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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Rezeptor-Tyrosin-Kinasen,
Nucleinsäuresonden
und Antikörper,
die solche Rezeptoren spezifisch erkennen und die Verwendung solcher
Sonden und Antikörper
zur Identifizierung von Lymphgefäßen und
Venolen mit hohem Endothel (HEV) in tierischen und menschlichen
Geweben und lymphatischen endothelialen gezüchteten Zellen. Genauer gesagt
richtet sich die vorliegende Erfindung auf Antikörper, die spezifisch für FLT4,
eine Rezeptor-Tyrosin-Kinase, sind und Verfahren, um die FLT4-Expression in Lymphgefäßen nachzuweisen
und schlussendlich auf die Diagnose und Behandlung von Erkrankungszuständen in
Tieren und Menschen, welche Veränderungen
im lymphatischen Gewebe einschließen, wie zum Beispiel entzündliche
infektiöse
und immunologische Erkrankungen, metastasischen Lymphknoten und
Lymphangiome.
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STAND DER
TECHNIK
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Die
Physiologie des vaskulären
Systems, die embryonische Vaskulogenese und Angiogenese, Blutgerinnung,
Wundheilung und Fortpflanzung sowie verschiedene Erkrankungen sind
mit dem vaskulären
Endothel, welches die Blutgefäße auskleidet,
verbunden. Die Entwicklung des Gefäßbaumes findet durch Angiogenese
statt und entsprechend manchen Theorien beginnt die Bildung des lymphatischen
Systems kurz nach der arteriellen und venösen Entwicklung durch Sprossung
von Venen(1,2).
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Nach
der fötalen
Periode vermehren sich Endothelzellen sehr langsam, außer während der
mit Neovaskularisierung verbundenen Angiogenese. Wachstumsfaktoren,
welche die Angiogenese stimulieren üben ihre Wirkung über spezifische
Rezeptor-Tyrosin-Kinasen der Endothelzelloberfläche aus.
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Das
Proteinprodukt der FLT4-Rezeptor-Tyrosin-Kinasen-cDNA, welche von
einer menschlichen Erythroleukämie-Zelllinie
cloniert wurde, ist N-glykosyliert und enthält sieben Immunglobulin-ähnliche
Schleifen in ihrer extrazellulären
Domäne.
Die cytoplasmatische Tyrosin-Kinasendomäne von FLT4 ist auf dem Aminosäureniveau
etwa 80% identisch mit den entsprechenden Domänen von FLT1 und KDR und etwa
60% identisch mit den Rezeptoren für den Platelet-derived Growth
Factor (PDGF), Kolonie-stimulierenden Faktor-1, Stammzell-Faktor
und den FLT3-Rezeptor(3).
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Obwohl
die biologischen Funktionen von FLT4 bis jetzt nicht bekannt sind,
deutet sein eingeschränktes Expressionsmuster
darauf hin, dass seine Funktionen das vaskuläre Endothel einschließen. Unsere
bisherigen Ergebnisse haben FLT4 mRNA-Expression in Endothelzellen
in sich entwickelnden Gefäßen von
verschiedenen fötalen
Organen erkennen lassen, wie offenbart von Kaipainen et al., in
J. Exp. Med. 178: 2077-2088, 1993. Ein Vergleich der mRNA-Signale
von FLT4, FLT1 und KDR/FLK-1-Rezeptor zeigte überlappende aber unterschiedliche
Expressionsmuster in den untersuchten Geweben(4).
Diese Daten deuteten darauf hin, dass die Rezeptor-Tyorsin-Kinasen,
welche durch diese Genfamilie codiert sind, verschiedene Funktionen
in der Regulation des Wachstums und/oder der Differenzierung von
Blutgefäßen haben
könnten.
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Eine
Hauptfunktion des lymphatischen Systems ist es für den Flüssigkeits-Rückfluss
aus Geweben zu sorgen und viele extravaskuläre Substanzen zurück ins Blut
zu transportieren. Außerdem
verlassen Lymphozyten während
des Reifungsprozesses das Blut, wandern durch lymphoide Organe und
andere Gewebe und treten in die Lymphgefäße ein und kehren durch den
Milchbrustgang ins Blut zurück.
Spezialisierte Venolen, Venolen mit hohem Endothel (HEVs), binden Lymphozyten
wieder und verursachen ihren Austritt in das Gewebe. Die Lymphgefäße und besonders
die Lymphknoten spielen daher eine wichtige Rolle in der Immunologie
und sie sind auch Orte für
die Metastasen-Entwicklung von verschiedenen Tumoren.
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Seit
dem Beginn des 20. Jahrhunderts sind 3 verschiedene Theorien betreffend
dem embryonischen Ursprung des Lymphsystems vorgestellt worden.
Vor der vorliegenden Erfindung ist es jedoch schwierig gewesen Lymphgefäße zu identifizieren,
da für
sie keine spezifischen Marker vorhanden sind.
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Lymphgefäße werden
am häufigsten
mit Hilfe von Lymphographie untersucht. In der Lymphographie wird
ein Röntgenkontrastmittel
direkt in ein Lymphgefäß injiziert.
Das Kontrastmittel wird entlang der efferenten Abflussgefäße des Lymphsystems
verteilt. Das Kontrastmittel sammelt sich in den Lymphknoten an,
wo es bis zu einem halben Jahr erhalten bleibt, während dieser
Zeit ermöglichen
Röntgenanalysen
die Nachuntersuchung der Lymphknotengröße und -Architektur. Diese
Diagnostik ist besonders bei Krebspatienten mit Metastasen in den
Lymphknoten und bei lymphatischen Malignitäten, wie zum Beispiel einem
Lymphom, besonders wichtig.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Anmeldung ist auf FLT4-Peptide und andere Konstrukte
gerichtet und auf die Verwendung von FLT4 als einen für lymphatische
Endothelzellen spezifischen Marker.
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Die
Erfindung ist auf Antikörper
gerichtet die spezifisch FLT4 erkennen, besonders auf monoclonale Antikörper und
Zusammensetzungen, die solche Antikörper enthalten. Ferner wird
in der vorliegenden Anmeldung die Verwendung von solchen monoclonalen
Antikörpern
für diagnostische
Zwecke zum Nachweis und zur Messung der Menge an FLT4-Rezeptoren
in Geweben offenbart, besonders in Lymphgeweben und in lymphatischen
Endothelzellen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung monoclonale Antikörper bereit, welche den FLT4-Rezeptor
spezifisch erkennen. Genauer gesagt stellt diese Erfindung einen
als 9D9F9 bezeichneten monoclonalen Antikörper bereit. Die Hybridomzelllinie,
welche den monoclonalen Antikörper
9D9F9 produziert wurde bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen
und Zellkulturen GmbH (DSM) unter den Bestimmungen des Budapester
Abkommens hinterlegt (DSM-Zugangsnummer
ACC2210).
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Monoclonale
Antikörper,
die mit einem nachweisbaren Marker markiert sind, werden auch bereitgestellt.
Der Begriff „nachweisbarer
Marker", wie er
hierin verwendet wird, umfasst jeden einem Fachmann bekannten nachweisbaren
Marker. In einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung
wird dieser nachweisbare Marker jedoch aus der Gruppe bestehend
aus Radioisotopen, Fluorochromen, Farbstoffen, Enzymen und Biotin
ausgewählt.
Die für
den Zweck dieser Erfindung geeigneten Radioisotope schließen 125I und 131I ein,
sind aber nicht auf sie beschränkt.
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Monoclonale
Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
auch in einem Verfahren zum Nachweis der Anwesenheit von FLT4-Rezeptoren
in einer Zellprobe verwendet werden, umfassend die Schritte des
Inkontaktbringens einer Zellprobe mit einem monoclonalen Antikörper der
vorliegenden Erfindung und den Nachweis der Bindung dieses monoclonalen
Antikörpers
an die FLT4-Rezeptoren.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft daher ein Verfahren
zur Bestimmung der Anwesenheit von FLT4-Rezeptoren in einer Zellprobe,
umfassend die Schritte von:
- (a) Inkontaktbringen
einer Zellprobe mit einem monoclonalen Antikörper der vorliegenden Erfindung;
- (b) Nachweisen der Bindung dieses monoclonalen Antikörpers an
FLT4-Rezeptoren.
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Das
Inkontaktbringen eines Zellgemisches mit monoclonalen Antikörpern der
Erfindung kann in Lösung
stattfinden, wie es bei der Fluoreszenz-aktivierten Zellsortierung
der Fall ist, oder es kann auf einer festen Gewebeprobe wie zum Beispiel
Biopsiematerial stattfinden, oder es kann stattfinden, indem der
monoclonale Antikörper
auf einem festen Träger
immobilisiert wird, wie das bei der Säulenchromatographie oder direkten Immunadhärenz der
Fall ist. Das Zellgemisch, das mit dem monoclonalen Antikörper in
Kontakt gebracht werden soll, kann jede Lösung von Blutzellen oder Gewebezellen
darstellen. Vorzugsweise stammt das Zellgemisch von normalem oder
pathogenem Gewebe, welches lymphatische Endothelzellen enthält oder
vermutlich enthält.
Nach Inkontaktbringen des Zellgemisches mit dem monoclonalen Antikörper werden
jene Zellen mit FLT4-Rezeptoren
an den monoclonalen Antikörper
binden, um einen Antikörper-FLT4-Rezeptorkomplex zu
bilden. Die Anwesenheit des Antikörper-FLT4-Rezeptorkomplexes und daher der FLT4-Rezeptoren,
kann durch im Fachgebiet bekannte Verfahren nachgewiesen werden.
Diese Verfahren schließen
immunhistochemische Verfahren ein, welche im Fachgebiet Norm sind,
wie zum Beispiel Immunfluoreszenz, FACS-Analyse, ELISA, IRMA (ein
Sandwich-Typ eines Immunchemie-Tests), Immunhisto-Chemie, RIA unter
Verwendung von 125I-Markierung und Autoradiographie.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch monoclonale Antikörper bereit,
die mit einem darstellbaren Agens konjugiert sind. Wie hierin verwendet
schließt
der Begriff „darstellbares
Agens" Radioisotope
ein, ist aber nicht auf sie beschränkt. Ein bevorzugtes Radioisotop
ist 99 m-Technetium.
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In
einer besonderen Ausführungsform
ist die Erfindung auf ein Verfahren zur Überwachung von Lymphgefäßen und
ihren Endothelzellen in Gewebeproben und in Organismen gerichtet.
Die vorliegende Erfindung stellt ferner klinische Nachweisverfahren
bereit, welche den Zustand des lymphatischen Gewebes und besonders
von Lymphgefäßen (Entzündung, Infektion,
Verletzungen, Wachstum, Neoplasma usw.) beschreiben und Verfahren
zum Nachweis von Lymphgefäßen und
demnach der lymphatischen Gefäßneubildung
in einem Organismus.
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Genauer
gesagt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Nachweisen
und Identifizieren lymphatischer Veränderungen bereit, gekennzeichnet
durch FLT4-Expression im Zusammenhang mit Metastasen-bildenden Krebsarten, Entzündungen,
infektiösen
und immunologischen Zuständen,
wobei dieses Verfahren die Schritte umfasst von
- (a)
Erhaltung einer Gewebe und/oder einer Körperflüssigkeitsprobe, bei welcher
lymphatische Veränderungen
vermutet werden, und
- (b) Inkontaktbringen dieser Probe mit einem FLT4-spezifischen
monoclonalen Antikörper
unter Bedingungen, die zur Bildung eines Komplexes zwischen dem
monoclonalen Antikörper
und dem Antigen geeignet sind, und
- (c) Nachweisen der Anwesenheit jedes gebildeten Komplexes.
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Ein
Gewebe, welches durch dieses Verfahren nachgewiesen werden kann,
ist jedes normale, präkanzeröse oder
kanzeröse
feste Tumorgewebe mit FLT4-enthaltenden
Lymphzellen oder Zellen, die den FLT4-Rezeptor exprimieren. In einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der monoclonale Antikörper mit einem,
wie hierin beschriebenen, nachweisbaren Marker markiert. Verfahren
der Erfindung sind zum Nachweisen und zum Unterscheiden von verschiedenen
Krebsarten nützlich,
besonders von Metastasen in den Lymphknoten und anderen lymphatischen
Malignitäten,
wie zum Beispiel Lymphomen sowie auch Lymphangiomen.
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Ein
Verfahren zur Darstellung des Vorhandenseins von Lymphgefäßen, Venolen
mit hohem Endothel oder Lymphknoten in menschlichen Patienten wird
auch durch diese Erfindung bereitgestellt. Dieses Verfahren umfasst
die Verabreichung von markierten Antikörpern und den Nachweis durch
bildgebende Verfahren an Stellen wo FLT4-exprimierende Zellen in
Lymphgefäßen oder
Lymphknoten vorhanden sind.
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Die
Erfindung ist ferner auf ein Verfahren zum Stimulieren oder Entgegenwirken
der Funktion von FLT4 in der lymphatischen Gefäßneubildung und in Entzündung, infektiösen und
immunologischen Bedingungen gerichtet, wobei dieses Verfahren umfasst
Hemmen der FLT4-vermittleten lymphatischen Gefäßneubildung durch Bereitstellen
von ausreichenden Mengen an FLT4- bindenden
Verbindungen, um die an einer solchen Reaktion teilnehmenden FLT4-Endothelzellstellen
zu blockieren, besonders wo die FLT4-Funktion mit einer Krankheit
wie Metastasen-bildenden Karzinomen, Lymphomen, Entzündung (chronisch
oder akut), Infektionen und immunologischen Erkrankungen, in Zusammenhang
steht.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1. Expression von FLT4-mRNA in Mausgeweben.
A.
Hybridisierung von polyadenylierter RNA, die von den angegebenen
Geweben erwachsener Mäuse
isoliert wurde. Die Größe der FLT4-mRNA-Bande
wird in Kilobasen angegeben. B. „RNAse-Protection-Analysis" von RNA, welche
aus Mausembryos mit unterschiedlicher Trächtigkeitsdauer (E8-E18) und
von einer neugeborenen Maus (1 Tag) isoliert wurde. Die Probe E8
+ P enthält
auch die Plazenta. Die Größe der Sonden
und des geschützten
FLT4-Fragments werden in Nucleotiden angegeben; β-Actin wurde als Kontrolle verwendet.
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2.
Expression von FLT4-mRNA in Embryonen 7,5-, 8,5- und 11,5 Tage p.c.
Dunkelfeld und Hellfeld Photomikroskopische Aufnahmen von in situ
Autoradiogrammen werden gezeigt. Keine Expression von FLT4 mRNA
konnte in einem 7,5-Tage-Embryo (A) nachgewiesen werden. Die FLT4-Expression
eines Mausembryos 8,5 Tage p.c. wird in (B) und (C) gezeigt. Die
Pfeile zeigen auf FLT4-positive
Zellen im Endothel der hinteren Kardinalvene (cv) in der Allantois
(al) in (B) und im Angioblast (ab) des Kopfmesenchyms in (C). In
einer Plazenta 8,5 Tage p.c., können
FLT4-Transkripte in Endothelzellen der venösen Lakunen (vl) (D) erkannt
werden. Feld E und F zeigen einen Vergleich der FLT4 und Tie-Hybridisierungssignale
in Embryonen 11,5 Tage p.c. Der Bereich der sich entwickelnden dorsalen
Aorta und des Metanephros (mn) wird gezeigt (20x). Beachten sie, dass
die dorsale Aorta für
FLT4 negativ ist, aber positiv für
Tie-mRNA, wohingegen beide Sonden mit dem Endothel der subendokardinalen
Vene (sv) hybridisieren. Außerdem
ergibt die FLT4-Sonde ein Signal mit der metanephrischen Vene (v),
wohingegen Tie hauptsächlich
mit den metanephrischen Kapillaren (c, Pfeile) hybridisiert. da:
dorsale Aorta, ng: neurale Furche. Maßstableiste: 30 μm.
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3.
FLT4-mRNA-Expression in einem Embryo 12,5 Tage p.c. Es wird ein
sagittaler Schnitt durch die axilläre Ebene gezeigt. Beachten
sie, dass FLT4-mRNA in den erweiterten Gefäßen der Axilla (ax) markant ist,
in einem Plexus-ähnlichen
Muster im perorbitalen (po) Bereich, im paravertebralen Gewebe (Pfeilspitzen) und
im subkutanen (sc) Gewebe. b: Gehirn, li: Leber. Maßstableiste:
5 μm.
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4.
FLT4 in Embryonen 14 und 16.5 Tage p.c. Felder A und B zeigen Hell-
und Dunkelfeldbilder eines mittel-sagittalen Schnittes. po: perorbital
Bereich, lj: Unterkiefer, ne: Nackenbereich, sc: Subkutis, mt: Mesenterium,
ao: Aorta, dt: Milchbrustgang. (C) zeigt einen querverlaufenden
Schnitt eines 16,5-Tage-Embryos in einer Hämatoxylin-Eosin-Färbung. th:
Thymus, tr: Trachea, e: Ösophagus,
ca: Karotis, ba: brachiocephale Arterie, dt: Milchbrustgang. (D)
zeigt eine höhere
Vergrößerung (40x)
des Bereiches des Ductus Thoracicus; Die Körnung des Autoradiogramms kann über den
Endothelzellen erkannt werden. Außerdem ist das kleine Gefäß (v) im
oberen Teil des Photos positiv. Maßstableisten: 10 μm (A-C),
1 μm (D).
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5.
Vergleich von FLT4 und Tie-mRNA-Expression in gezüchteten
Endothelzellen. Northern-Blot-Analyse von polyadenylierter RNA von
menschlichen Vorhaut-Mikrogefäßen (MV),
Oberschenkelvene (VE), Aorta (AO) und Nabelvene (HU)-Endothelzellen.
Für einen
Vergleich wird das Hybridisierungssignal der Tie-Rezeptor-Tyrosin-Kinasen-mRNA gezeigt.
Die aus der unspezifischen Bindung der Sonde an die ribosomale RNA
resultierenden Banden, sind mit Sternchen markiert.
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6.
FLT4 in erwachsenen menschlichen Lymphgefäßen des Mesenteriums (A, B),
Lunge (C, D) und Mandel (E, F). Beachten sie dass nur Lymphgefäße in A
und C ein FLT4-Signal ergeben, wohingegen die Venen, Kapillaren
und die Arterien negativ für
FLT4-mRNA sind. In der Mandel wird das Signal im Endothel von manchen
HEVs festgestellt. Maßstableiste:
200 μm.
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7.
FLT4-mRNA im normalen (A, B) und Metastasen-bildenden (C, D) Lymphknoten
und im Lymphangiom (E-G). Pfeilspitzen markieren die lymphatischen Sinuse
und HEVs, welche FLT4-positiv sind. Ein Vergleich von FLT4 und von
Willebrand-Faktorsignalen zeigt beide im lymphatischen Endothel,
aber nur von Willebrand-Faktorsignal im kapillaren (c) und venösen (v)
Endothel. Maßstableiste:
10 μm (A-D)
und 100 μm (E-G).
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8.
FLT4-Expression in fötalen
mesenterialen Gefäßen, nachgewiesen
durch Immunperoxydasefärbung.
Schnitte werden mit affinitätsgereinigten
anti-FLT4-Antikörpern (A),
mit Antigen-blockiertem Antiserum (B) und mit Präimmunserum (C) und mit Antiserum
spezifisch gegen das Faktor VIII-verwandte Antigen (D) gefärbt. Beachten
sie dass die Färbung
auf manche aber nicht auf alle Gefäße beschränkt ist (v). Maßstableiste:
0,05 mm.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Indem
sie die Wichtigkeit der Identifizierung von Veränderungen im lymphatischen
Gewebe, besonders in Lymphknoten im Zusammenhang mit Metastasen-bildenden
Krebsarten und immunologischen Krankheitsstadien erkannt haben,
haben die hier genannten Erfinder gezeigt, dass FLT4 ein spezifischer
Marker ist, welcher lymphatisches Gefäß-Endothel nachweist und daher
als ein Marker für
lymphatische Veränderungen in
pathologischen Zuständen
im Menschen nützlich
ist.
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Die
hier genannten Erfinder haben früher
gezeigt, dass sich die Expressionsmuster von FLT4, im Vergleich
zu FLT1 und KDR, in den Geweben von 18-Wochen alten menschlichen
Föten stark
unterscheiden(4). Um die Rolle von FLT4
während
der Entwicklung zu verstehen, haben die Erfinder partielle cDNAs
für Maus-FLT4 cloniert. Unter
Verwendung dieser Sonden in der in situ Hybridisierung wurde die
FLT4-mRNA-Expression während
der Entwicklung der Maus analysiert und es wurde festgestellt, dass
FLT4 während
der Vaskulogenese und Angiogenese des lymphatischen Systems exprimiert
wird. Die Bedeutung dieser Ergebnisse wurde in normalen und pathogenen
menschlichen erwachsenen Geweben bestätigt, indem FLT4 in lymphatischen
Endothelzellen von menschlichen Erwachsenen Geweben sowohl unter
normalen als auch unter pathologischen Bedingungen festgestellt
wurde, sowie auch in manchen Venolen mit hohem Endothel (HEVs).
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Die
Clonierung von Maus-FLT4-cDNA-Fragmenten zeigte, dass ihre abgeleitete
Aminosäuresequenz fast
identisch ist mit der entsprechenden menschlichen Sequenz (Aminosäure-Identität in beiden
untersuchten Segmenten etwa 96%). Ein weiterer Hinweis für die Identität der Maus-FLT4-cDNA
wurde durch Northern-Hybridisierung erhalten, wo Proben von beiden
Arten das typische 5,8 kb mRNA-Signal von Mausgeweben ergaben. Die
Analyse der von verschiedenen Geweben der erwachsenen Mäuse isolierten
RNA zeigte FLT4-Expression in der Leber, Lunge, Herz, Milz und Niere,
mit keiner oder nur wenig Hybridisierung im Gehirn und den Hoden.
Dieses Muster ist ähnlich
dem früher
von Galland et al.(5) berichteten Muster.
Die Ergebnisse der RNase-Protection deuteten darauf hin, dass das
FLT4-Gen während
der Maus-Entwicklung gebraucht wird, beginnend von Embryonen 8,5
Tage p.c. und die relativen Expressionsmengen erschienen ziemlich
stabil.
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Für die in
situ Hybridisierung wurden zwei Fragmente der Maus-FLT4-cDNA ausgewählt, welche
Sequenzen der extrazellulären
Domäne
codieren. Das ermöglichte
eine klare Unterscheidung der Hybridisierungsmuster von den verwandten
FLK-1 und FLT-1-Rezeptormustern, welche in der extrazellulären Region
ein sehr niedriges Ausmaß an
Sequenzidentität
mit FLT4 zeigen(6,7,8,9). FLT4 wurde, ähnlich zu
den FLK-1, FLT-1, Tie und Tek endothelialen Rezeptor-Tyrosin-Kinasegenen in Embryonen
7,5 Tage p.c. nicht exprimiert. In einem 8,5-Tage p.c. Embryo war
das stärkste
FLT4-Signal in der Allantois, dem Angioblast des Kopfmesenchyms
und der Kardinalvene lokalisiert. Im Gegensatz dazu waren die dorsale
Aorta, das Endokards des Herzens und der Angioblast des Dottersackes
negativ, im Gegensatz zu Tie, Tek, FLK-1 und FLT-1, Tie und Tek(10,8). Die Beschränkung der FLT4-Expression auf
das venöse
System war in Proben von 11,5-Tage-Mausembryonen
sogar noch klarer, wobei die Tie-mRNA auch in Arterien exprimiert
wurde. In Embryonen 12,5-Tage p.c. bedeckte das FLT4-Signal sich
entwickelnde venöse
und mutmaßlich
lymphatische Endothelien, aber im Gegensatz zur endothelialen Tie-Rezeptor-Tyrosin-Kinase
waren arterielle Endothelien negativ. Während späterer Entwicklungsstadien wurde
FLT4-mRNA auf die vaskulären
Nervengeflechte, die frei von Blutzellen sind, beschränkt, welche
die sich entwickelnden Lymphgefäße darstellen.
Nur das lymphatische Endothel und manche Venolen mit hohem Endothel
exprimierten FLT4-mRNA in erwachsenen menschlichen Geweben. Vermehrte
Expression fand in lymphatischen Sinusen und in Venolen mit hohem
Endothel in Metastasen-bildenden Lymphknoten und in Lymphangiomen
statt.
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Aufgrund
der Schwierigkeiten bei der Deutung der Daten von Mausembryonen
wurden menschliche Endothelien untersucht, da das lymphatische System
in Menschen viel besser definiert ist. Außerdem konnten Zellen, die
von verschiedenen Endothelien etabliert waren, in Zellkultur untersucht
werden, um zu sehen, ob die Spezifität der FLT4-Expression auch
unter in vitro Bedingungen bestehen bleibt. Von Endothelzelllinien
ist bekannt, dass sie Differenzierungsmerkmale nach in vitro Züchtung verlieren.
Es war daher nicht unerwartet, dass sie negativ für FLT4 waren.
Gezüchtete
Aorta-Endothelzellen waren auch frei von FLT4-mRNA. Von menschlichen
Endothelzellen, die von den Mikrogefäßen und von Oberschenkel- und
Nabelvenen isoliert wurden, wurden jedoch Signale erhalten. Demgemäß wurde
in der Zellkultur zumindest ein wenig der Spezifität der FLT4-Expression
bewahrt.
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In
situ Hybridisierungsanalyse von erwachsenen menschlichen Geweben
bestätigte
die Beschränkung
von FLT4 auf das lymphatische System, welches in den sich entwickelnden
Mausembryonen beobachtet wurde. Die FLT4-Expression wurde in den
lymphatischen Endothelien und in den Sinusen von menschlichen Lymphknoten
beobachtet. Interessanterweise waren auch manche der HEVs, welche
ein kubisches Endothel aufweisen und von welchen gezeigt wurde,
dass sie sich beim Trafficking der Lymphozyten zu den Lymphknoten
betätigen,
FLT4 positiv. Darüber
hinaus zeigte eine parallele Hybridisierungsanalyse, dass FLT4-mRNA-Mengen in diesen
Strukturen in Metastasen-bildenden, verglichen mit normalen Lymphknoten, verstärkt waren.
FLT4 war auch in Lymphangiomen sehr markant, welche gutartige Tumore
darstellen, bestehend aus Bindegewebsstroma und wachsenden mit Endothel
ausgekleideten lymphatischen Kanälen. FLT4-mRNA
war auf das lymphatische Endothel dieser Tumore beschränkt und
fehlte in ihren Arterien, Venen und Kapillaren. In der menschlichen
Lunge waren wir in der Lage lymphatische Strukturen zu identifizieren, welche
die einzigen FLT4-positiven Gefäße in diesem
Gewebe darstellten.
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Die
vorangehenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass FLT4 ein neuer
Marker für
Lymphgefäße und manche
Venolen mit hohem Endothel in menschlichen erwachsenen Geweben ist.
Sie unterstützen
auch die Theorie des venösen
Ursprungs der Lymphgefäße. Als
ein Wachstumsfaktor-Rezeptor, kann FLT4 auch an der Differenzierung
und an Funktionen dieser Gefäße beteiligt
sein.
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Zusammengefasst
mit den FLT4-bindenden Verbindungen gemäß der vorliegenden Erfindung
ermöglichen
diese Ergebnisse ein selektives Markieren des lymphatischen Endothels,
besonders unter Verwendung der Antikörper der vorliegenden Erfindung
gekoppelt an radioaktive, elektronendichte oder andere Reporter-Substanzen,
welche sichtbar gemacht werden können.
Es kann möglich
sein Substanzen in das lymphatische System zu injizieren, die FLT4-Rezeptor
Internalisierungs-induzierende monoclonale Antikörper enthalten und dadurch
vordefinierte Moleküle
in das lymphatische Endothel transportieren. Außerdem kann es möglich sein,
solche FLT4-bindende Verbindungen in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung für
den Nachweis von Venolen mit hohem Endothel, besonders aktivierten
HEVs, zu verwenden, welche erhöhte
Mengen an FLT4-Rezeptor
exprimieren. Unseres Wissens sind zurzeit keine solchen spezifischen
Marker für
lymphatisches Endothel vorhanden.
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Die
folgenden Beispiele werden lediglich angeführt, um die vorliegende Erfindung
zu veranschaulichen und nicht um ihren Umfang in irgendeiner Weise
einzuschränken.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Clonierung von Maus-FLT4-cDNA-Sonden
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Ungefähr 106 Plaques von einer IFIX®II
genomischen Genbank von 129SV-Mäusen (Stratagene)
wurden mit dem S2.5 menschlichen FLT4-Rezeptor-cDNA-Fragment durchmustert,
welches die extrazelluläre
Domäne(3) umfasst. Ein 2,5 kb BamHI-Fragment wurde
von einem positiven Plaque subcloniert und von beiden Enden sequenziert.
Es wurde von diesem Subclon Polymerasekettenreaktion verwendet,
um ein Exon-Fragment, welches die Nucleotide 1745-2049 der Maus-FLT4-cDNA-Sequenz
umfasst(9), zu amplifizieren und in den
pBluescript KSII+/-Vektor
(Stratagene) zu clonieren.
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Ein
zweites Fragment, welches die Nucleotide 1-192 umfasste, wurde auf
gleiche Weise cloniert.
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BEISPIEL 2
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Analyse von FLT4-mRNA
in Mausgeweben
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Gesamt-RNA
wurde von sich entwickelnden Embryonen (8-18 Tage p.c. und einen
Tag alten Mäusen) in Übereinstimmung
mit Chomczynski et al.(11) isoliert. Die
Probe von 8-Tagen p.c. Embryonen schloss auch Plazenta ein.
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Zur
RNase-Protection-Analyse wurde eine RNA-Sonde vom linearisierten
FLT4-Plasmid hergestellt, welches gemäß Beispiel 1 unter Verwendung
von [32P]-UTP und T7-Polymerase für die Antisense-Orientierung erhalten
wurde. Die verwendete β-Actin-Sonde
entspricht den Nucleotiden 1188-1279 der veröffentlichten Maus-β-Actinsequenz(12). Nach Reinigung in einem 6% Polyacrylamid/7
M Harnstoff-Gel
wurden die markierten Transkripte mit 30 μg Gesamt-RNA über Nacht
bei 52°C
hybridisiert. Nicht-hybridiserte RNA wurde mit Rnase A (10 E/ml)
und T1 (1 μg/ml)
bei 37°C
pH-Wert 7,5 für
1 Stunde gespalten. Die RNasen wurden durch Proteinase K-Spaltung
bei 37°C
für 15
Minuten inaktiviert und die Proben wurden in einem 6% Polyacrylamid/7 M
Harnstoff-Gel analysiert.
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Die
Expressionsmuster des in diesem Experiment analysierten FLT4 zeigte,
dass sehr schwache mRNA-Signale von der Lunge, Leber, Herz, Nieren,
Skelettmuskel und Milz erhalten wurden, wohingegen die Hoden und
das Gehirn offensichtlich kein spezifisches Signal aufwiesen (1A).
Die Analyse einer Reihe an RNAs, welche während unterschiedlicher Phasen
der Mausentwicklung durch RNase-Protection-Tests gesammelt wurden
zeigte, dass die FLT4-mRNA während
der Embryogenese von Tag 8 p.c. bis zu neugeborenen Mäusen, ohne
große
Schwankungen in der Signalintensität (1B), exprimiert
wurde.
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BEISPIEL 3
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In situ Hybridisierung
für FLT4
in Mausembryonen
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Um
FLT4-Transkripte besser zu Zellen und Geweben zuordnen zu können, wurden
Schnitte von Mausembryonen 7,5 und 8,5 Tage p.c. mit markierten
FLT4-RNAs hybridisiert.
Mausembryonen stammten aus Paarungen von CBA- und NMRI-Mäusen. Trächtige Mäuse wurden durch Dislokation
der Halswirbel getötet und
die Embryonen wurden entweder sofort eingefroren oder über Phosphat-gepufferter
Salzlösung
in 4% Paraformaldehyd überführt. Die
Embryonen und isolierten Mausorgane wurden für 18 Stunden bei 4°C fixiert,
dehydriert, in Paraffin eingebettet und in 6 μm Schnitte geschnitten.
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RNA-Sonden
(Antisense und Sense) von 192 und 349 Nucleotiden (siehe Beispiel
1) wurden von linearisierten Plasmiden unter Verwendung von [35S]-UTP erzeugt. In situ Hybridisierung
der Schnitte wurde gemäß Wilkinson
et al.(13,14), mit den folgenden Veränderungen,
durchgeführt:
1) Xylen wurde vor dem Einbetten in Paraffinwachs statt Toluen verwendet,
2) 6 μm
Schnitte wurden geschnitten und auf eine Schicht von mit Diethyl-Pyrocarbonat-behandeltem
Wasser auf die Oberfläche
von Glas-Objektträgern
gelegt, welche mit 2% 3-Triethoxysilypropylamin vorbehandelt waren,
3) Alkalische Hydrolyse der Sonden wurde unterlassen und 4) das
Waschen mit hoher Stringenz dauerte 80 Minuten bei 65°C in einer
Lösung,
die 30 mM DTT und 1 × SSC enthielt.
Die Schnitte wurden mit NTB-2 Emulsion (Kodak) bedeckt und bei 4°C gelagert.
Die Objektträger
wurden für
14 Tage belichtet und mit Hämatoxylin
gefärbt.
Kontrollhybridisierungen mit Sense-Strang und RNase-behandelten Schnitten
haben keine spezifischen Signale über dem Hintergrund ergeben.
-
FLT4-mRNA
wurde wie in 2A und B gezeigt, in
7,5-Tage p.c. Mausembryonen nicht exprimiert, aber starke Signale
wurden in der hinteren Kardinalvene (cv) an Tag 8,5 der Entwicklung
nachgewiesen. Im Gegensatz dazu war das sich entwickelnde Herz (Daten
nicht gezeigt) und die dorsale Aorta (da) FLT4-negativ. In den außerembryonischen
Geweben wurde FLT4 hauptsächlich
in der Allantois (al in Feld B) exprimiert, wohingegen sich entwickelnde
Blutinseln des Dottersackes negativ waren (Daten nicht gezeigt).
Andererseits waren die Angioblasten des Kopfmesenchyms stark FLT4-positiv
(C). In der sich entwickelnden Plazenta wurde das FLT4-Signal zuerst
in den peripheren sinusoidalen Venen erkannt (Daten nicht gezeigt).
In der 9,5-Tage p.c. Plazenta exprimierte das Endothel der venösen Lakunen
(vl in D) und die Riesenzellen, welche teilweise mit der Reichert-Membran
fusioniert (Daten nicht gezeigt) waren, FLT4-mRNA.
-
Demnach
schien die FLT4-Expression, obwohl sie in den frühesten Endothelzellvorläufern, den
Angioblasten, sehr markant war, nur auf bestimmte Gefäße von 8,5-Tage
p.c. Embryonen beschränkt
zu sein. Vom Tie-Rezeptor ist bekannt, dass er in allen Endothelzellen
der sich entwickelnden Mausembryonen exprimiert wird und daher einen
Marker für
diese Zellen bereitstellt. Besonders im Gegensatz zur Tie-Sonde
hybridisiert die FLT4-Sonde sehr schwach wenn überhaupt mit arteriellen Endothelien
von 11,5-Tage p.c. Embryonen, z.B. mit dem Endothel der sich entwickelnden
dorsalen Aorta (da in 2E, F) oder der karotischen
Arterien (Daten nicht gezeigt). Stattdessen war das FLT4-Signal
in den sich entwickelnden Venen viel markanter. Zum Beispiel wurde
das FLT4-Signal in Venen nachgewiesen, die den sich entwickelnden
Metanephros (v, sv in E) umgeben, während die Tie-Sonde hauptsächlich Kapillaren
(c) innerhalb des Metanephros (F) erkannte.
-
Wie
aus 3 entnommen werden kann, ist die FLT4-mRNA in
mehreren Bereichen eines 12,5-Tage p.c. Mausembryos verteilt und
besonders markant in den erweiterten Gefäßen des axillären Bereichs
(ax). Eine ähnlich
positive Gefäßstruktur
wurde im mittleren Sagittalschnitt des Halsbereiches (Daten nicht
gezeigt) erkannt. Ein Plexus-ähnliches
Muster der FLT4-exprimierenden Gefäße trat im perorbital Bereich
(po) und in der Umgebung der sich entwickelnden Wirbel (vb) auf.
Außerdem
war genau unter der sich entwickelnden Haut ein FLT4-positives vaskuläres Netzwerk
(sc) offensichtlich. Schwächere
Kapillarsignale wurden von verschiedenen Bereichen erhalten, einschließlich des
sich entwickelnden Gehirns (g). FLT4-mRNA konnte auch in kleinen
Gefäßen des
Nackenbereichs, der sich entwickelnden Schnauze und an der Basis
der sich entwickelnden Zunge sowie im Schwanzbereich (Daten nicht
gezeigt), nachgewiesen werden. Außerdem war die Leber (le) in
einem Fleck-ähnlichen
Muster stark positiv für
FLT4-mRNA.
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Während der
weiteren Entwicklung schien FLT4-RNA mehr auf bestimmte Gefäße des Embryos
eingeschränkt
zu werden. Ein Embryo 14,5-Tage p.c. zeigte dieses eingeschränkte Expressionsmuster
gut (4A, B). Im mittelsagittalen-Schnitt von 4 ist das
markanteste FLT4-Signal im vorderen Teil entlang der sich entwickelnden
Wirbelsäule
zu erkennen. Es wurde angenommen, dass das Signal aus Endothelzellen des
Milchbrustganges (dt) stammte, welcher das größte zu dieser Entwicklungszeit
gebildete Lymphgefäß darstellt.
Im Gegensatz dazu waren die dorsale Aorta (da) und die untere Vena
cava (vc) negativ. Erweiterte Gefäße im mesenterischen Bereich
waren für
FLT4 auch stark positiv. Darüber
hinaus enthielten, wie in den Embryonen 12,5 Tage p.c., Gefäßnetzwerke
entlang der anatomischen Grenzen im Perorbital (po), Unterkiefer
(lj) sowie im Nackenbereich (na) FLT4-positive Endothelien. Ähnliche
Strukturen waren in der Perikardhöhle und überall im subkutanen Gewebe
(sc) vorhanden. Besonders im Gegensatz zu FLT4-negativen Gefäßen fehlten allen FLT4-positiven
Gefäßen Blutzellen
in ihren Lumen. Diese Expressionsmuster deuten darauf hin, dass FLT4
zu dieser Entwicklungszeit auf die Endothelien der Lymphgefäße beschränkt wird.
Eine zusätzliche
Stelle wo wir FLT4-Expression beobachtet haben, war im Sinusoid
des sich entwickelnden Knochenmarks (bm).
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Photographien
eines querverlaufenden Schnittes des oberen Thorax eines Embryos
16.5 Tage p.c., hybridisiert mit der FLT4-Sonde, werden in Feld
C und D von 4 gezeigt. Der in C gezeigte
Schnitt ist mit Hämatoxylin-Eosin
gefärbt
worden, um die verschieden Arten an Gefäßen in diesem Gebiet sichtbar
zu machen. Diese schließen
die karotischen und brachicephalen Arterien (ca, ba), die Vena cava
(vc) und den Milchbrustgang ein, welcher kleiner ist und dem das
umgebende muskuläre-
und Bindegewebe (Pfeil) fehlt. Eine Vergrößerung des Bereiches des Milchbrustgangs
wird in Feld D gezeigt, wo die FLT4 autoradiographische Körnung erkannt
werden kann. Endothelzellen des Milchbrustgangs, sowie ein kleines
Gefäß (v) in
der Nähe, hybridisieren
mit der FLT4-Sonde.
-
BEISPIEL 4
-
Analyse von FLT4-mRNA
in gezüchteten
Endothelzellen
-
Die
in Beispiel 3 beschriebenen Ergebnisse der in situ Hybridisierung
zeigten, dass FLT4 in den venösen
Endothelzellen exprimiert wird und später in Lymphgefäßen und
manchen venösen
Endothelzellen, aber nicht in den arteriellen Endothelien. Um zu
erkennen, ob eine solche Regulation in vitro beibehalten wurde, haben
wir gezüchtete
Endothelzellen unter Verwendung von Northern-Blot und Hybridisierungs-Analyse
untersucht.
-
Endothelzellen
von der menschlichen Aorta, Oberschenkelvene, Nabelvene und von
den Mikrogefäßen in der
Vorhaut wurden isoliert, gezüchtet
und wie vorher von Van Hinsberg(15) beschrieben
charakterisiert. Sie wurden bei einer konfluenten Dichte nach fünf bis acht
Passagen (Teilungsrate 1:3) zur Isolierung von polyadenylierter
RNA verwendet.
-
Die
Endothelzelllinien EA hy926, BCE und LEII haben FLT4 nicht exprimiert
(Daten nicht gezeigt). Gezüchtete
menschliche mikrovaskuläre,
venöse
und Nabelvenen-Endothelzellen waren jedoch positiv für die FLT4-spezifischen
5,8 und 4,5 kb mRNAs, wohingegen die Aorta-Endothelzellen negativ
waren (5). Im Gegensatz dazu wurde ein anderes endotheliales
Rezeptor-Tyrosin-Kinasegen, Tie, als eine 4,4 kb mRNA in allen endothelialen
Zellarten untersucht.
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BEISPIEL 5
-
FLT4-mRNA in erwachsenen
menschlichen Geweben
-
Die
in Beispiel 3 erhaltenen Ergebnisse deuten darauf hin, dass die
FLT4-mRNA während der
Entwicklung weitgehend auf das Endothel der Lymphgefäße beschränkt wird.
Aufgrund der möglichen
Bedeutung dieser Ergebnisse in Menschen, haben wir FLT4 unter Verwendung
einer menschlichen FLT4-Sonde auch in erwachsenen menschlichen Geweben
untersucht. Die verwendete menschliche FLT4-Sonde war ein EcoRI-SphI-Fragment,
welches die Basenpaare 1-595 der cDNA(4) umfasste.
Die von Willebrand-Faktorsonde war ein EcoRI-HindIII-Fragment, welches
die Basenpaare 1-2334(17) umfasste.
-
Wir
haben routinemäßig fixiertes
Material verwendet, das zur histopathologischen Diagnose gesandt wurde.
Normales Lungengewebe wurde von einer Resektion des linken unteren
Lungenlappens erhalten, der durch epidermoiden Krebs angegriffen
war. Mesenterium und mesenteriale Lymphknoten wurden von einem Patienten
erhalten, der ein Adenokarzinom des Kolons aufwies. Ein normaler
neben der Speicheldrüse
liegender Lymphknoten wurde aufgrund seiner abnormalen Größe enukleiert.
Die Mandeln von zwei Patienten und die zwei Appendixe wiesen keine
diagnostischen Veränderungen
auf. Zwei Lymphangiomyome und drei zystische Lymphangiome wurden
mit ähnlichen
Ergebnissen untersucht.
-
Von
menschlichen Geweben, welche mit 10% Formalin fixierte Routineproben
für histopathologische Diagnosen
waren, ergab das normale in situ Protokoll nur Hintergrund, wohingegen
eine Mikrowellenbehandlung anstatt Proteinase K eine spezifische
Hybridisierung ermöglichte(18,19).
-
Im
Mesenterium, Lunge und Appendix ergaben die lymphatischen Endothelien
(lv) FLT4-Signale, während
Venen (v), Arterien (a) und Kapillaren (k) negativ waren (6A–D
und nicht gezeigte Daten). Um zu untersuchen ob FLT4 in den HEVs
exprimiert wird, wurden die Mandeln untersucht. In der Tat wurden
in den Mandeln FLT4-spezifische autoradiographische Körnungen
in manchen HEVs (E, F) nachgewiesen.
-
BEISPIEL 6
-
Analyse von FLT4-mRNA
in normalen und Metastasen-bildenden Lymphknoten und in Lymphangiomen
-
Ein
Teil eines menschlichen mesenterialen Lymphknotens (siehe Beispiel
5) wurde auf FLT4-Expression hin analysiert. Die Ergebnisse werden
in 7 gezeigt.
-
FLT4
wird in den lymphatischen Sinusen (ls) und in den afferenten und
efferenten Lymphgefäßen exprimiert
(Daten nicht gezeigt). Das gleiche Muster wird in einem Lymphknoten
erkannt, welcher Adenokarzinom-Metastasen enthält (C, D). Manche HEVs, sowohl
in normalen als auch in Metastasen-bildenden Lymphknoten, waren
auch positiv. In Feld E, wird die FLT4-Expression in einem zystischen
Lymphangiom gezeigt (vergleiche mit dem Hämatoxylin-Eosin-gefärbten Schnitt
in F). Besonders die Spezifität
von FLT4 zu lymphatischen Endothelien ist von dem Vergleich mit
den in situ Signalen für
von Willebrandt-Faktor in allen Blutgefäßen (F) offensichtlich.
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BEISPIEL 7
-
Lokalisierung von FLT4
in fötalen
Endothelzellen
-
Ein
FLT4-cDNA-Fragment, welches die 40 carboxyterminalen Aminosäuren der
kurzen Form codiert, wurde im Leserahmen mit der für die Glutathion-S-Transferase codierenden
Bereich als ein 657 bp EcoRI-Fragment in den bakteriellen Expressionsvektor
pGEX-1IT (Pharmacia) cloniert. Das resultierende GST-FLT4- Fusionsprotein wurde
in E. coli produziert und durch Affinitätschromatographie unter Verwendung einer
Glutathion-Sepharose 4B-Säule
gereinigt. Das gereinigt Protein wurde lyophilisiert, in PBS aufgelöst, mit Freudschem
Adjuvans gemischt und zur Immunisierung von Kaninchen verwendet.
Antiseren wurden nach der vierten Booster-Immunisierung verwendet.
-
Gewebe
von 17 und 20-Wochen alten menschlichen Föten wurden von legalen mit
Prostaglandinen induzierten Abtreibungen erhalten. Die Studie war
durch die ethische Kommission des Helsinki University Central Hospitals
genehmigt. Die Schwangerschaftsdauer wurde von der fötalen Fußlänge geschätzt. Die
fötalen Gewebe
wurden in Tissue-Tek (Miles) eingebettet, sofort eingefroren und
bei –70°C gelagert.
-
Anti-FLT4-Antiserum
wurde an eine GST-Sepharosesäule
quervernetzt angelagert, um anti-GST-Antikörper zu entfernen und dann
mit GST-FLT4 Affinitätschromatographie
gereinigt. Mehrere 6 μm-dicke
Cryostat-Schnitte der Gewebe wurden mit Aceton fixiert und mit 0,3%
H2O2 in Methanol
für 30
Minuten behandelt, um exogene Peroxydaseaktivität zu blockieren. Nach dem Waschen
wurden die Schnitte mit 5% normalem Schweineserum inkubiert. Die
Schnitte wurden dann mit Antikörpern
gegen FLT4 inkubiert, gewaschen und gebundene Antikörper wurden
mit Peroxydase-konjugiertem Schwein-anti-Kaninchen IgG nachgewiesen,
gefolgt von einer Färbung
für Peroxydaseaktivität unter
Verwendung von 0,2% 3,3-Diaminobenzidin
(Amersham) als Substrat. Die Schnitte wurden in Meyer's Hämatoxylin
gegengefärbt.
-
Anti-FLT4-Immunperoxydase-Färbung von
menschlichem fötalem
Mesenterium zeigte FLT4-Protein im Endothel von mehreren Gefäßen (4A), während
Kontrollfärbungen
mit Antigen-blockierten anti-FLT4-Antikörpern (B) und Präimmunseren
(C) negativ waren. Zum Vergleich zeigt 4D Ergebnisse
einer Färbung
unter Verwendung eines Antiserums gegen das Faktor-VIII-verwandte
Antigen, welches für
vaskuläre Endothelzellen
spezifisch ist.
-
BEISPIEL 8
-
Produktion von monoclonalen
Antikörpern
gegen FLT4
-
Fusion I:
-
Vier
Monate alte männliche
Balb/c-Mäuse
wurden durch intraperitoneale Injektion des auf rekombinante Weise
produzierten FLT4-Proteins (siehe Beispiel 7) in konzentriertem
Medium (150 μg/Maus)
immunisiert, mit komplettem Freudschem Adjuvans emulgiert. Booster-Injektionen
von 150 μg
wurden in Intervallen von drei bis vier Wochen verabreicht und ein
letzter Booster (10 μg
FLT4 in PBS intraperitoneal verabreicht) wurde in einem weiteren
3-Wochen-Intervall gegeben. Vier Tage nach der letzten Boosterdosis
wurden die Mäuse
getötet
und die Lymphzellen der Mausmilz wurden jeweils bei einem 2:1-Verhältnis mit
SP 2/0 Plasmacytomzellen fusioniert.
-
Die
fusionierten Zellen wurden in Kulturplatten mit 96-Vertiefungen
(NUNC) in Ex-Cell-320-Medium (SERALAB) geerntet, welches 20% fötales Kälberserum
und HAT-Ergänzung
(Hypoxanthin-Aminopterin-Thymidin; GIBCO, 043-01060H; 50-fach verdünnt) enthielt.
Die Zellen wurden bei +37°C
in einer 5% CO2-Atmosphäre gezüchtet. Nach 10 Tagen wurde
das HAT-ergänzte
Medium mit HT-ergänztem
Zellkulturmedium ausgetauscht (GIBCO; 043-01065H, 50-fach verdünnt). HT-Medium ist identisch
mit HAT-Medium, aber es fehlt ihm Aminopterin.
-
Durch
den in Beispiel 10 beschriebenen Antigen-spezifischen ImmunoFluoroMetrischen
Test IFMA wurde in 3 Wochen die spezifische Antikörperproduktion
bestimmt. Die Hauptclone wurden, wie beschrieben von Staszewski
et al., Yale Journal of Biology and Medicine, 57: 865-868 (1984),
durch limitierte Verdünnungen cloniert.
Positive Clone wurden auf Gewebekulturplatten mit 24 Vertiefungen
(NUNC) expandiert, wieder cloniert und wieder durch das gleiche Verfahren überprüft. Positive
Clone wurden mittels Fluoreszenz-aktivierter-Zell-Sortierung (FACS) überprüft.
-
Die
stabilen Clone sonderten Immunglobuline ab, welche zur IgG1-Klasse
gehörten,
außer
einem, der Ig produzierte, welches wahrscheinlich zur IgA-Klasse
gehörte.
Die Unterklasse des monoclonalen Antikörpers wurde unter Verwendung
von Ratten-monoclonalen Antikörpern
gegen die Maus-Unterklasse als Biotin-Konjugat (SEROTEC) in IFMA, bestimmt.
-
Balb/c-Mäuse wurden
verwendet, um monoclonale Antikörper
in Ascitesflüssigkeit
zu erzeugen. Die vorstehend beschriebenen Hybridome wurden nach
Vorbehandlung der Tiere mit Pristan (2, 6, 10, 14-Tetramethylpentadecan
98%, ALDRICH-CHEMIE D7924 Steinheim, Kat. Nr. T 2,280-2) intraperitoneal
in die Mäuse injiziert.
0,5 ml Pristan (i.v.) wurde etwa zwei Wochen vor den Hybridomzellen
injiziert. Die injizierte Zellmenge war etwa 7,5 bis 9 × 106 pro Maus. Ascites wurde 10 bis 14 Tage
nach Injektion der Hybridome geerntet.
-
Fusion II:
-
Zwei
Monate alte Balb/c-Mäuse
(weiblich) wurden durch intraperitoneale Injektion des auf rekombinante
Weise erzeugten FLT4-Proteins (siehe Beispiel 7) (20 μg/Maus) immunisiert,
mit komplettem Freudschem Adjuvans emulgiert. Booster-Injektionen von 20 μg wurden
bei Intervallen von drei bis zu vier Wochen verabreicht und ein
letzter Booster (10 μg
FLT-4 in PBS, i.v. verabreicht) wurde nach einem weiteren 3-Wochen-Intervall
gegeben Tage nach der letzten Boosterdosis wurden die Mäuse getötet und
Lymphzellen aus der Mausmilz wurden jeweils in einem Verhältnis von
2:1 mit Plasmacytomzellen fusioniert.
-
Die
fusionieren Zellen wurden in Kulturplatten mit 96 Vertiefungen (FALCON)
in OptiMEM 1(mit Glutamax 1, 51985-026, GIBCO BRL)-Medium geerntet,
welches 20% fötales
Kälberserum
und HAT-Ergänzung (Hypoxanthin-Aminopterin-Thymidin;
GIBCO BRL, 21060-017; 50-fach verdünnt) enthielt. Die Zellen wurden bei
+37°C in
einer 5% CO2-Atmosphere gezüchtet. Nach
10 Tagen wurde das HAT-ergänzte Medium
mit HT-ergänztem
Zellkulturmedium ausgetauscht (GIBCO BRL; 41065-012, 50-fach verdünnt). HT-Medium
ist identisch mit HAT-Medium, aber es fehlt ihm Aminopterin.
-
Durch
den in Beispiel 9 beschriebenen Antigen-spezifischen ImmunoFluoroMetrischen
Test (IFMA) wurde in 3 Wochen die spezifische Antikörperproduktion
bestimmt. Die Hauptclone wurden, wie beschrieben von Staszewski
et al., Yale Journal of Biology and Medicine, 57: 865-868 (1984),
durch limitierte Verdünnungen cloniert.
Positive Clone wurden auf Gewebekulturplatten mit 24 Vertiefungen
(NUNC) expandiert, wieder cloniert und wieder durch das gleiche
Verfahren überprüft. Positive
Clone wurden mittels Fluoreszenz-aktivierter-Zell-Sortierung (FACS) überprüft.
-
Die
2E11 und 6B2-Clone sonderten Immunglobuline ab, welche zur IgG1-Klasse
gehörten,
2B12-Clone produzierten Ig, die zur IgM-Unterklasse gehörten. Die
Maus-Unterklasse-IgG1 wurde unter Verwendung des
Ratten-monoclonalen Antikörpers
gegen die schwere Kette der Maus-Unterklasse als Biotin-Konjugat
(SEROTEC) in FIMA bestimmt und die Maus-IgM-Unterklasse wurde mit
dem Mausmonoclonalem-Antikörper-Isotyping-Kit
(Dipstick Format) (19663-012, Life Technologies Inc.) bestimmt.
-
BEISPIEL 9
-
Spezifität der monoclonalen
Antikörper
gegen FLT4
-
Fusion I Antikörper:
-
Die
in Beispiel 7 beschriebenen extrazelluläre Domäne wurde gemäß Mukkala
et al., in Anal. Biochem. 176(2): 319-325, 1989, mit den folgenden
Veränderungen
markiert: ein 250-facher molarer Überschuss an Isothiocyanat
DTTA-Eu (N1 Chelat, WALLAC, Finnland) wurde zu der FLT4-Lösung (0,5
mg/ml in PBS) hinzugefügt
und der pH-Wert wurde durch Hinzufügen von 0,5 mol/l an Natrium-Carbonatpuffer,
pH-Wert 9,8, auf
etwa 9 eingestellt. Die Markierung wurde über Nacht bei +4°C durchgeführt. Nicht
gebundener Marker wurde unter Verwendung von PD-10 (PHARMACIA, Schweden),
mit TSA-Puffer (50 mmol/l Tris-HCl, pH-Wert 7,8, enthaltend 0,15
mol/l NaCl) als Elutionsmittel, entfernt.
-
Nach
der Reinigung wurden 1 mg/ml Rinderserumalbumin zu dem markierten
FLT4 hinzugefügt
und der Marker wurde bei +4°C
gelagert. Die Zahl der pro FLT4-Molekül inkorporierten
Europiumionen war 1,9, wie bestimmt durch Fluoreszenzmessung in
einem Verhältnis
wie jenem, von bekannten EuCl3-Standards (Hemmilä et al.,
Anal. Biochem., 137: 335-343, 1984).
-
Die
in Beispiel 8 produzierten Antikörper
wurden unter Verwendung eines Sandwich-Typ Immunfluorometrischen
Tests unter Verwendung von Mikrotitrations-Streifen-Vertiefungen (NUNC, Polysorb)
durchmustert, die mit Kaninchen-anti-Maus-Ig (Z 259, DAKOPATTS) beschichtet waren.
Die vorbeschichteten Vertiefungen wurden einmal im Platewash 1296-024
(WALLAC) mit DELFIA-Waschlösung
gewaschen. Der DELFIA-Testpuffer wurde als ein Verdünnungspuffer
für Zellkulturüberstande
verwendet und für
das Serum der splenektomierten Maus (bei Verdünnungen zwischen 1:1000 bis
1: 100 000), welches als positive Kontrolle in den vorläufigen Durchmusterungstests
verwendet wurde.
-
Eine
Inkubation bei +4°C über Nacht
(oder alternativ für
2 Stunden bei Raumtemperatur) wurde durch Schütteln auf einem Plattenschüttel-Schüttler (1296-001, WALLAC) für 5 Minuten
begonnen, gefolgt von 4-mal Waschen mit einer wie vorstehend beschriebenen
Waschlösung.
-
Das
Europium-markierte FLT4 wurde bei einer Verdünnung von 1:500 in 100 μl des Testpuffers
hinzugefügt.
Nach 5 Minuten auf einem Plattenschüttel-Schüttler und einer Stunde Inkubation
bei Raumtemperatur wurden die Streifen wie vorstehend beschrieben
gewaschen.
-
Eine
Verstärkerlösung (DELFIA)
wurde mit 200 μl/Vertiefung
hinzugefügt.
Die Platten wurden dann für 5
Minuten auf einem Plattenschüttel-Schüttler geschüttelt und
die Intensität
der Fluoreszenz wurde durch ARCUS-1230 (WALLAC) für 10-15 Minuten
gemessen. (Lövgren
et al., In: Collins W. P. (Hrsg.) Alternative Immunoassays, John
Wiley & Sons
Ltd., 1985; Seiten 203-216).
-
Die
daraus resultierenden monoclonalen Antikörper gegen FLT4 und entsprechende
FACS-Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst. TABELLE
2
- a) FACS-Ergebnisse mit LTR-transfizierten
Zellen
- b) FACS-Ergebnisse mit NEO-Zellen (Kontrolle)
-
Bei
einem als anti-FLT4 9D9F9 bezeichneten Clon wurde festgestellt,
dass er einen monoclonalen Antikörper
stabil absonderte, welcher durch IFMA als Immunglobulinklasse IgG1
bestimmt wurde. Das Hybridom 9D9F9 wurde bei der Deutschen Sammlung
von Mikroorganismen und Zellkulturen, Abteilung für Menschliche und
Tierische Zellkulturen und Viren, Mascheroder Weg 1b, 3300 Braunschweig,
Deutschland am 23. März 1995
hinterlegt, es wurde die Zugangsnummer ACC2210 verliehen.
-
Fusion II Antikörper:
-
Die
extrazelluläre
Domäne
des in Beispiel 7 beschriebenen FLT-4 wurde gemäß Mukkala et al., in Anal.
Biochem. 176(2): 319-325, 1989, mit den folgenden Veränderungen
markiert: ein 250-facher molarer Überschuss an Isothiocyanat
DTTA-Eu (N1 Chelat,
WALLAC, Finnland) wurde zu der FLT4-Lösung (0,5 mg/ml in PBS) hinzugefügt und der
pH-Wert wurde durch Hinzufügen
von 0,5 mol/l an Natrium-Carbonatpuffer, pH-Wert
9,8, auf etwa 9 eingestellt. Die Markierung wurde über Nacht
bei +4°C
durchgeführt.
Nicht gebundener Marker wurde unter Verwendung von PD-10 (PHARMACIA,
Schweden), mit TSA-Puffer (50 mmol/l Tris-HCl, pH-Wert 7,8, enthaltend
0,15 mol/l NaCl) als Elutionsmittel, entfernt.
-
Nach
der Reinigung wurde 1 mg/ml Rinderserumalbumin zu dem markierten
FLT-4 hinzugefügt
und der Marker wurde bei +4°C
gelagert. Die Zahl der pro FLT4-Molekül inkorporierten
Europiumionen war 1,9, wie bestimmt durch Fluoreszenzmessung in
einem Verhältnis
wie jenem, von bekannten EuCl3-Standards (Hemmilä et al.,
Anal. Biochem., 137: 335-343, 1984).
-
Die
in Beispiel 8 produzierten Antikörper
wurden unter Verwendung eines FLT-4-spezifischen IFMA unter Verwendung
von Mikrotitrationsvertiefungen (Nunc, Polysorb) durchmustert, die
mit Kaninchen-anti-Maus-Ig (Z 259, DAKO) beschichtet waren. Die
vorbeschichteten Vertiefungen wurden einmal mit Waschlösung (Wallac)
unter Verwendung von DELFIA-Plattenwaschlösung gewaschen.
-
Der
DELFIA-Testpuffer wurde als ein Verdünnungspuffer für Zellkulturüberstände (Verdünnung 1:2
in vorläufiger
Durchmusterung) verwendet und für
das Serum der splenektomierten Maus (bei Verdünnungen 1:1000 bis 1:100 000),
welches als positive Kontrolle verwendet wurde. Als Standard wurde
der gereinigte anti-FLT-4 9D9F9 (Maus-Unterklasse-IgG1) bei Konzentrationen
zwischen 1,0 ng/ml und 250 ng/ml verwendet. Proben wurden zuerst
bei Raumtemperatur für
5 Minuten auf einem Plattenschüttler
(Wallac) geschüttelt
und dann ungefähr
18 Stunden bei +4°C
inkubiert. Die Rahmen wurden zuerst 4-mal gewaschen, dann wurde
das Eumarkierte FLT4 (1:2000, in 100 μl Testpuffer) hinzugefügt und die
schließlich
wurden die Rahmen für
eine Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Nach dem wie beschriebenem
Waschen, wurde die Verstärkerlösung (200 μl/Vertiefung,
Wallac) hinzugefügt
und die Rahmen wurden für
5 Minuten auf dem Plattenschüttler
geschüttelt.
Die Intensität
der Fluoreszenz wurde durch ARCUS-1230 (Wallac) gemessen.
-
Die
daraus resultierenden monoclonalen Antikörper gegen FLT-4 und die entsprechenden
Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
-
Eine
Standardkurve zur Quantifizierung von anti-FLT-4-Antikörper wurde
durch Verwendung von affinitätsgereinigten
anti-FLT-4 9D9F9 erstellt. Der lineare Bereich reichte von 1.0 ng/ml
bis 250 ng/ml.
-
Zelllysat
von NIH 3T3-Zellen, welche mit pLTRFLT4-Konstrukt co-transfiziert
waren und das Volllängen-FLT4
auf der Oberfläche
exprimierten, wurde in 6,5% SDS-PAGE elektrophoretisiert, die Proteine
wurden auf Nitrozellulosemembranen (0,45 μm, SCHLEICHER & SCHUELL) übertragen
und mit mAk-Zellkultur-Überständen (1:10,
50 mmol/l TRIS – 40
mmol/l Glyzinpuffer, der 4% Methanol, 0,04% SDS enthält), immungeblottet.
Die Spezifität
des mAk wurde unter Verwendung von Inkubation mit Meerrettichperoxydase-konjugiertem Kaninchen-anti-Maus-Ig (P 161, DAKO,
verdünnt
1:1000 in 20 mmol/l TRIS-Puffer pH-Wert 7,5, enthaltend 150 mmol/l
Salzlösung,
5% Milchpulver) und ECL (Enhanced Chemiluminescence AMERSHAM) nachgewiesen. TABELLE
3
- a) FACS-Ergebnisse mit LTR-transfizierten
Zellen
- b) FACS-Ergebnisse mit NEO-Zellen (Kontrolle)
- NF nicht funktionsfähig
in FACS
- c) Quantifizierung der mAk-Produktion basierend auf der Affinität des als
Standard verwendeten gereinigten anti-FLT 9D9F9-Antikörpers
-
Wie
vom Vorangehenden offensichtlich ist, sind die Antikörper gemäß der vorliegenden
Erfindung in der Diagnose und Identifizierung von Lymphgefäßen, lymphatischen
Endothelzellen, Venolen mit hohem Endothel, Lymphangiomen, metastasischen
Lymphknoten und anderen Krankheitszuständen des lymphatischen Systems,
zum Nachweis und der Überwachung
der Ausbreitung von Metastasen, in der Stimulation und Hemmung von
Endothelzellen der Lymphgefäße und Venolen
mit hohem Endothel, in der selektiven Einführung von Molekülen in Endothelzellen
und in der Sichtbarmachung von Lymphgefäßen und ihren Krankheitszuständen nützlich.
Andere Verwendungen des derzeit geforderten Gegenstandes sind für den Fachmann
offensichtlich.
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ANGABEN
BETREFFEND EINEM HINTERLEGTEN MIKROORGANISMUS (PCT-Regel 13bis)
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