DE19636328A1 - HLA-Moleküle zur Immunregulation - Google Patents
HLA-Moleküle zur ImmunregulationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft HLA-Moleküle (Humane Leukozyten Antigen) in löslicher
Form, insbesondere als Aggregate, als Medikament zur Eliminierung von
zytotoxischen T-Lymphozyten und regulatorischen T-Zellen, welche das zuvor
genannte Humane Leukozyten Antigen spezifisch erkennen. Darüber hinaus
umfaßt die Erfindung eine Verwendung von insbesondere löslichen Aggregaten
oder Antigeneinheiten von spezifischem Humanem Leukozyten Antigen
(HLA-Moleküle) zur Eliminierung von zytotoxischen T-Lymphozyten und
regulatorischen T-Zellen, welche das zuvor genannte Humane Leukozyten
Antigen spezifisch erkennen.
Nach Transplantationen werden die transplantierten Organe gewöhnlich von
dem Immunsystem des Organempfängers abgestoßen. Dabei erkennen die
zytotoxischen T-Zellen des Empfängers auf den Zellen des Organtransplantates
die Strukturen des Humanen Leukozyten Antigens (HLA) als eine
Fremdstruktur.
Um diese Abstoßungsreaktion zu vermindern, wird der Empfänger lebenslang
mit Medikamenten wie Cyclosporin A und/oder Kortison behandelt. Weiterhin
wird zusätzlich Anti-Lymphozytenserum oder OKT3 Antikörper eingesetzt.
Diese Form der Immunsuppression hat wesentliche Nachteile. Die Toleranzen
sind unspezifisch. Nicht nur das Transplantat, sondern auch Bakterien, Viren
und eukaryotische Keime werden vor dem Immunsystem nicht mehr erkannt
und daher auch nicht mehr effektiv eliminiert. Sonst nicht lebensbedrohliche
Infektionen können tödlich verlaufen (CMV, EBV, . . .). Es können bösartige
Tumore auftreten (ca. 0-20%). Schocksyndrome können sich bei der OKT3
Therapie ereignen (sogenanntes Zytokinfreisetzungs-Syndrom).
HLA-Moleküle und deren Funktion sind seit langem bekannt. Vgl. Jan Klein,
Immunology, The Science of Self-Nonself Discrimination, 1982, New York. So
wurde schon im Jahr 1969 angenommen, daß HLA-Moleküle der Leber eine
Toleranz hervorrufen könnten. Jedoch konnte aus dieser Mutmaßung keine
technische Lehre gewonnen werden. Klarheit über die Mechanismen konnte
nicht gewonnen werden. Der schützende Effekt der gleichzeitig
transplantierten Leber gegen eine Immunabstoßung wurde in klinischen Studien
bestätigt. Vgl. CLAYBERG et al. (1987) Nature 330: 763-765. Wurden
andere Organe zusammen mit der Leber transplantiert, war ein längeres
Überleben des Transplantats zu beobachten. So ist bekannt, daß
HLA-Moleküle in zytotoxischen Test protektiv wirken. Zavazava et al. (1991)
Transplantation 51: 838-812. Die unterschiedlichen HLA-Moleküle rufen
unterschiedliche Reaktionen bei den zytotoxischen T-Zellen und den
T-Helferzellen hervor. HLA-Moleküle der Klasse 1 verhindern eine zytotoxische
Reaktion (Clayberger et al. (1987) Nature, 330: 763-765). Monomere
HLA-Moleküle der Klasse 1 stimulieren T-Zellen nicht. Wogegen die Multimeren
HLA-Moleküle die Interleukin-2-Produktion der T-Zellen anregen. Vgl.
Abastado et al. (1995) J. Exp. Med. 182: 439-447.
Die bisherigen Befunde über die Wirkung von HLA-Molekülen auf die
Transplantat-Abstoßung sind widersprüchlich. Eine klare Lehre zum
technischen Handeln fehlt. Ein klinischer Einsatz von HLA-Molekülen bei der
Behandlung von Immunreaktionen war nicht möglich. Zuviel Umklarheiten
herrschen bei der Interpretation der wissenschaftlichen Daten vor.
Es ist Aufgabe der Erfindung eine spezifische Toleranz oder Immunsuppression
zu induzieren, wobei die nicht-spezifische Suppression vermieden wird.
Die Aufgabe wird durch Aggregate oder Antigeneinheiten von spezifischem
Humanem Leukozyten Antigen (HLA-Moleküle) zur Eliminierung von
zytotoxischen T-Lymphozyten und regulatorischen T-Zellen gelöst,
- a) welche zur Toleranzinduktion bei einer Transplantation oder Transfusion das fremde, dem Spender entsprechende Humane Leukozyten Antigen spezifisch erkennen (allogen);
- b) welche bei einer Autoimmunerkrankung das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen);
- c) welche bei der Behandlung von Infektionskrankheiten, bei denen das Immunsystem körpereigene Strukturen erkennt und zerstört, das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen); und
- d) welche zur Toleranzinduktion oder Suppression bei Allergien das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen).
Darüber hinaus umfaßt die Erfindung eine Verwendung von Aggregaten oder
Antigeneinheiten von spezifischem Humanem Leukozyten Antigen (HLA-Moleküle)
zur Eliminierung von zytotoxischen T-Lymphozyten und
regulatorischen T-Zellen,
- a) welche zur Toleranzinduktion bei einer Transplantation oder Transfusion das fremde, dem Spender entsprechende Humane Leukozyten Antigen spezifisch erkennen (allogen);
- b) welche bei einer Autoimmunerkrankung das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen);
- c) welche bei der Behandlung von Infektionskrankheiten, bei denen das Immunsystem körpereigene Strukturen erkennt und zerstört, das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen); und
- d) welche zur Toleranzinduktion oder Suppression bei Allergien das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen).
HLA-Moleküle umfassen Aggregate und Antigeneinheiten. Aggregate sind
Oligomere von HLA-Antigenen. Derartige Oligomere können aus 2 bis 100
Antigeneinheiten bestehen, bevorzugt sind 5 bis 20, mehr bevorzugt 10-15
Einheiten. Antigeneinheiten sind HLA-Moleküle in ihrer natürlichen
Zusammensetzung aus unterschiedlichen Ketten, so setzt sich zum Beispiel bei
dem HLA-D die Antigeneinheit aus der alpha und der beta Kette zusammen.
Aggregate bedeutet, daß Ketten der HLA-Typen zu Komplexen verbunden sind,
wobei die zusammenhaltenden Kräfte Van-der-Vaal′sche Kräfte,
Wasserstoffbrücken, Ionen-Verbindungen (-NH₃⁺ ⁻OCC-) und kovalente
Bindungen sein können oder ein Gemisch aus verschiedenen Bindungen,
wobei wenigstens eine der Bindung die Bindefunktion übernimmt.
Die HLA-Moleküle als Aggregate oder Antigeneinheiten umfassen ebenfalls
bevorzugt körpereigene Strukturen oder fremde Strukturen, welche in der
Bindungsdomäne vorliegen. Die Strukturen werden bei der
Antigenpräsentation gegenüber T-Zellen gegen Antigen ausgetausche. Sie
liegen in der Größenordnung von einem Peptid mit einer Kette aus 8 bis 13
Aminosäuren vor.
Bevorzugt sind Aggregate, mehr bevorzugt sind lösliche Aggregate. Auch
lösliche Antigeneinheiten sind sinnvoll.
Bekannt sind vor allem die Humanen Leukozyten Antigene A, B, C, DQ und DR.
Auch weitere Antigene werden in der Literatur beschrieben. Von den
zytotoxischen T-Zellen werden die HLA-A, HLA-B und HLA-C (Klasse 1-
Antigene) erkannt. Die HLA-DQ und HLA-DR (Klasse II-Antigene) werden von
weiteren T-Zellen des Immunsystems erkannt, welche eine Immunantwort
verstärken oder abschwächen können. Für die erfindungsgemäße
HLA-Moleküle und deren Verwendung sind beide Typen an Antigenen zu
einzusetzen. In Abbas et al. (1994, zweite Auflage) Gellular and Molecular
Immunology Philadelphia werden die HLA-Typen ausführlich beschrieben.
Quellen für die Oligomeren können Aufreinigungen von löslichen
HLA-Molekülen von Spendern sein. Dieses ist nicht in allen Fällen möglich, da sich
die Aggregate mit gleichbleibender Qualität nicht immer bilden lassen.
Bevorzugt sind HLA-Oligomere, wobei wenigstens die einzelnen Ketten
gentechnologisch hergestellt werden. Die Peptide zur Stabilisierung können
synthetisch hergestellt werden. Die Verknüpfung kann durch Aggregation,
Anlagerung (zum Beispiel Biotin/Streptavidin) oder auch kovalent erfolgen.
Komplexe aus HLA-Molekülen umfassen auch zelluläre Strukturen, bevorzugt
als Peptid, so zum Beispiel eine Sequenz aus 8 bis 13 Aminosäuren, welche
bei der Antigenpräsentation gegen das spezifische Antigen ausgetauscht wird.
Die Aggregate sollen bei Transplantationen ein Zusammensetzung an
Monomeren aufweisen, welche spenderspezifisch ist. Auch ist es möglich
mehrere HLA-Typen zu vermischen, welche eine hohe Wahrscheinlichkeit
besitzen, daß viele Spender wenigstens Unterkombinationen aufweisen.
Vorteilhaft sind Aggregate oder Antigeneinheiten, welche dominant oder
ausschließlich aus den extrazellulären Domänen der HLA-Moleküle bestehen.
Mehr bevorzugt sind Fragmente der extrazellulären Domänen, welche dominant
an der spezifischen Antigenerkennung beteiligt sind. Solche Domänen sind in
Parham et al. (1987) Nature 325: 625 und Santos et al. (1989) PNAS 86: 8936
beschrieben.
Die erfindungsgemäßen, aggregierten, bevorzugt löslichen HLA-Moleküle
besitzen pharmakologische Eigenschaften und sind deshalb als
pharmazeutische Wirkstoffe verwendbar. Die Erfindung umfaßt ebenfalls ein
Arzneimittel, das ein erfindungsgemäßes Aggregat und/oder Antigeneinheit
enthält. Weiterhin gehört zur Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung, die eines der erfindungsgemäßen Aggregate oder
Antigeneinheiten enthält, in Gegenwart von pharmazeutisch verträglichen und
annehmbaren Hilfsstoffen und/oder Trägerstoffen. Derartige Beimengungen
sind in Remington′s Pharmaceutical Science, 15 th ed. Mack Publishing
Company, East Pennsylvania (1980) beschrieben. Ebenfalls umfaßt die
Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung, die erfindungsgemäße
Aggregate und/oder Antigeneinheiten und ein pharmazeutisch verträgliches
Salz oder pharmazeutisch verträgliche Hilfsstoffe und Trägerstoffe enthält.
Die erfindungsgemäße Aggregate und/oder Antigeneinheiten zeigen eine
Inhibierung im zytotoxischen Test, welcher nach 20 Tage nach der einmaligen
HLA-Appliaktion von 0,4 µg/ml bis 1 µg/ml 50% bei einem
Zusammensetzungsverhältnis von Zytotoxischen T Zellen zu Zielzellen von 5 zu
1 besitzt. Höhere Konzentrationen sind anwendbar, ohne das Testsystem zu
stören. Somit sind die erfindungsgemäßen Aggregate und/oder
Antigeneinheiten in Konzentrationen von 0,04 µg/ml bis 10 µg/ml einsetzbar.
Die Versuchsergebnisse der in vitro Tests zeigen, daß die erfindungsgemäßen
Aggregate und/oder Antigeneinheiten als Arzneimittel oder zur medizinischen
Behandlung verwendet werden können. Diese Versuchsergebnisse lassen
sich von dem in vitro Testsystem auf ein in vivo System problemlos übertragen,
da es sich bei dem Zytotoxizitätstest um einen etablierte Versuchsanordnung
handelt, die zum Nachweis der alloreaktiven zytotoxischen T-Zellen dient.
(Brunner et al. (1968) Immunology 14: 181-196).
Die Aggregate und/oder Antigeneinheiten der HLA-Moleküle können deshalb
als Inhibitor bei Säugern, insbesondere bei Menschen, zur Behandlung der
zuvor genannten Zustände verwendet werden. Auch zur Verwendung bei
anderen Säugern, wie unseren Nutztieren, wie Hund, Katze, Rind, Schwein,
Pferd, Schaf und Nagern sind die Aggregate und/oder Antigeneinheiten
einsetzbar. Dort wird der HLA-Komplex MHC (major histokompatibility complex)
genannt.
Die Erfindung liefert weiterhin
- (i) die Verwendung von erfindungsgemäßen Aggregaten und/oder
Antigeneinheiten (HLA-Molekülen) (zur Herstellung eines Medikaments)
zur Eliminierung von zytotoxischen T-Lymphozyten und regulatorischen
T-Zellen,
- a) welche zur Toleranzinduktion bei einer Transplantation oder Transfusion das fremde, dem Spender entsprechende Humane Leukozyten Antigen spezifisch erkennen (allogen);
- b) welche bei einer Autoimmunerkrankung das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen);
- c) welche bei der Behandlung von Infektionskrankheiten, bei denen das Immunsystem körpereigene Strukturen erkennt und zerstört, das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen); und
- d) welche zur Toleranzinduktion oder Suppression bei Allergien das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen).
- (ii) ein Verfahren zur Eliminierung von zytotoxischen T-Lymphozyten und
regulatorischen T-Zellen,
- a) welche zur Toleranzinduktion bei einer Transplantation oder Transfusion das fremde, dem Spender entsprechende Humane Leukozyten Antigen spezifisch erkennen (allogen);
- b) welche bei einer Autoimmunerkrankung das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen);
- c) welche bei der Behandlung von Infektionskrankheiten, bei denen das Immunsystem körpereigene Strukturen erkennt und zerstört, das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst"erkennen (syngen); und
- d) welche zur Toleranzinduktion oder Suppression bei Allergien das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen)
- welches Verfahren eine Verabreichung einer Aggregat-Menge oder Antigeneinheiten-Menge (HLA-Molekülen) umfaßt, wobei die Menge die Krankheit oder Immunantwort unterdrückt, und wobei die HLA-Molekül-Menge einem Patienten gegeben wird, der ein solches Medikament benötigt;
- (iii) eine pharmakologische Zusammensetzung zur Eliminierung von
zytotoxischen T-Lymphozyten und regulatorischen T-Zellen,
- a) welche zur Toleranzinduktion bei einer Transplantation oder Transfusion das fremde, dem Spender entsprechende Humane Leukozyten Antigen spezifisch erkennen (allogen);
- b) welche bei einer Autoimmunerkrankung das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen);
- c) welche bei der Behandlung von Infektionskrankheiten, bei denen das Immunsystem körpereigene Strukturen erkennt und zerstört, das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen); und
- d) welche zur Toleranzinduktion oder Suppression bei Allergien das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen)
- welche Behandlung erfindungsgemäße Aggregate und/oder Antigeneinheiten (HLA-Molekülen) und wenigstens einen pharmazeutischen Hilfs- und/oder Trägerstoff umfaßt.
Für die therapeutische Wirkung sind unterschiedliche Dosen geeignet. Sie
hängen beispielsweise von den verwendeten Salzen, vom Wirt, von der Art der
Verabreichung und von der Art und der Schwere der zu behandelnden Zu
stände ab.
Im allgemeinen sind jedoch bei Tieren zufriedenstellende Resultate zu erwar
ten, wenn die täglichen Dosen einen Bereich von 1 bis 500 mg pro kg Körper
gewicht umfassen. Bei größeren Säugetiere, beispielsweise dem Menschen,
liegt eine empfohlene tägliche Dosis im Bereich von 1 bis 200 mg pro kg Kör
pergewicht. Bevorzugt ist eine Dosis von 1 bis 50 mg pro kg Körpergewicht,
am meisten bevorzugt ist eine Dosis von 5 bis 30 mg pro kg Körpergewicht.
Zum Beispiel wird diese Dosis zweckmäßigerweise in Teildosen bis viermal
täglich verabreicht. Zufriedenstellende Resultate sind zu erwarten, wenn die
erfindungsgemäßen Substanzen subkutan oder intravenös verabreicht werden.
HLA-A2 und HLA-B7-spezifische zytotoxische T-Zellen werden gemäß Brunner
et al. (1968) Immunology 14: 181-196 hergestellt, aufgearbeitet und
gemessen.
Die [³H]-Thymidin-Inkoporation wird nach Bach und Hirschhorn (1964) Science
143: 813-814 gemessen.
In einem Thymidininkorporationstest unterdrückt die Zugabe von demselben
HLA-Typ (syngen) wie die Proliferationszellen die Proliferation auf etwa 25%
der Kontrolle bei einer Konzentration der HLA-Moleküle von 2 µg/ml. Sind
Zellen und HLA-Typ allogen, führt dieses zu einer Proliferation von etwa 95%
der Kontrolle ohne hinzugegebene HLA-Moleküle.
Wird der syngene HLA-Typ zu einer Kultur von allogen stimulierten T-Zellen
hinzugegeben, so ist eine Apoptoses (Zelltod) zu beobachten (40 bis 60%
Zytolyse). Werden anit-HLA-Antikörper zu der Kultur gegeben, wird der Zelltod
inhibiert. Die HLA-Moleküle werden in ihrer Funktion eliminiert.
Überraschend hat sich gezeigt, daß gerade die Aggregate und dort
insbesondere die löslichen besonders guten protektiven Effekt zeigen. So ist
die Schutzwirkung der löslichen Aggregate gegenüber dem zytosolischen
Ansatz um 250% erhöht. Beim Ansatz mit löslichen Aggregaten im Vergleich
zu membranständigen Molekülen ist die Schutzwirkung um mindestens 800%
erhöht. (Höhere Meßwerte waren in dem Testsystem nicht sicher nachweisbar.)
Die oben dargestellten Methoden sind ausführlich in L. HUDSON and F.C. HAY (1980) Practical Immunology, second edition, Oxford beschrieben.
Die oben dargestellten Methoden sind ausführlich in L. HUDSON and F.C. HAY (1980) Practical Immunology, second edition, Oxford beschrieben.
Claims (11)
1. Aggregate und/oder Antigeneinheiten von spezifischem Humanem
Leukozyten Antigen (Humanene Leukozyten Antigen, HLA-Moleküle) zur
Eliminierung von zytotoxischen T-Lymphozyten und regulatorischen T-Zellen,
- a) welche zur Toleranzinduktion bei einer Transplantation oder Transfusion das fremde, dem Spender entsprechende Humane Leukozyten Antigen spezifisch erkennen (allogen);
- b) welche bei einer Autoimmunerkrankung das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen);
- c) welche bei der Behandlung von Infektionskrankheiten, bei denen das Immunsystem körpereigene Strukturen erkennt und zerstört, das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen); und
- d) welche zur Toleranzinduktion oder Suppression bei Allergien das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen).
2. Aggregate von spezifischem Humanem Leukozyten Antigen nach
Anspruch 1, wobei die Aggregate Oligomeren mit 2 bis 100 Antigeneinheiten
umfassen.
3. Aggregate von spezifischem Humanem Leukozyten Antigen nach
Anspruch 1 oder 2, wobei die Aggregate Oligomere sind, welche zu Komplexen
verbunden sind,
wobei die zusammenhaltenden Kräfte Van-der-Vaal′sche Kräfte,
Wasserstoffbrücken, Ionen-Verbindungen (-NH₃⁺ ⁻OCC-) und kovalente
Bindungen sind oder ein Gemisch aus verschiedenen Bindungen, wobei
wenigstens eine der Bindung die Bindefunktion übernimmt.
4. Aggregate und/oder Antigeneinheiten nach einem der vorherigen
Ansprüche, wobei die HLA-Moleküle ebenfalls körpereigene Strukturen oder
fremde Strukturen umfassen, welche in der Bindungsdomäne vorliegen, und
welche bei der Antigenpräsentation gegenüber T-Zellen gegen Antigen
ausgetausche werden.
5. Aggregate oder Antigeneinheiten nach einem der vorherigen
Ansprüche, wobei die Aggregate oder Antigeneinheiten löslich sind.
6. Aggregate oder Antigeneinheiten nach einem der vorherigen
Ansprüche, wobei die Aggregate oder Antigeneinheit gentechnologisch oder
synthetisch hergestellt sind.
7. Aggregate und/oder Antigeneinheiten nach einem der vorherigen
Ansprüche, wobei die Aggregate und/oder Antigeneinheiten aus den
extrazellulären Domänen der HLA-Moleküle bestehen.
8. Aggregate und/oder Antigeneinheiten Anspruch 7, wobei die
Aggregate und/oder Antigeneinheiten Fragmente von den extrazellulären
Domänen von HLA-Molekülen sind.
9. Aggregate und/oder Antigeneinheiten nach einem der vorherigen
Ansprüche als pharmazeutischer Wirkstoff oder als Arzneimittel.
10. Aggregate und/oder Antigeneinheiten nach einem der vorherigen
Ansprüche als pharmazeutische Zusammensetzung, die Aggregate und/oder
Antigeneinheiten enthält, in Gegenwart von pharmazeutisch verträglichen und
annehmbaren Hilfsstoffen und/oder Trägerstoffen.
11. Verwendung von Aggregaten und/oder Antigeneinheiten nach einem
der vorherigen Ansprüchen zur Eliminierung von zytotoxischen T-Lymphozyten
und regulatorischen T-Zellen,
- a) welche zur Toleranzinduktion bei einer Transplantation oder Transfusion das fremde, dem Spender entsprechende Humane Leukozyten Antigen spezifisch erkennen (allogen);
- b) welche bei einer Autoimmunerkrankung das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen);
- c) welche bei der Behandlung von Infektionskrankheiten, bei denen das Immunsystem körpereigene Strukturen erkennt und zerstört, das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen); und
- d) welche zur Toleranzinduktion oder Suppression bei Allergien das Humane Leukozyten Antigen vom Typ "selbst" erkennen (syngen).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996136328 DE19636328A1 (de) | 1996-08-30 | 1996-08-30 | HLA-Moleküle zur Immunregulation |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996136328 DE19636328A1 (de) | 1996-08-30 | 1996-08-30 | HLA-Moleküle zur Immunregulation |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19636328A1 true DE19636328A1 (de) | 1998-03-05 |
Family
ID=7804894
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996136328 Withdrawn DE19636328A1 (de) | 1996-08-30 | 1996-08-30 | HLA-Moleküle zur Immunregulation |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19636328A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1991018629A1 (en) * | 1990-06-05 | 1991-12-12 | Massachusetts Institute Of Technology | Method for modulating self-destruction of cytolytic lymphocytes |
-
1996
- 1996-08-30 DE DE1996136328 patent/DE19636328A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1991018629A1 (en) * | 1990-06-05 | 1991-12-12 | Massachusetts Institute Of Technology | Method for modulating self-destruction of cytolytic lymphocytes |
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