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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die Erfindung ist auf eine Single
Mode optische Wellenleiterfaser gerichtet, bei der die gesamte Streuung
positiv über
die gesamte Faserlänge
aufrecht erhalten wird. Die Vorzeichenkonvention der Streuung, die im
Allgemein in dem Stand der Technik verwendet wird, ist derart, dass
die Streuung eines Wellenleiters als positiv bezeichnet wird, falls
in dem Wellenleiter ein Signal mit kürzerer Wellenlänge bei
höherer
Geschwindigkeit als ein Signal mit längerer Wellenlänge wandert.
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Aufgrund der hohen Datenraten und
des Bedarfes für
lange Regeneratorabstände
wurde die Suche nach optischen Hochleistungs-Wellenleiterfasern,
die für
hochbitratigen Telekommunikationsanwendungen für lange Entfernungen entworfen
wurden, intensiviert. Ein zusätzliches
Erfordernis ist, dass die Wellenleiterfaser kompatibel mit optischen
Verstärkern
ist, welche typischerweise ein Optimum in der Verstärkungskurve
in einem Wellenlängenbereich
von 1530 nm bis 1570 nm zeigen.
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In Fällen, bei denen die Kapazität von Wellenleiterinformationen
mittels Wellenlängenmultiplexing (WDM)
Technologie erhöht
wird, wird eine zusätzliche
Eigenschaft der Wehlenleiterfaser bedeutend. Für WDM, hochbitratigen Systemen
ist es für
den Wellenleiter erforderlich, eine außergewöhnlich niedrige, jedoch von
Null verschiedene gesamte Streuung aufzuweisen und dadurch den nicht-linearen
Streuungseffekt von vier Wellenmischung zu begrenzen.
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Ein anderer nicht-linearer Effekt,
der nicht akzeptable Streuung in Systemen produzieren kann, die eine
hohe Leistungsdichte aufweisen, z. B. eine hohe Leistung pro Flächeneinheit,
ist die Selbstphasenmodulation. Selbstphasenmodula tion kann gesteuert
werden durch Entwerfen eines Wellenleiterkerns, welcher eine große effektive
Fläche
aufweist und dadurch die Leistungsdichte reduziert. Ein alternativer
Ansatz besteht darin, das Vorzeichen der gesamten Streuung des Wellenleiters
derart zu steuern, dass die gesamte Streuung des Wellenleiters dazu
dient, dem streuenden Effekt der Selbstphasenmodulation entgegen
zu wirken.
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Ein Wellenleiter, der eine positive
Streuung aufweist, wobei positiv bedeutet, dass Signale mit kurzer Wellenlänge bei
höherer
Geschwindigkeit als diese mit längerer
Wellenlänge
wandern, wird ein Streuungseffekt entgegengesetzt zu dem einer Selbstphasenmodulation
erzeugen und dadurch im wesentlichen eine Streuung der Selbstphasenmodulation
eliminieren.
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Somit besteht ein Bedarf für eine optische
Wellenleiterfaser, welche:
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- – einen
Single Mode über
den Wellenlängenbereich
von 1530 nm bis 1570 nm aufweist;
- – eine
Nullpunkt Streuungswellenlänge
außerhalb
des Bereiches von 1530 nm bis 1570 nm aufweist;
- – eine
geringe positive Gesamtstreuung über
den Wellenlängenbereich
von 1530 nm bis 1570 nm aufweist; und
- – die üblichen
Charakteristiken eines Hochleistungswellenleiters wie hohe Stärke, niedrige
Dämpfung
und Widerstand beibehält,
um einen induzierten Verlust zu beugen.
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Im Hinblick auf die Kosten und Prozessierung
sind auch das Erleichtern der Herstellung und der Unempfindlichkeit
der Wellenleitereigenschaften auf Prozessveränderungen höchst wünschenswerte Eigenschaften.
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Das Konzept des Hinzufügens von
Strukturen zu dem Wellenleiterfaserkern mittels Kernsegmente, welche
verschiedene Profile aufweisen, um Flexibilität im Wellenleiterfaserdesign
bereit zu stellen, ist vollständig
in dem US-Patent
US 4,715,679 ,
Bhagavatula, beschrieben. Das segmentierte Kernkonzept kann verwendet
werden, um ungewöhnliche
Kombinationen der Eigenschaften der Wellenleiterfaser, solche wie
hier beschrieben, zu erreichen.
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DEFINITIONEN
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Die folgenden Definitionen sind in Übereinstimmung
mit dem allgemeinen Gebrauch im Stand der Technik.
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- – Die
Termini Brechzahlprofile und Indexprofile werden als austauschbar
verwendet.
- – Die
Radien der Bereiche des Kernes wurden in Form des Index der Brechung
definiert. Ein einzelner Bereich beginnt bei dem Punkt, bei dem
die Charakteristik des Brechungsindex dieses Bereichs beginnt und endet
bei dem letzten Punkt, bei dem der Brechungsindex charakteristisch
für diesen
Bereich ist. Der Radius weist diese Definition auf, sofern in dem
Text nichts anderes ausgeführt
ist.
- – Der
Durchmesser der Kernvorform bezeichnet die gesamte Abmessung des
Kernbereichs vor dem Zeichnen der Zeichnungsvorform zu dem endgültigen Durchmesser
der Wellenleiterfaser. Der Terminus begrenzt in keiner Weise das
neue Profil auf einen spezifischen Wellenleiterherstellungsprozess
oder impliziert, dass ein besonderer Prozess besser als andere bei
der Herstellung eines Wellenleiters mit dem neuen Profil ist.
- – Die
Initialen WDM bezeichnen Wellenlängenmultiplexing.
- – Die
Initialen SPM bezeichnen Selbstphasenmodulation, ein nicht-lineares
optisches Phänomen,
bei dem ein Signal mit einer Leistungsdichte oberhalb eines spezifischen
Leistungsniveaus bei einer unterschiedlichen Geschwindigkeit in
der Wellenlänge
relativ zu einem Signal unterhalb dieser Leistungsdichte wandert. SPM
verursacht Signalstreuungen, die vergleichbar zu denen einer linearen
Streuung mit einem negativen Vorzeichen sind.
- – Die
Initialen FWM bezeichnen vier Wellenmischung (four wave mixing),
das Phänomen,
bei dem zwei oder mehr Signale in einem Wellenleiter interferieren,
um Signale mit unterschiedlichen Frequenzen zu erzeugen.
- – Der
Terminus % Δi, bezeichnet ein relatives Maß des Brechungsindex,
der durch die Gleichung definiert ist:
% Δi =
100 × (ni
2 – nc
2)/2ni
2, bei dem ni, sofern
nicht anders spezifiziert, den maximalen Brechungsindex im Bereich
i bezeichnet und nc den Brechungsindex in
dem Hüllbereich
bezeichnet. Für
die hierin offenbarten und beschriebenen Brechzahlprofile bezieht
sich der zweite Kernsegmentindex Δ%,
z. B. Δ2%, auf den minimalen Brechungsindex in diesem
Kernbereich.
- – Der
Terminus alpha-Profile bezieht sich auf ein Brechzahlprofil, der
in Form von % delta(r) ausgedrückt wird,
was der folgenden Gleichung folgt:
%delta(r) = %delta (r0) (1-[(r – r0)/(r1 – r0)]a
lpha),
bei dem r im Bereich r0 ≤ r ≤ r1 ist,
delta wie oben definiert ist und alpha einen Exponenten bezeichnet,
welcher die Profilform definiert.
- – Der
Krümmungstest
der Pinanordnung wird verwendet, um einen relativen Widerstand der
Wellenleiterfaser beim Krümmen
zu vergleichen. Um diesen Test auszuführen, wird der durch Dämpfung hervorgerufene
Verlust für
eine Wellenleiterfaser mit im wesentlichen keinem induzierten Krümmungsverlust
gemessen. Die Wellenleiterfaser wird dann um eine Pinanordnung geflochten
und die Abschwächung
wird erneut gemessen. Der durch Krümmung induzierte Verlust ist
die Differenz zwischen den zwei gemessenen Dämpfungen. Die Pinanordnung
ist als Satz von 10 zylindrischen Pins ausgebildet, die in einer
einzelnen Reihe angeordnet sind und die in einer fixen vertikalen
Position auf der flachen Oberfläche
gehalten werden. Der Pinabstand bezogen auf die jeweiligen Mittelpunkte
beträgt
5 mm. Der Pindurchmesser beträgt 0,67
mm. Die Wellenleiterfaser wird dazu veranlasst, an gegenüber liegenden
Seiten benachbarter Pins, wie in 4 dargestellt
ist, vorbei zu verlaufen. Während
dem Testen wird die Wellenleiterfaser unter einer Spannung, die
gerade ausreichend ist, um den Wellenleiter auf einen Teil des Peripheriebereichs
der Pins anzupassen, platziert.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Eine Familie von Wellenleiterfasern
wurde ausfindig gemacht, welche den hohen, oben umrissenen Erfordernissen
nachkommt. Die neue optische Wellenleiterfaser ist durch einen segmentierten
Kern gekennzeichnet, z. B. einen Kernbereich, welcher zumindest
zwei einzelne Segmente aufweist, wobei jedes Segment ein spezielles
Brechzahlprofil, wie in der US-Patentanmeldung S. N. 08/323,795
beschrieben, aufweist.
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Die Wellenleiterfaser ist gekennzeichnet
durch einen Kernbereich mit drei Segmenten. Jedes Segment wird in
Form seines maximalen Brechungsindex ni mit
i = 1, 2, 3, seines Radius r1, der von Symmetrielängsachse
des Wellenleiters gemessen wird, und seiner Brechungsindexdifferenz Δi,
der relativ zu dem Hüllindex
nc definiert ist, beschrieben. Die Radien
werden in dem detaillierten Abschnitt der Beschreibung dieser Spezifikation
definiert.
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Zusätzlich weist jedes Segment
ein charakteristisches Brechzahlprofil auf. Die neue Wellenleiterfaser mit
drei Segmentkernen weist für
das erste zentrale Segment des Kerns ein alpha-Profil auf, wobei
alpha etwa 1 ist. Das zweite Segment ist ein ringförmiger Ring,
der benachbart zu dem zentralen Segment angeordnet ist und diesen
umgibt. Der ringförmige
Ring ist im Wesentlichen flach. Das dritte Kernsegment umgibt das
zweite Segment und ist benachbart zu diesem. Das dritte Segment
weist ein Profil in der Gestalt einer abgerundeten Stufe auf. Der
maximale Brechungsindex ni jedes Segmentes
wird so gesetzt, dass n1 > n3 > n2 ≥ nc ist, wobei nc der
Brechungsindex der Hülle
ist. Eine Faser des oben beschriebenen Typs ist in Journal of Lightwave
Technology, Band 3, Nr. 5, 01. October 1985, Seiten 931–934, Croft
T. D. et al.: "Low-loss dispersion-shifted single-mode fiber manufactured
by the OVD process" offenbart. Der Oberbegriff des Anspruchs 1 basiert
auf diesem Dokument.
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Seien diese drei Segmentkerne mit
den wie beschriebenen Profilformen gegeben, dann kann eine Wellenleiterfaser
bereitgestellt werden, welche die Eigenschaften aufweist:
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- – Nullpunkt
Streuungswellenlänge, λ0 ≤ 1530 nm;
- – gesamtes
Streuungsgefälle < 0,065 ps/nm2-km über
den Bereich von 1530 nm bis 1570 nm;
- – Krümmungsverlust
der Pinanordnung < 12dB;
- – Modenfelddurchmesser ≥ 7,4 μm;
- – Grenzwellenlänge (gemessen
auf der Faser), λc < 1450
nm; und
- – gesamte
Streuung, welche positiv ist und eine Magnitude im Bereich von etwa
0,50 bis 3,0 ps/nm-km über den
Wellenlängenbereich
von 1530 nm bis 1570 nm aufweist.
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Gemäß der Erfindung wird eine Familie
von Brechzahlprofilen definiert, welche besonders attraktive Eigenschaften
als Hochleistungs-Wellenleiter aufweisen, welcher relativ unempfindlich
gegen Veränderungen bei
der Herstellung ist. Für
diese Familie neuer Brechzahlprofile gilt: Δ1% beträgt 0,73%
+/– 0,05%, Δ2%
beträgt 0,22%
+/– 0,012%, Δ3%
beträgt
0,18% +/– 0,05%,
r1 beträgt
3,4 μm +/– 0,4 μm, r2 beträgt
9,0 μm +/– 3,0 μm, r3 beträgt
9,6 μm +/– 2,8 μm und r beträgt 10,2 μm +/– 3 μm.
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Diese Familie von Indexprofilen stellt
eine Wellenleiterfaser bereit, welche Modenfelddurchmesser > 8,3 μm, einen
Krümmungsverlust
geringer als 8 dB und eine gesamte positive Streuung im Bereich
von etwa 0,5 ps/nm-km bis 3,0 ps/nm-km über den Wellenlängenbereich
von 1530 nm bis 1570 nm aufweist. Somit weisen die Wellenleiter
dieser Teilmenge Eigenschaften auf, die besser als diese sind, die
im Stand der Technik definiert sind.
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Es versteht sich, dass die Wellenleiterfasern,
die Parameter des Indexprofils aufweisen, welche in entsprechenden
Bereichen etwa doppelt so groß zu
denen liegen, wie soeben oben dargelegt wurden, die Eigenschaften
des Gegenstandes der neuen Wellenleiterfaser aufweisen können. Somit
sind die entsprechenden Parametergrenzen, die unmittelbar oben angegeben
wurden, in Form der Anzahl der Sätze
arbeitsfähiger
Parametersätze
des Wellenleiters, die hier enthalten sind, vorsichtig zu betrachten.
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Ein zusätzliches Merkmal der Erfindung
ist die Unempfindlichkeit der Eigenschaften der Wellenleiterfaser
auf Veränderungen
im Profil der Wellenleiterfaser aufgrund von Schwankungen bei der
Herstellung. Die Eigenschaften der Wellenleiterfaser wurden unter
der Randbedingung geformt, dass alle Profilparameter mit Ausnahme
einer bei ihrer zentralen Stellung gehalten werden. Den verbleibenden
Profilparametern dürfen
zwischen ihren Grenzen, wie in der Erfindung definiert wurde, variieren.
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Somit, falls Δ1% um
+/– 0,05
variieren darf, werden die Eigenschaften der Wellenleiterfaser wie
folgt berechnet:
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- – Modenfelddurchmesser > 8,3 μm;
- – Krümmungsverlust
der Pinanordnung < 7
dB;
- – λc im
Bereich von etwa 1390 nm bis 1410 nm;
- – λ0 im
Bereich von etwa 1510 nm bis 1515 nm; und
- – Streuungsneigung
im Bereich von etwa 0,059 ps/nm2-km bis
0,061 ps/nm2-km über einen Wellenlängenbereich
von 1530 nm bis 1570 nm.
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Falls der Kernradius r um +/– 0,08 μm variieren
darf, werden die Eigenschaften der Wellenleiterfaser wie folgt berechnet:
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- – Modenfelddurchmesser > 8,3 μm;
- – Krümmungsverlust
der Pinanordnung < 8
dB;
- – λc im
Bereich von etwa 1380 nm bis 1450 nm;
- – λ0 im
Bereich von etwa 1500 nm bis 1525 nm; und
- – Streuungsneigung
im Bereich von etwa 0,059 ps/nm2-km bis
0,061 ps/nm2-km über einen Wellenlängenbereich
von 1530 nm bis 1570 nm.
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Falls Δ3% um
+/– 0,05 μm variieren
darf, werden die Eigenschaften der Wellenleiterfaser wie folgt berechnet:
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- – Modenfelddurchmesser > 8,35 μm;
- – Krümmungsverlust
der Pinanordnung < 6
dB;
- – λc im
Bereich von etwa 1250 nm bis 1550 nm;
- – λ0 im
Bereich von etwa 1500 nm bis 1525 nm; und
- – Streuungsneigung
im Bereich von etwa 0,059 ps/nm2-km bis
0,061 ps/nm2-km über einen Wellenlängenbereich
von 1530 nm bis 1570 nm.
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Falls r3 um
+/– 0,25 μm variieren
darf, werden die Eigenschaften der Wellenleiterfaser wie folgt berechnet:
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- – Modenfelddurchmesser > 8,35 μm;
- – Krümmungsverlust
der Pinanordnung < 6
dB;
- – λc im
Bereich von etwa 1350 nm bis 1450 nm;
- – λ0 im
Bereich von etwa 1510 nm bis 1513 nm; und
- – Streuungsneigung
im Bereich von etwa 0,059 ps/nm2-km bis
0,061 ps/nm2-km über einen Wellenlängenbereich
von 1530 nm bis 1570 nm.
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Es ist beabsichtigt, dass günstige Interaktionen
unter den Parametern, z. B. Interaktionen, bei denen eine Veränderung
eines Parameters das negative Ergebnis einer Veränderung ei nes anderen Parameters streicht,
die Toleranzgrenzen auf die Familie der Wellenleiterfasern, die
unmittelbar oben beschrieben wurden, stark steigert.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 bezeichnet
eine allgemeine Darstellung eines Brechzahlprofils mit drei Segmentkernen,
welche die Definitionen der Abmessungen des Indexprofils zeigen.
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2 bezeichnet
ein Beispiel eines neuen Brechzahlprofils dieser Anwendung.
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3a, 3b, 3c und 3d zeigen
die Empfindlichkeit der Eigenschaften der Wellenleiterfaser auf
Veränderungen
in den Parametern des Brechzahlprofils.
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4 bezeichnet
eine schematische Draufsicht eines Krümmungstestes der Pinanordnung.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die hierin beschriebene, neue optische
Wellenleiterfaser schließt
einen Kernbereich mit drei Segmenten ein. Die Segmente werden voneinander
durch eine Charakteristik des Brechzahlprofils eines gegebenen Segmentes
unterschieden. Die drei Segmentkernbereiche stellen eine ausreichende
Flexibilität
des Designs der Wellenleiterfaser bereit, um sich auf einen weiten
Bereich der funktionellen Anforderungen anzupassen. Die Parameter,
welche geändert
werden können,
um eine besondere Leistungsfähigkeit
der Wellenleiterfaser bereitzustellen, sind:
Δ% jedes der
drei Bereiche;
Radius jedes der drei Bereiche; und
Gestalt
des Indexprofils jedes der drei Bereiche.
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Die unterscheidenden Eigenschaften
der hierin offenbarten neuen Wellenleiterfaser sind: positive Gesamtstreuung über einen
vorgeschriebenen Wellenlängenbereich
von 1530 nm bis 1570 nm, um den nicht-linearen SPM-Effekten entgegen
zu wirken; sehr geringe Streuungsneigung über den vorgeschriebenen Wellenlängenbereich,
um einen WDM-Betrieb zu erleichtern; und Nullpunkt Streuung außerhalb
der vorgeschriebenen Wellenlänge,
um die auf Grund von vier Wellenmischung verursachte Streuung zu
begrenzen. Die positive Streuung ist typischerweise niedriger als
3 ps/nm-km, was lange, nicht regenerierte Systeme ermöglicht. Vorteilhafterweise
trifft der vorgeschriebene Wellenlängenbereich im Wesentlichen
mit der Spitze einer Verstärkungskurve
eines Erbium dotierten optischen Verstärkers zusammen. Daher ist die
neuartige Wellenleiterfaser einmalig für Systeme geeignet, die hohe
Bitraten führen
oder optische Verstärker
oder lange Regeneratorabstände
verbinden.
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Außerdem ist das Design des Kernbereiches
einfach, was bedeutet, dass eine Dämpfung vergleichbar zu dem
einer Stufenindexfaser wird und die Herstellungskosten so niedrig
wie möglich
beibehalten werden.
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Die hervorragenden Wellenleitereigenschaften
und Leistungsvermögen
schließt
dieselbe Leistungsstärke
und Leistungsermüdung
wie eine Stufenindexwellenleiterfaser ein. Überdies ist der Krümmungswiderstand
der neuartigen Wellenleiterfaser so gut wie oder besser als der
einer derzeit verfügbaren,
hinsichtlich der Streuung verschobenen Wellenleiterfaser. Der Krümmungstest
der Pinanordnung, der dieses Statement der relativen Krümmungsleistung
bestätigt,
ist in 4 gezeigt, welche
eine Draufsicht auf die Testanordnung zusammen mit einer Faser in
einer Teststellung zeigt. Die Wellenlei terfaser 32 geht
an sich abwechselnden Seiten der Pins 34 vorbei. Die Pins
sind fest auf dem Substrat 32 befestigt. Die Faser ist
derart unter Spannung, dass die Faser sich auf die Gestalt eines
Teils der Pinoberfläche
anpasst.
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Bezugnehmend auf 1 sind die drei Kernsegmente, in welchen
die Profile angepasst werden können,
mit 2, 6 und 8 bezeichnet. In jedem der
drei Segmente ist das Indexprofil definiert durch einen besonderen Brechungsindex
an jedem radialen Punkt des Segments. Die radiale Ausdehnung jedes
Segments kann angepasst werden, um bevorzugte Wellenleitereigenschaften
zu erlangen. Als Darstellung ist der Radius des zentralen Kernbereichs 2 mit
der Länge 4 dargestellt.
In diesem Fall und für
alle geformten Fälle
wird der Radius des zentralen Kerns von der axialen Mittellinie
bis zu dem Schnittpunkt des extrapolierten, zentralen Profils mit
der x-Achse gemessen.
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Der erste ringförmige Bereich 6 wird
begrenzt durch den Radius 4 und den Radius 7,
welcher sich bis zu der vertikalen Linie 5, die von dem
Punkt der Halbwertsbreite des zweiten ringförmigen Bereichs gezeichnet ist.
Der charakteristische Radius des zweiten ringförmigen Bereiches 8 wird
als Länge 12 gewählt, welche
sich von der Kernmittellinie zu dem Mittelpunkt der Basis des Segments 8,
wie durch den Punkt 3 angezeigt wird, erstreckt. Diese
Konvention für
den zweiten ringförmigen
Radius wird in allen modellierten Fällen verwendet. Ein günstiges
Profilmaß für symmetrische
Profile ist die Weite 10, die zwischen vertikalen Linien 5 dargestellt ist.
Die Linien 5 hängen
von der Halbwertsbreite der Punkte des Segmentes 10 ab.
Diese Konvention für
die zweite ringförmige
Weite wird für
alle modellierten Fälle
verwendet.
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Beispiel 1 - Positive Streuung
Wellenleiterfaser mit drei Segmenten
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Ein Vertreter eines Brechzahlprofils
für einen
Kernbereich mit drei Segmenten ist in 2 dargestellt. Die
Mittellinienabsenkung in dem zentralen Segment des Indexprofils
begründet
sich aus der Diffusion von Dopanden aus der Mittellinie der Wellenleiterfaser
während
die Wellenleitervorform prozessiert wird. Das zentrale Segment ist
als alpha Profil ausgebildet, wobei alpha etwa 1 and Δ1%
etwa 0,73% ist. Der zentrale Radius beträgt etwa 3,4 μm. Das zweite
Segment ist ringförmig
18 ausgebildet, welches ein Δ2% von annähernd Null und innere und äußere Radien
von 3,4 μm
bzw. 9 μm
aufweist. Das dritte Segment 20 weist eine Weite von 0,95 μm, ein Δ3%
von etwa 0,14% und einen Radius zu dem Mittelpunkt des Segmentes
von etwa 9,5 μm
auf.
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Die vorhergesagte Leistungsfähigkeit
dieses Wellenleiters ist:
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- – λ0 =
1511 nm;
- – Streuungsneigung
= 0,06 ps/nm2-km;
- – Modenfelddurchmesser
= 8,4 μm;
- – λc =
1412 nm in Faserform und 1100 nm nach der Verdrahtung;
- – gesamte
Streuung im Bereich von 1–3
ps/nm-km oberhalb des Wellenlängenbereichs
von 1530 nm bis 1570 nm; und
- – Krümmungsverlust
der Pinanordnung = 5,6 dB, was verglichen mit dem durchschnittlichen
8 dB Verlust der negativen Streuung der dreisegmentigen Wellenleiter
günstig
ist.
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Zu beachten ist, dass die Wellenleiterfaser
aus Beispiel 1 alle Kriterien einer Hochleistungs-Single-Mode-Wellenleiterfaser
erfüllt,
die für
WDM entwickelt, für
vier Wellenmischung begrenzt, für
SPM reduziert wurden und mit Erbium dotierten optischen Verstärker verwendet
werden.
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Die vier graphischen Darstellungen
der 3a, 3b, 3c und 3d zeigen die Unempfindlichkeit
der neuartigen Wellenleiterfaser auf Veränderungen der Parameter im
Kernbereich.
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Beispiel 2 - Krümmungsverlust
und Betriebsfeldempfindlichkeit
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3a bezeichnet
eine graphische Darstellung des Krümmungsverlustes gegenüber dem
Modenfelddurchmesser, wobei Δ1% = 0,73% zwischen den Grenzen +/–0,01 Δ% variieren
darf. Der Radius der Kernvorform vor dem Zeichnen darf um eine Menge
von etwa 2,5% variieren, bei dem der Kernvorformradius vor dem Zeichnen
im Allgemeinen im Bereich 3,5 mm bis 6 mm liegt. Dieser besondere
Radius wird als ein Parameter gewählt, da eine Variation im Kernvorformradius
verschiedene relative Abstände
der Segmente wie auch Unterschieden in den Segmentradien zur Folge
haben kann. Für
das dritte Segment wird Δ3% zu 0,18 % +/– 0,05% genommen. Der dritte
Segmentradius beträgt
9,6 μm +/– 0,25 μm.
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Um die Kurven 22, 24, 26 und 28 der 3a zu erzeugen, werden drei
der Parameter bei deren Mittelpunkt gehalten, während der vierte Parameter
zwischen seinen oberen und unteren Grenzen variiert wird. Somit
wird die Linie 24 durch Berechnen des Krümmungsverlustes
und des Modenfelddurchmessers gefunden, wenn der Vorformradius 3,5
mm beträgt, Δ3%
0,18% beträgt,
r3 9,6 μm
beträgt
und Δ1 über
den Bereich von 0,72% bis 0,74% variiert. Gleichfalls wird die Linie 22 durch
Berechnen des Krümmungsverlustes
und Betriebsfeldparameters gefunden, wenn Δ1% 0,73%
beträgt, Δ3%
0,18 beträgt,
r3 9,6 μm
beträgt
und der Vorformradius über
den Bereich von 3,5 μm
+/– 2,5%
variiert. Die Kurven 26 und 28 werden analog erzeugt
und die spezifischen Parameterwerte sind 0,18% +/– 0,05%
für Δ3%
und 9,6 μm
+/– 0,25 μm für r3.
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Es ist ungewöhnlich, dass die Kernbereichsparameter
wie oben beschrieben verändert
werden dürfen, während der
Krümmungsverlust
unter 8 dB verbleibt und der Modenfelddurchmesser innerhalb des
Bereiches 8,30 μm
bis 8,5 μm
bleibt.
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Tabelle 1 zeigt die Werte des Mittelpunktes
der Indexparameter jedes Kernbereiches und die Bereiche, welche
die Familie der neuen Profile definiert.
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Beispiel 2 - Wellenleitergrenze
und Modenfelddurchmesser
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Bezugnehmend auf die 3b werden die vier darin gezeigten Kurven
in einer analogen Weise zu den Kurven in 3a erzeugt.
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Zu beachten ist, dass für die angegebenen
Schwankungen im Segment 1 delta, Δ1% im Vorformradius und in r3,
die Grenzwellenlänge
in dem sehr engen Bereich von 1350 nm bis 1450 nm liegt. Eine größere Schwankung
in der Grenzwellenlänge
ist ersichtlich, wenn der Vorformradius über seinen vorgeschriebenen Bereich
von etwa 3,5 mm +/– 2,5%
variiert. Selbst in diesem Fall ist die Faser jedoch voll funktionell, da
die verkabelte Grenzwellenlänge
etwa unter 1100 nm sein wird. Im Allgemeinen veranlasst die Verdrahtung,
dass die Grenzwellenlänge
um etwa 400 nm relativ zu der Grenzwellenlänge, die für eine Wellenfaser vor irgend einem
weiteren Herstellungsprozess gemessen wird, sich verringert.
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Die Veränderung im Modenfelddurchmesser
wird wiederum auf den engen Bereich von 8,30 μm bis 8,5 μm beschränkt.
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Beispiel 3 - Nullpunkt Streuungswellenlänge und
Modenfelddurchmesser
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Wie in den obigen Beispielen 1 und
2 darf jeder der Parameter der vier Kernbereiche über den
ausgewählten
Wertebereich variieren. Bezugnehmend auf 3c befindet sich der Modenfelddurchmesser
im Bereich von 8,3 μm
bis 8,5 μm
und die Nullpunkt-Streuungswellenlänge λ0 ist
vorteilhafterweise auf den Bereich von etwa 1500 nm bis 1520 nm
beschränkt.
Somit bleibt λ0 für
relativ große
Schwankungen bei den Parametern des neuen Wellenleiterkernbereichs
außerhalb
des WDM-Bereichs, welcher mit dem Bereich der Spitzenverstärkung eines
Erbium dotierten optischen Verstärkers,
z. B. 1530 nm bis 1570 nm, übereinstimmt.
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Beispiel 4 - Gesamte Streuungsneigung
und Modenfelddurchmesser
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Wie in 3d dargestellt,
befindet sich das Modenfeld im Bereich von 8,3 μm bis 8,5 μm und die gesamte Streuungsneigung
liegt in dem engen Bereich von 0,059 bis 0,061 ps/nm2km,
falls die Kernparameter aus deren entsprechenden Variationsbereichen
genommen werden.
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Betrachtet man die vier Charts der 3a, 3b, 3c und 3d zusammen, ist die Unempfindlichkeit
des Modenfelddurchmessers zu der vorgeschriebenen Variation von
r3 außergewöhnlich.
Auch ist ersichtlich, dass die vier in diesen Beispie len untersuchten
Parameter etwa einen gleichen Einfluss auf die Variation der Streuungsneigung
haben. Die Gruppierung von Punkten in den Empfindlichkeits-Charts
der 3 zeigt die Leichtigkeit der Herstellung
des Designs des Kernbereichs mit positiver Streuung.
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Wir nehmen sogar eine größere Flexibilität in Form
von Herstellungstoleranzen auf Schlüsselparameter des Kernbereichs
vorweg. Wir wissen, dass die Parameter miteinander interagieren
und wir beabsichtigen somit, dass der Effekt der Variation eines
Parameters den Effekt der Variation anderer Parameter rückgängig macht.
Somit ist das Studium der Parametervariationen in Paaren oder in
Sätzen
von drei oder mehr beabsichtigt, wobei dadurch eine viel breitere
Familie von Kerndesigns definiert wird, welche eine positive Streuung über den
Schlüsselwellenbereich
wie auch über
solche Eigenschaften, die charakteristisch für eine Hochleistungs-Wellenleiterfaser
sind, hervorbringt.