DE69630055T2 - Verwendung von olanzapin oder eines salzes für die herstellung eines medikaments für die behandlung von autismus und mentaler retardation - Google Patents

Verwendung von olanzapin oder eines salzes für die herstellung eines medikaments für die behandlung von autismus und mentaler retardation Download PDF

Info

Publication number
DE69630055T2
DE69630055T2 DE69630055T DE69630055T DE69630055T2 DE 69630055 T2 DE69630055 T2 DE 69630055T2 DE 69630055 T DE69630055 T DE 69630055T DE 69630055 T DE69630055 T DE 69630055T DE 69630055 T2 DE69630055 T2 DE 69630055T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
olanzapine
mental retardation
use according
autism
treatment
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE69630055T
Other languages
English (en)
Other versions
DE69630055D1 (de
DE822317T1 (de
Inventor
M. Charles BEASLEY
D. Gary TOLLEFSON
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Eli Lilly and Co
Original Assignee
Eli Lilly and Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Eli Lilly and Co filed Critical Eli Lilly and Co
Publication of DE69630055D1 publication Critical patent/DE69630055D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE69630055T2 publication Critical patent/DE69630055T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/33Heterocyclic compounds
    • A61K31/395Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins
    • A61K31/55Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins having seven-membered rings, e.g. azelastine, pentylenetetrazole
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/33Heterocyclic compounds
    • A61K31/395Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins
    • A61K31/55Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins having seven-membered rings, e.g. azelastine, pentylenetetrazole
    • A61K31/551Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins having seven-membered rings, e.g. azelastine, pentylenetetrazole having two nitrogen atoms, e.g. dilazep
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P25/00Drugs for disorders of the nervous system
    • A61P25/18Antipsychotics, i.e. neuroleptics; Drugs for mania or schizophrenia
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P25/00Drugs for disorders of the nervous system
    • A61P25/28Drugs for disorders of the nervous system for treating neurodegenerative disorders of the central nervous system, e.g. nootropic agents, cognition enhancers, drugs for treating Alzheimer's disease or other forms of dementia

Description

  • Die Erfindung betrifft die Verwendung von 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin, im Folgenden als Olanzapin bezeichnet, zur Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung von Autismus und mentaler Retardation.
  • Autismus und mentale Retardation sind ernsthaft unfähig machende Zustände, wofür es bisher nur unzureichende Behandlungsmöglichkeiten gibt. Ein an Autismus leidender Patient hat eine tiefgreifende und andauernd geschädigte Kontakt- und Kommunikationsstörung. Die Kommunikationsstörung ist sowohl ausgeprägt als auch dauernd vorhanden. Der autistische Patient leidet an eingeschränkten repetitiven und stereotypen Verhaltensmustern, Interessen und Aktivitäten, die nicht funktional und/oder abnormal sind in ihrer Intensität und/oder ihrem Herd. Ferner zeigen sich beim juvenilen Patienten, der jünger ist als drei Jahre, Verzögerungen auf wenigstens einem der folgenden Bereiche: soziale Kontakte, in der sozialen Kommunikation verwendete Sprache oder symbolische oder imaginative Gestik.
  • Der an mentaler Retardation leidende Patient verfügt über eine unterdurchschnittliche allgemeine intellektuelle Entwicklung. Sowohl die mentale Retardation als auch der Autismus können Schwächezustände sein, die in schweren Fällen eine Unterbringung in Anstalten erfordern können.
  • Es ist bekannt, dass Olanzapin eine antipsychotische Wirksamkeit entfalten kann, sodass es derzeit bezüglich dieser Anwendungsmöglichkeit untersucht wird. Olanzapin ist eine bekannte Verbindung, über welche in US 5 229 382 A berichtet wird, dass sie geeignet sein soll zur Behandlung von Schizophrenie, schizophrenen Störungen, akuter Manie, schwachen Angstzuständen und Psychosen. Es war bisher aber nicht bekannt, dass Olanzapin auch zur Behandlung von Autismus und mentaler Retardation brauchbar sein könnte. Vielmehr wurde erst jetzt erkannt, dass Olanzapin zur Behandlung von Autismus und/oder mentaler Retardation angewandt werden kann. Olanzapin könnte daher einem lange empfundenen Bedürfnis nach Behandlungsmöglichkeiten abhelfen, die ein günstiges Sicherheitsprofil aufweisen und eine wirksame Abhilfe für Patienten ergeben, die an Autismus und/oder mentaler Retardation leiden.
  • Die vorliegende Erfindung ermöglicht daher die Verwendung von Olanzapin oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz hiervon zur Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung von Autismus bei einem Säuger.
  • Weiter sorgt die vorliegende Erfindung für die Verwendung von Olanzapin oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz hiervon zur Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung von mentaler Retardation bei einem Säuger.
  • Olanzapin entspricht der folgenden Formel
    Figure 00010001
    oder ist ein Säureadditionssalz hiervon.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich beim Olanzapin um die polymorphe Form II von Olanzapin mit einem typischen Röntgenbeugungsmuster, wie es den folgenden Interplanarabständen entsricht:
    d (Å) d (Å) (Fortsetzung)
    10,2689 3,9873
    8,577 3,7206
    7,4721 3,5645
    7,125 3,5366
    6,1459 3,3828
    6,071 3,2516
    5,4849 3,134
    5,2181 3,0848
    5,1251 3,0638
    4,9874 3,0111
    4,7665 2,8739
    4,7158 2,8102
    4,4787 2,7217
    4,3307 2,6432
    4,2294 2,6007
    4,141
  • Ein typisches Beispiel eines Röntgenbeugungsmusters für die Form II ist wie folgt, worin d die Interplanarabstände bedeuten und I/I1 für die typischen relativen Intensitäten stehen:
  • Figure 00020001
  • Die hierin beschriebenen Röntgenbeugungsmuster wurden mit einem Siemens D 5000 Röntgendiffraktometers am Pulver mit einer Strahlenquelle von Kupfer Kα der Wellenlänge λ = 1,541 Å erhalten.
  • Es ist weiter bevorzugt, dass die polymorphe Form II von Olanzapin als im Wesentlichen reine polymorphe Form II von Olanzapin verabreicht wird.
  • Dabei wird hierin unter im Wesentlichen rein verstanden, dass die Form II weniger als etwa 5% der Form I, vorzugsweise weniger als etwa 2% der Form I, und insbesondere weniger als etwa 1% der Form I, enthält. Ferner enthält die im Wesentlichen reine Form II weniger als etwa 0,5% verwandte Substanzen, wobei sich die Angabe verwandte Substanzen auf unerwünschte chemische Verunreinigungen oder restliches Lösemittel oder Wasser bezieht. Insbesondere sollte die im Wesentlichen reine Form II weniger als etwa 0,05% Acetonitril und bevorzugter weniger als etwa 0,005% Acetonitril enthalten. Weiter sollte die erfindungsgemäße polymorphe Form II weniger als 0,5% assoziiertes Wasser enthalten.
  • Die nach dem in US 5 229 382 A beschriebenen Verfahren erhältliche polymorphe Form wird als Form I bezeichnet und hat ein typisches Röntgenbeugungsmuster am Pulver im Wesentlichen wie folgt, und zwar wiederum erhalten unter Verwendung des Röntgendiffraktometers am Pulver von Siemens D 5000, worin d die Interplanarabstände bedeutet:
    d d (Fortsetzung)
    9,9463 3,8254
    8,5579 3,7489
    8,2445 3,6983
    6,8862 3,5817
    6,3787 3,5064
    6,2439 3,3392
    5,5895 3,2806
    5,3055 3,2138
    4,9815 3,1118
    4,8333 3,0507
    4,7255 2,948
    4,6286 2,8172
    4,533 2,7589
    4,4624 2,6597
    4,2915 2,6336
    4,2346 2,5956
    4,0855
  • Ein typisches Beispiel für ein Röntgenbeugungsmuster der Form I ist wie folgt, worin d die Interplanarabstände bedeutet und I/I1 für die typischen relativen Intensitäten steht:
  • Figure 00030001
  • Die Röntgenbeugungsmuster am Pulver wurden hierin mit Kupfer Kα der Wellenlänge λ = 1,541 Å erhalten. Die in der Spalte d angegebenen Interplanarabstände sind auf Å bezogen. Die typischen relativen Intensitäten befinden sich in der mit I/I1 überschriebenen Tabelle.
  • Die hierin verwendete Angabe Säuger bezieht sich auf die Mammaliaklasse der höheren Vertebraten. Die Angabe Säuger beinhaltet auch einen Menschen. Die hierin verwendete Angabe Behandlung beinhaltet eine Prophylaxe des jeweiligen Zustands oder eine Verbesserung oder Eliminierung des Zustands nach dessen Etablierung.
  • Die hierin verwendete Angabe Autismus bezieht sich auf eine Störung, die in DSM-IV-R als Kategorie 299.** klassifiziert ist. Eingeschlossen sind dabei die Kategorien 299.00 (autistische Störung), 299.80 (Asperger-Syndrom, pervasive Entwicklungsstörung, Rett-Syndrom) und 299.10 (disintegrative Störung in der Kindheit). Hierzu wird beispielsweise hingewiesen auf Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, überarbeitete 4. Auflage (1994). Die Verwendung von Olanzapin zur Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung der Störung gemäß Kategorie 299.00 (autistisches Syndrom) ist besonders bevorzugt. Die Angabe mentale Retardation bezieht sich daher auf den Zustand, der in DSM-IV-R charakterisiert ist durch die Kategorien 317.**, 318.** und 319. Eingeschlossen sind hierbei die Kategorien 317 (schwache mentale Retardation), 318.0 (mittlere mentale Retardation), 318.1 (starke mentale Retardation), 318.2 (profunde mentale Retardation) und 319 (mentale Retardation mit einer unspezifischen Stärke). Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Olanzapin zur Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung der Kategorie 318.* (mittlere mentale Retardation, schwere mentale Retardation oder profunde mentale Retardation).
  • Das DSM (diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen)-IV-R wurde von der American Psychiatric Association herausgegeben und beinhaltet klare Beschreibungen diagnostischer Kategorien. Selbstverständlich weiß der Fachmann, dass es alternative Nomenklaturen, Nosologien und Klassifikationssysteme für pathologische psychologische Zustände gibt und dass diese Systeme mit fortschreitender medizinischer Wissenschaft weiter entwickelt werden.
  • Die Ergebnisse pharmakologischer Studien zeigen, dass Olanzapin über eine mucarincholinerge Rezeptoraktivität verfügt. Die Verbindung ist wirksam bei den Rezeptoren von Dopamin D-1 und D-2, was belegt wird durch einen IC50-Wert von weniger als 1 μM in den 3H-SCH233390 (Billard et al., Life Sciences 35: 1885 (1984)) und 3H-Spiperon (Seeman et al., Nature 216: 717 (1976)) in Bindungsassays. Ferner ist Olanzapin auch wirksam am 5-HT-2 Rezeptor und 5-HT1C Rezeptor. Das komplexe pharmakologische Profil dieser Verbindung liefert daher ein Arzneimittel, das zur Behandlung von Autismus und/oder mentaler Retardation brauchbar sein kann.
  • Die Brauchbarkeit der Verbindung zur Behandlung von Autismus und/oder mentaler Retardation kann durch die im Folgenden beschriebenen Studien belegt werden.
  • I. Klinische Beobachtungen
  • Zur Bestimmung der Sicherheit und Wirksamkeit von Olanzapin wird ein Doppelblind-Mulizentrum-Klinikversuch erstellt. Die jeweiligen Patienten werden statistisch mit Olanzapin oder Placebo versorgt. Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass Olanzapin zur Behandlung von Autismus brauchbar sein kann.
  • Ferner legen die Ergebnisse dieser Studie nahe, dass Olanzapin auch brauchbar sein kann zur Behandlung von mentaler Retardation.
  • Olanzapin ist über einen breiten Dosierungsbereich wirksam, wobei die tatsächlich zu verabreichende Dosis abhängig ist von dem zu behandelnden Zustand. Bei erwachsenen Menschen können beispielsweise Wirkstoffdosen von 0,25 bis 50 mg, vorzugsweise 1 bis 30 mg, und besonders bevorzugt 1 bis 20 mg, pro Tag verwendet werden. Eine einmal tägliche Dosierung ist normalerweise ausreichend, obgleich auch unterteilte Dosen verabreicht werden können. Für Autismus eignet sich ein Dosierungsbereich von 1 bis 30 mg, vorzugsweise 2,5 bis 30 mg, pro Tag. Für mentale Retardation ist ein Dosierungsbereich von 1 bis 30 mg pro Tag bevorzugt. Radiomarkiertes Olanzapin kann in der Salvia detektiert werden, sodass die Verbindung in Patienten möglicherweise überwacht werden kann, um die Compliance zu beurteilen. Eine bevorzugte erfindungsgemäße Formulierung ist eine feste orale Formulierung, die 1 bis 30 mg oder 1 bis 10 mg Olanzapin als eine wirksame Menge des aktiven Bestandteils enthält.
  • Am bevorzugtesten ist die feste orale Formulierung in Packmaterialien vorhanden, welche die Formulierung vor Feuchtigkeit und Licht schützen. Zu geeigneten Packmaterialien gehören beispielsweise bernsteinfarbene Fläschchen aus Polyethylen mit hoher Dichte, bernsteinfarbene Glasfläschchen und sonstige Behältnisse, welche aus einem Material hergestellt sind, das den Durchtritt von Licht hemmt. Am meisten bevorzugt enthält die Verpackung ein Trockenmittelsäckchen. Das Behältnis kann mit einem Aluminiumfolienblister versiegelt sein, um so für den gewünschten Schutz zu sorgen und das Produkt stabil zu halten.
  • Olanzapin wird normalerweise oral oder durch Injektion verabreicht, und wird für diesen Zweck gewöhnlich in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung verwendet.
  • Demnach können pharmazeutische Zusammensetzungen hergestellt werden, die Olanzapin als Wirkstoff in Verbindung mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger enthalten. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung kann unter Anwendung von Techniken erfolgen, wie sie für die Herstellung pharmazeutischer Zusammensetzungen herkömmlich sind. Beispielsweise wird der Wirkstoff gewöhnlich mit einem Träger vermischt oder mit einem Träger verdünnt oder in einem Träger eingeschlossen, der in Form einer Kapsel, eines Säckchens, eines Papiers oder eines anderen Behältnisses vorliegen kann. Dient der Träger als Verdünnungsmittel, dann kann dieses ein festes, halbfestes oder flüssiges Material sein, das als Vehikel, Hilfsstoff oder Medium für den Wirkstoff fungiert. Der Wirkstoff kann an einem granulatartigen festen Träger, beispielsweise in einem Säckchen, adsorbiert sein. Einige Beispiele für geeignete Träger sind Lactose, Dextrose, Saccharose, Sorbit, Mannit, Stärken, Akaziengummi, Calciumphosphat, Alginate, Tragant, Gelatine, Sirup, Methylcellulose, Methylhydroxybenzoat, Propylhydroxybenzoat, Talk, Magnesiumstearat oder Mineralöl. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können gewünschtenfalls so formuliert sein, dass sich eine rasche, anhaltende oder verzögerte Freisetzung des Wirkstoffs nach Verabreichung an den Patienten ergibt.
  • In Abhängigkeit vom Weg der Verabreichung, können die Zusammensetzungen zur Behandlung von Zuständen des zentralen Nervensystems formuliert sein als Tabletten, Kapseln, Injektionslösungen zur parenteralen Anwendung, Gele oder Suspensionen für eine transdermale Versorgung, Suspensionen oder Elixiere zur oralen Anwendung oder Suppositorien. Vorzugsweise sind die Zusammensetzungen als Einheitsdosierungsform formuliert, wobei jede Dosierung 0,25 bis 30 mg, und bevorzugter 1 bis 30 mg, des Wirkstoffs enthält.
  • Die erfindungsgemäßen Materialien können gekauft oder zubereitet werden durch eine Reihe von Verfahren, wie sie dem Durchschnittsfachmann bekannt sind. So kann Olanzapin beispielsweise gemäß der Beschreibung von Chakrabarti in US 5 229 382 A zubereitet werden. Darüber hinaus zeigen die folgenden Präparationen ein Verfahren zur Herstellung des besonders bevorzugten Olanzapin-Polymorphs der Form-II. Verfahren zur Charakterisierung der Verbindung beinhalten beispielsweise Röntgenbeugungsanalysen am Pulver, thermogravimetrische Analysen(TGA), Differentialabtastkalorimetrie(DSC), titrimetrische Analysen für Wasser und H1-NMR Analysen für den Lösemittelgehalt.
  • Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
  • Präparation 1 Technisch reines Olanzapin
    Figure 00060001
  • Zwischenprodukt 1
  • In einen geeigneten Dreihalskolben werden die folgenden Materialien gegeben:
    Dimethylsulfoxid (analytisch) 6 Volumina
    Zwischenprodukt 75 g
    N-Methylpiperazin(reagenzrein) 6 Äquivalente
  • Das Zwischenprodukt 1 kann unter Anwendung von dem Fachmann bekannten Verfahren hergestellt werden. Hierzu wird beispielsweise auf US 5 229 382 A verwiesen.
  • Es wird eine Stickstoffspülung unter die Oberfläche eingeführt, um das während der Umsetzung gebildete Ammoniak zu entfernen. Das Reaktionsgemisch wird auf 120°C erhitzt und während der Dauer der Reaktion auf dieser Temperatur gehalten. Die Reaktionen werden solange durch HPLC verfolgt, bis nur noch ≤5% des Zwischenprodukts 1 in nicht umgesetzter Form vorhanden ist. Nach beendeter Umsetzung lässt man das Reaktionsgemisch langsam auf 20°C (etwa 2 h) abkühlen. Das Reaktionsgemisch wird dann in einen geeigneten Dreihalskolben übertragen, der sich in einem Wasserbad befindet. Die Lösung wird mit 10 Volumina reagenzreinem Methanol versetzt und 30 min bei 20°C gerührt. Sodann werden 3 Volumina Wasser während etwa 30 min zugegeben. Die Reaktionsaufschlämmung wird auf 0°C bis 5°C gekühlt und 30 min gerührt. Das erhaltene Produkt wird abfiltriert, und der feuchte Filterkuchen mit kaltem Methanol gewaschen. Sodann wird der feuchte Filterkuchen unter Vakuum über Nacht bei 45°C getrocknet. Das Produkt wird als technisches Olanzapin identifiziert.
    Ausbeute: 76,7%, Stärke 98,1%
  • Präparation 2
  • Polymorphe Form II von Olanzapin
  • Man suspendiert 270 g technisch reines 2-Methyl-4-(4-methyl-1-piperazinyl)-10H-thieno[2,3-b][1,5]benzodiazepin in wasserfreiem Ethylacetat (2,7 l). Das Gemisch wird auf 76°C erhitzt und während 30 min auf dieser Temperatur gehalten. Sodann lässt man das Gemisch auf 25°C abkühlen. Das erhaltene Produkt wird durch Vakuumfiltration isoliert. Die Identifizierung dieses Produkts als die Form II erfolgt durch Röntgenanalyse am Pulver.
    Ausbeute: 197 g.
  • Das oben beschriebene Verfahren zur Herstellung der Form II ergibt ein pharmazeutisch elegantes Produkt mit einer Stärke von ≥97%, wobei die Gesamtmenge an verwandten Substanzen <0,5% ausmacht und die isolierte Ausbeute >73% beträgt.
  • Beispiel 1
  • Ein Teil der Hydroxypropylcellulose wird in Wasser unter Bildung einer Lösung zur Granulation gelöst. Die restliche Hydroxypropylcellulose (Gesamtmenge von 4,0 Gew.-% des Gewichts der fertigen Tablette), bei welcher es sich um eine besonders reine Cellulose handelt, wird in einem Hochleistungsgranulator mit dem Olanzapin (1,18 Gew.-%), der Lactose (79,32 Gew.-%) und einem Teil des Crospovidons (5 Gew.-%) vereinigt. Alle Bestandteile werden vor der Zugabe einer Sicherheitssiebung unterzogen und trocken in den Granulator eingemischt. Sodann wird das Gemisch im Hochleistungsgranulator mit der Lösung der Hydroxypropylcellulose granuliert. Das Granulat wird einer üblichen nassen Klassierung unterzogen. Hierauf wird das feuchte Granulat in einem Fließbetttrockner getrocknet und wiederum klassiert. Sodann gibt man das Material in einen Taumelmischer. Die darin laufenden Pulver, welche aus mikrokristalliner Cellulose (granulatartig) (10 Gew.-%), Magnesiumstearat (0,5 Gew.-%) und dem Rest des Crospovidons bestehen, werden zum klassierten Granulat gegeben. Das Gemisch wird weiter durchmischt und dann mit einem geeigneten Werkzeug in einer Tablettenmaschine verpresst.
  • Unterbeschichtung
  • Man vermischt Hydroxypropyhnethylcellulose (10 Gew.-%) mit gereinigtem Wasser unter Bildung einer Lösung. Tablettenkerne werden in etwa gleiche Abschnitte unterteilt und mit der Lösung von Hydroxypropylmethylcellulose einer Sprühbeschichtung unterzogen. Dieser Vorgang wird in einer perforierten Beschichtungspfanne durchgeführt.
  • Beschichtung der Tablettenkerne
  • Man vermischt ein weißes Farbgemisch (Hydroxypropyhnethylcellulose, Polyethylenglycol, Polysorbat 80 und Titandioxid) mit gereinigtem Wasser unter Bildung der Beschichtungssuspension. Die mit einer unteren Beschichtung versehenen Tabletten werden in etwa gleiche Abschnitte aufgeteilt und mit der beschriebenen Beschichtungssuspension beschichtet. Dieses Verfahren wird wiederum in einer perforierten Beschichtungspfanne durchgeführt.
  • Abschließend werden die beschichteten Tabletten leicht mit Carnaubawachs bestäubt und mit einer geeigneten Identifizierung bedruckt.

Claims (13)

  1. Verwendung von Olanzapin oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz hiervon zur Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung von Autismus bei einem Säuger.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, worin der Autismus eine Krankheit ist, welche ausgewählt ist aus autistischem Syndrom, Asperger-Syndrom, pervasivem Entwicklungssyndrom, Rett-Syndrom und disintegrativem Kindheitssyndrom
  3. Verwendung nach Anspruch 2, worin die Krankheit autistisches Syndrom ist.
  4. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Olanzapin der Form-II-Olanzapin-Polymorph mit einem typischen Röntgenbeugungsmuster wie folgt ist, worin d die Interplanarabstände bedeutet: d (Å) d (Å) (Fortsetzung) 10,2689 3,9873 8,577 3,7206 7,4721 3,5645 7,125 3,5366 6,1459 3,3828 6,071 3,2516 5,4849 3,134 5,2181 3,0848 5,1251 3,0638 4,9874 3,0111 4,7665 2,8739 4,7158 2,8102 4,4787 2,7217 4,3307 2,6432 4,2294 2,6007 4,141
  5. Verwendung nach Anspruch 2, worin das Olanzapin der Formel-II-Olanzapin-Polymorph mit einem typischen Röntgenbeugungsmuster wie folgt ist, worin d die Interplanarabstände bedeutet d (Å) d (Å) (Fortsetzung) 10,2689 3,9873 8,577 3,7206 7,4721 3,5645 7,125 3,5366 6,1459 3,3828 6,071 3,2516 5,4849 3,134 5,2181 3,0848 5,1251 3,0638 4,9874 3,0111 4,7665 2,8739 4,7158 2,8102 4,4787 2,7217 4,3307 2,6432 4,2294 2,6007 4,141
  6. Verwendung nach Anspruch 1, worin das Olanzapin in einer Dosis von 1 mg bis 30 mg pro Tag verabreichbar ist.
  7. Verwendung nach Anspruch 4, worin das Olanzapin in einer Dosis von 1 mg bis 30 mg pro Tag verabreichbar ist.
  8. Verwendung von Olanzapin oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz hiervon zur Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung mentaler Retardation bei einem Säuger.
  9. Verwendung nach Anspruch 1, worin die mentale Retardation ausgewählt ist aus schwacher mentaler Retardation, mittlerer mentaler Retardation, starker mentaler Retardation, profunder mentaler Retardation und mentaler Retardation mit unspezifischer Stärke.
  10. Verwendung nach Anspruch 9, worin die mentale Retardation ausgewählt ist aus mittlerer mentaler Retardation, starker mentaler Retardation und profunder mentaler Retardation.
  11. Verwendung nach Anspruch 8, worin das Olanzapin der Form-II-Olanzapin-Polymorph mit einem typischen Röntgenbeugungsmuster wie folgt ist, worin d die Interplanarabstände bedeutet: d (Å) d (Å) (Fortsetzung) 10,2689 3,9873 8,577 3,7206 7,4721 3,5645 7,125 3,5366 6,1459 3,3828 6,071 3,2516 5,4849 3,134 5,2181 3,0848 5,1251 3,0638 4,9874 3,0111 4,7665 2,8739 4,7158 2,8102 4,4787 2,7217 4,3307 2,6432 4,2294 2,6007 4,141
  12. Verwendung nach Anspruch 8, worin das Olanzapin in einer Dosis von 1 mg bis 30 mg pro Tag verabreichbar ist.
  13. Verwendung nach Anspruch 11, worin das Olanzapin in einer Dosis von 1 mg bis 30 mg pro Tag verabreichbar ist.
DE69630055T 1996-03-11 1996-12-04 Verwendung von olanzapin oder eines salzes für die herstellung eines medikaments für die behandlung von autismus und mentaler retardation Expired - Fee Related DE69630055T2 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1316296P 1996-03-11 1996-03-11
US13162P 1996-03-11
PCT/US1996/019576 WO1997033585A1 (en) 1996-03-11 1996-12-04 Method for treating autism

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE69630055D1 DE69630055D1 (de) 2003-10-23
DE69630055T2 true DE69630055T2 (de) 2004-06-03

Family

ID=21758619

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE69630055T Expired - Fee Related DE69630055T2 (de) 1996-03-11 1996-12-04 Verwendung von olanzapin oder eines salzes für die herstellung eines medikaments für die behandlung von autismus und mentaler retardation

Country Status (19)

Country Link
EP (1) EP0946179B1 (de)
JP (1) JP2000506860A (de)
KR (1) KR19990087715A (de)
CN (1) CN1213970A (de)
AT (1) ATE249832T1 (de)
AU (1) AU709181B2 (de)
BR (1) BR9612552A (de)
CA (1) CA2248741A1 (de)
CZ (1) CZ290498A3 (de)
DE (1) DE69630055T2 (de)
EA (1) EA000768B1 (de)
ES (1) ES2206614T3 (de)
HU (1) HUP9903688A3 (de)
IL (1) IL126161A0 (de)
NO (1) NO984197L (de)
NZ (1) NZ324615A (de)
PL (1) PL328948A1 (de)
TR (1) TR199801798T2 (de)
WO (1) WO1997033585A1 (de)

Families Citing this family (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
ES2237188T3 (es) * 1998-11-23 2005-07-16 Sepracor Inc. Composiciones de desmetilolanzapina y metodos.
WO2000030648A1 (en) * 1998-11-23 2000-06-02 Sepracor Inc. 2-hydroxymethylolanzapine compositions and methods
ATE253364T1 (de) * 1998-11-23 2003-11-15 Sepracor Inc Olanzapin-n-oxide enthaltende pharmaceutische zusammensetzungen
US9770423B2 (en) 2012-07-22 2017-09-26 Indiana University Research And Technology Corporation Modulation sAPP, sAAPα and BDNF levels in individuals diagnosed with FXS and ASD
EP3058371B1 (de) 2013-10-14 2021-06-16 Indiana University Research and Technology Corporation Verwendung von acamprosat zur modulierung der erk-1 2-aktivierung bei tiermodellen für fxs und asd und mit fxs und asd diagnostizierten personen
RU2666598C1 (ru) * 2017-07-14 2018-09-11 Федеральное государственное бюджетное научное учреждение "Научно-исследовательский институт фармакологии имени В.В. Закусова" Средство для коррекции расстройств аутистического спектра
KR102285577B1 (ko) 2020-11-11 2021-08-04 김의철 자폐를 가진 유소년의 무약물 치료방법 및 시스템

Family Cites Families (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5225407A (en) * 1990-02-22 1993-07-06 Glaxo Group Limited 5-HT3 receptor antagonists for the treatment of autism
US5229382A (en) * 1990-04-25 1993-07-20 Lilly Industries Limited 2-methyl-thieno-benzodiazepine
US5457101A (en) * 1994-06-03 1995-10-10 Eli Lilly And Company Thieno[1,5]benzoidiazepine use

Also Published As

Publication number Publication date
EP0946179B1 (de) 2003-09-17
CA2248741A1 (en) 1997-09-18
ATE249832T1 (de) 2003-10-15
CZ290498A3 (cs) 1999-10-13
WO1997033585A1 (en) 1997-09-18
ES2206614T3 (es) 2004-05-16
AU709181B2 (en) 1999-08-26
HUP9903688A3 (en) 2001-12-28
JP2000506860A (ja) 2000-06-06
AU1150197A (en) 1997-10-01
BR9612552A (pt) 1999-07-20
DE69630055D1 (de) 2003-10-23
KR19990087715A (ko) 1999-12-27
EP0946179A1 (de) 1999-10-06
EA000768B1 (ru) 2000-04-24
EA199800821A1 (ru) 1999-02-25
NO984197D0 (no) 1998-09-11
PL328948A1 (en) 1999-03-01
TR199801798T2 (xx) 1998-12-21
EP0946179A4 (de) 2000-04-19
CN1213970A (zh) 1999-04-14
IL126161A0 (en) 1999-05-09
HUP9903688A2 (hu) 2000-03-28
NO984197L (no) 1998-11-03
NZ324615A (en) 2000-08-25

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69636313T2 (de) Verwendung von Kristallformen von 2-Methylthienobenzodiazepinen
AT405606B (de) Orale olanzapin-formulierung
DE69629618T2 (de) Behandlung von motorischen Fehlfunktionen
DE69630055T2 (de) Verwendung von olanzapin oder eines salzes für die herstellung eines medikaments für die behandlung von autismus und mentaler retardation
AU734011B2 (en) Method for treating bipolar disorder
US5744470A (en) Method for treating insomnia
DE69635282T2 (de) Behandlung der exzessiven aggressivität mit olanzapine
DE602004010837T2 (de) Pharmazeutische zusammensetzung auf basis eines idazoxan-salzes oder eines seiner polymorphen
KR19990087714A (ko) 물질 남용의 치료 방법
DE69822234T2 (de) Verwendung von Olanzapin zur Herstellung eines Arzneimittels zur Neuroprotektion
US6071902A (en) Method for treating excessive aggression
EP0795330A1 (de) Arzneimittel zur Behandlung von Schlaflosigkeit
GB2305860A (en) Anti-emetic
MXPA98007431A (en) Medications to treat the bipo disorder
MXPA98007430A (en) Medications for the treatment of the car
GB2305859A (en) Treatment of obsessive-compulsive disorder
MXPA98007438A (en) Medications to treat the insom
CA2248905A1 (en) Method for treating bipolar disorder

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee