DE695579C - Druckelastischer Koerper aus verfilzter oder verwebter Metallwolle, insbesondere Platte fuer Dichtungen und Unterlagen - Google Patents

Description

• Druckelastischer Körper aus verfilzter oder verwebter Metallwolle, insbesondere Platte für Dichtungen und Unterlagen -Dichtungs- und Unterlagsplatten, die als wesentliche Eigenschaft eine bestimmte Druckelastizität haben sollen, werden bisher im wesentlichen aus von der Natur gegebenen Faserstoffen aufgebaut. Wo pflanzliche und tierische Faserstoffe nicht brauchbar waren, wurde Asbestfaser verwendet. Diese Fasern werden in bekannter Weise durch. Verfilzung (Pappe) oder durch Verspinnen und Weben (Gewebe) zu. druckelastischen, temperaturbeständigen Platten oder Körpern .mit den obenerwähnten Eigenschaften verarbeitet.
• Man hat bereits vorgeschlagen, Metallwollefilz als Abdichtungsmittel z. B. zwischen Flanschen zu verwenden. Dieser Filz hält aber höheren Drücken gegenüber. nicht dicht und ist für die meisten Verwendungszwecke nicht formhaltig genug.
• Ferner hat man schon feine Metällspäne als Einlage in Kautschukmasse eingebettet, z. B. für Schuhabsätze, um sie widerstandsfähiger gegen Abnutzung zu machen. Hierbei war der Kautschukkörper der Grundstoff, der die Druckelastizität und Schmiegsamkeit des Körpers bestimmte.
• Im Gegensatz hierzu werden beim Erfindungsgegenstand diese Eigenschaften durch die Struktur der metallischen Faser bestimmt, die als Metallwolle verwendet wird, deren Fasern aber in besonderer Weise-durch ein Bindemittel verbunden und gepreßt werden, nämlich derart, daß nach dem Abbinden und gegebenenfalls Härten des Bindemittels ein formhaltiger Körper entsteht, der genügend fest und,- dicht ist, dessen Poren aber den Fasern so viel Freiheit lassen, daß die elastischen Eigenschaften des Körpers, und seine Druckfestigkeit von der Struktur des Fasermaterials bestimmt wird.
• Die irgendwie, z. B. durch Zerspanung, gewonnenen Fasern werden entweder unter Verwendung geeigneter Bindemittel, z. B. Gummi, Kunstharz; und Füllmittel, z. B. Steinmehl u. dgl., unmittelbar verfilzt uhd unter Druck-, gegebenenfalls ,auch Wärmewirkung zu Platten bzw. Körpern verformt, oder sie werden zu Fäden versponnen, aus denen dann, durch Verweben, ebenfalls unter Verwendung von Bindemitteln oder Füllmitteln, Platten u. dgl. gefertigt werden.
• Beispielsweise werden mehrere Schichten Metallwolle von verschiedener Faserlage aufeinandergelegt und zu einem Rohfilz zusammengepreßt. Dieser wird mit einem Bindemittel, z. B. flüssigem Kunstharz, getränkt, indem er wiederholt zusammengedrückt und entspannt wird. Zweckmäßig läßt man den getränkten Metallfilz durch ein oder rmehrere Walzenpaare laufen. Zum Schluß wird er der Fertigpressung auf die gewünschte Dicke und Form unterworfen. Durch entsprechende Erwärmung kann dabei. in bekannter Weise das als Bindernittel verwendete Kunstharz gehärtet werden.
• Es lassen sich nicht nur Bache Körper, wie Dichtungsplatten, sondern auch beliebig gestaltete Körper, z. B. in Manschetten-, Rohr-oder Kegelform, erzeugen.
• Die erfindungsgemäße Verwendung der Metallfaser zum Aufbau des druckelastischen Körpers weist der Metallfaser zwei Aufgaben zu. Sie hat den Körper nicht nur mechanisch zu verfestigen gegenüber Zug- und Biegungsbeanspruchung, sondern auch den eigentlichen Träger des druckelastischen Aufbaues zu bilden. . Die Metallfaser, insbesondere Stahlwolle, ist in bezug auf Festigkeit und Elastizität den tierischen, pflanzlichen und mineralischen Fasern weit überlegen, und diese Eigenschaft überträgt sie auch auf das gemäß der Erfindung hergestellte Erzeugnis.
• Die höhere Wärmeleitfähigkeit des verwendeten Metalls gegenüber anderen Faserstoffen, z. B. Asbest und ähnlichem, ergibt eine in vielen Fällen erwünschte höhere Wärmeleitfähigkeit des elastischen-Körpers.
• Das Erzeugnis ist bei geeigneter Wahl des Bindemittels oder Füllmittels sehr hitzebeständig; widerstandsfähig, druckfest und dabei schmiegsam. Da fernerhin bei den normalerweise auftretenden Temperaturen und ()rücken die verwendete Metallfaser weit unter Grenze ihrer Ermüdungsfähigkeit bean-"°sp.rucht wird, behält sie auch. nach langem `:Gebrauch eine höhere Elastizität als andere, z. B. für Zylinderkopfdichtungen bisher verwendete Erzeugnisse und dehnt sich bei Nachlassen des P'reßdruckes in erheblichem Maße wieder aus. Selbst nach mehrmaligem Ein-und Ausbau und langer Benutzungsdauer behält die Dichtung die Fähigkeit, sich beim Zurückgehen des Belastungsdruckes M=ieder elastisch auszudehnen, und zwar in nahezu demselben Maße wie in neuem Zustand.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Druckelastischer Körper aus verfilzter öder verwebter Metallwolle; insbesondere Platte für Dichtungen und Unterlagen, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern der Metallwolle, z. B. Stahlwolle, durch . ein Bindemittel, z. B. Gummi, Kunstharz o. dgl., verbunden und dann gepreßt sind derart, daß die Metallwolle den tragenden elastischen Körper bildet.