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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft das Gebiet von unter Umgebungsbedingungen arbeitenden
bzw. Umgebungs-Rasterelektronenmikroskopen ("ESEM")
und insbesondere ein Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop, das eine
verbesserte räumliche
Auflösung durch
Verwendung eines Feldmissionselektronenstrahlers erreicht.
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Hintergrund der Erfindung
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Als
Hintergrund liegen die Vorteile von Umgebungs-Rasterelektronenmikroskopen
gegenüber gewöhnlichen
Rasterelektronenmikroskopen (SEM) in ihrer Fähigkeit, hochauflösende Elektronenbilder feuchter
oder nichtleitender Proben (z. B. biologischer Materialien, Kunststoffe,
Keramik, Fasern) zu erzeugen, die in der üblichen Vakuumumgebung des SEM äußerst schwierig
abzubilden sind. Das Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop ermöglicht,
die Probe in ihrem "natürlichen" Zustand zu halten,
ohne sie den Verwerfungen auszusetzen, die durch Trocknen, Gefrieren
oder Vakuumbeschichten verursacht werden, was zur Elektronenstrahlbeobachtung
im Hochvakuum normalerweise erforderlich ist. Außerdem wirkt der relativ hohe
Gasdruck, der in der Probenkammer des Umgebungs-Rasterelektronenmikroskops
leicht toleriert wird, effektiv so, daß er die Oberflächenladung
ableitet, die sich normalerweise auf einer nichtleitenden Probe
aufbauen würde
und eine hochqualitative Bilderfassung blockiert. Ferner ermöglicht das
Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop die direkte Echtzeitbeobachtung
von Flüssigkeitstransport,
chemischer Reaktion, Lösung,
Hydratation, Kristallisation und anderen Prozessen, die bei relativ
hohen Dampfdrücken
auftreten, die weit über jenen
liegen, die in der normalen SEM-Probenkammer zulässig sein können.
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Ferner
beschreibt die US-A-5412211, die dem gemeinsamen Rechtsnachfolger
der vorliegenden Anmeldung übertragen
ist, die Vorteile eines Umgebungs-Rasterelektronenmikroskops gegenüber dem üblichen
Hochvakuum-Rasterelektronenmikroskop. Sie beschreibt auch Verbesserungen,
um eine Leistung zu erzielen, die mit dem üblichen Hochvakuum-Rasterelektronenmikroskop
vergleichbar ist.
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Die
hohe Vergrößerungsleistung
eines Rasterelektronenmikroskops ("SEM")
ist durch die Leistung des Elektronenstrahlers begrenzt. In den
letzten 20 Jahren wurde die beste SEM-Leistung durch Verwendung einer Art
von Strahler erreicht, der als Feldemissionsstrahler bekannt ist.
Das herkömmliche SEM
verwendet einen Strahler, bei dem die Elektronen von einem Material
mit hoher Temperatur (z. B. einem Wolframheizdraht) ausgestrahlt
werden. Im Feldemissionsstrahler werden die Elektronen von der Oberfläche eines
fein zugespitzten Wolframkristalls durch ein sehr starkes elektrostatisches
Feld abgezogen. Allerdings muß ein
Feldemissionsstrahler im ultrahohen Vakuum arbeiten (normalerweise über 10–9 Torr
(1,3 × 10–7 N/m2)), was teuer ist, und der scharf zugespitzte
Wolframkristalldraht ist ebenfalls teuer. Somit kommt die Feldemission
normalerweise nur in Rasterelektronenmikroskopen der oberen Leistungsklasse
zum Einsatz.
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Wie
zuvor erwähnt,
erfordert der Feldemissionsstrahler ein sehr hohes Vakuum (besser
als 10–9 Torr
(1,3 × 10–7 N/m2)) für
seinen Betrieb. Das übliche Feldemissions-Rasterelektronenmikroskop
hat auch ein hohes Vakuum in der Probenkammer, aber dieses Vakuum
ist größer als
10–4 Torr
(1,3 × 10–2 N/m2). Eine Anzahl differentieller Vakuumzonen
wird verwendet, um für
das Druckverhältnis
von 105 zwischen dem Betriebsdruck des Feldemissionsstrahlers
und dem Druck der Probekammer zu sorgen.
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In
einem ESEM wird der Druck in der Probenkammer normalerweise auf
einem Druck bis 10 Torr (1,3 × 103 N/m2) gehalten,
weshalb das Druckverhältnis
zwischen der Probenkammer und dem Feldemissionsstrahler 1010 beträgt.
Außerdem
muß der
Elektronenstrahl eine Gasumgebung durchlaufen, und es kommt zu Kollisionen
zwischen dem Elektronenstrahl und dem Gas, die zu einem räumlichen
Auflösungsverlust
führen
können.
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In
der US-A-5396067 ist ein Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop offenbart,
das den Gebrauch niedriger Beschleunigungsspannungen und die Probleme
eines positiven Ionenüberschusses
betrifft. Allerdings widmet sich die US-A-5396067 nicht den Problemen,
einen Feldemissionsstrahler mit dem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
bei hohen Strahlspannungen zu kombinieren.
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Bisher
wurde noch nicht demonstriert, daß es möglich ist, die sehr hohe räumliche
Auflösung
der Feldemissions-Rasterelektronenmikroskope in einer gasförmigen Umgebung
beizubehalten. Vergleichbare Feldemissions-Rasterelektronenmikroskope
mit Hochvakuum erreichen räumliche
Auflösungen
von etwa 2 nm. Die beste räumliche
Auflösung,
die bisher in einem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop erzielt
wurde, betrug 4 nm. Daher ist erwünscht, ein Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
bereitzustellen, das eine räumliche
Auflösung
von 2 nm erreicht, die mit der von Feldemissions-Rasterelektronenmikroskopen
mit Hochvakuum vergleichbar ist.
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AUFGABEN DER ERFINDUNG
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Somit
besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, ein Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop bereitzustellen,
das die o. g. Mängel
des Stands der Technik vermeidet.
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Außerdem besteht
eine Aufgabe der Erfindung darin, ein Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
bereitzustellen, das eine verbesserte räumliche Auflösung von
etwa 2 nm durch Verwendung eines Feldemissions-Elektronenstrahlers
erzielt.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist, einen Feldemissionsstrahler mit
einem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop zu kombinieren, der bei
jeder Spannung bis zu hohen Strahlspannungen verwendet werden kann,
z. B. bis zu hohen Strahlspannungen von 300 bis 500 kV.
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Ferner
besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, ein Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop bereitzustellen,
das die sehr hohe räumliche
Auflösung
der Feldemissions-Rasterelektronenmikroskope beibehält, allerdings
in einer gasförmigen
Umgebung.
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Weiterhin
besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, ein Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
bereitzustellen, das ei nen Feldemissionsstrahler mit einem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
kombiniert, um im wesentlichen die gleiche räumliche Auflösung einer
in der Probenkammer in einem Druckbereich von 10–2 Torr
(1,3 N/m2) bis 50 Torr (6,6 × 103 N/m2) gehaltenen
Probe zu erreichen, die in Feldemissions-Rasterelektronenmikroskopen mit
Hochvakuum erreicht wird.
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Noch
eine weitere Aufgabe der Erfindung ist, ein Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
bereitzustellen, in dem ein Feldemissionsstrahler mit dem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
kombiniert ist und das für
den Feldemissionsstrahler erforderliche ultrahohe Vakuum beibehalten
werden kann, obwohl die Probenkammer auf einem Druck zwischen 10–2 Torr
(1,3 N/m2) bis 50 Torr (6,6 × 103 N/m2) und vorzugsweise
10 Torr (1,3 × 103 N/m2) gehalten
wird.
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Zudem
besteht eine weitere Aufgabe der Erfindung darin, eine verbesserte
druckbegrenzende Apertur in einem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop bereitzustellen,
das eine verbesserte räumliche
Auflösung
durch Verwendung eines Feldemissions-Elektronenstrahlers erreicht.
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Eine
zusätzliche
Aufgabe der Erfindung ist, einen verbesserten, in gasförmiger Umgebung
arbeitenden Sekundärelektronendetektor
in einem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop bereitzustellen, das
eine verbesserte räumliche
Auflösung
durch Verwendung eines Feldemissions-Elektronenstrahlers erreicht.
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Verschiedene
weitere Aufgaben, Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus
der nachfolgenden näheren
Beschreibung hervor, und die neuen Merkmale werden insbesondere
in den beigefügten Ansprüchen herausgestellt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop, das
eine verbesserte räumliche
Auflösung
durch Verwendung eines Feldemissions-Elektronenstrahlers in einer
gasförmigen
Umgebung erreicht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop einen Feldemissions-Elektronenstrahler
zum Erzeugen und Richten eines Elektronenstrahls zu einer zu untersuchenden
Probe auf. In diesem Umgebungs-Ra sterelektronenmikroskop durchläuft der Elektronenstrahl
eine differentiell gepumpte elektronenoptische Säule. In der differentiell gepumpten elektronenoptischen
Säule wird
der Elektronenstrahl durch eine Folge druckbegrenzender Aperturen
geführt,
was später
näher beschrieben
wird.
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Eine
Probenkammer ist unter der Objektivlinsenanordnung positioniert
und kann die in Gas gehüllte
Probe in Ausrichtung zu einer letzten druckbegrenzenden Apertur
halten, die die Objektivlinsenanordnung und die Probenkammer so
trennt, daß eine Oberfläche der
Probe dem fokussierten Strahl von Elektronen ausgesetzt sein kann.
Eine Probenhalterung befindet sich innerhalb der Probenkammer und ist
zum Abstützen
der Probe etwa 1 bis 25 mm unter der druckbegrenzenden Apertur positioniert,
damit der fokussierte Elektronenstrahl mit der Probe in Wechselwirkung
treten kann. In der Probenkammer wird die Probe bei einem Druck
zwischen etwa 10–2 und 50 Torr (1 N/m2 und 6,6 × 103 N/m2) und vorzugsweise 10 Torr (1,3 × 103 N/m2) gehalten.
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Gemäß einer
der allgemeinen Aufgaben der Erfindung erreicht dieses Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
eine verbesserte räumliche
Auflösung von
etwa 2 nm, die mit der räumlichen
Auflösung
vergleichbar ist, die in Rasterelektronenmikroskopen mit Hochvakuum
erreicht wird. Insbesondere beinhaltet die Erfindung einen Feldemissionsstrahler
in einem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop, der bei jeder Spannung
bis zu hohen Strahlspannungen verwendet werden kann, z. B. bis zu
hohen Strahlspannungen von 300 bis 500 kV.
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Um
für das
erforderliche Druckverhältnis
von 1010 zwischen dem Feldemissionsstrahler
und der Probekammer zu sorgen, verfügt die elektronenoptische Säule über ein
differentiell gepumptes Apertursystem mit mindestens vier differentiell
gepumpten Vakuumzonen mit einer Hochvakuumzone des Feldemissionsstrahlers,
die auf einem Druck von etwa 10–10 Torr
(1,3 × 10–8 N/m2) gehalten wird, einer ersten Zwischenvakuumzone,
die auf einem Druck von etwa 10–7 Torr
(1,3 × 10–5 N/m2) gehalten wird, einer zweiten Zwischenvakuumzone,
die auf einem Druck von etwa 10–4 Torr
(1,3 × 10–2 N/m2) gehalten wird, und einer dritten Zwischenvakuumzone,
die auf einem Druck von etwa 0,1 Torr (13 N/m2)
gehalten wird. Wie zuvor erwähnt,
wird die Probenkammer vorzugsweise auf einem Druck von etwa 10 Torr
(1,3 × 103 N/m2) gehalten.
In diesem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop durchläuft der
Weg des durch den Feldemissionsstrahler erzeugten Elektronenstrahls
vier oder mehr druckbegrenzende Aperturen, die das ESEM in fünf differentiell
gepumpte Vakuumzonen trennen. Insbesondere ist eine obere druckbegrenzende
Apertur zwischen der Hochvakuumzone und der ersten Zwischenvakuumzone
vorgesehen. Eine erste druckbegrenzende Zwischenapertur ist zwischen
der ersten und zweiten Zwischenvakuumzone vorgesehen. Eine zweite
druckbegrenzende Zwischenapertur ist zwischen der zweiten und dritten Zwischenvakuumzone
vorgesehen. Schließlich trennt
eine letzte druckbegrenzende Apertur die dritte Zwischenvakuumzone
der Objektivlinsenanordnung von der Probenkammer.
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Um
Gas aufzufangen, das die druckbegrenzenden Aperturen durchströmt, hat
jede Vakuumzone der Objektivlinsenanordnung eine Vakuumpumpe. Demgemäß kommunizieren
die Hochvakuumzone und die erste Zwischenvakuumzone jeweils mit
einer Ionenpumpe, die zweite Zwischenvakuumzone kommuniziert mit
einer Diffusionspumpe, und die dritte Zwischenvakuumzone kommuniziert
mit einer Rotationspumpe.
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Gemäß einer
weiteren Aufgabe der Erfindung ist eine verbesserte druckbegrenzende
Apertur in dieses Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop eingebaut,
das eine verbesserte räumliche
Auflösung durch
Verwendung eines Feldemissions-Elektronenstrahlers erreicht. Diese
druckbegrenzende Apertur ist so gestaltet, daß sie frei von Kontamination
ist, die den Strahl beeinträchtigen
würde,
leicht zu reinigen ist und für
die erforderliche Gasströmungsdrosselung sorgt.
Insbesondere weist in diesem ESEM die zweite druckbegrenzende Zwischenapertur
des differentiell gepumpten Apertursystems eine druckbegrenzende
Aperturanordnung mit einem Aperturhalter auf, der an einer ringförmigen Vakuumwand
abgedichtet ist, die die zweite und dritte Zwischenvakuumzone trennt.
Diese druckbegrenzende Aperturanordnung weist mehrere gestapelte
ringförmige
Platinaperturen auf, die in den Aperturhalter eingepaßt sind,
der sich von der ringförmigen
Vakuumwand nach oben erstreckt. Die Platinaperturen erstrecken sich
vom Aperturhalter so nach innen, daß der einzige Gasweg durch
die ausgerichteten Mittelöffnungen
verläuft,
die in den Platinaperturen vorgesehen sind. Ein ringförmiger Haltering
ist vom oberen Abschnitt des Aperturhalters nach innen positioniert,
der dadurch die Platinaperturen zwischen dem Haltering und der ringförmigen Vakuumwand
dicht zusammendrückt.
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Wie
im Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop der US-A-5412211 weist dieses Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
eine Elektronendetektorkonfiguration auf, die die rückgestreute
Elektronenkomponente des von der Oberfläche der Probe ausgehenden Signals
reduziert und das durch den Primärelektronenstrahl
erzeugte Signalrauschen vermindert. Insbesondere verfügt diese
Konfiguration über
einen vorgespannten druckbegrenzenden Aperturelektrodendetektor,
der mit der letzten druckbegrenzenden Apertur einstückig gebildet
ist, und eine vorgespannte Ringelektrode, die innerhalb der Probenkammer über der
Oberfläche
der Probe vorgesehen ist. Um für
mechanische Steifigkeit für
die Elektroden zu sorgen, die von der Oberfläche der untersuchten Probe
ausgehende Signale auffangen, hat die Elektrodendetektoranordnung
die Form einer Leiterplatte. Die Leiterplatte weist einen Detektorkopf mit
Auffangelektroden daran zum Auffangen von Signalen auf, die von
der Probe ausgehen. In einer Ausführungsform verfügen diese
Auffangelektroden über eine
Signalringelektrode, die so vorgespannt ist, daß sie Sekundärelektronen
auffängt,
die von der Oberfläche
der Probe ausgehen, und eine vorgespannte Elektrodenanschlußfläche, um
Signale zu reduzieren, die von den rückgestreuten und in geringem Winkel
reflektierten Elektronen ausgehen.
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Die
Aufgabe des verbesserten, in gasförmiger Umgebung arbeitenden
Sekundärelektronendetektors
des ESEM der Erfindung, das einen Feldemissionsstrahler beinhaltet,
besteht darin, einen kurzen Gasweg zur Probe zu ermöglichen,
aber einen relativ langen Gasweg zum Signalringelektrodendetektor
beizubehalten. Um dies zu erreichen, erstreckt sich die letzte druckbegrenzende
Apertur, die einstückig
mit der Leiterplatte gebildet ist, in einer umgekehrten konischen
Anordnung durch die Signalringelektrode ringförmig nach innen. Diese Konfiguration verkürzt die
Länge des
Wegs des Elektronenstrahls durch die gasförmige Umgebung der Probenkammer.
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Für bessere
Abbildungsfähigkeiten
sind in diesem ESEM die Signalringelektrode und die letzte druckbegrenzende
Apertur mit unterschiedlichen elektrischen Potentialen vorgespannt.
Dazu ist die Signalringelektrode mit einer Spannung V1 vorgespannt,
die zur befriedigenden Detektion notwendig ist, gewöhnlich etwa
+500 Volt. Um zu gewährleisten, daß das in
der gasförmigen
Umgebung der Probenkammer erzeugte Elektronensignal nicht durch
die letzte druckbegrenzende Apertur aufgefangen, sondern zum Signalelektrodenring
abgelenkt wird, ist die letzte druckbegrenzende Apertur mit einer
Spannung V2 vorgespannt, die etwa 5 bis 100 Volt kleiner als die
Vorspannung V1 der Signalringelektrode ist.
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Zusätzlich weist
die Leiterplatte hierin einen Schutzring auf, der von der Signalringelektrode
nach außen
positioniert und mit einer Spannung V3 so vorgespannt ist, daß der Schutzring
die Sekundärelektronen
auffängt,
die durch rückgestreute
Elektronen erzeugt werden, die auf die Objektivlinsenanordnung treffen.
Normalerweise ist dieser Schutzring mit etwa der gleichen Spannung
wie die Signalringelektrode vorgespannt (d. h. V3 = V1).
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die
folgende nähere
Beschreibung, die als Beispiel dient, aber die Erfindung nicht ausschließlich auf
die spezifischen beschriebenen Ausführungsformen beschränken soll,
ist am besten im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen verständlich. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Beispiels für Elektronenflugbahnen in einem
Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop;
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2 eine
schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform des Umgebungs-Rasterelektronenmikroskops
der US-A-5362964 und 5412221, die die bevorzugte Elektronenflugbahn zeigt;
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3 eine
schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform eines Umgebungs-Rasterelektronenmikroskops
gemäß den Lehren
der Erfindung;
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4 eine
schematische Darstellung einer bekannten druckbegrenzenden Aperturanordnung, die
in herkömmlichen
Rasterelektronenmikroskopen zum Einsatz kommt;
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5 eine
schematische Darstellung einer bekannten Röhrenanordnung, die zur Gasströmungsdrosselung
in einem herkömmlichen
Rasterelektronenmikroskop genutzt wird;
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6 eine
schematische Darstellung einer verbesserten druckbegrenzenden Aperturanordnung zur
Verwendung im Zusammenhang mit dem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
der Erfindung gemäß 3;
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7 eine
vergrößerte schematische
Darstellung eines Abschnitts des in der US-A-5412211 offenbarten
Umgebungs-Rasterelektronenmikroskops, die speziell die Abdichtung
zwischen dem Detektorkörper
und einer Elektrodendetektoranordnung veranschaulicht;
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8 eine
schematische Darstellung einer verbesserten, in gasförmiger Umgebung
arbeitender Elektronendetektoranordnung zur Verwendung im Zusammenhang
mit dem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop der Erfindung gemäß 3;
und
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9 eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
einer verbesserten, in gasförmiger
Umgebung arbeitender Elektronendetektoranordnung zur Verwendung
im Zusammenhang mit dem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop der
Erfindung gemäß 3.
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Nähere Beschreibung
bestimmter bevorzugter Ausführungsformen
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In 1 ist
das bekannte Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop der US-A-5362964
und 5412211 veranschaulicht. In diesem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
ist eine Vorrichtung zum Erzeugen, Verstärken und Detektieren von Sekundär- und rückgestreuten
Elektronen vorgesehen, die von einer Oberfläche einer untersuchten Probe
ausgehen. Insbesondere wird ein Elektronenstrahl 12 durch
eine elektronenoptische Säule 10 und eine
Objektivlinse 11 durch einen herkömmlichen Elektronenstrahler
(nicht gezeigt) abgestrahlt. Die optische Vakuumsäule 10 weist
eine letzte druckbegrenzende Apertur 14 an ihrem unteren
Ende auf. Die letzte druckbegrenzende Apertur 14 ist innerhalb des
unteren Endes eines Aperturträgers 15 gebildet. Diskutiert
ist dieser Aperturträger
in der US-A-4823006.
Dieser Aperturträger
weist eine über der
letzten druckbegrenzenden Apertur 14 positionierte zweite
druckbegrenzende Apertur 17 auf, die direkt mit der elektronenoptischen
Säule 10 kommuniziert.
Der Elektronenstrahl durchläuft
Magnetlinsen 16 und 18, die zur Steuerung der
Stärke
des Elektronenstrahls dienen. Eine Fokussiereinrichtung 20,
die innerhalb der Objektivlinsenanordnung 11 benachbart
zur Vakuumsäule
angeordnet ist, kann den Elektronenstrahl durch die letzte druckbegrenzende Apertur 14 richten.
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Im
bekannten ESEM-Aufbau von 1 wird der
Strahl anschließend
durch die letzte druckbegrenzende Apertur 14 in eine Probenkammer 22 gerichtet,
in der er auf eine Probe 24 trifft, die auf einer Probenstufe
abgestützt
ist. Die Probenhalterung oder -stufe 26 befindet sich innerhalb
der Probenkammer 22 und ist zum Abstützen der Probe etwa 1 bis 25
mm und vorzugsweise 1 bis 10 mm unter der letzten druckbegrenzenden
Apertur 14 positioniert, damit der Elektronenstrahl mit
der Probe in Wechselwirkung treten kann. Die Probenkammer ist unter
der optischen Vakuumsäule 10 angeordnet
und kann die in Gas, vorzugsweise Stickstoff oder Wasserdampf, gehüllte Probe 24 bei
einem Druck von etwa 10–2 bis 50 Torr (1,3 N/m2 bis 6,6 × 103 N/m2) in Ausrichtung zur druckbegrenzenden Apertur
so halten, daß eine Oberfläche der
Probe dem geladenen Teilchenstrahl ausgesetzt sein kann, der vom
Elektronenstrahler abgestrahlt und durch die druckbegrenzende Apertur 14 gerichtet
wird.
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Gemäß 1 ist
ein Ringdetektor 28 in der Probekammer des Umgebungs-Rasterelektronenmikroskops
der US-A-5362965 und 5412211 zwischen der letzten druckbegrenzenden
Apertur 14 und der Probe 24 vorgesehen. Gemäß der Offenbarung ist
dieser Ringelektrodendetektor vorzugsweise aus einem dünnen, aus
Metall hergestellten Ring gebildet und hat eine Drahtdicke von etwa
50 bis 1000 Mikrometern. Gemäß den Patenten '964 und '211 ist der Durchmesser
des Ringdetektors 28 etwas größer als der Durchmesser der
letzten druckbegrenzenden Apertur 14 und unmittelbar darunter
und von ihr getrennt plaziert.
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Trifft
der Primärstrahl 12 auf
die Probe 24 gemäß 1,
werden Sekundärelektronen 35 und rückgestreute
Elektronen, z. B. 37, 38 und 39, aus der
Probe freigesetzt. Zur Veranschaulichung diskutieren die Patente '964 und '211, daß im bekannten ESEM
von 1 eine Vorspannung von etwa +500 V an der Ringelektrode 28 anzulegen
ist. Der Geschoßdetektor 30,
der die letzte druckbegrenzende Apertur 14 bildet, ist
nicht vorgespannt. In dieser Konfiguration bewirkt hohe positive
Spannung an der Ringelektrode 28, daß die von der Oberfläche der
Probe ausgehenden Sekundärelektronen 35 beschleunigt
werden, bis sie auf Gasmoleküle
der gasförmigen
Umgebung in der Probenkammer 22 treffen. Mehrfachkollisionen
mit der gasförmigen
Umgebung bewirken, daß andere
Elektronen freigesetzt werden, die auch zur Ringelektrode 28 beschleunigt
werden. Einige Beispiele von Signal-Gas-Wechselwirkungen, die in der
US-A-4992662 (Danilatos) beschrieben und spezifisch hierin eingefügt sind,
sind: Gasszintillation, Ionisation, chemische Kombination, chemische
Disassoziation, Elektronenanlagerung, Photoionisation, Röntgenstrahlreaktionen,
Rotations- und Vibrationskollisionen, durch einen speziellen Energieverlust
gekennzeichnete Kollisionen usw. Gemäß den Patenten '964 und '211 gibt es allgemein
viele solcher Kollisionen, und schließlich erreicht eine Wolke aus
Hunderten oder Tausenden Elektronen die Ringelektrode 28.
Allerdings ist die Hauptaufgabe der Ringelektrode 28, die
Elektronen aufzufangen, die durch Sekundärelektronen ausgelöst werden,
die von der Probe 24 ausgehen.
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Gemäß 1 werden
aber Sekundärelektronen
auch durch Gaskollisionen aus anderen Quellen erzeugt; d. h.:
- (a) Kollisionen zwischen dem Primärstrahl 12 und der
gasförmigen
Umgebung der Probenkammer, wobei diese Sekundärelektronen in 1 mit
der Bezugszahl 43 bezeichnet sind;
- (b) Kollisionen zwischen den rückgestreuten Elektronen 37,
die die druckbegrenzende Apertur 14 durchlaufen, und der
gasförmigen
Umgebung der Probenkammer 22, wobei diese Sekundärelektronen
mit der Bezugszahl 45 bezeichnet sind;
- (c) Kollisionen zwischen den rückgestreuten Elektronen 38,
die die gasförmige
Umgebung zwischen der Probe 24 und dem Rest der Probenkammer
durchlaufen, wobei diese Sekundärelektronen
mit der Bezugszahl 47 bezeichnet sind; und
- (d) rückgestreute
Elektronen 39, die auf die druckbegrenzende Apertur 14 treffen
und Sekundärelektronen
erzeugen, die mit der Bezugszahl 49 bezeichnet sind.
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Sämtliche
durch diese Kollisionen erzeugten Sekundärelektronen werden durch Gasmultiplikation in
der gasförmigen
Umgebung der Probenkammer verstärkt
und addieren sich zum gewünschten
Sekundärelektronensignal.
Allerdings fügen
die Sekundärelektronen,
die aus den rückgestreuten
Elektronen abgeleitet sind, z. B. 43, 45, 47 und 49,
dem durch den Ringdetektor 28 empfangenen Sekundärelektronenbild
eine unerwünschte
rückgestreute Komponente
zu. Ferner bewirken die Sekundärelektronen 43,
die durch Kollisionen zwischen dem Primärstrahl 12 und der
gasförmigen
Umgebung der Probenkammer erzeugt werden, eine unerwünschte Hintergrundrauschkomponente.
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Um
also seine Signalfähigkeiten
zu erhöhen, beinhaltet
das in den US-A-5362964 und 5412211 offenbarte Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
einen verbesserten Sekundärelektronendetektor,
der die rückgestreute
Elektronenkomponente des Signals reduziert, z. B. der im Beispiel
von 1 vorhandenen Signale 43, 45, 47 und 49,
und der das durch den Primärstrahl
erzeugte Signalrauschen vermindert, z. B. das Signal 43.
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In
der Ausführungsform
des Umgebungs-Rasterelektronenmikroskops der US-A-5362964 und 5412211
gemäß 2 ist
die Ringelektrode 28 mit einem elektrischen Potential zwischen
etwa 200 und 2000 Volt und vorzugsweise 500 Volt vorgespannt. Zusätzlich ist
eine druckbegrenzende Apertur 50 in einem Stück mit dem
Geschoßdetektor
ausgebildet, der die letzte druckbegrenzende Apertur bildet, und
mit einem elektrischen Potential zwischen etwa 200 und 2000 Volt
und vorzugsweise 500 Volt vorgespannt. Im ESEM der US-A-5362964
und 5412211 sind die Ringelektrode 28 und die druckbegrenzende
Aperturelektrode 50 vorzugsweise mit dem gleichen elektrischen
Potential vorgespannt.
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Sind
als Beispiel für
den Effekt der ESEM-Gestaltung von 2 die Ringelektrode 28 und
die letzte druckbegrenzende Aperturelektrode 50 beide mit
500 Volt vorgespannt, werden die erwünschten Sekundärelektronen 35 in
der gasförmigen
Umgebung der Probenkammer 22 beschleunigt und multipliziert,
um weitere Sekundärelektronen 36 zu
erzeugen, die immer noch durch die Ringelektrode 28 aufgefangen
werden. Jedoch werden in dieser Konfiguration die meisten der unerwünschten
Sekundärelektronen
durch die letzte druckbegrenzende Aperturelektrode 50 abgefangen.
Insbesondere werden die Sekundärelektronen 45,
die durch Kollisionen mit den rückgestreuten
Elektronen 37 erzeugt werden, zur positiven Oberfläche der
druckbegrenzenden Aperturelektrode 50 angezogen. Ferner
werden viele der Sekundärelektronen 47,
die durch Kollisionen zwischen dem Primärstrahl 12 und der
gasförmigen
Umgebung der Probenkammer 22 erzeugt werden, auch zur druckbegrenzenden
Aperturelektrode 50 angezogen. Zusätzlich werden die Sekundärelektronen 49,
die durch Kollisionen zwischen einem rückgestreuten Elektron 39 und
der druckbegrenzenden Apertur 50 erzeugt werden, nicht
mehr von der druckbegrenzenden Apertur weg beschleunigt, und es
tritt keine Gasverstärkung
auf. Somit werden die meisten der unerwünschten Signalkomponenten nicht
durch die Ringelektrode 28 aufgefangen, weshalb das von
der Ringelektrode 28 abgeleitete Bildsignal ein reineres
Sekundärelektronenbild mit
einem geringeren Rauschpegel ist.
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Damit
sorgt diese Gestaltung eines in den US-A-5362964 und 5412211 offenbarten
Umgebungs-Rasterelektronenmikroskops für Bildauflösungsfähigkeiten der Probe von etwa
4 nm. Gemäß einer
allgemeinen Aufgabe der Erfindung, die nachstehend aufgeführt ist,
stellt das in der vorliegenden Anmeldung beschriebene Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
eine Verbesserung gegenüber
dem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop der US-A-5362964 und 5412211
dar und erreicht eine räumliche
Auflösung
von etwa 2 nm, was mit der räumlichen
Auflösung
von Feldemissions-Rasterelektronenmikroskopen mit Hochvakuum vergleichbar ist.
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Demgemäß kombiniert
die Erfindung einen Feldemissionsstrahler mit einem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop,
um im wesentlichen die gleiche Auflösung der auf einem Druck von
etwa 10 Torr gehaltenen Probe zu erreichen, die im Hochvaku um-Rasterelektronenmikroskop
erreicht wird, und das für
den Feldemissionsstrahler erforderliche ultrahohe Vakuum kann mit
10 Torr Gasdruck in der Probenkammer aufrecht erhalten bleiben.
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Wie
später
näher beschrieben
wird, weist das Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
mit Feldmissionsstrahler der Erfindung auf:
- (a)
eine Anzahl differentieller Pumpzonen, um für das erforderliche Vakuum
im Feldemissionsstrahler zu sorgen;
- (b) eine verbesserte druckbegrenzende Aperturanordnung;
- (c) einen verbesserten, in gasförmiger Umgebung arbeitenden
Sekundärelektronendetektor;
und
- (d) ein verbessertes Auflösungsvermögen von
2 nm.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des Umgebungs-Rasterelektronenmikroskops, das ein verbessertes Auflösungsvermögen von
2 nm erreichen kann, ist in 3 veranschaulicht.
Der Aufbau des Umgebungs-Rasterelektronenmikroskops der Erfindung ähnelt dem
Aufbau des Umgebungs-Rasterelektronenmikroskops, das in 1 und 2 dieser Anmeldung
gezeigt und in den US-A-5362964
und 5412211 offenbart ist, mit den hierin dargestellten zusätzlichen
Merkmalen. Dieses Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop weist einen
Feldemissions-Elektronenstrahler 60 und eine elektronenoptische
Säule 62 auf,
um den Elektronenstrahl 64 zur Probe 66 zu richten.
Die Probe ist in der gasförmigen
Umgebung der Probenkammer 68 enthalten, die auf jedem Druck
zwischen 10–2 Torr
(1,3 N/m2) und 50 Torr (6,6 × 103 N/m2), aber vorzugsweise
mindestens bis 10 Torr (1,3 × 103 N/m2) gehalten
werden kann. Gemäß 3 verläuft der
Weg des Elektronenstrahls 64 durch die elektronenoptische
Säule 62,
die ein differentiell gepumptes Apertursystem 69 mit vier
oder mehr druckbegrenzenden Aperturen aufweist: einer oberen druckbegrenzenden
Apertur 70, einer ersten druckbegrenzenden Zwischenapertur 72,
einer zweiten druckbegrenzenden Zwischenapertur 74 und
der letzten druckbegrenzenden Apertur 76. Jede der druckbegrenzenden
Aperturen 70, 72, 74 und 76 ist in
einer Mittelöffnung
einer jeweiligen Vakuumwand 71, 73, 75, 77 vorgesehen.
Die druckbegrenzenden Aperturen 70, 72, 74 und 76 teilen
das Mikroskop in fünf
Vakuumzonen auf, d. h. eine Hochvakuumzone 80, eine erste
Zwischenvakuumzone 82, eine zweiten Zwischenvakuumzone 84,
eine dritte Zwischenvakuumzone 86 und die Probenkammer 68.
Diese druckbegrenzenden Aperturen 70, 72, 74 und 76 drosseln
die Gasströmung
von einer Zone zur anderen.
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Jede
Zone wird auf einem unterschiedlichen Druck gehalten, um eine Folge
von Druckgradienten zu bilden, die der Elektronenstrahl durchläuft, und
um so für
ein Druckverhältnis
bis 1010 zwischen dem Betriebsdruck des
Feldemissionsstrahlers und der Probenkammer zu sorgen. In der bevorzugten
Ausführungsform
wird die Hochvakuumzone 80 auf einem Druck von etwa 10–10 Torr
(1,3 × 10–8 N/m2) gehalten. Die erste Zwischenvakuumzone 82 wird
auf einem Druck von etwa 10–7 Torr (1,3 × 10–5 N/m2) gehalten. Die zweite Zwischenvakuumzone 84 wird
auf einem Druck von etwa 10–4 Torr (1,3 × 10–2 N/m2) gehalten. Die dritte Zwischenvakuumzone 86 wird
auf einem Druck von etwa 0,1 Torr (13 N/m2)
gehalten. Schließlich
wird die Probenkammer wie oben erwähnt auf einem Druck von etwa
10 Torr (1,3 × 103 N/m2) gehalten.
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Das
differentiell gepumpte Apertursystem 69 der elektronenoptischen
Säule 62 des
ESEM weist ein Pumpsystem auf, um Gas aufzufangen, das die druckbegrenzenden
Aperturen durchströmt.
Um dies zu erreichen, ist jede der Vakuumzonen 80, 82, 84 und 86 mit
einer Vakuumpumpe verbunden. Insbesondere sind in der bevorzugten
Ausführungsform
Ionenpumpen 88 und 90 mit der Hochvakuumzone 80 bzw.
der ersten Zwischenvakuumzone 82 verbunden. Eine Diffusionspumpe 92 ist
mit der zweiten Zwischenvakuumzone 84 verbunden, und eine
Rotationspumpe 94 ist mit der dritten Zwischenvakuumzone 86 verbunden.
Andere Arten von Vakuumpumpen können
verwendet werden. Zum Beispiel kann die Rotationspumpe 94 durch
eine Trockenpumpe ersetzt sein, und die Diffusionspumpe 92 kann
durch eine Turbomolekularpumpe ersetzt sein.
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Als
Ergebnis der Gestaltung eines ESEM gemäß 3, das einen
Feldemissionsstrahler nutzt, werden räumliche Auflösungsfähigkeiten
der Probe von 2 nm erreicht, obwohl die Probe in der gasförmigen Umgebung
der Probenkammer enthalten ist.
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Das
Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop mit Feldemissionsstrahler der
Erfindung kann nicht nur verwendet werden, um Sekundärelektronen zu
detektieren, sondern kann auch zur Detektion anderer Arten von Signal-Gas-Wechselwirkungen
dienen, z. B. Gasszintillation, Ionisation, chemische Kombination,
chemische Disassoziation, Elektronenanlagerung, Photoionisation,
Röntgenstrahlreaktionen,
Rotations- und Vibrationskollisionen, durch einen speziellen Energieverlust
gekennzeichnete Kollisionen usw. Außerdem kann der Feldemissionsstrahler
dieses ESEM mit jedem Gas in der Probenkammer zum Einsatz kommen.
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Eine
weitere Aufgabe des Umgebungs-Rasterelektronenmikroskops der Erfindung
ist die Gestaltung der zweiten druckbegrenzenden Zwischenapertur,
die in 3 mit 74 bezeichnet ist. Diese Apertur ist
einstückig
auf einer Elektronenlinse (nicht gezeigt) angeordnet, die den Elektronenstrahl 64 auf
die Probe fokussiert. Bekanntlich muß eine Apertur in dieser Position
frei von Kontamination sein, damit der Strahl genau fokussiert wird.
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Um
eine solche druckbegrenzende Apertur kontaminationsfrei zu halten,
ist es in herkömmlichen Rasterelektronenmikroskopen
weit verbreitet, eine Platinapertur in dieser Position zu nutzen.
Gemäß 4 kann
in Rasterelektronenmikroskopen eine einzelne Platinapertur 96 als
druckbegrenzende Apertur verwendet werden, die sich innerhalb der
Mittelöffnung 98 der
Ringblende erstreckt, die zwischen der zweiten und dritten Zwischenvakuumzone
vorgesehen ist. Um jede Kontamination zu entfernen, die den Strahl
beeinflussen würde,
kann diese Platinapertur 96 auf hohe Temperaturen (ohne
Beschädigung)
erwärmt
werden.
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Allerdings
muß die
zweite druckbegrenzende Zwischenapertur 74 in diesem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
auch für
eine relativ starke Drosselung der Gasströmung sorgen. Normalerweise
ist eine einzelne Apertur, z. B. wie in der bekannten Platinaperturgestaltung
von 4, für
diese Drosselung nicht ausreichend. In der herkömmlichen Vakuumtechnologie
käme gemäß 5 eine
verlängerte
Röhre 102 für diese
Drosselung zum Einsatz. Indes wurde festgestellt, daß es schwierig ist
zu gewährleisten,
daß sich
das Innere dieser in der herkömmlichen
Vakuumtechnologie verwendeten Röhre leicht
reinigen läßt.
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Daher
verfügt
gemäß 6 das
Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop der Erfindung über eine
druckbegrenzende Aperturanordnung 103 für die zweite druckbegrenzende
Zwischenapertur 74, die nicht nur so gestaltet ist, daß sie frei
von Kontamination ist, sondern auch leicht zu reinigen ist. Somit
ersetzt die druckbegrenzende Aperturanordnung 103 die herkömmlich verwendete
Röhre,
z. B. 102 in 5, durch mehrere gestapelte,
allgemein ringförmige
Platinaperturen, z. B. 108, 110, 112 und 114.
Im Gegensatz zu den herkömmlichen
Aperturanordnungen von 4 und 5 sorgt
die Aperturanordnung von 6 für die erforderliche Gasströmungsdrosselung
für die
zweite druckbegrenzende Apertur 74 des ESEM, das einen
Feldemissionsstrahler von 3 verwendet.
Gemäß 6 ist
ein Aperturhalter 116 an der ringförmigen Vakuumwand 75 zwischen
der zweiten und dritten Zwischenvakuumzone 84 und 86 abgedichtet.
Insbesondere sind die mehreren gestapelten ringförmigen Platinaperturen 108, 110, 112 und 114 in
den Aperturhalter 116 eingepaßt, der sich von der ringförmigen Vakuumwand 75 nach
oben erstreckt. Die Platinaperturen 108, 110, 112 und 114 erstrecken
sich vom Aperturhalter 116 nach innen, so daß der einzige
Gasweg durch die Öffnung 118 verläuft, die
in jeder der Platinaperturen vorgesehen ist. Gemäß 6 ist ein
ringförmiger
Haltering 119 vom oberen Abschnitt 120 des Aperturhalters 116 nach
innen positioniert und drückt
dadurch die Platinaperturen 108, 110, 112 und 114 zwischen
dem Haltering 119 und der ringförmigen Vakuumwand 75 dicht
zusammen.
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Wie
erwähnt,
sorgt die Kombination aus den mehreren gestapelten ringförmigen Platinaperturen 108, 110, 112 und 114 für die erforderliche
Gasdrosselung. Obwohl vier Aperturen in 6 bevorzugt dargestellt
sind, kann die Anzahl verwendeter Platinaperturen so vorgewählt sein,
daß die
notwendige Gasdrosselung bereitgestellt wird. Außerdem können andere Materialien als
Platin zum Einsatz kommen, und zusätzlich kann die Apertur auf
einer hohen Temperatur gehalten werden, um der Bildung von Kontamination
entgegen zu wirken.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen verbesserten,
in gasförmiger
Umgebung arbeitenden Elektronendetektor zur Nutzung in diesem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
bereitzustellen, das einen Feldemissionsstrahler für den in gasförmiger Umgebung
arbeitenden Elektronendetektor gemäß 20 der
US-A-5312211 verwendet, was in 7 der vorliegenden
Anmeldung dargestellt ist.
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In 7 ist
ein Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop gezeigt, das Leiterplattentechnologie einsetzt.
In diesem bekannten ESEM ist eine Leiterplatte 132 in der
Probenkammer allgemein waagerecht positioniert. Der Detektorkörper 172 ist
an der elektronenoptischen Säule
angeordnet und bildet einen Weg für den Durchgang des Elektronenstrahls. Dieser
Detektorkörper 172 ähnelt gemäß der Beschreibung
in der US-A-5412211 dem Aperturträger gemäß der Beschreibung in der US-A-4823006,
die dem gemeinsamen Rechtsnachfolger der vorliegenden Anmeldung übertragen
wurde, mit der Ausnahme, daß der
Detektorkopf in 7 den unteren Abschnitt des
Detektorkörpers
bildet. Wie 7 zeigt, ist dieser Detektorkörper 172 in
die Vakuumwand 174 eingeschraubt, die der Vakuumwand 77 in 3 entspricht.
In dieser Konfiguration erstreckt sich eine Signalauffang-Ringelektrode 136 von
der Leiterplatte 132 und der letzten druckbegrenzenden
Apertur 144, die in der Leiterplatte mit Hilfe von Stützfüßen, z.
B. 140a und 140b, einstückig gebildet ist, nach unten und
weist zur untersuchten Probe 178. Als Ergebnis dessen beschreibt
die US-A-5412211, daß der
Primärstrahl 176 die
letzte druckbegrenzende Apertur 144 durchläuft und
auf die Probe 178 trifft. Von der Oberfläche der
Probe abgestrahlte Sekundärelektronen
werden somit durch die geeignet vorgespannte Signalringelektrode 136 aufgefangen.
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Wie
im bekannten in gasförmiger
Umgebung arbeitenden Elektronendetektor von 7 gezeigt ist,
ist die Isolierfläche
der Leiterplatte "verdeckt", um Störungen des
Primärelektronenstrahls
zu vermeiden. So ist ein Kupferring 171 auf der Oberseite
der Leiterplatte vorgesehen, der ausreichend breit ist, damit er
sich von der letzten druckbegrenzenden Apertur 144 so weit
nach außen
erstreckt, daß der Primärstrahl
nie auf eine Isolierfläche
der Leiterplatte trifft.
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In
einem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop der Erfindung, das einen
Feldemissionsstrahler nutzt, beträgt der Elektronenstrahldurchmesser etwa
die Hälfte
des Durchmessers, der zuvor in einem Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
erreicht wurde. Damit ist ein verbesserter, in gasförmiger Umgebung
arbeitender Elektronendetektor verglichen mit dem bekannten, in
gasförmiger
Umgebung arbeitenden Elektronendetektor von 7 gestaltet,
um Strahlverlust auf dem Weg des Elektronenstrahls durch das Gas
zwischen dem Detektor und der Probe zu minimieren. Reduzieren läßt sich dieser
Strahlverlust durch Verkürzen
der Weglänge des
Elektronenstrahls, indem man die Probe sehr nahe am Detektor positioniert.
Allerdings ist die Leistung des Elektronendetektors bei verkürzten Gaswegen
normalerweise verringert.
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Somit
ermöglicht
gemäß 8 der
verbesserte, in gasförmiger
Umgebung arbeitende Elektronendetektor einen kurzen Elektronenstrahlweg
durch die gasförmige
Umgebung der Probenkammer zur Probe, wahrt aber einen relativ langen
Gasweg zum Detektor. Im verbesserten Detektor von 8 erstreckt
sich die letzte druckbegrenzende Apertur 144 der Leiterplatte 132 in
einer umgekehrten konischen Anordnung durch die Auffangringelektrode 136 der Leiterplatte 132 winklig
nach innen. Dies reduziert die Länge
des Wegs des Elektronenstrahls durch das Kammergas, die durch die
Entfernung a in 8 dargestellt ist. Allerdings
ist der Weg von der Probe 178 zur Signalringelektrode 136,
dargestellt durch die Entfernung b, immer noch lang genug, um eine
befriedigende Detektionsleistung zu erhalten.
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Eine
weitere Verbesserung des Umgebungs-Rasterelektronenmikroskops der
Erfindung ist in 9 gezeigt. In dem in gasförmiger Umgebung arbeitenden
Detektor der US-A-5412211 gemäß 7 ist
die letzte druckbegrenzende Apertur 144 mit einer Vorspannung
verbunden, die mit der Vorspannung identisch ist, die am Signalauffang-Detektorring 136 anliegt.
Im verbesserten Detektor von 8 und 9 ist
eine unterschiedliche Vorspannung an der letzten druckbegrenzenden
Apertur 144 und auch an der Oberfläche der Leiterplatte 132 angelegt,
die die letzte druckbegrenzende Apertur und den Signalauffang-Detektionsring 136 abstützt.
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Vorzugsweise
ist der Detektorring 136 mit einer Spannung (V1) vorgespannt,
die zur befriedigenden Detektion notwendig ist, normalerweise etwa +500
Volt. Die letzte druckbegrenzende Apertur 144 ist mit einer
geringeren Spannung (V2) vorgespannt (etwa 5 bis 100 Volt kleiner
als V1). Diese geringere Spannung gewährleistet, daß das im
Gas erzeugte Elektronensignal nicht durch die druckbegrenzende Apertur 144 aufgefangen,
sondern zum Detektorring 136 abgelenkt wird.
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Eine
weitere Verbesserung besteht darin, daß die Leiterplatte 132 einen
Schutzring 148 aufweist, der außerhalb des Detektorrings 136 plaziert ist.
Der Schutzring 148 ist mit einer gesonderten Spannung V3
vorgespannt. Diese Spannung ist so eingestellt, daß der Schutzring 148 die
durch rückgestreute
Elektronen, dargestellt durch den Weg c, erzeugten Sekundärelektronen
auffängt,
die auf die Objektivlinse 174 treffen, was durch den Weg
d dargestellt ist. Normalerweise ist der Schutzring 148 so vorgespannt,
daß V3
gleich V2 ist, aber er kann je nach den Detektionsanforderungen
auf eine unterschiedliche Spannung eingestellt sein.
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Hauptzweck
des Schutzrings 148 ist, das rückgestreute Elektronensignal
daran zu hindern, vom Detektorring aufgefangen zu werden. Damit
ist beabsichtigt, daß das
vom Schutzring 148 aufgefangene Signal verwendet werden
kann, ein rückgestreutes
Elektronenbild zu erzeugen.
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Somit
ist ein Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop unter Verwendung eines
Feldemissionsstrahlers gestaltet, das für eine räumliche Auflösung der
Probe von 2 nm sorgen kann, obwohl die Probe bei einem Druck von
10–2 Torr
(1,3 N/m2) bis 50 Torr (6,6 × 103 N/m2) in der gasförmigen Umgebung
der Probenkammer gehalten wird. Außerdem ist ein Umgebungs-Rasterelektronenmikroskop
gestaltet, das eine verbesserte räumliche Auflösung durch
Verwendung eines Feldemissionsstrahlers erreicht, der bei jeder
Spannung bis zu hohen Strahlspannungen verwendet werden kann, z.
B. hohen Strahlspannungen von 300 bis 500 kV. Ferner erreicht dieses
Umgebungs-Rasterelektro nenmikroskop mit Feldemissionsstrahler ein
verbessertes räumliches
Auflösungsvermögen von
2 nm, was eine vergleichbare räumliche
Auflösung
mit der ist, die man in Feldemissions-Rasterelektronenmikroskopen mit Hochvakuum erzielt.
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Obwohl
die Erfindung anhand bestimmter bevorzugter Ausführungsformen speziell dargestellt und
beschrieben wurde, wird dem Fachmann klar sein, daß verschiedene Änderungen
und Abwandlungen an ihr vorgenommen werden können.