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Die
vorliegende Erfindung betrifft kosmetische oder dermatologische
Zusammensetzungen zur Behandlung von Keratinsubstanzen und insbesondere
zur Behandlung des menschlichen Haares, die mindestens ein gepfropftes
Siliconpolymer mit Polysiloxangerüst, auf das nicht siliconhaltige,
organische Monomere gepfropft sind, und mindestens ein amphiphiles
Polymer, das mindestens eine Fettkette und mindestens eine hydrophile
Einheit aufweist, enthalten.
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Polymere
vom Typ der gepfropften Siliconpolymere mit Polysiloxangerüst, auf
das nicht siliconhaltige, organische Monomere gepfropft sind, sind
im Stand der Technik im Hinblick auf ihre frisurgebenden Eigenschaften
bekannt. In der Haarkosmetik sind sie besonders interessant, da
sie den Haaren Halt geben. Ihre kosmetischen Eigenschaften nach
dem Auftragen auf das Haar sind jedoch unzureichend. Es hat sich
herausgestellt, dass sich die Haare nach dem Aufbringen dieser Polymere
wegen der nicht kontinuierlichen Verteilung des Polymers über die
Länge der
Keratinfaser spröde
und knisternd anfühlen.
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Die
Anmelderin hat festgestellt, dass einige herkömmliche Verdickungsmittel,
beispielsweise vernetzte Poly(acrylsäure)-Homopolymere, die in den
Zusammensetzungen für
die Haarbehandlung verwendet werden, die diese speziellen Polymere
enthalten, die Viskosität
der Zusammensetzungen eher vermindern und die Verteilung der Zusammensetzungen über die
gesamte Länge
der feuchten oder trockenen Keratinfasern und auch die Eigenschaften
bezüglich
der Weichheit beim Anfassen und der Kämmbarkeit nach dem Auftragen
nicht deutlich verbessern können.
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Die
Anmelderin hat in überraschender
Weise festgestellt, dass durch die Verwendung eines amphiphilen
Polymers, das mindestens eine Fettkette und mindestens eine hydrophile
Einheit aufweist, als Verdickungsmittel in Zusammensetzungen für die Haarbehandlung,
die ein Polymer mit Polysiloxangerüst enthalten, auf das nicht
siliconhaltige, organische Monomere gepfropft sind, nicht nur die
Viskosität
des Mediums der Zusammensetzungen deutlich erhöht werden kann, sondern auch
die Abscheidung des gepfropften Siliconpolymers über die Länge der Keratinfasern und ihre
kosmetischen Eigenschaften hinsichtlich der sensorischen Empfindung
und der Kämmbarkeit
verbessert werden, wobei gleichzeitig die frisurgebenden Eigenschaften des
gepfropften Siliconpolymers nicht verloren gehen.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist daher im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass sie in einem
kosmetisch oder dermatologisch akzeptablen Medium mindestens ein
gepfropftes Siliconpolymer mit Polysiloxangerüst, auf das nicht siliconhaltige,
organische Monomere gepfropft sind, und mindestens ein amphiphiles
Polymer, das mindestens eine Fettkette und mindestens eine hydrophile
Einheit aufweist, enthält.
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Im
folgenden werden unter einem Siliconpolymer in Übereinstimmung mit der allgemeinen
Definition beliebige Silicium-organische Polymere oder Oligomere
mit geradkettiger oder cyclischer, verzweigter oder vernetzter Struktur
mit variablem Molekulargewicht verstanden, die durch Polymerisation
und/oder Polykondensation von geeignet funktionalisierten Silanen
hergestellt werden und die im Wesentlichen aus wiederkehrenden Haupteinheiten
bestehen, in denen die Siliciumatome über Sauerstoffatome aneinander
gebunden sind (Siloxanbindung ≡Si-O-Si≡), wobei
gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffgruppen direkt ü ber ein
Kohlenstoffatom an die Siliciumatome gebunden sind. Die geläufigsten
Kohlenwasserstoffgruppen sind Alkylgruppen und insbesondere C1-10-Alkylgruppen, besonders Methyl, Fluoralkylgruppen,
Arylgruppen und insbesondere Phenyl, und Alkenylgruppen und insbesondere
Vinyl; andere Arten von Gruppen, die entweder direkt oder über eine
Kohlenwasserstoffgruppe an die Siloxankette gebunden sein können, sind
insbesondere Wasserstoff, Halogene und besonders Chlor, Brom oder
Fluor, Thiole, Alkoxygruppen, Polyoxyalkylengruppen (oder Polyether)
und insbesondere Polyethylenoxid und/oder Polypropylenoxid, Hydroxy-
oder Hydroxyalkylgruppen, substituierte oder unsubstituierte Aminogruppen,
Amidgruppen, Acyloxy- oder Acyloxyalkylgruppen, Hydroxyalkylamino-
oder Aminoalkylgruppen, quartäre
Ammoniumgruppen, amphotere Gruppen oder Betaingruppen und anionische
Gruppen, wie Carboxylate, Thioglykolate, Sulfosuccinate, Thiosulfate,
Phosphate und Sulfate, wobei diese Liste selbstverständlich nicht
einschränkend
zu verstehen ist (so genannte 'organomodifizierte' Silicone).
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Bei
dem Siliconpolymer oder den Siliconpolymeren, die verwendet werden
sollen, handelt es sich erfindungsgemäß um Siliconpolymere, die eine
Siliconhauptkette (oder Polysiloxan (≡Si-O-)n)
aufweisen, auf die in der Kette sowie gegebenenfalls an mindestens
einem ihrer Enden mindestens eine organische Gruppe gepfropft ist,
die kein Silicon enthält.
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Bei
den gepfropften Siliconpolymeren kann es sich um im Handel erhältliche
Produkte handeln; sie können
auch nach beliebigen Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, hergestellt
werden, insbesondere durch Umsetzung (i) eines Silicons, das an
einem oder mehreren Siliciumatomen in geeigneter Weise funktionalisiert
wurde, und (ii) einer nicht siliciumhaltigen, organischen Verbindung,
die selbst in geeigneter Weise mit einer Gruppe funktionalisiert
wurde, die mit der oder den funktionellen Gruppen des Silicons reagieren kann,
wodurch eine kovalente Bindung ausgebildet wird; klassische Beispiele
für solche
Umsetzungen sind die Hydrosilylierung von ≡Si-H-Gruppen mit Vinylgruppen
CH2=CH- oder die Umsetzung von thiofunktionellen Gruppen
-SH mit Vinylgruppen.
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Beispiele
für Siliconpolymere,
die für
die Durchführung
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sowie ihre speziellen
Herstellungsverfahren sind insbesondere in den Patentanmeldungen
EP-A-0 582 152, WO 93/23009 und WO 95/03776 beschrieben, auf deren
Lehre in der vorliegenden Beschreibung Bezug genommen wird.
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Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das verwendete Siliconpolymer
das Ergebnis der radikalischen Copolymerisation mindestens eines
nicht siliconhaltigen, anionischen organischen Monomers, das eine
ethylenische Doppelbindung aufweist, und/oder eines nicht siliconhaltigen,
hydrophoben organischen Monomers, das eine ethylenische Doppelbindung
aufweist, und eines Silicons, das in seiner Kette mindestens eine
funktionelle Gruppe trägt,
die mit den ethylenischen Doppelbindungen der nicht siliconhaltigen
Monomere reagieren kann, so dass eine kovalente Bindung ausgebildet
wird, wobei es sich insbesondere um thiofunktionellen Gruppen handelt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die anionischen Monomere mit ethylenischer Doppelbindung
vorzugsweise einzeln oder im Gemisch unter den ungesättigten,
geradkettigen oder verzweigten, gegebenenfalls teilweise oder vollständig in
Form eines Salzes neutralisierten Carbonsäuren ausgewählt, wobei es sich bei der
oder den ungesättigten
Carbonsäuren
insbesondere um Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid,
Itaconsäure,
Fumarsäure
und Crotonsäure
handeln kann. Geeignete Salze sind insbesondere Alkalisalze, Erdalkalisalze
und Ammoniumsalze. In dem fertigen gepfropften Siliconpolymer kann
die organische Gruppe mit anionischem Charakter, die aus der radikalischen
(Homo)polymerisation mindestens eines anionischen Monomers vom Typ
einer ungesättigten
Carbonsäure
resultiert, natürlich
auch nach der Umsetzung zur Bildung eines Salzes mit einer Base
(Natriumhydroxid, Ammoniak ...) neutralisiert werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die hydrophoben Monomere mit ethylenischer Doppelbindung
vorzugsweise einzeln oder im Gemisch unter den Estern von Acrylsäure und
Alkanolen und/oder Estern von Methacrylsäure und Alkanolen ausgewählt. Die
Alkanole weisen vorzugsweise 1 bis 18 und insbesondere 1 bis 12
Kohlenstoffatome auf. Bevorzugte Monomere sind unter Isooctyl(meth)acrylat,
Isononyl(meth)acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat, Lauryl(meth)acrylat,
Isopentyl(meth)acrylat, n-Butyl(meth)acrylat, Isobutyl(meth)acrylat,
Methyl(meth)acrylat, t-Butyl(meth)acrylat, Tridecyl(meth)acrylat
und Stearyl(meth)acrylat oder deren Gemischen ausgewählt.
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Eine
Gruppe von gepfropften Siliconpolymeren, die für die Durchführung der
vorliegenden Erfindung besonders günstig ist, besteht aus den
Siliconpolymeren, die in ihrer Struktur die Einheit der folgenden
Formel (I) enthalten:
worin
die Gruppen G
1, die identisch oder voneinander
verschieden sind, Wasserstoff, C
1-10-Alkyl
oder Phenyl; die Gruppen G
2, die identisch
oder voneinander verschieden sind, C
1-10-Alkylen;
G
3 eine Polymergruppe, die aus der (Homo)polymerisation
mindestens eines anionischen Monomers mit ethylenischer Doppelbindung
resultiert; G
4 eine Polymergruppe, die bei
der (Homo)polymerisation mindestens eines hydrophoben Monomers mit
ethylenischer Doppelbindung entsteht; m und n 0 oder 1; a 0 oder
eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 50; b eine ganze Zahl im Bereich
von 10 bis 350 und c 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 50 bedeuten,
mit der Maßgabe,
dass einer der Parameter a oder c von 0 verschieden ist.
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Die
Einheit der oben genannten Formel (I) weist vorzugsweise mindestens
eine und noch bevorzugter alle folgenden Eigenschaften auf:
- – die
Gruppen G1 bedeuten Alkyl und vorzugsweise
Methyl;
- – n
ist nicht 0 und die Gruppen G2 bedeuten
eine zweiwertige Gruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise
Propylen;
- – G3 bedeutet eine Polymergruppe, die bei der
(Homo)polymerisation mindestens eines Monomers vom Typ einer Carbonsäure mit
ethylenischer Doppelbindung, vorzugsweise Acrylsäure und/oder Methacrylsäure, gebildet
wird;
- – G4 bedeutet eine Polymergruppe, die bei der
(Homo)polymerisation mindestens eines Monomers vom Typ C1-10-Alkyl(meth)acrylat, vorzugsweise vom
Typ Isobutyl(meth)acrylat oder Methyl(meth)acrylat, entsteht.
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Beispiele
für Siliconpolymere,
die der Formel (I) entsprechen, sind insbesondere Polydimethylsiloxane (PDMS),
auf die über
eine Verbindungsgruppe vom Thiopropylentyp gemischte Polymereinheiten
vom Typ Po ly(meth)acrylsäure
und vom Typ Polymethyl(meth)acrylat gepfropft wurden.
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Weitere
Beispiele für
Siliconpolymere, die der Formel (I) entsprechen, sind Polydimethylsiloxane (PDMS),
auf die über
eine Verbindungsgruppe vom Thiopropylentyp Polymereinheiten vom
Typ Polyisobutyl(meth)acrylat gepfropft wurden.
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Die
zahlenmittlere Molmasse der erfindungsgemäßen Siliconpolymere liegt vorzugsweise
im Bereich von etwa 10 000 bis 1 000 000 und noch bevorzugter etwa
10 000 bis 100 000.
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Das
gepfropfte Siliconpolymer wird vorzugsweise in einem Mengenanteil
von 0,01 bis 20 Gew.-% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung verwendet.
Der Mengenanteil liegt noch bevorzugter im Bereich von 0,1 bis 15
Gew.-% und insbesondere im Bereich von 0,5 bis 10 Gew.-%.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
amphiphilen Polymere, die mindestens eine Fettkette und mindestens
eine hydrophile Einheit enthalten, sind vorzugsweise ausgewählt unter:
- (1) den Holosiden, die mit Gruppen modifiziert
sind, die mindestens eine Fettkette enthalten; es können beispielsweise
genannt werden:
- – die
Celluloseverbindungen oder deren Derivate, die mit Gruppen modifiziert
sind, die mindestens eine Fettkette aufweisen, beispielsweise Alkyl-,
Arylalkyl- oder Alkylarylgruppen oder deren Gemische, wobei die
Alkylgruppen 8 bis 22 Kohlenstoffatome aufweisen;
- – nichtionische
Alkylhydroxyethylcellulosen, beispielsweise die Produkte NATROSOL
PLUS GRADE 330 CS und POLYSURF 67 (C16-Alkyl), die von AQUALON
im Handel sind;
- – die
quaternisierten (kationischen) Alkylhydroxyethylcellulosen, beispielsweise
die Produkte QUATRISOFT LM 200, QUATRISOFT LM-X 529-18-A, QUATRISOFT
LM-X 529-18-B (C12-Alkyl) und QUATRISOFT LM-X
529-8 (C18-Alkyl) der Firma AMERCHOL und
die Produkte CRODACEL QM, CRODACEL QL (C12-Alkyl)
und CRODACEL QS (C18-Alkyl) von der Firma
CRODA;
- – nichtionische
Nonoxynylhydroxyethylcellulosen, beispielsweise das Produkt AMERCELL
HM-1500, das von der Firma AMERCHOL im Handel ist;
- – nichtionische
Alkylcellulosen, wie das Produkt BERMOCOLL EHM 100, das von der
Firma BEROL NOBEL im Handel angeboten wird;
- – Poly-C12-18-alkoholsaccharide, beispielsweise EMULSAN
(D-Galactosamin/Aminouronsäure-Gemisch) und
das Produkt BIOSAN LPS-50, das von der Firma PETROFERM verkauft
wird;
- – Hydroxypropylguargummen,
die mit einer Fettkette modifiziert sind, beispielsweise ESAFLOR
HM 22 (mit C22-Alkyl modifiziert), das von
der Firma LAMBERTI im Handel ist; MIRACARE XC 95-3 (mit C14-Alkyl modifiziert) und RE 205-146 (mit
C20-Alkyl modifiziert), die von der Firma
RHONE-POULENC angeboten werden;
- (2) den Copolymeren von Maleinsäureanhydrid oder einem seiner
Derivate und Monomeren, die mindestens eine Fettkette aufweisen;
es können
beispielsweise genannt werden:
- – N-Octadecylvinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymere,
beispielsweise GANTREZ AN-8194 von der Firma ISP;
- – Vinylacetat/Isobutylmonomaleat/Vinylneodecanoat-Terpolymere,
wie die Produkte ACV-4033 und 9649-147 von der Firma ISP, MEYPRO-FIX
509 von der Firma MEYHALL und die Produkte DENSODRIN BA und LIPODERM
LIQUOR FP von der Firma BASF;
- (3) Polyurethanen und deren Derivaten, die Gruppen aufweisen,
die mindestens eine Fettkette enthalten, beispielsweise den folgenden
Handelsprodukten: RHEOLATE 205, 208 und 210, die von der Firma RHEOX angeboten
werden; BERMODOL PUR 2130, das von der Firma BEROL NOBEL im Handel
ist; ACRYSOL SCT-275, ACRYSOL RM-870, ACRYSOL 44, DW-1206 B, DW-1206
F, DW-1206 G und DW-1206 J, die von der Firma ROHM & HAAS verkauft
werden; DAPRAL T 212, das von der Firma AKZO angeboten wird;
- (4) Copolymeren von Crotonsäure
und Monomeren, die mindestens eine Fettkette enthalten, wobei beispielsweise
in Betracht kommen:
- – die
Vinylacetat/Crotonsäure/Allylstearat-Terpolymere;
- (5) Copolymeren von N-Vinylpyrrolidon und Monomeren, die mindestens
eine Fettkette aufweisen, beispielsweise den mit einer Alkylgruppe
substituierten Olefinen, die eine langkettige Kohlenwasserstoffgruppe
enthalten, beispielsweise die Produkte ANTARON V216 und ANTARON
V220 von ISP;
- (6) den Copolymeren von (Meth)acrylsäure und Monomeren, die mindestens
eine Fettkette aufweisen; diese Monomere sind unter den hydrophoben
Monomeren mit Fettkette, den amphiphilen Monomeren, die einen hydrophoben
Molekülbereich
mit Fettkette und einen hydrophilen Molekülbereich aufweisen, oder besser
deren Gemischen ausgewählt;
es können
beispielsweise angegeben werden:
- – vernetzte
Acrylsäure/C10-30-Alkylacrylat-Copolymere, beispielsweise
die Produkte PEMULEN TR 1, PEMULEN TR 2, CARBOPOL 1382, CARBOPOL
1342 und CARBOPOL ETD 2020 von der Firma GOODRICH;
- – (Meth)acrylsäure/Ethylacrylat/Alkylacrylat-Copolymere,
beispielsweise ACUSOL 823 von der Firma ROHM & HAAS und IMPERON R von der Firma
HOECHST;
- – vernetzte
Acrylsäure/Vinylisododecanoat-Copolymere,
wie das Produkt STABYLEN 30 von der Firma 3V;
- – Acrylsäure/Vinylpyrrolidon/Laurylmethacrylat-Terpolymere,
wie die Produkte ACRYLIDONE LM, ACP-1184, ACP-1194 von der Firma
ISP;
- – Acrylsäure/Lauryl(meth)acrylat-Copolymere,
beispielsweise die Produkte COATEX SX von der Firma COATEX;
- – (Meth)acrylsäure/Alkylacrylat/Alkyl(polyethoxyliert)-allylether,
beispielsweise die Produkte RHEOVIS CR, -CR3,
-CR2 und -CRX von der Firma ALLIED COLLOIDS;
- – Methacrylsäure/Ethylacrylat/Stearyl(polyethoxyliert)-allylether-Terpolymere, beispielsweise
die Produkte SALCARE-SC90 und -SC80 von ALLIED COLLOIDS;
- – (Meth)acrylsäure/Ethylacrylat/polyethoxyliertes
Laurylacrylat-Terpolymere,
wie das Produkt RHEO 2000 von der Firma COATEX;
- – Methacrylsäure/Ethylacrylat/polyethoxyliertes
Stearylmethacrylat-Terpolymere, beispielsweise die Produkte ACRYSOL
22, ACRYSOL 25 und DW-1206A von der Firma RHOM & HAAS;
- – Methacrylsäure/Ethylacrylat/polyethoxyliertes
Nonylphenolacrylat-Copolymere, beispielsweise RHEO 3000 von der
Firma COATEX;
- – Acrylsäure/polyethoxyliertes
Stearylmonoitaconat-Copolymere oder Acrylsäure/polyethoxyliertes Cetylmonoitaconat-Copolymere,
beispielsweise die Produkte 8069-72A und 8069-72B von NATIONAL STARCH;
- – Copolymere
von Methacrylsäure,
Butylacrylat und einem hydrophoben Monomer mit mindestens einer Fettkette,
beispielsweise das Produkt 8069-146A von NATIONAL STARCH;
- – Terpolymere
von Acrylsäure/C15-Alkylacrylat/Polyethylenglykolacrylat
(28 mol Ethylenoxid), beispielsweise DAPRAL GE 202 von der Firma
AKZO;
- – partielle
Fettsäureestersalze
eines Copolymers von Acrylsäure/Dimethylethanolamin,
wie das Produkt DAPRAL GE 202 DMA von der Firma AKZO;
- – Copolymere
von Acrylsäure,
Acrylat und einem amphiphilen Monomer, das eine Fettkette mit Urethangruppe
aufweist, beispielsweise ADDITOL VXW 1312 von HOECHST;
- – mit
hydrophoben Gruppen mit Fettkette modifizierte Acrylcopolymere,
wie ACUSOL 102 von der Firma ROHM & HAAS;
- (7) den nichtionischen Copolymeren von Alkyl(meth)acrylat (niedere
C1-8-Alkylgruppe) und amphiphilen Monomeren,
die eine Fettkette aufweisen, beispielsweise Copolymeren von Methylmethacrylat
und polyethoxyliertem Stearylacrylat, wie ANTIL 208 von der Firma
GOLDSCHMIDT;
- (8) den nichtionischen Copolymeren von hydrophilen Methacrylaten
und hydrophoben Monomeren mit Fettkette, beispielsweise Copolymeren
von Polyethylenglykolmethacrylat und Methylmethacrylat.
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Die
erfindungsgemäßen amphiphilen
Polymere, die mindestens eine Fettkette und mindestens eine hydrophile
Einheit aufweisen, werden vorzugsweise in einem Mengenanteil von
0,01 bis 20 Gew.-% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung verwendet.
Dieser Mengenanteil liegt noch bevorzugter im Bereich von 0,1 bis
15 Gew.-% und besonders bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 10 Gew.-%.
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Das
kosmetisch oder dermatologisch akzeptable Medium besteht vorzugsweise
aus Wasser oder einem Gemisch von Wasser und kosmetisch akzeptablen
Lösungsmitteln,
wie Monoalkoholen, Polyalkoholen, Glykolethern oder Fettsäureestern,
die einzeln oder im Gemisch verwendet werden können.
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Es
kommen insbesondere die niederen Alkohole, wie Ethanol und Isopropanol,
Polyalkohole, wie Diethylenglykol, Glykolether, Glykolalkylether
oder Diethylenglykolalkylether in Betracht.
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Die
erfindungsgemäßen gepfropften
Siliconpolymere können
in dem kosmetisch akzeptablen Medium gelöst oder in Form einer wässrigen
Partikeldispersion verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann auch mindestens einen Zusatzstoff enthalten, der unter den
Verdickungsmitteln ohne Fettkette, Fettsäureestern, Estern von Fettsäuren und
Glycerin, Siliconen, grenzflächenaktiven
Stoffen, Parfums, Konservierungsmitteln, Sonnenschutzfiltern, Proteinen,
Vitaminen, Polymeren, pflanzlichen, tierischen, mineralischen oder
synthetischen Ölen
oder beliebigen anderen, herkömmlich
in der Kosmetik verwendeten Zusatzstoffen ausgewählt ist.
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Die
Zusatzstoffe sind in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung in Mengenanteilen
enthalten, die im Bereich von 0 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, liegen können.
Der genaue Mengenanteil jedes Zusatzstoffes ist von seiner Art abhängig und
kann vom Fachmann leicht bestimmt werden.
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Der
Fachmann wird selbstverständlich
die Verbindung(en), die gegebenenfalls in die erfindungsgemäße Zusammensetzung
eingearbeitet werden, so auswählen,
dass die mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verbundenen vorteilhaften Eigenschaften durch den beabsichtigten
Zusatz nicht oder nicht wesentlich verändert werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
als Gel, Milch, Creme, mehr oder weniger dickflüssige Lotion oder Schaum vorliegen.
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Es
handelt sich insbesondere um Lotionen für Wasserwellen, Lotionen zum
Fönen und
Zusammensetzungen zur Festigung (Lacke) und für die Frisurengestaltung. Die
Lotionen können
in unterschiedlichen Formen konfektioniert sein, insbesondere in
Zerstäubern,
Pumpflakons oder Aerosolbehältern,
so dass die Zusammensetzung in zerstäubter Form oder in Form von
Schaum aufgebracht werden kann. Diese Art der Konfektionierung wird
beispielsweise eingesetzt, wenn ein Spray, Lack oder Schaum zur
Fixierung oder Behandlung des Haares hergestellt werden soll.
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Bei
den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kann es sich auch um Haarwaschmittel oder Zusammensetzungen handeln,
die ausgespült
oder nicht ausgespült
werden, zur Anwendung vor oder nach einer Haarwäsche, Färbung, Entfärbung, Dauerwelle oder Entkräuselung.
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Wenn
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
zur Herstellung eines Lacks oder Aerosolschaums in Form eines Aerosols
konfektioniert ist, enthält
sie mindestens ein Treibmittel, das unter den flüchtigen Kohlenwasserstoffen,
wie n-Butan, Propan, Isobutan, Pentan, chlorierten und/oder fluorierten
Kohlenwasserstoffen und deren Gemischen ausgewählt werden kann. Als Treibmittel
können
auch Kohlendioxid, Distickstoffoxid, Dimethylether, Stickstoff,
Druckluft oder deren Gemische verwendet werden.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
ein nicht therapeutisches Verfahren zur Behandlung von Keratinsubstanzen,
wie dem menschlichen Haar, das darin besteht, auf diese eine oben
definierte Zusammensetzung aufzutragen und anschließend gegebenenfalls
mit Wasser zu spülen.
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Die
Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert, wobei sie nicht als
auf die beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt
verstanden werden soll. BEISPIELE
BEISPIEL
1: Frisiergel
– Gepfropftes
Siliconpolymer der Formel (I) mit Polymethyl/methylsiloxanstruktur
und 3-Propylthiopolymethacrylsäuregruppen
und 3-Propylthiopolymethylmethacrylatgruppen | 1
g Ws |
– Terpolymer
Methacrylsäure/Ethylacrylat/Stearylmethacrylat
(ethoxyliert) (55/35/10) in 30%iger wässriger Dispersion, unter der
Bezeichnung ACRYSOL 22 von ROHM & HAAS
erhältlich | 1
g Ws |
– Aminomethylpropanol,
um das Siliconpolymer und das Terpolymer zu 100% zu neutralisieren | qs |
– entmineralisiertes
Wasser | ad
100 g |
BEISPIEL
2: Frisiergel
– Gepfropftes
Siliconpolymer der Formel (I) mit Polymethyl/methylsiloxanstruktur
und 3-Propylthiopolymethacrylsäuregruppen
und 3-Propylthiopolymethylmethacrylatgruppen | 2
g Ws |
– mit einer
Cetylgruppe modifizierte Hydroxyethylcellulose, von der Firma AQUALON
unter der Bezeichnung NATROSOL PLUS GRADE 3305 im Handel | 3
g Ws |
– Aminomethylpropanol,
um das gepfropfte Siliconpolymer zu 100% zu neutralisieren | qs |
– entmineralisiertes
Wasser | ad
100 g |
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Vergleichsversuche
zur Viskosität
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Die
rheologischen Eigenschaften eines herkömmlichen Verdickungsmittels
vom Typ eines vernetzten Poly(acrylsäure)-Homopolymers, beispielsweise
des Produktes SYNTHALEN K, das von der Firma 3V im Handel angeboten
wird, in wässriger
Lösung
mit 1 Gew.-% dieses Verdickungsmittels und in wässriger Lösung mit 1 Gew.-% dieses Verdickungsmittels
und 1 Gew.-% des in den Beispielen 1 und 2 beschriebenen Siliconpolymers
werden untersucht. Die Viskositäten
der verdickten Lösungen
werden mit einer Vorrichtung RHEOMAT 180, die mit einem System CONTRAVES
TV ausgestattet ist, bestimmt.
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Es
werden die rheologischen Eigenschaften eines erfindungsgemäßen amphiphilen
Polymers Pi, das mindestens eine Fettkette
und mindestens eine hydrophile Einheit aufweist, in wässriger
Lösung
mit 1 Gew.-% dieses
verdickenden amphiphilen Polymers und in wässriger Lösung mit 1 Gew.-% dieses verdickenden
amphiphilen Polymers und 1 Gew.-% des in den Beispielen 1 und 2
beschriebenen Siliconpolymers untersucht. Im Folgenden bezeichnet
der Index i das untersuchte amphiphile Polymer.
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Alle
Lösungen
werden mit Aminomethylpropanol auf pH 7,5 neutralisiert.
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Es
wurden die folgenden erfindungsgemäßen amphiphilen Polymere untersucht:
- – P1: Terpolymer Methacrylsäure/Ethylacrylat/Stearylmethacrylat
ethoxyliert (55/35/10) in wässriger
Dispersion von 30%, unter der Bezeichnung ACRYSOL 22 von der Firma
ROHM & HAAS im
Handel;
- – P2: Terpolymer Methacrylsäure/Ethylacrylat/Stearylallylether
ethoxyliert, SALCARE-SC 90 der Firma ALLIED COLLOIDS (polyethoxyliertes
Stearyl mit 10 mol Ethylenoxid, als Steareth-10 bezeichnet);
- – P3: mit einer Cetylkette modifizierte Hydroxyethylcellulose,
unter der Bezeichnung NATROSOL PLUS GRADE 330 S von AQUALON erhältlich.
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Die
Viskositäten
der Lösungen
sind in der folgenden Tabelle in Centipoise angegeben.
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Es
ist festzustellen, dass das vernetzte Poly(acrylsäure)-Homopolymer
in Kombination mit dem für
die Frisurengestaltung verwendeten Siliconpolymer der Erfindung
die Viskosität
der Formulierung verringert, wohingegen die erfindungsgemäßen amphiphilen
Polymere, die mindestens eine Fettkette und mindestens eine hydrophile
Einheit aufweisen, die Viskositäten
der Lösungen,
die das gepfropfte Siliconpolymer enthalten, deutlich erhöhen.
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Vergleichsversuche
zu den kosmetischen Eigenschaften
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Mit
einem Panel von 5 Personen wird ein Test zur sensoriellen Beurteilung
durchgeführt.
Als kosmetische Kriterien werden die Kämmbarkeit und der weiche Griff
nach dem Auftragen auf feuchte und sensibilisierte Haarsträhnen vom
Typ SA 20 bewertet. Bei allen Personen werden auf die zuvor mit
Haarwaschmittel gewaschenen Haarsträhnen in einer Menge von 0,5
g auf 5 g Strähne
die folgenden drei Lösungen
A, B und C aufgebracht:
- • Lösung A mit 1 Gew.-% des gepfropften
Siliconpolymers der Beispiele 1 oder 2
- • Lösung B mit
1 Gew.-% des gepfropften Siliconpolymers der Beispiele 1 oder 2
und 1 Gew.-% des vernetzten Poly(acrylsäure)-Homopolymers SYNTHALEN K
- • Lösung C mit
1 Gew.-% des gepfropften Siliconpolymers der Beispiele 1 oder 2
und 1 Gew.-% des oben beschriebenen Polymers P1
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Alle
Lösungen
werden mit Aminomethylpropanol auf pH 7,5 eingestellt.
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Für jedes
kosmetische Kriterium vergeben die Testpersonen eine Note von 0
bis 5. Die Testergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst.
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Die
befragten 5 Personen befanden, dass durch die Gegenwart des erfindungsgemäßen verdickenden amphiphilen
Polymers mit einer Fettkette und mindestens einer hydrophilen Einheit
in der Lösung
C, die das gepfropfte Siliconpolymer enthält, die Weichheit der Haare
beim Anfühlen
und die Kämmbarkeit
der Haare im Vergleich mit der Lösung
A, die das gepfropfte Siliconpolymer alleine enthält, und
im Vergleich mit der Lösung B,
die das gepfropfte Siliconpolymer in Kombination mit dem herkömmlichen
Verdickungsmittel vom Typ der vernetzten Poly(acrylsäure)-Homopolymere
enthält,
deutlich verbessert werden kann.