus dem gingivo-labialen
mäßig differenzierten
Plattenepithel- bzw. einem schlecht differenzierten Plattenepithel
der Larynx entwickelt. Beide Zelllinien wurden mittels primärer Explantattechnik
entwickelt und sind in athymischen Nackt- und SCID-Mäusen cytokeratinpositiv
und kanzerogen. Diese Zellen wurden in DMEM/F12-Medium, angereichert
mit 10% hitzeinaktiviertem fetalem Rinderserum (FBS) mit Penicillin/Streptomycin
gezüchtet.
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Rekombinante Adenovirus-Präparation
und -Infektion
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Das
rekombinante p53-Adenovirus (Ad5CMV-p53) (Zhang et al., 1994) enthält den Cytomegalovirus-(CMV)-Promotor,
Wildtyp-p53-cDNA und ein SV40-Polyadenylierungssignal in einer Minigenkassette,
die in die E1-deletierte Region des modifizierten Adenovirus Typ
5 (Ad5) inseriert ist.
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Virale
Stammlösungen
wurden in 293 Zellen propagiert. Die Zellen wurden 36–40 h nach
der Infektion geerntet, pelletiert, in Phosphat-gepufferter Salzlösung resuspendiert,
lysiert und Zelltrümmer
wurden durch die Durchführung
einer CsCl-Gradientenreinigung entfernt. Das konzentrierte Virus
wurde dialysiert, aliquotiert und bei –80°C gelagert. Die Infektion wurde
durch Zugabe des Virus in DMEM/F12-Medium und 2% FBS zu Zell-Monolayern
durchgeführt,
die Zellen wurden 60 min bei 37°C
unter konstantem Rühren
inkubiert, anschließend
wurde das komplette Medium (DMEM/F12/10% FBS) zugesetzt und die
Zellen wurden für
die gewünschte
Zeitdauer bei 37°C
inkubiert.
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Northern
Blot Analyse. Gesamt-RNA wurde durch das Säure-Guanidiniumthiocyanatverfahren
von (Chomczynski und Sacchi, 1987) isoliert. Die Northern Blot Analysen
wurden mit 20 μg
der Gesamt-RNA durchgeführt.
Die Membran wurde mit einer p53-cDNA-Sonde, markiert durch das statistische
Primerverfahren in 5 × SSC/5 × Denhardts-Lösung/0,5%
SDS/denaturierte Lachssperma-DNA (20 μg/ml) hybridisiert. Die Membran
wurde auch abgestreift und für
eine RNA-Ladungskontrolle wieder mit GAPDH-cDNA als Sonde versetzt. Die
exprimierten relativen Mengen von p53 wurden durch ein Densitometer
(Molecular Dynamics Inc., Sunnyvale, CA) bestimmt.
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Western Blot Analyse.
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Western
Blot Analyse. Gesamtzelllysate wurden durch 5 s Ultrabeschallung
der Zellen 24 h nach Infektion in RIPA-Puffer (150 mM NaCl, 1,0%
NP-40, 0,5% DOC, 0,1% SDS, 50 mM Tris, pH 8,0) hergestellt. Mit 50 μg Protein
aus den Proben wurde eine 10-%-SDS-PAGE durchgeführt und auf Hybond-ECL-Membran (Amersham) übergeführt. Die
Membran wurde mit Blotto/Tween (5% fettfreie Trockenmilch, 0,2%
Tween 20, 0,02% Natriumazid in Phosphat-gepufferter Salzlösung) blockiert
und mit den primären
Antikörpern,
Maus-Anti-Human-p53-monoklonalem
Antikörper
PAb1801 und Maus-Anti-Human-β-Actin-monoklonalem Antikörper (Amersham)
und dem sekundären
Antikörper
Meerrettichperoxidase-konjugiertem Ziegen-Anti-Maus-IgG (Boehringer
Mannheim, Indianapolis, IN) als Sonde versetzt. Die Membran wurde
verarbeitet und, wie vom Hersteller vorgeschlagen, entwickelt.
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Immunhistochemische
Analyse. Die infizierten Zellmonolayer wurden mit 3,8% Formalin
fixiert und mit 3% H2O2 in
Methanol 5 min behandelt. Die immunhistochemische Färbung wurde
unter Verwendung des Vectastain Elite Testsatzes (Vector, Burlingame,
CA) durchgeführt.
Der verwendete primäre
Antikörper
war der Anti-p53-Antikörper
PAb1801, und der sekundäre
Antikörper
war ein Avidin-markiertes Anti-Maus-IgG (Vector). Das biotinylierte
Meerrettichperoxidase-ABC-Komplex-Reagens wurde zum Nachweis des
Antigen-Antikörper-Komplexes
verwendet. Bei jedem Immunfärbeexperiment
wurden Adsorptions- Vorkontrollen
angewandt. Die Zellen wurden anschließend mit Harris-Hämatoxylin
(Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) gegengefärbt.
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Zellwachstumstest.
Die Zellen wurden in einer Dichte von 2 × 104 Zellen/ml
in 6-Well-Platten in dreifacher Ausführung aufgestrichen. Die Zellen
wurden entweder mit Wildtyp (Ad5CMV-p53) oder mit replikationsdefektem Adenovirus
als Kontrolle infiziert. Die Zellen wurden alle 2 Tage geerntet,
gezählt
und ihre Lebensfähigkeit
wurde durch Trypanblau-Ausschluß bestimmt.
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Hemmung
des Tumorwachstums in vivo. Die Wirkung von Ad5CMV-p53 auf die entwickelten
subkutanen Tumorknoten wurde in Nacktmäusen in einer definierten pathogenfreien
Umgebung bestimmt. Die Experimente wurden von behördlichen
Komitees sowohl auf den Tierschutz als auch den Einsatz der Genforschung überprüft und genehmigt.
Kurz gesagt, wurden nach der Induktion von Acepromazin/Ketamin-Anästhesie
drei getrennte subkutane Hautlappen bei jedem Tier aufgeklappt,
und 5 × 106 Zellen in 150 ml Komplettmedium wurden
subkutan in jeden Hautlappen unter Verwendung einer stumpfen Nadel
injiziert; die Zellen wurden mit einer horizontalen Matratzennaht
in der Tasche gehalten. Für
jede Zelllinie wurden vier Tiere verwendet. Nach 4 Tagen wurden
die Tiere wieder anästhesiert,
und die Hautlappen wurden zur Abgabe von 100 ml von 1) Ad5CMV-p53
(50 MOI) in den rechten vorderen Hautlappen; 2) replikationsdefektem
Virus (50 MOI) in den rechten hinteren Hautlappen; und 3) Transportmedium
allein in die linke hintere Flanke erneut aufgeklappt. Sämtliche
Injektionsstellen hatten subkutane sichtbare und tastbare Knoten
entwickelt, bevor die Behandlung verabreicht wurde. Die Tiere wurden
täglich
beobachtet und nach 20 Tagen getötet.
Das in vivo Tumorvolumen wurde unter der Annahme einer kugeligen
Form berechnet, wobei der durchschnittliche Tumordurchmesser als
Quadratwurzel des Produkts der Querschnittdurchmesser berechnet
wurde. Nach der Tötung wurden
die herausgeschnittenen Tumore mit einer Mikrometerschraube dreidimensional
vermessen, um das Tumorvolumen zu bestimmen. Ein nicht-parametrischer
Zwei-Wege-Friedmann-ANOVA-Test wurde zum Testen der Signifikanz
des Unterschiedes zwischen den gemittelten Proben verwendet. Das
Softwarepaket SPSS/PC+ (SPSS Inc. Chicago, IL) wurde verwendet.
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Ergebnisse
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Adenovirale
Infektion von SCCHN-Zellen. Die Bedingungen für die optimale adenovirale
Transduktion von Tu-138- und Tu-177-Zellen wurde durch Infektion
dieser Zellen mit Adenovirus, der das E. coli-β-gal-Gen exprimiert, bestimmt.
Die Transduktionseffizienz wurde durch Zählen der Anzahl von blauen
Zellen nach X-gal-Färbung
bewertet. Es bestand anscheinend eine lineare Beziehung zwischen
der Anzahl von infizierten Zellen und der Anzahl von verwendeten
Adenovirusteilchen. Die mit einer einzigen Dosis von 100 MOI β-gal-Adenovirus angeimpften
Zellen zeigten 60% blaue Zellen (1), und
dies wurde durch mehrere Infektionen auf 100% verbessert. Die Transduktionseffizienz
dieses Vektors in SCCHN-Zellen ist zu derjenigen von anderen zuvor
untersuchten Zelllinien recht unterschiedlich: HeLa, HepG2, LM2
und humane nicht-kleinzellige Lungenkrebszelllinien zeigten 97%
bis 100% Infektionseffizienz nach Inkubation mit 30 bis 50 MOI-β-gal-Adenovirus
(Zhang et al., 1994).
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Expression
von exogener p53-mRNA in Adenovirus-infizierten SCCHN-Zellen. Für diese
Studie wurden zwei humane SCCHN-Zelllinien gewählt: Beide Zelllinien, Tu-138
und Tu-177, besitzen
ein mutiertes p53-Gen. Dieses unlängst erzeugte rekombinante
Wildtyp-p53-Adenovirus,
Ad5CMV-p53, wurde zur Infektion von Tu-138- und Tu-177-Zellen verwendet.
24 h nach der Infektion wurde die Gesamt-RNA isoliert, und eine Northern
Blot Analyse wurde durchgeführt.
Die transformierte primäre
menschliche embryonale Nierenzelllinie 293 wurde aufgrund ihres
hohen Expressionsniveaus des p53-Genprodukts als positive Kontrolle
verwendet, wohingegen K562, eine Lmyphoblastomzelllinie mit einer
homozygoten Deletion des p53-Gens, die negative Kontrolle war. Die
Niveaus der endogenen 2,8 kb p53-mRNA, die in den Proben nachgewiesen
wurden, die aus den mock-infizierten Zellen und aus den Zellen,
die mit einem replikationsdefekten Adenovirus dl312 infiziert waren,
waren ähnlich.
Bis zu 10fach höhere
Niveaus an exogener 1,9 kb p53-mRNA waren in den mit Ad5CMV-p53
infizierten Zellen vorhanden, was anzeigt, dass die exogene p53-cDNA
erfolgreich in diese Zellen transduziert und effektiv transkribiert
wurde. Interessanterweise war das Niveau von endogener p53-mRNA in
diesen Zellen 5fach höher
als in den experimentellen Kontrollen. Die Northern Blots zeigten
keinen Beweis für
eine Ad5CMV-p53 (DNA)-Verunreinigung der RNA.
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Expression
von p53-Protein in Adenovirus-infizierten SCCHN-Zellen. Eine Western
Blot Analyse wurde zum Vergleich der Konzentrationen an p53-mRNA
zu der Menge an produziertem p53-Protein durchgeführt. Eine
p53-Bande, die durch den monospezifischen Anti-p53-Antikörper PAb1801 erkannt wurde,
wurde in Zellextrakten, die aus sämtlichen Proben isoliert wurden,
mit Ausnahme von K562-Zellen, festgestellt. Die Zelllinie 293 zeigte
hohe Konzentrationen des p53-Proteins. Proben, die aus falsch infizierten
Tu-138- und Tu-177-Zellen
infiziert wurden, zeigten niedrige Konzentrationen des p53-Proteins.
Das p53-Expressionsniveau
blieb demjenigen in den Zellen ähnlich,
die mit dem dl312-Adenovirus infiziert waren. Die Konzentrationen
an p53-Antigen, die in Ad5CMV-p53-infizierten Zellen nachgewiesen
wurden, waren wesentlich höher
als die Konzentrationen der endogenen mutierten Proteine in beiden
Zelllinien. Dieses Ergebnis zeigt, dass die exogene p53-mRNA, die
aus Zellen produziert wurde, die mit Ad5CMV-p53 infiziert waren,
effizient in immunreaktives p53-Protein translatiert wird. Außerdem ergab
die immunhistochemische Analyse von mit Ad5CMV-p53 infizierten Zellen
die charakteristische nukleäre
Färbung
des p53-Proteins, während
mock-infizierte Zellen trotz der Gegenwart des p53-Proteins in diesen
Zellen nicht in der Lage waren, eine entsprechende Färbung zu
zeigen. Die Unfähigkeit
zum Nachweis des Proteins kann zu der Unempfindlichkeit des Tests
beitragen.
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Wirkung
von exogenem p53 auf das SCCHN-Zellwachstum in vitro. Zellen, die
mit kontrolliertem dl312-Virus infiziert waren, besaßen Wachstumsgeschwindigkeiten
entsprechend demjenigen, der mock-infizierten Zellen (2A und 2B),
wohingegen das Wachstum der Ad5CMV-p53-infizierten Tu-138- (2A) und Tu-177-Zellen (2B)
stark unterdrückt
war. 24 h nach der Infektion trat eine scheinbare morphologische Änderung
auf, wobei Teile der Zellpopulation sich abrundeten und ihre äußeren Membranen
Blasen bildeten. Dies ist Teil einer Reihe von histologisch vorhersagbaren
Ereignissen, die den programmierten Zelltod ausmachen. Die Wirkung
war in den Tu-138-Zellen vorherrschender als in den Tu-177-Zellen. Zellen, die
mit dem replikationsdefekten Adenovirus dl312 infiziert waren, zeigten normale
Wachstumsmerkmale, ohne histomorphologische Abnormitäten. Die
Wachstumstests waren in vier wiederholten Experimenten reproduzierbar.
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Hemmung
des Tumorwachstums in vivo. Vier Tiere wurden für jede Zelllinie getestet.
Ein Tier in der Tu-177-Gruppe starb nach der zweiten Hautlappenoperation
und Durchführung
der therapeutischen Eingriffe, vermutlich aufgrund der starken Anästhesie
und anschließender
Verstümmelung
durch die Käfiggenossen.
Die Nekropsie ergab keinen Beweis für Metastase oder systemische
Auswirkungen. Größenmäßig erkennbare
Tumore sind auf beiden hinteren Hautlappen der Tiere zu erkennen
(d. h. die Stellen, die kein Ad5CMV-p53 erhielten). Die fehlende
Tumorprogression ist in den rechten vorderen Hautlappen der Tiere
signifikant, die Ad5CMV-p53 erhielten (p < 0,04). Dass Tu-177-Zellen eine langsamere
Wachstumsgeschwindigkeit aufweisen, wurde bereits bei diesen Tieren
festgestellt. Zwei Tiere in der Tu-138-Gruppe wurden frühzeitig getötet, da sie ein schnelles Wachstum
und Ulzeration der Tumor-Kontrollstellen
erfuhren. Sämtliche
chirurgischen Stellen wiesen entwickelte Läsionen von mindestens 9 mm
3 vor dem Eingriff auf. Die Tumorvolumina
bei der Nekropsie sind in Tabelle 4 gezeigt. Die Unterschiede im
Volumen waren in der Tu-177-Gruppe statistisch nicht signifikant,
was eine Wiedergabe der begrenzten Probengröße sein kann. TABELLIE
4 Wirkung
von Ad5CMV-p53 auf das Tumorwachstum in Nacktmäusen
a - a Die Zellen wurden subkutan bei 5 × 106 Zellen/Hautlappen injiziert. Die Tumorgrößen wurden
20 Tage nach der Behandlung bestimmt. Die Nummern in Klammern stellen
die Anzahl der bewerteten Tiere dar. b Ad5CMV-p53
ist als p53 abgekürzt;
dl312 ist eine Abkürzung
für Ad5(dl312).
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BEISPIEL 2
-
In vivo molekulare Therapie
mit p53-Adenovirus für
residuale Kopf- und Hals-Plattenepithelkarzinome
-
Materialien und Methoden
-
Zellinien
und Kulturbedingungen. Die menschlichen SCCHN-Zelllinien Tu-138,
Tu-177, MDA 686-LN und MDA 886 wurden bekanntlich schon früher charakterisiert
(Clayman et al., 1993; Sacks et al., 1988). Diese Zellen wurden
in Dulbeccos modifiziertem Eagle-Medium
(DMEM/F12), angereichert mit 10% Hitze-inaktiviertem fetalem Rinderserum
(FBS) und Penicillin/Stregtomycin, gezüchtet.
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Rekombinante
Adenovirusherstellung und -infektion; Zellwachstumstest; Western
Blot Analyse. Sämtliche
Verfahren wurden bereits in Beispiel 1 beschrieben. Die Zellwachstumstests
wurden alle dreifach durchgeführt.
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In
vivo Transduktion mit β-Galactosidase-Adenovirus.
Die X-gal-Färbung
der Gewebeproben wurde auf O.C.T.-gefrorenen Gewebeschnitten durchgeführt, um
die Transduktionseffizienz zu bestimmen. 8 μm dicke Proben wurden in kaltem
PBS gewaschen und in 0,5% Glutaraldehyd bei Raumtemperatur 5 min
fixiert. Anschließend
wurden die Deckgläschen
zweimal mit 4°C
PBS gewaschen und 4 hin X-gal-Lösung
(1,3 mM MgCl2; 15 mM NaCl; 44 mM Hepes-Puffer
pH 7,4; 3 mM Kaliumferricyanid; 3 mM Kaliumferrocyanid; 2% X-gal in
DMF) inkubiert. Die Deckgläschen
wurden mit Hämatoxylin
und Eosin gegengefärbt.
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Immunhistochemische
Analyse. Formalin-fixierte Paraffin-eingebettete in vivo Tiertestgewebe
wurden auf 4–5 μm zerschnitten,
bei 60°C
getrocknet, deparaffinisiert und mit destilliertem Wasser hydratisiert.
Anschließend
wurden die Schnitte mit 0,5% Saponin in destilliertem Wasser behandelt
und in mehreren Wechsel mit destilliertem Wasser gespült; die
endogene Peroxidaseaktivität
wurde mit 3% Wasserstoffperoxid in Methanol geblockt, gefolgt vom
Spülen
unter mehreren Wechseln mit destilliertem Wasser. Die Schnitte wurden unter
Verwendung eines Sharp Mikrowellenofens, Modell R9H81, der bei einer
Frequenz von 2450 MHz bei 700 Watt betrieben wurde, 3 min in destilliertem
Wasser Mikrowellen-bestrahlt. Nach dem Abkühlen wurden die Schnitte mehrmals
mit destilliertem Wasser gewaschen und in PBS übergeführt; immunhistochemische Studien
wurden unter Verwendung der Avidin-Biotin-Peroxidasekomplex(ABC)-Methode
von Hsu et al. (1981) folgendermaßen durchgeführt: Die
Schnitte wurden mit normalem Pferdeserum geblockt und über Nacht
bei 4°C
mit Kaninchen-Anti-Human-p53-polyklonalem Antikörper, Klon OM-1, 1:80 (Signet
Laboratories, Denham, MA) inkubiert. Sodann wurde ein Anti-Kaninchen-IgG-Elitetestsatz
(Vector Laboratories, Burlingame, CA) zur Anwendung der biotinylierten
Anti-Kaninchen-IgG- und ABC-Komplexe verwendet, die jeweils 45 min
inkubiert wurden. Die Immunfärbereaktion
wurde unter Verwendung von 0,5% DAB in PBS, enthaltend 0,01% Wasserstoffperoxid
(pH 7,6) sichtbar gemacht, mit 0,01% Toluidinblau gegengefärbt, dehydriert,
geklärt
und in Permount fixiert. Zur Verifizierung der Spezifität der Immunfärbereaktion
wurde eine Immunperoxidasefärbung
unter Anwendung desselben Verfahrens wie bei den Testproben auf
einer bekannten Cytospin-positiven Gewebekultur einer Plattenepithelkarzinom-Zelllinie
sowie auf einer negativen Kaninchen-monoklonalen Antikörperkontrolle
durchgeführt.
-
Hemmung
des Tumorwachstums in vivo. Diese Verfahrensweise wurde durchgeführt, wie
in Beispiel 1 beschrieben. Sämtliche
Operationsstellen wurden pathologisch sowie durch Nekropsie-Analyse
auf systemische Toxizität
bewertet.
-
Ergebnisse
-
Auswirkung
von exogenem p53 auf das SCCHN-Zellwachstum in vitro. Beispiel 1
beschrieb die in vitro Hemmung des Zellwachstums durch Ad5CMV-p53
in SCCHN-Zelllinien mit endogen mutiertem p53. Dieses vorliegende
Beispiel soll bestimmen, ob SCCHN-Zelllinien mit endogenem Wildtyp-p53 ähnlich befallen
werden würden.
Die Auswirkung von Ad5CMV-p53 auf nicht-maligne Fibroblasten wird
ebenfalls untersucht.
-
Für diese
Studie wurden vier menschliche SCCHN-Zelllinien ausgewählt. Tu-138
und Tu-177 besitzen ein mutiertes p53-Gen, wohingegen MDA 686-LN
und 886 beide homozygot für
das Wildtyp-p53-Gen sind. Eine aus dem normalen Fibroblasten-Auswachstum
abgeleitete Fibroblastenzelllinie, die karyotypisch normal und nicht-tumorigen
ist, wurde als nicht-maligne Kontrollzelllinie verwendet. Zellen,
die mit dem Kontrollvirus dl312 infiziert waren, besaßen Wachstumsgeschwindigkeiten ähnlich denjenigen
der mock-infizierten Zellen, wohingegen das Wachstum von mit Ad5CMV-p53
infizierten Zellen wesentlich supprimiert war. (3A, 3B, 3C UND 3D). 24 bis 48 h nach der Infektion trat eine
scheinbare morphologische Änderung in
sämtlichen
Tumorzellen auf, wobei Teile der Zellpopulation abgerundet waren
und ihre Außenmembranen Blasen
bildeten. Dies sind Teile einer Reihe von histologisch vorhergesagten
Ereignissen, die den programmierten Zelltod darstellen. Die Wirkung
trat in Zellen mit endogenem mutiertem p53 früher auf als in denjenigen mit
Wildtyp p53. Zellen, die mit dem replikationsdefekten Adenovirus
dl312 infiziert waren, zeigten normale Wachstumscharakteristika
ohne histomorphologische Abnormitäten. Die Wachstumstests waren
in vier wiederholten Experimenten reproduzierbar.
-
Expression
von exogenem p53-Protein in Adenovirus-infizierten normalen Fibroblasten
und ihre Auswirkung auf die Wachstumsgeschwindigkeit. Zusätzlich wurde
auch die Wirkung des Ad5CMV-p53 auf karyotypisch normale und nicht-tumorigene
Fibroblastenzelllinien untersucht. Diese Zellen wurden während der
Entwicklung von primären
Tumorzelllinien isoliert. 24 h nach der Infektion wurde eine Western
Blot Analyse durchgeführt,
um die Konzentrationen von Protein zu vergleichen, die durch die
verschiedenen infizierten Zelltypen produziert wurden. Eine p53-Bande,
die von dem monospezifischen Anti-p53-Antikörper PAb1801 erkannt wurde,
wurde in Zellextrakten, die aus sämtlichen Proben isoliert wurden,
die mit dem Ad5CMV-p53 infiziert waren, festgestellt. Wie in Beispiel
1 gesehen wurde, zeigte die Zelllinie Tu-138, die mit dem p53-Adenovirus infiziert
war, hohe Konzentrationen an p53-Protein nach der Transduktion und
diente als Kontrolle. Das p53-Expressionsniveau blieb sowohl in
mock-infizierten als auch in dl312 infizierten Zellen ähnlich.
Die Ad5CMV-p53-infizierten
Fibroblasten zeigten höhere
Konzentrationen an p53-Protein als diejenigen der Kontrollzellen.
Dieses Ergebnis gibt an, dass das p53-Gen in normale Fibroblasten,
die mit Ad5CMV-p53 infiziert waren, wirksam translatiert wird, wie
durch die Produktion von immunreaktivem p53-Protein bewiesen. Die Proteinexpressions-
und Transduktionswirksamkeit der Cytospins von Ad5CMV-p53-infizierten
Fibroblasten wurden durch immunhistochemische Analyse verifiziert.
Diese Fibroblastenzelllinie zeigte, unabhängig vom Eingriff (mock-infiziertes, replikationsdefektes
Virus oder Ad5CMV-p53) normale Wachstumsgeschwindigkeit und Morphologie
(4). Diese Experimente wurden zweimal wiederholt
und auch in anderen normalen menschlichen Fibroblastenzelllinien
verifiziert.
-
In
vivo Transduktionswirksamkeit. Zum Messen der Wirksamkeit des Gentransfers
in vivo wurde der subkutane Hautlappen 72 h nach dem molekularen
oder Kontrolleingriff resektiert. Dosis-Antwort-Experimente mit
dem Adenovirus-β-Galactosidase-Marker-Vektor
zeigen eine Dosis-Antwort-Transduktionswirksamkeit in diesem Modell.
Dies wurde durch immunhistochemische Analyse 4 Tage nach der Infektion
mit Ad5CMV-p53 bestätigt.
Beide Gruppen von Experimenten zeigten eine in vivo Dosis-Antwort,
die bereits in vitro beschrieben wurde (Beispiel 1). In keinen Fällen beeinflussten
die Virusdosen über
1010 PFU die Expression von p53 in anderen
Organsystemen, einschließlich
Gehirn, Leber, Lunge, Herz, abdominale viszerale Organe und Haut. Diese
Experimente erläutern
eine Dosis-Antwort-Beziehung zwischen dem viralen Titer und der
Transduktionswirksamkeit sowie die Möglichkeit, eine ausgiebige,
vorübergehende
Expression des transduzierten Gens innerhalb des gewünschten
Operationsmodellgebietes zu erreichen.
-
Suppression
des Tumorwachstums in vivo. Studien wurden konzipiert, um zu bestimmen,
ob der in vivo Ad5CMV-p53-vermittelte Gentransfer die Entwicklung
oder das Wachstum von SCCHN-Zellen, die in einem subkutanen Hautlappen
implantiert waren, beeinflussen würde. Um dieses Ziel zu erreichen,
wurde ein mikroskopisches Residualerkrankungsmodell geschaffen.
In diesem Modell wurden drei subkutane Hautlappen auf athymischen
weiblichen Nacktmäusen
aufgeklappt und 2,5 × 106 Tumorzellen wurden mit einer Pipette inokuliert.
Statt des Zulassens der Knotenbildung durch die Tumorzellen (die
im Allgemeinen nach 4 Tagen auftreten), erfolgte eine Einzeldosis
mit einer Molekülintervention
48 h nach der Tumorzellen-Inokulation. Auf diese Weise, obwohl keine
großen
Tumore vorhanden waren, befanden sich mikroskopische Tumorzellen
innerhalb der operativen Stelle und simulierten die klinische Zwangslage
der operativen Exzision von sämtlichen großflächigen Tumoren
nach. Die Entwicklung von Tumoren war direkt mit der Anzahl von
Tumorzellen, der für die
Implantation zugeteilten Zeit und der Dosis von Ad5CMV-p53 verknüpft. Von
den Mäusen,
die mikroskopisch implantierte Tumorzellen (2,5 × 106)
erhielten und mit Ad5CMV-p53 bei 108 Plaque-bildenden
Einheiten (PFU) oder mehr behandelt wurden, entwickelten nur zwei
Tumore, beide waren mit der Wildtyp-p53-Zelllinie (MDA 886-LN) implantiert.
Sämtliche
anderen Zelllinien zeigten eine fehlende Tumorentwicklung (Tabelle
5). Diese Experimente zeigen eindeutig, dass das Wachstum von mikroskopischen
Tumorzellen bei Exposition gegenüber
Ad5CMV-p53 wirksam in vivo supprimiert werden kann. Die Tumorbildung
wurde am Ende eines 12-wöchigen
Zeitraums (früherer
Tierverlust in den Fällen
einer übermäßig großen Tumorlast)
durch eine allgemeine und histologische Analyse der Operationsstellen
bewertet. Die Daten der Tumorentwicklung sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
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TABELLE
5 Wirkung
von Ad5CMV-p53 auf die Tumorigenität in einem mikroskopischen
Residualerkrankungsmodell für SCCHN
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Die
immunhistochemische Analyse wurde an den Tumorschnitten von Testtieren
durchgeführt.
Diese Zelllinie besitzt das Wildtyp-endogene p53-Gen. Bei dem wachstumsfähigen Tumor
MDA 686-LN (mock-Infektion) lag eine mangelnde signifikante basaler
Immunfärbung
vor. 107 PFU Ad5CMV-p53 zeigten bei der
Immunfärbung
eine periphere Tumornekrose in dem eher zentraleren Teil des Tumors.
108 PFU Ad5CMV-p53 ergaben bei der Immunfärbung eine
Totalnekrose des Tumors, die in der gesamten operativen Tasche festgestellt wurde,
wobei mehrere Schichten Protein exprimierten, einschließlich Stroma
und oberflächliche
Muskelschichten. 109 PFU Ad5SCMV-p53 zeigen ähnliche
Ergebnisse wie 108 PFU Ad5CMV-p53, allerdings
eine erhöhte exogene
p53-Expression an der gesamten Operationsstelle, und Ödeme sind
vorherrschend.
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Unter
Verwendung von Tieren, die als ihre eigenen internen Kontrollen
dienen, erhöhten
Implantate von 4,0 × 106 oder mehr Zellen die Entwicklung von subkutanen
Implantaten im Vergleich zu der Tumorimplantation von 2,5 × 106 Zellen wesentlich (P < 0,01), auch bei Behandlung an der
Operationsstelle mit Ad5CMV-p53 48 h nach der Inokulation. Wurde
eine Entwicklung von 72 oder 96 h der implantierten Zellen vor der
Ad5CMV-p53-Intervention zugelassen, erhöhte sich die Tumoraufnahme
ebenfalls. Die Dosis-Antwort-Experimente, die bei 108 und
109 PFU des Ad5CMV-p53 vorgenommen wurden,
waren bei der Hemmung der Tumorlasten von 2,5 × 106 Zellen,
die 48 h lang implantiert wurden, gleich wirksam (6).
Der endogene p53-Status von implantierten Tumorzelllinien (gleich
ob homozygotes mutiertes oder Wildtyp-p53) besaß beim Stoppen der Tumorentwicklung
wenig Einfluss auf die Wirksamkeit des Ad5CMV-p53.
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BEISPIEL 3
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Apoptoseinduktion, die
durch den Wildtyp-p53-Adenovirusgen-Transfer in Kopf- und Hals-Plattenepithelkarzinomen
vermittelt wird
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Materialien und Methoden
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Zelllinien
und Kulturbedingungen; rekombinate Adenovirusherstellung und -inffektion.
Sämtliche
Verfahrensweisen wurden durchgeführt
und die Zelllinien gehalten, wie zuvor in den Beispielen 1 und 2
beschrieben.
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DNA-Fragmentierungsanalyse.
Nach der Inkubation mit dem Wildtyp p53-Adenovirus sowie mit replikationsdefekten
Adenoviruskontrollen zu verschiedenen Zeitintervallen wurden die
Zellen geerntet, in 300 μl PBS
unter Zugabe von 3 ml Extraktionspuffer (10 mM Tris, pH 8,0, 0,1
M EDTA, 20 μg/ml
RNAse, 0,5% SDS) resuspendiert und bei 37°C 1–2 h inkubiert. Am Ende der
Inkubation wurde Proteinase K bis zu einer Endkonzentration von
100 μg/ml
zugesetzt und die Lösung
für mindestens
3 h in ein 50-°C-Wasserbad
verbracht. Die DNA wurde einmal mit einem gleichen Volumen von 0,5
M Tris (pH 8,0)-gesättigtem
Phenol extrahiert, und sodann wurde die Extraktion mit Phenol/Chloroform
wiederholt. Die präzipitierte
DNA wurde in 1% Agarosegel analysiert.
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Zellfixierung.
Für das
TUNEL-Verfahren wurden die Zellen in 1% Formaldehyd in PBS (pH 7,4)
30 min auf Eis fixiert. Anschließend wurden die Zellen mit
3 ml PBS gewaschen, in 70% eiskaltem Ethanol resuspendiert und bis
zur Verwendung bei –20°C aufbewahrt.
Für die
Zellcyclusanalyse wurden die Zellen nur in 70% eiskaltem Ethanol
fixiert.
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Terminaler
Desoxynucleotidyltransferasetest. Der Test wurde nach dem Verfahren
von Gorczyca et al. (Gorczyca et al., 1993) durchgeführt. Kurz
gesagt, wurden die Zellen nach Fixierung und Waschen in 50 μl TdT-Puffer,
enthaltend 0,2 M Natriumcacodylat (pH 7,0), 2,5 mM Tris-HCl, 2,5
mM CaCl2 (Sigma Chemical Company, St. Louis,
MO), 0,1 mM DTT (Sigma Chemical Company), 0,25 mg/ml BSA (Sigma
Chemical Company), 5 Einheiten terminale Transferase (Boehringer
Mannheim Biochemicals, Indianapolis, IN) und 0,5 nmol Biotin-16-dUTP
zusammen mit dATP, dGTP und dCTP in einer Konzentration von 20 μM resuspendiert.
Die Kontrollen wurden durch Inkubation eines separaten Aliquots
von jeder Testprobe ohne d-UTP hergestellt. Die Zellen wurden bei
37°C 30
min in der Lösung
inku biert, in PBS gespült
und in 100 μl
FITC resuspendiert, wobei die Färbelösung 4 × SSC, 0,1%
Triton X-100 und 2,5 μg/ml
fluoresziniertes Avidin (Vector Labs. Inc., Burlingame, CA) enthielt.
Die Röhrchen
wurden 30 min bei Raumtemperatur im Dunkeln inkubiert. Die Zellen
wurden in PBS mit 0,1% Triton X-100 gespült und in 0,5 ml PBS, enthaltend
Propidiumiodid (5 μg/ml)
und 70 μl
(1 mg/ml) RNAse, resuspendiert. Die Röhrchen wurden im Dunkeln auf
Eis 30 min vor der Durchflusszytometrieanalyse inkubiert.
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Durchflusszytometrieanalyse.
Sämtliche
Proben wurden unter Verwendung eines EPICS-Profile II Flow-Cytometers (Coulter
Corp., Hialeah, FL) mit der optischen Standardkonfiguration analysiert.
Mindestens 5000 Ereignisse wurden für jede Probe gesammelt. Die
Positivität
für TdT-Endmarkierung
wurde durch Subtraktion des Kontrollhistogramms von dem Testhistogramm
unter Anwendung des Immun-4-Programms der Elite-Workstationware
(Coulter Corp., Hialeah, FL) bestimmt.
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Zellwachstumstest.
Die Zellen wurden ausgepflanzt, und das Wachstum wurde überwacht,
wie in Beispiel 1 beschrieben.
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In
vivo Analyse der Apoptose. Die Gentherapie in einem mikroskopischen
Residualerkrankungsmodell von SCCHN wurde bereits vorstehend in
Beispiel 2 beschrieben.
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In
situ Endmarkierung. Die Verfahrensweise wurde wie bereits beschrieben
(Wijsman et al., 1993) durchgeführt.
Kurz gesagt, wurden Paraffinschnitte in Xylol jeweils dreimal 5
min entwachst und schrittweise durch Eintauchen der Deckgläschen jeweils
3 min in 100%, 90%, 70% und 30% Ethanollösungen hydratisiert. Die endogene
Peroxidase wurde durch Eintauchen der Deckgläschen für 20 min in 0,75% H2O2 Vol./Vol. in 100%
Methanol inaktiviert. Nach dem Waschen der Deckgläschen mit
PBS wurden die Schnitte mit 0,1% Pepsin (Fisher Scientific, Houston,
TX) Gew./Vol. in 0,1 N HCl 5 min bei 37°C verdaut und ausgiebig in PBS
gewaschen. Anschließend
wurden die Schnitte 1 h bei 37°C
in einer Feuchtkammer mit einem Endmarkierungscocktail inkubiert,
der folgendes einschließt:
0,5 Einheiten/μl
terminale Deoxynucleotidyltransferase, 0,06 mM biotinyliertes dUTP,
10 μl 5 × tdt-Puffer,
zweifach destilliertes Wasser bis auf 50 μl. Die Reaktion wurde durch Eintauchen
der Deckgläschen
in einen Puffer, enthaltend 300 mM NaCl und 30 mM NaCitrat in doppelt
destilliertem Wasser, beendet. Nach dem Waschen der Deckgläschen in
PBS wurden die Schnitte mit Meerrettichperoxidase-konjugiertem Avidin
1 h bei 37°C
in einer Feuchtkammer inkubiert. Das Färben wurde unter Verwendung
von 3,3'-Diaminobenzidin
entwickelt und die Schnitte wurden mit Methylgrün gegengefärbt.
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Ergebnisse
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Wachstumssuppression
von SCCHN-Zelllinien durch p53-Adenovirus. Die vorstehenden Beispiele zeigen,
dass das Wildtyp-p53-Gen durch einen rekombinanten adenoviralen
Vektor wirksam in SCCHN-Zelllinien transduziert werden kann. Folglich
verlieren die betroffenen Tumorzellen ihre Fähigkeit zur Proliferation in
vitro sowie in vivo. Die Suppressionswirkung ist von dem endogenen
p53-Status der Zelllinien unabhängig. Die
Auswertungen der bisherigen Wachstumsgeschwindigkeit wurden in einem
einwöchigen
Abstand durchgeführt.
Das vorliegende Beispiel untersucht die frühen Auswirkungen des Wildtyp-p53
auf das SCCHN-Zellwachstum
(d. h. die früheren
Zeitintervalle, Stunden).
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Bei
dieser Studie wurden zwei repräsentative
Zelllinien verwendet. Die Zelllinie Tu-138 beherbergt ein mutiertes
p53-Gen, wohingegen die Zelllinie MDA 686-LN ein Wildtyp-p53-Gen besitzt. Zellen,
die mit dem replikationsdefekten Virus dl312 infiziert waren, besaßen Wachstumsgeschwindigkeiten,
entsprechend denjenigen der mock-infizierten Zellen (5A und 5B).
Andererseits war das Wachstum der Ad5CMV-p53-infizierten Tu-138-Zellen
(5A) und der MDA 686-LN-Zellen (5B) signifikant unterdrückt. Es war offensichtlich,
dass das exogene p53-Protein eine frühere und tiefgreifendere Wachstumssuppression
der Tu138 im Vergleich zu MDA 686LN aufwies. Es wurde eine offensichtliche
morphologische Änderung
festgestellt, wobei sich Teile der Zellpopulationen abrundeten und
ihre Außenmembranen
Bläschen
bildeten, entsprechend der Apoptose, die gleichzeitig mit dem Start
der Wachstumssuppression auftrat. Zellen, die mit dem replikationsdefekten
Adenovirus dl312 infiziert waren, zeigten normale Wachstumsmerkmale,
ohne histomorphologische Abnormitäten. Wichtigerweise wurden
diese Wirkungen nicht nach der p53-Adenovirusinfektion von karyotypisch
normalen Fibroblasten, wie vorstehend in Beispiel 2 ausgeführt, sowie
in menschlichen oralen Keratinozyten (immortalisiert, allerdings
nicht tumorigen) festgestellt.
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DNA-Fragmentierungsanalyse.
Einer der charakteristischen Marker bei der Apoptose, der sich von
der Nekrose unterscheidet, ist das biochemisch feststellbare Auftreten
des Bandenmusters von DNA-Fragmenten. Zur Bestätigung der Feststellung, dass
die Zellen nach der p53-Adenovirusinfektion eine Apoptose erfahren haben,
wurde eine Analyse der durchgeführten
DNA-Fragmentierung durchgeführt.
Chromosomale DNA, die nach der Infektion mit dem replikationsdefekten
oder dem Wildtyp p53-Adenovirus aus den überlebensfähigen Zellen extrahiert wurden,
wurden einer Agarosegelelektrophorese unterzogen. Das Auftreten
von DNA-Fragmenten, entsprechend bis ungefähr 200 bp und ihren Mehrfachen,
wurde in beiden Zelllinien festgestellt. Die fragmentierte DNA trat
22 h nach der p53-Adenovirusinfektion in Tu-138-Zelllinien auf,
wohingegen in den MDA 686-LN-Zelllinien die fragmentierte DNA nach
30 h sichtbar und 48 h nach der Wildtyp-p53-Adenovirusinfektion
offensichtlicher war. Aus den mock-infizierten und aus den dl312
infizierten Zellen tauchte keine nachweisbare fragmentierte DNA
auf.
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In
vitro terminaler Desoxynucleotidyltransferase-Test. Ein weiterer
charakteristischer Marker der Apoptose ist die morphologische Änderung
und Zerstörung
der strukturellen Organisation des Nukleus, was zu einer Chromatinkondensation
führt.
Zum Nachweis einer solchen ultrastrukturellen Änderung wurde die Elektronenmikroskopie
ausgiebig eingesetzt. Allerdings haben neuere Durchflusszytometrieverfahren
zur Identifizierung von apoptotischen Zellen aufgrund der Fähigkeit,
zelluläre
Populationen zu scannen und zu analysieren, verglichen mit der Elektronenmikroskopie
(Gorczyca et al., 1993), den Vorzug gewonnen. Der Erfinder setzte das
TUNEL-(terminal deoxynucleotidyl transferase-mediated dUTP-biotin
nick end-labeling)-Verfahren (Gorczyca et al., 1993) ein, welches
auf dem Nachweis von erheblichen DNA-Brüchen beruht, um die apoptotischen Zellen
nachzuweisen. 15 h nach der p53-Adenovirusinfektion
befanden sich 4,4% der lebensfähigen Tu-138-Zellpopulation
in apoptotischen Stadien, im Vergleich zu keinen Zellen von MDA
686-LN (6A und 6B).
Die Anzahl von apoptotischen Zellen stieg proportional an, wenn
auch die Dauer der Beo bachtung nach der p53-Adenovirusinkubation
verlängert
wurde. Nahezu 31% der Tu-138-Zellen
durchliefen nach 22 h die Apoptose. Obwohl verzögert in der anfänglichen
Induktion der Apoptose, befanden sich ungefähr 60% der MDA 686-LN-Zellen
48 h nach der p53-Adenovirusinfektion
in apoptotischen Stadien. Bemerkenswerterweise kann der Prozentsatz
von apoptotischen Zellen, wie durch das TUNEL-Verfahren bestimmt,
signifikant unterschätzt
werden, da die Analyse nur mit überlebensfähigen Zellen
durchgeführt
wurde. Diese Daten korrelierten gut mit der Wachstumsgeschwindigkeit-
und DNA-Fragmentierungsanalyse. Es existierte keine nachweisbare Zellpopulation,
die in Kontrollexperimenten unter Anwendung einer mock-Infektion
sowie von replikationsdefekten Viruskontrollen (100 M.O.I.) eine
Apoptose durchlief. Darum war die Apoptose keine Funktion von transduzierten
adenoviralen Genprodukten an sich.
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In
vivo Analyse der Apoptose. Die vorstehenden Beispiele zeigen, dass
das p53-Adenovirus die Tumorbildung in vivo unterdrückt. Dieses
Beispiel war dazu ausgelegt zu zeigen, ob die Suppression des Tumorwachstums
in vivo die Folge der Apoptose war. Eine in situ Endmarkierungsanalyse
wurde zum Nachweis apoptotischer Zellen in Paraffin eingebetteten
Schnitten, die aus Beispiel 2 erhalten wurden, durchgeführt. Eindeutig
wurde keine Färbung
in den Gewebeschnitten festgestellt, die aus MDA 686LN-tragenden
Tieren isoliert wurden, welche als Kontrolle eine PBS-Behandlung
erhalten hatten. Andererseits zeigten Gewebeschnitte, die aus MDA
686LN-tragenden Mäusen
isoliert wurden, die mit dem Wildtyp p53-Adenovirus behandelt wurden, eine
stark positive Färbung,
was zeigt, dass die Apoptose tatsächlich das an der Suppression
des Tumorwachstums in vivo beteiligte Ereignis war.
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Weiterhin
war der Erfinder bezüglich
dieser Studien bestrebt zu bestimmen, ob die Wachstumssuppression
teilweise auf dem Anhalten des Zellcyclus durch das induzierte p21-Protein
beruht oder hauptsächlich ein
Ergebnis der Apoptose ist. Westernblotting zeigte, dass das p21-Protein
in den Wildtyp-p53-Adenovirus-infizierten SCCHN-Zellen induziert
war. Allerdings ergaben die Zellcyclusanalysen, dass trotz der erhöhten Konzentration
an p21-Protein in den p53-Adenovirus-infizierten Zellen, im Vergleich
zu der S-Phase, keine nennenswerte Akkumulation von Zellen im G1-Zustand existierte.
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BEISPIEL 4
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Wachstumssuppression von
Kof- und Hals-Plattenepithelzellen durch p53-FLAG: ein wirksamer
Marker für Wege
in der Gentherapie
-
Materialien und Methoden.
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Zelllinien
und Kulturbedingungen. Rekombinante Adenovirus-Herstellung und -Infektion;
Northern Blot Analyse; Western Blot Analyse; Zellwachstumstest,
Immunhistochemische Färbung
in vitro von Zellschichten. Sämtliche
Verfahrensweisen wurden durchgeführt,
wie in Beispiel 1 beschrieben, und die Zelllinien gehalten, wie
in Beispiel 1 beschrieben.
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Generierung
des p53-FLAG-Adenovirus. Die p53-cDNA-Sequenz wurde aus dem pC53-SN durch Verdau mit
BamHI ausgeschnitten und in die BamHI-Schnittstelle von pGEM7Z kloniert.
Ein rekombinantes Plasmid mit der ordnungsgemäßen Insertorientierung wurde
anschließend
mit Acc1 und Kpn1 zur Entfernung von 22 Aminosäuren vom 3'-Ende der p53-cDNA verdaut. Ein Linker mit Acc1-Kpn1-kompatiblen
Enden, der die Sequenz des FLAG-Peptids
einschließlich
eines Stoppkodons enthielt, wurde sodann in das. verdaute Plasmid ligiert,
um das p53-FLAG-Fusionsgen zu erzeugen. Das resultiertende p53-FLAG-Fusionsgen
wurde anschließend
in einen Expressionsvektor mit dem menschlichen CMV-Promotor und
dem SV-Polyadenylierungssignal kloniert. Anschließend wurde
das Endkonstrukt in einen Shuttle-Vektor pXCJL.1 (Zhang et al.,
1994) inseriert, um ein rekombinantes p53-FLAG-Adenovirus zu generieren.
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In
vivo mikroskopische Residualerkrankungsexperimente. Die Studien
wurden in einer definierten pathogenfreien Umgebung unter Verwendung
des athymischen Nacktmäusemodellsystems,
das in Beispiel 1 beschrieben ist, durchgeführt. Zwei verschiedene Serien
von wiederholten Experimenten wurden durchgeführt. Das erste war ein Dosis-Antwort-Experiment
unter Verwendung des AdCMV-p53-FLAG-Virus in drei der vier Hautlappen
in abstei genden Konzentrationen (1010 PFU,
109 PFU, 108 PFU).
Der vierte Hautlappen diente als Kontrolle und wurde entweder gegenüber PBS
oder dem replikationsdefekten Adenovirus (DL312) randomisiert. Die
zweite Studie wurde unter Verwendung von 1010 PFU
AdCMV-p53-FLAG,
AdCMV-p53 und des replikationsdefekten Adenovirus in drei getrennten
Hautlappen durchgeführt.
Der vierte Hautlappen wurde mit dem gleichen Volumen (100 μl) sterilem
PBS angeimpft. 48 h nach der Behandlung wurden zwei von diesen Tieren
getötet,
und die Hautlappen wurden zur immunhistochemischen Analyse geerntet.
Die restlichen Tiere wurden 21 Tage beobachtet und anschließend getötet. Die
Tumorvolumina wurden unter Verwendung einer Mikrometerschaube zum
Vergleich gemessen.
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Ergebnisse
-
Expression
von mRNA nach Infektion mit dem AdCMV-p53- und AdCMV-p53-FLAG-Virus. Sowohl Tu-138
als auch MDA 686-LN wurden auf die Expression von p53-mRNA untersucht.
Die Gesamt-RNA wurde nach der Adenovirusinfektion isoliert. Eine
Northern Blot-Analyse wurde durchgeführt. zwischen den AdCMV-p53-
und AdCMV-p53-FLAG-infizierten
Zellen wurden ähnliche
Konzentrationen an exogener AdCMV-p53-mRNA nachgewiesen. Das Niveau
der p53-mRNA-Expression nach der Infektion mit AdCMV-p53 und AdCMV-p53-FLAG
war für
Tu-138 und für
MDA 686-LN vergleichbar. Eine Intensitätsschwankung hängt offenbar
mit der Beladungsdosis zusammen. Die endogene Expression von p53-mRNA
ist in den Spuren 2 und 3 in der mutierten p53-Zelllinie Tu-138
zu sehen. Es existierte keine signifikante endogene p53-mRNA-Expression
in der MDA 686-LN-Zelllinie, die für das p53-Gen der Wildtyp ist.
Diese Daten legen nahe, dass das AdCMV-p53-FLAG-Virus, wie das AdCMV-p53-Virus, erfolgreich
transduziert und effizient transkribiert wird. Die Northern Analyse
ergab keinen Beweis für
eine AdCMV-p53-DNA-Verunreinigung.
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Expression
von endogenem p53-Protein in AdCMV-p53- und AdCMV-p53-FLAG-infizierten SCCHN-Zelllinien.
Es wurde eine Western Blot Analyse durchgeführt, um die Menge an Protein,
die durch die AdCMV-p53-infizierten und die AdCMV-p53-FLAG-infizierten Zellen
exprimiert wurde, zu vergleichen. Die Proteinbanden wurden unter
Ver wendung des monospezifischen p53-Antikörpers (PAb1801) und des Anti-FLAG-M2-Antikörpers (IB13025)
auf zwei gleichzeitig laufen gelassenen Gelen identifiziert. Unter
Verwendung des p53-Antikörpers
(pAB1801) wurde in beiden Zelllinien, die mit dem AdCMV-p53 und
dem AdCMV-p53-FLAG infiziert wurde, ein ähnlich hohes Niveau der p53-Proteinexpression
festgestellt. Die Tu-138 und MDA 686-LN-Zellen, die mit dem AdCMV-p53
infiziert waren, wurden ebenfalls getestet. Es wurde keine Änderung
in der p53-Proteinexpression
in beiden der replikationsdefekten Adenovirus-infizierten Zellen
oder in der mock-Infektionsgruppe festgestellt. Wurde ein ähnlich behandeltes
Gel, das mit dem Maus-Anti-FLAG-M2-Antikörper sondiert
wurde, behandelt, schien das Niveau der p53-FLAG-Proteinexpression ähnlich demjenigen zu sein,
das nach der p53-Antikörpersondierung
exprimiert wurde, allerdings wurde keine nachweisbare Bande in den
Zellen festgestellt, die mit dem AdCMV-p53-Virus infiziert waren.
Die mock- und DL312-infizierten Zellen zeigten keine nachweisbare
Konzentration des immunreaktiven p53- oder FLAG-Proteins in einer
der beiden Zelllinien.
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Wirkung
von AdCMV-p53 und AdCMV-p53-FLAG auf das SCCHN-Zellwachstum in vitro.
Die cytotoxische Wirkung der Wildtyp-p53-Therapie in Tu-138- und
MDA 686-LN-Zelllinien
wurde vorstehend ausführlich behandelt.
Die Tu-138-Zelllinie besitzt ein endogen mutiertes p53-Gen, und
die MDA 686-LN-Zelllinie besitzt das Wildtyp-p53-Gen. Diese Studie
ist bestrebt zu bestimmen, ob nach Rekombination des AdCMV-p53-Virus durch
Inserieren der FLAG-Sequenz ein Unterschied in der Wirksamkeit festgestellt
werden könnte.
-
Zellen,
die mit dem replikationsdefekten Adenovirus infiziert waren, besaßen eine ähnlich Wachstumsgeschwindigkeit,
wie die mock-infizierten Zellen. Eine milde cytotoxische Wirkung
konnte mit dem replikationsdefekten Adenovirus festgestellt werden
(7A). Im Gegensatz dazu erfuhren diejenigen Zellen,
die entweder mit dem AdCMV-p53 oder AdCMV-p53-FLAG infiziert waren, innerhalb
von drei Tagen praktisch einen totalen Tumorzellentod. Die histologische
Untersuchung ergab Bläschenbildung
durch die Plasmamembran, was das charakteristische Merkmal der Apoptose
ist und als Mechanismus des Zelltods in AdCMV-p53-infizierten SCCHN-Zelllinien gekennzeichnet
wurde (Beispiel 1). Wie vorstehend ausge führt, war die Wirkung für die Tu-138-Zelllinie
(mutiertes p53) hervorstechender als für die MDA 686-LN-Zelllinie
(Wildtyp p53). Wachstumskurventests waren in drei wiederholten Studien
reproduzierbar, ohne dass ein signifikanter Unterschied zwischen
der Wirkung der AdCMV-p53- und der AdCMV-p53-Viren festgestellt
wurde, was nahe legt, dass die Zugabe des FLAG-Peptids die Fähigkeit
von p53 zur Suppression des Zellwachstums nicht beeinflusste.
-
Immunhistochemische
Färbung
der mit dem Adenovirus infizierten SCCHN-Zelllinien. Infizierte
Zellmonoschichten wurden unter Anwendung von immunhistochemischen
Standardtechniken auf die Expression des p53- und des p53-FLAG-Proteins
verglichen. Weder das p53- noch das FLAG-Protein konnten eindeutig in
der mock-Infektion von DL312-infizierten
Zellen in der MDA-686-LN-Zelllinie identifiziert werden. Allerdings war
in Tu-138, welche
ein mutiertes p53-Gen besitzt, die endogene Färbung für p53 positiv. Wenn die Zellen mit
dem AdCMV-p53-Virus infiziert waren, wurde in beiden Zelllinien
eine starke Färbung
festgestellt. Die Sichtinspektion dieser mit dem AdCMV-p53-PLAG-Virus
infizierten Zellen zeigte eine identische Intensität der Färbung und
eine Anzahl von positiven Zellen mit PAb1801 als Antikörper, im
Vergleich zu den mit dem AdCMV-p53-Virus infizierten Zellen. Die
mit dem AdCMV-p53-PLAG-Virus infizierten Zellen zeigten auch eine starke
immunhistochemische Positivität
mit dem M2-FLAG-Antikörper.
Die Qualität
der Färbung
war sowohl innerhalb des Nukleus als auch zu einem geringeren Ausmaß im Zellzytoplasma
verschieden.
-
In
vivo Wachstumssuppression. Dosis-Antwort-Studien unter Verwendung
von 108, 109 und
1010 plaquebildenden Einheiten (PFU) des
AdCMV-p53-FLAG-Virus im Vergleich zu einem Kontrollhautlappen, der entweder
PBS oder DL312 war, wurden unter Anwendung des in Beispiel 1 beschriebenen
mikroskopischen Modellverfahrens an der Tu-138-Zelllinie durchgeführt. Die
mittlere Tumorgröße für die mock-Infektion
betrug 1205 +/– 205
mm3. Die Tumorgröße nahm linear mit zunehmender
Konzentration an Virus, das bei dem molekularen Eingriff verwendet
wurde, ab. Die mittlere Tumorgröße betrug
637 +/– 113
mm3, 392 +/– 109 mm3 und 193
+/– 74
mm3 für
diejenigen Hautlappen, die mit 108, 109 bzw. 1010 PFU des AdCMV-p53-FLAG
behandelt wurden. Jedes Tier wurde unter Anwendung eines gepaarten
t-Tests mit sich
selbst verglichen, und es wurde ein signifikanter Dosis-Antwort-Effekt
bei p < 0,05 bei
allen Vergleichen festgestellt, außer zwischen den mit 109 und 1010 PFU behandelten
Hautlappen. Eindeutig ist die visualisierte Tumorwachstumsinhibition
umso größer, je
größer die
Menge an Virus, ist. In einer zusätzlichen Studie wurden die
Auswirkungen von AdCMV-p53 mit denjenigen des AdCMV-p53-FLAG verglichen.
Es wurde kein signifikanter Unterschied in der Aktivität festgestellt.
-
Immunhistochemische
Demonstration der exogenen Tumorsuppressionswirkung in dem mikroskopischen
Residualerkrankungstiermodell. Nachdem sich die in vitro und in
vivo Aktivität
des AdCMV-p53- und des AdCMV-p53-PLAG als vergleichbar herausgestellt
hat, wendete der Erfinder immunhistochemische Techniken an, um das
p53-Plaquefusionsproteinprodukt in vivo zu zeigen. Unter Verwendung
der Tu-138- und der MDA 686-LN-Zelllinien wurden Hautlappen mit
mikroskopischer Residualerkrankung 48 h nach der Behandlung geerntet,
in Formalin fixiert und in Paraffin eingebettet. Durch das Danebenlegen
von Schnitten von Tumorzellen, die mit dem AdCMV-p53-FLAG-Virus
behandelt wurden, wurde die Färbung
sowohl für
das p53- als auch das FLAG-Protein angewandt. Die Färbungsintensität und die
Anzahl von Zellen, die sich positiv färben, waren direkt proportional
zu der bei der Infektion angewandten Menge an Virus. Die Kontrollen
waren bei der Färbung sowohl
mit p53- als auch mit FLAG-Antikörpern
in den MDA 686-LN-Zellen negativ. Eine endogene Färbung für p53 wurde
in den Tu-138-Tumorzellen festgestellt. Eine histologische Probe
färbte
den p53-Antikörper und den
FLAG-Antikörper
mit Hämatoxilin
und Eosin. Die charakteristische Zytoplasmafärbung mit dem FLAG-M2-Antikörper kontrastierte
mit der intranukleären
Färbung
des p53-Antikörpers.
Dies ist das erste Mal, dass sich der FLAG-M2-Antikörper auf
Paraffin eingebettetem fixiertem Gewebe als wirksam erwiesen hat.
Die Färbung
zeigte, dass die tumorsuppressive Wirkung durch die exogene Therapie
gesteuert wird und dass in einem in vivo Modell die exogene Therapie
unter Anwendung des eingesetzten FLAG-Systems identifiziert werden
kann.
-
Schlussfolgernd
ist klar, dass die gemeinsame Verabreichung des FLAG-Proteins zusammen
mit der gewünschten
Gentherapie eine potentielle Anwendbarkeit als gentherapeutischer
Marker bietet. Diese Erfindung zeigt eindeutig, dass es gleichzeitig
zusammen mit dem p53-Gen
beschleunigt wurde und dass die Expression der Messenger-RNA und
Proteins nicht abnahm. Was noch wichtiger ist, wurde die biologische
Aktivität
des verabreichten Tumorsuppressorgens nicht geändert. Der FLAG-Antikörper hat
sich zum ersten Mal als wirksam erwiesen, wenn eine immunhistochemische
Analyse auf Formalin-fixiertem Paraffin eingebettetem Gewebe durchgeführt wird.
Diese Faktoren legen die Brauchbarkeit dieses neuen Proteins als
Tracer in weiteren Gentherapiestudien nahe.
-
BEISPIEL 5
-
Behandlung des Kopf- und
Hals-Plattenepithelkarzinoms unter Verwendung des p53-Adenovirus
-
Patient A
-
Ein
53 Jahre alter männlicher
Patient weist einen inoperablen SCCHN-Tumor des Kopfes auf. Die
Tumormasse beträgt
etwa 6,5 cm im Durchmesser. Nach Untersuchung der Knochenmarksfunktion,
der Plättchen-Anzahl
und der Nierenfunktion erhält
der Patient eine erste Behandlung mit 108 infektiösen Partikeln
eines Adenovirus-p53-Expressionskonstrukts, verdünnt in steriler Phosphat-gepufferter
Salzlösung, über 8 distinkte
intratumorale Injektionen (Gesamtvolumen 10 ml). Alle drei Tage
erhält
der Patient eine identische Behandlung, bis insgesamt 6 Behandlungen
verabreicht wurden.
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Drei
Tage nach der sechsten Behandlung wird der Tumor untersucht, und
es wird festgestellt, dass der Durchmesser > 4,0 cm ist. Die histologische Untersuchung
zeigt eine beträchtliche
Zellfragmentierung am Tumorrand. Ein zweiter Durchlauf von sechs
Behandlungen wird vorgenommen, wonach festgestellt ist, dass der Tumor > 2,0 cm im Durchmesser
und nekrotisch ist. Der Patient erhält weiterhin drei Monate lang
einmal wöchentliche
Behandlungen, wonach der Tumor nicht länger sichtbar ist.
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Patient B
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Eine
44 Jahre alte Patientin mit einem operablen SCCHN-Tumor des Halses.
Die Tumormasse beträgt ungefähr 2,5 cm
im Durchmesser. Nach der Untersuchung der Knochenmarksfunktion,
der Plättchen-Anzahl und
der Nierenfunktion erhält
die Patientin eine erste Behandlung mit 5 × 107 infektiösen Partikeln
eines Adenovirus-p53-Expressionskonstrukts, verdünnt in steriler Phosphat-gepufferter
Salzlösung, über 3 distinkte
intratumorale Injektionen (Gesamtvolumen 3 ml). Alle drei Tage erhält die Patientin
eine identische Behandlung, bis insgesamt 6 Behandlungen verabreicht
wurden.
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Drei
Tage nach der sechsten Behandlung wird der Tumor herausgeschnitten.
Das Tumorbett wird 60 min in 6 ml steriler Phosphat-gepufferter
Salzlösung
gespült.
Das Inokulum wird entnommen, die Wunde wird verschlossen, und in
dem Tumorbett wird ein Drain belassen. An den Tagen 4, 7, 10 und
14 nach dem Eingriff werden 5 × 107 infektiöse
Partikel eines Adenovirus-p53-Expressionskonstrukts, verdünnt in steriler
Phosphat-gepufferter Salzlösung
(Gesamtvolumen 3 ml), über
den Drain diffundiert. Nach 2 h Kontaktieren des Tumorbettes wird
das Inokulum durch Absaugen entfernt. Sechs Monate nach Beendigung
der Behandlung werden keine primären
lokalen oder regionalen Tumore festgestellt.
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BEISPIEL 6
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Wildtyp p53-Gentransfer über einen
adenoviralen Vektor in einem Phase-I-Versuch mit Patient mit fortgeschrittenen
rekurrenten Kopf- und Hals-Plattenepithelkarzinomen
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Ein
adenoviraler Vektor, der das normale "Wildtyp"-p53-Gen enthält, wurde in logarithmisch
ansteigenden Dosen an Patienten mit Biopsie-bestätigten rekurrenten Plattenepithelkarzinomen
von Kopf und Hals abgegeben. Die direkten tumoralen Injektionen
wurden dreimal wöchentlich
während
zwei aufeinander folgenden Wochen durchgeführt. Die Patienten wurden in
zwei Gruppen eingeteilt: 1) resektierbare rekurrente Erkrankung,
2) unresektierbare rekurrente Erkrankung.
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Mit
denjenigen Patienten, die in die resektierbare Erkrankungsgruppe
eingeteilt waren, wurde eine allgemeine chirurgische Gesamtresektion
ihrer rekurrenten Neoplasmen 72 h nach dem sechsten Gentransferereignis
während
eines zweiwöchigen
Zeitraums durchgeführt.
Der Adenovirusvektor wurde ebenfalls intraperitoneal und 72 h nach
dem Operationsvorgang über
eine Rücklaufkatheterinfusion
abgegeben. Die unresektierbaren Patienten wurden monatlich während zweiwöchiger Cyclen
wiederholten Gentransferversuchen über direkte Tumorinjektionen
ausgesetzt, bis die Krankheitsprogression oder Verschlimmerung des
Leistungszustandes des Patienten festgestellt wurde. Die Sicherheit
dieser Behandlung wurde durch sorgfältige Beobachtung in der Klinik,
Biopsien zur Bewertung der Gentransfereffizienz, der Körperflüssigkeitsanalyse
für die
abgegebenen Vektoren und durch Nekropsieanalyse überwacht.
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Methoden
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Untersuchungsobjekte.
21 Patienten mit fortgeschrittenen rekurrenten Plattenepithelkarzinomen
des oberen Luftröhren-Verdauungstrakts
mit einem Leistungsstatus 2 gemäß Eastern
Cooperative Oncology Group wurden einem von zwei Studienzweigen
zugeordnet, bestehend aus Patienten mit resektierbaren (Gruppe 1)
oder nicht-resektierbaren (Gruppe 2) rekurrenten Malignitäten. Die
Merkmale der Studienobjekte und die Dosierung des adenoviralen Vektors
sind in den Tabellen 6 bzw. 7 gezeigt. Bei sämtlichen Frauen war der Schwangerschaftstest
negativ, und alle Patienten wendeten Verhütungsmethoden an. Die Zustimmung nach
einer Information wurde von sämtlichen
Patienten vor dem Eintritt in die Studie erhalten.
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Gentransfervektor.
Die vorliegende Studie verwendete einen replikationsdefekten Adenovirus-Serotyp-5-Vektor
mit einem Enhancer-(Cytomegalovirus)-Promotor, der als Ad5CMV-p53 bezeichnet wurde.
Drei Chargen von Adenovirusvektor mit plaquebildenden Einheiten
(PFU) im Bereich von 109 bis 1011 wurden
gemäß guter
Herstellungspraktiken bei der Firma Magenta, Inc. und Introgen Therapeutics,
Inc. hergestellt und tiefgefroren (–70°C) zur University of Texas,
M. D. Anderson Cancer Center verschifft. Jede Charge war unter Anwendung
von Western Blots sowie von in vitro Tumorzellensuppressionswachstumstests
transduktionswirksam. Der Vektor wurde aufgetaut und unmittelbar
vor dem Gentransfer in Phosphatgepufferter Salzlösung (Vehikel) verdünnt und
bei 4°C
in die Räume
der Patienten gebracht.
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TABELLE
7 Vektordosierung
und Gegenwart oder Abwesenheit von adenoviralen Vektornucleotiden
im Serum oder Urin während
der Behandlung
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Dosierung.
Der adenovirale Vektor wurde an jeweils 5 Kohorten von Patienten
und in logarithmisch ansteigenden Dosen verabreicht. Dosiserhöhungen wurden
nach einer zweiwöchigen
Beobachtung des letzten Patienten, der mit der vorherigen Dosis
behandelt wurde, festgelegt. Nach dem Eintritt der ersten 6 Patienten in
die Studie wurden 3 Patienten mit einer jeweiligen Dosierungskonzentration
unabhängig
von der resektierbaren oder unresektierbaren Gruppe, in die die
Patienten eingeteilt waren, aufgenommen. Die Dosis des biologischen
Vektors wird hinsichtlich der Gesamtdosis (in plaquebildenden Einheiten)
beschrieben. Die geschätzte
Anzahl von pro maligner Epithelzelle verabreichten Vektoren wurde
nicht approximiert. Das Verabreichungsgesamtvolumen ist in Tabelle
7 gezeigt. Das in die soliden Malignitäten injizierte adenovirale
Vektorvolumen wurde durch das klinische und radiographisch geschätzte Tumorvolumen
bestimmt. Der Vektor wurde direkt unter direkter Betrachtung und
durch manuelles Ertasten in die rekurrenten Plattenepithelkarzinome
injiziert. Die Injektionen waren in 1-cm-Inkrementen über die
Massen beabstandet. Nach dem Gentransfer verblieben die Objekte
für mindestens
1–1/2
Stunden unter sorgfältiger
Beobachtung. Die Atmungs- und Körpersekretionsisolierung
wurden 72 h nach dem letzten Gentransfer des Vektors beibehalten.
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Vektornachweis.
Die Urin- und Serumproben wurden auf verteilte adenovirale Vektoren
untersucht unter Verwendung einer Viruskultur von 293-Zellen sowie
von Polymerasekettenreaktionen (PCR) unter Verwendung von Primern,
die die E1b-Region des Adenovirus und das 5'-Ende des Wildtyps p53-Gens amplifizieren, die
für den
Vektor spezifisch waren, amplifizieren. Die PCR-Produkte wurden
anschließend
durch Southern Blot transferiert, um den Virusnachweis von 1–5 Viruspartikeln
zu verbessern sowie die PCR-Produktspezifität zu verifizieren.
Bei jeder Reaktion wurden positive und negative Kontrollen bewertet.
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Sicherheit.
Die Symptome, Vitalanzeichen, Blutzählungen wurden aufgezeichnet,
und die Patienten wurden physisch untersucht und photographisch
täglich
dokumentiert. Eine Brustradiographie, ein Blutchemietest und eine
Leistungsstatusanalyse wurden zu Beginn von jedem Behandlungscyclus
durchgeführt.
Die Serumtiter von adenoviralem Antikörper wurden vor und nach jedem
Gentransfercyclus gemessen. Drei Tage nach dem sechsten Gentransfer
des ersten Cyclus wurden Tumorbiopsien (oder operative Resektion)
erhalten. Die Proben wurden als schockgefrorene pathologisch eingebettete
Proben sowie als Formalin-fixierte Proben in jedem Fall aufbewahrt.
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Extraktion
von Nucleinsäuren
aus Serum oder Urin. Ad5CMV-p53-Adenovirus-DNA wurde aus 0,5-ml-Aliquoten
von Serum oder Urin durch ein modifiziertes Verfahren nach Cunningham
et al. (1995) extrahiert. Kurz gesagt, wurde destilliertes Wasser
zugesetzt, um 1 ml zu erreichen, und sie wurden mit 30% Polyethylenglycol
(PEG) präzipitiert.
Da SDS allein nicht ausreichte, um die Virus-DNA aus ihren Partikeln
freizusetzen, wurde dem SDS Proteinase K bei 50°C 2–16 h nach der PEG-Präzipitation
zugesetzt (Norder et al., 1990). Die Proben wurden mit Phenol extrahiert,
und die Virus-DNA wurde mit Ethanol in Gegenwart von Glycogen (Cunningham
et al., 1995) präzipitiert.
Die präzipitierte
DNA wurde durch Zentrifugieren bei 14000 g für 10 min bei 4°C gewonnen,
in 0,3 ml destilliertem Wasser resuspendiert und wieder mit Ethanol
präzipitiert.
Das DNA-Pellet wurde mit 70% Ethanol gespült, Vakuum-getrocknet und in
10 μl destilliertem
Wasser gelöst.
Die Proben wurden entweder sofort analysiert oder bei –20°C bis zum
Gebrauch aufbewahrt. Die Extraktion der Nucleinsäuren wurde unter biologischen
Sicherheitsabzügen
durchgeführt,
um mögliche
Kreuzverunreinigung der Proben zu verhindern.
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PCR-Reaktionen
mit DNA, isoliert aus Serumproben. Primer zur spezifischen Amplifikation
des p53-Gens aus dem adenoviralen Vektor wurden konstruiert. Der
obere Primer (5'-CACTGCCCAACAACACCA-3', SEQ ID NO: 5) entspricht
dem 3'-Ende des
p53-Gens, und der
untere Primer (5'-GCCACGCCCACACATTT-3' SEQ ID NO: 6) entspricht
der E1B-Region des Adenovirus Typ 5 (Nucleotide 3517 bis 3533 der
Wildtypsequenz). Jedes PCR-Reaktionsröhrchen enthielt 0,2 mM von
jedem Oligonucleotid, 0,4 mM dNTPs, 1X TaqPlus Long salzarmen Puffer
(von Stratagene), 0,6 μl
TaqPlus Long (5 U/ml) (von Stratagene) und 5 μl Test-DNA. Die Proben wurden
in einen MJ Research Peltier Thermal Cycler (PTC-200) gebracht,
der auf 3 min bei 93°C
mit dem folgenden Dreistufenprofil programmiert war: 30 s bei 93°C, 45 s bei
65°C und
45 s bei 72°C für insgesamt
30 oder 35 Cyclen. 5 μl
6X Ladungspuffer (0,25% Bromphenolblau, 0,25% Xylolcyanol FF und 15%
Ficoll (Typ 400, Pharmacia) in Wasser) wurde jedem Röhrchen am
Ende des PCR-Durchgangs
zugesetzt und auf ein 1% Agarosegel 1X TBE-Gel geladen, das Ethidiumbromid
(0,6 μg/ml)
enthielt. Die Proben wurden bei 100 V 1–1,5 h elektrophoresiert und
sodann unter UV-Licht photographiert.
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Polymerasekettenreaktion
(PCR). Nur 5 μl
der hergestellten DNA konnten in einer einzigen Polymerasekettenreaktion
verwendet werden. Für
das Serum wurde die PCR in einem 20-μl-Volumen durchgeführt, enthaltend 2 mM MgCl2, 50 mM KCl, 0,1% Triton X-100, 200 μM von jeden
der Desoxyribonucleosidtriphosphate (dNTP), 10 mM Tris-HCl (pH 9,0),
5 μM von
jedem der Primer und 1,7 Einheiten Taq-DNA-Polymerase (Promega).
Die Reaktionen wurden 30 s bei 94°C,
30 s bei 58°C
und 60 s bei 72°C
für 35Cyclen,
gefolgt von einer 10-min-Verlängerung
bei 72°C,
durchgeführt.
Die PCR-Primer wurden aus der Sequenz des Ad5CMV-p53 mit dem sense-Primer
selektiert, der am 3'-Ende
der p53-cDNA (5'-GCCTGTCCTGGGAGAGACCG-3', SEQ ID NO: 7) angeordnet
war, und der Antisense-Primer wurde aus der E1B-Region des Adenovirus
Typ 5 (5'-CCCTTAAGCCACGCCCACAC-3', SEQ ID NO: 8) selektiert.
Das PCR-Produkt (ein 838-bp-Fragment) wurde auf 1% Agarosegel aufgetrennt.
Dasselbe PCR-Produkt wurde in den pCR-Skript-Vektor (Stratagene) subkloniert,
sequenziert, und das Gel-gereinigte Insert wurde als Sonde zum Nachweis
des PCR-Produkts verwendet. Für
Urin wurde die PCR in einem 20-μl-Volumen,
enthaltend 2 mM MgSO4, 10 mM (NH4)2SO4,
10 mM KCl, 0,1% Triton X-100, 20 mM Tris-HCl (pH 8,8), 0,1 mg/ml
Rinderserumalbumin, 200 μM
von jeden der Desoxyribonucleosidtriphosphate (dNTP), 5 μM von jedem
der Primer und 2,5 Einheiten TaqPlus long DNA Polymerase (Stratagene),
durchgeführt.
Die Reaktionen wurden 60 s bei 93°C
und sodann 30 s bei 93°C,
45 s bei 65°C
und 45 s bei 72°C
für 35Cyclen,
gefolgt von einer 10-min-Verlängerung
bei 72°C,
durchgeführt.
Die PCR-Primer wurden aus der Sequenz des Ad5CMV-p53 mit dem Senseprimer
selektiert, der am 3'-Ende
der p53-cDNA (5'-CACTGCCCAACAACACCA-3', SEQ ID NO: 9) angeordnet
war, und der Antisenseprimer wurde aus der E1B-Region des Adenovirus
Typ 5 (5'-GCCACGCCCACACATTT-3', SEQ ID NO: 10)
selektiert. Das PCR-Produkt (ein 724-bp-Fragment) wurde auf 1% Agarosegel aufgetrennt.
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Southern
Blot Analyse. Bei dem zur Verifizierung der PCR-Produktspezifität verwendeten
Southern Blot wurde die DNA in dem Gel denaturiert und vor dem Blotten
auf Nylonmembran (Hybond-N+, Amersham) durch Kapillarabsorption
denaturiert. Die Membran wurde 15 min bei 65°C in Rapid-hyb-Puffer (Amersham) vorhybridisiert
und im gleichen Puffer, der eine 32P-markierte
Sonde enthielt, 1–2
h hybridisiert. Die Membran wurde in 0,1 × SSC und 0,1% SDS zweimal
bei Raumtemperatur und wiederum zweimal bei 65°C (15 min pro Wäsche) gewaschen.
Die gewaschene Membran wurde einem Röntgenfilm 1–16 h bei –70°C unter einem Intensivierungsschirm
ausgesetzt.
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Kontrollen
und Bewertung der Testproben. Die folgenden Kontrollen waren bei
jeder Charge von Proben eingeschlossen. Im DNA-Isolierungsschritt
wurden zwei "negative" Serumkontrollen
(von der Belegschaft der Firma Introgen vereinigtes und aliquotiertes
Serum) und zwei positive Kontrollen, bestehend aus Negativserum,
gespickt mit 10 PFU oder 100 PFU AdCMV-p53-Virus eingesetzt. Dies
erfolgte, um ein Empfindlichkeitsfenster zu erhalten, wobei die
10 (und 100)-PFU-Kontrollen positiv waren, jedoch die negativen
Kontrollen negativ waren. Wenn die negativen Kontrollen positiv
waren, wurde die PCR mit nur 30 Cyclen wiederholt. Wenn die 10-PFU-Kontrollen
negativ waren, wurde die DNA weiter mit einer zusätzlichen
Ethanolpräzipitation gereinigt,
und die PCR wurde wiederholt. Die beiden obigen zwei Schritte ordneten
immer die experimentellen Parameter in dem entsprechenden Empfindlichkeitsfenster
an.
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Im
PCR-Stadium wurde eine positive Kontrolle von 1 ng AdCMV-p53-DNA
(isoliert aus einer klinischen Charge) und eine negative (H2O) Kontrolle eingesetzt. Die PCR der Charge
wurde wiederholt, wenn eine der Kontrollen falsch war. Es gab keine
falsch negativen PCR-Kontrollen.
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Zur
Bestätigung
der putativen positiven Kontrollen wurde die DNA aus Serum (zusammen
mit mehreren vorübergehend
danebenliegenden Proben) reisoliert und die PCR dieser DNA wiederholt.
Die Proben wurden nur als positiv eingestuft, wenn die Ergebnisse
reproduziert werden konnten. Diejenigen Proben, die in einer von
zwei Probenanalysen positiv waren, wurden zu Berichtszwecken als
negativ betrachtet. Die putativen Positivkontrollen, die nicht wiederholt
werden konnten (aufgrund einer mangelnden weiteren unverarbeiteten
Probe) wurden aus der Datenbasis weggelassen.
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Messwirksamkeit
des Gentransfers. Operativ entfernte Gewebeproben wurden in Tiefkühlröhrchen gebracht,
sofort schlagartig tiefgefroren und sodann in flüssigem Stickstoff bis zum Gebrauch
gelagert. Die eingefrorenen Proben wurden in die Öffnung eines
Bessman-Edelstahl-Gewebepulverisierers
(Spectrum, Houston, TX) dekantiert, der durch Eintauchen in flüssigen Stickstoff
vorgekühlt
wurde. Das Gewebe wurde durch 5- bis 10maliges Schlagen des Bessman-Pistills
mit einem Stahlhammer zu einem feinen Pulver zermahlen. Das pulverisierte
Gewebe wurde in einen Gewebehomogenisator aus Glas (Fisher Scientific,
Pittsburgh, PA), der 1 ml TRI-Reagens (Molecular Research, Cincinnati,
OH) pro 50 mg Gewebe enthielt, übergeführt und durch
5- bis 10maliges Auf- und Abschlagen mit einem Teflon-Pistill homogenisiert.
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Nach
der Homogenisierung wurde die RNA nach den Vorgaben, die mit dem
TRI-Reagens mitgeliefert wurden, isoliert. Kurz gesagt, wurden die
Homogenate in Polypropylenzentrifugenröhrchen (Molecular Research) übergeführt und
vor der Zugabe von Chloroform (0,2 ml pro 1 ml TRI-Reagens) 5 min
bei Raumtemperatur gelagert. Anschließend wurden die Proben kräftig gemischt,
für zusätzliche
15 min bei Raumtemperatur inkubiert und bei 12000 × g bei
4°C 15 min
zentrifugiert, um die RNA-enthaltende
wässrige
Schicht von der Phenol-Chloroform-Phase abzutrennen. Der wässrigen
Phase wurde Isopropanol zugesetzt und RNA wurde durch Inkubation
bei Raumtemperatur für
15 min ausgefällt.
Die RNA-Pellets wurden durch Zentrifugation bei 12000 × g 15 min
bei 4°C
gewonnen, einmal mit 75% Ethanol gewaschen, luftgetrocknet, in Diethylpyrocarbonat-(DEPC)-behandeltem
Wasser gelöst
und durch Messen der Extinktion bei 260 nm quantifiziert. Begleitende
DNA wurde durch Inkubation von bis zu 50 μg RNA mit 60 U DNAse I (Pharmacia,
Piscataway, NJ) 25 min bei 37°C
in einem Gesamtreaktionsvolumen von 260 μl entfernt. Anschließend wurde
die RNA mit Phenol:Chloroform extrahiert, Ethanol-präzipitiert,
einmal mit 75% Ethanol gewaschen, durch Zentrifugation mit maximaler
Geschwindigkeit in einer Mikrozentrifuge für 15 min bei 4°C pelletisiert, luftgetrocknet,
in DEPC-Wasser resuspendiert und bei –80°C gelagert. Die Qualität der RNA
wurde durch Laufenlassen der Proben auf einem üblichen nicht-denaturierenden
0,8% Agarosegel und Sichtbarmachen der 28S- und 18S-Ribosomenbanden
durch Ethidiumbromidfärbung
bewertet. Zur Beseitigung von Kreuzverunreinigungen zwischen Proben
und zur Minimierung der RNase-Aktivität wurden alle wiederverwendbaren
Instrumente, die zur RNA-Isolierung eingesetzt wurden, mindestens
5 min in einer 2%igen Liqui-Nox (Fisher Scientific)-Detergenslösung eingeweicht,
von Abfällen
freigeschrubbt, für
3 min in eine 10%ige Bleichlösung übergeführt, sorgfältig mit
deionisiertem Wasser gespült,
mit 100% Ethanol besprüht,
getrocknet, in Chloroform eingetaucht und wiederum vor der Verwendung
getrocknet.
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Die
reverse Transkription wurde unter Verwendung von 1,5 μg Gesamtzell-RNA
in einem 23,5 μl
Reaktionsgemisch, enthaltend 111 ng Random-Hexamere (Gibco BRL,
Grand Island, NY), 40 Einheiten RNase-Inhibitor (Boehringer Mannheim,
Indianapolis, IN), jeweils 0,4 mM dNTP (Perkin Elmer, Foster City,
CA) und 300 Einheiten Superscript II RNase H–-reverse Transkriptase
(Gibco BRL), in 1 × RT-Puffer
(50 mM Tris pH 8,3, 75 mM Kaliumchlorid, 3 mM Magnesiumchlorid und
20 mM Dithiothreitol), durchgeführt.
Die RNA und die Random-Hexamere wurden für 10 min auf 70°C erhitzt
und bevor der Rest des Reaktionsgemisches zugesetzt wurde, auf Eis
abgekühlt.
Die Reaktion wurde vor der Inkubation bei 42°C für 50 min 5 min bei 25°C mit 200 Einheiten
reverser Transkriptase inkubiert und sodann zusätzliche 10 min bei 25°C, gefolgt
von der Zugabe von weiteren 100 Einheiter reverser Transkriptase,
um die Primerannellierung zu erleichtern. Die RT-Reaktionen wurden durch Wärmeinaktivierung
der reversen Transkriptase für
15 min bei 70°C
gestoppt. Die zu der cDNA komplementäre RNA wurde durch Verdau mit
1 Einheit RNase H (Boehringer Mannheim) für 20 min bei 37°C entfernt.
Die mit dem rekombinanten Adenovirus AdCMV-p53 infizierte (Infektionsmultiplizität von 100:1) RNA
aus der Kopf- und
Hals-Plattenepithelkarzinom-(HNSCC)-Linie TU167, wurde als positive
Kontrolle zum Nachweis von viral transkribiertem p53 verwendet,
und TU167-Zellen, infiziert mit dem varianten Adenovirusvektor dl312
(1), der die p53-Transkriptionseinheit nicht enthält, wurden
als negative Kontrolle verwendet.
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Zum
Nachweis des Ad5CMV-p53-Transkripts wurde die PCR in einem Reaktionsvolumen
von 30 μl, enthaltend
0,2 mM jeweils von dNTP, 1,5 mM Magnesiumchlorid, 1 Einheit taq-Polymerase (Promega,
Madison, WI) und 0,5 mM von jedem Primer CMV2 (5'-GGTGCATTGGAACGCGGATT, SEQ ID NO: 11)
und P53EX3 (5'-GGGGACAGAACGTTGTTTTC,
SEQ ID NO: 12) in 1 × PCR-Puffer
(50 mM Kaliumchlorid, 10 mM Tris pH 9,0, 0,1% Triton X-100), durchgeführt. Die
CMV2- und P53EX3-Primer amplifizieren ein 295 Basenfragment, das
auf das von Adenovirus abgeleitete p53-Transkript spezifisch ist.
Die PCR-Bedingungen zum Nachweis von Ad5CMV-p53-Transkripten waren
wie folgt:
1 min bei 94°C,
anschließend
30 s bei 94°C,
40 s bei 58°C,
1 min bei 70°C
für 35Cyclen
und 10 min Verlängerung
bei 70°C.
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Um
zu gewährleisten,
dass das während
der PCR amplifizierte Produkt mRNA und keine verunreinigende DNA
in der RNA-Präparation
detektiert, wurde auch eine PCR unter Verwendung von RT-Produkten sämtlicher
Parallelreaktionen, wobei keine reverse Transkriptase zugesetzt
wurde, durchgeführt.
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Die
RT-PCR, die auf Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase (GAPDH) spezifisch
ist, wurde durchgeführt,
um die Integrität
der RT-Reaktionen zu überprüfen. Ein
3-μl-Volumen
der RT-Reaktion wurde in 30 μl PCR-Gemisch,
enthaltend 0,2 mM von jedem dNTP, 2 mM Magnesiumchlorid, 1 Einheit
taq-Polymerase und 0,5 mM von jedem Primer GAPDH1 (5' ACGGATTTGGTCGTATTGGG,
SEQ ID NO: 13) und GAPDH2 (5' TGATTTTGGAGGGATCTCGC,
SEQ ID NO: 14), in 1 × PCR-Puffer
verdünnt.
Die GAPDH-Primer umspannen 3 Exons in dem menschlichen GAPDH-Gen
und amplifizieren ein 231 Basenprodukt, das auf mRNA spezifisch ist.
Die PCR-Bedingungen zum Nachweis von GAPDH waren wie folgt:
1
min bei 94°C,
anschließend
30 s bei 94°C,
12 s bei 60°C,
1 min bei 72°C
für 35Cyclen
und 7 min Verlängerung
bei 72°C.
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Die
PCR wurde unter Verwendung eines Perkin Elmer Gene Amp 9600 Thermocyclers
durchgeführt, und
sämtliche
Primer wurden kommerziell synthetisiert (Genosys, Woodlands, TX).
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Immunhistochemische
Bestimmung eines intratumoralen Gens. Immunperoxidasestudien wurden
auf Formalin-fixierten, Paraffin-eingebetteten Gewebeschnitten unter
Anwendung des Avidin-Biotin-Peroxidasekomplex-(ABC)-Verfahrens (1)
durchgeführt.
Die Proben wurden 3–4 μm dick geschnitten,
in Xylol deparaffiniert und in Ethanol mit absteigenden Graden (100–70%) rehydratisiert.
Die endogene Peroxidaseaktivität
wurde mit 3% Wasserstoffperoxid in Methanol blockiert. Nach mehreren
Waschvorgängen
in destilliertem Wasser und Phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS)
wurden die Schnitte mit einer 1:10 Verdünnung von normalem Pferdeserum
zur Minimierung der Hintergrundfärbung
inkubiert. Hierauf folgte die Inkubation bei 4°C über Nacht mit monoklonalen
Antikörpern
auf p53 (DO-1, Oncogene Science, Inc., Uniondale, NY; 1:80 Verdünnung) und
p21 (Oncogene Science, Inc., 1:100). Das Peroxidasefärbeverfahren
erfolgte unter Verwendung von ABC-Elite-Testsätzen (Vector Laboratories,
Burlingame, CA). Die Immunfärbereaktion
wurde unter Verwendung von 0,05% 3,3'-Diaminobenzidin in Tris-HCl-Puffer,
enthaltend 0,01% Wasserstoffperoxid, pH 7,6, sichtbar gemacht. Die
Schnitte wurden mit 0,01% Toluidinblau gegengefärbt und in Permount fixiert.
Die Bewertung wurde durch Zählen
der positiven nukleären
Färbung
in 200 Zellen von 10 aufeinander folgenden Hochenergiefeldern durch
zwei unabhängige
Beobachtungen durchgeführt.
-
TUNEL-Test
auf DNA-Fragmentierung. Der TUNEL-Test wurde unter Verwendung des
ApoptagTM PLUS-Testsatzes (Oncor, Gaithersburg,
M. D.) nach den vom Hersteller bereitgestellten Anweisungen durchgeführt. Die
Deckgläschen
wurden mit 0,4% Methylengrün
gegengefärbt.
Die entsprechenden Hämatoxilin- und
Eosin-gefärbten
Deckgläschen
wurden auf die Gegenwart von entzündlichen Zellinfiltraten bewertet
und auf einer Skala von 1–4
benotet.
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Testverfahren
auf die zytopathische Wirkung. Patienten-Urinproben wurden auch
auf die Gegenwart von Ad5p53 durch einen Test überwacht, wobei mit jedem Virus
in der Probe eine Empfänger-Zellmonoschicht infiziert
wird. Die folgenden Zellen werden auf das Auftreten einer zytopathischen
Wirkung (CPE) überwacht: die
Zellen runden sich ab und lösen
sich von der Oberfläche
ab. Die Patienten-Urinproben, die auf die CPE getestet wurden, stammten
aus dem ersten Morgenurin, der während
der zweiten Woche des ersten Behandlungscyclus und am Tag 0 oder
1 (vor der Behandlung) gesammelt wurde. Die Proben von jeweils ungefähr 15 ml
wurden in sterilen 15 ml konischen Röhrchen bei –80°C bis zur Verwendung gelagert.
Die IT293-Zellen, die die Empfängerzellmonoschicht
bei diesem Test bilden, werden in DMEM plus 10% FBS in einem 37°C befeuchteten
10% CO2-Inkubator gehalten. Zwei Tage vor
dem Testen der Patientenprobe wurden die Zellen mit 2 × 105 pro Vertiefung in 12-Well-Platten übergeführt.
-
Zum
Testzeitpunkt wurden die Urinproben in einem Eisbad aufgetaut, und
ein Aliquot wurde 1:1 mit DMEM vermischt und unter Verwendung eines
0,22 μm
Spritzenfilters steril filtriert. Ein 350-μl-Aliquot dieses 1:1-Gemisches
wurde jeder Vertiefung nach Entfernung des Wachstumsmediums langsam
zugesetzt. 15 min später
wurde die Platte leicht hin- und hergeschüttelt. Nach 30 min wurden jeder
Vertiefung 2,0 mis DMEM plus 10% FBS zugefügt, um die Proben zu verdünnen. Am
Tag 3 (72 h später)
und am Tag 6 des Tests wurden jeder Vertiefung 0,5 ml Aliquote frisches
Medium zugesetzt, um die Zellmonoschicht für das Maximum von 6–7 Tagen
aufrechterhalten zu helfen.
-
Die
Patientenproben wurden dreifach getestet. Die verdünnte Vorbehandlungsprobe
wurde wie sie ist und auch gespickt mit 105 PFU
Ad5p53 pro Vertiefung getestet, um jede Urinkomponente nachzuweisen,
die den Nachweis von Virus durch dieses Verfahren beeinträchtigen
könnte.
Die Kontroll-Vertiefungen wurden jeweils zweifach mit DMEM allein,
gespickt mit 105, 104,
103, 102 oder 101 PFU pro Vertiefung angeimpft. Die mit 105 PFU gespickte Probe verursacht unter diesen
Bedingungen am Tag 2 des Tests eine CPE. An jedem darauf folgenden
Tag zeigte die nächste
gespickte Kontrolle eine CPE. Darum gibt die Zeit, bei der eine
CPE in jeder Patientenprobe nachgewiesen wird, die Konzentration
von Ad5p53 in dieser Probe an.
-
Rekombinantes
kompetentes Adenovirus. Adenovirales p53, das in den klinischen
Tests verwendet wurde, wurde auf die Gegenwart von RCA unter Verwendung
von A549-Zellen von Biotechnology Services Division of Microbiological
Associates, Inc. (Rockville, Maryland) getestet.
-
Statistische
Analyse. Eine Single-arm-Studie wurde angewandt. Zur Vermeidung,
dass sich mehr Patienten als notwendig in eine Untersuchung mit
exzessiver Toxizität
einschrieben, wurde eine Bayesianische frühe Stoppregel implementiert.
Der WILCOXON-Rangsummentest und Zuordnungstest wurden zu Vergleichen
des Prozentsatzes an Zellen, die TUNEL- bzw. immunhistochemische Färbung zeigten,
vor und nach der Behandlung verwendet. Die statistische Analyse
wurde unter Verwendung des Survpac SPSS-Statistikpakets durchgeführt.
-
Antwort
und Toxizität.
Das Überleben
und die Antwort wurden in dieser Interimsanalyse bewertet, wurden
allerdings nicht als Ziel dieser Analyse angesehen. Das Ziel dieser
Zwischenanalyse bestand in der Bestimmung des Transduktionspotentials
dieser Gentransferstrategie. Die Patienten wurden auf die Antwort
und Toxizität
nach einer 30-tägigen Beobachtung
nach einem Gentransfercyclus bewertet. Die Toxizitätseffekte
der Therapie wurden nach den allgemeinen Toxizitätskriterien des National Cancer
Institute bewertet. (Xref.). Die Antwort auf die Therapie wurde
durch CT-Scan oder Ultraschall des Halses vor jedem Behandlungsdurchgang bewertet.
Die Patienten wurden auf die Antwort ausgewertet, falls mit ihnen
mindestens ein Therapiedurchgang, gefolgt von einer entsprechenden
Dokumentierung der Antwort, durchgeführt wurde. Diese Patienten, mit
denen eine operative Resektion ihrer rekurrenten Tumore durchgeführt wurde,
konnten nicht auf die Antwort bewertet werden, da die Operation
vor einem 30tägigen
Beobachtungszeitraum durchgeführt
wurde. Sämtliche
CT-Scans wurden von einem Radiologen bewertet und die Ultrabeschallungen
von einem anderen. Die Teilantwort wurde als eine 50%ige oder größere Reduktion
in der Summe der Produkte des Durchmessers des messbaren Tumors
definiert; eine geringfügige
Antwort wurde als eine 25%ige bis weniger als 50%ige Reduktion in
der Summe der Produkte der Durchmesser der messbaren Läsion bewertet.
Die Krankheitsprogression wurde als eine 25%ige oder größere Zunahme
in der Summe der Produkte des Durchmessers definiert.
-
Die Überlebensdauer
wurde vom Zeitpunkt des Protokollbeginns bis zum Ableben gemessen.
Jede Patientenantwort wurde von einem Datenmanagementkomitee, bestehend
aus einem Kopf- und Hals-Onkologiechirurgen, einem Radiologen und
einem medizinischen Onkologen, überprüft.
-
Ergebnisse
-
Vektornachweis.
Adenovirale Vektor-DNA wurde durch PCR in Serum- sowie in Urinproben
von Patienten bis zu 48 h nach dem Gentransfer nachgewiesen. Die
Nachweisgrenze für
den Vektor beträgt
1–5 Viruspartikel.
Die Virus-DNA wurde im Urin bei Patienten, mit denen ein Gentransfer
von jeder Virusdosis durchgeführt
wurde, isoliert, allerdings nach 48 h nach dem Gentransfer nicht
nachgewiesen. Der Serumnachweis von viraler DNA erhöhte sich
mit zunehmender Virusdosis über
107 PFU, war allerdings 48 h nach dem Gentransfer nicht
nachweisbar.
-
Die
Urinproben wurden zuerst auf das infektiöse Virus analysiert, die CPE
auf Zellmonoschichten vor der PCR-Nucleotidanalyse gemessen. Das
im Urin vorhandene Virus wurde auf 293-Zellen, wie vorstehend beschrieben,
angewandt, um die CPE aufzuzeichnen, die beobachtet wird, wenn die
Zellen sich abrunden und sich von der Petri-Schale abzeichnen. Die
CPE wurde selten in den Proben festgestellt. Die CPE wurde in overlay-Kulturen
spät (mehr
als 6 Tage) festgestellt, und diese Ergebnisse wurden als zweideutig
betrachtet. In keinem Fall wurde die CPE für nachgewiesene adenovirale
Nucleotide durch PCR und Southern Blot Transfer derselben Urinprobe
bestätigt.
-
Virale
DNA-Analyse von anderen Organsystemen. Die PCR-Analyse zeigte Virus-DNA
nach mehr als 2 Monaten nach dem 109 Ad5CMVp53-Gentransfer
in der Haut, im Herzmuskel, in der Lunge, im Hodengewebe und in
schockgefrorenen Autopsieproben, die vorsichtig genommen wurden,
um eine Kreuzverunreinigung zwischen den Geweben zu verhindern.
Nierenparenchym, Nebennierendrüsen
und Pankreasgewebe zeigten keine Vius-DNA-Sequenzen, die auf diesen Vektor
spezifisch waren.
-
Die
immunhistochemische Analyse dieser Autopsieproben ergab keinen Beweis
einer Überexpression von
Wildtyp-p53-Proteinprodukt.
-
Bewertung
des Gentransfers. Sämtliche
Analysen wurden nach mindestens 1 h Exposition der Gewebe gegenüber dem
Vektor durchgeführt.
Das mRNA-Produkt wurde nach 4 und 48 h über RT-PCR nachgewiesen. Im
Gegensatz dazu zeigten nach 1 h Exposition oder weniger eingefrorene
Biopsieproben keine p53-mRNA. Zusätzlich waren auch Negativkontrollproben,
die aus einer operativen Stelle erhalten wurden, mit der kein Gentransfer
durchgeführt
wurde, ebenfalls auf das PCR-Produkt negativ. Nicht-transduzierte
und transduzierte Biopsieproben von vier Patienten wurden durch
RT-PCR auf die Gegenwart von Ad5CMVp53-transkribierte mRNA analysiert.
Die transduzierten Proben von zwei Patienten waren auf EtBr-gefärbten Gelen
positiv, während
in jeder der nicht-transduzierten Proben kein Ad5CMVp53-Produkt
nachgewiesen wurde, trotz der Tatsache, dass GAPDH aus sämtlichen
Proben amplifiziert werden konnte. Die Spezifität des 295-pb-PCR-Produkts aus
den zwei positiven Patienten wurde durch Southern Blot bestätigt. Da
das PCR-Produkt nicht festgestellt wurde, wenn die reverse Transkriptase
aus der RT-Reaktion weggelassen wurde, musste das 295-pb-Produkt,
das in der Figur nachgewiesen wurde, aus mRNA statt aus verunreinigter DNA
generiert worden sein.
-
Immunhistochemische
Analyse. Alle Prä-
und Post-Gentransfer-Patientenproben wurden gleichzeitig mit positiven
und negativen Kontrollen in jedem Experiment analysiert. Mehrfachschnitte
einer jeden Probe wurden analysiert und mit Hämatoxilin- und Eosin-gefärbten sowie
mit TDT-endmarkierten Proben verglichen. Die Post-Vektorinjektions-Biopsieproben bestätigten den
Gentransfer bei drei Patienten, deren Prätransfer-Biopsieproben kein endogen überexprimiertes
p53-Protein zeigten. Bei 5 von 21 Patienten (27%) war p21 (CIP/WAF1)
endogen nicht signifikant exprimiert; dies erwies sich für den Gentransfer
in den Patienten-Post-Gentransfer-Biopsieproben als informativ.
Die p53-Kernproteinüberexpression
wurde auch in Tumor-assoziierten Lymphocyten sowie im Stroma-Tumorzellen
festgestellt, was somit auch eine nicht-tumorale Zelltransduktion
anzeigt.
-
Serologische
Antikörperantwort.
Adenovirus-Serotyp-5-Antikörper
wurden bei sämtlichen
Patienten nach wiederholten Injektionen des Vektors induziert. Allerdings
wurde die Transduktionseffizienz nicht als signifikant verändert festgestellt,
wenn der Anfangscyclus des Gentransfers und die späteren Cyclen
verglichen werden. Ein mildes Tumorinjektionsstellenerythem wurde
beginnend bei 3 × 109 PFU erkannt, allerdings schränkten diese
lokalen Reaktionen die Vektortoleranz nicht ein. Bei sämtlichen
Patienten wurde kein Anzeichen einer systemischen Überempfindlichkeit
trotz wiederholter Virusdosierung für so viel wie 6 aufeinander folgende
Monate bei einem 109 PFU-behandelten Patienten festgestellt.
-
Pathologische
Beobachtungen. Nadelspuren wurden in dem überwiegenden Teil der Biopsieproben festgestellt
und die Genproduktexpression wurde in tieferen Geweben über die
Injektionsstelle hinaus gezeigt. Gleichermaßen legte die Feststellung
von endmarkierten Zellen in transduzierten Bereichen die Induktion
einer Apoptose in Tumorzellen, jedoch die Abwesenheit einer Apoptose
in Stromazellen und entzündeten
Zellen nahe. Die entzündeten
Zellen wurden bei Patienten festgestellt und wurden unter den Patienten,
die Dosen von 109 PFU oder höher erhielten,
zu den histologisch vorherrschenden Feststellungen. Interessanterweise
zeigte der Patient Nummer 7, dessen Probe endogenes Wildtyp-p53
exprimierte, eine hämorrhagische
Nekrose ohne Anzeichen eines überlebensfähigen Tumors
in seriell geschnittenen Operationsproben in seiner rekurrenten
2 cm dicken Halsmasse nach einem Gentransfer-Cyclus. Die pathologischen
Feststellungen der Nekrose- sowie Apoptoseinduktion waren in den
Proben die häufigen
Feststellungen.
-
Klinische
Beobachtungen. Patienten haben die direkten tumoralen Injektionen
des Vektors toleriert, wobei das häufigste unangenehme Ereignis
Beschwerden an der Injektionsstellen sind. Der Beweis eines lokalen
Injektionsstellenerythems wurde bei 109 PFU
des Vektors und höher
verzeichnet, obwohl ein systemischer Beweis für Überempfindlichkeit trotz eines
Beweises von systemischen Antikörpertiterbewertungen
nicht gesehen werden konnte. Bei den Patienten Nummer 5, 10 und
16 blieb ein Beweis für
eine Erkrankung mit einem Mittelwert von 7 Monaten danach aus. Die
Patienten 7 und 13 zeigten nach 3 bzw. 5 Monaten eine stabile Krankheit
in ihrem Indikator-Läsionsbereich.
Der Patient Nummer 20 zeigte zum Teil eine Antwort, wie durch CAT-Scan
und Ultraschall verifiziert, entwickelte allerdings spinale und
pleurale Metastasen, die die Entfernung aus der Studie aufgrund
eines Krankheitsfortschrittes erforderten.
-
Schlussfolgernd
ist bei Patienten mit rekurrenten Plattenepithelkarzinomen von Kopf
und Hals der adenoviral vermittelte Gentransfer von Wildtyp-p53
sicher und kann wirksam Krebs und normale Zellen über direkte
tumorale Injektionen oder intraoperative Instillation des Vektors
transduzieren. Keiner der Patienten zeigte Toxizität, die die
Vektorverabreichung oder die Dosis-Eskalierung einschränken könnte. Die
Transgenproduktexpression war trotz Entwicklung einer systemischen
Antikörperantwort
unverändert.
Die lokalen Entzündungsreaktionen,
die in den resektierten Tumorproben pathologisch festgestellt wurden,
können
in der Tat hilfreich sein.
-
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