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Diese Erfindung betrifft ein verbessertes
Molekularwiderstandsdruckmessgerät,
und insbesondere ein Molekularwiderstandsdruckmessgerät mit erweitertem
Druckmessbereich.
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Die Druckmessung in Unterdrucksystemen
stellt auf Grund des enorm großen
Druckbereichs, die abzudecken ist, eine besondere Herausforderung
dar. Typische Unterdrucksysteme weisen zwei oder mehr Arten von
Messgeräten
auf, von denen jedes seinen speziellen Einsatzbereich hat. Die Notwendigkeit,
zwischen verschiedenen Unterdruckmessgeräten umzuschalten, ist mühsam und
erzeugt Ablesediskontinuitäten
dort, wo sich die Bereiche der Messgeräte treffen. Messgeräte mit großen Druckbereichen
sind attraktiv, weil sie die Anzahl unterschiedlicher Messgerätetypen
verringern können,
die benötigt
werden, um ein bestimmtes Unterdrucksystem zu überwachen.
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Eine Klasse von Druckmessgeräten, die
als Molekularwiderstandsmessgeräte
bekannt sind, nutzen das Phänomen,
dass bei niedrigen Drücken
die Widerstandskräfte,
die durch ein Gas auf ein Objekt ausgeübt werden, das sich durch dieses
hindurch bewegt, proportional zum Druck des Gases sind.
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Eine Art eines Messgeräts, das
dieses Prinzip nutzt, verwendet eine frei schwingende Faser bzw.
einen Flügel
als Einrichtung zum Messen von Drücken im Bereich von 0,133 bis
0,00133 Pa. Das mechanische Schwingen der Faser- bzw. des Flügelpendels
wird beispielsweise durch mechanisches Schütteln des Unterdruckbehälters gestartet.
Die Dämpfung
beruht hauptsächlich
auf dem Gas in dem Behälter.
Gemessen wird die Zeit, die das Pendel benötigt, auf die Hälfte seiner
ursprünglichen
Amplitude gedämpft
zu werden, auch als Halb wertszeit bezeichnet. Die Beziehungen zwischen
dem Dämpfen
und dem Druck und dem Dämpfen
und der Halbwertszeit können
genutzt werden, um den Druck als Funktion der Halbwertszeit zu ermitteln.
Dieses Verfahren zum Messen von Druck ist jedoch bezüglich seines
Bereichs stark beschränkt.
Außerdem
ist eine Umsetzung mühsam
und erfordert Zeit in der Größenordnung
von einer Stunde, um eine Messung bei niedrigem Druck auszuführen.
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Eine andere Art eines Messgeräts unter
Verwendung dieses Prinzips nutzt eine Stimmgabel, die aus einem
piezoelektrischen Material als Erfassungselement hergestellt ist.
Die Stimmgabel wird veranlasst, zu oszillieren, und ihr Resonanzwiderstand
ist direkt proportional zum Gasdruck, wenn der Druck ausreichend
niedrig ist, damit er im Molekularströmungsbereich liegt. Wenn der
Druck auf ein Niveau steigt, auf dem die Strömung beginnt, viskos zu werden,
nimmt der Resonanzwiderstand mit dem Druck weiterhin zu, jedoch
mit stark verringerter Rate. Um eine Druckmessung unter Verwendung
des Stimmgabeloszillators auszuführen,
wird die Stimmgabel dort angeordnet, wo der Druck zu messen ist,
und veranlasst, mittels einer Oszillatorschaltung zu oszillieren.
Der Druck wird durch Messen der Differenz zwischen dem Resonanzwiderstand,
wo der Druck gemessen wird, und dem natürlichen Resonanzwiderstand
der Stimmgabel ermittelt. Einer der Nachteile dieser Vorrichtung
besteht darin, dass ihr Bereich am unteren Ende beschränkt ist,
wenn der durch das Gas verursachte Widerstand in derselben Größenordnung
liegt wie der natürliche
Resonanzwiderstand der Stimmgabel. Außerdem ist die Empfindlichkeit
am oberen Ende durch die Verschiebung vom Molekularwiderstand zum Übergang
zwischen Molekularwiderstand und viskosem Widerstand beschränkt.
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Noch eine weitere Art eines Messgeräts, das
von den Widerstandskräften
eines Gases Gebrauch macht, wird als Drehrotormessgerät bezeichnet.
Dieses Messgerät
misst die Verzögerung
einer magnetisch zum Schweben gebrachten rotierenden Metallkugel
in einer Edelstahlkammer, die ihrerseits in das Gas eingetaucht
ist, dessen Druck gemessen werden soll. Die Kugel wird elektromagnetisch
auf eine Zieldrehzahl hochgedreht und daraufhin sich verzögern gelassen.
Die Rate der Kugelverzögerung
ist proportional zur Anzahl der Gasmoleküle, die in Kontakt mit der
Kugel pro Zeiteinheit gelangen, die ihrerseits proportional zum
Gasdruck ist: Dieses Messgerät
vermag Drücke
im Bereich von 1,33 bis 6,6 × 10–5 Pa
zu messen. Rotationskugelmessgeräte
sind sehr genau; ihr Einsatz ist jedoch durch ihre Größe, durch
hohe Kosten und den begrenzten Messbereich beschränkt.
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Die Erfindung ist in ihren verschiedenen
Aspekten in den unabhängigen
Ansprüchen
1, 17, 18, 20 dargelegt.
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Im Gegensatz zu Vorrichtungen gemäß dem Stand
der Technik, die den Gasdruck durch Messen der Gaswiderstandskraft
auf einen sich bewegenden Körper
messen, nutzt die vorliegende Erfindung ein mikromaschinell hergestelltes
Masse-Federsystem, das proportional zum Druck des Gases gedämpft wird,
welches das System umgibt. Die Massewiderstand wird elektrostatisch
erregt und erfasst und der gemessene Druckbereich ist erweitert
unter Verwendung eines Federsystems, das aus einem Material mit
sehr geringer interner Dämpfung
besteht, wie etwa Silizium, bevorzugt ein kristallines Silizium.
Der Messbereich ist am Unterdruckende erweitert durch das, was vorliegend
als "Quetschdämpfen" bezeichnet wird,
bei dem es sich um einen Spezialfall des molekularen Dämpfens handelt,
um das Vibrationsdämpfungsausmaß auf messbare
Pegel zu erhöhen.
Der Messbe reich wird in ähnlicher
Weise auf höhere
Drücke
unter Verwendung der mikromechanischen Technik zum Minimieren des
Abstands zwischen dem vibrierenden bzw. schwingenden Element und
einem stationären
Element erweitert, wodurch die Dämpfungsmessung
innerhalb des Molekularströmungsbereichs
bzw. der Molekularwiderstand auf höhere Drücke erweitert wird. Der Übergangsbereich
zwischen dieser molekularen Dämpfung
und der viskosen Dämpfung
bei höherem
Druck wird als Gleitdämpfung
bezeichnet und erstreckt sich über
ungefähr
zwei Druckgrößenordnungen.
Die Widerstand in dem Gleitdämpfungsbereich ist
nicht so druckabhängig
wie die Molekularwiderstand; er ist jedoch verwendbar als Druckindikator.
Viskose Dämpfung
ist nicht druckabhängig.
Der praktische Bereich zur Messung der Molekularwiderstand und damit des
Drucks für
einen einzigen Sensor, der ein Federsystem aus einem Material mit
einem ihm innewohnenden Q (Qualitätsfaktor) von gut über 100.000
aufweist, liegt zwischen etwa 4 und 5 Größenordnungen. Diese Schwierigkeit
wird mit dem erfindungsgemäßen Druckmessgerät entweder
unter Verwendung von mehr als einem Sensor oder durch Auslegen eines
einzigen Sensors derart überwunden,
dass er in zwei Vibrationsmodi arbeitet, einem Modus unter Nutzung
von Quetschdämpfung
und einem weiteren, der in Molekularwiderstands- und Gleitdämpfungsbereichen
arbeitet. Ein Elektroniksystem wird bereit gestellt, das die Treiberspannung
misst, die erforderlich ist, eine vorbestimmte Oszillationsamplitude
des vibrierenden Elements aufrecht zu erhalten. Diese Spannung,
die proportional zur Dämpfung
des vibrierenden Elements ist, und damit zum Druck, wird durch das
System in eine Druckablesung umgesetzt.
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Das Messgerät gemäß der vorliegenden Erfindung
ist nicht darauf aufgebaut, dass das Vibrationselement unter Spannung
gesetzt wird und die Frequenz des Messgeräts bleibt bei sich änderndem
Druck konstant. Durch Messen der Treiberspannung, die erforderlich
ist, die vorbestimmte Oszillationsamplitude auf konstanter Frequenz
zu halten, wird ein Maß für den Gasdruck
bzw. eine Messung des Gasdrucks gewonnen.
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In der vorliegenden Erfindung wird
die Spannung gemessen, um eine feststehende Amplitude aufrecht zu
halten, weil es erwünscht
ist, ein Messgerät
gemäß der beanspruchten
Erfindung in Molekularwiderstands- und Quetschwiderstandsbereichen
zu betreiben. Erzielt wird dies durch Anordnen des stationären Elements in
unmittelbarer Umgebung des vibrierenden Elements. In diesen Widerstandsbereichen
und bei konstanter Treiberspannung ändert sich die Amplitude um
eine Größenordnung
für jede
Druckänderungsgrößenordnung, was
eine gute Auflösung
ergibt. Große
Amplituden veranlassen den mechanischen Oszillator jedoch dazu, nicht
linear zu arbeiten und sie verursachen gegebenenfalls, dass ein
Weitermachen und Stoppen zusammenbrechen. Dies ist der Grund dafür, weshalb
der Betrieb mit fester Amplitude für die beanspruchte Vorrichtung bevorzugt
ist.
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Ein Beispiel der Erfindung wird nunmehr
unter Bezug auf die anliegenden Zeichnungen erläutert; in diesen zeigen:
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1 eine
Kurvendarstellung der Beziehung von sowohl dem Qualitätsfaktor
Q wie Treiberspannung für
konstante Amplitude als Funktion des Drucks für Sensoren verschiedener Konstruktionen;
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2a eine
Draufsicht eines Auslegerbalken-Drucksensors, der das einfachste
Vibrationsfeder-Massesystem gemäß dieser
Erfindung darstellt;
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2b eine
Draufsicht des in 2a gezeigten
Auslegerbalken-Drucksensors;
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3a eine
Draufsicht einer Schwingarmdrucksensorkonfiguration gemäß der vorliegenden
Erfindung, die durch zwei Treiber mit um 180 Grad außer Phase
liegende Treiberspannungen gleicher Amplitude getrieben werden kann;
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3b eine
Draufsicht des in 3a gezeigten
Sensors;
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4a eine
Draufsicht eines Sensors mit einer großflächigen perforierten Masse,
die durch vier Federn getragen ist;
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4b eine
Aufrissansicht des Sensors in 4a;
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5a eine
Draufsicht einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sensors,
bei dem die Masse in zwei Modi angetrieben werden kann, einem Modus
parallel zu einem Tragelement zum Messen des Drucks in einem Zwischen-
bis hohen Bereich, und einem Modus senkrecht zu dem Tragelement
zum Messen von Drücken
in dem Zwischenbereich bis in einen niedrigen Bereich;
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5b eine
Aufrissansicht des in 5a gezeigten
Sensors;
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6 schematisch
die Drucksensorschnittstellenelektronik gemäß der vorliegenden Erfindung;
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7 schematisch
die Drucksensorauslese- und Treiberelektronik gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die Konstruktion und die Arbeitsweise
der vorliegenden Erfindung beruht auf einem druckabhängigen Gaswiderstand
gegenüber
einem sich bewegenden Körper
bzw. auf einer Dämpfungswirkung,
wenn das Gas sich in dem Molekularwiderstandsbereich befindet, der
vorliegend als molekulares Dämpfen
bezeichnet wird. Die Erfindung stellt die Mittel bereit zum Erweitern
des Druckmessgesamtbereichs dieses Typs von Messgerät durch
Erweitern des Molekularwiderstandsmessbereichs auf Drücke höher als
diejenigen, die mit herkömmlichen
widerstandsabhängigen
Drucksensoren erzielbar sind, und durch Bereitstellen eines deutlich
erhöhten Widerstands
bzw. eines erhöhten
Dämpfungseffekts
bei niedrigeren Drücken.
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Es ist an sich bekannt, dass die
auf einen sich in einem Gas bewegenden Körper ausgeübte Widerstandskraft proportional
zum Gasdruck ist, wenn der Druck sich in dem Molekularströmungsbereich
befindet. Eine Möglichkeit,
den Molekularströmungsbereich
zu definieren, besteht darin, dass er auftritt, wenn die Gasmoleküle die Wände der
Kammer, in der sie eingesperrt sind, mit größerer Wahrscheinlichkeit treffen
als dass sie einander treffen. Bezogen auf die freie mittlere Gaslänge gilt,
wenn diese größer ist
als die Kammerabmessungen, befindet sich das Gas im Molekularbereich.
Dem Fachmann auf diesem Gebiet ist geläufig, dass der Molekularstrombereich
zu höheren
Drücken
hin erweitert werden kann, indem der Einschließbehälter kleiner gemacht wird.
Das Gas muss sich grundsätzlich
nicht in einem geschlossenen Behälter
befinden. Dieselbe Wirkung einer Erweiterung des Molekularströmungsbereichs
tritt für
ein Gas auf, wenn ein stationäres
Element sich innerhalb einer freien Weglänge oder näher an einem sich bewegenden
Element befindet. Die Eins-zu-Eins-Dämpfungsabhängigkeit von Gaswiderstand
auf ein sich bewegendes Element in einer gegebenen Gasumgebung kann
zu höheren
Drücken
hin erweitert werden durch Verringern der Distanz zwischen dem sich
bewegenden Element und einem stationären Element. Die mikromechanische
Technik stellt das wirtschaftliche Mittel dar, den gewünschten
kleinen Freiraum zwischen einem sich bewegenden bzw. einem Vibrationselement
und einem stationären
Element eines Drucksensors gemäß der vorliegenden
Erfindung zu erzeugen. Der Kurvenverlauf 11 von 1 zeigt die Variation des
Qualitätsfaktors
Q, bei dem es sich um das Maß der
Dämpfung
für einen
Oszillator handelt, als Funktion des Drucks für ein erfindungsgemäßes mikromechanisches
System mit einem nominalen Freiraum von 2 μm zwischen einem vibrierenden
Masseelement und einem stationären
Substratelement, die beide nachfolgend näher erläutert sind. Dem Fachmann auf
diesem Gebiet erschließt
sich, dass eine mittlere freie Weglänge von ungefähr 2 μm mit einem
Druck von etwa 20 mTorr (3 Pa) üblicherweise
einhergeht. Eine tatsächliche
Messung eines erfindungsgemäßen mikromechanischen
Systems zeigt, dass die lineare Beziehung zwischen Q und dem Druck
auf ungefähr
50 mTorr (7 Pa) erweitert wird, wenn die freie mittlere Weglänge in Luft
0,8 μm beträgt.
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Bei Drücken größer als 50 mTorr zeigt der
durch die Kurvendarstellung 11 in 1 charakterisierte Sensor weiterhin eine
gemessene Änderung
von Q als Funktion des Drucks an, jedoch mit langsamerer Rate. Hierbei
handelt es sich um den Übergangsbereich,
ausgehend vom Punkt A, zwischen molekularem Widerstand und viskosen
Widerstandsbereichen und er wird als Gleitwiderstand bezeichnet.
Bei noch höheren
Drücken ändert sich
der gemessene Q mit dem Druck nicht mehr. Hierbei handelt es sich
um den viskosen Widerstandsbereich.
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Ein praktischer Bereich für die Messung
von Q für
einen Drucksensor gemäß der vorliegenden
Erfindung beträgt
etwa 5 bis etwa 100.000. Bei höheren
Q-Werten werden die Signalpegel sehr klein und damit weniger genau;
wenn alternativ das Zeitabklingverfahren verwendet wird, wird die
Zeitmessung sehr lang. Der einem Einkristallsiliziumfedersystem
innewohnende Q, das zum Einsatz in der vorliegenden Erfindung als
Oszillationseinrichtung geeignet ist, kann unterhalb von 100.000
vernachlässigt
werden, entwickelt sich jedoch zu einem wesentlichen Faktor bei
höheren
Q-Pegeln. Für
Q kleiner als 5 werden Druckmessfehler signifikant, weil der effektive
Q sich von dem gemessenen Q unterscheidet und die lineare Abhängig keit
zwischen Q und dem Widerstand zusammenbricht. Die dem Q-Bereich auferlegten
praktischen Grenzen beschränken
den Druckbereich, der unter Verwendung eines Einzelmodussensors
genutzt werden kann.
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Zum Messen von Druck bei Drücken kleiner
als etwa 10–3 Torr
(0,13 Pa) unter Verwendung des mikromechanischen Systems gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es erforderlich, einen Sensor mit erhöhtem Widerstand
zu nutzen, um den Sensor-Q innerhalb des vorstehend erläuterten
erwünschten
Bereichs zu halten. Dies erfolgt durch Einbeziehen einer vorliegend
als "Quetschdämpfung" bezeichneten Dämpfung in
die Konstruktion. Die Oberfläche
der Masseplatte, die als vibrierendes Element verwendet wird, wird
groß gemacht, und
der Freiraum zwischen der Masseplatte und einem stationären Substrattragelement
wird klein gehalten. Die Größe der Masseplatte
und der Freiraum zwischen der Platte und dem stationären Trägerelement
hängt vom
Druckbereich ab, für
den das Messgerät
eingesetzt wird. Je größer die
Plattenoberfläche
und je kleiner der Freiraum ist, desto größer ist die Widerstandskraft
und desto niedriger ist die erzielbare Druckmessung. Aktuell stellt
eine quadratische Platte mit einem Durchmesser von 20 μm und einem
Abstand von 1 μm
das Machbare auf dem Gebiet der mikromaschinellen Verarbeitungstechnik
dar; größere Flächen und
größere Freiräume bzw.
Abstände
können
jedoch in der Zukunft ohne Zweifel realisiert werden. Zum Messen
niedriger Drücke
unterhalb von 10–3 Torr (0,13 Pa) wird
die Masseplatte in einer Richtung senkrecht zum stationären Tragelement
zum Vibrieren gebracht. Das Gas wird alternativ aus dem Volumen
zwischen dem vibrierenden Masseplattenelement und dem stationären Tragelement
heraus und in dieses hinein gepumpt, wodurch der Widerstand auf
die Masse und resultierende Dämpfungseffekte
deutlich verstärkt
werden. Hierbei handelt es sich um die Quetschdämpfungswirkung. Quetschdämpfung erlaubt
es, dass Druckmessung zu niedrigeren Drücken erweitert wird, ohne in
den Bereich eines hohen Q zu gelangen, wo Messungen schwierig sind,
und der der oszillierenden Einrichtung, wie etwa dem Siliziumfedersystem
innewohnende Q, eine signifikante Auswirkung hat.
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Die Erweiterung des Druckmessbereichs
dieses Messgeräts über die
Grenze mit vier bis fünf
Größenordnungen
hinaus, diktiert durch den praktischen Q-Messbereich, wie vorstehend
erläutert,
kann bewirkt werden unter Verwendung von zwei oder mehr Sensoren
gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei die Sensoren auf demselben Tragsubstrat erstellt
sind, wie etwa auf Pyrexglas oder dielektrisch beschichtetem Silizium. 1 zeigt beispielsweise Kurven
für zwei
derartige Sensoren, von denen einer für einen Betrieb bei höheren Drücken in
der Größenordnung
von etwa 10–3 Torr
(0,13 Pa) bis etwa 10 Torr (1,3 Pa) bestimmt ist (Kurve 12), während der
andere für
einen Betrieb bei niedrigeren Drücken
in der Größenordnung
von etwa 10–2 Torr
(1,3 Pa) bis kleiner als etwa 10–6 Torr
(13 mPa) bestimmt ist (Kurve 13). Eine alternative und
bevorzugte Ausführungsform
im Hinblick auf Kosten und Platzbedarf verwendet einen einzigen
Sensor, bei dem die Masse in zwei Modi vibriert, einem Modus parallel
zu dem Tragsubstratelement und einem Modus senkrecht hierzu. Die
parallele Bewegung kann optimiert werden, um die obere Hälfte des
Druckbereichs zu messen, und der senkrechte Modus kann optimiert
werden, um in der unteren Hälfte
des Bereichs zu arbeiten.
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Die mathematische Basis für die Konstruktion
der Ausführungsformen
der Drucksensoren gemäß dieser
Erfindung geht von einer Bewegungsgleichung für einen gedämpften getriebenen Oszillator
aus. Ein derartiger Oszillator, der dazu verwendet wird, die Betriebsbasis
der vorliegenden Erfindung zu tragen, ist in
2a und
2b gezeigt.
Ein Auslegerbalken
21 ist durch ein elektrisch isolierendes
Substrat
22, wie etwa Pyrex, durch den Ankerpunkt
23 getragen.
Der Auslegerbalken wirkt sowohl als Masse wie als Feder in diesem
System sowie als die erste Treiberelektrode. Er besteht aus Silizium,
das elektrisch leitend ist, und er befindet sich in elektrischer
Verbindung mit der Umgebung durch den Ankerpunkt
23 und
den leitenden Pfad, der durch eine Metallisierung
24 bereit
gestellt ist. Die zweite Elektrode
25 des elektrostatischen
Antriebs ist durch das Substrat
22 getragen und mit der
Umgebung über
eine Metallisierung
26 verbunden. Die Antriebskraft für den Oszillator
verläuft
periodisch und wird als sinusförmig
angesehen. Die Dämpfungskraft
wird durch das das oszillierende Element umgebende Gas bereit gestellt.
Die Bewegungsgleichung für
dieses gedämpfte
System kann in folgender Form niedergeschrieben werden:
wobei x die Verschiebung
der Masse aus ihrer Ruheposition ist. Der Verschiebung der Masse
wirkt durch die Federkraft entgegen, die k-Mal größer als
die Verschiebung ist, und die Widerstandskraft, die das K-Fache
der Geschwindigkeit ist. Der Oszillator wird durch die Kraft Csinωt getrieben.
Für Fälle, bei
denen die Dämpfung K
im Vergleich zur Federkonstanten k klein ist, ist die Treiberfrequenz
dieselbe wie die Resonanzfrequenz, und wenn der Oszillator lange
genug gelaufen ist, um den Effekt der Startbedingungen auszudämpfen, ergibt
sich folgende Zwangsbewegung:
und die Amplitude der Bewegung
ist:
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Verschiedene Verfahren zum Ausüben der
elektrischen Zwangsfunktion können
verwendet werden, wie etwa piezoelektrische, elektromagnetische
und elektrostatische Verfahren; das elektrostatische Verfahren ist
jedoch aus Gründen
einfacher Herstellbarkeit bevorzugt. Der elektrostatische Antrieb
wird durch Anlegen einer sinusförmigen
Spannung zwischen dem leitenden vibrierenden Masseelement erzielt,
bei dem es sich in dem in
2a gezeigten
System um den Auslegerbalken
21 handelt, und eine gegenüberliegende
Elektrode auf dem Tragelement
22, bei der es sich, wie
in
2a gezeigt, um die
Substratelektrode
25 handelt. Die an der Masse angreifende
Kraft wird durch die angelegte Spannung hervorgerufen, die auf die
Ladung einwirkt, die sich auf der Masse ansammelt, die als die eine
Platte eines Kondensators wirkt. Die Kapazität des Kondensators lautet bekanntlich
wobei A die Masseoberfläche ist,
wobei d die Massedistanz von einer Tragelementelektrode ist und
wobei ε
0 die dielektrische Permeabilität des freien
Raums ist. Zu Gunsten einer Analyse der Amplitude wird die Massevibration
als klein angenommen im Vergleich zur Massedistanz von dem feststehenden
Element, so dass die Massedistanz als feststehende Distanz d angesehen
werden kann. Die Antriebskraft DF kann als Ladezeit der Span nung,
geteilt durch die Distanz, wie folgt niedergeschrieben werden:
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Für
diese Analyse kann die Gleichstromkomponente außer Betracht bleiben und 2ω kann gleich
der Resonanzfrequenz √
k/m gewählt werden. C in der Amplitudengleichung
(3) ist deshalb äquivalent
zu Aε
0V
2/2d. Die Treiberfrequenz
ergibt sich als Funktion der ins Quadrat gesetzten Treiberspannung
anstelle der bevorzugten linearen Abhängigkeit von der Spannung.
Diese mögliche
Komplikation in der Ausleseelektronik kann jedoch nahezu vollständig überwunden
werden durch das Anlegen einer relativ großen Vorspannung V
0 als sinusförmige Treiberspannung
V. Die Quadrate der vier möglichen
Kombinationen aus Antriebs- und Vorspannungen sind durch Folgendes
wiedergegeben:
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Die V
0-Größe dominiert,
solange V
0>>V. Als alternative
Ausführungsform,
die das zusätzliche
Vorsehen einer großen
Vorspannung V
0 zum Minimieren der 2ω-Größe vermeidet,
werden zwei Vorspanntreiberspannungen in Kombination und um 180
Grad außer
Phase eingesetzt, um die Auswirkung dieser unerwünschten Wechselstromgröße vollständig zu
beseitigen. Ein Beispiel einer derartigen Ausführungsform ist die in
3 gezeigte Schwingarmstruktur.
Wenn (V
0 – V sinωt) verwendet werden würde, um
eine Tragelektrode unter einer Seite einer an einer Torsionsfeder
angebrachten Schwingarmmasse zu treiben, und wenn (V
0 – V sinωt) verwendet
werden würde,
um eine Tragelektrode auf der anderen Seite zu treiben, würden sich
die Auswirkungen der (V
2/2) cos 2ωt-Größen und
der Vorspannungsgrößen V
0 aufheben.
3a und
3b zeigen eine Schwingarmmasse
31,
die durch Torsionsfedern
32a und
32b getragen
ist, die ihrerseits an dem Substrat
33 durch Ankerpunkte
34a und
34b angebracht
sind. Die Masse
31 wirkt außerdem als eine der Treiberelektroden
und ist elektrische mit der Umgebung durch eine Metallisierung
35 verbunden.
Zwei Substrattreiberelektroden
36a und
36b sind
mit der Umgebung über
Substratmetallisierungen
37a und
37b verbunden.
Die Aufhebung der Auswirkung der 2ω-Größe kann alternativ erzielt
werden durch Aufhängen
von zwei identischen planaren Massen symmetrisch zu einem gemeinsamen
Federsystem, das durch dieselbe komplementäre Treiberspannung getrieben
ist, die vorstehend für
die Schwingarmkonstruktion erläutert
ist. Die Aufhebung bzw. Beseitigung der unerwünschten Wechselstromgröße kann
außerdem
verwirklicht werden unter Verwendung derselben Kombination von Treiberspannungen,
die vorstehend erläutert
sind, für
zwei Kammantriebe, die auf gegenüberliegenden
Seiten einer oszillierenden Masse angeordnet sind, um die Masse
parallel zu dem Tragelement anzutreiben. Eine derartige Ausführungsform
ist in
5 gezeigt. Die
Treiberkräfte
sind dann die folgenden:
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Für
den bevorzugten Resonanzbetrieb wird ω mit √k/m gewählt.
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Für
das erfindungsgemäße Druckmessgerät sind drei
Dämpfungsbereiche
nützlich,
nämlich
die Molekulardämpfung
bei Zwischendrücken,
die Quetschdämpfung
(ein verbesserter Typ der Molekulardämpfung) bei niedrigen Drücken und
die Gleitdämpfung
bei höheren
Drücken.
Die Druckbereiche für
diese Dämpfungsbereiche
variieren abhängig
von den erforderlichen speziellen Betriebsparametern, die ihrerseits
die Sensorkonstruktionsspezifikationen festlegen. Beispielsweise
würde in
einem Mehrsensormessgerät
der Niederdrucksensor eine große
Masseplatte in der Größenordnung
von 20 μm über seine
kleinste Flächenabmessung nutzen,
2 μm oder
weniger vom Tragelement beabstandet. Um aus dem Quetschdämpfungseffekt
Vorteil zu ziehen, muss die Masseplatte in einer Richtung senkrecht
zu ihrer Tragebene vibrieren bzw. schwingen. Der Hochdrucksensor
kann für
eine Masse ähnlicher
Abmessungen verwendet werden, ebenfalls beabstandet um 2 μm oder weniger
von dem Tragsubstrat; die Oszillationsrichtung würde jedoch parallel zur Tragplatte
getrieben werden. Wenn Betriebbeschränkungen es erforderlich machen,
dass der Hochdrucksensor in senkrechter Richtung oszilliert, muss
ein ventilierte bzw. belüftete
Masseplatte verwendet werden, um den Quetschdämpfungseffekt zu verhindern.
Die Bahnen zwischen den Löchern
in der Masseplatte sollten nicht breiter sein als die Distanz der
Masse zu dem Substrat, um eine maximale Verringerung des Quetschdämpfungsphänomens zu
erzielen. Ein Druckmessgerät
mit Sensoren der vorstehend erläuterten
Art arbeitet im Quetschdämpfungsbereich
für den
Niederdrucksensor zwischen etwa 10–6 Torr (0,13
mPa) und etwa 10–2 Torr (1,3 Pa). Für den Hochdruckbetrieb
liegt der Betrieb in dem Nichtquetsch-/Molekulardämpfungsbereich
zwischen etwa 10–3 Torr (0,13 Pa) und
etwa 10 Torr (1,3kPa) und in dem Gleitdämpfungsbereich zwischen etwa
10 Torr (1,3 kPa) und etwa 1000 Torr (133 kPa). Einem Fachmann auf
diesen Gebiet der Technik erschließt sich, und dies wird in der nachfolgenden
Analyse dargestellt, dass diese Bereiche auf- oder abwärts bewegt
werden können,
indem Folgendes vorgesehen wird: Änderungen des Abstands zwischen
dem Vibrationselement und dem Tragelement; Variationen der Vibrationselementfläche; Variationen
der Oszillationsrichtung des vibrierenden Elements, und Änderungen
der Resonanzfrequenz des Feder-Massesystems. Dem Fachmann auf diesem
Gebiet der Technik erschließt
sich außerdem,
dass die Form des vibrierenden Elements, insbesondere in Bezug auf
die minimale Abmessung der Masse für eine gegebene Form (d. h.,
ein Rechteck), senkrecht zu dem Tragelement getrieben, auch den
Betriebsbereich des Systems beeinträchtigen kann. Wie aus vorstehend
genanntem Beispiel hervorgeht, besitzt die Masse einer ventilierten
runden Platte, getrieben mit senkrechter Oszillation, wobei die Form
derart ist, dass der minimale Querschnitt maximal gehalten ist,
eine höhere
Dämpfung
im Quetschmodus, wodurch der Messbereich zu höheren Drücken erweitert wird als eine
Platte mit verringerter Fläche
in Folge der Bereitstellung von Löchern, die in der gesamten
Platte beabstandet sind, und der Wahl der Plattenmassenform. Eine
Aufgabe dieser Analyse besteht darin, aufzuzeigen, wie diese Konstruktionsparameter
manipuliert werden können,
um einzelne Drucksensoren herzustellen, von denen jeder in der Lage
ist, einen anderen Druckbereich zu messen für eine Verwendung in Kombination
mit einem einzigen Druckmessgerät,
um einen insgesamt erweiterten Druckbereich zu ermöglichen.
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Die Beziehung des Dämpfungsfaktors
zum Druck für
die drei Bereiche ist nachfolgend erläutert:
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Der Dämpfungsfaktor für molekulares
Dämpfen
ist durch den Index m dargestellt und es gilt
wobei P der Druck ist, wobei
M die Gasmolekülmasse
ist, wobei T die absolute Temperatur ist und wobei A die Fläche ist,
auf die die Dämpfungskraft
einwirkt. Diese Beziehung für
molekulares Dämpfen
gilt ungeachtet der Oszillationsrichtung. Eine Platte planarer Form
könnte
sich beispielsweise parallel zur Achse ihrer Ebene bewegen, senkrecht
zur Achse ihrer Ebene oder sie könnte
um beliebige Achsen der Platte in Torsionsweise vibrieren. Die Dämpfungswirkung
kann jedoch für
eine Plattenmasse geändert
werden, die in einer Richtung senkrecht zur Achse ihrer Ebene schwingt
durch Anordnen einer zweiten Platte, die ebenfalls als Tragstruktur wirkt,
parallel zur oszillierenden Platte und in ihrer unmittelbaren Umgebung.
In dieser Anordnung wird Gas zwangsweise zwischen den Platten heraus
bewegt und daraufhin zurückgesaugt
durch die Bewegung der oszillierenden Platte. Diese Pumpwirkung
wird als "Quetschdämpfung" bezeichnet. Das
Quetschdämpfen
kann verringert werden durch Perforieren der Platte mit Löchern, durch
Vergrößern des
Abstands zwischen der Platte und der Tragstruktur und durch Verringern
der Plattengröße. Die
Quetschdämpfung
geht in die herkömmliche
Molekulardämpfung über, wenn
die Bewegung der oszillierenden Platte in eine Vibrationsbewegung
geändert
wird, die parallel zur Ebene der Plattenmasse verläuft.
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Der Dämpfungsfaktor für das Quetschdämpfen ist
als Index sq dargestellt und es gilt
wobei C
s eine
Konstante ist, die von der Form der Masse abhängt, wobei d die Distanz zwischen
der Plattenmasse und dem Tragelement ist, und wobei W eine Masseabmessung
ist, wie etwa die Kantenlänge
für eine quadratische
Masse oder ein Durchmesser für
eine runde Masse. Die in Klammer enthaltene Größe kann zu eins gemacht werden,
wodurch der Sensor aus dem Quetschdämpfungsbereich durch Verringern
von W und Vergrößern von
d heraus kommt.
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In 4a und 4b ist eine Ausführungsform
eines einzelnen Sensors gezeigt, der in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung aufgebaut ist und eine großflächige Masse 41 aufweist,
die durch vier Federn 42a, 42b, 42c und 42d getragen
ist. Eine großflächige Masse
für die
aktuelle mikromechanische Technik liegt in der Größenordnung
von 20 mils (in etwa 500 μm),
quer verlaufend für
einen Abstand der Masse zu einem feststehenden Element von etwa
1 bzw. 2 μm.
Diese Grenze resultiert aus der Neigung der Platten, sich zu verwinden,
wenn sie mit größeren Masseflächen hergestellt
werden, wodurch die Wahrscheinlichkeit eines Kontakts zwischen der
Masse und dem Substrat während
des Betriebs wächst.
Die Federn sind am Substrat 47 in Ankerpunkten 43a, 43b, 43c und 43d verankert.
Die Masse 41 dient als eine der Treiberelektroden und sie
ist elektrisch mit der Umgebung über
die Feder 42d, den Ankerpunkt 43d und eine Substratmetallisierung 44 verbunden.
Die Substratelektrode 45 ist mit der Umgebung über eine
Substratmetallisierung 46 verbunden. Löcher 48 in der Masse
können
vor gesehen sein, um den Quetschdämpfungseffekt
abhängig
von den Betriebserfordernissen des Sensors stark zu verringern.
Wenn Quetschdämpfen
stark unterdrückt
werden soll, müssen
die unperforierten Abschnitte zwischen den Löchern kleiner sein als der
Abstand der Masse zum Substrat. Andererseits müssen andere Herstellungsverfahren,
die keine Löcher
erfordern, eingesetzt werden, um die effektivste Quetschdämpfung zu
erzielen.
-
Der Dämpfungsfaktor für Gleitdämpfung ist
weniger abhängig
vom Druck als die Molekulardämpfung und
tritt über
etwa zwei Dekaden des Drucks auf, der zwischen Molekulardämpfung und
viskoser Dämpfung übergeht,
wobei viskoses Dämpfen
keine Abhängigkeit
vom Druck zeigt. Gleitdämpfen
auf Sensoren der vorstehend erläuterten
Art hat folgende Abhängigkeit
vom Druck gezeigt:
wobei n in der Größenordnung
von 1/4 liegt.
-
Die Vibrationsamplitude kann nunmehr
im Hinblick auf Oszillatorkonstruktionsparameter für die Dämpfungsbereiche
wie folgt niedergeschrieben werden:
-
Um dafür zu sorgen, dass der Sensor
im molekularen Dämpfungsbereich
bis zu einem möglichst
hohen Druck arbeitet, muss die Distanz d zwischen der Masse und
dem stationären
Tragelement, wie vorstehend erläutert,
so klein wie möglich
gemacht wer den. Die aktuelle Mikroherstellungstechnik begrenzt sie
(die Distanz) auf eine Größenordnung
von 1 μm.
Ferner ist es erwünscht,
die konstante Amplitude bei höheren
Drücken
zu treiben, ohne eine übermäßige Vorspannung
V0 und Treiberspannung V zu verwenden. Die
Resonanzfrequenz √k/m muss deshalb niedrig
gehalten werden, jedoch nicht so niedrig, dass der Sensor veranlasst wird,
durch externe Vibrationen beeinträchtigt zu werden. Zwanzigtausend
Hertz stellt eine konservative Wahl zur Vermeidung der Auswirkung
von externer Vibration dar. Außerdem
wurde bei der Ableitung der Gleichung (15) angenommen, dass der
zum Messen höherer
Drücke
verwendete Sensor so erstellt ist, dass er Quetschdämpfen vermeidet.
Dies bedeutet, dass der Sensor so ausgelegt sein muss, dass seine
Masse sich parallel zu dem feststehenden Element bewegt, oder, wenn
die Masse dazu ausgelegt ist, sich senkrecht zu dem feststehenden
Element zu bewegen, muss ihre Breite entweder in der Größenordnung
ihres Abstands vom feststehenden Element liegen oder die Massebreite
muss größer sein
als der Abstand vom feststehenden Element, wobei die Masse zahlreiche
eng beabstandete Löcher
aufweisen muss, um den Quetschdämpfungseffekt
zu unterbinden.
-
Für
die Niederdrucksensorkonstruktionsgleichung (3), die die Größen der
Gleichung (11) für
C und der Gleichung (13) für
K
sq eingetragen sind, gilt Folgendes:
-
Auch bei niedrigen Drücken ist
es wichtig, dafür
zu sorgen, dass die Vibrationsamplitude der Plattenmasse nicht zu
groß wird,
um einen Kontakt zwischen dem vibrierenden Element und dem stationären Element zu
verhindern. Die Gleichung (16) zeigt, dass die Amplitude klein gehalten
werden kann, indem die Distanz d zwischen der Masse M und dem feststehenden
Tragelement klein gemacht wird und durch Maximalhalten der Plattenmassenkantenabmessung
W. Dem Fachmann auf diesem Gebiet der Technik erschließt sich,
dass die Vorspannung stets beschränkt ist, weil ihre Wirkung
darin besteht, das Vibrationselement näher an das stationäre Element
zu ziehen. Wenn die Vorspannung zu hoch ist, übersteigt die elektrostatische
Kraft die Federkraft und das vibrierende Element schnappt auf das
stationäre
Element herunter. Indem die Resonanzfrequenz √k/m so
hoch gehalten wird, wie die Systemausleseelektronik dies erlaubt,
wird auch die Vibrationsamplitude innerhalb Grenzen bei niedrigen
Drücken
gehalten.
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5a und 5b zeigen eine weitere alternative
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, demnach der Sensor so ausgelegt ist,
dass er in zwei Vibrationsmodi arbeitet, einem Modus zum Messen
von Drücken am
unteren Ende des Druckbereichs, und einem weiteren Modus zum Messen
am höheren
Ende des Druckbereichs. Der Sensor für das Hochdruckende kann auch
verwendet werden, um Drücke
zu messen, die in den Gleitbereich fallen, wodurch der gesamte Messbereich
zu noch höheren
Drücken
hin erweitert wird, wenn auch mit geringerer Genauigkeit. Die Masse 51 wird
parallel zu dem feststehenden Substrat 52 durch Kammelektroden 53a und 53b für Messung
bei höherem
Druck getrieben. Die Masse 51 wird so getrieben, dass sie
in einer Richtung senkrecht zu dem Substrat oszilliert, und zwar
durch die Substratelektrode 54, für Messungen bei niedrigerem
Druckpunkt für
die gezeigte Anordnung nutzt der Kammantrieb komplementäre Wechselspannungstreiberspannungen
für die
gegenüberliegenden
Kammantriebe, wie vorstehend erläutert;
es ist jedoch auch möglich,
die Masse mit einer ein zigen Wechselspannung mit einem Kammantrieb
bzw. Kammtreiber zu treiben. Wie in den Figuren gezeigt, wird der
Quetschmodus mit einer einzigen Wechselspannung getrieben; dem Fachmann
auf diesem Gebiet erschließt
sich jedoch, dass es möglich
ist, ein Zweimassensystem zu erstellen, wobei jede Masse doppelte
Kammtreiber aufweist, wobei beide Vibrationsmodi mit einem (einzigen) komplementären Wechselstromtreiber
bzw. -antrieb getrieben werden können.
Die Frequenzen der beiden Modi können
so ausgelegt sein, dass sie sich unterscheiden, indem die Federn 55a, 55b, 55c und 55d mit rechteckigem
Querschnitt erstellt werden, und die Frequenzen können eingestellt
werden entweder in Auf- oder Abwärtsrichtung,
durch Variieren des Querschnitts und der Länge der Federn. Die Federn
können
alternativ gefaltet werden, so dass die Ankerpunkte 56a, 56b, 56c und 56d näher aneinander
liegen, wodurch die differenziellen thermischen Expansionseffekte
zwischen dem Substrat und dem Federmassesystem verringert werden
können.
Dies ist nützlich,
wenn der Sensor über
einen weiten Temperaturbereich verwendet werden soll, wenn die Temperatursteuerung
für den
Sensor anderweitig erforderlich sein sollte. Das Federsystem gemäß der vorliegenden
Erfindung sollte bevorzugt aus einem Material erstellt sein, das
problemlos mikromaschinell bearbeitet werden kann, das eine sehr
geringe interne Dämpfung
aufweist und das im Wesentlichen unendliche Lebensdauer bei den
in Betracht kommenden Verschiebungen aufweist. Ferner ist vorteilhaft, wenn,
zusätzlich
zu den vorstehend genannten Eigenschaften, das Federmaterial elektrisch
leitend ist. Das bevorzugte Material zur Herstellung des Feder-Massesystems
ist Silizium und insbesondere einkristallines Silizium, das mit
einem Material dotiert ist, um es leitend zu machen, wie etwa mit
Bor. Andere Materialien, wie etwa Quarz, Saphir und Nickel, können verwendet
werden, bieten jedoch nicht die vorstehend erläuterten Eigenschaften in vor teilhafter
Kombination wie Silizium. Das Substrat bzw. das feststehende oder
stationäre
Tragelement muss ein elektrischer Isolator sein oder es muss eine
isolierende Oberfläche
aufweisen und es muss einen thermischen Expansionskoeffizienten
nahe an demjenigen des Masse-Federmaterials aufweisen. Pyrexglass
und passiviertes Silizium sind die bevorzugten Materialien; andere
Glasmaterialien und Keramik können
jedoch für
das Substrat verwendet werden. Die Treiberelektroden sind mit externen
Stromquellen über Substratmetallisierungen 57a, 57b, 58 und 59 verbunden.
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Die Vorrichtungsvorspannung bis hin
zu 5 Volt und Treiberspannungen im Bereich von 50 Mikrovolt bis 5
Volt reichen aus, um das erfindungsgemäße Sensorsystem zu treiben.
Treiberspannungen unterhalb von 50 Mikrovolt führen zu Rauschen und Verzerrungsproblemen
und Treiberspannungen viel höher
als 5 Volt erfordern elektronische Komponenten mit höherer Spannung.
Die Vorspannung V0 kann auch variiert werden,
um den Treiberkraftbereich über
die Größenordnung
hinaus zu variieren, die durch den Treiberspannungsbereich geboten
wird. Der praktische Q-Bereich für
den Sensor liegt jedoch im Bereich von 5 bis 100.00, weshalb ein größerer Treiberspannungsbereich
nicht erforderlich ist.
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Der vorstehend erläuterte Drucksensor
besitzt die folgenden Phasenreaktionseigenschaften bzw. -kennlinien.
Für Frequenzen
unterhalb der Resonanz ist die Ausgangsamplitude konstant für eine konstante Amplitudentreiberspannung
und das Sensorausgangssignal befindet sich in Phase mit dem Treibersignal.
Bei der Resonanz ist das Sensorausgangssignal Q-Mal so groß wie die
Ausgangsamplitude unter der Resonanz und das Ausgangssignal hinkt
der Treiberspannung um 90 Grad nach. Für Frequenzen unmittelbar über der Resonanz
nimmt das Sensorausgangssignal stärker ab als –40 dB/Dekade
und für
Frequenzen beträchtlich höher als
die Resonanz nimmt das Sensorausgangssignal präzise mit –40 dB/Dekade ab. Eine Frequenzverzögerung zwischen
den Treibersignalen und dem Sensorausgangssignal nimmt auf 180 Grad
zu, wenn die Frequenz über
die Resonanz hinaus vergrößert wird.
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Drei Ausleseverfahren werden erläutert, die
von der druckabhängigen
Dämpfungsgröße Gebrauch machen.
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Das Bode-Reaktionsverfahren basiert
auf der Beziehung Q = (fres/–3 dB Bw),
wobei fres die Resonanzfrequenz ist und
wobei ein Signal konstanter Amplitude und variabler Frequenz an
die Sensortreiberelektroden angelegt wird. Das Ausgangssignal von
dem Verstärker
wird verstärkt
und an einen Amplitudendetektor angelegt. Die Frequenz der variablen
Treiberquelle wird schrittweise in kleinen Inkrementen ausgehend
von Frequenzen unterhalb der Sensorresonanz bis auf eine Frequenz
weit genug über
der Resonanz erhöht,
um den 3 dB-Punkt einzuschließen.
Die Ausgangsamplitude wird für
jeden Frequenzschritt unter Erzeugung einer Amplituden-Frequenzkurve
aufgezeichnet. Der Qualitätsfaktor
Q wird daraufhin ermittelt durch Messen der –3 dB-Bandbreite des Resonanzamplitudenspitzenwerts
und durch Teilen der Bandbreite in die Resonanzfrequenz, um Q zu
erhalten, der umgekehrt proportional zum Druck ist.
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Für
das Amplitudenabklingverfahren gilt die Beziehung Q = (πt1[fres]), wobei t1 = die Zeit für die Amplitude zum Abklingen
auf 1/e der anfänglichen
Amplitude. Ein Spannungsoszillator wird an die Treiberelektroden angelegt
und die Oszillatorfrequenz wird mit der Resonanzfrequenz über einen
Phasenverriegelungskreis bzw. eine Phasenverriegelungsschleife verriegelt.
Das Ausgangssignal von dem Sensor wird an einen Prä zisionsvollwellengleichrichter
und einen Tiefpassfilter angelegt. Bei dem Ausgangssignal von dem
Tiefpassfilter handelt es sich um ein Signal, das die Sensorausgangssignalamplitudenhülle verfolgt.
Ein Elektronikschalter unterbricht den Signalpfad, der den Oszillator
mit den Treiberelektroden verbindet. Wenn das Ausgangssignal des
Sensors abklingt, folgt das Ausgangssignal des Tiefpassfilters diesem
Abklingen. Die Zeit, die die Amplitude benötigt, um auf 1/e des ursprünglichen
Werts abzuklingen, wird gemessen, und der Qualitätsfaktor Q beträgt daraufhin
das π-fache
der Abklingzeit, multipliziert mit der Resonanzfrequenz.
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Das Konstantamplitudenverfahren beruht
auf der Beziehung Q = K [Vout @ fres/VDR @ fres], wobei Vout die
Ausgangsspannung ist, wobei VDR die Treiberspannung
ist und wobei K eine Konstante ist. Dieses Verfahren nutzt die Beziehung
zwischen der Treiberspannung und dem Druck, wie in den Gleichungen
(15) und (16) gezeigt, wobei eine konstante Temperatur und eine
festgelegte Gasspezies der Druck proportional zur Treiberspannung
für eine
feststehende Amplitude ist. 6 zeigt
ein Schema für
die Drucksensorschnittstellenelektronik unter Verwendung dieses
bevorzugten Verfahrens, wobei die Treiberelektroden 62a und 62b durch
einen Phasenteiler 61 getrieben sind. Der Phasentreiber
stellt In-Phasensignale und um 180 Grad phasenverschobene Signale
für die
Treiberelektroden bereit. Außerdem
wird eine Gleichstromvorspannung durch eine (nicht gezeigte) Phasenteilerzusatzschaltung
bereit gestellt. Die Masse 64 ist durch eine Torsionsfeder 63 aufgehängt, die
eine Bewegung der Masse in einem Schwingarmmodus um die Torsionsfederaufhängung erlaubt. Die
Masse ist elektrisch mit einem Ladeverstärker 65 verbunden,
der für
die Masse eine virtuelle Masse bereit stellt. Die Erregung von den
Treiberelektroden veranlasst die Masse dazu, um die Torsionsfeder
bei ihrer Re sonanzfrequenz zu vibrieren. Diese Bewegung führt dazu,
dass die Sensorkapazität
in Phase mit der Bewegung der Masse variiert. Eine zwischen Masse
und den Treiberelektroden angelegte Spannung ist konstant und sorgt
dafür,
dass die Ladung in die virtuelle Ladeverstärkermasse hinein und aus dieser
heraus fließt, wenn
die Masse vibriert. Der oszillierende virtuelle Massestrom führt zu einem
Spannungssignal am Ausgang des Ladungsverstärkers. Der Spannungsverstärker 66 mit
400-facher Verstärkung
stellt eine zusätzliche
Verstärkung
für das
Drucksensorsignal bereit.
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7 zeigt
schematisch die Auslese- und Treiberelektronik, in der die Auslesung
von dem Sensor 71 auf einen 10 Volt-z-p-Signalpegel verstärkt wird. Dieses verstärkte Signal
wird an einen Analogmultiplizierer (X3/10) 72 und
einen Tiefpassfilter 73 angelegt. Das Ausgangssignal von
dem Tiefpassfilter stellt eine Spannung dar, die die halbe Signalamplitude
aufweist, die an die Quadrierungsschaltung (X2/10)
angelegt ist. Das Tiefpassausgangssignal und eine 5 Volt-Sollpunktspannung
werden an den Integrator 74 angelegt. Jegliche Differenz
zwischen dem Sollpunkt und dem Tiefpassfilter wird integriert unter
Erzeugung eines Steuersignals. Das verstärkte 10 Volt-z-p-Sensorsignal
wird ebenfalls an einen zusätzlichen
Integrator 75 angelegt, der dazu ausgelegt ist, die Phase
um +90 Grad zu verschieben. Dieses Signal (+90 Grad Phasenleitung)
hat nunmehr die korrekte Phase, um den Sensor zu erregen. Das Steuersignal
und das um +90 Grad phasenverschobene Signal werden an einen zusätzlichen
Multiplizierer 76 angelegt, der die Amplitude des um +90
Grad phasenverschobenen Signals moduliert. Das Verfahren mit konstanter
Amplitude ist bevorzugt auf Grund der Einfachheit der Elektrode
und der Auslesegeschwindigkeit.
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Sämtliche
vorstehend angesprochenen elektronischen Treiber- und Ausleseverfahren können für quetschgedämpfte und
molekular gedämpfte
Sensoren verwendet werden, und zwar unter einer Erweiterung auf
einen Gleitdämpfungsbereich
durch Erkennen der Änderung
bezüglich
der Abhängigkeit
des Qualitätsfaktors
vom Druck in diesem Bereich.