DE19723333B4 - Drucksensor - Google Patents

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Abstract

Drucksensor mit einer resonant schwingenden Schwingstruktur, die einen definiert kleinen Abstand zu einem feststehenden Substrat aufweist, mit wenigstens
– einem ersten Mittel (30) zur Anregung der Schwingstruktur und
– einem zweiten Mittel (22, 32) zum Erfassen einer druckabhängigen Änderung einer Schwingfrequenz, und
– einem dritten Mittel (28) zur Ermittlung des Drucks in Abhängigkeit von der mechanischen Güte der Schwingung,
wobei der Abstand (d) zwischen der Schwingstruktur (12) und dem Substrat (20) während der Schwingung konstant bleibt.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Drucksensor mit einer resonant schwingenden Schwingstruktur mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
  • Stand der Technik
  • Drucksensoren der gattungsgemäßen Art sind bekannt. Aus Buser, AMA-Seminar "Mikromechanik", 19. Oktober 1989, Heidelberg, ACS-Organisations GmbH 1989, Seite 231 bis Seite 246, ist ein Drucksensor bekannt, der eine resonant schwingende Schwingstruktur aufweist, wobei eine druckabhängige Änderung der Schwingung erfaßt und ausgewertet wird. Für die Empfindlichkeit eines derartigen Drucksensors ist die mechanische Schwingungsgüte über den zu detektierenden Druckbereich wichtig. Bei dem bekannten Drucksensor ist nachteilig, daß die Schwingungsgüte auf einer druckabhängigen Energieabstrahlung (Schallausbreitung) beruht. Dieser Effekt kann sich in großen Bereichen ändern, beispielsweise wenn sich der Abstand der Schwingstruktur zu einem feststehenden Substrat ändert. Da die gattungsgemäßen Drucksensoren beispielsweise einer robusten Umgebung, beispielsweise in Kraftfahrzeugen eingesetzt werden, führen schon geringfügige Änderungen zu Empfindlichkeitseinbußen. Ferner kann eine Beeinträchtigung durch schallschluckende oder dämpfende Bauteile in unmittelbarer Nähe des Drucksensors zu einer Beeinträchtigung der Messempfindlichkeit führen.
  • Aus der DE 43 008 93 A1 ist ein weiterer Drucksensor bekannt, bei dem eine resonant schwingende Schwingstruktur als Sensorelement dient. Hierbei schwingt die Schwingstruktur zwischen gegenüberliegenden feststehenden Substraten, so dass eine Abstandsvariation eintritt. Infolge einer Druckänderung kommt es zu einer Verschiebung der Resonanzfrequenz, die über geeignete Auswertemittel erfassbar ist. Durch den sich ändernden Abstand zwischen der Schwingstruktur und den Substrat kommt es zu einer Beeinträchtigung der Empfindlichkeit der Drucksensoren, da sich die Strömungsverhältnisse zwischen der Schwingstruktur und dem Substrat mit ändernden Abstand ebenfalls verändern und so das Messergebnis verfälschen.
  • Aus der Schrift DE 195 23 895 A1 ist ein Beschleunigungssensor mit einer beweglich an einem Substrat aufgehängten und aufgrund einer Beschleunigungseinwirkung in einer planaren Schwingungsbewegung auslenkbaren Schwingstruktur bekannt. Zusätzlich sind Auswertemittel zum Erfassen einer beschleunigungsbedingten Auslenkung der Schwingstruktur vorgesehen. Um eine ideale Dämpfung zu erreichen, die eine konstante Amplitude der Schwingung bis nahe der Resonanzfrequenz mit anschließendem Abfall von 20 dB pro Frequenzdekade bewirkt, wird der Beschleunigungssensor mittels einer Evakuierung oder einer Kompression des umgebenden Mediums entsprechend eingestellt. Die Abstandsänderung der Schwingstrukturen von fest angeordneten Kapazitäten wird dabei mittels einer geeigneten Lageregelungselektronik detektiert und elektrostatisch auf Null gehalten werden.
  • Vorteile der Erfindung
  • Der erfindungsgemäße Drucksensor mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen bietet demgegenüber den Vorteil, dass ein überlastfester Drucksensor geschaffen ist, dessen druckabhängige Änderung der mechanischen Schwinggüte exakt vorhergesagt werden kann und damit eine sehr hohe Empfindlichkeit in einem großen Arbeitsbereich sichergestellt werden kann. Dadurch, dass der Abstand zwischen der Schwingstruktur und dem Substrat während der Schwingung konstant bleibt, kann sehr vorteilhaft dieser konstante Abstand, bei der infolge einer Druckänderung sich ergebende Dämpfung der Schwingungen der Schwingstruktur bei der Auswertung berücksichtigt werden. Meßfehler, infolge eines sich ändernden Abstandes, haben somit keine Auswirkungen auf das Meßergebnis. Insbesondere ist vorteilhaft, daß die mechanische Schwinggüte der Schwingstruktur exponentiell mit exponentiell fallenden Druck ansteigt, so daß sich die Empfindlichkeit des Drucksensors bei insbesondere niedrigen zu messenden Drücken, insbesondere innerhalb eines großen Arbeitsdruckbereiches erhöht. Darüber hinaus ergibt sich eine sehr kleine, für das Meßergebnis zu vernachlässigende, Temperaturabhängigkeit, die sich lediglich nur durch die theoretische Gastheorie des zu messenden Gases (Druckmessung des Gases) bestimmt.
  • In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Schwingstruktur ein Linearschwinger oder ein Drehschwinger ist. Derartige Schwingstrukturen lassen sich in einfacher Weise mittels bekannter Verfahren der Oberflächenmikromechanik, beispielsweise durch Opferschichtätzen oder einer additiven Integrationstechnik erzielen. Mittels dieser Verfahren sind hochpräzise Strukturen in geringen Dimensionierungen erzielbar. Somit lassen sich Drucksensoren mit Baugrößen im Mikrometerbereich herstellen, deren Einsatz aufgrund der kleinen Baugröße ohne Aufwand in vielfältiger Weise möglich ist.
  • Ferner ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß der Drucksensor mehrere Schwingstrukturen mit unterschiedlich großem konstantem Abstand zum Substrat aufweist. Durch eine derartige Kombination an sich zweier Drucksensoren mit unterschiedlichen Abständen der Schwingstrukturen zum Substrat lassen sich neben der Druckmessung Rückschlüsse auf das Mischungsverhältnisse von Gasen ziehen, wenn das Gas Gasbestandteile mit unterschiedlichen Moleküldurchmessern besitzt.
  • In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Drucksensor als Drehratensensor mit Selbstüberwachung seines Arbeitsdruckes eingesetzt wird. Hierdurch kann die Funktionsfähigkeit eines Drehratensensors, wie er beispielsweise in Kraftfahrzeugen zur Beschleunigungserfassung eingesetzt wird, laufend überwacht werden. Der Meßbereich des erfindungsgemäßen Drucksensors fällt mit dem Arbeitsdruckbereich der Drehratensensoren zusammen, so daß einerseits eine Qualitätskontrolle während der Herstellung der Drehratensensoren und andererseits eine ständige Überwachung während des bestimmungsgemäßen Einsatzes der Drehratensensoren erfolgen kann.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
  • Zeichnungen
  • Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine schematische Draufsicht auf einen Drucksensor in einer ersten Ausführungsvariante;
  • 2 eine schematische Draufsicht auf einen Drucksensor in einer zweiten Ausführungsvariante;
  • 3 eine Schaltungsanordnung zur Auswertung von Meßergebnissen in einem Blockschaltbild und
  • 4 eine Kennlinie der mechanischen Schwinggüte des erfindungsgemäßen Drucksensors.
  • Beschreibung der Ausführungsbeispiele
  • 1 zeigt in Draufsicht einen Drucksensor 10. Der Drucksensor 10 umfaßt eine Schwingstruktur 12, die aus einer Masse 14 besteht, die über Federn 16 mit Befestigungspunkten 18 eines Substrates 20 verbunden ist. Die Anordnung der Schwingstruktur erfolgt so, daß in Draufsicht gesehen, das Substrat 20 von der Papierebene gebildet wird, und die Schwingstruktur 12, insbesondere die Masse 14 einen Abstand d – in der Darstellung nicht sichtbar, da in die Papierebene hineinbetrachtet – zu dem Substrat 20 aufweist.
  • Die Herstellung der Schwingstruktur 14 kann beispielsweise mittels Verfahren der Oberflächenmikromechanik erfolgen, in dem eine den Abstand d ergebende Opferschicht unter der Masse 14 und den Federn 16 entfernt, beispielsweise weggeätzt wird. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Schwingstruktur 14 additiv auf das Substrat 20 zu fügen. Nach weiteren Ausführungsbeispielen kann die Schwingstruktur 12 aus mehreren Einzelmassen 14 bestehen.
  • Über geeignete, an sich bekannte Maßnahmen wird die Schwingstruktur 12 in resonante Schwingungen versetzt. Hierzu kann nach einer ersten Ausführungsvariante die Schwingungsanregung elektrostatisch erfolgen, indem elektrostatische Kammantriebe 22 vorgesehen sind, bei den ein ortsfest, das heißt mit dem Substrat 20 verbundener Kamm 24 fingerförmig in einen mit der Masse 14 verbundenen Kamm 26 eingreift. Die Kammstrukturen 22 werden mit einer pulsierenden Spannung beauftragt, so daß zwischen den Kämmen 24 und 26 elektrostatische Anziehungskräfte entstehen, die das Schwingen der Schwingstruktur 12 hervorrufen.
  • Eine weitere Möglichkeit der Schwingungsanregung besteht darin, die Schwingstruktur 12 mit einem pulsierenden Strom zu beaufschlagen, der zwischen den Befestigungspunkten 18 über die Federn 16 und die Masse 14 fließt. Gleichzeitig wird senkrecht zur Strom flußrichtung ein homogenes Magnetfeld angelegt, so daß durch die Lorentzkraft eine Schwingungsanregung erfolgt.
  • Darüber hinaus besteht eine weitere Möglichkeit der Schwingungsanregung in einer lokalen Erwärmung der Federn 16 mittels einer pulsierenden Wärmequelle. Hierdurch kann ein Ausdehnungsverhalten der Federn 16 nach Art eines Bimetalleffektes zur Schwingungsanregung ausgenutzt werden.
  • In der 2 ist ein weiterer Drucksensor 10 in einer anderen Ausführungsvariante gezeigt. Gleiche Teile wie in 1 sind – trotz eines teilweise unterschiedlichen Aufbaus – mit gleichen Bezugszeichen versehen, und nicht nochmals zu erläutern. Der wesentliche Unterschied der Drucksensoren 10 gemäß 2 und 1 besteht darin, daß anstelle einer linear schwingenden Schwingstruktur 12 (1) eine Drehschwingungen vollziehende Schwingstruktur 12 vorgesehen ist. Die Schwingmasse 14 ist hier mittels einer Feder 16 an einem zentralen Befestigungspunkt 18 auf dem Substrat 20 aufgehangen und ist mittels der Kammantriebe 22 in eine resonante Drehschwingung versetzbar. Die Schwingstruktur 12 besitzt auch hier einen definierten Abstand d zur Substratoberfläche.
  • Das Detektionsprinzip der beschriebenen Drucksensoren 10 beruht auf einer druckabhängigen Dämpfung der Schwingstrukturen 12. Hierbei wird die mechanischen Schwingungsgüte einer resonant schwingenden Schwing struktur 12 (nachfolgend auch Resonator 12 genannt) in einem bestimmten Druckbereich durch den Druck sehr stark verändert, was anhand sich einstellender Frequenzverhältnisse in der Resonanzfrequenzumgebung detektiert werden kann. Diese Druckabhängigkeit beruht auf der Dämpfung durch Gasmoleküle in schmalen Spalten, hier dem Abstand d zwischen der Schwingstruktur 12 und dem Substrat 20. Wenn sich ein bewegendes mechanisches Bauteil in definiertem, kleinem Abstand zu einem feststehenden Substrat befindet, bildet sich in dem im Zwischenraum befindlichen Gas ein Strömungsprofil aus, das als linear steigend angesehen werden kann. Während Gasmoleküle, die sich direkt am festen Substrat 20 befinden, von der mechanischen Bewegung der Schwingmasse 12 nicht beeinflußt werden, werden Gasmoleküle in direkter Umgebung der Schwingstruktur 12 mit der Geschwindigkeit der Schwingstruktur 12 mitgerissen. Durch die Reibung der Gasmoleküle kommt es zu einer geschwindigkeitsproportionalen Gegenkraft, die der Bewegung der Schwingstruktur 12 entgegen gerichtet ist, also einer Dämpfung (Couette-Dämpfung).
  • In 4 ist der Zusammenhang zwischen einem Umgebungsdruck p und der mechanischen Schwingungsgüte Q beispielhaft für eine 500 Hertz-Schwingstruktur 12 in Luft dargestellt. Für den Verlauf der Kennlinie sind zwei Unstetigkeitsstellen charakteristisch.
  • Im Druckbereich zwischen 1000 mBar (Atmosphärendruck) bis (in diesem Fall) 10 mBar ist ein geringer Anstieg der mechanischen Güte bei fallendem Druck ersicht lich. Dieser Anstieg beruht darauf, daß die Viskosität von Luft im Gegensatz zum idealen Gas nicht druckunabhängig ist. Für des ideale Gas gilt hier:
    Figure 00100001
  • Dabei stehen Q für die mechanische Schwingungsgüte, d für den Abstand zwischen Substrat 20 und Schwingungsstruktur 12, μGas für die Viskosität des Gases, A für die Fläche der Schwingungsstruktur 12, m für deren Masse, h deren Höhe, ρ deren Dichte, w0 für dessen Eigenfrequenz sowie c für die Federsteifigkeit der Aufhängung (Federn 16). Im Druckbereich von 10 mBar bis 5 μBar steigt die mechanische Schwingungsgüte stark mit fallendem Druck an. Entscheidend für die Viskosität eines Gases in lateral begrenzten Strukturen ist nämlich die mittlere freie Weglänge: Wenn diese mittlere freie Weglänge größer wird als der minimale Abstand zwischen dem festen Substrat 20 und der Schwingstruktur 12, deren Bewegung durch das Gas bedampft wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit des Zusammenstoßes eines Gasmoleküls mit der Schwingstruktur 12 höher als die Wahrscheinlichkeit, daß zwei Gasmoleküle zusammenstoßen.
  • Der Zusammenhang zwischen mittlerer freier Weglänge lc eines Gasmoleküls und der Viskosität eines Gases μ ist im folgenden dargestellt:
    Figure 00110001
  • Dabei stehen lc für die mittlere freie Weglänge, k für die Boltzmannsche Konstante, T für die Temperatur, r für den Gasmoleküldurchmesser, v für die mittlere Geschwindigkeit der Gasmoleküle, mGas für deren Gewicht und p für den Druck.
  • Ist die mittlere freie Weglänge lc größer als der minimale Abstand d, wird in Gl. (4) lc durch d ersetzt. Eingesetzt in Gl. (2) ergibt sich für den Bereich lc > d folgende Abhängigkeit der mechanischen Güte vom Druck:
    Figure 00110002
    Figure 00120001
  • Der kritische Druck p*, ab dem die wesentlich höhere Druckabhängigkeit der mechanischen Schwingungsgüte beginnt, ist im wesentlichen vom minimalen Abstand d abhängig.
  • Ab einem Druck von z. B. 5 μBar ist keine weitere Gütezunahme mehr möglich, da ab hier die intrinsische Materialdämpfung dominiert. Dieser Wert ist materialabhängig. Aus der Literatur sind für polykristallines Silizium Werte zwischen 20 μBar und 5 μBar bekannt. Für einkristallines Silizium ist aufgrund der nahezu idealen Kristallografie ein wesentlich niedrigerer Druck zu erwarten.
  • Der Meßbereich des hier beschriebenen Drucksensors 10 wird daher zwischen dem, konstruktiv über den minimalen Abstand d bestimmten, kritischen Druck p* und dem oberen Knickpunkt, definiert durch die intrinsische Materialdämpfung, liegen.
  • Die Schwingungsstruktur 12 verhält sich für die jeweilige Umgebung seiner Schwingungsmoden wie ein ideales Feder-Masse-System. Am Beispiel eines Linearschwingers gilt:
    Figure 00120002
    Figure 00130001
  • Dabei stehen k für die Dämpfung und x für die Auslenkung der Schwingstruktur 12, F für die Antriebskraft (z. B. durch elektrostatische Kammantriebe 22) und w für die Kreisfrequenz der Antriebskraft. Die gleichen Beziehungen gelten für rotatorische Systeme bei Beachtung der Äquivalenzbeziehungen. Die Systemantwort auf eine harmonische Anregung ist in Gl. (12) dargestellt. Term 1 bezeichnet den transienten Anteil, während Term B sin(wt – v) die stationäre Antwort liefert. Der Winkel v ist abhängig von der Kreisfrequenz der Anregung und der Eigenfrequenz des Systems:
    Für Frequenzen w << w0 ist v ≈ 0;
    Steigt die Kreisfrequenz der Anregung, erreicht v für den Fall w = w0 den Wert –90°;
    Für Frequenzen w >> w0 nähert sich v dem Wert –180°;
    Charakteristisch sind hierbei die Frequenzen, bei denen v = –45° und v = –135° wird: Hier nimmt die Systemamplitude gerade einen Wert ein, der der Hälfte der Resonanzamplitude entspricht, diese Frequenzen werden aufgrund ihrer Winkelbeziehung zur Resonanz auch 45°-Frequenzen bezeichnet. Aus dem Verhältnis beider Frequenzen kann die mechanische Güte des Systems errechnet werden:
    Figure 00140001
  • Eine Auswertung der sich ergebenden Schwingungsverhältnisse wird anhand des in 3 gezeigten Blockschaltbildes für eine elektrostatisch angeregte Schwingstruktur mit kapazitiver Erfassung der Auslenkung, erläutert.
  • Ein Mikro-Controller 28 steuert einen Frequenzgenerator 30 in der Form, daß dessen Frequenz bei konstanter Amplitude innerhalb eines festgelegten Frequenzbereichs verändert wird (hin und her wobbelt). Der Frequenzgenerator 30 liefert ein Sinussignal, welches mit einem Gleichspannungsanteil DC 1 als Antrieb des Resonators 12 dient und ihn auf der vom Frequenzgenerator 30 festgelegten Frequenz in Schwingung versetzt. Die Bewegung des mikromechanischen Resonators 12 folgt dabei Gl. (12). diese mechanische Bewegung wird über einer zweiten Kammstruktur 22, die mittels der Gleichspannungsquelle DC 2 aufgeladen wurde, ausgelesen, indem die durch die Bewegung verursachten Lade- und Entladeströme mittels Strom-Spannungswandler 32 (Operationsverstärker Op-Amp in Verbindung mit Widerstand R) in eine der Bewegung proportionale Sinusspannung umgewandelt wird. Aufgrund der Strom-Spannungs-Wandlung (+90-Verschiebung) erscheint die Resonanzfrequenz bei einem Phasenwinkel von 0°, die 45°-Frequenzen also bei ±45°.
  • Phasenschieber 34 und 36 egalisieren diese Verschiebung bei den 45°-Frequenzen. Phasendiskriminatoren 38 und 40 vergleichen die aus den Phasenschiebern 34 und 36 kommenden, der mechanischen Bewegung der mikromechanischen Schwingstruktur 12 proportionalen Sinusspannungen mit dem vom Frequenzgenerator 30 kommenden Signal und liefern bei Übereinstimmung der Phasen einen Impuls an den Mikro-Controller 28. Der Phasendiskriminator 38 liefert genau dann ein Signal, wenn die Frequenz des Generators der +45°-Frequenz des Systems entspricht (also das der mechanischen Bewegung proportionale Signal genau +45° phasenverschoben zum Antriebssignal ist), während der Phasendiskriminator 40 bei der –45°-Frequenz des Systems einen Impuls an den Mikro-Controller 28 liefert. Der Mikro-Controller 28 erkennt anhand der Impulse die zugehörigen Frequenzen aus seiner Ansteuerungstabelle des Frequenzgenerators 30 und kann über die Rechnung Gl. (13) den zugehörigen mechanischen Gütefaktor ermitteln, dem er aus einer Kalibrierungstabelle einen Druck zuordnet.
  • Eine weitere Form der Auswertung dieses Sensors kann realisiert werden, indem das Sensorelement als mechanisches frequenzbestimmendes Glied in einer Oszillatorschaltung eingebaut wird. Dazu wird die mechanische Bewegung des Sensorelements über eine Kammstruktur gemessen und die dieser Bewegung proportionale Spannung verstärkt als Antriebsspannung dem Sensor wieder zugeführt. In dieser Form der Rückkopplung schwingt die Oszillatorschaltung auf der mechanischen Resonanzfrequenz des Sensorelements. Die zur kontinuierlichen Schwingungsanregung notwendige Verstärkerschaltung egalisiert dabei die Dämpfungsverluste, die entsprechend Gl. (8) druckabhängig sind. Je größer also die Dämpfung durch ansteigenden Druck wird, umso kleiner wird die mechanische Güte und umso größer muß der Verstärkungsfaktor werden um die Struktur weiterhin in einer kontinuierlichen Schwingung zu halten. Wird der Verstärkungsfaktor über eine Regelung nachgeführt, ist die elektrische Ausgangsspannung des Reglers als Regelgröße der Dämpfung und damit dem Druck entsprechend Gl. (8) proportional. Bei einem Einsatz dieses Sensors als Arbeitsdruckmonitor eines Drehratensensors ist dieses Verfahren besonders vorteilhaft, da der Drehratensensor aufgrund seiner Arbeitsweise genau dieses Schaltungskonzept mit Regelung zur Bewegungserzeugung nutzt. Mechanische Bewegungen sind bei Drehratensensoren notwendig, damit Drehgeschwindigkeiten Corioloskräfte im Sensorelement hervorrufen.
  • Neben dem Einsatz des Drucksensors 10 als Absolutdruckmesser kann dieser als Drehratensensor mit Selbstüberwachung seines Arbeitsdruckes verwendet werden. Drehratensensoren in Oberflächenmikromechanik benötigen einen Arbeitsdruck von ca. 0,5 bis 1 mBar, der in dem empfindlichen Druckbereich des Drucksensors 10 von ca. 0,1 bis 20 mBar fällt. Hierdurch wird es möglich, daß der Drehratensensor seinen eigenen Arbeitsdruck überwacht beziehungsweise den Arbeitsdruck zusätzlich mißt.
  • Beispielhaft kann dies ausgenutzt werden, bei einer Qualitätsüberwachung der Produktion von Drehratensensoren. Beispielsweise kann man die Güte eines Drehra tensensors messen, wenn man den Gehäuseinnendruck nach Evakuierung des Gehäuses mißt. Ferner ist eine Leckage, infolge einer Druckänderung im Innenraum des Drucksensors detektierbar.
  • Neben der Qualitätskontrolle in der Produktion kann ein Selbstüberwachung der Drehratensensoren während ihres bestimmungsgemäßen Einsatzes erfolgen. Beispielsweise kann eine Abhängigkeit zwischen einer angelegten, an sich notwendigen Antriebsspannung für die seismische Masse des Drehratensensors überprüft werden, ob diese ausreicht die geforderte Schwingungsamplitude des Sensors zu erreichen. Ein Kriterium hierfür ist die mechanische Schwinggüte und ein Betriebsdruck in einem zulässigen Bereich. Mittels der zusätzlichen Druckmessung können diese Bereiche überwacht werden und bei Überschreiten der Bereiche auf einen Fehler des Drehratensensors geschlossen werden. Durch ein hierdurch generiertes Signal kann eine Überprüfung beziehungsweise Auswechslung veranlaßt werden.

Claims (11)

  1. Drucksensor mit einer resonant schwingenden Schwingstruktur, die einen definiert kleinen Abstand zu einem feststehenden Substrat aufweist, mit wenigstens – einem ersten Mittel (30) zur Anregung der Schwingstruktur und – einem zweiten Mittel (22, 32) zum Erfassen einer druckabhängigen Änderung einer Schwingfrequenz, und – einem dritten Mittel (28) zur Ermittlung des Drucks in Abhängigkeit von der mechanischen Güte der Schwingung, wobei der Abstand (d) zwischen der Schwingstruktur (12) und dem Substrat (20) während der Schwingung konstant bleibt.
  2. Drucksensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiteres Mittel in Abhängigkeit von der druckabhängigen Dämpfung der Schwingung die Anregung der Schwingstruktur durch das erste Mittel verstärkt.
  3. Drucksensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingstruktur (12) ein Linearschwinger ist.
  4. Drucksensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingstruktur (12) ein Drehschwinger ist.
  5. Drucksensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingstruktur (12) wenigstens eine Schwingmasse (14) aufweist, die über wenigstens eine Feder (16) mit dem Substrat (20) verbunden ist.
  6. Drucksensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungsanregung der Schwingstruktur (12) elektrostatisch erfolgt.
  7. Drucksensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungsanregung der Schwingstruktur (12) elektromagnetisch erfolgt.
  8. Drucksensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungsanregung der Schwingstruktur (12) thermodynamisch erfolgt.
  9. Drucksensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung der druckabhängigen Änderung der Schwingfrequenz kapazitiv erfolgt.
  10. Drucksensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucksensor (10) mehrere Schwingstrukturen (12) mit unterschiedlich großem konstantem Abstand (d) zum Substrat (20) aufweist.
  11. Verwendung eines Drucksensors nach einem der Ansprüche 1 bis 10 als Drehratensensor mit Selbstüberwachung seines Arbeitsdrucks.
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