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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Aufnahme,
zur Steuerung und zur Unterdrückung
der Detonation von Sprengstoffen, insbesondere zur Explosionsbearbeitung
von Metallen, und zur Entsorgung unerwünschter explosiver und giftiger
Materialien.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Sprengstoffe
haben viele nützliche
industrielle Anwendungen, einschließlich einer Oberflächenhärtung austenitischer
Manganlegierungsstähle,
einer Oberflächenablagerungsbeschichtung,
eines Schweißens
metallischer Komponenten, einer Kompressionsformung von Komponenten
aus Pulvern und körnigen
Medien und der Entsorgung unerwünschter
explosiver oder giftiger Materialien.
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Im
Stand der Technik sind zahlreiche Versuche zur Aufnahme des Explosionsprozesses
zur Unterdrückung
von Geräuschen,
Stößen und
schädlichen,
umweltverschmutzenden Explosionsprodukten angegeben.
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Bei
Hampel 5 419 862 ist eine große
Explosionskammer beschrieben, bei der ein explosives Werkstück durch
eine Luftschleuse in eine Vakuumkammer eingeführt wird, wo es zur Detonation
gebracht wird, wobei die Explosionsprodukte nach der Detonation
in die Atmosphäre
entweichen gelassen werden. Die Kammer ist durch Verankerungsstäbe mechanisch
an einem Fundament befestigt.
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In
Gambarov u. a. 4 100 783 ist ein zylindrisches Aufnahmegefäß offenbart,
das zur Trennung entlang seinem Durchmesser geteilt ist und zur
Einführung
großer
Werkstücke,
wie bspw. Schienen-Kreuzungsherzstücke, Steinmühlen-Abnutzungsteilen und dergleichen, geöffnet werden
kann. Nach einem Einführen
eines Werkstücks
und einer Explosionsladung wird die Kammer geschlossen und verriegelt,
und der Sprengstoff wird durch eine eingebaute Zündvorrichtung gezündet. Die
Explosionsverbrennungsprodukte werden durch ein Luftventil an die
Atmosphäre
abziehen gelassen.
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Deribas
4 085 883 und Minin 4 081 982 beschreiben kugelförmige Aufnahmegefäße mit einer Bodenöffnung,
durch die ein Werkstück,
das einen Sprengstoff enthält,
durch eine Hebeeinrichtung eingeführt wird, und es werden zusammenhängende Zuleitungsdrahtelektroden
verwendet, um Kontakt mit einem elektrisch ausgelösten Zünder herzustellen,
wenn sich das Werkstück
an seinem Ort befindet. In dem letztgenannten Patent sind auch Mittel zum
Einleiten eines inneren Flüssigkeitssprays
nach der Explosion offenbart, um giftige Nebenprodukte der Explosion
zu neutralisieren.
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Smirnov
u. a. 4 079 612 beschreiben ein in etwa halbkugelförmiges Aufnahmegefäß, das mit
einem stoßabsorbierenden
Arbeitstisch zum Tragen des Werkstücks und des Sprengstoffmaterials,
die durch elektrische Zünddrähte, die
durch Öffnungen
in dem Aufnahmegefäß nach außen führen, zur
Detona tion gebracht werden, auf einem Betonfundament montiert ist.
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Ein
anderer Ansatz ist von Paton u. a. 3 910 084 beschrieben, wobei
mehrere Rohre mit geschlossenen Enden radial um eine zentrale Säule angeordnet
sind, in der die Explosion eingeleitet wird, wobei die Stoßwellen
durch interne Prallplatten innerhalb der Rohre gedämpft werden.
Zugang zu der Kammer wird durch eine entfernbare obere Abdeckplatte
gewonnen.
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Klein
u. a. 3 611 766 beschreiben eine vertikale Explosionskammer, die
einen gepolsterten Arbeitstisch zum Tragen des Werkstücks und
einer Sprengstoffladung und ein intern montiertes mechanisches Stoßdämpfungsmittel
aufweist, das aus einem Stahlgitter zum Absorbieren der Explosionsdruckwellen
besteht. Klein 3 464 249 beschreibt ein ähnliches Aufnahmegefäß, das in
diesem Fall kugelförmig
ist, wobei eine Bodenabdeckung aus losem körnigem Material, wie Sand,
das Werkstück
und die Sprengstoffladung trägt.
Die Explosionsprodukte werden durch ein senkrechtes Rohr abgeführt, das einen
Geräuschdämpfer enthält, und
die gesamte Anordnung wird durch stoßabsorbierende Mittel in einer
verstärkten
Ziegel- oder Betongrube getragen, um Stöße und Geräusche weiter zu unterdrücken.
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Alle
vorstehend erwähnten
Vorrichtungen aus dem Stand der Technik stellen Verbesserungen gegenüber den
Verfahren dar, die zuerst für
die Explosionshärtung
von Manganstahl-Schienenkomponenten
verwendet wurden, wobei das mit Sprengstoff bedeckte Werkstück auf einem
offenen Feld oder am Boden einer offenen Grube, wie bspw. einer
verlassenen Kiesgrube, angeordnet wurde und die Explosion an der
freien Luft ausgelöst
wurde, wobei Geräusche,
Staub, Störungen
und eine Kontamination der Umwelt auftraten. Zusätzlich erforderte die unkontrollierte
Verwendung von Sprengstoffen große Mengen an Platz, setzte
Geräte
und Personen erheblichen Gefahren aus und hatte die unerwünschte Wirkung, die
Zündleitungen,
die Werkstück-Trägerfläche und alles
andere innerhalb der unmittelbaren Nähe der Explosion zu zerstören.
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Die
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein
verbessertes Verfahren und eine verbesserte Vorrichtung zur Aufnahme,
zur Steuerung und zur Unterdrückung
der Wirkungen für industrielle
Zwecke verwendeter Sprengstoffdetonationen bereitzustellen. Der
Zweck der Erfindung besteht darin, eine Aufnahmevorrichtung bereitzustellen,
die jede Explosion aufnehmen und unterdrücken kann, so daß sie keine
Gefahr für
umgebende Anlagen und Einrichtungen oder für die Umgebung darstellt.
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Eine
weitere Aufgabe besteht darin, ein solches Verfahren und eine solche
Vorrichtung bereitzustellen, die ein schnelles und bequemes Einladen und
Entfernen von Werkstücken
ermöglichen,
wodurch viel höhere
Produktionsraten erreicht werden, als sie unter Verwendung von Vorrichtungen
und Techniken aus dem Stand der Technik möglich waren. Eine verwandte
Aufgabe besteht darin, ein Explosionsaufnahmegefäß bereitzustellen, das kostengünstig aus
gewöhnlichen
Materialien unter Verwendung herkömmlicher Schweißtechniken
hergestellt werden kann, das jedoch kräftig genug ist, Monaten und
Jahren einer kontinuierlichen Verwendung ohne Beeinträchtigung
zu widerstehen. Eine verwandte Aufgabe besteht darin, eine solche
Vorrichtung bereitzustellen, bei der kostengünstige Verbrauchsmaterialien,
wie Quarzsand und Kies, als dämpfende und
stoßabsorbie rende
Mittel statt komplexer und kostspieliger innerer Federn, Metallgitter
und dergleichen, verwendet werden.
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Eine
weitere Aufgabe besteht darin, eine Explosionsaufnahmekammer bereitzustellen,
die sich von einem Ende leicht öffnen
läßt, um das
Einbringen und Entfernen von Werkstücken durch herkömmliche Mittel,
wie einen Gabelstapler, und ein einfaches Eintreten und Austreten
durch Wartungspersonal zu ermöglichen.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein schnelles und effizientes
Entfernen gasförmiger
Explosionsnebenprodukte nach der Detonation zu ermöglichen,
so daß Wartungspersonal
sofort in die Kammer eintreten kann, um das behandelte Werkstück zu entfernen
und ein anderes für
die nächste Operation
anzuordnen.
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Eine
weitere Aufgabe besteht darin, ein internes Zündsystem bereitzustellen, bei
dem die elektrischen Leitungen für
das Detonationseinleitungssystem vor Explosionswirkungen geschützt sind
und für eine
große
Anzahl von Explosionszyklen wiederverwendbar sind, statt daß sie zerstört werden
und nach jedem Zyklus ersetzt werden müssen.
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Eine
weitere Hauptaufgabe der Erfindung besteht darin, ein Mittel zum
schnellen Entfernen und Behandeln der gasförmigen Explosionsnebenprodukte
bereitzustellen, indem sie durch ein Aufbereitungssystem geführt werden,
so daß Bedienungspersonal
sofort wieder in die Kammer eintreten kann, während die Aufbereitungsanlage
das Bearbeiten der Produkte der vorhergehenden Explosion fortsetzt,
während
ein neues Werkstück
und eine neue Sprengstoffladung bereitgemacht werden. Eine weitere
Aufgabe des Aufbereitungssystems besteht darin, Stöße und Geräusche von
jeder Detonation infolge des längeren
Laufwegs der Explosionsprodukte, während sie durch die Aufbereitungsanlage
laufen, weiter zu dämpfen
und zu unterdrücken.
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Schließlich besteht
eine besonders wichtige Aufgabe der Erfindung darin, ein einfaches
und kostengünstiges
Mittel zum Absorbieren der unverbrauchten Energie der Explosion
bereitzustellen, um die Temperaturen und Drücke innerhalb der Kammer sofort
zu verringern, während
gleichzeitig Staub und Feststoffe in den Explosionsnebenprodukten
unterdrückt
werden.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen: eine Vorrichtung
zur Aufnahme und Unterdrückung
der Detonation eines Sprengstoffs, wobei die Vorrichtung eine Kammer
mit zumindest einer versiegelbaren bzw. abdichtbaren Tür und Zündmitteln
zum Detonieren des Sprengstoffs innerhalb der Kammer aufweist und
gekennzeichnet ist durch eine Mehrzahl von Modulen, die eine energieabsorbierende
verdampfbare Flüssigkeit
enthalten und in einem beabstandeten Feld innerhalb der Kammer um
den zu zündenden
Sprengstoff herum aufgehängt
sind.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen: ein Verfahren
zum Unterdrücken
und Aufnehmen von Explosionen innerhalb einer Kammer mit zumindest
einer abdichtbaren Tür,
mit folgenden Schritten: Laden der Kammer mit einem zu zündenden
Sprengstoff, Hinzufügen
eines Zündmittels
zu dem Sprengstoff, Aufhängen
einer Mehrzahl von Modulen mit einer energieabsorbierenden verdampfbaren
Flüssigkeit
in einem beabstandeten Feld innerhalb der Kammer um den Sprengstoff,
Schließen
und Abdichten der zumindest einen abdichtbaren Tür, Zünden des Sprengstoffs, Öffnen der
zumindest einen abdichtbaren Tür
und Absaugen der gasförmi gen
Sprengstoffverbrennungsprodukte.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
verbesserte Explosionskammer der Erfindung weist eine langgestreckte
doppelwandige Stahlexplosionskammer auf, die an einem Betonfundament
verankert ist und eine doppelwandige Zugangstür zum Einbringen neuer Werkstücke sowie eine
doppelwandige Entlüftungstür zum Abführen der Explosionsprodukte
aufweist. Die Doppelwände
der Kammer, die Zugangstür
und die Entlüftungstür sind mit
einem körnigen
Stoßdämpfungsmaterial,
wie Quarzsand, gefüllt,
und der Boden der Kammer ist mit einem körnigen Stoßdämpfungsbett, beispielsweise
aus Kies, bedeckt.
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Entlang
der Außenseite
der Kammer befinden sich Stahlverteiler, von denen ein lineares
Feld von Lüftungsrohren
die Doppelwände
der Kammer durchdringt, wobei jedes Rohr in einem Öffnungsstück aus gehärtetem Stahl
endet, durch das die Explosionsverbrennungsprodukte hindurchtreten.
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Innerhalb
der Kammer sind Plastiktaschen aus Polymerfolie, die Wasser enthalten, über dem Sprengstoffmaterial
und an jedem Ende der Kammer von Stahldrähten aufgehängt. Elektrische Zündleitungsdrähte treten über eine
Stahlhaube mit einer nach unten weisenden Zugangsöffnung,
die an einem geschützten
Ort unterhalb der Oberfläche
des körnigen
Betts angeordnet ist, jedoch für
einen Bediener zugänglich
ist, um schnell eine elektrische Zündkapsel anzubringen, in die
Kammer ein.
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Die
Zugangstür
und die Entlüftungstür sind mit
dem elektrischen Zünder
gekoppelt, um die Zündung
zu blockieren, es sei denn, daß beide
Türen sicher
geschlossen sind. Wenn die Türen
nach einer Detonation geöffnet
werden, wird ein Lüfter
positioniert, um Explosionsverbrennungsprodukte aus der Kammer auszustoßen und
frische Luft durch die Zugangstür
einzuziehen. Die Verteiler und die Entlüftungstür leiten in eine Aufbereitungsanlage
ab, um die gasförmigen
Verbrennungsprodukte weiter zu kühlen
und einer Umweltbehandlung zu unterziehen.
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Das
Betriebsverfahren gemäß der Erfindung weist
folgende Schritte auf: Anordnen eines Explosions-Werkstücks durch
die Zugangstür
auf dem körnigen
Bett, Aufhängen
von Plastiktaschen, die eine Wassermenge enthalten, die in etwa
dem Gewicht des Sprengstoffs entspricht, Anbringen einer elektrischen
Zündkapsel
an den Zündleitungsdrähten, Schließen der
Zugangstür
und der Entlüftungstür, elektrisches
Detonieren des Sprengstoffs, sofortiges Öffnen sowohl der Zugangstür als auch
der Entlüftungstür und Verwenden
von Lüftungsmitteln
zum Ausstoßen
der Verbrennungsprodukte der Detonation aus der Kammer als Vorbereitung
für das
Einführen
des nächsten
Explosions-Werkstücks.
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Die
aus den Verteilern und dem Entlüftungsauslaß austretenden
gasförmigen
Verbrennungsprodukte werden dann gekühlt und in einer Aufbereitungsanlage
einer Umweltbehandlung unterzogen, bevor sie an die Atmosphäre abgegeben
werden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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1 zeigt eine perspektivische
Schnittansicht des Endes der Zugangstür 6 der verbesserten Explosionsaufnahmekammer
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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2 zeigt eine abgeschnittene
perspektivische Teilansicht des entgegengesetzten Endes der Kammer
aus 1 mit einer Aufbereitungsanlage zum
Reinigen der gasförmigen
Explosionsprodukte vor dem Abführen
von ihnen an die Atmosphäre.
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3 zeigt eine Teil-Schnittdraufsicht
der Explosionskammer aus den vorhergehenden Figuren.
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4 zeigt einen Teil-Schnitt-Seitenriß der Explosionskammer
aus den vorhergehenden Figuren.
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5 zeigt eine Schnittdraufsicht
der gesamten Länge
der Explosionskammer aus den vorhergehenden Figuren in verkleinertem
Maßstab,
worin ein Eisenbahnschienen-Werkstück am Ort für die Explosionshärtungsbehandlung
dargestellt ist.
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6 zeigt eine End-Schnittansicht,
worin das Ende der Zugangstür 6 der
Explosionskammer aus den vorhergehenden Figuren dargestellt ist.
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7 zeigt eine End-Schnittansicht,
in der das an der Entlüftungstür 7 liegende
Ende der Explosionskammer aus den vorhergehenden Figuren dargestellt ist,
wobei ein Eisenbahnschienenstück
am Ort für
die Behandlung angeordnet ist.
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8 zeigt eine vergrößerte Teil-End-Schnittansicht
des Eintrittspunkts des Zünddrahts
in die Explosionskammer aus den vorhergehenden Figuren.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1 der Zeichnung zeigt eine
perspektivische Schnittansicht der verbesserten Explosionskammer
der vorliegenden Erfindung. Die Kammer weist ein Innengehäuse 1 mit
einer Decke, einem Boden, Seitenwänden und Enden auf, die aus
Stahlblech unter Verwendung herkömmlicher
Schweißtechniken
hergestellt sind. Das Innengehäuse 1 ist von
einer Mehrzahl beabstandeter Flansche oder Rippen 2 umgeben, über denen
ein geschweißtes Außengehäuse 3 aus
Stahlblech so aufgebaut ist, daß die
Rippen 2 bewirken, daß das
Außengehäuse 3 von
dem Innengehäuse 1 beabstandet
ist und ein Spalt bleibt, der dann mit einem körnigen, stoßdämpfenden Material 4 gefüllt wird.
Bei der bevorzugten Ausführungsform
bestehen das innere und das äußere Metallgehäuse aus
1,9 cm (Dreiviertel Zoll) dickem Stahlblech, das durch umgebende
I-Träger-Rippen 2 aus
Stahl, die in einem Abstand von 61 cm (zwei Fuß) angeordnet sind, getrennt
sind. Alle Nähte
sind zusammenhängend
geschweißt.
Gemäß der Erfindung
ist der Raum zwischen dem Innengehäuse und dem Außengehäuse 3 mit
einem festen körnigen,
stoßdämpfenden
Material 4, vorzugsweise Quarzsand, gefüllt.
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Die
Explosionskammer ist durch Bolzen oder andere geeignete Mittel (nicht
dargestellt) mit einem verstärkten
Betonfundament 5 verankert. Bei der dargestellten bevor zugten
Ausführungsform
sind die inneren Abmessungen der Explosionskammer 2,44 m (acht Fuß) hoch,
1,83 m (sechs Fuß)
breit und 15,2 m (fünfzig
Fuß) lang.
Das verstärkte
Betonfundament 5 ist vorzugsweise wenigstens 1,2 m (vier
Fuß) dick.
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Als
einer der Hauptvorteile der Erfindung ermöglichen die inneren Abmessungen
der Kammer einem Bediener, einzutreten, aufrecht zu stehen und bequem
zu arbeiten, und ihre Länge
gestattet es, daß lange
vorgeschweißte
Abschnitte von Eisenbahnschienen eingeführt und explosionsgehärtet werden, was
bei Explosionskammern aus dem Stand der Technik nicht möglich war.
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Die
Kammer ist mit zwei Türen,
nämlich
einer Zugangstür 6 und
einer Entlüftungstür 7,
versehen. Beide Türen
sind ähnlich
den Kammerwänden
aus doppelwandigem geschweißtem
Stahl aufgebaut, und jede ist so aufgehängt, daß sie sich nach innen öffnet. Die
Türpfosten
sind so aufgebaut, daß jede Tür in einer
dichtenden Beziehung paßt,
so daß ein erhöhter Druck
innerhalb der Kammer bewirkt, daß die Tür enger gegen ihren Rahmen
gedichtet wird. Das Volumen innerhalb der doppelwandigen Türen ist
auch mit einem stoßdämpfenden
Material, vorzugsweise Quarzsand, gefüllt.
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Der
Boden der Kammer ist vorzugsweise mit einem Bett 8 aus
einem körnigen,
stoßdämpfenden Material,
vorzugsweise Kies, bis zu einer gleichmäßigen Tiefe von etwa 0,3 m
(ein Fuß)
bedeckt, wodurch eine Stützoberfläche für das Werkstück und den
zu zündenden
Sprengstoff gebildet ist.
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Zum
Einleiten des Zündens
des Sprengstoffs dringen elektrische Drahtzündleitungen 9 durch
eine gedichtete Öffnung 10 in
die Kammer ein und treten durch einen Abschirmungskasten oder eine
Abschirmungshaube 11 aus geschweißtem Stahlblech mit einer nach
unten weisenden Öffnung,
die unterhalb der Oberfläche
des körnigen,
stoßdämpfenden
Materials positioniert ist, aus. Zum Vorbereiten des Werkstücks und
der Ladung für
die Detonation wird eine geeignete elektrische Zündkapsel 12 in die
explosive Ladung eingeführt,
und die Enden ihrer Drahtleitungen 13 werden über die
Zünddrahthaube 11 geführt. Der
Kies wird fortgeschaufelt, um die Enden der Zünddrahtleitungen 9 freizulegen,
die Leitungen werden miteinander verdrillt, um die Zündschaltung
fertigzustellen, und der Kies wird wieder über die Zündkapselleitungen 13 gefegt,
um das offene Ende der Haube 11 wieder zu umgeben und einzuschließen. Wenngleich
die Zündkapselleitungen 13 durch
die Explosion im wesentlichen zerstört werden, bleiben die Zünddrahtleitungen 9 unter
der Haube 11 geschützt
und können
wiederholt wiederverwendet werden.
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Gemäß einem
Hauptmerkmal der Erfindung sind Stoßunterdrückungsmittel in Form einer
Mehrzahl von Lüftungsrohren,
die entlang der Mittellinie jeder inneren Seitenwand der Kammer
angeordnet sind, für
die Kammer bereitgestellt, wobei jedes Lüftungsrohr über die Kammer-Doppelwand in
einen langgestreckten Stahlverteiler 15 verläuft, der
sich auf jeder Seite entlang der Kammer erstreckt und in einem Entladeauslaß 16 endet.
Bei der bevorzugten Ausführungsform
weist jeder Verteiler 15 25,4 cm (zehn Zoll) im Quadrat
auf und wird durch zusammenhängendes
Nahtschweißen
aus einer 1,27 cm (einen halben Zoll) messenden Stahlplatte hergestellt.
Die Rippen 2 bestehen aus 45,7 cm (achtzehn Zoll) messenden
I-Träger-Abschnitten,
die in Abständen
von 61 cm (zwei Fuß)
beabstandet sind. Die Lüftungsrohre 14 bestehen
aus Stahlrohren mit einem Durchmesser von 5 cm (zwei Zoll), und
sie sind ebenso wie die Rippen 2 in Intervallen von 61
cm (zwei Fuß)
beabstandet. Jedes Lüftungsrohr
ist dort, wo es mit der Innenwand der Kammer verbunden ist, mit
einem Öffnungsteil 17 mit
einem Durchmesser von 1,9 cm (Dreiviertel Zoll) aus gehärtetem Stahl
versehen. Bei der bevorzugten Ausführungsform weist die 15,2 m
(fünfzig
Fuß) messende
Kammer vierundzwanzig Lüftungsrohre 14 und Öffnungsteile 17 je
Seite auf, woraus sich insgesamt achtundvierzig Lüftungsrohre 14 und Öffnungsteile 17 ergeben.
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Innerhalb
der Kammer wurden quadratische Ecken vermieden, weil die Tendenz
besteht, daß Sprengstoffe
an diesen kritischen Punkten ungewöhnlich hohe Drücke ausüben. Daher
ist in jede Ecke ein Ausrundungsstück 18 eingeschweißt, um die
quadratische 900-Ecke in zwei 4501-Ecken aufzubrechen, wodurch die
Ecke abgerundet wird und Spannungen erhöhende Ecken oder Taschen beseitigt
werden, die ansonsten unerwünschte
zerstörerische
Kräfte
auf die Eckenschweißungen
ausüben würden.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird durch Beschichten der äußeren Oberflächen der äußeren Kammer
und des Verteilers 15 mit einer starren Polyurethan-Schaumbeschichtung 20 bekannter
Zusammensetzung bis zu einer Tiefe von wenigstens 10,2 cm (vier
Zoll) eine zusätzliche Schallunterdrückung erreicht.
Die gesamte mit Schaum bedeckte Struktur ist weiter in eine Umhüllung in
der Art eines kräftigen
Holzschuppens (nicht dargestellt) mit abgeschirmten Lüftungsschlitzen
eingeschlossen, um eine freie Luftzirkulation zu ermöglichen.
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Zum Öffnen und
Schließen
der Zugangstür und
der Entlüftungstür 7 sind
doppelt wirkende Hydraulikzylinder 19 bereitgestellt. Als
ein weiteres Merkmal der Erfindung sind wichtige Sicherheitsvorkehrungen
dadurch getroffen, daß jede
Tür mit
Sensormitteln 21 als Teil einer elektrischen Verriegelung (nicht
dargestellt) zwischen der Zugangstür 6, der Entlüftungstür 7 und
den Zündmitteln
versehen ist, wobei die Zugangstür 6 in
einer geschlossenen und gedichteten Stellung sein muß, bevor
die Zündmittel mit
Energie versorgt werden können.
Auf diese Weise ist es nicht möglich,
eine Explosionsladung versehentlich verfrüht zu zünden, bevor die Türen vollständig geschlossen
sind, wobei das Ergebnis davon eine erhebliche Zerstörung und
Beschädigung
von Geräten
in der Art des Lüfters 22 wäre, ohne
das Risiko einer körperlichen
Verletzung von Bedienungspersonal in der Nähe der Zugangstür 6 zu
erwähnen.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
ist die Kammerdecke mit einem geschweißten I-Träger versehen, der als eine
Transportvorrichtung zum Einfügen
und Entfernen besonders langer Stahlschienen oder anderer Werkstücke ähnlicher
Form verwendbar ist.
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Ein
weiteres Hauptmerkmal der Erfindung ist das Bereitstellen von flüssigkeitsgefüllten Energieabsorptionsmodulen 24 für jede Explosion,
die in etwa entlang der inneren Mittellinie der Kammer angeordnet
sind. Diese Vorrichtungen dienen dem Kühlen der gasförmigen Explosionsprodukte
und dem Unterdrücken
von Staub und Trümmern
in der Kammer nach jeder Explosion.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
sind die Energieabsorptionsvorrichtungen einfache mit Wasser gefüllte selbstdichtende
Polyethylentaschen, die an Hängedrähten 25 in
etwa entlang der Mittellinie der Kammer oberhalb des Werkstücks und
der Explosionsladung und um diese herum aufgehängt sind. Es wurde entdeckt,
daß im
Handel erhältliche Sandwichtaschen
der Marke "Zip-Lock" mit einer Abmessung
von 15,2 mal 20,3 cm (sechs mal acht Zoll) und einer Dicke von 0,0051
cm (0,002 Zoll) (zwei Millizoll) für diesen Zweck zufriedenstellend
sind. Wenngleich Wasser bevorzugt ist, kann auch jedes geeignete
Energie absorbierende verdampfbare Material verwendet werden.
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Gemäß der Erfindung
wird das Volumen des für
jede Explosion in der Kammer angeordneten Wassers so ausgewählt, daß sein Gewicht
in etwa der Menge des zu zündenden
Sprengstoffs entspricht. Das Volumen des Wassers wird auf mehrere Taschen
verteilt, die dann in einem abgestuften Feld in etwa entlang der
Mittellinie der Kammer in der Nähe
des Sprengstoffs gehängt
werden. Vorzugsweise werden die Wassertaschen 24 an die
gehakten Enden von Stahlstangen mit einem Dehnungsfaktor Neun, die
an die Decke der Kammer angeschweißt sind, gehängt.
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Es
wurde herausgefunden, daß bei
Verwendung der wassergefüllten
Energieabsorptionsmittel der theoretische Momentandruck der Explosion
um mehr als die Hälfte
verringert wird und daß das
Einbringen von Feuchtigkeit in die Kammer im Moment der Detonation
und danach den Vorteil hat, daß Staub
unterdrückt
wird und die Explosionsprodukte sofort gekühlt werden. Im Gegensatz zu
Explosionen, bei denen keine wassergefüllten Taschen verwendet werden,
sind der wahrgenom mene Stoß und das
Geräusch
der Explosion erheblich reduziert, und Bedienungspersonal kann unmittelbar
nach jeder Detonation in die Kammer eintreten, um ein Werkstück zu entfernen
und es durch das nächste
zu ersetzen.
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Es
wurde in der Praxis auch herausgefunden, daß die vorteilhaften Wirkungen
der Wassertaschen 24 erhöht werden, falls eine zusätzliche
Wassertasche 26 an jedem Ende der Kammer in einer Entfernung
vom Werkstück,
in etwa 1,2 m (vier Fuß) von
der Zugangstür 6 und
3,66 m (zwölf
Fuß) von
der Lüftungstür 7 entfernt
angeordnet wird, wenngleich auch andere Abstände zufriedenstellend sind.
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In
der Praxis führt
die Verwendung der Wassertaschen 24 gemäß der Erfindung zu einem vollständigen Verdampfen
sowohl des Wassers als auch der Polyethylentaschen, wodurch der
unerwünschte Explosionsschock
absorbiert und unterdrückt
wird, während
im wesentlichen keine Trümmer
oder Reste zurückbleiben.
Nach jeder Explosion kann die Zugangstür 6 sofort geöffnet werden,
es sind lediglich Wasserdampf streifen sichtbar, die in der hier
näher beschriebenen
Weise aus der Entlüftungstür 7 herausbefördert werden.
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Gemäß einem
weiteren wichtigen Merkmal der Erfindung werden alle gasförmigen Explosionsnebenprodukte
in einer gesteuerten Weise schnell aus der Kammer entfernt. Nach
jeder Explosion werden die Entlüftungstür 7 und
die Zugangstür 6 gleichzeitig
geöffnet,
wird der Lüfter 22 mit
Energie versorgt und werden die gasförmigen Explosionsprodukte aus der
Kammer durch die Öffnung
der Entlüftungstür 7 herausgezogen,
während
die Atmosphäre
in der Kammer durch frische Luft ersetzt wird, die durch die offene
Zugangstür 6 eingezogen
wird. Es wurde in der Praxis herausgefunden, daß bei Verwendung des beschriebenen
Verfahrens und der beschriebenen Vorrichtung die Zugangstür und die
Entlüftungstür 7 sofort
nach jeder Explosion geöffnet
werden können, wodurch
es Bedienungspersonal ermöglicht
wird, sofort nach jeder Explosion in die Kammer einzutreten, um
das behandelte Werkstück
zu entfernen und es durch das nächste
zu ersetzen.
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Ein
weiteres wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin,
daß alle
gasförmigen
Explosionsprodukte steuerbar ausgestoßen und in ein geeignetes Umweltbehandlungsmittel
in der Art einer Aufbereitungsanlage 27 geleitet werden.
Bei der dargestellten Ausführungsform
wird eine Wassersprüh-Aufbereitungsanlage 27 herkömmlicher
Konstruktion zum Aufnehmen des Ausstoßes von dem auf beiden Seiten
montierten Verteiler 15 und auch von dem Lüfter 22 verwendet,
so daß keine
gasförmigen
Explosionsprodukte unbehandelt in die Atmosphäre entweichen. Zusätzlich erzeugt
der von der Aufbereitungsanlage 27 gebotene gekrümmte Weg ein
weiteres Niveau einer vorteilhaften Stoß- und Geräuschunterdrückung.
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Zum
Ermöglichen
des Wiederauffüllens
von Spalten in den Kammerwänden,
die durch Absetzen des stoßdämpfenden
Quarzsands hervorgerufen werden, ist oberhalb der Kammer ein Kasten
oder Trichter 28 bereitgestellt, der beabstandete Öffnungen 29 aufweist,
durch die sich Sand bewegen kann, um verlorenes Volumen zu ersetzen,
wenn sich der Sand in den Wänden
absetzt oder bei jeder Detonation verdichtet wird. Es wurde herausgefunden,
daß trotz
dieser Verdichtung die Verwendung von Quarzsand (im Gegensatz zu
Bausand) nicht zu einer Verringerung der Stoßdämpfungswirkung führt.
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Es
wurde in der Praxis herausgefunden, daß trotz der immensen zerstörerischen
Kräfte
jeder Sprengstoffdetonation die Kammer der vorliegenden Erfindung
mit ihren Lüftungsrohren 14 und
energieabsorbierenden Flüssigkeitsmolekülen die überschüssige zerstörerische
Energie jeder Explosion bis zu einem Punkt vermindert, an dem der
Transportträger 23 praktisch
unbeeinträchtigt
bleibt. In ähnlicher Weise
sind die herabhängenden
Drähte
zum Aufhängen
der Energieabsorptions-Wassertaschen 24 nach jeder
Explosion im wesentlichen unbeeinflußt. Dies ermöglicht es,
daß die
Kammer bei einem Produktionsausstoß von bis zu 10 oder 12 Explosionen
je Stunde kontinuierlich verwendet wird, wobei dieser um eine Größenordnung
denjenigen übersteigt,
den Explosionskammern aus dem Stand der Technik oder herkömmliche
Explosionstechniken mit offenen Gruben zulassen.
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In
der Praxis werden das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung mit der beschriebenen bevorzugten Ausführungsform erfolgreich verwendet,
um Explosionsladungen in einem breiten Größenbereich von 0,9 bis 6,8
kg (zwei bis fünfzehn
Pfund) C2-Plastiksprengstoff (auch als PETN bekannt) bei einem minimalen
Umfang an Stößen, Geräuschen und
schädlichen
Wirkungen auf die Umgebung sicher detonieren zu lassen. Es wurde überraschenderweise
herausgefunden, daß der
Geschäftsbetrieb
in einem benachbarten Bürogebäude, das
nur 60,96 m (zweihundert Fuß)
von der Explosionskammer entfernt ist, vollkommen normal ausgeführt werden
kann, wobei die Explosionen nicht von dem gewöhnlichen Hintergrundgeräusch der
Büroumgebung
unterscheidbar sind.