-
Drahtgewebe Die Erfindung hetrifft DraUtgewebe, bei-
spielsweise
Papiermaschinensiebe, wie sie insbesondere für Langsiebpapiermaschinen (Fourdrinier)
verwendet werden.
-
Es sind Papiermaschinensiebe bekannt, bei denen zum Unterschied von
den üblichen Sieben mit durchweg kreisförinigen Drähten nur die Schußdrähte einen
kreisförmigen Durchschnitt haben, während zur Bildung der Kette flache, bandähnliche
Drähte verwendet werden.
-
Eine andere, in dem Hauptpatent 65gooS vorgeschlagene Ausführung besteht
darin, daß in wenigstens einer Richtung des Gewebes hohle oder rohrförmige Drähte
vorgesehen sind. Bei dem in dem ' Hauptpatent beschriebenen Ausführungsbeispiel
ist die el Anordnung so getroffen, daß die hohlen oder rohrförmigen Drähte als Schußdrähte
verwendet werden, während die Kettendrähte einen vollen kreisförmigen Querschnitt
haben.
-
Die Erfindung bezweckt nun'eine Verbesserung der Anordnung nach dem
Hauptpatent und besteht in der Hauptsache darin, daß die Kettendrähte einen länglichen
und vollen Querschnitt haben und die Schußdrähte hohl sind.
-
Durch die Verwendung von vollen Kettendrähten mit länglichem Querschnitt
in Verbindung mit hohlen Uder rohrförmigen Schußdrähten wird der Vorteil erzielt,
daß die Schußdrähte während des Verwebens derart durch die Kettendrähte verformt
werden,. daß eine gekröpfte und gebuckelte Oberfläche
entsteht,
bei welcher die Krümmung relativ tiefer als bisher möglich liegt. Den hohlen
oder rohrförn#igen Schußdrähten werden bei \"erwendung flacher Kettendrähte
während des Verwebens keine übermäßigen Beanspruchungen auferlegt und in den Schußdrähten
verhältnismäßig flache Buckel erzeugt, die im wesentlichen in der gleichen Ebene
wie die verhältnismäßig flachen Buckel der Kettendrähte liegen, wodurch eine glattere
Papierlierstellungsfläche von vergrößerter Oberfläche gebildet wird, ohne daß die
erforderlichen Ablaufeigenschaften des Metallsiebes beeinträchtigt werden. Die Längskanten
der flachen Kettendrähte bilden im Ab-
stand befindliche Biegekanten, um welche
die hohlen Schußdrähte verformt werden, und diese Kanten veranlassen bei ihrem Einpressen
in die Schußdrähte ein Buckeln der letzteren zwischen den Längskanten der flachen
Kettendrähte und erzeugen so einen dichten wechselseitigen Eingriff der Schußdrähte
mit den Kettendrähten sowie eine im wesentlichen flach vorspringende Kröpfungsfläche,
die den flachen Vorsprüngen und der Fläche der relativ flachen Kettenkröpfungen
ähnelt, wodurch die flach vorspringende Kröpfungsfläche der Papierherstellungsfläche
stark vergrößert wird.
-
Das erfindungsgemäß ausgebildete Metallsieb besitzt demnach eine erhöhte
Abnutzungsbeständigkeit, eine bessere Papierherstellungsfläche, eine größere Biegsamkeit,
eine ge ,
- ringere-Ermüdungserscheinung beim Lauf über die Walzen der Papiermaschine
sowie eine längere Lebensdauer, während gleichzeitig für die Herstellung des Metallsiebes
weniger Metall verwendet werden kann, wodurch sich eine wesentliche Gewichtsveii-ninderung
ergibt. .
-
In Ur Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
veranschaulicht.
-
Abb- i ist eine vergrößerte Aufsicht auf einen Teil eines Drahtgewebes
oder -Metalltuches gemäß der Erfindung.
-
Abb. 2 ist ein Ouerschnitt nach Linie:2-2 der Abb. i.
-
Abb. 3 ist ein Längsschnitt nach Linie 3-3
der Abb. i.
-
Abb. 4 ist ein Seitenaufriß eines Teiles eines Schußdrahtes vor dem
Einweben in das Drahtgewebe.
-
Abb. 5 ist ein Querschnitt desselben. Abb. 6 ist eine
vergrößerte Aufsicht auf einen Teil eines erfindungsgemäßen Drahtgewebes mit Köperbindung.
-
Gemäß Abb. i bis 5 enthält das Sieb Kettendrähte io von flacher:
bandähnlicher Form und Schußdrälite i i von kreisförm iger Rohrform, wobei die Buckel
oder Kröpfungen der Schußdrähte während des Webens dadurch gebildet werden, daß
in die Schußdrähte die Kettendrähte durch den Anschlag der Schußdrähte zwischen
das Ober- und Unterfach der - Kettendrähte eingedrückt werden, wobei die
Vertiefungen und die sich daraus ergebenden Buckelvorsprünge der Krümmung der üblichen
Schußdrähte entsprechen. Die vorragenden Buckel oder Kröpfungen iia der Schußdrähte
liegen auf der Papierherstellungsseite etwa in der Ebene der oberen Buckel- oder
Kröpfungsflächen der Kettendrähte, während auf der- Abnutzungsseite die vorragenden
Schußbuckel oder -kröpfungen lib gegenüber den vorragenden Buckeln der Kettendrähte
der Abnutzungsseite nach oben versetzt sind, so daß diese Abnutzungsbuckel der Kettendrähte
während der Lebensdauer des Siebes in der Langsiebpapierrnaschine am stärksten abgenutzt
werden, ohne daß die rohrförmigen Schußdrähte irgendeiner Ab-
nutzung oder
jedenfalls einer solchen Ab-
nutzung unterliegen, daß die unteren Buckelwände
durchgescheuert werden.
-
Dieses unterschiedliche Vorragen der Schußbuckel oder -kröpfungen
an der Papierherstellungs- und Abnutzungsseite wird dadurch hervorgebracht, daß
in. bekannter Weise verschiedene Spannungsgrade für die oberen und unteren Kettendrähte
des Faches vorgesehen werden, wobei die Einstellung der Spannung des Oberfaches
geringer ist als die Spannung des Unterfaches, wodurch die vorragenden Schußbuckel
der Papierherstellungsseite an die Oberfläche des Gewebes herangebracht werden,
während die durch die größere Spannung des Unterfaches verursachte tiefere Einbettung
der Kettendrähte die vorragenden unteren Schußbuckel nach oben versetzt.
-
Der hohle Schußdraht wird quer über die flache Fläche der Kettendrähte
so gebogen, daß die Längskanten der Kettendrähte gleichsam Amboßstellen bilden,
an denen die Krümmungen erfolgen, wodurch die vorragenden Buckelflächen der Schußdrähte
sich an den Biegungspunkten oder -stellen krümmen und eine flache Brücke zwischen
den Biegungsstellen erzeugen, so daß jede vorragende Schußkröpfung eine Papierherstellungsfläche
oder Oberfläche bildet, die in ihrer Längs- und Quererstreckung im wesentlichen
flach ist. Indem die Stärke des Schußdrahtes so gewählt wird, daß diese vorragenden
flachen Buckelflächen des Schußdrahtes im wesentlichen den flachen vorragenden Buckelflächen
der Kettendrähte entsprechen, wird eine Papierherstellungsfläche erzeugt, die aus
im wesentlichen gleichmäßig voneinander abstehenden flachen Ketten- und Schußkröpfungsflächen
besteht, wodurch die
Papiermasse mit geringstem Verlust infolge
Entwässerung besser getragen wird und ein außerordentlich glattes Papier erzeugt
werden kann. Gleichzeitig hat das Sieb im wesentlichen die gleichen Ablaufeigenschaften
für die Entwässerung wie die übliche Siebart der gleichen Siebnummer.
-
Die Krümmung der Kettendrähte über die abgeflachten unteren Säußbuckel,
Ilb, die stärker abgeflacht sind als die ob ' 2ren Schußbuckel ii11, läßt
die vorragenden Buckel der 1,#,ettendrähte an der Papierherstellungsseite im wesentlichen
flach sowohl längs als auch quer zu den Kettendrähten werden, wobei die in den Schußdrähten
durch die Längsabflachun- in Querrichtung zwischen den Längskanten der Kettendrähte
erzeugte Kröpfungs- und überbrückungswirkung die Schußkröpfungen auch eine im wesentlichen
starre flache Oberfläche in Querrichtung annehmen läßt, über welche die Kettenbuckel
sich längs abzuflachen suchen.
-
Die rohrförrnigen Schußdrähte können durch Ziehen von flachem Draht
mittels Ziehwerkzeugen zu einem Rohr hergestellt werden, in welchem Fall eine Naht
vorhanden ist, oder durch Strangpressen, in welchem Fall das Rohr nahtlos ist. Im
ersteren Falle werden die Schußdrähte so eingewebt, daß die Naht nach der Unterseite
hin gerichtet ist und daher nicht nur außer Berührung mit der Papierherstellungsfläche
liegt, sondern auch infolge der Versetzung der Kröpfungen lib nach oben außerhalb
der Ebene der Ab-
nutzungsbuckel der Kettendrähte.
-
In Abb. i bis 3 ist die Erfindung an einem glatt gewebten Langsieb
dargestellt, während sie in Abb. 6 an einem Sieb mit Köperbindung veranschaulicht
ist. Bei beiden Ausführungsforrnen erzeugt die wechselseitige Verriegelung der Ketten-
und Schußdrähte infolge des Eindrückens der Kettendrähte in die Schußdrähte ein
dichtes Gewebe, das frei von dünnen Stellen ist. Dies ist von großer Bedeutung beim
Köpergewebe, das gewöhnlich einen höheren Grad von Dünnheit als ein glattgewebtes
Sieb hat.