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Die
vorliegende Erfindung betrifft Inhibitoren von Metastasen maligner
Tumore. Insbesondere betrifft sie Inhibitoren von Metastasen maligner
Tumore, die ein aktives Vitamin-D-Derivat als Wirkstoff enthalten.
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Die
Heilungsrate für
maligne Tumore nimmt durch Frühdiagnose
und Fortschritte in der Therapie mehr und mehr zu, allerdings liegen
die Metastasen von malignen Tumoren oft jenseits der derzeitigen
Therapien und stellen eines der wichtigsten medizinischen Probleme
dar. Derzeit werden zum Stoppen der Metastasen nach Entfernung der
Tumore Chemotherapien mit nicht zufrieden stellenden Ergebnissen
eingesetzt, so dass die Entwicklung wirksamerer Inhibitoren gegen
maligne Tumormetastasen wünschenswert
wäre.
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Knochengewebe
sind eine der am stärksten
bevorzugten Stellen für
die Metastasen maligner Tumore, da ein Bericht zeigt, dass Knochenmetastasen
in etwa 30% sämtlicher
autopsierter Krebsfälle
auftraten. Es ist bekannt, dass von den malignen Tumoren insbesondere
der Lungen-, Brust-, Prostatakrebs oder dergleichen wahrscheinlich
in den Knochen metastasieren.
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Franceschi
R. T. et al. berichten in "The
Journal of Biological Chemistry 1987, Bd. 262, Nr. 9, Ss. 4165–4171" über die Regulierung der Zelladhäsion und
Fibronectinsynthese durch 1α,25-Dihydroxyvitamin
D3. Dieses Vitamin D3-Derivat
stimuliert die Fibronectinsynthese in transformierten Zelllinien,
z.B. in menschlichen MG-63 oder TE-85 Osteosarkomen, menschlichen
SW-480-Dickdarmkarzinomen und myeloiden HL-60-Leukämiezellen.
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Young
M. R. L. et al. berichten in "Cancer
Immunol Immunother 1995, Bd. 41, Ss. 37–45", dass die Behandlung von Tumor-tragenden
Mäusen
mit Vitamin D3 die Tumor-induzierte Myelopoiese
und die damit einhergehende Immunsuppression verringert und Metastasen
und Rekurrenz herabsetzt.
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Nakajima
M. berichtet in "The
Japanese Journal of Chemical Medicine 1995, Bd. 53, Nr. 7, Ss. 7(1563)–14(1570) " über den molekularen Mechanismus
der Krebs-Metastase.
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Sudo
S. berichtet in "Oncologia,
Bd. 26, Nr. 1, Ss. 39–44", über die
Metastase-Suppression durch den Neovaskularisationsinhibitor TNP-470.
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Oikawa
T. et al. berichten in "Anti-Cancer
Drugs 1991, Bd. 2, Ss. 475–480", über die
Antitumorwirkung von 22-Oxa-1α,25-dihydroxyvitamin
D3, ein potenter Angiogeneseinhibitor auf
mammäre
Tumore in Ratten, ausgelöst
durch 7,12-Dimethylbenz[a]anthracen.
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Hamada
K. et al berichten in "Drugs
of the Future 1993, Bd. 18, Nr. 11, Ss. 1057–1061", über
Vitamin D3-Analoge und ihr Potential zur
Hemmung des Krebszellenwachstums.
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EP 0 387 077 offenbart Vitamin
D-verwandte Verbindungen, nämlich
die 1α-Hydroxy-l9-nor-Vitamin-D-Analoge,
sowie ein allgemeines Verfahren zu ihrer chemischen Synthese. Die
Verbindungen zeigen Aktivität
beim Stoppen der Proliferation undifferenzierter Zellen, einschließlich maligner
Zellen, und bei der Induktion ihrer Differenzierung und stellen
somit therapeutische Mittel für
die Behandlung von malignen und anderen Krankheiten dar, die durch
das proliferative Wachstum von undifferenzierten Zellen gekennzeichnet
sind.
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Yoneda
T. berichtet in "Byori
To Rinsyo 1999, Bd. 17, Nr. 1, Ss. 12–17", über
den zellbiologischen Mechanismus Knochen abbauender Krebs-Metastase.
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Vitamin
D-Verbindungen zeigen bekanntlich vielerlei physiologische Aktivitäten, wie
Regulierung des Calciummetabolismus, Wachstumshemmung oder Differenzierungsauslösung von
Tumorzellen oder dergleichen und Immunregulierung. Vitamin-D-Derivate
mit einem Sauerstoffatom in der Position 22, die die besonders bevorzugten
Verbindungen als erfindungsgemäße Inhibitoren
von Metastasen maligner Tumore sind, weisen bekanntlich sehr wenige
der Nebenwirkungen auf, die üblicherweise
mit diesem Typ von Vitamin D-Verbindungen
einhergehen, die Hyperkalzämie
auslösen,
und es wurde berichtet, dass sie gegen Psoriasis, sekundären Hyperparathyroidismus
oder dergleichen wirksam sind (siehe beispielsweise JP-Nr. 183534A/1988, JP-Nr.
86382/1994, etc.). Bekannt ist auch, dass sie Antitumorwirkungen
aufweisen, allerdings wurde noch nicht beschrieben, dass sie inhibitorische
Wirkungen gegen die Metastasen maligner Tumore zeigen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
von Inhibitoren von Metastasen maligner Tumore und insbesondere
von pharmazeutischen Mitteln zur Hemmung von Knochenmetastasen eines
malignen Tumors.
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Als
Ergebnis der ausgedehnten Forschung über Inhibitoren von Metastasen
maligner Tumore wurde festgestellt, dass Vitamin-D-Derivate der
allgemeinen Formel (III)
wobei R
2 einen
C
1-C
10-kettigen
Kohlenwasserstoffrest darstellt, welcher mit einer oder mehreren
Hydroxylgruppen substituiert sein kann, als Inhibitoren gegen Knochenmetastasen
maligner Tumore wirksam sind, und somit wurde die vorliegende Erfindung
vollendet.
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Somit
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung einer Verbindung
der allgemeinen Formel (III)
wobei R
2 einen
C
1-C
10-kettigen
Kohlenwasserstoffrest darstellt, welcher mit einer oder mehreren
Hydroxylgruppen substituiert sein kann, zur Herstellung eines Medikaments
zur Hemmung einer Knochenmetastase eines malignen Tumors.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
Calciumspiegel im Blut von Knochenmetastase-Modellmäusen.
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2 zeigt
die Körpergewichtsänderungen
von Knochenmetastase-Modellmäusen.
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3 ist
eine weiche Röntgenaufnahme
und zeigt eine altersentsprechende normale Maus (normal) am ersten
Tag des inhibitorischen malignen Tumormetastase-Experiments von
Beispiel 1.
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4 ist
eine weiche Röntgenaufnahme
und zeigt eine Vehikel-behandelte Maus am ersten Tag des inhibitorischen
malignen Tumormetastase-Experiments von Beispiel 1.
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5 ist
eine weiche Röntgenaufnahme
und zeigt eine mit 1 μg/kg
OCT behandelte Maus am ersten Tag des inhibitorischen malignen Tumormetastase-Experiments
von Beispiel 1.
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6 ist
eine weiche Röntgenaufnahme
und zeigt eine altersentsprechende normale Maus (normal) am 11 Tag
nach Beginn des inhibitorischen malignen Tumormetastase-Experiments
von Beispiel 1.
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7 ist
eine weiche Röntgenaufnahme
und zeigt eine Vehikel-behandelte Maus am 11 Tag nach Beginn des
inhibitorischen malignen Tumormetastase-Experiments von Beispiel
1.
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8 ist
eine weiche Röntgenaufnahme
und zeigt eine mit 1 μg/kg
OCT-behandelte Maus am 11 Tag nach Beginn des inhibitorischen malignen
Tumormetastase-Experiments von Beispiel 1.
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9 ist
eine weiche Röntgenaufnahme
und zeigt eine altersentsprechende normale Maus (normal) am 22 Tag
nach Beginn des inhibitorischen malignen Tumormetastase-Experiments
von Beispiel 1.
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10 ist
eine weiche Röntgenaufnahme
und zeigt eine Vehikel-behandelte Maus am 22 Tag nach Beginn des
inhibitorischen malignen Tumormetastase-Experiments von Beispiel
1.
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11 ist
eine weiche Röntgenaufnahme
und zeigt eine mit 1 μg/kg
OCT behandelte Maus am 22 Tag nach Beginn des inhibitorischen malignen
Tumormetastase-Experiments von Beispiel 1.
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12 ist
eine weiche Röntgenaufnahme
und zeigt eine altersentsprechende normale Maus (normal) am 29 Tag
nach Beginn des inhibitorischen malignen Tumormetastase-Experiments
von Beispiel 1.
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13 ist
eine weiche Röntgenaufnahme
und zeigt eine Vehikel-behandelte Maus am 29 Tag nach Beginn des
inhibitorischen malignen Tumormetastase-Experiments von Beispiel
1.
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14 ist
eine weiche Röntgenaufnahme
und zeigt eine mit 1 μg/kg
OCT behandelte Maus am 29 Tag nach Beginn des inhibitorischen malignen
Tumormetastase-Experiments von Beispiel 1.
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Ein
erfindungsgemäßer Inhibitor
von Metastasen maligner Tumore ist vorzugsweise eine Verbindung der
Formel (IV):
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Zusätzlich zu
der Verbindung der Formel (IV) umfasst die Verbindung der allgemeinen
Formel (III) vorzugsweise das folgende spezielle Beispiel
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– die Verbindung
der Formel (IX), KH1060:
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Die
erfindungsgemäßen Vitamin-D-Derivate
sind bekannte Verbindungen, wie beispielsweise in JP 74656A/1991,
WO94/14766, WO95/27697, JP 506965A/1992, JP 503669A/1992 beschrieben.
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Wie
hier verwendet, kann der Begriff "C1-C10-kettiger Kohlenwasserstoffrest" geradkettig oder
verzweigt sein und kann eine oder mehrere ungesättigte Bindungen, wie eine
Doppel- oder Dreifachbindung, enthalten. Die ungesättigte Bindung
ist vorzugsweise eine Doppelbindung. Der C1-C10-kettige Kohlenwasserstoffrest enthält vorzugsweise
keine ungesättigte
oder eine Doppelbindung daran.
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Der
C1-C10-kettige Kohlenwasserstoffrest
ohne ungesättigte
Bindung umfasst beispielsweise Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, i-Propyl-,
n-Butyl-, i-Butyl-, s-Butyl- und t-Butylgruppen, sowie Pentyl-,
Hexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl- und Decanylgruppen, vorzugsweise
3-Methylbutyl-, 3-Ethylpentyl-,
4-Methylpentyl-, 3-(n-Propyl)hexyl-, 4-Ethylhexyl-, 5-Methylhexyl-,
6-Methylheptyl-,
5-Ethylheptyl- und 4-(n-Propyl)heptylgruppen, stärker bevorzugt 3-Methylbutyl-,
3-Ethylpentyl-, 4-Methylpentyl- und 4-Ethylhexylgruppen, am stärksten bevorzugt
die 3-Methylbutylgruppe.
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Der
Kohlenwasserstoffkettenrest kann oder kann nicht mit einer oder
mehreren Hydroxylgruppen substituiert sein, und im ersteren Fall
beträgt
die Anzahl der Hydroxylgruppen beispielsweise eins, zwei oder drei, vorzugsweise
eins oder zwei, stärker
bevorzugt eins.
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Beispiele
für den
C1-C10-Alkylrest,
der mit einer oder mehreren Hydroxylgruppen substituiert ist, umfassen
3-Hydroxy-3-methylbutyl-, 2-Hydroxy-3-methylbutyl-, 4-Hydroxy-3-methylbutyl-,
2,3-Dihydroxy-3-methylbutyl-, 2,4-Dihydroxy-3-methylbutyl-, 3,4-Dihydroxy-3-methylbutyl-, 3-Hydroxy-3-ethylpentyl-,
2-Hydroxy-3-ethylpentyl-, 4-Hydroxy-3-ethylpentyl-, 2,3-Dihydroxy-3-ethylpentyl-, 2,4-Dihydroxy-3-ethylpentyl-,
3,4-Dihydroxy-3-ethylpentyl-, 4-Hydroxy-4-methylpentyl-, 3-Hydroxy-4-methylpentyl-,
5-Hydroxy-4-methylpentyl-, 3,4-Dihydroxy-4-methylpentyl-, 3,5-Dihydroxy-4-methylpentyl-,
4,5-Dihydroxy-4-methylpentyl-, 3-Hydroxy-3-(n-propyl)hexyl-, 4-Hydroxy-3-(n-propyl)hexyl-,
2-Hydroxy-3-(n-propyl)hexyl-, 2,3-Dihydroxy-3-(n-propyl)hexyl-, 3,4-Dihydroxy-3-(n-propyl)hexyl-,
2,4-Dihydroxy-3-(n-propyl)hexyl-, 3-Hydroxy-4-ethylhexyl-, 4-Hydroxy-4-ethylhexyl-,
5-Hydroxy-4-ethylhexyl-, 3,4-Dihydroxy-4-ethylhexyl-, 3,5-Dihydroxy-4-ethylhexyl-, 4,5-Dihydroxy-4-ethylhexyl-,
4-Hydroxy-5-methylhexyl-,
5-Hydroxy-5-methylhexyl-, 6-Hydroxy-5-methylhexyl-, 4,5-Dihydroxy-5-methylhexyl-, 4,6-Dihydroxy-5-methylhexyl-,
5,6-Dihydroxy-5-methylhexyl-, 5-Hydroxy-6-methylheptyl-, 6-Hydroxy-6-methylheptyl-,
7-Hydroxy-6-methylheptyl-, 5,6-Dihydroxy-6-methylheptyl-, 5,7-Dihydroxy-6-methylheptyl-,
6,7-Dihydroxy-6-methylheptyl-, 4-Hydroxy-5-ethylheptyl-, 5-Hydroxy-5-ethylheptyl-, 6-Hydroxy-5-ethylheptyl-,
4,5-Dihydroxy-5-ethylheptyl-,
4,6-Dihydroxy-5-ethylheptyl-, 5,6-Dihydroxy-5-ethylheptyl-, 3-Hydroxy-4-(n-propyl)heptyl-, 4-Hydroxy-4-(n-propyl)heptyl-,
5-Hydroxy-4-(n-propyl)heptyl-, 3,4-Dihydroxy-4-(n-propyl)heptyl-, 3,5-Dihydroxy-4-(n-propyl)heptyl-
und 4,5-Dihydroxy-4-(n-propyl)heptylgruppen, vorzugsweise
3-Hydroxy-3-methylbutyl-, 2-Hydroxy-3-methylbutyl-, 2,3-Dihydroxy-3-methylbutyl-,
3,4-Dihydroxy-3-methylbutyl-, 3-Hydroxy-3-ethylpentyl-, 2,3-Dihydroxy-3-ethylpentyl-,
3,4-Dihydroxy-3-ethylpentyl-, 4-Hydroxy-4-methylpentyl-, 3,4-Dihydroxy-4-methylpentyl-,
4,5-Dihydroxy-4-methylpentyl- und 4-Hydroxy-4-ethylhexylgruppen, stärker bevorzugt
3-Hydroxy-3-methylbutyl-, 3-Hydroxy-3-ethylpentyl- und 4-Hydroxy-4-methylpentylgruppen,
am stärksten
bevorzugt die 3-Hydroxy-3-methylbutylgruppe.
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Beispiele
für den
Kohlenwasserstoffrest, der eine oder mehrere ungesättigte Bindungen
enthält,
umfassen die oben erwähnten
Kohlenwasserstoffreste, wobei eine oder mehrere, vorzugsweise eine
Bindung, eine ungesättigte
Bindung, vorzugsweise eine Doppelbindung ist.
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Besonders
bevorzugte Beispiele für
den Kohlenwasserstoffkettenrest, der eine oder mehrere ungesättigte Bindungen
enthält,
umfassen =CH-CH=CH-CH(CH2CH3)2 und diejenigen, die weiterhin Hydroxysubstituent(en)
aufweisen, umfassen =CH-CH=CH-CH(CH2CH3)2OH.
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Zusätzlich zu
der Verbindung der allgemeinen Formel (III) als Wirkstoff können die
erfindungsgemäßen Inhibitoren
von Metastasen maligner Tumore pharmazeutisch verträgliche Träger, einschließlich Exzipientien
und Hilfsstoffe, die die Formulierung der aktiven Verbindung erleichtern,
enthalten.
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Die
Exzipientien umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf Zucker, wie Lactose,
Sacharose, Mannit und Sorbit; Cellulosen; und/oder Füllstoffe,
wie Calciumphosphat.
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Hilfsstoffe,
wie Bindemittel, Rheologiemodulatoren, Gleitmittel und Stabilisatoren,
können
gegebenenfalls zugesetzt werden.
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Die
Darreichungsform der erfindungsgemäßen Mittel umfasst Formulierungen
zur oralen Verabreichung, die durch die herkömmlichen Formulierungstechniken
für Vitamin
D-Verbindungen hergestellt
werden, und Formulierungen zur parenteralen Verabreichung, z.B.
Lösungen,
wie Injektionen auf der Basis eines wässrigen Lösungsmittels, nicht aggressive
Formulierungen, wie Nasentropfen, und Formulierungen zur äußerlichen
Verabreichung, wie Cremes, Salben, allerdings vorzugsweise Formulierungen
zur oralen Verabreichung und Injektionen.
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Die
erfindungsgemäßen Inhibitoren
von Metastasen maligner Tumore können
zum Stoppen des weiteren Ausbreitens einer Metastase verabreicht
werden, die bereits zum Zeitpunkt einer Diagnose eines Krebses aufgetreten
ist, oder sie können
prophylaktisch verabreicht werden, auch im Falle eines frühen Krebses, der
noch nicht metastasiert ist. Sie können auch zur Verhinderung
von Metastasen nach einem operativen Eingriff oder einer Strahlentherapie
oder zum Stoppen der Mikrometastasen verabreicht werden. Die erfindungsgemäßen Inhibitoren
von Metastasen maligner Tumore können
auf jeden Typ von malignen Tumoren angewandt werden, allerdings
sind sie besonders gegen Metastasen von Lungen-, Brust- und Prostatakrebs,
insbesondere in den Knochen wirksam.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Mittel werden vorzugsweise systemisch, auf oralem Weg, oder als
Injektion verabreicht, allerdings können sie auch topisch, äußerlich
oder dergleichen, verabreicht werden.
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Die
Dosierung der erfindungsgemäßen Vitamin-D-Derivate
variiert je nach Alter, Geschlecht, Zustand oder anderen Faktoren
des Patienten, reicht allerdings üblicherweise von 0,01 bis 1000 μg, vorzugsweise
von 0,1 bis 100 μg,
insbesondere 1 bis 20 μg
pro Tag. Die Häufigkeit
der Verabreichung ist nicht besonders eingeschränkt, z.B. kann die Dosis in
einer Einzeldosis oder in aufgeteilten Dosen von bis zu etwa dreimal
täglich verabreicht
werden.
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BEISPIELE
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Das
folgende Beispiel erläutert
die vorliegende Erfindung ausführlicher.
In diesem Beispiel wurde 22-Oxa-1α,25-dihydroxyvitamin-D
3 (OCT) der Formel (IV)
als Wirkstoff verwendet.
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Beispiel 1: Experiment
an Knochen-metastasierenden Mäusen
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Die
präventiven
Wirkungen von OCT auf die Knochenmetastasen wurden unter Verwendung
eines Knochenmetastasemodells studiert, das mit Hara-Zellen, die
aus menschlichem Lungenkrebs stammten, hergestellt wurde.
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Am
Tag 20 wurde ein Test der präventiven
Wirkungen von OCT auf die Knochenmetastasen der Hara-Zellen gestartet,
nachdem 5 × 105-Hara-Zellen in das Herz von Nacktmäusen transplantiert
wurden, wonach das Körpergewicht
der Tiere etwas abzunehmen begann, allerdings auf weichen Röntgenaufnahmen
weder ein Anstieg in Ca noch ein eindeutiges Knochenmetastasebild
festgestellt wurde. An diesem Tag wurden die Tiere nach Körpergewicht
in Gruppen unterteilt, und ein Vehikel (n = 9) oder 1 μg/kg OCT
(n = 9) wurde jedem Tier 4- bis 5-mal wöchentlich sechs Wochen lang
(29 × insgesamt)
oral verabreicht. Körpergewicht
und Ca-Spiegel wurden zu verschiedenen Zeitpunkten während des
Verabreichungszeitraums im Blut gemessen, und weiche Röntgenaufnahmen
wurden gemacht.
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1 zeigt
die Änderungen
im Calciumspiegel im Blut der Testtiere als Funktion der Zeit. Die
getesteten Tiere der Vehikelgruppe (n = 9) zeigten im Blut Calciumspiegel
von 1,34 ± 0,03
mM am ersten Tag des Tests, anschließend 1,46 ± 0,25 mM nach 15 Dosen am
22. Tag nach Beginn des Tests und 1,67 ± 0,7 mM nach 20 Dosen am
29. Tag nach Beginn des Tests. Im Gegensatz dazu zeigten die mit
1 μg/kg
OCT (n = 9) behandelten Gruppen Ca-Spiegel von 1,32 ± 0,04,
1,37 ± 0,04
bzw. 1,34 ± 0,16
mM, was anzeigt, dass OCT eine Tendenz zur Unterdrückung des
Anstiegs des Ca-Spiegels im Blut besitzt. Altersentsprechende normale Mäuse ohne
transplantierte Hara-Zellen
(normal in 1; n = 4) zeigten im Blut Ca-Spiegel
von 1,31 ± 0,01, 1,32 ± 0,05
bzw. 1,29 ± 0,01
mM.
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2 zeigt
die Änderungen
im Körpergewicht
der Testtiere. Das Körpergewicht
der getesteten Tiere der Vehikelgruppe (n = 9) änderten sich von 23,60 ± 1,08
g am ersten Tag des Tests auf 23,20 ± 1,10 g nach 15 Dosen am
22 Tag nach Beginn des Tests und dann auf 21,78 ± 3,87 g nach 20 Dosen am
29. Tag nach Beginn des Tests. Im Gegensatz dazu zeigte die mit
1 μg/kg
OCT (n = 9) behandelte Gruppe Körpergewichte von
23,61 ± 1,57,
24,51 ± 1,27
bzw. 25,00 ± 1,20
g, was anzeigt, dass OCT die Körpergewichtabnahme
am 29. Tag wesentlich unterdrückte
(p < 0,05). Altersentsprechende
normale Mäuse
ohne transplantierte Hara-Zellen (normal in 2; n = 4)
zeigten Körpergewichte
von 25,19 ± 2,08,
26,53 ± 1,60
bzw. 27,50 ± 1,66
g.
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Die 3 bis 14 sind
weiche Röntgenaufnahmen
des linken Crus-Knochens eines Individuums aus jeder Gruppe der
getesteten Tiere, d.h. altersentsprechende Mäuse (normal), Vehikel-behandelte
Mäuse und
mit 1 μg/kg
OCT behandelte Mäuse.
Die 3 bis 5 sind weiche Röntgenaufnahmen
für diese
Individuen in dieser Reihenfolge am ersten Tag des Tests, die 6 bis 8 am
11. Tag, die 9 bis 11 am
22. Tag bzw. die 12 bis 14 am
29. Tag nach Beginn des Tests. Demnach sind die weichen Röntgenaufnahmen,
die die zeitlichen Änderungen
für das
gleiche Individuum zeigen, in den 3, 6, 9 und 12 für eine normale
Maus, in den 4, 7, 10 und 13 für eine Vehikel-behandelte
Maus, bzw. in den 5, 8, 11 und 14 für eine mit
1 μg/kg
OTC behandelte Maus dargestellt.
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Aus
diesen weichen Röntgenaufnahmen
der getesteten Tiere wurde in keinem Individuum am ersten Tag des
Tests ein Metastasenbild festgestellt. Allerdings wurde eine eindeutige
Knochenmetastase in einem Tier der Vehikelgruppe am und nach dem
11. Tag nach Beginn des Tests festgestellt, wie aufgrund eines Schattens
bewiesen, der im linken Crus-Knochen in den 7, 10 und 13 auftrat
und auch in einem anderen Tier am 29. Tag nach Beginn des Tests
festgestellt wurde. Diese Tiere starben beide am 32. Tag nach Beginn
des Tests. Ein Metastasenbild wurde in weiteren zwei Tieren festgestellt,
d.h. am Ende des Tests in insgesamt vier Tieren, und alle starben
am 42. Tag nach Beginn des Tests. Im Gegensatz dazu wurden während des
Verabreichungszeitraums in der mit 1 μg/kg OCT-behandelten Gruppe
kein Knochenmetastasebild und kein Tod festgestellt.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Mittel, die Vitamin-D-Derivate enthalten, sind zur Hemmung einer
Knochenmetastase eines malignen Tumors ohne besonders starke Nebenwirkungen
geeignet.