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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Gebiete der Immunologie und Medizin.
Sie betrifft ganz besonders einen neuen immunologischen Versuchsansatz,
der die Behandlung zahlreicher Krankheiten erlaubt. Die Erfindung
beruht ganz besonders auf einem als „Austausch von T-Lymphocyten" bezeichneten Verfahren
für therapeutische
Zwecke, nach Depletion der T-Lymphocyten des Wirts. Die Erfindung
kann ebenfalls zur Behandlung zahlreicher Krankheiten angewandt
sein, an denen die T-Lymphocyten beteiligt sind, wie Autoimmunkrankheiten,
Transplantationen, Viruskrankheiten, Allergien, etc.
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Die
T-Lymphocyten sind für
die Entwicklung wirksamer Immunantworten wichtig, die einen Schutz
des Organismus insbesondere gegen infektiöse Agenzien oder Tumorzellen
erlauben. Denn wenn auch die Antwort der T-Lymphocyten meistens
von Vorteil ist, kann sie in bestimmten Situationen im Gegenteil
Ursache von Krankheiten (Autoimmunkrankheiten, Transplantatabstoßung, etc.)
sein. In diesen Situationen ist folglich besonders wichtig, die
Antwort der T-Lymphocyten kontrollieren zu können, um die Immunkrankheit
zu behandeln.
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Es
gibt gegenwärtig
mehrere angewandte Therapien, deren Ziel die Kontrolle von T-Immunantworten ist,
wenn dies erforderlich ist. Die Behandlung der Folgen einer Organtransplantation
bietet ein gutes Beispiel für
den Einsatz dieser verschiedenen Behandlungen. Auf Organtransplantationen
folgen immer als herkömmlich
bezeichnete Behandlungen mit Immunsuppressiva, wie zum Beispiel
Endoxan, Corticosteroiden, Cyclosporin oder FK506, die zum Schutz
des Transplantats vor der Immunantwort des Wirts, die zu einer Abstoßung führt, bestimmt
sind. Wenn auch diese Behandlungen sich als relativ wirksam herausstellen,
wie dies der erfolgte Fortschritt bei Organtransplantationen zeigt,
können
sie nicht immer die Abstoßung
der Transplantate verhindern. Andererseits haben diese Behandlungen
zwei Nachteile: (i) sie „frieren" nur die Immunantwort
ein und müssen
folglich ständig
fortgesetzt werden (die vollständige
Einstellung von Behandlungen mit Immun suppressiva führt im Allgemeinen
zur Abstoßung
des Organs selbst nach mehreren Jahren) und (ii) sie sind vollkommen
unspezifisch und hemmen folglich daher auch die wünschenswerten
Immunantworten während der
gesamten Dauer dieser Behandlung. Sie führt zu einer erhöhten Empfindlichkeit
für Infektionen
und bestimmten Krebsarten. Diese Situation beeinträchtigt die
Lebenserwartung des Patienten.
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Wenn
nicht kontrollierte Abstoßungen
durch diese Behandlungen mit Immunsuppressiva vorkommen, bestehen
andere therapeutische Möglichkeiten
außer
einer einfachen Dosiserhöhung
der eingesetzten Medikamente. Das ist zum Beispiel die Verwendung
von die T-Lymphocyten zerstörenden
Antikörpern:
polyklonale Seren oder monoklonale Antikörper erkennen Oberflächenmoleküle, die
auf der Oberfläche
von T-Lymphocyten exprimiert sind (anti-CD3, anti-CD4). Diese Behandlungen
bewirken die Zerstörung
aller T-Lymphocyten, das sind die T-Lymphocyten, die für die Abstoßung des Transplantats verantwortlich
sind, wie auch alle anderen T-Lymphocyten, und die Behandlungen
weisen folglich ebenfalls eine mangelhafte Spezifität auf, die
zu einem beträchtlichen
immundepressiven Zustand bei den Personen führt.
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Für bestimmte
Autoimmunkrankheiten wird die autologe Transplantation von Knochenmark
(„GMO") als ein neuer therapeutischer
Ansatz angesehen. Der Reiz dieser Behandlungen ist, der Transplantation
des Knochenmarks eine Konditionierung vorangehen zu lassen, die
zu einer Zerstörung
seines Immunsystems führt,
danach dem Kranken seine eigenen hämatopoietischen Zellen mit
dem Ziel einer Rekonstitution mit Hilfe der naiven T-Lymphocyten
zu transplantieren. Da diese Lymphocyten autolog sind, werden sie
dennoch wiederum an immunpathologischen Vorgängen beteiligt sein können, die
zur Durchführung
dieser Behandlung geführt
haben. Außerdem
scheint die Rekonstituierung der T-Lymphocyten aus Knochenmarkzellen
bei Erwachsenen ein wenig wirksamer Vorgang zu sein.
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Die
allogene GMO wird gegenwärtig
für bestimmte
Krankheiten vorgeschlagen, wie schwere Autoimmunkrankheiten, um
dementsprechend den Patienten mit verschiedenen Lymphocyten zu rekonstituieren,
die nicht an immunpathologischen Reaktionen beteiligt sein sollen.
Dennoch ist die allogene Transplantation von Knochenmark aufgrund
der GVH mit einer bedeutenden Morbidität verbunden, die ihre Anwendung
begrenzt. Tatsächlich
sind die T-Lymphocyten, die in dem hämatopoietischen Transplantat
vorhanden sind und in einen als Folge der für die Transplantation erforderlichen
Konditionierung immungeschwächten
Patienten reinjiziert werden, für
einen Angriff verantwortlich, der gegen die Wirtszellen gerichtet
ist, was auch als Wirt-Transplantat-Reaktion bezeichnet wird. Diese
Reaktion ist manchmal schwierig mit Hilfe herkömmlicher immunsupprimierender
Behandlungen zu kontrollieren und verläuft selbst manchmal tödlich.
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Es
ist heute nicht legitim, einem Patienten mit chronischen Gelenksbeschwerden,
die sich aber über mehrere
Jahre sogar Jahrzehnte entwickeln können, eine Behandlung mit einer
Mortalität
von mehr als 10% vorzuschlagen.
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Die
Kontrolle der pathologischen Immunantworten beruht heute folglich
im Wesentlichen auf nicht spezifischen immunsupprimierenden Behandlungen,
die nur vorübergehend
diese Antworten „einfrieren". Trotz aller Vorteile
dieser Behandlungen, die weitgehend ihre Wirksamkeit in der Klinik
gezeigt haben, ist es wichtig, heute andere Therapiearten zu entwickeln,
deren Ziel eine spezifischere und möglicherweise permanente Immunsuppression
wäre.
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Veröffentlichungen
beschreiben die Verabreichung von T-Lymphocyten, die mit einem Selbstmordgen
modifiziert sind, das für
die Thymidin-Kinase vom Herpessimplex-Virus codiert (WO 97/45142;
Contassot et al., 1998, Transplantation 65, 1365-70; Tiberghien,
1997, Hum. Gene Ther., 8, 615-624; Cohen et al., 1997, Blood, 89,
4636-4645; Tiberghien, 1997, Transfusion clinique et biologique,
4, 275-80; Helene et al., 1997, Journal of Immunology, 158, 5079-82;
Bordignon et al., 1995 Human Gene Therapy, 6, 813-9.
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WO
96/05287 beschreibt ein Verfahren zur Selektion von T-Lymphocyten
mit einer Antigenspezifität.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen neuen therapeutischen Ansatz
zur Regulation der Immunantwort dar. Die vorliegende Erfindung betrifft
ganz besonders ein neues Konzept der Modulation der Immunantwort
von T-Lymphocyten, besonders der Antwort von immunpathologischen
T-Lymphocyten. Die Erfindung weist zahlreiche Vorteile im Vergleich
mit früher
in der Technik beschriebenen Ansätzen
auf, besonders hinsichtlich der Spezifität, der Stabilität (zeitliche
Dauer) und des Komforts für
die Personen.
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Ein
erster Aspekt der Erfindung beschreibt ganz besonders ein Verfahren
zur Modifikation des Immunsystems einer Person, umfassend das Ersetzen
der T-Lymphocyten
dieser Person. Ganz besonders umfasst dieses Verfahren die Depletion
der T-Lymphocyten (oder von Subpopulationen von T-Lymphocyten) der Person
(ohne Depletion anderer hämatopoietischer
Zellen, darunter die Stammzellen), anschließende Verabreichung einer Zusammensetzung,
umfassend modifizierte autologe, syngene oder allogene T-Lymphocyten (oder
Subpopulationen von T-Lymphocyten). Dieses Verfahren ist ganz besonders
zur Kontrolle der von den T-Lymphocyten vermittelten immunpathologischen
Antworten bestimmt.
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Ein
anderer besonderer Aspekt der Erfindung beschreibt ebenfalls ein
Verfahren zur Regulation der von den T-Lymphocyten induzierten immunpathologischen
Antworten, umfassend das Ersetzen aller oder eines Teils der T-Lymphocyten einer
Person durch eine Population modifizierter T-Lymphocyten.
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Die
Erfindung beschreibt ebenfalls ein Verfahren zur Behandlung von
Krankheiten, die von T-Lymphocyten hervorgerufen sind, umfassend
das Ersetzen aller oder eines Teils der T-Lymphocyten einer Person durch
eine Zusammensetzung, umfassend modifizierte T-Lymphocyten.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung einer Population von
T-Lymphocyten zur
Herstellung einer Zusammensetzung zur Behandlung einer von den T-Lymphocyten
vermittelten Immunkrankheit bei einer Person, die einer spezifischen
Depletion aller oder eines Teils ihrer T-Lymphocyten ohne Depletion
ihrer anderen hämatopoietischen
Zellen, darunter die Stammzellen, unterzogen wurde.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Herstellung einer Zusammensetzung
von T-Lymphocyten,
deren Repertoire modifiziert (angereichert mit oder im Gegenteil
an bestimmten Antigenspezifitäten
veramt) worden ist.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt folglich einen neuen medizinischen
Ansatz, der auf dem Ersetzen der T-Lymphocyten einer Person beruht
und häufig
mit folgendem Ausdruck „Austausch
von T-Lymphocyten" bezeichnet
wird.
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Die
vorliegende Erfindung beruht zum Teil auf dem neuen Konzept der
Homöostase
der T-Lymphocyten. Die Erfindung beruht besonders auf der Vorstellung,
nach der bei Erwachsenen die Homöostase
der T-Lymphocyten sich im Wesentlichen aus Veränderungen der Populationen
der reifen T-Lymphocyten ausbildet und nicht wie man bis heute dachte,
aus der Differenzierung von hämatopoietischen
Stammzellen, die zu T-Lymphocyten über den Thymus differenzieren.
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Die
gesamten Daten (i) über
die Rekonstitution der T-Immunopoiese nach der Transplantation von Knochenmark,
die aus gereinigten unreifen hämatopoietischen Stammzellen
erfolgt (an Lymphocyten verarmt und/oder auf CD34 gereinigt), (ii) über die
Immunopoiese nach Transplantation von Knochenmark als Funktion des
Alters, und schließlich
(iii) über
die Homöostase
der T-Lymphocyten im Verlauf der Infektion mit HIV, stützen diese
neue Auffassung.
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Diese
Daten stimmen ebenfalls mit allen aktuellen Daten überein,
die sich auf die Homöostase
der T-Lymphocyten bei der Maus beziehen. Insbesondere ist beschrieben
worden, dass eine Maus, deren Thymus mehr als drei Tage nach der
Geburt entfernt wird, mit einer normalen Anzahl an T-Lymphocyten
normal lebt. Dagegen entwickelt eine Maus, deren Thymus vor Tag
3 entfernt wird, keine T-Lymphocyten,
aber wenn man ihr reife T-Lymphocyten reinjiziert, entwickeln sich
diese und die Maus lebt normal mit einer normalen Anzahl an T-Lymphocyten.
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Das
Prinzip der Erfindung ist folglich besonders neuartig, denn es wird
vorgeschlagen, dass das Ersetzen der T-Lymphocyten eines Patienten
nicht notwendigerweise durch eine Transplantation von Knochenmark
oder hämatopoietischen
Stammzellen erfolgt (eine medulläre
Aplasie (Konditionierung) vorausgehend), sondern auch mit einem
weniger invasiven Verfahren erfolgen kann, das Gegenstand dieser
Erfindung ist, das «der
Austausch von T-Lymphocyten» ist.
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Die
Erfindung bietet folglich einen ersten Vorteil im Vergleich zu älteren Techniken,
der in der schnellen Rekonstitution des Immunität besteht. Daher erlauben gemäß der Erfindung
die einem Patienten injizierten T-Lymphocyten eine viel schnellere
Expansion als die Rekonstitution aus T-Lymphocyten, die aus der
Differenzierung hämatopoietischer
Zellen stammen, was zu einem vollständigen (oder nahezu vollständigen)
Ersetzen der T-Lymphocyten des Patienten durch einen Pool von T-Lymphocyten
führt,
die von den injizierten Zellen abstammen.
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Die
Erfindung weist einen weiteren bedeutenden Vorteil im Vergleich
zu älteren
Techniken auf, der in ihrer Spezifität beruht. Im Gegensatz zu herkömmlichen
Techniken, bei denen Immunsuppressiva eingesetzt werden, oder zu
GMO, der vollständige
Knochenmark-Aplasien vorausgehen, weist daher die vorliegende Erfindung:
- – eine
Spezifität
gegenüber
immunpathologischen T-Lymphocyten auf, und
- – modifiziert
nur lediglich einen Teil des Immunsystems einer Person. Schließlich beruht
die Erfindung auch auf der Zerstörung
von Klonen von immunpathologischen T-Lymphocyten und besitzt folglich
ebenfalls einen stabilisierenden Charakter insoweit, als die Klone
endgültig
supprimiert sind.
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Die
vorliegende Erfindung bietet folglich zahlreiche Vorteile im Vergleich
zu älteren
Verfahren und weist vielfache Anwendungsmöglichkeiten auf.
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Die
oben beschriebenen Ergebnisse, die auf die Existenz eines autonomen
und homöostatischen
die T-Lymphocyten enthaltenden Kompartiments hinweisen, sind die
Basis eines allgemeinen Behandlungsprinzips mit reifen T-Lymphocyten,
wobei besagte Behandlung wenigstens 3 Eingriffe umfasst, die, falls
erforderlich, zeitlich getrennt sein können:
- 1) – eine Entnahme
autologer, syngener oder allogener T-Lymphocyten, wobei der Spender
T-Lymphocyten besitzt, die Immunitäts-, Antigenitäts-, Altersmerkmale
oder andere Merkmale aufweisen, die man dem Empfänger übertragen möchte,
– gegebenenfalls die genetische
Transformation der entnommenen Lymphocyten, um ihnen eine besondere
Eigenschaft zu verleihen,
– gegebenenfalls
die Modifikation (Anreicherung, Depletion, Verarmung...) dieser
Lymphocytenpopulation zu einer besonderen antigenen Unterklasse
mittels Depletion, Anreicherung oder Verarmung in vitro oder ex
vivo, zum Beispiel mittels Immunoaffinität,
- 2) – die
Zerstörung
aller oder eines Teils der T-Lymphocyten des empfangenden Patienten,
- 3) – die
Injektion dem Empfänger
der besagten angereicherten, depletierten, transformierten oder
nicht transformierten Lymphocyten nach Zerstörung aller oder eines Teils
seiner eigenen Lymphocyten.
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Die
Lymphocytenpopulation des Spenders, gegebenenfalls genetisch transformiert
oder mittels Depletion einer oder mehrerer nicht untersuchten Unterklassen,
kann dem Empfänger
verbreicht werden.
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Gleichwohl
ist die Zerstörung
aller oder eines Teils der T-Lymphocyten des Patienten bei allen
Anwendungen des Verfahrens nicht unbedingt erforderlich.
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Die
Anwendungen dieser Behandlungsart sind zahlreich und decken alle
Krankheiten oder physiologische Störungen ab, die am Immunsystem
impliziert sind. Insbesondere kann man diese Art der Behandlung auf
Autoimmunkrankheiten, Allergien, Alterung der Immunfunktionen wie
Anergien etc. anwenden.
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Diese
Erfindung weist wenigstens zwei Spezifitäten auf:
- – das vollständige oder
partielle Ersetzen von T-Zellen eines Patienten,
- – die
vollständige
oder partielle Zerstörung
von pathologischen Klonen, die für
die GVH und/oder eine bereits bestehenden Krankheit wie die Autoimmunitätkrankheit
verantwortlich sind, und/oder allgemeiner eine Fehlregulation der
Immunantwort aufweisen. Diese Zerstörung erfolgt mit Hilfe eines
Systems, das spezifisch zum gewählten
Zeitpunkt die aktivierten Klone der reinjizierten Zellen zerstört. Diese
Zerstörung
kann mit jedem vom Fachmann gewählten
Mittel erfolgen, wie es später
detailliert beschrieben wird.
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Spezifischer,
ein erster Gegenstand der Erfindung betrifft die Verwendung einer
Population von T-Lymphocyten zur Herstellung einer Zusammensetzung
zur Verabreichung an eine Person, die einer Depletion ihrer T-Lymphocyten
ohne Depletion ihrer anderen hämatopoietischen
Zellen, darunter die Stammzellen, unterzogen worden ist.
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Die
vorliegende Erfindung beruht folglich einerseits auf der Depletion
der T-Lymphocyten
des Empfängers
und andererseits auf der Verabreichung einer Zusammensetzung von
T-Lymphocyten. Ein allgemeines Schema dieses "Austauschs von T-Lymphocyten" ist in 1 dargestellt.
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Wie
aus dieser Figur hervorgeht, kann die T-Lymphocytenpopulation für diese
Person autologe, syngene oder allogene T-Lymphocyten umfassen.
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Der
Ausdruck „autolog" bezeichnet eine
Population von Zellen, die von der Person stammen, der die Zellen
verabreicht werden. In dieser Anwendungsform werden folglich die
T-Zellen der Person vor Durchführung
der Depletion entnommen.
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Der
Ausdruck „syngen" bezeichnet eine
Population von Zellen, die vom einem mit der Person identischen
Zwilling stammen, der die Zellen verabreicht werden.
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Der
Ausdruck „allogen" bezeichnet eine
Population von Zellen, die von einer anderen Person derselben Spezies
(verwandt oder nicht verwandt) stammen, nämlich von einem anderen Menschen
im Falle der Behandlung eines Humanpatienten.
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Die
Population von T-Lymphocyten kann mit jeder dem Fachmann bekannten
Technik erhalten oder hergestellt sein. Folglich können die
Lymphocyten entweder aus Blut, Lymphorganen oder anderen Organen bei
einer Person mit Hilfe herkömmlicher
Techniken (Cytophorese, Dichtegradienten, Zellsortierung, etc.)
isoliert sein oder von Vorratsbanken erhalten sein. Für eine Entnahme
bei einer Person sind die Lymphocyten bevorzugt aus mononukleären Zellen
des peripheren Bluts (PBMC) oder des Bluts der Nabelschnur erhalten.
Das Blut der Nabelschnur ist eine wichtige Quelle. Denn die T-Lymphocyten
der Nabelschnur besitzen den Vorteil, dass sie ein sehr vielfältiges Repertoire
aufweisen und zahlreiche Teilungen durchlaufen können.
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Handelt
es sich um eine Population von autologen T-Lymphocyten können die
Lymphocyten folglich in einer besonderen Anwendungsform der Erfindung
vom derselben Person (oder von seinem Zwilling, falls vorhanden)
mittels Cytophorese aus PBMC oder dem Blut der Nabelschnur entnommen
sein.
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Handelt
es sich um eine Population von allogenen T-Lymphocyten, können sie
in einer besonderen Anwendungsform der Erfindung jedem allogenen
Spender entnommen sein, der vorzugsweise so ausgewählt ist,
dass er mit dem Empfänger
HLA-kompatibel ist, so dass es dabei zwischen den Antigen präsentierenden Zellen
des Empfängers
und den T-Lymphocyten des Spenders zu einer Kooperation kommen kann.
In manchen besonderen Situationen können die T-Lymphocyten von
einem Spender entnommen werden, der aufgrund eines besonderen Merkmals
ausgewählt
ist (zum Beispiel seiner erwiesenen Fähigkeit, auf ein infektiöses Agens
zu reagieren).
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Für die Durchführung des
T-Lymphocytenaustauschs gemäß der Erfindung
ist es bevorzugt, dass die eingesetzte T-Lymphocytenpopulation T-Lymphocyten
umfasst, die ein vielvältiges
Repertoire aufweisen. Dies erlaubt nämlich die Förderung einer schnellen Rekonstitution
der Immunität
der Person und folglich die Vermeidung einer andauernden beträchtlichen
Immundepression bei der Person. In dieser Hinsicht schätzt man, dass
das periphere Blut ungefähr
2% der gesamten reifen T-Lymphocyten einer Person enthält. Zudem
ist zu bedenken, dass für
ein bestimmtes spezifisches Antigen die Häufigkeit der Klone der spezifischen
T-Lymphocyten ungefähr eine
Zelle auf 105 ist. Folglich hat man aus
ungefähr
108 T-Lymphocyten
des peripheren Bluts eine Population von T-Lymphocyten, bei der
jede Antigenspezifität
von ungefähr
1000 Zellen repräsentiert
ist. Eine Population dieser Größe erlaubt
folglich eine vollkommen zufriedenstellende Repräsentation des Repertoires der
T-Lymphocyten. Vorzugsweise ist es bei der Entnahme erwünscht, dass
die Menge an erhaltenen T-Lymphocyten in der Größenordnung von 106 bis
109 liegt, vorzugsweise ungefähr zwischen
107 bis 108 Zellen,
um ein immunologisch hinreichendes Repertoire abzudecken. Danach
können
die Zellen, falls erforderlich, in vitro (ex vivo) kultiviert und
entwickelt werden. Vorzugsweise umfasst die zur Verabreichung eingesetzte
Population von T-Lymphocyten ungefähr 107 bis
1012 T-Zellen,
noch bevorzugter zwischen 108 und 1011, vorteilhafterweise zwischen 109 und 1010 T-Zellen.
Es ist zu verstehen, dass diese Mengen vom Fachmann angepasst sein
können.
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Zudem
kann die verwendete Population von T-Lymphocyten (T-Ly) bestimmte
Zellen anderer Natur (nicht T-Ly) umfassen. Folglich enthält vorteilhafterweise
die Population von T-Lymphocyten wenigstens 60% T-Ly, vorzugsweise
wenigstens 80%, noch bevorzugter wenigstens 95% T-Ly. Die anderen
vorhandenen Zelltypen können
zum Beispiel B-Lymphocyten oder andere Blutzellen, allgemein hämatopoietische
Zellen, sein. Die Qualität
der T-Lymphocytenpopulation kann mit jeder dem Fachmann bekannten
Technik bestimmt werden, und besonders durch Markierung mit verschiedenen
spezifischen Antikörpern
und Analyse mittels Durchflusscytometrie. Zudem kann die Qualität der Lymphocyten
ebenfalls mittels Analyse ihres Repertoires mittels Durchflusscytometrie
oder mittels immunoscoper Technik überprüft werden.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist die verwendete Population
von T-Lymphocyten
im Allgemeinen eine Population, die zur Verbesserung der Immuneigenschaften
der Person modifiziert ist. Die bei den T-Zellen vorgenommenen Modifikationen)
können
unterschiedlicher Natur sein.
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Folglich
kann es sich zum Beispiel um Modifikationen genetischer oder immunologischer
Art handeln.
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In
einer ersten besonderen Variante der Erfindung umfasst die verwendete
T-Lymphocytenpopulation genetisch
modifizierte T-Lymphocyten.
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Der
Ausdruck „genetisch
modifiziert" bedeutet,
dass die Lymphocyten eine Nucleinsäure, die in Lymphocyten in
nicht modifiziertem Zustand nicht natürlicherweise vorhanden ist,
oder eine Nucleinsäure
umfassen, die in einem nicht natürlichen
Zustand in den Lymphocyten vorhanden ist (zum Beispiel eine künstlich
amplifizierte Sequenz). Nachfolgend wird diese Nucleinsäure als
heterologe Nucleinsäure
bezeichnet.
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Bevorzugter
umfassen die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten genetisch
modifizierten Lymphocyten eine heterologe Nucleinsäure, die
ein Selbstmordgen umfasst. Ganz besonders im Sinne der Erfindung
versteht man unter dem Ausdruck „Selbstmordgen" jede Nucleinsäure, die
für ein
toxisches Produkt codiert, nämlich
für ein
Produkt (RNA, Protein, etc.) das in der Lage ist, die Zerstörung der
Zelle, die das Produkt enthält,
mit Hilfe verschiedener Mechanismen zu induzieren. Vorzugsweise
handelt es sich um eine Nucleinsäure,
die für
ein Produkt (zum Beispiel ein Protein) mit einer bedingten Toxizität codiert,
nämlich
das in der Lage ist, einen normalerweise inaktiven Wirkstoff in
einen für
die Zelle hoch toxischen Metaboliten zu verwandeln. Mit dieser Art
von Toxizität
ist die Zelltoxizität
durch die Verabreichung des Wirkstoffes streng kontrolliert, obwohl
alle genetisch modifizierten Zellen das Selbstmordgen exprimieren.
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In
einer besonders bevorzugten Anwendungsform ist die verwendete Nucleinsäure (d.h.
das Selbstmordgen) eine Nucleinsäure,
deren toxische Wirkung spezifisch teilende Zellen schädigt. Beispiel
für diese
Art von Nucleinsäuren
ist besonders die Thymidin-Kinase.
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Das
am häufigsten
verwendete Selbstmordgen und mit den interessantesten biologischen
Eigenschaften für
die Kontrolle zellulärer
Immunantworten codiert für
die Thymidin-Kinase des Herpes-simplex-Virus des Typs 1 (HSV1-TK).
Dieses Enzym ist im Gegensatz zu zellulären Thymidin-Kinasen in der
Lage, verschiedene Nucleosid-Analoga, wie Aciclovir (ACV) oder Ganciclovir
(GCV), zu Monophosphat-Derivaten
zu phosphorylieren, die anschließend in Di- und Triphosphatverbindungen
von den Zellenzymen umgewandelt werden. Diese Triphosphatverbindungen
können
danach von den zellulären
Polymerasen in die DNA im Verlauf der Elongation eingebaut werden.
Dieser Einbau führt
zu einem Abbruch der Elongation und löst die Zellapoptose aus [11-18].
Folglich sind die toxischen GCV-Dosen, die für die Zerstörung der HSV1-TK exprimierenden
Zellen erforderlich sind, wenigstens 100-mal niedriger als es für die Zerstörung der
elterlichen Zellen erforderlich ist (ungefähr 10-mal für ACV). Wobei GCV in diesem
System viel wirksamer ist als ACV, was der gebräuchlichste Wirkstoff ist, obwohl
dieser eine Verabreichung mittels zweimal täglicher Infusion erfordert.
Die Auslösung
des Zelltodes durch Blockierung der DNA-Elongation bedeutet, dass nur teilende
Zellen von GCV beeinträchtigt werden,
was experimentell bestätigt
worden ist. Folglich ist das HSV-1 TK Gen für die Gentherapie von Krebs verwendet
worden [5, 6], und erst später
für die
Zerstörung
der T-Ly gleich
zu Beginn der pathologischen Immunantworten [1, 2, 7-9].
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Dieses
System besitzt folglich drei besonders interessante Eigenschaften
für die
vorliegende Erfindung: (i) eine bedingte Toxizität in Abhängigkeit der Verabreichung
eines Wirkstoffes (ein Nukleosid-Analogon), der die Kontrolle des
Zeitpunkts der Zerstörung
der T-Ly erlaubt; (ii) eine Toxizität, die auf teilende Zellen beschränkt ist,
eine Eigenschaft der aktivierten T-Ly; und (iii) eine hohe Flexibilität bei der
Anwendung, die verschiedene Verabreichungsschemata des Wirkstoffes
erlauben.
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Der
Prototyp des Selbstmordgens ist das HSV1-TK Gen, das mit Ganciclovir
funktioniert.
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Andere
Thymidin-Kinasen können
ebenfalls verwendet sein, wie die vom equinen Herpesvirus des Typs
IV abstammende Thymidin-Kinase. Dies können ebenfalls verkürzte TK-Gene
sein, wie das delta TK-Gen oder ein Enzym humanen Ursprungs, das
so mutiert worden ist, dass es Eigenschaften dieser Virusenzyme erworben
hat.
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In
dieser Hinsicht haben mehrere Arbeitsgruppen therapeutische Versuche
begonnen, die auf der Übertragung
eines HSV1-TK Gens auf reife T-Ly beruhen, die anschließend im
Verlauf der Leukämie-Therapie mit
allogenem GMO reinjiziert werden [27, 28]. Die ersten Ergebnisse,
die von diesen Untersuchungen bekannt sind, deuten darauf, dass
es möglich
ist, die Reaktivität
dieser T-Ly mit Hilfe einer Behandlung mit Ganciclovir (GCV) in
vivo zu kontrollieren [7]. Die beim Menschen und Tier durchgeführten Versuche
zeigen folglich, dass es möglich
ist, GVH nach der Transplantation von allogenem Knochenmark zu kontrollieren,
wenn die injizierten T-Ly
das HSV1-TK Gen tragen. Dennoch bleibt das vorgeschlagene Verfahren
sehr schwer, denn es umfasst das Ersetzen der gesamten hämatopoietischen
Linien des Empfängers.
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Die
Verwendung einer Nucleinsäure,
die für
ein bedingtes Toxin codiert, bildet eine besonders bevorzugte Anwendungsform
der Erfindung. Denn das Vorliegen dieses Konstruktionstyps in den
für die
Verabreichung verwendeten Lymphocyten erlaubt die Kontrolle der
immunpathologischen T-Antworten auf spezifische Weise. Daher wird
im Falle autologer T-Lymphocyten das Vorhandensein des Selbstmordgens
für die
Zerstörung
der T-Lymphocyten genutzt, die an den pathologischen Immunantworten
beteiligt sind, und folglich sind die Lymphocytenklone dauerhaft
supprimiert, die für
diese Krankheiten verantwortlich sind. Im Falle allogener T-Lymphocyten, die
im Rahmen einer Knochenmarktransplantation Verwendung finden, wird
das Vorhandensein des Selbstmordgens für eine Zerstörung der
T-Lymphocyten genutzt,
die an der Reaktion des Transplantats gegen den Wirt beteiligt sind,
und folglich wird die Entwicklung dieser Art von Krankheiten vermieden.
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Folglich
wird in einem Anwendungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ein
Patient, der an einer Krankheit leidet, die von einer immunpathologischen
T-Antwort vermittelt ist, einer wirksamen Depletion von T-Lymphocyten
unterzogen (wie es später
beschrieben wird) und dann mit T-Lymphocyten rekonstituiert. Diese T-Lymphocyten können entweder
T-Lymphocyten desselben Patienten (autologe) sein, nachdem sie mit
einem Selbstmordgen transduziert worden waren (nämlich genetisch modifiziert),
oder allogene T-Lymphocyten sein, die ebenfalls modifiziert sind.
Die reifen T-Lymphocyten, die folglich der Person mit einer Depletion
ihrer eigenen reifen T-Lymphocyten injiziert werden, werden sehr
schnell proliferieren und expandieren, um den Pool reifer T-Lymphocyten
zu rekonstituieren, entsprechend der Homöostase-Eigenschaft der reifen
T-Lymphocyten und eine Expansion in vivo durchlaufen, so dass ihre
Anzahl die Werte vor der Depletion wieder erlangt. In dieser Hinsicht
werden die wenigen bei einer Person verbliebenen T-Ly sich um so
weniger vermehren können, als
das den T-Lys vorbehaltene Kompartiment von den injizierten Zellen „aufgefüllt" werden wird. Danach
wird bei pathologischen Phasen die Person mit dem Wirkstoff behandelt,
der in der Lage ist, zu einem toxischen Metaboliten von dem eingesetzten
Selbstmordgen verwandelt zu werden, was zu einer bevorzugten Elimination
nur der sich teilenden T-Lymphocyten führt, nämlich nur aktivierten und folglich
für die
Krankheit verantwortlichen T-Lymphocyten. Dieser Austausch von T-Lymphocyten
und nachfolgende Behandlung in Gegenwart des Wirkstoffes erlaubt
folglich in vivo und dauerhaft (sogar andauernd) das Repertoire
der Lymphocyten bei der Person zu modifizieren.
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Die
Erfindung weist außerdem
den Vorteil auf, selbst ohne Kenntnis a priori der an der Entwicklung
der betrachteten Krankheit beteiligten Antigene angewandt werden
zu können.
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Gemäß einer
anderen Variante der Erfindung umfasst die Population verwendeter
T-Lymphocyten immunologisch modifizierte T-Lymphocyten. Ganz besonders
umfasst diese immunologische Modifikation die Modifikation in vitro
(oder ex vivo) des Repertoires der T-Lymphocyten besagter Population.
Bevorzugter umfasst diese immunologische Modifikation die in vitro
oder ex vivo Suppression von Klonen von Lymphocyten, die an den
immunpathologischen Antworten beteiligt sind, und/oder von Subpopulationen
von T-Lymphocyten mit besonderen immunologischen Eigenschaften (CD4+
oder CD8+, TH1 oder TH2...).
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Vorteilhafterweise
umfasst die verwendete T-Lymphocytenpopulation folglich eine „Lücke" im immunologischen
Repertoire.
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Diese
Anwendungsform ist besonders für
Situationen geeignet, in denen das oder die von den immunpathologischen
Klonen erkannten Antigene bekannt sind. Folglich ist es in diesem
Fall möglich,
eine Depletion in vitro oder ex vivo der T-Lymphocytenpopulation mittels Immunoaffinität mit Hilfe
zum Beispiel besagter Antigene oder Fragmente oder Homologe von
diesen durchzuführen.
Eine derartige Depletion kann zum Beispiel durch eine Passage der
T-Lymphocytenpopulation in Kontakt mit einem Träger, auf dem besagte Antigene oder
Fragmente oder Homologe immobilisiert sind, durchgeführt werden.
Die Depletion von Klonen, die an der Immunkrankheit beteiligte spezifische
Antigene erkennen, kann ebenfalls nach einer Übertragung der Selbstmordgene
auf die T-Lymphocyten durchgeführt
werden, wenn diese anschließend
in Gegenwart des Antigens und einer Behandlung mit dem bedingten
Toxin (GCV) in vitro stimuliert werden. Bei Fehlen einer genetischen Modifikation
können
diese vom Antigen in vitro aktivierten Lymphocyten-Klone ebenfalls
von mit dem Toxin gekoppelten Antikörpern zerstört werden, die von den aktivierten
T-Lymphocyten exprimierten Moleküle
spezifisch erkennen (IL2-Rezeptoren).
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Diese
Anwendungsform kann zum Beispiel im Falle von Krankheiten angewandt
sein wie Organtransplantationen, wo die Alloantigene des Organspenders
beteiligt sind.
-
Diese
immunologische Modifikation der T-Lymphocyten kann ebenfalls sowohl
mit einer autologen oder syngenen Population als auch allogenen
Population verwendet sein. Außerdem
kann sie auch mit einer genetischen Modifikation kombiniert sein,
wie es oben beschrieben ist.
-
Folglich
umfassen in einer besonderen Anwendungsform die verwendete T-Lymphocytenpopulation modifizierte
T-Lymphocyten:
- – die immunologisch, durch
Depletion von spezifischen Klonen und/oder Subpopulationen von T-Lymphocyten
mit besonderen immunologischen Eigenschaften (CD4+ oder CD8+, TH1
oder TH2...) modifiziert sind, und
- – die
genetisch durch Einführen
einer Nucleinsäure,
die für
ein toxisches Produkt codiert, modifiziert sind.
-
Gemäß einer
anderen Variante der Erfindung umfasst die verwendete T-Lymphocytenpopulation
allogene T-Lymphocyten, die eine erhöhte Immunität verleihen. Insbesondere ist
es möglich
T-Lymphocyten zu verwenden, die von einer Person stammen, die eine
entsprechende (ausgeprägte
oder gesteigerte) Antwort auf infektiöse Agenzien zeigt. So ist bekannt,
dass die T-Immunantwort zum Teil von sehr verschiedenen genetischen
Faktoren kontrolliert wird. Aus diesem Grund sind, bezogen auf ein
bestimmtes Antigen, manche Personen in der Lage, geeignete (vorteilhafte)
Antworten zu zeigen, während
andere dies nicht können.
Gemäß der Erfindung
ist es folglich möglich,
die T-Lymphocyten von einer Person, die für eine bestimmte Krankheit
empfindlich ist, durch diejenigen T-Lymphocyten einer Person zu
ersetzen, die umempfindlich ist.
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In
dieser Anwendungsform ist es nicht erforderlich, dass die T-Lymphocyten
immunologisch modifiziert sind. Trotzdem ist es vorzuziehen, dass
diese T-Lymphocyten
genetisch modifiziert sind, wie es oben beschrieben ist, um jede
Reaktion des Transplantats gegen den Wirt kontrollieren zu können.
-
Zudem
ist es in einer bestimmten Anwendungsform der Erfindung möglich, eine
Population von T-Lymphocyten zu verwenden, wie sie oben beschrieben
ist, die genetisch und/oder immunologisch modifiziert ist und/oder
eine erhöhte
Immunität
verleiht, umfassend außerdem
eine Nucleinsäure,
die für
ein therapeutisches Produkt codiert. Denn gemäß der vorliegenden Erfindung
ist es ebenfalls möglich,
den verwendeten T-Lymphocyten eine neue Eigenschaft zu verleihen.
Wenn die T-Lymphocyten
Zellen sind, die einfach zu entnehmen, zu isolieren und zu kultivieren
sind, können
sie folglich gleichzeitig als Quelle zur Einführung (oder Wiedereinführung) von
Proteinen oder von fehlenden oder anomalen Funktionen bei einer
Person verwendet sein.
-
Für die genetische
Modifikation der T-Lymphocyten können
mehrere Ansätze
entsprechend den Techniken des Fachmanns eingesetzt sein.
-
In
einer besonderen Anwendungsform der Erfindung sind die Lymphocyten
mit Hilfe eines viralen Vektors genetisch modifiziert. In dieser
Anwendungsform wird die heterologe Nucleinsäure zum Beispiel in einen viralen
Vektor eingeführt,
der anschließend
zur Infektion einer wie zuvor beschriebenen T-Lymphocytenpopulation
verwendet wird.
-
Verschiedene
Typen viraler Vektoren, besonders retrovirale Vektoren oder AAV,
können
verwendet sein. In einer bevorzugten Anwendungsform sind die Lymphocyten
mit Hilfe eines retroviralen Vektors modifiziert.
-
Die
Retroviren sind als Vektoren zur Übertragung von Genen auf T-Lymphocyten ausgewählt, denn die
retrovirale Infektion führt
zu einer stabilen Integration des Genoms in den Zellen. Dies ist
eine sehr wichtige Eigenschaft unter Berücksichtigung der Tatsache,
dass die Lymphocyten-Vermehrung entweder in vitro oder in vivo nach
Injektion in die Person voraussetzt, dass das Transgen sehr stabil
im Verlauf der Segregation ist, um bei jeder Zellteilung weitergegeben
zu werden. Was die Retrovirustypen betrifft, die verwendet sein
können,
kann man zum Beispiel die Retroviren nennen, die zu der Familie
der Oncoviren, der Lentiviren oder der Spumaviren gehören. Aus
der Familie der Oncoviren kann man besonders die langsamen Oncoviren
nennen, die kein Oncogen tragen wie zum Beispiel MoMLV, ALV, BLV
oder MMTV und die schnellen Oncoviren wie zum Beispiel RSV. Aus
der Familie der Lentiviren kann man zum Beispiel HIV, SIV, FIV oder
CAEV nennen.
-
Techniken
zur Konstruktion defekter rekombinanter Retroviren sind ausführlich in
der Literatur (WO89/07150, WO90/02806, WO94/19478, etc.) beschrieben.
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In
einer besonderen Anwendungsform der Erfindung verwendet man vorteilhaft
ein rekombinantes Retrovirus, umfassend eine Hülle vom GALV-Virus (Retrovirus
pseudotypisiert mit GALV). Denn es ist gezeigt worden, dass die
Infektion von hämatopoietischen
Zellen mit einem rekombinanten Retrovirus wirksamer erfolgt, wenn
die retrovirale Hülle
von einem als Gibbon Affenleukämievirus
(GALV) bezeichneten Retrovirus abstammt (Movassagh et al., Hum.
Gene Ther. 9 (1998) 225). Mit Hilfe dieser retroviralen Hülle haben
wir zudem gezeigt, dass es möglich
war, Transduktionsraten von mehr als 95% bei reifen T-Lymphocyten
vor jeder Selektion transduzierter Zellen zu erhalten (Ergebnisse
nicht gezeigt).
-
Andererseits
kann das verwendete rekombinante Retrovirus regulatorische Sequenzen
der Expression (Promotoren) umfassen, die für bestimmte Subpopulationen
von T-Lymphocyten spezifisch sind. Folglich kann es in bestimmten
Situationen erwünscht
sein, die Nucleinsäure
nur in bestimmten Populationen von T-Zellen zu exprimieren, zum Beispiel
in den CD4+ oder CD8+ oder noch in den als Th1 oder Th2 bezeichneten
Zellen, für
die spezifische Marker daher bei der Maus beschrieben sind, die
ihre Trennung erlauben. Wenn diese Zellen durch den Cytokin-Typ, den sie produzieren
(zum Beispiel IL2 oder gIFN für
die Th1 und IL4 für die
Th2), gekennzeichnet sind, ist es möglich, die regulatorischen
Sequenzen dieser verschiedenen Gene zu verwenden, um die Expression
der heterologen Nucleinsäure
(insbesondere des Selbstmordgens) zu kontrollieren. Es ist ebenfalls
möglich,
Promotoren zu verwenden, die eine spezifische Expression in einer
beliebigen T-Lymphocytenpopulation
kontrollieren, wie zum Beispiel den für das CD4-Molekül codierenden
Promotor.
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Zudem
sind in einer anderen besonderen Anwendungsform der Erfindung die
Lymphocyten mit Hilfe eines Retrovirus genetisch modifiziert, das
in einer Verpackungslinie gebildet ist und ein verkürztes pol
Gen umfasst.
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Ein
Risiko, das mit der Verwendung viraler Vektoren für die Übertragung
von Genen verbunden ist, ist die mögliche Generierung replizierender
Viren. Die Verwendung von Linien, die als separates Genom bezeichnet
werden, hat die Einschränkung
dieses Phänomens
erlaubt. Es ist möglich,
dieses Phänomen
durch Verwendung spezifischer Konstrukte noch zu verringern, die
so gestaltet sind, dass sie möglichst
viele Rekombinationsereignisse einschränken. Wir haben zum Beispiel
gezeigt, dass die Verkürzung
des 3'-Endes des
pol Gens bis zur Smal Schnittstelle auf dem Genom des ecotropen
Moloney Retrovirus (PNCA) erlaubt, die Polymerasefunktion bei Suppression
aller Sequenzen, die sich zwischen dem pol Gen und dem für die Hülle des Moloney
Virus codierenden Gen überlappen,
vollständig
zu erhalten. Die Verwendung dieses Konstruktionstyps zur Herstellung
der rekombinanten Retroviren, die in der Lage sind, die T-Lymphocyten
zu transduzieren, erlaubt folglich eine Verbesserung bezüglich der
Sicherheit.
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Die
Infektion der T-Lymphocyten mit den retroviralen Vektoren kann gemäß jeder
dem Fachmann bekannten Technik durchgeführt sein (Inkubation mit Retrovirus-Überstand,
Co-Kultur von T-Lymphocyten mit Verpackungszellen vom Retrovirus,
Transwell-Techniken, etc.). Ein besonders wirksames Verfahren ist
von Movassagh et al. (siehe oben) beschrieben worden und umfasst
einen eventuell zu wiederholenden Zentrifugationsschritt. Dieses
Verfahren kann für
die genetische Modifikation der T-Lymphocyten gemäß der Erfindung vorteilhaft
angwandt sein.
-
Für eine bessere
Anwendung der vorliegenden Erfindung ist der Erhalt eines möglichst
effizienten Gentransfers bei den T-Lymphocyten erwünscht. Folglich
bevorzugt man die Verwendung einer Population von T-Lymphocyten,
umfassend wenigstens 50%, bevorzugt wenigstens 65%, bevorzugter
wenigstens 80% genetisch modifizierter T-Lymphocyten. In einer idealen
Anwendungsform verwendet man eine Population von T-Lymphocyten,
deren Modifikationsrate möglichst
nahe 100% liegt.
-
Wie
oben erwähnt,
können
derartige Niveaus in vitro oder ex vivo durch Verwendung zum Beispiel
einer GALV-Hülle
und gegebenenfalls unter bestimmten Infektionsbedingungen erhalten
werden (Movassagh et al., oben). Zudem ist es in dem Maße, wie
die genetische Modifikation in vitro durchgeführt ist, ebenfalls möglich, das
Transduktionsniveau durch die Selektion wirksam infizierter Zellen
zu verbessern. Hierfür
stehen dem Fachmann bekannte Selektionsverfahren zur Verfügung, besonders
die Verwendung von Antikörpern,
die spezifische Marker auf der Oberfläche infizierter Zellen erkennen
oder die Verwendung von Resistenzgenen (wie zum Beispiel das Resistenzgen
für Neomycin
und für
den Wirkstoff G418), oder wie auch von toxischen Verbindungen für Zellen,
die das Transgen nicht exprimieren (d.h. die Thymidin-Kinase). In
dieser Hinsicht könnte es
möglich
sein, ein nur für
die das HSV1-TK Gen tragende Zellen nicht toxisches Molekül zu verwenden.
Dieses Molekül
ist mit einem Verfahren zu finden, bei dem eine Durchmusterung einer
Bibliothek von Molekülen durchgeführt wird,
deren Toxizität
bekannt ist und diejenigen Verbindungen zu testen, die 1) von dem
HSV1-TK Enzym modifiziert werden und 2) deren Metaboliten nicht
mehr toxisch sind. Der Vorteil eines derartigen Verfahrens besteht
darin, dass es keiner Übertragung
eines zweiten Gens bedarf und dass die Selektion nur unerwünschte Zellen
betrifft.
-
Vorzugsweise
ist die Selektion mit Hilfe eines Markergens durchgeführt, das
in den retroviralen Vektor eingeführt ist und ein Membranprotein
exprimiert. Das Vorhandensein dieses Proteins erlaubt folglich eine
Selektion mit Hilfe herkömmlicher
Trennungstechniken, wie Trennung mit magnetischen Kügelchen,
Säulen
oder Sortieren mittels Durchflusscytometrie. Aus dieser Sicht ist
ein Gen von Vorteil, das für
das humane Thy1-Molekül
codiert. Man kann ebenfalls in Erwägung ziehen, ein Molekül wie das
CD34-Molekül
zu verwenden, das reifen T-Ly fehlt, denn es bestehen bereits Selektionssysteme
für Zellen,
die dieses Oberflächenmolekül tragen,
wobei diese Systeme schon für
die Sortierung von Zellen validiert und die klinisch eingesetzt
worden sind. Außerdem
können
diese Marker ebenfalls „tag"-Sequenzen umfassen, wie zum Beispiel
c-myc.
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Die
Verwendung eines Markergens der Membranexpression weist zudem zwei
zusätzliche
Vorteile im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf: (i) es erlaubt,
die genetisch modifizierten T-Lymphocyten leicht zu verfolgen, wenn
sie injiziert sind, und vor allem (ii) sie zu zerstören (selbst
bei ausbleibender Teilung) aufgrund der Wirkung von Antikörpern, die
spezifisch gegen dieses Molekül
gerichtet sind (falls sich dies als erforderlich herausstellte).
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Für die Durchführung der
Expression des Markergens (wie Thy-1) ist es von Vorteil, als bicistronisch bezeichnete
Vektoren bevorzugt zu verwenden, für die die toxischen Gene (z.B.
HSV1-TK) und Marker (z.B. Thy1) durch eine IRES-Sequenz getrennt
sind.
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Die
erhaltene T-Lymphocytenpopulation, gegebenenfalls genetisch und/oder
immunologisch modifiziert und/oder mit einer erhöhten Immunität, kann
in jedem Medium und jeder geeigneten Vorrichtung konditioniert werden.
Daher sind die verwendbaren Medien alle Kulturmedien für Säugerzellen
(RPMI, DMEM, etc.) oder jede andere angepasste Lösung zur Konservierung oder
Lagerung von Säugerzellen (Salzlösungen,
Puffer, etc.). Die verwendete Vorrichtung kann zum Beispiel ein
Röhrchen,
Kolben, Flasche, Ampulle, Spritze, Beutel, etc. sein, vorzugsweise
unter für
einen pharmazeutischen Gebrauch geeigneten Sterilbedingungen. Die
Zellzusammensetzung kann anwendungsfertig oder gelagert (zum Beispiel
gekühlt,
gefroren oder lyophilisiert sein) im Hinblick auf die spätere Verwendung
sein. Zudem können,
wie es noch später
angegeben wird, die Banken derartiger Zellen vorteilhafterweise
unter den oben beschriebenen Präparations-
und Lagerbedingungen hergestellt sein.
-
Wie
oben angegeben, besteht die Erfindung aus einem Austausch von T-Lymphocyten einer
Person und umfasst folglich die Verabreichung von reifen T-Lymphocyten an eine
Person, die einer Depletion ihrer eigenen T-Lymphocyten unterzogen
wurde.
-
Vor
der Verabreichung wird folglich die Person einem Schritt der Depletion
ihrer vorhanden eigenen T-Lymphocyten unterzogen. Es ist zu verstehen,
dass wenn die verwendete T-Lymphocytenpopulation eine Population
von autologen T-Lymphocyten ist, diese Population vor der Depletion
hergestellt wird.
-
Die
Depletion kann auf verschiedene Arten bewerkstelligt werden. Wenn
eine begleitende Knochenmarktransplantation erfolgt, kann die Depletion
folglich durch die Konditionierung wie die Radiotherapie erfolgen.
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Dennoch
wird die Depletion am bevorzugtesten durch Behandlung der Person
in Gegenwart eines oder mehrerer Immunsuppressiva durchgeführt, insbesondere
in Gegenwart eines für
T-Lymphocyten spezifischen Immunsuppressivums. Aus diesem Grund
wird die Person keiner totalen Aplasie des Knochenmarks unterzogen
und behält
eine gewisse Immunität,
trotz der Immunsuppression der T-Lymphocyten.
-
Vorzugsweise
ist das verwendete Immunsuppressivum ein „antilymphocytäres Serum" oder ein oder mehrere
monoklonale Antikörper,
die für
Oberflächenmoleküle der T-Lymphocyten
spezifisch sind. Insbesondere ist eine Verwendung eines Serums oder
von anti-CD3, CD4 und/oder CD8 Antikörpern möglich. Diese Art von Immunsuppressiva
(depletierendes Serum oder Antikörper)
ist schon therapeutisch eingesetzt worden. Folglich zeigen bei Maus
und Mensch durchgeführte
Versuche, dass es möglich
ist, ein Tier oder einen Kranken an reifen T-Lymphocyten durch diese
Behandlungen sehr wirksam zu verarmen (Muller et al., Transplantation
64 (1997) 1432; Caillat-Zucman et al., Transplantation 49 (1990)
156).
-
Es
ist nicht erforderlich, dass die Depletion von reifen T-Lymphocyten
vollständig
ist, damit der Austausch von T-Lymphocyten gemäß der Erfindung wirksam ist.
Selbst wenn ein gewisser Prozentsatz von T-Lymphocyten weiter vorhanden,
ist es folglich wenig wahrscheinlich, dass diese für einen
Wiederausbruch der Immunkrankheit ausreichen werden. Im Allgemeinen
führen
die oben beschriebenen immunsuppressiven Behandlungen zu einer Depletion
von mehr als 90%, oftmals 95%, was für die vorliegende Erfindung
vollkommen geeignet ist.
-
Die
Zusammensetzung von T-Lymphocyten kann auf verschiedene Arten und
gemäß verschiedenen Protokollen
verabreicht sein. Es ist erwünscht,
die T-Lymphocyten
zu einem Zeitpunkt zu verabreichen, wo die erfolgten Behandlungen
von Patienten mit dem Ziel der Zerstörung ihrer eigenen T-Lymphocyten
beendet worden sind, so dass sie ihrerseits nicht die T-Lymphocyten
angreifen können,
die injiziert werden.
-
Vorzugsweise
wird die Zusammensetzung kurze Zeit (zum Beispiel weniger als 48
h nach) nach der Depletion verabreicht, um die Expansion der injizierten
reifen T-Lymphocyten
zu fördern,
die normalerweise die Neigung besitzen, die «Lücke» der reifen Lymphocyten aufzufüllen. Zudem
können
die Behandlungen, falls erforderlich, mit den gleichen Zellen wiederholt
werden, sogar mit Zellen verschiedener Spender aber entsprechend
demselben therapeutischen Prinzip. Die Verabreichung kann vorteilhafterweise
durch intravenöse
oder intraarterielle Injektion erfolgen.
-
Wie
oben angegeben, können
die verabreichten Dosen allgemein zwischen 108 und
1011 T-Lymphocyten pro Person umfassen.
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Zudem
ist es im Verlauf der oben beschriebenen Verfahren zur Herstellung
der T-Lymphocytenpopulationen möglich,
Zellen des Patienten (normale und/oder mit dem Selbstmordgen transduzierte)
zu konservieren, die für
den Bedarfsfall dienen können
(Vorrat 1 und 2 in 1). Zum Beispiel wäre es immer
möglich,
falls unerwünschte
Effekte auftreten, reinjizierte Zellen (zum Beispiel allogene) zu
depletieren, um nun die (normalen) Zellen des Patienten zu reinjizieren.
-
Ebenso
können
im Falle eines allogenen Austausches die transduzierten oder normalen
Zellen des Spenders ebenfalls für
eine weitere Verwendung, falls erforderlich, konserviert werden
(Vorrat 3 und 4 in 1). Es ist zudem möglich, dass
bei einem Patienten, der transduzierte allogene T-Lymphocyten erhalten hat,
bei dem man die GVH kontrolliert, es nun möglich ist, normale Lymphocyten
desselben Spenders zu injizieren, ohne dass eine GVH auftritt (aktive
Toleranz). Das hätte
den Vorteil, Zellen zu reinjizieren, die nicht kultiviert worden
wären.
Aus diesem Grund umfasst vorteilhafterweise das Verfahren der Erfindung
ebenfalls einen Schritt der Bildung von Banken von transduzierten
oder nicht transduzierten T-Zellen, die vom Spender und vom Empfänger stammen.
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Nach
Verabreichung der oben beschriebenen Zusammensetzungen erlaubt die
Erfindung das Auftreten oder die Entwicklung von Immunkrankheiten
zu kontrollieren, entweder durch Verabreichung des zu einem toxischen
Produkt metabolisierten Wirkstoffes (im Falle von T-Lymphocyten,
die mit einem toxischen Gen genetisch modifiziert sind) oder einfach
durch die Ausbildung einer erhöhten
Immunität
bei der Person.
-
Ein
anderer Gegenstand der Erfindung beruht ebenfalls in einem Produkt,
umfassend:
- – ein oder mehrere Immunsuppressiva,
und
- – eine
Zusammensetzung, umfassend eine wie oben definierte Population von
T-Lymphocyten,
im Hinblick auf eine separate oder in zeitlichen
Abständen
erfolgende Verwendung, besonders für die Kontrolle immunpathologischer
Antworten.
-
Vorzugsweise
umfasst die Zusammensetzung T-Lymphocyten mit einem vielfältigen Repertoire.
-
Vorteilhafterweise
umfasst die Zusammensetzung eine Population von T-Lymphocyten, umfassend ein
Selbstmordgen, und das Produkt der Erfindung umfasst außerdem einen
Wirkstoff, der geeignet ist, in einen toxischen Metaboliten von
dem Selbstmordgen umgewandelt zu werden.
-
Die
Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung
von modifizierten T-Lymphocyten, umfassend:
- – die Entnahme
von T-Lymphocyten bei einer Person, und
- – die
Bildung einer Lücke
im Repertoire dieser Lymphocyten oder allgemeiner die selektive
Modifikation des Repertoires.
-
Ganz
besonders wird die Lücke
des Repertoires durch Depletion der T-Lymphocyten gebildet, die für an Krankheiten
beteiligte Antigene spezifisch sind.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls jede Population von T-Lymphocyten,
die von einer Person entnommen und an T-Lymphocyten-Klonen veramt
ist, die für
ein oder mehrere an Krankheiten beteiligte Antigene spezifisch sind.
-
Zudem
kann die Erfindung ebenfalls mit jedem anderen Zelltyp zum Teil
angewandt sein, nämlich
mit jedem Zelltyp im Kompartiment, der folgenden Kriterien entspricht:
- – man
kann sie entnehmen, man kann die gesamte Population zerstören und
man kann sie (mit Modifikationen) (re)injizieren und sie treten
an die Stelle derjenigen, die man zerstört hat.
- – man
kann zum Beispiel eine Subpopulation von T-Ly oder von anderen zirkulierenden
Zellen (Muskelzellen im Kreislauf) in Betracht zu ziehen.
-
Es
gibt zahlreiche Anwendungen der Erfindung. Sie betreffen besonders
sowohl die modifizierten autologen als auch die allogenen T-Lymphocyten,
die gemäß der Erfindung
modifiziert sind, alle Autoimmunkrankheiten und im weitesten Sinne
chronische Entzündungskrankheiten
(rheumatoide Polyarthritis, Arteriosklerose, etc.), Virusinfektionen
(Hepatitis A, B, C, HIV etc.) oder genetische Krankheiten. Der Ersatz
von T-Lymphocyten betrifft ebenfalls Organtransplantationen oder
Zelltransplantationen (allogene, sogar xenogene), wie auch alle
Krankheiten, für
die man eine Reinjektion modifizierter Lymphocyten wünscht, zum
Beispiel für
die Sekretion eines therapeutischen Proteins. Dieses System kann
ebenfalls für
eine mögliche
Kontrolle der Immunantwort auf ein therapeutisches Protein dienen,
das zum Beispiel zur Korrektur eines genetischen Mangels dieses
Proteins verabreicht wird. Ein Nachteil in dieser Situation ist,
dass als Folge des genetischen Mangels, der Patient dieses Protein
als fremd erkennt und es durch eine Immunantwort abstößt. Gemäß den Prinzipien
der Erfindung, wenn die T-Lymphocyten ein Selbstmordgen exprimieren,
ist es nun möglich,
diese verhängnisvolle
Immunantwort zu kontrollieren.
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Folglich
sind die Autoimmunkrankheiten, die als systemische Krankheiten bezeichnet
werden (beispielsweise Lupus erythematodes disseminatus, rheumatoide
Polyarthritis, Polymyositis), Leiden mit einer eindeutig immunologischen
Komponente, die bei den Patienten durchgeführte biologische und histologische
Forschungen rechtfertigen. Für
viele dieser Krankheiten ist das „primum movens" nicht bekannt und
es scheint, dass die Krankheitsursache multifaktorell ist. Dennoch
bleibt als das zentrale Element eine nicht angepasste Immunantwort.
Zudem ist es bei diesen Krankheiten im Allgemeinen möglich, den
Zeitraum abzugrenzen, wo die für
die Krankheit verantwortlichen T-Ly aktiviert sind und folglich
sich teilen. Aus diesem Grund erlaubt die während dieser Phase andauernde
Verabreichung der Prodrug gemäß der Erfindung
prinzipiell ein Einwirken auf diese Zellen. Zudem führt diese Strategie
zur Depletion der für
die Krankheit verantwortlichen Zellklone und folglich im Prinzip
zu einer dauerhaften Immunsuppression, sogar dauerhaft bei zentraler
Produktion von T-Ly.
-
Zum
Beispiel in einer besonderen Anwendungsform der Erfindung erhält ein Patient,
der an rheumatoider Polyarthritis leidet, nach Depletion seiner
eigenen T-Lymphocyten
eine Verabreichung einer Zusammensetzung, umfassend seine eigenen
T-Lymphocyten, die zur Expression eines Selbstmordgens genetisch
modifiziert sind (autologe Zusammensetzung), oder modifizierte oder
nicht modifizierte allogene T-Lymphocyten. Danach erlaubt, bei nach
der Verabreichung unerwartet auftretenden möglichen Schüben von rheumatoider Polyarthritis,
eine Behandlung mit einem Wirkstoff, der von dem Selbstmordgen in
einen toxischen Metaboliten umgewandelt wird, die Zerstörung reaktiver
Klone und folglich die Suppression der immunpathologischen Antwort.
-
Die
vorliegende Erfindung ist ebenfalls für die Behandlung von Virus-induzierten
Immunkrankheiten anwendbar. Die Immunantwort auf die infektiösen Agenzien
kann häufig
immunpathologische Folgen besitzen, die manchmal zum Tod führen. Das
geradezu klassische Beispiel hierfür ist die Antwort auf bestimmte
Viren, die Hepatitis auslösen.
Diese Viren replizieren in den Hepatocyten, was die Zerstörung der
infizierten Hepatocyten durch das Immunsystem bedeutet, was zu einer
manchmal tödlichen
Hepatitis führt.
In anderen Situationen scheint die Immunantwort des Wirts nicht
in der Lage zu sein, das Virus zu eliminieren, und trägt im Gegenteil
dazu bei, eine chronische Hepatitis aufrechtzuerhalten. Dies wird
durch die Entwicklung der nach dem Virus C bezeichneten Hepatitis
gut veranschaulicht. Während
etwa zwei Drittel der Patienten in der Lage sind, sich des Virus
zu entledigen, entwickelt ein Drittel eine chronische Hepatitis.
Die Entwicklung dieser chronischen Hepatitis ist unabhängig von
der viralen Replikationsrate und ist im Gegenteil von biologischen
Zeichen begleitet, die von der fehlerhaften Immunantwort zeugen
(zum Beispiel häufiges
Vorhandensein von anti-DNA Antikörpern
oder einer Kryoglobulinämie).
Die vorliegende Erfindung erlaubt den/die Klon(e) von aktiven T-Lymphocyten
zu eliminieren, die für
die Immunkrankheit verantwortlich sind, und daher die Folgen der
Infektion für
den Wirt zu verringern.
-
Andererseits
steht die Synthese der IgE, die an bestimmten Allergien beteiligt
sind, ebenfalls unter der Kontrolle der T-Lymphocyten. Zudem erfolgt
die Produktion der B-Lymphocyten aus Immunzellen des Knochenmarks
und diese Zelle haben eine viel kürzere Halblebenszeit als die
T-Lymphocyten. Aus diesem Grund ist es ebenfalls durch Anwendung
der Technik des Austauschs von T-Lymphocyten gemäß der Erfindung möglich, allergische
Antworten zu kontrollieren und allgemeiner die Antikörper-Antworten
bei der Kontrolle der T-Antworten.
-
Die
vorliegende Erfindung ist ebenfalls für die Behandlung oder Prävention
der Abstoßung
von Organtransplantaten anwendbar.
-
Die
herkömmliche
Behandlung für
eine manche Organkrankheiten ist, wenn dies erforderlich wird, der Austausch
dieses Organs durch ein gesundes Organ, das von einem verstorbenen
Spender (oder in bestimmten Fällen
von einem lebenden Spender, sogar einer anderen Spezies) stammt.
Obwohl eine strenge Sorgfalt für
die Auswahl der Organspender aufzubringen ist, die die maximale
Kompatibilität
hinsichtlich der Histokompatibilitätsantigene aufweisen, ausgenommen
Situationen bei Transplantationen bei eineiigen Zwillingen, führt die
Organtransplantation immer zu einer Entwicklung einer Immunantwort,
die sich gegen Antigene richtet, die von diesem Organ spezifisch
exprimiert sind. Trotz der einmal in Gang gesetzten immunsupprimierenden
Behandlung, führt
diese Reaktion oftmals zu einer Abstoßung des transplantierten Organs
(die Hauptursache für das
Misslingen allogener Transplantationen). Abgesehen von nachträglichen
oder akuten Abstoßungen,
die im Wesentlichen humorale Antworten implizieren, ist die Abstoßung von
Organtransplantaten meistens von T-Lymphocyten vermittelt.
-
Zahlreiche
Arbeitsgruppen haben Projekte mit Transplantationen von modifizierten
oder nicht modifizierten allogenen oder xenogenen Zellen entwickelt,
damit sie einen Faktor für
therapeutische Zwecke produzieren (zum Beispiel β-Inselzellen des Pankreas, Fibroblasten...).
Insbesondere ist dieses auch bei sehr verschiedenartigen Krankheiten
vorgeschlagen worden, wie Diabetes, Parkinson Krankheit, sogar selbst
bei der Gentherapie bei den Organoiden. Das Haupthindernis für derartige
Transplantationen bleibt die Abstoßung der allogenen oder xenogenen
Zellen. Um diesen Nachteil zu umgehen, sind sehr viele Systeme vorgeschlagen worden,
um die transplantierten Zellen vom Immunsystem zu trennen. Bei diesen
Systemen kann es sich um eine Mikroverpackung für die Insertion von Zellen
in porösen
oder semipermeablen Materialien etc. handeln. Unglücklicherweise
hat keines dieser Systeme eine hinreichende Wirksamkeit gezeigt,
um es für
die klinische Anwendung vorschlagen zu können.
-
Wenn
diese Kranken sich zudem in einem gesunden immunologischen Zustand
befinden, ist es absolut statthaft, einen Standard-Austausch von
T-Lymphocyten in Erwägung
zu ziehen, und dabei einen Vorrat an Lymphocyten der Kranken für den Fall
anzulegen, wo möglicherweise
ein Problem auftreten könnte.
-
Die
vorliegende Erfindung bietet künftig
einen neuen medizinischen Ansatz, um den Erfolg von Organ- oder
Zelltransplantationen zu fördern.
Insbesondere wird ein Austausch von T-Lymphocyten bei einem Empfänger durchgeführt, was
erlaubt, falls erforderlich, jegliche Entwicklung einer möglichen
Immunantwort auf das Transplantat durch eine selektive Zerstörung von
alloreaktiven T-Lymphocyten zu kontrollieren. Im Rahmen von Organ-
oder Zelltransplantationen ist eine Anwendung dieser Therapien entweder
bei der Reimplantation beim Empfänger
eines Organs oder Zellen und allogener T-Lymphocyten, die vom selben
Spender stammen (und die folglich das transplantierte Organ und
die transplantierten Zellen tolerieren), oder ein Organ oder Zellen
eines allogenen Spenders zu transplantieren und dem Patienten seine
eigenen gentechnisch modifizierten T-Lymphocyten zu reimplantieren,
um die Antwort auf dieses Organ oder Zellen zu kontrollieren. Schließlich ist
es möglich
daran zu denken, ein Organ oder Zellen und allogene T-Lymphocyten,
die von zwei verschiedenen Spendern stammen, zu transplantieren.
-
Eine
besonders vorteilhafte Anwendungsform der vorliegenden Erfindung
beruht in der Behandlung von Immunkrankheiten im Rahmen von Organ-
oder Zelltransplantationen. Ganz besonders die Behandlung, die für die totale
oder partielle Prävention
oder die Reduktion oder Suppression von T-Lymphocyten vermittelten
Immunkrankheiten bestimmt ist, die für ein Misslingen der Transplantationen
verantwortlich sind.
-
In ähnlicher
Weise kann die Erfindung ebenfalls zur Behandlung (zum Beispiel
Prävention,
Reduktion oder totalen Suppression) der Transplantat-Wirt-Reaktion
(GVH) angewandt sein. Die Knochenmarktransplantation ist eine klassische
Behandlung in sehr vielen klinischen Situationen, besonders bei
vielen Leukämien. Die
herkömmliche
Behandlung beruht nun auf der Konditionierung des Spenders, deren
Ziel es ist, das Maximum an Tumorzellen zu eliminieren, was eine
medulläre
Aplasie zur Folge hat, die eine Knochenmarktransplantation erfordert.
Diese Knochenmarktransplantation wird vorzugsweise mit allogenen
Zellen durchgeführt, denn
diese haben gezeigt, dass sie für
eine Wirkung verantwortlich sein können, die als «Transplantat
gegen die Leukämie» bezeichnet
sind, die in beträchtlicher
Weise die Rückfallraten
der so behandelten Leukämien begrenzt.
Unglücklicherweise
sind die allogenen T-Zellen auch für die immer ernstzunehmende
und manchmal tödliche
Krankheit von Transplantat gegen den Wirt (GVH) verantwortlich.
Die Anwendung der vorliegenden Erfindung erlaubt die Zerstörung der
für die
GVH verantwortlichen T-Lymphocyten und folglich die Behandlung dieser
Immunkrankheit.
-
Andere
Beispiele für
Krankheiten, die durch das Ersetzen von T-Lymphocyten behandelt
werden können,
sind besonders Infektionen mit HIV oder bestimmte genetische Krankheiten.
-
Folglich
sind die T-Lymphocyten ein wichtiges Ziel der Infektion mit HIV,
deren klinische Entwicklung zum großen Teil vom Verhältnis dieser
Lymphocyten beim infizierten Patienten abhängt. Einige therapeutische Strategien
der Infektion mit HIV beruhen auf der Übertragung von genetisch modifizierten
T-Lymphocyten, um dem Virus zu widerstehen. Denn es gibt auch Patienten,
deren T-Lymphocyten weniger empfindlich für eine Infektion mit HIV sind,
aufgrund von spontanen Mutationen in Genen, die für Proteine
codieren, die am Replikationszyklus des Virus beteiligt sind. Folglich
gibt es wie bei der Antwort auf das Hepatitis Virus genetische Unterschiede,
die von den T-Lymphocyten exprimiert sind und diese mehr oder weniger
für eine
Infektion mit HIV empfindlich machen. Die vorliegende Erfindung
erlaubt diese sehr verschiedenartigen genetischen Faktoren zu nutzen,
besonders durch das Ersetzen der T-Lymphocyten einer Person, die
für eine
bestimmte Krankheit empfindlich sind, durch Lymphocyten einer unempfindlichen
Person.
-
Es
gibt andererseits sehr viele genetische Krankheiten, die mit der
Unfähigkeit
ein Protein zu synthetisieren verbunden sind, das, falls es von
bestimmten spezifischen Zelltypen synthetisiert wird (nicht notwendigerweise
T-Lymphocyten), dennoch eine allgemeine Wirkung besitzt. Folglich
können
diese Krankheiten oftmals durch eine Knochenmarktransplantation
behandelt werden, wenn ein kompatibler Spender gefunden werden kann.
Dieselben Krankheiten könnten
durch eine Übertragung
von T-Lymphocyten behandelt werden (Mucopolysaccharidose..).
-
Es
gibt ebenfalls genetische Krankheiten, die auf Lymphocyten spezifisch
einwirken (Adenosindesaminase-Mangel,..), die auch mit dem Standard-Austausch
von T-Lymphocyten gemäß der Erfindung
behandelt werden können.
Schließlich
können
auch mögliche
Strahlenunfälle
oder jede andere akuta medulläre
Insuffizienz (zum Beispiel toxische, medikamentöse...) durch einen Austausch
der T-Lymphocyten gemäß der Erfindung
behandelt werden. Man kann folglich Banken von hämatopoietischen Stammzellen
und Banken von T-Lymphocyten anlegen, die von den gleichen Spendern
stammen, wo nur die T-Lymphocyten einer genetischen Modifikation
unterzogen worden wären,
was die Kontrolle von immunpathologischen Krankheiten erlauben würde. Folglich
kann man „universelle
Banken" anlegen,
die Marktransplantationen mit reifen T-Lymphocyten für Situationen
erlauben, die das erfordern.
-
Gemäß einer
anderen Variante der Erfindung kann die Population von T-Lymphocyten des Spenders für die Prävention
oder Behandlung der Alterung von Immunfunktionen wie Anergien verwendet
sein.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun mit Hilfe der nachfolgenden Beispiele
detaillierter beschrieben, die als Veranschaulichung und nicht als
Beschränkung
betrachtet werden sollen.
-
LEGENDE DER
FIGUREN
-
1:
Schematische Darstellung des Prinzips des standardmäßigen Austauschs
von T-Lymphocyten.
-
2:
GCV-Empfindlichkeit von T-Zellen, die eine Thymidin-Kinasae exprimieren.
Die Milzzellen sind 2 Tage in Gegenwart von ConA und steigenden
Konzentrationen von GCV kultiviert, dann über Nacht mit Tritium-TdR beladen
worden (eine Aufnahme von 100% ist ohne GCV zu beobachten). Die
Dreiecke, Quadrate und Punkte entsprechen verschiedenen TK-Formen.
Die obere Kurve entspricht nicht transduzierten T-Lymphocyten.
-
3:
Schützende
Wirkung vor der GVH mit einer Behandlung von 7 Tagen mit GCV. Die
Kontrollgruppe der Bestrahlung wird von bestrahlten, nicht transplantierten
Mäusen
gebildet (n=15). Eine tödliche
GVH an Tag 35 für
100% der Mäuse
wird durch die Co-Injektion von Knochenmarkzellen und allogenen
T-Lys induziert (n=25). Das Überleben
der behandelten Mäuse
(n=13) wird mit den Mäusen
verglichen, die nur Mark erhielten und folglich keine GVH entwickelten
(n=15).
-
4:
Pharmakogenetische Kontrolle der lymphocytären Choriomeningitis bei Mäusen, die
das Selbstmordgen in Populationen von CD4 und CD8 Lymphocyten exprimieren.
FVB oder C57BL/6 Mäuse
sind bestrahlt und mit syngenem Knochenmark, das von FVB Mäusen oder
von transgenen EPDTKL20 Mäusen stammt,
oder mit allogenem Mark rekonstituiert worden. Nach Rekonstitution
des Immunsystems sind die Empfänger
mit dem Virus der lymphocytären
Choriomeningitis (104 PFU LCMV Stamm Arm/53b)
intracerebral infiziert und mit GCV über 7 Tage (zweimal tägliche intraperitoneale
Injektionen mit 100 mg/kg) behandelt worden. Die Mäuse, die
das TK-Gen in ihren Lymphocyten exprimieren, sind geschützt, überleben,
haben LCMV eliminiert und besitzen einen hohen anti-LCMV Antikörper-Titer.
-
BEISPIELE
-
1. Untersuchung
der Regulation der immunpathologischen Antwort
-
Um
die Möglichkeit
der Kontrolle der pathologischen Immunantworten mit Hilfe von Selbstmordgenen zu
untersuchen, haben wir transgene Mäuse entwickelt, die das HSV1-TK-Gen
in den T-Lys exprimieren. Diese Expression wird mit Hilfe regulatorischer
Sequenzen erhalten, die von dem für das CD4-Molekül codierenden
Gen stammen, von denen wir bereits gezeigt hatten, dass sie zu einer
spezifischen Expression eines Transgens in den reifen CD4+ und CD8+
T-Lymphocyten unter Ausschluss der unreifen CD4– CD8– oder CD4+CD8+ Thymocyten
führen
[26]. Die T-Ly dieser
transgenen Mäuse
werden in vitro von GCV wirksam zerstört. (2).
-
In
allen nachfolgenden Beispielen stammen die T-Lymphocyten von transgenen
Mäusen
einzig wegen der Vereinfachung des experimentellen Verfahrens. Dieselben
Versuche können
unter Verwendung von murinen oder humanen T-Lymphocyten reproduziert
werden, in denen das gleiche Selbstmordgen mit einem retroviralen
Vektor entsprechend den Regeln der Technik transferiert werden kann.
-
1.1 Kontrolle der GVH
bei der Maus
-
Unter
Verwendung transgener Mäuse,
die das HSV1-TK-Gen in den T-Lymphocyten
exprimieren, haben wir gezeigt, dass es vollkommen möglich war,
die für
die Reaktion des Transplantats gegen den Wirt verantwortliche allogene
Antwort bei diesen Tieren zu kontrollieren. Wir haben also folglich
den Beweis erbracht, dass wir prinzipiell in der Lage sind, die
für die
GVH verantwortlichen T-Lymphocyten zu kontrollieren. Man muss übrigens
erwähnen,
dass diese therapeutische Wirkung durch extrem kurze Behandlungen
mit Ganciclovir erhalten werden kann und dass wir gezeigt haben,
dass am Ende dieser Behandlungen nicht nur die Krankheit überwunden
war, sondern dass die Mäuse
eine normale Immunantwort zeigten.
-
Wir
haben diese transgenen Mäuse
als Spenderinnen von T-Lys HSV1-TK+ für die Entwicklung
eines Modells der Transplantat gegen den Wirt Krankheit (GVH) nach
einer Transplantation allogenen Knochenmarks (GMO) [8] verwendet.
Folglich führt
bei letal bestrahlten Mäusen
ein allogenes GMO, das an T-Lys veramt ist, zu einem Überleben
aller Tiere und zu einer vollständigen
hämatopoietischen
Rekonstitution durch die Spenderzellen. Dagegen führt das
mit T-Lys supplementierte Transplantat zu einer 100% Mortalität der Tiere, die
klinische und histologische Anzeichen einer GVH aufweisen. In diesem
Modell haben wir gezeigt, dass wenn die T-Lys das HSV1-TK Selbstmordgen
exprimieren, eine Behandlung mit GCV, beginnend am Tag der Transplantation
und über
7 Tage ausgedehnt, die klinische GVH-Prävention erlaubt (3).
Wenn diese Tiere getötet
werden, zeigt die histologische Untersuchung das Fehlen jeglicher
histologischer Anzeichen einer GVH bei diesen Tieren. Die Behandlung
ist ebenfalls bei einer manifestierten GVH wirksam.
-
Die
bei diesen Tieren vorhandenen Zellen hämatopoietischen Ursprungs stammen
vom Spender. Interessanterweise haben wir beobachtet, dass die T-Lys,
die die Behandlung mit GCV überlebt
haben, immer noch in der Lage sind, auf Stimulationen durch ein
Mitogen oder ein drittes Alloantigen, aber nicht durch die Zellen,
die vom Spender oder vom Empfänger
stammen, in vitro zu antworten. Diese Ergebnisse haben gezeigt,
dass eine Behandlung mit GCV die Elimination alloreaktiver Klone
von T-Lys erlaubt, und dabei ein Kompartiment von T-Lys konserviert,
die in der Lage sind, auf andere antigene Stimulationen zu antworten.
-
1.2 Behandlung der autoimmunen
Diabetes bei der diabetischen (NOD) Maus durch Austausch von T-Lymphocyten:
Beweis der Wirkung
-
Dieses
Experiment hat das Ziel, die Wirksamkeit des Austauschs von genetisch
modifizierten T-Lymphocyten auf die Kontrolle einer spontanen Autoimmunkrankheit
(MAI) zu zeigen, die hier mit dem Modell der autoimmunen diabetischen
NOD Maus dargestellt ist. Der Austausch der T-Lymphocyten erfolgt
unter Bedingungen, die den klinischen Bedingungen sehr nahe kommen.
Der Austausch von T-Lymphocyten erfolgt mit für den Empfänger allogenen T-Lymphocyten,
was die Zerstörung
von eventuell verbleibenden autoimmunen Zellen erlaubt. Der Austausch
von T-Lymphocyten erfolgt mit genetisch modifizierten T-Lymphocyten,
die das TK-Selbstmordgen exprimieren. In diesem Modell beruht die
Kontrolle der GVH auf der Verwendung von genetisch modifizierten
T-Lymphocyten, die das TK-Gen exprimieren, verbunden mit einer Behandlung
mit Ganciclovir (GCV). Dieses System erlaubt die Zerstörung der
teilenden TK-T-Lymphocyten, die folglich die GVH kontrollieren.
Der Austausch von T-Lymphocyten erfolgt nach einer nicht myelo-ablativen
Konditionierung der NOD Mäuse
durch eine Bestrahlung mit 8-9 Gy, die zu einem 100% Überleben
an Tag 120 bei derartigen Mäusen
führte.
Der Austausch von T-Lymphocyten erfolgt durch Injektion in den retro-orbitalen
Sinus der bestrahlten Mäuse
mit 107 Zellen, verbunden mit einer 7 tägigen präventiven
Behandlung mit Ganciclovir, die zum Zeitpunkt der Transplantation
beginnt. Eine erste Kontrollgruppe ist aus Mäusen gebildet, die 107 Zellen vom allogenen Knochenmark aber keine
T-Lymphocyten erhielten. Bei diesen Mäusen kann das Transplantat
partiell oder vollständig
abgestoßen
werden und die MAI wieder auftreten. Eine zweite Kontrollgruppe
ist mit Mäusen gebildet
worden, die 107 Knochenmarkzellen, die von
NOD-Mäusen
stammten, aber keine T-Lymphocyten erhielten.
-
Die
Wirksamkeit dieser Strategie wird bewertet durch:
- – die Analyse
des Vorhandenseins von genetisch modifizierten T-Lymphocyten, die
durch die Expression von Molekülen
des MHC, die vom Spender stammen, gekennzeichnet sind;
- – die
Bestimmung von klinischen Anzeichen der autoimmunen Diabetes (Blutzucker
höher als
2 g/l);
- – durch
das Vorhandensein von lymphocytären
Infiltraten auf den Langerhans Inseln.
-
ERGEBNISSE • Ursprung
der CSMNSP Tabelle
1: Untersuchung der Chimärisierung
180 Tage nach der Transplantation
-
180
Tage nach der Transplantation wird die hämatopoietische Rekonstitution
nach Markierung der CSMNSP mit monoklonalen Antikörpern und
mittels Durchflusscytometrie bewertet. Die vom Spender stammenden
B und T-Zellen werden durch die Expression von Molekülen des
MHC Klasse I (H-2q) bestimmt. Die B und T-Zellen
des Empfängers
werden durch die Expression von Molekülen des MHC Klasse II (j-Ak) bestimmt.
-
Bei
den NOD Mäusen,
bei denen ein Austausch von T-Lymphocyten durchgeführt worden
ist, sind nur vom Spender stammende Zellen vorhanden.
-
• Vorliegen
von lymphocytären
Infiltraten nach Austausch von T-Lymphocyten Tabelle
2: Preriinsulitis und Insulitis bei der NOD Maus nach Austausch
von T-Lymphocyten.
-
180
Tage nach der Transplantation wird der Pankreas den Mäuse entnommen,
in Bouin-Lösung
fixiert, dann in Paraffin verbracht. Das Vorhandensein von lymphocytären Infiltraten
wird mit 4 Micron dicken Schnitten nach Markierung mit Hämatoxoilin
und Eosin bewertet.
-
Auf
keinem Pankreas der Mäuse,
die einem Austausch von T-Lymphocyten unterzogen wurden, ist ein lymphocytäres Infiltrat
beobachtet worden.
-
Zudem
sind die Mäuse
normal glycämisch
geblieben, was folglich das Ausbleiben eines Diabetes beweist.
-
Als
Schlussfolgerung sind die Empfänger-Mäuse mit
den allogenen T-Lymphocyten
rekonstituiert und entwickeln keine Autoimmunkrankheit mehr.
-
1.3 Kontrolle einer Virus-induzierten
Immunkrankheit
-
Wir
wollten nun dasselbe System zur Kontrolle einer von einem Virus
induzierten immunpathologischen Reaktion anwenden. Das klassische
Versuchssystem ist das System zur Kontrolle der Encephalopathie, die
von dem CML-Virus bei der Maus induziert wird.
-
Die
Immunantwort auf das CML-Virus ist sehr gut bekannt. So sterben
die mit diesem Virus intracerebral inokulierten Tiere sehr schnell
an einem rasch verhängnisvollen
Cerebralleiden, das von cytotoxischen T-Lymphocyten vermittelt ist.
Bei den Tieren, die eine vorhergehende Immunisierung erhielten,
ist die Reaktionskinetik der sensibilisierten T-Lymphocyten beschleunigt,
was zu einem Schutz und zum Überleben
der Mäuse
führt.
Bei den Tieren, die Ganciclovir zum Zeitpunkt der intracerebralen
Injektion erhielten, führte
die Zerstörung
der cytotoxischen T-Lymphocyten,
die von der viralen Replikation aktiviert waren, zu einer Kontrolle des
Cerebralleidens.
-
1.4 Kontrolle einer Transplantatabstoßung
-
Wir
haben dann unsere Mäuse
zum Testen der Kontrolle der für
die Organtransplantatabstoßung
verantwortlichen Immunantworten verwendet. Das angewandte Modell
kann als ein vollständig
physiologisches Modell betrachtet werden. Es handelt sich um ein
in heterotoper Position vaskularisiertes Herztransplantat bei der
Maus. Wenn diese allogene Transplantation bei nicht behandelten
Mäusen
durchgeführt
wird, erfolgt die Abstoßung
in regelmäßiger Weise
innerhalb einiger Tage nach der Transplantation. Wenn die Mäuse mit
Ganciclovir innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums (7 Tage ab der
Transplantation) behandelt werden, wird das Herz dauerhaft toleriert
und bewahrt seine Vitalfunktionen, wie es seine Schläge beweisen.
-
2. Therapieprotokoll des
Austauschs von T-Lymphocyten, angewandt bei Autoimmunkrankheiten.
-
Die
Behandlung beginnt mit einer Ablation der T-Lymphocyten. Diese Ablation
kann zum Beispiel durch eine kombinierte Verabreichung von „antilymphocytärem Serum" (Immunglobuline,
die in der Lage sind, T-Lymphocyten zu erkennen und diese in Gegenwart
des Komplements des Patienten zu zerstören, und werden üblicherweise
von Kaninchen gebildet, zum Beispiel von den Merieux Laboratorien).
Die verabreichte Menge an Serum und die Verabreichungsdauer sind
von den klinischen Daten der pharmazeutischen Menge und von der
Herstellerempfehlungen abhängig.
Diese Behandlung kann zur gleichen Zeit wie die Verabreichung anderer
Immunsuppressiva wie Cyclophosamid und Cyclosporin erfolgen. Um
die T-Lymphocyten
im Gewebe zu erreichen, die diesen Behandlungen sehr wohl widerstehen
könnten,
ist es nun möglich,
eine freisetzendeBestrahlung anzuhängen und dabei das Knochenmark
des Patienten zu schützen.
-
Am
Ende dieser Behandlung kann die Depletion der T-Lymphocyten bei
peripherem Blut mittels ihrer herkömmlichen Zählung untersucht werden. Eine
Depletion von mehr als 90% der Lymphocyten des peripheren Bluts
ist vorzuziehen.
-
Am
Ende dieser Behandlung erfolgt eine i.v. Injektion von T-Lymphocyten
bei den Patienten, die pro Dosis bevorzugt zwischen 109 und
1011 Zellen enthält. Die T-Lymphocyten sind in diesem Fall von
einem allogenen Spender erhalten worden, der die maximale Kompatibilität der Haupthistokompatibilitätsantigene
aufweist. Dies kann zum Beispiel ein übereinstimmendes engverwandtes
HLA für
die Situationen sein, in denen das familiäre genetische Risiko, die selben
Krankheiten innerhalb der Familien wiederzufinden, nicht zu erhöht ist.
Die reinjizierten Zellen sind zuvor mit einem Selbstmordgen wie
das HSV1-TK-Gen transduziert worden und die reinjizierten Zellen
umfassen wenigstens 90% transduzierte Zellen. Zudem durchlaufen
die Zellen die ganzen Qualtitätskontrollen
(Phänotyp,
Analyse des Repertoires).
-
Einige
Tage nach der Injektion, vorzugsweise in der den Injektionen darauffolgenden
Woche, 48 Stunden nach der Injektion, erhält der Patient eine Behandlung
mit Ganciclovir mit 10 mg/kg zweimal täglich. Wenn die GVH-Anzeichen
früher auftreten
sollten, kann eine noch frühere
Behandlung in Erwägung
gezogen werden. Die Behandlung dauert wenigstens eine Woche. Am
Ende dieser Behandlung wird der Patient weiter behandelt, besonders
um die Rekonstitution der T-Lymphocyten zu kontrollieren.
-
Die
Anzeichen einer Reaktion des Transplantats gegen den Wirt sind zum
Beispiel mit Hautschädigungen
verbunden. Wenn derartige Manifestationen auftreten, wird eine heilende
Behandlung mit Ganciclovier unternommen.
-
Die
Behandlung wird wiederholt und beendet, wenn die Lymphocytenzahl
wieder Werte von wenigstens 200 T-Lymphocyten pro mm3 einnimmt.
-
Im
Falle ernster Sekundäreffekte
während
der Behandlung, wie zum Beispiel eine GVH, die nicht mit Ganciclovier
kontrolliert werden könnte,
ist es nun möglich,
den Patienten mit Medikamenten wieder zu behandeln, die die Zerstörung der
T-Lymphocyten erlauben,
um danach seine eigenen Zellen wieder zu injizieren, die zuvor kryokonserviert
worden sind. Zudem hilft eine Injektion des anti-Marker Antikörpers bei
der Elimination der T-Lymphocyten, wenn die T-Lymphocyten zur Konstruktion
einen Membranmarker besitzen.
-
Für andere
Arten von Autoimmunkrankheiten können
die reinjizierten Lymphocyten ähnlicherweise
mit dem HSV1-TK-Gen transduzierte Lymphocyten des Patienten sein.
Unter diesen Umständen
erfolgt am Schluss der Reinjektion keine Behandlung mit Ganciclovir.
Nach Feststellung der Rekonstitution des Pools an Lymphocyten des
Patienten, wenn Phasen akuter Krankheitsschübe auftreten werden, wird eine
Ganciclovir-Behandlung so früh
wie möglich
nach Feststellung dieser Schübe
erfolgen, die zum Beispiel Schübe
einer entzündlichen
Arthritis bei der Behandlung einer rheumatoiden Arthritis oder eines
neurologischen oder muskulären
Leidens im Falle der Arteriosklerose sein können.
-
3. Therapieprotokoll des
Austauschs von T-Lymphocyten, angewandt für die Behandlung der Organtransplantation.
-
Bei
dieser therapeutischen Indikation ist der Patient, wie zu vor beschrieben,
vorbehandelt. Er wird danach zum Beispiel mit seinen eigenen das
Selbstmordgen exprimierenden Zellen und ohne Behandlung mit Ganciclovir
rekonstituiert. Wenn der Patient sein Immunsystem rekonstituiert
hat, kann die eigentliche Organtransplantation vorgenommen werden.
Unmittelbar der Transplantation folgend, kann eine ungefähr einwöchige prophylaktische
Behandlung mit Ganciclovir unternommen werden. Der Patient wird
dann auf die Entwicklung klinischer Anzeichen kontrolliert, die
ein Beginn einer Transplantatabstoßung anzeigen könnten. In
diesem Fall würde
eine erneute Behandlung mit Ganciclovier unternommen werden. Es
wird darauf hingewiesen, dass die herkömmlichen immunsupprimierenden
Behandlungen wie zum Beispiel Cyclosporin in dieser Situation eingesetzt
werden können.
-
In
einer anderen Therapieform können
die Lymphocyten vom Organspender stammen. In diesem Fall tolerieren
sie das Transplantat und die Vorgehensweise ist folglich eine GCV-Behandlung
unmittelbar nach der Verabreichung der genetisch modifizierten T-Lymphocyten
mit dem Ziel der GVH-Suppression.
-
4. Therapieprotokoll
für die
Prävention
der immunologischen Alterung
-
Das
Immunsystem unterliegt auch der Alterung, die durch eine schlechte
Regulation der Immunantwort gekennzeichnet ist, wie beispielsweise
das Auftreten von Autoimmunkrankheiten oder die Unfähigkeit, eine
wirksame Immunantwort auf ein neues Antigen zu entwickeln.
-
In
dieser Anwendung ist die Behandlung präventiver Art. Wenn der Patient
noch jung ist, werden ihm T-Lymphocyten entnommen. Es ist einfach
und gefahrlos, 108 Lymphocyten im Verlauf
einer Cytopherese zu entnehmen.
-
Dieser
Eingriff kann ausreichend häufig
in Zeiträumen
von einigen Monaten wiederholt werden.
-
Es
ist gegenwärtig
bekannt, dass die Subpopulationen von T-Lymphocyten, als „Gedächtniszellen" bezeichnet, zirkulieren.
Wenn dies nicht der Fall wäre,
müssten
sie chirurgisch oder nach einer Mobilisierung mit einem Wachstumsfaktor
oder anderweitig entnommen werden.
-
In
der bevorzugten Anwendungsform sind die T-Lymphocyten kultiviert
und amplifiziert, um 1010 – 1011 T-Lymphocyten zu erreichen.
-
Die
Zellen werden nun aufgeteilt und mehrere Jahre eingefroren. Wenn
ein Bedarf dafür
besteht, wie Auftreten eines immunologischen Problems oder Schwierigkeiten,
eine Immunantwort zu zeigen, werden die T-Lymphocyten aufgetaut
und der Person wieder injiziert.
-
Diese
Reinjektion kann alle oder einen Teil der eingefrorenen T-Lymphocyten
betreffen und es kann eine totale oder partielle Ablation der zirkulierenden
T-Lymphocyten vorangehen.
-
Man
kann ganz vorausschauend zum Beispiel nur eine Unterklasse von T-Lymphocyten durch
eine andere Unterklasse von T-Lymphocyten ersetzen. Zum Beispiel
ist es vollkommen möglich,
nur die CD8-Lymphocyten (oder jene, die ein bestimmtes TCR tragen)
selektiv zu zerstören
und die zuvor eingefrorenen T-Lymphocyten
zu sortieren, um nur die erwünschte
Unterkisse von T-Lymphocyten zu injizieren, sogar das Transplantat
an dieser oder jener Unterklasse von T-Lymphocyten zu verarmen.
-
Man
erhält
nun den Austausch der T-Lymphocyten des Patienten durch jüngere und
die besser genau ihre Funktionen garantieren. Im Falle von Autoimmunkrankheiten
werden die alloreaktiven T-Lymphocyten zerstört und durch ungefährliche
T-Lymphocyten ersetzt. Im Falle einer mit der Alterung der T-Lymphocytenpopulation
verbundenen Krankheit handelt es sich um Präventionstherapie. Denn es handelt
sich wirklich um eine „Verjüngung" der T-Lymphocyten
und folglich des Immunsystems.
-
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