-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von veränderten
Herpes-simplex-Viren,
die zur Abtötung
von Tumorzellen fähig
sind. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung replikationskompetentes Herpes-simplex-Virus-1
(HSV-1), das zellspezifische transkriptionsregulatorische Sequenzen
enthält,
die operativ an ein essentielles Herpes-simplex-Virus-Gen gekoppelt sind. Zusätzlich kann
das zellspezifische HSV-1 non-neurovirulent
und unfähig
zur Replikation in nicht-teilenden Zellen gemacht werden. Außerdem kann
zur Herstellung eines Tiermodells für eine spezifische Krankheit
ein zell- und gewebespezifisches
HSV-1 konstruiert werden, das repliziert und einen spezifischen
Zelltypus abtötet,
was als zellspezifische Ablation bezeichnet wird. Zellspezifische
Ablation durch zell- oder gewebespezifisches HSV-1 kann auch zur
Behandlung von Krankheiten, die eine Ätiologie von hyperaktiven Zellen
oder ektop exprimierenden Zellen haben, verwendet werden.
-
In
der Vergangenheit sind Viren auf ihre Fähigkeit zur Behandlung verschiedener
Tumortypen in Tieren oder Menschen getestet worden. Im Stand der
Technik vorgeschlagene therapeutische Mechanismen der viralen Krebstherapie
schließen
ein: (i) das Produzieren neuer Antigene auf der Tumorzellenoberfläche zur
Induktion einer immunologischen Abstoßungsreaktion, ein Phänomen, das „Xenogenisation" genannt wird, und (ii)
direktes Abtöten
von Zellen durch das Virus, die so genannte Onkolyse. Austin et
al., Adv. Cancer Res. 30: 301 (1979); Kobayashi et al., Adv. Cancer
Res. 30: 279 (1979); Moore, Progr. Exp. Tumor Res. 1: 411 (1960); Russell,
Sem. Cancer Biol. 5: 437–443
(1994). Die Behandlungen von Tumoren sowohl in Tieren als auch in Menschen
beruhten auf Wildtyp-Virus, gangverdünntem (passage-attenuated virus)
Virus oder infizierten Zellzubereitungen. Kobayashi, Adv. Cancer
Res. 30: 279 (1979); Cassel et al., Cancer 52: 856 (1983); Moore, Prog.
Exp. Tumor Res. 1: 411 (1960).
-
Mehrere
Tiermodelle und Tiertumore wurden verwendet, um die Onkolyse mit
Wildtyp-Viren zu
studieren. Moore, Ann. Rev. Microbiol. 8: 393 (1954); Moore, Progr.
Exp. Tumor Res. 1: 411 (1960). Es wurde gezeigt, dass mindestens
neun Viren fähig
sind, zu einem gewissen Grad eine Tumorregression in einer Vielzahl von
Tumoren in Mäusen,
Ratten, Kaninchen und Meerschweinchen zu induzieren. Ein großer Nachteil,
der in diesen frühen
Tierstudien beobachtet wurde, war jedoch die systemische Infektion
durch das Virus.
-
Zur
Vermeidung systemischer Infektion hat sich die gentechnische Veränderung
von Viren zur Verwendung als anti-neoplastische Wirkstoffe auf die
Erzeugung von veränderten
Viren, die unfähig
zur Replikation in nicht-teilenden Zellen sind, konzentriert. Viren,
die zur Replikation in teilenden Zellen fähig sind, töten vorzugsweise schnell teilende
Tumorzellen ab, weil diese Viren unfähig zur Replikation in nicht-teilenden
oder normalen Zellen sind.
-
Die
Verwendung von replikationsdefizienten Retroviren zur Behandlung
von Tumoren benötigt
Erzeugerzellen (producer cells) und erwies sich als begrenzt, weil
jedes replikationsdefiziente Retroviruspartikel nur in eine einzelne
Zelle eindringen kann, andere Zellen aber anschließend nicht
ausreichend infizieren kann. Weil diese replikationsdefizienten
Retroviren sich nicht auf andere Tumorzellen verbreiten können, würden sie unfähig sein,
in einen tiefen, vielschichtigen Tumor in vivo vollständig einzudringen.
Markert et al., Neurosurg. 77: 590 (1992).
-
Klinische
Versuche zur Krebsbehandlung mit retroviraler Vektortherapie sind
in den Vereinigten Staaten bewilligt worden. Culver, Clin. Chem
40: 510 (1994). Retrovirale Vektor-enthaltende Zellen wurden in
Gehirntumoren implantiert, die in menschlichen Patienten wuchsen.
Oldfield et al., Hum. Gene Ther. 4: 39 (1993). Diese retroviralen
Vektoren trugen das HSV-1-Thymidinkinase-(HSV-tk)-Gen in die umgebenden
Gehirntumorzellen und machten die Tumorzellen gegen das antivirale
Medikament Ganciclovir empfindlich. Einige der Einschränkungen
der aktuellen auf Retroviren beruhenden Krebstherapie sind, wie
bei Oldfield beschrieben: (1) der geringe Titer der produzierten
Viren, (2) die eingeschränkte
Verbreitung der Viren auf die Region, die das Erzeugerzellenimplantat
umgibt, (3) eine mögliche
Immunantwort auf die Erzeugerzelllinie, (4) eine mögliche Insertionsmutagenese
und Transformation der mit dem Retrovirus infizierten Zellen, (5)
nur eine einzige Verabreichung bei Verwendung der Prodrug Ganciclovir
ist möglich,
weil das „Suizid"-Produkt die mit
dem Retrovirus infizierten Zellen und die Erzeugerzellen tötet, und
(6) der Umgebungseffekt (bystander effect) ist begrenzt auf Zellen,
die in direktem Kontakt mit den retroviral transformierten Zellen
stehen. Bi. W. L. et al., Human Gene Therapy 4: 725 (1993).
-
Der
Ansatz zur selektiven Expression von Toxingenen in Krebszellen wird „molekulare
Chemotherapie" genannt,
wobei die transkriptionalen regulatorischen Sequenzen (TRS) eines
Gens, das in dem Tumor exprimiert wird, eingesetzt werden, um die
Expression von Toxin kodierenden Sequenzen auszulösen. Garver
et al. (1994) Gene Therapy 1: 46–50; Miller & Vile, FASEB J.
9: 190–199
(1995). Gewebespezifische regulatorische Sequenzen sind verwendet
worden, um die Expression von „Suizidgenen" auszulösen, und
zwar (a) nach einem durch Retroviren herbeigeführten Gentransfer, (b) nach
direkter Injektion von DNA oder (c) nach durch Adenovirus-Polylysin-herbeigeführter Transduktion.
Huber, B. E. et al. (1991) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 8039–8043; Harris,
J. D. et al. (1994) Gene Ther. 1: 170–175; Vile, R. et al. (1994)
Gene Ther. 1: 307–316; Smith,
M. J. et al. (1994) Human Gene Ther. 5: 29–35; Kuriyama, S. et al. (1991)
Cell Struct. Funct. 16: 503–510;
Vile, R. G. et al. (1993) Cancer Res. 53: 3860–3864; Garver, R. I. J. et
al. (1994) Gene Ther. 1: 46–50.
-
Die
retroviral vermittelte Gentherapie wird „virus-directed enzyme/prodrug
therapy" (VDEPT)
genannt. Huber, B. E. et al. (1991) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88:
8039–8043;
Gutierrez, A. A. et al. (1992) The Lancet 339: 715–721. VDEPT
beruht auf einem replikationsdefizienten Vektor, der spezifisch
in Tumorzellen, nicht aber in normalen Zellen exprimiert wird. Ein
in-vitro-Beispiel von VDEPT unterscheidet zwischen normalen Leber-
und Hepatomzellen durch differenzielle Exprimierung eines replikationsdefizienten
retroviralen Vektors, der an ein HSV-tk-Gen gekoppelte Promotoren
für Albumin
oder für α-Fetoprotein
enthält.
Huber et al., wie oben. In dem VDEPT-System waren normale Leberzellen
fähig,
Thymidinkinase zu exprimieren, wenn das HSV-tk-Gen an den Albuminpromotor
gekoppelt war, nicht jedoch, wenn es an den α-Fetoproteinpromotor gekoppelt
war. Umgekehrt waren Hepatomzellen in der Lage, Thymidinkinase zu
exprimieren, wenn das HSV-tk-Gen an den α-Fetoproteinpromotor und nicht
an den Albuminpromotor gekoppelt war. Thymidinkinase wandelt Nukleosidanaloga
oder Prodrugs in wirksame zytotoxische Wirkstoffe in teilenden Zellen
um. Thymidinkinase-Exprimierung
wurde in verschiedenen Zelltypen erreicht, einschließlich Lymphom,
hepatozellulärem Karzinom,
Gliom, Fibrosarkom, Adenokarzinom und Melanom. Huber, B. E. et al.
(1991), wie oben; Mullen, C. A., et al. (1992), PNAS 89: 33–37; Culver,
K. W., et al. (1992) Science 256: 1550–1552; Ram, Z., et al. (1993) Cancer
Res. 53: 83–88;
Moolten, F. L., et al. (1990) J. Natl. Cancer Inst. 82: 297–300, und
Vile, R. G. und Hart, I. R. (1993) Cancer Res. 53: 3860–3864.
-
In
Gentherapiestrategien für
Krebs wurde auch eine Vielzahl verschiedener Verabreichungsmethoden verwendet,
um „Suizidgene" oder Immun-modulatorische
Gene in neoplastischen Zellen zu transferieren. Ein Hauptziel dieser
Strategien ist es, die Exprimierung von transferiertem Gen in dem
entsprechenden Zelltypus zu erzielen, so dass normale Zellen nicht
negativ beeinflusst werden. Beispielsweise wurde die TRS eines Proteins,
menschliches Surfactant-Protein A, das spezifisch für das differenzierte Atemwegsepithel
ist, verwendet, um ein Toxin-produzierendes Gen in eine aus nicht
kleinen Zellen bestehende Lungenkrebszelllinie einzubringen. Smith,
M. J. et al. (1994) Human Gene Therapy 5: 29–35. In ähnlicher Weise wurde die TRS
des Karzinomspezifischen Proteins, sekretorischer Leukoprotease
Inhibitor (SLPI), verwendet, um auf die Thymidinkinase-Exprimierung
aus einem Plasmid in SLPI-exprimierenden Karzinomen abzuzielen.
Garver, et al., wie oben.
-
In
den frühen
neunziger Jahren wurde die Verwendung von gentechnisch veränderten
replikationskompetenten HSV-1-viralen Vektoren zuerst im Zusammenhang
mit der Antitumortherapie erforscht. Martuza et al., Science 252:
854 (1991). Ein replikationskompetentes Virus hat den Vorteil, dass
es in eine Tumorzelle eindringen kann, mehrere Kopien herstellen
kann, die Zelle lysiert und sich auf weitere Tumorzellen verbreitet. Eine
Thymidinkinase-defiziente (TK–) Mutante, dlsptk, war
fähig,
maligne menschliche Gliomzellen in einem Tiermodell für Gehirntumoren
zu zerstören.
Martuza, wie oben (1991). Leider waren die dlsptk-Mutanten in Bezug
auf Neurovirulenz nur mäßig abgeschwächt und
erzeugten bei der Dosis, die benötigt
wurde, um die Tumorzellen ausreichend abzutöten, Enzephalitis. Markert
et al., Neurosurgery 32: 597 (1993). Die restliche Neurovirulenz,
die sich durch eine 50%-ige Sterberate von intrakranial verabreichten
replikationsdefizienten viralen Vektoren von Herpes-simplex-Virus
bei 106 Plaque-bildenden Einheiten (pfu)
zeigte, begrenzt die Verwendung derartiger Vektoren für die Tumortherapie.
Außerdem
sind die bekannten TK– HSV-1-Mutanten unempfindlich gegen
Acyclovir und Ganciclovir, die am häufigsten verwendeten und wirksamsten
Anti-Herpes-Wirkstoffe.
-
Deswegen
bleibt es von höchster
Wichtigkeit, einen sicheren und wirksamen viralen Vektor zur Abtötung von
Tumorzellen zu entwickeln. Obwohl zahlreiche Versuche unternommen
wurden, einen viralen Vektor zu konstruieren, der in der Lage ist,
menschliche Tumorzellen in vivo abzutöten, hat die konventionelle
Technologie bisher keinen viralen Vektor hervorgebracht, der eine
abgeschwächte
Neurovirulenz bei der zur Abtötung
von Tumorzellen benötigten
Dosis aufweist, überempfindlich
gegen antivirale Wirkstoffe und unfähig zur Rückentwicklung zum Wildtyp-Virus
ist.
-
Die
Verfahren der Gentherapie und molekularen Chemotherapie des Standes
der Technik hängen
von einem exogenen Polynukleotid oder von einem von einem solchen
exogenen Polynukleotid translatierten Protein ab, um die Therapie
durchzuführen.
Bisher wurde noch kein gewebe- oder tumorspezifischer viraler Vektor aufgezeigt,
in dem ein replikationskompetentes Virus verwendet wird. Außerdem wurde
kein gewebe- oder tumorspezifischer HSV-Vektor gezeigt, der, um
das therapeutische Abtöten
des Zielgewebes durchführen
zu können,
von dem viralen Vektor selbst abhängig ist.
-
S.
J. Russell diskutiert in zwei Übersichtsartikeln
einige der Schwierigkeiten, die angetroffen werden, wenn ein replizierender
viraler Vektor auf Tumorzellen angesetzt wird. Russell, Sem. Cancer
Biol. 5: 437–443 (1994);
Eur. J. Cancer 30A: 1165–1171
(1994). Strategien zur Erhöhung
der Präzision
von replizierenden Vektoren haben sich auf retrovirale Vektoren
konzentriert. Der Russel-Übersichtsartikel
beschreibt die Manipulation von kleinen Genomviren als onkolytische
Wirkstoffe. Der Hauptnachteil solcher Kleingenomviren ist ihr Sicherheitsmangel,
weil sie sich auch auf normales Gewebe ausbreiten.
-
Außerdem wurde
die zellspezifische Expression von tk aus einem retroviralen Vektor
nicht aufrechterhalten, wenn transgenische Tiere erzeugt wurden.
Dieses deutet darauf hin, dass eine von zellspezifischen Retroviren
vermittelte Gentherapie als solche nicht funktionieren könnte, weil,
sobald die Zellen in situ transformiert werden, die korrekte Exprimierung
ausgeschaltet werden könnte.
Richards & Huber,
Human Gene Therapy 4: 143 (1993).
-
Die
konventionelle Technologie hat HSV als potenziellen Vektor zur gezielten
Onkolyse nicht in Betracht gezogen, weil das große HSV-Genom schwierig zu regulieren
ist. Außerdem
scheinen HSV-Gene nicht so reguliert zu werden wie zelluläre Gene.
In einer Umgebung von zellulären
Genomen fallen HSV-1-Gene in zwei Kategorien der Regulation; entweder
werden sie reguliert als Immediate-Early-Gene (bekannt als α-Gene) oder
als Early-Gene (bekannt als β-Gene).
HSV-1-Gene werden in einer zellulären Umgebung nicht als Late-Gene
(bekannt als γ-Gene)
reguliert. Deswegen entspricht die Virengenregulation in der Umgebung
von Wirtschromosomen nicht der von Virengenen im Virengenom. Dies
spricht dafür,
dass zelluläre
Promotoren, die ins Virengenom platziert werden, ebenfalls anders
reguliert werden als in ihrem endogenen zellulären Genom. McKnight et al.
in CANCER CELLS 4; DNA TUMOR VIRUSES, Cold Spring Harbor (1986)
163–173.
Zusätzlicher
Stand der Technik zeigte, dass exogene Promotoren wie virale Promotoren
reguliert wurden, wenn sie in die Umgebung des HSV-Genoms platziert
wurden. Dies sprach dafür,
dass auf HSV nicht in einer zell- oder gewebespezifischen Weise
abgezielt werden konnte. Panning, B. und Smiley, J. R. J. Virol.
63: 1929 (1989); Roemer, et al., J. Virol. 65: 6900 (1991). Weitere
Hinweise auf die Schwierigkeiten, wenn auf HSV in einer zellspezifischen
Weise abgezielt werden soll, kommen aus den Arbeiten von Anderson
et al., die zeigen, dass der Neuron-spezifische Enolase-(NSE)-Promotor
in HSV ein ineffizienter Promotor für die Lieferung von Genen zu
ZNS-Neuronen ist. Anderson et al., Cell. Mol. Neurobiol. 13: 503
(1993); Anderson et al., Human Gene Therapy 3487 (1992).
-
Zusätzliche
Hinweise darauf, dass exogene Gene im Zusammenhang mit HSV nicht
in einer zellspezifischen Weise reguliert werden, kommen von Versuchen,
die zeigen, dass HSV-Produkte zelluläre Promotoren regulieren können. Smiley,
et al., Virology 113: 345 (1981). Beispielsweise wenn das Kaninchen-β-Globin-Gen
in Fibroblasten als Teil eines HSV-Genoms eingeführt wird, so wird dieses Gen
durch HSV-Immediate-Early-Polypeptide
aktiviert. Im Hinblick auf die Einschränkungen des Standes der Technik
besteht ein lang gefühlter
Bedarf an auf Viren beruhenden Therapien, welche Krebszellen zerstören können, aber
normale Zellen größtenteils
intakt lassen.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Deshalb
ist es eine Aufgabe dieser Erfindung, ein replikationskompetentes
Herpessimplex-Virus (HSV) bereitzustellen, das fähig zur Abtötung eines spezifischen Zielzelltyps
oder einer spezifischen Zieltumorzelle in vivo ist, indem HSV, das
einen gewebe- oder zellspezifischen Promotor enthält, der
operativ an ein essentielles Herpes-simplex-Virus-Gen gekoppelt ist, verwendet
wird.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Herpes-simplex-Virusvektor bereitzustellen,
wobei das Genom des viralen Vektors einen gewebe- oder zellspezifischen
Promotor umfasst, der operativ an ein essentielles Herpes-simplex-Virus-Gen gekoppelt ist.
-
Zur
Erreichung der Aufgaben der vorliegenden Erfindung kann das essentielle
Herpes-simplex-Virus-Gen
ein Herpes-simplex-Virus-Immediate-Early-Gen sein. Ein bevorzugtes
HSV-Immediate-Early-Gen, welches in dem erfindungsgemäßen Vektor
verwendet wird, ist das essentielle Herpes-simplex-Virus-Gen ICP-4.
-
Tumorzellen,
wie hierin beschrieben, können
von einem Nervensystem-Typ sein, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Astrocytom, Oligodendrogliom, Meningiom, Neurofibrom, Glioblastom,
Ependymom, Schwannom, Neurofibrosarkom und Medulloblastom. Andere
Arten von Tumorzellen, welche gemäß der vorliegenden Erfindung
abgetötet
werden können,
schließen
solche ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Melanomzellen, Pankreaskrebszellen,
Prostatakrebszellen, Brustkrebszellen, Lungenkrebs zellen, Kolonkrebszellen,
Magenkrebszellen, Fibrosarkom, Schuppenzellenkarzinom, Neurektodermalzellen,
Schilddrüsentumorzellen,
Hypophysentumorzellen, Lymphknotentumorzellen, Lebertumorzellen
und Mesotheliom- und Epidermoidkarzinomzellen, ein.
-
Um
diese und andere Aufgaben zu erfüllen,
wird im Einklang mit einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ein
replikationskompetentes Herpes-simplex-Virus bereitgestellt, das
unfähig
zur Exprimierung von (i) einem funktionalen γ34.5-Genprodukt und/oder von
(ii) einer Ribonukleotidreduktase ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
der Vektor Veränderungen
in beiden Genen.
-
Ein
derartiger Vektor gemäß der vorliegenden
Erfindung kann auch (1) gegenüber
antiviralen Wirkstoffen empfindlich gemacht werden und (2) fähig gemacht
werden, eine herabgesetzte allgemeine Neurovirulenz zu zeigen. Beispielsweise
kann das Herpessimplex-Virus des Vektors HSV-1 oder HSV-2 sein.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine Zusammensetzung zur Verwendung
zur Ablation von spezifischen normalen Zellen in einem Subjekt bereit,
welche eine pharmazeutische Zusammensetzung umfasst, die (A) einen
Herpes-simplex-Virusvektor, der einen gewebe- oder zellspezifischen Promotor enthält, der
operativ an ein essentielles Herpes-simplex-Virus-Gen gekoppelt ist; und (B) einen
pharmazeutisch verträglichen
Träger
für den
Vektor enthält,
so dass die spezifischen normalen Zellen in situ durch den Vektor
verändert
werden, wodurch die Zellen abgetötet
werden. Eine derartige Zusammensetzung kann zur Ablation von normalen
Hirnanhangsdrüsenzellen
verwendet werden, wenn der zellspezifische Promotor, der in dem
HSV-Vektor verwendet wird, ein Wachstumshormon-Promotor ist. Zusätzlich kann
die Zusammensetzung zum Abtöten
normaler adrenokortikaler Zellen verwendet werden, wenn der zellspezifische
Promotor Proopiomelanocortin ist.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
eine Zusamnensetzung zur Verwendung zum Schutz eines Subjektes gegen
eine Herpes-simplex-Virusinfektion bereit, die eine pharmazeutische
Zusammensetzung umfasst, die (A) einen Herpes-simplex-Virusvektor,
in dem das Genom des Virus in (i) dem γ34.5-Gen und (ii) dem Ribonukleotidreduktasegen
verändert
ist; und (B) einen pharmazeutisch verträgliches Träger für diesen Vektor, enthält.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung geeignet zur
gemeinsamen Anwendung mit Neurochirurgie, Chemotherapie oder Strahlentherapie.
-
Ein
mutierter Virusvektor der vorliegenden Erfindung kann gegenüber Temperaturen,
die höher
sind als die Grundtemperatur des Wirts, empfindlich sein, was ein
weiteres Sicherheitsmerkmal bereitstellt, in dem die Virenreplikation
im Falle von Enzephalitis und Fieber weiter beeinträchtigt wird.
-
Andere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
aus der folgenden detaillierten Beschreibung ersichtlich werden.
Es sollte jedoch verstanden werden, dass die detaillierte Beschreibung
und spezifische Beispiele, obwohl sie bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung zeigen, nur zur Veranschaulichung angegeben werden,
da verschiedene Veränderungen
und Modifizierungen innerhalb des Wesens und Umfangs der Erfindung
für den
Fachmann aus der detaillierten Beschreibung ersichtlich sein werden.
-
Kurze Beschreibung
der Abbildungen
-
Die
vorliegende Erfindung kann unter Bezugnahme auf die folgenden Zeichnungen
vollständiger
verstanden werden, worin:
-
1 ein
Diagramm ist, welches schematisch die Genanordnung von G92A darstellt.
In der Abbildung werden die folgenden Abkürzungen verwendet: E = EcoRI,
B = Bam HI, S = SspI, e/p = Enhancer/Promoter-Sequenz.
-
2 ist
ein Balkendiagramm, das die virale Infektivität von G92A1-
und G92A2-HSV-Vektoren der vorliegenden
Erfindung im Vergleich zu KOS- und d120-HSV-Vektoren in verschiedenen menschlichen
Zelltypen illustriert. E5-Zellen enthalten stabil integrierte ICP4-Gene
und sind fähig
zur Unterstützung
des Wachstums von ICP4–-Viren. Hep3B und HuH7
sind Albumin-exprimierende Zellen. Det551, SW480 und MCF7 sind unfähig zur
Albuminexprimierung. Die Zellen wurden in 6-Vertiefungsplatten präpariert
und die Zellen-Monolayers wurden mit den angegebenen Viren (KOS,
G92A1, G92A2, d120)
infiziert. Die infizierten Zellen wurden inkubiert, bis Plaque gebildet
wurde, und anschließend
fixiert und mit Giemsa oder X-gal-Histochemie gefärbt. Die
Plaque wurde gezählt
und aus der gemittelten Plaquezahl wurden die Pfu/ml bestimmt. Die
Werte, die für jeden
infizierten Zelltyp in dem Graph aufgeführt wurden, sind die Mittelwerte
einer Anzahl verschiedener Experimente, von 2 bis 14.
-
3 ist
ein Graph, der die Einzelschritt-Wachstumskurve darstellt, wobei
Zellkulturen mit KOS oder G92A bei einem MOI von 1,5 infiziert wurden
und die Viren zu den angegebenen Zeiten der Post-Infektion aus den
Vertiefungen geerntet und auf E5-Zellen
titriert wurden.
-
4 ist
eine schematische Darstellung der Konstruktion eines mutierten Herpes-simplex-Virus,
der eine 1 kB-Deletion in beiden Kopien des γ34.5-Gens und eine Insertion
in dem ICP6-Gen aufweist.
-
5 zeigt
die Sequenzanordnung eines mutierten Herpes-simplex-Virus, G207-1,
im Vergleich zu seinem Herkunfts-Wildtyp-Hintergrund (Stamm F).
Die Abkürzungen
sind B, BamHI; Be, BstEII; G, BglIII; N, NcoI; S, ScaI; St, StuI;
und X, XhoI.
-
6 ist
ein Diagramm, welches die Fähigkeit
von G207-1 und G207-2 darstellt, alle menschlichen U-87MG-Gliomzellen
in Kultur abzutöten,
auch bei einer geringen Infektionsmultiplikation (MOI = 0,01).
-
7 ist
ein Diagramm, das die Ganciclovir-(GCV)-Empfindlichkeit von R3616,
G207-1 und G207-2 darstellt, was zeigt, dass G207-1 und G207-2 zehn
Mal empfindlicher gegenüber
Ganciclovir sind als R3616. R3616 (Stamm F) hat dieselbe Empfindlichkeit
gegenüber
Ganciclovir wie Stamm KOS (Wildtyp).
-
8 ist
ein Diagramm, welches die Fähigkeit
von G207-1 und G207-2 zeigt, das Wachstum von menschlichen Gehirntumorzellen
(U-87MG) im subkutanen menschlichen Gehirntumormodell in athymischen Mäusen zu
hemmen.
-
Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
-
Die
vorliegende Erfindung nutzt die Fähigkeit eines replikationskompetenten
HSV-1, in eine spezifische Tumorzelle oder einen spezifischen Tumorzelltyp
in situ einzudringen, eine Vielzahl von Kopien zu machen, die spezifische
Zielzelle zu lysieren und sich, mit relativ geringfügigen Auswirkungen
auf die umgebenden normalen Zellen, auf weitere Zellen desselben
Typs zu verbreiten. Das Herpes-simplex-Virus der vorliegenden Erfindung
hat jedes der folgenden Merkmale: (1) Wirksamkeit im Abtöten einer
Tumorzelle oder eines normalen Zelltyps und (2) Spezifität für das Abtöten eines
spezifischen Tumorzelltyps oder eines bestimmten normalen Zelltyps.
Zusätzlich
kann das Herpes simplex-Virus der vorliegenden Erfindung ein beliebiges
der folgenden Merkmale einschließen: (a) eine deutliche Abschwächung der
allgemeinen Neurovirulenz, um das normale Gehirn zu schützen, (b)
vielfache Deletionen, so dass eine einfache Mutation nicht die Rückkehr zum
viralen Wildtyp-Phänotyp
auslösen
kann und (c) Überempfindlichkeit
gegenüber
Ganciclovir, so dass ein unerwünschtes
Ausbreiten des Virus verhindert werden kann.
-
In
den Verfahren des Standes der Technik wird eine Gentherapie, das
heißt
der Transfer von genetischem Material in spezifische Zellen eines
Patienten, verwendet. Ex-vivo-Gentherapie
ist Gentherapie, die Transduktion der Zellen in vitro und die anschließende Wiedereinführung der
modifizierten Zellen in den Patienten umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein rekombinantes HSV für einen
spezifischen Zielzelltyp oder ein spezifisches Zielgewebe bereit.
Anders als die meisten anderen Verfahren der Gentherapie, die von
einem exogenen Polynukleotid oder von dem Protein, das von einem
solchen exogenen Polynukleotid translatiert worden ist, zur Durchführung der
Therapie abhängen,
hängt die
vorliegende Erfindung zur Durchführung
des therapeutischen Abtötens
des Zielgewebes von dem HSV selbst ab.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt einen alternativen Weg bereit, indem
die inhärenten
zytotoxischen Fähigkeiten
des replikationskompetenten HSV zur Zerstörung von Tumorzellen in vivo
und dabei zur Replikation und Verbreitung innerhalb des Tumors verwendet
werden. In unseren anfänglichen
Studien mit malignen Gehirntumoren wurden Mutanten von HSV, die
unfähig
zur Replikation in nicht-teilenden Zellen waren und/oder die nicht
neurovirulent waren, verwendet. Martuza, R. L. et al. (1991) Science
252: 854–856;
Mineta, T. et al. (1994) Cancer Res. 54: 3963–3966.
-
Wegen
der inhärenten
Neuropathogenizität
von HSV wurden nicht-neuropathogene Mutanten isoliert, die fähig waren,
in anderen Zelltypen normal zu wachsen. Fawl, R. L. et al. (1994)
Sem. Virol. 5: 261–271.
Die Unterschiede zwischen schnell wachsenden Tumoren und dem umgebenden
normalen Gehirngewebe sind derart, dass das Virus an dem Tumor lokalisiert
zu bleiben scheint und keine negativen Wirkungen an dem behandelten
Tier hervorruft. Martuza, R. L. et al. (1991) Science, wie oben.
-
Anstatt
auf die Exprimierung eines einzelnen Genprodukts abzuzielen, wird
in der vorliegenden Erfindung auf ein essentielles virales IE-Gen,
das für
die Transkription von viralen Early- und Late-Genen und deshalb
für den
kompletten lytischen Wachstumszyklus des Virus benötigt wird,
abgezielt. Immediate-Early-Gene sind Transkriptions-/Translationsregulatoren.
Beispiele eines essentiellen HSV-Immediate-Early-Gens schließen ICP4
und ICP27 ein. (ICP27 ist auch bekannt als IE63, Vmw63, IE2, UL54
und α27.)
Nur ICP4 ist essentiell zum Anschalten von viralen Early-Genen.
Das zytotoxische Potenzial des Vektors wird durch die Synthese von neuen
infektiösen
viralen Partikeln verstärkt,
die sich auf benachbarte Zellen durch den ganzen Tumor verbreiten.
-
Die
Herstellung zellspezifischer viraler Vektoren ist auch anwendbar
auf viele Systeme, die keine Tumore sind, zum Beispiel zur Ablation
von spezifischen Zelltypen in Tieren zur Herstellung von Tiermodellen oder
zum Studium der Bedeutung (importance) eines bestimmten Zelltyps
während
der Entwicklung, indem bestimmte Zellen in verschiedenen Entwicklungsstadien
entfernt werden. Deshalb ist das Verfahren der vorliegenden Erfindung
auch auf die zellspezifische Ablation von normalen Zellen für die Herstellung
experimenteller Tiermodelle zum Studium von Zellfunktion und Krankheitszuständen anwendbar.
Zell- oder gewebespezifische Promotoren können in den HSV-Konstrukten
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, um ein Tiermodell für eine bestimmte
Krankheit bereitzustellen, die eine Ätiologie basierend auf der
Fehlfunktion derartiger spezifischer Zellen oder Gewebe aufweist.
Beispielsweise können
Beta-Inselzellen des Pankreas entfernt werden, indem ein erfindungsgemäßer HSV-Vektor
verwendet wird, in dem ein essentielles HSV-Gen durch den Insulinpromotor
reguliert wird, um ein Tiermodell zum Insulin-abhängigen Diabetes
mellitus herzustellen.
-
Die
Krankheitszustände,
die unter Verwendung von transgenen Knockout-Mäusen hergestellt wurden, könnten auch
in individuellen Tieren erzeugt werden, wenn dasselbe Gen verwendet
wird, das zum Abzielen auf Toxine in den transgenen Knockout-Mäusen verwendet
wird. Beispielsweise wurden transgene Mäuse, die lacZ unter der Kontrolle
verschiedener Nervenzell-spezifischer Promotoren enthalten, hergestellt.
Nirenberg, S. und Cepko, C. J. Neurosci. 13: 3238 (1993). In diesen
transgenen Mäusen
konnte die Expression von lacZ mit photoaktivierbaren Farbstoffen
nachgewiesen werden, und anschließend wurden die Farbstoff-markierten Zellen
entfernt (photoablated).
-
In
der vorliegenden Erfindung wird die Notwendigkeit zur Herstellung
von transgenen Knockout-Tieren vermieden, indem die Tiere einem
zellspezifischen HSV ausgesetzt werden, um spezifische Zellen in
vivo zu entfernen. Jeder der zell- oder gewebespezifischen TRS,
aufgeführt
in der Tabelle 1, kann in dem beanspruchten HSV-Vektor verwendet
werden. Die folgenden sind Beispiele von zell- oder gewebespezifischen
HSV-Vektoren: (a)
das BglIIth (–2400) bis AluIth (+27)
Fragment des Ratten- Tyrosinhydroxylase-Promotors
(Kim, L. S., et al. (1993) J. Biol. Chem. 268: 15689–15695)
kann zur Herstellung eines Catechol-aminergen Neuronen-spezifischen
HSV-Vektors verwendet werden; (b) das BglIIMBP (–1297) bis
HindIII (+60) Fragment des pBP-H (Miura, M. et al. (1989) Gene 75:
31–38)
kann zur Herstellung eines Oligodendrozyten-spezifischen HSV-Vektors verwendet werden;
(c) das BglIINF-L (–2003)
bis SmaINF-L (+75) Fragment des leichten
Neurofilmentgens in Ratten (Reeben, M., et al. (1995) J. Neurosci.
Res. 40: 177–188)
kann zur Herstellung eines neuronal-spezifischen HSV-Vektors verwendet
werden; (d) das SalITPH (–2117) bis
AvaITPH (+29) Fragment des menschlichen Tryptophanhydroxylasegens
(Boularand, S., et al. (1995) J. Biol. Chem 270: 3757–3764) kann
zur Herstellung eines Serotonin/Zirbeldrüsen-spezifischen HSV-Vektors verwendet
werden; (e) das XbaIPcp-2 (–3.5) bis
PvuIPcp-2 (ATG) Fragment des Maus-Purkinjezellen-Protein-2(Pcp-2)-Gens
(Vandaele, S., et al. (1991) Genes & Dev. 5: 1136–1148) kann verwendet werden
zur Herstellung eines Purkinjezellen/zerebellarspezifischen HSV-Vektors; (f)
das SstImP1 (–4800) bis NcoImP1 (+95)
Fragment des Maus-Protamin-1-Gens
(Peschon, J. J., et al. (1987) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 5316)
kann zur Herstellung eines Spermatid-spezifischen HSV-Vektors verwendet
werden; und (g) der Proopiomelanocortin-Promotor (Tremblay et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci USA, 85: 8890 (1988)) kann zur Herstellung
eines Adrenokortikalzellen-spezifischen HSV verwendet werden. Die
folgende Liste gibt Beispiele von tumorspezifischen HSV-Vektoren:
(a) das SstIEGFr (–1109) bis SstIEGFr (+1)
Fragment des menschlichen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptorgens
(Ishii, S. et al., PNAS 82: 4920 (1985)) kann zur Herstellung eines
tumorspezifischen HSV-Vektors, der auf squamöse Karzinome, Gliome oder Brusttumore
gerichtet ist, verwendet werden; (b) das XmnIDF3 (–1656) bis
XmnIDF3 (+31) Fragment des menschlichen
Muzin-ähnlichen
Glycoproteingens (DF3, MUC1) (Abe, M. und Kufe, D., PNAS 90: 282
(1993)) kann zur Herstellung eines Brustkrebs-spezifischen HSV-Vektors
verwendet werden.
-
Zusätzlich können die
vorliegenden tumorspezifischen HSV-Vektoren zur Herstellung von
Tiermodellen zum Studium der physiologischen Rolle tumorspezifischer
Gene verwendet werden. Jeder beliebige tumorspezifische TRS oder
Promotor, die in der Tabelle 2 aufgeführt sind, können in dem beanspruchten HSV-Vektor verwendet
werden.
-
Eine
andere Verwendung der vorliegenden zell- oder gewebespezifischen
HSV-Vektoren besteht in der Herstellung von Medikamenten zur Behandlung
von verschiedenen Krankheitszuständen.
Jeder der zell- oder gewebespezifischen TRS, die in Tabelle 1 aufgeführt sind,
kann in dem beanspruchten HSV-Vektor verwendet werden, um Zellen
zu entfernen, die an einem bestimmten Krankheitszustand beteiligt
sind. Ein potenzieller therapeutischer Ansatz würde darin bestehen, spezifische
Neuronen, die an chronischem Schmerz beteiligt sind, zu entfernen.
In der Behandlung von neuropathischem Schmerz schließt das HSV
ein essentielles HSV-Gen unter der Kontrolle des TRS der Substanz
P ein. Ein derartiges HSV ist ausgerichtet auf dorsale Wurzel-Ganglionzellen
(dorsal root ganglion cells), die die Substanz P exprimieren. Der
HSV-Vektor würde
dahingehend gentechnische verändert,
dass er nicht-teilende Zellen infiziert und empfindlich gegenüber einem
antiviralen Wirkstoff ist.
-
Weitere
therapeutische Ansätze
schließen
ein: (1) die Ablation von Keratinozyten/Epithelzellen, die für Warzen
verantwortlich sind; (2) die Ablation von Zellen in hyperaktiven
Organen (z. B. Schilddrüse);
(3) die Ablation von Fettzellen in fettleibigen Patienten; (4) die
Ablation von gutartigen Tumoren (z. B. gutartigen Tumoren der Schilddrüse, gutartige
Prostatahypertrophie, tuberöse
Sklerose); (5) die Ablation von Wachstumshormon-produzierenden adenohypophysen
Zellen zur Behandlung von Akromegalie; (6) die Ablation von Mammotropen
zum Abstellen der Produktion von Prolactin; (7) die Ablation von
ACTH-produzierenden Zellen zur Behandlung des Cushing Syndroms;
(8) die Ablation von Adrenalin-produzierenden chromaffinen Zellen
des Nebennierenmarks zur Behandlung von Pheochromozytom; und (9)
die Ablation von Insulin-produzierenden beta-Inselzellen zur Behandlung
von B-Zell-Tumoren.
-
Als
Beispiel erwähnt
ist die tuberöse
Sklerose, eine vererbbare Krankheit (1 : 10.000 Geburten), die dadurch
gekennzeichnet ist, dass gutartige Tumore (Hamartome) mehrere Organe
befallen. Tuberöse
Sklerose könnte
unter Verwendung eines erfindungsgemäßen HSV-Vektors, der auf den
Tumor abgezielt ist und bei dem die αβ-kristalline transkriptionale
regulatorische Sequenz verwendet wird, behandelt werden. Iwaki & Tateishi, Am.
J. Pathol. 139: 1303 (1991).
-
In
einem anderen Beispiel wird Adipozyten-TRS (Graves, R. A., et al.,
J. Cell Biochem. 49: 219 (1992)) verwendet, um den erfindungsgemäßen HSV-Vektor
darauf auszurichten, spezifisch in Adipozyten zu replizieren und
Adipozyten zu lysieren. Für
die Behandlung von nicht-krebsartigen Zellen, die sich nicht teilen,
könnte der
Vektor zum Wachstum in nicht-teilenden Zellen nicht abgeschwächt werden.
Außerdem
sollte das Konstrukt gegenüber
einem antiviralen Wirkstoff empfindlich sein (z. B. tk+).
-
Die
Viren der vorliegenden Erfindung sind so geändert worden, dass sie Änderungen
in der Expression von mindestens einem essentiellen Herpes-simplex-Virus-Gen
enthalten. Ein „essentielles
Herpes-simplex-Virus-Gen" ist
ein HSV-Gen, das ein Protein kodiert, das für die Virusreplikation essentiell
ist. Vergleiche Ward & Roizman,
Trends in Genetics 10: 267 (1994). Beispiele für HSV-Gene, die für die virale
Replikation essentiell sind, schließen die Immediate-Early-Gene
ICP4 und ICP27, die Gene, die für
die DNA-Replikation
notwendig sind (VL9, VL5, VL42, DNA pol und ICP8) und einige HSV-Strukturgene ein.
Wie oben. Allerdings sind die HSV-Immediate-Early-Gene die HSV-Gene, die im erfindungsgemäßen HSV
bevorzugt unter die Kontrolle des zell- oder gewebespezifischen
Promotors gestellt werden. Die HSV-Immediate-Early-Gene ICP4 und
ICP27 sind bevorzugt, weil sie transkriptionsregulatorische Gene
sind. So muss beispielsweise ICP4 vor den anderen für die HSV-Replikation
essentiellen Genen angeschaltet werden. Obwohl die HSV-Gene, die
für die
DNA-Replikation notwendig sind (z. B. VL9, VL5, VL42, DNA pol und
ICP8), essentiell für
die Virusreplikation sind, kann sich das Stellen unter die Kontrolle
eines zell- oder gewebespezifischen Promotors als nicht-spezifisch
für einen
bestimmten Promotor oder einen bestimmten Zelltyp erweisen.
-
Erfindungsgemäße Viren
sind sokonstruiert, dass sie auch weitere Änderungen in der Exprimierung von
einem oder mehreren spezifischen HSV-1-Genen umfassen. Spezifische
HSV-1-Gene, die zusätzlich
geändert
sein können,
sind: (1) das γ34.5-Gen
und (2) das Ribonukleotidreduktase-Gen. Änderungen in dieser Hinsicht
umfassen jede beliebige Änderung,
die die Exprimierung des Produkts des γ34.5-Gens als auch des Ribonukleotidreduktase-Gens
unterbricht. Das Vorhandensein derartiger mehrfacher Mutationen
reduziert die Möglichkeit
der Rückumwandlung
zur Wildtyp-Pathogenizität
noch weiter.
-
Das Erzielen von Gewebe-
oder Zell- oder Tumorspezifität
-
Weil
das Herpes-simplex-Virus einen sehr weiten Wirtsbereich hat und
fähig zu
sein scheint, die meisten Zelltypen zu infizieren, können mutierte
Herpes-simplex-Viren der vorliegenden Erfindung auf spezifische Tumortypen
unter Verwendung Tumorzell-spezifischer
Promotoren ausgerichtet werden. Der Ausdruck „Tumorzell-spezifischer Promotor" oder „Tumorzell-spezifische
transkriptionale regulatorische Sequenz" oder „tumorspezifischer Promotor" oder „tumorspezifische
transkriptionale regulatorische Sequenz" bedeutet eine(n) transkriptionale regulatorische
Sequenz, -Promotor und/oder -Enhancer, die/der selektiv oder in
einem höheren
Ausmaß in
der Zieltumorzelle als in einer normalen Zelle induziert wird. Tumorspezifische
Promotoren schließen
Promotoren ein, die selektiv oder in einem höheren Ausmaß in einem bestimmten Zelltyp
oder einer bestimmten Tumorzelle induziert werden. Tumorzell-spezifische
TRS sind in der Tabelle 2 aufgeführt.
Der Ausdruck „gewebespezifischer
Promotor" oder „zellspezifischer
Promotor" oder „gewebespezifische
transkriptionale regulatorische Sequenz" bedeutet eine transkriptionale regulatorische
Sequenz, die selektiv oder in einem höheren Ausmaß in der Zielzelle oder im
Zielgewebetyp induziert wird.
-
Die
erfindungsgemäßen Vektoren
können
auch so entworfen werden, dass sie selektiv in einer Tumorzelle,
die von einem anderen als einem Nervengewebe abstammt, replizieren
und diese töten.
Der Herpes-simplex-Virusvektor der Erfindung ist gentechnisch so
verändert,
dass zumindest ein virales Protein, das zur Virenreplikation notwendig
ist, unter die Kontrolle eines zellspezifischen oder tumorspezifischen
Promotors gestellt wird. Der tumorspezifische Promotor wird selektiv
oder in höherem
Ausmaß in 'Tumorzellen als in
normalen Zellen induziert.
-
Derartige
tumorspezifische HSV-1-Mutanten verwenden Promotoren aus Genen,
die in dem Zieltumor stark exprimiert werden, wie der Epidermales-Wachstumsfaktor-Rezeptorgen-Promotor
(EGFr) oder der basic-Fibroblasten-Wachstumsfaktor-(bFGF)-Gen-Promotor oder der
NESTIN- oder andere Tumor-assoziierte Promotoren oder Enhancer-Elemente, um die
Exprimierung eines essentiellen Herpes-simplex-Virus-Gens (z. B.
ICP4) unter Umständen
anzutreiben, in denen das essentielle Wildtyp-Herpes-simplex-Virus-Gen
nicht exprimiert werden würde.
Das Herstellen der Nicht-Funktionalität des essentiellen Herpes-simplex-Virus-Gens kann
durch genetische Inaktivierung oder Austausch der transkriptionalen
regulatorischen Sequenz durch eine tumorspezifische transkriptionale
regulatorische Sequenz erzielt werden.
-
Die
vorliegende Erfindung beschreibt ebenfalls einen Wirtsbereich-bedingten
mutierten Herpes-simplex-Virus, in dem ein essentielles Virengenprodukt
unter der Kontrolle eines tumorspezifischen Promotors anstelle des
eigenen Virenpromotors steht. Das essentielle Virengenprodukt wird
in permissiven Zellen, die die korrekten Regulationsproteine für diesen
spezifischen Promotor enthalten, exprimiert, und das Virus kann
sich replizieren und auf anliegende Zellen verbreiten, bis eine
nicht-permissive Zelle infiziert wird. Auf diese Studien kann das
erfindungsgemäße replikationskompetente
Herpes-simplex-Virus angewendet werden. Allerdings sind diese Konstrukte
nur in den richtigen Zelltypen replikationskompetent (d. h. Tumorzellen
oder Zielzelltypen), in anderen Zellen (d. h. dem umliegenden Gewebe)
sind sie replikationsdefizient.
-
Viele
Tumorzelltypen exprimieren phänotypische
Markierungsmoleküle,
die in der normalen ausdifferenzierten Zelle abgeschaltet sind.
Dieses geänderte
Expressionsmuster kann genutzt werden, um Tumorzell-spezifische
Viren zu konstruieren. Beispiele derartiger in Abhängigkeit
vom Differenzierungszustand regulierter Gene in Nerven tumoren schließen ein:
(i) Nestin, ein intermediäres
Filamentprotein, das normalerweise in neuroepithelialen Stammzellen
exprimiert wird, aber nicht in reifen ZNS-Zellen, und das ubiquitär in menschlichen
Gehirntumoren, hauptsächlich
in Gliomen, exprimiert wird, (ii) basic-Fibroblasten-Wachstumsfaktor
(bFGF), einem Differentiationsfaktor und Mitogen für das Neuroektoderm,
der in menschlichen Gliomen und Meningiomen stark, nicht jedoch
in metastatischen Gehirntumoren oder normalem Gehirngewebe exprimiert
wird, und (iii) der epidermale Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGEFr),
eine Membran-gebundener Tyrosin-spezifische Proteinkinase, die durch
EGF angeregt wird und die sehr oft in hochgradigem menschlichem
Gliom, aber nur selten im normalen Gehirn überexprimiert, verändert und
genamplifiziert ist. Ein Beispiel für ein in Abhängigkeit vom
Differentiationszustand reguliertes Gen, das in Lungen-, Brust-,
oropharyngealen, Blasen-endometrialen, ovarialen und colorektalen
Karzinomen exprimiert wird, ist der sekretorische Leukoproteaseinhibitor
(SLPI). Tabelle 1 gibt eine Liste von Beispielen für gewebespezifische
Promotoren, die in dem erfindungsgemäßen Vektor verwendet werden
können,
wider, während
Tabelle 2 eine Liste von Beispielen für tumorspezifische Promotoren
angibt.
-
TABELLE
1
Gewebespezifische Promotoren
-
-
-
Abkürzungen:
br, Gehirn; B, Lymphozyten; mu, Skelettmuskel; he, Herzmuskel; te,
Hoden; beta, beta-Zellen; th, Thymus; lu, Lunge; Pa, exokriner Pankreas;
ys, Dottersack; li, Leber; ery, erythroide Zellen; pit, Hirnanhangsdrüse und lens,
Sehlinse.
- 1. Shani, Mol. Cell. Biol., 6: 2624
(1986).
- 2. Swift et al., Cell, 38: 639 (1984).
- 3. Krumlauf et al., Nature, 319: 224 (1985).
- 4. Townes et al., EMBO J., 4: 1715 (1985).
- 5. Lacy et al., Cell, 34: 343 (1983).
- 6. Wagner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 78: 6376 (1981).
- 7. Brinster et al., Nature, 283: 499 (1980).
- 8. Rusconi et al., in: The Impact of Gene Transfer Techniques
in Eukaryotic Cell Biology, Hrsg. J. S. Schell et al., SS. 134–152, Berlin:
Springer Verlag (1984).
- 9. Behringer et al., Genes Dev., 2: 453 (1988).
- 10. Storb et al., Nature, 310: 238 (1984).
- 11. Grosschedl et al., Cell, 38: 647 (1984).
- 12. Selden et al., Nature, 321: 545 (1986).
- 13. Shani, Nature, 314: 283 (1985).
- 14. Peschon et al., Ann. N. York Acad. Sci., 564: 186 (1989).
- 15. Breitman et al., Dev., 106: 457 (1989).
- 16. Crenshaw et al., Genes and Development, 3: 959 (1989).
- 17. Tremblay et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 85: 8890 (1988).
- 18. Tatsumi et al., Nippon Rinshio, 47: 2213 (1989).
- 19. Muller et al., Cell 54: 105 (1988).
- 20. Palmiter et al., Ann. Rev. Genet., 20: 465 (1986).
- 21. Vassar et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 86: 8565 (1989)
- 22. McVey et al., J. Biol. Chem., 263: 11 (1988).
- 23. Allison et al., Mol. Cell. Biol., 9: 2254 (1989).
- 24. Danciger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 86: 8565 (1989).
- 25. Forss-Petter et al., J. Neurosci. Res., 16: 141 (1986).
- 26. Sutcliffe, Trends in Genetics, 3: 73 (1987).
- 27. Nathans et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 81: 4851 (1984).
- 28. Brenner, M. et al., J. Neurosci. 14: 1030 (1994).
- 29. Kim, L. S., et al., J. Biol. Chem 268: 15689 (1993).
- 30. Kaneda, N., et al., Neuron 6: 583 (1991).
- 31. Salbaum, J. M., et al., EMBO J. 7: 2807 (1988).
- 32. Wirak, D. O., et al., EMBO J. 10: 289 (1990).
- 33. Mercer, E. H., et al., Neuron 7: 703 (1991).
- 34. Hoyle, G. W., et al., J. Neurosci. 14: 2455 (1994).
- 35. Miura, M., et al., Gene 75: 31 (1989).
- 36. Reeben, M., et al., J. Neurosci. Res. 40: 177 (1995).
- 37. Boularand, S., et al., J. Biol. Chem 270: 3757 (1995).
- 38. Stoll, J. und Goldman, D., J. Neurosci. Res. 28: 457 (1991).
- 39. Vandaele, S., et al., Genes & Dev. 5: 1136 (1191).
- 40. Oberdick, J., et al., Science 248: 223 (1990).
- 41. Maue, R. A., et al., Neuron 4: 223 (1990).
- 42. Hersh, L. B., et al., J. Neurochem. 61: 306 (1993).
- 43. Ibanex, C. F. und Persson, H., Euro. J. Neurosci. 3: 1309
(1991).
- 44. Forss-Petter, S., et al., Neuron 5: 187 (1990).
- 45. Thai, A. L. V., et al., Mol. Brain Res. 17: 227 (1993).
- 46. Peschon, J. J., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 5316
(1987).
- 47. Borsook, D., et al., Mol. Endocrinol. 6: 1502 (1992).
- 48. Joshi, J. und Sabo, S. L., Mol. Endocrinol. 5: 1069 (1991).
- 49. Watanabe, T., et al., J. Biol. Chem. 265: 7432 (1990).
- 50. Campos, R. V., et al., Mol. Endocrinol. 6: 1642 (1992).
- 51. Basset, P., et al., Nature 348: 699 (1990).
- 52. Bombardieri, E. et al., Eur. J. Cancer 31A: 184 (1995);
Koh, T., et al., Int. J. Cancer 60: 843 (1995).
- 53. Thai, A. L. V., et al., Mol. Brain Res. 17: 227 (1993).
- 54. Huber, B. E. PNAS 88: 8099 (1991).
- 55. Zuibel, I. et al., J. Cell Physiol. 162: 36 (1995).
- 56. Watanabe, T., et al., J. Biol. Chem. 265: 7432 (1990).
-
TABELLE
2
Tumorspezifische transkriptionsregulatorische Sequenzen
-
-
Ein
spezifisches essentielles HSV-Gen, das unter die Kontrolle der gewebespezifischen
transkriptionalen regulatorischen Sequenz gestellt wird, ist das
ICP4-Gen, das auch unter dem Namen Vmw175 oder IE-3 oder IE175-Gen
oder α4
bekannt ist. ICP4 kodiert ein 175 kD Protein, welches der Haupttransaktivator
der HSV-Transkription ist und essentiell für das lytische Wachstum des
Virus ist. Mutanten, denen ICP4 fehlt, können keine early oder late
virale Polypeptide synthetisieren. Preston, C. M. (1979) J. Virol.
29: 275–284.
DeLuca, N. A. et al. (1985) wie oben.
-
Ein
mögliches
HSV-Rückgrat
(backbone), das für
den rekombinanten Vektor der vorliegenden Erfindung verwendet werden
kann, ist G92A, welches aus d120 stammte, einer von HSV-1 KOS abgeleiteten
Deletionsmutante des ICP4-Gens. d120 kann nur auf ICP4 komplementierenden
Zelllinien, wie z. B. E5, wachsen. DeLuca, N. A. et al. (1985) J.
Virol. 56: 558–570.
-
Um
auf Rückmutanten
(revertants) zu kontrollieren, werden Virenstammlösungen aus
der anfänglichen
Isolierung der Rekombinanten auf der Zielzelle hergestellt. Es gäbe keine
Möglichkeit
der Reversion der ICP4-Deletion, wenn der Vektor auf den Zielzellen
wächst.
Reversionen kommen jedoch, mit geringer Häufigkeit, in den E5-Zellen
vor, weil E5-Zellen
ein integriertes ICP4-Gen enthalten. Diese Strategie wird für verschiedene
Zielzellen verwendet, sobald festgestellt worden ist, dass der Promotor
die ICP4-Expression
in einer zellspezifischen Weise steuert und die Rekombinante isoliert
worden ist. Dies könnte
gemacht werden, indem man die Rekombinanten auf den E5-Zellen zuerst
isoliert und dann auf Spezifität
prüft.
-
Nicht
alle Vektoren müssen
non-neurovirulent sein, weil es bei der Abzielung auf bestimmte
Tumortypen unwahrscheinlich ist, dass das Virus in das ZNS gelangt.
Allerdings können
die Vektoren der vorliegenden Erfindung auch die Sicherheitsmerkmale
enthalten, die in der US 08/264,581 offenbart sind. Die Unfähigkeit des
rekombinanten HSV, sich zum Wildtyp zurück zu wandeln, ist ein wichtiges
Merkmal der vorliegenden Erfindung. Andere Gene, die die Virulenz
des Virus oder die Fähigkeit,
der Wirtsimmunantwort zu entgehen, betreffen, können deletiert werden. Zur
Zellablation wird der Vektor so kontruiert, dass er zur Replikation
in nicht-teilenden Zellen fähig
ist.
-
Die
Wirkungen eines jeden Konstrukts, in dem eine tumor- oder gewebespezifische
transkriptionsregulatorische Sequenz ein essentielles HSV-Gen kontrolliert,
wird sowohl in spezifischen Säugetierzielzellen
als auch in Kontrollzellen, die unfähig sind, die bestimmte TRS
zu bewirken, beurteilt.
-
Die
Konstruktion von HSV-1-Vektoren wird beispielsweise in US-Patent
Nr. 5,288,641; Roizman und Jenkins, J. Science 229: 1208 (1985);
Johnson et al., J. Virol. 66: 2952 (1992); Gage et al., J. Virol.
66: 5509 (1992); Spaete und Frenkel, Cell 30: 295 (1982); Goldstein
und Weiler, J. Virol. 62: 196 (1988); Coen, Kapitel 7, Virology,
Raven Press, 1990; Breakefield und DeLuca, The New Biologist, 3:
203 (1991); Leib und Olivo, BioEssays 15: 547 (1993); Glorioso et
al., Seminars in Virology 3: 265 (1992); Chou und Roizman, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 89: 3266 (1992); Breakfield et al., Molec.
Neurobiol. 1: 339 (1987); Shih et al., in: VACCINES 85, Cold Spring
Harbor Press (1985) 177–180;
Palella et al., Molec. Cell. Biol. 8: 457 (1988); Matz et al., J. Gen.
Virol. 64: 2261 (1983); Mocarski et al., Cell 22: 243 (1980); und
Coen et al., Science 234: 53 (1986) beschrieben.
-
Zusätzliche
Verfahren für
die genetische Manipulation von DNA-Sequenzen sind im Stand der
Technik bekannt. Im Allgemeinen schließen diese Ausubel et al., Kapitel
16 in CURRENT PROTOCOLS IN MOLECULAR BIOLOGY (John Wiley and Sons,
Inc.); Paoletti et al., US-Patent 4,603,112 (Juli 1986), ein. Virologische Aspekte
sind auch in Coen, D. M., „Molecular
Genetics of Animal Viruses" in
VIROLOGY 123–150
(2. Aufl.) (Raven Press, 1990) überblicksmäßig beschrieben.
-
PtkΔL-ALI4, das
rekombinante Plasmid, das zur Erzeugung von G92A verwendet wurde,
wurde wie folgt konstruiert. Das 0,5 kb BgIII-KpnI-Fragment aus
der HSV tk-kodierenden Region in pHSV105 (enthaltend das HSV-BamHI
Q-Fragment, GIBCO/BRL Life Technologies, Gaithersburg, MD) wurde
ersetzt durch einen BglII-BamHI-Polylinker von pSL301 (Invitrogen),
um ptkΔ zu
erzeugen. Das 4,3 kb Hind-III-Sal I-Fragment aus pHCL (siehe Kaplitt,
M. G. et al. (1991) Molecular and Cellular Neurosciences 2: 320–330), welches
das Escherichia coli lacZ-Gen und das SV40-Polyadenylierungssignal
(poly A) enthält,
wurde mit DNA-Polymerase I (Klenow-Fragment) stumpfendig gemacht
und in die stumpfendig gemachte BglII-Stelle (+53 von tk) des ptkΔ subkloniert,
um ptkΔL
zu erzeugen. In ptkΔL
wird die lacZ-Expression vom HSV-tk-Promotor, einem HSV early Promotor,
angetrieben. Das 4,1 kb SalI-Mse-I-Fragment aus pGH108 (siehe Roberts,
M. S. et al. (1988). J. Virol. 62: 4307–4320), das die ICP4-kodierende
Sequenz, von +178 (123 bp stromaufwärts vom ATG) und die Polyadenylierungsstelle
enthält,
wurde durch das Klenow-Fragment aufgefüllt und in die stumpfendig
gemachte BamHI-Stelle des p2335A-1
(siehe Huber, B. E. et al. (1991) wie oben), 22 Basen unterhalb
der Albumin-Cap Site (siehe Pinkert, C. A. et al. (1987)) subkloniert,
um pALI4 zu erzeugen. Ein 6.4 kb Fragment von pALI4 (stumpfendig
gemachtes BstXI- und EcoRV-Fragment), das den Albumin-Enhancer/Promotor
und ICP4-kodierende Sequenzen enthält, wurde in ptkΔL an der
XbaI-Stelle (stumpfendig gemacht) in den Polylinker direkt nach
der SV40-Polyadenylierungsstelle
einkloniert, um ptkΔL-ALI4
zu erzeugen.
-
Southern-Blot-Hybridisierungsanalyse
der G92A DNA-Struktur
-
(A)
Das Vorhandensein von lacZ- und SV40-Polyadenylierungssequenzen
wurde durch Hybridisierung von durch BamHI und SspI verdauten viralen
DNAs mit markiertem pHCL (der lacZ- und SV40-Polyadenylierungsstellen
enthält)
bestätigt.
G92A enthält
die erwarteten 3,5- und 2,2 kb-Fragmente, die nicht in d120 vorhanden
sind. (B) Das Vorhandensein der Albumin-Enhancer-/Promotorsequenz
wurde durch Hybridisierung von mit EcoRI verdauten viralen DNAs
mit markiertem p2335A-1 bestätigt.
G92A enthält
die erwarteten 2,8- und 1,8 kb-Fragmente, die nicht in d120 vorhanden
sind. (C) Das Vorhandensein der korrekten ICP4-Fragmente, einschließlich des
ICP4-Gens, wurde durch Hybridisierung von mit EcoRI verdauten viralen
DNAs mit markierten pXhoI-C (welche das 9,5 kb XhoI-C-Fragment – siehe
O'Hare, P. et al.
(1985). J. Virol. 53: 751–760 – enthält), bestätigt; die
ursprünglichen
ICP4-Fragmente werden mit Wildtyp-HSV-KOS-DNA gesehen. Die 4,1-kb-Deletion von
ICP4 in d120 und G92A ist anstelle des 4,5-kb-Fragments, das in KOS vorhanden ist,
innerhalb des 1,2-kb-Fragments enthalten. Außerdem wurde das vom 4,7-kb-Plasmid
(ptkΔL-ALI4)
abgeleitete ICP4-Fragment nur in G92A gesehen. (D) Die lacZ, Albumin-Enhancer/Promotor
und ICP4-Geninsertion in die tk-kodierende Sequenz wurde durch die
Hybridisierung von mit BamHI und SspI verdauten viralen DNAs mit markierten
pHSV106 (einschließlich
des tk-Gens) bestätigt.
Die zwei vom Plasmid ptkΔL-ALI4
abgeleiteten Fragmente (4,5 und 2,4 kb) waren in G92A vorhanden,
wohingegen das ursprüngliche
BamHI-Q-Fragment (3,4 kb) in d120 vorhanden war.
-
Expression von IC4-Protein
in Virus-infizierten Zellen
-
E5
(ICP4-komplementierend) (siehe DeLuca, N. A. et al. (1987) wie oben)
HepG2, Hep3B-(Albumin-produzierende)
und MCF7-(nicht-Albumin-produzierende) Zellen, die in Lab-Tek-Kammerscheiben (NUNC,
Inc., Naperville, IL) kultiviert worden waren, wurden mit Virus,
20–100
pfu/Vertiefung mit G92A1, G92A2,
d120 oder hrR3 (ICP6-Deletionsmutante HSV), infiziert. Goldstein,
D. J. et al. (1988) J. Virol. 62: 196–205. 48 Stunden nach der Infektion
wurden die Zellen fixiert und mit anti-ICP4-monoklonalem Antikörper (Advanced
Biotechnologies Inc., Columbia, MD 21046, USA) reagiert und daraufhin
mit ImmunoPure® Rhodamin-konjugierten
Ziege-Anti-Maus-IgG (Pierce, Rockford, IL 61105) reagiert. Die Anzahl
der ICP4-positiven Cluster ist wie folgt: (hrR3-Infektion von MCF7,
E5, Hep3B und HepG2) = (6, 15, 20, 9) und (d120-Infektion von MCF7,
E5, Hep3B und HepG2) = (0, 88, 0, 0), (G92A1-Infektion
von MCF7, E5, Hep3B und HepG2) = (0, 128, 28, 36) und (G92A2-Infektion von MCF7, E5, Hep3B und HepG2)
= (0, 132, 42, 70). Wenige einzelne immunopositive Zellen wurden
nach der Infektion von MCF7-Zellen mit d120 und G92A beobachtet.
Obwohl das lacZ-Gen als Reporter in diesen Konstrukten benutzt worden
ist, können
auch andere Reporter benutzt werden (z. B. menschliche alkalische
Phosphatase aus der Placenta oder andere HSV-Gene oder neoR).
-
β-Galactosidase-Expression in
G92A-Plaque.
-
Die
Zellen wurden mit den Konstrukten gemäß der Erfindung infiziert.
Wenn Plaque unter dem Mikroskop sichtbar wurde, wurden die Zellen
mit Formaldehyd/Glutaraldehyd fixiert und mit X-gal (0,5 mg/ml X-gal, 5
mM Kaliumhexacyanoferrat-2, 5 mM Kaliumhexacyanoferrat-3, 2 mM MgCl2 in mit Phosphat gepufferter Kochsalzlösung) gefärbt. β-Galactosidase-exprimierende
Zellen erscheinen als dunkle Färbung.
-
Herpex-simplex-Virusvektor-vermittelte
Zerstörung
von Lebertumorzellen
-
Ein
Beispiel für
die vorliegende Erfindung umfasst eine Lebertumorzellen-spezifische
Herpes-simplex-Virusmutante, in der ein essentielles Virus-Genprodukt
unter der Kontrolle der Albumin-transkriptionsregulatorischen Sequenz
anstelle seines eigenen viralen Promotors steht. Genauer gesagt
kann die Mausalbumin-Enhancer/Promotor-Sequenz als die Zelltypen-spezifische
Regulationsregion verwendet werden. Pinkert, C. A. et al. (1987)
Genes Dev. 1: 268–276;
Herbst, R. S. et al. (1989) Proc. Nat'l Acad. Sci. USA 86: 1553–1557. Eine
Region von 8,5 bis 10,4 kb stromaufwärts des Albumin-Promotors wirkt
als Enhancer. Der zusammen mit dem Albumin-Promotor (300 bp) für eine starke
(High-Level) Exprimierung in der Leber von erwachsenen transgenen
Mäusen
und in menschlichen Lebertumorzellen nach Infektion mit rekombinantem
Adenovirus oder rekombinanten Retroviren sorgt. Herbst, R. S. et
al. (1990). Mol. Cell. Biol. 10: 3896–3905; Huber, B. E. et al.
(1991) wie oben; Kuriyama, S. et al. (1991) wie oben; Pinkert, C.
A. et al. (1987) wie oben. Albumin wird nur in der Leber exprimiert
und wird auf der Ebene der Transkriptionsinitiation geregelt. Tilghman,
S. M. et al. (1982). Proc. Natl. Acad. Sci. USA 79: 5254–5257.
-
Um
eine HSV-Mutante zu konstruieren, in der ICP4 durch eine Leber-spezifische
transkriptionsregulatorische Sequenz reguliert wird, wurde ein Plasmid,
ptkΔ-ALI4,
erzeugt, das zwei chimäre
Gene enthält (1).
Die E. coli-lacZ-kodierende Sequenz und die SV40-Polyadenylierungsstelle
wurden in das HSV-tk-Gen genau stromabwärts des tk-Promotors eingefügt, so dass
die β-Galactosidase-Exprimierung durch
den HSV-tk-Promotor reguliert wurde. Die Maus-Albumin-Enhancer/Promotor-Sequenzen
wurden stromaufwärts
der ICP4-kodierenden Sequenz (bei +178, ICP4-Transkription beginnt
bei +301) und poly-A-Additionsstelle kloniert. Pinkert, C. A. et
al. (1987) wie oben.
-
Gewebespezifische
Promotoren können
in das HSV-ICP4-Gen an jeder beliebigen Stelle zwischen der SalI-Stelle
(+178) und der Translations-Initiierungsstelle (ATG bei 0) eingefügt werden.
Es ist wahrscheinlich, dass Stellen oberhalb von +178 bis zu der
Transkriptions-Initiierungsstelle bei +301 auch in einer zell-,
gewebe- oder tumor spezifischen Weise funktionsfähig sind. Durch Benutzen von
allgemein üblichen
molekularbiologischen Verfahren wäre es möglich, einen Polylinker an
der SalI-Stelle einzufügen,
um die Insertion von anderen Promotoren zu vereinfachen (indem eine
Reihe von möglichen
Restriktionsstellen bereitgestellt wird). Die Sequenz von ICP4 mit
seinem Promotor hat die Genbank-Zugangsnummer X06461 oder EMBL Locus
Id HEHSV1G3.
-
PtkΔ-ALI4 wurde
linearisiert (an der einzigen SalI-Stelle im Plasmidrückgrat)
und mit d120-DNA in E5-Zellen cotransfiziert (Vero-Zellen stabil
transformiert mit dem ICP4-Gen (von –330 bis ungefähr 400 bp stromabwärts vom
3'-Ende der mRNA)).
DeLuca, N. A. et al. (1987) Nucleic Acids Res. 15: 4491–4511. Rekombinante
Virusvektoren wurden dreimal in E5-Zellen Plaque-gereinigt. Rekombinante
Plaques färbten
im Beisein von X-gal (wegen des lacZ-Gens) blau und wuchsen im Beisein
von Ganciclovir (1 mg/ml, weil sie tk- waren).
-
Virusstammlösungen wurden
dann auf HepG2-Zellen hergestellt, um die Möglichkeit der Kontaminierung
der Stammlösung
mit ICP4+-Revertanten, die durch Rekombination
mit dem ICP4-Gen, das in den E5-Zellen vorliegt, zu minimieren.
Zwei unabhängig
isolierte rekombinante Stammlösungen,
G92A1 und G92A2 wurden
hergestellt. Die DNA-Struktur dieser Rekombinanten wurde durch Restriktions-Endonuklease-Verdauung
und Southern-Blot-Analyse
bestätigt,
indem Proben von ICP4, lacZ, Albumin-Enhancer/Promotor und HSV-tk-Genen
verwendet wurden. Die Rekombinante hatte weiterhin die ICP4-Deletionen
von d120 und enthielt zusätzlich
die ICP4-Insertion in dem HSV-tk-Gen.
-
Um
die Gewebespezifität
der gereinigten isolierten rekombinanten HSVs zu testen, wurden
die Virenstammlösungen
auf ihre Fähigkeit
zur Replikation in verschiedenen menschlichen Zelllinien untersucht. Menschliche
Hep-3B (mit integriertem Hepatitis-B-Virus (HBV)) und HBV–-HepG2-
und HuH7-Lebertumorzellen exprimieren Albumin. Nakabayashi, H. et
al. (1982) Cancer Res. 42: 3858–3863;
Aden, D. P. et al. (1979) Nature 282: 615–616; Huber, B. E. et al. (1991),
wie oben. Lebertumorzellen haben nur 5–10% der Albumin-Expression im Vergleich
zu erwachsenen Hepatozyten. Clayton, D. F. et al. (1985) Mol. Cell.
Biol. 5: 2633–2641. Menschliche
MCF-7-Brust-Adenokarzinomzellen, SW480-Kolon-Adenokarzinomzellen und Detroit-551
diploide Fibroblastenzellen exprimieren keine nachweisbaren Mengen
an Albumin. Huber, B. E. et al. (1991), wie oben.
-
Die
Fähigkeit
des rekombinanten Virus G92A zur Synthese von ICP4-Protein in verschiedenen
Zelltypen wurde durch Immunofluoreszenz bestimmt. Die Zellen wurden
mit einer Viruskonzentration von 20–100 pfu's infiziert und dann 48 Stunden später fixiert.
-
Ein
Anti-ICP4-monoklonaler Antikörper
wurde verwendet, um ICP4-exprimierende Zellen nachzuweisen. ICP4-Expression
kann in E5-Zellen nur nach Infektion mit HSV nachgewiesen werden.
Cluster von ICP4+-Zellen werden nach Infektion
mit G92A1 und G92A2 nur
in Albumin-exprimierenden Zellen (HepG2, Hep3B und HuH7) beobachtet,
wohingegen eine Infektion mit hrR3 (ICP6-Deletionsmutante) zu ICP4+-Zellen-Cluster in allen getesteten Zelltypen
führt.
Die Infektion von Nicht-Lebertumorzellen mit rekombinanten Viren
führte
zu keiner nachweisbaren ICP4-Immunoreaktivität über der in Kontrollzellen beobachteten.
Wenn die Plasmide in Zellen transfiziert wurden, war die Zahl exprimierender
Zellen in Vero- und HepG2-Zellen ähnlich. Wenn Plasmide, die
Albumin-Promotor-ICP4-Konstrukte enthielten, in verschiedenen Zelltypen
auf transiente Expriemierung getestet wurden, wurde keine Spezifität beobachtet.
Immunpositivität
für ICP4
identifiziert ein Genprodukt eines Gens, das sowohl (a) durch den
gewebe- oder zellspezifischen Promotor reguliert wird, als auch
(b) für
die Replikation des Virus essentiell ist. Wenn das HSV-Konstrukt
unfähig
zur Expression von ICP4 in dem bestimmten Zielzelltyp ist, wären die
infizierten Zellen nicht nur immunonegativ für ICP4, sondern es sollte auch
keine Plaquebildung entstehen.
-
LacZ
wird in den vorliegenden Vektoren als Reporter verwendet, wenn es
durch einen HSV-Early-Promotor (beispielsweise den tk-Promotor)
reguliert wird, was eine Exprimierung von Immediate-Early-Genen
erfordern sollte (beispielsweise ICP4) vor der Exprimierung. Andere
dem Fachmann bekannte Reporter können verwendet
werden. Beispiele von anderen potenziellen Reportern schließen die
menschliche-Placenta-alkaline Phosphatase-Gene oder jede beliebigen
anderen HSV-Early- oder -Late-Gene ein, für die es spezifische Antikörper gibt.
-
Die
Plaque-Wirksamkeit der rekombinanten Viren wurde in verschiedenen
Zelllinien bestimmt. Der elterliche Wildtyp-KOS-Stamm formt Plaque
auf allen getesteten Zellen, wohingegen d120 nur auf E5-Zellen effektiv
Plaque bildet (Tabelle 5). Wenig Plaque wurde auch auf einigen anderen
Zelltypen gebildet mit einer Häufigkeit
von 10–5 der
Häufigkeit
in E5-Zellen, was wahrscheinlich an Revertanten in der Virusstammlösung liegt.
DeLuca, N. A. et al. (1985). J. Virol. 56: 558–570. G92A formte sehr effizient
Plaque auf Albumin-exprimierenden Lebertumorzellen und mit stark
herabgesetzter Effizienz auf nicht-exprimierenden Zellen (Tabelle 5).
Zusätzlich
wurden keine echten Plaques auf den nicht-exprimierenden Zellen
beobachtet, sondern stattdessen Cluster von Zellen, die eine CPE
zeigten oder mit X-gal färbten.
Die Intensität
der X-gal-Färbung
war im Vergleich zu der bei Albumin-exprimierenden Zellen beobachteten
stärker
reduziert. Durch Normalisieren der Plaque-Effizienz auf den verschiedenen
Zelltypen mit der des Wildtyp- KOS
wird ein Suszeptibilitätsindex erhalten,
der von 0,0018 für
G92A auf SW480 bis zu 1,1 auf HepG2-Zellen oder über einen 600-fachen Unterschied
an Suszeptibilität
reicht.
-
Rekombinante
virale Vektoren, die nur das Albumin-Enhancer/Promotor-ICP4-Transgen,
nicht jedoch das lacZ-Reportergen enthalten, wurden ebenfalls durch
Wachstum im Beisein von Ganciclovir isoliert. Diese Rekombinanten
waren ebenfalls in der Lage, Plaque auf Hepatom-Zellen zu bilden
und exprimierten ICP4-Protein, das mit Immunfluoreszenz detektiert
wurde.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Konstruieren eines
Virus bereit, dessen lytischer Wachstumszyklus von einem zellspezifischen
Regulationselement abhängig
ist. Dieses wird anhand eines Einzelschritt-Wachstumsexperiments,
wie in 3 dargestellt, gezeigt, wo lytisches Wachstum
von G92A auf Albumin-exprimierenden Zellen, nicht jedoch auf Kontrollzellen
beobachtet wurde. G92A-Infektion von MCF7-Zellen resultierte in weniger als 1
pfu/Zelle, wohingegen bei einer Wildtyp-KOS-Virusinfektion derselben MCF7-Zellen
jede Zelle in der Größenordnung
von 103 pfu produzierte. Wenn G92A Hep3B-Zellen
infiziert, resultiert eine Ausbeute von ungefähr 80 pfu pro Zelle, was daraufhin
deutet, dass lytisches Wachstum in der Hepatom-Zelllinie nicht aber
in den Kontroll-MCF7-Zellen vorkommt. Wildtyp-Virus zeigte keinen
Unterschied zwischen dem lytischen Wachstum in den beiden Zelltypen.
Daher kann HSV so konstruiert werden, dass er zell- oder tumorspezifisch
ist.
-
Die
vorliegende Erfindung zeigt, dass die Albumin-Enhancer/Promotorregion
in einer zellspezifischen Weise wirkt, wenn sie innerhalb des HSV-Genom-Kontextes
vorhanden ist. Einige Promotor-Elemente, werden, wenn sie in das
HSV-Genom insertiert werden, durch die regulatorischen Eigenschaften
der umgebenden HSV-Sequenzen beeinflusst. Roemer, K. et al. (1991)
J. Virol. 65: 6900–6912;
Panning, B. et al. (1989). J. Virol. 63: 1929–1937. Die zellspezifische
Aktivität
des Albumin-Enhancer/Promotor-Konstrukts innerhalb des HSV-Genoms
deutet daraufhin, dass replikationsdefiziente HSV-Vektoren, die
ein durch den Albumin-Enhancer/Promotor reguliertes Transgen enthalten,
für die
gezielte Gentherapie in Leberzellen, wo eine zellspezifische Genexprimierung
ohne Zellzerstörung
benötigt
wird, nützlich
sein könnten.
-
Zusätzlich können die
tumor- oder gewebespezifischen rekombinanten HSV-Vektoren der vorliegenden
Erfindung weiterhin andere kodierende Sequenzen einschließen, z.
B. für
immunmodulierende Produkte, die unter die Kontrolle von viralen
Early- und Late-Promotoren
gestellt werden können.
Die Verfahren zum Herstellen von HSV, welches ein Fremdgenprodukt
unter der Kontrolle der viralen Early- und Late-Promotoren hat, werden
oben für
lacZ illustriert. Wenn solche Konstrukte ein geeignetes Ziel infizieren,
wird das Fremdgen nur in solchen Zellen exprimiert, in denen sich
das Virus repliziert. HSV ist wegen seiner großen Größe (mit vielen nicht-essentiellen
Genen) und seiner Fähigkeit,
die meisten Zelltypen zu infizieren, ein besonders wichtiger Vektor
für diese
Zwecke. Roizman, B. et al. (1990). Fundamental Virology, S. 849–896.
-
Plaquebildungsexperimente
-
Die
Zellen wurden in 12-Vertiefungsplatten präpariert und eine Virusstammlösung (wie
angegeben) wurde in einem Volumen von 0,5 ml (abgesehen von KOS-infizierten
Hep3B-, HepG2- und MCF7-Zellen, welche in 6-Vertiefungsplatten mit
0,7 ml infiziert wurden) verabreicht. Duplikatsvertiefungen wurden
für jede
Virusverdünnung
vorbereitet und für
jeden infizierten Zelltyp wurden zwei Verdünnungen durchgeführt. Die
infizierten Zellen wurden bei 34,5°C für die folgenden Zeitspannen
inkubiert; Hep3B für
zwei Tage, HepG2 für
6 Tage und HuH7, Det551, SW480, MCF7 und E5 für 3. Plaque-bildende Einheiten
(plaque forming units, pfu) wurden aus der durchschnittlichen Zahl
der gebildeten Plaque berechnet. Rekombinante Plaque wurde mit X-gal-Färbung nachgewiesen.
Echte Plaque wurde auf Albumin-Zelllinien (MCF7, SW480 und Detroit
551) nicht beobachtet, stattdessen wurden Cluster von einigen wenigen
Zellen, die CPE zeigten oder mit X-gal positiv färbten, beobachtet. ND: nicht
durchgeführt.
S. I.: Suszeptibilitätsindex
= (Verhältnis
von E5)/(Verhältnis von
E5 für
KOS). TABELLE
3: Titer auf verschiedenen Zelltypen
Titer
= pfu × 10
3 - S. I.
- Suszeptibilitätsindex
-
Andere gewebe-, zell-
oder tumorspezifische HSV-Vektoren
-
Ein
anderes Beispiel eines rekombinanten HSV-Vektors der vorliegenden
Erfindung kann auf Melanomzellen abgerichtet werden. Der Tyrosinase-Promotor
kann aus dem Plasmid pTyr-βgal1
(erhalten von R. Vile, St. Thomas Hospital) unter Verwendung von
EcoR1 und Xho1 (EcoR1, –2540
bis XhoI, –46)
ausgeschnitten werden. Das Tyrosinase-Promotor enthaltende Fragment
wurde dann aufwärts
von ICP4 bei SalI (wie für G92A)
durch stumpfendige Ligation insertiert, und dann wurde das tyr-ICP4-Fragment
in das HSV-tk-Gen (pHSV106
bei den BGlII/Acc651-Stellen) insertiert, um das Plasmid-pT14tkΔ-1 zu bilden.
Dieses wurde dann durch homologe Rekombination in HSV d120 an der
tk-Stelle rekombiniert, und das rekombinante Virus, rhT14, wurde
auf E5-Zellen durch GCV-Resistenz
oder durch die Bildung von Plaque auf RPMI7941-Zellen (menschliche
maligne Melanomzellen, ATCC HTB 66) oder SK-MEL-3-Zellen (menschliche
maligne Melanomzellen, ATCC HTB 69) isoliert.
-
In-vivo-Beurteilung von
HSV-vermittelter Abtötung
von tumor- oder gewebe- oder zellspezifischer Abtötung von
Zielzellen
-
Die
Auswirkung der Infektion mit rekombinantem HSV auf menschliche Tumore
in vivo kann anhand athymischer Mäuse, in denen man menschliche
Tumore wachsen lässt,
festgestellt werden. Die Auswirkung auf Tiertumore kann anhand von
Tumorzellen von syngenen Tieren bestimmt werden. Um die Wirksamkeit
des HSV-Vektors G92A, der einen Albumin-Promotor/Enhancer enthält, zu testen,
können
beispielsweise menschliche Hämatomzellen
als subkutane Fremdtransplantate (Xenografts) eingefügt werden.
Nach einer Weile, ungefähr
zwei bis sechs Wochen, wenn die Tumore in den Tieren wachsen, werden
die Tiere in zwei Gruppen eingeteilt. Einer Gruppe werden 50 μl eines Blindextrakts
(Kontrolle) intraneoplastisch injiziert, und die zweite Gruppe erhält eine
identische Injektion, die jedoch den HSV-Vektor enthält. Die
Tumore werden zwei Mal wöchentlich
mit Schublehren gemessen. Die Wachstumsraten werden verglichen,
um zu bestimmen, ob die mit dem Vektor behandelte Gruppe signifikant
herabgesetzte Wachstumsraten hat. Sobald die Tumormasse eine Last
für das
Tier wird, werden die Tiere zur Pathologie getötet. Das Vorhandensein des
HSV-Vektors (G92A) in der Tumormasse wird durch X-gal-Histochemie,
durch Messen der Expression des insertierten LacZ-Gens oder mit
Antikörpern
gegen virale Antigene bestimmt. Andere Organe können in gleicher Weise untersucht werden.
Insbesondere wird die Leber untersucht, um zu bestimmen, ob das
Virus sich auf empfängliche
Zelltypen (Hepatozyten) ausgebreitet hat. Die Tiere werden getötet, aber
nicht fixiert, so dass die Gewebe auf die Anwesenheit von HSV untersucht
werden können.
Isoliertes Gewebe wird homogenisiert und auf E5-Zellen platziert,
um die Zahl der Plaque-bildenden Einheiten in der Probe zu quantifizieren.
Proben, die HSV enthalten, werden weiterhin auf ihr Wachstum auf
Hepatomzellen und das Vorhandensein von lacZ untersucht, um anzuzeigen,
ob das isolierte Virus der injizierte Vektor ist. DNA kann ebenfalls
aus solchen Proben isoliert werden, und das Vorhandensein von Vektor-DNA
kann durch PCR unter Verwendung von Primer für das lacZ-Gen oder die Verbindung
zwischen HSV-tk und dem Albumin-Promotor-Insert verwendet werden.
-
Zur
Bestimmung der Sicherheit der HSV-Vektoren der vorliegenden Erfindung
und ihrer möglichen Verbreitung
in vivo kann der rekombinante Vektor (G92A) in Tiere, die keinen
Tumor enthalten (z. B. athymische Mäuse, Balb/c-Mäuse und
Sprague-Dawley-Ratten) injiziert werden. Das Virus wird durch intravenöse Injektion,
durch subkutane Injektion oder durch intraperitoneale Injektion
verabreicht. Die Tiere werden zu verschiedenen Zeiten nach Verabreichung
des Virus (3, 7, 11, 14 Tage; 3, 4 und 5 Wochen) getötet und
ihr Gewebe wird, wie oben diskutiert, untersucht.
-
Herpes-simplex-Virusvektoren
mit einzelnen Veränderungen
in dem Ribonukleotid-Reduktase-
oder γ34.5-Gen
-
Anfängliche
Arbeiten zur Verwendung von abgeschwächten Herpes-simplex-Virusvektoren zur
Anwendung in der Antitumortherapie benutzten HSV-1, das in einem
Gen mutiert war, so dass der Vektor in teilenden Zellen, nicht jedoch
in nicht-teilenden Zellen replizieren konnte. Zwei solcher 1-Gen-mutanten
Herpes-simplex-Virusvektoren sind (1) hrR3, dem Ribonukleotid-Reduktase
fehlt und der eine Escherichia-coli-lacZ-Geninsertion in dem ICP6-Gen, das die
Untereinheit von RR kodiert, enthält (Mineta, T. et al., Gene
Therapy 1: S78 (1994) und Mineta et al., J. Neurosurg. 80: 381 (1994)];
und (2) R3616, der Mutationen in beiden Kopien des γ34.5-Gens
enthält.
Markert et al., Neurosurgery 32: 597 (1993).
-
Mutanten
der Ribonukleotid-Reduktase wurden in zahlreichen Verfahren hergestellt.
Die hrR3-Mutante enthält
eine Escherichia-coli-lacZ-Geninsertion in dem ICP6-Gen, das die
große
Untereinheit von Ribonukleotid-Reduktase kodiert. Andere mutierte
Ribonukleotid-Reduktase-Herpex-simplex-Viren
sind geeignet, erfindungsgemäße mutante
virale Vektoren zu konstruieren. Goldstein und Weiler, wie oben;
Goldstein und Weiler, wie oben; Preston et al., Virol. 167: 458
(1988).
-
Ribonukleotid-Reduktase
(RR) ist ein Schlüsselenzym
in der De-novo-Synthese von DNA-Vorläufern und
katalysiert die Reduktion von Ribonukleotiden zu Desoxyribonukleotiden.
HSV-1 kodiert seine eigene RR (UL39 und UL40-Gene), die aus zwei
nicht-identischen Untereinheiten zusammengesetzt ist. Duita, J.
Gen. Virol. 64: 513 (1983). Die große Untereinheit (140 k Molekulargewicht),
bezeichnet als ICP6, ist eng assoziiert mit der kleinen Untereinheit
(38 k Molekulargewicht). Herpes-simplex-Virus RR wird für effizientes
Virenwachstum in nicht-teilenden Zellen, nicht jedoch in vielen
teilenden Zellen benötigt.
Goldstein und Weiler, J. Virol. 62: 196 (1988); Goldstein und Weiler,
Virol. 166: 41 (1988); Jacobson et al., Virol. 173: 276 (1989).
Beide RR-Untereinheiten sind in HSV-2 enthalten. Es ist zu beachten,
dass HSV-1 ICP6 dasselbe ist wie HSV-2 ICP10. Nikas et al., Proteins
1: 376 (1986); McLaughlan und Clements EMBO J. 2: 1953 (1983); Swain
und Halloway, J. Virol. 57: 802 (1986)] und dass Mutationen in der
kleinen Untereinheit von RR auch zu Verlust von RR-Aktivität und Neuropathogenizität führen [Cameron
et al., J. Gen. Virol. 69: 2607 (1988)]: Das Vorhandensein des lacZ-Gens
in hrR3 ermöglicht
die Identifizierung von virusinfizierten Tumorzellen mit β-Galactosidase-Histochemie.
-
Der
zytopathische Effekt von hrR3 (0,1 pfu/Zelle) auf die U-87MG-menschliche
Glioblastom-Zelllinie in vitro war signifikant; nur 0,2% der U-87MG-Zellen
waren 67 Stunden nach der Infektion am Leben. Für In-vivo-Studien wurden zehn
Tiere, welche U-87MG-Tumore
enthielten, nach dem Zufallsprinzip geteilt und intraneoplastisch
mit entweder 5 × 105 Plaque-bildenden Einheiten von hrR3 oder
nur mit Medium behandelt. Die mit den Viren behandelte Gruppe zeigte
eine signifikante Hemmung des Tumorwachstums (p < 0,01, einseitiger Wilcoxon-Ranktest).
-
Ein
wichtiger Unterschied zwischen Ribonukleotid-Reduktase-defizienten
(RR–)
und anderen mutierten Herpes-simplex-Viren ist die hrR3-Hypersensitivität gegenüber Acyclovir
und Ganciclovir. Weil TK–-HSV-1-Mutanten des
Standes der Technik gegenüber
diesen antiviralen Wirkstoffen resistent sind, könnte es schwierig sein, solche
Mutanten im Falle einer systemischen Infektion oder Enzephalitis
zu eliminieren. Deshalb ist im Fall einer viralen Enzephalitis hrR3
empfänglich
für antivirale
Therapie.
-
Auch
sind Herpes-simplex-Virus-RR–-Mutanten in ihrer Fähigkeit,
Infektionen hervorzurufen und virale DNA bei 39,5°C in vitro
zu synthetisieren, stark eingeschränkt. Goldstein und Weller,
Virology 166: 41 (1988). Deshalb sind diese Mutanten im Hinblick
auf Neurovirulenz abgeschwächt
und es ist daher weniger wahrscheinlich, dass sie im Falle von Fieber
im infizierten Wirt propagieren. Solche Charakteristika sind für einen therapeutischen
Vektor, der eine abgeschwächte
Neurovirulenz haben und im Falle einer viralen Enzephalitis für antivirale
Therapie empfänglich
sein muss, essentiell.
-
Mutierte
Herpes-simplex-Viren, denen nur das γ34.5-Gen fehlt, wie zum Beispiel
R3616, sind im Hinblick auf Neurovirulenz abgeschwächt, was
die mögliche
Schädigung
normaler Gehirnzellen reduziert. Goldman et al., J. Virol. 63: 1153
(1989); Chou et al., Science 250: 1262 (1990). Die abgeschwächte Neurovirulenz von
R3616 ist assoziiert mit dem Einstellen der neuronalen Proteinsynthese,
die so vermutet man, in Wildtyp-Herpes-simplex-Virusinfektionen zuerst stattfindet.
Chou und Roizman, Proc. Nat'l
Acad. Sci. USA 89: 3266 (1992). Das γ34.5-Genprodukt kann mit Western-Blotting-
oder ELISA-Analyse-infizierter
Zellproteinen mit Antikörpern
oder durch Mangel an Replikation in konfluenten Primärzellen
nachgewiesen werden. Siehe Bolovan et al., J. Virol. 68: 48 (1994).
Das γ34.5-Gen
ist auch in HSV-2 vorhanden. McGeoch et al., J. Gen. Virol. 72:
3057 (1991). Das γ34.5-Gen
wurde in vier HSV-1-Stämmen
sequenziert, nämlich
F, 17, MGH-10 und CVG-2. Chou und Roizman, J. Virol. 64: 1014 (1990).
Die γ34.5-Gen-mutierten HSV-Vektoren
behalten eine Wildtyp-übliche
Empfindlichkeit gegenüber
Acyclovir. Markert et al., wie oben (1993).
-
Mutanten
von γ34.5
wurden von verschiedenen Forschern mit verschiedenen Techniken und
in verschiedenen Stämmen,
wie z. B. Mutante 1771 [McKie et al., J. Gen. Virol. 75: 733 (1994)]
und 17termA [Bolovan et al., J. Virol. 68: 48 (1994)] in HSV-1-Stamm
17 konstruiert.
-
Konstruktion der Herpes-simplex-Virusvektoren
-
HSV-1
ist ein menschlicher neurotroper Virus, der zur Infektion praktisch
aller Wirbeltierzellen fähig
ist. Natürliche
Infektionen folgen entweder einem lytischen Replikationszyklus oder
erzielen Latenz, gewöhnlicherweise
in peripheren Ganglien, wo die DNA unbegrenzt in einem episomalen
Zustand aufrecht erhalten wird.
-
Replikationskompetente
rekombinante Herpes-simplex-Virusvektoren der vorliegenden Erfindung
enthalten Änderungen
in der Expression mindestens eines essentiellen Herpes-simplex-Virus-Gens.
Viren der vorliegenden Erfindung werden gentechnisch so verändert, dass
sie zusätzliche Änderungen
in der Expression von mindestens einem oder mehreren spezifischen
HSV-1-Genen enthalten. Die spezifischen HSV-1-Gene, die zusätzlich geändert werden
können,
sind: (1) das γ34.5-Gen
und (2) das Ribonukleotid-Reduktase-Gen. Änderungen in den spezifischen
HSV-1-Genen machen das Produkt beider Gene non-funktional oder reduzieren die Expression
so, dass der mutierte Herpes-simplex-Virusvektor die Eigenschaften der vorliegenden
Erfindung aufweist. Solche Änderungen
können
erzielt werden, indem man (a) jede beliebige Methode zur Störung der
Exprimierung des Produkts beider Gene oder (b) jedes beliebige Verfahren,
welches das exprimierte γ34.5-Genprodukt
und die Ribonukleotid-Reduktase non-funktional macht, verwendet.
-
Verschiedene
Verfahren zur Störung
der Exprimierung von Genen sind bekannt, einschließlich der Änderung
dieser Gene oder ihrer Promotorsequenzen in dem HSV-1-Genom durch Insertionen,
Deletionen und/oder durch Basenaustausch. Roizman und Jenkins, Science
229: 1208 (1985). Der mutierte Herpes-simplex-Virusvektor der vorliegenden
Erfindung ist ein replikationskompetentes Herpes-simplex-Virus,
dessen Genom in der Expression von mindestens einem essentiellen
Herpes-simplex-Virus-Gen geändert
worden ist. Genauer gesagt ist der mutierte Herpes-simplex-Virusvektor
der vorliegenden Erfindung ein replikationskompetentes Herpes-simplex-Virus,
dessen Genom in der Expression von mindestens einem essentiellen
Herpes-simplex-Virus-Gen geändert
worden ist, so dass das essentielle HSV-Gen durch eine gewebe- oder
zellspezifische transkriptionale regulatorische Sequenz reguliert
wird. Der rekombinante Herpes-simplex-Virusvektor der vorliegenden Erfindung
kann weiterhin gentechnisch so verändert sein, dass er zusätzliche Änderungen
in der Expression von entweder dem γ34.5-Gen oder dem Ribonukleotid-Reduktase-Gen
oder beiden dieser Gene enthält.
-
Änderungen
in einem essentiellen HSV-Gen schließen Modifizierungen in den
transkriptionalen regulatorischen Sequenzen dieser Gene ein. McKnight
et al. in CANCER CELLS 4, DNA TUMOR VIRUSES, Cold Spring Harbor
(1986) 163–173;
Post, L. E. et al., Cell 24: 555 (1981). Veränderungen in dem γ34.5-Gen
und dem Ribonukleotid-Reduktase-Gen
schließen
Modifikationen sowohl der strukturellen Sequenzen als auch der regulatorischen
Sequenzen dieser Gene ein. Genetische Veränderungen können durch Standardverfahren, wie
z. B. Southern-Blot-Hybridisierung von mit Restriktionsendonuklease
verdauter viraler DNA, Sequenzierungen mutierter Regionen der viralen
DNA, das Vorhandensein von Reportergenen (für Insertionen), neue Restriktions-Endonukleasestellen,
enzymatische Untersuchung auf Ribonukleotid-Reduktase-Aktivität [Huszar
und Bacchetti, J. Virol. 37: 580 (1981)], Western-Blot- oder ELISA-Analyse
von infizierten Zellproteinen mit Antikörpern gegen RR oder γ34.5, und/oder
Mangel an Replikation in konfluenten primären Zellen für γ34.5 bestimmt
werden [siehe Bolovan et al., J. Virol. 68: 48 (1994)] oder Mäusezellen
für RR– [Jacobson
et al., Virology 173: 276 (1989)].
-
Die
folgenden genetischen Manipulationen des Herpes-simplex-Virus sind
Beispiele, die die Herstellung von mutanten Herpes-simplex-Virusvektoren
darstellen. Die gentechnische Veränderung der Herpes-simplex-Virusvektoren
der vorliegenden Erfindung umfasst gut charakterisierte Gene, die
essentiellen Immediate-Early-(IE)-ICP4-, γ34.5- und Ribonukleotid-Reduktase-Gene
in einem biologisch gut charakterisierten Virus.
-
Ein
Herpes-simplex-Virusvektor, der in seinen γ34.5- und Ribonukleotid-Reduktase-Genen mutiert worden
ist, kann nach Mutagenese isoliert werden oder durch Rekombination
zwischen dem viralen Genom und gentechnisch veränderten Sequenzen hergestellt
werden. Die hohe Rekombinationsrate im Herpes-simplex-Virus und
die Tatsache, dass transfizierte virale DNA infektiös ist, macht
die genetische Manipulation sehr einfach. Diese genetisch veränderten,
replikationskompetenten Viren können
in den Sicherheits- und Wirksamkeitsversuchen, wie unten beschrieben,
verwendet werden.
-
HSV-1
enthält
ein doppelsträngiges,
lineares DNA-Genom, das 135 Kilobasen lang ist und das von McGeoch
vollständig
sequenziert worden ist. McGeoch et al., J. Gen. Virol. 69: 1531
(1988). McGeoch et al., Nucleic Acids Res 14: 1727 (1986); McGeoch
et al., J. Mol. Biol. 181: 1 (1985); Perry und McGeoch, J. Gen. Virol.
69: 2831 (1988). DNA-Replikation
und Virionvermehrung findet im Kern der infizierten Zellen statt.
Spät in
der Infektionsphase wird konkatemere Viren-DNA auf Genomlängen-Moleküle abgespalten,
welche in Virenpartikel gepackt werden (Virionen). Im ZNS verbreitet
sich das Herpessimplex-Virus transneuronal, gefolgt von einem intraaxonalen
Transport zum Kern, entweder retrograd oder anterograd, je nachdem,
wo die Replikation stattfindet.
-
DNA-Konstrukte,
in denen HSV-2 verwendet wird, die auf jenen basieren, die hierin
dargestellt sind, wobei das HSV-1-Genom verwendet wird, sind von
der vorliegenden Erfindung umfasst. HSV-2 enthält beide RR-Untereinheiten;
HSV-1-ICP6 ist analog zu HSV-2-ICP10. Nikas et al., Proteins 1:
376 (1986); McLaughlan und Clements, EMBO J. 2: 1953 (1983); Swain
und Halloway, J. Virol. 57: 802 (1986). γ34.5 ist ebenfalls in HSV-2
vorhanden. McGeoch et al., J. Gen. Virol. 72: 3057 (1991).
-
Beeinflussung der Gen-Exprimierung über Modifizierung
von γ34.5-
oder Ribonukleotid-Reduktase-Regulationssequenzen
-
Ein
anderer Weg zur Erzeugung von Herpes-simplex-Viren, die unfähig zur
Exprimierung funktionaler γ34.5-Genprodukte
und Ribonukleotid-Reduktase sind, ist es, deren Exprimierung zu
beeinflussen. Die Exprimierung dieser zwei Gene kann durch Änderung
der regulatorischen Sequenzen der γ34.5- und Ribonukleotid-Reduktase-Gene
eingestellt werden.
-
Die
regulatorischen Regionen für γ34.5 und/oder
Ribonukleotid-Reduktase können
durch Standardverfahren der Exprimieurngsunterbrechung des γ34.5- und
Ribonukleotid-Reduktase-Gens
geändert
werden. Beispielsweise können
die regulatorischen Sequenzen innerhalb des Virengenoms durch wie
oben beschriebene Techniken zur Änderung
von kodierenden Sequenzen geändert
werden.
-
Die
Promotorregion von γ34.5
und Ribonukleotid-Reduktase ICP6 wurden entschlüsselt. Der Promotor für γ34.5 wurde
in einer Region innerhalb der „a"-Sequenz lokalisiert.
Die „a"-Sequenz enthält ebenfalls
Sequenzen zum Schneiden von Einheitslängen-DNA aus HSV-1-Konkatameren,
Verpacken von HSV-1-DNA in Kapsiden und Inversion von L- und S-Komponenten.
Chou und Roizman, J. Virol. 57: 629 (1986). Die Promotorregion von
ICP6 wurde in den 5'-Stromaufwärts-Sequenzen
des ICP6-Strukturgens lokalisiert. Goldstein und Weller, J. Virol.
62: 196 (1988); Sze und Herman, Virus Res. 26: 141 (1992). Die Transkriptionsstartstelle für die kleine
Untereinheit von RR, nämlich
UL40, ist innerhalb der kodierenden Region von ICP6. McLauchlan und
Clements, J. Gen. Virol. 64: 997 (1983); McGeoch et al., J. Gen.
Virol. 69: 1531 (1988).
-
Die
Auswirkung dieser Veränderungen
auf die Regulationskapazität
von γ34.5-
und RR-Genen kann durch
Insertion von Reportergenen stromabwärts des Promotors, wie für die ICP6/lacZ-Fusion
beschrieben, nachgewiesen werden. Goldstein und Weller, J. Virol.
62: 196 (1988); Sze und Herman, Virus Res. 26: 141 (1992). Weil
die Herpes-simplex-Viren-Gene
unterschiedlich reguliert werden, wenn sie sich in einem zellulären Genom
befinden, könnten
die Effekte jeder Veränderung
in HSV-essentiellen Genen, einschließlich ICP4, ICP27, γ34.5 oder
der Ribonukleotid-Reduktase-regulatorischen Komponente in verschiedenen
Säugetier-Zielzellen
bestimmt werden. McKnight et al., in CANCER CELLS 4; DNA TUMOR VIRUSES,
Cold Spring Harbor (1986) 163–173.
-
Erzielen von Überempfindlichkeit
gegenüber
antiviralen Wirkstoffen
-
Eine
Vorsichtsmaßnahme
in der therapeutischen Verwendung von Herpes-simplex-Viren gegen
Gliome bezieht ein, ein Mittel bereitzustellen, das jegliche potenzielle
Infektion von anderen teilenden Zellen stoppt. Klinische Studien
zeigen, dass sogar Wildtyp-HSV-1- Viren
im Allgemeinen sich nicht weit von der Stelle der anfänglichen
Infektion ausbreiten oder ernsthafte systemische Krankheiten in
immunkompetenten Individuen hervorrufen. Sacks et al., Ann. Int'l Med. 111: 893 (1989).
-
Es
wird festgestellt, dass TK–-Viren manchmal mit
progressiven Krankheiten in bestimmten immunbeschränkten Patienten
in Verbindung gebracht worden sind, und dass die HSV-1-Mutante dlsptk
resistent gegenüber
Acyclovir ist. Erlich et al., New Engl. J. Med. 320: 293 (1989);
Coen et al., Proc. Nat'l
Acad. Sci. USA 86: 4736 (1989). Jeder mutante replikationskompetente
virale Vektor, der empfindlicher gegenüber einem antiviralen Wirkstoff
als sein Wildtyp ist, wird als überempfindlich
gegenüber
dem antiviralen Wirkstoff angesehen, was potenziell ein Mittel zum
Abbruch eines unerwünschten
Verbreitens der Virusmutante darstellt.
-
Wenn
mutierte Herpes-simplex-Viren für
In-vivo-Zwecke konstruiert werden, werden die Mutanten auf ihre
Empfindlichkeit gegenüber
geläufigen
Anti-Herpes-Medikamententherapien getestet, um unvorhergesehene
Virusinfektionen zu kontrollieren. Eine Anzahl von Medikamenten
ist zurzeit zur Behandlung von Herpesinfektionen beim Menschen erhältlich;
die effizientesten sind Nukleosid-Analoga, die die Herpes-simplex-Virus-DNA-Replikation blockieren.
Drei Herpes-simplex-Virus-Gene sind bekannt, die mit der Sensitivität gegen Nukleosid-Analoga
zu tun haben: Herpes-simplex-Virus-DNA-Polymerase (UL30, pol), Herpes-simplex-Virus-Thymidin-Kinase
(UL23, tk), und CMV UL97, das eine Homologie mit Proteinkinasen
und bakteriellen Phosphotransferasen teilt. Furman et al., J. Virol.
32: 77 (1979); Littler et al., Nature 358: 160 (1992); Sullivan et
al., Nature 358: 162 (1992).
-
Es
gibt eine Vielzahl von Herpes-simplex-Virus-DNA-Polymerase-Mutanten,
die eine Überempfindlichkeit
gegenüber
Gancylcovir, einschließlich
PAAr5 und Arar9
zeigen. Coen et al., J. Virol. 53: 477 (1985). Leider führten intrakraniale
Injektionen von AraAr9 zum vorzeitigen Tod
und hatten keine Auswirkung auf subkutanes Tumorwachstum. Markert
et al., wie oben. Eine andere Herpes-simplex-Virus-Mutante, das
dlsptk-Virus, ist nicht mehr medikamentenempfindlich, zumindest
nicht empfindlich gegenüber
Nukleosidanalogen Medikamenten, und deshalb potenziell in vivo unkontrollierbar.
-
Abschwächung der Neurovirulenz
-
Abgeschwächte oder
verringerte allgemeine Neurovirulenz bedeutet, dass eine lebensbedrohliche
Enzephalitis nach Infektion mit dem doppelt mutierten Herpes-simplex-Virus
der vorliegenden Erfindung nicht stattfindet. Weil durch Herpes-simplex-Virus hervorgerufene
Encephalitis beim Menschen sehr schwer zu behandeln ist und auch
tödlich
sein kann, selbst wenn entsprechende pharmakologische Maßnahmen
getroffen werden, ist eine herabgesetzte allgemeine Neurovirulenz
ein wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung. HSV-Konstrukte
der Erfindung, die tk– sind, brauchen nicht überempfindlich
gegenüber
GCV zu sein, weil sie GCV-resistent sind. Allerdings könnte ein
Fachmann im Hinblick auf diese Beschreibung das Insert, das den gewebe-
oder zellspezifischen Promotor, der an das essentielle HSV-Gen gekoppelt
ist, enthält,
an einer anderen Stelle als das tk-Gen in dem Genom platzieren.
Ein derartiger Vektor wäre
GCV-überempfindlich,
wie z. B. G207.
-
Für Zellablationsstudien,
in denen die Replikation der rekombinanten HSV in nicht-teilenden Zellen
erwünscht
ist, ist es wahrscheinlich, dass tk– oder
rr– nicht
funktionieren würden,
weil sie in Bezug auf das Wachstum in nicht-teilenden Zellen abgeschwächt sind.
Für eine
derartige Ablation in dem ZNS kann eine abgeschwächte Neurovirulenz auch ein
Problem darstellen, weil der Vektor sich in den Zielzellen nicht
replizieren könnte.
-
Das
Risiko, dass ein Neuron-spezifischer HSV-Vektor zur zellspezifischen
Ablation sich auf normale Gehirnzellen oder andere unerwünschte Zellen
im Gehirn verbreitet, kann, um auf die gewünschte Abschwächung der
Neurovirulenz zurückzukommen,
dadurch verringert werden, dass ein HSV konstruiert wird, in dem ein
zweites essentielles Gen zerstört
worden ist, z. B. eine Deletion in einem Early-Gen oder Late-Gen.
Alternativ könnte
das neurovirulente Gen zerstört
oder unter die Kontrolle eines zweiten zellspezifischen Promotors gestellt
werden. Zum Beispiel könnten
tk, rr oder γ34.5
unter die Kontrolle eines Neuron-spezifischen Promotors gestellt
werden (beispielsweise Synapsen [Phiel, G. et al., PNAS USA 88:
3431 (1991)], leichtes Neurofilament) und ICP4 könnte unter die Kontrolle eines
zweiten Promotors gestellt werden, der für das Subset der Zielneuronen
spezifisch ist (beispielsweise Tyrosinhydroxylase (TH) für catecholaminerge
Zellen, Dopamin-β-Hydroxylase
(DBH) für
noradrenerge und adrenerge Neuronen oder Purkinje-Zellen-Protein-2
(PCP-2) für
Purkinje-Zellen). Deshalb würde
der erfindungsgemäße Vektor
in anderen Zellen als solchen, die den zweiten zellspezifischen
Promotor exprimieren, eine abgeschwächte Neurovirulenz haben.
-
Verschiedene
Herpes-simplex-Virenstämme
variieren in der Neurovirulenz und stärker abgeschwächte Stämme können zur
Konstruktion der Doppelmutante verwendet werden, um die Neurovirulenz
weiter zu senken. Andere HSV-1-Stämme, die von ATCC erhältlich sind,
schließen
HF (ATCC VR.260), MacIntyre (ATCC VR-539), MP (ATCC VR-735) und
die HSV-2-Stämme
G (ATCC Vr-734) und MS (ATCC VR-540) ein.
-
Alternativ
kann jede beliebige Herpes-simplex-Virus-Genmutation, die zu einer
herabgesenkten Virenreplikation in vivo und/oder in spezifischen
Zellpopulationen führt,
in dem mutierten Herpes-simplex-Virusvektor der Erfindung verwendet
werden. Andere Neurovirulenz-Gene schließen ein: (i) dUTPase [Pyles
et al., J. Virol. 66: 6706, (1992)], (ii) UL53 [Moyal et al., Virus
Res. 26: 99 (1992)], (iii) α22
[Sears et al., J. Virol. 55: 338 (1985)] und (iv) US3 [Meignier
et al., Virology 162: 251 (1988)].
-
Von
einem klinischen Standpunkt aus betrachtet ist Herpes-simplex-Virus-Enzephalitis
die üblicherweise
am häufigsten
berichtete Vireninfektion des zentralen Nervensystems (ZNS) in den
Vereinigten Staaten, mit einem geschätzten Vorkommen von 2,3 Fällen pro
Million Bevölkerung.
Herpes-simplex-Virus-Enzephalitis tritt üblicherweise im temporalen
Lobus und im limbischen System auf, und eine histologische Untersuchung von
Autopsiefällen
zeigte eine Präsenz
von viralen Antigenen an diesen Stellen. Eine Anzahl von Medikamenten
steht zur Infektionskontrolle zur Verfügung, einschließlich Acyclovir
(9–92-Hydroxyethoxy-methyl)guanin, Zovirax®,
Adeninarabinosid (Vidarabine®), Foscarnet (Phosphonoameisensäure, PFA)
und Ganciclovir 9(1,3-Dehydroxy-2-propoxy)methylguanin, DHPG, 2'NDG, Cytovene®.
Siehe Whitley et al., in Lopez et al., (Hrsg.) IMMUNOBIOLOGY AND
PROPHYLAXIS OF HUMAN HERPES VIRUS INFECTIONS, Seite 243 (1990, Plenum
Press, N. Y.); Whitley et al., N. Engl. J. Med. 297: 289 (1977);
Oberg, Pharmacol. Ther. 19: 387 (1983); DeArmond, Transplant. Proc.
23: 171 (1991).
-
Für die Xenogenisierung wirksame
Herpes-simplex-Virusvektoren
-
In
der vorliegenden Erfindung wird der replikationskompetenten Herpes-simples-Virusvektor, der
eine herabgesetzte Neurovirulenz hat, als ein Tumorzellmodulator
oder Induzierer einer Immunantwort gegen die Tumorzellen verwendet.
Der mutante Herpes-simplex-Virusvektor
der Erfindung kann weiterhin so geändert werden, dass er Zytokine
in der Tumorzielzelle exprimiert, um eine Immunantwort gegen die
Tumorzellen auszulösen.
Beispielsweise kann der mutierte Herpes-simplex-Virusvektor ein
durch das Virus vermitteltes Abtöten
von Tumorzellen induzieren, das dann durch eine Zytokin-verstärkte Immunantwort
amplifiziert wird, wobei das Zytokin durch den Vektor selbst exprimiert
worden ist. Die Exprimierung von Zytokinen oder anderen Genprodukten
durch den mutierten Herpes-simplex-Virusvektor würde innerhalb von Stunden nach
der Infektion auftreten, so dass genügend Genprodukte vor dem Abtöten der
Zellen synthetisiert würden.
Das Abtöten
von Zellen könnte
sogar die Wirksamkeit der Antitumor-Immunantwort erhöhen. Barba
et al., Proc. Nat'l
Acad. Sci. USA 91: 4348 (1994).
-
Durch Herpes-simplex-Virusvektor
vermittelte Zerstörung
von Nervengewebetumorzellen
-
Beispielhafte
Kandidaten für
eine Behandlung gemäß der vorliegenden
Erfindung schließen
ein, aber sind nicht beschränkt
auf (i) Behandlung von Menschen und anderen Tieren, die an Tumoren
und Neoplasmen leiden, (ii) Nervensystemtumore und (iii) bösartige
Gehirntumore einschließlich
Astrocytom, Oligodendrogliom, Meningiom, Neurofibrom, Glioblastom,
Ependymom, Schwannom, Neurofibrosarcom und Medulloblastom.
-
Vorzugsweise
wird die Behandlung mit direkter intraneoplastischer Impfung begonnen.
Bei Tumoren im Gehirn wird MRI, CT oder eine andere bildgeleitete
stereotaktische Methode zur direkten Virenimpfung angewendet oder
der Virus wird durch Craniotomie eingeimpft.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung würden vorteilhafterweise in
der Form injizierbarer Zusammensetzungen verabreicht. Eine typische
Zusammensetzung für
diesen Zweck würde
einen pharmazeutisch akzeptablen Träger umfassen. Beispielsweise
könnte
die Zusammensetzung menschliches Serumalbumin in einem Phosphatpuffer,
der NaCl enthält,
umfassen. Andere pharmazeutisch verträgliche Trägerstoffe schließen wässrige Lösungen,
nicht-toxische Arzneistoffträger,
einschließlich
Salzen, Konservierungsstoffen, Puffern und ähnliches, ein. Siehe REMINGTON'S PHARMACEUTICAL
SCIENCES (15. Ausgabe) 1405–1412 & 1461–1487, Mack
Publishing Co. (1975), und THE NATIONAL FORMULARY XIV (14. Ausgabe),
American Pharmaceutical Association (1975). Beispiele für nicht-wässrige Lösungsmittel
sind Propylenglycol, Polyethylenglycol, Pflanzenöl und injizierbare organische
Ester wie z. B. Ethyloleat. Wässrige Trägerstoffe
schließen
Wasser, wässrige
Lösungen,
Kochsalzlösungen,
parenterale Träger,
wie z. B. Natriumchlorid, Ringer's
Dextrose, usw. ein. Intravenöse
Träger
schließen
Flüssigkeits-
und Nahrungsauffüllmittel
ein. Der pH und die exakte Konzentration der verschiedenen Komponenten
der pharmazeutischen Zusammensetzung werden gemäß den Routinefähigkeiten
des Fachmanns angepasst. Goodman und Gilman, THE PHARMACOLOGICAL
BASIS FOR THERAPEUTICS (7. Auflage).
-
Typischerweise
würde der
Herpes-simplex-Virusvektor als Injektion zubereitet werden, entweder
als flüssige
Lösungen
oder Suspensionen; feste Formen, die zur Auflösung oder Suspension in einer
Flüssigkeit kurz
vor der Injektion geeignet sind, können ebenfalls hergestellt
werden. Die Zubereitungen können
auch emulgiert werden. Der aktive immunogene Bestandteil wird oft
mit einem Arzneiträgerstoff
gemischt, welcher pharmazeutisch verträglich und kompatibel mit dem
aktiven Bestandteil ist. Geeignete Arzneimittelträgerstoffe sind
z. B. Wasser, Kochsalzlösung,
Dextrose, Glycerin, Ethanol, usw. sowie Kombinationen davon. Wenn
gewünscht,
kann der Vektor zusätzlich
geringere Mengen von Hilfssubstanzen, wie z. B. Benetzungsmittel
oder Emulgatoren, pH-Puffer, Hilfsstoffe oder Immunopotentatoren,
welche die Wirksamkeit des Vektor-Vakzins erhöhen, umfassen.
-
Weitere
Formulierungen, die für
andere Verabreichungsarten geeignet sind, schließen orale Formulierungen ein.
Orale Formulierungen enthalten typischerweise Arzneimittelträgerstoffe,
wie z. B. Mannitol, Lactose, Stärke,
Magnesiumstearat, Natriumsaccharin, Zellulose, Magnesiumcarbonat,
usw. in pharmazeutischem Reinheitsgrad. Diese Zusammensetzungen
kommen in der Form von Lösungen,
Suspensionen, Tabletten, Pillen, Kapseln, Formulierungen mit verzögerter Freisetzung
oder Pulvern vor und enthalten 10 bis 95% des aktiven Wirkstoffs,
vorzugsweise 25 bis 70%.
-
Der
Begriff „Dosierungseinheit" bezieht sich auf
physikalisch diskrete Einheiten, die für die Anwendung beim Menschen
geeignet sind, wobei jede Einheit eine vorbestimmte Menge eines
aktiven Materials enthält, die
berechnet wurde, um den erwünschten
therapeutischen Effekt in Zusammenhang mit dem benötigten Verdünnungsmittel,
d. h. dem Trägerstoff
oder dem Träger,
und einer bestimmten Verabreichungsmethode zu erzielen. Die Menge,
die verabreicht wird, sowohl in Bezug auf die Zahl der Behandlungen
als auch auf die Menge der Behandlungen, hängt von dem Subjekt, das behandelt
werden soll, der Fähigkeit
des Immunsystems dieses Subjekts zur Herstellung von Antikörpern und
dem Ausmaß an
Schutz, der gewünscht
wird, ab. Präzise Mengen
aktiver Bestandteile, die zur Verabreichung benötigt werden, hängen von
dem Urteil des Arztes ab und sind unterschiedlich für jedes
Individuum. Geeignete Dosierungen sind in der Größenordnung von einigen hundert
Mikrogramm des aktiven Bestandteils pro Individuum. Geeignete Programme
zur anfänglichen
Verabreichung und für
Wiederholungsverabreichungen variieren ebenfalls, sind aber typischerweise
durch eine anfängliche
Verabreichung, auf die in Ein- oder Zwei-Wochen-Intervallen eine
oder mehrere nachfolgende Injektionen oder andere Verabreichungen
folgen, gekennzeichnet.
-
Tierstudien der Transfektion
in vivo
-
Die
Dosierungsmengen der pharmazeutischen Zusammensetzungen, die gemäß dieser
Erfindung verabreicht werden, können
einfach bestimmt werden. Im Allgemeinen sollten die Zubereitungen
dieser Erfindung in Dosiereinheiten verabreicht werden, die zwischen
107 und 1010 pfu/ml
des HSV-Vektors in einem pharmazeutisch akzeptablen Trägerstoff
pro Dosiereinheit (vorzugsweise ungefähr 105 bis
5 × 109 pfu/ml) des replikations kompetenten Herpes-simplex-Virus,
das einen gewebespezifischen Promotor enthält, der operativ an ein essentielles
Herpes-simplex-Virus-Gen gekoppelt ist. Die gewünschten pfu sind in einem Gesamtvolumen von
zwischen 0,3 und 2,0 ml einer Phosphat-gepufferten Kochsalzlösung (PBS)
enthalten und werden durch eine Vielzahl von Techniken verabreicht.
-
Der
HSV-Vektor kann durch intratumorale, intravenöse, intraperitoneale, intramuskuläre, intratracheale,
intravesikuläre,
intraintestinale, intrarektale, intraorale, intraokulare oder intraarterielle
Injektionen in die Tiere eingeführt
werden. Zur Einführung
in die Blase kann der Vektor durch intravesikuläre Infusion in die Blase eingeimpft
werden. Zur Einführung
in das Rektum kann der Vektor unter Verwendung eines lokalen Klistiers eingeimpft
werden. Zur Einführung
in die Lunge kann der Vektor durch Einimpfung mit einem Röhrchen,
durch Infusion, Inhalation in die Trachea oder durch Injektion in
die Trachea eingeführt
werden.
-
BEISPIEL 1: KONSTRUKTION
VON STARK ABGESCHWÄCHTEN
DOPPEL-HSV-MUTANTEN
-
Viren und Zelllinien
-
HSV-1-Wildtyp-Stamm
(KOS oder Stamm F) und HSV-Mutanten (R3616, hrR3) wurden freundlicherweise
von D. M. Coen, B. Roizman, J. Chou und S. K. Weller bereitgestellt.
HSV-1-Stamm F ist erhältlich
als ATCC VR-733; Vero-Zellen sind erhältlich als ATCC CRL 1587. R3616,
das vom HSV-1-Stamm F abstammt, enthält eine 1-Kilobasen-Paar-Deletion in beiden
Kopien des γ34.5-Gens.
R3616 wurde konstruiert wie durch Chou et al., Science 250: 1262
(1990) beschrieben.
-
Stammlösungen von
Viren wurden in Nierenzell-(Vero)-Kulturen afrikanischer grüner Affen
wie beschrieben generiert. Virusstammlösungen wurden hergestellt wie
von Coen et al., J. Virol. 53: 477 (1985) beschrieben. Die menschlichen
Glioblastomzellen U-87MG, T98G, U-138MG und A172 wurden von der
American Type Culture Collection (Rockville, MD) erhalten und in
Dulbecco's Minimal
Essential Medium (DMEM) kultiviert, dem 10% inaktiviertes fötales Kälberserum
(IFCS) und Antibiotika zugegeben wurden.
-
Viren-DNA
wird von infizierten Zellen, die mit NP40 sanft lysiert, mit RNase,
SDS und Proteinase K behandelt und anschießend mit Phenol, Chloroform/Isoamylalkohol
und Ether extrahiert wurden, isoliert. Die Viren-DNA ist nach der
Niederschlagsbildung mit Ethanol und Resuspension zur Transfektion
in Wasser geeignet. Für
die Erzeugung rekombinanter Viren wird das Stück der DNA, das in das Viren-Genom
rekombiniert werden soll, aus einem Plasmid ausgeschnitten. Die
lineare DNA wird mit viraler DNA in Zellen cotransfiziert, die fähig sind,
die Propagierung der rekombinanten Viren-Nachkommen zu unterstützen. Wenn
extensive zytopathische Effekte beobachtet werden, werden die Nachkommen-Viren
geerntet. Die rekombinanten Viren werden dann auf permissive Zellen
unter selektierbaren oder screenbaren Bedingungen gegeben. Beispielsweise
wird rekombinante LacZ+-Plaque durch Zugabe
von X-gal gefärbt
und die blaue Plaque (LacZ+) wird ausgewählt. Weitere
Plaque-Reinigung (drei Mal) wird zur Herstellung einer Stammlösung durchgeführt.
-
Konstruktion von Herpes-simplex-Viren,
die nicht in der Lage sind, sowohl γ34.5-Genprodukte als auch Ribonukleotid-Reduktase
zu exprimieren
-
Herpes-simplex-Virenstämme, die
sowohl in dem γ34.5
als auch in den Ribonukleotid-Reduktase-Gen mutiert
sind, werden mit Hilfe von Standardverfahren zur Erzeugung von Viren-Rekombinanten,
wie durch Goldstein und Weller beschrieben, hergestellt. Diese beiden
Gene sind nicht essentiell für
das Virenwachstum in Kulturen, und deswegen sind auch Null-Mutanten
in Kultur lebensfähig.
Derartige Doppelmutanten enthalten eine Insertion des E.-coli-LacZ-Gens
in einem der beiden Gene, so dass die Replikation in situ einfach
nachgewiesen werden kann.
-
Ein
beispielhafter mutierter Herpes-simplex-Virusvektor der vorliegenden
Erfindung kann durch homologe Rekombination unter Benutzung von
DNA, die aus R3616-Virus und einem 5.3-kb-HindIII-XbaI-Fragment von
pKX2-βG3
isoliert worden ist, hergestellt werden. Ein Beispiel einer derartigen
Mutante der vorliegenden Erfindung wird als „G207" bezeichnet. 4 zeigt
die Konstruktion von G207. Fünf
isolierte Formen wurden gereinigt und als G207-1, -2, -3, -4, -5
bezeichnet.
-
Die
HSV-1-Mutante R3616, abgeleitet aus HSV-1-Wildtyp-Stamm F, enthält eine
1-kb-Deletion in
beiden Kopien des γ34.5-Gens.
Um eine ICP6-lacZ-Insertion in R3616-Viren-DNA zu konstruieren, wurde das 5.3-kb-HindIII-XbaI-Fragment
von pKX2-βG3,
das eine lacZ-Insertion in dem 2.3-kb-XhoI-Fragment des ICP6-Gens
enthält,
mit R3616 infektiöser
Viren-DNA in Kaninchen-Hautzellen (RS) cotransfiziert und durch homologe
Rekombination in die Viren-DNA eingeführt. Das Plasmid pKX2-βG3, das eine
lacZ-Gen-Insertion in dem 2.3-kb-XhoI-Fragment des ICP6-Gens (KOS)
enthält,
wurde freundlicherweise von Dr. S. K. Weller (Universität von Connecticut)
zur Verfügung
gestellt. Goldstein und Weller, J. Virol. 62: 196 (1988). Plasmid pKpX2' wurde durch Teilverdauung
von pKX2-βG3 mit BamHI,
Entfernen des lacZ-Gens und Religation konstruiert. Das Plasmid
pRB4081, das das NcoI-SphI-Fragment des γ34.5-Gens enthält, wurde
freundlicherweise von B. Roizman zur Verfügung gestellt. Chou et al.,
Science 25: 1262 (1990). Alle rekombinanten Plasmide wurden durch
Standardverfahren vermehrt. Alle Plasmide und Viren können mit
geeigneten Materialien im Hinblick auf die vorliegende Anwendung
konstruiert werden.
-
Zweihundert
bis tausend infektiöse
Einheiten der R3616-Viren-DNA (ungefähr 1 μg) werden in RS-Zellen mit einem
10-fachen molaren Überschuss
an 5.3-kB-Insert von pKX2-βG3,
das durch Ausschneiden mit XbaI und HindIII abgetrennt worden ist
cotransfiziert. Sobald weit verbreitete zytopathische Effekte beobachtet werden,
werden die Nachkommen geerntet und die Titer auf Vero-Zellen bestimmt.
-
An
Tag 2 oder 3 nach der Infektion wurde die Plaque mit X-gal-Lösung gefärbt. Rekombinante
Viren wurden durch positive Plaque-Färbung mit X-gal identifiziert.
Rekombinante Viren-Plaque (γ34.5-/ICP-6-
und LacZ+) färbt in Anwesenheit von X-gal
blau. Das rekombinante Virus aus der blauen Plaque wird gereinigt
und die DNA mit Restriktions-Endonuklease-Mapping analysiert, um
die DNA-Struktur der Virusmutanten zu bestätigen. Blaue Plaque wurde dreimal
durch Überführung in
Vero-Zellen in einer begrenzten (limiting) Verdünnungsmethode gereinigt, bevor
die Stammlösungen
angesetzt wurden.
-
Die
Plaque-Morphologie von G207-1 und G207-2 wurde analysiert ebenso
wie die Wirkung von verschiedenen Konzentrationen IFCS-enthaltenden
Mediums auf die Plaque-Morphologie.
Infizierte Monolayer von Vero-Zellen wurden bei 37°C in einem
Medium, das 0,5, 1, 2,5 und 5% IFCS enthält, kultiviert; 36 bis 48 Stunden
nach Infektion fixiert und zum Nachweis von β-gal-Aktivität mit X-gal gefärbt und
dann mit Neutralrot gegengefärbt.
-
G207-1-Mutanten
produzierten nicht-synzytiale Plaque, wohingegen G207-2-Mutanten
synzytiale Plaque produzierten, die durch extensive Zell-Zell-Fusion
charakterisiert ist.
-
Tabelle
4 dokumentiert die ansteigenden Plaque-Durchmesser unter Bedingungen
erhöhten
Zellwachstums für
G207-1 und G207-2. Die Durchmesser der Plaques wurden mit Hilfe
eines Mikrometers unter einem Umkehrphasen-Kontrastmikroskop bei
40-facher Vergrößerung gemessen.
Jeder Wert stellt einen Durchschnittsdurchmesser aus 15 Plaques
dar.
-
-
Die
Sequenz und die Genanordnung von G207-Viren im Vergleich zu ihrem
Stamm-F-Wildtyp-Hintergrund
sind in 5 dargestellt. Die Kästen in
der oberen Linie von 5 stellen die inverse Wiederholungssequenz
dar, die die langen (UL) und kurzen (US) Komponenten des Herpes-simplex-Virus-Genoms
flankieren, das durch dünne
Linien dargestellt ist. Die expandierten Domänen der langen Unique-Region
zeigen die Lage des ICP6-Gens. Die dicke Linie zeigt die transkribierten
Sequenzen des ICP6-Gens. Mutante G207 enthält das Strukturgen von lacZ,
das in die BamHI-Stelle im ICP6-Gen insertiert ist. Die expandierten
Domänen
der Repeatregion zeigen die Position des γ34.5-Gens. Mutante G207 enthält eine
1 kB-Deletion in beiden Kopien des γ34.5-Gens.
-
Analyse der mutierten
Viren-DNA
-
Um
die korrekt geänderte
Struktur der Herpes-simplex-Virusvektoren zu bestätigen, wurde
eine Southern-Blot-Analyse mit den Mutanten der Erfindung durchgeführt. Viren-DNA
wurde aus teilweise gereinigten Virionen hergestellt. Die gesamten
Viren-DNAs (KOS, hrR3, Stamm F, R3616 und G207) wurden mit Restriktions-Endonuklease
verdaut, durch Agarose-Gelelektrophorese in einem Tris-Borat-EDTA-Puffer
getrennt und durch das Verfahren von Southern transferiert. Rekombinante
DNAs, die als Hybridisierungssonden verwendet wurden, wurden durch
ein ECL-Label-Kit (Amersham), wie vom Hersteller empfohlen, gelabelt.
Um zu bestätigen,
dass die Virenmutanten das LacZ-Gen an der entsprechenden Stelle
haben, wurde die Gesamt-DNA mit XhoI verdaut und in Duplikation
einer Southern-Blot-Hybridisierung unterworfen. Filter wurden mit
gelabeltem pkpX2',
das Wildtyp-Sequenzen des ICP6-Gens enthielt, hybridisiert. HSV-1-Wildtyp-KOS
enthält
ein Wildtyp-2.3-kB-Xho-I-Fragment, wohingegen hrR3 (abgeleitet von
KOS und lacZ-Insertionsmutante
im ICP6-Gen) das 5.3-kB-Fragment wie erwartet enthält, wenn
das lacZ-Gen inseriert worden war. HSV-1-Stamm-F enthält ein ungefähr 6.0 kB-Xho-I-Fragment wegen eines
Polymorphismus zwischen Herpes-simplex-Virus-Wildtyp-Stämmen. G207
enthält,
wie erwartet, ein 9.0 kB-Fragment, wenn das LacZ-Gen in das 6.0-kB-Fragment
von Stamm F insertiert worden war. Wenn der Filter mit einer LacZ-Gen-Sonde alleine hybridisiert
wurde, wurde nur das 5.3-kB-Fragment von hrR3 und das 9.0-kB-Fragment
von G207 nachgewiesen. Diese Ergebnisse zeigen, dass das LacZ-Genfragment in die
geeignete Stelle im Genom eingeführt
worden ist.
-
Um
zu bestätigen,
dass G207 Deletionen in dem γ34.5-Gen
enthält,
wurden virale DNAs von Stamm F, R3616, G207 mit BamHI verdaut und
einer Southern-Blot-Hybridisierung unterworfen. Plasmid pRB4081, das
Wildtyp-Sequenzen des γ34.5-Gens
enthält,
wurde als Sonde verwendet. Das γ34.5-Gen
befindet sich zwischen den BamHI-SP- und S-Fragmenten. Stamm F enthält Wildtyp-BamHI-SP-
und S-Versionen dieser Fragmente, wohingegen R3616 und G207 die
Deletionsversionen dieser Fragmente enthalten. Diese Ergebnisse
zeigen, dass beide γ34.5-Gene
in R3616- und G207-Viren-DNA deletiert sind.
-
Auf spezifische Zelltypen
ausgerichtete Herpes-simplex-Virus-Mutanten
-
Plasmide,
die das 2.2-kB-EGFR-Promotor-Fragment von pERCAT2, siehe Johnson
et al., J. Biol. Chem. 263: 5693 (1988), und ein 2.1-kB-BFGF-Promotor-Fragment
aus pF2.ICAT, siehe Shibata et al., Growth Factor 4: 277 (1991),
enthalten, werden verwendet, um die transiente Expression eines
Marker-Proteins (β-Galactosidase)
zu charakterisieren. Die Zellspezifität dieser Konstrukte wird in
menschlichen U-87MG-Glioblastomzellen für BFGF [Takahashi et al., FEBS
Letters 288: 65 (1991)] und in A431-menschlichenepidermoiden Karzinomzellen
für EGFR
bestätigt.
Liberman et al., Nature 313: 144 (1985). A431-Zellen sind erhältlich als
ATCC: CRL 1555; U-87MG-MG-Zellen sind erhältlich als ATCC: HTB 14.
-
Der
Tumorzellen-spezifische Promotor ist beispielsweise in ein ICP4-Plasmid
stromaufwärts
der ICP4-kodierenden Region kloniert. Beispiele von ICP4-Plasmiden
schließen
pGH108 oder pXhoI-C ein. Roberts et al., J. Virol. 62: 4307 (1988).
Dieses Plasmid wird dann zu Herpes-simplex-Virus-ICP4– rekombiniert. Herpes-simplex-Virus-ICP– kann
durch Deletionen oder Insertionen in die ICP4-kodierende Region
konstruiert werden. DeLuca et al., J. Virol. 56: 558 (1985); DeLuca
und Schaffer, Nucleic Acids Res. 15: 4491 (1987); Paterson und Everett,
J. Gen. Virol. 71: 1775 (1990). Der Vektor der Erfindung kann ebenfalls
durch eine Deletion oder Insertion in der ICP4-kodierenden Region
ICP4– gemacht
werden. Solche ICP4–-Vektoren werden auf ICP4-exprimierenden
Zellen isoliert. DeLuca et al., wie oben; DeLuca und Schaffer, wie
oben; Paterson und Everett, wie oben. Alternativ wird die ICP4-regulatorische
Region des Herpes-simplex-Virusvektors
durch den tumorspezifischen Promotor ersetzt, so dass ICP4 nur in
Zellen produziert wird, die zur Exprimierung des ersetzten Promotors
fähig sind.
Die Herpes-simplex-Virus-Mutante,
deren ICP4-Gen unter der Kontrolle eines tumorspezifischen Promotors
steht, wird auf ihre Fähigkeit
zur Infektion und Abtötung
spezifischer Tumorzellen getestet.
-
BEISPIEL 2: SICHERHEITS-
UND WIRKSAMKEITSSTUDIEN
-
Die
In-vitro-Wirksamkeit der Mutanten als Antigliom-Wirkstoffe kann
festgestellt werden, indem man die Gliom-Cytotoxizität auf Kulturen
einer langfristigen menschlichen Gliom-Zelllinie, U-87MG, oder menschlichen
Early-passage-Glioblastomen untersucht. Um die In-vivo-Tumorinhibierung
zu beurteilen, wurden subkutane U-87MG-Transplantate (xenografts)
in nackten Mäusen
separat mit jeder Virenmutante oder mit dem Träger beimpft und die Tumor-Wachstumsraten
analysiert. Um die potenziellen Auswirkungen der Behandlung mit mutierten
Herpes-simplex-Viren auf die Überlebensfähigkeit
zu untersuchen, wurden nackte Mäuse
mit intrakranialen U-87MG-Transplantaten (xenografts) mit Virus-
oder Träger-Impfungen
behandelt und deren Überleben
wurde verglichen.
-
Um
das Ausmaß an
Tumorzerstörung
sowie die beibehaltene Neurovirulenz der Viren, wenn sie in Dosen
eingesetzt wurden, die nötig
sind, um ein verlängertes Überleben
zu erzielen, abzuschätzen,
wurden die Gehirne der Langzeit-Überlebenden
mit den intrakranialen Transplantaten sektioniert, gefärbt und
mikroskopisch untersucht. Für
die wirksame In-vivo-Tumorinhibierung und Überlebensverlängerung
ist eine sorgfältige Auswahl
der Mutante in den hierin beschriebenen Versuchen essentiell. Die
folgenden Methoden geben dem Fachmann eine klare Anleitung, wie
für mutierte
Virusvektoren, die in der In-vivo-Inhibierung von Tumorwachstum
und für
ein verlängerndes Überleben
wirksam sind, gescreent werden kann. Um die relative Sicherheit
dieser Viren als potenzielle Antigliom-Wirkstoffe festzustellen,
wurde ihre Empfindlichkeit gegenüber
dem herkömmlichen
Antiherpes-Mittel Ganciclovir untersucht. Schließlich, um die Sicherheit der
intrazerebralen Impfung mit mutanten Virusvektoren zu testen, erhalten
die Tiere eine intrazerebrale Impfung mit dem mutierten Virus und
werden anschließend
auf Enzephalitis untersucht.
-
Zytopathisches Abtöten in vitro
-
Die
Fähigkeit
der Herpes-simplex-Virusvektoren der Erfindung zum Abtöten von
Tumorzellen wurde zunächst
in Zellkultur getestet. Arbeiten mit Viren wurde in besonders gekennzeichneten
anerkannten Virusvektor-Räumen
durchgeführt.
Viren wurden zunächst
auf Vero-Zellen, wie in Martuza et al., Science 252: 854 (1991)
beschrieben, wachsen gelassen. Um den Titer der Viren-Mutante zu
maximieren, wurde die anfängliche Viren-Suspension bei 34.500
g für 2
h bei 4°C
zentrifugiert und der resultierende Festkörper anschließend in Medium
suspendiert und wieder auf den Titer untersucht. Viren wurden in
verschiedenen Infektionsmultiplizitäten (MOIs) zwischen 101 und 10–4 eingesetzt.
Die MOI-Werte wurden aus der Zellzahl berechnet. Die geeignete Anzahl
an Viren-pfu wurde eingesetzt und gleichmäßig verteilt. Coen et al.,
J. Virol. 53: 477 (1985). Alle Vireninfizierten Zellkulturen wurden
mit Kontrollkulturen (DMEM+, keine Viren) verglichen. Zellen wurden
beibehalten und mikroskopisch untersucht. Zellen, die eine runde
Form einnahmen und ihre normale Morphologie verloren haben, und
solche, die sich von der Platte ablösten, wurden als tot betrachtet.
Monolayer wurden als komplett zerstört angesehen, wenn 99 oder
mehr Prozent der Zellen derartige zytopathische Effekte zeigten.
-
Entweder
die Mutante oder ihr elterlicher Wildtyp wurden zu einer menschlichen
Gliom-Linie (U-87MG) und
Nierenzellen von afrikanischen Grünaffen (Vero-Zellen) in Infektionsmultiplizitäten (MOIs)
von 10–4 bis
101 in DME+ (Dulbecco's-Modified-Eagle's-Medium
mit 1–5%
Hitze-inaktiviertem fötalem
Kälberserum
((IFCS) und Antibiotika) gegeben. Die maligne menschliche Gliom-Linie
U-87MG wurde von der American Tissue Cell Collection, Rockville,
MD erhalten. Zusätzlich
wurden zwei primäre
menschliche maligne Gliome als chirurgische Tumorproben erhalten.
Martuza et al., wie oben (1991). Alle Zellen wurden in Dulbecco's-Modified-Eagle's-Medium mit 10%
fötalem
Rinderserum und Antibiotika (DMEM+) wachsen gelassen.
-
Subkonfluente
Monolayer von U-87MG und Vero-Zellen wurden mit dem erfindungsgemäß mutierten Virusvektor
bei unterschiedlichen MOIs infiziert. Die infizierten Zellen wurden
in einem 1–5%
IFCS-enthaltenden Medium bei 34,5°C
kultiviert. Die lebensfähigen
Zellen wurden mit Hilfe der Trypanblau-Ausschließungsmethode identifiziert.
Die Mutante, die nach 24 Stunden zytopathische Effekte, die proportional
zu dem MOI sind und mehr als 99% zytopathische Effekte nach 10 Tagen
in U-87MG zeigt, wird als fähig,
Gliom-Zellen in vitro abzutöten,
angesehen. Die geringste Impfmenge an Virus-Mutanten, mit der eine
Infektionsausbreitung zur Zerstörung
des gesamten Monolayers der U-87MG-Zellen aufrecht erhalten werden kann,
ist eine der Dosen, mit denen die Mutante in vivo evaluiert wird.
Der mutierte Virusvektor wird auch in verschiedenen menschlichen
Gliom- Linien (T98G)
bei verschiedenen MOIs getestet und auf seine Fähigkeit zur Monolayer-Zerstörung innerhalb
von 10 Tagen beurteilt.
-
Kurzlebige
Gliom-Kulturen wurden etabliert, indem drei maligne menschliche
Gliome (ein anaplastisches Astrozytom und zwei Glioblastome), die
durch einen chirurgischen Eingriff erhalten wurden, in DME+ ausgesetzt
und nach dem zweiten Passagieren untersucht wurden. Die Mutanten
werden bei verschiedenen MOIs auf ihre zytopathischen Effekte getestet.
Die Herpes-simplex-Virus-Mutante und -Dosis, die in allen drei primären malignen
Gliomen zytopathisch ist, wird als fähig angesehen, eine Vielzahl
von menschlichen Gehirntumorzellen in vitro abzutöten.
-
Zusätzlich zu
den Gliom-Kulturen werden die Viren-Mutanten auf ihre Fähigkeit
hin, drei menschliche maligne Meningiome, 1 atypisches Meningiom,
5 Neurofibrosarkome und 2 Medulloblastome in Zellkultur und auch
in den In-vivo-Modellen abzutöten,
untersucht. Die Viren-Mutanten werden bei MOIs von 101 bis
10–4 getestet.
Eine signifikante Tumorinhibierung durch die Viren-Mutanten zeigt
eine Vielzahl von Nervensystem-Tumoren
an, in denen die Viren-Mutanten wirksam für die Abtötung menschlicher Gehirntumorzellen
sind.
-
6 zeigt
die in-vitro-zytopathische Wirksamkeit von G207-1 und G207-2 auf
U-87MG-Zellen. Subkonfluente Monolayer der U-87MG-Zellen wurden
mit G207-1 oder G207-2 (MOI = 0,01 oder 1) infiziert, wohingegen
die Kontrollen mit Blindproben infiziert wurden und in einem 10%-igen
IFCS enthaltenden Medium bei 34,5°C
kultiviert wurden. Die lebensfähigen
Zellen wurden durch das Trypanblau-Ausschlussverfahren identifiziert.
Die Zahl der überlebenden
Zellen bezogen auf die Zahl der Zellen der mit den Blindproben infizierten
Kontrollkulturen (100%) wurde festgestellt. Jeder Messwert repräsentiert
einen Mittelwert aus drei Proben. Die vertikalen Striche zeigen
die Standardabweichung der drei Proben. Jede der Virenmutanten tötete alle
Tumorzellen innerhalb von sechs Tagen nach der Infektion. Zytopathische
Effekte tauchten einen Tag nach der Infektion bei einem MOI von
1,0 auf, wobei eine > 99%-ige
Zytotoxizität
ab Tag 3 bei einem MOI von 1,0 und ab Tag 6 bei einem MOI von 0,01
sichtbar war. Die zytopathische Wirksamkeit dieser Mutanten kann
auch an den menschlichen Gliom-Zelllinien T98G, U-138MG und A172
getestet werden.
-
Der
Herpes-simplex-Virusvektor der vorliegenden Erfindung kann verwendet
werden, um die Zerstörung
anderer menschlicher Tumore herbeizuführen. Beispiele anderer menschlicher
Tumore, auf die diese Erfindung anwendbar ist, schließen ein
Melanom, Prostatakarzinom, Brustkrebs, Pankreaskrebs, Lungenkrebs, Kolonkrebs,
Lymphom, Hepatom und Mesotheliom. Menschliche Tumorzellen können aus
Tumoren wie beschrieben kultiviert werden. Fogh und Trempe, HUMAN
TUMOR CELLS IN VITRO, Plenum Press, N. Y. (1975), S. 115; Wilson,
Kapitel 8, ANIMAL CELL CULTURE, A PRACTICAL APPROACH. IRL Press
(1986). Menschliche Melanom-Zelllinie, SK-MEL-31 (ATCC: HTB 73): menschliche Prostatakarzinom-Zelllinie,
Du145 (ATCC: HTB 81) und PC3 (ATCC: CRL 1435); menschliche epidermoide
Karzinomzellen, A431 (ATCC: CRL 1555); und menschliche Lungenkarzinomzellen,
Calu-1 (ATCC: HTB 54) sind empfänglich
für die
Infektion mit abgeschwächten
HSV-1-Mutanten.
-
Empfindlichkeit gegenüber Antiviren-Wirkstoffen
-
Um
die Unempfindlichkeit einiger Herpes-simplex-Virus-Mutanten aus
dem Stand der Technik gegenüber
Antiviren-Wirkstoffen zu überwinden,
wird ein weiteres Wirkstoff-Target
(z. B. Suizid-Gen) in das Virus eingefügt. Beispielsweise wird das
CMV UL97-Gen (ganS; pGMT7-UL97) in TK–-HSV-1-Mutanten
eingefügt
und auf seine Fähigkeit,
die Unfähigkeit
von TK–-HSV-1
zur Replikation in Serum-mangelnden (starved) Zellen zu komplementieren
und Ganciclovir-Empfindlichkeit auf diese Rekombinante zu übertragen,
getestet. Nachdem der Virusvektor, der das Suizid-Gen enthält, auf
Ganciclovir-Empfindlichkeit
getestet worden ist, werden der ED50 (in
vitro) und die durchschnittliche Überlebenszeit des Suizid-Gen-enthaltenden
Virusvektors im Beisein von Ganciclovir mit dem das Suizid-Gen nicht
enthaltenden Vektor verglichen (beispielsweise HSV-1-Mutanten TK–/UL97
und dlsptk).
-
Ganciclovir-Empfindlichkeitstests
-
Konfluente
Monolayer von Vero-Zellen in 12-Vertiefungsplatten werden mit 100
pfu von R3616 oder G207 infiziert, wobei der MOI unter 0,005 bleibt.
Nach Entfernung der Virus-Impfung
wird DMEM plus 1% inaktiviertes fötales Kälberserum und 1000-fach verdünntes menschliches
Immunoglobulin (Armour Pharmaceutical Company; Kankakee, IL), das
verschiedene Konzentrationen von Ganciclovir enthält, zu Triplikats-Kulturen
zugegeben und die Zellen werden bei 37°C inkubiert. Plaque wird durch
Giemsa-Färbung
sichtbar gemacht und am Tag 3 nach der Infektion gezählt. Die
Ganciclovir (GCV)-Empfindlichkeit
von R3616, G207-1 und G207-2 wird in 7 dargestellt,
die zeigt, dass G207-1 und G207-2 zehn Mal mehr empfindlich für Ganciclovir
sind als R3616. Die Ganciclovir-Empfindlichkeit von R3616 ist ähnlich der
des Wildtyps. Jeder Wert stellt den Mittelwert aus drei Versuchen
dar. Die Plaque-Zahl in Abwesenheit von Ganciclovir bedeutet 100%
Plaque. Die gepunktete Linie gibt den ED50 an.
-
Temperaturempfindlichkeit
des Virus-Mutanten-Vektors
-
Um
ein weiteres Sicherheitsmerkmal bereitzustellen, das die Viren-Replikation
beim Vorhandensein von Encephalitis und Fieber weiter beschränkt, wird
die Empfindlichkeit der mutierten Virusvektoren gegenüber Temperaturen,
die größer als
die Grundtemperatur des Wirts sind, festgestellt. Tabelle 5 zeigt
eine herabgesetzte Effizienz in der Plaque-Bildung von G207-1 und G207-2 bei erhöhten Temperaturen.
Die Effizienz zur Plaque-Bildung
wurde bestimmt, indem Virusstammlösungen in Vero-Zellen-Monolayern
titriert wurden. Die infizierten Vero-Zellen-Monolayer werden in
einem 1%-igen IFCS-Medium bei 37 oder 39,5°C kultiviert und 48 Stunden
nach der Infektion fixiert. Nach Giemsa-Färbung
werden die Plaques gezählt.
Die Titer sind als pfu/ml ausgedrückt. Die hrR3-Mutante zeigte eine
Temperaturempfindlichkeit im Vergleich zu dem elterlichen KOS-Stamm, wie vorhergehend
berichtet. Goldstein und Weller, Virology 166: 41 (1988). Der HSV-1-Wildtyp-Stamm-F,
der der elterliche Stamm von R3616, G207-1 und G207-2 ist, ist ebenfalls
temperaturempfindlich. Die R3616-, G207-1- und G207-2-Mutanten bleiben
temperaturempfindlich wie ihre elterlichen Stämme.
-
-
BEISPIEL 3: EXTRAKRANIALE
IN-VIVO-MODELLE
-
Subkutane Gliom Fremdimplantat-(Xenograft)-Transplantation
und Therapie
-
Die
Auswirkungen einer Infektion mit einem mutierten Herpes-simplex-Virus
auf menschliche Gehirntumore in vivo wurden in athymischen Mäusen, in
denen menschliche Tumore wachsen gelassen wurden, bestimmt. Subkutane
Fremdimplantat-Einführung
(xenograft implantation) wurde wie vorhergehend beschrieben durchgeführt. Martuza
et al., Science 252: 854 (1991) und Markert et al., Neurosurg. 32:
597 (1993). Um die Auswirkung der Herpes-simplex-Virus-Mutanten
auf menschliches Gliom in vivo zu testen, wurden 1 mm3 zerkleinerte
Gliom-Stücke
(erhalten von Nacktmäusen,
denen zuvor subkutan kultivierte U-87MG-Zellen injiziert worden
waren) subkutan in die Nacktmäuse
implantiert. Nacktmäuse
wurden mit 0,25 ml einer Lösung
enthaltend 84% bakteriostatische Kochsalzlösung, 10% Natriumpentabarbitol
(1 mg/ml) und 6% Ethylalkohol betäubt. Tiere, die innerhalb von
48 Stunden nach einer beliebigen Prozedur sterben, werden als periooperative Tode
betrachtet und werden von der Analyse ausgeschlossen. Todesfälle in den
subkutanen Tumorexperimenten werden von der Analyse ausgeschlossen
(kein signifikanter Unterschied in Todesfällen trat zwischen Virus-behandelten
Gruppen und ihren entsprechenden Kontrollen auf).
-
Zwischen
Woche 4 und 5 wurden die Tiere, in denen die Tumore wuchsen (≥ 8 mm in Durchmesser) in
zwei Gruppen von jeweils 7 bis 10 Tieren pro Gruppe geteilt. Die
Kontrollen erhielten intraneoplastische Injektionen von 50 oder
60 μl DMEM+;
behandelte Tiere erhielten ähnliche
intraneoplastische Injektionen von Viren, die in DMEM+ suspendiert
waren. Die Dosen, die für
jedes Virus verabreicht wurden, variieren zwischen 106 und
108 Plaque-bildenden Einheiten. Es wird
darauf geachtet, dass der Virus über
den ganzen Tumor verteilt wird. In Zwei-Dosen-Experimenten, werden
nachfolgende Injektionen von DMEM+ oder Virus an Tag 14 durchgeführt. Ähnliche
Experimente werden für
jede Virus-Mutante bei verschiedenen Dosierungen durchgeführt.
-
Tumore
werden wöchentlich
oder zwei Mal wöchentlich
mit Schublehren gemessen. Das Wachstum der subkutanen Fremdimplantate
(xenografts) wurde als Tumorwachstumsrate gemäß der Formel ([1 × w × h]/2)/([1 × w × h]Tag 0/2), wie in Martuza et al., wie oben
(1991) beschrieben, aufgezeichnet. Wachstumsraten-Vergleiche wurden
an Tag 28 nach der anfänglichen
Behandlung durchgeführt.
Potenzielle Unterschiede in den Wachstumsraten wurden mit Hilfe
des One-Sided-Wilcoxon-Rank-Tests bestimmt.
-
Subkutane Gliom-Fremdimplantat-(Xenograft)-Therapie
unter Verwendung von G207
-
Mäuse mit
subkutanen Tumoren (ungefähr
6 mm Durchmesser) wurden nach dem Zufallsprinzip aufgeteilt (n =
6 pro Gruppe) und intraneoplastisch mit entweder 107 pfu
G207-Virus, suspendiert in 0,05 ml Viruspuffer oder mit Puffer allein
behandelt. Der Tumordurchmesser wurde durch externe Zirkelmessungen
bestimmt. Für
pathologische Studien wurden Mäuse
mit Tumoren (> 10
mm im Durchmesser) mit 1 × 107 pfu G207 behandelt und an Tag 8 oder 15
nach der Injektion getötet.
Die Tumore wurden entfernt, in eine Fixationslösung überführt und für eine Stunde in kalter, mit
Phosphat gepufferter Kochsalzlösung
eingetaucht. Die Tumore wurden dann über Nacht in eine X-gal-Lösung überführt.
-
8 ist
ein Diagramm, die die Wachstumsrate von subkutanen U-87MG-Tumoren
in Balb/c-(nu/nu)-Mäusen,
die mit 5 × 107 pfu G207-1 (geschlossener Kreis) oder G207-2
(geschlossenes Quadrat) an Tag 0, oder nur mit dem Kontrollmedium
(offener Kreis) zeigt. Die Tumore wurden zwei Mal wöchentlich
mit Zirkeln gemessen und die Wachstumsrate wurde berechnet, indem
das Tumorvolumen durch das Tumorvolumen am Tag der anfänglichen
Impfung geteilt wird. Die Balken stellen die Mittelwerte plus Standardabweichungen
für jede
Gruppe dar. Die mittlere Tumorwachstumsrate war in Tumoren, die
mit G207 behandelt wurden, im Vergleich zu Kontrolltumoren, die
nur mit dem Medium allein behandelt wurden, signifikant inhibiert.
-
Subrenales Kapselmodell
-
Die
Auswirkung von G207 auf U-87MG-Zellen, die in der subrenalen Kapsel
von Nacktmäusen
wuchsen, würde
auch getestet werden, weil die subrenale Kapsel eine Stelle ist,
die für
das Beobachten von anderen Nervensystem-Tumoren verwendet worden
ist. Lee et al., Neurosurg. 26: 598 (1990); Medhkour et al., J. Neurosurg.
71: 545 (1989). U-87MG-Zellen (1,5 × 106)
würden
in die subrenale Kapsel von Nacktmäusen implantiert werden. Zehn
Tage später
werden die Tumore gemessen und mit verschiedenen pfus von G207 in
1 μl DME+
oder mit 1 μl
DME+ allein geimpft werden. Alle Mäuse wurden 14 Tage und 26 Tage
folgend auf die Impfung nochmals überprüft, um die Tumorgröße zu messen.
Virus-behandelte Tumore, die kleiner sind als Kontrolltumore, zeigen,
dass die Virus-Mutante in der Lage ist, Tumorzellen in vivo abzutöten.
-
BEISPIEL 4: IN-VIVO-INTRAKRANIALE
TUMORABTÖTUNG
-
Um
die In-vivo-Wirksamkeit der replikationskompetenten Herpes-simplex-Virusvektoren
in der Behandlung von intrazerebralen Gliomen zu bestimmen, würden Nacktmäuse stereotaktisch
in dem rechten frontalen Lobus mit 1,6 × 105 U-87MG-Zellen
beimpft werden. In einer Pilotstudie hat eine ähnliche Zellimpfung eine 100%-ige
Mortalität
innerhalb von 1,5 Monaten hervorgerufen.
-
Zehn
Tage nach der Tumorimplantation würden die Tiere nach dem Zufallsprinzip
in Behandlungsgruppen eingeteilt werden, um die folgenden Therapien
bei denselben stereotaktischen Koordinaten, die für die Tumorimplantate
verwendet wurden, zu erhalten: (1) Die Kontrollgruppe würde intrakraniale
Impfungen von 6 μl DME+
wie oben erhalten, (2) die zweite Gruppe würde intrakraniale Impfungen
von 103 pfu (geringe Dosis) des mutierten,
replikationskompetenten Virusvektors erhalten, (3) die dritte Gruppe
würde intrakraniale
Impfungen von 105 pfu (mittlere Dosis) des
Testvirus erhalten und (4) die vierte Gruppe würde intrakraniale Impfungen
von 107 pfu (hohe Dosis des Testvirus) erhalten,
jeweils in 6 μl
DME+ suspendiert. Die Impfungen würden in 2 μl DME+ bei den stereotaktischen
Koordinaten, wie sie anfangs zur Injektion der U-87MG-Zellen verwendet
wurden. Nach 7 Wochen würden
alle Kontrolltiere tot sein, wie in vorherigen Versuchen auch. Ein
mutierter Virusvektor der vorliegenden Erfindung ist ein Vektor,
der intrazerebrale Gehirntumore abtötet und dabei eine signifikante
Anzahl von Mäusen
nach 7 Wochen Behandlung am Leben erhält. Die Signifikanz wird durch
Auftragen der experimentellen gegenüber den Kontrolldaten in einem
exakten, One-Tailed-Fischer-Test bestimmt.
-
In-vivo-Neuropathologie
-
Tiere,
die nach 19 Wochen gesund und neurologisch normal geblieben sind,
wurden getötet.
Das gesamte Gehirn wird fixiert, in 7 μm Intervallschritten seriell
sektioniert, mit Hematoxylin und Eosin gefärbt und mikroskopisch für den Nachweis
auf Enzephalitis und/oder Tumore untersucht werden. Die Abwesenheit
eines Nachweises von Enzephalitis würde zeigen, dass der Virusvektor
die Charakteristika einer abgeschwächten oder gesenkten allgemeinen
Neurovirulenz besitzt. Die Abwesenheit eines Tumornachweises würde zeigen, dass
der virale Vektor wirksam zur Abtötung menschlicher Gehirntumorzellen
in vivo ist.
-
In-vivo-Behandlung
wäre effektiver
mit solchen mutierten Herpes-simplex-Viren, die eine herabgesetzte
Neurovirulenz zeigen, jedoch die zytopathischen Auswirkungen in
Gliom- Zellen beibehalten,
weil solche Vektoren eine Tumorbehandlung in höheren Virendosen erlauben würden.
-
Studien von mutierten
Herpes-simplex-Viren in immunkompetenten Tiermodellen
-
Um
die Wirksamkeit von mutierten Herpes-simplex-Viren zur Abtötung von
menschlichen Tumorzellen in Anwesenheit eines kompetenten Immunsystems
zu testen, würde
das GL261-Maus-Ependymoblastom-Modell in seinem syngenen Wirt, der
C57BL/6-Maus, verwendet werden. Die GL261-Zelllinie würde subkutan oder
intrakranial in C57BL/6-Mäuse implantiert
werden. Tiere, die subkutane GL261-Tumore tragen, würden nach
dem Zufallsprinzip eingeteilt und intraneoplastisch, wie oben für das Nacktmaus-Modell
beschrieben, behandelt. Die Virus-behandelte Gruppe, die eine signifikante
Wachstumsinhibierung, ermittelt durch den Wilcoxon-Reihensummen-Test,
zeigt, würde
dann in intrakranialen Studien getestet.
-
In
intrakranialen Studien würden
104 GL261-Zellen in dem rechten vorderen
Lobus der Mäuse
injiziert werden. Nach 7 Tagen würden
die Tiere intraneoplastisch entweder mit der Virusmutante oder mit
dem Medium allein geimpft werden. Alle mit dem Medium behandelten
Mäuse würden wahrscheinlich
sterben, wie in vorherigen Studien auch. Die Viren-Mutanten, die
in der Lage wären,
das Überleben
der Mäuse
für 40
Tage oder mehr nach der Tumorzell-Implantation zu verlängern, würden als
wirksam zur Abtötung
menschlicher Gehirnzellentumore in vivo betrachtet werden.
-
Neuropathologie und Tumorabtötung in
Herpes-simplex-Virus-immunisierten Tieren
-
Da
das Herpes-simplex-Virus in der Gesellschaft endemisch ist, müsste eine
wirksame Therapie an Patienten, die HSV-1 ausgesetzt waren, angepasst
sein. Demgemäß ist es
wichtig zu bestimmen, ob die mutierten Herpes-simplex-Virusvektoren
der vorliegenden Erfindung Tumorzellen in situ in solchen Tieren
zerstören
können,
die vorher schon gegen das Herpes-simplex-Virus immunisiert worden
sind. Die Auswirkung der Herpes-simplex-Virus-Immunisierung auf die Fähigkeit
der mutierten Virusvektoren zur Abtötung von Tumorzellen in vivo
würde in
dem GL261-intrakranialen Modell in C57BL/6-Mäusen getestet werden.
-
C57BL/6-Mäuse würden gegen
den KOS-Stamm des Herpes-simplex-Virus immunisiert werden; eine andere
Gruppe von Mäusen
würde mit
dem Wildtyp-Stamm, aus dem der Vektor abgeleitet worden ist, immunisiert
werden; eine andere Gruppe würde
mit einer Kochsalzlösung
schein-immunisiert werden. Diejenigen Mäuse, die hohe Serumtiter an
Antikörpern
in einem Plaquereduktionsexperiment 2 Wochen nach der Impfung zeigen, würden als
Herpes-simplex-Virus-immunisierte Tiere verwendet werden. Tumorzellen
würden
intrazerebral, wie oben beschrieben, vier Wochen nach der Immunisation
injiziert. Eine Woche später
würde der
Tumor unter denselben stereotaktischen Koordinaten mit dem Vektor
geimpft werden, wobei in der negativen Kontrollgruppe nur das Medium
verwendet wird. Die Auswirkung der Präimmunisierung auf das Tumorzellwachstum,
anschließenden
Tiertod und die Fähigkeit
des Herpes-simplex-Virus zur Abtötung
der Tumorzellen würde,
wie für
das intrazerebrale Modell bereits beschrieben, bestimmt werden.
-
Zusätzlich würden mehrere
Tiere jeder Gruppe für
neuropathologische Studien jeweils während der akuten Phase (2 Tage),
subakuten Phase (1 Woche) und der chronischen Phase (1 Monat und
3 Monate) getötet
werden. Die folgenden histologischen Pathologien würden bestimmt
werden: Tumorgröße, Immunzelleninfiltration,
Gehirnödem,
Nekrose, Veränderung
der Neuronen, Glia, Myelinierung, Blutung, Vermehrung oder Zerstörung von
Blutgefäßen, reaktive
Sternzellen, normale Neuronen und Glia, Ischämie, Gliose und Ausbreitung
des Virus (PCR für
Viren-DNA oder β-Galactosidase).
Diese Studien würden
bestimmen, ob die Präimmunisierung
gegen Herpes-simplex-Virus eine Auswirkung auf die Fähigkeit
des mutierten Virusvektors zur Abtötung von Tumorzellen oder zum
Auslösen
von Neuropathogenese hat.
-
Bestimmung der Viruslokalisation
-
Ein
Herpes-simplex-Virus, welches das E.-coli-LacZ-Gen enthält und β-Galactosidase
nach der Vireninfektion exprimiert, ist ein nützlicher Marker für die histologische
Bestimmung der Dynamik und Ausbreitung des markierten Virus. Die
infizierten Zellen können
mit X-gal gefärbt
werden, weil die hrR3-Mutante das E.-coli-LacZ-Gen umfasst, das
in das ICP6-Gen insertiert worden ist, so dass das Virus während der
Virenreplikation β-Galactosidase
exprimiert. Goldstein und Weller, wie oben (1988).
-
Dieser
Marker ermöglicht
es, das Ausbreiten des Virus in vivo zu verfolgen, indem die Gehirnproben von
Mäusen
zu bestimmten Zeitpunkten nach der Infektion mit hrR3 durch Färbung mit
X-gal untersucht werden. Kaplitt et al., Mol. & Cell. Neurosci. 2: 320 (1991). Das
Vorhandensein von mit Viren infizierten Zellen in fixierten Gehirnabschnitten
wird durch PCR bestimmt und mit dem Anteil der X-gal-gefärbten Zellen
verglichen. Der Tumor ist nach Gegenfärbung mit H&E oder immunhistochemisch mit Tumorzellen-
oder Spezies-spezifischen Markern sichtbar. Auf diese Weise würden replikationskompetente
Virusvektoren verfolgt und auf ihre Fähigkeit hin beurteilt werden,
sich auf Tumorzellanlagerungen in einer Entfernung von der Haupttumormasse zu
verbreiten. Histologische Studien würden die maximale Entfernung
bestimmen, auf die sich ein Virus ausbreiten kann, um eine entfernte
Tumoranlagerung zu erreichen.
-
In
einer anderen empfindlichen Technik zur Identifizierung des Vorhandenseins
von Herpes-simplex-Virus oder defizientem Herpes-simplex-Virusvektor
in Gehirnsektionen würde
PCR verwendet werden. Um Viren-DNA zu lokalisieren, würde die
DNA für
die PCR aus Zellen nach der Fixierung und histochemischen Behandlung
isoliert werden, so dass selbst einzelne positive Zellen ein spezifisches
PCR-Signal erzeugen würden.
Unter Verwendung von spezifischen Oligonukleotid-Primern würden eindeutige
PCR-Produkte von der Virusvektor-DNA, die in diesen Zellen vorhanden
ist, erzeugt werden. Die Schutzhüllen
würden
vom Objektträger
entfernt werden und kleine Stücke
von Gewebe würden
seziert werden. Das Gewebe würde
mit Proteinase K, Tween-20, Oligonukleotiden und PCR-Puffer bei
65°C für 90 Min.
inkubiert werden, woraufhin dann die Temperatur auf 95°C erhöht wird,
um die Proteinase K zu inaktivieren. Die behandelten Proben würden mit dNTPs,
PCR-Puffer und Taq-DNA-Polymerase verdünnt werden und dann Thermozyklen
unterworfen werden. Die PCR-Produkte würden dann auf ihre Größe hin durch
Agarosegel-Elektrophorese untersucht. Zusätzlich können zur Verfügung stehende
in-situ-PCR-Techniken zur Lokalisierung der Viren-DNA während neuropathologischer
Studien verwendet werden. Embretson et al., Proc. Nat'l Acad. Sci. USA
90: 357 (1993).
-
Sicherheit der replikationskompetenten
mutierten Herpes-simplex-Viren in Mäusen und nicht-menschlichen Primaten
-
Um
sicherzustellen, dass der Herpes-simplex-Virusvektor in den benötigten Dosen,
die zur Tumorzellabtötung
erforderlich sind, keine Neurovirulenz hervorruft, erhalten die
Tiere Impfungen von Tumor-abtötenden
Dosen des mutierten Herpes-simplex-Virusvektors, um zu bestimmen,
ob der Vektor in vivo Herpes-simplex-Virus-Encephalitis hervorrufen
würde.
Jeweils 10 μl
von G-207-1, G-207-2 und Stamm F wurden in die rechte zerebrale
Hemisphäre
von drei Wochen alten Mäusen
eingeimpft; die Todesraten wurden bis zu 21 Tagen nach der Infektion
aufgezeichnet. Tabelle 6 zeigt, dass die intrazerebrale Beimpfung
von Balb/c-Mäusen mit
dem Ursprungs-Wildtyp-Virus (Stamm F) bei 103 pfu
dazu führte,
dass die Hälfte
der Tiere an Enczphalitis starb. Chou et al., Science 250: 1262
(1990). Die bekannte LD50 für den Stamm
17 ist ebenfalls 103 pfu McKie et al., J.
Gen. Virol., 75: 733 (1994). Im Gegensatz dazu wurde keinerlei Sterblichkeit
oder Krankheit nach der intrazerebralen Beimpfung der höchsten Titer
von G207-1 oder G207-2, die wir herstellen konnten (107 pfu
in 10 μl)
beobachtet. Es wurde gezeigt, dass eine Dosis von 107 pfu
Tumorzellen in vivo im subkutanen U-87MG-Tumorwachstumsmodell, wie
in 8 gezeigt, abtötet.
-
-
Die
Primatenspezies Aotus trivigatus, die extrem empfindlich gegenüber Herpes-simplex-Virus-Enzephalitis
ist, wurde verwendet, um die Sicherheit der erfindungsgemäßen mutierten
Herpes-simplex-Virusvektoren zu testen. Katzin et al., Proc. Soc.
Exp Biol. Med. 125: 391 (1967); Melendez et al., Lab. Anim. Care
19: 38 (1969).
-
Magnetresonanz-Imaging-(MRI)-Scanning
oder andere Bildanalysen würden
zur Beurteilung von Enzephalitis verwendet werden. Die Affen würden vor
dem Beginn des Versuches ein Gehirn-MRI mit und ohne Gadolinium
erhalten.
-
Anfängliche
Tests würden
mit der höchsten
Dosis, die für
eine bestimmte Mutante erzeugt werden kann und die in Mäusen als
sicher bestimmt worden ist (LD10 oder weniger),
durchgeführt
werden. Beispielsweise würden
für die
zu testende G207-Deletionsmutante 107 pfu
intrazerebral verabreicht werden. Die Dosis, die von einer Spezies,
die dafür
bekannt ist, sehr empfindlich gegenüber Herpes-simplex-Viren zu
sein, gut vertragen wird, liefert den überzeugendsten Beweis dafür, dass
diese Behandlung in Menschen angemessen sicher sein würde. Wenn
keine klinische oder MRI-Anzeichen für Enzephalitis innerhalb eines
Monats beobachtet werden, würde
ein anderes Tier bei derselben Dosis oder einen log höher getestet
werden. Das Tier würde
täglich
auf Zeichen für
neurologische und systemische Krankheit beobachtet werden.
-
Dieses
Verfahren kann die Maximaldosis bestimmen, die auf sichere Weise
intrakranial verabreicht werden kann, ohne Tod, fortdauernde neurologische
Anzeichen oder fortschreitende Krankheit herbeizuführen. Nach
12 Monaten würden
die Tiere getötet
und die Gehirne auf Verlust oder Veränderung von Neuronen, gliale
Reaktion, Myelinierung, Blutung, Blutgefäßvermehrung oder -zerstörung, virale
DNA (durch PCR) oder Viren induzierte β-Galactosidase in Blutgefäßen, Ischämie, Nekrose,
Gliose und Entzündungsreaktionen
geprüft.
Diese Studien würden
die neuropathologischen Läsionen
(so vorhanden) aufzeigen, deren Auftreten man in einem normalen
Primatengehirn als Ergebnis der Infektion mit diesem Vektor erwarten
könnte.
-
Die
Gattung Aotus wurde lange Zeit als eine monotypische Gattung mit
Aotus trivigatus als einzigem Vertreter betrachtet. Allerdings haben
Studien bewiesen, dass Aotus eine multispezifische Gattung mit Arten und
Unterarten ist, die eine Chromosomenzahl im Bereich von 2n = 46
bis 2n = 56 (Aotus nancymai, Karyotyp 1 Eulenaffe, 2n = 54) aufweist.
Als die Empfindlichkeit von Eulenaffen gegenüber Herpes-simplex-Virus in
den 1960er Jahren berichtet wurde, konnte man nicht zwischen Aotus
trivigatus und Aotus nancymai unterscheiden. Malaga et al., Lab.
Anim. Sci. 41: 143–45
(1991). Unter der üblichen
taxonomischen Klassifizierung war Aotus nancymai früher als
ein Vertreter des Aotus trivigatus aufgefasst worden. Hershkovitz,
Amer. J. Primatol. 4: 209 (1983).
-
Replikationskompetente
Virusvektoren der vorliegenden Erfindung würden auf ihre Fähigkeit
zur Produktion von Herpes-simplex-Virus-Enzephalitis in Primaten,
die empfindlich gegenüber
Herpes-simplex-Virus-induzierte Enzephalitits sind, nämlich Aotus
nancymai und/oder Aotus trivigatus, getestet werden. Ein Aotus nancymai
lebt noch nach drei Wochen, nachdem er mit 107 pfu
der G207-Mutante beimpft worden ist.
-
BEISPIEL 5. BEHANDLUNG
VON MENSCHLICHEN GEHIRNTUMOREN MIT REPLIKATIONSKOMPETENTEN VIRUSVEKTOREN
-
Patienten
mit wiederkehrendem Glioblastom, das resistent gegen Standardchirurgie,
Radiotherapie und Chemotherapie war, würden mit der Herpes-simplex-Virus-Therapie
behandelt werden. Der Patient würde mit
MRI oder CT oder anderen Techniken gescannt werden und der Tumor
und das normale Gehirn würden im
stereotaktischen Raum aufgezeichnet werden. Das Virus würde mit
stereotaktisch geleiteten neurochirurgischen Techniken verabreicht
werden. Ein Computertomographie-(CT)-Scan oder ein Magnetresonanz-Imaging-(MRI)-Scan
berechnet den stereotaktischen Rahmen, der zur korrekten Einimpfung
des Virus in einen Tumor an einen oder mehreren Stellen benutzt
werden würde.
Das Virus würde
in einer Dosis von 101 bis 107 pfu pro
Einimpfung unter Verwendung einer Kanüle von < 2 mm eingeimpft werden. Die Zahl der
Stellen, an denen eingeimpft wird, würde von der Größe des Tumors
abhängen.
Die Patienten würden
mit periodischen MRI-Scans und mit neurologischen Untersuchungen,
Blutzählung
und Leberfunktionstests beobachtet werden.
-
In
einer alternativen Strategie werden Patienten operiert werden, um
viel von dem rezidierenden Tumor zu entfernen, und das Virus wird
auf dem herausgeschnittenen Tumorbett in einer der oben beschriebenen ähnlichen
Weise eingeimpft.
-
BEISPIEL 6. REPLIKATIONSKOMPETENTE
HERPES-SIMPLEX-VIRUSVEKTOR-IMPFSTOFFE
-
Der
Herpes-simplex-Virusvektor der Erfindung kann als Impfstoff zum
Schutz eines Tieres gegen Herpes-simplex-Virusinfektion verwendet
werden. In dem vorliegenden Zusammenhang, schließt „Schutz" eines Subjekts gegen Herpes-simplex-Virus
ein sowohl (1) einen prophylaktischen Impfstoff, d. h. einen Impfstoff, der
dazu verwendet wird, eine zukünftige
Herpes-simplex-Virusinfektion zu verhindern, und (2) einen therapeutischen
Impfstoff zur Behandlung einer bereits bestehenden Herpes-simplex-Virusinfektion.
-
Die
Herpes-simplex-Virusprobe würde
unter Verwendung von Standardverfahren hergestellt werden. Mit Herpes-simplex-Virus
infizierte Vero-Zellen würden
bis zu ihrer Verwendung bei –70°C gefroren
werden. Das Material würde
aufgetaut und die Zelltrümmer
würden
durch Zentrifugation pelletiert werden. Die überstehende Flüssigkeit
würde verworfen
und der pelletierte Feststoff würde
auf sein ursprüngliches
Volumen resuspendiert werden. Dieses Material würde dem Material, das zur Vakzinherstellung
verwendet wird, sehr ähnlich sein.
Die Suspension würde
zwei Mal für
20 Sekunden mit Ultraschall behandelt werden.
-
Herpes-simplex-Virus-Plaquetiter
würden
durch Standardverfahren bestimmt werden. Beispielsweise würde das
Virus drei Mal auf Monolayern von Vero-Zellen in 6-Vertiefungsplatten
titriert werden. Nach Adsorption der Proben für 2 Stunden würden die
Zellen mit einem Medium, welches 0,6% Agarose enthält, überschichtet
werden und bei 37°C
in einer CO2-reichen Umgebung für 48 h inkubiert
werden. Eine zweite Überschichtung,
die Gleiche wie oben beschrieben, abgesehen davon, dass sie Neutralrot
enthält,
würde zugefügt werden
und die Zellen würden
für weitere
24 Stunden inkubiert werden.
-
Die
Herpes-simplex-Virus-Pools würden
vor der Filtration titriert werden. Die Pools würden dann durch einen 0,45 μm-Nalgene-Filter
filtriert werden, die Proben würden
dann anschließend
gesammelt und durch einen zweiten Filter filtriert und wieder gesammelt
werden.
-
BEISPIEL 7. TESTEN DES
HERPES-SIMPLEX-VIRUS-IMPFSTOFFS AUF PATHOGENIZITÄT IN EINEM MAUSMODELL UND EINEM
AFFENMODELL
-
Die
Lethalität
des Herpes-simplex-Virusimpfstoffs würde mit der Lethalität anderer
Herpes-simplex-Virusimpfstoffe in < 24
h alten Mäusesäuglingen,
CD-1-Stamm (Charles River, Raleigh, North Carolina) verglichen werden.
Meignier et al., J. Infect. Diseases 158: 602 (1988); Burke, Curr.
Topics in Microbiology and Immunology 179: 137 (1992). Vergleichende
Titration von Herpes-simplex-Virusvektor-Vakzin und Wildtyp-Vakzinen
würde in
einem einzelnen Test unter Verwendung der Endmenge an Herpes-simplex-Virus-Impfstoff durchgeführt werden.
-
Logarithmische
Verdünnungen
des Impfstoffs würden
hergestellt werden. Zwei Würfe
von jeweils 5 Mäusen
würden
für jede
Verdünnung
verwendet werden. Die Mäuse
würden
intrazerebral mit 0,03 ml der angemessenen Verdünnung geimpft und für 21 Tage
beobachtet werden. Die Mäusesterblichkeit
würde als
Dosis in pfu, die 50% der Mäuse
tötete,
berechnet werden (z. B. pfu/0,03 ml Impfstoff geteilt durch LD50 des Impfstoffs).
-
Der
Herpes-simplex-Virusvektor würde
außerdem
4 Affen in der Studie gegeben werden. Weitere sechs Affen würden den
Vektor ein Jahr nach Immunisierung mit dem Herpes-simplex-Virusvektor
der Erfindung erhalten. Wenn intradermale und subkutane Verabreichung
des Impfstoff-Kandidaten gut vertragen wird, wird der Herpes-simplex-Virusvektor-Impfstoff
als sicher zur Verwendung als immunprotektiver Wirkstoff gegen Herpes-simplex-Virus
betrachtet.
-
Zusätzlich würden alle
Affen auf Serumantikörpertiter
spezifisch für
das Herpes-simplex-Virus
getestet werden. Affenserokonversion würde nach der Primärimmunisierung
mit ELISA gemessen werden. Wenn alle Affen eine Serokonversion zeigen,
wird der Herpes-simplex-Virusvektor-Impfstoff
als ein wirksamer immunprotektiver Wirkstoff gegen Herpes-simplex-Virus
angesehen.
-
BEISPIEL 8. MENSCHLICHE
KLINISCHE STUDIEN MIT HERPES-SIMPLEX-VIRUSVEKTOR-IMPFSTOFFEN
-
Zur
Verwendung als Impfstoff würde
der mutierte Herpes-simplex-Virusvektor der Erfindung subkutan eingeimpft
werden. Danach würden
Herpes-simplex-Virus-spezifische Antikörpertiter und durch Herpes-simplex-Virus-spezifische
Zellen vermittelte Antwortspiegel bestimmt werden. Meignier et al.,
J. Infect. Diseases 162: 313 (1990); Burke, Curr. Topics in Microbiology
and Immunology 179: 137 (1992). Die Vorläuferphase der Studie würde aus
einer Impfung von vier Individuen mit dokumentierten HSV-1-Infektionen
(Gruppe 1) bestehen, gefolgt von einer Impfung von vier HSV-1-naiven
Individuen (Gruppe 2) 21 Tage, nachdem die erste Gruppe geimpft
worden ist. Vorherige HSV-1-Exposition
würde durch
medizinische Aufzeichnungen oder eindeutigen HSV-1-Ausbruch dokumentiert,
wie bestimmt durch HSV-1-Immunfluoreszenz-Tests, die in klinischen
Laboratorien zur Verfügung
stehen. Darauf würde
eine randomisierte Studie an 24 Herpessimplex-Virus-naiven Freiwilligen
(Gruppe 3) folgen. Anti-HSV-1-Immunglobulin und Anti-Herpes-Wirkstoffe
stehen vor Ort zur Verfügung
im Falle ernsthafter negativer Reaktionen.
-
Mitglieder
der Gruppen 1, 2, 3 und 4 würden
drei Tage vor der Impfung ins Krankenhaus eingeliefert werden und
würden
bis zu vier Tage nach der Impfung stationär bleiben. Die Probanden würden dann
entlassen und ambulant 21 Tage lang klinisch auf mögliche Reaktionen
und Komplikationen untersucht. Probanden, die Fieber, Hautausschlag,
Lethargie, nekrotische Hautwunden oder neurologische Anzeichen aufweisen,
würden
in aufeinanderfolgenden täglichen
klinischen Untersuchungen beobachtet und wenn nötig ins Krankenhaus aufgenommen
werden.
-
Freiwillige
der Gruppe 5, welche alle HSV-1-naiv sind, würden je nachdem, wie sie zur
Verfügung
stehen, als ambulante Subjekte verwendet. Die Freiwilligen der Gruppe
5 würden
nach dem Zufallsprinzip einer oder zwei Untergruppen zugeteilt werden:
Die einen würden
eine einzige Injektion und die anderen eine Auffrischung erhalten.
-
Gemäß Protokoll
der an den Teilnehmern durchzuführenden
Studien würden
die folgenden periodischen Untersuchungen einschließen: vollständiges Blutbild
mit Differenzial- und Plättchenzählung, Urinanalyse,
Serumchemie, SerumVirämie,
Serum-Herpes-simplex-Virus-Antikörper und
Lymphozyten-Immunantwort auf Herpes-simplex-Virus-Antigen. Verbliebene
Serumproben würden
bei –80°C bis –120°C gefroren
gelagert und stünden
für weitere
Studien und/oder Wiederholungen von ausgewählten Studien falls nötig zur
Verfügung.
Flüssigkeit
in vesikulären
oder nässenden
Wunden an der Stelle der Einimpfung oder an entfernten Stellen würde als
Probe gesammelt und in ein Virenisolationstransportmedium platziert,
mit dem versucht werden würde,
das Virus wieder rückzugewinnen.
Serumantikörper-Bestimmungen
würden
ELISA-Reaktivität
mit Herpes-simplex-Virusvektor-infizierten Zellen, HSV-1-Antigen
und Plaquereduktionsneutralisation des HSV-1-Virusvektors einschließen.
-
Klinische
Studien mit dem Herpes-simplex-Virusvektor sollten zeigen, dass
der Impfstoff für
Menschen sicher und wirksam ist. Von Subjekten, die den Impfstoff
erhalten haben, würde
man erwarten, dass sie eine signifikante humorale Antwort entwickeln,
die durch ELISA gemessen wird. Eine positive Antwort würde durch die
Produktion von sowohl neutralisierenden als auch nicht-neutralisierenden
Antikörpern
charakterisiert werden, letztere würden durch Plaquereduktion
und Neutralisationsversuche gemessen. Zusätzlich würde man erwarten, dass positive
Lymphozytenblastogenese-Untersuchungen zeigen, dass Lymphozyten
von Subjekten, die die Vakzine empfangen haben, sich vermehren und
nach Exposition mit Herpes-simplex-Virus-Antigen in vitro Zytokine
produzieren.
-
Es
wird verstanden, dass die Beschreibung, spezifische Beispiele und
Daten, obwohl sie bevorzugte Ausführungsformen anzeigen, nur
zur Veranschaulichung und Verdeutlichung dienen und nicht beabsichtigt sind,
die vorliegende Erfindung einzuschränken. Verschiedene Änderungen
und Modifizierungen innerhalb der vorliegenden Erfindung werden
dem Fachmann aus der Diskussion und der Offenbarung, die hierin
erfolgte, offensichtlich sein.