-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von Retinoidantagonisten,
umfassend Retinoide mit selektiver Retinsäurerezeptor-(RAR)-antagonistischer
Aktivität,
Retinoid-X-Rezeptor-(RXR)-antagonistischer Aktivität oder gemischter
RAR-RXR-antagonistischer Aktivität,
zur Herstellung eines Medikaments für die Behandlung von T-Helferzell-Typ-2-(Th2)-vermittelten
Immunkrankheiten, wie Immunoglobulin E (IgE)-vermittelten allergischen
Krankheiten, sowie auf die Verwendung der Wirkstoffe für die Behandlung
von diesen Krankheiten.
-
Retinoide
sind eine Klasse von Verbindungen, die strukturell mit Vitamin A
verwandt sind, umfassend natürliche
und synthetische Verbindungen. Es ist herausgefunden worden, daß Retinoide
bei der Behandlung von dermatologischen und onkologischen Krankheiten
klinisch nützlich
sind.
-
Die
Aktivität
von Retinoiden soll durch die nuklearen Retinoidrezeptoren RARα, β, γ, und RXRα, β, γ, die zu
der Überfamilie
von Steroid-, Schilddrüsenhormon-,
Vitamin D-, Peroxisom-Proliferator-aktivierte Rezeptoren gehören, vermittelt
werden [Pfahl et al., Vitamins and Hormones 49, 327–382 (1994)].
Retinoide mit Rezeptor-agonistischer Aktivität binden und aktivieren Rezeptoren,
während
Retinoide mit Rezeptor-antagonistischer Aktivität Rezeptoren binden, aber diese
nicht aktivieren.
-
Experimentell
ist gezeigt worden, daß Retinoide
mit Retinoidrezeptor-agonistischer Aktivität nicht nur in Modellsystemen
für die
Behandlung von dermatologischen und onkologischen Krankheiten, sondern
ebenso in Modellen für
die Behandlung von immunologischen Krankheiten wirksam sind. Retinoide
mit Retinoidrezeptor-agonistischer Aktivität sind bei der Behandlung von
adjuvanter Arthritis [Brinckerhoff et al., Science 221, 756–758 (1983)]
und experimenteller allergischer Enzephalomyelitis [Massacesi et
al., J. Clin. Invest. 88, 1331–1337
(1991); Racke et al., J. Immunol. 154, 450–458 (1995)], Tiermodellen
für Rheumatoidarthritis
bzw. multiple Sklerose, wirksam. Beide Krankheiten sollen zu Th1-vermittelten,
zellvermittelten Immunkrankheiten gehören.
-
Experimentell
sind Retinoide mit Retinoidrezeptor-antagonistischer Aktivität (Retinoidantagonisten) beim
Entgegenwirken vieler Eigenschaften von Retinoiden mit Retinoidrezeptor-agonistischer
Aktivität
(Retinoidagonisten), wie Inhibierung der Zellproliferation, Induktion
der Zelldifferenzierung, Induktion von Apoptose und Inhibierung
von Angiogenese wirksam [Bollag et al., Int. J. Cancer 70, 470–472 (1997)].
Retinoidantagonisten unterdrücken
ebenso toxische Nebenwirkungen von Retinoidagonisten, wie die Zeichen
und Symptome des Hypervitaminose-A-Syndroms und Teratogenese [Standeven
et al., Toxicol. Appl. Pharmacol. 138, 169–175 (1996); Eckhardt und Schmitt,
Toxicol. Letters 70, 299–308
(1994)]. Deshalb können
sie beim Vorbeugen oder Behandeln entgegenwirkender Vorgänge, verursacht
durch Retinoidagonisten, klinisch nützlich sein.
-
Retinoidantagonisten
sind zur klinischen Verwendung bei der Prophylaxe und Therapie von
Retinoidinduzierter Toxizität
und Nebenwirkungen, insbesondere des sogenannten Hypervitaminose-A-Syndroms, vorgeschlagen
worden. Es ist ebenso vorgeschlagen worden, Retinoidantagonisten
in Kombination mit Retinoidrezeptoragonisten oder anderen nuklearen
Rezeptoragonisten zur Prophylaxe und Behandlung von präneoplastischen
oder neoplastischen Läsionen,
Vitreoretinopathie und Netzhautabhebung zu verwenden. Außerdem konnten
Retinoidantagonisten als Einzelmittel, basierend auf ihrer antiproliferativen
Wirkung, zur Behandlung von bestimmten Neoplasmen, die für Retinoidrezeptoragonisten
unempfindlich sind, verwendet werden [WO 97/09297]. Retinoidantagonisten
werden weitgehend verwendet, beispielsweise offenbart WO 95/33745
die Verwendung von Retinoidantagonisten für die Behandlung von Asthma,
Allergien und Hautausschlägen;
offenbaren WO 92/19583 und EP-A-0 740 937 die Behandlung von immunallergischen
Hautkrankheiten; offenbart WO 97/12853 die Behandlung von atopischer
Dermatitis; offenbart WO 97/13505 die Behandlung von Allergien oder
Entzündungsreaktionen;
und offenbart EP-A-0 661 259 die Verwendung für die Behandlung von Hautkrankheiten.
-
Zum
ersten mal ist völlig
unerwartet nun herausgefunden worden, daß Retinoidantagonisten bei
der Behandlung von T-Helferzell-Typ 2 (Th2)-vermittelten Immunkrankheiten,
wie Immunoglobulin E (IgE)-vermittelten allergischen Krankheiten
oder Krankheiten, die durch die Th2-verwandten Zytokine vermittelt
werden, wirksam sind.
-
In
dem Umfang der vorliegenden Erfindung wird der Ausdruck „Retinoidantagonisten" für Retinoide oder
Verbindungen mit RAR-, RXR- oder gemischter RAR-RXR-antagonistischer
Aktivität
verwendet. Er umfaßt
Verbindungen mit Rezeptor-neutraler antagonistischer Aktivität (neutrale
Antagonisten), Rezeptor-umgekehrter agonistischer Aktivität (umgekehrte
Agonisten) und negativer Hormonaktivität (negative Hormone) [Klein
et al., J. biol. Chem. 271, 22692–22696 (1996)].
-
In
dem Umfang der vorliegenden Erfindung umfaßt der Ausdruck „Retinoidantagonisten" Verbindungen der
Formeln
- a) RAR-α-Antagonisten der Formeln worin
R1 C5-10-Alkyl ist
und R2 und R3 unabhängig voneinander
Wasserstoff oder Fluor sind; wobei diese Verbindungen in US-Patent
Nr. 5 391 766 und J. Med. Chem. 1997, 40, 2445 beschrieben sind;
- b) RAR-α,β-Antagonisten
der Formeln worin
R4 Diamantyl ist, X O oder NH ist, R5 Phenyl oder Benzyl ist,
und worin
gegebenenfalls entweder Ring A oder Ring B vorliegt;
wobei
diese Verbindungen in Med. Chem. Res. 1991, 1, 220; Biochem. Biophys.
Res. Com. 1997, 231, 243; J. Med. Chem. 1994, 37, 1508 beschrieben
sind;
- c) RAR-β,γ-Antagonisten
der Formel worin R6 und
R7 unabhängig
voneinander Hydroxy, C1-4-Alkoxy, gegebenenfalls
verzweigtes C1-5-Alkyl oder Adamantyl sind;
wobei
diese Verbindungen in J. Med. Chem. 1995, 38, 4993 beschrieben sind;
- d) RAR-γ-Antagonisten
der Formeln wobei diese Verbindungen
in Cancer Res. 1995, 55, 4446 beschrieben sind;
- e) RAR-α,β,γ-Antagonisten
der Formeln worin Y -CH2-
oder Schwefel ist und Z -CH= oder Stickstoff ist, und R8 Wasserstoff
oder C1-4-Alkyl ist;
wobei diese Verbindungen
in J. Med. Chem. 1995, 38, 3163 und 4764; J. Biol. Chem. 1996, 271,
11897 und 22692 beschrieben sind;
- f) RXR-Antagonisten der Formel worin die gestrichelte Bindung
optional ist; und wenn die gestrichelte Bindung vorliegt, ist R9 Methyl und ist R10 Wasserstoff;
und wenn die gestrichelte Linie nicht vorliegt, sind R9 und
R10 zusammengenommen Methylen unter Bildung
eines cis-substituierten Cyclopropylrings; R11 C1-4-Alkoxy ist;
wobei diese Verbindungen
in EP-Patent Anm. Nr. 97 107 843.1; J. Med. Chem. 1996, 39, 3229;
und Nature 1996, 383, 450 beschrieben sind.
-
Gemäß dieser
Erfindung ist daher herausgefunden worden, daß die Verabreichung von Retinoidantagonisten,
pharmazeutisch akzeptablen Salzen und pharmazeutisch akzeptablen
hydrolysierbaren Estern davon beim Behandeln von Patienten mit T-Helferzell-Typ-2-(Th2)-vermittelten
Krankheiten wirksam ist. Es ist ebenso herausgefunden worden, daß die Verabreichung
von Retinoidantagonisten beim Behandeln von Patienten mit Krankheiten,
die durch Th2-verwandte
Zytokine, wie Interleukin-4 (IL-4) und IL-5 vermittelt werden, wirksam
ist.
-
Die
Erfindung bezieht sich daher in einem Aspekt auf die Verwendung
von Retinoidantagonisten, ihrer pharmazeutisch akzeptablen Salze
oder pharmazeutisch akzeptablen hydrolysierbaren Estern zur Herstellung eines
Medikaments für
die Behandlung von T-Helferzell-Typ-2-(Th2)-vermittelten Immunkrankheiten.
in einem anderen Aspekt bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung
von Retinoidantagonisten, ihren pharmazeutisch akzeptablen Salzen
oder pharmazeutisch akzeptablen Estern davon zur Herstellung eines
Medikaments für
die Behandlung von Krankheit, die durch Th2-verwandte Zytokine,
wie IL-4 und IL-5, vermittelt wird.
-
Die
Erfindung ist zum Behandeln von Patienten mit T-Helferzell-Typ-2-(Th2)-vermittelten
Immunkrankheiten nützlich,
umfassend das Verabreichen einer Verbindung, ausgewählt aus
der Gruppe aus Retinoidantagonisten, pharmazeutisch akzeptablen
Salzen und pharmazeutisch akzeptablen hydrolysierbaren Estern davon,
an einen menschlichen Patienten, wobei die Verbindung in einer Menge
verabreicht wird, die wirksam ist, um diese Krankheit zu behandeln.
Der Ausdruck „Behandlung" oder „Behandeln" umfaßt die vorbeugende und/oder
therapeutische Behandlung.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „T-Helferzell-Typ-2-vermittelte
Immunkrankheiten" auf
Krankheiten, umfassend Immunoglobulin E (IgE) und Mastzellen aufgrund
der Entwicklung und Aktivierung von Allergen-spezifischen Th2-Zellen
und umfaßt
allergische Krankheiten, wie atopische Dermatitis, andere dermatologische
Krankheiten, die mit Atopie verbunden sind; allergische Rhinitis
oder Heufieber, allergisches Bronchialasthma in seinen akuten oder
chronischen, milden oder schweren Formen mit oder ohne akuter oder chronischer
Bronchitis. Erhöhte
Serumniveaus von Immunoglobulin E (IgE) und Hypereosinophilie können mit diesen
Krankheiten in Verbindung stehen. Retinoidantagonisten sind bei
all diesen Immunkrankheiten wirksam, die mit einer Erhöhung der
Th2-Zellaktivität
und einer erhöhten
Sekretion der verwandten Zytokine, wie IL-4 und IL-5, verbunden
sind. Die therapeutische Wirkung von Retinoidantagonisten besteht
in einer Verringerung der Th2-Zellaktivität, einer verringerten Sekretion
der verwandten Zytokine, wie IL-4 und IL-5, und/oder einer Erhöhung der
Th1-Zellaktivität
aufgrund der Verbesserung der IL-12-Produktion durch aktivierte
myelomonocytische Zellen. [S. Romagnani, Ann. Rev. Immunol. 12,
227–257
(1994); Romagnani, Hrsg., Th1 and Th2 Cells in Health and Disease.
Chem. Immunol., Karger, Basel, 63, S. 187–203 (1996); Abbas et al.,
Nature 383, 787–793
(1996)].
-
Die
Wirksamkeit der Retinoidantagonisten gemäß der vorliegenden Erfindung
kann durch ihre Fähigkeit
gezeigt werden, entweder die Th1-Zellaktivität hochzusteuern oder die Produktion
von Zytokinen, wie IL-12, IFNγ,
TNF zu induzieren/stimulieren; und/oder die Th2-Zellaktivität herunterzusteuern
oder die Produktion von Zytokinen, wie IL-4 und IL-5, zu inhibieren.
-
Retinoidantagonisten
sind bei der Behandlung von allergischem Bronchialasthma wirksam.
Die Merkmale der Entzündung,
die mit der Asthmakrankheit verbunden sind, sind die Gegenwart von
aktivierten Eosinophilen, eine erhöhte Empfindlichkeit der Atemwege
(Hyperreaktivität), Ödem, Schleimhypersekretion
und Husten. Dieses Entzündungsverfahren
ist durch die Erzeugung und Aktivierung von Th2-Zellen vermittelt.
Die Fähigkeit
von Retinoidantagonisten, eine Th1-Reaktion zu beschleunigen und
dadurch die Th2-Reaktion zu unterdrücken, soll der Mechanismus
sein, der der Wirksamkeit dieser Verbindungen bei allergischer Lungenentzündung/Asthma
unterliegt. Retinoidantagonisten agieren auf Th1-Zellen beim Inhibieren
der Anzeichen und Symptome von allergischer Lungenentzündung/Asthma
[Gavett et al., J. exp. Med. 182, 1527–1536 (1995); Kips et al.,
Am. J. Respir. Crit. Care Med. 153, 535–539 (1996)]. Sie sind bei
Antigen/Allergen-(beispielsweise Ovalbumin)-sensibilisierten und
provozierten Tieren wirksam. Retinoidantagonisten, die entweder systemisch
oder topisch durch Aerosol verabreicht werden, sind beim Mildern,
Inhibieren oder Umkehren von Bronchokonstriktion, Atemwegsödem und
Schleimhypersekretion, Atemwegsentzündung, Akkumulation von Eosinophilen
und Neutrophilen in dem Bronchus-Alveolen-Gewebe bzw. Bronchus-Alveolen-Lavage sowie Atemwegshyperreaktivität auf nicht-spezifische
Reize wirksam.
-
Für die Behandlung
wird die aktive Verbindung, d. h. ein Retinoidantagonist, ein pharmazeutisch
akzeptables Salz oder pharmazeutisch akzeptabler hydrolysierbarer
Ester davon, entweder systemisch oder topisch verabreicht. Bevorzugt
wird die Verbindung als eine Zusammensetzung verabreicht, die die
aktive Verbindung und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger oder
Verdünnungsmittel
enthält,
der/das mit der aktiven Verbindung kompatibel ist. Beim Herstellen
dieser Zusammensetzung kann jeder konventionelle pharmazeutisch
akzeptable Träger
verwendet werden.
-
Wenn
das Arzneimittel oral verabreicht wird, wird es im allgemeinen bei
regelmäßigen Intervallen, günstigerweise
zur Mahlzeit oder einmal täglich,
verabreicht. Es ist erreicht worden, daß diese Verbindung in Dosierungen
wirksam ist, die keine oder nur milde Nebenwirkungen zeigen, wenn
sie oral oder wenn sie topisch verabreicht werden. Deshalb ist die
orale oder topische Verabreichung der aktiven Verbindung im allgemeinen
bevorzugt. Zum Behandeln von Krankheiten der Haut, Mund, Nase, Rachen,
Kehlkopf, Bronchus usw. kann oral kombiniert mit der topischen Verabreichung
ebenso vorteilhaft verwendet werden.
-
Bei
der Behandlung von T-Helferzell-Typ-2-vermittelten Immunkrankheiten
induzieren Retinoidantagonisten, wenn sie oral verabreicht werden,
keine nachteiligen Wirkungen, die zu dem toxischen Syndrom von Hypervitaminose
A gehört,
wie mukokutane, muskuloskeletale, neurologische Manifestationen
und Erhöhung von
Transaminasen, Triglyceriden und Cholesterin. Außerdem sind sie nicht oder
weniger teratogen im Gegensatz zu den Rezeptoragonistenretinoiden,
die bei der Behandlung von dermatologischen und onkologischen Krankheiten,
wie all-trans-Retinsäure
(Tretinoin), 13-cis-Retinsäure
(Isotretinoin), Etretinat und Acitretin, klinisch nützlich sind.
-
Bei
der Behandlung von T-Helferzell-Typ-2-vermittelten Immunkrankheiten
können
Retinoidantagonisten, pharmazeutisch akzeptable Salze oder pharmazeutisch
akzeptable hydrolysierbare Ester davon allein oder in Kombination
mit anderen Maßnahmen
verwendet werden, beispielsweise in Kombination mit anderen pharmazeutisch
aktiven Substanzen, wie topische oder systemische Corticosteroide,
Antihistaminika und Bronchodilatatoren. Wenn sie in Kombination
mit anderen Substanzen verwendet werden, können die Retinoidantagonisten
und die anderen Substanzen separat oder eingeführt in wirksame Mengen in eine
pharmazeutische Zusammensetzung verabreicht werden.
-
In
dem Umfang der vorliegenden Erfindung umfassen die „pharmazeutisch
akzeptablen Salze" jedes Salz,
das in der Technik für
Retinoidantagonisten chemisch zulässig und auf menschliche Patienten
in einem pharmazeutisch akzeptablen Präparat anwendbar ist. Jedes
dieser konventionellen pharmazeutisch akzeptablen Salze von Retinoidantagonisten
kann genutzt werden. Unter den konventionellen Salzen, die verwendet werden
können,
sind die Basensalze, die beispielsweise Alkalimetallsalze, wie das
Natrium- oder Kaliumsalz, Erdalkalimetallsalze, wie das Calcium-
oder Magnesiumsalz, und Ammonium- oder Alkylammoniumsalze umfassen.
-
Gemäß dieser
Erfindung können
die Retinoidantagonisten ebenso in Form ihrer pharmazeutisch akzeptablen
hydrolysierbaren Ester verabreicht werden. Jeder pharmazeutisch
akzeptable hydrolysierbare Ester kann in den Zusammensetzungen und
Verfahren dieser Erfindung verwendet werden. Unter den bevorzugten Estern
sind: die aromatischen Ester, wie Benzylester, wobei die Benzyleinheit
unsubstituiert oder mit Niederalkyl, Halogen, Nitro, Thio oder substituiertem
Thio substituiert ist; oder Niederalkylester, beispielsweise Ethyl-, t-Butyl-,
Cyclopentyl-, Cyclohexyl- oder
Cycloheptylester; oder 9-Fluorenylmethylester.
-
In
dem Umfang der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck „Alkyl" geradkettige, verzweigte oder
cyclische Alkylreste, insbesondere die, enthaltend 1 bis 12 Kohlenstoffatome,
wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, t-Butyl, Decyl, Dodecyl, Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl und dergleichen. Der Ausdruck „Niederalkyl" bedeutet Alkylgruppen,
enthaltend 1 bis 7 Kohlenstoffatome.
-
Die
zuvor genannten Retinoidantagonisten, die Salze und Ester davon
sind in pharmazeutisch akzeptablen oralen oder topischen Weisen
besonders nützlich.
Diese pharmazeutischen Zusammensetzungen enthalten die aktive Verbindung
zusammen mit einem kompatiblen pharmazeutisch akzeptablen Trägermaterial. Jedes
konventionelle Trägermaterial
kann verwendet werden. Das Trägermaterial
kann organisches oder anorganisches inertes Trägermaterial sein, das zur oralen
Verabreichung geeignet ist. Geeignete Träger umfassen Wasser, Gelatine,
Gummi arabicum, Lactose, Stärke,
Magnesiumstearat, Talk, Pflanzenöle,
Polyalkylenglykole, Petrolat und dergleichen. Außerdem können die pharmazeutisch aktiven
Präparate
andere pharmazeutisch aktive Mittel enthalten. Außerdem können Additive,
wie Aromastoffe, Konservierungsmitel, Stabilisatoren, Emulgatoren,
Puffer und dergleichen, gemäß der akzeptierten
Praxis des pharmazeutischen Compoundierens zugegeben werden.
-
Die
pharmazeutischen Präparate
können
in jeder konventionellen Form hergestellt werden, einschließlich unter
anderem: (a) eine feste Form zur oralen Verabreichung, wie Tabletten,
Kapseln (beispielsweise harte oder weiche Gelatinekapseln), Pillen,
Säckchen,
Pulver, Körnchen
und dergleichen; (b) Präparate
zur topischen Verabreichung, wie Lösungen, Suspensionen, Salben,
Cremes, Gele, mikronisierte Pulver, Sprays, Aerosole und dergleichen.
Die pharmazeutischen Präparate
können
sterilisiert werden und/oder können
Hilfsmittel enthalten, wie Konservierungsmittel, Stabilisatoren,
Benetzungsmittel, Emulgatoren, Salze zur Veränderung des osmotischen Drucks
und/oder Puffer.
-
Zur
topischen Verabreichung auf die Haut oder Schleimhaut wird das zuvor
genannte Derivat bevorzugt als Salben, Tinkturen, Cremes, Gele,
Lösungen,
Lotionen, Sprays; Aerosole und Trockenpulver zur Inhalation, Suspensionen,
Shampoos, Haarseifen, Duftstoffe und dergleichen hergestellt. Tatsächlich kann
jede konventionelle Zusammensetzung in dieser Erfindung genutzt
werden. Unter den bevorzugten Verfahren zum Auftragen der Zusammensetzung,
enthaltend die erfindungsgemäßen Mittel,
ist die Form einer Salbe, Gel, Creme, Lotion, Spray; Aerosol oder
Trockenpulver zur Inhalation. Das pharmazeutische Präparat zur
topischen Verabreichung auf die Haut kann durch Mischen des zuvor
genannten Wirkstoffes mit nicht-toxischen, therapeutisch inerten,
festen oder flüssigen
Trägern,
die üblicherweise
in diesem Präparat
verwendet werden, hergestellt. Diese Präparate enthalten im allgemeinen
0,01 bis 5,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 1,0 Gew.-%, Wirkstoff, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
-
Beim
Herstellen der oben beschriebenen topischen Präparate können Additive, wie Konservierungsmittel,
Verdickungsmittel, Duftstoffe und dergleichen, die in der Technik
des pharmazeutischen Compoundierens des topischen Präparats üblich sind,
verwendet werden. Außerdem
können
konventionelle Antioxidationsmittel oder Gemische aus konventionellen
Antioxidationsmitteln in die topischen Präparate, enthaltend den zuvor
genannten Wirkstoff, eingeführt
werden. Unter den konventionellen Antioxidationsmitteln, die in
diesen Präparaten
verwendet werden können,
sind N-Methyl-α-tocopherolamin,
Tocopherole, butyliertes Hydroxyanisol, butyliertes Hydroxytoluol,
Ethoxyquin und dergleichen. Creme-basierende pharmazeutische Formulierungen,
enthaltend den Wirkstoff, der gemäß dieser Erfindung verwendet
wird, bestehen aus wässerigen
Emulsionen, enthaltend einen Fettsäurealkohol, halbfesten Erdölkohlenwasserstoff,
Ethylenglykol und einen Emulgator.
-
Salbenformulierungen,
enthaltend den Wirkstoff gemäß dieser
Erfindung, umfaßt
Beimischungen eines halbfesten Erdölkohlenwasserstoffs mit einer
Lösungsmitteldispersion
des Wirkstoffs. Cremezusammensetzungen, enthaltend den Wirkstoff
zur Verwendung in dieser Erfindung, umfassen bevorzugte Emulsionen, gebildet
aus einer Wasserphase eines Feuchthaltemittels, eines Viskositätsstabilisators
und Wasser, eine Ölphase
eines Fettsäurealkohols,
einen halbfesten Erdölkohlenwasserstoff
und einem Emulgator und eine Phase, enthaltend den Wirkstoff, dispergiert
in einer wässerigen
Stabilisator-gepufferten Lösung.
Stabilisatoren können
zu dem topischen Präparat
zugegeben werden. Jeder konventionelle Stabilisator kann gemäß dieser Erfindung
genutzt werden. In der Ölphase
fungieren Fettsäurealkoholkomponenten
als ein Stabilisator. Die Fettsäurealkoholkomponenten
fungieren als ein Stabilisator. Diese Fettsäurealkoholkomponenten werden
aus der Reduktion einer langkettigen gesättigten Fettsäure, enthaltend
mindestens 14 Kohlenstoffatome, abgeleitet. Ebenso können konventionelle
Duftstoffe und Lotionen, die im allgemeinen in dem topischen Präparat für das Haar
verwendet werden, gemäß dieser
Erfindung genutzt werden. Außerdem,
wenn gewünscht,
können konventionelle
Emulgatoren in den topischen Präparaten
dieser Erfindung genutzt werden.
-
Zur
topischen Behandlung von allergischer Rhinitis und allergischem
Bronchialasthma werden Nasen- und Inhalationsaerosole verwendet.
Formulierungen für
diese Aerosole werden in Drugs and Pharmaceutical Sciences, Marcel
Dekker, New York, 1996, Bd. 72, S. 547–574 beschrieben. Außerdem kann
die aktive Verbindung durch Trockenpulverinhalation abgegeben werden.
Diese Formulierungen und Vorrichtungen werden in Pharmaceutical
Technology, Juni 1997, S. 117–125
beschrieben.
-
Eine
bevorzugte orale Dosierungsform umfaßt Tabletten, Pillen, Säckchen oder
Kapseln aus harter oder weicher Gelatine, Methylcellulose oder ein
anderes geeignetes Material, das leicht im Magendarmtrakt gelöst wird.
Jede Tablette, Pille, Säckchen
oder Kapsel kann bevorzugt etwa 5 bis etwa 200 mg, stärker bevorzugt
etwa 20 bis etwa 100 mg, Wirkstoff enthalten. Die oralen Dosierungen,
die gemäß der vorliegenden Erfindung
in Betracht gezogen werden, werden gemäß den Notwendigkeiten des einzelnen
Patienten variieren, wie durch den behandelnden Arzt bestimmt. Im
allgemeinen wird jedoch eine tägliche
Dosis von 0,05 bis 20 mg pro kg Körpergewicht, bevorzugt 0,1
bis 7 mg, und am stärksten
bevorzugt etwa 0,3 mg bis etwa 1,5 mg pro kg Körpergewicht des Patienten verwendet.
Diese Dosierung kann gemäß dem Dosierungsplan,
der durch den Arzt gemäß den Anforderungen
des Patienten bestimmt wird, verabreicht werden.
-
Die
Dosierung für
die Behandlung hängt
typischerweise von der Verabreichungsweise, dem Alter, dem Gewicht
und des Krankheitszustandes des Individuums ab.
-
Geeignete
Dosierungsformen sind in der Technik bekannt oder können leicht
in einer an sich bekannten Weise erhalten werden. Formulierungen
von Lotionen, Gels, Cremes, Sprays; Aerosolen und Trockenpulvern
zur Inhalation, harte oder weiche Gelatinekapseln, Tabletten und
Säckchen,
die speziell in dem Umfang der vorliegenden Erfindung geeignet sind,
oder die leicht gemäß den obigen
Lehren eingestellt werden können,
liegen im Stand der Technik.
-
Experimentelle Verfahren
-
I. In-vitro-Assay für IL-12-Induktion
durch Retinoidantagonisten
-
THP-1-Zellen
wurden von American Tissue Culture Collection erhalten und in Vollmedium
kultiviert. Um die IL-12-Produktion zu analysieren, wurden THP-1-Zellen,
1,25 × 106 Zellen/ml, mit S. aureus-Cowan-Stamm (SAC)
(1/1000) und menschlichem rekombinantem Interferon-γ (huIFN-γ) (1000 U/ml)
stimuliert [Ma et al., J. Exp. Med. 183, 147–157 (1996)]. Alternativ wurden
0,5 × 106 menschliche mononukleare Zellen peripheren
Bluts (PBMC) (1 ml Kultur in 48-Lochplatten) mit huIFN-γ (1000 U/ml)
für 16
Stunden bei 37°C
vorbereitet, und dann mit SAC (1/1000) stimuliert. Die Überstände wurden
nach 48 Stunden gesammelt und bei –20°C bis zur Analyse eingefroren
[Panina-Bordignon
et al., J. Clin. Invest. 100, 1513–1519 (1997)].
-
Die
IL-12-Produktion wurde durch spezifische enzymgekoppelte Immunadsorptionsbestimmung
(ELISA) unter Verwendung von 20C2-Antikörper (Ratten-anti-Mensch IL-12-Heterodimer
p40-p35) bei 2,5 μg/ml
in Beschichtungspuffer und Peroxidase-konjugierter 4D6-Antikörper (Ratten-anti-Mensch
IL-12) bei 250 ng/ml in Assaypuffer, wie beschrieben, gemessen [Zhang
et al., J. Clin. Invest. 93, 1733–1739 (1994)]. Standard (rekombinantes
menschliches IL-12, 800 pg/ml bis 6 pg/ml) und Proben (100 μl), verdünnt in Assaypuffer,
wurden zweifach zu den Löchern
zugegeben. Die Extinktion wurde bei 450 bis 650 nm gelesen. Die
unbekannten IL-12-Konzentrationen der Proben wurden aus der entsprechenden
Standardkurve gelesen und mit dem entsprechenden Verdünnungsfaktor
multipliziert. Die maximale IL-12-Produktion variierte zwischen
200 und 400 pg/ml.
-
Lyophilisierte
Retinoidantagonisten wurden in DMSO unter gelbem Licht auf Eis bei
einer Konzentration von 2 mM verdünnt. Reihenverdünnungen
(1 μM–1 pM) wurden
in Voll-RPMI-Medium hergestellt. 10 μl jeder Verdünnung wurden zu 1 ml Kultur
zugegeben.
-
Die
Ergebnisse der Experimente geben an, daß die getesteten Retinoidantagonisten
die IL-12-Produktion beeinflussen. Insbesondere stimulieren die
getesteten Retinoidantagonisten die IL-12-Produktion durch aktivierte
menschliche Monozyten, siehe Tabelle I und II.
-
Tabelle
I Retinoidantagonisten verbessern speziell die IL-12-Produktion
durch aktivierte Monozyten
-
Tabelle
II Retinoidantagonisten verbessern die IL-12-Produktion durch PBMC
und THP-1-Zellen, die mit IFNγ vorbehandelt
und mit SAC stimuliert worden sind
-
- * Retinoidantagonisten (1 μg) wurden zum Zeitpunkt 0 zusammen
mit IFNγ oder
nach 16 Stunden zusammen mit SAC zugegeben.
- Verbindung Ap-[(E)-2-[3',4'-Dihydro-4',4'-dimethyl-7'-(heptyloxy)-2'H-1-benzothiopyran-6'-yl]propenyl]benzoesäure-1',1'-dioxid
- Verbindung B4-(7,7,10,10-Tetramethyl-1-pyridin-3-ylmethyl-4,5,7,8,9,10-hexahydro-1H-naphto[2,3-g]indol-3-yl)-benzoesäure
- Verbindung C (2E,4E,6Z)-7-[2-Butoxy-3,5-bis(1,1-dimethylethyl)phenyl]-3-methyl-2,4,6-octatriensäure
-
II. In-vitro-Assay zur
Inhibierung der Differenzierung von menschlichen naiven T-Zellen
zu T-Helfer-2-(Th2)-Zellen
durch Retinoidantagonisten.
-
Naive
T-Zellen aus Nabelblut wurden isoliert und behandelt, wie beschrieben
[Panina Bordignon et al. J. Clin. Invest. 100, 1513–1519 (1997)].
Kurz, Nabelblut-abgeleitete mononukleare Zellen wurden mit Anti-CD45RA-
und Anti-CD4-monoklonalen Antikörpern
inkubiert. Nach einer Inkubation von 20 Minuten wurden die Zellen
gewaschen und mit Ziegen-Anti-Maus-Ig-beschichteten magnetischen
Kügelchen
inkubiert. Positive Zellen wurden abgetrennt und bei 1 × 106 Zellen/ml in einer 24-Lochplatte zusammen
mit autologen adhärenten
Zellen, PHA, und IL-4 in Gegenwart oder Abwesenheit von p-[(E)-2-[3',4'-Dihydro-4',4'-dimethyl-7'-(heptyloxy)-2'H-1-benzothiopyran-6'-yl]propenyl]benzoesäure-1',1'-dioxid (Verbindung
A) oder (2E,4E,6Z)-7-[2-Butoxy-3,5-bis(1,1-dimethylethyl)phenyl]-3-methyl-2,4,6-octatriensäure (Verbindung
C) bei 1 mM für
5 Tage gesät. Zellen
wurden dann gewaschen und zurück
in die Kultur in Gegenwart von IL-2 (100 U/ml) gegeben. Nach 10 Tagen
wurden die Zellen gesammelt und mit PMA (50 ng/ml) und Ionomycin
(1 μg/ml)
für 4 Stunden
wieder stimuliert. Brefeldin A (10 μg/ml) wurde für mindestens
2 Stunden zugegeben. Dann wurden die Zellen mit 4 % Paraformaldehyd
fixiert und mit Saponin permeabilisiert. Fixierte Zellen wurden
mit FITC-Anti-IFNγ und PE-Anti-IL-4mAbs
gefärbt
und der zytofluorimetrischen Analyse unterzogen.
-
Die
Ergebnisse des Experiments geben an, daß die getesteten Retinoidantagonisten
die Differenzierung von naiven T-Zellen zu IL-4-sekretierenden Th2-Zellen
reduzieren (Tabelle III).
-
Tabelle
III Unterdrückung
der IL-4-Expression in Th2-Zellen durch Retinoidantagonisten
-
III. Mausmodell von Allergen-induzierter
Atemwegsentzündung
und Hyperreaktivität
-
C57BL/6-Mäuse (8 bis
9 Wochen alt) werden aktiv zu Ovalbumin (OA) an Tag 0 und an Tag
14 durch eine intraperitoneale Injektion von 10 μg OA + 1 mg Al(OH)3 (Gelsuspension)
in 0,2 ml steriler Kochsalzlösung sensibilisiert.
An Tag 21 wurden die Mäuse
mit 5,0 % OA-Aerosol für
18 Minuten angeregt. Das Aerosol wird durch einen De Vilbiss Ultra-Neb
90 Ultraschallvernebler erzeugt, wobei der Auslaß mit einer kleinen Plexiglaskammer,
die die Tiere enthält,
verbunden ist. Die Mäuse
werden mit dem RXR-Antagonist Verbindung C (10 und 30 mg/kg intraperitoneal)
täglich
für drei
Tage, 48 Stunden, 24 Stunden und direkt vor der OA-Anregung dosiert.
Die Tiere wurden an Tag 21 verwendet.
-
Atemwegsentzündungs-Zellakkumulation
-
An
Tag 24 werden drei Tage nach der Anregung mit OA-Aerosol die Tiere
mit Urethan (2,4 g/kg) anästhesiert
und mit einem 23 Meßkatheter
tracheotomiert. Die Lungen werden mit aliquoten Teilen (2 × 1 ml) von
sterilem Hank-Mineralsalzmedium
ohne Ca++ und Mg++ gespült.
Die Spülflüssigkeit
wird nach 30 s durch vorsichtige Ansaugung rückgewonnen und für jedes
Tier zusammengefaßt.
Die Proben werden dann bei 2000 U/min für 15 Minuten bei 5°C zentrifugiert.
Rote Blutzellen werden aus dem resultierenden Pellet mit 0,5 ml destilliertem
Wasser lysiert und die Zellen, die in dem Pellet verbleiben, werden
mit 5 ml HBSS wiederhergestellt. Die Proben werden ein zweites Mal
bei 2000 U/min für
15 Minuten bei 5°C
zentrifugiert. Das resultierende Pellet wird in 1 ml HBSS suspendiert.
Die Gesamtzellzahl wird aus einem aliquoten Teil der Zellsuspension unter
Verwendung eines Hämozytometers
bestimmt. Für
die zytologischen Präparate
werden die Zellen auf den zytozentrifugierten Objektträgern, eingefärbt mit
modifizierter Wright-Farbe, fixiert. Unterschiedliche Zählungen
auf mindestens 300 Zellen werden unter Verwendung von Standardmorphologiekriterien
zur Klassifizierung der Zellen hergestellt.
-
Die
Ergebnisse der Experimente geben an, daß die getesteten Retinoidantagonisten
die Allergen-induzierte Akkumulation von Atemwegsentzündungszellen
(Tabelle IV) inhibieren.
-
Tabelle
IV Unterdrückung der
Atemwegsentzündungs-Zellakkumulation
durch Retinoidantagonisten in einem Mausmodell von Allergen-induzierter
Atemwegsentzündung
-
Atemwegshyperreaktivität
-
An
Tag 24 werden drei Tage nach der Anregung mit OA-Aerosol das Tier
mit Pentobarbitalnatrium (100 mg/kg, i. p.) anästhesiert und tracheotomiert
(PE-190). Eine Drosselvene wurde mit einem Silastikröhrchen zur i.
v. Arzneimittelabgabe kanüliert.
Die Tiere werden in einen Vollblutplethysmograph mit einem eingebauten Pneumotachograph
gegeben und mechanisch ventiliert (Vf =
150/min, Vt = 0,3 ml; Modell 683, Harvard
Apparatus, S. Natic, MA) direkt nach Pancuroniumbromidbehandlung
(0,1 mg/kg, i. v.). Das Atemzugsvolumen wird aus der Integration
des Atmungsfließsignals
unter Verwendung eines Differenzdruckgebers erhalten (Validyne DP
103-08, Northridge, CA). Transpulmonarer Druck wird mit einem Differenzdruckgeber
(Validyne DP 45-30, Northridge, CA) als die Differenz zwischen intratrachealem
Druck und intrapleuralem Druck gemessen (erhalten aus einer Kanüle, die
in den Interkostalraum eingeführt
wird). Die Veränderungen
der Lungenresistenz (cm H2O/ml/s) gegen
zunehmende Dosen von Methacholin (30, 100, 300, 1000 μg/kg, i.
v.) werden aus transpulmonarem Druck, Atemzugsvolumen und Atmungsfließmessungen
unter Verwendung eines Modular Instrument Signal Processing System
(Malvern, PA) berechnet.
-
Die
Ergebnisse der Experimente geben an, daß Retinoidantagonisten allergische
Atemwegsentzündung
vorbeugen oder umkehren und Antigen-induzierte Bronchokonstriktion
inhibieren, typischerweise für
allergische Atemwegskrankheiten, wie allergisches Bronchialasthma.
-
Beispiele
für Formulierungen:
Kapseln, Tabletten, Säckchen,
Lotionen, Gele, Cremes, Aerosole und Trockenpulver zur Inhalation.
Die aktiven Verbindungen in den folgenden Beispielen sind
p-[(E)-2-[3',4'-Dihydro-4,4'-dimethyl-7'-(heptyloxy)-2'H-1-benzothio-pyran-6'-yl]propenyl]benzoesäure-1,1'-dioxid
oder
(2E,4E,6Z)-7-[2-Butoxy-3,5-bis(1,1-dimethylethyl)phenyl]-3-methyl-2,4,6-octatriensäure
-
-
- * oder andere Tenside
- ** oder andere Komplexbildner, beispielsweise EDTA
- *** oder andere Alkohole, beispielsweise Ethanol
-
-
- * oder andere Tenside
- ** oder andere Komplexbildner, beispielsweise EDTA
- *** oder andere Alkohole, beispielsweise Ethanol
- **** Hydroxypropylmethylcellulose oder andere Polymere, beispielsweise
neutralisiertes Carbomer, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose
- ***** Konservierungsmittel, beispielsweise Parabenester (Methyl,
Ethyl, Propyl, Butyl), Sorbinsäure,
Benzoesäure
-
-
- * beispielsweise Octansäure/Decansäure/Triglyceride,
Octansäure/Decansäure/Linolsäure-Triglyceride,
natürliche
Glyceride sowie beispielsweise Propylenglykol, Dicaprylat/Dicaprat
und Wachse, wie Stearyl, Stearat, Oleyloleat, Isopropylmyristat
- ** Ceteareth 5-30 oder andere Emulgatoren, wie Polysorbase 20-80,
Sorbitanester von Fettsäuren,
Fettsäureester
von PEG.
- *** Konservierungsmittel, beispielsweise Parabenester (Methyl,
Ethyl, Propyl, Butyl), Sorbinsäure,
Benzoesäure
-
Beispiel
4 Füllmasse
für weiche
Gelatinekapseln
Wirkstoff | 5,0–200,0 mg |
Öl* 1–3 Teile | |
Wachsgemisch** | 1–5 Teile |
Füllvolumen | 1–6 Minim |
- * natürliche
Pflanzenöle,
beispielsweise Sojaöl,
Erdnußöl und künstliche
Glyceride
- ** Zusammensetzung aus natürlichen
und künstlichen
Wachsen oder teilweise hydratisierten Fetten
20
mg weiche Gelatinekapseln Inhaltsstoffe | mg/Kapsel |
Wirkstoff | 20,000 |
dl-α-Tocopherol | 0,028 |
hydriertes
Rizinusöl | 4,200 |
Octansäure/Decansäure/Stearinsäure-Triglycerid | 56,000 |
(synthetische
Triglyceride) | |
Triglyceride,
mittlere Kette | 199,772 |
| Gesamt
280,000 mg |
Beispiel
5 Harte
Gelatinekapseln, enthaltend 20 mg Wirkstoff: Zusammensetzung:
eine Kapsel enthält: Wirkstoff | 20,0
mg |
Gelatine
Bloom 30 | 70,0
mg |
Maltodextrin
MD 05 | 108,0
mg |
dl-α-Tocopherol | 2,0
mg |
Natriumascorbat | 10,0
mg |
mikrokristalline
Cellulose | 48,0
mg |
Magnesiumstearat | 2,0
mg |
(Kapselgewicht) | 260,0
mg |
-
Verfahrensweise:
-
Der
Wirkstoff wird in einer Lösung
aus Gelatine, Maltodextrin, dl-α-Tocopherol
und Natriumascorbat naßgemahlen.
Die naßgemahlene
Suspension wird sprühgetrocknet.
Das sprühgetrocknete
Pulver wird mit mikrokristalliner Cellulose und Magnesiumstearat
gemischt. Jeweils 260 mg dieses Gemisches werden in harte Gelatinekapseln
von geeigneter Größe und Farbe
gefüllt. Beispiel
6 Tablette,
enthaltend 20 mg Wirkstoff: Zusammensetzung: Tablettenkern:
Wirkstoff | 20,0
mg |
wasserfreie
Laktose | 130,5
mg |
mikrokristalline
Cellulose | 80,0
mg |
dl-α-Tocopherol | 2,0
mg |
Natriumascorbat | 10,0
mg |
Polyvinylpyrrolidon
K30 | 5,0
mg |
Magnesiumstearat | 2,5
mg |
(Kerngewicht) | 250,0
mg |
Filmbeschichtung:
Hydroxypropylmethylcellulose | 3,5
mg |
Polyethylenglykol
6000 | 0,8
mg |
Talk | 1,3
mg |
Eisenoxid,
gelb | 0,8
mg |
Titandioxid | 0,8
mg |
(Gewicht
des Films) | 7,4
mg |
-
Verfahrensweise:
-
Die
Verbindung wird mit wasserfreier Laktose und mikrokristalliner Cellulose
gemischt. Das Gemisch wird in Wasser mit einer Lösung/Dispersion aus Polyvinylpyrrolidon,
dl-α-Tocopherol
und Natriumascorbat granuliert. Das granuläre Material wird mit Magnesiumstearat
gemischt und danach als Kerne mit 250 mg Gewicht gepreßt. Die
Kerne werden mit einer Lösung/Suspension
aus den obengenannten Zusammensetzungen filmbeschichtet. Beispiel
7 Säckchen,
enthaltend Wirkstoff Zusammensetzung
Wirkstoff | 200,0
mg |
Laktose,
feines Pulver | 990,0
mg |
mikrokristalline
Cellulose | 1250,0
mg |
Natriumcarboxymethylcellulose | 14,0
mg |
dl-α-Tocopherol | 5,0
mg |
Natriumascorbat | 20,0
mg |
Polyvinylpyrrolidon
K30 | 10,0
mg |
Magnesiumstearat | 10,0
mg |
Beispiel
8 Aerosol
zur Inhalation, Dosieraerosol
Wirkstoff | 0,5
% (0,1–2,0
%) |
Sorbitantrioleat | 5
% |
dl-α-Tocopherol | 0,4
% |
Treibmittel
(Gemisch aus Trichlorfluormethan und Dichlordifluormethan) | 94,1
% |
Beispiel
9 Trockenpulverinhalator
Wirkstoff* | 0,5
mg (0,1 mg–2,0
mg) |
Laktosemonohydrat | 25
mg |
- * strahlgemahlen, sprühgetrocknet