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Technisches Gebiet
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Gegenstand
der Erfindung sind Verfahren zur Bereitstellung von Allotransplantaten
in der Therapie und zur Verhinderung der Abstoßung von Allotransplantaten
durch einen Empfänger.
Gegenstand der Erfindung ist insbesondere die Behandlung von Spendergewebe
mit photodynamischen Therapieverfahren zur Depletion des Gewebes
von Antigen-präsentierenden
Zellen und zur Verminderung der Immunogenität von darin enthaltenen Zellen.
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Hintergrund des Standes
der Technik
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Der
Erfolg einer Transplantation eines Allotransplantats in einen Wirt
hängt von
solchen Faktoren ab, wie den Antigenen auf dem transplantierten
Gewebe, die vom Empfänger
als Fremdkörper
erkannt werden und die Abstoßungsantwort
auslösen
können,
den Zellen im Immunsystem des Empfängers, die die Abstoßung vermitteln,
und den Reaktionen, die entweder die Präsentation des Fremdantigens
oder die zelluläre
Antwort modifizieren. Es ist bekannt, dass eine signifikante Komponente
der Allotransplantatabstoßung
auf die Anwesenheit von nicht parenchymalen Zellen (Passenger-Leukozyten)
im Spendergewebe zurückzuführen ist.
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Es
ist auch bekannt, dass die Produkte des Haupthistokompatibilitätskomplexes
(MHC) eine wichtige Rolle bei der Mediation eines Angriffs durch
das Transplantatgewebe gegen den Empfänger spielen. Der MHC ist im
Allgemeinen komplex, weil er viele verschiedene Loci einschließt, wobei
jeder getrennte Zelloberflächenantigene
kodiert und weil die Loci einen extensiven Polymorphismus aufweisen.
Die Loci des MHC fallen in eine von zwei Klassen, Klasse I oder
Klasse II, basierend auf ihrer Gewebeverteilung, der Struktur der
exprimierten Antigene und ihren Funktionen. Klasse-I-Antigene, die
auf allen nukleierten Zellen vorhanden sind, dienen als die primären Ziele
für cytotoxische
T-(CD8+)-Lymphozyten. Klasse-II-Antigene
sind nicht so verbreitet im Gewebe verteilt und dienen als primäre Ziele
für Helfer-T-(CD8+)-Lymphozyten.
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Die
polymorphen Formen der einzelnen Loci von humanem Leukozyten-Antigen
(HLA), dem MHC bei Menschen, wurden durch Antikörper und durch verschiedene
In-vitro-Verfahren, die die T-Lymphozyten-Erkennung messen, erkannt.
Diese Antworten, vermittelt durch die Erkennung von Polymorphismus
im Spender seitens des Empfängers
korrelieren mit den starken Abstoßungsreaktionen, die in vivo
stattfinden. Die Untersuchung zur zellulären Grundlage der Transplantatabstoßung unter
Verwendung von In-vitro- wie auch In-vivo-Studien gab zu erkennen,
dass sowohl CD4+- als auch CD8+-Lymphozyten
an der Abstoßungsreaktion
beteiligt sind.
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Versuche,
das Überleben
von Allo- und Xenotransplantaten nach der Transplantation sowohl
in experimentellen Modellen als auch in der medizinischen Praxis
zu verlängern,
haben sich hauptsächlich
auf die Suppression des Immunsystems des Empfängers konzentriert. Die Zielsetzung
dieser Behandlung besteht in der präventiven Immunsuppression und/oder
Behandlung der Transplantatabstoßung.
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Beispiele
von zur Immunsuppression verwendeten Mitteln schließen cytotoxische
Mittel, Antimetabolite, Corticosteroide und antilymphozytäres Serum
ein. Nicht spezifische Immunsuppressiva, die bei der präventiven
Immunsuppression als besonders wirksam befunden wurden (Azathioprin,
Bromocryptin, Methylprednisolon, Prednison und Ciclosporin A), haben
den klinischen Transplantationserfolg signifikant verbessert. Die Nephrotoxizität von Ciclosporin
A nach der Nierentransplantation wurde durch die Coadministration
von Steroiden, wie zum Beispiel Prednisolon oder Prednisolon in
Kombination mit Azathioprin, reduziert. Nieren wurden überdies
unter Verwendung von Antilymphozyten-Globulin, gefolgt von Ciclosporin
A, erfolgreich transplantiert. Ein anderes Protokoll besteht aus
der totalen lymphatischen Bestrahlung des Empfängers vor der Transplantation,
gefolgt von minimaler Immunsuppression nach der Transplantation.
Die Behandlung der Abstoßung
hat die Verwendung von Steroiden, 2-Amino-6-aryl-5-substituierten
Pyrimidinen, heterologem Antilymphozyten-Globulin und monoklonalen
Antikörpern
gegen verschiedene Leukozytenpopulationen beinhaltet.
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Die
Hauptkomplikation von Immunsuppressiva ist Infektionen. Die systemische
Immunsuppression ist zusätzlich
von unerwünschten
toxischen Wirkungen, wie z. B. Nephrotoxizität, wenn Ciclosporin A nach
der Nierentransplantation verwendet wird, und der Reduktion des
Spiegels der hämopoietischen
Stammzellen begleitet. Immunsuppressiva können auch zu Adipositas, schlechter
Wundheilung, steroidbedingter Hypoglykämie, Steroidpsychose, Leukopenie,
gastrointestinaler Blutung, Lymphomen und Hypertonie führen.
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Angesichts
dieser Komplikationen haben die Transplantations-Immunologen nach
Verfahren zur Suppression der Immunantwort auf eine antigenspezifische
Weise gesucht, so dass nur die Antwort auf das Spender-Alloantigen
verloren gehen würde.
Eine derartige spezifische Immunsuppression wurde im Allgemeinen durch
Modifikation von entweder der Antigenität des zu transplantierenden
Gewebes oder der spezifischen Zellen, die zur Mediation der Abstoßung fähig sind,
erreicht. Ob in bestimmten Fällen
Immunität
oder Toleranz induziert werden, hängt von der Art und Weise ab,
auf die das Antigen dem Immunsystem präsentiert wird. Andere Strategien
gegen eine Abstoßung
haben sich auf die Eliminierung oder Attenuierung der MHC-tragenden
Passenger-Leukozyten, d. h. die Antigen-präsentierenden Zellen („APC") in Spendergeweben
vor der Transplantation konzentriert.
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Verfahren, über die
für diesen
Zweck berichtet wurde, schließen
das Kultivieren des Spendergewebes über eine verlängerte Zeitdauer
ein (Lafferty et al., „Thyroid
Allograft Immunogenicity is Reduced alter a Period in Organ Culture", Science, 188: 259
(1975)). Es wurde festgestellt, dass die Vorbehandlung der Allotransplantatgewebe
durch Züchten
in der Gewebekultur vor der Transplantation in zwei murinen Modellsystemen
zur permanenten Verträglichkeit über die
MHC-Schranken hinweg führt
(Lafferty et al., Transplantation, 22: 138–49 (1976); Bowen et al., Lancet,
2: 585–86
(1979)). Es wurde hypothetisiert, dass eine derartige Behandlung
in der Depletion von Passenger-Lymphzellen und folglich der Abwesenheit
einer zur Gewebeimmunogenität
notwendigen Stimulatorzellpopulation führt. So wurde zum Beispiel
etwas HLA-Matching
zwischen Spender und Empfänger,
z. B. bei Gefäß- und Nierentransplantationen
und manchmal vor Bluttransfusionen, verwendet.
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Das
Spendergewebe wurde mit Wachstumsfaktor, wie zum Beispiel TGF-β, (Czarniecki
et al., US-Patent Nr. 5,135,915, erteilt am 4. August 1992), manchmal
in Kombination mit verlängerten
Kulturzeiten (Orton, US-Patent Nr. 5,192,312, erteilt am 9. März 1993)
behandelt.
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Spendergewebe
kann mit UV-Licht behandelt werden (Reemtsma et al., US-Patent Nr.
4,946,438, erteilt am 7. August 1990, und Lau et al., „Prolongation
of Rat Islet Allograft Survival by Direct Ultraviolett Irradiation
of the Graft, Science, 223: 607 (1984)), manchmal zusammen mit Mikroeinkapselung
(Weber et al., US-Patent Nr. 5,227,298, erteilt am 13. Juli 1993).
Andere Wissenschaftler haben Barrierenmembranen allein verwendet,
wie zum Beispiel die Bilayer, die eine erste nicht cytotoxische
Schicht und eine zweite Außenschicht
aus einem biokompatiblen und semipermeablen Polymermaterial, gelehrt
von Cochrum, US-Patent Nr. 4,696,286, erteilt am 29. September 1987,
umfasst.
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Spendergewebe
wurden mit einer großen
Reihe verschiedener Substanzen, wie zum Beispiel der topischen Applikation
von Ciclosporin auf Hauttransplantate, behandelt, wie von Hewitt
et al., US-Patent Nr. 4,996,193, erteilt am 26. Februar 1991, offenbart
wurde, und die Perfusion einer Spenderniere mit lymphozytischem
Chalon, wie von Jones et al., US-Patent Nr. 4,294,824, erteilt am
13. Oktober 1981, beschrieben. Die Überlebenszeit von Hauttransplantaten
wurde durch die In-vitro-Behandlung mit Cortison, Thalidomid, oder Urethan
vor der Implantation in ein Labortier verlängert. Die Menge des lokal
applizierten Arzneimittels auf die Haut ist gewöhnlich kleiner als die Menge,
die zum Erlangen einer ähnlichen
Wirkung durch Injektion des Arzneimittels systemisch in den Empfänger erforderlich
ist. Die Spenderhaut wurde in vitro mit Streptokinase/Streptodornase,
RNA- und DNA-Präparaten
vom Empfänger
oder Lösungen
aus Glutaraldehyd vor der Transplantation zur Reduktion der Antigenität der zu
transplantierenden Haut behandelt.
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Fortschrittlichere
Ansätze
haben die Behandlung von Spendergewebe mit einem monoklonalen Antikörper beinhaltet,
der gegen das MHC-Produkt, zusammen mit Komplement gerichtet ist
(Faustmann et al., „Prolongation
of Murine Islet Allograft Survival by Pretreatment of Islets mit
Antibody Directly to Ia Determinants", Proc. Natl. Acad, Sci. USA, 78: 5156
(1981)) oder der Behandlung des Spendergewebes mit einem Immunkonjugat
des Antikörpers,
der gegen den MHC gerichtet ist (Shizuru, J. A., et al., „Inhibition
of Rat Mixed Lymphocyte Pancreatic Islet Cultures with Anti-Ia-Immunotoxin", Transplantation,
42: 660 (1986)). Variable Ergebnisse wurden anhand dieser Verfahren
erhalten. Es besteht folglich im Stand der Technik ein Bedarf an einem
Verfahren zur Verlängerung
des Transplantatüberlebens
bei Transplantationsoperationen, die die Toxizität und andere unerwünschte Wirkungen,
die sich aus der Verwendung großer
Dosen von Immunsuppressiva ergeben, minimieren würden.
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Das
erfindungsgemäß eingesetzte
Verfahren zur selektiven Zerstörung
dieser APC-Zellen beinhaltet das Kontaktieren des Spendergewebes
mit einem Photosensibilisator, gefolgt von Lichtexposition und dann Transplantation. Ähnliche
photodynamische Verfahren wurden zuvor primär zur Zerstörung von Geweben, wie zum Beispiel
Tumorgeweben, atherosklerotischen Plaques, oberflächlichen
Hauterkrankungen und unerwünschten
Pathogenen im Blut, eingesetzt (Levy et al., US-Patente Nr. 5,283,255,
erteilt am 1. Februar 1994, 4,883,790, erteilt am 28. November 1989;
4,920,143, erteilt am 24. April 1990; 5,095,030, erteilt am 10.
März 1992;
und 5,171,749, erteilt am 15. Dezember 1992. Siehe auch Dougherty
et al., US-Patente Nr. 4,932,934, erteilt 12. Juni 1990; 4,889,129,
erteilt 26. Dezember 1989; 5,028,621, erteilt 2. Juli 1991; 4,866,168,
erteilt am 12. September 1989; 5,145,863, erteilt am 8. September
1992; und 4,649,151, erteilt am 10. März 1987.
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Das
US-Patent 4,866,168 an Dougherty et al. offenbart zum Beispiel eine
Zusammensetzung, die unter dem Warenzeichen „Photofrin II" angeboten wird,
die durch Rückgewinnung
des Aggregatanteils des Hämatoporphyrin-Derivats
mit hohem Molekulargewicht erhalten wird. Als ein anderes spezifisches
Beispiel offenbart US-Patent 4,883,790 an Levy et al. die Verwendung
einer Gruppe verwandter Verbindungen, die als „Monohydrobenzoporphyrine" für analoge
Zwecke bestimmt sind.
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Es
wurde außerdem
die Verwendung vieler verschiedener Photosensibilisatoren von ähnlicher
Struktur beschrieben. Siehe zum Beispiel die Derivate von (1-Hydroxyethyl)deuteroporphyrin,
hydrophoben Hämatoporphyrin-Ethern
und Verbindungen, die aus Methylpheophorbid hergestellt werden (Pandey
et al., US-Patent Nr. 5,002,962, erteilt am 26. März 1991),
Pyropheophorbid-Konjugate (Pandey et al., US-Patent Nr. 5,314,905);
Bacteriochlorophyll-a-Derivate (Dougherty, US-Patente Nr. 5,171,741
und 5,173,504); Monovinyl- und Divinylether-verknüpfte Dimere
(Ward, US-Patent Nr. 4,961,920); Benzoporphyrin-Derivate (Allison
et al., US-Patent Nr. 5,214,036); Dibenzoporphyrin-Verbindungen
(Dolphin et al., US-Patente Nr. 5,308,608 und 5,149,708); die sogenannten „grünen" Porphyrine, wie
zum Beispiel Monobenzoporphyrin-Derivate (Jamieson et al., US-Patent
Nr. 5,087,636); Porphyrin-Verbindungen, die exocyclische Doppelbindungen
enthalten (Chang et al., US-Patent Nr. 5,064,952) und Porfimer-Natrium-Zusammensetzungen
(Clauss et al., US-Patent Nr. 5,244,914). Im Allgemeinen werden
diese Arzneimittel, in einer ersten Annäherung, hinsichtlich ihrer
Verwendbarkeit in Bezug auf die photodynamische Therapie als untereinander
austauschbar angesehen.
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Während die
photodynamische Therapie primär
die Behandlung von Tumorzellen betrifft, wurden zusätzliche
Applikationen zuvor gezeigt. So können diese Photosensibilisatoren
zum Beispiel in Protokollen zur Eliminierung atherosklerotischer
Plaques und bei der Behandlung von Blut und anderer Körperflüssigkeiten
zur Zerstörung
infektiöser
Organismen verwendet werden. Die photodynamische Therapie wurde
jedoch anscheinend noch nicht zur Eradikation von Passenger-Leukozyten
in Spender-Allotransplantatgewebe verwendet.
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Es
ist insbesodere ein erfindungsgemäßer Vorteil, dass im Gegensatz
zu therapeutischen Regimen, die die Verabreichung eines Photosensibilisators
an einen Organismus beinhalten, Spendergewebe am angemessensten
in vitro vor einem eigentlichen Transplantationsverfahren behandelt
werden können.
Auf diese Weise werden mit der Gewährleistung des richtigen Lichtexpositionsniveaus
einhergehende Probleme, von z. B. mit einem mit den Targetzellen
in einem Organismus assoziierten Konjugat, weitgehend umgangen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
resultiert weiter in Transplantaten, die immunologisch in geeigneten Wirten
stabil, biologisch funktionell und dazu fähig sind, vor der Transplantation
gelagert zu werden. Folglich wird erfindungsgemäß die Etablierung einer Bank
aus photodynamisch behandelten Transplantaten ermöglicht,
die zur kurzfristigen Lagerung verwendet werden kann.
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Beschreibung der Erfindung
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Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zur Minimierung der Abstoßung von
Transplantaten in Tieren. Vor der Transplantation wird Spendergewebe,
das Antigenpräsentierende
Zellen (APC) enthält,
mit einem Photosensibilisator in Kontakt gebracht und Licht mit
einer Wellenlänge
ausgesetzt, das vom Photosensibilisator für eine Zeitdauer absorbiert
wird, die zur Depletion der APC ausreichend ist. Diese Behandlung
tötet nicht
die Keratinozyten, sie kann jedoch ihre Expression, sowohl von Klasse-I-
als u/oder Klasse-II-Antigenen als auch die von ihnen sezernierten
Cytokine, dergestalt verändern,
dass die Immunogenität
der Haut selbst vermindert wird.
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Eine
erfindungsgemäße Ausführungsform
ist die Verwendung eines Photosensibilisators zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Verminderung der Immunogenität von Spendergewebe, enthaltend
Antigen-präsentierende
Zellen (APC), während
der photodynamischen Therapie unter Bedingungen, die für die genannten APC
unter Verwendung einer Photosensibilisator-Menge von 0,1 bis 2 μg/ml nicht
cytotoxisch sind.
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Das
Arzneimittel kann in einem Verfahren verwendet werden, das Folgendes
umfasst:
- a. Kontaktieren des Spendergewebes
mit einem Photosensibilisator zum Erhalt eines modifizierten Spendergewebes;
- b. Exposition des genannten modifizierten Spendergewebes gegenüber Licht
mit einer Wellenlänge,
das von genanntem Photosensibilisator für eine Zeit absorbiert wird,
die zur funktionellen Attenuierung der APC im Spendergewebe ausreicht;
und
- c. Transplantation des Spendergewebes enthaltend modulierte
APC in das Gewebe eines Empfängers.
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Eine
andere erfindungsgemäße Ausführungsform
stellt ein Verfahren zur Behandlung eines Spendergewebes bereit,
das Antigen-präsentierende
Zellen (APC) enthält,
welches Verfahren Folgendes umfasst:
- (a) Kontaktieren
des Spendergewebes mit einem Photosensibilisator zum Erhalt eines
modifizierten Spendergewebes und
- (b) Exposition des genannten modifizierten Spendergewebes gegenüber Licht
mit einer Wellenlänge,
das von genanntem Photosensibilisator für eine Zeit absorbiert wird, die
zur funktionellen Attenuierung der APC im Spendergewebe, unter Bedingungen,
die für
die genannten APC nicht cytotoxisch sind und unter Verwendung einer
Photosensibilisator-Menge von 0,1 bis 2 μg/ml, ausreicht.
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Gemäß einer
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird eine Zusammensetzung von Substanzen bereitgestellt, die ein
Spendergewebe von einem Spender umfasst, wobei das Spendergewebe
Antigen-präsentierende
Zellen (APC) enthält
und in Beimischung mit einem Arzneimittel vorliegt, das einen Photosensibilisator
bei einer Konzentration von 0,1 bis 2 μg/ml umfasst.
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In
einer Ausführungsform
liegt der Photosensibilisator in der Form eines Konjugats vor, umfassend eine
targetspezifische Komponente zur Verstärkung der Interaktion zwischen
dem Photosensibilisator und den Target-APC. Der Photosensibilisator
vermittelt die Zerstörung
der APC, wenn das Allotransplantat bei einer geeigneten Wellenlänge, die
vom Photosensibilisator absorbiert wird, bestrahlt wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt die Struktur von BPD-Verbindungen,
die als erfindungsgemäße Photosensibilisatoren
besonders nützlich
sind.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird das
Spendergewebe, wie nachstehend beschrieben, vor der Transplantation von
Spendergewebe mit einem Photosensibilisator kontaktiert. Der Begriff „Spendergewebe" umfasst jedwede transplantierbaren
oder implantierbaren Gewebetypen von einem Spender mit Ausnahme
des Empfängers, die
APC enthalten. Bei dem erfindungsgemäß verwendeten Spendergewebe
kann es sich um jedes aus einer großen Reihe verschiedener Gewebe,
wie zum Beispiel Weichteilgewebe, wie zum Beispiel die Amnionmembran
eines Neugeborenen, Knochenmark, hämatopoietische Vorläuferzellen,
Kollagen und Knochenprotein zur Stimulation des Knorpelgewebewachstums;
Organe, wie zum Beispiel Haut, Herz, Leber, Milz, Pankreas, Schilddrüsenlappen,
Lungen, Nieren, tubuläre
Organe (z. B. Darm, Blutgefäße oder Ösophagus);
und Teile von Organen, wie zum Beispiel Herzklappen und isolierte
Zellen oder Zellcluster, wie zum Beispiel die Inselzellen des Pankreas
oder Leberzellen, handeln.
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Tubuläre Organe
können
zum Ersatz geschädigter
Anteile des Ösophagus,
der Blutgefäße oder
des Gallengangs verwendet werden. Hauttransplantate können nicht
nur für
Verbrennungen, sondern auch als ein Verband für den beschädigten Darm oder zum Schließen bestimmter
Defekte, wie zum Beispiel einer Zwerchfellhernie, verwendet werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform stellt das Spendergewebe Hautgewebe
oder pankreatische Inselzellen dar.
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Der
Begriff „Transplantat", wie hierin verwendet,
verweist auf biologisches Material, das sich von einem Spender zur
Transplantation in einen Empfänger
herleitet. Der Begriff „Transplantation" und Variationen davon
verweisen auf die Insertion eines Transplantats in einen Empfänger, ob
die Transplantation syngen (wenn der Spender und der Empfänger genetisch
identisch sind), allogen (wenn der Spender und Empfänger von
verschiedener genetischer Herkunft, aber von der gleichen Spezies
sind) oder xenogen (wenn der Spender und der Empfänger von
verschiedenen Spezies sind) ist. In einem typischen Szenario ist
folglich der Wirt ein Mensch und das Transplantat ist ein Isotransplantat,
das sich von einem Menschen gleicher oder verschiedener genetischer
Herkunft herleitet. In einem anderen Szenario leitet sich das Transplantat
von einer Spezies her, die sich von der unterscheidet, in die es
transplantiert wird, einschließlich
Tieren von phylogenetisch weitgehend getrennten Spezies, zum Beispiel
ein Pavianherz, das in einen humanen Wirt transplantiert wird.
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Das
Spendergewebe kann aus jedweder Quelle entnommen werden, ob von
Leichen oder lebenden Spendern. Beispiele geeigneter Spender schließen lebende
Tiere, wie zum Beispiel Labortiere, wie zum Beispiel Hunde, Katzen,
Mäuse,
Ratten, Wüstenspringmäuse, Meerschweinchen,
Kühe, Primaten
oder Menschen, ein. Spender sind bevorzugt Säuger, einschließlich Menschen.
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Humane
Spender sind bevorzugt freiwillige, blutsverwandte Spender, die
bei einer körperlichen
Untersuchung normal und von der gleichen wichtigen AB0-Blutgruppe sind,
weil das Überqueren
wichtiger Blutgruppenschranken das Überleben eines Allotransplantats
gefährden
kann. Es ist jedoch möglich,
zum Beispiel eine Niere eines Spenders des 0-Typs in einen Empfänger des
A-, B- oder AB-Typs zu transplantieren.
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Der
Begriff „Allotransplantat" verweist auf Zellen
und Gewebe, die von einem Spender der gleichen Spezies wie der Empfänger herstammt
oder sich von ihnen herleitet. Der Spender ist bevorzugt von der
gleichen Spezies wie der Empfänger.
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Der
Begriff „Empfänger", wie hierin verwendet,
verweist auf jedweden kompatiblen Transplantatwirt. Unter „kompatibel" versteht man einen
Wirt, der das gespendete Transplantat annimmt. Beispiele potenziell nützlicher
Empfänger
schließen
Tiere, bevorzugt Säuger,
wie zum Beispiel landwirtschaftliche Nutztiere, zum Beispiel Pferde,
Kühe oder
Schafe; Haustiere, wie zum Beispiel Hunde oder Katzen; Labortiere,
wie zum Beispiel Mäuse,
Ratten, Wüstenspringmäuse oder
Meerschweinchen; oder Primaten, wie zum Beispiel Affen oder Menschen,
ein. Der Empfänger
ist am bevorzugtesten ein Mensch. Wenn sowohl der Spender des Transplantats
als auch der Wirt Menschen sind, wird bevorzugt ein Matching von
Antigenen der Klasse-II-HLA durchgeführt, um auf diese Weise die
Histokompatibiltät
zu verbessern.
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Photosensibilisatoren
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Im
Allgemeinen ist jedwede Verbindung eine unter einer großen Reihe
verschiedener Verbindungen, die in der klassischen photodynamischen
Therapie nützlich
sind, zur erfindungsgemäßen Verwendung
geeignet. Wie dem Durchschnittsfachmann bekannt sein wird, stellen
die Porphyrin-verwandten Verbindungen eine wichtige Klasse bekannter
Photosensibilisatoren dar. Wie vorstehend ausführlich beschrieben wurde, schließen diese
Arzneimittel folgende ein: Hämatoporphyrin-Derivate,
die Fraktion des Hämatoporphyrin-Derivats mit
hohem Molekulargewicht, das als die Photosensibilisator-Zusammensetzung Photofrin
II vertrieben wird und die aktiven Komponenten davon, verschiedene
synthetische Derivate von Porphyrinen, wie zum Beispiel die Monohydrobenzoporphyrine,
auf die auch als auf Benzoporphyrin-Derivate oder BPD verwiesen
wird; grüne
Porphyrine; und verschiedene andere polycyclische Verbindungen,
von denen angenommen wird, dass sie bei Bestrahlung Singulett-Sauerstoff
generieren, wobei sie folglich zur Zerstörung des Gewebes führen.
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Verfahren
zur Herstellung geeigneter Photosensibilisator-Verbindungen werden
in den vorstehend beschriebenen Patenten und in den darin zitierten
Veröffentlichungen,
vollständig
offenbart. Der Photosensibilisator ist bevorzugt BPD.
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Im
Prinzip handelt es sich bei dem kritischen Merkmal eines jeden Photosensibilisators
um seine Neigung, wenn er Licht einer Wellenlänge ausgesetzt wird, die vom
Photosensibilisator absorbiert werden kann, eine cytotoxische Wirkung
auf Zellen, in denen er lokalisiert ist, auszuüben. Während angenommen wird, dass in
vielen Fällen
die cytotoxische Wirkung auf die Bildung von Singulett-Sauerstoff
bei Exposition zurückzuführen ist,
ist die genaue Funktionsform erfindungsgemäß nicht kritisch.
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Wie
in den vorstehenden Patenten von Dougherty et al. ausführlich besprochen
wurde, sind in der Regel eine Anzahl zusätzlicher spezifischer Eigenschaften
mit wirksamen Photosensibilisatoren assoziiert. Unter den Eigenschaften
der Photosensibilisatoren im Allgemeinen, die von besonderer Signifikanz
bei der erfindungsgemäßen praktischen
Ausführung
sind, befinden sich eine relative Abwesenheit von Toxizität auf Zellen bei
Abwesenheit der photochemischen Wirkung und eine bereitwillige Clearance
aus Geweben in Abwesenheit einer targetspezifischen Interaktion
zwischen bestimmten Zellen und dem Photosensibilisator.
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Die
erfindungsgemäßen Photosensibilisatoren
weisen bevorzugt ein Absorptionsspektrum auf, das im Wellenlängenbereich
zwischen 350 nm und 1200 nm liegt, wobei das Absorptionsspektrum
auf die gewünschte
Penetration auf eine Weise spezifisch zugeschnitten werden kann,
von der bekannt ist, dass sie per se bevorzugt zwischen ca. 400
und 900 und am bevorzugtesten zwischen 600 und 800 liegt.
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Die
erfindungsgemäßen Photosensibilisatoren
werden auf eine Weise dosiert, die der guten medizinischen Praxis
entspricht, wobei der Beschaffenheit der Transplantation und der
zu behandelnden Erkrankung, der Spezies des Empfängers, der Erkrankung des individuellen
Empfängers,
dem Vorliegen von jedwedem anderem Arzneimittel im Spendergewebe
oder im Körper
des Empfängers
und anderen den Fachleuten bekannten Faktoren Rechnung zu tragen
ist. Eine therapeutisch wirksame Photosensibilisator-Menge, die
zum Kontaktieren des Transplantats verwendet wird, ist eine Menge,
die zur Reduktion der Immunogenität des Transplantats wirksam
ist, so dass es mit dem Empfänger
kompatibel ist und nicht abgestoßen wird. Die allgemein wirksame
Menge für
diesen Zweck liegt im Bereich von 0,1 bis 2,0 μg/ml und bevorzugt von ca. 0,25
bis ca. 1,0 μg/ml.
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Der
Photosensibilisator kann mit einem Immunsuppressivum oder mehr Immunsuppressiva
zur Verstärkung
der immunsuppressiven Wirkung auf das Transplantat kombiniert werden.
Die wirksame Menge dieser anderen Mittel hängt von der Menge des in der
Formulierung anwesenden Photosensibilisators, dem Transplantattyp,
der Ursache der Transplantation, dem Ort der Abgabe, dem Verabreichungsverfahren,
dem Verabreichungsplan, anderen vorstehend besprochenen Faktoren
und anderen dem Fachmann bekannten Faktoren ab.
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Der
Photosensibilisator wird in der Regel durch sein Mischen bei Umgebungstemperaturen,
geeignetem pH und dem gewünschten
Reinheitsgrad, mit einem oder mehr physiologisch verträglichem/n
Träger(n), d.
h. Trägern,
die für
die Empfänger
bei den eingesetzten Dosierungen und Konzentrationen nicht toxisch
sind, formuliert. Der pH der Formulierung hängt hauptsächlich vom jeweiligen Gebrauch
und der Konzentration des Photosensibilisators ab, liegt aber bevorzugt
im Bereich irgendwo von ca. 3 bis ca. 8.
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Der
Photosensibilisator wird bevorzugt bei neutralem pH (z. B. bei ca.
6,5 bis ca. 7,5) aufrechterhalten, um sein Kleben an den Behältnissen,
in die er gegeben wurde, zu verhindern, so wie es bei pH-Werten
auftritt, die sich den physiologischen Spiegel annähern und
um die Aktivierung des Photosensibilisators zu gewährleisten.
Folglich stellt die Formulierung in einer Elektrolytlösung, die
einen ausgeglichenen Salzpuffer bei pH 6,5, aber kein fetales Rinderserum
(„FBS") enthält, eine
geeignete Ausführungsform
dar. Der Grund, dass FBS ausgelassen wird, ist darauf zurückzuführen, dass
es antigene Komponenten enthält,
welche die Reaktion des Allotransplantats exazerbieren könnten. Wenn
der Photosensibilisator an den Behältnissen klebt, in denen die Transplantate
behandelt werden, wird ein geeigneter nicht antigener Bestandteil,
wie zum Beispiel humanes Serumalbumin, gegebenenfalls in einer Menge
zugefügt,
die den Photosensibilisator nicht bei der Perfusion oder durch Anhaften
des zu behandelnden Transplantats stört.
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Wenn
die Photosensibilisator-Formulierung topisch appliziert werden soll,
wenn sie zum Beispiel vor der Transplantation auf das Hauttransplantat
gestrichen werden soll, ist die Verwendung einer viskosen Lösung, wie
zum Beispiel ein Gel, anstelle einer nicht viskosen Lösung, bevorzugt.
Das Gel kann zum Beispiel durch Mischen der Lösung des Photosensibilisators
mit einem Geliermittel, wie zum Beispiel einem Polysaccharid, bevorzugt
einem wasserlöslichen
Polysaccharid, wie zum Beispiel einer Hyaluronsäure, Stärken und Cellulose-Derivaten,
wie z. B. Methylcellulose, Hydroxyethylcellulose und Carboxymethylcellulose
erlangt werden. Wenn ein Polysaccharid in einer Gelformulierung
anwesend ist, liegt die Menge gewöhnlich im Bereich von ca. 1–90 Gew.-%
des Gels, bevorzugter ca. 1–20%
vor. Beispiele anderer geeigneter Polysaccharide für diesen
Zweck und eine Bestimmung der Löslichkeit
der Polysaccharide sind in
EP
267,015 , veröffentlicht
am 11. Mai 1988, zu finden, deren Offenbarung hierin unter Bezugnahme
inkorporiert ist.
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Wenn
das zu behandelnde Transplantat für eine beliebige Zeitdauer
gelagert werden soll, wird der Photosensibilisator bevorzugt hineinformuliert
oder einer perfluorchemischen Emulsion (die als Blutsubstitut wirkt)
zugefügt,
um zu ermöglichen,
dass hohe Sauerstoffkonzentrationen das Transplantat erreichen.
Derartige Emulsionen umfassen eine Perfluorchemikalie, wie zum Beispiel
Perfluordecalin und/oder Perfluortripropylamin, das mit einem Tensid
in Wasser emulgiert ist. Es wird die Perfluorchemikalie gewählt, die
für den
Empfänger
am wenigsten toxisch ist.
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Beispiele
geeigneter Tenside schließen
die Poloxamer-Tenside ein, die eine Reihe von Molekülen darstellen,
bei denen es sich um Blockcopolymere von Ethylenoxid und Propylenoxid,
entweder allein oder in Beimischung mit einem Phospholipid genommen,
wie zum Beispiel Eilecithin, handelt. Ein anderes Beispiel einer Emulsion,
die im Handel von Green Cross erhältlich ist, stellt Fluosol-DA
20% dar, das Perfluordecalin und Perfluortripropylamin enthält, das
mit dem Poloxamer-Tensid, Pluronic F-68, emulgiert ist. Die Emulsionen
von Perfluorchemikalien und ihre Wirkungen in Säugern werden ausführlicher
in Bollands et al., J. Pharm. Pharmacol., 39: 1021–1024 (1987)
beschrieben.
-
Die
Photosensibilisator-Formulierung zur Verwendung bei der therapeutischen
Verabreichung ist bevorzugt steril. Sterilität wird ohne weiteres durch
sterile Filtration durch Membranen (0,2 Mikron) erreicht. Sobald
der Photosensibilisator formuliert und sterilisiert wurde, könnte er
gegenüber
der oxidativen Denaturierung nicht stabil sein. Lyophilisierte Formulierungen
zur Rekonstitution zum Beispiel, die BPD enthalten, sind jedoch
zur Lagerung geeignet.
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Targeting-Systeme
-
Die
Verwendung dieser Photosensibilisatoren bei der Zerstörung der
Fähigkeit
des Spendergewebes, eine Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion zu initiieren,
wird durch die Konjugation des Photosensibilisators an ein targetspezifisches
Mittel verstärkt.
Der Photosensibilisator kann insbesondere an (1) eine Komponente,
die spezifisch die Antigen-präsentierenden
Zellen (APC) im Spendergewebe direkt targetiert, (2) eine Komponente,
die spezifisch ein Intermediärmaterial
targetiert, welche die APC zum Targetieren durch das Konjugat markiert,
oder (3) T-Zellen für
eine Transplantat-gegen-Wirt-Situation,
konjugiert werden. Sobald das Spendergewebe durch Interaktion mit
dem Konjugat modifiziert wurde, wird es in beiden Fällen auf
eine Weise exponiert, von der per se bekannt ist, dass sie eine
weitgehende Depletion des APC-Pools im Spendergewebe bewirkt.
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Es
werden erfindungsgemäß spezifische
Photosensibilisator-enthaltende Konjugate bereitgestellt, die zum
Targetieren von APC in Allotransplantat-Spendergewebe wie auch als
ein Verfahren zum Zerstören
der APC in Spendergeweben durch die photodynamische Therapie („PDT") allgemein nützlich sind.
Eine in diesem Verfahren nützliche
Formulierung besteht im Wesentlichen aus einem Photosensibilisator
und einem System zum Verknüpfen
eines „Homing-Mittels" mit dem Photosensibilisator.
Eine andere Formulierung umfasst die Kombination eines APC-Targeting-Systems
und eines Photosensibilisators, der mit einem Homing-Mittel für das APC-Targeting-System
konjugiert ist. Das letzendliche Ziel der Abgabe des Photosensibilisators
ist mit beiden Formulierungen identisch.
-
Die
targetierten APC können
durch eine Reihe verschiedenster unterschiedlicher Typen targetspezifischer
Mittel, einschließlich
Komponenten, die für
die MHC-Glycoprotein-Produkte und Lymphokin-Faktoren immunspezifisch
sind, für
die diese Zellen Rezeptoren tragen, zugänglich gemacht werden. Zur
Reaktion mit den MHC-Glycoproteinen können gegen diese Glycoproteine
gebildete Antikörper,
entweder polyklonal oder monoklonal, verwendet werden.
-
Polyklonale
Antiseren werden auf herkömmliche
Weisen, wie zum Beispiel durch Injektion eines geeigneten Säugers mit
Antigen, für
das ein Antikörper
erwünscht
ist, wobei der Antikörper-Spiegel
im Serum gegen das Antigen bestimmt und Antiseren hergestellt werden,
wenn die Titer hoch sind. Präparationen
aus monoklonalen Antikörpern
können
auch auf übliche
Weise hergestellt werden, wie zum Beispiel nach dem Verfahren von
Köhler
und Milstein, Nature, Vol 226, S. 495–497 (1975). „Continuous
Cultures of Fused Cells Secreting Antibody of Predefined Specificity" und European Journal
of Immunol., Vol. 6, S. 511–519
(1976), „Derivation
of Specific Antibody-Producing Tissue Culture and Tumor Lines by
Cellfusion", unter
Verwendung von z. B. Lymphozyten im peripheren Blut oder Milzzellen
aus immunisierten Tieren und Immortalisierung dieser Zellen entweder
durch Virusinfektion, durch Fusion mit Myelomen oder durch andere übliche Verfahren
und Screening auf die Produktion der gewünschten Antikörper durch
isolierte Kolonien.
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Außer den
Antikörpern
können
auch geeignete immunreaktive Fragmente, wie zum Beispiel the Fab-, Fab'- oder F(ab)2-Fragmente, eingesetzt werden. Viele zum
Gebrauch beim Bilden des Targeting-Mechanismus geeignete Antikörper sind
bereits im Stand der Technik erhältlich.
So wird zum Beispiel die Verwendung immunologisch reaktiver Fragmente
als Substitute für
ganze Antikörper
von E. L. Morgan et al., Scand. J. Immunol., Vol 10, S. 395–402 (1979), „Comparison
of the Bindung of Radiolabelled Human IgG and Fc-Fragments to Murine
Spleen Cells" und
Hans P. Kocher et al., The Journal of Immunol., Vol 122, Nr. 4,
S. 1190–1195 (1979), „Tryptic
Degradation of the CH1- und VL-Regionen von OgD und IgE1" beschrieben.
-
Zusätzlich zur
Immunreaktivität
kann unter Verwendung von Rezeptor-Liganden, die Rezeptoren an der
APC-Zelloberfläche
targetieren, zum Beispiel auf der Grundlage der Komplementarität von Konturen
oder Ladungsmustern zwischen dem Rezeptor und Liganden, Targeting
bewirkt werden. Wie hierin verwendet, verweist der Begriff „Rezeptor-Ligand" auf jedwede Substanz,
natürlich
oder synthetisch, die spezifisch an den APC-Zelloberflächen-Rezeptor
bindet. Diese Rezeptor-Liganden schließen Lymphokin-Faktoren, wie
zum Beispiel IL-2 ein.
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Gemäß einer
besonderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird der Photosensibilisator mit einem targetspezifischen Mittel
für ein
Intermediärprodukt
konjugiert, das wiederum für
die APC spezifisch ist. Im Fall von Ia präsentierenden Rattenzellen könnte zum
Beispiel der Maus-Antiratten-Ia-Antiköper als ein Intermediärprodukt
verwendet werden. In diesem Fall würde ein Konjugat des Photosensibilisators,
gekoppelt mit Antimausantikörper,
Zellen, die mit dem murinen Antikörper markiert sind, auf genau
die gleiche Weise wie dies ein Antiratten-Ia-Antikörper umfassendes Konjugat direkt
tun würde,
targetieren.
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Konjugationsverfahren
-
Das
Targeting-System kann unter Verwendung üblicher Verfahren und der Linker-Technologie,
wie sie im Allgemeinen im Stand der Technik bekannt sind und anhand
des Beispiels in den vorstehenden Patenten von Levy et al. beschrieben
sind, direkt an den Photosensibilisator konjugiert werden. Für Proteine,
wie zum Beispiel Ig und andere Polypeptide, kann eine direkte kovalente
Bindung zwischen dem Photosensibilisator und der targetspezifischen
Komponente unter Verwendung von z. B. einem Dehydratisierungsmittel,
wie zum Beispiel einem Carbodiimid, bewirkt werden. Aktive Komponenten
des Konjugats können
selbstverständlich auch
durch die Verwendung von Linker-Verbindungen, die bifunktionell
und dazu fähig
sind, die beiden aktiven Komponenten kovalent miteinander zu verbinden,
miteinander verbunden werden.
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Jedes
im Stand der Technik bekannte wirksame Verfahren, das zum Verbinden
der beiden chemischen Komponenten geeignet ist, fällt in den
erfindungsgemäßen Rahmen.
Unter der Linker-Komponente versteht man im weiteren Sinne eine
kovalente Bindung oder jedwede Linker-Komponente, die im Stand der
Technik unter Verwendung von Standardverfahren erhältlich ist
oder sich daraus herleiten lässt.
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Als
Alternative kann das Targeting durch zusätzliche spezifische Mittel
vermittelt werden. Wie zum Beispiel nachstehend erläutert wird,
kann ein auf den APC-spezifischen Antikörper gerichteter sekundärer Antikörper direkt
mit dem Photosensibilisator verknüpft werden, und das MHC-Glycoprotein-targetierende
Mittel kann als ein Brücke
zwischen dem Immunkonjugat und der targetierten Zelle verwendet
werden.
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Behandlungsprotokoll
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Die
erfindungsgemäße Eliminierung
oder funktionelle Attenuierung von APC oder die Modulation anderer
Hautzellen, wie zum Beispiel Keratinozyten, wird auf eine relativ
einfache Weise durch Kontaktieren des Spendergewebes direkt mit
dem Photosensibilisator bewirkt, der in der Konjugatform vorliegen
kann, unter Bedingungen, welche die Bildung einer starken Assoziation
zwischen dem Photosensibilisator (oder der Target-spezifischen Komponente
eines Photosensibilisator-enthaltenden Konjugats) und den Target-APC
ermöglicht,
während
die Konzentration des Photosensibilisators im Spendergewebe minimiert
wird.
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Der
Kontakt beinhaltet geeigneterweise die Applikation der Zusammensetzung
auf eine oder mehr Oberfläche(n)
des Transplantats oder Inkubieren oder Perfundieren eines Organtransplantats
mit der erfindungsgemäßen Photosensibilisator-Formulierung.
Die Behandlung findet im Allgemeinen mindestens eine Minute, bevorzugt
von ca. 1 Minute bis ca. 72 Stunden und noch bevorzugter von ca.
2 Minuten bis ca. 24 Stunden statt. Die Kontaktzeit hängt von
solchen Faktoren, wie der Konzentration des Photosensibilisators
in der Formulierung, des zu behandelnden Transplantats und dem bestimmten
Typ der Formulierung ab. Die Perfusion wird durch jedwedes geeignete
Verfahren erreicht. So kann zum Beispiel ein Organ über eine
Vorrichtung perfundiert werden, die einen konstanten Druck oder
eine Perfusion bereitstellt, wobei sich ein Druckregler und eine Überlaufsituation
zwischen einer Pumpe und dem Organ befinden. Als Alternative kann
das Organ über eine
abdichtbare Tür
in eine Überdruckkammer
gegeben werden und das Perfusat mittels einer Pumpe, welche die
Flüssigkeit
aus einem Reservoir zieht, an die Kammer abgegeben werden, während erschöpftes Perfusat
gegebenenfalls über
ein Ventil an das Reservoir zurückgeleitet
wird.
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Für Hauttransplantate
kann die Formulierung auf die untere Oberfläche der zu transplantierenden Haut
aufgestrichen oder gesprüht
werden, so dass sich eine Schicht des Photosensibilisators zwischen
der unteren Oberfläche
des Spenders und dem Gewebe des Empfängers befindet. Das Ganzhauttransplantat
wird jedoch bevorzugt in die Photosensibilisator-Zusammensetzung
eingetaucht.
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Der
Kontaktierungsschritt kann über
viele verschiedene Temperaturen stattfinden, wobei nur die Temperaturen,
die zum Denaturieren hoch genug sind oder um eine anderweitig schädliche Wirkung
auf das Transplantat auszuüben
und die Temperaturen, die niedrig genug sind, um die zelluläre Aufnahme
des Photosensibilisators zu minimieren, vermieden werden. Der Kontaktierungsschritt
findet bevorzugt bei einer Temperatur im Bereich von ca. 50°C bis ca.
400°C, bevorzugt
von ca. 150°C
bis ca. 370°C
und am bevorzugtesten bei Umgebungstemperatur statt.
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Im
Anschluss an eine geeignete Verteilung des Photosensibilisators
zur Gewährleistung,
dass er ordnungsgemäß mit den
Target-APC assoziiert ist, wird das auf diese Weise behandelte Spendergewebe
Licht mit einer Wellenlänge
ausgesetzt, das vom Photosensibilisator absorbiert wird und zur
Aktivierung der cytotoxischen Eigenschaften des Photosensibilisators
führt.
Eine derartige Exposition ist im Fach der photodynamischen Therapie
selbstverständlich
vollkommen konventionell. Beispielhafte Verfahren und Vorrichtungen
für diesen
Zweck werden zum Beispiel in den vorstehenden Patenten von Dougherty
et al. beschrieben.
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Nachdem
das Transplantat mit dem Photosensibilisator kontaktiert und dem
Licht ausgesetzt wurde, kann es so lange wie ca. 24–48 Stunden
gelagert werden. Es wird jedoch in einem Transplantationsverfahren bevorzugt
sofort verwendet. Die Lagerfähigkeit
kann, wie vorstehend beschrieben, unter Verwendung eines Blutsubstituts
in der Formulierung (z. B. einer Emulsion von Perfluorchemikalien)
oder durch Perfundieren des Transplantats mit einer Formulierung
des Photosensibilisators, die ein gekühltes isotonisches Mittel und
Antikoagulans enthält,
gefolgt von Glycerol, um das Einfrieren der Transplantate mit wenig
Zerstörung
der Zellen zu ermöglichen,
zu verbessern, wie in
JP 60061501 ,
veröffentlicht
am 9. April 1985, beschrieben wird. Das Transplantat kann außerdem mit
verschiedenen Flüssigkeiten,
welche die Formulierung einschließen, konserviert werden, während die
Organe auf Gefriertemperaturen gekühlt werden, um das Organ semipermanent ohne
Zellnekrocytose zu konservieren.
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Vor
der Transplantation wird das Transplantat zur Entfernung der Photosensibilisator-Zusammensetzung
bevorzugt gewaschen, wie zum Beispiel durch ihr Eintauchen in eine
physiologische Kochsalzlösung oder
durch andere für
diesen Zweck geeignete Mittel. Vor der Transplantation können dem
Empfänger
auch eine oder mehr spenderspezifische Bluttransfusionen mit mononukleären Zellen
in mit PDT-behandeltem peripherem Blut zur Unterstützung des Überlebens
des Transplantats gegeben werden. Ein alternatives Verfahren besteht
darin, den Empfänger
vor der Transplantationsoperation einer totalen lymphatischen Bestrahlung zu
unterziehen. Es können
vor der Transplantation jedwedes andere Verfahren, das für den jeweiligen
Transplantatempfänger
vorteilhaft wäre,
als ein Teil des erfindungsgemäßen Verfahrens
durchgeführt
werden.
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In
einigen Fällen
ist es wünschenswert,
die Oberfläche
des Transplantats dergestalt zu modifizieren, um positiv oder negativ
geladene Gruppen, wie zum Beispiel unter Verwendung einer geeigneten
Aminosäure oder
eines Polymers oder durch Anlagern einer physiologisch verträglichen
Quelle geladener funktioneller Gruppen, bereitzustellen. Eine negativ
geladene Oberfläche
ist zum Beispiel für
Blutgefäße geeignet,
um die Blutgerinnung zu vermindern. Es ist unter bestimmten Umständen auch
wünschenswert,
die Oberfläche
durch Kopplung, von zum Beispiel Phenylalanin, Serin oder Lysin
an die Oberfläche,
hydrophob oder hydrophil zu machen. Ein für diese Oberflächenmodifikationen
besonders wirksames Immunsuppressivum stellt Glutaraldehyd dar.
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Das
Transplantationsverfahren selbst hängt von der jeweiligen zu behandelnden
Erkrankung, dem Zustand des Patienten usw. ab. Der Arzt wird das
geeignete Verfahren zur Anwendung in jedem gegebenen Fall erkennen.
Die Transplantate werden optional systematisch während der kritischen postoperativen
Periode (die ersten drei Monate) unter Verwendung von jedwedem geeigneten
Verfahren, wie zum Beispiel Angiographie mit einem intravenösen Radionuklid, überwacht.
Nach der Transplantation wird oft eine Immunsuppressionstherapie
unter Verwendung eines geeigneten Immunsuppressivums als wichtige
Maßnahme
zur Gewährleistung
des Überlebens
des Transplantats eingesetzt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann ergänzt
werden durch die oder in Kombination mit den gleichen oder reduzierten
Dosierungen des Immunsuppressivums, das dem Spender systemisch,
dem Spendergewebe in vitro oder dem Empfänger entweder lokal oder systemisch
verabreicht wird, verwendet werden. Unter dem Begriff „Immunsuppressivum", wie hierin verwendet,
versteht man die Substanzen, die auf die Suppression oder Maskierung
des Immunsystems des Wirtes wirken, in den das Transplantat transplantiert
wird. Dies würde
Substanzen einschließen,
welche die Cytokinproduktion unterdrücken, die Eigenantigenexpression
downregulieren oder unterdrücken
oder die MHC-Antigene maskieren.
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Beispiele
dieser Mittel schließen
folgende ein: 2-Amino-6-aryl-5-substituierte Pyrimidine, Azathioprin oder
Cyclophosphamid, Bromocryptin, Glutaraldehyd, antiidiotypische Antikörper für MHC-Antigene,
Ciclosporin A, ein oder mehr Steroid(e), bevorzugt Corticosteroide
und Glucocorticosteroide, wie zum Beispiel Prednison, Methylprednisolon
und Dexamethason; Antikörper
gegen Interferon-Gamma, Antikörper
gegen den Tumornekrosefaktor-α,
Antikörper
gegen den Tumornekrosefaktor-β,
Antikörper
gegen Interleukin-2, Antikörper gegen
den Cytokin-Rezeptor, wie zum Beispiel Antikörper gegen den IL-2-Rezeptor,
heterologes Antilymphozytenglobulin; Pan-T-Antikörper, bevorzugt monoklonale
Antikörper
OKT-3, Antikörper
gegen CD4; Streptokinase, Streptodornase; oder RNA oder DNA vom
Wirt.
-
Eine
wirksame Menge, die durch diese Erwägungen ermittelt wird, stellt
die Mindestmenge dar, die zur Verhinderung einer Immunantwort, die
zur Abstoßung
des Transplantats durch den Empfänger
führen
würde, notwendig
ist, aber so viel wie erforderlich ist, um eine längere Überlebenszeit
des Transplantats zu erreichen. Eine derartige Menge liegt bevorzugt
unter der Menge, die für
den Empfänger
toxisch ist oder den Empfänger signifikant
infektionsanfälliger
macht. Die Menge des erfindungsgemäß erforderlichen Immunsuppressivums ist
in der Regel niedriger als die, die normalerweise für transplantierte
Transplantate, die nicht vorbehandelt wurden, erforderlich ist,
und hängt
von den individuellen Umständen
ab, die das Transplantat und den Typ des verwendeten Immunsuppressivums
umgeben.
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Eine
vollkommen pharmazeutisch wirksame Menge des Immunsuppressivums,
Ciclosporin A, das parenteral verabreicht wird, liegt als ein spezifisches
Beispiel pro Dosis im Bereich von ca. 0,1 bis 20 mg/kg des Körpergewichts
des Patienten pro Tag im Vergleich zum typischen Bereich von ca.
5 bis ca. 15 mg/kg/Tag Ciclosporin A, das derzeit in der konventionellen
immunsuppressiven Therapie verwendet wird. Für Nierentransplantate besteht
die übliche
Praxis darin, über
kurze Perioden massive Glucocorticosteroid-Dosen, z. B. Methylprednisolon
in Dosen von mehreren Gramm pro Tag über 3 bis 5 Tage, gefolgt von
20 bis 100 mg Prednison, ohne photodynamische Vorbehandlung des
Transplantatgewebes zu verabreichen. Mit der erfindungsgemäßen Vorbehandlung
wären signifikant
niedrigere Dosen nützlich.
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Wie
vorstehend angemerkt wurde, unterliegen diese vorgeschlagenen Mengen
des Immunsuppressivums sehr weitgehend dem therapeutischen Ermessen.
Der Schlüsselfaktor
bei der Auswahl einer angemessenen Dosis und eines Plans stellt
das erhaltene Ergebnis dar, d. h. das Langzeitüberleben des Transplantats. So
könnte
zum Beispiel entweder initial zur Behandlung der hyperakuten Transplantatabstoßung, die
der Antikörper-vermittelten
Transplantatzerstörung
zugeschrieben werden kann, oder in einem späteren Stadium, das durch eine
plötzliche
Abnahme der Transplantatfunktion gekennzeichnet ist, ein relativ
hohe Dosis benötigt werden.
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Wenn
ein Immunsuppressivum verwendet wird, kann es durch jedwedes geeignete
Mittel, einschließlich
parenteral und gegebenenfalls zur lokalen immunsuppressiven Behandlung,
als intraläsionale
Gabe verabreicht werden. Parenterale Infusionen schließen die
intramuskuläre,
intravenöse,
intraarterielle, intraperitoneale oder subkutane Verabreichung ein.
Wenn außerdem
ein Immunsuppressivum verwendet wird, wird es zweckmäßigerweise
durch gepulste Infusion, insbesondere in absteigenden Dosen oder
durch Dauerinfusion verabreicht.
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Die
folgenden Beispiele sind zur Erläuterung,
aber nicht zur Einschränkung
der Erfindung beabsichtigt:
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Beispiel 1
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Herstellung
eines BPD-Ra-MIg-Konjugats
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Der
in 1 gezeigte Photosensibilisator
BPD-MA wird im Dunkeln von einer Konzentration von 1 mg/ml auf 200
pg/ml in phosphatgepufferter Kochsalzlösung verdünnt und mit einer bekannten
Menge Ratten-Antimaus-Ig (RaMIg), das von den Cedar Lane Laboratories
erhalten oder durch Immunisieren von Kaninchen mit Mausimmunglobulin
und Reinigen der Antikörper über immunabsorbierenden
Säulen
erhalten wurde. Das Gemisch wird eine Stunde im Dunkeln bei Raumtemperatur
inkubiert, und das resultierende Konjugat wird über Nacht durch eine Membran,
die für
Moleküle
mit einem Molekulargewicht von weniger als 12–14 kD permeabel ist, gegen
drei Liter PBS bei 4°C
dialysiert. Modellstudien mit markierter BPD-MA zeigen, dass das zurückgehaltene
Konjugat ein Verhältnis
von BPD : Ak von 10–20
aufweist. Das Retentat von der Dialyse wird dann eingefroren und
lyophilisiert und im Dunkeln gelagert.
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Beispiel 2
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Behandlung
eines Allotransplantatgewebes mit dem Konjugat
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Das
Pankreasinselgewebe des Spenders wurde aus Ratten wie folgt isoliert:
Männliche
SD-Ratten (200–250
g) wurden mit intraperitoneal gegebenem Urethan (100 mg/kg) anästhesiert,
und mittels einer Mittellinien-Laparotomie wurde Herz-Atem-Stillstand mit bilateralem
Pneumothorax induziert. Der proximale Choledochus wurde kanüliert und
distal an seinem Eintrittspunkt in das Duodenum okkludiert. Der
Pankreas wurde dann auf eine retrograde Weise mit kalter (4°C) Kollagenase-Lösung (Typ
XI, Sigma Chemicals) bei einer Konzentration von 0,42 mg (650 U)
pro ml erweitert. Nach der Distension mit Kollagenase in situ, wurde
eine Totalpankreatektomie durchgeführt.
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Die
Drüsen
wurden 22 Minuten in einem Wasserbad von 37°C verdaut. Die verdauten Drüsen wurden durch
Triturierung durch eine sterile silikonisierte Pipette dispergiert.
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Der
Rohgewebebrei wurde durch ein Siebfilter von 200 Mikron gegeben,
um unverdaute Ducti, Blutgefäße und Lymphknoten
zu entfernen und wurde dann durch einen diskontinuierlichen Dextrangradienten, bestehend
aus zwei Monolayers mit einem spezifischen Gewicht von 1,065 bzw.
1,031, zentrifugiert. Das weniger dichte Inselgewebe wurde aus der
Monolayer-Grenzfläche
aspiriert, gewaschen und weiter durch Handauslese unter einem Präpariermikroskop
gereinigt. Unter Verwendung dieses Verfahrens wurden 300–400 funktionell
und morphologisch intakte Inseln pro Pankreas geerntet.
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Die
Inseln wurden einen Tag in Ham's
F-12-Medium, ergänzt
mit 25% Kälberserum,
15 mM HEPES-Puffer und 1% Strepfungizon, in vitro kultiviert. Die
kultivierten Inseln wurden mit im Handel erhältlichem Maus-Antiratten-Ia-monoklonalem
Antikörper
(bezeichnet als OX-6), erhältlich
von SeraLab bei 0,2 mg/ml für Stunden
bei °C initial
inkubiert. OX-6 ist immunspezifisch gegen das Klasse-II-MHC-Produkt.
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Portionen
der mit OX-6 behandelten Inseln wurden mit (1) Ra-MIgG-BPD-Konjugat
mit einem Verhältnis
von 6,5 BPD : 1 Ak; (2) das gleiche Konjugat bei einem Verhältnis von
20 BPD : 1 Ak; (3) ein BPD-Konjugat mit dem irrelevanten Antikörper-GA-7sIgG
bei 6,5 BPD : 1 Ak; (4) BPD allein und (5) Medium allein 2 Stunden bei
20°C im
Dunkeln inkubiert. Die Inkubationsgemische wurden dann 10 Joule/cm2 Lichtenergie bei einer Wellenlänge von
400–800
nm ausgesetzt. Die bestrahlten Kulturen wurden dann histologisch
und auf APC-Depletion untersucht.
-
Beispiel 3
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Charakterisierung des
Spendergewebes
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In
den histologischen Studien wurden ca. 75–100 Inseln, die mit dem Konjugat
von 6,5 BPD : 1 Ak behandelt wurden, unter die Nierenkapsel der
syngenen Empfänger-SD-Ratten
und allogenen WF-Ratten transplantiert. Sowohl bei den syngenen
als auch allogenen Transplantationen wiesen alle Empfänger erfolgreiche Ergebnisse
auf. Es wurde insbesondere, sowohl in syngenen als auch allogenen
Transplantaten, ein vollständiger
Ersatz des Transplantats durch Lymphozyteninfiltrat und keinem identifizierbaren
endokrinen Gewebe beobachtet.
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In
den Studien zur APC-Depletion wurden die Inseln mit dem OX-6-Antikörper primär immungefärbt. Die
so behandelten Zellen wurden einer sekundären Färbung mit FITC-markiertem Ziegen-Antimaus-Ig
(Jackson Laboratories) markiert und der Fluoreszenzmikroskopie unterzogen.
In Präparaten,
die mit den Konjugaten behandelt wurden, wurden keine identifizierbaren
Klasse-II-MHC-Zellen gesehen. In den Kontrollen (Konjugat mit irrelevantem
Antikörper,
BPD allein und Medium), wurde jedoch das Vorliegen dieser Zellen
anhand der Fluoreszenzmikroskopie nachgewiesen, da die FITC-markierten
sekundären
Antikörper
die APC markierten und eine grüne
Fluoreszenz ausstrahlten.
-
Beispiel 4
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Prävention
der Abstoßung
des Hautallotransplantats
-
Zur
Festlegung einer Ausgangslinie, welche die minimale Abstoßung darstellt,
wurden neun Syngrafts (bei dem Spender und Empfänger handelt es sich um das
gleiche Tier) an BALB/c-Mäusen
gemäß dem Standardverfahren
(Billingham et al., „The
Technique of Free Skin Grafting in Mammals", J. Exp. Biol., 28: 385–99 (1951))
wie folgt durchgeführt:
Die zu transplantierende Trunkushaut der Maus wurde rasiert und
enthaart. Die Maus wurde dann durch intraperitoneale Injektion eines
Gemischs aus 20 Tl Ketamin-Hydrochlorid, 10 Tl Xylasin und 70 Tl
PBS anästhesiert,
worauf die Gewinnung einer Haut in voller Dicke (1 cm × 1 cm)
durch sorgfältige
Dissektion erfolgte, wobei ein geeignetes Transplantationsbett gelassen
und darauf geachtet wurde, dass das Panniculus carnosus intakt blieb.
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Die
autologenen Hauttransplantate wurden dann wieder an der Transplantationsstelle
appliziert und durch Applizieren einiger, ca. vier Topfen, Vetbond-Gewebekleber
an der Grenzfläche
zwischen Transplantat und Transplantatbett an Ort und Stelle befestigt.
Das Transplanat wurde mit Petroleumgel-beschichteten Gazeschwämmen hinuntergedrückt, und
das Transplantat und die Schwämme
wurden mit Vetrap-Bandagestreifen, die zur Bildung eines „Körperstützverbandes" um den Körper gewickelt
wurden, an Ort und Stelle gehalten.
-
Die
Erfolgsrate für
Langzeitsyngrafts, d. h. über
120 Tage, war höher
als 90%. Die Transplantatabstoßung
wurde als vollkommen erachtet, wenn mindestens eine 80%ige Nekrose
des Transplantats auftrat. Das Überleben
des Transplantats wurde als ein Mittelwert bezogen auf die Überlebenszeit
in Tagen ± der
Standardabweichung ausgedrückt.
-
Die
allogenen Hauttransplantate zwischen C57BL/6-Mäusen (Spender, H-2b)
und BALB/C-Mäusen (Empfänger, H-2d) wurden auch unter Verwendung der gleichen
Verfahren wie vorstehend beschrieben, außer dass jedes Hauttransplantat
aus einer Spendermaus entnommen und auf das Transplantatbett einer
anderen Empfängermaus
aufgelegt wurde, als Kontrollen durchgeführt. Die Trunkushaut der Spendermaus
wurde, um es kurz zu fassen, rasiert und enthaart, dem anschließend die
Gewinnung von Ganzhauttransplantaten (1 cm × 1 cm) folgte. Die Empfängermäuse wurden
rasiert und dann durch intraperitoneale Injektion eines Gemischs von
20 Tl Ketamin-Hydrochlorid, 10 Tl Xylasin und 70 Tl PBS anästhesiert.
Das Transplantatbett von jedem Empfänger wurde durch sorgfältige Dissektion
der Trunkushaut (1 cm × 1
cm) vorbereitet, wobei darauf geachtet wurde, dass das Panniculus
carnosus intakt blieb. Die Transplantate wurden am allogenen Transplantationsort
aufgelegt und durch Applizieren von Vetbond-Gewebekleber, Petroleumgel-beschichteten
Gazeschwämmen
und Vetrap-Bandagestreifen zur Bildung eines „Körperstützverbandes" an Ort und Stelle gehalten. Die mittlere Überlebenszeit
betrug 11,1 Tage (1,9 Standardabweichung).
-
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
wurde die an einem Empfänger
zu transplantierende Hautprobe zuerst eine Stunde mit einer Lösung von
1,0 Tg/ml des Photosensibilisators BPD in vitro kontaktiert. Die
Haut wurde dann in einer Elektrolyt-Lösung, die kein fetales Rinderserum
(„FBS") enthielt, 30 Minuten
suspendiert und Rotlicht von Lichtemitterdioden („LED") (10 J/cm2 bei 690 nm ± 10 nm) ausgesetzt. Im Anschluss an
diese Lichtbehandlung wurde die ausgesetzte Haut in eine Empfängermaus
wie vorstehend beschrieben transplantiert. Das Tier wurde ab dem
8. Tag nach der Transplantation auf Abstoßung überwacht. Die mittlere Überlebenszeit
für die
Allotransplantate nahm auf 18,5 Tage (2,1 Standardabweichung) zu.
-
Diese
Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle I zum einfachen Vergleich
in Tabellenform dargestellt.
-
-
Die
Ergebnisse deuten darauf hin, dass die immunmodulatorische Wirkung
der photodynamischen Behandlung auf zu transplantierendes Gewebe
in einer signifikant verlängerten Überlebenszeit
des Engraftment resultieren könnte.
-
Das
Experiment wurde wiederholt, um die durchgeführten erfindungsgemäßen Allotransplantationen wieder
mit Standard-, Kontrollallotransplantaten zu vergleichen, wobei
die Konzentration (von 0,25 auf 1,0 Tg/ml) des Photosensibilisators
BPD variiert wurde. Die Ergebnisse dieser Tests sind nachstehend
in Tabelle 2 zusammengefasst:
-
-
Da
es den Anschein hatte, dass die zweifache Eskalierung des Photosensibilisators
selbst nicht signifikant die Überlebenszeit
des Engraftment verlängerte,
wurde postuliert, dass die immunmodulatorischen Wirkungen der photodynamischen
Behandlung von zu transplantierendem Gewebe von den selektiven Wirkungen auf
Zellpopulationen in der Haut abhängen
kann und nicht unbedingt auf die bekannte cytotoxische Wirkung der
photodynamischen Therapie zurückzuführen sein
könnte.
-
Beispiel 5
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Histologische
Untersuchung der zu transplantierenden Haut
-
Zur
Untersuchung der Wirkungen der Behandlung von Hauttransplantaten
mit photodynamischer Therapie unter Bedingungen, die in verlängerten Überlebenszeiten
resultieren, wurden Hautproben gewonnen und wie vorstehend beschrieben,
außer
mit einem unterschiedlichen Bereich der Photosensibilisator-Konzentration,
d. h. 0,25 oder 0,50 Tg/ml BPD, behandelt. Einige Gewebe wurden
als Kontrollproben in einer Elektrolytlösung allein inkubiert, ohne
dass irgendein Photosensibilisator anwesend ist. Alle Gewebeproben
wurden über
eine 24-Stunden-Periode inkubiert, wonach eine repräsentative
Anzahl dem Licht ausgesetzt wurden. Wenn gegeben, erfolgte die Lichtexposition
gegenüber
Rotlicht bei einem Energieniveau von 10 J/cm2.
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Alle
Proben wurden dann in Formalin gegeben und der histologischen Untersuchung
unterzogen. Die in Elektrolytlösung
allein inkubierten Gewebe (Kontrollproben) oder in einer Lösung von
0,50 Tg/ml BPD, ohne Lichtexposition, schienen normal zu sein. Die
mit entweder 0,25 oder 0,50 Tg/ml BPD behandelten Proben, gefolgt
von einer Behandlung mit Rotlicht, wiesen jedoch die folgenden Veränderungen
auf: Nukleusvergrößerung,
perinukleäre
Vakuolisierung, Verminderung der Eosinophilie der Epithelzellen,
Zunahme des cytoplasmatischen Volumens und vergrößerte Interzellularräume zwischen
den Keratinozyten auf der Epitheloberfläche. Es wurde postuliert, dass – basierend
auf diesen histologischen Befunden – die erfindungsgemäße photodynamische
Behandlung eher in einem Grad der Zellschädigung als in Zelltod resultierte.
Der Mechanismus für
diese unerwartete, nicht cytotoxische Wirkung war nicht bekannt.
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Der
Durchschnittsfachmann wird erkennen, dass Modifikationen und/oder
Variationen an dem offenbarten erfindungsgemäßen Gegenstand vorgenommen
werden können,
ohne aus dem Rahmen der nachstehend beanspruchten Erfindung zu kommen.