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Verfahren zur Herstellung von mit einem Bund versehenen Filterkerzen Die Erfindung betrifft die Herstellung einer Filterkerze, welche aus einem nicht elastischen Kunststoff besteht und an ihrem Einspannende mit einem Bund versehen ist.
Es ist an sich bekannt, Filterkerzen durch Sintern, beispielsweise metallischer Werkstoffe wie Bronze, nichtrostendem Stahl od. dgl., herzustellen. Auch Kunststoff zu diesem Zwecke zu verwenden, ist namentlich in letzter Zeit allgemein üblich geworden. Die aus diesen Werkstoffen hergestellten Filterkerzen sind häufig an ihrem oberen Ende mit einem "Bund" versehen. Unter "Bund" wird hiebei jede be- liebige Verstärkung des oberen Kerzenrandes verstanden. Hiebei ist es völlig gleichgültig, ob der Bund die Kerze tatsächlich "umbindet" oder ob er lediglich eine f1anschenähnliche Ausgestaltung aufweist.
Von dieser allgemein üblichen Ausdrucksweise soll daher auch im folgenden Gebrauch gemacht werden.
Die Verwendung derartiger Filterkerzen geschieht üblicherweise in der Art, dass mit ihrem oberen Ende eine Saugvorrichtung verbunden wird, die, wenn die Kerze in das zu filtrierende Medium eingetaucht wird, dieses durch die poröse Kerzenwand ansaugt. Die abzufiltrierenden Teilchen bleiben dabei an der äusseren Oberfläche der Filterkerzen haften. Im Laufe eines solchen Filtervorganges überzieht sich die Kerze mehr oder weniger schnell mit einer dichten Schicht der zurückgehaltenen Teilchen. Dieser Rückstand hemmt allmählich den weiteren Filtervorgang. Es ist darum erforderlich, ihn zu entfernen.
Das Entfernendieses Filterrückstandes geschieht in letzter Zeit immer häufiger durci anwendung von Vibrationsschwingungen.
Hiebei wird die Filterkerze mit einer Vorrichtung fest verbunden, die der Kerze eine axiale, möglichst longitudinale Schwingung erteilt. Beim Ein- und Ausschalten der Vibrationsvorrichtung lässt es sich jedoch nicht vermeiden, dass der longitudinalen Schwingung mehr oder weniger kurzzeitig eine transversale Schwingung überlagert wird. Dieser Effekt tritt bei einer Schwingungszahl ein, die mit der Resonanzschwingung der Kerze übereinstimmt. Naturgemäss hängt also diese "kritische" Schwingungszahl von den Abmessungen der Kerze ab. Die unangenehme Folge derartiger kritischer Transversalschwingungen ist, dass die Kerze in verhältnismässig kurzer Zeit kurz unter der Einspannstelle bricht. Um diesem Übel zu begegnen, ist es bereits bekannt, die gesamte Filterkerze aus einem elastischen Material herzu- .... ellen.
Derartige Filterkerzen haben sich jedoch nicht bewahrt, da es bei ihnen nicht möglich ist, der gesamten Kerze eine gleichmässig starke Longitudinalschwingung zu erteilen. Infolge der Elastizität der Kerze wird eine von oben aufgebrachte Schwingung sehr bald gedämpft, so dass bereits nach einer verhältnismässig kurzen Zone, wenigstens aber von der Kerzenmitte ab, die Schwingung völlig gelöscht ist.
Gemäss der Erfindung wird vorgeschlagen, für die Ausbildung des Bundes im Gegensatz zum übrigen Kerzenkörper ein Pulver aus einem Kunststoff mit elastischen Eigenschaften, wie z. B. Polyvinylchlorid, mit Zusätzen von Orthokresylphosphat als Weichmacher zu verwenden. Durch diese Massnahme wird die erwünschte Festigkeit den kritischen Schwingungen gegenüber noch wesentlich erhöht. Dies umso mehr, je mehr dafür Sorge getragen wird, dass der Übergang zwischen der elastischen und der nichtelastischen Zone fliessend ist. Bei der praktischen Herstellung derartiger, mit einem elastischen, verdichteten Bund versehenen Kerzen hat sich gezeigt, dass es häufig Schwierigkeiten bereitet, den Übergang zwischen den beiden verschieden gearteten Kunststoffen fehlerfrei zu erzeugen.
Zur Herstellung von Filterkerzen gemäss der Erfindung wird daher am besten so verfahren, dass zuerst
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das den Kerzenkörper bildende, nichtelastische Kunststoffpulver in die Form gefüllt und nachdem dieses durch Klopfen oder durch Anwendung von Vibrationsschwingungen in den Zustand dichtester Packung gebracht worden ist, wird das Pulver aus einem Kunststoff mit elastischen Eigenschaften, welches den Bund bilden soll, in die Form gefüllt, wobei ein wesentlich grösseres Pulvervolumen vorzusehen ist als dies für das spätere Bundvolumen an sich erforderlich wäre. Mittels eines oder gegebenenfalls auch mehrerer
Pressstempel wird nun diese obere, den Bund bildende Pulvermenge so weit verdichtet, bis das gewünsch- te Bundvolumen erreicht wird.
Da der durch den Pressstempel erzeugte Druck ein allmähliches Gefälle im Pulver aufweist, wird auf diese Weise ganz wunschgemäss der Übergang zwischen der verdichteten und der nichtverdichteten Zone fliessend. Anschliessend hieran wird die gesamte Formfüllung gesintert.
Je nach dem Verwendungszweck können auch andere Kunststoffe etwa Polystyrol, Polytrifluoräthylen u. dgl. mit Zusätzen von Weichmachern Verwendung finden. Es kann, wenn z. B. ein Kunststoff ohne Weichmacherzusätze zweckmässig ist, aber auch ein an sich elastischer Kunststoff, wie Polyäthylen, zur Herstellung der erfindungsgemässen Filterkerzen in Frage kommen.
In den Fig. 1-5 ist die erfindungsgemässe Filterkerze mit den bisher üblichen Ausführungsformen derartiger Kerzen verglichen. Die Figuren zeigen schematische Längsschnitte durch derartige Filterkerzen.
Fig. l zeigt eine bisher übliche Filterkerze ohne Bund. Fig. 2 zeigt eine bisher übliche Filterkerze mit Bund. Fig. 3 und 4 zeigen die entsprechenden Filterkerzen mit verdichtetem Bund. Fig. 5 veranschaulicht den fliessenden Übergang zwischen der verdichteten und der unverdichteten Zone einer erfindungsgemässen Filterkerze.
Es ist natürlich auch möglich, den Erfindungsgedanken auf andere Filterkörper zu übertragen. In jedem Fall wird ein. Filter erhalten, welches nicht nur an der Einspannstelle druckfest ist, sondern auch an dieser Stelle und in den benachbarten Zonen eine erhöhte Festigkeit in bezug auf eine Schwingungsbeanspruchung aufweist.