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Diese
Erfindung betrifft allgemein Interleukin-12-Rezeptoren, insbesondere
menschliche Interleukin-12-Rezeptoren.
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Interleukin-12
(IL-12), früher
bekannt als cytotoxischer Lymphocyten-Reifungsfaktor oder natürliche Killerzellen
stimulierender Faktor, ist ein 75 kDa großes, heterodimeres Cytokin,
bestehend aus 40 kDa (p40) und 35 kDa (p35) großen Untereinheiten, die über Disulfidbrücken miteinander
verbunden sind, welches mehrere biologische Aktivitäten hat, einschließlich der
Stimulierung der Proliferation aktivierter T- und NK-Zellen (Gately
M.K. et al., J. Immunol. 147 (1991), 874) (Kobayashi M. et al.,
J. Exp. Med. 170 (1989), 827), der Erhöhung der lytischen Aktivität von NK/LAK-Zellen (Kobayashi
M. et al., J. Exp. Med. 170 (1989), 827; Stern A.S. et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 87 (1990), 6808), der Verstärkung von cytolytischen T-Zell-Antworten (Gately
M.K. et al., Cell. Immunology 143 (1992), 127), der Induktion von
Interferon-gamma durch ruhende und aktivierte T- und NK-Zellen (Kobayashi
M. et al., J. Exp. Med. 170 (1989), 827; Chan S.H. et al., J. Exp.
Med. 173 (1991), 869) und der Förderung
von Th1-Typ-Helferzellantworten (Manetti
R. et al., J. Exp. Med. 177 (1993), 1199; Hsieh C.-S. et al., Science
260 (1993), 547).
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Die
biologische Aktivität
von IL-12 wird durch die Bindung der IL-12-Moleküle an Zelloberflächen- oder
Plasmamembran-Rezeptoren auf aktivierten T- und NK-Zellen vermittelt;
jedoch ist der Beitrag der einzelnen Untereinheiten p35 und p40
zur Rezeptorbindung und Signalübertragung
weiterhin unbekannt. Studien mit einem markierten IL-12 haben gezeigt, daß diese
Bindung in einer spezifischen und sättigbaren Weise erfolgt. IL-12 überträgt ein Signal
an Zielzellen über
einen Rezeptor, der zuerst auf Phytohämagglutinin (PHA)-aktivierten
CD4+- CD8+-T-Zellen und
auf IL-2-aktivierten
CD56+-NK-Zellen charakterisiert wurde (Chizzonite
R. et al., J. Immunol. 148 (1992), 3117; Desai B. et al., J. Immunol.
148 (1992), 3125).
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Bei
einer Untersuchung von über
20 menschlichen Zelllinien, die den T-, B-, NK- und Myelomonocyten-Abstammungslinien
angehören,
wurde nur eine einzige IL-2-abhängige,
menschliche CD4+-T-Zelllinie (Kit 225/K6)
identifiziert, welche den IL-12-Rezeptor konstitutiv exprimiert
und auf IL-12 anspricht (Desai B. et al., J. Immunol. 148 (1992), 3125;
Desai B. et al., J. Immunol. 150 (1993), 207A). Frisch präparierte,
PHA-aktivierte, periphere einkernige Blutzellen (PBMCs) und die
Kit 225/K6-Zelllinie stellen folglich zwei geeignete Zellquellen
für eine Untersuchung
der Biochemie des funktionellen IL-12-Rezeptors dar, wobei es möglicherweise
noch andere gibt.
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Durch
Gleichgewichtsbindungsexperimente mit einem 125I-markierten
IL-12 wurden drei Stellen mit einer Bindungsaffinität für menschliches
IL-12 von 5–20
pM, 50–200
pM bzw. 2–6
nM auf T-Zellen, welche auf IL-12 ansprechen, identifiziert (Chizzonite R.
et al., Cytokine 6(5) (1994), A82a).
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Es
wurde bereits eine cDNA cloniert, die einen IL-12-Rezeptor mit geringer
Bindungsaffinität
codiert (Chua A. et al., J. Immunology 153 (1994), 128; Europäische Patentanmeldung
Nr. 0,638,644). Unter Zugrundelegung einer bereits vorgeschlagenen
Nomenklatur (Stahl und Yancopoulos, Cell 74 (1993), 587) wird die
zuerst isolierte Kette des menschlichen IL-12-Rezeptors als die
beta1-Kette bezeichnet.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1:
DNA-Sequenz der menschlichen IL-12-Rezeptor-beta2-cDNA (Startcodon
= Nucleotid 641; Stoppcodon = Nucleotid 3226) (SEQ ID NO: 1).
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2:
Aminosäuresequenz
des menschlichen IL-12-Rezeptor-beta2-Proteins (einfach unterstrichene
Aminosäurereste
in der N-terminalen Sequenz = Signalpeptid; Aminosäuren Nrn.
623–646
= Transmembranbereich, gekennzeichnet durch eine doppelte Unterstreichung;
neun potentielle N-gebundene Glycosylierungsstellen in dem extrazellulären Teil
sind durch fett gedruckte Kursivbuchstaben gekennzeichnet und ebenfalls
unterstrichen; die konservierten Box 1 und 2-Motive in der cytoplasmatischen
Domäne
sind schraffiert [Aminosäurereste Nrn.
667–669,
699–704,
786–798]
(SEQ ID NO: 2).
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3:
DNA-Sequenz der menschlichen IL-12-Rezeptor-beta1-cDNA (Startcodon
= Nucleotid 65; Stoppcodon = Nucleotid 2050) (SEQ ID NO: 3).
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4:
Aminosäuresequenz
des menschlichen IL-12-Rezeptor-beta1-Proteins (unterstrichene Aminosäurereste
der N-terminalen Sequenz = Signalpeptidsequenz; Aminosäurereste
Nrn. 541 bis 571 = Transmembranbereich, markiert durch
sechs
potentielle N-gebundene Glycosylierungsstellen in dem extrazellulären Teil
sind gekennzeichnet durch --------; die konservierten Box 1 und 2-Motive
in der cytoplasmatischen Domäne
sind gekennzeichnet durch
[Aminosäurereste
Nrn. 577 bis 584 und 618 bis 629] (SEQ ID NO: 4).
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5A: Scatchard-Analyse der Bindung eines
rekombinanten menschlichen IL-12 an transfizierte COS-Zellen, die
das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein exprimieren.
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5B: Scatchard-Analyse der Bindung eines
rekombinanten menschlichen IL-12 an transfizierte COS-Zellen, die
das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein exprimieren.
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5C: Scatchard-Analyse der Bindung eines
rekombinanten menschlichen IL-12 an transfizierte COS-Zellen, die
das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein und das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein
coexprimieren.
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6:
Analyse der Proliferation von Ba/F3-Zellen, die mit der cDNA für das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein
(-- ⧫ --),
mit der cDNA für das
menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein (-- O --) oder mit der cDNA
für sowohl
das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein als auch das menschliche
IL-12-beta2-Rezeptorprotein
(-- • --)
stabil, transfiziert sind, in Gegenwart von verschiedenen Konzentrationen
des menschlichen IL-12 durch das Messen des Einbaus von tritiummarkiertem
Thymidin.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Interleukin-12-(IL-12)-beta2-Rezeptorprotein
mit geringer Bindungsaffinität
oder ein Fragment davon, welches
- (a) eine Bindungsaffinität für IL-12
von etwa 1 bis etwa 10 nM aufweist, und
- (b) wenn es mit einem IL-12-beta1-Rezeptorprotein komplexiert
ist, einen Komplex mit einer Bindungsaffinität zu IL-12 von etwa 5 bis etwa
100 pM ausbildet,
wobei
das IL-12-beta2-Rezeptorprotein
durch die Nucleinsäuresequenz
SEQ ID NO: 1 oder eine Nucleinsäure mit
einer Sequenz, die unter stringenten Bedingungen an den komplementären Strang
der Nucleinsäuresequenz
SEQ ID NO: 1 hybridisiert, codiert wird; und
das IL-12-beta1-Rezeptorprotein
durch die Nucleinsäuresequenz
SEQ ID NO: 3 oder eine Nucleinsäure mit
einer Sequenz, die unter stringenten Bedingungen an den komplementären Strang
der Nucleinsäuresequenz
SEQ ID NO: 3 hybridisiert, codiert wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Nucleinsäure,
welche das IL-12-beta2-Rezeptorprotein codiert, durch eine Nucleinsäuresequenz
codiert, die unter stringenten Bedingungen an die Nucleinsäuresequenz
SEQ ID NO: 1 hybridisiert, oder die eine Sequenzhomologie von mindestens
80%, stärker
bevorzugt mindestens etwa 90% und am meisten bevorzugt mindestens
etwa 95% zu dem Polypeptid mit der SEQ ID NO: 1 aufweist. Insbesondere
betrifft die Erfindung das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein,
welches zum Beispiel die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 aufweist, oder allelische Formen oder Varianten
davon.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
einen Komplex, der befähigt
ist, mit hoher Affinität
an IL-12 zu binden, umfassend ein Interleukin-12-(IL-12)-beta2-Rezeptorprotein
oder ein Fragment davon, wie definiert in einem der Ansprüche 1 bis
4, komplexiert mit einem IL-12-beta1-Rezeptorprotein, wie definiert
in Anspruch 1, oder einem Fragment davon, welches
- (a)
eine Bindungsaffinität
für IL-12
von etwa 1 bis etwa 10 nM aufweist, und
- (b) wenn es mit einem IL-12-beta2-Rezeptorprotein komplexiert
ist, einen Komplex mit einer Bindungsaffinität zu IL-12 von etwa 5 bis etwa
100 pM ausbildet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
der vorstehende Komplex ein IL-12-beta1-Rezeptorprotein, das eine
Aminosäuresequenz
aufweist, die im Wesentlichen homolog zu SEQ ID NO: 4 ist, oder
das durch eine Nucleinsäure
codiert wird, welche im Wesentlichen homolog zu SEQ ID NO: 3 ist.
In einer stärker
bevorzugten Ausführungsform wird
die Nucleinsäure,
welche das IL-12-beta1-Rezeptorprotein codiert, durch eine Nucleinsäuresequenz
codiert, die unter stringenten Bedingungen an die Nucleinsäuresequenz
SEQ ID NO: 3 hybridisiert, oder die eine Sequenzhomologie von mindestens 80%,
stärker
bevorzugt mindestens etwa 90% und am meisten bevorzugt mindestens
etwa 95% zu dem Polypeptid mit der SEQ ID NO: 3 zeigt. Insbesondere betrifft
die Erfindung das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein, welches
zum Beispiel die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 4 aufweist, oder allelische Formen oder Varianten
davon.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die vorstehenden Proteine oder
Komplexe, welche löslich
sind.
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Ein
Aspekt der vorliegende Erfindung ist ein Protein oder Komplex, das
(der) durch eine Nucleinsäure
codiert wird, die zwei Untersequenzen umfaßt, wobei eine der Untersequenzen
ein lösliches
Protein codiert, wie vorstehend definiert, und die andere der Untersequenzen
alle Domänen
der konstanten Region der schweren Kette eines menschlichen Ig außer der
ersten Domäne
der konstanten Region codiert. Die Erfindung schließt auch
Proteine ein, welche durch eine erste und eine zweite Nucleinsäure codiert
werden, wobei die erste Nucleinsäure
zwei Untersequenzen umfaßt,
wobei eine der Untersequenzen ein lösliches Fragment, wie oben
erwähnt,
eines IL-12-beta2-Rezeptorproteins codiert, und die andere der Untersequenzen
alle Domänen
der konstanten Region der schweren Kette eines menschlichen Ig außer der
ersten Domäne
der konstanten Region codiert, und wobei die zweite Nucleinsäure zwei
Untersequenzen umfaßt,
wobei eine der Untersequenzen ein lösliches Fragment eines IL-12-beta1-Rezeptorproteins
codiert, und die andere der Untersequenzen alle Domänen der
konstanten Region der schweren Kette eines menschlichen Ig außer der
ersten Domäne
der konstanten Region codiert.
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Der
Begriff "menschliches
IL-12-beta2-Rezeptorprotein" verweist
(1) auf das Protein von SEQ ID NO: 2, oder (2) auf ein Protein oder
Polypeptid, das eine Aminosäuresequenz
aufweist, die im Wesentlichen homolog zu der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 ist, und das die folgenden Eigenschaften besitzt:
- 1) das Protein oder Polypeptid weist eine geringe Bindungsaffinität für menschliches
IL-12 auf; und
- 2) das Protein oder Polypeptid, wenn es mit einem menschlichen
beta1-Rezeptorprotein komplexiert ist, bildet einen Komplex mit
einer hohen Bindungsaffinität
für menschliches
IL-12 aus.
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Der
Begriff "menschliches
IL-12-beta1-Rezeptorprotein" verweist
(1) auf das Protein von SEQ ID NO: 4, oder (2) auf ein Protein oder
Polypeptid, das eine Aminosäuresequenz
aufweist, die im Wesentlichen homolog zu der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 4 ist, und das die folgenden Eigenschaften besitzt:
- 1) das daran bindende Protein oder Polypeptid weist
eine geringe Bindungsaffinität
für menschliches
IL-12 auf; und
- 2) das Protein oder Polypeptid, wenn es mit einem menschlichen
beta2-Rezeptorprotein komplexiert ist, bildet einen Komplex mit
einer hohen Bindungsaffinität
für menschliches
IL-12 aus.
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So
wie hierin verwendet, schließen
die Begriffe "IL-12-beta2-Rezeptorprotein" und "IL-12-beta1-Rezeptorprotein" auch absichtlich
modifizierte, wie zum Beispiel durch ortsspezifische Mutagenese,
oder zufällig
durch Mutationen veränderte Proteine
ein. Die Begriffe schließen
auch Varianten ein, welche aus den funktionellen Gruppen, die als Seitenketten
an den Resten vorkommen, oder den N- oder C-terminalen Gruppen durch
auf dem Fachgebiet bekannte Mittel abgeleitet werden können und
in der Erfindung eingeschlossen sind, solange sie pharmazeutisch
verträglich
bleiben, d.h. die Aktivität
des Proteins nicht aufheben und keine toxischen Eigenschaften auf
die sie enthaltenden Zusammensetzungen übertragen. Diese Varianten
können
zum Beispiel Polyethylenglykol-Seitenketten einschließen, welche
antigene Stellen maskieren und die Verweildauer der Proteine in
Körperflüssigkeiten
verlängern können. Andere
Varianten schließen
aliphatische Ester der Carboxylgruppen; Amide der Carboxylgruppen
durch die Umsetzung mit Ammoniak oder mit primären oder sekundären Aminen;
N-Acylderivate von freien Aminogruppen der Aminosäurereste,
welche mit Acyleinheiten (z.B. Alkanoyl- oder carbocyclischen Aroylresten)
ausgebildet werden, oder O-Acylderivate von freien Hydroxylgruppen
(zum Beispiel solchen von Seryl- oder Threonylgruppen), welche mit
Acyleinheiten ausgebildet werden, ein.
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"Im Wesentlichen homolog", welches sich sowohl
auf Nucleinsäure-
als auch auf Aminosäuresequenzen
beziehen kann, bedeutet, daß sich
eine bestimmte Zielsequenz, zum Beispiel eine durch Mutation veränderte Sequenz,
von der Referenzsequenz durch eine oder mehrere Substitutionen,
Deletionen oder Additionen unterscheidet, wobei deren Nettowirkung
keine unerwünschte
funktionelle Ungleichheit zwischen der Referenz- und der Zielsequenz
zur Folge hat. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung werden Sequenzen, welche eine
Homologie von mehr als 80%, stärker
bevorzugt mehr als 90% und noch stärker bevorzugt mehr als 95%, äquivalente
biologische Eigenschaften und äquivalente
Expressionseigenschaften zeigen, als im Wesentlichen homolog angesehen.
Bei der Bestimmung der Homologie sollte eine Verkürzung der
reifen Sequenz unbeachtet bleiben. Sequenzen mit einem geringeren
Homologiegrad, einer vergleichbaren Bioaktivität und äquivalenten Expressionseigenschaften werden
als wesentliche Äquivalente
angesehen. Im Allgemeinen können
homologe DNA-Sequenzen durch eine Kreuzhybridisierung unter hoch
stringenten Hybridisierungsbedingungen identifiziert werden.
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"Ein Fragment des
IL-12-beta2-Rezeptorproteins" bedeutet
ein Protein oder Polypeptid, das die Aminosäuresequenz eines Teils oder
Fragments eines IL-12-beta2-Rezeptorproteins
aufweist, und das (a) eine geringe Bindungsaffinität für IL-12
aufweist, und (b) wenn es mit einem IL-12-beta1-Rezeptorprotein
komplexiert ist, einen Komplex mit einer hohen Bindungsaffinität für IL-12
ausbildet.
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"Ein Fragment des
IL-12-beta1-Rezeptorproteins" bedeutet
ein Protein oder Polypeptid, das die Aminosäuresequenz eines Teils oder
Fragments eines IL-12-beta1-Rezeptorproteins
aufweist, und welches, wenn es mit einem IL-12-beta2-Rezeptorprotein komplexiert
ist, einen Komplex mit einer hohen Bindungsaffinität für IL-12
ausbildet.
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Ein "lösliches Fragment" verweist auf ein Fragment
eines IL-12-Rezeptorproteins, das eine Aminosäuresequenz aufweist, welche
der gesamten oder einem Teil der extrazellulären Region des Proteins entspricht,
und das die IL-12-Bindungsaktivität des intakten IL-12-Rezeptorproteins
beibehält.
Beispielsweise ist ein lösliches
Fragment eines IL-12-beta2-Rezeptorproteins ein Fragment eines IL-12-beta2-Rezeptorproteins,
das eine Aminosäuresequenz
aufweist, welche der gesamten oder einem Teil der extrazellulären Region
eines menschlichen IL-12-beta2-Rezeptorproteins entspricht.
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Gemäß der Erfindung
kann ein "Komplex", umfassend ein IL-12-beta2-Rezeptorprotein oder
ein Fragment davon, komplexiert mit einem IL-12-beta1-Rezeptorprotein oder
einem Fragment davon, auf der Zelloberfläche der Wirtszelle exprimiert
werden. Wenn der Komplex auf der Zelloberfläche der Wirtszelle exprimiert
wird, weist er eine hohe Bindungsaffinität für IL-12 auf, während das IL-12-beta1-Rezeptorprotein
und das IL-12-beta2-Rezeptorprotein allein jeweils eine geringe
Bindungsaffinität
für IL-12
aufweisen.
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Gemäß dieser
Erfindung kann das IL-12-beta2-Rezeptorprotein auf der Oberfläche einer
Wirtszelle exprimiert werden.
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Gemäß dieser
Erfindung können
nicht nur das IL-12-beta2-Rezeptorprotein, sondern auch Fragmente
eines IL-12-beta2-Rezeptorproteins, die (1) eine geringe Bindungsaffinität für IL-12
aufweisen, und die (2), wenn sie mit einem IL-12-beta1-Rezeptorprotein komplexiert
sind, einen Komplex mit einer hohen Bindungsaffinität ausbilden,
erhalten werden. Die Fragmente eines IL-12-beta2-Rezeptorproteins
können
durch herkömmliche
Mittel wie (1) einen proteolytischen Abbau des menschlichen IL-12-beta2-Rezeptorproteins,
(ii) eine chemische Synthese mittels Methoden, die auf dem Fachgebiet zur
Routine gehören,
oder (iii) herkömmliche
Rekombinationstechniken erhalten werden.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung ist ein menschliches IL-12-Rezeptorprotein,
das eine hohe Bindungsaffinität
für menschliches
IL-12 aufweist, ein Protein, welches mit einer Bindungsaffinität von etwa
5 bis etwa 100 pM an menschliches IL-12 bindet. Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung ist ein menschliches IL-12-Rezeptorprotein,
das eine geringe Bindungsaffinität
für menschliches
IL-12 aufweist, ein Protein, welches mit einer Bindungsaffinität von etwa
1 bis etwa 10 nM an menschliches IL-12 bindet. Die Bindungsaffinität eines
Proteins für
IL-12 kann durch herkömmliche
Mittel, wie solche, welche bei Chizzonite R. et al., J. Immunol.
148 (1992), 3117, beschrieben und in Beispiel 5 angegeben sind,
bestimmt werden.
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Die
Fragmente eines IL-12-beta2-Rezeptorproteins können ebenfalls durch herkömmliche
Mittel, wie solche, welche bei Chizzonite R. et al., J. Immunol.
148 (1992), 3117, beschrieben und in Beispiel 5 angegeben sind,
auf eine Bindungsaffinität
für IL-12 untersucht
werden. Die Fragmente eines IL-12-beta2-Rezeptorproteins können entweder
allein oder komplexiert mit einem IL-12-beta1-Rezeptorprotein oder
einem Fragment eines IL-12-beta1-Rezeptorproteins, welches, wenn
es mit einem IL-12-beta2-Rezeptorprotein komplexiert ist, einen
Komplex mit einer hohen Bindungsaffinität ausbildet, auf eine Bindungsaffinität für IL-12
untersucht werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Nucleinsäuren, z.B. DNA, cDNA, RNA,
mRNA, etc., welche die vorstehenden Proteine codieren, zum Beispiel
einen Komplex, der befähigt
ist, an menschliches IL-12 mit hoher Affinität zu binden, wobei der Komplex
das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein oder ein Fragment davon
und das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein oder ein Fragment
davon umfaßt.
Vorzugsweise codieren diese Nucleinsäuren das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein,
wie eine Nucleinsäure
mit der SEQ ID NO: 1, und/oder das IL-12-beta1-Rezeptorprotein, wie eine Nucleinsäure mit
der SEQ ID NO: 3. Die vorliegende Erfindung betrifft auch rekombinante
Vektoren, umfassend eine vorstehende Nucleinsäure, sowie Expressionsvektoren
und insbesondere Expressionsvektoren, worin die vorstehende Nucleinsäure funktionell
mit Kontrollsequenzen verbunden ist, die durch eine Wirtszelle erkannt
werden. Die Erfindung schließt
eukaryontische und pro karyontische Wirtszellen, die mit einem oder
mehreren der vorstehenden Vektoren transformiert sind, und insbesondere Wirtszellen,
bei denen die Proteine oder Komplexe auf der Oberfläche der
Wirtszellen exprimiert werden, sowie Wirtszellen, bei denen sich
diese Zellen in Gegenwart von IL-12 stark vermehren, ein. Die vorstehenden
Wirtszellen können
mit einem ersten Vektor, umfassend eine Nucleinsäure, die das IL-12-beta2-Rezeptorprotein
codiert, wie vorstehend definiert, und einem zweiten Vektor, umfassend
eine Nucleinsäure,
die das IL-12-beta1-Rezeptorprotein codiert,
wie vorstehend definiert, oder mit einem einzigen Vektor, umfassend
eine Nucleinsäure,
welche ein IL-12-beta2-Rezeptorprotein codiert, und eine Nucleinsäure, welche
ein IL-12-beta1-Rezeptorprotein codiert, transformiert sein.
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So
wie hierin verwendet, verweist "Nucleinsäure" auf ein Nucleinsäurepolymer
in der Form eines separaten Fragments oder als eine Komponente eines
größeren Nucleinsäurekonstrukts,
das von einer Nucleinsäure
abgeleitet worden ist, die mindestens einmal in einer im Wesentlichen
reinen Form, d.h. frei von kontaminierenden endogenen Materialien,
und in einer Menge oder Konzentration, welche die Identifizierung,
Manipulation und Gewinnung der Sequenz und deren einzelnen Nucleotidsequenzen durch
herkömmliche
biochemische Methoden, zum Beispiel unter Verwendung eines Clonierungsvektors,
ermöglicht,
isoliert wurde. Solche Sequenzen werden vorzugsweise in der Form
einer DNA oder einer cDNA mit einem offenen Leseraster, welches nicht
von internen, nichttranslatierten Sequenzen oder Introns, die typischerweise
in eukaryontischen Genen vorhanden sind, unterbrochen ist, bereitgestellt.
Jedoch ist offensichtlich, daß auch
eine genomische DNA, welche die relevanten Sequenzen enthält, verwendet
werden könnte.
Nichttranslatierte DNA-Sequenzen
können
5' oder 3' von dem offenen Leseraster
vorliegen, wo sie die Manipulation oder Expression der codierenden
Regionen nicht stören.
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Ein "Expressionsvektor" ist ein genetisches Element,
das befähigt
ist, sich unter seiner eigenen Kontrolle zu replizieren, wie ein
Plasmid, Phage oder Cosmid, an das ein anderes Nucleinsäuresegment gebunden
sein kann, um die Replikation des gebundenen Segments herbeizuführen. Er
umfaßt
eine Transkriptionseinheit, umfassend eine Zusammenstellung aus:
(1) einem oder mehreren genetischen Elementen mit einer regulatorischen
Funktion bei der Genexpression, zum Beispiel Promotoren und Enhancer,
(2) eine strukturelle oder codierende Sequenz, die in eine mRNA
transkribiert und in ein Protein translatiert wird, und (3) geeignete
Transkriptionsinitiations- und -terminationssequenzen.
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Ein "Clon" ist eine Gruppe
von identischen DNA-Molekülen,
die von einer DNA-Sequenz mit der ursprünglichen Länge abgeleitet sind, und unter
Anwendung gentechnischer Methoden, häufig unter Beteiligung von
Plasmiden, durch ein Bakterium oder ein Virus hergestellt werden.
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Zusätzlich verweist
die Erfindung auf ein gereinigtes rekombinantes Protein, umfassend
zwei verschiedene Polypeptidketten (ein heterodimeres Protein),
welches durch bekannte Methoden hergestellt werden kann. Die zwei
verschiedenen Polypeptidketten werden jeweils durch ein anderes
chimäres Polynucleotid
codiert, das aus zwei Nucleinsäureuntersequenzen
besteht, die im Leseraster miteinander verbunden sind. Die am 5'-Ende des ersten
chimären Polynucleotids
angeordnete erste Nucleinsäureuntersequenz
ist eine isolierte Nucleinsäuresequenz, die
ein lösliches
Fragment eines IL-12-beta2-Rezeptorproteins codiert. Die am 3'-Ende des ersten
chimären
Polynucleotids angeordnete zweite Nucleinsäureuntersequenz ist eine isolierte
Nucleinsäuresequenz,
die alle Domänen
der schweren Kette eines menschlichen Ig (vorzugsweise IgG) außer der
ersten Domäne
der konstanten Region codiert. Die am 5'-Ende des zweiten chimären Polynucleotids
angeordnete erste Nucleinsäureuntersequenz
ist eine isolierte Nucleinsäuresequenz,
die ein lösliches
Fragment eines IL-12-beta1-Rezeptorproteins codiert. Die am 3'-Ende des zweiten
chimären
Polynucleotids angeordnete zweite Nucleinsäureuntersequenz ist eine isolierte
Nucleinsäuresequenz,
die alle Domänen
der schweren Kette eines menschlichen Ig (vorzugsweise IgG) außer der
ersten Domäne
der konstanten Region codiert.
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Die
Ausgangsmaterialien für
die gereinigten rekombinanten Proteine der Erfindung können durch auf
dem Fachgebiet bekannte Methoden erhalten werden. Insbesondere können unter
Zugrundelegung der in 1 beschriebenen DNA-Sequenz, welche ein
menschliches IL-12-beta2-Rezeptorproteins codiert, und der bereits
bekannten Nucleinsäuresequenzen
für bestimmte
Rezeptoren solche partiellen Nucleinsäuresequenzen, die ein lösliches
Fragment eines IL-12-beta2-Rezeptorproteins codieren, bestimmt und
aus der in 1 beschriebenen DNA-Sequenz,
welche ein menschliches IL-12-beta2-Rezeptorprötein codiert, unter Anwendung
bekannter Methoden, vgl. Sambrook et al., "Molecular Cloning", 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory
Press (1989), konstruiert werden. In ähnlicher Weise können unter
Zugrundelegung der in 3 beschriebenen DNA-Sequenz,
welche ein menschliches IL-12-beta1-Rezeptorprotein codiert, und
der bereits bekannten DNA-Sequenzen für bestimmte Rezeptoren solche
partiellen DNA-Sequenzen, die ein lösliches Fragment eines menschlichen IL-12-beta1-Rezeptorproteins
codieren, bestimmt und aus der in 3 beschriebenen
DNA-Sequenz, welche ein menschliches IL-12-beta1-Rezeptorprotein
codiert, unter Anwendung bekannte Methoden, vgl. Sambrook et al., "Molecular Cloning", 2. Auflage, Cold
Spring Harbor Laboratory Press (1989), konstruiert werden. Quellen
für isolierte
DNA-Sequenzen, die konstante Domänen
menschlicher Immunglobuline codieren, sind auf dem Fachgebiet bekannt und
zum Beispiel durch Ellison et al., Nucl. Acids Res. 10 (1982), 4071–4079, für IgG oder
durch Huck et al., Nucl. Acids Res. 14 (1986), 1779–1789, für IgG3 offenbart.
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Die
isolierte DNA-Sequenz, die das lösliche Fragment
eines menschlichen IL-12-beta2-Rezeptorproteins codiert, kann durch
bekannte Methoden [Sambrook et al., "Molecular Cloning", 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory
Press (1989)] mit der isolierten DNA-Sequenz, die alle Domänen der schweren
Kette eines menschlichen Ig (vorzugsweise IgG) außer der
ersten Domäne
der konstanten Region codiert, im Leseraster miteinander verbunden werden.
Das erhaltene chimäre
Polynucleotid enthält an
seinem 5'-Ende die
isolierte DNA-Sequenz, welche das lösliche Fragment eines menschlichen IL-12-beta2-Rezeptorproteins
codiert, und an seinem 3'-Ende
die isolierte DNA-Sequenz, welche alle Domänen der schweren Kette eines
menschlichen Ig außer
der ersten Domäne
der konstanten Region codiert.
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In ähnlicher
Weise kann die isolierte DNA-Sequenz, welche das lösliche Fragment
eines menschlichen IL-12-beta1-Rezeptorproteins codiert, durch bekannte
Methoden [Sambrook et al., "Molecular
Cloning", 2. Auflage,
Cold Spring Harbor Laboratory Press (1989)] mit der isolierten DNA-Sequenz, welche
alle Domänen
der schweren Kette eines menschlichen Ig (vorzugsweise IgG) außer der
ersten Domäne
der konstanten Region codiert, im Leseraster miteinander verbunden
werden. Das erhaltene chimäre
Polynucleotid enthält
an seinem 5'-Ende
die isolierte DNA-Sequenz,
welche das lösliche
Fragment eines menschlichen IL-12-beta1-Rezeptorproteins codiert,
und an seinem 3'-Ende
die isolierte DNA-Sequenz, welche alle Domänen der schweren Kette eines
menschlichen Ig außer
der ersten Domäne
der konstanten Region codiert.
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Die
chimären
Polynucleotide können
dann unter Anwendung bekannter Methoden [Sambrook et al., "Molecular Cloning", 2. Auflage, Cold
Spring Harbor Laboratory Press (1989)] in geeignete Expressionsvektoren
für die
Expression in einer nicht-menschlichen Säugerzelle wie einer CHO-Zelle integriert
werden. Für
die Herstellung des erfindungsgemäßen homodimeren Proteins wird
das chimäre Polynucleotid,
das an seinem 5'-Ende
die isolierte DNA-Sequenz enthält,
welche das lösliche
Fragment eines menschlichen IL-12-beta2-Rezeptorproteins codiert,
in einen geeigneten Expressionsvektor integriert. Für die Herstellung
des erfindungsgemäßen heterodimeren
Proteins werden das chimäre
Polynucleotid, das an seinem 5'-Ende
die isolierte DNA-Sequenz enthält,
welche das lösliche
Fragment eines menschlichen IL-12-beta2-Rezeptorproteins codiert, und
das chimäre
Polynucleotid, das an seinem 5'-Ende
die isolierte DNA-Sequenz enthält,
welche das lösliche
Fragment eines menschlichen IL-12-beta1-Rezeptorproteins codiert,
in einen einzigen geeigneten Expressionsvektor oder zwei getrennte,
geeignete Expressionsvektoren integriert.
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Vorzugsweise
wird (werden) das (die) chimäre(n)
Polynucleotid(e) zusammen mit einem selektierbaren Marker, zum Beispiel
Neomycin, Hygromycin, Dihydrofolatreduktase (dhfr) oder Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase
(hgpt), unter Anwendung der auf dem Fachgebiet bekannten Methoden
cotransfiziert. Die stabil in das Chromosom eingebaute DNA-Sequenz
kann anschließend
amplifiziert werden. Ein geeigneter Selektionsmarker hierfür ist zum
Beispiel dhfr. Säugerzellen,
zum Beispiel CHO-Zellen, die kein intaktes dhfr-Gen enthalten, werden
hierbei nach Durchführung
der Transfektion mit ansteigenden Mengen von Methotrexat inkubiert. Auf
diese Weise können
Zelllinien erhalten werden, welche eine größere Anzahl der gewünschten DNA-Sequenz
verglichen mit den nicht amplifizierten Zellen enthalten.
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Das
Baculovirus-Expressionssystem kann auch für die Expression von rekombinanten
Proteinen in Insektenzellen verwendet werden. Posttranslationale
Modifikationen, welche durch Insektenzellen durchgeführt werden,
sind solchen sehr ähnlich, die
in Säugerzellen
vorkommen. Für
die Herstellung eines rekombinanten Baculovirus, welches das gewünschte Protein
exprimiert, wird ein Transfervektor verwendet. Ein Transfervektor
ist ein Plasmid, welche das (die) chimäre(n) Poly nucleotid(e) unter
der Kontrolle eines starken Promotors, zum Beispiel demjenigen des
Polyhedron-Gens, umgeben von Virussequenzen auf beiden Seiten, enthält. Der
Transfervektor wird dann zusammen mit der DNA-Sequenz des Wildtyp-Baculovirus
in die Insektenzellen eingeschleust. Die rekombinanten Viren, welche
in den Zellen durch homologe Rekombination erhalten werden, können dann
gemäß bekannten
Methoden identifiziert und isoliert werden. Wenn das Baculovirus-Expressionssystem
verwendet wird, müssen DNA-Sequenzen,
die den Immunglobulinanteil codieren, in Form einer cDNA vorliegen.
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Das
exprimierte rekombinante Protein kann zum Beispiel durch bekannte
Methoden gereinigt werden. Beispielsweise kann eine Protein G-Affinitätschromatographie
für die
Reinigung des erfindungsgemäßen homodimeren
Proteins angewendet werden. Eine Säulenchromatographie oder irgendeine
andere Methode, die eine Unterscheidung zwischen homodimeren Proteinen
und heterodimeren Proteinen erlaubt, kann für die Reinigung des erfindungsgemäßen heterodimeren
Proteins angewendet werden.
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Expression eines menschlichen
IL-12-Rezeptorproteins mit einer hohen Bindungsaffinität für menschliches
IL-12:
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Die
cDNA von Zellen, worin der IL-12-Rezeptor bekanntermaßen vorkommt,
wird durch herkömmliche
Methoden in einen Bakterienwirt eingebracht, um eine cDNA-Bank zu
etablieren. PHA-aktivierte PBMCs und Zellen der Kit 225/K6-Zelllinie
sind Beispiele für
Zellquellen für
die cDNA. Die RNA der Zellen wird extrahiert, charakterisiert und
durch herkömmliche
Methoden in eine einzelsträngige
cDNA transkribiert. Die einzelsträngige cDNA wird durch herkömmliche
Methoden in eine doppelsträngige cDNA
umgewandelt. Die doppelsträngige
cDNA wird durch herkömmliche
Techniken in einen Expressionsvektor wie pEF-BOS eingebaut. Die
Plasmid-DNA aus dem Expressionsvektor wird dann durch herkömmliche
Methoden in einen Bakterienwirt eingebracht, um eine Bank von Rekombinanten
zu begründen.
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Die
cDNA-Bank wird durch herkömmliche Expressionsdurchmusterungsmethoden,
wie durch Hara und Mijayima, EMBO 11 (1992), 1875, beschrieben,
auf cDNAs durchmustert, welche, wenn sie zusammen mit cDNAs für das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein
exprimiert werden, einen menschlichen IL-12-Rezeptor mit hoher Affinität ergeben.
Eine kleine Anzahl von Clonen aus der Bank wird in Pools vermehrt.
Die DNA wird durch herkömmliche
Methoden aus den Pools von Clonen extrahiert. Die aus einem Pool
von Clonen extrahierte DNA wird dann durch herkömmliche Methoden zusammen mit
einer kleinen Menge einer DNA aus einem Plasmid, welches die cDNA
enthält,
die das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein codiert, in nicht-menschliche
Wirtszellen eingeschleust. Die nicht-menschlichen Wirtszellen sind
vorzugsweise Säugerzellen
wie COS-Zellen. Anschließend
wird ein markiertes, rekombinantes, menschliches IL-12 zu den nicht-menschlichen
Wirtszellen zugegeben, die vorher transfiziert wurden, wie vorstehend
beschrieben ist, und das Bindungssignal des Pools wird bestimmt.
Dieser Vorgang wird für
jeden Pool wiederholt. Die ein positives Bindungssignal für IL-12
zeigenden Pools können
dann anschließend
in kleinere Pools aufgeteilt und in der vorstehenden Weise noch einmal
untersucht werden, bis ein einzelner Clon selektiert wird, der ein
positives Bindungssignal zeigt.
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Die
Plasmid-DNA aus dem selektierten Clon wird mittels herkömmlicher
Methoden, wie einem automatischen ABI-DNA-Sequenzanalysengerät in Verbindung
mit einer thermostabilen DNA-Polymerase und farbstoffmarkierten
Didesoxynucleotiden als Terminatoren, auf beiden Strängen sequenziert.
Aminosäuresequenz-Abgleichungen
können,
wie durch Dayhoff M.O. et al., Methods Enzymology 91 (1983), 524,
beschrieben, mit der Mutationsdatenmatrix, einem Lückenabzug
von 6 und 100 Zufallsläufen durchgeführt werden.
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Die
DNA aus dem selektierten Clon wird dann durch herkömmliche
Methoden zusammen mit einer DNA aus einem Plasmid, das die cDNA
enthält, welche
das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein codiert, in eine nicht-menschliche
Wirtszelle, vorzugsweise eine nicht-menschliche Säugerzelle
wie eine COS-Zelle oder eine Ba/F3-Zelle, cotransfiziert.
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Alternativ
kann durch herkömmliche
Rekombinationstechniken ein Plasmid konstruiert werden, das Transkriptionseinheiten
(einen Promotor, eine cDNA und Poly-A-Regionen) für sowohl
das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein als auch das menschliche
IL-12-beta2-Rezeptorprotein enthält. Die
Plasmid-DNA wird durch herkömmliche
Methoden in eine nicht-menschliche Wirtszelle, vorzugsweise eine
nicht-menschliche Säugerzelle
wie eine COS-Zelle oder eine Ba/F3-Zelle, eingeschleust.
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Gemäß dieser
Erfindung kann eine DNA isoliert werden, die ein menschliches IL-12-beta2-Rezeptorprotein
oder ein Fragment davon codiert, wobei das Fragment (1) eine geringe
Bindungsaffinität für menschliches
IL-12 aufweist, und (2) wenn es mit einem menschlichen IL-12-beta1-Rezeptorprotein komplexiert
ist, einen Komplex mit einer hohen Bindungsaffinität für menschliches
IL-12 ausbildet.
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Eine
isolierte Nucleinsäuresequenz
verweist auf ein Nucleinsäurepolymer
in der Form eines separaten Fragments oder als eine Komponente eines größeren Nucleinsäurekonstrukts,
das von einer Nucleinsäure
abgeleitet worden ist, die mindestens einmal in einer im Wesentlichen
reinen Form, d.h. frei von kontaminierenden endogenen Materialien,
und in einer Menge oder Konzentration, welche die Identifizierung,
Manipulation und Gewinnung der Sequenz und deren einzelnen Nucleotidsequenzen
durch herkömmliche
biochemische Methoden, zum Beispiel unter Verwendung eines Clonierungsvektors
ermöglicht,
isoliert wurde. Solche Sequenzen, z.B. eine DNA, werden vorzugsweise
in Form eines offenen Leserasters, welches nicht von internen, nichttranslatierten
Sequenzen oder Introns, die typischerweise in eukaryontischen Genen
vorhanden sind, unterbrochen ist, bereitgestellt. Eine die relevanten
Sequenzen enthaltende genomische DNA könnte ebenfalls als eine Quelle
für codierende
Sequenzen verwendet werden. Nichttranslatierte DNA-Sequenzen können 5' oder 3' von dem offenen
Leseraster vorliegen, wo sie die Manipulation oder Expression der
codierenden Regionen nicht stören.
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Gemäß dieser
Erfindung ist eine Säugerzelle,
die das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein oder
den Komplex auf ihrer Oberfläche
exprimiert hat und die sich in Antwort auf menschliches IL-12 vermehrt,
für die
Bestimmung einer IL-12-Bioaktivität nützlich.
Beispielsweise sind solche Zellen nützlich, um festzustellen, ob
eine bestimmte Verbindung die biologische Aktivität von menschlichem
IL-12 hemmt oder ein IL-12-Agonist ist.
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Anhand
der Fähigkeit
zur Expression des menschlichen IL-12-beta2-Rezeptorproteins auf
der Oberfläche
einer nicht-menschlichen Säugerzelle
ist es den Erfindern außerdem
möglich,
auch Fragmente des menschlichen IL-12-beta2-Rezeptorproteins zu
exprimieren und zu bestimmen, ob diese Fragmente, wenn sie mit der
beta1-Untereinheit oder einem aktiven Fragment davon komplexiert
sind, dieselben Eigenschaften und eine hohe Bindungsaffinität für IL-12
wie der intakte Komplex aufweisen.
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Eine
isolierte DNA, welche das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein
codiert, kann verwendet werden, um ein gereinigtes rekombinantes
Protein herzustellen, das löslich
ist und das mit derselben Affinität wie das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein
an IL-12 bindet. Die isolierte DNA, welche das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein
codiert, kann auch verwendet werden, um ein gereinigtes rekombinantes
Protein herzustellen, das löslich
ist und das mit derselben Affinität wie der rekombinante menschliche
IL-12-Rezeptorkomplex aus dem beta2-Rezeptorprotein und dem beta2-Rezeptorprotein
an IL-12 bindet [vgl. zum Beispiel Charnow S.M. et al., Trends in
Biotechnology, Bd. 14 (1996), 52–60].
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Solche
gereinigten rekombinanten Proteine, die an menschliches IL-12 binden,
sind nützlich
zur Verhinderung oder Behandlung von pathologischen Zuständen, welche
durch eine übermäßige oder
unzureichende Aktivität
von IL-12-Rezeptoren aufweisenden Zellen verursacht werden, indem
sie die Bindung von IL-12 an solche Zellen hemmen. Pathologische
Zustände,
welche durch eine übermäßige Aktivität von IL-12-Rezeptoren
aufweisenden Zellen verursacht werden, schließen Autoimmundefekte wie, ohne
Einschränkung,
rheumatoide Arthritis, entzündliche
Darmerkrankung und Multiple Sklerose ein.
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Ein
gereinigtes rekombinantes Protein, das löslich ist und das mit derselben
Affinität
wie das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein an IL-12 bindet,
ist das Fusionsprodukt aus einem löslichen Fragment eines menschlichen
IL-12-beta2-Rezeptorproteins
und der schweren Kette eines menschlichen Ig (wie IgG, IgM oder
IgE, vorzugsweise IgG) mit allen Domänen außer der ersten Domäne der konstanten
Region. Dieses rekombinante Protein, das ein Homodimer ist, wird
durch ein chimäres
Polynucleotid codiert, welches zwei DNA-Untersequenzen aufweist,
die im Leseraster miteinander verbunden sind. Die erste DNA-Untersequenz
am 5'-Ende des chimären Polynucleotids
ist eine isolierte DNA-Sequenz, die ein lösliches Fragment eines menschlichen IL-12-beta2-Rezeptorproteins
codiert. Die zweite DNA-Untersequenz
am 3'-Ende des chimären Polynucleotids
ist eine isolierte DNA-Sequenz,
die alle Domänen
der schweren Kette eines menschlichen Ig (vorzugsweise IgG) außer der
ersten Domäne
der konstanten Region codiert. Das gewünschte rekombinante Protein
kann durch Transfektion des chimären
Polynucleotids in eine nicht-menschliche Säugerzelle wie eine Ovarzelle
des Chinesischen Hamsters (CHO-Zelle) hergestellt werden. Das exprimierte
rekombinante Protein kann zum Beispiel durch eine Protein G-Affinitätschromatographie
gereinigt werden.
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Ein
gereinigtes rekombinantes Protein, das löslich ist und das mit derselben
Affinität
wie der rekombinante menschliche IL-12-Rezeptorkomplex aus dem beta1-Rezeptor und dem
beta2-Rezeptor an IL-12 bindet, wird durch zwei chimäre Polynucleotide
codiert, welche jeweils zwei DNA-Untersequenzen aufweisen, die im
Leseraster miteinander verbunden sind. Die erste DNA-Untersequenz
des ersten chimären
Polynucleotids am 5'-Ende
davon ist eine isolierte DNA-Sequenz, die ein lösliches Fragment eines menschlichen
IL-12-beta2-Rezeptorproteins codiert. Die zweite DNA-Untersequenz
des ersten chimären
Polynucleotids am 3'-Ende
davon ist eine isolierte DNA-Sequenz, die alle Domänen der schweren
Kette eines menschlichen Ig (zum Beispiel IgG, IgM oder IgE, vorzugsweise
IgG) außer
der ersten Domäne
der konstanten Region codiert. Die erste DNA-Untersequenz des zweiten
chimären
Polynucleotids am 5'-Ende
davon ist eine isolierte DNA-Sequenz, die ein lösliches Fragment eines menschlichen
IL-12-beta1-Rezeptorproteins codiert. Die zweite DNA-Untersequenz
des zweiten chimären
Polynucleotids am 3'-Ende
davon ist eine isolierte DNA-Sequenz, die alle Domänen der
schweren Kette eines menschlichen Ig (zum Beispiel IgG, IgM oder
IgE, vorzugsweise IgG) außer
der ersten Domäne
der konstanten Region codiert. Das gewünschte rekombinante Protein
kann durch Cotransfektion der zwei chimären Polynucleotide in eine
nicht-menschliche Säugerzelle
wie eine CHO-Zelle hergestellt werden. Das exprimierte Protein kann
zum Beispiel durch eine Methode, die eine Unterscheidung homodimerer Proteine
von heterodimeren Proteinen ermöglicht, wie
zum Beispiel eine Säulenchromatographie,
aufgereinigt werden.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
ein Verfahren zur Herstellung eines oben erwähnten Proteins, das die Expression
einer oben erwähnten
Nucleinsäure
in einer geeigneten Wirtszelle umfaßt.
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Gereinigte
rekombinante Proteine sind nützlich
zur Verhinderung oder Behandlung von pathologischen Zuständen, welche
durch eine übermäßige oder
unzureichende Aktivität
von IL-12-Rezeptoren aufweisenden Zellen verursacht werden, indem
sie die Bindung von IL-12 an solche Zellen hemmen.
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"Gereinigt", so wie hierin verwendet,
um die Reinheit eines rekombinanten Proteins, das durch die kombinierten,
vorstehend beschriebenen DNA-Sequenzen codiert wird, oder von Proteinzusammensetzungen
daraus zu definieren, bedeutet, daß das Protein oder die Proteinzusammensetzung im
Wesentlichen frei von anderen Proteinen von natürlicher oder endogener Herkunft
sind und weniger als etwa 1%, bezogen auf die Masse, an Proteinverunreinigungen
enthalten, die aus den Herstellungsprozessen stammen. Solche Zusammensetzungen können jedoch
andere Proteine enthalten, die als Stabilisatoren, Kardierungsmittel,
Exzipienten oder Cotherapeutika zugegeben werden. Ein Protein ist aufgereinigt,
wenn es zum Beispiel durch eine Silberfärbung als eine einzelne Proteinbande
in einem Polyacrylamidgel nachweisbar ist.
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Gereinigte
rekombinante Proteine, wie vorstehend beschrieben, können bei
der klinischen Behandlung von Autoimmundefekten, wie ohne Einschränkung rheumatoide
Arthritis, entzündliche Darmerkrankung
und Multiple Sklerose verwendet werden.
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Die
vorstehend beschriebenen, gereinigten rekombinanten Proteine können in
Kombination mit anderen Cytokin-Antagonisten, wie Antikörper gegen den
IL-12-Rezeptor,
dem löslichem
TNF (Tumornekrosefaktor)-Rezeptor, dem IL-1-Antagonisten und dergleichen
verwendet werden, um die vorstehenden Störungen oder Zustände zu behandeln
oder zu verhindern.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
Arzneimittel, welche ein oben erwähntes Protein und einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger
umfassen. Die Arzneimittel können
eine therapeutisch wirksame Menge eines oder mehrerer Cytokin-Antagonisten
umfassen.
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Die
Erfindung betrifft ferner die Verwendung eines oben erwähnten Proteins
für die
Herstellung eines Medikaments. Diese Verbindungen sind besonders
zur Behandlung eines Autoimmundefektes nützlich.
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Die
Dosisbereiche für
die Verabreichung der vorstehend beschriebenen, gereinigten rekombinanten
Proteine kann durch Fachleute ohne übermäßiges Experimentieren ermittelt
werden. Im Allgemeinen sind geeignete Dosierungen solche Dosierungen,
welche ausreichend hoch sind, um die gewünschte Wirkung, zum Beispiel
die Blockierung der Bindung eines endogenen IL-12 an seinen natürlichen
Rezeptor, hervorzurufen. Die Dosierung sollte nicht so hoch sein,
daß sie
ungünstige
Nebenwirkungen wie unerwünschte
Kreuzreaktionen, anaphylaktische Reaktionen und dergleichen hervorruft.
Im Allgemeinen variiert die Dosierung mit dem Alter, Zustand, Geschlecht
und dem Ausmaß der
Krankheit bei dem Patienten, den Gegenindikationen, wenn überhaupt,
der Immuntoleranz und anderen solchen Variablen, die durch den einzelnen
Arzt angepaßt werden
müssen.
Die vorstehend beschriebenen, gereinigten rekombinanten Proteine
können
parenteral durch Injektion oder durch graduelle Perfusion mit der
Zeit verabreicht werden. Sie können
intravenös, intraperitoneal,
intramuskulär
oder subkutan verabreicht werden.
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Die
Dosisbereiche für
die Verabreichung der IL-12-Rezeptorproteine und der Fragmente davon können durch
Fachleute ohne übermäßiges Experimentieren
ermittelt werden. Im Allgemeinen sind geeignete Dosierungen solche
Dosierungen, die ausreichend hoch sind, um die gewünschte Wirkung,
zum Beispiel die Blockierung der Bindung eines endogenen IL-12 an
seinen natürlichen
Rezeptor, hervorzurufen. Die Dosierung sollte nicht so hoch sein,
daß sie
ungünstige
Nebenwirkungen wie unerwünschte Kreuzreaktionen,
anaphylaktische Reaktionen und dergleichen hervorruft. Im Allgemeinen
variiert die Dosierung mit dem Alter, Zustand, Geschlecht und dem
Ausmaß der
Krankheit bei dem Patienten, den Gegenindikationen, wenn überhaupt,
der Immuntoleranz und anderen solchen Variablen, welche durch den
einzelnen Arzt angepaßt
werden müssen.
Der erwartete Dosisbereich beträgt
etwa 1 ng/kg/Tag bis etwa 10 mg/kg/Tag. Die IL-12-Rezeptorproteine
und die Fragmente davon können
parenteral durch Injektion oder durch graduelle Perfusion mit der
Zeit verabreicht werden. Sie können
intravenös,
intraperitoneal, intramuskulär
oder subkutan verabreicht werden.
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Zubereitungen
für die
parenterale Verabreichung schließen sterile, wäßrige oder
nichtwäßrige Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen ein. Beispiele für nichtwäßrige Lösungsmittel sind Propylenglykol,
Polyethylenglykol, pflanzliche Öle
wie Olivenöl
und injizierbare organische Ester wie Ethyloleat. Wäßrige Träger schließen Wasser,
Alkohol/wäßrige Lösungen,
Emulsionen oder Suspensionen, einschließlich Kochsalzlösung und
gepufferte Medien, ein. Parenterale Vehikel schließen Natriumchloridlösung, Ringer-Dextroselösung, Dextrose
und Natriumchlorid, lactathaltige Ringerlösung oder nicht-flüchtige Öle ein.
Intravenöse
Vehikel schließen Flüssigkeits-
und Nährstoffergänzungen,
Elektrolytergänzungen,
wie solche auf der Basis von Ringer-Dextroselösung, und dergleichen ein.
Konservierungsmittel und andere Zusätze, wie zum Beispiel antimikrobielle
Mittel, Antioxidationsmittel, Komplexbildner, inerte Gase und dergleichen,
können
ebenfalls vorhanden sein. Vgl. allgemein Remington's Pharmaceutical
Science, 16. Auflage, Mack, Hrsg., 1980.
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Tests zur Bestimmung,
ob eine bestimmte Verbindung die IL-12-Aktivität blockiert:
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Ein
Aspekt der Erfindung ist die Verwendung von entweder dem menschlichen
IL-12-beta2-Rezeptorprotein oder dem Komplex dieser Erfindung als ein
Durchmusterungsmittel für
Pharmazeutika. Gemäß dieser
Erfindung ist es den Erfindern möglich,
zu bestimmen, ob eine bestimmte Verbindung die menschliche IL-12-Aktivität blockiert
oder als ein Agonist von IL-12 wirksam ist.
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Die
biologische Aktivität
von menschlichem IL-12 bewirkt eine Stimulierung der Proliferation
von aktivierten T- und NK-Zellen. Die Proliferation von aktivierten
T-Zellen ruft Alloantigen-induzierte Immunantworten wie eine Allotransplantatabstoßung (wie Haut-,
Nieren- und Herztransplantate) und eine Transplanat-Wirt-Reaktion
in Patienten, welche Knochenmarktransplantate erhalten haben, hervor.
Diese biologische Aktivität
von menschlichem IL-12 wird durch die Bindung der menschlichen IL-12-Moleküle an Zelloberflächenrezeptoren
auf den aktivierten T-Zellen vermittelt.
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Eine
Verbindung, welche die menschliche IL-12-Aktivität blockiert, würde daher
die Proliferation von aktivierten T-Zellen hemmen und wäre zur Behandlung
oder Verhinderung von Alloantigen-induzierten Immunantworten nützlich.
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Um
zu bestimmen, ob eine Verbindung die menschliche IL-12-Aktivität blockiert,
wird zuerst eine Vielzahl von Zellen, welche entweder das menschliche
IL-12-beta2-Rezeptorprotein oder ein Fragment davon oder den Komplex
der Erfindung auf ihrer Oberfläche
exprimiert haben, wobei sich die Zellen in Gegenwart von menschlichem
IL-12 stark vermehren, bereitgestellt. Das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein oder
ein Fragment davon bindet mit einer geringen Bindungsaffinität an menschliches IL-12,
wenn es aber mit einem menschlichen beta1-Rezeptorprotein komplexiert
ist, bildet es einen Komplex mit einer hohen Bindungsaffinität für menschliches
IL-12 aus. Der erfindungsgemäße Komplex
bindet mit einer hohen Bindungsaffinität an menschliches IL-12 und
umfaßt
einen Komplex aus (1) einem menschlichen IL-12-beta2-Rezeptorprotein oder
einem Fragment davon, welches, wenn es mit einem menschlichen IL-12-beta1-Rezeptorprotein komplexiert
ist, einen Komplex mit einer hohen Bindungsaffinität für menschliches
IL-12 ausbildet, und (2) einem menschlichen IL-12-beta1-Rezeptorprotein oder
einem Fragment davon, welches, wenn es mit einem menschlichen IL-12-beta2-Rezeptorprotein komplexiert
ist, einen Komplex mit einer hohen Bindungsaffinität für menschliches
IL-12 ausbildet. Zweitens werden die Zellen mit menschlichem IL-12
und der bestimmten Verbindung in Kontakt gebracht. Drittens wird
bestimmt, ob die Anwesenheit der bestimmten Verbindung die Proliferation
der Zellen hemmt.
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Um
zu bestimmen, ob eine Verbindung ein Agonist von menschlichem IL-12
ist, wird eine Vielzahl von Zellen, welche entweder das IL-12-beta2-Rezeptorprotein
oder ein Fragment davon oder den Komplex der Erfindung auf ihrer
Oberfläche
exprimiert haben, wobei sich die Zellen in Gegenwart von menschlichem
IL-12 stark vermehren, bereitgestellt. Das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein
oder ein Fragment davon bindet mit einer geringen Bindungsaffinität an menschliches
IL-12, wenn es aber mit einem menschlichen beta1-Rezeptorprotein
komplexiert ist, bildet es einen Komplex mit einer hohen Bindungsaffinität für menschliches
IL-12 aus. Der erfindungsgemäße Komplex
bindet mit einer hohen Bindungsaffinität an menschliches IL-12 und
umfaßt
einen Komplex aus (1) einem menschlichen IL-12-beta2-Rezeptorprotein oder
einem Fragment davon, welches, wenn es mit einem menschlichen IL-12-beta1-Rezeptorprotein
komplexiert ist, einen Komplex mit einer hohen Bindungsaffinität für menschliches
IL-12 ausbildet, und (2) einem menschlichen IL-12-beta1-Rezeptorprotein
oder einem Fragment davon, welches, wenn es mit einem menschlichen
IL-12-beta2-Rezeptorprotein komplexiert ist, einen Komplex mit einer
hohen Bindungsaffinität
für menschliches
IL-12 ausbildet. Zweitens werden die Zellen mit menschlichem IL-12
oder der bestimmten Verbindung in Kontakt gebracht. Drittens wird
bestimmt, ob die Anwesenheit der bestimmten Verbindung die Proliferation
der Zellen stimuliert.
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Beispiele
für Zellen,
welche befähigt
sind, den Komplex auf ihrer Oberfläche zu exprimieren, wobei sich
die Zellen in Gegenwart von menschlichem IL-12 stark vermehren,
schließen
ohne Einschränkung
PHA-aktivierte PBMCs, Kit 225/K6-Zellen und Ba/F3-Zellen, transfiziert
mit einer cDNA für sowohl
das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein
als auch das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein, ein. Beispiele
für Zellen,
welche befähigt sind,
das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein oder ein Fragment davon
auf ihrer Oberfläche
zu exprimieren, wobei sich die Zellen in Gegenwart von menschlichem
IL-12 stark vermehren, schließen ohne Einschränkung Ba/F3-Zellen
ein, die mit einer cDNA für
das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein
transfiziert sind.
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Um
zu bestimmen, ob die Anwesenheit der bestimmten Verbindung die Proliferation
der Zellen hemmt, kann das folgende Verfahren durchgeführt werden.
Die auf menschliches IL-12 ansprechenden Zellen, welche das menschliche
IL-12-beta2-Rezeptorprotein
oder ein Fragment davon oder den menschlichen IL-12-Rezeptorkomplex der
Erfindung auf ihrer Oberfläche
exprimiert haben, werden in Vertiefungen einer Mikrotiterplatte
plattiert. Anschließend
wird menschliches IL-12 zu einigen Vertiefungen der Mikrotiterplatte
(Standardvertiefungen) zugegeben und mit den Zellen reagieren gelassen.
Die zu testende Verbindung wird entweder vor oder gleichzeitig mit
dem menschlichen IL-12 zu unterschiedlichen Vertiefungen der Mikrotiterplatte
(Probenvertiefungen) zugegeben und mit den Zellen reagieren gelassen.
Falls ein Lösungsmittel
verwendet wird, darf es für
die Zellen nicht toxisch sein. Anschließend wird die Proliferation
der Zellen durch bekannte Methoden, zum Beispiel durch Markieren
der Zellen nach dem Kontakt mit dem menschlichen IL-12 und der Verbindung
(wie durch Einbau eines tritiummarkierten Thymidins in die replizierende
DNA), durch Messen der Anreicherung von Zellstoffwechselprodukten (wie
Milchsäure)
und dergleichen, gemessen. Die Proliferation der Zellen in den Standardvertiefungen wird
mit der Proliferation der Zellen in den Probenvertiefungen verglichen.
Falls sich die Zellen in den Probenvertiefungen wesentlich weniger
vermehren als die Zellen in den Standardvertiefungen, blockiert
die Verbindung die IL-12-Aktivität.
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Um
zu bestimmen, ob die Anwesenheit der bestimmten Verbindung die Proliferation
der Zellen stimuliert, kann das folgende Verfahren durchgeführt werden.
Die auf menschliches IL-12 ansprechenden Zellen, welche das menschliche
IL-12-beta2-Rezeptorprotein
oder ein Fragment davon oder den menschlichen IL-12-Rezeptorkomplex der
Erfindung auf ihrer Oberfläche
exprimiert haben, werden in Vertiefungen einer Mikrotiterplatte
plattiert. Anschließend
wird menschliches IL-12 zu einigen Vertiefungen der Mikrotiterplatte
(Standardvertiefungen) zugegeben und mit den Zellen reagieren gelassen.
Die zu testende Verbindung wird zu unterschiedlichen Vertiefungen
der Mikrotiterplatte (Probenvertiefungen) zugegeben und mit den
Zellen reagieren gelassen. Falls ein Lösungsmittel verwendet wird,
darf es für die
Zellen nicht toxisch sein. Anschließend wird die Proliferation
der Zellen durch bekannte Methoden, zum Beispiel durch Markieren
der Zellen nach dem Kontakt mit der Verbindung (wie durch Einbau
eines tritiummarkierten Thymidins in die replizierende DNA), durch
Messen der Anreicherung von Zellstoffwechselprodukten (wie Milchsäure) und
dergleichen, gemessen. Die Proliferation der Zellen in den Standardvertiefungen
wird mit der Proliferation der Zellen in den Probenvertiefungen
verglichen. Falls sich die Zellen in den Probenvertiefungen wesentlich
stärker vermehren
als Zellen, welche dem menschlichen IL-12 nicht ausgesetzt waren,
ist die Verbindung ein Agonist von menschlichem IL-12.
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Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Durchmusterung von Verbindungen,
welche zur Hemmung der IL-12-Aktivität nützlich sind, oder von Verbindungen,
welche als Agonisten der IL-12-Aktivität nützlich sind, wobei das Verfahren
das Inkontaktbringen einer Verbindung, von der erwartet wird, daß sie die
IL-12-Aktivität
hemmt oder ein Agonist der IL-12-Aktivität ist, mit einem oben erwähnten Protein,
gefolgt von dem Nachweis des biologischen Effekts, umfaßt.
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Die
folgenden Beispiele werden zur Veranschaulichung und nicht als eine
Begrenzung angegeben.
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Beispiele
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Materialien und Methoden
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1. Proteine, Plasmide
und Stämme
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Rekombinantes
menschliches IL-12 (Gubler U. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
88 (1991), 4143) wurde wie hierin beschrieben erhalten.
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Rekombinantes
menschliches IL-2 (Lahm H.W. et al., J. Chromatog. 326 (1985), 357)
wurde wie hierin beschrieben erhalten.
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Das
Plasmid pEF-BOS basiert auf einem pUC119-Grundgerüst und enthält den Promotor
von Verlängerungsfaktor-1-alpha,
um die Expression von Genen zu regulieren, welche in die BstXI-Stelle
inseriert werden (Mizushima S. und Nagata S., Nucl. Acids Res. 18
(1990), 5322).
-
Die
menschliche IL-12-beta1-Rezeptor-cDNA in dem Plasmid pEF-BOS wurde
erhalten, wie bei Chua A. et al., J. Immunology 153 (1994), 128,
und in der Europäischen
Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer
0638644 beschrieben ist.
-
Elektrokompetente
E. coli DH-10B-Zellen (Grant S. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
87 (1990), 4645) wurden vom Bethesda Research Laboratory (Bethesda,
Maryland) bezogen.
-
2. Markierung von menschlichem
IL-12 mit 125I
-
Rekombinantes
menschliches IL-12 wurde wie folgt mit 125I
markiert. Iodogen wurde in Chloroform gelöst. 0,05 mg-Aliquots von Iodogen
wurden in 12 × 150
mm großen
Borsilicat-Glasröhrchen
getrocknet. Für
die Radiomarkierung wurden 1,0 mCi Na[125I]
zu dem mit Iodogen beschichteten Borsilicat-Glasröhrchen,
welches auch 0,05 ml Tris-Iodierungspuffer (25 mM Tris-HCl, pH 7,5;
0,4 M NaCl; und 1 mM EDTA) enthielt, zugegeben, um eine 125I-Lösung
herzustellen. Die 125I-Lösung wurde durch Inkubieren
für 6 Minuten
bei Raumtemperatur aktiviert. Die aktivierte 125I-Lösung wurde in ein Röhrchen überführt, welches
0,05 bis 1 ml rekombinantes menschliches IL-12 (31,5 mg) in Tris-Iodierungspuffer
enthielt. Das erhaltene Gemisch aus der aktivierten 125I-Lösung und
dem rekombinanten menschlichen IL-12 wurde für 6 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert.
Am Ende der Inkubation wurden 0,05 ml Iodogen-Stopppuffer (10 mg/ml
Tyrosin, 10% Glycerin in Dulbecco's phosphatgepufferter Salzlösung (PBS), pH
7,40) zugegeben und während
3 Minuten einwirken gelassen. Das erhaltene Gemisch wurde dann mit
1,0 ml Tris-Iodierungspuffer, enthaltend 0,25% Rinderserumalbumin
(BSA), verdünnt
und auf eine Bio-Gel P10DG-Entsalzungssäule für eine Chromatographie aufgetragen.
Die Säule
wurde mit Tris-Iodierungspuffer, enthaltend 0,25% BSA, eluiert.
1 ml-Fraktionen, enthaltend die eluierten Höchstmengen des markierten,
rekombinanten menschlichen IL-12, wurden vereinigt. Die vereinigten
Fraktionen wurden mit 1% BSA in Tris-Iodierungspuffer auf 1 × 108 CpM/ml verdünnt. Der Einbau von 125I in das rekombinante menschliche IL-12
wurde durch eine Fällung
mit Trichloressigsäure
(TCA) überwacht.
Die durch TCA ausfällbare
Radioaktivität
(Endkonzentration = 10% TCA) betrug typischerweise mehr als 95% der
Gesamtradioaktivität.
Die radiospezifische Aktivität
des markierten, rekombinanten menschlichen IL-12 betrug typischerweise
1000 bis 2000 CpM/fmol.
-
Beispiel 1
-
Präparation
von menschlichen PHA-aktivierten Lymphoblasten
-
Menschliche
periphere einkernige Blutzellen (PBMCs) wurden aus Blut isoliert,
das von gesunden Spendern erhalten wurde, wie durch Gately et al.,
J. Natl. Cancer Inst. 69 (1982), 1245, beschrieben wurde. Das Blut
wurde in heparinisierten Spritzen gesammelt, mit einem gleichen
Volumen von Hank's balancierter
Salzlösung
verdünnt
und über
ein Lymphocyten-Trennmedium (LSM®, bezogen
von Organon Teknika Corporation, Durham, North Carolina) in Röhrchen geschichtet.
Die Röhrchen
wurden bei 2000 UpM für
20 Minuten bei Raumtemperatur zentrifugiert. Die PBMCs an der Grenzfläche der
wäßrigen Blutlösung und
des Lymphocyten-Trennmediums
wurden gesammelt. Die gesammelten PBMCs wurden bei 1500 UpM für 10 Minuten
durch ein 15 ml-Kissen von 20% Saccharose in Hank's balancierter Salzlösung pelletiert.
Die pelletierten PBMCs wurden in Gewebekulturmedium (1:1-Gemisch aus RPMI-1640
und Dulbecco's modifiziertem
Eagle-Medium, supplementiert mit 0,1 mM nichtessentiellen Aminosäuren, 60
mg/ml Arginin-HCl, 10 mM HEPES-Puffer, 2 mM L-Glutamin, 100 E/ml
Penicillin, 100 mg/ml Streptomycin, 0,05 mM 2-Mercaptoethanol und
1 mg/ml Dextrose) (TCM) plus 5% menschliches Serum resuspendiert
und zweimal in TCM gewaschen.
-
Die
PBMCs wurden dann aktiviert, um Lymphoblasten zu bilden. Insbesondere
wurden 0,5 bis 1 × 106 Zellen/ml in TCM plus 5% menschliches Serum plus
0,1 % (Vol./Vol.) PHA-P (Difco, Detroit, MI) während 3 Tagen bei 37°C in einer
5%igen CO2-Atmosphäre gezüchtet.
-
Nach
drei Tagen wurden die Zellkulturen in TCM plus 5% menschliches Serum
und 50 E/ml rekombinantes menschliches IL-12 bezogen auf das Volumen
1:1 aufgeteilt, wobei > 95%
T-Zellen erhalten wurden. Diese Zellen wurden für die Herstellung einer cDNA-Bank
verwendet.
-
Beispiel 2
-
Extraktion
und Charakterisierung von RNA
-
PBMCs,
welche wie in Beispiel 1 isoliert und während 2–3 Tagen mit PHA aktiviert
worden waren, wurden geerntet, und die Gesamt-RNA wurde unter Verwendung
von Guanidin-Isothiocyanat/Phenol extrahiert, wie durch Chomczynski
P. und Sacchi N., Anal. Biochem. 162 (1987), 156, beschrieben wurde. Poly-A+-RNA wurde durch Batch-Adsorption an Oligo-dT-Latexkügelchen
aus der Gesamt-RNA isoliert, wie es beschrieben wurde (Kuribayashi
K. et al., Nucl. Acids Res. Symposium Series 19 (1988), 61). Die Massenausbeute
dieser Aufreinigung betrug etwa 4% Poly-A+-RNA.
-
Beispiel 3
-
cDNA-Bank
-
Aus
der vorstehenden Poly-A+-RNA wurde wie folgt
eine cDNA-Bank in dem Säugerexpressionsvektor
pEF-BOS etabliert.
-
3
mg Poly-A+-RNA wurden unter Verwendung der
reversen Transkriptase RNaseH-Minus in Gegenwart eines 32P-dCTP's in einzelsträngige cDNAs
revers transkribiert. Die erhaltenen einzelsträngigen cDNAs wurden, wie bei
Gubler U. und Chua A., Essential Molecular Biology, Band II, Brown
T.A., Herausgeber, S. 39–56,
IRL Press 1991, beschrieben, in doppelsträngige cDNAs mit glatten Enden überführt. Anschließend wurden
BstXI-Linker (Aruffo A. und Seed B., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
84 (1987), 8573) an die erhaltenen doppelsträngigen cDNAs ligiert.
-
cDNA-Moleküle mit einer
Größe von mehr als
800 Basenpaaren (bp) wurden durch eine Größenausschlußchromatographie wie folgt
selektiert. Eine Sephacryl SF 500-Säule (0,8 × 29 cm) wurde mit Hilfe der
Schwerkraft in 10 mM Tris-HCl,
pH 7,8 – 1
mM EDTA – 100
mM Na-Acetat gepackt. Die radioaktive cDNA mit den angehängten BstXI-Linkern wurde
auf die Säule
geladen, und 0,5 ml-Fraktionen wurden gesammelt. Die Größenverteilung
der radioaktiven cDNA wurde mittels Durchführen einer Elektrophorese mit
einem kleinen Aliquot jeder Fraktion auf einem 1%igen Agarosegel,
Trocknen des Gels und Sichtbarmachen der Größe bestimmt, wobei das Gel
einem Röntgenfilm
ausgesetzt wurde. Auf diese Weise wurden cDNA-Moleküle von mehr als 800 bp der
Größe nach
selektiert.
-
Die
selektierten cDNA-Moleküle
wurden vereinigt und durch eine Ethanolfällung konzentriert. Die vereinigten
und konzentrierten, selektierten cDNA-Moleküle wurden anschließend mit
dem Plasmid pEF-BOS wie folgt ligiert. Das Plasmid war mit BstXI gespalten
und über
zwei aufeinanderfolgende 1%ige Agarosegele gereinigt worden. 300
ng der gespaltenen und gereinigten Plasmid-DNA wurden mit 30 ng der
nach Größe selektierten
cDNA in 60 ml Ligationspuffer (50 mM Tris-HCl, pH 7,8 – 10 mM
MgCl2 – 10 mM
DTT – 1
mM rATP – 25
mg/ml BSA) bei 15°C über Nacht
ligiert.
-
Am
nächsten
Tag wurde das mit der nach Größe selektierten
cDNA ligierte Plasmid mit Phenol extrahiert. 6 mg Muschel-Glykogen
wurden zu dem erhaltenen Extrakt zugegeben, und die Nucleinsäuren wurden
durch Ethanol ausgefällt.
Das erhaltene Präzipitat
wurde in Wasser gelöst,
und die Nucleinsäuren
wurden abermals mit Ethanol gefällt,
gefolgt von einem Waschschritt mit 80%igem Ethanol. Die gefällten und
gewaschenen Nucleinsäuren
bildeten ein Pellet. Das Pellet wurde in 6 ml Wasser gelöst. 1 ml-Aliquots
des gelösten
Pellets wurden anschließend
mittels Elektroporation in den E. coli-Stamm DH-10B eingeschleust.
Nach der Elektroporation von fünf
parallelen Aliquots wurde eine Bank von etwa 10 Millionen Rekombinanten
erzeugt.
-
Beispiel 4
-
Expressionsdurchmusterung
auf cDNAs, die IL-12-Rezeptoren mit einer hohen Affinität codieren
-
Die
Bank wurde gemäß der durch
Hara und Miyajima, EMBO 11 (1992, 1875, beschriebenen allgemeinen
Expressionsdurchmusterungsmethode durchmustert.
-
Pools
von etwa 100 E. coli-Clonen aus der vorstehenden Bank wurden vermehrt,
und die Plasmid-DNA wurde durch herkömmliche Methoden aus den Pools
extrahiert. 2 × 105 COS-Zellen wurden pro 35 mm-Kulturvertiefung
plattiert. Die COS-Zellen wurden
mittels der in "Molecular
Cloning, A Laboratory Manual",
2. Auflage, Sambrook J. et al., Cold Spring Harbor Laboratory Press,
1989 ("Molecular Cloning") beschriebenen herkömmlichen
DEAE-Dextran-Technik mit einem Transfektionscocktail transfiziert.
Der Transfektionscocktail enthielt (1) 1 mg Plasmid-DNA, extrahiert
aus den aus der vorstehenden Bank erhaltenen E. coli-Clon-Pools,
und (2) 0,1 mg pEF-BOS-Plasmid-DNA, enthaltend die menschliche IL-12-Rezeptor-beta1-cDNA.
-
Drei
Tage nach der Transfektion wurden die Vertiefungen der COS-Zellen
mit 10 pM eines markierten, menschlichen, rekombinanten IL-12 (spezifische
Aktivität
= 1000–2000
CpM/fmol) für
90 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Das markierte, menschliche,
rekombinante IL-12 wurde entfernt, und die einlagige Schicht von
COS-Zellen wurde dreimal
für eine
Stunde mit Bindepuffer (RPMI-1640, 5% fötales Rinderserum (FBS), 25
mM HEPES, pH 7) gewaschen, um ferner auf COS-Zellen zu selektieren,
die ausschließlich
IL-12-Rezeptoren mit einer hohen Affinität exprimieren (die Bindung
des IL-12-Liganden an die Stellen mit geringer Affinität wurde weiter
verringert, da die Stellen mit geringer Affinität eine höhere Dissoziationsrate aufweisen).
Anschließend
wurden die einlagigen Zellschichten lysiert und in einem Gammazähler gezählt. Nach
der Durchmusterung von 440 Pools (welche etwa 44.000 Clone repräsentieren)
zeigte ein Pool übereinstimmend
ein positives Bindungssignal (300 CpM gegenüber einem Hintergrund von 100
CpM). Aus diesem Pool wurde anschließend durch eine "sib-Selektion" ein einzelner Clon
isoliert. Dieser einzelne Clon (B5-10) enthielt eine cDNA-Insertion
von etwa 3 kb, die vollständig
sequenziert wurde.
-
Die
cDNA-Insertion von Clon B5-10 war im Hinblick auf die proteincodierende
Region unvollständig,
das sie kein Stoppcodon im Leseraster enthielt. Die cDNA-Bank von Beispiel
3 wurde noch einmal durch herkömmliche
DNA-Hybridisierungstechniken, wie in "Molecular Cloning" und bei Grunstein und Hogness, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 72 (1975), 3961, beschrieben, mit der cDNA-Insertion
aus Clon B5-10 durchmustert.
Auf diese Weise wurden weitere Clone isoliert und anschließend teilweise
sequenziert. Für
die Nucleotidsequenz eines Clons (Nr. 3) wurde festgestellt, daß sie (i)
mit dem 3'-Ende
der Nucleotidsequenz von Clon B5-10 überlappt, (ii) über die
Nucleotidsequenz von Clon B5-10 hinaus verlängert ist, und (iii) ein Stoppcodon
im Leseraster enthält.
-
Diese
zusammengesetzte DNA-Sequenz ist in 1 gezeigt
(SEQ ID NO: 1). Die abgeleitete Aminosäuresequenz für das codierte
Rezeptorprotein ist in 2 gezeigt. Unter Zugrundelegung
der bereits vorgeschlagenen Nomenklatur von Stahl und Yancopolous,
Cell 74 (1993), 587, bezeichneten die Erfinder diese neu isolierte,
menschliche IL-12-Rezeptorkette als die beta2-Kette.
-
Beispiel 5
-
Bindungstests
-
COS-Zellen
(4–5 × 107) wurden mittels Elektroporation unter Verwendung
einer BioRad Gene Pulser-Vorrichtung (250 mF, 250 Volt) mit entweder (1)
25 mg der B5-10-Plasmid-DNA, die das rekombinante menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein
exprimiert, (2) 25 mg der pEF-BOS-Plasmid-DNA, die das rekombinante
menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein exprimiert, oder (3) einem
Gemisch aus 12,5 mg der B5-10-Plasmid-DNA, die das rekombinante
menschliche IL-12-beta2- Rezeptorprotein
exprimiert, und 12,5 mg der pEF-BOS-Plasmid-DNA, die das rekombinante
menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein exprimiert, transfiziert.
Die elektroporierten Zellen wurden in eine 600 cm2-Kulturplatte plattiert,
nach 72 Stunden durch Abschaben geerntet, gewaschen und in Bindepuffer
resuspendiert.
-
Die
Zellen wurden getestet, um die Affinität der exprimierten IL-12-Rezeptoren
für menschliches IL-12
zu bestimmen. Insbesondere wurde die Gleichgewichtsbindung eines
markierten, rekombinanten, menschlichen IL-12 an die Zellen durchgeführt und analysiert,
wie bei Chizzonite R. et al., J. Immunol. 148 (1992), 3117, beschrieben
wurde. Die elektroporierten Zellen (8 × 104)
wurden mit ansteigenden Konzentrationen des 125I-markierten,
rekombinanten, menschlichen IL-12 bei Raumtemperatur für 2 Stunden
inkubiert. Die Inkubationen wurden in doppelter oder dreifacher
Ausfertigung durchgeführt.
-
Die
zellgebundene Radioaktivität
wurde von dem freien, markierten 125I-IL-12 durch Zentrifugation des
Gemisches von elektroporierten Zellen und dem 125I-markierten, rekombinanten,
menschlichen IL-12 durch 0,1 ml eines Ölgemisches (1:2-Gemisch aus Thomas
Siliconfluid 6428-R15 [A.H. Thomas] und Siliconöl AR 200 [Gallard-Schlessinger])
bei 4°C
für 90 Sekunden
bei 10.000 × g
unter Bildung eines Zellpellets in einem Röhrchen getrennt. Das Zellpellet
wurde aus der Spitze des Röhrchens,
worin es gebildet wurde, ausgeschnitten, und die zellgebundene Radioaktivität wurde
in einem Gammazähler
bestimmt.
-
Die
Rezeptorbindungsdaten wurden analysiert, und die Affinitäten wurden
gemäß Scatchard unter
Anwendung der Methode, welche durch McPherson J., Pharmacol. Methods
14 (1985), 213, beschrieben wurde, berechnet.
-
Beispiel 6
-
Erzeugung einer auf IL-12
ansprechenden Zelllinie
-
Wildtyp-Ba/F3-Zellen,
eine IL-3-abhängige Maus-Pro-B-Zelle
(Palacios R. et al., Cell 41 (1985), 727) und Ba/F3-Zellen, die
das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein exprimieren (Chua A.
et al., J. Immunology 153 (1994), 128), wurden mit (1) 80 mg der
pEF-BOS-Plasmid-DNA, die das rekombinante menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein
exprimiert, und (2) 8 mg eines Plasmid, das ein Hygromycin-Resistenzgen exprimiert
(Giordano T.J. et al., Gene 88 (1990), 285), mittels Elektro poration
unter Verwendung einer BioRad Gene Pulser-Vorrichtung (960 mF, 400
Volt) cotransfiziert.
-
Alle
Zellen wurden in einer Dichte von 2 × 105 lebensfähigen Zellen/ml
in einem Wachstumsmedium aus RPMI-1640, 10% FBS, Glutamin (2 mM),
Penicillin G (100 E/ml), Streptomycin (100 mg/ml) und 10% eines
konditionierten Mediums von der WEHI-3-Zelllinie (ATCC Nr. TIB 68,
American Type Culture Collection, Rockville, Maryland) resuspendiert.
Die WEHI-3-Zelllinie ist eine Quelle für IL-3. Die resuspendierten
Zellen wurden dann bei 37°C
unter 5% CO2 für 120 Stunden inkubiert.
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Die
Zellen wurde anhand ihrer Fähigkeit
selektiert, (1) in dem vorstehenden Wachstumsmedium in Gegenwart
von 1 mg/ml Hygromycin oder (2) einem IL-12 enthaltenden Wachstumsmedium
aus RPMI-1640, 10% FBS, Glutamin (2 mM), Penicillin G (100 E/ml),
Streptomycin (100 mg/ml) und verschiedenen Konzentrationen (10,
50 oder 250 ng/ml) des menschlichen IL-12 zu wachsen.
-
Ba/F3-Zellen,
die das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein exprimieren und
welche mit der pEF-BOS-Plasmid-DNA transfiziert wurden, die das
rekombinante menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein exprimiert,
wuchsen in dem IL-12 enthaltenden Wachstumsmedium, was zeigt, daß die Coexpression
des menschlichen IL-12-beta1-Rezeptorproteins und des menschlichen
IL-12-beta2-Rezeptorproteins eine Reaktionsfähigkeit auf menschliches IL-12
auf die Ba/F3-Zellen übertragen
hat.
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Außerdem wachsen
Ba/F3-Zellen, die das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein exprimieren,
in dem IL-12 enthaltenden Wachstumsmedium, was zeigt, daß die Expression
des menschlichen IL-12-beta2-Rezeptorproteins eine Reaktionsfähigkeit
auf menschliches IL-12 auf die Ba/F3-Zellen übertragen hat.
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Beispiel 7
-
Wirkung von menschlichem
IL-12 auf transfizierte Ba/F3-Zelllinien
-
Ba/F3-Zellen,
die (1) das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein exprimieren,
(2) das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein exprimieren, oder
(3) das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein und das menschliche
IL-12-beta2-Rezeptorprotein coexprimieren, wurden in RPMI-1640-Medium,
supplementiert mit 10% FBS, 100 E/ml Penicillin G, 100 mg/ml Streptomycin
und 2 mM L-Glutamin, bei 2 × 104 Zellen/Vertiefung in Costar 3596-Mikroplatten
mit flachem Boden für
24 Stunden gezüchtet. Anschließend wurden
verschiedene Verdünnungen eines
menschlichen IL-12, wie in 6 gezeigt,
zu den Mikroplatten zugegeben, und die Zellen wurden für 42 Stunden
bei 37°C
in einer feuchten Atmosphäre
von 5% CO2 in Luft inkubiert. 50 ml 3H-Thymidin, 10 mCi/ml in dem Kulturmedium,
wurden dann zu jeder Vertiefung zugegeben. Die Kulturen wurden für weitere
6 Stunden bei 37°C
inkubiert. Anschließend wurden
die Kulturinhalte mit Hilfe eines Zellerntegerätes auf Glasfaserfiltern geerntet.
Der 3H-Thymidin-Einbau wurde unter Verwendung
eines Flüssigkeitsszintillationszählers gemessen.
Alle Proben wurden in vierfacher Ausfertigung untersucht.
-
Beispiel 8
-
Sequenzanalyse von IL-12-Rezeptor-cDNA-Clonen und
des hierdurch codierten IL-12-Rezeptorproteins
-
Das
IL-12-beta2-Rezeptorprotein, welches aus 862 Aminosäuren bestand
und ein berechnetes Molekulargewicht von 97231 aufwies, besaß die folgenden
Merkmale: ein N-terminales Signalpeptid, eine extrazelluläre Domäne, eine
Transmembrandomäne
und einen cytoplasmatischen Schwanz. Für ein klassisches N-terminales
Signalpeptid wird eine Länge
von 23 Aminosäuren
vorhergesagt. Die Signalpeptidspaltung erfolgt überwiegend nach den Aminosäuren Ala,
Ser, Gly, Cys, Thr und Gln (von Heijne G., Nucl. Acids Research
14 (1986), 4683). Für
den IL-12-Rezeptor
könnte
die Spaltung folglich nach Ala23 in der in 2 gezeigten
Sequenz erfolgen, wobei basierend auf der Spaltung bei Ala23 ein reifes
Protein von 839 Aminosäuren
zurückbleibt.
Für die
extrazelluläre
Domäne
des Rezeptors wird vorhergesagt, daß sie die Region von dem C-Terminus des
Signalpeptids bis zu Aminosäure
Nr. 622 in der in 2 gezeigten Sequenz umfaßt. Eine
Hydrophobizitätsanalyse
zeigt, daß der
Bereich von Aminosäure Nr.
623 bis 646 hydrophob ist, wie für
eine Transmembranankerregion zu erwarten wäre. Geladene Reste für den Transferstopp
können
sowohl am N- als auch am C-Terminus dieses vorhergesagten Transmembranbereiches
identifiziert werden. Die extrazelluläre Domäne des Rezeptors weist folglich eine
Länge von
599 Aminosäuren
auf und enthält neun
vorhergesagte H-gebundene Glycosylierungsstellen. Der cytoplasmatische
Anteil weist eine Länge von
215 Aminosäuren
auf (Aminosäurereste
Nrn. 647 bis 862).
-
Eine
weitere Analyse der in 2 gezeigten Aminosäuresequenz
ergibt, daß das
menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein aufgrund der Sequenzmotive
[Cys132 --- Cys143TW] und [W305SKWS] ein Mitglied der Cytokinrezeptor-Superfamilie
ist. Ein Vergleich der in 2 gezeigten
Sequenz mit allen Mitgliedern der Superfamilie durch Starten des ALIGN-Programms
ergibt, daß das
menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein gegenüber dem menschlichen gp130
die größte Homologie
zeigt. Die cytoplasmatische Region der IL-12-Rezeptor-beta2-Kette
enthält
die Box 1 und 2-Motive, die in anderen Mitgliedern der Cytokinrezeptor-Superfamilie
vorkommen, sowie drei Tyrosinreste. Eine Phosphorylierung von Tyrosinen
ist im Allgemeinen mit einer Signalaussendung durch den Cytokinrezeptor assoziiert;
die Anwesenheit dieser Tyrosinreste unterstreicht die Wichtigkeit
der IL-12-Rezeptorbeta2-Kette bei der Bildung eines funktionellen
IL-12-Rezeptors. Die IL-12-Rezeptor-beta1-Kette enthält in ihrem cytoplasmatischen Schwanz
keine Tyrosinreste.
-
Beispiel 9
-
Analyse der Bindungstests
-
Die
Ergebnisse der Bindungstests sind in 5 gezeigt.
-
Wie
in den 5A und 5B gezeigt,
bindet menschliches IL-12 an die rekombinante IL-12-Rezeptor-beta1-
oder -beta2-Kette allein mit einer scheinbaren Affinität von etwa
2–5 nM.
Die Bindungsdaten wurden durch ein einseitiges Rezeptormodell beschrieben,
das der Komponente mit geringer Affinität des funktionellen IL-12-Rezeptors
entspricht, der auf PHA-aktivierten PBMCs vorkommt (Chizzonite R.
et al., J. Immunol. 148 (1992), 3117; Desai B. et al., J. Immunol.
148 (1992), 3125).
-
Im
Gegensatz zu diesen Ergebnissen, wie in 5C gezeigt,
wurden bei der Cotransfektion von COS-Zellen mit IL-12-Rezeptor-beta1-
und -beta2-Plasmiden sowohl Stellen mit einer hohen als auch einer
geringen Affinität
für die
Bindung von IL-12 erzeugt. In diesem Fall wurden die Bindungsdaten
durch ein zweiseitiges Rezeptormodell mit Affinitäten von
50 pM und 5 nM beschrieben.
-
Beispiel 10
-
Wirkung von menschlichem
IL-12 auf transfizierte Ba/F3-Zelllinien
-
Die
Ergebnisse des Proliferationstests auf die Wirkung von menschlichem
IL-12 auf Ba/F3-Zelllinien, welche (1) das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein exprimieren,
(2) das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein exprimieren, und
(3) das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein und das menschliche
IL-12-beta2-Rezeptorprotein
coexprimieren, sind in 6 gezeigt.
-
Zellen,
die mit cDNAs für
sowohl das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein als auch das
menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein transfiziert sind, reagieren
auf eine Stimulierung durch menschliches IL-12 durch eine Proliferation
in einer dosisabhängigen
Weise.
-
Zusätzlich reagieren
Zellen, welche mit cDNAs für
das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein
transfiziert sind, auf eine Stimulierung durch menschliches IL-12
durch eine Proliferation in einer dosisabhängigen Weise.
-
Folglich
entspricht die isolierte cDNA (Clon Nr. B5-10, SEQ ID NO: 1), die
ein Typ 1-Transmembranprotein codiert, einer zweiten Komponente
des IL-12-Rezeptors (IL-12R-beta2), der auf normalen menschlichen
T-Zellen zu finden ist. Die jeweiligen beta1- und beta2-Ketten allein
binden IL-12 nur mit geringer Affinität (Kd = 2–5 nM). Bei der Coexpression
von beta1 und beta2 werden zwei Affinitätsstellen mit Kd-Werten von
50 pM und 5 nM beobachtet.
-
Ba/F3-Zellen,
die das menschliche IL-12-beta2-Rezeptorprotein exprimieren oder
das menschliche IL-12-beta1-Rezeptorprotein und das menschliche
IL-12-beta2-Rezeptorprotein
coexprimieren, sind für
menschliches IL-12 empfindlich.
-
Die
Begriffe und Ausdrücke,
die verwendet worden sind, werden als beschreibende Begriffe und nicht
zur Begrenzung verwendet, und daher besteht nicht die Absicht, durch
die Verwendung dieser Begriffe und Ausdrücke irgendwelche Entsprechungen der
gezeigten und beschriebenen Merkmale oder Teile davon auszuschließen.