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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen das Gebiet der medizinischen
Genetik und das Gebiet der Biotechnologie und der Immunchemie. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung die Identifizierung eines neuen
Genes – des
MN-Genes – eines
zellulären
Genes, das für
das MN-Protein codiert. Die Erfinder haben herausgefunden, dass
MN-Proteine mit der Tumorigenität
assoziiert sind. Beweise weisen darauf hin, dass das MN-Protein
einen potentiellen neuen Typ eines Onkoproteins repräsentiert.
Die Identifizierung eines MN-Antigens ebenso wie Antikörper, die
hierfür
spezifisch sind, in Patientenproben stellt die Basis für diagnostische/prognostische
Assays für
Krebs bereit. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung den MN-Promotor.
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Hintergrund der Erfindung
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Ein
neues quasi-virales Mittel mit ziemlich unüblichen Eigenschaften wurde
durch seine Fähigkeit nachgewiesen,
Mutanten des Vesicular-Stomatitis-Virus (VSV) mit einem Hitze-labilen Oberflächen G-Protein in
HeLa-Zellen (eine Zelllinie, die aus einem humanen zervikalen Adenokarzinom
abgeleitet ist) zu komplementieren, die mit humanen Brustkrebszellen
co-kultiviert wurden (Zavada et al., Nature New Biol., 240: 124 (1972);
Zavada et al., J. Gen. Virol., 24: 327 (1974); Zavada J., Arch.
Virol., 50: 1 (1976); Zavada, J., J. Gen. Virol., 63: 15–24 (1982);
Zavada und Zavadova, Arch. Virol., 118: 189 (1991)). Das quasi-virale
Mittel wurde als MaTu bezeichnet, weil es vermutlich von einem humanen
Brusttumor (mammary tumor) abgeleitet ist.
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Es
existiert ein signifikantes medizinisches Interesse an der Untersuchung
und Charakterisierung von MaTu, weil es als gänzlich neuer Typ eines molekularen
Parasiten lebender Zellen erscheint und möglicherweise aus einem humanen
Tumor stammt. Zavada et al., internationale Veröffentlichungs-Nr. WO 93/18152 (veröffentlicht
am 1. September 1993), beschreibt die Aufklärung der biologischen und molekularen
Natur von MaTu, die die Entdeckung des MN-Genes und -Proteines zur
Folge hatte. MaTu wurde von den Erfindern als Zweikomponentensystem
entdeckt, das einen exogenen transmissiblen Bestandteil, nämlich MX,
und eine endogene zelluläre
Komponente, nämlich
MN, aufweist. Der MN-Bestandteil stellte sich als zelluläres Gen
heraus, das eine nur sehr geringe Homologie mit bekannten DNA-Sequenzen zeigt.
Das MN-Gen lag in der chromosomalen DNA aller getesteten Vertebraten
vor und seine Expression war mit der Tumorigenität in starkem Maße korreliert.
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Das
exogene MaTu-MX-transmissible Mittel wurde als Lymphozyten-Choriomeningitis-Virus (LCMV) identifiziert,
der HeLa-Zellen persistent infiziert. Die Erfinder haben entdeckt,
dass die MN-Expression in HeLa-Zellen positiv durch die Zelldichte
reguliert wird und dass ihre Expressionsstärke bzw. ihr Expressionsniveau
durch eine persistierende Infektion mit LCMV erhöht wird.
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Hierin
bereitgestellte Forschungsergebnisse zeigen, dass Zellen, die mit
MN-cDNA transfiziert wurden, Veränderungen
durchmachen, die auf eine maligne Transformation hinweisen. Weitere
Forschungserkenntnisse zeigen, dass die Störung der Zellzyklus-Kontrolle
eine der Mechanismen ist, durch den MN zum komplexen Prozess der
Tumorentwicklung beitragen kann.
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Hierin
beschrieben ist das Klonieren und Sequenzieren des MN-Genes und
der rekombinanten Produktion von MN-Proteinen. Die Volle-Länge-MN-cDNA-Sequenz
(SEQ. ID. NO.: 1), die Aminosäuresequenz, die
davon abgeleitet ist (SEQ. ID. NO.: 2), eine genomische Sequenz
für MN
in voller Länge
(SEQ. ID. NO.: 5) einschließlich
der vorgeschlagenen Promotorsequenz (SEQ. ID. NO.: 27) sind bereitgestellt.
11 Exons (SEQ. ID. NO.: 28–38)
und 10 Introns (SEQ. ID. NO.: 39–48) sind durch das MN-Gen
umfasst. Ebenfalls ist hierin eine 1,4 Kilobasenregion (SEQ. ID.
NO.: 49) im Mittelteil der genomischen MN-Sequenz beschrieben, die
den Charakter einer typischen CpG-reichen Insel aufweist und die
multiple vermeintliche Bindungsstellen für die Transkriptionsfaktoren
AP2 und Sp1 enthält.
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Ebenfalls
beschrieben sind Antikörper,
die gegen Proteine/Polypeptide hergestellt wurden. MN-Proteine/Polypeptide
können
in serologischen Untersuchungen verwendet werden, um MN-spezifische
Antikörper nachzuweisen.
Weiterhin können
MN-Proteine/Polypeptide und/oder Antikörper, die mit MN-Antigen reaktiv sind,
in Immunassays verwendet werden, um MN-Antigen nachzuweisen und/oder
zu quantifizieren. Solche Assays können diagnostisch und/oder
prognostisch für
neoplastische/prä-neoplastische
Erkrankungen sein.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine isolierte Nukleinsäure bereit,
dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest 16 Nukleotide umfasst
und eine Nukleotidsequenz aufweist, die aus Folgendem ausgewählt ist:
- (a) der MN-Promotor-Nukleotidsequenz wie in
der begleitenden 6 dargestellt und die Nukleotidsequenzen,
die zu dieser MN-Promotor-Nukleotidsequenz komplementär sind;
und
- (b) Nukleotidsequenzen, die zumindest zu 80% mit der Nukleotidsequenz
von (a) und zu den Komplementen der Nukleotidsequenzen homolog sind;
wobei die isolierte Nukleinsäuresequenz
eine Promotoraktivität aufweist
und/oder als Primer für
die Polymerasekettenreaktion zum Identifizieren des MN-Promotors
dient.
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Indem
der Umfang der vorliegenden Erfindung angegeben wurde, wird diese
nunmehr weiter beschrieben und ausführlicher dargestellt werden.
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Diese
Offenbarung ist auf das MN-Gen, Fragmente hiervon und die verwandte
cDNA gerichtet, die beispielsweise wie folgt nützlich sind: 1) Um MN-Proteine/Polypeptide
für die
biochemische Technik bzw. Biotechnologie zu erzeugen; 2) um Nukleinsäuresonden
herzustellen, um auf das Vorhandensein des MN-Gens in Zellen eines
Subjektes zu testen; 3) um geeignete Primer für die Polymerasekettenreaktion
(PCR) herzustellen, beispielsweise zur Verwendung in PCR-basierten
Assays oder um Nukleinsäuresonden
zu erzeugen; 4) um MN-Proteine
und -Polypeptide ebenso wie Homologe oder nahe Homologe hierzu zu
identifizieren; 5) um verschiedene mRNAs zu identifizieren, die
von MN-Genen in verschiedenen Gewebezellen transkribiert wurden, vorzugsweise
von Menschen; und 6) um Mutationen in MN-Genen zu identifizieren. Sie betrifft
weiterhin aufgereinigte und isolierte DNA-Moleküle, die das MN-Gen oder Fragmente
hiervon umfassen oder die verwandte cDNA oder Fragmente hiervon.
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Somit
betrifft die Offenbarung gemäß eines
Aspektes isolierte Nukleinsäuresequenzen,
die MN-Proteine oder -Polypeptide codieren, wobei die Nukleotidsequenzen
für diese
Nukleinsäuren
aus der Gruppe ausgewählt
sind, die aus Folgendem besteht:
- (a) SEQ. ID.
NO.: 1;
- (b) Nukleotidsequenzen, die unter stringenten Bedingungen an
SEQ. ID. NO.: 1 oder an ihr Komplement hybridisieren;
- (c) Nukleotidsequenzen, die sich von SEQ. ID. NO.: 1 oder von
den Nukleotidsequenzen von (b) in ihrer Codon-Sequenz wegen der
Degenerierung des genetischen Codes unterscheiden. Weiterhin sind
solche Nukleinsäuresequenzen
aus Nukleotidsequenzen ausgewählt,
die auf Grundlage der Degenerierung des genetischen Codes an SEQ.
ID. NO.: 1 oder an ihr Komplement unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
hybridisieren würden.
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Weiterhin
können
solche isolierten Nukleinsäuren,
die MN-Proteine oder -Polypeptide codieren, ebenfalls die MN-Nukleinsäuren der
in 3(A–F)
dargestellten genomischen Sequenz einschließen, d. h. SEQ. ID. NO.: 5
ebenso wie Sequenzen, die an diese oder ihr Komplement unter stringenten
Bedingungen hybridisieren oder an SEQ. ID. NO.: 5 oder ihr Komplement
unter solchen Bedingungen hybridisieren würden, jedoch auf Grundlage
der Degenerierung des genetischen Codes. Degenerierte Varianten
von SEQ. ID. NO.: 1 und 5 liegen innerhalb des Umfangs der Offenbarung.
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Weiterhin
betrifft diese Offenbarung Nukleinsäuresonden, die Fragmente der
isolierten Nukleinsäuren sind,
die MN-Proteine oder Polypeptide wie oben beschrieben codieren.
Vorzugsweise umfassen diese Nukleinsäuresonden zumindest 29 Nukleotide,
besonders bevorzugt zumindest 50 Nukleotide, noch mehr bevorzugt
zumindest 100 Nukleotide und noch mehr bevorzugt zumindest 150 Nukleotide.
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Noch
weiter betrifft diese Offenbarung isolierte Nukleinsäuren, die
zumindest 27 Nukleotide enthalten, ausgewählt aus der Gruppe, die aus
Folgendem besteht:
- (a) SEQ. ID. NO.: 1, 5 und
27–49,
die zu SEQ. ID. NO.: 1, 5 und 27–49 komplementär sind;
- (b) Nukleotidsequenzen, die unter stringenten Standardhybridisierungsbedingungen
an eine oder mehrere der folgenden Nukleotidsequenzen hybridisieren:
SEQ. ID. NO.: 1, 5 und 27–49
und die respektiven Komplemente der SEQ. ID. NO.: 1, 5 und 27–49; und
- (c) Nukleotidsequenzen, die sich von den Nukleotidsequenzen
von (a) und (b) in ihrer Codonsequenz wegen der Degenerierung des
genetischen Codes unterscheiden. Die Offenbarung betrifft ebenfalls
Nukleinsäuren,
die jedoch aufgrund der Degenerierung des genetischen Codes an die
Nukleinsäuren
von (a) und (b) unter stringenten Standardhybridisierungsbedingungen
hybridisieren würden.
Weiterhin betrifft diese Offenbarung Nukleinsäuren von (b) und (c), die teilweise
oder insgesamt an die nicht-codierenden Bereiche von SEQ. ID. NO.:
5 oder seinem Komplement wie beispielsweise Sequenzen hybridisieren,
die als Nukleinsäuresonden
funktionieren, um MN-Nukleinsäuresequenzen
zu identifizieren. Eine konventionelle Technologie kann zur Bestimmung
verwendet werden, ob die Nukleinsäuren von (b) und (c) oder der
Fragmente von SEQ. ID. NO.: 5 nützlich
sind, um MN-Nukleinsäuresequenzen
zu identifizieren, wie es beispielsweise in Benton und Davis, Science,
1996: 180 (1977) und Fuscoe et al., Genomics, 5: 100 (1989), beschrieben ist.
Im Allgemeinen sind solche Nukleinsäuren vorzugsweise zumindest
29 Nukleotide, am meisten bevorzugt zumindest 50 Nukleotide und
noch mehr bevorzugt zumindest 100 Nukleotide lang. Eine beispielhafte und
bevorzugte Nukleinsäuresonde
ist SEQ. ID. NO.: 55 (eine 470 bp-Sonde, die in RNase-Protektionsassays
von Nutzen ist).
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Testkits
können
die Nukleinsäuresonden
umfassen, die diagnostisch/prognostisch für eine neoplastische und/oder
prä-neoplastische
Erkrankung von Nutzen sind. Bevorzugte Testkits umfassen Mittel
zum Nachweisen oder Messen der Hybridisierung der Sonden an das
MN-Gen oder das
mRNA-Produkt des MN-Gens, wie beispielsweise ein Visualisierungsmittel.
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Fragmente
der isolierten Nukleinsäuren
können
ebenfalls als PCR-Primer verwendet werden, um Segmente von MN-Genen
zu amplifizieren, und können
beim Identifizieren von Mutationen in MN-Genen von Nutzen sein.
Typischerweise sind die PCR-Primer Oligonukleotide, vorzugsweise
zumindest 16 Oligonukleotide, sie können jedoch beträchtlich
länger
sein. Beispielhafte Primer können
von 17 bis ungefähr
50 Nukleotiden sein, vorzugsweise von ungefähr 19 Nukleotiden bis ungefähr 45 Nukleotiden.
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Weiterhin
betrifft sie die Verwendung solcher PCR-Primer in Verfahren zum
Nachweisen von Mutationen in einem isolierten MN-Gen und/oder Fragmenten
hiervon. Beispielsweise können
solche Verfahren das Amplifizieren eines oder mehrerer Fragmente
eines MN-Gens durch PCR und die Bestimmung umfassen, ob jedes der
einen oder mehreren Fragmente Mutationen enthält, durch beispielsweise Vergleichen
der Größe der amplifizierten
Fragmente mit solchen von in ähnlicher
Weise amplifizierten entsprechenden Fragmenten von MN-Genen, von denen
bekannt ist, dass sie normal sind, durch Verwendung eines PCR- Einstrangkonformations-Polymorphismus-Assay
oder eines denaturierenden Gradientengel-Elektrophorese-Assays.
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Diese
Offenbarung betrifft ebenfalls Nukleinsäuren, die MN-Proteine oder
-Polypeptide codieren, die spezifisch durch monoklonale Antikörper gebunden
sind, die als M75 bezeichnet werden und die durch die Hybridoma
VU-M75 erzeugt werden, die bei der American Type Culture Collection
(ATCC), 10801 University Blvd., Manassas, Virginia 20110-2209 (USA)
unter der ATCC-Nr. HB 11128 hinterlegt sind und/oder durch monoklonale
Antikörper,
die als MN12 bezeichnet werden, erzeugt durch die Hybridoma MN 12.2.2,
hinterlegt bei der ATCC unter der ATCC-Nr. HB 11647.
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Diese
Offenbarung betrifft weiterhin isolierte Nukleinsäuren, die
zumindest 16 Nukleotide enthalten, vorzugsweise zumindest 29 Nukleotide,
besonders bevorzugt zumindest 50 Nukleotide, wobei die Nukleinsäure aus
der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Folgendem besteht:
- (a) die MN-Nukleinsäuren, enthalten
in den Plasmiden A4a, XE1 und XE3, die bei der American Type Culture
Collection (ATCC) in Manassas, Virginia in den Vereinigten Staaten
von Amerika unter den jeweiligen ATCC-Nr. 97199, 97200 und 97198
hinterlegt wurden;
- (b) Nukleinsäuren,
die unter stringenten Bedingungen an die MN-Nukleinsäuren von
(a) hybridisieren; und
- (c) Nukleinsäuren,
die sich von den Nukleinsäuren
von (a) und (b) in ihrer Kondonsequenz aufgrund der Degenerierung
des genetischen Codes unterscheiden. Solche isolierten Nukleinsäuren können beispielsweise
Primer für
die Polymerasekettenreaktion (PCR) sein.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin isolierte Nukleinsäuren, die für ein MN-Protein, MN-Fusionsprotein oder MN-Polypeptid
codieren, das operativ bzw. funktionell an eine Expressionskontrollsequenz
innerhalb eines Vektors gebunden ist; einzellige Wirte, prokaryontisch
oder eukaryontisch, die damit transformiert oder transfiziert wurden;
und Verfahren zum rekombinanten Erzeugen von MN-Proteinen, MN-Fusionsproteinen
und MN-Polypeptiden, die das Transformieren oder Transfizieren einzelliger
Wirte mit dieser Nukleinsäure
umfassen, die operativ an eine Expressionskontrollsequenz gebunden
sind, das Kultivieren der transformierten oder transfizierten einzelligen
Wirte, so dass die MN-Proteine, -Fusionsproteine oder -Polypeptide
exprimiert werden, und ein Extrahieren und Isolieren des MN-Proteinfusionsprotems
oder -Polypeptids.
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Rekombinante
Nukleinsäuren,
die MN-Fusionsproteine codieren, werden beansprucht, insofern, als sie
im Wesentlichen aus einem MN-Protein oder MN-Polypeptid und einem
Nicht-MN-Protein
oder -Polypeptid bestehen, wobei die Nukleotidsequenz für den Anteil
der Nukleinsäure,
die das MN-Protein oder -Polypeptid codiert, aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Folgendem besteht:
- (a) SEQ. ID. NO.:
1;
- (b) Nukleotidsequenzen, die unter stringenten Bedingungen an
SEQ. ID. NO.: 1 oder an ihr Komplement hybridisieren; und
- (c) Degenerierte Varianten von SEQ. ID. NO.: 1 und der Nukleotidsequenzen
von (b);
wobei die Nukleinsäure, die das MN-Protein oder
-Polypeptid codiert, zumindest 29 Nukleotide enthält.
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Das
Nicht-MN-Protein oder -Polypeptid kann vorzugsweise für Menschen
nicht immunogen sein und typischerweise nicht reaktiv für Antikörper in
humanen Körperflüssigkeiten
sein. Beispielsweise für
eine solche DNA-Sequenz ist die Alpha-Peptid-codierende Region der
Beta-Galactosidase und eine Sequenz, die für Glutathion-S-Transferase
oder ein Fragment hiervon codiert. Jedoch kann in einigen Fällen ein
Nicht-MN-Protein oder -Polypeptid, das serologisch aktiv, immunogen
und/oder antigenetisch wirksam ist, als Fusionspartner an ein MN-Antigen
bevorzugt werden. Weiterhin werden hierin solche rekombinanten Fusionsproteine/Polypeptide
offenbart, die im Wesentlichen rein und nicht-natürlich vorkommend
sind. Beispielhafte Fusionsproteine sind GEX-3X-MN, MN-Fc und MN-PA,
die unten beschrieben sind.
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In
HeLa und in tumorigenen HeLa × Fibroblasten-Hybridzellen
(H/F-T) ist das MN-Protein als ein „Zwillings"-Protein p54/58N manifestiert; es ist
glycosyliert und bildet Disulfid-verbrückte Oligomere.
Wie durch Elektrophorese auf reduzierenden Gelen bestimmt wird,
weisen MN-Proteine auf nicht-reduzierenden Gelen Molekulargewichte
im Bereich von ungefähr
40 kD bis ungefähr
70 kD auf, vorzugsweise von ungefähr 45 kD bis ungefähr 65 kD,
besonders bevorzugt von ungefähr
48 kD bis ungefähr
58 kD, auf. MN-Proteine in Form von Oligomeren weisen Molekulargewichte
im Bereich von ungefähr
145 kD bis ungefähr
160 kD auf, vorzugsweise von ungefähr 150 bis ungefähr 155 kD,
noch mehr bevorzugt von ungefähr 152
bis ungefähr
154 kD. Eine vorhergesagte Aminosäuresequenz für ein bevorzugtes
MN-Protein ist in 1(A–C) (SEQ.
ID. NO.: 2) dargestellt. Weitere spezielle MN-Proteine oder -Polypeptide
werden durch das vermeintliche MN-Signalpeptid exemplifiziert, dargestellt
als die ersten 37 Aminosäuren
in 1(A–C)
(SEQ. ID. NO.: 6), bevorzugte MN-Antigen-Epitope (SEQ. ID. NO.: 10–16) und
die Domänen
des MN-Proteins, repräsentiert
in den 1(A–C) als Aminosäuren 38–135 (SEQ.
ID. NO.: 50), 136–391
(SEQ. ID. NO.: 51), 415–434
(SEQ. ID. NO.: 52) und 435–459
(SEQ. ID. NO.: 53).
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Die
Entdeckung des MN-Gens und -Proteins und somit von im Wesentlichen
komplementären
MN-Genen und -Proteinen, die hierdurch codiert sind, führte zur
Erkenntnis, dass die Expression von MN-Proteinen mit der Tumorigenität assoziiert
war. Diese Erkenntnis hatte die Erzeugung von Verfahren zur Folge,
die für Krebs
und präkanzeröse Zustände diagnostisch/prognostisch
sind. Verfahren und Zusammensetzungen zum Identifizieren des Ausbruchs
oder des Vorhandenseins einer neoplastischen Erkrankung werden durch
Nachweisen und/oder Quantifizieren des MN-Antigens in Patientenproben,
einschließlich
von Gewebsschnitten und -abstrichen, Zell- und Gewebsextrakten von
Wirbeltieren, vorzugsweise Säugetieren
und besonders bevorzugt Menschen, bereitgestellt. Solches MN-Antigen
kann ebenfalls in Körperflüssigkeiten
zu finden sein.
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MN-Proteine
und -Gene sind in der Forschung betreffend die molekularen Mechanismen
in der Onkogenese, in Krebsdiagnostika/-prognostika von Nutzen und
können
in der Krebsimmuntherapie von Nutzen sein. Die vorliegende Erfindung
ist zum Nachweisen einer breiten Vielzahl neoplastischer und/oder
prä-neoplastischer
Erkrankungen von Nutzen. Beispielhafte neoplastische Erkrankungen
schließen
Karzinome ein, wie beispielsweise Brustdrüsen-, Blasen-, Ovarial-, Uterus-,
Cervix-, Endometrium-, Plattenepithelzell- und adenosquamöse Karzinome;
Kopf- und Nackenkrebs; mesodermale Tumore, beispielsweise Neuroblastome und
Retinoblastome, Sarkome, beispielsweise Osteosarkome und Ewing's Sarkom; und Melanome.
Von speziellem Interesse sind Kopf- und Nackenkrebs, gynäkologische
Krebsarten einschließlich
Ovarial-, Cervix-, Vaginal-, Endometrium- und Vulva-Krebs; gastrointestinaler
Krebs wie beispielsweise Magen-, Darm- und Speiseröhrenkrebs;
Krebs des Urinartrakts, beispielsweise Blasen- und Nierenkrebs;
Hautkrebs; Leberkrebs; Prostatakarzinom; Lungenkrebs; und Brustkrebs.
Von noch weiter speziellem Interesse sind gynäkologische Krebsarten; Brustkrebs;
Urinartraktkrebs, insbesondere Blasenkrebs; Lungenkrebs und Leberkrebs.
Noch weiter von speziellem Interesse sind gynäkologische Krebsarten und Brustkrebs.
Gynäkologi sche
Krebsarten von speziellem Interesse sind Karzinome der Uterincervix
bzw. des Gebärmutterhalses,
des Endometriums und der Ovarien; insbesondere schließen solche
gynäkologische
Krebsarten wie cervikale Plattenepithelzellkarzinome, adenosquamöse Karzinome,
Adenokarzinome ebenso wie gynäkologische
präkanzeröse Zustände, wie
beispielsweise metaplastische cervikale Gewebe und Kondylomen ein.
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Die
Offenbarung betrifft weiterhin die biochemische Technik des MN-Gens,
von Fragmenten hiervon und verwandter cDNA. Beispielsweise kann
das Gen oder ein Fragment hiervon oder verwandte cDNA in einen geeigneten
Expressionsvektor eingefügt
werden, wobei es operativ an eine Expressionskontrollsequenz gebunden
wird; Wirtszellen, vorzugsweise einzellige, können mit einem solchen Expressionsvektor
transformiert oder transfiziert werden; und ein MN-Protein/Polypeptid,
vorzugsweise ein MN-Protein, wird darin exprimiert. Ein solches
rekombinantes Protein oder Polypeptid kann glycosyliert oder nicht
glycosyliert sein, vorzugsweise glycosyliert, und kann bis zur im
Wesentlichen Reinheit aufgereinigt werden. Sie betrifft weiterhin
MN-Proteine/Polypeptide, die synthetisch oder in anderer Weise biologisch
hergestellt werden.
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Diese
MN-Proteine/Polypeptide können
in Assays verwendet werden, um das MN-Antigen in Patientenproben
und in serologischen Tests nachzuweisen, um auf MN-spezifische Antikörper zu
testen. MN-Proteine/Polypeptide dieser Erfindung sind serologisch
aktiv, immunogen und/oder antigen. Sie können weiterhin als Immunogene
verwendet werden, um MN-spezifische
Antikörper,
polyklonal und/oder monoklonal, ebenso wie eine Immun-T-Zell-Reaktion zu erzeugen.
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Die
Offenbarung betrifft weiterhin MN-spezifische Antikörper, die
diagnostisch/prognostisch verwendet werden können, und die therapeutisch
verwendet können.
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Bevorzugt
sind MN-spezifische Antikörper,
die mit den jeweils durch die Aminosäuresequenzen des MN-Proteins
repräsentierten
Epitope reaktiv sind, die in den 1(A–C) wie
folgt dargestellt sind: von AA (= Aminosäure) 62 bis AA 67 (SEQ. ID.
NO.: 10); von AA 55 bis AA 60 (SEQ. ID. NO.: 11); von AA 127 bis
AA 147 (SEQ. ID. NO.: 12); von AA 36 bis AA 51 (SEQ. ID. NO.: 13);
von AA 68 bis AA 91 (SEQ. ID. NO.: 14); von AA 279 bis AA 291 (SEQ.
ID. NO.: 15); und von AA 435 bis AA 450 (SEQ. ID. NO.: 16). Besonders
bevorzugt sind Antikörper,
die mit den in den SEQ. ID. NO.: 10, 11 und 12 repräsentierten
Epitope reaktiv sind. Noch mehr bevorzugt sind Antikörper, die
mit den von SEQ. ID. NO.: 10 und 11 repräsentierten Epitopen reaktiv
sind, wie beispielsweise die Mabs (= monoklonale Antikörper) M75
und MN12. Am meisten bevorzugt sind monoklonale Antikörper, die
mit dem von SEQ. ID. NO.: 10 repräsentierten Epitop reaktiv sind.
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Ebenfalls
bevorzugt sind Antikörper,
die gegen rekombinant produzierte MN-Proteine hergestellt wurden,
beispielsweise GEX-3X-MN, MN 20-19, MN-Fc und MN-PA. Ebenfalls bevorzugt
sind MN-spezifische Antikörper,
die gegen glycosylierte MN-Proteine hergestellt sind, wie beispielsweise
MN 20-19, exprimiert in Baculovirus-infizierten Sf9-Zellen.
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Eine
Hybridoma, die einen repräsentativen
MN-spezifischen Antikörper,
nämlich
den monoklonalen Antikörper
M75 (Mab M75) produziert, wurde bei der ATCC unter Nummer HB 11128
wie oben angezeigt hinterlegt. Der M75-Antikörper wurde dazu verwendet,
das MN-Protein zu
entdecken und zu identifizieren, und kann dazu verwendet werden,
MN-Antigen in Western Blots, in Radioimmunassays und in immunhistochemischen
Assays, beispielsweise in Gewebsproben, die frisch, eingefroren
oder Formalin-, Alkohol-, Aceton- oder in anderer Weise fixiert
sind, und/oder in Paraffin eingebettet oder entparaffinisiert sind,
zu identifizieren. Ein weiterer repräsentativer MN-spezifischer
Antikörper,
nämlich
Mab MN12, wird durch die Hybridome MN 12.2.2 sezerniert, die bei
der ATCC unter der Bezeichnung HB 11647 hinterlegt wurde.
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MN-spezifische
Antikörper
können
beispielsweise in der Labordiagnostik unter Verwendung einer Immunfluoreszenzmikroskopie
oder immunhistochemischer Färbungen
verwendet werden; als Bestandteil in Immunassays zum Nachweisen
und/oder Quantifizieren des M-Antigens,
beispielsweise in klinischen Proben; als Sonden für das Immunblotting
zum Nachweisen des MN-Antigens, in der Immunelektronenmikroskopie
mit Kolloidalgold-Beads zur Lokalisierung von MN-Proteinen und/oder
Polypeptiden in Zellen; und in der Gentechnik zum Klonieren des
MN-Gens oder von Fragmenten hiervon oder von verwandter cDNA. Solche
MN-spezifischen Antikörper
können
als Bestandteile von diagnostischen/prognostischen Kits verwendet
werden, beispielsweise zur in vitro-Verwendung auf histologischen
Schnitten; beispielsweise können
Antikörper
ebenfalls zur in vivo-Diagnostik/Prognostik verwendet werden, beispielsweise
können
solche Antikörper
in geeigneter Weise wie mit einem geeigneten radioaktiven Isotop
markiert werden und in vivo dazu verwendet werden, Metastasen durch
Szintigraphie zu lokalisieren. Weiterhin können solche Antikörper in
vivo therapeutisch dazu verwendet werden, Krebspatienten mit oder
ohne toxischen und/oder zytostatischen Mitteln, die daran befestigt
sind, zu behandeln. Weiterhin können
solche Antikörper
in vivo verwendet werden, um das Vorhandensein neoplastischer und/oder
prä-neoplastischer
Erkrankungen nachzuweisen. Noch weiter können solche Antikörper dazu
verwendet werden, MN-Proteine und -Polypeptide affinitätszureinigen.
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Diese
Offenbarung betrifft ebenfalls Verfahren zur Behandlung einer neoplastischen
Erkrankung und/oder einer prä-neoplastischen
Erkrankung, die die Hemmung der Expression von MN-Genen durch Verabreichung
von Antisense-Nukleinsäuresequenzen
umfasst, die im Wesentlichen zur aus MN-Genen transkribierten mRNA
komplementär
sind. Diese Antisense-Nukleinsäuresequenzen
sind solche, die an derartige mRNA unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
hybridisieren. Bevorzugt sind Antisense-Nukleinsäuresequenzen, die im Wesentlichen
zu den Sequenzen am 5'-Ende
der MN-cDNA-Sequenz im wesentlichen komplementär sind, wie in 1(A–C) dargestellt
ist. Bevorzugt sind diese Antisense-Nukleinsäuresequenzen Oligonukleotide.
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Diese
Offenbarung betrifft ebenfalls Vakzinen, die eine immunogene Menge
eines oder mehrere im Wesentlichen reiner MN-Proteine und/oder Polypeptide
umfassen, die in einem physiologisch akzeptablen, nicht-toxischen
Träger
dispergiert sind, wobei die Menge dazu wirksam ist, einen Vertebraten
bzw. ein Wirbeltier, vorzugsweise ein Säugetier, besonders bevorzugt
einen Menschen, gegen eine neoplastische Erkrankung zu immunisieren,
die mit der Expression von MN-Proteinen verbunden ist. Derartige
Proteine können
rekombinant, synthetisch oder in anderer Weise biologisch erzeugt
sein. Eine spezielle Anwendung einer solchen Vakzine würde darin
bestehen, einem Rezidiv und/oder einer Metastase vorzubeugen. Es
könnte
beispielsweise einem Patienten verabreicht werden, der einen MN-tragenden
chirurgisch entfernten Tumor aufwies, um einem Wiederauftreten des
Tumors vorzubeugen.
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Die
Immunassays können
in Testkits ausgestaltet sein, die MN-Proteine/Polypeptide und/oder MN-spezifische
Antikörper
umfassen. Solche Testkits können
in Festphasenformaten vorliegen, sind jedoch hierauf nicht beschränkt und
können
ebenfalls in Flüssigphasenformaten
vorliegen und können
auf immunhistochemischen Assays, ELISAs, Teilchenassays, radiometrischen
oder fluorometrischen Assays entweder unamplifiziert oder amplifiziert
unter Verwendung beispielsweise der Avidin/Biotin-Technologie vorliegen.
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Abkürzungen
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Die
folgenden Abkürzungen
werden hierin verwendet werden:
- AA
- – Aminosäure
- ATCC
- – American Type Culture Collection
- Bp
- – Basenpaare
- BLV
- – boviner Leukämievirus
- BSA
- – Rinderserumalbumin
- BRL
- – Bethesda Research Laboratories
- CA
- – Carboanhydrase
- CAT
- – Chloramphenicolacetyltransferase
- Ci
- – Curie
- cm
- – Zentimeter
- CMV
- – Zytomegalievirus
- cpm
- – Zähler pro Minute (counts per
minute)
- C-Terminus
- – Carboxyl-Terminus
- °C
- – Grad Celsius
- DEAE
- – Diethylaminoethyl
- DMEM
- – Dulbecco's modified Eagle medium
- EDTA
- – Ethylendiamintetraessigsäure
- EIA
- – Enzymimmunassay
- ELISA
- – Enzym-gebundener Immunsorbenz-Assay
- F
- – Fibroblasten
- FCS
- – fötales Kalbsserum
- FITC
- – Fluoresceinisothiocyanat
- GEX-3X-MN
- – Fusionsprotein MN Glutathion
S-Transferase
- H
- – HeLa-Zellen
- HEF
- – humane Embryofibroblasten
- HeLa K
- – Standardtyp von HeLa-Zellen
- HeLa S
- – Stanbridge's mutiertes HeLa
D98/AH.2
- H/F-T
- – Hybrid-HeLa-Fibroblastenzellen,
die tumorigen sind; Abgeleitet von HeLa D98/AH.2
- H/F-N
- – Hybrid-HeLa-Fibroblastenzellen,
die nicht tumorigen sind; abgeleitet von HeLa D98/AH.2
- HRP
- – Meerrettichperoxidase
- Inr
- – Starter
- IPTG
- – Isopropyl-beta-D-thiogalactopyranosid
- kb
- – Kilobase
- kbp
- – Kilobasenpaare
- kD
- – Kilodalton
- LCMV
- – Lymphocyten-Choriomeningitis-Virus
- LTR
- – Lange terminale Wiederholung
(long terminal repeat)
- M
- – molar
- mA
- – Milliamper
- MAb
- – Monoklonaler Antikörper
- ME
- – Mercaptoethanol
- MEM
- – minimales essentielles Medium
- min.
- – Minuten
- mg
- – Milligramm
- ml
- – Milliliter
- mM
- – millimolar
- MMC
- – Mitomycin C
- MLV
- – murines Leukämievirus
- N
- – normale Konzentration
- NEG
- – negativ
- ng
- – Nanogramm
- Nt
- – Nukleotid
- N-Terminus
- – Amino-Terminus
- ODN
- – Oligodesoxynukleotid
- ORF
- – offenes Leseraster
- PA
- – Protein A
- PBS
- – Phosphat-gepufferte Salzlösung
- PCR
- – Polymerasekettenreaktion
- PEST
- – Kombination von Ein-Buchstabenabkürzungen
für Prolin,
Glutaminsäure,
Serin, Threonin
- pI
- – isoelektrischer Punkt
- PMA
- – Phorbol 12-myristat 13-acetat
- POS
- – positiv
- Py
- – Pyrimidin
- RIA
- – Radioimmunassay
- RIP
- – Radioimmunpräzipitation
- RIPA
- – Radioimmunpräzipitationsassay
- RNP
- – RNase-Schutzassay
- SDRE
- – Serumdosisreaktions-Element
- SDS
- – Natriumdodecylsulfat
- SDS-PAGE
- – Natriumdodecylsulfatpolyacrylamid-Gelelektrophorese
- SIND
- – Kurze dazwischenliegende
Wiederholungssequenz (short interspersed repead sequence
- SP-RIA
- – Festphasenradioimmunassay
- SSDS
- – synthetische Spleißdonorstelle
- SSPE
- – NaCl (0,18 M), Natriumphosphat
(0,01 M), EDTA (0,001 M)
- TBE
- – Trisborat/EDTA-Elektrophoresepuffer
- TCA
- – Trichloressigsäure
- TC-Medien
- – Gewebskulturmedien
- TMB
- – Tetramethylbenzidin
- Tris
- – Tris(hydroxymethyl)aminomethan
- μCi
- – Mikrocurie
- μg
- – Mikrogramm
- μl
- – Mikroliter
- μM
- – Mikromolar
- VSV
- – vesikulärer Stomatitisvirus
- X-MLV
- – xenotropes murines Leukämievirus
-
Zelllinien
-
-
- HeLa K
- Standardtyp von HeLa-Zellen;
aneuploid, Epithel-artige Zelllinie, isoliert aus einem humanen
zervikalen Adenokarzinom (Gey et al., Cancer Res., 12: 264 (1952);
Jones et al., Obstet. Gynecol., 38: 945–949 (1971)), bezogen von Professor
B. Korych (Institute of Medical Microbiology and Immunology, Charles
University; Prag, Czech Republic)
- HeLaD98/AH.2 (auch
(HeLa S)
- Mutierter HeLa-Klon,
der Hypoxanthinguanin-Phosphoribosyltransferase-defizient
ist (HGPRT–),
freundlicherweise von Eric J. Stanbridge (Department of Microbiology,
College of Medicine, University of California, Irvine, Ca (USA))
bereitgestellt und beschrieben in Standbridge et al., Science, 215:
252–259
(15. Januar 1982); Stamm der Hybridzellen H/F-N und H/F-T, ebenfalls
von E. J. Stanbridge bezogen.
- NIH-3T3
- murine Fibroblastenzelllinie,
beschrieben in Aaronson, Science, 237: 178 (1987).
- XC
- Zellen, gewonnen aus
einem Ratten-Rhabdomyosarkom, induziert mit Rous-sarcoma-Virus induziertem
Rattensarkom (Svoboda, J., Natl. Cancer Center Institute Monograph
No. 17, IN: „International
Conference on Avian Tumor Viruses" (J. W. Beard, Hsg.), Seiten 277–298 (1964)),
freundlich bereitgestellt von Jan Svoboda (Institute of Molecular
Genetics, Czechoslovak Academy of Sciences; Prag, Czech Republic);
und
- CGL1
- H/F-N-Hybridzellen
(HeLa D98/AH.2-Derivat)
- CGL2
- H/F-N-Hybridzellen
(HeLa D98/AH.2-Derivat)
- CGL3
- H/F-T-Hybridzellen
(HeLa D98/AH.2-Derivat)
- CGL4
- H/F-T-Hybridzellen
(HeLa D98/AH.2-Derivat)
-
Nukleotid- und Aminosäuresequenzsymbole
-
Die
folgenden Symbole werden dazu verwendet, die hierin dargestellten
Nukleotide zu repräsentieren:
Basen-Symbol | Bedeutung |
A | Adenin |
C | Cytosin |
G | Guanin |
T | Thymin |
U | Uracil |
I | Inosin |
M | A
oder C |
R | A
oder G |
W | A
oder T/U |
S | C
oder G |
Y | C
oder T/U |
K | G
oder T/U |
V | A
oder C oder G |
H | A
oder C oder T/U |
D | A
oder G oder T/U |
B | C
oder G oder T/U |
N/X | A
oder C oder G oder T/U |
-
Es
existieren 20 Hauptaminosäuren,
von denen jede durch eine unterschiedliche Anordnung dreier benachbarter
Nukleotide gekennzeichnet ist (Triplett-Code oder Codon), und die
zusammen in einer spezifischen Ordnung verbunden sind, um ein charakteristisches
Protein zu bilden. Eine Drei-Buchstaben- oder Ein-Buchstaben-Konvention
ist hierin verwendet worden, um diese Aminosäuren zu identifizieren, wie
beispielsweise in 1(A–C), wie folgt:
-
-
-
Kurze Beschreibung der
Figuren
-
1(A–C) stellt
die Nukleotidsequenz für
einen Volle-Länge-MN-cDNA
(SEQ. ID. NO.: 1) Klon bereit, der wie hierin beschrieben isoliert
wurde. 1(A–C) stellt ebenfalls die vorhergesagte
Aminosäuresequenz (SEQ.
ID. NO.: 2) dar, die von der cDNA codiert wird.
-
2 vergleicht
die Ergebnisse des Immnunisierens von Baby-Ratten gegenüber XC-Tumorzellen mit Rattenserum,
das gegen das Fusionsprotenin MN Glutathion S-transferase (GEX-3X-MN)
(die IM-Gruppe) hergestellt wurde, mit dem Ergebnis des Immunisierens
von Baby-Ratten mit Kontrollratten-Seren (die C-Gruppe). Jeder Punkt
auf der graphischen Darstellung repräsentiert das Tumorgewicht eines
Tumors von einer Ratte. Beispiel 2 führt solche Experimente im Einzelnen
auf.
-
3(A–F) stellt
eine vollständige
10.898 bp genomische Sequenz von MN (SEQ. ID. NO.: 5) bereit. Die
Basenzählung
ist wie folgt: 2.654 A; 2.739 C; 2.645 G; und 2.859 T. Die 11 Exons
sind in Großbuchstaben dargestellt.
-
4 ist
eine Restriktionskarte der Volle-Länge-MN-cDNA. Das offene Leseraster
ist als offene Box dargestellt. Die dicken Linien unter der Restriktionskarte
veranschaulichen die Größen und
Positionen von zwei überlappenden
cDNA-Klonen. Die horizontalen Pfeile zeigen die Positionen der Primer
R1 (SEQ. ID. NO.: 7) und R2 (SEQ. ID. NO: 8) an, die für das 5'-Ende RACE verwendet
werden. Relevante Restriktionsorte sind BamHI (B), EcoRV (V), EcoRI
(E), PstI (Ps), PvuII (Pv).
-
5 ist
eine Karte des humanen MN-Gens. Die nummerierten schraffierten Boxen
repräsentieren Exons.
Die als LTR bezeichnete Box bezeichnet eine Region der Homologie
mit HERV-K LTR. Die leeren Boxen sind Alu-verwandte Sequenzen.
-
6 ist
eine Nukleotidsequenz für
den vorgeschlagenen Promotor für
das humane MN-Gen
(SEQ. ID. NO.: 27). Die Nukleotide sind von der Transkriptionsstartstelle
gemäß RNase-Schutzassay nummeriert. Potentielle
regulatorische Elemente weisen eine darüberliegende Linie auf. Transkriptionsstartstellen
sind durch Sternchen (RNase-Schutz) und Punkte (RACE) angezeigt.
Die Sequenz des ersten Exons beginnt unter den Sternchen.
-
7 stellt
eine schematische Darstellung des Alignments der genomischen MN-Klone
gemäß ihrer Position
bezüglich
der Transkriptionsstartstelle bereit. Alle genomischen Fragmente
außer
Bd3 wurden aus einer genomischen Lambda-FIX-III-genomischen Bibliothek
isoliert, abgeleitet von HeLa-Zellen. Klon Bd3 wurde von einer humanen
fötalen
Gehirnbibliothek gewonnen.
-
8 zeigt
die Konstruktion und das Klonieren einer Reihe von 5'-Deletionsmutanten
einer vermeintlichen putativen MN-Promotorregion, gebunden an das
bakterielle CAT-Gen.
-
Ausführliche
Beschreibung
-
Es
ist hierin dargestellt, dass das MN-Gen in 11 Exons und 10 Introns
organisiert ist. Hierin beschrieben ist das Klonieren und Sequenzieren
der MN-cDNA und genomischer Sequenzen und die gentechnische Veränderung
des MN-Proteins – wie
beispielsweise der GEX-3X-MN, MN-PA-, MN-Fc- und MN-20-19-Proteine.
Die rekombinanten MN-Proteine können
bequemerweise durch Affinitätschromatographie
aufgereinigt werden.
-
MN
wird in HeLa-Zellen durch ein Zwillingsprotein, p54/58N, manifestiert.
Immunblots unter Verwendung eines monoklonalen Antikörpers, der
mit p5/58N reaktiv ist (MAb M75), zeigen zwei Banden bei 54 kD und
58 kD. Diese beiden Banden können
einem Typ von Proteinen entsprechen, der sich durch sein Glycosylierungsmuster
oder wie er prozessiert bzw. verarbeitet wird, unterscheidet. Hierin
zeigt der Begriff „Zwillingsprotein" p54/58N an.
-
Die
Expression von MN-Proteinen scheint für neoplastische Erkrankungen
diagnostisch/prognostisch zu sein. Es stellte sich heraus, dass
das MN-Zwillingsprotein, nämlich
p54/58N in HeLa-Zellen und in tumorigenen Stanbridge's (H/F-T)-Hybridzellen
exprimiert wird (Standbridge et al., Somatic Cell Genet. 7: 699–712 (1981);
und Standbridge et al., Science, 215: 252–259 (1982)), jedoch nicht
in Fibroblasten und in nicht-tumorigenen (H/F-N)-Hybridzellen (Standbridge et al.,
id.). In frühen
Studien, berichtet in Zavada et al. WO 93/18152, siehe oben, stellte
sich heraus, dass MN-Proteine in Immunblots zu finden waren, die
aus humanen Ovarial-, Endometrium- und Uteruscervix-Karzinomen hergestellt
wurden und in einigen benignen Neoplasien (wie beispielsweise Brustdrüsenpapillom),
jedoch nicht in normalen Ovarial-, Endometrium-, Uterus- oder Placenta-Geweben.
Beispiel 1 führt
hierin weiterhin Forschungsarbeiten an der MN-Genexpression aus,
wobei sich herausstellte, dass das MN-Antigen, wie durch immunhistochemische
Färbung
nachgewiesen, in Tumorzellen von mehreren Krebsarten vorliegen,
einschließlich
Cervix-, Blasen-, Kopf- und Nacken- und Nierenzellkarzinomen, um
nur einige zu nennen. Weiterhin zeigen die immunhistochemischen
Färbeexperimente
von Beispiel 1, dass unter den normalen getesteten Geweben nur normale
Magengewebe routinemäßig und
extensiv das Vorhandensein von MN-Antigen zeigten. Es wird hierin
weiterhin gezeigt, das das MN-Antigen manchmal in morphologisch
normal erscheinenden Regionen von Gewebsproben vorliegt, die eine
Dysplasie und/oder Malignität
zeigen.
-
MN-Gen – Klonieren
und Sequenzieren
-
1(A–C) stellt
die Nukleotidsequenz für
einen Volle-Länge-MN-cDNA-Klon
bereit, isoliert wie unten beschrieben (SEQ. ID. NO.: 1). 3(A–F) stellt
eine vollständige
genomische MN-Sequenz bereit (SEQ. ID. NO.: 5). 6 zeigt
die Nukleotidsequenz für
einen vorgeschlagenen MN-Promotor (SEQ. ID. NO.: 27).
-
Es
sollte klar sein, dass wegen der Degenerierung des genetischen Codes
mehr als ein Codon für
eine Aminosäure
codieren wird (beispielsweise codieren die Codone TTA, TTG, CTT,
CTC, CTA und CTG jeweils für
die Aminosäure
Leucin (Leu)), und dass Variationen der Nukleotidsequenzen beispielsweise
in SEQ. ID. NOS.: 1 und 5, wobei ein Codon durch ein anderes ersetzt
wird, ein im Wesentlichen äquivalentes
Protein oder Polypeptid erzeugen würde. Alle solchen Variationen
der Nukleotidsequenz der MN-cDNA und komplementärer Nukleinsäuresequenzen
sind im Umfang dieser Offenbarung mit eingeschlossen.
-
Es
sollte weiter klar sein, dass die hierin beschriebenen und in den 1(A–C), 3(A–F) und 6 dargestellten
Nukleotidsequenzen nur die präzisen
Strukturen der cDNA, der genomischen und Promotornukleotidsequenzen
darstellen, die hierin isoliert und beschrieben wurden. Es ist zu
erwarten, dass geringfügig modifizierte
Nukleotidsequenzen durch in der Technik bekannte Techniken modifiziert
und gefunden werden können,
die für
im Wesentlichen ähnliche
oder homologe MN-Proteine oder -Polypeptide codieren, beispielsweise
solche, die ähnliche
Epitope aufweisen, und solche Nukleotidsequenzen und Proteine/Polypeptide
werden als Äquivalente
für die
Zwecke dieser Offenbarung angesehen. DNA oder RNA mit äquivalenten
Codonen wird als im Umfang der Offenbarung liegend betrachtet, genauso
wie synthetische Nukleinsäuresequenzen, die
Proteine/Polypeptide codieren, die mit den MN-Proteinen/Polypeptiden homolog oder
im Wesentlichen homolog sind, ebenso wie solche Nukleinsäuresequenzen,
die an solche beispielhaften Sequenzen unter stringenten Bedingungen
(SEQ. ID. NOS.: 1, 5 und 27) hybridisieren würden oder die aufgrund der
Degenerierung des genetischen Codes an diese cDNA-Nukleotidsequenzen
unter stringenten Hybridisierungsbedingungen hybridisieren würden. Modifikationen
und Variationen von Nukleinsäuresequenzen,
wie hierin angezeigt, haben angenommenermaßen Sequenzen zur Folge, die
im Wesentlichen dieselben wie die beispielhaften MN-Sequenzen und
Fragmente hiervon sind.
-
Teil-cDNA-Klone
-
In
Zavada et al., ebd., wurde die Isolierung eines teilweisen MN-cDNA-Klons
einer Länge
von 1.397 Bp beschrieben. Eine Lambda-gt11-cDNA-Bibliothek von LMCV-infizierten
HeLa-Zellen wurde hergestellt und einem Immunscreening mit dem Mab
M75 in Kombination mit Ziegen-anti-Maus-Antikörpern unterworfen, konjugiert
mit alkalischer Phosphatase. Ein positiver Klon wurde aufgenommen
und in die NotI-Stelle von pBluescript-KS (Stratagen; La Jolla,
CA (USA)) subkloniert, wodurch pBluescript-MN erzeugt wurde.
-
Zwei
entgegengesetzt ausgerichtete ineinander verschachtelte Deletionen
wurden unter Verwendung des Erase-a-BaseTM-Kits
(Promega; Madison, WI (USA)) durchgeführt, und durch das Didesoxy-Verfahren
mit einem T7-Sequenzierungskit sequenziert (Pharmacia; Piscataway,
NJ (USA)). Die Sequenzierung zeigte einen Teil-cDNA-Klon, wobei
das Insert eine Länge
von 1.397 bp aufwies. Die Sequenz umfasste ein großes 1.290
bp offenes Leseraster und eine 107 bp 3'-untranslatierte Region, die ein Polyadenylierungssignal (AATAAA)
enthielt. Jedoch passte die Sequenz, die das erste ATG-Codon im
offenen Leseraster (ORF) umgab, nicht zur Definition einer Translationsstartstelle.
Zusätzlich,
wie sich aus einem Vergleich der Größe des MN-Klons mit derjenigen
der entsprechenden mRNA in einem Northern Blot ergab, zeigte sich,
dass die cDNA ungefähr
100 bp vom 5'-Ende
seiner Sequenz entfernt fehlte.
-
Volle-Länge-cDNA-Klon
-
Versuche,
einen Volle-Länge-Klon
aus der ursprünglichen
cDNA-Bibliothek zu isolieren, schlugen fehl. Deswegen führten die
Erfinder eine rasche Amplifikation von cDNA-Enden (RACE) unter Verwendung
von MN-spezifischen Primern R1 und R2 durch (SEQ. ID. NO.: 7 und
8), abgeleitet von der 5'-Region
des ursprünglichen
cDNA-Klons. Das RACE-Produkt wurde in pBluescript eingefügt und die
gesamte Population rekombinanter Plasmide wurde mit einem MN-spezifischen
Primer ODN1 (SEQ. ID. NO.: 3) sequenziert. Auf diese Weise wurde
eine zuverlässige
Sequenz am echten 5'-Ende
der MN-cDNA, wie in 1(A–C) gezeigt (SEQ. ID. NO.:
1) gewonnen.
-
Insbesondere
wurde ein RACE unter Verwendung des 5'-RACE-Systems (GIBCO BRL; Gaithersburg, MD
(USA)) wie folgt durchgeführt.
1 μg mRNA
(dieselbe wie oben) wurde als Matrize für die Erststrang-cDNA-Synthese
verwendet, die durch das MN-spezifische Antisense-Oligonukleotid
geprimt wurde, nämlich
R1 (5'-TGGGGTTCTTGAGGATCTCCAGGAG
-3') (SEQ. ID. NO.:
7). Das Erststrangprodukt wurde zweimal in Gegenwart von Ammonium-acetat
ausgefällt
und ein homopolymerer C-Schwanz
wurde an sein 3'-Ende
durch TdT angebunden. Ein mit einem Schwanz versehene cDNA wurde
dann durch PCR unter Verwendung eines ineinandergeschachtelten Primers,
R2 (5'-CTCTAACTTCAGGGAGCCCTCTTCTT-3') (SEQ. ID. NO.:
8) und eines Ankerprimers, der an den Homopolymer-Schwanz annealt
(5'- CUACUACUACUAGGCCACGCGTCGACTAGTACGGGIIGGGIIGGGIIG-3') (SEQ. ID. NO.:
9) amplifiziert. Das amplifizierte Produkt wurde mit BamHI- und
SalI-Restriktionsenzymen
digeriert und in das pBluescript II KS-Plasmid kloniert. Nach der
Transformation wurde Plasmid-DNA aus der gesamten Population transformierter
Zellen aufgereinigt und als Matrize zum Sequenzieren mit dem MN-spezifischen
Primer ODN1 (SEQ. ID. NO.: 3, ein 29-mer 5'-CGCCCAGTGGGTCATCTTCCCCAGAAGAG-3' als Matrize verwendet.
-
Auf
Grundlage der Ergebnisse der RACE-Analyse ergab sich, dass die Volle-Länge-MN-cDNA-Sequenz einen
einzigen ORF enthielt, ausgehend von Position 12, mit einem ATG-Codon, das sich in
einem guten Kontext (GCGCATGG) mit der Regel befindet, die für den Translationsstart
vorgeschlagen wurde (Kozak, J. Cell. Biol., 108: 229–241 (1989)).
(Siehe unten unter der Rubrik Kartierung der MN-Gentranskriptionsstartstelle
für eine
Feinkartierung des 5'-Endes
des MN-Gens). Die AT-reiche 3' untranslatierte
Region enthält
ein Polyadenylierungssignal (AATAAA), das dem Ende der cDNA um 10
Bp vorausgeht. Überraschenderweise zeigte
die Sequenz aus dem ursprünglichen
Klon ebenso wie aus vier zusätzlichen
Klonen, die aus derselben cDNA-Bibliothek gewonnen wurden, keinen
Poly(A)-Schwanz.
Darüberhinaus
fand sich knapp stromabwärts des
Poly(A)-Signals ein ATTTA-Motiv,
von dem angenommen wird, dass es zur mRNA-Instabilität beiträgt (Shaw
und Kamen, Cell, 46: 659–667
(1986)). Diese Tatsache ließ die
Möglichkeit
entstehen, dass der Poly(A)-Schwanz aufgrund des spezifischen Abbaus
der MN-mRNA fehlt.
-
Genomische
Klone
-
Um
die MN-Regulierung zu studieren, wurden genomische MN-Klone isoliert.
Ein genomischer MN-Klon (Bd3) wurde aus einer humanen Cosmid-Bibliothek
isoliert, hergestellt aus fötalem
Gehirn unter Verwendung sowohl von MN-cDNA als Sonde als auch der
MN-spezifischen
Primer, die vom 5'-Ende
der cDNA ODN1 ein abgeleitet wurden (SEQ. ID. NO.: 3, siehe oben)
und ODN2 (SEQ. ID. NO.: 4; 19-mer (5'-GGAATCCTCCTGCATCCGG-3')). Die Sequenzanalyse
zeigte, dass der genomische Klon eine Region stromaufwärts von
einer MN-Transkriptionsstartstelle abdeckte und mit der BamHI-Restriktionsstelle
endete, die innerhalb der MN-cDNA angeordnet ist. Weitere genomische
MN-Klone können
in ähnlicher
Weise isoliert werden.
-
Um
die vollständige
genomische Region von MN zu identifizieren, wurde die humane genomische
Bibliothek in Lambda-FIX-II-Vektor (Stratagene) aus chromosomaler
HeLa-DNA hergestellt und durch Plaque-Hybridisierung unter Verwendung
von MN-cDNA wie unten beschrieben gescreent. Mehrere unabhängige rekombinante
MN-Phagen wurden identifiziert, isoliert und durch Restriktionskartierung
und Hybridisierungsanalysen charakterisiert. Vier überlappende
Rekombinanten, die die gesamte genomische Region von MN abdecken,
wurden ausgewählt,
digeriert und in pBluescript subkloniert. Die Subklone wurden darauf
ineinandergeschachtelten (nested) Deletionen in zwei Richtungen
und einem Sequenzierung unterworfen. Die DNA-Sequenzen wurden umgeschrieben
und durch Computer unter Verwendung des DNASIS-Softwarepaketes analysiert.
-
Die
Details der Isolierung genomischer Klone, die die vollständige genomische
Region für
MN abdecken, sind unten dargestellt. 7 stellt
ein Schema des Alignments von genomischen MN-Klonen gemäß der Transkriptionsstartstelle
dar. Die Plasmide, die den A4a-Klon und die XE1- und XE3-Subklone
enthalten, wurden bei der American Type Culture Collection (ATCC)
10801 University Blvd., Manassas, Virginia 20110-2209 (USA) am 6.
Juni 1995 jeweils unter den ATCC-Hinterlegungsnummern 97199, 97200
und 97198 hinterlegt.
-
Isolierung
genomischer DNA-Klone
-
Die
humane genomische Sau3AI HeLa-Bibliothek wurde in Lambda-FIX-II-Vektor
präpariert
(Stratagene; La Jolla, CA (USA)) gemäß der Vorschrift des Herstellers.
Die humane fötale
Gehirncosmid-Bibliothek in SuperCos-Cosmid stammte von Stratagene.
Rekombinante Phagen oder Bakterien wurden auf 1 × 105 Plaque-bildenden
Einheiten auf 22 × 22
cm Nunc-Platten
oder 5 × 104 Zellen auf 150 mm Petrischalen ausplattiert
und die Plaques oder Kolonien wurden auf Hybond-N-Membranen (Amersham) übertragen.
Eine Hybridisierung wurde mit der Volle-Länge-MN-cDNA durchgeführt, die
mit (P32) PdCTP durch das Multiprime-DNA-Markierungsverfahren
(Amersham) markiert waren, bei 65°C
in 6 × SSC,
0,5% SDS, 10 × Denhardt's und 0,2 mg/1 ml
Lachsspermien-DNA. Die Filter wurden zweimal in 2 × SSC, 0,1%
SDS bei 65°C
für 20
Minuten gewaschen. Die getrockneten Filter wurden gegenüber Röntgenfilmen
exponiert und positive Klone wurden aufgenommen. Die Phagen und
Bakterien wurden durch 3–4
sequentielle Umläufe
des Screenings isoliert.
-
Subklonieren
und DNA-Sequenzierung
-
Genomische
DNA-Fragmente wurden in einen pBluescript KS subkloniert und Matrizen
zum Sequenzieren wurden durch serielle ineinander verschachtelte
Deletionen erzeugt, unter Verwendung des Erase-a-Base-Systems. Die
Sequenzierung wurde durch das Didesoxynukleotid-Kettenterminationsverfahren unter Verwendung
des T7-Sequenzierungskits (Pharmacia) durchgeführt. Nukleotidsequenzalignments
und -analysen wurden unter Verwendung des DNASIS-Softwarepaketes
(Hitachi Software Engineering) durchgeführt.
-
Exon-Intron-Struktur
eine vollständigen
genomischen MN-Region
-
Die
vollständige
Sequenz der überlappenden
Klone enthält
10.898 bp (SEQ. ID. NO.: 5). 5 zeigt die
Organisation des humanen MN-Gens, und zeigt den Ort aller 11 Exons
ebenso wie die 2 stromaufwärts und
6 Intron-Alu-Wiederholungselemente. Alle Exons sind klein und bewegen
sich von 27 bis 191 Bp mit der Ausnahme des ersten Exons, das 445
bp ist. Die Intron-Größen bewegen
sich von 89 bis 1.400 Bp.
-
Tabelle
1, nachstehend, listet die Spleißdonor- und Akzeptorsequenzen
auf, die mit Konsensor-Spleiß-Sequenzen übereinstimmen,
einschließlich
des AG-GT-Motivs (Mount, „A
catalogue of splice junction sequences", Nucleic Acids Res. 10: 459–472 (1982)). Tabelle
1 Exon-Intron-Struktur
des humanen MN-Gens
- ** Positionen sind auf die Nukleotidnummerierung
in der gesamten genomischen Sequenz bezogen, einschließlich der
5'-flankierenden
Region (3(A–F))
- * Die Nummer entspricht der Transkriptionsstartstelle, bestimmt
unten durch RNase-Schutzassay
-
Eine
Recherche nach Sequenzen, die mit dem MN-Gen verwandt sind, in der
EMBL-Datenbank,
zeigten keine spezielle Homologie außer für 6 vollständige und 2 teilweise Alu-Typ-Wiederholungen
mit einer Homologie zu Alu-Sequenzen, die sich von 69,8% bis 91%
bewegen (Jurka und Milosavljevic, „Reconstruction and analysis
of human Alu genes",
J. Mol. Evol. 32: 105–121
(1991)). Unter der Charakterisierung der 5'-flankierenden Region ist ebenfalls
eine 222 bp Sequenz nahe dem 5'-Ende
der genomischen Region dargestellt, die einer Region des HERV-K
LTR homolog ist.
-
Kartierung
der MN-Gen Transkriptionsstartstelle
-
Im
früheren
Versuch, den Ort des Transkriptionsstartes des MN-Gens durch RACE
(oben) zu lokalisieren, wurde ein Haupt-PCR-Fragment gewonnen, dessen
Sequenz sich an der Startstelle 12 bp stromaufwärts vom ersten Codon des ORF
befand. Dieses Ergebnis wurde wahrscheinlich aufgrund einer bevorzugten Amplifikation
der kürzesten
Form der mRNA erzielt. Deswegen verwendeten die Erfinder einen RNase-Schutzassay
(RNP) zur Feinkartierung des 5'-Endes
des MN-Gens. Die Sonde war eine gleichförmig markierte 470 Nukleotid
Copy-RNA (nt –205 bis
+265 (SEQ. ID. NO.: 55), die an eine Gesamt-RNA von MN-exprimierenden HeLa-
und CGL3-Zellen hybridisiert war und auf einem sequenzierenden Gel
analysiert wurde. Diese Analyse zeigte, dass die MN-Gentranskription
an multiplen Stellen beginnt, wobei das 5'-Ende des längsten MN-Transkriptes 30 nt
länger
als das kürzlich
von RACE charakterisierte war.
-
RNase-Schutzassay
-
32P-markierte RNA-Sonden wurde mit einem
RNA-Transkriptionskit (Stratagene) hergestellt. In vitro-Transkriptionsreaktionen
wurden unter Verwendung von 1 μg
des linearisierten Plasmids als Matrize, 50 μCi von [P32P]rUTP
(800 Ci/mmol), 10 U entweder von T3- oder T7-RNA-Polymerase und
anderen Bestandteilen des Transkriptionskits unter Befolgung der
Anweisungen des Herstellers durchgeführt. Zur Kartierung des 5'-Endes von MN mRNA wurde
das 470 Bp NcoI-BamHI-Fragment (NcoI eingefüllt durch ein Klenow-Enzym) des
Bd3-Klons (nt –205
bis +265 bezüglich
des Transkriptionsstartes) an EcoRV-BamHI-Stellen von pBluescript
SK+ subkloniert, mit HindIII linearisiert und mit einer 73-RNA-Polymerase
markiert. Für
die 3'-Ende-mRNA-Analyse
wurde eine Sonde, die unter Verwendung von T7-RNA-Polymerase auf einer KS-dXE3-16-Matrize
hergestellt wurde (einer der ineinander verschachtelten Deletionsklone
der genomischen MN-Region des XE3-Subklons) digeriert mit Sau3AI
(das Exon 11 an Position 10.629) schneidet) verwendet. Ungefähr 3 × 105 cpm einer RNA-Sonde wurden pro RNase-Schutzassay-Reaktion
verwendet.
-
RNase-Schutzassays
(RNP) wurden unter Verwendung des Lysat RNase-Protektionskits (USB/Amersham)
gemäß den Vorschriften
des Herstellers durchgeführt.
Kurz gesagt, wurden die Zellen unter Verwendung einer Lyse-Lösung in
einer Konzentration von ungefähr
107 Zellen/ml lysiert und 45 μl des Zellhomogenats
wurden in RNA/RNA-Hybridisierungsreaktionen
mit 32P-markierten RNA-Sonden verwendet,
die wie oben hergestellt wurden. Im Anschluss an Über-Nacht-Hybridisierungen
bei 42°C
wurden die Homogenate für 30
Minuten bei 37°C
mit einem RNase-Cocktailgemisch behandelt. Geschütze RNA-Duplices wurden auf Polyacrylamid/Urea-denaturierenden
Sequenzierungsgels laufengelassen. Fixierte und getrocknete Gele
wurden gegenüber
Röntgenfilm
für 24–72 Stunden
exponiert.
-
Kartierung
der MN-Gentranskriptions-Terminationsstelle
-
Ein
RNase-Schutzassay, wie oben beschrieben, wurde ebenfalls dazu verwendet,
das 3'-Ende der
MN cDNA zu verifizieren. Dies war bezüglich unserer früheren Erkenntnis
von Bedeutung, dass die cDNA ein Poly(A)-Signal enthält, ihr
jedoch ein Poly(A)-Schwanz fehlt, der während der vorgeschlagenen Degradation
bzw. Abbau von MN mRNA aufgrund des Vorhandenseins eines Instabilitätsmotivs
in seiner 3'-untranslatierten
Region verlorengegangen sein könnte.
Eine RNP-Analyse von MN mRNA mit dem Fragment des genomischen Klons
XE3, der die Region von Interesse abdeckte, bekräftigte unsere Daten von der
MN-cDNA-Sequenzierung,
weil das 3'-Ende
des geschützten
Fragmentes der letzten Base der MN cDNA entsprach (Position 10.752 der
genomischen Sequenz). Diese Stelle erfüllt ebenfalls das Erfordernis
nach dem Vorhandensein eines zweiten Signals einer genomischen Sequenz,
das zur Transkriptionstermination und Polyadenylierung erforderlich ist
(McLauchlan et al., Nucleic Acids Rs., 13: 1347 (1985)). Motiv TGTGTTAGT
(nt 10.759–10.767)
entspricht sowohl der Konsensussequenz als auch der Position dieses
Signals innerhalb von 22 bp stromabwärts vom PolyA-Signal (nt 10.737–10.742)
gut.
-
Charakterisierung der
5'-flankierenden
Region
-
Der
genomische Bd3-Klon, isoliert aus einer humanen fötalen Gehirncosmid-Bibliothek,
deckte eine Region von 3,5 kb stromaufwärts von der Transkriptionsstartstelle
des MN-Gens ab. Er enthält
keine signifikante codierende Region. Zwei Alu-Wiederholungen sind
an den Positionen –2.587
bis –2.296
angeordnet (SEQ. ID. NO.: 56) und –1.138 bis –877 (SEQ. ID. NO.: 57) (bezüglich des
durch RNP bestimmten Transkriptionsstartes). Die dem 5'-Ende proximale Sequenz
ist mit der U3-Region der langen terminalen Wiederholungen (long
terminal repeats) der humanen endogenen Retroviren HERV-K stark
homolog (91,4% Identität) (Ono,
M., „Molecular
cloning and long terminal repeat sequences of human endogenous retrovirus
genes related to types A and B retrovirus genes", J. Virol. 58: 937–944 (1986)). Das LTR-artige Fragment ist
222 bp lange mit einem A-reichen Schwanz an seinem 3'-Ende. Es repräsentiert
am meisten wahrscheinlich den Teil eines SINE (short interspersed
repeated sequence)-artigen nonviralen Retroposons, das von HERV-K
stammt (Ono et al., „A
novel human nonviral retroposon derived from an endogenous retrovirus", Nucleic Acids Res., 15:
8725–8373
(1987)). Es existieren keine Sequenzen, die regulatorischen Elementen
in diesem Fragment entsprechen, weil der 3'-Teil des U3 und die gesamten R- und
U5-Regionen des LTR vom genomischen Bd3-Klon abwesend sind und das
Glucocorticoid-responsive Element ebenso wie die Enhancerkernsequenz jenseits
ihrer 5'-Grenze
vorliegen.
-
Jedoch
wurden zwei Keratinozyten-abhängige
Enhancer in der Sequenz stromabwärs
vom LTR-artigen Fragment an den Positionen –3.010 und –2.814 identifiziert. Solche
Elemente sind in die Transkriptionsregulierung der E6-E7-Onkogene
der humanen Papillomaviren involviert und es wird angenommen, dass
diese zu ihrer Gewebsspezifität
beitragen (Cripe et al., „Transcriptional
regulation of the human papillomavirus-16 E6-E7 promoter by a keratinocyte-dependent
enhancer, and by viral E2 transactivator and repressor gene products:
implications for cervical carcinogesis", EMBO J., 6: 3745–3753 (1987)).
-
Die
Nukleotidsequenzanalyse der DNA 5' zum Transkriptionsstart (von nt –507) zeigte
keine erkennbare TATA-Box innerhalb der erwarteten Distanz vom Beginn
des ersten Exons (6). Jedoch legt das Vorhandensein
potentieller Bindungsstellen für
Transkriptionsfaktoren nahe, dass diese Region einen Promotor für das MN-Gen
enthalten kann. Es existieren mehrere Konsensus-Sequenzen für Transkriptionsfaktoren
AP1 und AP2 ebenso wie für
andere regulatorische Elemente, einschließlich einer p53-Bindungsstelle
(Locker und Buzard, „A
dictionary of transcription control sequences", J. DNA Sequencing and Mapping, 1:
3–11 (1990); Imagawa
et al., „Transcription
factor AP-2 mediates induction by two different signal-transduction pathways: protein
kinase C and cAMP",
Cell, 51: 251–260
(1987); El Deiry et al., „Human
genomic DNA sequences define a consensus binding site for p53", Nat. Genet., 1:
44–49
(1992)). Obwohl die vermeintliche Promotorregion 59,3% C + G enthält, weist
diese keine zusätzlichen
Attribute von CpG-reichen Inseln auf, die für TATA-lose Promotoren der
Housekeeping-Gene typisch sind (Bird, „CpG-rich islands and the
function of DNA methylation",
Nature, 321: 209–213
(1986)). Eine weitere Klasse von Genen, denen eine TATA-Box fehlt,
verwenden das Initiator(Inr)element als Promotor. Viele dieser Gene
sind nicht konstitutiv aktiv, sie werden jedoch viel mehr während der
Differenzierung oder Entwicklung reguliert. Das Inr weist eine Konsensussequenz
von PyPyPyCAPyPyPyPyPy (SEQ. ID. NO.: 23) auf und umfasst die Transkriptionsstartstelle
(Smale und Baltimore, „The 'initiator' as a transkription
control element",
Cell, 57: 103–113
(1989)). Es existieren zwei solcher Konsensussequenzen im vermeintlichen
MN-Promotor; sie überlappen
jedoch nicht mit dem Transkriptionsstart (6).
-
In
den initialen Experimenten waren die Erfinder nicht dazu in der
Lage, eine Promotoraktivität
in humanen Karzinomzellen HeLa und CGL3 zu zeigen, die MN exprimieren,
unter Verwendung des 3,5 kb Bd3-Fragmentes und Reihen von seinen
Deletionsmutanten (von nt –933
bis –30)
(SEQ. ID. NO.: 58), fusioniert an das Chloramphenicolacetyltransferase(CAT)-Gen in einem transienten
System. Dies mag darauf hinweisen, dass entweder die Promotoraktivität der Region
5' zum MN-Transkriptionsstart
unterhalb der Empfindlichkeit des CAT-Assays liegt oder zusätzliche
regulatorische Elemente, die in unseren Konstrukten nicht vorliegen,
erforderlich sind, um die Expression des MN-Gens anzutreiben.
-
Bezüglich dieser
Tatsache wurde eine interessante Region im Mittelteil des MN-Gens
gefunden. Die Region ist ungefähr
1,4 kb lang (nt 4.600–6.000
der genomischen Sequenz; SEQ. ID. NO.: 49) und überspannt ausgehend vom 3'-Teil des ersten
Introns den Bereich bis zum Ende des 5. Exons. Die Region weist
den Charakter einer typischen CpG-reichen Insel auf, mit 62,8% C
+ G-Gehalt und 82 CpG: 131 GpC Dinukleotiden. Darüber hinaus
sind vielfache vermeintliche Bindungsstellen für die Transkriptionsfaktoren
AP2 und Sp1 (Locker und Buzard, siehe oben; Briggs et al., „Purification
and biochemical characterization of the promoter-specific transcription factor Sp-1", Science, 234: 47–52 (1986))
im Zentrum dieses Areals konzentriert. Insbesondere das 3. Intron
mit einer Länge
von 131 bp enthält
3 Sp1 und drei AP2 Konsensussequenzen. Diese Daten zeigen die mögliche Einbeziehung
dieser Region in die Regulation der MN-Genexpression an. Jedoch
muss die Funktionalität
dieser Region ebenso wie anderer regulatorischer Elemente, die im
vorgeschlagenen 5'-MN-Promotor
zu finden sind, nach wie vor bestimmt werden.
-
MN-Promotoranalyse
-
Um
die für
die MN-Genexpression notwendigen Sequenzen zu definieren, wurde
eine Serie von 5'-Deletionsmutanten
der vermeintlichen Promotorregion an das bakterielle Chloramphenicolacetyltransferase(CAT)-Gen
fusioniert. (Siehe 8). Die pMN-CAT-Deletionskonstrukte
wurden unter Verwendung eines DEAE-Dextranverfahrens für die transiente
Expression in HeLa und CGL3-Zellen transfiziert. Solche Zellen wurden
verwendet, weil sie natürlicherweise
das MN-Protein exprimieren und somit alle erforderlichen Transkriptionsfaktoren
enthalten sollten.
-
Nach
48 Stunden wurden Rohzelllysate hergestellt und die Aktivität des exprimierten
CAT wurde gemäß Acetylierung
von (14C)Chloramphenicol durch Dünnschichtchromatographie
ausgewertet. Jedoch wurde keine MN-Promotor CAT-Aktivität entweder
in den HeLa- oder den CGL3-Zellen in einem transienten System nachgewiesen.
Andererseits ergaben Reporter-CAT-Plasmide
mit viralen Promotoren (beispielsweise pBLV-LTR + Tax-Transaktivator,
pRSV CAT und pSV2 CAT), die als positive Kontrolle dienten, starke
Signale bezüglich
des Chromatogramms. (pSV2 CAT trägt
den SV40-Ursprung und exprimiert CAT aus dem SV40 early Promotor
(PE). pRSV CAT exprimiert CAT aus dem Rous-sarkoma-Virus(RSV)LTR-Promotor (PLtr)).
-
Keine
nachweisbare CAT-Aktivität
wurde in zusätzlichen
Experimenten unter Verwendung zunehmender Mengen transfizierter
Plasmide (von 2 bis 20 g DNA pro Schale) und verlängerten
Zeitspannen der Zellinkubation nach Transkription beobachtet. Eine
erhöhte
Zelldichte verbesserte die Ergebnisse ebenfalls nicht (im Gegensatz
zu den Erwartungen auf Grundlage der Dichte-abhängigen Expression von nativem
MN-Protein in HeLa-Zellen). Weil die Erfinder Konsensussequenzen
für die
Transkriptionsfaktoren AP2 und AP1 im vermeintlichen MN-Promotor
fanden, untersuchten sie die Wirkung ihrer Induktoren Dexamethason
(1 m) und Phorbolesterphorbol 12-myristat 13-acetat (PMA 50 ng/ml)
auf die CAT-Aktivität.
Jedoch war der MN-Promotor gegenüber
solchen Verbindungen nicht responsiv.
-
Das
Folgende stellt Erklärungen
für diese
Ergebnisse bereit:
- – Der putative MN-Promotor,
der der Transkriptionsstartstelle unmittelbar vorausgeht, ist sehr
schwach und seine Aktivität
liegt unterhalb der Empfindlichkeit eines Standard-CAT-Assays;
- – zusätzliche
Sequenzen (beispielsweise Enhancer) sind zur MN-Transkription notwendig.
-
Um
weiteres Licht auf die Regulierung der MN-Expression auf die Ebene
der Transkription zu werfen, wurden Konstrukte, analog den MN-CAT-Konstrukten
hergestellt, vorbereitet, wobei die MN-Promotorregion stromaufwärts vom
Neomycinphosphotransferase-Gen gelegen ist, das zur Säugetierexpression
gentechnisch verändert
wurde. Solche Konstrukte werden dann in Zellen transfiziert, die
einer Selektion mit G418 unterworfen werden. Die Aktivität des Promotors
wird dann auf Grundlage der Anzahl von G418-resistenten Kolonien ausgewertet,
die sich ergeben. Dieses Verfahren weist die Kapazität auf, die
Aktivität
eines Promotors nachzuweisen, der 50 bis 100 mal schwächer im
Vergleich zu den Promotoren ist, die durch einen CAT-Assay nachweisbar
sind.
-
Abgeleitete
Aminosäuresequenz
-
Der
ORF, der in 1(A–C) dargestellten MN cDNA weist
die Codierungskapazität
für ein
459 Aminosäureprotein
mit einem berechneten Molekulargewicht von 49,7 k auf. Das MN-Protein weist einen
geschätzten
pI von ungefähr
4 auf. Wie durch Aminosäuresequenzanalyse
bestimmt, kann die abgeleitete Primärstruktur des MN-Proteins in
vier unterschiedliche Regionen aufgeteilt werden. Die initiale hydrophobe
Region der hydrophoben Region von 37 Aminosäuren (AA) entspricht einem
Signalpeptid. Das reife Protein weist einen N-terminalen Teil von
377 AA auf, ein hydrophobes Transmembran-Segment von 20 AA und eine
C-terminale Region
von 25 AA. Alternativ kann das MN-Protein als fünf Domänen aufweisend angesehen werden,
die wie folgt sind: (1) ein Signalpeptid (Aminosäuren (AA) 1–37; SEQ. ID. NO.: 6); (2)
eine Region mit einer Homologie zur Collagen-Alpha1-Kette (AA 38–135; SEQ.
ID. NO.: 50); (3) eine Carboanhydrasedomäne (AA 136–391; SEQ. ID. NO.: 51); (4)
eine Transmembranregion (AA 415–434;
SEQ. ID. NO.: 52); und (5) einen intrazellulären C- Terminus (AA 435–459; SEQ. ID. NO.: 53). (Die
AA-Nummern sind auf 1(A–C) bezogen).
-
Eine
ausführlichere
Einsicht in die Primärstruktur
des MN-Proteins offenbarte das Vorhandensein mehrerer Konsensussequenzen.
Eine potentielle N-Glycosylierungsstelle wurde an Position 346 von 1(A–C) gefunden.
Dieses Merkmal zusammen mit einer vorhergesagten Membran-überspannenden
Region sind mit den Ergebnissen konsistent, in denen MN sich als
N-glycosyliertes Protein erwies, das in der Plasmamembran lokalisiert
ist. Die MN-Proteinsequenz,
die von der cDNA abgeleitet war, zeigte sich ebenfalls als sieben
S/TPXX-Sequenzelemente
aufweisend (SEQ. ID. NO.: 25 und 26) (eines von diesen ist das Signalpeptid),
definiert von Suzuki, J. Mol. Biol. 207: 61–84 (1989) als Motive, die
häufig
in Gen-regulatorischen
Proteinen zu finden sind. Jedoch sind nur zwei von diesen aus den
nahegelegen Konsensus-Aminosäuren
zusammengesetzt.
-
Experimente
haben gezeigt, dass das MN-Protein dazu in der Lage ist, Zinkkationen
zu binden, wie es durch Affinitätschromatographie
unter Verwendung von Zn-geladener chelierender bzw. Komplex-bildender Sepharose
gezeigt wurde. Aus HeLa-Zellen durch Mab M75 immunpräzipitiertes
MN-Protein zeigte eine schwache katalytische Aktivität von CA.
Die CA-artige Domäne
von MN weist eine strukturelle Prädisposition auf, so dass sie
als Bindungsstelle für
kleine lösliche
Domänen
dient. Somit könnte
das MN-Protein eine gewisse Art der Signaltransduktion vermitteln.
-
Es
wurde gezeigt, dass MN-Protein aus LCMV-infizierten HeLa-Zellen
durch Verwendung von DNA-Cellulose-Affinitätschromatographie an immobilisierte
doppelsträngige
Lachssamen-DNA bindet. Die Bindungsaktivität erforderte sowohl das Vorhandensein
von Zinkkationen als auch die Abwesenheit eines Reduktionsmittels
im Bindungspuffer.
-
Sequenzähnlichkeiten
-
Eine
Computeranalyse der MN-cDNA-Sequenz wurde unter Verwendung von DNASIS
und PROSID (Pharmacia Software packages) durchgeführt. GenBank,
EMBL, Proteinidentifikationsquelle und SWISS-PROT-Datenbanken wurden
auf alle möglichen
Sequenzähnlichkeiten
hin durchsucht. Zusätzlich
wurde eine Recherche nach Proteinen durchgeführt, die Sequenz ähnlichkeiten
mit MN teilten, in der MIPS-Datenbank mit dem FastA-Programm (Pearson
und Lipman, PNAS (USA), 85: 2444 (1988)).
-
Es
zeigte sich, dass das MN-Gen klarerweise eine neue Sequenz ist,
die aus dem humanen Genom abgeleitet ist. Recherchen nach Aminosäuresequenzähnlichkeiten
in Proteindatenbanken zeigte als nächste Homologie ein Sequenzidentitätsniveau
(38,9% bei 256 AA oder 44 bei einer 170-AA-Überlappung) zwischen dem zentralen
Anteil des MN-Proteins (AAs 136–391
(SEQ. ID. NO.: 51)) oder 221–390
(SEQ. ID. NO.: 54) von 1(A–C) und Carboanhydrasen (CA).
Jedoch bewegt sich die gesamte Sequenzhomologie zwischen der cDNA-MN-Sequenz und cDNA-Sequenzen,
die unterschiedliche CA-Isoenzyme codieren in einem Homologiebereich
von 48–50%,
die vom Fachmann auf dem Gebiet als gering angesehen wird. Deswegen
ist die MN-cDNA-Sequenz nicht mit irgendeiner CA-cDNA-Sequenz verwandt.
-
Nur
sehr eng verwandte nt-Sequenzen mit eine Homologie von zumindest
80–90%
würden
aneinander unter stringenten Bedingungen hybridisieren. Ein Sequenzvergleich
der MN-cDNA-Sequenz,
der in 1(A–C) dargestellt ist, und einer
entsprechenden cDNA der humanen Carboanhydrase II (CA II) zeigten, dass
keine identischen Strecken zwischen den beiden Sequenzen existieren,
die lang genug sein könnten, dass
ein Segment der CA-II-cDNA-Sequenz
mit 50 oder mehr Nukleotiden für
eine Hybridisierung unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
an die MN cDNA oder umgekehrt zur Verfügung haben würde.
-
Obwohl
MN-abgeleitete Aminosäuresequenzen
eine gewisse Homologie zu bekannten Carboanhydrasen zeigen, unterscheiden
sie sich von diesen in mehreren Aspekten. Sieben Carboanhydrasen
sind bekannt (Dodgson et al. (Hsg.), The Carbonic Anhydrases, (Plenum
Press; New York/London (1991)). Alle der bekannten Carboanhydrasen
sind Proteine von ungefähr
30 kd, kleiner als die p54/58N-verwandten Produkte des MN-Gens.
Weiterhin formen die Carboanhydrasen keine Oligomere, wie es die
MN-verwandten Proteine tun.
-
Der
N-terminale Teil des MN-Proteins (AA 38–135; SEQ. ID. NO.: 50) zeigt
eine 27–30%ige
Identität mit
einer humanen Collagen-Alpha1-Kette, die ein wichtiger Bestandteil
der extrazellulären
Matrix ist.
-
MN-Proteine und/oder Polypeptide
-
Der
Satz „MN-Proteine
und/oder Polypeptide" (MN-Proteine/Polypeptide)
ist hierin so definiert, dass er Proteine und/oder Polypeptide bedeutet,
die von einem MN-Gen oder Fragmenten hiervon codiert sind. Ein beispielhaftes
und bevorzugtes MN-Protein weist die abgeleitete Aminosäuresequenz
auf, die in 1(A–C) dargestellt ist. Bevorzugte
MN-Proteine/Polypeptide
sind solche Proteine und/oder Polypeptide, die eine beträchtliche
Homologie mit dem in 1(A–C) dargestellten MN-Protein
aufweisen. Beispielsweise sind solche im Wesentlichen homologen
MN-Proteine/Polypeptide solche, die mit den MN-spezifischen Antikörpern reaktiv sind, vorzugsweise
die Mabs M75, MN12, MN9 und MN7 oder deren Äquivalente.
-
Ein „Polypeptid" ist eine Kette von
Aminosäuren,
die kovalent durch Peptidbindungen gebunden sind, und es wird hierin
angenommen, dass diese aus 50 oder weniger Aminosäuren bestehen.
Ein „Protein" ist hierin so definiert,
dass es ein Polypeptid ist, das aus mehr als 50 Aminosäuren besteht.
-
MN-Proteine
zeigen mehrere interessante Merkmale: eine Zellmembranlokalisierung,
eine Zelldichte-abhängige
Expression in HeLa-Zellen, eine Korrelation mit dem tumorigenen
Phänotyp
von HeLa × Fibroblasten
somatischen Zell-Hybride und eine Expression in mehreren humanen
Karzinomen neben anderen Geweben. Wie es hierin beispielsweise in
Beispiel 1 demonstriert wird, ist das MN-Protein direkt in Tumorgewebsschnitten
zu finden, jedoch nicht im Allgemeinen in den dazugehörigen normalen
Geweben (Ausnahmen sind unten in Beispiel 1 angegeben, wie in normalem
Magengewebe). MN wird ebenfalls manchmal in morphologisch normal
erscheinenden Arealen von Gewebsproben exprimiert, die eine Dysplasie
und/oder Malignität zeigen.
Zusammengenommen legen diese Merkmale eine mögliche Einbeziehung von MN
in die Regulierung der Zellproliferation, -differenzierung und/oder
-transformation nahe.
-
Es
ist denkbar, dass ein Protein oder Polypeptid, das von einer neoplastischen
Zelle in vivo erzeugt wurde, in seiner Sequenz von demjenigen von
einer Tumorzelle erzeugten in einer Zellkultur oder durch eine transformierte
Zelle verändert
sein könnte.
Somit fallen MN-Proteine
und/oder -polypeptide, die variierende Aminosäuresequenzen aufweisen, einschließlich, jedoch
ohne Einschränkung,
Aminosäuresubstitutionen, -verlängerungen,
-deletionen, -trunkierungen bzw. -verkürzungen und Kombinationen hiervon,
in den Umfang dieser Offenbarung. Es sei ebenfalls erwähnt, dass
ein Proteinübrigbleibsel
innerhalb von Körperflüssigkeiten Gegenstand
von Abbauprozessen ist, wie beispielsweise proteolytischen Prozessen;
somit können
MN-Proteine, die signifikant trunkiert sind, und MN-Polypeptide
in Körperflüssigkeiten
wie beispielsweise Seren zu finden sein. Der Satz „MN-Antigen" wird hierin verwendet,
um MN-Proteine und/oder Polypeptide zu umfassen.
-
Es
sei weiterhin erwähnt,
dass die Aminosäuresequenz
von MN-Proteinen und -polypeptiden durch Gentechnik modifiziert
werden kann. Ein oder mehrere Aminosäuren können deletiert oder substituiert
werden. Solche Aminosäureveränderungen
können
irgendeine messbare Veränderung
der biologischen Aktivität
des Proteins oder Polypeptids verursachen und Proteine oder Polypeptide
zur Folge haben, die innerhalb dieser Offenbarung liegen, ebenso
wie MN-Muteine.
-
Die
MN-Proteine und -polypeptide können
auf einer Vielzahl von Wegen hergestellt werden, beispielsweise
rekombinant, synthetisch oder in anderer Weise biologisch, d. h.
durch Spalten längerer
Proteine und Polypeptide in enzymatischer und/oder chemischer Weise.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung von MN-Proteinen ist ein
rekombinantes Verfahren. Besonders bevorzugte Verfahren des rekombinanten
Erzeugens von MN-Proteinen sind unten für die GEX-3X-MN, MN20-19-,
MN-Fc- und MN-PA-Proteine beschrieben.
-
Rekombinante
Produktion von MN-Proteinen und Polypeptiden
-
Ein
repräsentatives
Verfahren zur Herstellung der MN-Proteine, das in 1(A–C) dargestellt
ist oder von Fragmenten hiervon, würde darin bestehen, dass Volle-Länge- oder
ein geeignetes Fragment der MN cDNA in einen geeigneten Expressionsvektor,
wie er unten beispielhaft aufgeführt
ist, eingefügt
wird. In Zavada et al., WO 93/18152, siehe oben, ist die Erzeugung
eines Fusionsproteins GEX-3X-MN unter Verwendung des Teil-cDNA-Klons
(oben beschrieben) im Vektor pGEX-3X (Pharmacia) beschrieben. Nicht-glycosyliertes GEX-3X-MN (Das MN-Fusionsprotein
MN-Glutathion-S-Transferase) aus XL1-Blue-Zellen. Hierin beschrieben ist
die rekombinante Produktion sowohl eines glycosylierten MN-Proteins,
exprimiert aus Insektenzellen, als auch von nicht-glycosyliertem
MN-Protein, exprimiert aus E. coli unter Verwendung des Expressionsplasmides pEt-22b
(Novagen Inc., Madison, WI (USA)).
-
Baculovirus-Expressionssysteme.
Rekombinante Baculovirus-Expressionsvektoren wurden zur Infektion
in mehrere Typen von Insektenzellen entwickelt. Beispielsweise wurden
rekombinante Baculoviren u. a. für
Folgendes entwickelt: Aedes aegypti, Autographa californica, Bombyx
mori, Drosophila melanogaster, Heliothis zea, Spodoptera frugiperda
und Trichoplusi ni (PCT-Veröffentlichungs-Nr.
WO 89/046699; Wright, Nature, 321: 718 (1986); Fraser et al., In
Vitro Cell Dev. Biol., 25: 225 (1989)). Verfahren zur Einbringung
exogener DNA-Insektenwirte
sind in der Technik wohl bekannt. DNA-Transfektions- und Virusinfektionsverfahren
variieren üblicherweise
mit der Insektenart, die transformiert werden soll. Siehe beispielsweise
Autographa (Carstens et al., Virology, 101:311 (1980)); Spodoptera
(Karg, „Baculovirus
Vectors for Expresson of Foreign Genes", in: Advances in Virus Research, 35
(1988)); und Heliothis (virescens) (PCT-Veröffentlichungs-Nr. WO 88/02030).
-
Eine
breite Vielzahl von anderen Wirts-Klonierungsvektor-kombinationen
können
in nützlicher
Weise beim Klonieren der wie hierin beschriebenen isolierten MN-DNA
verwendet werden. Beispielsweise kann ein nützlicher Klonierungsträger chromosomale,
nicht-chromosomale
und synthetische DNA-Sequenzen einschließen, wie beispielsweise verschiedene
bekannte bakterielle Plasmide, wie beispielsweise pBR322, andere
E.-coli-Plasmide und deren Derivate und Plasmide mit breiterem Wirtsbereich
wie beispielsweise RP4, Phagen-DNA,
wie beispielsweise die zahlreichen Derivate des Phagen Lambda, beispielsweise
NB989 und Vektoren, die aus Kombinationen von Plasmiden und Phagen-DNAs
abgeleitet wurden, wie beispielsweise Plasmide, die modifiziert
wurden, um Phagen-DNA-Expressionskontrollsequenzen
zu verwenden.
-
Nützliche
Wirte können
eukaryontische oder prokaryontische Wirte einschließen, beispielsweise
bakterielle Wirte wie E. coli und andere Bakterienstämme, Hefen
und andere Pilze, Tier- und Pflanzenzellen, wie beispielsweise Tier-
oder Pflanzenzellen in Kultur, Insektenzellen oder andere Wirte
einschließen.
Natürlich sind
nicht alle Wirte gleichermaßen
effizient. Die jeweilige Wahl der Wirt-/Kloniervehikel-Kombination
kann durch den Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung nach eingehender
Erwägung
der hierin dargelegten Prinzipien erfolgen, ohne dass vom Schutzumfang
der vorliegenden Erfindung abgewichen wird.
-
Die
jeweils für
die Einfügung
des ausgewählten
DNA-Fragments in das Kloniervehikel zur Bildung eines rekombinanten
DNA-Moleküls
gewählte
Stelle wird durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt. Dazu gehören die
Größe und Struktur
des zu exprimierenden Proteins oder Polypeptids, die Anfälligkeit
des gewünschten
Proteins oder Polypeptids für
endoenzymatischen Abbau durch die Wirtszellenkomponenten und Verunreinigungen
durch seine Proteine, Expressionseigenschaften, wie z. B. die Position
des Start- und Stopp-Codons, und weitere Faktoren, die dem Fachmann
auf dem Gebiet der Erfindung klar sein werden.
-
Das
rekombinante Nukleinsäuremolekül, das das
MN-Gen, dessen Fragment oder cDNA enthält, kann eingesetzt werden,
um einen Wirt zu transformieren, um dadurch zu ermöglichen,
dass dieser Wirt (Transformant) das Strukturgen oder dessen Fragment
exprimiert und das Protein oder Polypeptid produziert, wofür die Hybrid-DNA
codiert. Das rekombinante Nukleinsäuremolekül kann ebenfalls eingesetzt
werden, um einen Wirt zu transformieren, und um dadurch zu ermöglichen,
dass der Wirt bei Replikation zusätzliche rekombinante Nukleinsäuremoleküle als Quelle
für die
MN-Nukleinsäure
und Fragmente hiervon produziert. Die Auswahl bzw. Selektion eines
geeigneten Wirtes für
eine dieser Verwendungen wird durch eine Vielzahl von nach dem Stand
der Technik bekannten Faktoren gesteuert. Dazu gehören beispielsweise
die Kompatibilität
mit dem gewählten
Vektor, die Toxizität
der Nebenprodukte, die Einfachheit der Gewinnung des gewünschten
Proteins oder Polypeptids, die Expressionseigenschaften, biologische
Sicherheit und die Kosten.
-
Wenn
die Wirtszelle ein Prokaryont, beispielsweise E. coli ist, werden
kompetente Zellen, die zur DNA-Aufnahme befähigt sind, aus Zellen hergestellt,
die nach der Exponentialwachstumsphase geerntet werden und in der
Folge auf bekannte Weise nach dem CaCl2-Verfahren
behandelt werden. Die Transformation kann auch durchgeführt werden,
nachdem ein Protoplast der Wirtszelle gebildet wurde.
-
Wenn
der eingesetzte Wirt ein Eukaryont ist, können Transfektionsverfahren,
wie beispielsweise die Verwendung eines Kalziumphosphat-Präzipitats,
Elektroporation, herkömmliche
mechanische Verfahren wie z. B. Mikroinjektion, Insertion eines
in rote Blutkörperchen
oder in Liposomen als Wirt eingekapselten Plasmides, Behandlung
von Zellen mit Mitteln, wie Lysophosphatidylcholin, oder die Verwendung
von Virusvektoren oder dergleichen verwendet werden.
-
Das
Ausmaß bzw.
das Niveau der Produktion eines Proteins oder Polypeptids wird durch
drei Hauptfaktoren bestimmt: (1) die Anzahl der Kopien des Gens
oder der dafür
codierenden DNA-Sequenz innerhalb der Zelle; (2) die Effizienz,
mit der diese Gene und Sequenzkopien transkribiert und translatiert
werden; und (3) die Stabilität
der mRNA. Die Effizienz der Transkription und Translation (die gemeinsam
die Expression ausmachen) hängt
wiederum von Nukleotidsequenzen ab, die normalerweise vor der gewünschten
codierenden Sequenz angeordnet sind. Diese Nukleotidsequenzen und
Expressionskontrollsequenzen definieren u. a. die Position, an der
eine RNA-Polymerase interagiert, um die Transkription in Gang zu.
setzen (die Promotorsequenz), und an die sich Ribosomen binden und
mit der RNA (dem Transkriptionsprodukt) wechselwirken, um die Translation
zu starten. Nicht alle derartigen Expressionskontrollsequenzen funktionieren
mit der gleichen Effizienz. Es ist daher vorteilhaft, die spezifischen
codierenden Sequenzen für
das gewünschte
Protein von ihren benachbarten Nukleotidsequenzen abzutrennen und
sie stattdessen mit bekannten Expressionskontrollsequenzen zu fusionieren,
um eine größere Expressionsstärke zu begünstigen.
Nachdem dies erreicht wurde, kann das neugeschaffene DNA-Fragment
in ein Multicopyplasmid bzw. ein Plasmid mit vielfacher Kopienzahl
oder ein Bakteriophagenderivat eingefügt werden, um die Anzahl an
Gen- oder Sequenzkopien innerhalb der Zelle zu erhöhen und
dadurch die Ausbeute an exprimiertem Protein weiter zu verbessern.
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Es
können
mehrere Expressionskontrollsequenzen eingesetzt werden. Dazu gehören die
Operator-, Promotor- und Ribosomenbindungs- und -wechselwirkungssequenzen
(einschließlich
von Sequenzen wie den Shine-Dalgarno-Sequenzen) des Laktose-Operons
von E. coli („das
Lac-System"), die
entsprechenden Sequenzen des Tryptophan-Synthetase-Systems von E.
coli („das
trp-System"), eine
Fusion des trp- und lac-Promotors („das tac-System"), die Hauptoperator-
und Promotorbereiche von Lambdaphagen (OLPL und ORPR) und der Kontrollbereich des fd-Phagen-Hüllproteins.
DNA-Fragmente, die diese Sequenzen enthalten, werden durch Spaltung
mit Restriktionsenzymen aus der DNA herausgeschnitten, die aus den
transluzierenden Phagen isoliert wurden, welche die lac- oder trp-Operone
tragen, oder von der DNA von Lambda- oder fd-Phagen. Diese Fragmente
werden dann manipuliert, um eine begrenzte Population von Molekülen zu erhalten,
so dass die essentiellen Kontrollsequenzen sehr nahe am oder in
nächster
Nähe zum
Initiationscodon der codierenden Sequenz gebunden werden können.
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Das
Fusionsprodukt wird dann in ein Kloniervehikel zur Transformation
oder Transfektion des geeigneten Wirtes eingeführt, und das Ausmaß der Antigen-Produktion
wird gemessen. So können
Zellen ausgewählt
werden, welche die effizienteste Expression ergeben. Alternativ
dazu können
Kloniervehikel, die das an ein Initiationscodon bzw. Startcodon
gebundene lac-, trp- oder Lambda-PL-Kontrollsystem
tragen, eingesetzt und an ein Fragment fusioniert werden, das eine
Sequenz enthält,
die für
eine MN-Protein oder -polypeptid codiert, so dass das Gen oder die
Sequenz korrekt aus dem Startcodon des Kloniervehikels translatiert
wird.
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Der
Begriff „rekombinantes
Nukleinsäuremolekül" ist gemäß der vorliegenden
Erfindung so definiert, dass damit eine Hybrid-Nukleotidsequenz
gemeint ist, die zumindest zwei Nukleotidsequenzen umfasst, wobei die
erste Sequenz normalerweise nicht gemeinsam mit der zweiten natürlich vorkommt.
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Der
Satz „Expressionskontrollsequenz" ist gemäß der vorliegenden
Erfindung so definiert, dass eine Sequenz aus Nukleotiden gemeint
ist, welche die Expression von Strukturgenen kontrolliert bzw. steuert
und kontrolliert, wenn sie mit diesen Genen operativ verbunden ist.
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Das
Nachfolgende sind repräsentative
Beispiele von gentechnisch veränderten
MN-Proteinen dieser Offenbarung. Die Beschreibungen sind beispielhaft.
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Expression des MN20-19-Proteins
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Ein
repräsentatives,
rekombinant produziertes MN-Protein ist das MN20-19-Protein, das,
wenn es in Baculovirus-infizierten Sf9-Zellen (Spodoptera-frugiperda-Zellen;
Clontech; Palo Alto, Ca (USA)) produziert wird, glycosyliert wird.
Das MN20-19-Protein weist das vermeintliche Signalpeptid (AA 1–37) von
SEQ. ID. NO.: 6 (1(A-C)) nicht auf, weist ein
Methionin (Met) am N-Terminus zur Expression und ein Leu-Glu-His-His-His-His-His-His
(SEQ. ID. NO.: 22) auf, das dem C-Terminus zur Aufreinigung hinzugefügt wurde.
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Um
den Anteil der MN-codierenden Sequenz für das GEX-3X-MN-Fusionsprotein
in alternativen Expressionssystemen einzufügen, wurde ein Satz Primer
für die
PCR entwickelt. Die Primer wurden konstruiert, um Restriktionsstellen
an jedem Ende der codierenden Sequenz bereitzustellen, ebenso wie
in-frame Start- und Stoppcodons. Die Sequenzen der Primer, die auf
die Restriktionsenzymspaltstellen und Expressionsgrenzmarkierungen
hinweisen, sind unten dargestellt.
-
-
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Die
Primer nach SEQ. ID. NO.: 17 und 18 wurden dazu verwendet, die MN-codierende
Sequenz zu amplifizieren, die im GEX-3X-MN-Vektor vorlag, unter
Verwendung von Standard-PCR-Techniken.
Das sich ergebende PCR-Produkt (das als MN20-19 bezeichnet wurde)
wurde auf einem 0,5% Agarose/1X TBE-Gel elektrophoretisiert; die
1,3 kb Bande wurde ausgeschnitten; und die DNA unter Verwendung
des Gene-Clean-II-Kits gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Bio101; LaJolla, CA (USA)) gewonnen.
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MN20-19
und Plasmid pET-22b wurden mit den Restriktionsenzymen NdeI und
XhoI gespalten, Phenol-Chloroform-extrahiert und die geeigneten
Banden durch Agarose-Gelelektrophorese
wie oben wiedergewonnen. Die isolierten Fragmente wurden in einem
Vektor:Insert-Verhältnis
von 1:4 Ethanol co-präzipitiert. Nach
Resuspension wurden die Fragmente unter Verwendung einer T4-DNA-Ligase
ligiert. Das sich ergebende Produkt wurde dazu verwendet, kompetente
Novablue-E.-coli-Zellen (Novagen, Inc.) zu transformieren. Plasmid-Mini-Preps
(Magic Minipreps; Promega) aus den sich ergebenden Ampicillin-resistenten Kolonien wurden
auf das Vorhandensein des korrekten Inserts durch Restriktionskartierung
gescreent. Die Einfügung des
Genfragmentes in das pET-22b-Plasmid unter Verwendung der NdeI-
und XhoI-Orte fügte
einen 6-Histidin-Schwanz dem Protein hinzu, der für eine Affinitätsisolierung
verwendet werden konnte.
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Um
MN20-19 zur Insertion in das Baculovirus-Expressionssystem vorzubereiten,
wurde das MN-20-19-Genfragment aus pET-22b unter Verwendung der
Restriktionsendonukleasen XbaI und PvuI ausgeschnitten. Der Baculovirus-Shuttlevektor
pBacPAK8 (Clontech) wurden mit XbaI und PacI gespalten. Die erwünschten
Fragmente (1,3 kb für
MN20-19 und 5,5 kb für
pBacPAK8) wurden durch Agarose-Gelelektrophorese isoliert, unter
Verwendung von Gene Clean II wiedergewonnen und in einem Insert:Vektor-Verhältnis von 2,4:1
co-präzipitiert.
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Nach
Ligation mit 74-DNA-Ligase wurde die DNA dazu verwendet, kompetente
NM522 E.-coli-Zellen (Stratagene)
zu transformieren. Plasmid-Mini-Preps von sich ergebenden Ampicillin-resistenten
Kolonien wurden auf das Vorhandensein des korrekten Inserts durch
Restriktionskartierung gescreent. Plasmid-DNA von einer geeigneten
Kolonie und liniearisierte BacPAK6-Baculovirus-DNA (Clontech) wurden
dazu verwendet, Sf9-Zellen durch Standardtechniken zu transformieren.
Eine Rekombination erzeugte BacPAK-Viren, die die MN20-19-Sequenz
trugen. Diese Viren wurden auf Sf9-Zellen ausplattiert und mit Agar überschichtet.
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Die
Plaques wurden aufgenommen und auf Sf9-Zellen ausplattiert. Die
konditionierten Medien und Zellen wurden gesammelt. Eine kleine
Teilmenge der konditionierten Medien wurde für das Testen beiseitegelegt.
Die Zellen wurden mit PBS mit 1% Triton X100 extrahiert.
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Die
konditionierten Medien und die Zellextrakte wurden auf Nitrocellulosepapier
Dot-geblottet. Der
Blot wurde mit 5% fettarmer Trockenmilch in PBS blockiert. Der Mab
M75 wurde dazu verwendet, das MN20-19-Protein in den Dot-Blots nachzuweisen.
Ein Kaninchen-anti-Maus-Ig-HRP wurde dazu verwendet, gebundenen
Mab M75 nachzuweisen. Die Blots wurden mit TMB/H2O2 mit einem Membranverstärker (KPL; Gaithersburg, MD
(USA)) entwickelt. Zwei Klone, die die stärkste Reaktion auf den Dot-Blots
erzeugten, wurden zur Expansion ausgewählt. Einer hiervon wurde dazu
verwendet, MN20-19-Protein in High-Five-Zellen (Invitrogen Corp., San Diego,
CA (USA); BTI-TN-5BI-4; abgeleitet von Trichoplusia ni Eierzellhomogenat)
zu erzeugen. MN20-19-Protein wurde aus den konditionierten Medien
aus den Virus-infizierten High-Five-Zellen aufgereinigt.
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Das
MN20-19-Protein wurde aus den konditionierten Medien durch Immunaffinitätschromatographie aufgereinigt.
6,5 mg Mab M75 wurden an 1 g Tresyl-aktiviertes ToyopearlTM (Tosoh, Japan (Nr. 14471)) gekoppelt.
Ungefähr
150 ml der konditionierten Medien wurden durch die M75-Toyopearl-Säule laufengelassen.
Die Säule
wurde PBS-gewaschen und das MN20-19-Protein wurde mit 1,5 M MgCl
eluiert. Das eluierte Protein wurde darauf gegen PBS dialysiert.
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Fusionsproteine mit einem
C-terminalen Teil, der eine durch Fc oder PA ersetzte Transmembranregion
einschließt
-
MN-Fusionsproteine,
bei denen der C-terminale Teil, der die Transmembranregion einschließt, durch das
Fe-Fragment von humanem IgG oder durch Protein A ersetzt ist, wurden
konstruiert. Solche Fusionsproteine sind zum Identifizieren von
MN-Bindungsprotein(en) von Nutzen. In solchen MN-Chimären ist
der gesamte N-terminale Teil von MN für eine Interaktion mit heterologen
Proteinen zugänglich
und der C-terminale Marker dient zum einfachen Nachweis und Aufreinigung
der Proteinkomplexe.
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Fusionsprotein MN-Pa (Protein
A)
-
In
einem ersten Schritt wurde das 3'-Ende
der MN cDNA, die die Transmembranregion des MN-Proteins codiert,
deletiert. Das Plasmid pFLMN (beispielsweise pBluescript mit MN
cDNA in voller Länge)
wurde durch EcoRI gespalten und durch S1-Nuklease mit stumpfen Enden
versehen. Eine anschließende
Spaltung durch SacI hatte die Entfernung des EcoRI-SacI-Fragments zur
Folge. Das deletierte Fragment wurde darauf durch eine Protein-A-codierende Sequenz
ersetzt, die aus dem Plasmid pEZZ (bezogen von Pharmacia) abgeleitet
war, das mit RsaI und SacI gespalten wurde. Das gewonnene MN-PA-Konstrukt
wurde in einen eukaryontischen Expressionsvektor pSGSC (beschrieben
in Beispiel 3) subkloniert, und war dann für Transfektionsexperimente
fertig.
-
Fusionsprotein
MN-Fc
-
Das
Klonieren des Fusionsproteins MN-Fc war aufgrund der Verwendung
eines genomischen Klones ziemlich kompliziert, der das Fc-Fragment
von humanem IgG enthielt, das eine komplexe Struktur dahingehend
aufwies, als es einen Enhancer, einen Promotor, Exons und Introns
enthielt. Darüber
hinaus war die vollständige
Sequenz des Klons nicht verfügbar.
Es war somit notwendig, das korrekte In-Phasen-Spleißen und Fusion
von MN an das Fc-Fragment durch Zusatz einer synthetischen Spleiß-Donor-Stelle
(SSDS) sicherzustellen, die gemäß den Spleißsequenzen
des MN-Gens entwickelt wurde.
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Das
Konstruktionsverfahren war wie folgt:
- 1. Plasmid
pMH4 (beispielsweise pSV2gpt, das einen genomischen Klon der humanen
IgG-Fc-Region enthält)
wurde durch BamHI gespalten, um ein 13-kb-Fragment zu erhalten,
das Fc codiert. (In pSV2gpt wird das E. coli Xanthin-Guaninphosphoribosyltransferasegen
(gpt) unter Verwendung des SV40 Early Promotors (PE)
exprimiert, der sich im SV40-Ursprung
befindet (in pSV2gpt wird das E.-coli-Xanthin-Guaninphosphoribosyl-Transferasegen (gpt)
unter Verwendung des SV40 Early Promotors (PE)
exprimiert, der sich im SV40-Ursprung befindet, unter Verwendung
des SV40-Small-T-Intron, und der SV40-Polyadenylierungsstelle).
- 2. Zur selben Zeit wurde das Plasmid pFLMN (mit der Volle-Länge-MN-cDNA)
durch SalI-EcoRI gespalten. Das freigesetzte Fragment wurde aufgereinigt
und mit einem synthetischen Adapter EcoRI-BglII ligiert, der eine
synthetische Spleiß-Donor-Stelle
(SSDS) enthielt.
- 3. Simultan wurde das Plasmid pBKCMV durch SalI-BamHI gespalten.
Danach wurde sich die Tatsache zu Nutzen gemacht, dass die kohäsiven BamHI-Enden
(des Fc-codierenden Fragmentes) mit den BglII-Enden des SSDS kompatibel
sind, und Fc wurde an MN ligiert. Das MN-Fc-Ligationsprodukt wurde
dann in pBKCMV durch direktionales Klonieren durch die SalI- und
BamHI-Stellen eingefügt.
-
Eine
Verifizierung der korrekten Ausrichtung und In-Phasenfusion der
gewonnenen MN-Fc-chimären Klone
war dahingehend problematisch, als die Sequenz von Fc nicht bekannt
war. Somit wurden funktionelle Konstrukte auf Basis der Ergebnisse
von transienten eukaryontischen Expressionsanalysen ausgewählt.
-
Synthetische und biologische
Produktion von MN-Proteinen und -polypeptiden
-
MN-Proteine
und -polypeptide können
nicht nur durch rekombinante Mittel, sondern auch durch Synthese
oder andere biologische Mittel hergestellt werden. Die synthetische
Bildung des Polypeptids oder Proteins erfordert eine chemische Synthetisierung
der erwünschten Aminosäurekette
durch Verfahren, die in der Technik wohl bekannt sind. Beispielhaft
für andere
biologische Mittel zur Herstellung des erwünschten Polypeptids oder Proteins
ist die Unterwerfung eines längeren
MN-Polypeptids oder -proteins unter eine selektive Proteolyse, die
die erwünschte
Aminosäuresequenz
enthält;
beispielsweise kann das längere
Polypeptid oder Protein mit chemischen Reagenzien oder mit Enzymen
gespalten werden.
-
Die
chemische Synthese eines Peptids ist in der Technik konventionell
und kann beispielsweise durch die Merrifield-Testphasensynthesetechnik
erreicht werden (Merrifield, J., Am. Chem. Soc., 85: 2149–2154 (1963);
Kent et al., Synthetic Peptides in Biology and Medicine, 29 ff.,
Hsg. Alitalo et al., (Elsevier Science Publishers 1985); und Haug,
J. D., „Peptide
Synthesis and Protecting Groupg Strategy", American Biotechnology Laboratory,
5 (1): 40–47
(Jan./Feb. 1987)).
-
Techniken
der chemischen Peptidsynthese schließen die Verwendung automatischer
Peptidsynthesegeräte
ein, die kommerziell erhältliche
geschützte
Aminosäuren
verwenden, beispielsweise Biosearch (San Rafael, CA (USA)) Modelle
9500 und 9600; Applied Biosystems Inc. (Foster City, CA (USA)),
Modell 430; Milligen (eine Abteilung der Millipore Corp.; Bedford,
MA (USA)) Modell 9050; und DuPont's RAMP (Rapid Automated Multiple Peptide
Synthesis) (DuPont Compass, Wilmington, DE (USA)).
-
Regulierung
der MN-Expression und MN-Promotor
-
MN
scheint ein neues regulatorisches Protein zu sein, das direkt in
die Kontrolle der Zellproliferation und in die Zelltransformation
involviert ist. In HeLa-Zellen wird die Expression von MN positiv
durch die Zelldichte reguliert. Seine Konzentration wird durch persistierende
Infektion mit LCMV erhöht.
In Hybridzellen zwischen HeLa und normalen Fibroblasten korreliert
die MN-Expression mit der Tumorigenität. Die Tatsache, dass MN nicht
in nicht-tumorigenen
Hybridzellen (CGL1) vorliegt, jedoch in einem tumorigenen Segreganten
exprimiert, dem Chromosom 11 fehlt, weist darauf hin, dass MN durch
einen vermeintlichen Suppressor in Chromosom 11 negativ reguliert
wird.
-
Ein
Beweis, der die regulatorische Rolle des MN-Proteins in der Erzeugung
stabiler Transfektanten von NIH-3T3-Zellen stützt, die konstitutiv MN-Protein
wie in Beispiel 3 beschrieben exprimieren, wurde gefunden. Als Folge
der MN-Expression nahmen die NIH-3T3- Zellen Merkmale an, die mit einem transformierten Phänotyp assoziiert
sind: veränderte
Morphologie, erhöhte
Sättigungsdichte,
Proliferationsvorteil in Serum-reduzierten Medien, gesteigerte DNA-Synthese
und Kapazität
für Verankerungs-unabhängiges Wachstum.
Weiterhin, wie in Beispiel 4 dargestellt, zeigte eine zytometrische
Analyse von asynchronen Zellpopulationen an, dass die Expression
von MN-Protein zu einem beschleunigten Fortschreiten von Zellen
durch die G1-Phase führt,
eine Reduktion der Zellgröße und dem
Verlust einer Fähigkeit
für den
Wachstumsstopp unter nicht geeigneten Bedingungen. Ebenfalls zeigt
Beispiel 4, dass MN-exprimierende Zellen eine gesenkte Empfindlichkeit
gegenüber
dem DNA-schädigenden
Arzneistoff Mitomycin C zeigen.
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Nicht-tumorigene
menschliche Zellen, nämlich
CGL1-Zellen, wurden ebenfalls mit der Volle-Länge-MN-cDNA transfiziert. Dasselbe
pSGSC-MN-Konstrukt in Kombination mit pSV2-Neoplasmid wie verwendet, um die NIH-3T3-Zellen
zu transfizieren (Beispiel 3) wurde verwendet. Auch war die Vorschrift
dieselbe, außer
dass die G418-Konzentration auf 1000 μg/ml erhöht wurde.
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Von
den 15 MN-positiven Klonen (getestet durch SP-RIA und Western-Blotting)
wurden 3 für
eine weitere Analyse ausgewählt.
Zwei MN-negative Klone, die aus CGL1-Zellen isoliert wurden, transfiziert
mit leerem Plasmid, wurden als Kontrollen zugesetzt. Eine initiale
Analyse zeigt, dass die Morphologie- und Wachstumseigenschaften
von MN-transfizierten CGL1-Zellen
nicht dramatisch verändert
werden, jedoch deren Proliferationsrate und Plattierungseffizienz
wird erhöht.
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MN
cDNA und Promotor. Wenn die Promotorregion aus dem genomischen MN-Klon,
isoliert wie oben beschrieben, an MN cDNA gebunden und in CGL1-Hybridzellen
transfiziert wurden, war die Expression des MN-Proteins unmittelbar
nach der Selektion nachweisbar. Sie ließ dann jedoch schrittweise
nach, was somit auf die Wirkung eines Feedback-Regulators hinweist.
Das vermeintliche regulatorische Element schien über den MN-Promotor zu wirken,
weil, wenn die Volle-Länge-cDNA
(die den Promotor nicht enthielt) zur Transfektion verwendet wurde,
keine ähnliche
Wirkung beobachtet wurde.
-
Ein „Antisense"-MN-cDNA/Promotor-Konstrukt
wurde dazu verwendet, CGL3-Zellen zu transfizieren. Die Wirkung
war die gegenteilige derjenigen der CGL1-Zellen, die mit dem „Sense"-Konstrukt transfiziert
wurden. Während
die transfizierten CGL1-Zellen Kolonien formten, die mehrere Male
größer als
die Kontroll-CGL1 waren, bildeten die transfizierten CGL3-Zellen
viel kleinere Kolonien als die Kontroll-CGL3-Zellen.
-
Für diese
Experimente wurde der Teil der Promotorregion, der an die MN cDNA
durch eine BamHI-Stelle gebunden war, aus einem NcoI-BamHI-Fragment
des MN-genomischen Klons (Bd3) abgeleitet und repräsentiert
eine Region einiger hundert bp stromaufwärts von der Transkriptionsstartstelle.
Nach der Ligation wurde die gebundene DNA in einen pBK-CMV-Expressionsvektor
(Stratagene) eingeführt.
Die erforderliche Orientierung der eingeführten Sequenz wurde durch direktionales
Klonieren sichergestellt und anschließend durch Restriktionsanalyse
verifiziert. Das Transfektionsverfahren war dasselbe, wie es beim
Transfizieren der NH-3T3-Zellen verwendet wurde (Beispiel 3), jedoch
war eine Co-Transfektion mit dem pSV2-Neoplasmid nicht notwendig,
weil der Neoselektionsmarker bereits in den pBK-CMV-Vektor eingeschlossen
war.
-
Nach
zwei Wochen Selektion in einem Medium, das G418 enthielt, waren
bemerkenswerte Unterschiede zwischen den Zahlen und Größen der
Kolonien, die gewachsen waren, evident, wie es oben erwähnt wurde.
Unmittelbar im Anschluss an die Selektion und das Klonieren wurden
die MN-transfizierten CGL1- und CGL3-Zellen durch SP-RIA bezüglich einer
Expression und Repression von MN jeweils getestet. Die isolierten transfizierten
CGL1-Klone waren MN-positiv (obwohl die Konzentration niedriger
war als die, die mit der Volle-Länge-cDNA erzielt wurde),
wohingegen MN-Protein von den transfizierten CGL3-Klonen beinahe
abwesend war. Jedoch begann in anschließenden Passagen die Expression
von MN in transfizierten CGL1-Zellen schwächer zu werden und wurde dann
blockiert, was vielleicht einen Beweis für einen Kontrollfeedback-Mechanismus
darstellt.
-
Als
Folge der sehr stark gesenkten Proliferation der transfizierten
CGL3-Zellen war es schwierig, die Mehrzahl der klonierten Zellen
zu expandieren (gemäß SP-RIA,
derjenigen mit der niedrigsten Konzentration an MN), und sie gingen
während
des Passagierens verloren. Jedoch überwanden einige Klone dieses
Problem und exprimierten wiederum MN. Es ist möglich, dass, wenn diese Zellen
einmal eine höhere
Menge erreichten, die Konzentration an endogen erzeugter MN mRNA
gegenüber
der Menge an ektopisch exprimierter Antisense-mRNA erhöht wurde.
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Transformation
und Reversion
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Wie
in den Beispielen 3 und 4 dargestellt ist, zeigen Vertebratenzellen,
die mit MN cDNA in geeigneten Vektoren transfiziert wurden, eine
auffällige
morphologische Transformation. Transformierte Zellen können sehr
klein sein, dicht gepackt und langsam wachsen, mit basophilem Zytoplasma
und vergrößtertem
Golgi-Apparat. Es wurde jedoch herausgefunden, dass transformierte
Klone über
die Zeit hinweg, beispielsweise innerhalb von 3–4 Wochen, zu einer nahezu
normalen Morphologie zurückkehren,
selbst wenn die Zellen MN-Proteine in hohen Konzentrationen produzieren.
Das MN-Protein ist biologisch sogar in Hefezellen aktiv; abhängig von
der Konzentration bzw. Stärke
seiner Expression stimuliert oder verzögert es deren Wachstum und
induziert morphologische Veränderungen.
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Volle-Länge-MN-cDNA
wurde in pGD, einem MLV-abgeleiteten Vektor, eingeführt, der
zusammen mit Standard-kompetenten MLV (muriner Leukämievirus)
einen infektiösen
transmittierbaren Komplex bildet (pGD-MN + MLV). Dieser Komplex
transformiert ebenfalls Vertebratenzellen, wie beispielsweise NIH-3T3-Zellen
und Mausembryo-Fibroblasten BALB/c, die ebenfalls zu einer nahezu
normalen Morphologie zurückkehren.
Solche Revertanten enthalten wiederum MN-Protein und erzeugen den
(pGD-MN + MLV) artifiziellen Viruskomplex, der seine transformierende
Fähigkeit
beibehält.
Somit ist eine Reversion von MN-transformierten Zellen offensichtlich
nicht auf einen Verlust, auf eine Stilllegung oder Mutation von
MN cDNA zurückzuführen, sondern
kann das Resultat der Aktivierung eines Suppressorgens (von Suppressorgenen)
sein.
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Nukleinsäuresonden
und Test-Kits
-
Nukleinsäuresonden
dieser Offenbarung sind solche, die Sequenzen umfassen, die der
in 1(A–C) gezeigten
MN cDNA komplementär
oder im Wesentlichen komplementär
sind oder zu anderen MN-Gensequenzen, wie beispielsweise der vollständigen genomischen
Sequenz von 3(A–F) (SEQ. ID. NO.: 5) und der
vermeintlichen Promotorsequenz (SEQ. ID. NO.: 27) von 6.
Der Satz „im
Wesentlichen komplementär" ist hierin so definiert,
dass er die Bedeutung hat, wie sie in der Technik üblicherweise
verstanden wird und wie sie somit im Kontext von Standardhybridisierungsbedingungen
verwendet wird. Die Stringenz der Hybridisierungsbedingungen kann
so eingestellt werden, dass die Präzision der Komplementarität kontrolliert
wird. Zwei Nukleinsäuren
sind beispielsweise im Wesentlichen zuein ander komplementär, wenn
sie aneinander unter stringenten Hybridisierungsbedingungen hybridisieren.
-
Stringente
Hybridisierungsbedingungen werden hierin als solche angesehen, die
Standardhybridisierungsbedingungen, wie sie in der Technik als stringent
angesehen werden, entsprechen. Es ist beispielsweise im Allgemeinen
verständlich,
dass stringente Bedingungen relativ salzarme und/oder Hochtemperaturbedingungen
umfassen, wie sie beispielsweise durch 0,02 M bis 0,15 M NaCl bei
Temperaturen von 50°C
bis 70°C bereitgestellt
werden. Weniger stringente Bedingungen, wie beispielsweise 0,15
M bis 0,9 M Salz bei Temperaturen im Bereich von 20°C bis 55°C können durch
Zusatz erhöhender
Mengen an Formamid stringenter gemacht werden, was dazu dient, Hybrid-Duplexe
zu destabilisieren, genauso wie es die erhöhte Temperatur tut.
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Beispielhafte
stringente Hybridisierungsbedingungen sind in Sambrook, et al.,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Seiten 1.91 und 9.47–9.51 (Zweite
Ausgabe, Cold Spring Harbor Laboratory Press; Cold Spring Harbor,
NY; 1989); Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Seiten 387–389
(Cold Spring Harbor Laboratory; Cold Spring Harbor, NY; 1982); Tsuchiya
et al., Oral Surgery, Oral Medicine, Oral Pathology, 71 (6): 721–725 (Juni
1991) beschrieben.
-
Bevorzugte
Nukleinsäuresonden
sind Fragmente der isolierten Nukleinsäuresequenzen, die MN-Proteine
oder Polypeptide codieren.
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Bevorzugt
sind solche Sonden aus zumindest 29 Nukleotiden, besonders bevorzugt
50 Nukleotiden zusammengesetzt.
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Nukleinsäuresonden
müssen
nicht an eine codierende Region von MN hybridisieren. Beispielsweise können Nukleinsäuresonden
teilweise oder vollständig
an eine nicht-codierende Region der genomischen Sequenz hybridisieren,
die in 3(A–F) (SEQ. ID. NO.: 5) dargestellt
ist. Eine konventionelle Technik kann dazu verwendet werden, zu
bestimmen, ob die Fragmente von SEQ. ID. NO.: 5 oder verwandte Nukleinsäuren dazu von
Nutzen sind, MN-Nukleinsäuresequenzen
zu identifizieren (siehe beispielsweise Benton und Davis, siehe oben
und Fuscoe et al., siehe oben).
-
Homologiebereiche
der MN-nt-Sequenz an andere Nicht-MN-nt-Sequenzen sind oben angegeben.
Im Allgemeinen können
Nukleotidsequenzen, die sich nicht in den Alu- oder LTR-artigen Regionen
befinden, von vorzugsweise 29 oder mehr Basen oder noch mehr, vorzugsweise
von 50 Basen oder mehr, routinemäßig getestet
und gescreent werden, und es kann festgestellt werden, ob sie unter
stringenten Bedingungen nur an MN-Nukleotidsequenzen hybridisieren.
Weiterhin sind nicht alle Homologien innerhalb der genolischen Alu-artigen
MN-Sequenzen Alu-Repeats so nahe, dass sie unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
ein Hybridisierungssignal ergeben. Der Prozentsatz der Homologie
zwischen MN-Alu-artigen Regionen und einer Standard-Alu-J-Sequenz – sind wie
folgt angegeben:
-
-
Nukleinsäuresonden
können
dazu verwendet werden, MN DNA und/oder RNA nachzuweisen, und können somit
dazu verwendet werden, auf das Vorhandensein oder die Abwesenheit
von MN-Genen und Amplifikation(en), Mutation(en) oder genetische
Umordnungen von MN-Genen in den Zellen eines Patienten zu testen.
Beispielsweise kann eine Überexpression
eines MN-Genes durch Northern Blotting und RNase-Schutzanalyse unter
Verwendung von Sonden nachgewiesen werden. Genveränderungen
wie Amplifikationen, Translokationen, Inversionen und Deletionen,
um nur einige zu nennen, können
unter Verwendung von Sonden zur in vitro-Hybridisierung an Chromosome
aus Patientenzellen, gleichgültig
ob in Metaphasen-Streuungen oder Interphasenkernen, nachgewiesen
werden. Ein Southern Blotting kann ebenfalls mit den Sonden verwendet
werden, um Amplifikationen oder Deletionen der MN-Gene nachzuweisen.
Eine Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus(RFLP)-Analyse
unter Verwendung dieser Sonden ist ein bevorzugtes Verfahren zum
Nachweisen von Genveränderungen,
Mutationen und Deletionen. Diese Sonden können ebenfalls dazu verwendet
werden, MN-Proteine und/oder Polypeptide ebenso wie Homologe oder
nahe Homologe hierzu durch deren Hybridisierung an verschiedene
mRNAs zu identifizieren, die aus MN-Genen in unterschiedlichen Geweben
transkribiert wurden.
-
Die
Sonden können
somit diagnostisch/prognostisch von Nutzen sein. Die Sonden können in
Test-Kits verkörpert
werden, vorzugsweise mit geeigneten Mitteln, um zu ermöglichen,
dass diese Sonden, wenn sie an ein geeignetes MN-Gen oder MN-mRNA-Target
hybridisiert sind, visualisiert werden können. Solche Proben schließen Gewebsproben
einschließlich
Abstriche, Körperflüssigkeiten
und Gewebs- und Zellextrakte ein.
-
PCR-Assays
-
Um
relativ große
genetisch Umordnungen nachzuweisen, können Hybridisierungstests verwendet werden.
Um relativ kleine genetische Umordnungen nachzuweisen, wie kleine
Deletionen oder Amplifikationen oder Punktmutationen, würde vorzugsweise
eine PCR angewendet werden (US-Patente Nr. 4 800 159; 4 683 195;
4 683 202; und Kapitel 14 von Sambrook et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, siehe oben).
-
Ein
beispielhafter Assay würde
zelluläre
DNA von normalen und kanzerösen
Zellen verwenden, wobei die DNA isoliert und unter Verwendung geeigneter
PCR-Primer amplifiziert werden würde.
Die PCR-Produkte würden
vorzugsweise anfänglich
auf einem Größentrennungsgel
verglichen werden, um Größenveränderungen
nachzuweisen, die für
spezielle genetische Umordnungen Indikativ sind. Wenn keine Größenunterschiede bemerkt
werden, können
weitere Vergleiche fortgenommen werden, vorzugsweise unter Verwendung
von beispielsweise einem PCR-Einstrang-Konformationspolymorphismus(PCR-SSCP)-Assay
oder einen denaturierenden Gradienten-Gelelektrophoreseassay. (Siehe
beispielsweise Hayashi, K., „PCR-SSCP: A Simple and Sensitive
Method for Detection of Mutations in the Genomic DNA", in PCR Methods
and Applications, 1: 34–38 (1991);
und Meyers et al. „Detection
and Localization of Single Base Changes by Denaturing Gradient Gel Electrophoresis", Methods in Enzymology,
155: 501 (1987)).
-
Assays
-
Assays
werden offenbart, um MN-Antigen oder MN-spezifische Antikörper in
Vertebratenproben nachzuweisen und/oder zu quantifizieren, vorzugsweise
in Säugetierproben,
besonders bevorzugt in menschlichen Proben. Solche Proben schließen Gewebsproben,
Körperflüssigkeiten,
Gewebsextrakte und Zellextrakte ein. MN-Antigen kann durch Immunassay,
immunhistochemische Färbung,
Immunelektronen- und Elektronenrastermikroskopie unter Verwendung
von Immungold neben anderen Techniken nachgewiesen werden.
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Bevorzugte
Gewebsproben zum Testen durch immunhistochemische Färbung schließen Zellabstriche,
histologische Schnitte aus Biopsiegeweben oder -organen und Abdruck-Präparate neben
anderen Gewebsproben ein. Solche Gewebsproben können in verschiedener Weise
aufrechterhalten werden, sie können beispielsweise
frisch, eingefroren oder Formalin-, Alkohol- oder Aceton- oder in
anderer Weise fixiert und/oder in Paraffin eingebettet und deparaffinisiert
werden. Biopsie-Gewebsproben können
beispielsweise solche Proben sein, die durch Absaugen-, Stich-,
Pinsel-, Kegel-, Chorionvillie-, endoskopische, Exzisions-, Inzisions-, Nadel-,
Perkutanstanzung und Oberflächen-Biopsien
neben anderen Biopsietechniken entfernt wurden.
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Bevorzugte
Zervixgewebsproben schließen
Zervix- bzw. Gebärmutterhals-Abstriche,
Konisierungsproben, histologische Schnitte aus Hysterektomie-Proben
oder andere durch Biopsie gewonnene Gebärmutterhalsgewebsproben ein.
Bevorzugte Mittel zur Gewinnung von Zervikalabstrichen schließen Routineabstrich, Abschab-
oder Cytobrush-Techniken neben anderen Mitteln ein. Bevorzugter
sind Cytrobrush- oder Abwischtechniken. Bevorzugt werden Zellabstriche
auf Mikroskop-Objektträgern
vorgenommen, beispielsweise mit 55% EtOH oder einem Alkohol-basierten
Sprayfixativ fixiert und luftgetrocknet.
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Papanicolaou-gefärbte Zervix-Abstriche
(Pap-Abstriche) können
durch die Verfahren dieser Offenbarung gescreent werden, beispielsweise
für retrospektive
Studien. Vorzugsweise würden
Pap-Abstriche entfernt und mit markierten Antikörpern gegen MN-Antigen erneut
angefärbt
werden. Ebenfalls können
Archivproben, beispielsweise zueinander passende Abstriche und Biopsie-
und/oder Tumorproben für
retrospektive Studien verwendet werden. Prospektive Studien können ebenfalls
mit zueinander passenden Proben von Patienten durchgeführt wer den,
die ein höheres
als normales Risiko aufweisen, keine abnormale Zervix-Zytopathologie zu
zeigen.
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Bevorzugte
Proben, in denen MN-Antigen beispielsweise durch Western Blotting
oder Radioimmunassay getestet wird, sind Gewebs- und/oder Zellextrakte.
Jedoch kann das MN-Antigen
in Körperflüssigkeiten nachgewiesen
werden, die unter anderem folgende Flüssigkeiten einschließen: Blut,
Serum, Plasma, Samen, Brustexsudat, Speichel, Tränen, Sputum, Schleim, Urin,
Lymphe, Cytosol, Aszites, Pleuraleffusionen, Amnionflüssigkeit,
Blasenwaschungen, bronchioalveolare Spülungen und zerebrospinale Flüssigkeit.
Es wird bevorzugt, dass das MN-Antigen aus einem größeren Volumen
an Körperflüssigkeit
vor dem Testen konzentriert werden kann. Bevorzugte Körperflüssigkeiten
zur Untersuchung würden
vom Krebstyp abhängen,
auf den man getestet hat, jedoch wären im Allgemeinen bevorzugte
Körperflüssigkeiten
Brustexsudat, Pleuraleffusionen und Aszites.
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MN-spezifische
Antikörper
können
durch serologisch aktive MN-Proteine/Polypeptide in Proben von solchen
Körperflüssigkeiten
wie Blut, Plasma, Serum, Lymphe, Schleim, Tränen, Urin, Spinalflüssigkeit
und Speichel gebunden werden; jedoch werden solche Antikörper am üblichsten
in Blut, Plasma und Serum, vorzugsweise in Serum, gefunden. Eine
Korrelation der Ergebnisse aus den Assays zum Nachweis und/oder Quantifizieren
von MN-Antigen und MN-spezifischen Antikörpern, die damit reaktiv sind,
stellt ein bevorzugtes Profil des Erkrankungszustandes eines Patienten
bereit.
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Die
Assays sind sowohl diagnostisch als auch/oder prognostisch, d. h.
diagnostisch/prognostisch. Der Begriff „diagnostisch/prognostisch" ist hierin so definiert,
dass er die folgenden Prozesse entweder einzeln oder kumulativ abhängig vom
klinischen Kontext umfasst: Bestimmung des Vorhandenseins einer
Erkrankung, Bestimmung der Art einer Erkrankung, die Unterscheidung
einer Erkrankung von einer anderen, die Vorhersage des wahrscheinlichen
Outcomes eines Krankheitszustandes, die Bestimmung der Perspektive
bzw. Prognose, sich von einer Krankheit zu erholen, wie es durch
die Art und Symptome eines Falles angezeigt ist, die Überwachung
des Erkrankungsstatus eines Patienten, die Überwachung eines Patienten
bezüglich
des Wiederauftretens einer Erkrankung und/oder die Bestimmung der
bevorzugten therapeutischen Vorschrift für einen Patienten. Die diagnostischen/prognostischen
Verfahren dieser Offenbarung sind beispielsweise zum Screenen von
Populationen auf das Vorhandensein einer neoplastischen oder prä-neoplastischen
Erkran kung, zur Bestimmung des Risikos der Entwicklung einer neoplastischen
Erkrankung, der Diagnose des Vorhandenseins einer neoplastischen
und/oder prä-neoplastischen
Erkrankung, zur Überwachung
des Erkrankungszustandes von Patienten mit einer neoplastischen
Erkrankung und/oder zur Bestimmung der Prognose für den Verlauf der
neoplastischen Erkrankung von Nutzen. Beispielsweise scheint es,
dass die Intensität
der Immunfärbung mit
MN-spezifischen
Antikörpern
mit dem Schweregrad einer Dysplasie korrelieren kann, die in getesteten
Proben vorliegt.
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Diese
Entdeckung ist zum Screenen auf das Vorhandensein einer breiten
Vielzahl von neoplastischen Erkrankungen wie oben angezeigt von
Nutzen. Diese Offenbarung stellt Verfahren und Zusammensetzungen zum
Evaluieren der Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins von malignen
oder prä-malignen
Zellen bereit, beispielsweise in einer Gruppe von Zellen, die frisch
aus einem Wirt entfernt wurden. Ein solcher Assay kann zum Nachweis
von Tumoren, zum Quantifizieren ihres Wachstums und bei der Unterstützung der
Diagnose und Prognose der Erkrankung verwendet werden. Die Assays
können
ebenfalls dazu verwendet werden, das Vorhandensein einer Krebsmetastase
nachzuweisen, ebenso wie die Abwesenheit oder Entfernung des gesamten
Tumorgewebes im Anschluss an einen chirurgischen Eingriff, an eine
Krebschemotherapie und/oder Bestrahlungstherapie zu bestätigen. Sie
kann weiterhin dazu verwendet werden, die Krebschemotherapie und das
Wiederauftreten eines Tumors zu überwachen.
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Das
Vorhandensein von MN-Antigen oder -Antikörpern kann unter Verwendung
mehrerer wohl definierter diagnostischer Assays nachgewiesen und/oder
quantifiziert werden. Der Fachmann auf dem Gebiet kann jedes der
konventionellen Immunassay-Formate anpassen, um das MN-Antigen und/oder
-Antikörper nachzuweisen
und/oder zu quantifizieren.
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Viele
Formate zum Nachweis von MN-Antigen und MN-spezifischen Antikörpern sind
selbstverständlich
verfügbar.
Diese können
Western Blots, ELISAs, RIAs, kompetitive EIAs oder duale Antikörpersandwich-Assays,
immunhistochemische Färbung,
neben anderen Assays sein, die alle üblicherweise in der Diagnostikindustrie
verwendet werden. In solchen Immunassays ist die Interpretation
der Ergebnisse auf der Annahme basiert, dass die Antikörper- oder
Antikörperkombination
nicht mit anderen Proteinen und Proteinfragmenten kreuzreagieren
wird, die in der Probe vorliegen, und die mit MN nicht in Beziehung
stehen.
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Repräsentativ
für eine
Art eines ELISA-Testes für
ein MN-Antigen ist ein Format, bei dem eine Mikrotiterplatte mit
Antikörpern
beschichtet wird, die gegen MN-Proteine/Polypeptide hergestellt
werden, oder Antikörpern,
die gegen Ganzzellen, die MN-Proteine exprimieren, hergestellt wurden,
und hierzu wird eine Patientenprobe hinzugefügt, beispielsweise ein Gewebe
oder ein Zellextrakt. Nach einer Inkubationsperiode, die es jedem
Antigen ermöglicht,
an die Antikörper
zu binden, wird die Platte gewaschen und ein anderer Satz Anti-MN-Antikörper, der
an ein Enzym gebunden ist, wird zugesetzt, inkubiert, um das Stattfinden
einer Reaktion zu ermöglichen,
und die Platte wird danach erneut gewaschen. Danach wird das Enzymsubstrat
der Mikrotiterplatte zugesetzt und für eine Zeitspanne inkubiert,
die es dem Enzym ermöglicht,
auf das Substrat einzuwirken, und die Absorption bzw. Extinktion
der Endpräparation
wird gemessen. Eine große
Extinktionsveränderung
zeigt ein positives Ergebnis an.
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Es
ist für
den Fachmann auf dem Gebiet der Immunassays ebenfalls klar, dass
MN-Proteine und/oder Polypeptide zum Nachweisen und/oder Quantifizieren
des Vorhandenseins von MN-Antigen
in Körperflüssigkeiten,
Geweben und/oder Zellen von Patienten verwendet werden können. Bei
einer solchen Ausführungsform
wird ein kompetitiver Immunassay verwendet, wobei das MN-Protein/Polypeptid
markiert ist und eine Körperflüssigkeit
zugesetzt wird, um um die Bindung des markierten MN-Protein/Polypeptids
an die Antikörper,
die für
MN-Protein/Polypeptid
spezifisch sind, zu konkurrieren.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann ein immunometrischer Assay verwendet werden, wobei ein markierter
Antikörper
gegen ein MN-Protein oder -Polypeptid hergestellt, verwendet wird.
In einem solchen Assay ist die Menge an markiertem Antikörper, der
mit dem Antigen-gebundenen Antikörper
komplexiert, direkt proportional mit der Menge an MN-Antigen in
der Probe.
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Ein
repräsentativer
Assay zum Nachweisen von MN-spezifischen Antikörpern ist ein kompetitiver
Assay, bei dem markiertes MN-Protein/Polypeptid von Antikörpern in
einer Probe ausgefällt
wird, beispielsweise in Kombination mit monoklonalen Antikörpern, die
MN-Proteine/Polypeptide
erkennen. Der Fachmann auf dem Gebiet würde jeden der konventionellen
Immunassay-Formate so anpassen, dass er MN-spezifische Antikörper nachweisen
und/oder quantifizieren kann. Der Nachweis der Bindung der Antikörper an
die MN-Proteine/Polypeptide
kann auf vielen Wegen erfolgen, die dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt
sind, beispielsweise bei Menschen unter Verwendung von anti-humanem
markierten IgG.
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Ein
beispielhaftes Immunassay-Verfahren zum Nachweisen und/oder Quantifizieren
von MN-Antigen in
einer Vertebratenprobe umfasst die folgenden Schritte:
- a) Inkubieren der Vertebratenprobe mit einem oder mehreren Antikörpersätzen (ein
Antikörper
oder Antikörper),
die an MN-Antigen binden, wobei ein Satz markiert oder in anderer
Weise nachweisbar ist;
- b) Überprüfen der
inkubierten Probe auf das Vorhandensein von Immunkomplexen, die
MN-Antigen und die Antikörper
umfassen.
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Ein
weiteres beispielhaftes Immunassay-Verfahren ist dasjenige, bei
dem ein kompetitiver Immunassay dazu verwendet wird, MN-Antigen
in einer Vertebratenprobe nachzuweisen und/oder zu quantifizieren,
und wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- a) Inkubieren einer Vertebratenprobe mit einem oder mehreren
Sätzen
an MN-spezifischen
Antikörpern
und einer bestimmten Menge an markiertem oder in anderer Weise nachweisbarem
MN-Protein/Polypeptid, wobei das MN-Protein/Polypeptid um eine Bindung
an die Antikörper
mit MN-Antigen, das in der Probe vorliegt, konkurriert;
- b) Überprüfen der
inkubierten Probe zur Bestimmung der Menge an markiertem/nachweisbarem
MN-Protein/Polypeptid, das an die Antikörper gebunden ist; und
- c) Bestimmung aus den Ergebnissen der Überprüfung in Schritt b), ob MN-Antigen
in der Probe vorliegt und/oder der Menge an MN-Antigen, die in der
Probe vorliegt.
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Wenn
einmal Antikörper
(einschließlich
biologisch aktiver Antikörperfragmente),
die eine geeignete Spezifität
aufweisen, hergestellt wurden, ist eine breite Vielzahl immunologischer
Assayverfahren zur Bestimmung der Bildung spezifischer Antikörper-Antigenkomplexe
verfügbar.
Zahlreiche kompetitive und nicht-kompetitive Proteinbindungsassays
wurden in der wissenschaftlichen und Patentliteratur beschrieben
und eine große
Anzahl solcher Assays sind kommerziell erhältlich. Beispielhafte Immunassays,
die zum Nachweisen eines Serum- Antigens
von Nutzen sind, schließen
solche ein, die im US-Patent Nr. 3 984 533; 3 996 345; 4 034 074;
und 4 098 876 beschrieben sind.
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Antikörper, die
in den Assays verwendet werden, können markiert oder unmarkiert
sein. Unmarkierte Antikörper
können
in einer Agglutination verwendet werden; markierte Antikörper können in
einer breiten Vielzahl von Assays verwendet werden, die eine breite
Vielzahl von Markern bzw. Markierungen verwenden.
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Geeignete
Nachweismittel schließen
die Verwendung von Markierungen wie beispielsweise Radionukliden,
Enzymen, Coenzymen, fluoreszierenden Mitteln, chemilumineszierenden
Mitteln, Chromogenen, Enzymsubstraten oder Co-Faktoren, Enzyminhibitoren,
freien Radikalen, Teilchen, Farbstoffen und dergleichen ein. Solche
markierten Reagenzien können
in einer Vielzahl von wohl bekannten Assays verwendet werden, wie
beispielsweise Radioimmunassays, Enzymimmunassays, beispielsweise
ELISA, fluoreszierende Immunassays und dergleichen. Siehe beispielsweise
US-Patent Nr. 3 766 162, 3 791 932; 3 817 837 und 4 233 402.
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Immunassay-Test-Kits
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Die
oben ausgeführten
Assays können
in Test-Kits ausgeführt
werden, um MN-Antigen- und/oder MN-spezifische
Antikörper
(einschließlich
biologisch aktiver Antikörperfragmente
hiervon) nachzuweisen und/oder zu quantifizieren. Kits zum Nachweisen
und/oder Quantifizieren von MN-Antigen können MN-Protein(e)/Polypeptid(e)
und/oder MN-spezifische Antikörper,
polyklonal und/oder monoklonal umfassen. Solche diagnostischen/prognostischen
Test-Kits können
ein oder mehrere Reihen bzw. Sätze
von Antikörpern,
polyklonal und/oder monoklonal, für ein Sandwichformat umfassen,
wobei die Antikörper
Epitope auf dem MN-Antigen erkennen
und ein Satz wird in geeigneter Weise markiert oder ist in anderer
Weise nachweisbar.
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Test-Kits
für ein
Assay-Format, bei dem eine Konkurrenz zwischen einem markierten
(oder in anderer Weise nachweisbaren) MN-Protein/Polypeptid und
MN-Antigen in der Probe um die Bindung an einen Antikörper existiert,
können
die Kombination des markierten Proteins/Polypeptids und des Antikörpers in
Mengen umfassen, die eine optimale Sensitivität und Genauigkeit bereitstellen.
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Test-Kits
für MN-spezifische
Antikörper
umfassen vorzugsweise markierte/nachweisbare MN-Protein(e) und/oder
Polypeptid(e) und können
weitere Bestandteile wie notwendig umfassen, wie beispielsweise Kontrollmittel,
Puffer, Verdünnungsmittel
und Detergentien. Solche Test-Kits können weitere geeignete Formate
für konventionelle
Assays aufweisen.
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Ein
Kit zur Verwendung in einem Enzym-Immunassay schließt typischerweise
ein Enzym-markiertes Reagenz
und ein Substrat für
das Enzym ein. Dieses Enzym kann beispielsweise entweder an MN-spezifischen
Antikörper
oder an einen Antikörper
gegen einen solchen MN-spezifischen
Antikörper
binden.
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Herstellung
von MN-spezifischen Antikörpern
-
Der
Begriff „Antikörper" ist hier so definiert,
dass er nicht nur ganze Antikörper
sondern auch biologisch aktive Fragmente von Antikörpern einschließt, vorzugsweise
Fragmente, die die Antigen-bindenden Regionen enthalten. Solche
Antikörper
können
durch konventionelle Methodik und/oder gentechnische Veränderung hergestellt
werden. Antikörperfragmente
können
gentechnisch vorzugsweise aus den variablen Regionen der leichten
und/oder schweren Ketten (VH und VL), einschließlich der hypervariablen Regionen
und noch mehr bevorzugt aus sowohl den VH-
als auch VL-Regionen hergestellt werden.
Beispielsweise umfasst der Begriff „Antikörper", wie hierin verwendet, polyklonale
und monoklonale Antikörper
und biologisch aktive Fragmente hiervon, der unter anderem die Möglichkeit
von „univalenten" Antikörpern einschließt (Glennie
et al., Nature, 295: 712 (1982)); Fab-Proteine, einschließlich Fab' und F(ab')2-Fragmente,
gleichgültig
ob kovalent oder nicht-kovalent aggregiert; leichte und schwere
Ketten alleine, vorzugsweise variable schwere und Leichtkettenregionen
(VH- und
VL-Regionen) und besonders bevorzugt einschließlich der
hypervariablen Regionen (in anderer Weise bekannt als Komplementaritäts-bestimmende
Regionen (CDRs) der VH- und VL-Regionen;
FC-Proteine; „Hybrid"-Antikörper, die zur Bindung von mehr
als einem Antigen in der Lage sind; konstant-variable Regionchimären; „zusammengesetzte" Immunglobuline mit
schweren und leichten Ketten unterschiedlichen Ursprungs; „veränderte" Antikörper mit
einer verbesserten Spezifität
und anderen Eigenschaften, wie sie durch Standardrekombinationstechniken
hergestellt werden, und ebenfalls durch Oligonukleotid-gerichtete
Mutagenesetechniken (Dalbadie-McFarland et al., PNAS (USA), 79:
6409 (1982)).
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Für therapeutische
und/oder Bildgebungsanwendungen kann es bevorzugt sein, dass die
Antikörper biologisch
aktive Antikörperfragmente
sind, vorzugsweise gentechnisch veränderte Fragmente, besonders
bevorzugt gentechnisch veränderte
Fragmente aus den VH- und/oder VL-Regionen und noch mehr bevorzugt, die die
hypervariablen Regionen hiervon umfassen.
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Es
existieren herkömmliche
Techniken zur Herstellung polyklonaler und monoklonaler Antikörper, die in
der Immunassay-Technik wohl bekannt sind. Immunogene zur Herstellung
von MN-spezifischen Antikörpern schließen MN-Proteine
und/oder -Polypeptide ein, vorzugsweise aufgereinigt, und MX-infizierte
Tumorzelllinien, beispielsweise MX-infierte HeLa-Zellen, unter anderen Immunogenen.
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Anti-Peptid-Antikörper werden
ebenfalls durch herkömmliche
Verfahren in der Technik hergestellt, wie es in den europäischen Patentveröffentlichungen
Nr. 44 710 (veröffentlicht
am 27. Januar 1982) beschrieben ist. Kurz gesagt, werden solche
Anti-Peptid-Antikörper
durch Selektieren eines Peptids aus einer MN-Aminosäuresequenz
wie aus 1(A–C), deren chemischer Synthese,
deren Konjugation bzw. Bindung an ein geeignetes immunogenes Protein
und deren Injektion in ein geeignetes Tier, üblicherweise ein Kaninchen
oder eine Maus, hergestellt; danach werden entweder polyklonale
oder monoklonale Antikörper
hergestellt, wobei die Letzteren durch das Köhler-Milstein-Verfahren als
Beispiel hergestellt werden.
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Abgesehen
von der konventionellen Hybridom-Technik können neuere Technologien zur
Erzeugung von Antikörpern
verwendet werden. Beispielsweise hat die Verwendung der PCR zum
Klonieren und Exprimieren von Antikörper-V-Genen und die Phage-Display-Technologie zur Selektion
von Antikörpergenen,
die Fragmente mit Bindungsaktivitäten codieren, die Isolierung
von Antikörperfragmenten
aus Repertoires von PCR-amplifizierten V-Genen unter Verwendung immunisierter
Mäuse oder
Menschen geführt
(Marks et al., Bio-Technology,
10: 779 (Juli 1992); Chiang et al., BioTechniques, 7 (4): 360 (1989);
Ward et al., Nature, 341: 544 (12. Okt. 1989); Marks et al., J.
Mol. Biol., 222: 581 (1991); Clackson et al., Nature, 352: (15.
August 1991); und Mullinax et al., PNAS (USA), 87: 8095 (Okt. 1990)).
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Beschreibungen
für die
Herstellung von Antikörpern,
wobei der Begriff hierin so definiert ist, dass er auch biologisch
aktive Antikörperfragmente
einschließt,
durch rekombinante Techniken, ist in den US-Patenten Nr. 4 816 567
(erteilt am 28. März
1989); in der europäischen
Patentanmeldung Veröffentlichungs-Nr.
(EP) 338 745 (veröffentlicht
am 25. Okt. 1989);
EP 368 684 (veröffentlicht
am 16. Juni 1990);
EP 239 400 (veröffentlicht am
30. September 1987); WO 90/14424 (veröffentlicht am 29. November
1990); WO 90/14430 (veröffentlicht am
16. Mai 1990); Huse et al., Science, 246: 1275 (8. Dezember 1989);
Marks et al., BioTechnology, 10: 779 (Juli 1992); LaSastry et al.,
PNAS (USA), 86: 5728 (August 1989); Chiang et all, BioTechniques,
7 (40): 360 (1989); Orlandi et al., PNAS (USA), 86: 3833 (Mai 1989);
Ward et al., Nature, 341: 544 (12. Oktober 1989); Marks et al.,
J. Mol. Biol., 222: 581 (1991); und Hoogenboom et al., Nucleic Acids
Res., 19 (15), 4133 (1991) zu finden.
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Repräsentative monoklonale Antikörper (=
Mabs)
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Monoklonale
Antikörper
zur Verwendung in den Assays können
durch Verfahren gewonnen werden, die in der Technik wohl bekannt
sind, siehe beispielsweise Galfre und Milstein, „Preparation of Monoclonal
Antibodies: Strategies and Procedures", in: Methods in Enzymology: Immunochemical
Techniques, 73, 1–46 (Langone
und Vanatis (Hsg.); Academic Press (1981)); und in der klassischen
Referenz, Milstein und Köhler, Nature,
256: 495–497
(1975)).
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Obwohl
repräsentative
Hybridomas durch Fusion von murinen Zellinien, Human/human-Hybridomas (Olsson
et al., PNAS (USA), 77: 5429 (1980)) und humane/murine Hybridomas
(Schlom et al., PNAS (USA), 77: 6841 (1980); Shearman et al., J.
Immunol., 146: 928–935
(1991); und Gorman et al., PNAS (USA), 88: 4181–4185 (1991)) gebildet werden,
können
diese ebenfalls durch andere Möglichkeiten
hergestellt werden. Derartige humanisierte monoklonale Antikörper sind
bevorzugte monoklonale Antikörper
für therapeutische und
Bildgebungsanwendungen.
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Monoklonale
Antikörper,
die für
diese Offenbarung spezifisch sind, können durch Immunisieren geeigneter
Säugetiere,
vorzugsweise Nagetiere, besonders bevorzugt von Kaninchen oder Mäusen, hergestellt
werden, mit einem geeigneten Immunogen, beispielsweise MaTu-infizierten HeLa-Zellen,
MN-Fusionsproteinen oder MN-Proteinen/Polypeptiden, die an ein Trägerprotein,
falls notwendig, gebunden sind. Beispielhafte Verfahren zur Erzeugung
von Antikörpern
dieser Erfindung sind unten beschrieben.
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Die
monoklonalen Antikörper,
die gemäß dieser
Offenbarung zum Identifizieren von MN-Proteinen/Polypeptiden von Nutzen sind,
können
in irgendeiner konventionellen Art und Weise markiert werden, beispielsweise
mit Enzymen wie beispielsweise Meerrettichperoxididase (HRP), mit
fluoreszierenden Verbindungen oder mit radioaktiven Isotopen wie
beispielsweise 125I neben anderen Markierungen.
Ein bevorzugter Marker ist 125I und ein
bevorzugtes Verfahren zur Markierung der Antikörper erfolgt durch Verwendung
von Chloramin-T (Hunter, W. M., „Radioimmunassay", in: Handbook of
Experimental Immunology, Seiten 14.1–14.40 (D. We. Weir, Hsg.,
Blackwell, Oxford/London/Edinburgh/Melbourne; 1978)).
-
Repräsentative
monoklonale Antikörper
schließen
Mabs M75, MN9, MN12 und MN7, wie sie unten beschrieben sind, ein.
Monoklonale Antikörper
dienen dazu, MN-Proteine/Polypeptide
in verschiedenen labordiagnostischen Tests zu identifizieren, beispielsweise
in Tumorzellkulturen oder in klinischen Proben.
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Gegen HeLa-Zellen hergestellte
Mabs
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MAb
M75. Der monoklonale Antikörper
M75 (MAb M75) wird durch das Maus-Lymphozyten-Hybridoma VU-M75 erzeugt,
das ursprünglich
in der Sammlung von Hybridomas am Institut der Virulogie, Slowakische Akademie
der Wissenschaften (Bratislava, Slowakische Republik) hinterlegt
wurden und unter der ATCC-Hinterlegung HB11128 am 17. September
1992 in der American Type Culture Collection (ATCC) in Manassas,
VA (USA) hinterlegt wurde. Die Produktion der Hybridoma VU-M75 ist
in Zavada et al., WO 93/18152 beschrieben.
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Der
Mab M75 erkennt sowohl die nicht-glycosylierten GEX-3X-MN-Fusionsproteine
als auch natives MN-Fusionsprotein, wie es in CGL3-Zellen gleich
gut exprimiert wird. Mab M75 wurde durch Epitopkartierung als mit
dem Epitop reaktiv dargestellt, das durch die Aminosäuresequenz
von AA 62 bis AA 67 (SEQ. ID. NO.: 10) des in 1(A–C) dargestellten
Proteins repräsentiert
wird.
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Gegen Fusionsprotein GEX-3X-MN
hergestellte Mabs
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Monoklonale
Antikörper
wurden ebenfalls gegen das MN-Glutathion-S-Transferase-Fusionsprotein (GEX-3X-MN)
hergestellt. BALB/C-Mäuse
wurden intraperitoneal gemäß Standardverfahren
mit dem GEX-3X-MN-Fusionsprotein in Freund'schem Adjuvans herge stellt. Milzzellen
der Mäuse
wurden mit SP/20 Myelomzellen fusioniert (Milstein und Köhler, siehe
oben).
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Gewebskulturmedien
auf den Hybridomas wurden gegen CGL3- und CGL1-Membranextrakten in einem ELISA gescreent,
der HRP-markierte Kaninchen-Antimaus-Antikörper verwendete. Die Membranextrakte wurden
auf Mikrotiterplatten aufgeschichtet. Ausgewählt wurden Antikörper, die
mit dem CGL3-Membranextrakt reagierten. Ausgewählte Hybridomas wurden zweimal
durch limitierende Verdünnung
kloniert.
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Die
durch das gerade beschriebene Verfahren hergestellten monoklonalen
Antikörper
wurden durch Western Blots des GEX-3X-MN-Fusionsproteins charakterisiert
und mit Membranextrakten aus den CGL1- und CGL3-Zellen. Repräsentativ
für die
monoklonalen Antikörper,
die hergestellt wurden, sind die Mabs MN9, MN12 und MN7.
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Mab
MN9. Der monoklonale Antikörper
MN9 (Mab MN9) reagiert mit demselben Epitop wie Mab M75, repräsentiert
durch die Sequenz von AA 62 bis AA 67 (SEQ. ID. NO.: 10) von 1(A–C) des
MN-Proteins. Wie Mab M75 erkennt Mab MN9 sowohl das GEX-3X-MN-Fusionsprotein als
auch das native MN-Protein gleich gut.
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Mabs,
die dem Mab MN9 entsprechen, können
reproduzierbar durch Screenen einer Reihe von monoklonalen Antikörpern hergestellt
werden, die gegen ein MN-Protein/Polypeptid hergestellt wurden,
wie beispielsweise das GEX-3X-MN-Fusionsprotein gegen das Peptid,
das das Epitop für
die monoklonalen Antikörper
M75 und MN9 repräsentiert,
d. h. SEQ. ID. NO.: 10. Alternativ könnte das Novatop-Sytem (Novagen)
oder eine Konkurrenz mit dem hinterlegten monoklonalen Antikörper M75
verwendet werden, um Mabs zu selektieren, die mit den Mabs M75 und
MN9 vergleichbar sind.
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Mab
MN12. Der monoklonale Antikörper
MN12 (Mab MN12) wird durch das Maus-Lyphozytenhybridom MN 12.2.2 erzeugt,
das unter der ATCC-Bezeichnung HB 11647 am 9. Juni 1994 bei der
American Type Culture Collection (ATCC), 10801 University Boulevard,
Manassas, VA 20120-22 (USA) hinterlegt wurde. Antikörper, die
Mab MN12 entsprechen, können
ebenfalls hergestellt werden, analog dem Verfahren, wie es oben für Mab MN9
dargelegt wurde, durch Screening einer Reihe von Antikörpern, die
gegen ein MN-Protein/Polypeptid
hergestellt wurden, gegen das Peptid, das das Epitop für Mab MN12
re präsentiert.
Dieses Peptid ist AA55 bis AA60 von 1(A–C) (SEQ.
ID. NO.: 11). Das Novatope-System könnte ebenfalls dazu verwendet werden,
Antikörper
zu finden, die für
dieses Epitop spezifisch sind.
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Mab
MN7. Der monoklonale Antikörper
MN7 (Mab MN7) wurde aus monoklonalen Antikörpern ausgewählt, die
gegen nicht-glycosyliertes GEX-3X-MN wie oben beschrieben hergestellt
wurden. Er erkennt das Epitop von MN, repräsentiert durch die Aminosäuresequenz
von AA 127 bis AA 147 (SEQ. ID. NO.: 12) der 1(A–C) des
MN-Proteins. Analog den oben beschriebenen Verfahren für die Mabs
MN9 und MN12 können Mabs
entsprechend Mab MN7 durch Selektieren von Mabs hergestellt werden,
die gegen ein MN-Protein/Polypeptid
hergestellt wurden, die mit dem Peptid mit SEQ. ID. NO.: 12 reaktiv
sind oder durch die festgestellten alternativen Mittel.
-
Epitopkartierung
-
Eine
Epitopkartierung wurde durch das Novatope-System durchgeführt, ein
Kit, der kommerziell von Novagen, Inc. erhältlich ist (siehe als analoges
Beispiel Li et al., Nature, 363: 85–88 (6. Mai 1993)). Kurz gesagt,
wurde die MN cDNA in überlappende
kurze Fragmente von ungefähr
60 Basenpaare geschnitten. Die Fragmente wurden in E. coli exprimiert
und die E.-coli-Kolonien
wurden auf Nitrocellulosepapier transferiert, lysiert und mit dem
Mab von Interesse sondiert. Die MN cDNA von Klonen, die mit dem
Mab von Interesse sequenziert wurden, und die Epitope der monoklonalen
Antikörper
wurden aus den überlappenden
Polypeptiden abgeleitet, von denen sich herausgestellt hatte, dass
sie mit jedem Mab reaktiv waren.
-
Therapeutische
Verwendung von MN-spezifischen Antikörpern
-
Die
MN-spezifischen Antikörper,
gleich ob monoklonal und/oder polyklonal, vorzugsweise monoklonal und
wie oben beschrieben, können
therapeutisch in der Behandlung einer neoplastischen und/oder prä-neoplastischen
Erkrankung verwendet werden, entweder alleine oder in Kombination
mit chemotherapeutischen Arzneistoffen oder toxischen Mitteln wie
beispielsweise Ricin A. Weiterhin bevorzugt zur therapeutischen
Anwendung wäre
ein biologisch aktives Antikörperfragment
wie hierin beschrieben. Ebenfalls bevorzugte MN-spezifische Antikörper für solche
therapeutische Verwendungen wären
humanisierte monoklonale Antikörper. Die
MN-spezifischen Antikörper
können
in einer therapeutisch wirksamen Menge verabreicht werden, vorzugsweise
dispergiert in einem physiologisch akzeptablen, nicht-toxischen
flüssigen
Trägerstoff.
-
Bildgebungsverwendung
der Antikörper
-
Weiterhin
können
die MN-spezifischen Antikörper,
wenn sie an ein Bildgebungsmittel, wie beispielsweise ein Radionuklid
gebunden sind, zur Bildgebung verwendet werden. Biologisch aktive
Antikörperfragmente
oder humanisierte monoklonale Antikörper können zur Bildgebungsverwendung
bevorzugt sein.
-
Das
neoplastische Gewebe eines Patienten kann beispielsweise als Stellen
transformierter Stammzellen von Tumoren und Lokalisierungen jeder
Metastasen identifiziert werden. Antikörper, in geeigneter Weise markiert
oder an ein Bildgebungsmittel gebunden, können in einem physiologisch
akzeptablen Träger
in einem Patienten injiziert werden, und die Bindung der Antikörper kann
durch ein Verfahren nachgewiesen werden, das zur Bildgebung oder
Markierung, beispielsweise durch Szintigraphie, geeignet ist.
-
Antisense-MN-Nukleinsäuresequenzen
-
MN-Gene
werden hierin als vermeintliche Onkogene angenommen und die codierten
Proteine werden dadurch als vermeintliche Onkoproteine betrachtet.
Antisense-Nukleinsäuresequenzen,
die im Wesentlichen zu mRNA komplementär sind, die aus den MN-Genen transkribiert
wird, wie sie durch die Antisense-Oligodesoxynukleotide ODN1 und
ODN2 repräsentiert
werden (SEQ. ID. NO.: 3 und 4) können
zur Reduzierung oder Vorbeugung einer Expression des MN-Genes verwendet
werden (Zamecnick, P. C., „Introduction:
Oligonucleotide Base Hybridization as a Modulator of Genetic Message
Readout", Seiten
1–6, Prospects
for Antisense Nucleic Acid Therapy of Cancer and AIDS, (Wiley-Liss,
Inc., New York, NY, USA; 1991); Wickstrom, E., „Antisense DNA Treatment of
HL-60 Promyelocytic Leukemia Cells: Terminal Differentiation and
Dependence on Target Sequence",
Seiten 7–24,
ebd.; Leserman et al., „Targeting
and Intracellular Delivery of Antisense Oligonucleotides Interfering
with Oncogene Expression",
Seiten 25–34,
ebd.; Yokoyama, K., „Transcriptional
Regulation of c-myc Protooncogene by Antisense RNA", Seiten 35–52, ebd.;
van den Berg et al., „Antisense
fos Oligodeoxyribonucleotides Suppress the Generation of Chromosomal
Aberrations", Seiten
63–70,
ebd.; Mercola, D., „Antisense
fos and fun RNA",
Seiten 83–114,
ebd.; Inouye, Gene 72: 25–34
(1988); Miller and Ts'o,
Ann. Reports Med. Chem., 23: 295–304 (1988); Stein und Cohen,
Cancer Res., 48: 2659–2668
(1988); Stevenson und Inversen, J. Gen. Virol., 70: 2673–2682 (1989);
Goodchild, „Inhibition
of Gene Expression by Oligonucleotides", Seiten 53–77, Oligodeoxynucleotides:
Antisense Inhibitors of Gene Expression (Cohen, J. S., Hsg.; CRC,
Press, Boca Raton, Florida, USA; 1989); Dervan et al., „Oligonucleotide
Recognition of Double-helical DNA by Triple-helix Formation", Seiten 197–210, ebd.;
Neckers, L. M., „Antisense
Oligodeoxynucleotides as a Tool for Studying Cell Regulation: Mechanisms
of Uptake and Application to the Study of Oncogene Function", Seiten 211.232,
ebd.; Leitner et al., PNAS (USA), 87: 3430–3434 (1990); Bevilacqua et
al., PNAS (USA), 85: 831–835
(1988); Loke et al., Curr. Top. Micribiol. Immunol., 141: 282–288 (1988);
Sarin et al., PNAS (USA), 85: 7448–7451 (1988); Agrawal et al., „Antisense
Oligonucleotides: A Possible Approach for Chemotherapy and AIDS", International Union
of Biochemistry Conference on Nucleic Acid Therapeutics (Jan. 13–17, 1991;
Clearwater Beach, Florida, USA); Armstrong, L., Ber. Week, Seiten
88–89
(5. März
1990); und Weintraub et al., Trends, 1: 22–25 (1985)). Solche Antisense-Nukleinsäuresequenzen,
vorzugsweise Oligonukleotide, hemmen durch Hybridisierung an die
MN mRNA, insbesondere in Nachbarschaft der Ribosomen-Bindungsstelle
und des Translationsstartpunktes, die Translation der mRNA. Somit
kann die Verwendung solcher Antisense-Nukleinsäuresequenzen als eine Form
der Krebstherapie betrachtet werden.
-
Bevorzugte
Antisense-Oligonukleotide sind Gen-spezifische ODNs oder Oligonukleotide,
die zum 5'-Ende
der MN mRNA komplementär
sind. Besonders bevorzugt sind die 29-mer ODN1 und 10-mer ODN2 (SEQ.
ID. NO.: 3 und 4). Diese Antisense-ODNs sind für die vielen Antisense-Nukleinsäuresequenzen
repräsentativ,
die dazu dienen können,
die MN-Genexpression
zu inhibieren. Der Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet kann geeignete
Antisense-Nukleinsäuresequenzen
bestimmen, vorzugsweise Antisense-Oligonukleotide, aus den Nukleinsäuresequenzen
von 1(A–C)
und 3(A–F).
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Ebenfalls
wie oben beschrieben, bildeten CGL3-Zellen, die mit einem „Antisense"-MN-cDNA/Promotorkonstrukt
transfiziert waren, Kolonien, die viel kleiner waren als Kontroll-CGL3-Zellen.
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Vakzinen
-
Es
wird leicht erkennbar sein, dass MN-Proteine und -Polypeptide in
Vakzine eingebaut werden können,
die dazu in der Lage sind, eine protektive Immunität gegen
eine neoplastische Erkrankung und eine dämmende Wirkung auf die tumorigene
Aktivität
zu induzieren. Die Leistungsfähigkeit
eines repräsentativen MN-Fusionsproteins
GEX-3X-MN als Vakzine in einem Rattenmodell ist in Beispiel 2 dargestellt.
-
MN-Proteine
und/oder Polypeptide können
synthetisiert oder rekombinant oder in anderer Weise biologisch
hergestellt werden, so dass sie ein oder mehrere Aminosäuresequenzen
umfassen, die ein oder mehrere Epitope der MN-Proteine entweder
in monomerer oder multimerer Form umfassen. Diese Proteine und/oder
Polypeptide können
dann in Vakzinen eingebaut werden, die dazu in der Lage sind, eine
protektive Immunität
zu induzieren. Techniken zur Vergrößerung der Antigenität solcher
Polypeptide schließen
den Einbau in eine multimere Struktur, die Bindung an einen hoch
immunogenen Proteincarrier, beispielsweise Keyhole-Limpet-Hämozyanin
(KLH) oder Diphtherie-Toxid und die Verabreichung in Kombination
mit Adjuvantien oder anderen Verstärkern der Immunreaktion ein.
-
Bevorzugte
MN-Proteine/Polypeptide, die in einer Vakzine zu verwenden sind,
wären gentechnisch veränderte MN-Proteine.
Bevorzugte rekombinante MN-Proteine sind die GEX-3X-MN-, MN20-19-, MN-Fc- und
MN-PA-Proteine.
-
Weitere
beispielhafte Vakzinen schließen
Vaccinia-MN (lebende Vakzinia-Viren mit Volle-Länge-MN-cDNA)
und Baculovirus-MN (Volle-Länge-MN-cDNA
eingefügt
in den Baculovirus-Vektor, beispielsweise in Suspension infizierte
Insektenzellen) ein. Unterschiedliche Vakzinen können kombiniert und die Vakzinierungs-Zeitspannen
können
verlängert
werden.
-
Als
eine bevorzugte beispielhafte Anwendung einer solchen Vakzine könnte die
Verabreichung an Patienten zu sehen sein, deren MN-tragender Primärkrebs chirurgisch
entfernt wurde. Die Vakzine kann eine aktive Immunität in dem
Patienten induzieren und ein Rezidiv oder eine Metastasierung vermeiden.
-
Es
wird weiterhin erkannt werden, dass Anti-Idiotyp-Antikörper gegen
Antikörper
gegen MN-Proteine/Polypeptide ebenfalls als Vakzinen von Nutzen
sind und in ähnlicher
Weise formuliert werden können.
-
Eine
Aminosäuresequenz,
die einem Epitop eines MN-Proteins/Polypeptids entweder in monomerer oder
multimerer Form entspricht, kann ebenfalls durch chemische Synthesemittel
oder durch Aufreinigung aus biologischen Quellen einschließlich gentechnisch
modifizierten Mikroorganismen oder ihren Kulturmedien gewonnen werden
(Siehe Lerner, „Synthetic
Vaccines", Sci.
Am. 248 (2): 66–74
(1983)). Das Protein/Polypeptid kann in einer Aminosäuresequenz
mit anderen Proteinen/Polypeptiden kombiniert werden, einschließlich von Fragmenten
anderer Proteine, wie beispielsweise, wenn sie als Fusionsprotein
synthetisiert werden, oder gebunden an andere Antigenen oder nicht-antigene
Polypeptide synthetischen oder biologischen Ursprungs. Es kann in
einigen Fällen
wünschenswert
sein, ein MN-Protein oder Polypeptid an ein immunogenes und/oder
antigenes Protein oder Polypeptid zu fusionieren, beispielsweise
um die Leistungsfähigkeit
einer MN-basierten Vakzine zu stimulieren.
-
Der
Begriff „entsprechend
einem Epitop eines MN-Proteins/Polypeptids" ist so zu verstehen, dass er die praktische
Möglichkeit
einschließt,
dass in einigen Fällen
Aminosäuresequenzvariationen
des natürlich
vorkommenden Proteins oder Polypeptids antigen sein können und
eine protektive Immunität
gegen eine neoplastische Erkrankung und/oder anti-tumorigene Wirkungen
verleihen können.
Mögliche
Sequenzvariationen schließen
ohne Beschränkung
Aminosäuresubstitutionen,
Verlängerungen,
Deletionen, Trunkierungen, Interpolationen und Kombinationen hiervon
ein. Solche Variationen fallen in den betrachteten Umfang der Offenbarung,
vorausgesetzt, dass das Protein oder Polypeptid, das diese enthält, immunogen
ist und Antikörper,
die durch ein solches Polypeptid oder Protein angeregt werden, mit
natürlich
vorkommenden MN-Proteinen und Polypeptiden in ausreichendem Umfang
kreuzreagieren, um eine protektive Immunität und/oder anti-tumorigene
Aktivität
bereitzustellen, wenn sie als Vakzine verabreicht werden.
-
Solche
Vakzinzusammensetzungen werden mit einem physiologisch akzeptablen
Medium kombiniert werden, einschließlich immunologisch akzeptabler
Verdünnungsmittel
und Träger,
ebenso wie üblicherweise verwendeter
Adjuvantien, wie beispielsweise vollständigem Freund'schen Adjuvans, Saponin,
Alaun und dergleichen. Die Verabreichung wäre eine solche in immunologisch
wirksamen Mengen der MN-Proteine oder -Polypeptide, vorzugsweise in
Mengen, die Einheitsdosen von 0,01 bis 10 μg immunologisch aktiver MN-Proteine
und/oder -Polypeptid pro Kilogramm des Körpergewichts des Empfängers bereitstellen
würden.
Die gesamten protektiven Dosen können
sich von 0,1 bis ungefähr
100 μg Antigen
erstrecken. Verabreichungswege, Antigen-Dosisanzahl und Häufigkeit
der Injektionen sind lediglich Optimierungsbelange, die innerhalb
des Umfangs des durchschnittlichen Fachwissens auf dem Gebiet liegen.
-
Die
nachfolgenden Beispiele sind lediglich zu Veranschaulichungszwecken
enthalten.
-
Beispiel 1
-
Immunhistochemische
Färbung
von Gewebsproben
-
Um
den Gewebsverteilungsbereich und die Expression von MN-Proteinen
zu studieren und auszuwerten, wurde der monoklonale Antikörper M75
dazu verwendet, immunhistochemisch eine Vielzahl von humanen Gewebsproben
zu färben.
Der primäre
in diesen immunhistochemischen Färbeexperimenten
verwendete Antikörper
war der monoklonale M75-Antikörper.
Ein biotinylierter zweiter Antikörper
und Streptavidinperoxidase wurden dazu verwendet, die M75-Reaktivität in Schnitten
von in Formalin fixierten Paraffin-eingebetteten Gewebsproben nachzuweisen.
Ein kommerziell erhältlicher
Amplifikationskit, insbesondere der DAKO LSABTM Kit (DAKO
Corp., Carpinteria, CA (USA)), der zueinander passend verwendungsfertiges
Blockierungsreagenz, sekundären
Antikörper
und Streptavidin-Meerrettichperoxidase bereitstellt, wurde in diesen
Experimenten verwendet.
-
Die
M75-Immunreaktivität
wurde in multiplen Gewebsschnitten von Brust-, Darm-, Zervix-, Lungen- und
normalen Geweben getestet. Solche multiplen Gewebsschnitte wurden
aus Paraffinblöcken
von Geweben ausgeschnitten, die als „Würze" bezeichnet wird, und die von der City
of Hope (Duarte, CA (USA)) bezogen wurden. Kombiniert in einem viel-multiplen
Gewebsschnitt waren normale, benigne und maligne Proben eines vorgegebenen
Gewebes; beispielsweise um einen Kern von Gewebsproben von Brustkrebs
aus unterschiedlichen Patienten eine ähnliche Anzahl benigner Brustgewebsproben
und normale Brustgewebsproben kombiniert in einem solchen multiplen
Brustgewebs-Schnitt. Die normalen multiplen Gewebsschnitte enthielten
nur normale Gewebe von verschiedenen Organen, beispielsweise Leber,
Milz, Lunge, Nieren, Nebenniere, Gehirn, Prostata, Pankreas, Schilddrüse, Eierstock
und Testis.
-
Ebenfalls
nach einer MN-Genexpression gescreent wurden multiple individuelle
Proben von Zervixkrebs, Blasenkrebs, Nierenzellkrebs und Kopf- und
Nackenkrebs. Solche Proben wurden von U. C. Davis Medical Center
in Sacramento, CA, und von Dr. Shu Y. Liao (Department of Pathology;
St. Joseph Hospital; Orange, CA (USA)) bezogen.
-
In
diesen Experimenten verwendete Kontrollen waren die Zelllinien CGL3
(H/F-T-Hybridzellen)
und CGL1 (H/F-N-Hybridzellen), von denen bekannt ist, dass sie sich
jeweils positiv und negativ mit dem M75 monoklonalen Antikörper anfärben. Der
monoklonale M75-Antikörper wurde
in einer 1:5000-Verdünnung
verdünnt,
wobei das Verdünnungsmittel
entweder PBS (0,05 M Phosphat-gepufferte Salzlösung (0,15 M NaCl), pH 7,2–7,4) oder
PBS war, die 1% Protease-freie BSA als Proteinstabilisator enthielt.
-
Immnunhistochemische
Färbevorschrift
-
Die
immunhistochemische Färbevorschrift
wurde gemäß den Anweisungen
des Herstellers für
den DAKO LSABTTM Kit befolgt. Kurz gesagt,
wurden die Schnitte entwachst, rehybriert und blockiert, um eine
unspezifische Reaktivität
ebenso wie eine endogene Peroxidase-Aktivität zu entfernen. Jeder Schnitt
wurde dann mit Verdünnungen
des monoklonalen M75-Antikörpers inkubiert.
Nachdem ungebundener M75 durch Spülen des Schnittes entfernt
wurde, wurde der Schnitt nacheinander mit biotinyliertem Antimaus-IgG-Antikörper und Streptavidin
konjugiert an Meerrettichperoxidase umgesetzt; ein Spülschritt
war zwischen diesen beiden Reaktionen und nach der zweiten Reaktion
eingeschlossen. Im Anschluss an die letzte Spülung wurde der Antikörper-Enzymkomplex
durch Reaktion mit einem unlöslichen
Chromogen (Diaminobenzidin) und Wasserstoffperoxid nachgewiesen.
Ein positives Ergebnis wurde durch die Bildung eines unlöslichen
rötlich-braunen
Präzipitats
am Ort der primären
Antikörperreaktion
angezeigt. Die Schnitte wurden dann gespült, mit Hämatoxylin gegengefärbt, dehydriert
und auf ein Deckglas aufgetragen. Darauf wurden die Schnitte unter
Verwendung einer Standardlichtmikroskopie überprüft.
-
Interpretation.
Eine Ablagerung eines rötlich-braunen
Präzipitats über der
Plasmamembran wurde als Beweis genommen, dass der M75-Antikörper an
ein MN-Antigen im Gewebe gebunden hatte. Die bekannte positive Kontrolle
(CGL3) musste angefärbt
sein, um den Assay zu validieren. Die Schnittdicke wurde in Erwägung gezogen,
um die Färbeintensitäten zu ver gleichen,
weil dickere Schnitte eine größere Färbeintensität unabhängig von
anderen Assayparametern erzeugen.
-
Ergebnisse
-
Eine
vorläufige Überprüfung von
Zervixproben zeigte, dass 62 von 68 Plattenepithelzellkarzinomproben
(91,2%) mit M75 positiv färbten.
Zusätzlich
färbten
zwei von sechs Adenokarzinome und zwei von zwei adenosquamösen Krebsarten
der Zervix ebenfalls positiv. In früheren Studien färbten 55,6%
(10 von 18) von Zervikaldysplasien positiv. Insgesamt 9 Proben,
die sowohl Zervikaldysplasien als auch -tumoren einschlossen, zeigten
eine MN-Expression in normal erscheinenden Arealen des endozervikalen
Drüsenepithels, üblicherweise
an der Basalschicht. In einigen Proben zeigten Gegenden, die eine
Dysplasie und/oder Malignität zeigten,
keine MN-Expression, vohingegen mmorphologisch normal aussehende
Areale eine Expression des MN-Antigens zeigten.
-
Eine
M75-positive Immunreaktivität
war am öftesten
an der Plasmamembran von Zellen lokalisiert, wobei die auffälligste
Färbung
an den Kreuzungen zwischen benachbarten Zellen vorlag. Eine zytoplasmatische Färbung war
ebenfalls in einigen Zellen evident; jedoch war die Plasinamembranfärbung in
den häufigsten
Fällen
das Hauptkriterium der Positivität.
-
M75-positive
Zellen neigten dazu, nahe Arealen zu sein, die eine Keratin-Differenzierung
in Zervixproben zeigten. In einigen Proben waren die positiv färbenden
Zellen im Zentrum von Nestern nicht-färbender Zellen lokalisiert.
Oftmals existierte ein nur sehr geringer falls überhaupt offensichtlicher morphologischer
Unterschied zwischen den färbenden
Zellen und den nicht-färbenden
Zellen. In einigen Proben waren die positiv färbenden Zellen mit benachbarten
Arealen einer Nekrose assoziiert.
-
In
den meisten der Plattenepithelkarzinome der Zervix war die M75-Immunreaktivität in ihrer
Verteilung fokal, d. h. nur bestimmte Areale der Proben färbten. Obwohl
die Verteilung einer positiven Reaktivität innerhalb einer gegebenen
Probe ziemlich sporadisch war, war die Intensität der Reaktivität üblicherweise
sehr stark. In den meisten der Adenokarzinomen der Zervix war das
Färbemuster
homogen, wobei die Hauptzahl der Proben positiv färbte.
-
Bei
den normalen Gewebsproben wurde eine intensive, positive und spezifische
M75-Immunreaktivität nur in
normalen Magengeweben beobachtet, mit vermindernder Reaktivität im Dünndarm,
dem Appendix und dem Dickdarm. Kein anderes normales Gewebe färbte für M75 extensiv
positiv. Gelegentlich jedoch wurden Foki intensiver färbender
Zellen in normalen Dünndarmproben
(üblicherweise
an der Basis der Krypten) beobachtet oder waren manchmal in morphologisch
normal erscheinenden Arealen des Epithels oder von Zervikalproben,
die eine Dysplasie und/oder Malignität zeigten, ersichtlich. In
solchen normal erscheinenden Arealen von Zervixproben waren positive
Färbungen
in fokalen Gegenden der Basalschicht des ektozervikalen Epithels
oder in der Basalschicht des endozervikalen Drüsenepithels zu sehen. In einer
normalen Probe der menschlichen Haut wurde eine zytoplasmatische
MN-Färbung
in der Basalschicht beobachtet. Die Basalschichten dieser Epithelien
sind üblicherweise
Gegenden einer Proliferation, was nahelegt, dass die MN-Expression
in das zelluläre
Wachstum involviert sein kann. In einigen zervikalen durch Biopsie
gewonnenen Proben wurde eine MN-Positivität in morphologisch normal erscheinendem
Schichtzellepithel beobachtet, das manchmal mit Zellen assoziiert
ist, die koilozytische Veränderungen
durchmachen.
-
Einige
Darmadenome (4 von 11) und Adenokarzinome (9 von 15) waren positiv
gefärbt.
Eine normale Darmprobe war an der Basis der Krypta positiv. Von
15 Dickdarmkrebsproben waren 4 Adenokarzinome und 5 metastatische
Läsionen
MN-positiv. Weniger maligne Brustkrebsarten (3 von 25) und Ovarialkrebsproben
(3 von 15) waren positiv gefärbt.
Von 4 Kopf- und
Nackenkrebsarten waren 3 mit M75 sehr intensiv gefärbt.
-
Obwohl
ein normales Magengewebe routinemäßig positiv war, waren 4 Adenokarzinome
des Magens MN-negativ. Von 3 Blasenkrebsproben (1 Adenokarzinom,
1 nicht-papilläres
transitionelles Zellkarzinom und 1 Plattenepithelzellkarzinom) war
nur das Plattenzellkarzinom MN-positiv. Ungefähr 40% (12 von 30) Gewebsproben
waren positiv; 2 von 4 undifferenzierten Karzinomen; 3 von 8 Adenokarzinomen;
2 von 8 Haferzellkarzinomen; und 5 von 10 Plattenepithelzellkarzinomen.
100% (4 von 4) der Nierenzellkarzinome waren MN-positiv.
-
Zusammengefasst
wurde gezeigt, dass das MN-Antigen, wie durch M75 und Immunhistochemie
in den oben beschriebenen Experimenten nachgewiesen, in Tumorzellen
vorlag, am bemerkenswertesten in Geweben von Zevixkrebs. Das MN-Antigen
ist ebenfalls in einigen Zellen normaler Gewebe zu finden und manchmal
in morphologisch normal erscheinenden Arealen von Proben, die eine
Dysplasie und/oder Malignität
zeigen. Jedoch wird MN üblicherweise
nicht extensiv in den meist normalen Geweben exprimiert, außer für Magengewebe,
wo es extensiv exprimiert wird, und in den Geweben des unteren Gastrointestinaltraktes,
in denen es weniger extensiv exprimiert wird. Die MN-Expression
ist am öftesten
an der zellulären
Plasmamembran von Tumorzellen lokalisiert und kann eine Rolle in
der intrazellulären
Kommunikation und der Zelladhäsion
spielen. Repräsentative
Ergebnisse der Experimente, die wie oben beschrieben durchgeführt wurden,
sind in Tabelle 2 aufgeführt.
-
Tabelle
2 Immunreaktivität von M75
in verschiedenen Geweben
-
Die
in diesem Beispiel aufgezeichneten Ergebnisse zeigen, dass das Vorhandensein
von MN-Proteinen
in einer Gewebsprobe von einem Patienten allgemein von dem involvierten
Gewebe abhängig
ein Marker sein kann, der signalisiert, dass ein prä-neoplastischer
oder neoplastischer Prozess auftritt. Somit kann man aus diesen
Ergebnissen schließen,
dass diagnostische/prognostische Verfahren, die das MN-Antigen nachweisen,
besonders zum Screening von Patientenproben für mehrere Krebsarten von Nutzen
sein kann, die dadurch in einem prä-neoplastischen Stadium oder in einem
frühen
Stadium vor einer offensichtlichen morphologischen Veränderung,
die mit einer Dysplasie und/oder Malignität verbunden ist, nachgewiesen
werden kann, die evident ist oder die auf einer weit verbreiteten
Basis evident ist.
-
Beispiel 2
-
Vakzine – Rattenmodell
-
Wie
oben in Beispiel 7 von WO 93/18152 dargestellt (internationale Veröffentlichungsdatum:
16. September 1993) wird in einigen Rattentumoren, beispielsweise
der XC-Tumorzelllinie (Zellen von einem Rattenrhabdomyosarkom),
ein Ratten-MN-Protein, das dem menschlichen MN-Protein verwandt
ist, exprimiert. Somit wurde ein Modell geliefert, um die Antitumorimmunität zu studieren,
die durch experimentelle MN-basierte Vakzine induziert wird. Die
folgenden repräsentativen
Experimente wurden durchgeführt.
-
9
bis 11 Tage alte Wistar-Ratten von mehreren Familien wurden randmisiert,
es wurde ihnen intraperitoneal 0,1 ml entweder von Kontrollrattenserum
(der C-Gruppe) oder Rattenserum gegen das MN-Fusionsprotein GEX-3X-MN
(die IM-Gruppe) injiziert. Simultan wurde beiden Gruppen 106-XC-Tumorzellen injiziert.
-
Vier
Wochen später
wurden die Ratten getötet
und die Tumore gewogen. Die Ergebnisse sind in 2 dargestellt.
Jeder Punkt auf dem Graphen repräsentiert
einen Tumor von einer Ratte. Die Differenz zwischen den beiden Truppen – C und
IM – war
durch Mann-Whitney-Rangsummentest
(U = 84, α < 0,025) signifikant. Die
Ergebnisse zeigen, dass die IM-Gruppe von Babyratten Tumore ungefähr von der
Hälfte
der Größe der Kontrollen
entwickelte und 5 der 18 passiv immunisierten Ratten überhaupt
keinen Tumor entwickelten, im Vergleich zu 1 von 18 Kontrollen.
-
Beispiel 3
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Expression der Volle-Länge-MN-cDNA
in NIH-3T3-Zellen
-
Die
Rolle von MN in der Regulation der Zellproliferation wurde durch
Exprimieren der Volle-Länge-cDNA
in NIH-3T3-Zellen untersucht. Diese Zelllinie wurde ausgewählt, weil
sie erfolgreich dazu verwendet wurde, die phänotypische Wirkung einer Anzahl
von Proto-Onkogenen
zu demonstrieren (Weinberg, R. A., Cancer Res., 49: 3713 (1989);
Hunter, T., Cell, 64: 249 (1991)). Ebenfalls exprimieren 3T3-Zellen
kein endogenes MN-verwandtes Protein, das durch Mab M75 nachweisbar
ist.
-
Die
Volle-Länge-MN-cDNA
wurde durch Ligation der beiden cDNA-Klone unter Verwendung der
einmal vorkommenden BamHI-Stelle gewonnen und aus pBluescript in
KpnI-SacI-Stellen
des Expressionsvektors pSGSC subkloniert. pSGSC wurde freundlicherweise
von Dr. Richard Kettman (Department of Molecular Biology, Faculty
of Agricultural Sciences, B-5030
Gembloux, Belgien) bereitgestellt. pSGSC wurde von pSGS (Stratagene)
gewonnen, durch Einfügung
eines Polylinkers, der aus einer Sequenz bestand, die mehrere benachbarte
Stellen für
die folgenden Restriktionsenzyme aufwies: ExoRI, XhoI, KpnI, BamHI,
SacI, 3x TAG Stoppkodon und BglII.
-
Das
rekombinante pSGSC-MN-Plasmid wurde in einem 10:1-Verhältnis (10 μg:1 μg) mit dem pSV2-Neoplasmid
(Southern und Berg, J. Mol. Appl. Genet., 1: 327 (1982)) co-transfiziert, das
das Neo-Gen als Selektionsmarker enthält. Die Co-Transfektion wurde
durch Kalziumphosphat-Präzipitationsmethode (Mammalian
Transfection Kit; Stratagene) in NIH-3T3-Zellen durchgeführt, die einen Tag vorher in
einer Dichte von 1 × 105 pro 60 mm Schale ausplattiert wurden. Als
Kontrolle wurden pSV2neo mit deren pSGSC co-transfiziert.
-
Die
transfizierten Zellen wurden DMEM-Medium kultiviert, das mit 10%
FCS und 600 μg
ml–1 G418 (Gibco
BRL) für
14 Tage kultiviert wurden. Die G418-resistenten Zellen wurden nach
Klonen selektiert, expandiert und bezüglich einer Expression der
transfizierten cDNA durch Western Blotting unter Verwendung eines jodierten
Mab M75 analysiert.
-
Für eine Einschätzung der
Zellproliferation wurden die klonalen Zelllinien dreifach (2 × 104 Zellen/Well) in 24-Well-Platten ausplattiert
und in DMEM mit 10% FCS und 1% FCS je weils kultiviert. Das Medium
wurde jeden Tag ausgetauscht und die Zellzahl wurde unter Verwendung
eines Hämatozytometers
gezählt.
-
Um
die DNA-Synthese zu bestimmen, wurden die Zellen dreifach in 96-Well-Platten
bei einer Dichte von 104/Well in DMEM mit
10% FCS ausplattiert und es wurde ermöglicht, dass diese sich über Nacht
anheften. Danach wurden die Zellen mit 3H-Thymidin
für 24
Stunden markiert und die eingebaute Radioaktivität wurde gezählt.
-
Für den Verankerungs-unabhängigen Wachstumsassay
wurden Zellen (2 × 104) in 0,3% Agar in DMEM, der 10% FCS enthielt,
suspendiert und auf 0,5% Agar-Medium in 60-mmm-Schalen überschichtet. Kolonien, die
in weichem Agar bzw. Softagar gezüchtet wurden, wurden zwei Wochen
nach dem Ausplattieren gezählt.
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Mehrere
klonale Zelllinien, die sowohl die 54- als auch 58-kD-Formen des
MN-Proteins in Konzentrationen exprimieren, die mit solchen vergleichbar
sind, die in LCMV-infizierten HeLa-Zellen zu finden sind, wurden
gewonnen. Selektierte MN-positive Klone und negative Kontrollzellen
(scheintransfiziert mit einem leeren pSGSC-Plasmid) wurden weiteren
Analysen unterworfen, die die Charakterisierung ihres Phänotyps und
ihres Wachstumsverhaltens zum Inhalt hatten.
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Die
MN-exprimierenden NIH-3T3-Zellen zeigten eine spindelförmige Morphologie
und eine erhöhte Refraktilität; sie waren
weniger an den festen Träger
anhaftend und in ihrer Größe kleiner.
Die Kontrolle (scheintransfizierte Zellen) wiesen eine flache Morphologie
auf, die der der parentalen NIH-3T3-Zellen ähnlich war. Im Gegensatz zu
den Kontrollzellen, die ausgerichtet wurden und mit einem geordneten
Muster einen Monolayer bildeten, verloren die Zellen, die MN exprimierten,
die Fähigkeit
für einen
Wachstumsstopp und wuchsen chaotisch aufeinander. Entsprechend waren
die MN-exprimierenden Zellen dazu in der Lage, eine signifikant
höhere
(mehr als zweimal) Sättigungsdichte
(Tabelle 3) zu erreichen, und waren weniger von Wachstumsfaktoren
als die Kontrollzellen abhängig.
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MN-Transfektanten
zeigten ebenfalls raschere Verdopplungszeiten (um 15%) und eine
gesteigerte DNA-Synthese (um 10%), wie es durch die Menge an [
3H]-Thymidin bestimmt wurde, die im Vergleich
zu Kontrollzellen eingebaut war. Zuletzt wuchsen NIH-3T3-Zellen,
die MN-Protein exprimieren, auf Softagar. Der Durchmesser der Kolonien,
die für
14 Tage gezüchtet
wurden, bewegte sich von 0,1 bis 0,5 mm; jedoch war die Klonierungseffizienz
der MN-Transfektanten ziemlich gering (2.4%). Obwohl dieser Parameter
der NIH-3T3-Zellen weniger durch MN beeinträchtigt zu sein scheint als
durch konventionelle Onkogene, sind alle anderen Daten mit der Idee
konsistent, dass MN eine Rolle in der Zellwachstumskontrolle spielt. Tabelle
3 Wachstumseigenschaften
von NIH-3T3-Zellen, die MN-Protein exprimieren
- aZur Berechnung
der Verdopplungszeit wurde die Proliferationsrate expotentiell wachsender
Zellen verwendet.
- bDie Sättigungszelldichte wurde aus
der Zellanzahl 4 Tage, nachdem eine Konfluenz erreicht wurde, abgeleitet.
- cKolonien von mehr als 0,1 mm Durchmesser
wurden am Tag 14 gescored. Die Klonierungseffizienz wurde als Prozentsatz
von Kolonien pro Anzahl Zellen, die ausplattiert wurden, geschätzt, mit
einer Korrektur bezüglich der
Zelllebensfähigkeit.
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Beispiel 4
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Beschleunigung des G1-Übergangs
und Abnahme der Mitomycin-C-Empfindlichkeit, die durch MN-Protein verursacht
wurde
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Für die in
diesem Beispiel beschriebenen Experimente wurden die stabilen MN-Transfektanten von NIH-3T3-Zellen,
die wie in Beispiel 3 beschrieben wurden, verwendet. Vier ausgewählte MN-positive
Klone und vier Kontroll-scheintransfizierte Klone wurden entweder
individuell oder in Pools verwendet.
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Durchflusszytometrische
Analysen von asynchronen Zellpopulationen. Zellen, die in dichten
Kulturen gezüchtet
wurden, wurden zu 1 × 106 Zellen pro 60 mm Schale ausplattiert. Vier Tage
später
wurden die Zellen durch Trypsinisierung gesammelt, gewaschen, in
PBS resuspendiert, durch tropfenweisen Zusatz von 70% Ethanol fixiert
und durch Propidium-Jodlösung, die
RNase enthielt, angefärbt.
Eine Analyse wurde durch FACStar unter Verwendung der DNA-Zellzyklus-Analysesoftware
(Becton Dickinson; Franklin Lakes, NJ (USA)) durchgeführt.
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Exponentiell
wachsende Zellen wurden zu 5 × 105 Zellen pro 60 mm Schale ausplattiert und
wie oben zwei Tage später
untersucht. Ein Vorwärtslicht-Streuung
wurde zur Untersuchung der relativen Zellgrößen verwendet. Die Daten wurden
unter Verwendung des Kolmogorov-Smirnov-Tests
(Young, J. Histochem. Cytochem. 25: 935 (1977)) ausgewertet.
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Die
durchflusszytometrischen Analysen zeigten, dass klonale Populationen,
die das MN-Protein
konstitutiv exprimieren, einen gesenkten Prozentsatz an Zellen in
der G1-Phase und einen erhöhten
Prozentsatz von Zellen in G2-M-Phasen zeigten. Diese Unterschiede
waren in Zellpopulationen auffälliger,
die durch drei Passagen in hoch dichten Kulturen gewachsen waren,
als in exponentiell wachsenden subkonfluenten Zellen. Diese Beobachtung
unterstützt
die Idee, dass das MN-Protein die Kapazität aufweist, die Kontakthemmung durcheinanderzubringen.
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Ebenfalls
beobachtet wurde eine Abnahme der Größe von MN-exprimierenden Zellen,
die sowohl in exponentiell proliferierenden als auch hoch dichten
Kulturen ersichtlich war. Es ist möglich, dass die MN-vermittelte
Beschleunigung des G1-Überganges
mit der oben erwähnten
kürzeren
Verdopplungszeit (um ungefähr
15%) von exponentiell proliferierenden MN-exprimierenden NIH-3T3-Zellen in Beziehung
steht. Ebenfalls zeigten MN-exprimierende Zellen eine im Wesentlichen
höhere
Sättigungsdichte
und niedrigere Serumerfordernisse als die Kontrollzellen. Diese
Tatsachen legen nahe, dass MN-transfizierte Zellen die Fähigkeit
aufwiesen, weiterhin zu proliferieren, trotz Raumbeschränkungen
und verminderter Konzentrationen an Serumwachstumsfaktoren, wohingegen
die Kontrollzellen in der G1-Phase angehalten wurden.
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Limitierende
Bedingungen. Die Proliferation von MN-exprimierenten und Kontrollzellen
wurde sowohl in optimalen als auch limitierenden Bedingungen untersucht.
Die Zellen wurden zu 2 × 104 pro Well einer 24-Well-Platte in DMEM mit
10% FCS ausplattiert. Das Medium wurde in täglichen Intervallen bis zum
Tag 4 verändert,
wenn die Konfluenz erreicht war, und das Medium wurde nicht mehr
länger
erneuert. Lebensfähige Zellen
wurden im Hämozytometer
zu geeigneten Zeitpunkten unter Verwendung von Trypan-Blau-Farbstoffausschluss
gezählt.
Die Zahl der Zellen wurde gegen die Zeit geplottet, wobei jeder
Plot-Punkt einen Durchschnittswert von dreifachen Bestimmungen repräsentiert.
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Die
Ergebnisse zeigten, dass die Proliferation von MN-exprimierenden
und Kontrollzellen während
der ersten Phase ähnlich
war, wenn das Medium täglich
erneuert wurde, dass jedoch ein großer Unterschied in der Zahl
lebensfähiger
Zellen auftrat, nachdem das Medium nicht mehr erneuert wurde. Mehr
als die Hälfte
der Kontrollzellen war nicht dazu in der Lage, den nachteilhaften
Wachstumsbedingungen zu widerstehen. Im Gegensatz hierzu fuhren
MN-exprimierende
Zellen zu proliferieren fort, sogar wenn sie einer zunehmenden Konkurrenz
um Nährstoffe
und Serumwachstumsfaktoren ausgesetzt waren.
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Diese
Ergebnisse wurden ebenfalls durch durchflusszytometrische Analyse
von an Serum armen Zellen unterstützt, die für zwei Tage in einem Medium
gezüchtet
wurden, das 1% FCS enthielt. Während
83% der Kontrollzellen in der G0-G1-Phase akkumulierten (S = 5%,
G2-M = 12%), kehrte
die Expression des MN-Proteins teilweise die Verzögerung in
G1 um, wie es durch die Zellzyklusverteilung von MN-Transfektanten (G0-G1
= 65%, S = 10%, G2-M = 26%) angezeigt wurde. Die Ergebnisse der
oben beschriebenen Experimente legen nahe, dass das MN-Protein zur
Freisetzung des G1-2-Checkpoints dienen könnte und es Zellen ermöglicht,
unter nachteilhaften Bedingungen zu proliferieren.
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MMC.
Um diese Annahme zu testen, wurden nachteilhafte Bedingungen durch
Behandlung von Zellen mit dem DNA-schädigenden Arzneistoff Mitomycin
C (MMC) simuliert und danach im Anschluss an ihre Proliferation
und Lebensfähigkeit.
Der Mechanismus der Wirkung von MMC ergibt sich angenommenennaßen aus seiner
intrazellulären
Aktivierung und anschließenden
DNA-Alkylierung und -Vernetzung (Yier und Szybalski, Science, 145:
55 (1964)). Normalerweise reagieren Zellen auf eine DNA-Schädigung durch
einen Stopp ihres Zellzyklus, um die Defekte zu reparieren und vermeiden
eine Akquisition einer genomischen Instabilität. Eine große Schädigung wird durch eine markante
Zytotoxizität
begleitet. Jedoch betreffen viele Studien (beispielsweise Peters
et al., Int. J. Cancer, 54: 450 (1993)) das Auftreten von Arzneistoff-resistenten
Zellen sowohl in Tumorzellpopulationen als auch nach der Einbringung
von Onkogenen in nicht-transformierte Zelllinien.
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Die
Reaktion von MN-transfizierten NIH-3T3-Zellen gegenüber zunehmenden
Konzentrationen an MMC wurde durch kontinuierliche [3H]-Thymidin-Markierung
bestimmnt. Die Zellen wurden in 96-Well-Mikrotiterplattenkonzentrationen
von 104 pro Well ausplattiert und über Nacht
in DMEM mit 10% FCS inkubiert, um sich anzuheften. Danach wurde
das Wachstumsmedium durch 100 μl
Medium ersetzt, das zunehmende Konzentrationen an MMC aus 1 μl/ml bis
32 μg/ml
enthielt. Alle Arzneistoffkonzentrationen wurden in 3 kopierten Wells
getestet. Nach 5 Stunden Behandlung wurde das MMC entfernt, die
Zellen mit PBS gewaschen und frisches Wachstumsmedium ohne Arzneistoff
wurde zugesetzt. Nach Über-Nacht-Wiedergewinnung wurden
die Fraktionen der Zellen, die aktiv an der Proliferation teilnahmen,
durch kontinuierliche 24-stündige
Markierung mit [3H]-Thymidin bestimmt. Der
Einbau durch die behandelten Zellen wurde mit demjenigen der Kontrollen, unbehandelten
Zellen, verglichen, und die proliferierenden Fraktionen wurden als
Prozentsatz des Einbaus der Kontrollen angesehen.
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Die
Lebensfähigkeit
der behandelten Zellen wurde 3 Tage später durch den Zelltiter 96
AQ nicht-radioaktiven Zellproliferationsassay (Promega) geschätzt, der
auf der Bioreduktion von Methotrexat (MTX) zu einem wasserlöslichen
Formazan basiert, das Licht bei 490 nm absorbiert. Der Prozentsatz überlebender
Zellen wird aus den Werten der Extinktion abgeleitet, die nach der
Subtraktion des Hintergrundes bzw. Störpegels gewonnen werden.
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Die
Kontroll- und MN-exprimierenden NIH-3T3-Zellen zeigten bemerkenswerte
Unterschiede in ihrer Reaktion gegenüber MMC. Die Empfindlichkeit
der MN-transfizierten Zellen schien beträchtlich niedriger als der Kontrollen
in beiden Abschnitten der oben beschriebenen Experimente. Die Ergebnisse
legen nahe, dass die MN-transfizierten Zellen dazu in der Lage waren,
das negative Wachstumssignal, das durch MMC vermittelt wurde, aufzuheben.
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ATCC-Hinterlegungen.
Das unten aufgelistete Material wurde bei der American Type Culture
Collection (ATCC), 10801 University Boulevard, Manassas, VA 20110-220
(USA) hinterlegt. Die Hinterlegungen wurden unter den Vorschriften
des Budapester Vertrages bezüglich
der internationalen Anerkennung hinterlegter Mikroorganismen für die Zwecke
von Patentverfahren und den entsprechenden Vorschriften (Budapester
Vertrag) vorgenommen. Die Aufrechterhaltung einer lebensfähigen Kultur
wird für
30 Jahre vom Tag der Hinterlegung ab sichergestellt. Die Hybridomas
und Plasmide werden durch die ATCC unter den Vorschriften des Budapester
Vertrages zugänglich
gemacht werden und sind Gegenstand einer Überein kunft zwischen den Anmeldern
und der ATCC, die eine uneingeschränkte Verfügbarkeit der hinterlegten Hybridoma
und Plasmide für die Öffentlichkeit
nach Erteilung eines Patentes aus der vorliegenden Anmeldung sicherstellt.
Die Verfügbarkeit
des hinterlegten Stammes soll nicht als Lizenz bzw. Erlaubnis zur
Ausübung
der Erfindung zum Verstoß gegen
die Rechte angesehen werden, die durch die Autorität irgendeiner
Regierung gemäß ihrer
Patentgesetze garantiert werden.
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