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Diese
Erfindung betrifft Antikörper,
die reversibel inhibiert sind, deren Herstellung und Verwendung.
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Es
wurde gezeigt, dass bestimmte Proteine von leichten labilen Gruppierungen
kovalent gebunden werden können,
sodass die Proteine von der Expression ihrer biologischen Aktivität abgehalten
werden, bis die leichten labilen Gruppierungen durch Bestrahlung
abgespalten werden (siehe beispielsweise S. Thompson et al., Biochemical
and Biophysical Research Communications 201, 1213-1219 (1994), und
S. Thompson et al., Biochemical Society Transactions 255S, 23 (1995).
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Baxter
et al. (Cancer Res. 52, 5838-5844 (1992)) beschreiben die Verwendung
von bispezifischen Antikörpern
zur Behandlung von Krebs.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen Antikörper zur Verwendung in einem
medizinischen Behandlungsverfahren bereit, worin
- (a)
der Antikörper
mit einem Element eines Bindungspaars markiert ist, das aus einem
Liganden und einem Rezeptor besteht, sodass der Antikörper in
der Lage ist, sich an das andere Element des Bindungspaars zu binden,
wenn an der Oberfläche
einer Targetzelle vorhanden, die wünschenswerterweise zu entfernen ist,
und
- (b) der Antikörper
in der Lage ist, sich an ein Enzym, das in der Lage ist, ein Prodrug
eines zytotoxischen Wirkstoffs zum zytotoxischen Wirkstoff umzusetzen,
oder an eine Zelle des Immunsystems, die die Targetzelle töten kann,
zu binden; worin die Bindung des Antikörpers an das Enzym oder die
Zelle des Immunsystems durch die Gegenwart einer photospaltbaren
Gruppierung reversibel inhibiert ist.
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Die
Erfindung stellt ferner einen bispezifischen Antikörper zur
Verwendung in einem medizinischen Behandlungsverfahren bereit, worin
der bispezifische Antikörper
in der Lage ist,
- (a) an eine Targetzelle, die
wünschenswerterweise
zu entfernen ist; und
- (b) an ein Virus zu binden;
worin die Bindung des Antikörpers an
das Virus durch die Gegenwart einer photospaltbaren Gruppierung
reversibel inhibiert ist.
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Die
Erfindung stellt ferner ein Set zur Verwendung in einem medizinischen
Behandlungsverfahren bereit, umfassend:
- (i)
eine Zelle, die ein Träger
eines zytotoxischen Mittels, eines radioaktiven Isotops, eines Toxins,
eines Virus oder von Bor ist; und
- (ii) einen Antikörper,
der in der Lage ist, sich
(a) an ein Element eines Bindungspaares
zu binden, das aus einem Liganden oder einem Rezeptor an der Oberfläche einer
Targetzelle besteht, die wünschenswerterweise
zu entfernen ist; und
(b) an die Zelle zu binden, die ein Träger eines
zytotoxischen Mittels, eines radioaktiven Isotops, eines Toxins,
eines Virus oder von Bor ist;
worin die Bindung des Antikörpers an
die Trägerzelle
durch die Gegenwart einer photospaltbaren Gruppierung reversibel
inhibiert ist.
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Die
in dieser Erfindung verwendeten Antikörper können polyklonal oder monoklonal
erhalten werden.
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Die
Bezeichnung "Element
eines Bindungspaars" bezieht
sich auf ein Element eines Paars von Einheiten, die sich aneinander
binden, wenn sie in Kontakt miteinander gebracht werden. Fachleute
wird bekannt sein, dass übliche
und besonders nützliche
Bindungspaare Antikörper-Antigen-Paare
und Liganden-Rezeptor-Paare sind. Zahlreiche Rezeptoren sind bekannt,
an die sich Liganden binden. Somit kann der Antikörper dieser
Erfindung mit einem Rezeptor markiert sein oder, was üblicher
ist, mit einem Liganden markiert sein, der sich an einen Rezeptor
bindet; er kann beispielsweise mit einem Hormon markiert sein, das
sich an einen Hormonrezeptor bindet. Eine Liste von Rezeptoren und
Liganden ist nachstehend angeführt.
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Der
Antikörper
kann sich an ein Element eines Bindungspaars binden, weil er ein
Antikörper
gegen dieses Element eines Bindungspaars ist oder weil er mit dem
anderen Element des Bindungspaars markiert ist. Somit kann sich
beispielsweise ein Antikörper,
der mit Östradiol
markiert ist, an Östradiolrezeptoren
an einer Zelle binden.
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Die
geeignetsten Elemente eines in Betracht gezogenen Bindungspaars
sind zellgebundene Rezeptoren, wie z.B. Tumormarker.
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In
einer bevorzugten Klasse weist der Antikörper zwei aktive Zentren auf.
Dies kann auf beliebige geeignete Weise erreicht werden, es wird
jedoch zur Zeit als am besten erachtet, Komponenten von zwei Antikörpern zu
verbinden, die gegen zwei verschiedene Epitope erzeugt wurden. Der
resultierende Antikörper
wird hierin häufig
als bispezifischer Antikörper
bezeichnet. Auch wenn dieser Typ von Antikörper normalerweise zwei Spezifitäten aufweist,
werden auch mehr als zwei in Betracht gezogen, wenn dies auch weniger
bevorzugt ist.
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Jede
Antikörperkomponente
kann das ganze Immunglobulin (z.B. IgG) oder, was noch besser geeignet
ist, ein Teil davon sein, der die aktive Stelle beibehält, jedoch
frei von der Fc-Region ist, beispielsweise ein Fab oder Fab'2.
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In
bestimmten Aspekten verwendet diese Erfindung ein Enzym, das in
der Lage ist, ein zytotoxisches Mittel aus einem weniger zytotoxischen
Mittel zu bilden. Das Enzym und Prodrug sind vorteilhafterweise
jene, die dafür
bekannt sind, für
die Verwendung in ADEPT (Antikörper-gesteuerte
Enzym-Prodrug-Therapie) geeignet zu sein (siehe z.B. New Antibody
Technology and the Emergence of Useful Cancer Therapy, Richard Begent & Anne Hamblin
(Hrsg.), Royal Society of Medicine Press, v.a. 75–77).
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Solche
Enzyme sind Fachleuten durchwegs bekannt und umfassen:
- 1. Phosphatase (insbesondere alkalische Phosphatase), die verwendet
werden kann, um weniger zytotoxische phosphorylierte Prodrugs zu
Wirkstoffen umzusetzen, beispielsweise können Etoposidphosphat, Mitomycinphosphat
und Doxorubicinphosphat dephosphoryliert werden, um Etoposid, Mitomycin
und Doxorubicin zu ergeben.
- 2. Carboxypeptidase (insbesondere G2), die in der Lage ist,
Glutaminsäurereste
von Prodrugs zu entfernen, in denen ein Glutaminsäurerest
zur Deaktivierung des Wirkstoffs verwendet wird.
- 3. β-Glucosidase,
die verwendet werden kann, um Cyanid aus Amygdalin zu bilden.
- 4. β-Lactamasen
(insbesondere Penicillinase und Cephalosporinase) können verwendet
werden, um durch Hydrolyse des β-Lactamrings
eines Prodrugs, in dem der Wirkstoff an Cephalosporin gebunden ist,
Vinblastin oder DAVLBHYD zu bilden.
- 5. Amidase, etwa eine Penicillinamidase, wie z.B. Phenoxymethylpenicillinamidase,
die Melphalan oder Doxorubicin aus ihren Acetamid-, z.B. Phenoxyacetamid-Derivaten erzeugen
kann.
- 6. Cytosindeaminase, die 5-Fluorocytosin zu 5-Fluoruracil umsetzen
kann.
- 7. Nitroreductase (insbesondere aus E. coli), die CB 1954 zu
einem aktiven Alkylierungsmittelumsetzt.
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Es
wird bekannt sein, dass bei der Anwendung dieser Erfindung je nach
Wunsch Enzyme mit einer oder mehr als einer Bindungsstelle verwendet
werden können.
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Auf
dem Gebiet der Erfindung gibt es unzählige Verweise auf Targetzellen
und die Marker, die sie enthalten, gegen die Antikörper gezüchtet werden
können.
Da solche Zellen und Marker sowie das Verfahren zum Züchten von
Antikörpern
allgemein bekannt sind, stellen sie als solche keinen Teil dieser
Erfindung dar. Es gilt jedoch anzumerken, dass das bei menschlichem
Kolorektalkrebs gefundene karzinoembryonale Antigen monoklonale
Antikörper,
wie z.B. YPC2/12.1, aufwies, die gegen sie durch Immunisierung mit
einem 108KD-Glykoprotein mittels Standardverfahren gezüchtet wurden.
Auch wurden bereits Antikörper
gegen das allgemeine Leukozyten-Antigen CD45, das in Lymphomen zu
finden ist, und gegen Cytokeratine, die von Karzinomzellen exprimiert
werden und beispielsweise in Drainage-Lymphknoten von Patienten
mit Brustkarzinom gefunden wurden, gezüchtet.
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Andere
Zelltumormarker umfassen (i) Viren: CBV und HPV, (ii) mutierte oder
veränderte
Gene: ras, p53, Connexin 37, Rasterverschiebungsmutationen; (iii)
von Natur aus stumme Gene: MAGE (Melanom); (iv) unpreduliert: PEM
(MUCI-Produkt); verschiedene Antigene: Tyrosinasen, Melan. Mart
1, gp 100, c-erb B2, CEA, HER2, EGFR, CA125, Antikörper aus
B-Zell-Lymphomen, T-Zell-Rezeptoren.
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Folgendes
sollte auch in Betracht gezogen werden: (i) hinsichtlich Anti-CEA,
beispielsweise bei Kolorektalkrebsarten, siehe J. Natl. Cancer Inst.
81, 688–696
(1989), und Cancer Immun. Immunother. 25, 10–15 (1987), Cancer Res. 45
5769–5780
(1985), Cancer 63, 1343–1352
(1989); (ii) Anti-C14 (LeY), Ten Feizi, Biosci. Rep. 3, 163–170 (1993);
(iii) Anti-791T/36 (TAG 72gp), J. Cancer 43, 6153–6160 (1989),
Cancer Res. 46, 5524–5528
(1986), Cancer Res. 49, 6153–6160
(1989) (Xoma); (iv) Anti-CEA
(CEM 231), J. Immunol. 141, 1053, 4060 (1988); (v) Anti-TAG 72 (CC49),
Cancer Res. 48, 4583–4596
(1988), 50, 1291–1298
(1990), 51, 2965–2972
(1991), 46, 2325–2338
(1986); (vi) Anti-KS1/4, Cancer Res. 50, 3540–3544 (1990), 44, 681–687 (1984),
Cancer Immun. Immunther. 28, 171–178; (vii) MAbB3, Cancer Res.
51, 3781–3787;
(viii) C242, J. Clin. Invest. 90, 405–411 (1992); (ix) P-Glycoprotein,
PNAS 83, 7785–7789
(1986), Cancer Res. 48, 1926–1929 (1988);
und (x) die erwähnten
Antikörper
gegen u.a. Kolorektal-, Magen- und Ovarialkrebsarten, erwähnt in J. Natl.
Cancer Inst. 81, 688–696
(1989).
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Die
Bezeichnung "photospaltbare
Gruppierung" bezeichnet
jegliches an den Antikörper
gebundene Mittel, das bei Aussetzung gegenüber elektromagnetischer Energie,
wie z.B. Lichtenergie beliebiger Art, unabhängig davon, ob sichtbar, UV,
Röntgen
oder dergleichen (z.B. Mikrowellen), entfernt werden kann.
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Geeignete
photospaltbare Gruppierungen sind auf dem Gebiet der Erfindung durchwegs
bekannt und werden beispielsweise in Biological Applications of
Photochemical Switches, H. Morrison (Hrsg.), Bioorganic Photochemistry
Series, Bd. 2, J. Wiley & Sons,
insbesondere Kapitel 1, Abschnitt 4, 34–50, erwähnt.
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Welche
photospaltbare Gruppierung verwendet wird, kann im Großen und
Ganzen beliebig ausgewählt
werden, es wurde jedoch erkannt, dass es besonders einfach ist,
ein Reagens zu verwenden, das sich an Hydroxy- oder Amino-Reste
bindet, die im Antikörper
vorhanden sind. Somit können
Phosgen, Diphosgen, DCCI oder dergleichen verwendet werden, um photospaltbare
Ester, Amide, Carbonate und dergleichen ausgehend von einem breiten
Bereich an Alkoholen zu bilden. Im Allgemeinen werden solche verwendet,
die mit Arylalkanolen substituiert sind, insbesondere Nitrophenylmethylalkohol,
1-Nitrophenylethan-1-ol und substituierte Analoga. Die Verfahren
der Publikationen von S. Thompson et al., auf die bereits oben Bezug
genommen wurde, können
eingesetzt werden. Im Allgemeinen findet das Ummanteln des Antikörpers in
wässriger
Lösung bei
Umgebungstemperatur statt. Co-Lösungsmittel,
wie z.B. Dioxan, können,
sofern erwünscht,
verwendet werden. Die Chemie ist dem Fachmann, der Makromoleküle wie z.B.
Antikörper
derivatisiert, vertraut. Die in der oben genannten, hierin aufgenommenen
Veröffentlichung
genannten Verweise können
auf Wunsch konsultiert werden.
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Bei
der Behandlung von Tumoren unter Verwendung eines Prodrugs wird
ein Antikörper,
der in der Lage ist, sich an die Tumorzelle und an ein geeignetes
Analogon zu binden, der Person verabreicht und bestrahlt, das Enzym
(sofern kein endogenes Enzym zu verwenden ist) wird der Person verabreicht,
und das Prodrug wird verabreicht (das in vivo zum stärker zytotoxischen
Wirkstoff umgesetzt wird).
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Der
Antikörper
wird normalerweise nicht vor der Verabreichung und der Verteilung
im Körper
bestrahlt, beispielsweise 2 h bis 10 Tage nach Verabreichung, beispielsweise
zwischen den Tagen 1 und 8, z.B. an Tag 3 oder 4.
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Die
Verabreichung des Enzyms erfolgt normalerweise etwa zum Zeitpunkt
der Bestrahlung, entweder kurz davor, gleichzeitig oder kurz danach,
beispielsweise innerhalb von 2 h Bestrahlung. Das Prodrug wird normalerweise
nicht vor der Bestrahlung verabreicht, beispielsweise 2 h bis 7
Tage danach, z.B. an Tag 1 oder 4. Die Zeitverzögerungen nach der Verabreichung
des Antikörpers
und des Enzyms ermöglichen
die Clearance von unerwünschtem
maskiertem Material aus anderen Körperteilen. Die Verzögerungen
können
weggelassen werden, dies wird zur Zeit jedoch nicht als bevorzugt
erachtet.
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Die
zu bestrahlenden Bereiche werden dort gewählt werden, wo der Tumor liegt
oder wo eine Stelle einem Risiko ausgesetzt ist (wie etwa ein benachbarter
Lymphknoten). Am geeignetsten ist der zu behandelnde Tumor einer,
der aufgrund seiner Lage leicht bestrahlt werden kann, beispielsweise
einer, der neben einem Bereich liegt, der mittels einer geeigneten
Lichtenergiequelle direkt oder über
einen Lichtleiter wie eine optische Faser erreichbar ist. Somit
sind Tumoren, die in der Lunge, im Magen-Darm-Trakt, in den Harnwegen, Hoden,
Ovarien und in Körperhöhlen auftreten,
besonders geeignete Stellen. Tumoren in Organen wie z.B. Lunge,
Magen, Darm und Prostata sind leicht bestrahlbar, ohne in den Körper eindringen
zu müssen,
während andere
Bereiche, wie z.B. die Leber und die Nieren, über minimal invasive chirurgische
Verfahren zugänglich sind,
sofern sichtbares oder UV-Licht (wie z.B. UV-A) verwendet wird.
Die Verwendung von Röntgenstrahlen ermöglicht auch
die Behandlung von lichtundurchlässigem
Gewebe.
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Da
das weniger toxische Prodrug nur an der Stelle des zu behandelten
Tumors in den aktiven zytotoxischen Wirkstoff umgewandelt wird,
ermöglicht
diese Erfindung, dass das kanzerogene Gewebe mit weniger toxischen
Wirkungen behandelt wird, als dies der Fall sein würde, wenn
eine wirksame Menge an zytotoxischem Wirkstoff verabreicht werden
würde.
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In
dieser Erfindung kann die photospaltbare Gruppierung am oder nahe
am aktiven Zentrum des Antikörpers
liegen. Dies kann durch Inkorporation einer einzelnen Gruppierung
an einem aktiven Zentrum, beispielsweise durch die Verfahren von
P. Mendel et al., J. Am. Chem. Soc. 113, 275–2760 (1991), erreicht werden.
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Vorzugsweise
kann die photospaltbare Gruppierung durch Beschichten des Antikörpers mit
einer oder üblicherweise
mehr als einer solcher Gruppierungen in den Antikörper eingebaut
werden. Geeignete Verfahren umfassen jene der Publikationen von
S. Thompson et al., auf die bereits an anderer Stelle Bezug genommen wurde.
Somit sind bevorzugte Antikörper
(einschließlich
Fragmente) dieser Erfindung jene, die mehr als eine photospaltbare
Gruppierung enthalten, z.B. 2–25,
noch geeigneter 3–15,
beispielsweise 4–8.
Ist nur eine solche Gruppierung eingebunden, so ist dies im Allgemeinen
am aktiven Zentrum.
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Bispezifische
Antikörper,
wie sie in dieser Erfindung verwendet werden, können aus einzelnen Antikörpern, oder
vorzugsweise aus den Fab- oder Fab12-Fragmenten
der einzelnen Antikörper,
mittels herkömmlicher
Verfahren hergestellt werden.
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Die
Antikörper,
wie sie in dieser Erfindung verwendet werden, die auch einen Liganden
umfassen, können
durch Markieren des Antikörpers
mit dem Liganden, entweder bevor oder nachdem die photospaltbare Gruppierung
an den Antikörper
gebunden wurde, hergestellt werden.
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In
diesen Fällen,
in denen nur die relevante Bindungsstelle durch Beschichten beeinflusst
werden kann, kann das Beschichtungsverfahren dann am Antikörper durchgeführt werden.
(Dies kann erfolgen, wenn andere reaktive Stellen nicht vorhanden
sind oder wenn sie geschützt
sind, beispielsweise durch Absorption an einer Immunabsorptionssäule). Im üblicheren
Fall, in dem das Beschichten beispielsweise die andere Antikörperkomponente
des bispezifischen Antikörpers
beeinflussen könnte,
wird das Beschichten am besten an einer Komponente vor erfolgter
Bindung zur Bildung des bispezifischen Antikörpers durchgeführt.
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Der
bispezifische Antikörper
kann dann durch Binden der ersten Antikörperkomponente an die reversibel
inhibierte zweite Antikörperkomponente
auf eine Weise, die auf dem Gebiet der Erfindung zur Herstellung bifunktioneller
Antikörper
bekannt ist, hergestellt werden. Siehe beispielsweise die Offenbarungen
bezüglich der
Herstellung bifunktioneller Antikörper in "Monoclonal Antibodies, Production, Engineering
in Clinical Applications",
Postgraduate Medical Science, Man A. Ritter & Heather M. Ladyman (Hrsg.), Cambridge
University Press, ISBN 0521473543 (1995); insbesondere den Abschnitt
von S. Songsivilai & P.
J. Lachmann, 121–135.
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Die
Position spezifischer biologischer Zellen ist sowohl für Lebenssysteme
als auch für
industrielle Verarbeitungsprozesse maßgeblich. Körperabwehrmechanismen beispielsweise
arbeiten über
die Anordnung spezifischer Zellen wie z.B. T-Zellen, polymorphkerniger
Zellen, Makrophagen usw. an Stellen, an denen fremde Mittel oder
anormale Zellen identifiziert werden. Großes Interesse wurde an der
Entwicklung von Mitteln zur Steigerung der Anziehung von Zellen
an solche Stellen, insbesondere wenn es sich bei den anormalen Zellen um
Tumorzellen oder infizierte Zellen wie z.B. Zellen, die mit dem
Immunschwächevirus
infiziert sind, handelt, gezeigt (Berg et al., Proceedings of the
National Academy of Sciences of the United States of America 88(11), 4723–4727 (1991)).
Liganden, wie z.B. Steroide und andere Substanzen, die Zellmembranen,
Rezeptoren, Enzyme, Adhäsionsmoleküle, Nucleinsäuren und
Antikörper
binden, sind alle Klassen von Substanzen, die für eine derartige Zelllokalisierung
verwendet werden können.
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Bispezifische
Reagenzien, die eine Affinität
sowohl für
die Stelle als auch für
die an der Stelle zu lokalisierende Zelle aufweisen, können aus
diesen spezifischen Kombinationspartnern hergestellt werden. Tatsächlich wurden
spezifische Kombinationsfähigkeiten
von spezifischen Antikörpern
gegen Tumorzellen einerseits und die für die Lokalisierung beabsichtigten
Zellen andererseits in dieser Hinsicht bereits verwendet. Bispezifische
(und tispezifische, siehe Tutt et al., Journal of Immunology 147(1),
60–69
(1991)) Antikörper
wurden für
solche Lokalisierung bereits hergestellt. Diese bestehen aus einer
Antikörperbindungsstelle
gegen ein antigenes Epitop der Tumorzelle, die, im Fall von Bispezifität, mit einer
anderen Antikörperbindungsstelle
gegen ein antigenes Epitop am Zelltyp (oder Virus, siehe Mady et
al., Journal of Immunology 147(9), 3139–3144 (1991), den es an der
Tumorstelle zu lokalisieren gilt, verbunden ist. Die Spezifität der so
verwendeten Antikörper
ist bei der Erzielung einer Ortung hilfreich, es bleibt jedoch wichtig,
die Lokalisierung von Zellen wie zytotoxischen Zellen und Entzündungszellen
an Stellen, die nicht jene sind, auf die spezi fisch abgezielt wird,
zu minimieren. Ein Mittel zur Erzielung umfassenderer Lokalisierung
als jener, die durch Antikörper
alleine erzielt werden kann, würde
dem Ansatz einen eindeutigen Vorteil bringen. Dies wurde nun wie
in dieser Beschreibung offenbart und wie im Folgenden beschrieben
erreicht:
Ein bispezifisches Reagens wird hergestellt, das
eine Bindungsstelle für
die Stelle, auf die die Lokalisierung ausgerichtet werden soll,
und eine zweite Bindungsstelle für
Zellen, die es an der Stelle zu lokalisieren gilt, aufweist, wobei
jedoch zumindest einer dieser Bindungsstellen die Möglichkeit
genommen wird, sich zu binden, bevor sie aktiviert wird. Solch eine
Inhibierung kann durch Beschichten der zweiten Bindungsstelle mit
einem photolytisch spaltbaren Rest, der die Stelle bis zur photolytischen
Spaltung an der Zellbindung hindert, erzielt werden. Somit können Reagenzien
der folgenden Formen verwendet werden:
- (i)
das Reagens weist seine spezifische Bindungsaffinität für die Stelle
auf, auf die die Lokalisierung ausgerichtet werden soll, die nicht
inhibiert ist, während
seine Bindungsaffinität
für die
zu lokalisierenden Zellen reversibel inhibiert ist;
- (ii) das Reagens weist seine spezifische Bindungsaffinität für die Stelle
auf, auf die die Lokalisierung ausgerichtet werden soll, und auch
seine spezifische Bindungsaffinität für die zu lokalisierenden Zellen,
die reversibel inhibiert ist.
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Ein
Beispiel für
die Verwendung eines solchen Lokalisierungsreagens lautet wie folgt:
Ein
bispezifischer Antikörper
wird hergestellt, der eine Antikörperstelle
gegen eine Tumorzelle und eine reversibel inhibierte Antikörperstelle
gegen eine zytotoxische Zelle wie z.B. eine natürliche Killerzelle umfasst,
und wird einer Person mit einer Tumorstelle, an die sich der bispezifische
Antikörper
bindet, verabreicht. Er wird sich an der Stelle lokalisieren gelassen.
Gleich wie bei anderen bispezifischen Antikörpern werden andere Fraktionen
auf nicht spezifische Weise in das retikuloendotheliale System und
auf spezifische Weise an anderer Stelle aufgenommen, sodass sie
in der Milz, Leber, den Nieren usw. vorhanden sind. Die zu behandelnde Stelle
wird dann Licht (wie z.B. UV-A-Licht) ausgesetzt, was die Aktivierung
der Anti-Zell-Antikörper-Bindungsstelle
bispezifischer Antikörper,
die an dieser Position gebunden sind, verursacht. Diese Zellen werden
dann an dieser Stelle lokalisiert und zeigen ihre Wirkung.
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Dieser
Ansatz bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Es ist durchwegs bekannt,
dass Antikörper-gesteuerte
Therapie nicht so spezifisch ist, wie erwünscht wäre (K. D. Bagshaw, New Antibody
Technology and the Emergence of Useful Cancer Therapy, Begent & Hamblin (Hrsg.),
veröffentlicht
von der Royal Society of Medicine Press Ltd., S. 79 (1995)). Der
Ansatz dieser Beschreibung baut auf dieser Spezifität auf. An
Stellen, an denen der bispezifische Antikörper nicht aktiviert ist, werden
die Zellen durch den Antikörper
nicht spezifisch lokalisiert werden, doch innerhalb der bestrahlten
Stellen werden die Antikörper
aktiviert werden. Es ist wichtig anzumerken, dass nicht die gesamte
bestrahlte Stelle notwendigerweise eine entsprechende Abdeckung
mit aktiviertem Antikörper
enthalten wird, doch er wird über
diese Stelle hinweg relativ zur Dichte des dort gefundenen angiogenen
Epitops differenziell vorhanden sein. Ein eingeschränkter Grad
an nichtspezifischer Bindung wird erwartet, und Antikörper, der
dies innerhalb des bestrahlten Bereichs tut, wird aktiviert. Die
nichtspezifische Bindung stellt jedoch einen geringen Anteil jener
Bindung dar, bei der ein nichtinhibierter, bispezifischer Antikörper verwendet
wurde. Ein anderer Vorteil des Verfahrens ist, dass ein herkömmlicher
bispezifischer Antikörper,
sobald er in die Person eindringt (beispielsweise durch Injektion
in eine Vene), in der Lage ist, sich an die zu lokalisierenden Zellen
zu binden. Das wurde bei der Verwendung von Antikörpern, die
Anti-CD3-Seezifität
enthalten, von Barr et al. (Int. J. Cancer 43, 501–597 (1991))
als Problem aufgezeigt, indem sie feststellten, dass spezifische
Antikörper,
die Anti-CD3-Spezifität
enthielten, zur systemischen Verabreichung in Menschen nicht geeignet
sind, da sie von allen peripheren Lymphozyten absorbiert werden.
Dies würde
die Fähigkeit
des Antikörpers,
in die zu behandelnden Stellen einzudringen, eindeutig senken.
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Die
lokalisierenden Zellen dieser Beschreibung umfassen auch Viren.
Bezüglich
der lokalisierenden Zellen kann gesagt werden, dass sie (i) Zellen
sein können,
die bereits in der Person vorhanden sind oder sich entweder vor
der Behandlung normal vermehren oder zu dieser Vermehrung veranlasst
werden, beispielsweise durch Verursachen einer Entzündung in
einem Bereich des Körpers,
oder (ii) Zellen sein können,
die aus einer anderen, immunen oder nicht immunen Person zugesetzt
werden können
oder vorher der Person selbst entnommen und gegebenenfalls (durch
Kultur, um ihre Wirksamkeit zu steigern) behandelt werden, beispielsweise
Lymphokin-aktivierte Killer- (LAK-) Zellen (Nippon et al., Journal
of the Nippon Medical School 58(6), 663–672)); klonierte Zellen wie
T-Zellen können
auch verwendet werden. Darüber
hinaus können
Zellen als Träger
von zytotoxischen Mitteln oder Substanzen verwendet werden, beispielsweise
durch Einkapselung von rekombinantem menschlichem IFN-γ in menschliche
Erythrozyten, die gegen Adenokarzinom gerichtet werden (Chokri et
al., Research in Immunology 143(1), 95–99 (1992)). In ähnlicher
Weise kann ein radioaktives Isotop, ein Toxin wie z.B. Diphtherietoxin,
Bor (für
darauf folgende Boreinfangbehandlung) getragen werden, oder die Zelle
selbst kann viral infiziert werden.
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Die
für die
fremden Mittel und die Zellen, die es zu lokalisieren gilt, spezifischen
Antikörper
können durch
Standardmittel erhalten werden. In zahlreichen Fällen ist es vorzuziehen, dass
sie selbst nur geringe inhärente
Immunogenität
aufweisen. Humanisierte Antikörper
können
daher mit guter Wirkung in Verfahren für bispezifische Antikörper verwendet
werden (Shalaby et al., Journal of Experimental Medicine 175, 217–225 (1992)).
Es ist vorzuziehen, dass es ich um monoklonale Antikörper handelt,
doch polyklonale Antikörper
können
auch verwendet werden. Tumorzelltargets umfassen jene, die in der
früheren
Patentanmeldung (der Erfinder, hierin aufgenommen) beschrieben werden,
von denen manche bereits zum Targeting bispezifischer Antikörper verwendet
wurden (Ovarialkarzinom, siehe Segal et al., Immunobiology 185,
390–402
(1992); Brustkrebs, siehe Shi et al., Journal of Immunological Methods
141(2), 165–175;
Kolonkarzinom (Anti-CEA), siehe Jantscheff et al., Journal of Immunological
Methods 163(1), 91–97
(1993); Kolonkarzinom, siehe Beun et al., Journal of Immunological
Methods 150(6), 2305–2315
(1993); leukämische
B-Zellen, siehe Boh len et al., Journal of Immunological Methods
173(1), 55–62
(1994); kleinzelliger Lungenkrebs, siehe Azuma & Niitani, Japanese Journal of Thoracic
Disease 29(9), 1132–1137
(1991); Adenokarzinom, siehe Chokri et al., Research in Immunology
143(1), 95–99
(1992); Ovarial- und Brustkarzinome, siehe Journal of Experimental
Medicine 175, 217–225
(1992)).
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In ähnlicher
Weise wurden bereits verschiedene Antikörper gegen geeignete Zellen,
die es zu lokalisieren gilt, hergestellt, beispielsweise: T-Zellen
(Bericht) (Bolhuis et al., Journal of Cellular Biochemistry 47, 306–310 (1991);
zytotoxische T-Zellklone (Haagen et al., Clinical and Experimental
Immunology 90(3), 368–375
(1992); zytotoxische T-Zellen und aktivierte periphere Blutlymphozyten
(van Ravenswaay et al., Gynecological Oncology 52(2), 199–206 (1994);
CD3+-Lymphozyten (Malygin et al., Immunology 81(1), 92–95 (1994)),
CD16+-Lymphozyten (Nitta et al., Immunology Letters 28(1), 31–37 (1991));
Fc-gamma R111, der niederaffine Fc-γ-Rezeptor für polymorphkernige Leukozyten,
Makrophagen und große
Körnerlymphozyten
(Garcia de Palazzo et al., International Journal of Biological Markers
8(4), 233–239
(1993)), B-Lymphozytenmarker (Demanet
et al., International Journal of Cancer – Beilage 7, 67–68 (1992));
Knochenmarkszellen (Ball et al., Journal of Hematotherapy 1(1),
85–94
(1992)); T-Lymphozyten CD2, CD3, CD4, CD8 (Tuff et al., Journal
of Immunology 147(1), 60–69
(1991)); Dengue-Virus (Mady et al., Journal of Immunology 147(9),
3139–3144 (1991));
Lymphokin-aktivierte Killer- (LAK-) Zellen (Nippon et al., Journal
of the Nippon Medical School 58(6), 663–672); NK-Zellen oder Monozyten
(Curnow et al., Scandinavian Journal of Immunology 36(2), 221–231 (1992)).
-
So
genannte bispezifische Antikörper-"Gabeln" wurden von Ring
et al. (Cancer Immunol. Immunotherapy 39, 41–48 (1994)) beschrieben. Diese
sind Antikörper,
die zwei Spezifitäten
gegen zwei verschiedene Marker auf einer Tumorzelle aufweisen. Dass
die Gabel sich an eine Tumorzelle bindet, erfordert höhere Spezifität, als eine
einzelne Stelle erfordern würde,
und auch die Avidität
des Antikörpers
für die
Zelle würde
höher sein
als im Falle einfacher Bindung.
-
Durch
die Verwendung des Beschichtungsverfahrens der vorliegenden Anmeldung
würde es
möglich gemacht
werden, eine oder beide Bindungsstellen zu beschichten, die die
Lokalisierung der Gabel stören könnten, und
sie nur an der Stelle der Tumorzelle freizulegen. Dies würde die
Wahrscheinlichkeit reduzieren, dass der Antikörper durch bindende Zellen,
die eine einzige Spezifität
binden, auf dem Weg zu den Tumorzellen entfernt wird.
-
Bispezifische
Antikörper
können
auf zahlreiche verschiedene Arten hergestellt werden, beispielsweise:
Durch
chemisches Binden eines Antikörpers
einer Spezifität
an einen anderen Antikörper
der anderen Spezifität
durch jedes beliebige, aus zahlreichen verschiedenen Mitteln ausgewählte Mittel
für derartige
Bindung (wie z.B. Glutaraldehyd, oder vorzugsweise einen der zahlreichen,
spezifischeren Linker wie z.B. SPDP (N-Succinimidyl-3-[2-pyridyldithio]propionat)).
In dieser Beschreibung bezeichnet Antikörper einen intakten Antikörper, der
die übliche
Anzahl an Bindungsstellen und eine Fc-Region enthält, oder
jedes beliebige Fragment davon, das die Antigenbindungsstelle enthält (wie
z.B. Fv, Fab, (Fab')).
Geeignete Verfahren zur Herstellung bispezifischer Antikörper werden
von H. Paulus, Behring Inst. Mitt. 78, 118–132 (1985), beschrieben. Kleine
Antikörperfragmente
weisen bestimmte Vorteile auf und können wie von Holliger et al.,
Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States
of America 90(14), 6444–6448
(1993), beschrieben hergestellt werden.
-
Darüber hinaus
können
bispezifische Antikörper
durch Zusammenbringen von zwei oder mehr Antikörpern mittels Vernetzungsbindemittel
wie Anti-Antikörper,
Lectine oder Reagenzien wie Protein A hergestellt werden (Ghetie & Mota, Mol. Immunol.
17, 395–401
(1980)).
-
Die
Schwer- und Leichtketten der Antikörper können getrennt und wieder miteinander
kombinieren gelassen werden, wobei sich dadurch manche Ketten mit
Ketten des anderen Antikörpers
kombinieren und bispezifische Antikörper bilden (Paulus, Behring
Inst. Mitt. 78, 118–132
(1985); Lebegue et al., C.R. Acad. Sci. Paris, Serie 111(310), 377–382 (1990)).
-
Durch
die Bildung von Quadromen aus den zwei Hybridomen, welche die zwei
Antikörper
synthetisieren, aus denen ein bispezifischer Antikörper erhalten
werden soll (Suresh et al., Methods in Enzymology 121, 211 (1986);
Bos R., Nieuwenhuitzen W., Hybridoma 11(1), 41–51 (1992));
Durch genetische
Rekombinationsmittel, wie sie bezüglich COS-1-Zellen für die Herstellung
eines bifunktionellen chimären
Murin/Human-Antikörpers
beschrieben werden (De Sutter & Fiers,
Molecular Immunology 31(4), 261–267).
-
Das
bispezifische Reagens kann einen beliebigen spezifischen Bindungspartner
als eine seiner Spezifitäten
aufweisen. Die von einem spezifischen Bindungspartner erforderten
Eigenschaften, die im Sinne dieser Erfindung nützlich sind, lauten wie folgt:
Er soll von einem anderen Bindungspartner gebunden werden können und
stets signifikante spezifische Bindungsaffinität für das andere Element seines
Bindungspaars aufrechterhalten; er oder ein Bindungspartner, an
den er gebunden werden soll, soll reversibel an der Bindung an das
Element seines eigenen Bindungspaars gehindert werden können.
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Klassen
solcher spezifischer Bindungspartner umfassen beispielsweise: Antikörper, Enzyme,
Liganden und Rezeptoren, einschließlich Biotin und Avidin, Adhäsionsmoleküle (wie
ICAM-1, E-Selectin, VCAM-1, 1-SELECTIN und Endothelin-1), Lectine,
Nucleinsäuren
(wie DNA und RNA).
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Das
beschichtete Reagens kann jede beliebige Anzahl über eins an Stellen aufweisen,
die reversibel inhibiert werden. Soll eine oder mehrere Stellen
nicht inhibiert verbleiben, so kann dies durch Behandeln der zu
inhibierenden Stellen vor dem anschließenden Binden dieser Stellen
an nicht inhibierte Stellen erreicht werden, oder durch Profitieren
von der unterschiedlichen Empfindlichkeit auf Inhibierung von verschiedenen
Stellen, entweder als Resultat ihrer natürlichen Formation oder durch spezifisches
Reduzieren der Wahrscheinlichkeit, dass eine Stelle durch Zusatz
der Inhibierungssubstanz in Gegenwart eines spezifischen Kombinationspartners
für die
Stelle inhibiert wird. Beispielsweise könnte im Fall, in dem ein bispezifisches
Reagens zwischen einem Antikörper
der Spezifität
K für einen
Tumorzellmarker und der Spezifität
L für eine
T-Zelle erforderlich ist und in dem die L-Spezifität inhibiert
werden soll, während
die K-Spezifität
dies nicht werden sollte, ein bispezifischer Antikörper durch
jedes beliebige der auf dem Gebiet der Erfindung bekannten Verfahren
hergestellt und dieser bispezifische Antikörper mit Antigen K gebunden
werden, während
die Stellen gegen L inhibiert werden. Das Reagens, das zur Verursachung
von Inhibierung der Stellen verwendet wird, könnte dann entzogen und der
bispezifische Antikörper
von Antigen K getrennt werden, um die erforderliche Spezies bereitzustellen.
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Die
hierin beschriebenen Antikörper
sind in der Lage, sich an eine erste Zelle, beispielsweise eine
Tumorzelle, Zelle eines Parasiten wie des Malariaparasiten oder
dergleichen zu binden. Am wünschenswertesten ist
die erste Zelle eine Tumorzelle, beispielsweise wie hierin bereits
genannt.
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Die
hierin beschriebenen Antikörper
können
auch in der Lage sein, sich an eine Zelle zu binden, die in der
Lage ist, die erste Zelle zu töten,
wenn sie in der Umgebung der ersten Zelle angeordnet wird. Auch wenn
die Bezeichnung Zelle eine umfassende Bedeutung hat und auch Viren
einbindet, ist die Zelle geeigneterweise eine prokaryotische oder
eukaryotische Zelle und ist am günstigsten
eine Säugetierzelle
und am bevorzugtesten eine menschliche Zelle. Am meisten bevorzugt
sind Zellen aus dem menschlichen Immunsystem, die unerwünschte Zellen
töten können, wie
beispielsweise jene Killerzellen, die hierin bereits zuvor genannt
wurden.
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Die
Antikörper
binden sich an die erste Zelle über
einen zellgebundenen Rezeptorliganden, wie z.B. Tumormarker, sodass
sich der Antikörper
an eine Tumorzelle bindet, die diesen Marker aufweist.
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Beispiel A
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Verwendung eines reversibel
inhibierten, bispezifischen Antikörpers zur Spezifikation der
Stelle, an der die Abtötung
von Tumorzellen erfolgt
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Der
monoklonale Antikörper
Anti-CD-3 OKT3 (von der American Type Culture Collection) gegen
T-Zellen wird herangezogen und mit 1-(2-Nitrophenyl)ethanol (NPE)
wie folgt behandelt:
Zuerst wurden 0,66 g 2-Nitroacetoacetophenon
in einem Rundkolben in 7 ml industriellem Methanol in Gegenwart
von NaBH4 gelöst. Der Inhalt wurde kontinuierlich
gewirbelt und 60 min lang vermischt. Zehn ml H2O
wurden dann zum Kolben mit einem Tropfen 1 M HCl zugesetzt. 10 ml
Ethylacetat wurden zugesetzt, und das Gemisch wurde gründlich in
einem Scheidetrichter geschüttelt.
Die untere, wässrige
Phase wird abgelassen und verworfen. Die Waschschritte werden mit
weiteren 10 ml H2O wiederholt. Die obere
Phase wird abgenommen und zusammen mit MgSO4 in
einen Eindampfkolben gefüllt,
um sämtliche
Wasserspuren zu entfernen. Das Präparat wird durch Filterpapier
filtriert, und das reine NPE-Eluat wird gewonnen. Das Methanol wird
dann an einem Rotationsverdampfer bei 60 °C entfernt, wodurch eine geringe
Menge an viskosem Material zurückbleibt.
Dies wird offen über
Nacht im Abzug stehen gelassen. 31,3 μl Diphosgen werden zu einer
Lösung
von 44 mg NPE und 20,6 μl
Pyridin in 1 ml trockenem Dioxan zugesetzt. Es bildet sich unmittelbar
ein weißer
Niederschlag, und die Reaktion wird 15 min lang bis zu ihrer Beendigung
ablaufen gelassen. Das Reaktionsgemisch wird dann unter einem Stickstoffstrom
45 min lang eingedampft, um nichtumgesetztes Material zu entfernen,
und das weißliche
Nitrobenzyloxycarbonylchlorid (NPE-COCl) wird in 1 ml Dioxan resuspendiert.
Die folgenden Schritte in diesem Beispiel werden dann unter Lichtschutz
der auf Licht hochempfindlichen Reagenzien durchgeführt. 100 μl davon wurden
dann zu 15 ml des Anti-CD-3-OKT3-Antikörpers zugesetzt, in einer Konzentration
von 0,5 mg/ml gegen 0,1 M NaHCO3 bei einem
pH von 8,3 dialysiert und 4 h lang sanft zentrifugiert. Die Lösung wurde
dann gegen 0,9 % NaCl dialysiert. Antikörper, der Bindung an T-Zellen
beibehält, wird
dann durch Aussetzen des behandelten Antikör pers gegenüber einer Suspension von T-Zellen
bei 4 °C, Inkubieren,
Entfernen der Überstandslösung und
anschließendes
Reinigen durch HPLC-Chromatographie entfernt. Der Antikörper wird
dann mit einem monoklonalen Antikörper gegen menschliche Kolonkarzinomzellen
LoVo mittels Standardbehandlung mit einem heterobifunktionellen
Vernetzer wie z.B. (N-Succinimidyl-3-[2-pyridydithio]propionat)
(SPDP) konjugiert und anschließend
gereinigt, um durch HPLC ein gereinigtes Präparat von 1:1-Konjugaten zu erhalten.
-
Gemäß dem Ansatz
von Barr (Int. J. Cancer 43, 501–507 (1991)) wird die Zytotoxizität des bispezifischen
Antikörpers
gegen 51Cr-markierte LoVo-Zellen anschließend in
Mikrotiterplatten mittels des Standard-Zytotoxizitätstests
von Brunner et al. (B. Bloom & J.R.
David (Hrsg.), In vitro methods in cell-mediated and tumour-immunity,
Academic Press, New York, 423 (1976)) ausgewertet. Jene Wells, die
zytotoxische T-Zellen, markierte LoVo-Zellen, NPE-inhibierten bispezifischen
Antikörper
aufnehmen und 15 min lang mit UV-A-Licht durch Aussetzen gegenüber einer
Spectroline EN-16/F-
UV-Lampe (Spectronics Corporation, Westbury, New York) bestrahlt
werden, zeigen höhere
Zytotoxizität
als dasselbe Gemisch ohne Bestrahlung oder das Gemisch ohne den
NPE-inhibierten Antikörper,
jedoch mit 15-minütiger
Bestrahlung. Gesteigerte Zytotoxizität wird auch an den Kontrollen
beobachtet, wenn der bispezifische Antikörper zuerst 15 min lang, gehalten
in Quarzglas-Küvetten,
der UV-A-Quelle
ausgesetzt wird, bevor er zu den Zytotoxizitäts-Testwells zugesetzt wird.
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Beispiel B
-
Verwendung eines reversibel
inhibierten, bispezifischen Antikörpers zur raschen Bestimmung
von geringen Konzentrationen von Mikroorganismen in einer Wasserprobe
-
Zwei
monoklonale Antikörper
(P & Q) werden
durch Standardmittel gegen den Mikroorganismus E. coli erhalten,
für die
gezeigt wurde, dass sie in der Lage sind, sich beide gleichzeitig
an den Mikroorganismus zu binden. Dies erfolgte durch ein Standardverfahren,
das kurz zusammengefasst folgende Schritte umfasst: (1) Beschich ten
einer Mikrotiterplatte mit monoklonalem Antikörper P, (2) Zusetzen einer
Suspension des Mikroorganismus, Inkubieren der Reaktion und anschließendes Abwaschen
von ungebundenem Material und (3) Zusetzen des monoklonalen Antikörpers Q
[der auf geeignete Weise mit alkalischer Phosphatase mittels des Pierce & Warriner (UK)
Maleimide Alkaline Phosphatase Conjugation Kit (1995, Kat.-Nr. 31492)
markiert worden war], der die Bindung davon ermöglicht, Abwaschen von ungebundenem
Material und (4) Bestimmen der verbleibenden alkalischen Phosphatase.
Eine wesentliche Enzymreaktivität
im Vergleich zu anderen Immuntests, die dieses Matrixformat verwenden,
beweist, dass die zwei Antikörper
den Mikroorganismus gleichzeitig binden können.
-
Der
folgende Teil dieses Beispiels wird dann unter Lichtschutz des lichtempfindlichen
Reagens durchgeführt.
Ein monoklonaler Antikörper
R gegen Rinderserumalbumin (BSA) wird erhalten und mit NPE wie in Beispiel
1 dieser Beschreibung konjugiert. Antikörper, der stets in der Lage
ist, mit BSA zu reagieren, wird dann mittels Aussetzung gegenüber einem
Immunabsorptionsmittel, BSA-Kügelchen-Agarose
(Sigma Chemical Co. Ltd., Kat.-Nr. A3790 (1995)), entfernt. Das
verbleibende Konjugat wird dann an monoklonalen Antikörper P unter
Verwendung von SPDP und durch Reinigen der 1:1-Konjugate mittels
HPLC, wiederum wie in Beispiel 1 dieser Beschreibung beschrieben,
gebunden. Dieses Konjugat Z wird dann im Test wie folgt verwendet:
Polypropylenküvetten mit
einer Dicke von 1 cm, einer Breite von 2 cm und einer Höhe von 5
cm wurden herangezogen, und 1 ml einer 1 %igen Lösung von BSA wurde in einem
Beschichtungspuffer von 50 mM Bicarbonat, pH 9,3, 5 min lang, sodass
Beschichtung stattfinden konnte, auf den Boden zugesetzt. Die Lösungen wurden
dann mittels einer Pasteur-Pipette entnommen, und die Küvetten wurden
sechsmal mit einer Waschlösung
aus 50 mM tris pH 7,4 plus 0,02 % Tween 20 gewaschen. 0,2 ml einer
20 μg/ml-Lösung von
Konjugat Z wurden dann in die Küvetten
gegeben, gefolgt von 8 ml der zu testenden Wasserproben und Standards,
die eine bekannte Anzahl an E.-coli-Organismen enthielten, unter
permanentem Vermischen. Die Gemische wurden dann 5 min lang bei
Raumtemperatur inkubiert, um Bindung zwischen vorhandenem E. coli
und Konjugat Z zu ermöglichen.
Nach dieser Zeitspanne wur den die breiten Seiten der Küvetten UV-A-Licht
derselben Intensität
wie oben weitere 15 min lang unter leichtem Schütteln ausgesetzt. Weiterer
Lichtschutz war dann nicht mehr erforderlich. Die Lösungen wurden
entfernt und die Küvetten
sechsmal mit Waschlösung
gewaschen. 2 ml einer 10-mM-Lösung
von Substrat p-Nitrophenolphosphat in 50 mM Bicarbonatpuffer, pH
10,3, der 3,3 mM MgCl2 enthielt, wurden
dann zugesetzt und die Küvetten
inkubiert, bis eine geeignete Änderung
ihrer Absorption bei 405 nm für
die Küvette
mit dem höchsten
Standard stattgefunden hatte. Ein Diagramm der Absorptionsänderung über der
E.-coli-Menge für
die Standards wurde erstellt, und die unbekannten Proben wurden hiergegen
abgelesen. Die Resultate liegen über
jenen, die aus einem Parallelbeispiel erhalten wurden, in dem nicht
inhibierter, bispezifischer Antikörper zugesetzt wurde, da sich
in diesem Fall ein gewisser Teil des bispezifischen Antikörpers vor
E. coli mit dem BSA in der Küvette
kombiniert, was im Gegensatz zu dem Fall mit dem inhibierten bispezifischen
Antikörper
steht, wo er ausreichend lange in Lösung bleibt, sodass E.-coli-Bindung
im günstigen
Lösungsumfeld
stattfinden kann.
-
BEISPIEL 1
-
Inhibierter Antikörper gegen
alkalische Phosphatase und CEA
-
- a) Ein polyklonaler Antikörper gegen alkalische Phosphatase
(Sigma Chem. Co. Ltd. (1994), Kat.-Nr. p5521), hergestellt mittels
Standardverfahren und schließlich
gereinigt mittels alkalische Phosphatase-Affinitätschromatographiesäule.
- b) 1-(2-Nitrophenyl)ethanol wurde mit Diphosgen in Dioxan behandelt,
um Nitrophenethyloxycarbonylchlorid zu erhalten (S. Thompson et
al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 201, 1213-1219 (1994)).
- c) Ein monoklonaler Antikörper
gegen Tumorantigen CEA wurde auf herkömmliche Weise aus einer Hybridomzelllinie
erhalten.
- d) Aliquoten von Nitrophenethyloxycarbonylchlorid wurden zu
1 mg gereinigtem Anti-alkalische-Phosphatase-Antikörper in
1 ml von 0,1 M NaHCO3-Lösung zugesetzt. Das resultierende
Material wurde gegen 0,9 % Natriumchloridlösung dialysiert.
- e) Der monoklonale Antikörper
gegen Tumorantigen CEA wurde an den reversibel inhibierten Anti-alkalische-Phosphatase-Antikörper mittels
des heterobifunktionellen Vernetzers 3-(2-Pyridyldithio)propionsäure-N-hydroxysuccinimidester
(SPDP, Sigma Chemical Co. Ltd (1994), Kat.-Nr. P3415) wie folgt
konjugiert: der Antialkalische-Phosphatase-Antikörper (2 mg, 12 mg/ml) und der
monoklonale Antikörper
(4,6 ml, 5,2 mg/ml) wurden jeweils gegen 0,1 M Kaliumphosphat, 0,1
M NaCl, pH 7,5 (Bindungspuffer) dialysiert und getrennt voneinander
2 h lang bei Raumtemperatur mit achtfachem molaren Überschuss
an SPDP (125 μl einer
3,2mg/ml-Lösung
von SPDP in Ethanol wurden zu jeder Probe zugesetzt) inkubiert.
Der monoklonale Antikörper
wurde neuerlich gegen Bindungspuffer dialysiert, und der Anti-alkalische-Phosphatase-Antikörper wurde
gegen 0,1 M Natriumacetat, 0,1 M NaCl, pH 4,5, dialysiert. Dithiothreitol
wurde dann zum Anti-alkalische-Phosphatase-Antikörper in einer Endkonzentration
von 0,02 M zugesetzt. Nach 30 min bei Raumtemperatur wurde der Anti-alkalische-Phosphatase-Antikörper über eine
Pharmacia-PD10-Säule, äquilibriert
mit Bindungspuffer, hgeführt
und unmittelbar zum monoklonalen Antikörper zugesetzt. Nach 4-stündiger Inkubation
bei Raumtemperatur wurde 1 mg Iodacetamid zugesetzt, und das Protein
wurde an einer Ultrogel AcA 22- Säule (2,5 × 90 cm) in Borat-gepufterter
Kochsalzlösung,
pH 8,5, eluiert. Polymerisiertes Material wurde in zwei Fraktionen
eluiert und unter Verwendung einer eintauchbaren Millipore-CX-100-Membran eingeengt.
-
BEISPIEL 2
-
Reduktion
der Lebensfähigkeit
von Tumorzellen
-
Eine
Zelllinie, erhalten aus einem menschlichen Karzinom, wurde gezüchtet, und
Aliquoten wurden in zwei Mikrotiterplatten in einer Dichte von 10.000
Zellen pro Well in inkomplettem modifiziertem Dulbecco's Medium mit 10 %
fötalem
Kälberserum (IMDM)
platziert. Die Wells beider Platten erhielten dann 200 μl einer 5μg/ml-Lösung von
cAb in IMDM, unter Ausnahme einer Serie, die nur IMDM erhielt (die "Nullkontrolle"). Die Platten wurden
dann eine Stunde lang bei 4 °C
inkubiert, und ungebundener Antikörper wurde mittels dreimaligen
Austauschens der Kulturmediums entfernt. Eine Platte wurde dann
auf ähnliche
Weise wie in S. Thompson et al., Biochem. Biophys. Res. Com. 201,
1213-1219 (1994), beschrieben UV-A-Licht ausgesetzt. Das Prodrug-Etoposidphosphat
wurde wie in P.D. Senter, M.G. Saulner, G.J. Schreiber, D.L. Hirschberg,
J.P. Brown, K.E. Helstrom, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85, 4842–4846 (1988),
beschrieben aus der verwandten Verbindung Etoposid (Sigma Chemical
Co. Ltd. (1994), Kat.-Nr. E 1383) hergestellt, wurde in einem bestimmten
Konzentrationsbereich zu den Wellgruppen zugesetzt und bei 37 °C 6 h lang
inkubiert. Die Zellen wurden dann weitere 12 h lang gewaschen. Die
Zellen in den einzelnen Wells wurden dann auf ihre Lebensfähigkeit
getestet, und es wurde erkannt, dass die Zellen in den Wells, die
davor mit UV-A-Licht bestrahlt worden waren, nicht lebensfähig waren.
Dass dies eine Konsequenz der Bindung von alkalischer Phosphatase
in den bestrahlten Wells und infolge dessen einer stärkeren Aktivierung
des Prodrugs in diesen Wells war, wurde durch die Zellen in der Nullkontrolle
bewiesen, die nach Aussetzung gegenüber der UV-A-Strahlung lebensfähig blieben.
-
BEISPIEL 3
-
Beispiel
1 wurde durch Herstellen des bispezifischen F(ab')2-Konjugats aus F(ab')2-Fragmenten der beiden
Antikörper
gemäß dem in
M.J. Glennie, D.M. Brennand, F. Bryden, F. Stirpe, A.T. Woth & G.T. Stephenson,
Preparation and performance of bispecific F(ab'γ)2
antibody containing thioether-lined Fab'γ fragments, Journal
of Immunology 139, 2367–2375
(1987), beschriebenen Verfahren wiederholt.
-
BEISPIEL 4
-
Das
Verfahren aus Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei der Linker M2C2H
aus dem Katalog von Pierce & Warriner
(1995), Kat.-Nr. 22304, anstelle von SPDP verwendet wurde.
-
BEISPIEL 5
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Das
Verfahren aus Beispiel 3 wurde unter Verwendung des Linkers M2C2H
aus dem Katalog von Pierce & Warriner
(1995), Kat.-Nr. 22304 (d.h. 4-(N-Maleimidomethyl)cyclohexan-1-carboxylhydrazid),
anstelle von SPDP wiederholt.
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Beispiel 1A
-
Assoziierung von alkalischer
Phosphatase an Kolonkarzinomzellen mittels eines bispezifischen
Antikörpers dessen
Enzymbindungsaktivität
durch Bestrahlung mittels Ultraviolettlicht modulierbar war
-
Herstellung
des bispezifischen Antikörperkonjugats
-
Monoklonale
Antikörper
gegen karzinoembryonales Antigen (CEA) und alkalische Phosphatase
(AP) (Zymed Laboratories Inc., Klon Nr. ZAP1, Kat.-Nr. 03–2200) wurden
erhalten. Der monoklonale Anti-AP-Antikörper wurde zuerst mit NPE beschichtet.
Der Antikörper
wurde, in einer Konzentration von 0,5 mg/ml, zuerst über Nacht
gegen 0,1 M NaHCO3 dialysiert. Während der
Dialyse wurde das Volumen von 3 auf 4 ml erhöht. 1 ml wurde als eine Kontrolle
zurückbehalten,
und zwei 1,5-ml-Fraktionen wurden abgenommen. Nitrobenzylcarbonylchlorid
wurde durch Behandeln von NPE mit Diphosgen in Dioxan (P.D. Senter,
J.M. Tansey, J.M. Lambert & W.A.
Blattler, Photochem. Photobiol. 42, 213–237 (1985)) hergestellt, und
10 μl hiervon
wurden zu einer 1,5-ml-Fraktion und 20 μl zur anderen Fraktion zugesetzt.
Die Proben wur den unter leichtem Schütteln 4 h lang umsetzen gelassen
und wurden dann gegen 0,9 M NaCl dialysiert. Die Endkonzentration
der Kontrollprobe betrug 0,21 mg/ml, und jene der behandelten Proben
belief sich auf 0,135 und 0,105 mg/ml. Für die Proben wurde erkannt,
dass sie zu etwa demselben Ausmaß gebunden waren (im Mittel
8 und 12 NPE-Reste pro Antikörpermolekül), und
sie wurden daraufhin vermischt. Der beschichtete Antikörper wurde
ohne weitere Reinigung verwendet. Sowohl der NPE-beschichtete Anti-AP-Antikörper als
auch der Anti-CEA-Antikörper
wurden bei 0,18 ml/ml mit SPDP derivatisiert: 1-ml-Aliquoten beider
Antikörper
wurden in einer Konzentration von 0,1 ml/ml gegen 0,1 M Phosphatpuffer,
pH 7,5, der 0,1 M NaCl enthielt, derivatisiert. 25 μl SPDP (0,63
ml/ml in Ethanol) wurden dann zu jedem Antikörper zugesetzt. Die Antikörper wurden
dann 30 min lang reagieren gelassen. Der Anti-AP-Antikörper wurde
gegen 0,1 M Phosphatpuffer, pH 7,5, und den Anti-CEA-Antikörper dialysiert
und 30 min lang bei Raumtemperatur stehen gelassen. Das Präparat wurde
gegen zwei Chargen von 0,1 M Phosphatpuffer, pH 7,5, dialysiert.
Der Anti-CEA-Antikörper
wurde dann reduziert und zum NPE-Anti-AP-Antikörper zugesetzt und 24 h lang
bei 20 °C
reagieren gelassen. Das Konjugat wurde dann gegen destilliertes
Wasser dialysiert, um unerwünschte
Reaktionsprodukte zu entfernen. Mittels Elektrophorese wurde gezeigt,
dass sich die Ausbeute auf etwa 80 % belief, wobei zumindest 75
% der Antikörper
konjugiert waren.
-
Targeting
von AP auf CEA-beschichtete ELISA-Platten
-
Nunc-Mikrotiterplatten
wurden mit 10 μg/ml
CEA (Calbiochem 1994/5, Kat.-Nr. 219368) beschichtet. Das bispezifische
Antikörperkonjugat
wurde dann 6 min lang mit UV-Licht bestrahlt oder nicht, und 50 μl von jedem
Konjugat wurden bei 10 μg/ml
auf 1 ml in Tris-Puffer, pH 7,4, der 0,05 % Tween enthielt, verdünnt und Doppel-Verdünnungen
zu den Wells über
die gesamte Platte hinweg zugesetzt. Die nativen Anti-CEA- und Anti-AP-Antikörper wurden
beide in ähnlicher
Weise als Kontrollen behandelt. Nach zwei Stunden wurde die Platte
gewaschen, und 100 μl
AP bei 2 μg/ml
oder, in den Kontrollwells, ein Anti-Maus-IgG, markiert mit alkalischer Phosphatase
(bei einer 1:1.000-Verdünnung)
wurden in Tris-Tween-Puffer zugesetzt. Die AP (Bio genesis, Kat.-Nr.
0300–1004)
wurde zugesetzt, um die Gegenwart von aktivem Konjugat, das sich
an das CEA gebunden hatte, nachzuweisen, und Anti-IgG(AP) wurde
als positive Kontrolle verwendet, um zu bestätigen, dass sich der SPDP-beschichtete
Anti-CEA-Antikörper
(entweder konjugiert oder nicht) stets an das CEA an der Platte
binden konnte. Die AP wurde in allen Wells durch den Zusatz von
Nitrophenolphosphat-Substrat unter Standardbedingungen sichtbar
gemacht und die Reaktion spektralphotometrisch bei 405 nm verfolgt.
Dies zeigte, dass eine Bestrahlung des bispezifischen Antikörpers dazu
führte,
dass mehr AP an die Mikrotiterplattenwells gebunden war als im Fall
des nicht bestrahlten bispezifischen Antikörpers.
-
Targeting von AP auf Kolonkrebszellen,
die CEA exprimieren
-
CEA-produzierende
Kolonkrebszellen wurden in Mikrotiterplatten auf etwa 90 % Konfluenz
gezüchtet, dieses
Mal in 200 μl
DMEM-Medium pro Well, das 10 % fötales
Kälberserum
enthielt. 100 μl
Medium wurden dann entfernt und mit freiem serumfreiem Medium 1
h lang ersetzt, um die Zellen an serumfreies Medium (SFM) zu gewöhnen. Alle
Medien wurden dann entfernt, und 100 μl SFM, das die bispezifischen
Antikörperkonjugate
bei 2,5 μg/ml
enthielt, wurden zugesetzt, wobei die Konjugate entweder nicht bestrahlt
worden waren oder 2 ml der bispezifischen Antikörperkonjugatprobe in Kochsalzlösung 6 min
lang in einer Quarzküvette in
einer Entfernung von einer Spectroline-EN/16/F-UV-Lampe (Spectronics
Corporation, Westbury, New York) von 0,5 cm und einem Emissionspeak
von 365 nm bestrahlt worden waren. Der Test wurde in beiden Fällen mit
10fach ausgeführten
Wells durchgeführt.
Nach 2 h wurde das gesamte Medium wiederum entfernt, und 100 μl SFM, das
AP (2 μg/ml)
enthielt, wurden zugesetzt. Nach einer abschließenden, 2-stündigen Inkubation
wurden die Zellen ausführlich
(fünfmal)
mit gepufferter Kochsalzlösung
gewaschen, und 100 μl
Substratpuffer, der AP-Substrat pNPP enthielt, wurden zugesetzt,
und die AP-Aktivität
wurde dann bei 405 nm mit einem Mikrotiterplattenleser beobachtet.
Kontrollen wurden zugesetzt, zu denen kein bispezifisches Konjugat
zugesetzt worden war, und auch solche, in denen bispezifisches Konjugat
zugesetzt worden war, jedoch keine AP. Dies stellte eine Messung
der natürlichen
Konzentrationen von AP in den Zellen bereit und ermöglichte
auch den Beweis, dass die Zellen, zu denen AP zugesetzt worden war,
ausreichend gewaschen worden waren, um die gesamte, nicht spezifisch
absorbierte AP zu entfernen.
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Die
Resultate zeigten, dass die Wells, die nicht bestrahltes, bispezifisches
Konjugat enthielten, nur ein Hintergrundniveau von AP aufzeigten,
das jenem der Wells entsprach, die keinen bispezifischen Antikörper oder
zugesetzte AP erhalten hatten. Hingegen zeigten die Wells, die das
bestrahlte bispezifische Antikörperkonjugat
erhalten hatten, sehr viel höhere
Niveaus an AP-Aktivität,
was eine Folge der Bindung hiervon an die CEA-produzierenden Zellen
durch das aktive bispezifische Antikörperkonjugat war.
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Beispiel 2A
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Bestrahlung in Kulturmedium
-
Beispiel
1A (letzter Abschnitt) wurde mit einem Enzym-amplifizierten System,
das ein AMPAK-Set verwendet, gemäß den Anleitungen
des Herstellers zur Detektion von AP in Mikrotiterplattentests (Dako
Diagnostics Ltd. UK), wiederholt, das eine leicht identifizierbare
rote Färbung
an der Stelle von p-Nitrophenolphosphat zur Untersuchung jeder möglichen
Wirkung von Kulturmedium während
der Bestrahlung von bispezifischem Antikörperkonjugat hervorbrachte.
Hierbei wurde das Konjugat bei 40 μg/ml in Quarzküvetten in
0,9 % Kochsalzlösung
oder SFM 6 min lang bestrahlt. Die Antikörper wurden dann auf 5 μg/ml entweder
in SFM oder Medium, das 10 % FCS enthielt, verdünnt, bevor sie zu 10fach ausgeführten Wells,
die die CEA-produzierenden Kolonkrebszellen enthielten, zugesetzt
wurden. Tabelle 1 zeigt die sichtbar verzeichneten Resultate hiervon,
aus denen eindeutig hervorging, dass viel mehr AP durch die Wells
gebunden wurde, die bestrahltes bispezifisches Antikörperkonjugat
erhalten hatten, unabhängig
davon, ob die Bestrahlung in SFM oder Kochsalzlösung durchgeführt worden
war, als durch jene, die unbestrahltes bispezifisches Antikörperkonjugat
erhalten hatten.
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Tabelle 1
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Die
sichtbaren Resultate wurden von 0 bis maximal 10 bewertet
Reine
Platte | 1 |
Keine
Bestrahlung | 3 |
Bestrahlung
in Kochsalzlösung | 10 |
Bestrahlung
in SFM | 10 |
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Beispiel 3A
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Dauer der Bestrahlung
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Beispiel
1A (letzter Abschnitt) wurde wiederholt, wobei hier jedoch wie in
Beispiel 2A das Enzym-amplifizierte System verwendet wurde, und
auch das unbestrahlte bispezifische Antikörperkonjugat in Konzentrationen
von 2,5 μg/ml
und 5,0 μg/ml
wurde direkt zu allen Wells der Platte zugesetzt, wonach die Zellen
von unterhalb der Platte 0, 3, 6, 9 und 12 min lang bestrahlt wurden.
Wie die Resultate in Tabelle 2 zeigen, stand sogar bei der Abschwächung der
Bestrahlung durch die Kunststoffplatte der Anstieg von AP-Einfang
stark mit der ansteigenden Bestrahlungsdauer in Zusammenhang.
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Tabelle 2
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Die
Resultate wurden von 0 bis maximal 10 wie folgt bewertet:
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Beispiel 3B
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Phosphoryliertes
Etoposid wird wie von Haisma et al. in: Cancer Immunol. Immunother.
34, 343–348 (1992),
beschrieben gewonnen. Beispiel 2A wird wiederholt, wobei jedoch
anstelle des Zusatzes des Enzym-amplifizierten Systems Etoposidphosphat,
wie von Haisma et al. beschrieben wird, zugesetzt wird. Tumorzelltod
ist in jenen Kulturen, die dem bestrahlten bispezifischen Konjugat
nicht ausgesetzt waren, größer als
in jenen, die dem unbestrahlten bispezifischen Konjugat ausgesetzt
waren.
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Die
CEA-produzierenden Zellen werden in Kolben gezüchtet und wie in Beispiel 1A
an serumfreies Medium gewöhnt.
Anschließend
werden sie in Mikrotiterplatten ausplattiert, und eine Lösung von
100 μg/ml
in serumfreier Kulturflüssigkeit
wird zur einen Hälfte
der Wells zugesetzt. Die andere Hälfte erhält dasselbe bispezifische Antikörperpräparat, das
jedoch durch 2 ml der NPE-beschichteten bispezifischen Antikörperprobe, bestrahlt
in serumfreier Kulturflüssigkeit
6 min lang in einer Quarzküvette
in einer Entfernung von 0,5 cm von der Spectroline-Lampe, bestrahlt
wurde. Die Zellen werden 1 h lang bei 37 °C inkubiert, wonach sie durch leichtes
Zentrifugieren und Austausch von Medium gewaschen werden. 100 μl SFM, das
alkalische Phosphatase in einer Konzentration von 2 μg/ml enthält, werden
zu jedem Well zugesetzt und 30 min lang bei 37 °C inokuliert, wonach sie durch
leichtes Zentrifugieren und mit einer zu jedem Well zugesetzten
Lösung
von 100 μl
Etoposidphosphat (10 μM),
hergestellt gemäß Senter
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85, 4842 (1988), in SFM gewaschen
und bei 37 °C
3 h lang inkubiert werden. Die Zellen werden neuerlich gewaschen
und drei Tage lang gezüchtet,
wobei ihre Lebensfähigkeit
durch den Sulforhodamin-B-Test bewertet wird. Es wird erkannt, dass
jene Wells, die bestrahlten bispezifischen Antikörper erhalten hatten, geringere
Zelllebensfähigkeit als
jene aufweisen, die unbestrahlten Antikörper erhalten hatten.
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In-situ-Bestrahlung
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Die
CEA-produzierenden Zellen werden in Kolben gezüchtet und wie in Beispiel 1A
an serumfreies Medium gewöhnt.
Sie werden dann in Mikrotiterplatten ausplattiert, und eine Lösung von
100 μl NPE-beschichtetem,
bispezifischem Antikörper,
hergestellt wie in Beispiel 1, in einer Konzentration von 10 μg/ml in serumfreier
Kulturflüssigkeit
wird zu den Wells zugesetzt. Eine Hälfte der Wells wird wie in
Beispiel 3A beschrieben bestrahlt. Die Zellen werden 1 h lang bei
37 °C inkubiert,
wonach sie durch leichtes Zentrifugieren und Austausch von Medium
gewaschen werden. 100 μl
SFM, das alkalische Phosphatase in einer Konzentration von 2 μg/ml enthält, werden
zu jedem Well zugesetzt und 30 min lang bei 37 °C inokuliert, wonach sie neuerlich gewaschen
werden und eine Lösung
von 100 μl
Etoposidphosphat (10 μM),
hergestellt gemäß Senter
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85, 4842 (1988), in SFM zu jedem
Well zugesetzt und bei 37 °C
3 h lang inkubiert wird. Die Zellen werden neuerlich gewaschen und
drei Tage lang gezüchtet,
wobei ihre Lebensfähigkeit
bewertet wird. Kontrollwells werden auch erstellt, die weder den
NPE-bispezifischen Antikörper,
noch alkalische Phosphatase noch Etoposidphosphat noch Kombinationen
der drei erhalten. Wird die Zelllebensfähigkeit durch den Sulforhodamin-B-Test,
wie von Skehan et al., New colorimetric cytotoxicity assay for anticancer-drug screening,
J. Natl. Cancer Inst. 82, 1107 (1990), beschrieben, bewertet, so
zeigen jene Wells, denen der NPE-spezifische
Antikörper,
alkalische Phosphatase und Etoposidphosphat zugesetzt wurden und
die anschließend
UV-Licht ausgesetzt wurden, höheren
Zelltod als jene unbestrahlten Wells oder Kontrollwells, unabhängig davon,
ob bestrahlt oder nicht.
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Beispiel 4A
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Verwendung eines bispezifischen
Antikörpers
mit einer reversibel inhibierten Bindungsstelle für alkalische Phosphatase
und Bindungsaffinität
für karzinoembryonales
Antigen zur Lokalisierung von an alkalische Phosphatase gebundenen
Teilchenkügelchen
mit Zellen, die karzinoembryonales Antigen tragen, nachdem die Inhibierung
des bispezifischen Antikörpers
durch Bestrahlung mit ultraviolettem Licht aufgehoben worden war
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Herstellung des bispezifischen
Antikörperkonjugats
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Es
wurden monoklonale Antikörper
gegen karzinoembryonales Antigen (CEA) und alkalische Phosphatase
(AP) (Zymed Laboratories Inc., Klon-Nr. ZAP1, Kat.-Nr. 03-2200) erhalten.
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Der
monoklonale Anti-AP-Antikörper
wurde zuerst mit NPE beschichtet. Der Antikörper, in einer Konzentration
von 0,5 mg/ml, wurde zuerst über
Nacht gegen 0,1 M NaHNO3 dialysiert. Während der
Dialyse wurde das Volumen von 3 auf 4 ml erhöht. 1 ml wurde als Kontrolle
zurückbehalten,
und zwei 1,5-ml-Fraktionen wurden abgenommen. Nitrobenzylcarbonylchlorid
wurde durch Behandeln von NPE mit Diphosgen in Dioxan (P.D. Senter,
J.M. Tansey, J.M. Lambert & W.A.
Blattler, Photochem. Photobiol. 42, 213–237 (1985)) hergestellt, und
10 μl hiervon
wurden zu einer 1,5-ml-Fraktion
und 20 μl
zur anderen Fraktion zugesetzt. Die Proben wurden unter leichtem
Rotieren 4 h lang umsetzen gelassen und wurden dann gegen 0,9 M
NaCl dialysiert. Die Endkonzentration der Kontrollprobe betrug 0,21
mg/ml, und jene der behandelten Proben belief sich auf 0,135 und
0,105 mg/ml. Für
die Proben wurde erkannt, dass sie in etwa demselben Ausmaß gebunden
waren (im Mittel 8 und 12 NPE-Reste pro Antikörpermolekül), und sie wurden daraufhin
vermischt. Der beschichtete Antikörper wurde ohne weitere Reinigung
verwendet. Sowohl der NPE-beschichtete Anti-AP-Antikörper als auch der Anti-CEA-Antikörper bei
0,18 ml/ml wurden mit SPDP derivatisiert: 1-ml-Aliquoten beider
Antikörper wurden
in einer Konzentration von 0,1 ml/ml gegen 0,1 M Phosphatpuffer,
pH 7,5, der 0,1 M NaCl enthielt, derivatisiert. 24 μl SPDP (0,63
ml/ml in Ethanol) wurden dann zu jedem Antikörper zugesetzt. Die Antikörper wurden
dann 30 min lang reagieren gelassen. Der Anti-AP-Antikörper wurde
gegen 0,1 M Phosphatpuffer, pH 7,5, und der Anti-CEA-Antikörper wurde
gegen 0,1 M Natriumacetat, pH 4,5, dialysiert, wobei beide über Nacht
bei 4 °C
dialysiert wurden. Nach der Dialyse wurden 100 μl von 0,5 M DL-Dithiothreitol
(DTT) zum Anti-CEA-Antikörper zugesetzt
und 30 min lang bei Raumtemperatur stehen gelassen. Das Präparat wurde
gegen zwei Chargen von 0,1 M Phosphatpufter, pH 7,5, dialysiert.
Der Anti-CEA-Antikörper
wurde dann reduziert und zum NPE-Anti-AP-Antikörper zugesetzt und 24 h lang
bei 20 °C
reagieren gelassen. Das Konjugat wurde dann gegen destilliertes
Wasser dialysiert, um unerwünschte
Reaktionsprodukte zu entfernen. Mittels Elektrophorese wurde gezeigt,
dass sich die Ausbeute auf etwa 85 % belief, wobei zumindest 75
% der Antikörper
konjugiert waren.
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Herstellung
der Kügelchen
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Carboxylat-modifizierte,
intensiv blau gefärbte
Polystyrolkügelchen
drei verschiedener Größen (0,22 mm,
0,4 mm und 0,8 mm) wurden erhalten. Die Kügelchen wurden mit alkalischer
Phosphatase (AP) zuerst durch dreimaliges Waschen durch Resuspendieren
von 100 ml mit 10% Kügelchen
in 1 ml destilliertem Wasser gebunden und durch Zentrifugation bei
10.000 U/min 10 min lang pelletiert. Die Kügelchen wurden dann in 120 ml
MES-Puffer in 770 ml destilliertem Wasser mit 230 ml N-Hydroxysuccinimid
bei 50 mg/ml in destilliertem Wasser (NHS) resuspendiert, 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimidhydrochlorid
(EDAC) wurde mit 50 mM/ml hergestellt und 100 μl unmittelbar zu dem Kügelchenpräparat zugesetzt.
Die Kügelchen
wurden dann 2 h lang stehen gelassen und einmal mit 0,1 MES-Puffer,
pH 4,7, und dann mit 0,1 M Bicarbonat, pH 8,4, gewaschen. 500 μl AP bei
2 mg/ml wurden dann zu den pelletierten Kügelchen zugesetzt. Das Volumen
wurde auf 1 ml im selben Puffer eingestellt und über Nacht reagieren gelassen.
Am nächsten
Tag wurden die Kügelchen
dreimal gewaschen, in Mikrozentrifugationsröhrchen zentrifugiert und in
1 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung resuspendiert.
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Die
Proteinkonzentration wurde für
jede Serie von Kügelchen
berechnet. Für
80 % der zugesetzten AP wurde erkannt, dass sie sich an jede Serie
gebunden hatte.
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Einfangen von AP-markierten
Kügelchen
durch aktiviertes bispezifisches Antikörperkonjugat an Zellen
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CEA-produzierende
Kolonkrebszellen wurden in Mikrotiterplatten auf eine Konfluenz
von etwa 90 % gezüchtet,
dieses Mal in 200 μl
DMEM-Medium pro Well, das 10 % fötales
Kälberserum
enthielt. 100 μl
des Mediums wurden dann entfernt und durch serumfreies Medium 1
h lang ersetzt, um die Zellen an serumfreies Medium (SFM) zu gewöhnen. Das
gesamte Medium wurde dann entfernt, und 100 μl SFM, das die bispezifischen
Antikörperkonjugate
bei 2,5 μg/ml
enthielt, die entweder nicht bestrahlt worden waren oder durch 2
ml der bispezifischen Antikörperkonjugatprobe,
bestrahlt in Kochsalzlösung
6 min lang in einer Quarzküvette
bei einer Distanz von 0,5 cm von einer Spectroline EN/16/F- UV-Lampe
(Spectronics Corporation, Westbury, New York) mit einem Emissionspeak
von 365 nm, bestrahlt worden waren, wurden zugesetzt. Der Test wurde
mit 10fach ausgeführten
Wells für
beide Konjugatarten durchgeführt.
Nach 2 h wurde das gesamte Medium neuerlich entfernt, und 10 μl von jeder
Kügelchensuspension,
gefolgt von 90 μl
serumfreiem Medium, wurden zu ihren Wells zugesetzt und 24 h lang
stehen gelassen. Die Platte wurde geleert, fünfmal mit phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
gewaschen, und 100 μl
von 5 mM p-Nitrophenolphosphat in 50 mM Bicarbonatpuffer, pH 10,3,
der 3,3 mM MgCl2-Puffer enthielt, wurden
zugesetzt und das Enzymprodukt bei 405 nm mit einem Mikrotiterplattenleser
gemessen. Dies wurde durch eine Messung der alkalischen Phosphataseaktivität auf die
Kügelchen
bestätigt,
worin bei allen drei Kügelchengrößen mehr
Aktivität
in Verbindung mit jenen Wells gefunden wurde, die bestrahltes Konjugat
erhalten hatten, als mit jenen, die kein bestrahltes Konjugat erhalten
hatten.
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Beispiel 5A
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Ein
monoklonaler Anti-CD3-Antikörper
(mit T-Lymphozyten-aktivierendem Marker) wird mit NPE beschichtet
und an den monoklonalen Anti-CEA-Antikörper gebunden, wie dies mit
dem Anti-alkalische-Phosphatase-Antikörper aus Beispiel 1A geschah:
Dies wird dann in zwei Aliquoten aufgeteilt, wobei eine wie in Beispiel
1A bestrahlt und die andere unbehandelt belassen wird. Anschließend werden
sie bezüglich
ihrer Fähigkeit,
sich gegen gewonnene T-Zellen zu richten und Lyse von menschlichen
Krebszellen auszulösen,
wie dies von Barr et al., Int. J. Cancer 43, 501–507 (1989), beschrieben wird,
wobei jedoch die in Beispiel 1A oben (Targeting von AP auf Kolonkrebszellen,
die CEA exprimieren) beschriebenen Konzentrationen an Antikörperkonjugat
verwendet werden. Mehr Zelltod als mit der nicht bestrahlten Fraktion
wird mit der bestrahlten Fraktion des bispezifischen Antikörpers erzielt.
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In-situ-Targeting
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Das
NPE-beschichtete, bispezifische Anti-CD3-Anti-CEA-Antikörper-Konjugat
wird zur In-situ-Aktivierung wie folgt verwendet: Sie werden anschließend bezüglich ihrer
Fähigkeit
verglichen, sich gegen gewonnene T-Zellen zu richten und die Lyse
der menschlichen Krebszellen auszulösen, wie dies von Barr et al.
beschrieben wird. Die CEA-tragenden Zellen werden ausplattiert und
an serumfreies Medium, wie in Beispiel 1A oben (Targeting von AP
auf Kolonkrebszellen, die CEA exprimieren) beschrieben, gewöhnt. Antikörperkonjugat
wird in serumfreiem Medium (SFM) in einer Konzentration von 2,5 μg/ml zugesetzt
und 2 h lang bei 37 °C inkubiert,
wobei andere Wells als Kontrollwells verwendet werden und somit
kein Antikörperkonjugat
erhalten. Die Wells werden wie in Beispiel 3A beschrieben bestrahlt,
und die Zellen werden in SFM gewaschen. Die Fähigkeit der zugesetzten T-Zellen,
die CEA-exprimierenden Zellen zu lysieren, wird dann gemäß Barr et
al. bewertet. Mehr Zelllyse wird im Vergleich zu nicht bestrahlten
Wells oder jenen Kontrollwells, die keinen bispezifischen Antikörper erhielten,
unabhängig
davon, ob bestrahlt oder nicht bestrahlt, in bestrahlten Wells erhalten.
-
Liste von
Rezeptoren und ihren Liganden
-
Der
Rezeptor kann einer der folgenden sein:
Neurotransmitterrezeptoren,
Gastralrezeptoren
wie Enterogastron, Cholezystokinin, Pankreozymin und Sekretin,
Histaminrezeptoren,
Serotoninrezeptoren,
α-
und β-Adrenorezeptoren,
Adrenalinrezeptoren,
Noradrenalinrezeptoren,
Enkephalisrezeptoren, Endorphinrezeptoren,
Melanin-stimulierender
Hormonrezeptor,
Acetylcholinrezeptor,
andere Hormonrezeptoren
wie Insulinrezeptoren und Wachstumshormonrezeptoren, Thyroxin, Thyrotropin, Glucagon,
Progesteron, Östradiol,
Testosteron, follikelstimulierendes Hormon, Luteinisierungshormon,
Choriongonadotropin, Placenta-Lactogen, Oxytocin, Vasopressin, Erythropoietin,
Renin und Angiotenin, ACTH-Rezeptoren, Corticosteron, Cortisol,
5α-Dihydrotestosteron,
Aldosteron, 1,25-Dihydroxycholecalciferol, Parathormon und Calcitoninrezeptoren,
Corticorophin-freisetzende
Faktorrezeptoren,
Cytokinrezeptoren wie Tumornekrosefaktor-Rezeptor,
Immunrezeptoren
wie Histokompatibilitäts-Antigenrezeptoren,
T-Zell-Rezeptoren und B-Zell-Rezeptoren,
spezifische Wirkstoffrezeptoren
wie Diethylstilbestrol (Östradiol-17β-Rezeptor),
spezifische
Kohlenhydratstrukturen,
Enzyme können als Rezeptoren verwendet
werden,
synthetische Rezeptoren werden immer häufiger hergestellt.
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Der
Ligand kann einer der folgenden sein:
Gastralhormone und -faktoren
wie z.B.:
Enterogastron, Cholecystokinin, Pankreozymin, Histamin
und Sekretin,
Neurotransmitter wie z.B.: Serotonin, Adrenalin,
Noradrenalin, Enkephaline, Endorphine, Melanin-stimulierendes Hormon,
Acetylcholin, Insulinrezeptoren und Wachstumshormon, Thyroxin, Thyrotropin,
Glucagon, Progesteron, Östradiol,
Testosteron, follikelstimulierendes Hormon, Luteinisierungshormon,
Choriongonadotrophin, Placenta-Lactogen, Oxytocin, Vasopressin,
Erythropoietin, Renin und Angiotensin, ACTH, Corticosteron, Cortisol,
5α-Dihydrotestosteron,
Aldosteron, 1,25-Dihydroxycholecalciferol, Parathormon und Calcitonin,
Corticorophin-freisetzender Faktor, Cytokine wie Tumornekrosefaktor,
Immunmittel wie Histokompatibilitäts-Antigene, T-Zell-Faktoren und
B-Zell-Faktoren und Antigene, spezifische Wirkstoffe wie Diethylstilbestrol
(Östradiol-17β-Rezeptor),
Enzymsubstrate,
insbesondere irreversible Inhibitoren,
Liganden für synthetische
Rezeptoren,
spezifische Kohlenhydratbindemittel wie z.B.: Weizenkeimagglutin,
Kermesbeeren-Mitogen
(Pokeweed mitogen, PMW) (können
Liganden oder Rezeptoren sein).