DE69534222T2 - Verfahren zur Oberflächenbehandlung eines Gegenständes durch Sulfonierung und Neutralisation - Google Patents

Verfahren zur Oberflächenbehandlung eines Gegenständes durch Sulfonierung und Neutralisation Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Gegenständen durch Sulfonierung und Neutralisation.
  • Metallische Materialien werden seit langem zur Herstellung von Gegenständen verwendet, die im wesentlichen undurchlässig sind, wie Rohre, Folien oder Behälter, insbesondere von Flaschen oder Behältern. Heute bieten die Kunststoffmaterialien zahlreiche Vorteile für diese Anwendungen, insbesondere deren leichtere Verwendung, ihre Leichtigkeit, ihre geringe Empfindlichkeit gegenüber Korrosion. Dennoch sind die Mehrzahl der gegenwärtigen Kunststoffimaterialien gegenüber bestimmten organischen Substanzen nicht vollständig undurchlässig und insbesondere gegenüber bestimmten Bestandteilen, welche in Treibstoffen vorhanden sind. Insbesondere wird die Undurchlässigkeit von gegenwärtig verwendeten Kunststoffmaterialien durch die Einverleibung von einem oder mehreren Alkoholen wie beispielsweise Ethanol oder Methanol in den Treibstoffen sehr empfindlich beeinträchtigt. Andererseits sind die Vorschriften, welche die von Treibstoffbehältern tolerierbaren Emissionen an die Umwelt betreffen, aufgrund der Umweltzwänge mehr und mehr strikt. Es wäre daher zweckmäßig, Gegenstände anbieten zu können, welche eine deutlich verstärkte Undurchlässigkeit, insbesondere im Hinblick auf die neuen vorstehend erwähnten Treibstoffe zeigen.
  • Im Dokument (BE-740763) wird die Oberflächenbehandlung eines Behälters zur Verbesserung von dessen Undurchlässigkeit durch Sulfonierung in Gegenwart von Schwefelsäureanhydrid, gefolgt von einer Neutralisation, beschrieben. Dennoch bleibt die von einem derart behandelten Behälter gebotene Undurchlässigkeit im Hinblick auf die vorstehend erwähnten Anforderungen gering.
  • Aus dem Dokument JP-58-134856 sind in gleicher Weise verbesserte Ergebnisse durch Sulfonierung in Gegenwart von Schwefelsäureanhydrid und Neutralisation mit Ammoniak, gefolgt von einer Behandlung mit einer wässerigen Lösung, welche ein Erdalkalimetallsalz enthält, bekannt, in welchem Fall die Kunststoffmaterialbehälter zum Beinhalten eines Gemisches aus Benzin und Alkohol vorgesehen sind. Jedoch ist eine derartige Behandlung sehr komplex und für die industrielle Anwendung wenig interessant, da sie einen zusätzlichen Schritt nach der Sulfonierung und Neutralisation erfordert.
  • Das Dokument Chemical Abstracts Bd. 112, Nr. 57897, welches die japanische Patentanmeldung JP-A-01.203437 zusammenfaßt, beschreibt die Herstellung von Behältern aus Polyolefinen, um diesen gute Barriereeigenschaften gegenüber Kohlenwasserstoffen zu verleihen, welche Wasser oder Alkohol enthalten, durch Sulfonieren des Behälters auf seiner inneren Oberfläche und/oder auf seiner äußeren Oberfläche, gefolgt von einer Behandlung mit einer wässerigen Lösung eines Polymers, welches aktive Kationen bereitstellt, so daß eine polyionische Komplexschicht ausgebildet wird. Eine wässerige Lösung von Polyethylenimin ist beispielhaft für ein wasserlösliches Polymer, welches aktive Kationen bereitstellt, angeführt. Jedoch erlaubt es die Neutralisation durch eine wässerige Lösung von Polyethylenimin nicht, ein ausreichendes Ausmaß der Undurchlässigkeit zu erzielen.
  • Die vorliegende Erfindung hat daher zum Ziel, die Herstellung von Gegenständen mittels eines einfachen Verfahrens zu ermöglichen, welche Gegenstände eine erhöhte Undurchlässigkeit, insbesondere gegenüber den vorstehend erwähnten Treibstoffen besitzen.
  • Die Erfindung betrifft zu diesem Zweck ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von wenigstens einem Teil eines Treibstoffbehälters oder eines anderen Hohlkörpers, eines Rohres oder eines anderen Gegenstandes, welcher/welches mit dem Betrieb eines Treibstoffzuführsystems verbunden ist, umfassend eine im wesentlichen aus einem Kunststoffmaterial gebildete Oberfläche, welches Verfahren einen Schritt der Sulfonierung und einen Schritt der Neutralisation umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Neutralisation mittels Inkontaktbringen der im wesentlichen aus einem Kunststoffmaterial gebildeten Oberfläche mit einer Mischung von Polyalkyleniminen erfolgt.
  • Die betreffenden Gegenstände können von jedem beliebigen Typ sein, beispielsweise die Form einer Folie, einer Platte, eines Rohres, eines Hohlkörpers etc. besitzen. Die Erfindung ist im Fall eines Hohlkörpers interessant. Sie ist ganz besonders interessant im Fall eines Treibstoffbehälters. Sie ist in gleicher Weise vorteilhaft auf einen anderen Hohlkörper, ein Rohr, oder einen anderen Gegenstand anwendbar, welcher/welches mit dem Betrieb eines Treibstoffzuführsystems zu einem Motor verbunden ist, welcher insbesondere für die Ausrüstung eines Kraftfahrzeuges bestimmt ist.
  • Das Kunststoffmaterial ist ein polymeres Kunststoffmaterial, welches unter den üblichen Anwendungsbedingungen des Gegenstandes fest und sulfonierbar ist, wie es im übrigen bekannt ist. Dieses Kunststoffmaterial kann aus einem oder mehreren Polymeren bestehen. Im allgemeinen werden eines oder mehrere thermoplastische Kohlenwasserstoffpolymere verwendet, welche eine lineare Molekülgrundstruktur besitzen und deren mögliche Substituenten nicht aromatisch sind. Diese Polymere können Homopolymere, Copolymere oder deren Gemische sein. Als Polymere kann man beispielsweise auf Polyolefine oder auf Polymere von Vinylchlorid zurückgreifen. Gute Resultate werden ausgehend von einem Polyolefin erhalten, insbesondere ausgehend von einem Polyethylen. Außerordentliche Ergebnisse werden ausgehend von einem Polyethylen hoher Dichte (PEHD) erhalten.
  • Dem Kunststoffmaterial können selbstverständlich ein oder mehrere übliche Additive zugesetzt werden, wie Antioxidantien, Stabilisatoren, Pigmente und andere, in der Menge, in der sie weder die Fähigkeit des Gegenstandes zur Sulfonierung, noch deutlich dessen insbesondere mechanischen Eigenschaften im Hinblick auf dessen endgültige Verwendung beeinträchtigen.
  • Die genannten Gegenstände umfassen wenigstens eine Oberfläche, welche im wesentlichen von einem Kunststoffmaterial gebildet wird. Sie können in ihrer Gesamtheit im wesentlichen ein einziges Kunststoffmaterialumfassen oder sie können eine Oberfläche umfassen, welche im wesentlichen von einem Kunststoffmaterial gebildet wird und außerdem von einem oder mehreren anderen Kunststoffmaterialien oder einem oder mehreren anderen Materialien. Ebenso kann der Gegenstand eine oder mehrere andere Schichten oder eine oder mehrere andere Teile aus einem oder mehreren anderen Materialien umfassen. Man kann erfindungsgemäß auch einen Mehrschichtgegenstand in Betracht ziehen, von welchem allein die zu behandelnde Oberflächenschicht im wesentlichen von einem Kunststoffmaterial gebildet wird. Im Fall von Hohlkörpern kann die zu behandelnde Oberflächenschicht die innere oder die äußere Schicht sein. Vorzugsweise wird die innere Schicht von Hohlkörpern behandelt. Außerordentliche Ergebnisse werden mit den Gegenständen erzielt, welche in ihrer Gesamtheit im wesentlichen von einem einzigen Kunststoffmaterial gebildet werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann einen oder mehrere Sulfonierungsschritte umfassen. Vorzugsweise umfasst es einen einzigen Sulfonierungsschritt.
  • Der Sulfonierungsschritt wird auf die für einen Fachmann klassische Weise und unter klassischen Bedingungen durchgeführt. Man bringt die zu behandelnden Gegenstände mit Schwefelsäureanhydrid, verdünnt mit einer inerten Verbindung, in flüssiger oder gasförmiger Phase in Kontakt. Man verwendet vorzugsweise ein trockenes Inertgas wie beispielsweise Stickstoff, Kohlendioxid, Schwefeldioxid oder Luft. Es ist wichtig, daß das Vorhandensein von Wasserdampf vermieden wird, welcher durch Reaktion mit Schwefelsäureanhydrid die Ausbildung von Schwefelsäuretröpfchen hervorrufen kann. Man verleibt im allgemeinen 0,1 bis 35 Vol.-% Schwefelsäureanhydrid, vorzugsweise 15 bis 30 % ein. Die Kontaktdauer ist zur Konzentration des Schwefelsäureanhydrids umgekehrt proportional. Sie kann im allgemeinen von 0,1 bis 20 Minuten betragen. Der Druck und die Temperatur können insbesondere als Funktion der anderen Betriebsparameter adaptiert werden. Man kann insbesondere bei Raumtemperatur und unter Umgebungsdruck arbeiten.
  • Häufig spült man nach der Sulfonierung den Gegenstand oder den Behälter, in welchem dieses enthalten ist, von verbliebenem Schwefelsäureanhydrid, beispielsweise mit einem Inertgas wie Stickstoff. Man kann ebenso das verbliebene Schwefelsäureanhydrid durch eine sehr kurze Ammoniakinjektion neutralisieren, in der Größenordnung von einigen Sekunden, insbesondere während weniger als 10 Sekunden. Im letztgenannten Fall ist es darauffolgend vorzuziehen, den Gegenstand oder den Teil des Gegenstandes, welcher darauffolgend einem Neutralisationsschritt unterworfen wird, häufiger mit Wasser abzuspülen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann einen oder mehrere Schritte der Neutralisation des gesamten oder eines Teils des Gegenstandes umfassen. Vorzugsweise umfasst es einen einzigen Neutralisationsschritt des gesamten oder eines Teils des Gegenstandes.
  • Der Neutralisationsschritt wird durch Inkontaktbringen der Oberfläche, welche im wesentlichen von einem Kunststoffmaterial gebildet wird, mit einer Mischung von Polyalkyleniminen durchgeführt. Unter den Polyalkyleniminen kann man die Homo- oder die Copolymere, nicht substituierte, verzweigte oder lineare, oder die auf den Aminfunktionen durch Alkyl- oder Acylgruppen substituierten Polyalkylenimine verwenden. Das Molekulargewicht dieser Polyalkylenimine kann von 300 bis zu 1.000.000 variieren.
  • Die Mischung der Polyalkylenimine kann insbesondere die Vorteile vereinbaren, daß mehrere Polyalkylenimide mit deutlich unterschiedlichen Molekulargewichten verwendet werden können. Man verwendet vorteilhafterweise eine Mischung von mehreren Polyethyleniminen.
  • Während des Neutralisationsschrittes ist die Mischung von Polyalkyleniminen allgemein im Ausmaß von wenigstens 0,05 Vol.-% vorhanden. Sie ist im Ausmaß vorzugsweise von wenigstens 0,1 Vol.-%, noch stärker bevorzugt im Ausmaß von wenigstens 1 Vol.-%. vorhanden. Die Mischung der Polyalkylenimine kann pur oder verdünnt angewandt werden. Vorteilhafterweise wird sie verdünnt angewandt, insbesondere ohne 20 Vol.-%, noch stärker bevorzugt auch ohne 10 Vol.-% zu überschreiten.
  • Die Mischung der Polyalkylenimine kann insbesondere mit Wasser verdünnt werden. Der Gegenstand kann mit einer Neutralisationslösung in flüssiger oder gasförmiger Form in Kontakt gebracht werden. Im Fall eines Hohlkörpers ist es einfach, eine wässerige Neutralisationslösung in flüssiger Form anzuwenden. Diese Lösung kann insbesondere in Form eines zerstäubten Strahls angewandt werden.
  • Die Kontaktdauer für den Neutralisationsschritt kann von einem Fachmann, ausgehend von der Durchführung einiger Versuche im Hinblick auf die anderen Betriebsparameter, leicht optimiert werden. In der Praxis reicht eine kurze Dauer aus. Gute Ergebnisse werden ohne der Notwendigkeit 5 Minuten zu überschreiten, erhalten. Häufiger beträgt die genannte Kontaktdauer daher weniger als 10 Sekunden, vorzugsweise weniger als 1 Minute.
  • Die Neutralisation kann in einem großen Temperaturbereich, beispielsweise von 0 bis 100 °C, insbesondere wenn die Mischung von Polyalkyleniminen mit Wasser verdünnt ist, durchgeführt werden. Gute Ergebnisse werden bei Umgebungstemperatur erhalten.
  • Der Druck kann in gleicher Weise wie andere Betriebsparameter adaptiert werden. Gute Ergebnisse werden unter Atmosphärendruck erhalten.
  • Nach der Neutralisation wird der Gegenstand erforderlicherweise gespült und/oder getrocknet, um die Neutralisationsmittel und die verbliebenen Reaktionsprodukte zu entfernen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Oberflächenbehandlung eines Gegenstandes mit ausreichender Tiefe, um dessen Undurchlässigkeit deutlich zu verbessern. In der Praxis liegt die behandelte Tiefe in der Größenordnung von 5 bis 30 μm. Vorzugsweise beträgt sie wenigstens 10 μm.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Oberflächenbehandlung kann vorteilhafterweise mit der vorangehenden Verarbeitung des Materials oder der Materialien, welches/welche den Gegenstand bilden, verbunden sein.
  • Die Erfindung betrifft in gleicher Weise ein Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes, welcher eine im wesentlichen aus einem Kunststoffmaterial gebildete Oberfläche umfasst, welches Verfahren wenigstens einen Verarbeitungsschritt und eine Oberflächenbehandlung, wie sie vorstehend definiert ist, umfaßt.
  • Für den Verarbeitungsschritt ist es beabsichtigt, alle bekannten Verfahren zu bezeichnen, welche für die Umwandlung eines oder mehrerer Materialien geeignet sind und die Herstellung eines Gegenstandes erlauben. Im Fall der Verarbeitung von einem oder mehreren Kunststoffmaterialien kann beispielhaft und nicht einschränkend für den Verarbeitungsschritt das Blasen, die Extrusion, das Blasformen und das Kalandrieren angeführt werden. Insbesondere im Fall von Hohlkörpern aus einem oder mehreren Kunststoffmaterialien wird es als Verarbeitungsschritt bevorzugt, eine Blasextrusion durchzuführen.
  • Es kann sich als vorteilhaft erweisen, wenn dem Verarbeitungsschritt schnell, insbesondere unmittelbar, die Oberflächenbehandlung folgt.
  • In alternativer Weise kann die Oberflächenbehandlung auf dem Kunststoffmaterial durchgeführt werden, welches im wesentlichen wenigstens eine Oberfläche des Gegenstandes bildet, vor diesem Verarbeitungsschritt, insbesondere auf dem Polymerpulver, welches noch nicht additiviert ist.
  • Beispiele
  • Die folgenden Beispiele 1R bis 7R sind zu Vergleichszwecken angeführt. Das Beispiel 8 veranschaulicht die Erfindung in nicht einschränkender Weise.
  • Die Permeabilität ist darin in g.mm/m2.Tag ausgedrückt, in Gramm Treibstoff mal der Stärke des Gegenstandes in Millimetern pro Quadratmeter der Oberfläche für den Austausch mit der Umgebung und pro Tag. Es ist nämlich logisch die Permeabilität eines Gegenstandes proportional zu seiner Stärke und umgekehrt proportional zur Austauschoberfläche, welche dieser mit der Umgebung besitzt, anzunehmen, anstatt sich auf eine Permeabilität zu beziehen, welche lediglich in Gramm Treibstoff pro Tag ausgedrückt ist. Ein derartiges Maß würde den Skaleneffekt, welcher dem Fachmann gut bekannt ist, nicht berücksichtigen, beispielsweise im Fall von Hohlkörpern zwischen einer Flasche mit verringerter Stärke und Oberfläche und einem Treibstoffbehälter mit vergrößerter Stärke und Austauschoberfläche.
  • Als Permeabilität im Betriebszustand ist beabsichtigt, diese Eigenschaft zu bestimmen, wenn sie als Funktion der Zeit stabil ist. Die erforderliche Frist, um dies zu erreichen, ist offensichtlich insbesondere von den speziellen Eigenschaften eines Gegenstandes abhängig und sie kann nicht absolut definiert werden. Hinsichtlich der Größenordnung kann insbesondere angenommen werden, daß die Permeabilität einer Flasche nach ungefähr 1 Monat im Betriebszustand ist, wogegen es ungefähr 3 Monate erfordert, bis der gleiche Zustand im Fall eines Behälters erreicht ist.
  • Beispiel 1R
  • Eine Flasche aus Polyethylen hoher Dichte (PEHD) mit einem Innenvolumen von 360 cm3, einer Stärke von 2 mm und einer inneren Oberfläche von 280 cm2 wird durch Blasextrusion hergestellt. Das verwendete PEHD ist vom Typ PHILLIPS mit einer mittleren Dichte von 0,946 g/cm3, einem Fließindex HLMI (High Load Melt Index), gemessen nach der Norm ASTM 1238–1987, von 5,4 bis 6,8 g/10 min und 1 g/kg Stabilisator IRGANOX® 1076.
  • Die innere Oberfläche der Flasche wird durch Einspritzen in Kontakt gebracht und während 10 Minuten bei Umgebungstemperatur und unter Atmosphärendruck von einem gasförmigen Strom gehalten, welcher 15 Vol.-% an mit Stickstoff verdünntem Schwelfelsäureanhydrid enthält.
  • Die Flasche wird anschließend mit Stickstoff während 5 Minuten bei Umgebungstemperatur und unter Atmosphärendruck gespült.
  • Sie wird in der Folge bei Umgebungstemperatur und unter Atmosphärendruck mit 200 cm3 einer wässerigen Lösung, die 10 Vol.-% Ammoniak enthält, befüllt und während 5 Minuten gerührt.
  • Die Flasche wird schließlich entleert, mit Wasser gespült und in einem Trockenofen über Nacht bei 60 °C getrocknet.
  • Die Bewertung der Permeabilität dieser Flasche wird mit einer Mischung aus 92,5 Vol.-% bleifreiem Benzin CEC RF 08-A-85, mit einer Oktanzahl von 95, 5 Vol.-% Methanol und 2,5 Vol.-% Ethanol(welche Mischung in den USA unter der Bezeichnung TF2 = Test Fuel 2 bekannt ist) durchgeführt. Die Flasche wird mit 300 cm3 dieser Mischung befüllt, verschlossen, abgewogen und in einem Raum bei 40 °C gelagert.
  • Nach 1 Monat im Betriebszustand wird ihre Permeabilität durch Messen des Gewichtsverlustes gemäß der Norm ECE 34-1979 (Annex 5) ermittelt, welche 14,3 g.mm/m2.Tag betrug.
  • Zum Vergleich verliert die gleiche unbehandelte Flasche 71 g.mm/m2.Tag.
  • Beispiel 2R
  • Eine identische Flache wie jene nach Beispiel 1R wurde auf gleiche Weise behandelt, mit der Ausnahme, daß die Neutralisation durch Füllen der Flasche mit einer wässerigen Lösung durchgeführt wurde, welche 10 Vol.-% Polyethylenimin LUPASOL® WF mit einem Molekulargewicht von 20.000 enthielt.
  • Nach 1 Monat im ordnungsgemäßen Zustand wurde deren Permeabilität durch Gewichtsverlust gemäß der Norm ECE 34-1979 (Annex 5) gemessen, welche 1,43 g.mm/m2.Tag betrug.
  • Beispiel 3R
  • Eine identische Flasche wie jene aus Beispiel 1R wurde auf die gleiche Weise wie in diesem Beispiel behandelt, mit der Ausnahme, daß die Neutralisation durch Befüllen der Flasche mit reinem Ethylendiamin (Merck Index, 10. Ausgabe, 3741) durchgeführt wurde.
  • Nach 1 Monat im Betriebszustand wurde deren Permeabilität durch Gewichtsverlust gemäß der Norm ECE 34-1979 (Annex 5) gemessen, welche 2,85 g.mm/m2.Tag betrug.
  • Beispiel 4R
  • Eine identische Flasche wie jene nach Beispiel 1R wurde auf die gleiche Weise wie in diesem Beispiel behandelt, mit der Ausnahme, daß die Flasche für die Neutralisation mit einer wässerigen Lösung befüllt wurde, welche 10 Vol.-% Triethylentetramin (Merck Index, 10. Ausgabe, 9483) enthielt.
  • Nach 1 Monat im Betriebszustand wurde deren Permeabilität aufgrund des Gewichtsverlustes gemäß der Norm ECE 34-1979 (Annex 5) gemessen, welche 2,14 g.mm/m2.Tag betrug.
  • Beispiel 5R
  • Eine identische Flasche wie jene von Beispiel 1R wurde auf die gleiche Weise wie in diesem Beispiel behandelt, mit der Ausnahme, daß für die Neutralisation die Flasche mit einer wässerigen Lösung befüllt wurde, welche 10 Vol.-% einer Mischung von gleichen Volumsteilen an Polyethylenimin (PEI) LUPASOL® WF und Ethylendiamin (EDA) umfaßte.
  • Nach 1 Monat im Betriebszustand betrug die durch Gewichtsverlust gemäß der Norm ECE 34-1979 (Annex 5) gemessene Permeabilität, 1,43 g.mm/m2.Tag.
  • Beispiel 6R
  • Man stellte durch Blasextrusion einen Treibstoffbehälter aus Polyethylen hoher Dichte (PEHD) mit einem Innenvolumen von 60 Liter, einer mittleren Dicke von 5 mm und einer inneren Oberfläche von 1,5 m2 her. Das verwendete PEHD besaß eine mittlere Dichte von 0,948 g/cm3, einen Fließindex HLMI von 3,4 g/10 min und enthielt 0,2 g/kg Ruß und 2 g/kg des Stabilisators IRGANOX® B 225.
  • Die innere Oberfläche dieses Behälters wurde durch Einspritzen in Kontakt gebracht und während 2 Minuten bei 49 °C und unter Atmosphärendruck von einem gasförmigen Strom gehalten, welcher 15 Vol.-% an mit Stickstoff verdünntem Schwefelsäureanhydrid enthielt.
  • Der Behälter wurde anschließend mit Stickstoff während 2 Minuten bei Umgebungstemperatur und unter Atmosphärendruck gespült.
  • Er wurde in der Folge bei Umgebungstemperatur und unter Atmosphärendruck für 100 Sekunden mit einer Mischung befüllt, welche 70 Vol.-% Ammoniak und 15 Vol.-% befeuchtete Luft mit 15 Vol.-% Wasser in Form von feinen pulverisierten Tröpfchen enthielt.
  • Der Behälter wurde abschließend entleert, mit Wasser gespült und in einem Trockenofen über Nacht bei 60 °C getrocknet.
  • Die Bewertung der Permeabilität des Behälters erfolgte mit einer Mischung von 90 Vol.-% bleifreiem Benzin CEC RF 08-A-85 mit einer Oktanzahl von 95 und 10 Vol.-% Ethanol (einer Mischung, welche in den USA unter der Bezeichnung TF1 = Test Fuel 1 bekannt ist). Der Behälter wurde mit 301 dieser Mischung befüllt, verschlossen, abgewogen und in einem Raum bei 40 °C gelagert.
  • Nach 3 Monaten im Betriebszustand betrug seine Permeabilität, gemessen als Gewichtsverlust gemäß der Norm ECE 34-1979 (Annex 5), 10 g.mm/m2.Tag. Die Permeabilität dieses Behälters wurde in gleicher Weise nach der Messung SHED bewertet, welche in "Measurement of fuel evaporative emission from gasoline powered passenger cars and light trucks, enclosure technique SAE J171, June 82" beschrieben ist. Nach 3 Monaten im ordnungsgemäßen Zustand betrug die Permeabilität des Behälters, welche nach diesem Verfahren gemessen wurde, 8,3 g.mm/m2.Tag.
  • Beispiel 7R
  • Ein identer Treibstoffbehälter wie jener nach dem Beispiel 6R wurde auf die gleiche Weise behandelt, mit der Ausnahme, daß für die Neutralisation der Behälter mit 3 1 einer wässerigen Lösung befüllt wurde, welche 5 Vol.-% Polyethylenimin LUPASOL® P mit einem Molekulargewicht von 600.000 bis 1.000.000 enthielt, wobei anschließend während 3 Minuten gerührt wurde.
  • Nach 3 Monaten im Betriebszustand betrug dessen Permeabilität, gemessen als Gewichtsverlust nach der Norm ECE 34-1979 (Annex 5), 1 g.mm/m2.Tag.
  • Zum gleichen Zeitpunkt betrug die Permeabilität des Behälters, gemessen nach dem vorstehend erwähnten SHED-Verfahren, 0,83 g.mm/m2.Tag.
  • Beispiel 8 (erfindungsgemäß)
  • Ein Treibstoffbehälter, welcher mit jenem nach Beispiel 6R identisch ist, wurde auf die gleiche Weise behandelt, mit der Ausnahme, daß für die Neutralisation der Behälter mit 31 einer wässerigen Lösung befüllt wurde, welche 5 Vol.-% einer Mischung von gleichen Teilen an Polyethylenimin LUPASOL® P mit Molekulargewichten von 600.000 bis 1.000.000 und an Polyethylenimin LUPASOL® G mit Molekulargewichten von etwa 2.000 enthielt, wobei anschließend während 3 Minuten gerührt wurde.
  • Nach 3 Monaten im Betriebszustand betrug die Permeabilität des Behälters, gemessen nach dem vorstehend erwähnten SHED-Verfahren, 0,67 g.mm/m2.Tag.

Claims (4)

  1. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von wenigstens einem Teil eines Treibstoffbehälters oder eines anderen Hohlkörpers, eines Rohres oder eines anderen Gegenstandes, welcher/welches mit dem Betrieb eines Treibstoffzuführsystems verbunden ist, umfassend eine im wesentlichen aus einem Kunststoffmaterial gebildete Oberfläche, welches Verfahren einen Schritt der Sulfonierung und einen Schritt der Neutralisation umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Neutralisation mittels Inkontaktbringen der im wesentlichen aus einem Kunststoffmaterial gebildeten Oberfläche mit einer Mischung von Polyalkyleniminen erfolgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, nach welchem das Kunststoffmaterial ein Polyethylen hoher Dichte ist.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, in welchem die Polyalkylenimine Polyethylenimine sind.
  4. Verfahren zur Herstellung eines Treibstoffbehälters oder eines anderen Hohlkörpers, eines Rohres oder eines anderen Gegenstandes, welcher/welches mit dem Betrieb eines Treibstoffzuführsystems verbunden ist, umfassend eine im wesentlichen aus einem Kunststoffmaterial gebildete Oberfläche, welches Verfahren einen Verarbeitungs Schritt und einen Oberflächenbehandlung nach einem der vorhergehenden Ansprüche umfaßt.
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