-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Messen
einer Winkelgeschwindigkeit. Eine Anordnung in Übereinstimmung mit der Erfindung
kann in einem Motorfahrzeug dazu verwendet werden, einen Unfall
mit Überschlag
zu erfassen, um die Ausbringung einer Sicherheitseinrichtung wie
etwa eines Airbags zu steuern.
-
Schwingende
Meßgeräte für die Winkelgeschwindigkeit
bzw. Gyrometer des Typs der Stimmgabel, oder bei denen andere schwingende
Teile verwendet werden, sind bis heute sowohl aus Metall als auch
aus Quarz und auch aus Silizium aufgebaut und getestet worden. Beide
Bauarten können
mit einer offenen Schleife und mit einer geschlossenen Schleife mit
Rückführung aufgebaut
werden. Der Vorteil von auf Quarz und Silizium basierten Gyrometern
im Vergleich zu dem früher
vorgeschlagenen Gyrometer mit Metallgabel (Barnaby et. al., Aeronautical
engineering review, S. 31, Nov. 1953) besteht darin, daß sie minaturisiert
und relativ kostengünstig
in großen
Produktionsläufen
durch chargenweise Herstellung hergestellt werden können.
-
Anders
als rotierende Gyrometer, bei denen die Corioliskraft ein konstantes
Drehmoment während
einer Umdrehung erzeugt, führt
eine Drehung eines schwingenden Gyrometers zu einem oszillierenden
Drehmoment, bei dem die Amplitude proportional zu der Umdrehungsgeschwindigkeit
ist und die Phase die Drehrichtung anzeigt. Als Ergebnis davon werden
relativ aufwendige elektronische Schaltungen zur Anregung und Erfassung
und zur Auswertung des Gyrometersignals von einem schwingenden Gyrometer
benötigt,
im Vergleich mit einem herkömmlichen
rotierenden Gyrometer.
-
Da
Silizium ein gut entwickeltes elektronisches Material ist, besteht
ein beträchtlicher
Vorteil darin, ein auf Silizium basierendes Gyrometer integriert
zusammen mit der zugehörigen
An regungs- und Sensorelektronik zu verwenden. Allerdings ist es bisher
nicht möglich
gewesen, eine herkömmliche Stimmgabel
auf einfache Weise aus Silizium herzustellen und zu erregen.
-
Der
Vorteil einer Stimmgabelkonstruktion besteht darin, daß sie in
einem dynamisch ausgeglichenen Modus zum Schwingen gebracht werden
kann, der das Gyrometer unempfindlich gegenüber einer Schwingung macht
und der einen großen
Q-Faktor erbringt, da wenig Schwingungsenergie an die Umgebung abgegeben
wird. Auch wenn es vom Grundsatz her möglich ist, moderne Plasmaätztechniken
zu verwenden, um aus Silizium eine Stimmgabel herauszuätzen (oder
eine andere horizontal schwingende Struktur (Satchell, britische
Patentanmeldung
GB2198231A )),
verbleibt dennoch das Problem der Anregung.
-
Bei
Silizium ist es nicht möglich,
den piezoelektrischen Effekt unmittelbar für die Anregung wie im Falle
von Quarz auszunutzen, da Silizium kein piezoelektrisches Material
ist. Es kann zwar selbstverständlich
eine piezoelektrische Schicht auf Silizium abgelagert werden, aber
wenn die Struktur in vertikaler Richtung ausgehend von der Oberfläche des
Substrats nach unten herausgeätzt
worden ist, bedeutet dies, daß eine
piezoresistive Schicht mit konstanter Dicke auf vertikalen Wänden abgelagert
werden muß,
wobei dies ziemlich problematisch sein kann.
-
Statt
dessen hat die bis heute am meisten gebräuchliche Lösung für das Problem der Anregung für auf Silizium
basierende Gyrometer darin bestanden, eine elektrostatische Anregung
bzw. Erregung unter rechten Winkeln zu der Substratoberfläche zu verwenden,
indem leitende Platten auf einer oder beiden Seiten einer Stange
oder Taumelscheibe, möglicherweise
mit einem Gewicht darauf, anzubringen, oder alternativ ganz einfach
die gesamte Komponente auf einer piezoelektrischen Platte praktisch "festzukleben".
-
Ungünstigerweise
ist es so, daß die
mikromechanischen Gyrometer, die früher vorgeschlagen worden sind
und bei denen eine elektrostatische Anregung unter einem rechten
Winkel zu der Substratoberfläche
verwendet wurde, die relativ leicht hergestellt werden können, den
Nachteil eines niedrigen gyroskopischen Skalenfaktors in der Größenordnung von
0,01 bis 0,2 aufweisen (Boxhorn, US-Patent 4 598 585). Dies kann
mit einer Stimmgabel verglichen werden, die einen gyroskopischen
Skalenfaktor von 2 aufweist, die allerdings wesentlich schwie riger
herzustellen ist, weil sie eine Erregung parallel zu der Substratoberfläche erfordert,
da die Schenkel in der Ebene des Substrats und in Gegenphase zueinander schwingen
müssen.
-
Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Sensor bereitgestellt,
der dazu angepaßt
ist, auf eine Drehung anzusprechen, wobei der Sensor einen Grundkörper aufweist,
der aus einem im wesentlichen ebenen Substrat gebildet ist, wobei der
Grundkörper
einen Träger
aufweist, wobei der Träger
zwei einander gegenüberliegende
Enden aufweist und jedes Ende dazu bestimmt ist, in einer Position
fixiert zu werden, wobei der Träger
mit zumindest einer trägen
Masse versehen ist, die mit dem Träger an einer vorbestimmten
Position verbunden ist, wobei dem Grundkörper ein Mittel zugeordnet
ist, um eine erste Oszillation der trägen Masse im wesentlichen um
eine Achse hervorzurufen, die senkrecht zu der Ebene des Substrats
ist, wobei ein Mittel vorhanden ist, um eine zweite Oszillation
der Masse im wesentlichen um eine Achse zu erfassen, die mit der
Längsachse
des Trägers übereinstimmt,
wobei die zweite Oszillation durch die Corioliskraft hervorgerufen
wird, die entsteht, wenn der Grundkörper einer Drehung um eine
Achse unterworfen ist, die zumindest eine Komponente in der genannten
Ebene aufweist, aber senkrecht zu der genannten Achse des Trägers ist,
wobei der Träger
so konfiguriert ist, daß sich
der Träger
am leichtesten in einer vorbestimmten Richtung durchbiegt, wobei
diese Richtung einen spitzen Winkel mit der Ebene bildet, so daß diese
Richtung weder parallel zu noch senkrecht zu der Ebene ist, so daß die erste
Oszillation durch eine Erregungskraft eingeleitet werden kann, die
nicht parallel zu der genannten Ebene ist.
-
Bevorzugt
ist bei einem Sensor gemäß Anspruch
1 vorgesehen, daß das
Mittel zum Hervorrufen der ersten Oszillation angepaßt ist,
um eine Anregungskraft zu erzeugen, die im wesentlichen senkrecht
zu der genannten Ebene ist.
-
Zweckmäßigerweise
ist vorgesehen, daß die vorbestimmte
Richtung, in der sich der Träger
am leichtesten durchbiegt, unter 55° zu der Ebene des Substrats
verläuft.
-
Bevorzugt
ist vorgesehen, daß die
oder jede träge
Masse zwei Elemente aufweist, die jeweils auf einer Seite des Trägers innerhalb
des Ebene des Substrats angeordnet sind, wobei die bei den Elemente
durch einen Verbindungsstab miteinander verbunden sind, wobei der
zentrale Bereich des Verbindungsstabs einteilig mit einem Abschnitt
des Trägers verbunden
ist.
-
Bevorzugt
ist vorgesehen, daß das
Mittel zum Hervorrufen der ersten Oszillation der oder jeder trägen Masse
eine Anordnung aufweist, die zumindest eine kapazitive Platte umfaßt, die
benachbart zu einem ausgewählten
Abschnitt der oder jeder jeweiligen trägen Masse angeordnet ist, und
ein Mittel, um ausgewählte
Potentiale an die oder jede kapazitive Platte anzulegen, wobei die
oder jede träge
Masse mit einem leitenden Abschnitt versehen ist, wobei ein Mittel
vorhanden ist, um ein vorbestimmtes Potential an den leitenden Abschnitt
anzulegen, wobei die Anordnung so ist, daß die Potentiale, die an die
oder jede kapazitive Platte angelegt sind, einen Teil der oder jeder
trägen
Masse dazu veranlassen, dazu zu neigen, außerhalb der Ebene des Substrats
durchgebogen zu werden.
-
Zweckmäßigerweise
ist vorgesehen, daß eine
Anzahl der genannten kapazitiven Platten vorhanden ist.
-
Vorzugsweise
ist vorgesehen, daß die
oder jede kapazitive Platte auf einem Substrat aus Glas oder halbisolierendem
Silizium angeordnet ist.
-
Bevorzugt
ist vorgesehen, daß das
Mittel zum Anlegen von Potentialen an die oder jede kapazitive Platte
angepaßt
ist, um Signale bereitzustellen, die eine wippenartige Bewegung
der oder jeder trägen
Masse um den Verbindungsstab erzeugen, wobei die Wirkung der Anordnung
des Trägers
so ist, daß diese
Oszillation die genannte erste Oszillation um die Achse senkrecht
zu der Ebene des Substrats erzeugt.
-
Zweckmäßigerweise
ist vorgesehen, daß das
Mittel zum Erfassen der zweiten Oszillation zumindest eine weitere
kapazitive Platte aufweist, die benachbart zu einem ausgewählten Abschnitt
der oder jeder trägen
Masse angeordnet ist, und ein Mittel, um die Kapazität zwischen
der oder jeder weiteren kapazitiven Platte und dem genannten Grundkörper zu
messen, um die zweite Oszillation zu erfassen.
-
Bevorzugt
ist vorgesehen, daß eine
Anzahl der genannten weiteren kapazitiven Platten vorhanden ist.
-
In
einer Ausführungsform
sind Mittel an den gegenüberliegenden
Enden des Trägers
vorgesehen, um den Träger
in einer Position anzubringen, und es ist nur eine einzelne träge Masse
vorhanden, wobei die träge
Masse im wesentlichen mittig bzgl. des Trägers auf halber Strecke zwischen
den Mitteln zum Anbringen des Trägers
in einer Position angeordnet ist.
-
Bevorzugt
ist vorgesehen, daß die
träge Masse
symmetrisch um die Achse des Trägers
ist.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
sind zwei träge
Massen vorhanden, wobei die trägen
Massen symmetrisch auf dem Träger
angeordnet sind und jede träge
Masse an einer Position zwischen dem mittleren Abschnitt des Trägers und
einem jeweiligen Ende des Trägers
angeordnet ist.
-
Zweckmäßigerweise
ist vorgesehen, daß die beiden
trägen
Massen identisch sind und symmetrisch um die Achse des Trägers sind.
-
Bevorzugt
ist vorgesehen, daß jede
träge Masse
mit einem Mittel zum Hervorrufen einer ersten Oszillation der Masse
um eine Achse senkrecht zu der Ebene des Substrats versehen ist,
wobei die Anordnung so ist, daß die
Massen in Gegenphase oszillieren.
-
Vorzugsweise
ist vorgesehen, daß der Grundkörper aus
einem monokristallinen Substrat hergestellt ist, wie etwa Silizium.
-
Der
Sensor kann dazu angepaßt
sein, um ein Ausgangssignal bereitzustellen, das für eine Winkelgeschwindigkeit
repräsentativ
ist.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf einen Sensor, wie er vorstehend
beschrieben ist, der auf einem Motorfahrzeug angebracht ist, um
das Ausbringen einer Sicherheitseinrichtung zu steuern.
-
Die
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt eine Konstruktion eines schwingenden
Gyrometers bereit, der aus einem Substrat gebildet ist, das sich
dazu eignet, elektrostatisch und unilateral angeregt zu werden,
mit einem gyroskopischen Skalenfaktor, der größer als 0,2 ist, und die in
Form einer dynamisch ausgeglichenen Struktur ist, die unempfindlich
sowohl gegenüber
einer linearen Beschleunigung als auch gegenüber einer Winkelbeschleunigung
ist. Dies wird dadurch erreicht, daß die gyroskopische Masse oder
die Massen auf einem Stab aufgehängt
werden, der so konfiguriert ist, daß er sich am leichtesten in
einer vorbestimmten Richtung durchbiegt, die in dieser Beschreibung
als die „weiche" Biegerichtung bezeichnet
wird und die nicht unter einem rechten Winkel zu oder parallel zu
der normalen Ebene des Substrats verläuft. Als Ergebnis davon kann
die gyroskopische Masse oder die Massen dazu gebracht werden, sich im
wesentlichen innerhalb der Ebene des Substrats zu bewegen, wenn
eine elektrostatische Anregung mit der richtigen Frequenz im wesentlichen
unter einem rechten Winkel zu dem Substrat aufgebracht wird. Auf
diese Weise kann die Bewegung der Masse ausgenutzt werden, so daß ein großes gyroskopisches
Drehmoment aus der Ebene heraus erhalten wird, wenn die Anordnung
einer Drehung in der Ebene unter einem rechten Winkel zu der Bewegung
der Masse unterworfen wird. Frühere,
kardanisch aufgehängte
Konstruktionen, wie etwa die, die aus dem schwedischen Patent SE9500729-0
bekannt ist, weisen den beträchtlichen
Nachteil auf, daß sie
einen niedrigen gyroskopischen Skalenfaktor besitzen, was den Gyrometer
empfindlich für
Schwingungen macht, insbesondere dann, wenn er nicht in einem vollständig ausgeglichenen
Modus schwingt – etwas,
das bisher mit unilateraler Anregung und Erfassung unmöglich war.
-
Die
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dehnt die Technologie von schwingenden
Konstruktionen für
Gyrometer, die aus einem Halbleitersubstrat gebildet sind, aus,
so daß eine
Integration mit einem dreiachsigen Beschleunigungsmesser möglich ist,
wenn die gleiche Herstellungstechnik, wie sie aus dem schwedischen
Patent SE9203648-2 bekannt ist, verwendet wird, um einen Stab zu
verkörpern,
dessen „weiche" Biegerichtung nicht
unter einem rechten Winkel oder parallel zu der normalen Ebene des
Substrats verläuft,
und ermöglicht
die Herstellung von schwingenden Gyrometern in dem gleichen Substrat
für die
gleichzeitige Messung einer Drehung um zwei Achsen unter einem rechten
Winkel zueinander. In Abhängigkeit
von den Anforderungen der Anwendung können die bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung in einer Anzahl von Konfigurationen in
dem gleichen Substrat integriert werden, in dem auch Beschleunigungsmesser
eingegliedert sein können.
Dadurch ist die gleichzeitige Messung einer Drehung um eine Vielzahl
von Achsen möglich,
möglicherweise
in Kombination mit einer Beschleunigungsmessung. Außerdem kann
die Anordnung in Abhängigkeit
von den Anforderungen der Anwendung an die Genauigkeit entweder
mit einer offenen Schleife oder mit einer geschlossenen Schleife
mit Rückführung ausgebildet
sein. Die Verwendung der hochentwickelten Siliziumtechnologie bei
der Herstellung ermöglicht
eine Massenproduktion bei niedrigen Kosten und mit großer Genauigkeit
und Zuverlässigkeit.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Anordnung nach der vorliegenden Erfindung zum Messen einer Winkelgeschwindigkeit
weist einen Stab auf, dessen weiche Biegerichtung nicht unter einem rechten
Winkel oder parallel zu der Normalen zu dem Substrat verläuft, mit
einer zentral angeordneten trägen
Masse, die aus dem gleichen Material wie der Stab herausgeätzt werden
kann. Ein Beispiel für
ein solches Material ist Silizium, das dotiert werden kann, um leitende
Elemente zu erzeugen, wo diese benötigt werden.
-
Eine
andere bevorzugte Ausführungsform der
Anordnung nach der vorliegenden Erfindung zum Messen einer Winkelgeschwindigkeit
weist einen Stab auf, dessen weiche Biegerichtung nicht unter einem
rechten Winkel zu oder parallel zu der Normalen zu dem Substrat
verläuft,
und wobei zwei träge
Massen entlang des Stabs angeordnet sind, die aus dem gleichen Material
wie der Stab herausgeätzt
werden können.
Ein Beispiel für
ein solches Material ist Silizium, das dotiert werden kann, um leitende
Elemente zu erzeugen, wo diese benötigt werden.
-
Bei
diesen beiden Anordnungen sind die trägen Massen mit dem Rest des
Substrats durch eine flexiblen Stab verbunden, der eine Biegerichtung
aufweist, die nicht unter einem rechten Winkel oder parallel zu
der Normalen zu dem Substrat verläuft. Dies kann auf unterschiedliche
Weisen erreicht werden, beispielsweise durch anisotropes Ätzen von
gegenüberliegenden
Oberflächen
eines Halbleitersubstrats, um einen Stab zu erzeugen, der unter
einem Winkel zu der normalen Ebene ausgerichtet ist, gemäß der SE9203648-2,
und dadurch, daß dieser
die trägen Massen
mit dem Substrat verbindet. Alternativ kann ein anisotropes Ätzen, bei
dem unter einem schrägen Winkel
zu der normalen Ebene geätzt
wird, mit einem trockenen Ätzen
kombiniert werden, bei dem unter einem rechten Winkel zu der normalen
Ebene geätzt wird,
um einen Stab mit einem dreieckförmigen
Querschnitt zu erzeugen. Alternativ ist es möglich, eine Ecke eines Stabs
mit einem rechteckförmigen
Querschnitt wegzuätzen,
mit dem Ergebnis, daß die
bevorzugte Biegerichtung geändert
ist, so daß die
bevorzugte Biegerichtung nicht mehr unter einem rechten Winkel zu
den langen Seiten des rechteckförmigen
Querschnitts verläuft.
Die Breite und Dicke des Stabs kann für alle vorstehend genannten
Beispiele so dimensioniert werden, daß eine hohe Nachgiebigkeit
oder Elastizität
gegenüber
einer Biegung entlang der erforderlichen Achse erzielt wird.
-
Beide
vorstehend diskutierten Konfigurationen eignen sich für eine Ausführungsform
des Typs mit einer offenen Schleife und für eine Ausführungsform des Typs mit einer
geschlossenen Schleife und mit Rückführung. Gemischte
Ausführungsformen sind
ebenfalls möglich,
bei denen ein System mit einer geschlossenen Schleife und mit Rückführung mit einer
langen Zeitkonstanten hergestellt wird, so daß das Gyrometer auf plötzliche
Veränderungen
reagiert, während
langsame Verschiebungen durch die Rückführung aufgehoben werden. Die
größten Vorteile
einer gemischten oder hybriden Konstruktion bestehen darin, daß die mechanische
Verstärkung bzw.
der Q-Faktor in der Richtung der Erfassung, erhalten bei der Resonanzfrequenz,
verwendet werden kann, und daß sämtliche
statischen Fehlerquellen automatisch aufgehoben werden, während das
Problem im Zusammenhang mit einer Verschiebung über eine längere Zeit eliminiert ist.
Bei einem herkömmlichen
System mit einer geschlossenen Schleife verbleibt der Q-Faktor bei
1 als Ergebnis der starken Rückführung. Die
hybride Konstruktion hat trotzdem den Nachteil, daß es möglich ist,
lediglich Veränderungen
in der Drehgeschwindigkeit zu messen, nicht dagegen eine konstante
Drehgeschwindigkeit, da das konstante Signal durch die schwache
Rückführung über die
Zeit aufgehoben wird. Der Sensor weist eine hochpaßartige
Charakteristik auf, dessen Abschneidefrequenz durch die Zeitkonstante
der Rückführung festgelegt
ist.
-
Eine
Konstruktion mit offener Schleife ist ebenfalls möglich, erfordert
allerdings wiederum eine gewisse Art von Ausgleich der Struktur,
entweder mechanisch oder, was interessanter ist, mit Hilfe einer
Gleichspannung. Da die elektrostatische Kraft eine nicht lineare
Abhängigkeit
von dem Abstand zwischen den Elektroden aufweist, wie dies im Falle
eines Plattenkondensators der Fall ist, ist es möglich, mit Hilfe einer Gleichspannung
negative Federkonstanten elektrisch einzuführen. Dies macht es möglich, ein
mechanisches Ungleichgewicht und ein elektrisches Ungleichgewicht
in der Struktur dadurch zu kompensieren, daß unterschiedliche Gleichspannungen
für die
Anregung angelegt werden, und auch an die Erfassungsplatten, und
möglicherweise
auch an gesonderte Ausgleichselektroden, gemäß eines vorbestimmten geeigneten
Musters.
-
Eine
Anordnung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann aus Halbleitermaterial durch auf dem Gebiet der Halbleiter
bekannte Herstellungsmethoden hergestellt werden, beispielsweise
durch photolithographisches Kopieren oder isotropisches und anisotropisches Ätzen. Hierdurch
werden zahlreiche Vorteile erzielt, wie etwa eine enge Kontrolle
von Toleranzen, und die Möglichkeit,
die gesamte oder einen Teil der Elektronik für die Signalverarbeitung in einem
einzigen gemeinsamen Substrat mit relativ gemäßigter Dicke zu integrieren,
während
Zugang zu einer Technologie geschaffen wird, die eine effektive Massenproduktion
durch chargenweise Herstellung ermöglicht. Nachgebildete leitende
Oberflächen
können
auf die Oberfläche
des Stabs und der trägen Massen
beispielsweise durch anodische Bindung (Anodic Bonding) oder durch
unmittelbare Siliziumbindung (Silicon Direct Bonding) aufgebracht
werden. Eine anodische Bindung ermöglicht es, daß Quarzglas
an Silizium, Oxide, Nitride und Metalle bei relativ niedrigen Temperaturen, üblicherweise 300–400° C, gebunden
werden kann, indem ein elektrisches Feld über die Verbindung angelegt
wird. Eine unmittelbare Siliziumbindung, die seit 1986 bekannt ist
(Lasky, Applied Physics Letters Vol. 48, S. 78, 1986) ermöglicht zum
Beispiel eine Bindung von Silizium an Silizium, Silizium an Siliziumdioxid
und von Siliziumdioxid an Siliziumdioxid. Die direkte Siliziumbindung
und die anodische Bindung können
ebenfalls dazu verwendet werden, um mechanische Anschläge an dem
Stab zu befestigen, so daß er
nicht bricht, wenn er größeren Kräften als
beabsichtigt unterworfen wird. Wenn das Binden unter Vakuum ausgeführt wird,
können
die Techniken gleichzeitig mit einem Verfahren für eine Vakuumeinkapselung der
Anordnung verwendet werden.
-
Aus
der W096/27135 geht eine Sensoranordnung hervor, die konfiguriert
ist, um auf eine Drehung anzusprechen, um die Winkelgeschwindigkeit eines
Substrats zu messen. Die Vorrichtung weist einen monokristallinen
Grundkörper
auf, einen Schwingungsaktivator und einen Schwingungsdetektor. Aus der
Beschreibung geht hervor, daß der
monokristalline Grundkörper
aus einem monokristallinen Material geätzt ist, um einen Träger festzulegen,
der eine träge
Masse trägt.
Ein Rahmen ist ebenfalls aus dem monokristallinen Material geätzt und
wird durch ein Paar von koaxialen Torsionsstäben getragen, die so angeordnet
sind, daß sie
senkrecht zu der Achse des zentralen Trägers sind. Die Oberflächen des
Trägers sind
durch die Kristallebenen des Grundkörpers festgelegt. Der Schwingungsaktivor
ist so konfiguriert, daß er
entweder auf den Träger
oder auf den Rahmen einwirkt, und der Detektor ist so konfiguriert,
daß er
Schwingungen des jeweils anderen Teils, des Rahmens oder des Trägers, erfaßt.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend näher
im einzelnen im Wege eines Beispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben, die Ausführungsformen
der Anordnung nach der vorliegenden Erfindung erläutern, und
in denen
-
1 eine
perspektivische Ansicht und eine Schnittansicht entlang der dargestellten
Linie zeigt, wobei ein Grundkörper
eines Gyrometers dargestellt ist, der aus Silizium in einer ersten
Ausführungsform besteht,
gemäß der vorliegenden
Erfindung, wobei die Anregungs-, Erfassungs- und Empfindlichkeitsachsen
dargestellt sind.
-
2 zeigt
eine schematische perspektivische Ansicht des Grundkörpers nach 1 mit
den zugehörigen
Anregungs- und Erfassungsschaltungen.
-
3 zeigt
eine Draufsicht und eine Schnittansicht entlang der dargestellten
Linie von einer Alternative zu dem Grundkörper nach der ersten Ausführungsform,
der aus Silizium gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt ist, wobei die Anregungs-, Erfassungs- und
Empfindlichkeitsachsen dargestellt sind.
-
4 zeigt
eine Draufsicht und eine Schnittansicht entlang der dargestellten
Linie aus Silizium gemäß einer
zweiten Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
5 zeigt
eine perspektivische Ansicht des Grundkörpers nach 4 mit
zugehörigen
Anregungs- und Erfassungsschaltungen,
-
6 zeigt
eine Schnittansicht, die dazu verwendet wird, um die Festlegung
des Grundgedankens der weichen Ebene des Stabs und der Biegerichtung
zu erläutern,
-
7 zeigt
Beispiele von unterschiedlichen Querschnitten des Stabs, dessen
weiche Biegerichtung nicht unter einem rechten Winkel oder parallel zu
der normalen Ebene verläuft,
und
-
8 zeigt
schematisch ein Beispiel für
einen elektronischen Schaltkreis für kapazitive Erfassung und
Anregung zur Verwendung mit dem Grundkörper eines Gyrometers nach 1 und 2.
-
Zunächst auf 1 und 2 bezugnehmend,
ist ein Grundkörper 1 eines
Sensor dargestellt, der dazu bestimmt ist, eine Drehung um eine
vorbestimmte Achse zu erfassen. Der dargestellte Grundkörper 1 eines
Sensors ist aus einem ebenen Substrat geätzt worden, das aus einem monokristallinen Material
wie etwa Silizium besteht. Es sei darauf verwiesen, daß eine Vielzahl
von Grundkörpern
aus einem einzelnen Substrat eines eher kristallinen Grundkörpers wie
etwa Silizium geätzt
werden kann, so daß dieses
eine Vielzahl von Sensoren enthalten kann, die dazu bestimmt sind,
eine Drehung um eine Vielzahl von Achsen zu erfassen. Die Verwendung
eines halbleitenden Materials wie etwa Silizium ist bevorzugt, da
das Substrat dotiert werden kann, damit es Komponenten von einer
zugehörigen
elektronischen Anordnung enthalten kann.
-
Der
Grundkörper 1,
wie er in 1 dargestellt ist, weist einen
länglichen
Träger 2 auf,
dessen gegenüberliegende
Enden durch Blöcke 3, 4 getragen
sind, so daß die
einander gegenüberliegenden Enden
des Trägers
in festen vorbestimmten Positionen angebracht werden können. Die
Blöcke 3, 4 sind als
relativ kleine Blöcke
dargestellt, aber es sei darauf verwiesen, daß die Polster einen integralen
Teil eines wesentlich größeren Siliziumsubstrats
bilden können.
-
Der
Träger 2 ist
so konfiguriert, daß er
sich am leichtesten in einer vorbestimmten Richtung durchbiegt,
nämlich
in der weichen Biegerichtung. In der beschriebenen Ausführungsform
ist die „weiche" Biegerichtung nicht
parallel zu dem Substrat, und sie ist auch nicht senkrecht zu dem
Substrat, sondern ist unter einem spitzen Winkel zu der Ebene des
Substrats geneigt. In der beschriebenen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß der Träger 2 so ausgebildet
wird, daß er einen
im wesentlichen rechteckförmigen
Querschnitt aufweist, wobei die kürzeren Seiten des Rechtecks durch
die oberen und unteren Oberflächen
des Substrats gebildet werden, und wobei die längeren parallelen Seiten des
Rechtecks unter einem spitzen Winkel zu den Oberflächen des
Substrats geneigt angeordnet sind. In der beschriebenen Ausführungsform beträgt der spitze
Winkel etwa 55°.
Die weiche Biegerichtung des Trägers
ist im wesentlichen senkrecht zu den längeren parallelen Seiten des
rechteckigen Querschnitts.
-
Der
Träger 2 ist
mit einer trägen
Masse oder schwingenden Masse 5 versehen. Die schwingende Masse 5 ist
mit dem Träger 2 im
wesentlichen an dessen Mittelpunkt verbunden. In der dargestellten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist die schwingende Masse einen symmetrischen
Grundkörper
mit zwei beabstandet angeordneten, parallelen, rechtwinkligen Armen 6, 7 auf,
die aus dem Substrat gebildet sind und die durch einen querverlaufenden
Verbindungsstab 8 miteinander verbunden sind, wobei der
querverlaufende Verbindungsstab 8 einen Mittelpunkt aufweist,
der integral mit dem Mittelpunkt des Trägers 2 ausgebildet
ist. Die Kombination der parallelen Arme und des Verbindungsstabs
bildet eine H-förmige
Konfiguration.
-
Die
obere und/oder die untere Oberfläche des
Grundkörpers 1 und
somit die Oberfläche
von jedem der Arme 6, 7 ist mit einer elektrisch
leitenden Schicht 9 versehen, wie etwa eine abgelagerte Schicht
aus Aluminium oder einem anderen Metall. Alternativ kann die leitende
Schicht unter Verwendung einer Dotierungs- oder Bondingtechnik hergestellt
sein.
-
Der
Grundkörper 1,
wie er in 1 dargestellt ist, ist dazu
bestimmt, fest in einer Position angebracht zu werden, beispielsweise
auf dem Fahrgestell bzw. der Karosserie eines Motorfahrzeugs, mit Hilfe
der Blöcke 3, 4,
um eine Drehung um eine Empfindlichkeitsachse 10 zu erfassen,
wobei die Empfindlichkeitsachse im wesentlichen mit der Achse des Verbindungsstabs 8 der
oszillierenden Masse 5 übereinstimmt.
-
Wie
noch beschrieben werden wird, werden die Arme 6 und 7 durch
elektrostatische Kräfte
angeregt, die in einer Richtung aufgebracht werden, die parallel
zu einer Anregungsachse 11 ist, die sich im wesentlichen
senkrecht zu der Ebene erstreckt, die durch das Substrat festgelegt
ist. Als eine Folge der aufgebrachten Kräfte neigen die Arme 6, 7 dazu,
sich um die Achse des Verbindungsstabs 8 zu drehen. Auf diese
Weise neigt die H-förmige
oszillierende Masse 5 dazu, in einer wippenartigen Bewegung
um die Achse des Stabs 8 zu schwingen. Dadurch wird eine torsionsartige
Drehung auf den mittleren Teil des Trägers 2 aufgebracht.
Da der Träger 2 eine „weiche" Biegerichtung aufweist,
die unter einem spitzen Winkel zu der Ebene des Substrats verläuft, führt die
torsionsartige Drehung unmittelbar zu einer schwingenden Bewegung
der oszillierenden Masse 5 im wesentlichen innerhalb der
Ebene des Substrats um die Anregungsachse 11. Die Masse 5 ist
symmetrisch um die Achse des Trägers.
Der Schwerpunkt der Masse 5 bleibt im wesentlichen stationär, wenn
die Masse schwingt.
-
Wie
noch erläutert
werden wird, wird dann, wenn sich die Arme 6 und 7 bewegen,
innerhalb der Ebene des Substrats und anschließend daran, daß die schwingende
Masse 5 erregt worden ist, und wenn der Grundkörper 1 um
die Empfindlichkeitsachse 10 gedreht wird, die oszillierende
Masse 5 um die Erfassungsachse 12 schwingen, die
im wesentlichen mit der Achse des Trägers 2 übereinstimmt.
Die Schwingung um die Erfassungsachse 12 wird gemessen,
um Daten bereitzustellen, die die Rotation des Grundkörpers 1 betreffen.
Auf diese Weise kann die Winkelgeschwindigkeit der Drehung bestimmt werden.
-
Nunmehr
sei auf 2 der Zeichnungen Bezug genommen,
in der ein Grundkörper 1,
wie er vorstehend beschrieben ist, in Kombination mit einer elektronischen
Anordnung verwendet wird. Der elektronischen Anordnung ist eine
erste Leitung 13 zugeordnet, die dazu bestimmt ist, ein
Potential an die leitende Schicht 9 auf dem Substrat anzulegen.
Eine zweite Leitung 14 führt ein Signal an die kapazitiven Platten 15, 16 zu,
die sich oberhalb von einem Ende der Arme 6 und 7 befinden,
die auf einer Seite des verbindenden Stabs 8 angeordnet
sind. Eine weitere Leitung 17, die der elektronischen Anordnung
zugeordnet ist, ist mit den kapazitiven Platten 18, 19 verbunden,
die sich oberhalb der Enden der Arme 6 und 7 befinden,
die auf der anderen Seite des verbindenden Stabs 8 angeordnet
sind. Die beschriebenen kapazitiven Platten können auf einem Isolator ausgebildet
sein, wie etwa auf Glas oder einem halbisolierenden Silizium, um
jegliche Streukapazitäten
zu minimieren.
-
Es
sei darauf verwiesen, daß dann,
wenn ein Potential wie etwa ein negatives Potential an die leitende
Schicht 9 angelegt wird, und anschließend ein positives Potential
durch die elektroni sche Anordnung an die Leitung 14 und
auf diese Weise an die Platten 15, 16 angelegt
wird, die sich benachbart zu einem Ende der Arme 6 und 7 befinden,
diese Enden der Arme 6 und 7 eine Tendenz haben,
sich nach oben in Richtung auf die Platten 15 und 16 zu
bewegen, aufgrund der elektrostatischen Anziehungskraft. Als Folge
davon wird die oszillierende Masse 5 dazu neigen, sich
um den verbindenden Stab 8 zu drehen. Dieser Effekt kann
verstärkt
werden, wenn gleichzeitig ein negatives Potential an die kapazitiven
Platten 18 und 19 angelegt wird, da dann die Enden
der Arme 6 und 7, die sich benachbart zu diesen
Platten befinden, abgestoßen
werden und daher dazu neigen, sich nach unten zu bewegen. Wenn die
Potentiale, die an die kapazitiven Platten angelegt sind, dann umgekehrt
werden, wobei dann das positive Potential an die Platten 18 und 19 angelegt
wird und ein negatives Potential an die Platten 15 und 16 angelegt
wird, wird sich die oszillierende Masse 5 um die Achse
drehen, die mit dem verbindenden Träger 8 übereinstimmt.
Wenn die Signale an die kapazitiven Platten 15, 16, 18, 19 zu
geeigneten Zeitpunkten und bevorzugt unter der Steuerung einer Schleife
mit Rückführung angelegt
werden, wird die oszillierende Masse 5 in einer wippenartigen
Bewegung mit einer regelmäßigen Frequenz
um die Achse des verbindenden Trägers 8 schwingen.
Da allerdings der verbindende Träger 8 integral
mit dem Träger 2 ausgebildet
ist, der sich zwischen den feststehenden Blöcken 3 und 4 erstreckt,
wird eine Torsionskraft auf diesen Träger ausgeübt, und da dieser Träger eine „weiche" Biegerichtung aufweist,
die unter einem spitzen Winkel mit der Ebene des Substrats verläuft, ist
das letztendliche Ergebnis eine Schwingung der oszillierenden Masse 5 um
die vertikale Anregungsachse, die sich senkrecht zu der Ebene des
Substrats erstreckt. Als Folge davon führt der Träger 2 eine Biegebewegung
aus, wie sie durch die Biegelinie 20 veranschaulicht ist,
die in 1 und 2 dargestellt ist. Der Träger 2 biegt
sich auf diese Weise in einer Richtung, wobei er eine S-förmige Konfiguration annimmt,
und biegt sich dann in der entgegengesetzten Richtung, wobei er
eine umgekehrte S-förmige Konfiguration
einnimmt. Bevorzugt ist es so, daß die Signale, die dazu verwendet
werden, um die oszillierende Masse 5 anzuregen, diese dazu
veranlassen, bei einer natürlichen
Resonanzfrequenz innerhalb der Ebene des Substrats zu schwingen.
-
Der
elektronischen Anordnung sind auch zwei weitere Leitungen 21, 22 zugeordnet,
die sich zu den kapazitiven Platten 23, 24 erstrecken,
die ebenfalls auf einem Substrat aus Glas oder einem halbleitenden
Substrat angebracht sind, das sich oberhalb der Arme 6, 7 befindet,
im wesentlichen in Ausrichtung mit dem verbindenden Träger 8.
-
Bei
einer Drehung des Grundkörpers 1 um die
Empfindlichkeitsachse 10 neigt die gesamte oszillierende
Masse 5 als Folge der Corioliskräfte, die auf die oszillierende
Masse 5 aufgebracht werden, dazu, sich um die Erfassungsachse 12 zu
drehen, die mit der Achse des Trägers 2 übereinstimmt.
Auf diese Weise bewegt sich ein Arm, beispielsweise der Arm 6,
in Richtung auf die kapazitive Platte 23, während der
andere Arm, beispielsweise der Arm 7, dazu neigt, sich
weg von der kapazitiven Platte 24 zu bewegen. Die elektronische
Anordnung ist dafür
eingerichtet, die Veränderung
in der Kapazität
zwischen der kapazitiven Platte 23 und der elektrisch leitenden Schicht 9 auf
dem Grundkörper 1 zu
bestimmen, und auch die Veränderung
in der Kapazität
zwischen der Platte 24 und der leitenden Schicht 9 auf
dem Grundkörper 1.
Dadurch, daß die
Veränderung
in der Kapazität
bestimmt wird, kann der Grad der Drehung um die Erfassungsachse 12 der
oszillierenden Masse 5 bestimmt werden, und in Folge davon
kann eine Information betreffend die ursprüngliche Drehung des Grundkörpers 1,
wie etwa eine Winkelgeschwindigkeit, bestimmt werden.
-
Es
ist somit von Bedeutung, daß 2 eine Anordnung
gemäß der vorliegenden
Erfindung für
die Messung einer Winkelgeschwindigkeit zeigt, wobei die zugehörigen Anregungs-
und Erfassungsschaltungen schematisch in einer Ausführungsform
des Typs mit kapazitiver Anregung und Erfassung dargestellt sind.
Die Kapazitäten 15, 16, 18 und 19 regen die
Anordnung derart an, daß die
Masse im wesentlichen in der Ebene des Substrats schwingt, und die Kapazitäten 23 und 24 werden
dazu verwendet, um die Amplitude der Oszillation der Masse aus der
Ebene des Substrats heraus zu messen, die an eine Anregungsschaltung
innerhalb der elektronischen Anordnung und an die Auswerteelektronik
zurückgeführt wird,
die die Winkelgeschwindigkeit berechnet. Wenn der gyroskopische
Skalenfaktor genügend groß ist, besteht
auch die Möglichkeit,
eine piezoresistive Erfassung anstelle der kapazitiven Erfassung zu
verwenden und auf diese Weise ein einfacheres und weniger kostenaufwendiges
System zu erzielen.
-
Wenn
die Winkelgeschwindigkeit eine Schwelle überschreitet, oder wenn die
zusammengesetzte Winkelgeschwindigkeit von einer Anzahl von senkrecht
angeordneten Sensoren des beschriebenen Typs eine Schwelle überschreitet,
kann eine Sicherheitseinrichtung in dem Motorfahrzeug zum Einsatz
kommen, beispielsweise ein Airbag.
-
3 zeigt
eine schematische Draufsicht und eine Querschnittsansicht eines
Grundkörpers 30,
der zahlreiche Merkmale aufweist, die im wesentlichen die gleichen
sind wie die entsprechenden Merkmale des Grundkörpers 1, der vorstehend
beschrieben worden ist. Diese Merkmale sind mit den gleichen Bezugszeichen
bezeichnet, wie sie in 1 und 2 verwendet
sind, und werden daher nicht erneut beschrieben.
-
Es
sei allerdings darauf verwiesen, daß in der Ausführungsform
nach 3 die Blöcke 3, 4 an den
gegenüberliegenden
Enden des Trägers 2 vergrößerte Abmessungen
aufweisen, während
die Abschnitte 6 und 7, die an den gegenüberliegenden
Enden des quer verlaufenden Verbindungsstabs 8 ausgebildet
sind, um die schwingende Masse 5 zu bilden, jeweils im
wesentlichen quadratisch sind, im Gegensatz zu einer rechteckigen
Ausführung,
und auf diese Weise Blöcke 6, 7 anstelle
von „Armen" bilden.
-
Wie
dies in der Ausführungsform
nach 2 der Fall ist, weist der Träger 2, der sich zwischen
den beiden Blöcken 3, 4 erstreckt,
einen Querschnitt mit rechteckiger Form auf, wobei die beiden langen
parallelen Seiten des Rechtecks unter einem spitzen Winkel zu der
Ebene des Substrats geneigt sind, aus dem der Grundkörper 30 gebildet
ist.
-
Wie
man aus 3 entnimmt, weisen die seitlichen
Flächen
von verschiedenen Elementen des beschriebenen Grundkörpers eine
geneigte Form auf. Dies ergibt sich als. Folge der Ätztechniken,
die dazu verwendet werden, um den Grundkörper aus einem Siliziumsubstrat
herzustellen. Es ist allerdings beabsichtigt, daß der Grundkörper im
wesentlichen symmetrisch ist um eine Linie, die der Erfassungsachse 12 überlagert
ist, die mit der Achse des Trägers 2 ausgerichtet
ist. Wenn daher der Grundkörper,
der in 3 dargestellt ist, um 180° um die Erfassungsachse 12 gedreht
würde,
würde der Grundkörper nach
wie vor das gleiche Erscheinungsbild bieten, wie es in 3 dargestellt
ist.
-
An
dieser Stelle ist darauf zu verweisen, daß ein wesentlicher physikalischer
Unterschied zwischen dem Grundkörper 30,
der in 3 dargestellt ist, und dem Grundkörper 1,
der in 1 und 2 dargestellt ist, besteht,
nämlich
dahingehend, daß der
Träger 2 an
Punkten zwischen dem verbindenden Stab 8 der oszillierenden
Masse 5 und den Blöcken 3 und 4 mit
sich in Querrichtung erstreckenden, rechteckigen Verstärkungselementen 30 und 31 versehen
ist.
-
Die
Verstärkungselemente
sind symmetrisch und erstrecken sich daher auf jeder Seite des Trägers 2 um
das gleiche Maß.
Die Verstärkungselemente sind
auf halber Strecke zwischen dem in Querrichtung verlaufenden Verbindungsstab 8 und
dem benachbarten Block 3 oder 4 angeordnet. Die
Verstärkungselemente 31 und 32 neigen
dazu, sich schräg nach
oben zu bewegen, und schräg
nach unten, wenn der Träger 2 seine
S-förmige
Biegung ausführt, als
eine Folge der Schwingung der oszillierenden Masse 5 innerhalb
der Ebene des Substrats um die Anregungsachse, wenn der dargestellte
Grundkörper 30 mit
einer elektronischen Anordnung des Typs verwendet wird, wie sie
unter Bezugnahme auf 2 beschrieben und darin erläutert ist.
Die Verstärkungselemente 31, 32 sind
so ausgelegt, daß sie
die Resonanzfrequenz des Stabs 2 einstellen.
-
Auf
diese Weise erläutert 3 schematisch,
wie der Stab 2 durch Verstärkungen 3 aufgebaut
werden kann, so daß die
gleiche oder eine in der Nähe
liegende Resonanzfrequenz für
den angeregten Modus, bei der eine S-förmige Biegung auftritt, und
für den
erfaßten
Drehungsmodus erhalten wird. Dadurch, daß die Moden bzw. Betriebsarten
auf diese Weise aufgebaut werden, kann die Verstärkung, die durch den mechanischen
Q-Faktor gegeben ist, dazu verwendet werden, um die Empfindlichkeit
des Gyrometers zu vergrößern.
-
Nunmehr
auf 4 und 5 bezugnehmend, ist ein Grundkörper 40 eines
Sensors dargestellt, der dazu bestimmt ist, eine Rotation um eine vorbestimmte
Achse zu erfassen. Der dargestellte Grundkörper 1 des Sensors
ist aus einem planaren Substrat geätzt worden, das aus einem stärker kristallinen,
halbleitenden Material wie etwa Silizium hergestellt worden ist.
Es sei darauf verwiesen, daß eine Vielzahl
von Grundkörpern
aus einem einzelnen Substrat aus Silizium geätzt werden kann, welches somit eine
Anzahl von Sensoren umfassen kann, die dazu bestimmt sind, eine
Drehung um eine Vielzahl von Achsen zu erfassen.
-
Der
Grundkörper 40,
wie er in 4 und 5 dargestellt
ist, weist einen langgestreckten Träger 41 auf, dessen
gegenüberliegende
Enden durch Blöcke 42, 43 abgestützt sind,
so daß die
gegenüberliegenden
Enden des Trägers
in festen vorbestimmten Positionen angebracht werden können, beispielsweise
auf dem Fahrgestell eines Kraftfahrzeugs. Die Blöcke 42 und 43 sind
als relativ kleine Blöcke
dargestellt, wobei allerdings darauf verwiesen sei, daß die Blöcke einen
integralen Teil eines wesentlich größeren Substrats aus Silizium
bilden können.
-
Der
Träger 41 in
der dargestellten Ausführungsform
ist so konfiguriert, daß er
sich am leichtesten in einer bevorzugten Richtung durchbiegt, nämlich der „weichen" Biegerichtung. In
der beschriebenen Ausführungsform
ist die weiche Biegerichtung nicht parallel zu dem Substrat, und
auch nicht senkrecht zu dem Substrat, sondern verläuft statt
dessen unter einem spitzen Winkel geneigt zu der Ebene des Substrats.
In der Ausführungsform
der Erfindung, die in 4 und 5 dargestellt
ist, wird dies dadurch erreicht, daß der Träger 2 so ausgebildet
wird, daß er einen
im wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist, wobei die kürzeren Seiten
des Rechtecks durch die oberen und unteren Oberflächen des
Substrats gebildet werden, und wobei die längeren parallelen Seiten des
Rechtecks unter einem spitzen Winkel zu den Oberflächen des
Substrats geneigt sind. In der beschriebenen Ausführungsform
beträgt
der spitze Winkel etwa 55°.
Die genannte weiche Biegerichtung des Trägers ist im wesentlichen senkrecht
zu den längeren
parallelen Seiten des rechteckigen Querschnitts.
-
Der
Träger 41 ist
mit zwei identischen trägen Massen
oder oszillierenden Massen versehen, die mit 44 und 45 bezeichnet
sind. Die Massen sind jeweils symmetrisch um die Achse des Trägers 41.
Die oszillierenden Massen 44 und 45 sind gleichmäßig entlang
des Trägers 41 zwischen
dem Block 42 und dem Block 43 beabstandet angeordnet,
und als Folge davon ist der Grundkörper 1 symmetrisch.
-
Die
oszillierende Masse 44 besteht aus zwei im wesentlichen
quadratischen Blöcken 46 und 47, die
auf jeder Seite des Trägers 1 voneinander
beabstandet angeordnet sind, wobei die Blöcke 46 und 47 durch
einen verbindenden Stab 48 miteinander verbunden sind.
Der mittlere Teil des verbindenden Stabs 48 stimmt mit
einem Teil des Trägers 41 überein.
-
Die
obere Oberfläche
von zumindest den Blöcken 46, 47,
aber bevorzugt der Gesamtheit des dargestellten Grundkörpers 40,
ist mit einer elektrisch leitenden Schicht 49 versehen,
wie etwa mit einer abgelagerten Schicht aus Aluminium oder einem anderen
Metall. Die leitende Schicht kann alternativ unter Verwendung einer
Dotierungs- oder Bondingtechnik ausgebildet sein.
-
Der
Grundkörper 40,
wie er in 4 und 5 dargestellt
ist, ist dazu bestimmt, an einer Position, beispielsweise auf dem
Fahrgestell eines Motorfahrzeugs, mit Hilfe der Blöcke 42, 43 befestigt
zu werden, um eine Drehung um eine Empfindlichkeitsachse 50 zu
erfassen, wobei die Empfindlichkeitsachse im wesentlichen parallel
zu den Achsen der verbindenden Stäbe 48 der oszillierenden
Massen 44 und 45 ist und sich auf halber Strecke
zwischen den beiden oszillierenden Massen 44, und 45 befindet.
-
Wie
noch beschrieben werden wird, werden die Blöcke, wie etwa die Blöcke 46 und 47,
von beiden oszillierenden Massen, durch elektrostatische Kräfte angeregt,
die in einer Richtung senkrecht zu der Ebene des Substrats aufgebracht
werden. Als eine Folge der aufgebrachten Kräfte neigen die Blöcke 46 und 47 dazu,
um die Achse des verbindenden Stabs 48 zu rotieren. Auf
diese Weise neigt die oszillierende Masse 44 dazu, um die
Achse des verbindenden Stabs 48 in Form einer wippenartigen
Bewegung zu schwingen. Die oszillierende Masse 45 schwingt
ebenfalls um die Achse ihres verbindenden Stabs mit einer wippenartigen
Bewegung in Gegenphase zu der Masse 44. Dadurch wird eine
torsionsartige Drehung auf den Teil des Trägers 41 aufgebracht,
der mit dem mittleren Abschnitt des verbindenden Stabs 48 übereinstimmt.
Da der Träger 41 eine „weiche" Biegerichtung aufweist,
die unter einem spitzen Winkel zu der Ebene des Substrats verläuft, führt die
torsionsartige Rotation unmittelbar zu einer schwingenden Bewegung
der schwingenden Masse 44 und der schwingenden Masse 45 im
wesentlichen innerhalb der Ebene des Substrats, um eine Achse, die
senkrecht zu dem Substrat verläuft, an
einem Punkt benachbart zu der Verbindung zwischen dem Träger 41 und
dem verbindenden Stab 48.
-
Die
beiden Massen 44 und 45 werden so angeregt, daß die Massen
eine schwingende Bewegung in Gegenphase ausführen, im wesentlichen innerhalb
der Ebene des Substrats. Auf diese Weise neigt der Block 46 der
Masse 44 und der benachbarte Block der Masse 45 dazu,
sich gleichzeitig vom jeweils anderen wegzubewegen, und neigt anschließend dazu,
sich gleichzeitig in Richtung auf den jeweils anderen zu bewegen.
Als Folge davon führt
der Träger 41 eine
einfache Biegung aus, wie sie durch die gestrichelte Linie 50 angedeutet
ist. Da die Massen in Gegenphase zueinander oszillieren, ist die
gesamte Bewegung des gesamten Systems gleich Null bei einer Anregung
des Stabs, da keine Bewegung des Schwerpunkts erfolgt.
-
Nunmehr
auf 5 bezugnehmend, ist deutlich, daß der Grundkörper 40,
wie er unter Bezugnahme auf 4 beschrieben
worden ist, dazu bestimmt ist, mit einer elektronischen Anordnung 60 verwendet zuwerden.
Die elektronische Anordnung 60 ist mit einer ersten Leitung 61 versehen,
die dazu bestimmt ist, ein Potential an die leitende Schicht 49 anzulegen.
Die elektronische Anordnung 60 ist mit einer weiteren Leitung 62 versehen,
die dazu bestimmt ist, ein Potential an die kapazitiven Platten 63, 64 anzulegen,
die oberhalb von Teilen der Blöcke 46, 47 der oszillierenden
Masse 44 angeordnet sind, die sich am nächsten an dem Block 43 befinden,
und gleichzeitig an die entsprechende kapazitive Platte 65, 66, die
an dem anderen Ende des Elements 40 angeordnet ist.
-
In
gleicher Weise ist die elektronische Anordnung 60 mit einer
weiteren Leitung 67 versehen, die dazu bestimmt ist, ein
Potential an die kapazitiven Platten 68, 69 anzulegen,
die sich oberhalb der Bereiche der Blöcke 46 und 47 befinden,
die in Richtung auf den Mittelpunkt des Grundkörpers 40 angeordnet sind,
und auch an die entsprechenden kapazitiven Platten 70, 71,
die der oszillierenden Masse 45 zugeordnet sind. Wie dies
bei der Ausführungsform
nach 1 und 2 der Fall ist, können sich
die kapazitiven Platten auf einem isolierenden Substrat aus Glas
oder auf einem halbisolierenden Substrat befinden.
-
Es
sei darauf verwiesen, daß dann,
wenn ein spezielles Potential wie etwa ein Erdpotential an die Leitung 61 angelegt
wird, und wenn gegenphasige Signale an die Leitungen 62 und 67 angelegt
werden, die oszillierende Masse 44 und in ähnlicher
Weise die oszillierende Masse 45 dazu veranlaßt werden
können,
um die Achse des Trägers 48 zu
schwingen. Ein erstes Potential wie etwa ein negatives Potential kann
an die leitende Schicht 49 angelegt werden. Wenn dann ein
negatives Potential an die Leitung 42 angelegt wird, und
ein positives Potential an die Leitung 67 angelegt wird,
ist ein negatives Potential auf den kapazitiven Platten 63 und 64 vorhanden,
so daß als
Folge davon eine Abstoßung
zwischen diesen Platten auftritt, und zwischen den benachbarten
Teilen der Blöcke 46 und 47 der
oszillierenden Masse 44. Gleichzeitig wird ein positives
Potential an die kapazitiven Platten 68 und 69 angelegt,
was bedeutet, daß dort
eine Anziehungskraft zwischen den benachbarten Teilen der Blöcke 46 und 47 und
diesen Platten vorhanden sein wird. Als Folge davon neigt die oszillierende
Masse zu einer Drehung in einer Richtung im Gegenuhrzeigersinn,
in 5 dargestellt ist, um die Achse des verbindenden
Stabs 48. Es sei darauf verwiesen, daß gleichzeitig die oszillierende
Masse 45 dazu neigt, sich in einer Richtung im Uhrzeigersinn
um den verbindenden Stab dieser schwingenden Masse zu drehen.
-
Wenn
die Polaritäten,
die an die Leitungen 62 und 67 angelegt sind,
vertauscht werden, wird die schwingende Masse 44 dazu neigen,
sich in einer Richtung im Uhrzeigersinn zu drehen, während die oszillierende
Masse 45 dazu neigen wird, sich in einer Richtung im Gegenuhrzeigersinn
zu drehen.
-
Wenn
die Signale an die oszillierenden Massen 44 und 45 in
der beschriebenen Art und Weise angelegt werden, bei einer geeigneten
Frequenz, werden die Massen 44 und 45 dazu neigen,
mit einer wippenähnlichen
Wirkung zu schwingen. Als Folge der Tatsache, daß die weiche Biegerichtung
des Trägers
unter einem Winkel zu der Ebene des Substrats geneigt ist, werden
die schwingenden Massen 44 und 45 dazu neigen,
eine Schwingung in der Ebene des Substrats auszuführen, wobei
jede Schwingung um eine im wesentlichen vertikale Achse erfolgt,
die mit dem Schnittpunkt des Trägers 41 und
des verbindenden Stabs 48 einer jeden oszillierenden Masse 44 und 45 übereinstimmt.
Als Folge davon wird der Träger 41 in
der Tat eine einfache Biegebewegung ausführen, wie durch die gestrichelte
Linie 50 in 4 erläutert ist.
-
Der
elektronischen Anordnung nach 5 sind weiterhin
vier weitere kapazitive Platten 72, 73, 74 und 75 zugeordnet,
wobei jede Platte jeweils einem der Blöcke zugeordnet ist, wie etwa
den Blöcken 46 und 47,
der oszillierenden Massen 44 und 45. Wenn der
gesamte Grundkörper
dann, wenn die Massen in der beschriebenen Art und Weise oszillieren,
um die Erfassungsachse 50 gedreht wird, werden die Massen
als eine Folge der Corioliskräfte,
die auf die oszillierenden Massen 44 und 45 wirken,
dazu neigen, sich um die Erfassungsachse zu drehen, bei der es sich
um eine Achse 80 handelt, die mit der Achse des Trägers 41 übereinstimmt.
Diese Drehung kann durch die Kondensatoren 72, 73, 74 und 75 erfaßt werden,
da sich ein Block einer jeden oszillierenden Masse 44 der
benachbarten kapazitiven Platte annähert, während der andere Block dieses
oszillierenden Elements sich von der benachbarten kapazitiven Platte
wegbewegen wird, und die Veränderungen
in der Kapazität
können
gemessen und an die elektronische Anordnung weitergeleitet werden,
wo eine geeignete Erfassungsschaltung die Parameter der Zeitdauer
bestimmt, die auf den Grundkörper 40 um
die Erfassungsachse 70 aufgebracht sind.
-
Es
sei daher darauf verwiesen, daß 4 eine
Draufsicht und 5 eine perspektivische Ansicht
einer Ausführungsform
der Erfindung zeigen, die sich für
eine Messung einer Winkelge schwindigkeit eignet, die aus einem Träger 41 besteht,
dessen weiche Biegerichtung nicht unter einem rechten Winkel oder
parallel zu der Normalen zu der Substratebene verläuft, und
aus zwei Massen 44, 45. Der Grundkörper wird
so angeregt, daß der
Stab in einem Einzelbiegemodus schwingt, der die Massen dazu veranlaßt, in Gegenphase
im wesentlichen in der Substratebene parallel zu der sich ergebenden
Empfindlichkeitsachse und um die Anregungsachse zu oszillieren.
Der Vorteil dieser Anordnung gegenüber einem Stab mit einer zentral
angeordneten Masse besteht darin, daß die geeignete Konfiguration
und Anordnung der beiden Massen die Möglichkeit schafft, daß das Winkelmoment
für das
Gesamtsystem zu Null gemacht werden kann, so daß die Erfassung unempfindlich
gegenüber
einer externen winkelbezogenen Schwingung wird.
-
Ein
ausgeglichener Schwingungsmodus hat auch einen positiven Effekt
auf den Q-Faktor, da keine Energie an die Umgebung abgestrahlt wird.
Wenn die Massen, die in Gegenphase zueinander schwingen, einer Drehung
um die Empfindlichkeitsachse unterworfen werden, führt die
Corioliskraft zu einem drehenden Moment auf die Massen, welches
diese um die Erfassungsachse oszilliert, die mit der Längsachse
des Trägers 41 übereinstimmt,
und die Massen beginnen, aus der Ebene heraus in Gegenphase zu schwingen..
Der Querschnitt nach 4 zeigt die Corioliskraft auf
eine oszillierende Masse unter einem rechten Winkel zu der Bewegung
der angeregten Masse und der Empfindlichkeitsachse.
-
Es
ist weiterhin vorteilhaft bei Ausführungsformen gemäß der vorliegenden
Erfindung von diesem Typ, daß verstärkende Segmente
an bestimmten Abschnitten des Trägers 41 bereitgestellt
werden, wie beispielsweise in der Ausführungsform nach 3 dargestellt
ist, um besser die Resonanzfrequenz des angeregten Schwingungsmodus
an den erfaßten
Drehungsmodus anzupassen.
-
Für einen
Stab, der mit der Längsachse
in der Richtung der z-Achse in einem xyz-Koordinatensystem mit einem beliebigen
Querschnitt 80 orientiert ist, können die unterschiedlichen
Trägheitsmomente Iy, Ixy und IX gemäß den Gleichungen
berechnet werden, die in 6 angegeben sind. Für eine solchen Querschnitt
wird stets eine Koordinatentransformation ausgeführt, so daß das Kreuzprodukt der Trägheiten
Ix'y' = 0, und so
daß das
Trägheitsmoment
um die x'-Achse
Ix' =
Imin wird und für
die y'-Achse Iy' =
Imax. In diesem Zusammenhang ist die „weiche" Ebene des Stabs als diejenige Ebene
festgelegt, die durch die x'- und z-Achsen aufgespannt
ist, und die „weiche" Biegerichtung als
die y'-Richtung
normal zu der „weichen" Ebene. Um zu ermöglichen,
daß die
Anordnung mit einer Kraft angeregt wird, die im wesentlichen entlang
der Normalen zu der Substratebene gerichtet ist, ist es notwendig,
daß sich
die „weiche" Biegerichtung des
Stabs nicht unter einem rechten Winkel zu oder parallel zu der Normalen
zu der Substratebene erstreckt, und es ist vorzugsweise so, daß Iy' =
Imax größer ist
als IX' =
Imin.
-
Durch
Anwendung des anisotropen nassen Ätzens, beispielsweise von 100
orientierten Folien bzw. Substraten aus Silizium, wird eine Ätzung erhalten,
die einen Winkel von 54,7° zu
der zu dem Substrat normal verlaufenden Ebene aufweist. Unterschiedliche
Typen von anisotropem trockenem Ätzen,
d.h. von Plasmaätzung,
können
mehr oder weniger vertikale Ätzungen
auf einer Siliziumoberfläche erzeugen,
und diffundierte elektrochemische pn-Ätzgrate können dazu verwendet werden,
um ein Ätzungsprofil
zu erzeugen. Dadurch, daß die
unterschiedlichen Ätzverfahren
einzeln und in Kombination miteinander verwendet werden, ist es
möglich, eine
Anzahl von unterschiedlichen Querschnitten zu erzeugen, die die
Anforderung erfüllen,
daß die
weiche Biegerichtung eines Stabs nicht unter einem rechten Winkel
zu oder parallel zu der Normalen zu dem Substrat verlaufen sollte. 7 zeigt
im Wege eines Beispiels sechs unterschiedliche Querschnitte eines
Stabs von dieser Art 81, 83, 87, 89 und 91.
Die Querschnitte 81 des Stabs können beispielsweise durch anisotropes
nasses Ätzen
von gegenüberliegenden
Seiten des Substrats erzeugt werden, mit Hilfe einer Technologie,
die aus dem schwedischen Patent SE9203648-2 bekannt ist. Dieser
Stab weist eine „weiche" Ebene 82 auf.
Der Querschnitt des Stabs 83 kann beispielsweise dadurch
erzeugt werden, daß lediglich
von der Oberseite her geätzt
wird, wobei eine anisotrope nasse Ätzung eingesetzt wird, um den
auf der linken Seite befindlichen Rand zu ätzen, und wobei eine anisotrope
trockene Ätzung
verwendet wird, um den auf der rechten Seite befindlichen Rand zu ätzen. Dieser
Stab weist eine „weiche" Ebene 84 auf. Die
Stäbe mit
dem Querschnitt 85, 87 können beispielsweise durch anisotropes
trockenes Ätzen
des auf der linken Seite befindlichen Rands hergestellt werden,
und mittels elektrochemischer pn-Ätzgrate für den auf der rechten Seite
befindlichen Rand, möglicherweise
in Kombination mit einem anisotropen trockenen Ätzen, wie dies für den Querschnitt 87 des Stabs
gilt. Diese Stäbe
weisen „weiche" Ebenen 86, 88 auf.
Der Querschnitt 89 des Stabs ist ein Beispiel für eine Kombination
aus anisotropem nassem Ätzen und
anisotropem trockenem Ätzen,
wobei die geraden Ränder
mit trockenem Ätzen
geätzt
werden, und die geneigt verlaufenden Ränder durch nasses Ätzen. Dieser
Stab weist eine „weiche" Ebene 90 auf. Der
Querschnitt 91 des Stabs ist ein Beispiel für eine Anwen dung
eines anisotropen trockenen Ätzens
in zwei Stufen, bei dem ein Einschnitt in den Stab herausgeätzt worden
ist. Dieser Stab weist eine „weiche" Ebene 92 auf.
-
8 erläutert eine
Anordnung mit einem aus Silizium bestehenden Grundkörper 1 der
Art, wie sie oben unter Bezugnahme auf 1 und 2 beschrieben
worden ist, zusammen mit den zugehörigen Elektroden.
-
Wie
vorstehend beschrieben, ist der Grundkörper 1 aus Silizium
hergestellt und bildet nicht nur die mechanische Struktur des Sensors,
sondern effektiv eine Hälfte
von jedem Kondensator, die vorgesehen sind, um den Grundkörper anzuregen
und um die Erfassungsfunktion auszuführen. Die andere Hälfte von
einem jeden Kondensator weist eine kapazitive Platte auf, die auf
einem Isolator angeordnet ist, beispielsweise aus Glas oder aus
einem halbisolierenden Silizium, um die Streukapazitäten zur
Erde zu minimieren. Wie noch beschrieben wird, werden Signale zu
den kapazitiven Platten geleitet, die sich auf dem Glas befinden,
während
ein festes Gleichspannungspotential an den aus Silizium bestehenden Grundkörper 1 angelegt
wird.
-
Der
Sensor wird durch ein Signal mit niedriger Frequenz auf den kapazitiven
Platten angeregt, die für
die Anregungsfunktion sorgen, wobei das Signal mit niedriger Frequenz
sich auf der erforderlichen mechanischen Resonanzfrequenz der schwingenden
Masse des Grundkörpers 1 befindet.
Zur gleichen Zeit werden den kapazitiven Platten, die die Anregungs-
und Erfassungsfunktionen ausführen,
jeweilige Signale mit hoher Frequenz zugeführt. Der Sensor, der bei der
Anregungsfrequenz schwingt, wirkt dann als Modulator, der das hochfrequente Meßsignal
im Verhältnis
zu der Schwingungsamplitude moduliert. Das Meßsignal sowohl für die angeregte
Schwingung, innerhalb der Ebene des Grundkörpers 1, als auch
die Schwingung um die Erfassungsachse, die als Ergebnis der Drehung
des Grundkörpers
erfaßt
wird, werden in einem Schaltkreis miteinander gemischt, der innerhalb
des Siliziumsubstrats ausgebildet sein kann, und zu einem empfindlichen Vorverstärker ausgekoppelt.
-
Nach
dem Vorverstärker
werden die Signale in einer Anregungs- und Erfassungsschleife aufgeteilt
und mit jeweiligen hochfrequenten Signalen gemischt, und werden
dann einer Tiefpaßfilterung
unterzogen und erneut aufgeteilt und mit dem Anregungssignal gemischt,
welches zwei Phasenpositionen von 0 und 90° aufweist. Die 0 und 90° Signale werden
in die Anregungsschleife über
ein Regelungsnetz an den spannungsgesteuerten Oszillator zurückgeführt, der
das Anregungssignal erzeugt.
-
Nach
der Mischung mit dem Anregungssignal in der Erfassungsschleife stellt
das 90° Signal eine
Rotation dar, und das 0° Signal
stellt das Signal betreffend die mechanische Unausgewogenheit dar. Eine
etwaige kapazitive Unausgewogenheit erzeugt ebenfalls ein Signal
in Phase mit dem benötigten
Signal, wobei dieses unerwünschte
Signal wesentlich größer als
das Nutzsignal sein kann. Eine Möglichkeit,
dies zu steuern, besteht darin, sowohl das 0° als auch das 90° Signal über ein
ausgleichendes Netz zurückzuführen und
auf diese Weise die Erzeugung eines ausgleichenden Signals für die Masse
zu steuern, um sowohl die mechanische als auch die elektrische Unausgewogenheit
in der Struktur des Sensors zu kompensieren. Dieses ausgleichende
Signal kann vom Wechselspannungstyp mit der gleichen Frequenz wie
das Anregungssignal sein, oder es kann aus unterschiedlichen Gleichspannungen
bestehen, die gemäß einem
intelligenten Muster angelegt werden.
-
Die
Schnelligkeit der Rückführung bestimmt, welche
Bauart einer Ausführungsform
des Sensors verwendet wird. Eine unendliche Zeitkonstante entspricht
einer konstanten Kompensation und einer Ausführungsform mit einer offenen
Schleife. Eine kurze Zeitkonstante entspricht einer Ausführungsform
mit einer geschlossenen Schleife, wobei eine kurze Zeitkonstante
eine hybride Konstruktion ergibt, d.h. einen Sensor mit einer Hochpaßcharakteristik, bei
der die Zeitkonstante die Abschneidefrequenz ergibt.
-
Die
Herstellung der Anordnung in einem halbleitenden Substrat bringt
die Möglichkeit
mit sich, daß die
Elektronik für
die Anregung, Erfassung und Signalverarbeitung in dem gleichen Substrat
wie die Anordnung zusammen mit der erforderlichen Steuer- und Regelelektronik
integriert werden kann.
-
Um
die Anregung in Schwingung zu versetzen, ist eine aktive Anregung
erforderlich, und es sind eine Reihe von Techniken verfügbar: kapazitive,
thermische, piezoelektrische Filme oder Folien usw.. Welches Verfahren
ausgewählt
wird, hängt
unter anderem von der Form der Konstruktion, der Einkapselung und
der erforderlichen Genauigkeit der Anwendung ab. Im Falle der kapazitiven
Anregung wird die Struktur im allgemeinen über ein schwingendes elektrisches
Feld zwischen geeignet angeordneten Plattenkondensatoren angeregt.
Die Anregung kann unmittelbar zwischen zwei bewegbaren mechanischen Teilen
erfolgen, oder alternativ zwischen einem oder mehreren feststehenden
Teilen und einem beweglichen Teil. Eine thermische Anregung wird
dadurch erhalten, daß der
Stab örtlich über einen
Widerstand oder eine Strahlungsquelle erwärmt wird, beispielsweise einen
gepulsten Laser, so daß auf
diese Weise ein Spannungsgradient in dem Stab erhalten wird, wobei
dann, wenn die thermische Anregung bei einer Frequenz in der Nähe der Eigenfrequenz
der Struktur durchgeführt
wird, der Stab dazu gebracht werden kann, bei der Eigenfrequenz
selbsttätig
zu schwingen. Durch Ablagern von einer oder mehreren Schichten von
piezoelektrischen Filmen, beispielsweise ZnO, auf dem Stab, mit
einer geeigneten Kontaktierung, und indem dann ein schwingendes
elektrisches Feld über
die piezoelektrischen Filme angelegt wird, kann der Stab in Schwingung
versetzt werden.
-
Wie
im Falle der Anregung stehen für
die Erfassung der Schwingung eine Reihe von Prinzipien zur Verfügung, wie
etwa kapazitive Erfassung, resonante Spannungssensoren, piezoelektrische,
piezoresistive usw.. In Abhängigkeit
von der Form der Konstruktion und der benötigten Genauigkeit kann das eine
oder andere Prinzip bevorzugt werden. In einer Ausführungsform
der Anordnung von der Bauart mit einer geschlossenen Schleife ist
die Erfassung der Schwingung, die durch die Corioliskraft erzeugt
wird, in bevorzugter Weise kapazitiv, da eine Rückführung und eine Vorspannung
dann durch ein elektrisches Feld zwischen dem Stab und der Masse
bzw. den Massen und den umgebenden leitenden Platten ausgeführt werden
können.
Dies eröffnet
einen Zugang zu Kondensatoren, deren Kapazität sich mit der Anordnungsposition ändert, und
eine Verschiebung kann mit Hilfe einer Kondensatorbrücke erfaßt werden,
die ihrerseits ein Signal an ein Servosystem abgibt, welches das
elektrische Feld auf eine solche Weise ändert, daß der Stab bzw. die Masse oder
die Massen in die Nullposition zurückgeführt werden. Eine Erfassung
mit resonanten Spannungssensoren kann sich als eine interessante
Erfassungsmethode herausstellen, wenn die Anordnung danach in einem Vakuum
eingekapselt werden soll, da dies einen sehr hohen Q-Faktor besitzt
und zu einer hohen Auflösung führt. Eine
piezoelektrische Erfassung kann ein interessantes Verfahren darstellen,
wenn die Anregung ebenfalls piezoelektrisch ausgeführt wird,
so daß dies
in günstiger
Weise zugänglich
ist, ohne daß zusätzliche
Verarbeitungsstadien erforderlich sind. Ein einfaches Verfahren
zum Erreichen einer Erfassung der Bewegung des Stabs besteht mit
Hilfe des piezoresistiven Effekts, wobei ein Widerstand verwendet wird,
der durch Dotieren des Silizium substrats gebildet wird. Um eine
maximale Empfindlichkeit zu erzielen, ist es vorteilhaft, eine ausgeglichene
Brückenkopplung
zu verwenden, wobei vier in geeigneter Weise angeordnete Widerstande
vorhanden sind. Weiterhin sollten, um den maximalen piezoresistiven Effekt
zu erhalten, die Widerstände
dort angeordnet werden, wo die Spannung, die in dem Stab durch die Biegung
bzw. Drehung erzeugt wird und die erfaßt werden muß, sich
auf ihrem größten Wert
befindet. Für
besondere Anwendungen ist es auch möglich, eine optische Erfassung
der Bewegung des Stabs bzw. der Masse oder Massen anzuwenden, beispielsweise
durch Verwendung des Interferenzphänomens oder durch Verwendung
einer Anordnung, bei der die Position eines reflektierten Lichtbündels von
der Position des Stabs bzw. der Masse oder Massen abhängt.