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Die vorliegende Erfindung betrifft ein biokompatibles Material, und noch
besonderer ein polymeres biokompatibles Material auf Polyolefinbasis für
medizinische Verwendungen, das eine Oberfläche mit einer überlegenen
Antikoagulationseigenschaft für Blut aufweist.
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Es ist wünschenswert, dass ein medizinisches Instrument wie ein künstliches
Organ, ein Blutbeutel, ein intravenöser Katheter, oder eine extrakorporäre
Kreislaufinstallation für einen künstlichen Dialysator oder eine künstliche Lunge
eine hohe Biokompatibilität aufweisen, insbesondere eine hohe
Blutkompatibilität (Antikoagulationseigenschaft für Blut).
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Ein medizinisches Instrument wurde häufig aus einem Polyolefinharz wie einem
Polypropylen oder einem Polyethylen hergestellt, beispielsweise wegen dessen
hoher mechanischen Festigkeit und Formbarkeit. Noch genauer werden ein
Polyethylen und ein Polypropylen bei der Herstellung eines medizinischen
Instruments zum Einmalgebrauch, wie einer Spritze, eines Beutels oder eines
Schlauches verwendet. (Siehe beispielsweise die Druckschrift JP 06319784 A
(TERUMO CORP) = database WPI Section Ch Woche 9506, Derwent
publications abstract XP 002065799).
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Die Druckschrift JP 62-233165 A = database WPI Section Ch Woche 8746,
Derwent publications Itd, abstract XP 002065800 offenbart einen medizinischen
Thrombus verhindernden Kreislauf mit einer aus einem besonderen Polyamid
hergestellten Oberfläche.
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JP 03 281 647 A (TERUMO CORP) = database WPI Section Ch Woche 9205,
Derwent publications Itd, abstract XP 002065801 offenbart eine strahlungsfeste
Polypropylenzusammensetzung für ein medizinisches Instrument, die hohe
Schlagfestigkeit nach Bestrahlung, eine hohe Klarheit und gute Verarbeitbarkeit
bei Verformung mit hoher Geschwindigkeit zeigt.
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Die Druckschrift EP-A-0703253 (JAPAN RESEARCH DEVELOPMENT CORP)
ist eine zwischenzeitliche Druckschrift mit einem Veröffentlichungsdatum vom
27. März 1996, die ein Olefin-Blockcopolymer und ein Verfahren zur Herstellung
desselben offenbart. Das beschriebene Material kann eine aus harten
Segmenten (kristallinen Gebieten) und weichen Segmenten (amorphen
Gebieten) gebildete Mikrobezirksstruktur aufweisen, es wird aber keine
Information geboten, wie die Mikrobezirksstruktur zu steuern ist, im Gegensatz
zu der wie in den Ansprüchen definierten vorliegenden Erfindung.
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Um einem aus einem solchen Polyolefinharz hergestellten medizinischen
Instrument Biokompatibilität zu verleihen, wurde auf derjenigen Oberfläche des
medizinischen Instrumentes, die mit Blut in Kontakt kommt, chemische
Oberflächenbehandlung durchgeführt. Eine solche chemische
Oberflächenbehandlung schließt typischerweise die Befestigung eines Mittels
gegen Thromben wie Heparin auf der mit Blut in Kontakt kommenden
Oberfläche ein. Jedoch muss diese Behandlung an jedem medizinischen
Instrument durchgeführt werden und ist arbeitsaufwändig. Außerdem ist die
antithrombotische Wirkung nicht ausreichend, und kann in Folge des
Abblätterns des Mittels gegen Thromben von der Oberfläche erniedrigt werden.
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Demgemäss ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein biokompatibles
polymeres Material bereitzustellen, das eine praktisch überlegene
Biokompatibilität, insbesondere Blutkompatibilität (Antikoagulationseigenschaft)
hat, ohne dass es einer chemischen Oberflächenbehandlung unterworfen wird,
und das zur Verwendung bei verschiedenen medizinischen Instrumenten
geeignet ist.
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Ein anderes Ziel der Erfindung ist, ein aus einem solchen biokompatiblen
Material hergestelltes medizinisches Instrument bereitzustellen.
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Diese und andere Ziele, die aus der folgenden ausführlichen Beschreibung
ersichtlich werden, wurden gemäß der vorliegenden Erfindung durch ein
biokompatibles Material, wie in Anspruch 1 definiert, erreicht.
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Ferner wird gemäß der vorliegenden Erfindung ein medizinisches Instrument
mit einem Abschnitt, der mit Blut in Kontakt kommt, bereitgestellt, wobei der mit
Blut in Kontakt kommende Abschnitt aus dem biokompatiblen Material der
Erfindung hergestellt ist.
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Diese Erfindung kann noch vollständiger aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung verstanden werden, wenn diese in Verbindung mit den
begleitenden Zeichnungen gesetzt wird, in denen:
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Fig. 1 eine extrakorporäre Blutkreislaufinstallation zeigt, die ein Beispiel eines
medizinischen Instrumentes gemäß der Erfindung ist;
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Fig. 2 einen Blutbeutel zeigt, der ein anderes Beispiel eines medizinischen
Instrumentes gemäß der vorliegenden Erfindung ist; und
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Fig. 3 zeigt einen intravenösen Katheter, der noch ein anderes Beispiel eines
medizinischen Instrumentes gemäß der vorliegenden Erfindung ist.
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Im Allgemeinen werden Plasmaproteine, wie Albumin und Fibrinogen, an der
Oberfläche eines Materials, das mit Blut in Kontakt kommt, adsorbiert, und
diese Proteine verändern sich wegen der Adsorption in ihrer Sekundärstruktur.
Die Veränderung der Sekundärstruktur beschleunigt weitere Adsorption der
Plasmaproteine, was zur Bildung mehrfacher Adsorptionsschichten von Protein
führt. Die mehrfachen Adsorptionsschichten von Protein aktivieren die
Blutplättchen, die mit den Proteinschichten in Kontakt kommen, wodurch letzten
Endes das Blut koaguliert wird.
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Die vorliegenden Erfinder haben Untersuchungen an Materialien durchgeführt,
die die mehrfache Adsorption von Plasmaproteinen unterdrücken können,
wodurch die Aktivierung der Blutplättchen verhindert wird. Als ein Ergebnis
haben die vorliegenden Erfinder gefunden, dass die erwünschten Ziele durch
Verwendung eines besonderen Polymers und dadurch, dass der
Oberflächenbereich des Polymers zu einer kristallinen Mikrophasen-
Trennstruktur gemacht wird, erreicht werden können.
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Das biokompatible Material der Erfindung wird aus einem polymeren Material
mit sich wiederholenden Grundeinheiten hergestellt, die aus mindestens einem
Monomer, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Olefinmonomeren mit 2
bis 10 Kohlenstoffatomen und Dienmonomeren mit 4 bis 15 Kohlenstoffatomen,
abgeleitet sind. Das polymere Material schließt ein Homopolymer und ein
Copolymer ein, und das Copolymer schließt statistische und Blockcopolymere
ein. Diese Polymere können allein oder in Kombination von zweien oder
mehreren davon verwendet werden.
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Besondere Beispiele des Homopolymers schließen ein Ethylen-Homopolymer,
ein Propylen-Homopolymer und ein Buten-1-Homopolymer ein. Besondere
Beispiele des Copolymers schließen ein Ethylen-Propylen-Copolymer, ein
Ethylen-Propylen-Buten-1-Copolymer, ein Ethylen-Hexen-1-Copolymer, ein
Ethylen-Octen-1-Copolymer, ein Ethylen-Buten-1-Hexen-1-Copolymer, ein
Ethylen-Buten-1-Octen-1-Copolymer, ein Ethylen-Hexen-1-Octen-1-Copolymer
und ein Ethylen-Buten-1-Hexen-1-Octen-1-Copolymer ein. Von diesen
Polymeren sind ein Ethylen-Homopolymer, ein Propylen-Homopolymer, ein
Ethylen-Propylen-Copolymer und ein Ethylen-Propylen-Buten-1-Copolymer am
bevorzugtesten. Insbesondere wenn ein geformtes Produkt mit einer hohen
Stoßfestigkeit, einer hohen Biegsamkeit und einer hohen Durchsichtigkeit
gewünscht wird, werden in bevorzugter Weise ein Ethylen-Propylen-Copolymer
und ein Ethylen-Propylen-Buten-1-Copolymer verwendet.
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Die oben beschriebenen Polymere können mit jedem nach dem Stand der
Technik wohlbekannten geeigneten Verfahren hergestellt werden. Zum Beispiel
können das vorbestimmte Monomer oder die Monomeren in der Gegenwart
eines Polymerisationskatalysators polymerisiert werden, der eine Kombination
eines Katalysators aus einer Übergangsmetallverbindung, wie Titantetrachlorid,
mit einem Cokatalysator, umfassend eine organometallische Verbindung, wie
eine Organoaluminiumverbindung, umfasst.
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Allgemein können polymere Materialien unter dem Gesichtspunkt der
molekularen räumlichen Struktur in isotaktische, syndiotaktische und ataktische
räumliche Strukturen eingeteilt werden. Isotaktische und syndiotaktische
Polymere kristallisieren verhältnismäßig leicht, während ataktische Polymere
schwer zu kristallisieren sind. In der vorliegenden Erfindung wird die
Mikrophasen-Trennstruktur, die aus kristallinen und amorphen Phasen besteht,
in der Oberfläche des polymeren Materials gebildet. Um eine solche
Mikrophasen-Trennstruktur in verlässlicher Weise zu realisieren, werden in
bevorzugter Weise Polymere verwendet, die ataktische Teile enthalten. Der
Gehalt an solchen ataktischen Abschnitten kann durch die Taktizität
ausgedrückt werden. Je höher die Taktizität ist, desto kleiner ist der Gehalt an
ataktischen Abschnitten. In der vorliegenden Erfindung wird die Taktizität durch
den Prozentsatz in Gewicht des Extraktionsrückstandes wiedergegeben, der
nach sechs Stunden langer Extraktion eines Stücks eines Polymers mit einem
ausreichend großen Volumen siedenden Heptans in einem Soxleth-Extraktor
zurückbleibt.
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Das in der Erfindung verwendete Polymer hat vorzugsweise eine Taktizität, die
einem Heptan-Extraktionsrückstand von 40 bis 99 Gew.-% entspricht, noch
bevorzugter etwa 70 bis 99 Gew.-%, am bevorzugtesten etwa 80 bis 99 Gew.-
%. Um das Polymer mit dieser Taktizität zu synthetisieren, wird vorzugsweise
von den in den US-Patenten 4 550 144 und 4 499 247 offenbarten Verfahren
Gebrauch gemacht. Die Taktizität ist in tiefgehender Weise mit dem
Kristallinitätsgrad verbunden und ist dem Kristallinitätsgrad beinahe
proportional.
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Das aus den oben erwähnten Polymeren gemäß der Erfindung hergestellte
biokompatible Material hat zumindest in seinem Oberflächenbereich eine aus
kristallinen und amorphen Phasen zusammengesetzte Mikrophasen-
Trennstruktur. Der Oberflächenbereich hat einen Kristallinitätsgrad von etwa 40
bis 70%. Wenn der Kristallinitätsgrad an der Oberfläche in diesen Bereich fällt,
können die kristalline Phase und die amorphe Phase in einem passenden
Gleichgewicht vorliegen, wodurch sie eine höhere Blutkompatibilität
(Antikoagulationseigenschaft für Blut) bereitstellt. Der Kristallinitätsgrad auf der
Oberfläche beträgt am bevorzugtesten 50 bis 60%.
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In der vorliegenden Erfindung wird der Kristallinitätsgrad an der Oberfläche
gemäß dem in J. Appl. Polym. Sci., 2, 166 (1959) beschriebenen Verfahren
erhalten, indem die Extinktionen bei 917 cm&supmin;¹, 972 cm&supmin;¹, und 997 cm&supmin;¹ mit dem
ATR-Verfahren unter Verwendung des von JASCO Co., LTD. erhältlichen
Fourier-Transform Infrarotspektrophotometers (FT-IR) VALOR III gemessen
wurden und die erhaltenen Werte in die folgende Gleichung eingesetzt wurden:
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worin A&sub9;&sub9;&sub7; die Absorption bei 997 cm&supmin;¹, A&sub9;&sub7;&sub2; die Absorption bei 972 cm&supmin;¹ und
A&sub9;&sub1;&sub7; die Absorption bei 917 cm&supmin;¹ ist. Mit dem ATR-Verfahren kann die
Kristallinität bis in eine Tiefe von ungefähr 2 um von der Oberfläche aus
gemessen werden.
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In der vorliegenden Erfindung kann die Mikrophasen-Trennstruktur entweder
von lamellarer Struktur oder von See-und-Insel-Struktur sein. Die See-und-
Insel-Struktur kann entweder diejenige sein, in der die kristalline Phase die
See und die amorphe Phase die Inseln bildet, oder diejenige, in der die
amorphe Phase die See und die kristalline Phase die Inseln bildet. Gewöhnlich
bildet die kristalline Phase die Inseln sphärischer Form, während die amorphe
Phase die See bildet. Die lange Periode in der wiederholten Dicke, das heißt
der durchschnittliche Abstand der kristallinen Lamelle, einer solchen
Mikrophasen-Trennstruktur beträgt 8 bis 20 nm. Wenn die lange Periode in
diesen Bereich fällt, kann das Material der Erfindung wirkungsvoller die
Adhäsion der Plasmaproteine daran unterdrücken. Die lange Periode beträgt
am bevorzugtesten 9 bis 18 nm.
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In der vorliegenden Erfindung wird die lange Periode in der wiederholten Dicke
der Mikrophasen-Trennstruktur erhalten, indem Röntgenbeugungspeaks
innerhalb 2 = 0 - 2 mit dem Kleinwinkel-Röntgenstreuungsverfahren unter
Entfernung der Streuung durch Luft gemessen werden, unter Verwendung des
von JOEL, LTD., Japan erhältlichen Röntgenbeugungsgerätes JEOL JDX-
8200T und indem mit dem Verfahren der elastischen Zentren gemäß der
Bragg'schen Formel gerechnet wird.
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Ferner beträgt die Kristallitdicke der Mikrophasen-Trennstruktur der Erfindung 4
bis 14 nm. Wenn die Dicke der kristallinen Phase innerhalb dieses Bereichs
liegt, kann das Material der Erfindung wirkungsvoller die Adhäsion der
Plasmaproteine daran unterdrücken. Die Dicke der kristallinen Phase beträgt
am bevorzugtesten 10 bis 12 nm.
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In der vorliegenden Erfindung wird die Kristallitdicke als das Produkt der
vorerwähnten langen Periode und des Kristallinitätsgrads des gesamten
biokompatiblen Materials (Volumenkristallinität) berechnet. Der
Volumenkristallinitätsgrad des biomedizinischen Materials wird gemäß dem in J.
Appl, Polym. Sci., 2, 166 (1959) beschriebenen Verfahren erhalten, indem die
Absorptionen bei 917 cm&supmin;¹, 972 cm&supmin;¹, und 997 cm&supmin;¹ mit dem KBr-Verfahren
unter Verwendung des von JASCO Co., LTD. erhältlichen Fourier-Transform
Infrarotspektrophotometers (FT-IR) VALOR III gemessen wurden und die
erhaltenen Werte in die folgende Gleichung eingesetzt wurden:
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worin A&sub9;&sub9;&sub7; die Absorption bei 997 cm&supmin;¹, A&sub9;&sub7;&sub2; die Absorption bei 972 cm&supmin;¹ und
A&sub9;&sub1;&sub7; die Absorption bei 917 cm&supmin;¹ ist.
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Das biokompatible Material der Erfindung kann in der Form von beispielsweise
Folie, Film, Schlauch oder geformter Gegenstand durch Formpressen,
Spritzgussverfahren, Blasformen, Aufblähformen, Breitschlitzdüsenformen,
Kalanderformen, Profilextrusionsformen, Vakuumkalibrieren oder dergleichen
Formungsmethoden erhalten werden. Die oben beschriebene kristalline
Struktur der Oberfläche hängt von verschiedenen Bedingungen der Formung
ab. Zum Beispiel werden geformte Gegenstände mit unterschiedlichen
Kristallinitäten der Oberfläche sogar ausgehend von den gleichen
Polymerenerhalten, wenn die Abkühlgeschwindigkeiten für die geschmolzenen Polymere
verschieden sind. Je höher die Abkühlgeschwindigkeiten, desto geringer ist die
Kristallinität der Oberfläche.
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Noch speziellere Verfahren zur Herstellung des biokompatiblen Materials mit
der wie oben in der Erfindung definierten kristallinen Struktur der Oberfläche
sind wie folgt.
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(1) Formpressen: ein Propylen-Homopolymer mit einer Taktizität, die einem
Heptan-Extraktionsrückstand von 85 bis 98 Gew.-% entspricht und einer
Schmelztemperatur von 160 bis 165ºC, ein Ethylen-Propylen-Copolymer mit
einem Ethylengehalt von 0,5 bis 8 Gew.-% und einer Schmelztemperatur von
155 bis 120ºC, oder ein Ethylen-Propylen-Buten-1-Copolymer mit einem
Ethylengehalt von 0,5 bis 8 Gew.-%, einem Gehalt an Buten-1 von 0,5 bis 8
Gew.-% und einer Schmelztemperatur von 155 bis 120ºC wird bei 180 bis
250ºC 2 bis 10 Minuten lang geschmolzen, und pressgeformt, während es 2 bis
10 Minuten lang bei 130 bis 20ºC abgekühlt wird, um ein biokompatibles
Material der Erfindung in der Form einer Folie oder eines Films mit einer Dicke
von 0,05 bis 5 mm zu erhalten.
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(2) Spritzgussverfahren: ein Propylen-Homopolymer mit einer Taktizität, die
einem Heptan-Extraktionsrückstand von 85 bis 98 Gew.-% entspricht und einer
Schmelztemperatur von 160 bis 165ºC, ein Ethylen-Propylen-Copolymer mit
einem Ethylengehalt von 0,5 bis 8 Gew.-% und einer Schmelztemperatur von
155 bis 120ºC, oder ein Ethylen-Propylen-Buten-1-Copolymer mit einem
Ethylengehalt von 0,5 bis 8 Gew.-%, einem Gehalt an Buten-1 von 0,5 bis 8
Gew.-% und einer Schmelztemperatur von 155 bis 120ºC wird bei einer
Zylindertemperatur von 180 bis 300ºC geschmolzen, in eine Form gespritzt und
bei einer Temperatur der Formkühlungsflüssigkeit von 130 bis 30ºC 2 bis 10
Minuten lang gekühlt, um ein biokompatibles Material der Erfindung in der Form
eines Gegenstandes mit einer Dicke von 0,05 bis 5 mm zu erhalten.
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(3) Blasformen: ein Propylen-Homopolymer mit einer Taktizität, die einem
Heptan-Extraktionsrückstand von 85 bis 98 Gew.-% entspricht und einer
Schmelztemperatur von 160 bis 165ºC, ein Ethylen-Propylen-Copolymer mit
einem Ethylengehalt von 0,5 bis 8 Gew.-% und einer Schmelztemperatur von
155 bis 120ºC, oder ein Ethylen-Propylen-Buten-1-Copolymer mit einem
Ethylengehalt von 0,5 bis 8 Gew.-%, einem Gehalt an Buten-1 von 0,5 bis 8
Gew.-% und einer Schmelztemperatur von 155 bis 120ºC wird in einem
Extruder bei einer Zylindertemperatur von 180 bis 300ºC geschmolzen, in
Richtung einer Form extrudiert und bei einer Temperatur der
Formkühlungsflüssigkeit von 130 bis 30ºC und einer Temperatur der Blasluft
von 5 bis 40ºC 0,5 bis 10 Minuten lang gekühlt, um ein biokompatibles Material
der Erfindung in der Form eines hohlen Gegenstandes (Schlauches) mit einer
Dicke von 0,5 bis 3 mm zu erhalten.
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(4) Aufblähformen: ein Propylen-Homopolymer mit einer Taktizität, die einem
Heptan-Extraktionsrückstand von 88 bis 90 Gew.-% entspricht und einer
Schmelztemperatur von 160 bis 165ºC, ein Ethylen-Propylen-Copolymer mit
einem Ethylengehalt von 0,5 bis 8 Gew.-% und einer Schmelztemperatur von
155 bis 120ºC, oder ein Ethylen-Propylen-Buten-1-Copolymer mit einem
Ethylengehalt von 0,5 bis 8 Gew.-%, einem Gehalt an Buten-1 von 0,5 bis 8
Gew.-% und einer Schmelztemperatur von 155 bis 120ºC wird in einem
Extruder bei einer Zylindertemperatur von 180 bis 300ºC geschmolzen, als ein
schlauchförmiger Körper extrudiert und bei einer Temperatur der Blasluft von 5
bis 40ºC gekühlt, um ein biokompatibles Material der Erfindung in der Form
eines schlauchförmigen Films mit einer Dicke von 0,01 bis 0,5 mm zu erhalten.
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(5) Vakuumkalibirieren: ein Propylen-Homopolymer mit einer Taktizität, die
einem Heptan-Extraktionsrückstand von 80 bis 99 Gew.-% entspricht und einer
Schmelztemperatur von 160 bis 165ºC, ein Ethylen-Propylen-Copolymer mit
einem Ethylengehalt von 0,5 bis 8 Gew.-% und einer Schmelztemperatur von
155 bis 120ºC, oder ein Ethylen-Propylen-Buten-1-Copolymer mit einem
Ethylengehalt von 0,5 bis 8 Gew.-%, einem Gehalt an Buten-1 von 0,5 bis 8
Gew.-% und einer Schmelztemperatur von 155 bis 120ºC wird in einem
Extruder bei einer Zylindertemperatur von 180 bis 300ºC geschmolzen, mittels
eines Formwerkzeugs für einen Schlauch zu einem Schlauch extrudiert und in
einer Kühlmanschette bei einer Temperatur von 5 bis 90ºC kalibriert, während
der Druck innerhalb der Kühlmanschette verringert wird, um ein biokompatibles
Material der Erfindung in der Form eines Schlauchs mit einer Dicke von 0,3 bis
3 mm zu erzeugen.
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(6) Breitschlitzdüsenformen: ein Propylen-Homopolymer mit einer Taktizität, die
einem Heptan-Extraktionsrückstand von 88 bis 90 Gew.-% entspricht und einer
Schmelztemperatur von 160 bis 165ºC, ein Ethylen-Propylen-Copolymer mit
einem Ethylengehalt von 0,5 bis 8 Gew.-% und einer Schmelztemperatur von
155 bis 120ºC, oder ein Ethylen-Propylen-Buten-1-Copolymer mit einem
Ethylengehalt von 0,5 bis 8 Gew.-%, einem Gehalt an Buten-1 von 0,5 bis 8
Gew.-% und einer Schmelztemperatur von 155 bis 120ºC wird in einem
Extruder bei einer Zylindertemperatur von 180 bis 300ºC geschmolzen und aus
einem Schlitz extrudiert, und mit wassergekühlten Kühlwalzen bei einer
Temperatur von 5 bis 90ºC gekühlt, um ein biokompatibles Material der
Erfindung in der Form eines Films oder einer Folie mit einer Dicke von 0,01 bis
3 mm zu erhalten.
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Das auf diese Weise geformte biokompatible Material der Erfindung ist
ausreichend stabil und die Blutkompatibilität wird über einen Temperaturbereich
von -20 bis 80ºC nicht erniedrigt, und es kann daher bei der
Umgebungstemperatur, bei der das Material verwendet wird, verwendet
werden, beispielsweise bei -10 bis 40ºC.
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Bei dem Formgebungsverfahren kann ein Antioxidationsmittel, wie
tetrakis[methylen(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat)]-Methan, und ein
Fänger von Überresten (zum Beispiel Chlor) der bei der Synthese des
polymeren Materials verwendeten Katalysatoren, wie Hydrotalkit
(Mg4,5Al&sub2;(OH)&sub1;&sub8;CO&sub8; · 3,5H&sub2;O) dem polymeren Material zugesetzt werden.
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Das biokompatible Material der Erfindung hat die spezifizierte
Mikrophasentrennungsstruktur an der Oberfläche wie oben beschrieben, und
deshalb wird die mehrfache Adsorption von Plasmaproteinen an der Oberfläche
unterdrückt, wodurch die Aktivierung der Blutplättchen vermieden wird, um die
Koagulation von Blut zu verhindern. Wenn demgemäss ein medizinisches
Instrument mit mindestens einem Teil der Oberfläche, der bei der Verwendung
mit Blut in Kontakt kommt, durch Verwendung des biokompatiblen Materials der
Erfindung so hergestellt wird, dass die mit Blut in Kontakt kommende
Oberfläche des Instruments von der Oberfläche mit Mikrophasen-
Trennungsstruktur des biokompatiblen Materials bereitgestellt wird, kann ein
medizinisches Instrument mit hoher Biokompatibilität (Blutkompatibilität)
erhalten werden. Solche medizinischen Instrumente schließen diejenigen ein,
die mit Blut in Kontakt kommen, diejenigen die in einem Blutgefäß verweilen
und diejenigen, die in einer Körperhöhlung verweilen, und noch genauer
künstliche Organe wie künstliche Blutgefäße, extrakorporäre
Kreislaufinstallationen für künstliche Dialysatoren und Lungen, Katheter wie
PTCA-Katheter und intravenöse Katheter, Blutbeutel und Blutapplikationssets
zur Applikation von Blutzubereitungen.
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Fig. 1 zeigt eine durch Verwendung des biokompatiblen Materials der
Erfindung hergestellte extrakorporäre Kreislaufinstallation 10 für Blut. Ein
künstlicher Dialysator 11 ist in die Installation 10 eingebracht. In dem Dialysator
11 ist eine große Anzahl von Blut-Dialyseschläuchen (nicht gezeigt)
untergebracht. Blut, das in den Dialysator 11 an einer Bluteinlassöffnung 12
eintritt, fließt innerhalb jedes Schlauchs und fließt an einer Blutauslassöffnung
13 aus. Das Blut wird mit einer Dialysierflüssigkeit dialysiert, die an der
Einlassöffnung für die Dialysierflüssigkeit 14 eingetreten ist und außerhalb
jedes Dialysierschlauches fließt, während das Blut das Innere jedes
Dialysierschlauches durchläuft. Die Dialysierflüssigkeit fließt durch eine
Auslassöffnung für Dialysierflüssigkeit 15 aus. Mit der Bluteinlassöffnung 12 ist
ein Blutschlauch 16 verbunden, der wiederum über ein Verbindungsstück 21 mit
einem Blutschlauch 17 verbunden ist. Der Blutschlauch 17 ist über
Verbindungsstück 22 mit dem Blutschlauch 18 verbunden. Der Blutschlauch 18
ist über ein Verbindungsstück 23 mit dem Blutschlauch 19 verbunden. Der
Blutschlauch 19 ist über ein Verbindungsstück 25 mit dem Blutschlauch 20
verbunden. Der Blutschlauch 17 wird von einer Pumpe P gequetscht, um die
Blutdurchflussgeschwindigkeit zu steuern. Mit dem Verbindungsstück 23 ist ein
Schlauch 24 verbunden, durch den ein Medikament, wie ein Blutantikoagulans
appliziert werden kann. An dem spitzen Ende des Schlauches 20 ist ein
Ansatzstück 26 zum Befestigen einer Nadel (nicht gezeigt) angebracht, die in
ein Blutgefäß des Individuums gestochen wird, um das zu dialysierende Blut zu
dem Dialysierschlauchsystem zu senden.
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Mit der Auslassöffnung für Blut 13 ist ein Schlauch für dialysiertes Blut 27
verbunden, der mit einer Kammer für dialysiertes Blut 31 durch einen kleineren
in die Kammer 31 eingesetzten Schlauch 28 verbunden ist. Die mit einem
Druckaufspürgerät (nicht gezeigt) zu verbindenden Schläuche 33 und 34
werden mit dem oberen Endteil der Kammer 31 verbunden. Das dialysierte Blut,
das in der Kammer 31 aus dem Schlauch 28 herausfließt, läuft durch ein in der
Kammer 31 bereitgestelltes Blutfilter 32, und wird endlich dem Individuum durch
einen Schlauch für dialysiertes Blut 29 und einen mit dem Schlauch 29 über ein
Verbindungsstück 35 verbundenen Schlauch für dialysiertes Blut 30 zurück
gegeben. An dem spitzen Ende des Schlauches 30 ist ein Ansatzstück 36 zum
Befestigen einer Nadel (nicht gezeigt) angebracht, die in ein Blutgefäß des
Individuums gestochen wird, um das dialysierte Blut des Individuums zurück zu
geben.
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In der vorstehend beschriebenen Kreislaufinstallation für Blut können die
Schläuche 16 bis 20 und die Schläuche 27 bis 30, ebenso wie die Blutkammer
31 aus dem biokompatiblem Material der vorliegenden Erfindung hergestellt
werden. Statt des Dialysators 11 kann eine künstliche Lunge verwendet
werden.
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Fig. 2 zeigt ein System für Blutbeutel 40. Das System für Blutbeutel 40 hat
einen Blutbeutelkörper 41, dessen Randteil hitzeverschweißt ist. Ein Schlauch
zur Blutapplikation 43 steht mit dem Inneren des Blutbeutelkörpers 41 in
Verbindung. Eine Einstichnadel zur Einführung in das Blutgefäß ist mit dem
spitzen Ende des Schlauchs 43 durch ein Anschlussstück 47 verbunden. Die
Blutablassöffnungen 44 und 45 stehen mit dem inneren des Blutbeutelkörpens
41 in Verbindung. Mit Ausnahme der Einstichnadel 46 und des Anschlussstücks
47 können der Beutelkörper 41, der Schlauch 43 und die Öffnungen 44 und 45
aus dem biokompatiblem Material der vorliegenden Erfindung hergestellt
werden.
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Fig. 3 zeigt ein intravenöses Kathetergerät 50. Das gezeigte Gerät ist eine
Kombination einer Kanüle 51 zur Einführung in ein Blutgefäß, die an einem
Anschlussstück 52 angebracht ist, mit einem Katheter zum Verweilen in dem
Blutgefäß, der an einem Anschlussstück 54 angebracht ist. Die Kanüle 51 wird
durch den in dem Blutgefäß verweilenden Katheter in das Blutgefäß
eingestochen, so dass sie leicht aus dem distalen Ende des Katheters 53
hervorragt. In dem beschriebenen Kathetergerät 50 kann der Katheter 53 aus
dem biokompatiblen Material der vorliegenden Erfindung hergestellt werden.
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Die vorliegende Erfindung wird nun mittels Beispielen, die folgen, beschrieben.
Herstellung von Polymerpellets
Zubereitung A
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100 Gewichtsteilen eines Propylen-Homopolymers mit einer
Schmelzflussgeschwindigkeit (230ºC-21,18N) von 8 g/10 Min., einer
Schmelztemperatur von 165ºC und einer Taktizität, die einem Heptan-
Extraktionsrückstand von etwa 97 Gew.-% entsprach, wurden 0,1 Gewichtsteile
tetrakis[methylen(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat)]-Methan zugesetzt,
und 0,05 Gewichtsteile Hydrotalcit wurden zugesetzt und in einem Henschel-
Mischer gleichmäßig gemischt. Die entstandene Mischung wurde in einen
Extruder verbracht und bei einer Temperatur von 220ºC geschmolzen und
geknetet. Das Material wurde extrudiert, und das Extrudat wurde unmittelbar
darauf mit einem mit hoher Geschwindigkeit rotierenden Schneidegerät
geschnitten, um Polypropylen-Pellets herzustellen. Diese Pellets wurden PP1
genannt.
Zubereitung B
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Polymerpellets wurden auf dieselbe Weise wie in Zubereitung A hergestellt,
außer dass ein Ethylen-Propylen-Copolymer mit einer
Schmelzflussgeschwindigkeit (230ºC-21,18N) von 8 g/10 Min., einer
Schmelztemperatur von 160ºC, einer Taktizität, die einem Heptan-
Extraktionsrückstand von etwa 94 Gew.-% entsprach, und einem Ethylengehalt
von 0,3 Gew.-% als ein Ausgangspolymer verwendet wurde. Diese Pellets
wurden PP2-Pellets genannt.
Zubereitung C
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Polymerpellets wurden auf dieselbe Weise wie in Zubereitung A hergestellt,
außer dass ein Ethylen-Propylen-Copolymer mit einer
Schmelzflussgeschwindigkeit (230ºC-21,18N) von 8 g/10 Min., einer
Schmelztemperatur von 143ºC, einer Taktizität, die einem Heptan-
Extraktionsrückstand von etwa 94 Gew.-% entsprach, und einem Ethylengehalt
von 2,5 Gew.-% als ein Ausgangspolymer verwendet wurde. Diese Pellets
wurden PP3-Pellets genannt.
Zubereitung D
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Polymerpellets wurden auf dieselbe Weise wie in Zubereitung A hergestellt,
außer dass ein Ethylen-Propylen-Buten-1-Copolymer mit einer
Schmelzflussgeschwindigkeit (230ºC-21,18N) von 8 g/10 Min., einer
Schmelztemperatur von 135ºC, einer Taktizität, die einem Heptan-
Extraktionsrückstand von etwa 60 Gew.-% entsprach, einem Ethylengehalt von
3,0 Gew.-% und einem Buten-1-Gehalt von 1,5 Gew.-% als ein
Ausgangspolymer verwendet wurde. Diese Pellets wurden PP4-Pellets
genannt.
Zubereitung E
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Polymerpellets wurden auf dieselbe Weise wie in Zubereitung A hergestellt,
außer dass ein Ethylen-Propylen-Buten-1-Copolymer mit einer
Schmelzflussgeschwindigkeit (230ºC-21,18N) von 5 g/10 Min., einer
Schmelztemperatur von 130ºC, einer Taktizität, die einem Heptan-
Extraktionsrückstand von etwa 55 Gew.-% entsprach, einem Ethylengehalt von
3,5 Gew.-% und einem Buten-1-Gehalt von 2,5 Gew.-% als ein
Ausgangspolymer verwendet wurde. Diese Pellets wurden PP5-Pellets
genannt.
Zubereitung F
-
Polymerpellets wurden auf dieselbe Weise wie in Zubereitung A hergestellt,
außer dass ein Ethylen-Propylen-Buten-1-Copolymer mit einer
Schmelzflussgeschwindigkeit (230ºC-21,18N) von 5 g/10 Min., einer
Schmelztemperatur von 128ºC, einer Taktizität, die einem Heptan-
Extraktionsrückstand von etwa 50 Gew.-% entsprach, einem Ethylengehalt von
4,5 Gew.-% und einem Buten-1-Gehalt von 2,5 Gew.-% als ein
Ausgangspolymer verwendet wurde. Diese Pellets wurden PP6-Pellets
genannt.
Zubereitung G
-
Polymerpellets wurden auf dieselbe Weise wie in Zubereitung A hergestellt,
außer dass ein Ethylen-Propylen-Copolymer mit einer
Schmelzflussgeschwindigkeit (230ºC-21,18N) von 2 g/10 Min., einer
Schmelztemperatur von 138ºC, einer Taktizität, die einem Heptan-
Extraktionsrückstand von etwa 70 Gew.-% entsprach, und einem Ethylengehalt
von 3,5 Gew.-% als ein Ausgangspolymer verwendet wurde. Diese Pellets
wurden PP7-Pellets genannt.
Zubereitung H
-
Polymerpellets wurden auf dieselbe Weise wie in Zubereitung A hergestellt,
außer dass ein Propylen-Homopolymer mit einer Schmelzflussgeschwindigkeit
(230ºC-21,18N) von 2 g/10 Min., einer Schmelztemperatur von 165ºC und einer
Taktizität, die einem Heptan-Extraktionsrückstand von etwa 97 Gew.-%
entsprach, als ein Ausgangspolymer verwendet wurde. Diese Pellets wurden
PP8-Pellets genannt.
Zubereitung I
-
Polymerpellets wurden auf dieselbe Weise wie in Zubereitung A hergestellt,
außer dass ein Ethylen-Propylen-Copolymer mit einer
Schmelzflussgeschwindigkeit (230ºC-21,18N) von 2 g/10 Min., einer
Schmelztemperatur von 143ºC, einer Taktizität, die einem Heptan-
Extraktionsrückstand von etwa 70 Gew.-% entsprach, und einem Ethylengehalt
von 2,5 Gew.-% als ein Ausgangspolymer verwendet wurde. Diese Pellets
wurden PP9-Pellets genannt.
Zubereitung J
-
Polymerpellets wurden auf dieselbe Weise wie in Zubereitung A hergestellt,
außer dass ein Ethylen-Propylen-Buten-1-Copolymer mit einer
Schmelzflussgeschwindigkeit (230ºC-21,18N) von 2 g/10 Min., einer
Schmelztemperatur von 135ºC, einer Taktizität, die einem Heptan-
Extraktionsrückstand von etwa 65 Gew.-% entsprach, einem Ethylengehalt von
3,0 Gew.-% und einem Buten-1-Gehalt von 1,5 Gew.-% als ein
Ausgangspolymer verwendet wurde. Diese Pellets wurden PP10-Pellets
genannt.
Zubereitung K
-
Polymerpellets wurden auf dieselbe Weise wie in Zubereitung A hergestellt,
außer dass ein Ethylen-Propylen-Buten-1-Copolymer mit einer
Schmelzflussgeschwindigkeit (230ºC-21,18N) von 2 g/10 Min., einer
Schmelztemperatur von 128ºC, einer Taktizität, die einem Heptan-
Extraktionsrückstand von etwa 55 Gew.-% entsprach, einem Ethylengehalt von
4,5 Gew.-% und einem Buten-1-Gehalt von 2,5 Gew.-% als ein
Ausgangspolymer verwendet wurde. Diese Pellets wurden PP11-Pellets
genannt.
Herstellung biokompatibler Materialien
Beispiel 1
-
Ein biokompatibles Material in der Form einer Folie mit einer Dicke von 0,5 mm
wurde unter Verwendung der in der Zubereitung A erhaltenen PP1 Pellets
hergestellt, mit dem Spritzgussverfahren unter den Verformungsbedingungen
derart, dass die Schmelztemperatur 200ºC war, die Schmelzzeit 3 Minuten war,
die Kühltemperatur 50ºC war und die Abkühlzeit 3 Minuten war.
Beispiele 2-12
-
Folien mit einer Dicke von 0,5 mm wurden in der gleichen Weise hergestellt wie
in Beispiel 1, außer dass die verwendeten Pellets und die Temperatur und die
Zeit der Kühlung verändert wurden, wie unten in Tabelle 1 angezeigt ist.
Beispiel 13
-
Ein biokompatibles Material in der Form eines hohlen Gegenstandes
(Schlauches) mit einer Dicke von 1 mm wurde unter Verwendung der in der
Zubereitung H erhaltenen PP8 Pellets hergestellt, mit dem Blasformverfahren
unter den Verformungsbedingungen derart, dass die Zylindertemperatur des
Extruders 210ºC war, die Temperatur des Kühlwassers für das Formwerkzeug
25ºC war und die Abkühlzeit 3 Minuten war.
Beispiel 14-17
-
Schläuche mit einer Dicke von 1 mm wurden auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 13 hergestellt, außer dass die verwendeten Pellets, die
Zylindertemperatur und die Temperatur des Kühlwassers für das
Formwerkzeug verändert wurden, wie unten in Tabelle 2 angezeigt ist.
Beispiel 18
-
Ein biokompatibles Material in der Form einer Folie mit einer Dicke von 0,5 mm
wurde unter Verwendung der in der Zubereitung H erhaltenen PP8 Pellets
hergestellt, mit dem Breitschlitzdüsen-Formverfahren unter den
Verformungsbedingungen derart, dass die Zylindertemperatur des Extruders
230ºC und die Walzentemperatur 70ºC war.
Beispiele 19-22
-
Folien mit einer Dicke von 0,5 mm wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel
18 hergestellt, außer dass die verwendeten Pellets, die Zylindertemperatur und
die Walzentemperatur verändert wurden, wie in der nachstehenden Tabelle 3
angezeigt.
Beispiel 23
-
Ein biokompatibles Material in der Form eines hohlen Gegenstandes
(Schlauches) mit einer Dicke von 0,8 mm wurde unter Verwendung der in der
Zubereitung A erhaltenen PP1 Pellets hergestellt, mit dem Spritzgussverfahren
unter den Verformungsbedingungen derart, dass die Zylindertemperatur des
Extruders 230ºC war und die Temperatur des Kühlwassers für das
Formwerkzeug 30ºC war.
Beispiele 24-28
-
Schläuche mit einer Dicke von 0,8 mm wurden auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 23 hergestellt, außer dass die verwendeten Pellets, die
Zylindertemperatur und die Temperatur des Kühlwassers für das
Formwerkzeug verändert wurden, wie in der nachstehenden Tabelle 4
angezeigt ist.
-
Die in den Beispielen 1 bis 28 hergestellten biokompatiblen Materialien wurden
mit den vorher beschriebenen Verfahren bezüglich Kristallinität der Oberfläche,
der Volumenkristallinität, der langen Periode in der wiederholten Dicke der
kristallinen und amorphen Phasen und der Kristallitdicke ausgemessen. Ferner
wurde an diesen biokompatiblen Materialien die Menge der adsorbierten
Plasmaproteine (Albumin und Fibrinogen) und die Konzentration des freien
Ca²&spplus; im Cytoplasma gemessen. Die Ergebnisse werden ebenfalls in den
Tabellen 1 bis 4 gezeigt. Die Messungen der Menge an adsorbiertem
Plasmaprotein und der freien Ca²&spplus;-Konzentration wurden wie folgt
durchgeführt. Test für Adsorption von Plasmaproteinen: 0,072 g Serumalbumin
von Kaninchen (RSA) und 0,0048 g Plasmafibrinogen von Kaninchen (RPF)
wurden jeweils in 0,04 M Phosphatpufferlösungen (0,04 M-PBS) aufgelöst.
Jede der Proteinlösungen wurde in einen Dialysator gegeben, der mit einer
Dialysiermembran mit einem Molekulargewicht der Trennung von 12000-
14000 ausgerüstet war, und bei 0ºC gegen einen Liter 0,04 M-PBS dialysiert.
Der PBS wurde jede Stunde ausgetauscht, und die Dialyse wurde insgesamt 6
Stunden lang durchgeführt. Nach der Dialyse wurde jede Proteinlösung
lyophilisiert.
-
Sodann wurde das lyophilisierte RSA in einem 0,04 M-PBS aufgelöst, um eine
RSA-Lösung mit einer RSA-Konzentration von 0,045 g/dl bereitzustellen.
Andererseits wurde das lyophilisierte RPF in einem 0,04 M-PBS aufgelöst, um
eine RPF-Lösung mit einer RPF-Konzentration von 0,003 g/dl bereitzustellen.
Während 16 ml von jeder der Proteinlösungen bei 37ºC gehalten wurden,
wurde eine Polymerprobe mit einem Flächeninhalt der Oberfläche von etwa 12
cm² eine Stunde lang in jede Lösung eingetaucht, um das Protein zu
adsorbieren. Hierauf wurde die Proteinlösung durch etwa 300 ml 0,04 M-PBS
ersetzt. Dann wurde die Polymerprobe in eine wässrige Lösung von
Natriumdodecylsulfat mit 1 Gew.-% getaucht, um das an der Polymerprobe
adsorbierte Protein abzulösen. Die auf diese Weise erhaltene Proteinlösung
wurde nach 1 Stunde langer Inkubation bei 60ºC mit dem Bicichoninsäure-
Verfahren unter Verwendung des von PIERCE erhältlichen MICRO BCA
PROTEIN ASSAY REAGENT quantitativ hinsichtlich der Menge des Proteins
gemessen. Die quantitative Messung wurde bei einer Wellenlänge von 562 nm
unter Verwendung des von BIO-RAD erhältlichen MICROPLATE READER
MODEL 550 durchgeführt.
-
Die cytoplasmatische freie Calciumkonzentration in Blutplättchen: Blut wurde
aus der Femoralarterie eines mit Nembutal allgemein anaesthesierten
männlichen Kaninchens mit dem herkömmlichen Verfahren gesammelt, so dass
das Verhältnis der 3,8%igen wässrigen Lösung von Natriumcitrat zu dem
gesammelten Blut 1 : 9 (Volumen) wurde. Das gesammelte Blut wurde bei
1000 Upm 15 Minuten lang zentrifugiert, um plättchenreiches Plasma (PRP)
bereitzustellen. 3 ml des PRP wurden bei 1500 Upm 10 Minuten lang
zentrifugiert, um Plättchenpellets zu ergeben, die langsam in 1 ml der
Hank'schen Lösung resuspendiert wurden, um die Konzentration der Plättchen
auf etwa 3 · 10&sup8;/ml einzustellen. Von WAKO PURE CHEMICALS INDUSTRIES,
LTD., Japan, erhältliches FURA 2-AM wurde im Volumenverhältnis von 1 : 10
mit physiologischer Kochsalzlösung gemischt. Diese Mischung, 3 ml, wurden
mit 2 ml der Plättchenlösung gemischt und wurden 45 bis 60 Minuten lang bei
37ºC inkubiert. Die Zentrifugation bei 1200 Upm und die Resuspension der
Plättchen in Hank'scher Lösung wurden zweimal wiederholt, um dass
überschüssige FURA 2-AM zu entfernen, und die Konzentration der Plättchen
wurde zum Schluss auf etwa 3 · 10&sup8;/ml eingestellt. Die mit FURA 2-AM, 2 ml
beladene Plättchensuspension wurde in einen aus der biokompatiblen Folie der
Erfindung hergestellten Mini-Blutbeutel eingeführt. Der Beutel wurde mittels
Aluminiumfolie vor Licht abgeschirmt und wurde unter Schütteln eine Stunde
lang bei 37ºC inkubiert. Ein Milliliter der aus dem Beutel entnommenen
Plättchensuspension wurde in ein mittels Aluminiumfolie vor Licht
abgeschirmtes Spitz-Röhrchen gegeben, es wurden 6 ul einer 2%igen
wässrigen Lösung von Calciumchlorid zugegeben und es wurde 5 Minuten lang
bei 37ºC inkubiert. Sodann wurde die auf diese Weise inkubierte Suspension,
400 ul, in eine mit einem Rührer ausgerüstete Mikroküvette gegeben und wurde
in ein von JASCO CO., LTD., Japan erhältliches Spektrophotofluorimeter CAIF-
110 eingesetzt, und es wurde das Verhältnis (R) der Flureszenzintensität bei
einer Anregungswellenlänge von 340 nm zu der Flureszenzintensität bei einer
Anregungswellenlänge von 380 nm aufgezeichnet. Danach wurde eine 10%ige
wässrige Lösung von TRITON-X zugesetzt, um die Plättchen zu solubilisieren,
und die Fluoreszenzintensität (Rmax) wurde aufgezeichnet. Dann wurden 10 ul
einer 30 mM wässrigen Lösung von EGTA (pH > 8,3) mit einer Mikrokanüle
zugesetzt, und die Fluoreszenzintensität (Rmin) wurde aufgezeichnet. Die
intrazelluläre Konzentration an freiem Ca²&spplus;([Ca²&spplus;]i) wurde mit der folgenden
Gleichung berechnet:
-
[Ca²&spplus;]i = Kd[(R - Rmin)/(Rmax - R)] · (Sf&sub2;/Sb&sub2;)
-
wo Kd 224 nM ist, was die Dissoziationkonstante von Ca²&spplus; ist, und Sf&sub2;/Sb&sub2; das
Verhältnis der Fluoreszenzintensität, Rmin, bei einer Anregungswellenlänge von
380 nm zu der Fluoreszenzintensität, Rmax, bei einer Anregungswellenlänge von
380 nm ist.
-
Diese oben erwähnten Vorgehensweisen können die Veränderungen im
Plättchen-Cytoplasma zeigen, die im aller ersten Stadium erfolgen, wenn die
Plättchen die Reaktion (Aktivierung) in Antwort auf die Reize aus der
Umgebung beginnen, und sie werden zum Beispiel von N. Yui et al., Artficial
Organs, Vol. 20 (No. 2), 103-108 (1996) beschrieben. Man beachte, dass hoch
aktivierte Plättchenzellen eine Konzentration an freiem Ca²&spplus; von einigen
tausend nM zeigen, während nicht-aktivierte Plättchen eine Konzentration an
freiem Ca²&spplus; von etwa 200 nM zeigen.
Tabelle 1
Tabelle 2
Tabelle 3
Tabelle 4