-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Verwendung von 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10Hthieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
zur Behandlung von Dyskinesien.
-
Die willentliche Bewegung ist das
Endprodukt einer komplexen Sequenz aus neuronalen und neuromuskulären Ereignissen.
Wenn eines oder mehrere der motorischen Systemkomponenten beschädigt oder
erkrankt ist, treten abnormale Bewegungsmuster auf. Solche Bewegungsstörungen können Schwäche oder
Reflexveränderungen
verursachen, das deutlichste Kennzeichen ist jedoch die unfreiwillige
oder zu geringe Bewegung. Solche Bewegungsstörungen können zur Hyperkinesie oder
Hypokinesie der Bewegung und zu Bewegungen unterschiedlicher Häufigkeit,
Intensität
und Stärke
führen.
Die Ursachen für
solche Bewegungsstörungen
umfassen Erbgut, metabolische Störungen
und neurodegenerative Erkrankungen. Oft können solche Bewegungsstörungen durch
die Verwendung von antipsychotischen Mitteln verursacht werden.
-
Seit der Einführung der Antipsychotika wurde
beobachtet, dass Patienten dazu neigen, an Arzneimittelinduzierten,
extrapyramidalen Symptomen zu leiden, die einen durch Arzneimittel
induzierten Parkinson, akute dystone Reaktionen, Akathisie, tardive
Dyskinesie und tardive Dystonie umfassen. Die Schwere solcher schädlicher
Ereignisse führt
bei einer beträchtlichen
Anzahl an Patienten häufig
zu einer schlechten Compliance oder zu einem Abbruch der Behandlung.
-
Beispielswiese tritt die tardive
Dyskinesie häufig
nach mehreren Monaten oder Jahren der neuroleptischen Therapie auf
und persistiert nach einem Absetzen des Arzneimittels oder der Arzneimittel.
Die Symptome können
undefiniert persistieren, so dass in manchen Fällen eine langsame Remission über Monate
oder Jahre beobachtet wird. Im allgemeinen ist die Wahrscheinlichkeit
für eine
Remission bei einer längeren
Exposition gegenüber
Neuroleptika und mit zunehmendem Alter des Patienten geringer. McDowell
et al., Clinical Biology, Kapitel 38, 1988.
-
Es ist bekannt, dass die Verbindung
2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
eine antipsychotische Aktivität
bereitstellen kann und weniger zur Induktion von extrapyramidalen Symptomen
neigt. Jedoch wurde überraschenderweise
festgestellt, dass 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperaizinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
zur Behandlung von sowohl natürlichen
als auch Arzneimittel-induzierten Dyskinesien brauchbar sein kann.
Die Verbindung 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
ist bekannt und in
US
5 229 382 A beschrieben.
-
Die vorliegende beanspruchte Erfindung
liefert die Verwendung von 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz hiervon zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung einer Dyskinesie, ausgewählt aus
Athetose, Chorea, Choreoathetose, tardiver Dyskinesie, Arzneimittel-induzierter
Dyskinesie, tardiver Dystonie und Hyperkinesie.
-
Die Verbindung 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
hat die Formel
oder ist ein Säureadditionssalz
hiervon. Die freie Base der Verbindung der Formel (I) ist 2-Methyl-4-(4-methyl-1piperazinyl)-10H-thieno
[2,3-b][1,5]benzodiazepin.
-
Im wesentlichen reine Form II des
Olanzapinpolymorphs hat ein typisches Röntgenbeugungsmuster am Pulver,
wie dies durch die folgenden Interplanarabstände dargestellt wird:
d | d
(Fortsetzung) |
10,2689 | 4,141 |
8,577 | 3,9873 |
7,4721 | 3,7206 |
7,125 | 3,5645 |
6,1459 | 3,5366 |
6,071 | 3,3828 |
5,4849 | 3,2516 |
5,2181 | 3,134 |
5,1251 | 3,0848 |
4,9874 | 3,0638 |
4,7665 | 3,0111 |
4,7158 | 2,8739 |
4,4787 | 2,8102 |
4,3307 | 2,7217 |
4,2294 | 2,6432 |
| 2,6007 |
-
Ein typisches Beispiel eines Röntgenbeugungsmusters
für die
Form II ist das folgende, worin d für den Interplanarabstand steht
und I/I1 für die typischen relativen Intensitäten steht:
-
-
Das hierin dargestellte Röntgenbeugungsmuster
wurde auf einem Siemens D5000 Pulverröntgendiffraktometer mit einer
Kupfer Kα Bestrahlungsquelle
der Wellenlänge
I = 1,541 Å erhalten.
-
Wie hierin verwendet, bezieht sich "im wesentlichen rein" auf die Form II
mit weniger als etwa 5% Form I, vorzugsweise weniger als etwa 2%
Form I und vor allem weniger als etwa 1% Form I. Ferner enthält "im wesentlichen reine" Form II weniger
als etwa 0,5% Begleitsubstanzen, worin "Begleitsubstanzen" sich auf unerwünschte chemische Verunreinigungen
oder restliches Lösemittel
oder Wasser bezieht. Insbesondere sollte "im wesentlichen reine" Form II weniger
als etwa 0,05% an Acetonitrilgehalt, bevorzugter weniger als etwa 0,005%
Acetonitrilgehalt enthalten. Zusätzlich
sollte das Polymorph der Erfindung weniger als 0,5% an begleitendem
Wasser enthalten.
-
Das durch die Beschreibung von Patent
US 5 229 382 A erhältliche
Polymorph wird als Form I bezeichnet. Ein Röntgenbeugungsmuster wird durch
die folgenden Interplanarabstände
dargestellt:
d | d
(Fortsetzung) |
10,2689 | 4,141 |
8,577 | 3,9873 |
7,4721 | 3,7206 |
7,125 | 3,5645 |
6,1459 | 3,5366 |
6,071 | 3,3828 |
5,4849 | 3,2516 |
5,2181 | 3,134 |
5,1251 | 3,0848 |
4,9874 | 3,0638 |
4,7665 | 3,0111 |
4,7158 | 2,8739 |
4,4787 | 2,8102 |
4,3307 | 2,7217 |
4,2294 | 2,6432 |
| 2,6007 |
-
Ein typisches Beispiel für ein Röntgenbeugungsmuster
der Form II ist das folgende, worin d für den Interplanarabstand steht
und I/I1 für die typischen relativen Intensitäten steht:
-
-
Die Röntgenbeugungsmuster am Pulver
hierin wurden mit einem Siemens D 5000 Röntgendiffraktometer mit einer
Kupfer Kα Bestrahlungsquelle
der Wellenlänge λ = 1,541 Å erhalten.
-
Wie hierin verwendet, soll der Ausdruck "Säuger" sich auf die Säugerklasse der höheren Vertrebraten beziehen.
Der Ausdruck "Säuger" umfasst unter anderem
den Menschen. Der Ausdruck "behandeln", wie er hierin verwendet
wird, umfasst die Prophylaxe des genannten Zustands oder die Linderung
oder Eliminierung des Zustands, wenn er einmal eingetreten ist.
-
Wie hierin verwendet, soll der Ausdruck "Dyskinesie" oder "Dyskinesien" Chora, Athetose,
Choreathtose, tardive Dyskinesie, tardive Dystonie und Hyperkinesien
umfassen. Es ist besonders bevorzugt, dass der Ausdruck sich auf
die tardive Dyskinesie bezieht. Es ist ferner bevorzugt, dass sich
ein solcher Ausdruck speziell auf die tardive Dyskinesie oder tardive
Dystonie bezieht. Es ist bevorzugt, dass Dyskinesie die tardive
Dyskinesie umfasst.
-
Die Ergebnisse der pharmakologischen
Untersuchung zeigen, das 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b]
[1,5]benzodiazepin eine muskarinische cholinerge Rezeptoraktivität aufweist.
Die Verbindung ist an den Dopamin D-1 und D-2 Rezeptoren aktiv,
wie dies durch eine HK50 von weniger als
1 μM in den
Bindungstests mit jeweils 3H-SCH233390 (Billard et al., Life Sciences
35: 1885 (1984)) und 3H-Spiperon (Seeman et al., Nature 216: 717
(1976)) gezeigt wird. Ferner ist Olanzapin am 5-HT-2 Rezeptor und
5-HT1C Rezeptor aktiv. Das komplexe pharmakologische Profil der
Verbindung liefert ein Arzneimittel, das für die Behandlung einer Dyskinesie
brauchbar sein kann.
-
In vivo Tierversuche und klinische
Beobachtungen legen nahe, dass 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
ein komplexes muskarinisches Rezeptorsubtypprofil aufweist. Beispielsweise
zeigen Ratten, die einer Überdosis
der Verbindung ausgesetzt werden, überraschenderweise eine signifikante
Speichelbildung. Ferner erleben klinische Probanden eine Pupillenkonstriktion
anstelle der erwarteten Pupillendilatation.
-
Die tardive Dyskinesie dürfte durch
die postsynaptische Dopaminrezeptorhyperaktivität im Nigrostriatum verursacht
werden. Diese Hyperempfindlichkeit kann durch eine chronische Behandlung
mit neuroleptischen Arzneimitteln induziert werden. Wie bei anderen
Nigrostriatumbewegungsstörungen
scheint die Balance zwischen acetylcholinergen und dopaminergen
neuronalen Systemen bei der tardiven Dyskinesie gestört zu sein.
-
Die Brauchbarkeit der Verbindung
zur Behandlung der verschiedenen Dyskinesien kann durch die folgenden
Studien unterstützt
werden, die im folgenden beschrieben werden.
-
I. Wirkung auf die tardive
Dyskinesie mittels Ratten
-
Die Verbindung wird auf deren Fähigkeit
zur Verringerung der oralen Dyskinesie in Ratten untersucht, die
mit Fluphenazin behandelt werden. Fluphenazin ist ein verbreitet
verwendetes Modell für
die humane, neuroleptisch induzierte tardive Dyskinesie. (Waddington
et al., Science 220: 530–532
(1983)). Sechs erwachsene männliche
Ratten werden für
15 Wochen mit beliebigem Zugang zu Futter und Wasser gehalten, dem
Fluphenazin zugesetzt wurde. Die Fluphenazinkonzentration im Wasser
beträgt
30 mg/l für
8 Wochen und 15 mg/l für
die anschließenden
7 Wochen. Eine Kontrollgruppe an Ratten wird unter denselben Bedingungen
gehalten, es wird aber kein Fluplenazin zum Wasser gegeben.
-
Jedes Tier wird auf überflüssige Mundbewegungen
beobachtet, indem man es in einen kleinen transparenten Käfig gibt
und die Anzahl der indirekten Mundbewegungen für Perioden mit 5 Minuten in
Intervallen von 15 Minuten zählt.
Nach 3 Grundzustandsmessungsperioden wird jedem Tier 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10Hthieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
in Träger
oder nur Träger
injiziert.
-
Die Tiere werden 10 Minuten nach
der Injektion auf Munddyskinesie beobachtet.
-
II. Hemmung der durch
Thalamonal induzierten Rigor bei Ratten
-
Es wird ein Rigor in männlichen
und weiblichen Ratten (Sprague Dawley Stamm) durch die Verabreichung
von 7,5 mg/kg an Thalamonal (2,5 mg/ml Droperidol und 0,5 mg/ml
Fentanyl) induziert. Nach 15 Minuten wird jedes Testtier in einer
Hängematte
immobilisiert und es wird eine bipolare Elektode in den Wademnuskel eines
Beins eingeführt.
Das Elektrogramm wird aufgezeichnet. Dreißig Minuten nach der Verabreichung
von Thalamonal wird die 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepinverbindung durch
i. v. Injektion in die Schwanzvene in steigenden Dosierungen in
Intervallen von 10 Minuten verabreicht. Sechs Ratten werden pro
Verbindung verwendet und die Dosis, die zur Reduktion der Intensität des Rigors
um 10% erforderlich ist und die Dosis, die zur vollständigen Aufhebung
des Rigors erforderlich sind, werden durch den Vergleich der integrierten
Elektromyogramme bestimmt, die vor und nach der Verabreichung des
2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10Hthieno[2,3-b][1,5]benzodiazepins
erhalten wurden. Eine Plazebokontrollgruppe, worin den Ratten ein
Träger
in Intervallen von 10 Minuten injiziert wird, wird in die Studie
mitaufgenommen.
-
III. Klinische Beobachtungen
-
Eine doppelt blinde, klinische Multicenterstudie
wird entworfen, um die Sicherheit und Effizienz von 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
bei Patienten zu untersuchen, wobei ein Aspekt der Studie die Wirkung
von 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
auf Patienten ist, die beim Eintritt in die Studie eine Dyskenesie
aufweisen oder nicht. Die Patienten werden zufällig zu 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
oder einem Plazebo zugeordnet. Die Ergebnisse der Studie legen nahe,
dass 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
zur Behandlung von Dyskinesien brauchbar sein kann.
-
IV. Klinische Studie mittels
schizophrener Patienten
-
Eine Gruppe schizophrener Patienten
mit einer Diagnose der tardiven Dyskinesie mit moderatem oder schweren
Ausmaß werden
zufällig
in eine doppelt blinde klinische Studie eingeteilt. Die Patienten
werden einer vollen psychiatrischen und medizinischen Untersuchung
vor der zufälligen
Einteilung unterzogen. Jeder Teilnehmer wird mit einer klinisch
optimalen Dosis an Haloperidol für
eine anfängliche
1 bis 6 Monate dauernde Stabilisierungsperiode behandelt. Jeder
Patient wird für
vier Wochen aus der neuroleptischen Behandlung herausgenommen, um
eine von Neuroleptikum freie Bewertung ihrer dyskinetischen Symptome
bereitzustellen. Am Ende der ersten vier Neuroleptikum-freien (oder
niedrig dosierten) Wochen werden die Untersuchungen der dyskinetischen
Bewegungen mittels des Maryland Psychiatric Research Center (MPRC)
Involuntary Motor Scale und einer Videoaufzeichnung einer halbstrukturierten
motorischen Untersuchung ausgeführt
(um später unabhängig von
einer klinischen Information durch einen einzelnen Beurteiler bewerten
zu können).
Die Patienten werden dann blind in zwei unterschiedliche Arzneimittelgruppen
eingeteilt, nämlich
2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
plus Plazebo oder Haloperidol plus Benztropin, und nach Alter und
Schwere der Dyskinesie angeordnet.
-
Die Dosis des neuroleptischen Arzneimittels
wird durch den Arzt der Blindstudie aufgrund der psychopathologischen
Symptomreaktion angeordnet. Die Patienten werden auf eine optimale
klinische Reaktion eingestellt, wie dies durch den Arzt der Blindstudie
beurteilt wird. Angestellte, Patienten und alle Beurteiler haben keine
Kenntnis über
die Arzneimittelgruppe, wobei ein nicht-bewertender Arzt und eine
Krankenschwester in Kenntnis gesetzt sind, um die Medikation abzusetzen
und die Sicherheit zu gewährleisten.
Alle Patienten werden wöchentlich
zur Bewertung und einer Medikationszusammenfassung einbestellt.
-
Eine volle Ergebnisbewertung wird
monatlich ausgeführt,
die Bewertungen mit MPRC Involuntary Motor Scale und eine auf Video
aufgezeichnete Evaluierungsuntersuchung umfasst. Nach 12 Behandlungsmonaten
mit der verdeckten Medikation beginnt jeder Freiwillige eine abschließende vier
Wochen dauernde arzneimittelfreie Bewertungsperiode. Nach dem verdeckten
Teil des Protokolls wird jeder Patient mit 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
mit einer optimalen klinischen Dosis für weitere 12 Monate behandelt,
während
dieselben Bewertungen und Bewertungspläne fortgesetzt werden.
-
Die Verbindung 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno-[2,3-b][1,5]benzodiazepin
kann für die
erfindungsgemäßen Verfahren
sowohl in Form der freien Base als auch in Säureadditionssalzformen verwendet
werden. Die Säureadditionssalze
sind vorzugsweise die pharmazeutisch annehmbaren nicht-toxischen
Additionssalze mit geeigneten Säuren,
wie die mit anorganischen Säuren,
wie Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Salpeter-Schwefel- oder Phosphorsäuren, oder
mit organischen Säuren,
wie organischen Carbonsäuren,
wie Glycol-, Malein-, Hydroxymalein- Fumar-, Äpfel-, Wein-, Citronen- oder
Milchsäure
oder organischen Sulfonsäuren,
beispielsweise Methansulfon-, Ethansulfon-, 2-Hydroxyethansulfon-,
Toluol-p-sulfon- oder Naphthalin-2-sulfonsäure.
-
Die Verbindung 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno-[2,3-b][1,5]benzodiazepin
kann unter Verwendung eines Verfahrens hergestellt werden, das umfaßt
- (a) Umsetzung von N-Methylpiperazin mit einer
Verbindung der Formel worin Q für eine Abgangsgruppe steht,
die abgespalten werden kann, oder
- (b) Ringschluss einer Verbindung der Formel
-
Geeignete Reaktionsbedingungen und
geeignete Kandidaten für
Q können
für diese
Verfahren leicht ausgewählt
werden.
-
In Reaktion (a) kann der Rest Q beispielsweise
eine Aminogruppe oder eine mono- oder
dialkylsubstituierte Aminogruppe (jeder Alkylsubstituent enthält geeigneterweise
1 bis 4 Kohlenstoffatome), Hydroxyl, Thiol oder eine Alkoxy, Alkylthio
oder Alkylsulfonylgruppe sein, die geeigneterweise 1 bis 4 Kohlenstoffatome
aufweist, beispielsweise eine Methoxy- oder Methylthiogruppe oder
ein Halogenatom, speziell ein Chloratom. Vorzugsweise steht Q für Amino
(-NH2), Hydroxyl oder Thiol und Amino ist
am meisten bevorzugt. Die Reaktion wird vorzugsweise bei einer Temperatur
von 50°C
bis 200°C
ausgeführt.
-
Wenn Q für Amino steht, kann das Zwischenprodukt
der Formel (II) auch in der Iminoform existieren
und wenn Q für Hydroxyl
oder Thiol steht, können
die Zwischenprodukte der Formel (II) in ihren Amid- und Thioamidformen
vorkommen
-
-
Das Amidin der Formel (II) (Q steht
für -NH2) kann in Salzform vorkommen, beispielsweise
einem Salz einer Mineralsäure,
wie dem Hydrochlorid, und kann mit N-Methylpiperazin in einem organischen
Lösemittel, wie
Anisol, Toluol, Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid vorzugsweise
in einem Temperaturbereich von 100 bis 150°C umgesetzt werden.
-
Das Amidin wird durch Kondensation
einer Thiophenverbindung der Formel
mit einem ortho-Halogennitrobenzol
in Gegenwart einer Base, beispielsweise Natriumhydrid, in einem
Lösemittel,
wie Tetrahydrofuran oder n-Butyllithium in Tetrahydrofuran oder
Kaliumcarbonat oder Lithiumhydroxid in Dimethylsulfoxid oder wäßrigem Natriumhydroxid
in Dimethylsulfoxid oder mit einem Tetraalkylammoniumsalz in einem
Zweiphasensystem unter Bildung eines Nitronitrils der Formel hergestellt
das gleichzeitig reduziert
und einer Ringschließung
zum Amidin der Formel (II) unterzogen werden kann, beispielsweise
unter Verwendung von Zinn-(II)-chlorid und Chlorwasserstoff in wäßrigem Ethanol
oder alternativ dazu durch Reduktion mit Wasserstoff und Palladium
/ Kohle oder Ammoniumpolysulfid gefolgt von einer säurekatalysierten
Ringschließung.
Das Zwischenprodukt der Formel (IIa) kann mittels Ammoniumchlorid
(NH
4Cl) oder Ammoniumacetat (NH
4OAc)
isoliert werden.
-
Wenn Q für Hydroxyl steht wird die Umsetzung
(a) vorzugsweise in Gegenwart von Titantetrachlorid ausgeführt, das
die Möglichkeit
zur Reaktion mit dem N-Methylpiperazin unter Bildung eines Metallaminkomplexes
hat. Andere Metallchloride, wie die von Zirkonium, Hafnium oder
Vanadium, können
auch verwendet werden. Die Reaktion kann in Gegenwart eines Säurebindemittels,
wie einem tertiären
Amin, beispielsweise Triethylamin, ausgeführt werden.
-
Alternativ dazu kann die Reaktion
unter Verwendung eines Überschusses
an N-Methylpiperazin ausgeführt
werden, das als Säurebindemittel
wirkt. Ein geeignetes organisches Lösemittel, wie Toluol oder Chlorbenzol,
kann als Reaktionsmedium verwendet werden, obwohl die Verwendung
von Anisol, zumindest als Co-Lösemittel,
in Anbetracht der Fähigkeit
einen löslichen
Komplex mit TiCl4 zu bilden, besonders erwünscht ist.
-
Erforderlichenfalls können erhöhte Temperaturen,
beispielsweise bis zu 200°C,
verwendet werden, um die Reaktion zu beschleunigen und ein bevorzugter
Temperaturbereich zur Ausführung
der Reaktion reicht von 80°C
bis 120°C.
-
Das Zwischenproduktamid der Formel
(II) (Q steht für
-OH) kann aus dem entsprechenden Amidin (Q steht für -NH
2) durch alkalische Hydrolyse hergestellt
werden oder kann aus Verbindungen der Formel
worin R für eine Estergruppe steht, vorzugsweise
C
1-C
4 Alkyl, durch
Ringschluß beispielsweise
unter Verwendung von Natriummethylsulfinylmethanid in einem geeigneten
Lösemitel,
wie Dimethylsulfoxid abgeleitet werden. Alternativ dazu kann das
Amid durch den Ringschluß einer
Aminosäure
unter Verwendung von Dicyclohexylcarbodiimid (DCC) in einem geeigneten
Lösemitel,
wie Tetrahydrofuran, hergestellt werden. Die Aminosäure kann
beispielsweise aus den obigen Estern durch basische Hydrolyse mittels
Natriumhydroxid in Ethanol erhalten werden.
-
Thioamide der Formel (II) (Q steht
für -SH),
Iminothioether, Iminoether oder Iminohalogenide oder andere Derivate,
die aktive Q Reste enthalten, wie sie oben angegeben sind, tendieren
dazu, gegenüber
N-Methylpiperazin reaktiver zu sein und können gewöhnlich ohne der Notwendigkeit
für die
Anwesenheit von TiCl4 aber ansonsten unter
Verwendung derselben Bedingungen bezüglich Temperatur und Lösemittel
umgesetzt werden.
-
Das Thioamid der Formel (II) (Q steht
für -SH)
kann durch die Behandlung einer Lösung des entsprechenden Amids
in einem wasserfreien basischen Lösemittel, wie Pyridin, mit
Phosphorpentasulfid hergestellt werden. Ähnlich kann das Amid in den
Iminothioether, den Iminoether oder das Iminohalogenid oder andere Derivate,
die aktive Q Reste enthalten, durch die Behandlung mit herkömmlichen
Reagenzien, wie beispielsweise im Fall von Iminochlorid mit Phosphorpentachlorid
umgewandelt werden.
-
Die Zwischenproduktverbindungen der
Formel (II), worin Q für
eine Abgangsgruppe steht, die abgespalten werden kann, insbesondere
die, worin Q für
-NH2, -OH oder -SH steht und worin Q für -NH2 Salze hiervon steht, sind neue Verbindungen
und bilden einen weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung.
-
In Bezug auf die obige Reaktion (b)
kann die Verbindung der Formel (III) beispielsweise unter Verwendung
von Titantetrachlorid als Katalysator und Anisol als Lösemittel
einem Ringschluß unterzogen
werden und die Reaktion wird vorzugsweise bei einer Temperatur von
100°C bis
250°C, beispielsweise
150°C bis
200°C ausgeführt.
-
Die Zwischenproduktverbindung der
Formel (III) wird vorzugsweise in situ ohne Isolierung durch die Umsetzung
einer Verbindung der Formel
worin R für eine Estergruppe, vorzugsweise
C
1-C
4 Alkyl steht,
mit N-Methylpiperazin durch Erhitzen auf eine Temperatur zwischen
30°C und
120°C, beispielsweise
etwa 100°C
in einem geeigneten Lösemittel,
wie beispielsweise Anisol, und der Verwendung von TiCl
4 als
Katalysator hergestellt.
-
Die Verbindung der Formel (IV) kann
aus der entsprechenden Nitroverbindung der folgenden Formel hergestellt
werden
-
-
Solche Verbindungen der Formel (V),
worin R für
eine Estergruppe steht, wie beispielsweise C1-C4 Alkyl, sind neu und bilden einen weiteren
Aspekt der Erfindung.
-
Falls es bequem ist, kann diese Nitroverbindung
in das Amin der Formel (IV) ohne Isolierung vor der Umsetzung mit
N-Methylpiperazin umgesetzt werden. Zwischenproduktverbindungen
der Formel (V) können hergestellt
werden durch die Kondensation eines Thiophens der Formel
mit einem ortho-Halogennitrobenzol,
vorzugsweise ortho-Fluor- oder -Chlornitrobenzol in Gegenwart einer
Base, beispielsweise (a) Natriumhydrid in einem Lösemittel
wie beispielsweise Tetrahydrofuran und bei einer Temperatur von –20°C bis 30°C oder (b)
wasserfreiem Kaliumcarbonat oder Lithiumhydroxid in einem Lösemittel,
wie Dimethylsulfoxid bei einer Temperatur von 90°C bis 120°C. Die Verbindung der Formel
(V) wird zu der der Formel (IV) durch Reduktion umgewandelt, beispielsweise
katalytisch unter Verwendung von Wasserstoff und Palladium/ Kohle
oder chemisch durch die Verwendung von Zinn-(II)-chlorid und Chlorwasserstoff
in wäßrigem Ethanol
oder Ammoniumpolysulfid oder Zink in wäßrigem Ammoniumchlorid.
-
Es ist ersichtlich, dass die Verbindung
der Formel (I) an sich isoliert werden kann oder durch herkörmmliche
Verfahren in ein Säureadditionssalz
umgewandelt werden kann.
-
Die Verbindung hat eine HK50 von weniger als 1 mM im 3H-QNB
Bindungstest, der von H. I. Yamamura und S. H. Snyder in Proc. Nat.
Adac. Sci. USA, 71, 1725 (1974) beschrieben ist, was anzeigt, dass
sie eine muskarinisch-cholinerge Aktivität aufweist.
-
Die 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepinverbindung
ist über
einen breiten Dosisbereich wirksam, wobei die tatsächlich verabreichte
Dosis vom behandelten Zustand abhängt. Beispielsweise können bei
der Behandlung von erwachsenen Menschen Dosierungen von etwa 0,25 bis
50 mg, vorzugsweise von 1 bis 30 mg und vor allem 1 bis 20 mg pro
Tag verwendet werden. Eine Verabreichung einmal am Tag ist normalerweise
ausreichend, obwohl verteilte Dosen verabreicht werden können. Zur
Behandlung einer Dyskinesie ist ein Dosisbereich von 1 bis 30 mg,
vorzugsweise 1 bis 20 mg pro Tag geeignet. Radioaktiv markiertes
2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
kann im Speichel detektiert werden und so kann die Verbindung potentiell
in Patienten verfolgt werden, um die Compliance zu ermitteln.
-
Eine bevorzugte Formulierung der
Erfindung ist eine feste orale Formulierung, die etwa 1 bis etwa
20 mg oder 1 bis 10 mg an 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
als wirksame Menge des Wirkstoffs enthält.
-
Am bevorzugtesten ist die feste orale
Formulierung in Verpackungsmaterialien enthalten, die die Formulierung
vor Feuchtigkeit und Licht schützen.
Beispielsweise enthalten geeignete Verpackungsmaterialien braun
gefärbte
Flaschen aus hochdichtem Polyethylen, braun gefärbte Glasflaschen und andere
Behälter,
die aus einem Material gefertigt sind, das den Durchgang von Licht
hemmt. Am bevorzugtesten enthält
die Verpackung eine Trocknungspackung. Der Behälter kann mit einer Aluminiumblisterfolie
verschlossen werden, um den gewünschten
Schutz bereitzustellen und die Produktstabilität aufrechtzuerhalten.
-
Die 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepinverbindung
wird normalerweise oral durch Injektion verabreicht und für diesen
Zweck wird sie gewöhnlich
in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung verwendet.
-
Demnach können pharmazeutische Zusammensetzungen
hergestellt werden, die 2-Methyl-4-(4-methyl-1- piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b)[1,5]benzodiazepin
als Wirkstoff zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger enthalten.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können herkömmliche
Techniken zur Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen
verwendet werden. Beispielsweise wird der Wirkstoff normalerweise
mit einem Träger
gemischt, oder durch einen Träger
verdünnt oder
in einem Träger
eingeschlossen, der in Form einer Kapsel, eines Sachets, eines Papiers
oder eines anderen Behälters
vorliegen kann. Wenn der Träger
als Verdünnungsmittel
vorliegt kann es ein festes, halbfestes oder flüssiges Material sein, das als
Vehikel, Hilfsstoff oder Medium für den Wirkstoff dient. Der
Wirkstoff kann an ein granuläres
festes Behältnis,
beispielsweise einem Sachet, adsorbiert werden. Einige Beispiele
für geeignete
Träger
sind Lactose, Glucose, Saccharose, Sorbit, Mannit, Stärkearten,
Akaziengummi, Calciumphosphat, Alginate, Tragant, Gelatine, Sirup,
Methylcellulose, Methyl- und Propylhydroxybenzoat, Talkum, Magnesiumstearat
oder Mineralöl.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
erforderlichenfalls so formuliert werden, dass eine schnelle, anhaltende
oder verzögerte
Freisetzung des Wirkstoffs nach der Verabreichung an den Patienten
bereitgestellt wird. Beispielsweise ist eine solche schnell freisetzende
Formulierung in
US 5
079 018 A ,
US
5 039 540 A ,
US
4 305 502 A ,
US
4 758 598 A und
US
4 371 516 A beschrieben, die hiermit eingeführt sind.
Eine solche Formulierung umfaßt
am bevorzugtesten 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin,
Wasser, hydrolysierte Gelatine und Matnnit.
-
In Abhängigkeit des Verabreichungsverfahrens
können
die Zusammensetzungen zur Behandlung der Zustände des zentralen Nervensystems
formuliert werden als Tabletten, Kapseln, Injektionslösungen zur
parenteralen Verwendung, Gele oder Suspensionen für eine Transdermalabgabe,
Suspensionen oder Elixiere für eine
orale Verwendung oder Zäpfchen.
Vorzugsweise werden die Zusammensetzungen in Einheitsdosierungsform
formuliert, wobei jede Dosierung 0,25 bis 100 mg, gewöhnilicher
1 bis 30 mg des Wirkstoffs enthält.
Wenn eine verzögert
freisetzende Formulierung gewünscht
wird kann die Einheitsdosierungsform 0,25 bis 200 mg des Wirkstoffs
enthalten. Eine bevorzugte Formulierung der Erfindung ist eine Kapsel
oder eine Tablette, die 0,25 bis 75 mg oder 1 bis 30 mg Wirkstoff
zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger hierfür umfaßt. Eine weitere bevorzugte
For mulierung ist eine Injektion, wobei eine Einheitsdosierungsform
0,25 bis 30 mg oder 1 bis 30 mg Wirkstoff zusammen mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Verdünnungsmittel
hierfür
enthält.
-
Die Materialien der vorliegenden
Erfindung können
bezogen oder durch eine Vielzahl an Verfahren hergestellt werden,
die dem Fachmann bekannt sind. Die 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepinverbindung
kann hergestellt werden, wie dies von Chakrabarti in
US 5 229 382 A beschrieben
ist, die hiermit eingeführt
ist. Es ist am bevorzugtesten, eine schnell auflösende Formulierung herzustellen,
die 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
enthält. Ein
solches 2-Methyl-4-(4-methyl-1- piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
kann mittels der hierin durch den Präparationsteil beschriebenen
Techniken hergestellt werden.
-
Wie hierin verwendet, werden Mischschritte
durch herkömmliche
Verfahren erreicht, wie Rühren, Schütteln und
dergleichen. Wie hierin verwendet, soll sich der Ausdruck "Herstellung eines
kristallinen Produkts aus dem Gemisch" auf eine Kristallisation aus dem angegebenen
Gemisch aus Verbindung und Lösemittel
beziehen. Ferner erkennt der Fachmann, dass die Kristallisationsverfahren
Animpfen, Kühlen,
Kratzen an der Glaswand des Reaktionsgefäßes oder andere herkömmliche
Techniken umfassen können.
-
Die Charakterisierungsverfahren für die Verbindung
umfassen beispielsweise Röntgenbeugungsmusteranalyse
am Pulver, thermogravimetrische Analyse (TGA), Differentialscanningkalorimetrie
(DSC), titrimetrische Analysen für
Wasser und 1H-NMR Analyse für den Lösemittelgehalt.
-
Die folgenden Beispiele werden zu
Erläuterungszwecken
bereitgestellt und sollen den Schutzumfang der beanspruchten Erfindung
nicht beschränken.
-
Präparation
1
Olanzapin mit technischer Reinheit
-
Zwischenprodukt 1
-
In einen geeigneten Dreihalskolben
wird folgendes gegeben:
Dimethylsulfoxid
(analytisch): | 6
Volumina |
Zwischenprodukt
1: | 75
g |
N-Methylpiperazin
(Reagenz): | 6 Äquivalente |
-
Das Zwischenprodukt 1 kann mittels
Verfahren hergestellt werden, die dem Fachmann bekannt sind. Beispielsweise
ist die Herstellung des Zwischenprodukts 1 im Patent
US 5 229 382 A beschrieben.
-
Es wird eine Stickstoffspülung unter
der Oberfläche
eingeführt,
um den während
der Reaktion gebildeten Ammoniak zu entfernen. Die Reaktion wird
auf 120°C
erhitzt und während
der Dauer der Reaktion auf dieser Temperatur gehalten. Die Reaktionen
werden durch HPLC verfolgt, bis 5% des Zwischenprodukts 1 nicht
umgesetzt verbleiben. Nachdem die Reaktion vollständig ist,
kann sich das Gemisch langsam auf 20°C abkühlen (etwa 2 Stunden). Das
Reaktionsgemisch wird dann in einen geeigneten Dreihalskolben und
ein Wasserbad überführt. Zu
dieser Lösung
werden unter Rühren
10 Volumina Methanol mit Reagenzreinheit gegeben und die Reaktion
wird für
30 Minuten bei 20°C
gerührt.
Drei Volumina Wasser werden langsam über etwa 30 Minuten zugegeben.
Die Reaktionsaufschlämmung
wird auf 0 bis 5°C
abgekühlt
und für
30 Minuten gerührt.
Das Produkt wird filtriert und der nasse Kuchen wird mit gekühltem Methanol
gewaschen. Der nasse Kuchen wird im Vakuum bei 45°C über Nacht
getrocknet. Das Produkt wird als technisches Olanzapin identifiziert.
Ausbeute:
76,7%, Reinheit: 98,1%.
-
Form II
-
Eine 270 g Probe des 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepins
mit technischer Reinheit wird in wasserfreiem Ethylacetat (2,7 l)
suspendiert. Das Gemisch wird auf 76°C erhitzt und wird für 30 Minuten
auf 76°C
gehalten. Das Gemisch kann sich auf 25°C abkühlen. Das entstehende Produkt
wird mittels Vakuumfiltration isoliert. Das Produkt wird mittels
Röntgenanalyse
am Pulver als Form II identifiziert.
Ausbeute: 197 g.
-
Das oben zur Herstellung der Form
II beschriebene Verfahren liefert ein pharmazeutisch elegantes Produkt
mit einer Reinheit von > 97%,
Gesamtverunreinigungen < 0,5%
und einer Isolierungsausbeute von > 73%.
-
Beispiel 1
-
Ein Teil der Hydroxypropylcellulose
wird in gereinigtem Wasser unter Bildung einer Lösung für die Granulierung gelöst. Die
verbleibende Hydroxypropylcellulose (insgesamt 4,0% G/G des Tablettenendgewichts), die
eine extra feine Qualität
darstellt, wird mit dem 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
(1,18% G/G), der Lactose (79,32% G/G) und einer Portion des Crospovidons
(5% G/G) in einem Granuliergerät
mit hohen Scherkräften
vereinigt. Alle Bestandteile werden vor der Zugabe zur Sicherheit
gesiebt und trocken im Granuliergerät vermischt. Dieses Gemisch
wird dann mit der Hydroxypropylcelluloselösung im Granuliergerät mit hohen
Scherkräften
granuliert. Die Granulierung wird mittels Standardverfahren auf
eine bestimmte Größe eingestellt.
Die nasse Granulierung wird dann in einem Wirbelschichttrockner
getrocknet und auf eine Größe eingestellt.
Das Material wird dann in einen Fallmischer gegeben.
-
Die fließenden Pulver, die aus mikrokristalliner
Cellulose (granulär)
(10% G/G), Magnesiumstearat (0,5 G/G) und dein Rest des Crospovidons
bestehen, werden zu der größeneingestellten
Granulierung gegeben. Das Gemisch wird gemischt und mit dein geeigneten
Werkzeug auf einer Tablettenpreßausrüstung verpreßt.
-
Grundbeschichtung:
-
Hydroxypropylmethylcellulose (10%
G/G) wird mit gereinigtem Wasser unter Bildung einer Lösung gemischt.
Tablettenkerne werden in etwa gleiche Sektionen geteilt und mit
der Hydroxypropylmethylcelluloselösung sprühbeschichtet. Der Vorgang wird
in einer perforierten Beschichtungspfanne ausgeführt.
-
Beschichtung der Tablettenkerne:
-
Color Mixture White (Hydroxypropylmethylcellulose,
Polyethylenglycol, Polysorbat 80 und Titandioxid) wird mit gereinigtem
Wasser unter Bildung der Beschichtungssuspension gemischt. Grundbeschichtete
Tabletten werden in etwa gleiche Sektionen aufgeteilt und mit der
oben beschriebenen Beschichtungssuspension sprühbeschichtet. Der Vorgang wird
in einer perforierten Beschichtungspfanne ausgeführt.
-
Die beschichteten Tabletten werden
leicht mit Carnaubawachs bestäubt
und mit der geeigneten Identifizierung versehen.
-
Beispiel 2
-
Das im wesentlichen oben in Beispiel
1 beschriebene Verfahren wird mittels der folgenden Inhaltsstoffe
unter Bildung von pharmazeutisch eleganten Tablettenformulierungen
wiederholt, die jeweils 1, 2,5, 5, 7,5 und 10 mg 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
pro Tablette enthalten:
-
1
mg 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
pro Tablette:
-
25
mg 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
pro Tablette:
-
5,0
mg 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
pro Tablette:
-
7,5
mg 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
pro Tablette:
-
10,0
mg 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin
pro Tablette:
-
Beispiel 4
-
Pulverformulierung
-
Es wird eine Pulverformulierung durch
Mischen des Wirkstoffs mit Silikon und Stärke hergestellt und in Hartgelatinekapseln
gefüllt.
-
-
Beispiel 5
-
Tablettenformulierung
-
Es wird eine Tablettenformulierung
durch Granulierung des Wirkstoffs mit einem geeigneten Verdünnungsmittel,
einem Gleitmittel, einem Zerfallshilfsmittel und einem Bindemittel
und Verpressen hergestellt.
-
-
Beispiel 6
-
Wäßrige Injektionsformulierung
-
Es wird eine wäßrige Injektion des Wirkstoffs
als gefriergetrockneter Bodensatz zur Rekonstitution vor der Verwendung
in einem geeigneten sterilen Verdünnungsmittel hergestellt (auf
ein Gesamtvolumen von 10 ml).
-
Die erfindungsgemäße Verbindung wird mit Mannit,
1 N Chlorwasserstoffsäure
und/oder 1 N Natriumhydroxid zur Einstellung des pH auf 5–5,5 zusammengegeben.
-
-
Beispiel 7
-
Kontrolliert freisetzende
i. m. Formulierung
-
Eine kontrolliert freisetzende Injektion
zur intramuskulären
Injektion wird aus einer sterilen Suspension des mikronisierten
Wirkstoffs in einem ölartigen
Träger
gebildet.
-
-
Beispiel 8
-
Formulierung
-
Es wird eine Kapselformulierung durch
Mischen des Wirkstoffs mit Silikonstärke und Stärke hergestellt und in Hartgelatinekapseln
gefüllt.
-
-
Beispiel 9
-
2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin-Granula
-
Die Granula werden durch Mischen
des Mannits und der Hydroxymethylpropylcellulose in einem Mischer
mit hohen Scherkräften,
Granulieren der wäßrigen Suspension
des 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10Hthieno[2,3-b][1,5]benzodiazepins
und Polysorbats 20, feuchter Größeneinteilung
hergestellt und anschließend
in einem Wirbelschichttrockner getrocknet. Diese werden dann trocken
nach Größe eingeteilt
und vor dem Verpacken erneut vermischt.
-
-
-
-
Solche Granula werden am bevorzugtesten
mit einem sauren Medium in Kontakt gebracht, wenn eine Suspension
oder Lösung
erwünscht
wird.