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Hintergrund der Erfindung:
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Bisphosphonate,
auch bekannt als Diphosphonate, sind synthetische Analoga von Pyrophosphat,
gekennzeichnet durch zwei Kohlenstoff-Phosphatbindungen und eine
hohe Affinität
für mineralisierte
Gewebe. Der Ersatz des Sauerstoffatoms in den Pyrophosphat-Molekülen (P-O-P)
durch ein Kohlenstoff in den Bisphosphonat-Molekülen (P-C-P) machte die letzteren
Verbindungen beständig
gegenüber
biologischem Abbau und geeignet für klinische Verwendung. Bisphosphonate
wurden ursprünglich als
Inhibitoren des Calciumkristallwachstums entwickelt, und es wurde
festgestellt, daß sie
Osteoklastenvermittelte Knochenresorption unterdrücken. Sie wurden
anschließend
für die
Behandlung akuter und chronischer Zustände verwendet, die gekennzeichnet
sind durch erhöhte
Knochenresorption und/oder beschleunigten Knochenverlust, wie Osteoporose.
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Langzeit-Knochenresorptionshemmung kann
jedoch den Knochenremodellierungsprozeß beeinflussen, und als Folge
die Knochenqualität,
was zu einem schlechten biomechanischem Verhalten und anschließendem erhöhten Bruchrisiko
führt.
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Es
wurde weiter festgestellt, daß das
Vorhandensein eines Stickstoffmoleküls in der Seitenkette der Bisphosphonatstruktur
seine Potenz und Spezifität
gegenüber
Knochenresorption erhöht.
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Die
Verwendung von Bisphosphonaten bei der Behandlung von Knochenstoffwechselstörungen ist
im Prinzip bekannt, wie etwa Verfahren zur Wechselwirkung mit abnormer
Ablagerung und Lösung von
schwerlöslichen
Calciumsalzen oder als Knochenresorptionshemmung. U.S.-Pat. Nr.
3,962,432 offenbart die Verwendung von Aminoalkandiphosphonsäuren zur
Behandlung einer Vielzahl von Calciumstörungen. U.S.-Pat. Nr. 4,711,880
offenbart kristallines Dinatrium-3-amino-1-hydroxypropan-1,1-diphosphonat-Pentahydrat
zur oralen Behandlung von Störungen
des Calcium- und Phosphat-Stoffwechsels.
U.S.-Pat. Nr. 5,137,880 offenbart bicyclische Diphosphonatverbindungen,
pharmazeutische Präparate
und Verfahren zur Behandlung von abnormem Calcium- und Phosphat-Stoffwechsel.
U.S.-Pat.-Nr. 5,205,253 offenbart Diphosphonsäure-Derivate, Verfahren zu
deren Herstellung und pharmazeutische Präparate, die diese Verbindungen
enthalten, zur Behandlung des Calcium-Stoffwechsels. PCT/WO93/11786
offenbart ein Verfahren zur Behandlung von Osteoporose unter Verwendung
von Bisphosphonaten und Parathyroid-Hormon. PCT/WO93/11774 offenbart
die Behandlung von Periodontitis mit Alendronat.
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Die
Verwendung von Olpadronat und seinen Derivaten als Inhibitoren des
Calciumkristallwachstums ist ebenfalls im Prinzip bekannt. U.S.-Pat.
Nr. 4,054,598 offenbart ein Verfahren mit Komplexbildnern, insbesondere
für Erdalkalimetall-Ionen,
mit der Formel von 1-Hydroxy-3-aminoalkan-1,1-diphosphonsäuren, das
nützlich
ist für
die Behandlung von Störungen
des Calcium- oder Phosphat-Stoffwechsels, die gekennzeichnet sind
durch abnorme Abscheidung von schwerlöslichen Calciumsalzen oder die
abnorme Lösung
von harten Geweben, was Verluste an harter Knochensubstanz bewirkt,
die nicht ersetzt werden kann oder nur durch unvollständig kristallisierte
Gewebe, wie etwa Paget-Krankheit, Lithiasis, Arthritis und andere.
Spanisches Patent Nr. P9100885 (Veröffentlichungs-Nr. ES-A-2034877) offenbart
pharmazeutische Liposom-Präparate,
die Bisphosphonate als aktive Verbindungen enthalten.
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Ein
von der Kochenresorptionshemmung unterschiedlicher Effekt ist erforscht
worden und anabolische Phasen sind cyclischer Bisphosphonat-Behandlung
hinzugefügt
worden (EP-A-162510).
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Aus
Bone Min., 17(sup.1), 1992, 150, J. Bone Miner. Res., 6(sup.1),
1991, S 128; und J. Bone Miner. Res., 5(sup. 2), 1990, 5105, ist
bekannt, daß Olpadronat
Knochenmasse und spezifische biomechanische Eigenschaften von Knochen
erhöht
und erhält.
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Aus
Drugs Exp. Clin. Res., 20(3), 1994, 103-108, ist die Verwendung
von Olpadronat zur Behandlung von Paget-Krankheit bekannt.
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Br.
J. Clin. Pract., 48(6), 1994, 323-326 und WO 94/00129 beschreiben
die Verwendung von Olpadronat zur Behandlung von Osteoporose.
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Die
Verwendung von Olpadronat zur Behandlung von Knochenbrüchen ist
aus EP-A-0 600834 bekannt.
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WO
92/14474 beschreibt Kombinationen von Phosphonaten mit Östrogen.
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Es
ist nunmehr von den Erfindern hiervon entdeckt worden, daß Olpadronat,
erhalten durch ein hierin beschriebenes Syntheseverfahren (bereits
bekannt aus dem argentinischen Patent Nr. 200,473, das ein Verfahren
zur Herstellung von 1-Hydroxyalkylidendiphosphonsäuren und
ihren Salzen offenbart, erweitert im argentinischen Patent Nr. 218,558, das
ein Verfahren zur Herstellung von 3-Amino-1-hydroxypropylidendiphosphonsäure und
deren Salzen offenbart), einen originären anabolischen Wirkungsmechanismus
zeigt, der Knochenmasse erhält
und erhöht,
bei nicht-toxischen Dosen ohne Reizung des Magen-Darm-Traktes selbst
bei hohen Dosen.
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Zusammenfassung der Erfindung:
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Olpadronat-Zusammensetzungen
und -Kombinationen als ein neues anabolisches und nicht-toxisches
Arzneimittel, um Knochenmasseverlustzustände, wie etwa verlängerte Bettruhe,
Arthritis, Nebenschilddrüsenüberfunktion
und Paradontose, zu verhindern oder zu behandeln.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine neuartige Verwendung einer wirksamen nichttoxischen
Menge [3-(N,N-Dimethylamino)-1-hydroxypropyliden]-bisphosphonsäure oder
Olpadronat (generischer WHO-Name) oder des Mononatriumsalzes oder
eines anderen pharmazeutisch annehmbaren Salzes derselben zur Herstellung
eines Arzneimittels zur anabolischen Erhaltung und Erhöhung von
Knochenmasse bereitgestellt. Solche Bemühungen beziehen sich auf die
Verbesserung biomechanischer Eigenschaften von Knochen in menschlichen
oder anderen tierischen Patienten, die bereits von Knochenmasseverlust
befallen sind.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung von Olpadronat-Zusammensetzungen
und -Kombinationen in Behandlungen zur Verbesserung von Knochenmaterialqualität unabhängig von
Knochenmassequantität.
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Zusätzlich schließt die Erfindung
gleichzeitige oder sequentielle Verabreichung wenigstens eines Calciumsalzes,
von Vitamin D oder Derivaten desselben, wenigstens eines Fluoridsalzes,
wenigstens eines Androgens und/oder wenigstens eines Östrogens
ein.
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Olpadronat
kann vorzugsweise in oralen Formulierungen oder intravenös mit oder
ohne einen pharmazeutisch annehmbaren Trägerstoff, Verdünnungsmittel
oder Vehikel verwendet werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine neuartige Verwendung einer wirksamen nichttoxischen
Menge [3-(N,N-Dimethylamino)-1-hydroxypropyliden]-bisphosphonsäure oder
Olpadronat oder des Mononatriumsalzes oder eines anderen pharmazeutisch
annehmbaren Salzes derselben zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung von Zuständen
aufgrund von verlängerter
Bettruhe und knochenkatabolischen Veränderungen, die sekundär sind zu
Arthritis, Nebenschilddrüsenüberfunktion
und Paradontose, bereitgestellt, wobei die orale Dosis im Bereich
von 1 bis 15 mg/Tag liegt und wobei die intravenöse Dosis im Bereich von 0,025
bis 0,2 mg/kg/Anwendung liegt.
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Die
orale Dosis Olpadronat (oder seines Salzes) liegt im Bereich von
1 bis 15 mg/Tag [3-(N,N-Dimethylamino)-1-hydroxypropyliden]-bisphosphonsäure oder
des Mononatriumsalzes oder eines anderen pharmazeutisch annehmbaren
Salzes derselben. Alternativ liegt die intravenöse Dosis Olpadronat (oder seines
Salzes) im Bereich von 0,025 bis 0,2 mg/kg/Anwendung [3-(N,N-Dimethylamino)-1-hydroxypropyliden]-bisphosphonsäure oder
des Natriumsalzes oder eines anderen pharmazeutisch annehmbaren
Salzes derselben.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung:
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Olpadronat-Synthese:
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a. Darstellung von 3-(N,N-Dimethylamino)-propionsäure (I).
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Überführe 153
l Salzsäure
und 30 l 3-(N,N-Dimethylamino)-propionnitril in einen 250 l-Reaktor. Rühre während 3
Stunden, kühle
ab und filtriere. Konzentriere das Filtrat unter verringertem Druck,
bis die Hälfte
seines ursprünglichen
Volumens erreicht ist. Gebe 40 l Isopropanol hinzu und kühle ab.
Filtriere die Suspension unter verringertem Druck und wasche mit
Isopropanol. Trockne bis zu konstantem Gewicht. 41,3 kg 3-(N,N-Dimethylamino)-propionsäure mit
einem Schmelzpunkt von 188-192°C werden
erhalten.
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b. Darstellung von [3-(N,N-Dimethylamino)-1-hydroxypropoyliden]-bisphosphonsäure (II)
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Überführe 2 kg
(I) in einen 22 l-Reaktor. Gebe 0,94 l Wasser und dann langsam,
unter konstantem Rühren,
2,3 l Phosphortrichlorid zu. Nach dieser Zugabe wird die Mischung
während
einer Stunde rührengelassen.
Gebe langsam unter Rühren 0,99
l Phosphoroxychlorid hinzu und anschließend 2 l Wasser. Filtriere
unter verringertem Druck und wasche den Feststoff mit Methanol.
Trockne in einem Umluftofen, bis der Feststoff trocken ist, 1,3
kg (II) werden erhalten.
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c. Darstellung von [3-(N,N-Dimethylamino)-1-hydroxypropyliden]-bisphosphonsäure-Mononatriumsalz (III).
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Gebe
unter konstantem Rühren
11,11 kg (II) zu 33,3 l Natriumhydroxid (50,7 g/l) hinzu. Filtriere, falls
erforderlich, gebe 122 l Methanol hinzu und trockne in einem Umluftofen
bis zu konstantem Gewicht. 10,7 kg (III) werden erhalten.
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Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
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In-vivo-Test der anabolischen
Wirkung
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Verbindung
(III) wurde in Dosen zwischen 5 und 50 mg/Tag oral an Patienten
mit vertebraler Osteoporose und einem Altersbereich zwischen 2 und 70
Jahren gegeben. Bei den erwachsenen Patienten wurden Anstiege der
Knochenmasse von bis zu 13% der anfänglichen Werte bei einer Verfolgung über 3 Jahre
beobachtet. Bei den Kindern wurden nicht nur Anstiege der Knochenmasse
erreicht, sondern es gab auch radiologische Belege der Verstärkung von Rinden-
und Trabekelknochen.
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Beispiel 3
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In-vivo-Test der Knochenmasseerhöhung bei
intakten Ratten.
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Männliche
und weibliche intakte Wistar-Ratten (mit normaler Knochenmasse)
wurden mit oraler Verbindung (III), 8, 40 und 200 mg/kg/d, für 6 Monate behandelt.
Oberschenkelknochen wurden seziert und der Knochenmineralgehalt
(BMC) und die Gesamtknochenfläche
(TBA) wurden mit einem speziell programmierten Norland-Röntgendensitometer gemessen.
Die Knochenmineraldichte (BMD) wurde als das BMC/TBA-Verhältnis bestimmt.
Es gab signifikante Anstiege im BMD der behandelten Gruppen im Bereich
zwischen 39 bis 67%.
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Beispiel 4
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In-viv-Test der Knochenmasseerhaltung
in osteopenischen Ratten.
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Verhinderung
von Knochenverlust, induziert durch Ovariektomie (ox) und unilaterale
Hüftektomie (cx)
in weiblichen Ratten oder durch unilaterale Hüftektomie in männlichen
Ratten, wurden unter Verwendung verschiedener Modi (zyklisch, kontinuierlich) und
Verabreichungswege von Verbindung (III) untersucht.
- a. Orale Verbindung (III) oder Mononatriumsalz von Pamidronat
wurden weiblichen Wistar-Ratten unmittelbar
nach der Operation für
11 Wochen gegeben. Die Knochemasse (BMD) wurde bestimmt, wie oben
beschrieben. In ox/cx-Tieren gab es eine Abnahme der BMD, deren
Größe von der
gemessenen Stelle und Seite abhing. (III) verhinderte dosisabhängig Knochenverlust
in Oberschenkelknochen und Wirbeln, wobei es 5-10-mal potenter war
als Mononatriumsalz von Pamidronat.
- b. Intravenöse
Verbindung (III), gegeben in unterschiedlichen Dosen alle 15 Tage
nach der Operation für
12 Wochen an weibliche Kontrolltiere oder ox/cx-Ratten. Die verwendeten
Dosen waren 75, 150 und 300 μg/kg.
In dieser Studie reichte der Knochenverlust in der Kontrollgruppe
bis zu 19,1 % links (cx) und 8,6% im rechten Oberschenkelknochen.
Die drei Dosisniveaus von i.v. Olpadronat waren in der Lage, Rinden-
ebenso wie Trabelkel-Knochenverlust
zu verhindern. Obgleich der BMD-Verlust in Vertebralkörpern der
Kontrollgruppe etwa 11,8% betrug, zeigten behandelte Tiere nicht
nur Erhaltung, sondern zeigten auch einen Anstieg von 4,7 bis 8,6%.
Ganzkörpermineraldichte
nahm 5,2% in der Kontrollgruppe ab. Dies konnte nur in den zwei
mit höherer
Dosis behandelten Gruppen verhindert werden.
- c. Intravenöse
Verbindung (III) oder Mononatriumsalz von Pamidronat wurden 3 Monate
alten männlichen
Kontrolltieren von cx-Ratten nach der Operation für 3 Monate
gegeben. Behandelt mit intravenös
wiederholten Dosen von Verbindung (III), 0,5, 0,25, 0,125 mg/kg
Körpergewicht,
verglichen mit Mononatriumsalz von Pamidronat, 5, 2, 1,5 und 1,25
mg/kg Körpergewicht.
Die Dosen wurden gemäß den vorherigen
Ergebnissen, die mit Mononatriumsalz von Pamidronat und seinem Äquivalent
beobachtet worden waren, ausgewählt.
Jede Dosis wurde verdünnt,
um jedem Tier ein ähnliches
Volumen zu verabreichen (2 ml/kg). Insgesamt 7 Injektionen wurden
alle 15 Tage verabreicht. Operierte nicht-behandelte Gruppen von Ratten
dienten als Kontrolltiere.
Immobilisiertes Bein zeigte 9% weniger
Knochenmasse in seinem Oberschenkelknochen als im kontralateraler
Oberschenkelknochen, bestimmt durch densitometrische Techniken (dualer
Photonendensitometer Norland XR-26 mit einer an kleine Tiere angepaßten Software).
Beide Bisphosphonate verhinderten Knochenverlust mit allen verabreichten
Dosisniveaus.
- d. Regionaler Knochenverlust (proximaler und distaler Oberschenkelknochen
und Mittelschaft) war größer bei
distalem Oberschenkelknochen (17%). Knochenmineralisierungszuwachs
war bei beiden Bisphosphonaten signifikant erhöht. Um den Mineralisierungsverlust
an Mittelschaftoberschenkelknochen (vorherrschend von Rindengewebe)
betrug 6% bei den Kontrolltieren. Alle Dosen von Verbindung (III)
waren darin wirksam, Osteopenie zu verhindern, während das Mononatriumsalz von
Pamidronat in diesem Bereich teilweise wirksam war. Die Dosisniveaus
von Verbindung (III) waren 10-mal niedriger. Dieses Modell für Inaktivitäts-Osteopenie
bei Ratten zeigte Überlegenheit
im Hinblick auf intakten Knochen bei viel niedrigeren Dosen als
Mononatriumsalz von Pamidronat.
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Beispiel 5
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In-vivo-Test von Knochenmasseerhöhung in
ostopenischen Ratten.
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Die
Wirkungen zyklischer Verabreichungen von I.V.-Verbindung (III) an
osteopenische Ratten wurden bewertet, um zu erhellen, ob die Verbindung in
der Lage war, Knochenmineralisierungsdichte bei Tieren wiederherzustellen,
die zuvor einem Knochenverlust unterworfen worden waren.
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Weibliche
Ratten, 2,5 Monate alt, n 6-8 in jeder Gruppe, wurden ovariektomisiert
und halbhüftektomisiert
gemäß früheren Experimenten.
Die Tiere wurden während
13 Wochen nach dem chirurgischen Eingriff untergebracht und dann
wurde Verbindung (III) intravenös
alle 15 Tage während
der folgenden 12 Wochen in 150, 300 oder 600 μg verabreicht. Eine operierte,
nicht-behandelte Gruppe und intakte Tiere dienten als Kontrolltiere.
Rückgrat-
und Oberschenkelknochen-BMD wurde durch Densitometrie wie in früheren Experimenten
bestimmt. Das Rückgrat
von nicht-behandelten Tieren zeigte eine durchschnittliche BMD-Abnahme von 12,9%
im Vergleich mit nicht-operierten Ratten. Statt dessen betrug die durchschnittliche
prozentuale BMD-Abnahme –9,3, –4,3 und –3,6% in
mit Verbindung (III) behandelten Gruppen (1). Die
letzten zwei Werte entsprechen den höheren Dosen, von denen festgestellt
wurde, daß sie
gegenüber
nicht-operierten Ratten nicht signifikant waren. Statistische Ergebnisse
waren ähnlich
bei isoliertem vollständigen
Oberschenkelknochen (2). Durchschnittlicher prozentualer BMD-Verlust
betrug –10,4, –6,7, –1,5 bzw. –0,7 in Gruppen
mit 0, 150, 300 und 600 μg
IG-8801, verglichen mit nicht-operierten Ratten. In proximalem Oberschenkelknochen
zeigten die mit einer höheren Dosis
von Verbindung (III) behandelte Gruppe einen Anstieg von 5,0% BMD
in bezug auf intakte Tiere. Bei mittleren Oberschenkelknochen zeigten
die zwei Gruppen mit höherer
Dosis erhöhte
Werte (+0,8 und +2,3%) und in distalem Oberschenkelknochen betrug der
durchschnittliche BMD-Verlust –11,4, –7,9, –3,6 bzw. –5,0 in
den Gruppen mit 0, 150, 300 und 600 μg (III). Für weitere Details, siehe 1 und 2,
die die „Rückgrat-Knochenmineraldichte
in ox-Ratten, behandelt mit Verbindung (III)" bzw. die „Gesamtoberschenkelknochenmineraldichte
in ox-Ratten, behandelt mit Verbindung (III)" zeigen.
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Es
wird geschlossen, daß dieses
Modell Knochenverlust in Rückgrat
und Oberschenkelknochen induziert, der mit (III) wiederhergestellt
werden kann. Wirksame Dosen in diesem Modell sind 300 und 600 μg.
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Biomechanische
Tests wurden in Oberschenkelknochendiaphysen durchgeführt, um
das knochenmechanische Verhalten des anabolisch wiederhergestellten
Knochens zu verifizieren. Durch Ovarieektomie verringerte Knochenmaterialqualität (elastischer
Modul und maximale elastische Belastung) und die Bruchbelastung
ohne Beeinflussung von deren Steifigkeit oder Querschnittsträgheitsmoment.
Verbindung (III) kehrte alle negativen Effekte von Ovarieektomie
um und erhöhte
die diaphyseale Steifigkeit zu übernormal
ohne Beeinflussung der Knochengeometrie (3).
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Beispiel 6
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Test auf orale Letalität und chronische
Toxizität:
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Bei
Ratten wurde die LD50 von Verbindung (III) zwischen 1800 und 2300
mg/kg geschätzt,
die LD50 bei Mäusen
betrug 1400 mg/kg.
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Drei
Gruppen von Ratten (N = 50 ♂ und
50 ♀)
wurden mit täglichen
oralen Dosen von 8 mg, 40 mg und 200 mg/kg für 6 Monate behandelt. Eine
vierte Gruppe diente als Kontrollgruppe.
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Einige
der Tiere (5 von 30) in der Gruppe mit höherer Dosis starben an Hypokalziämie. Männliche Ratten
waren häufiger
befallen als weibliche und die gesamte 200 mg/kg-Gruppe litt an
Zahnbruch.
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Keine
signifikanten hämatologischen
oder Urinveränderungen
wurden bei behandelten Tieren nachgewiesen. Serum-GOT und -GPT stieg
an, ohne eine klare Beziehung mit der Dosis oder dem Verabreichungsweg
zu zeigen.
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Relatives
und absolutes Gewicht der Leber nahm bei behandelten Tieren ab,
während
ein signifikanter Anstieg des Oberschenkelgewichts gemessen wurde.
Knochenmark bei mit 200 und 40 mg/kg behandelten Tieren zeigte eine
leichte Abnahme der Megakaryocyten-Population. Keine andere relevante Veränderung
wurde beobachtet. Beide Dosen von 8 und 40 mg/kg wurden als aktiv
qualifiziert, im Hinblick auf Oberschenkelgewicht und BMD-Anstieg.
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Diese
Ergebnisse zeigen, daß dentale
Strukturen und Calciumgehalte durch die höchste Dosis (200 mg/kg) nur
nachteilig beeinflußt
werden.
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In
der Schlußfolgerung
wird die Toxizität
einiger Organe mit Dosen beschrieben, die 50- bis 200-mal höher sind
als die vorgeschlagenen höchsten
Dosen für
Menschen.
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Beispiel 7
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Test auf intravenöse Letalität und chronische
Toxizität:
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Bei
Ratten betrug die LD50 von Verbindung (III) 117 mg/kg und bei Mäusen 109
mg/kg. Die Unterschiede zwischen oralen und intravenösen Dosen beruht
auf schlechter Absorption des oral verabreichten Bisphosphonats.
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Tiere
zeigten Konvulsion, Atemnot und Hinterbeinparalyse, Symptome, die
schwerer Hypokalziämie
aufgrund der primären
Wirkung des Arzneistoffs zugeschrieben werden können.
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Ein
4-wöchiger
Test mit täglich
verabreichter intravenöser
Verbindung (III) wurde an 200 männlichen
und weiblichen Wistar-Ratten durchgeführt. Ausgewählte Dosen waren 0 (physiologische
Kochsalzlösung),
0,5, 2,5, 10 und 12,5 mg/kg. 20 Tiere pro Geschlecht pro Dosisniveau
wurden randomisiert. Zwei zusätzliche
Gruppen, die mit den zwei höheren Dosen
behandelt wurden, wurden beobachtet, um die Umkehrbarkeit toxischer
Wirkungen zu bestimmen.
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Den
Tieren wurden intravenös
eingestellte Konzentrationen von Verbindung (III) injiziert, so
daß sie
2 ml/kg Körpergewicht
erhielten. Die zwei zusätzlichen
Gruppen wurden während
einer zweiten Periode von weiteren 4 Wochen, die frei von Behandlung war,
verfolgt.
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Toxische
Manifestationen waren beschränkt auf
die zwei erwähnten
mit hoher Dosis (10 mg/kg und 12,5 mg/kg) behandelten Gruppen. Weder
Toxizitätsanzeichen
noch Mortalität
wurden in Kontrollgruppen und den zwei Gruppen mit niedriger Dosis (0,5
und 2,5 mg/kg) nachgewiesen. Bei der höheren Dosis wurden lokale Anzeichen
an der Stelle der Injektionen beobachtet, Ödem, Erythem und Nekrose. Diese
Manifestationen begannen an Tag 7 und waren bei männlichen
Ratten deutlicher. Diese Tatsache bewirkte, daß die befallenen Tiere eine
geringere Anzahl von Injektionen während des Zeitraums der Studie
erhielten.
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Tiere
der Gruppe mit hoher Dosis waren erregt, ängstlich und irritierbar nach
der Dosierung. Vier Ratten starben (eine männliche und drei weibliche
in der Gruppe mit hoher Dosis) während
des aktiven Behandlungszeitraums und zwei weitere starben (eine
männliche
und eine weibliche der Gruppe mit hoher Dosis) während der Erholungsperiode.
Ratten der hohen Gruppe zeigten eine milde Verringerung des Wasserverbrauchs
sowie Körpergewichtszunahme.
Nach Beendigung der Behandlung gewannen Ratten der zwei zusätzlichen
Gruppen Körpergewichtszunahme
zurück.
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Urinanalyse
zeigte Glycosurie und granulierte oder leukozytische Zylinder bei
einer geringen Anzahl von männlichen
Tieren der Gruppe mit hoher Dosis. Niedrige Hämatokritwerte, Leukozytose
und Anisozytose wurden in männlichen
und weiblichen Tieren der Gruppe mit hoher Dosis beobachtet. Verringerte
Kreatinin-Ausscheidung und erhöhtes
BUN und Serum-Kreatinin
waren bei einigen Tieren des hohen Dosisniveaus zu sehen. Grobe
Untersuchung der Organe zeigte vergrößerte Milz und Ganglionengrößen (Infarkt)
und gonadale Veränderungen
bei einem Drittel der mit der hohen Dosis behandelten Tiere. Histologische
Untersuchungen zeigten Glomerulonephritis, tubuläre Nekrose, interstitielle
Nephritis (bei 4 Ratten), Epithelatrophie und tubuläre Dilatation in
Testis (1 Ratte) und Myokardschlaganfall (1 Ratte). Alle erwähnten Befunde
scheinen irreversibel, mit Ausnahme der Anisozytose und der gonadalen
Veränderungen.
Gruppen mit niedriger Dosis, 0,5 und 2,5 mg/kg-Gruppen, zeigten
keine Abnormitäten.
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In
Schlußfolgerung
wird die Toxizität
einiger Organe mit einer Dosis beschrieben, die proportional 100-mal
größer ist
als die vorgeschlagenen höchsten Dosen
für Menschen.