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Diese
Erfindung betrifft allgemein eine automatische Prüfanordnung
und insbesondere eine Architektur zum Anlegen von Hochfrequenz-Prüfsignalen
an ein zu prüfendes
Bauelement.
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Eine
automatische Prüfanordnung
(allgemein ein "Tester") wird bei der Herstellung
von Halbleiter-Bauelementen
verwendet. Rein digitale Bauelemente werden gewöhnlich mit Testern geprüft, die digitale
Signale ansteuern und empfangen. Halbleiter-Bauelemente, die sowohl
analoge als auch digitale Signale verarbeiten, müssen mit Testern geprüft werden,
die analoge und digitale Signale erzeugen und empfangen können. Diese
Signale werden als Mischsignal-Tester bezeichnet.
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1 zeigt
den Aufbau eines typischen Mischsignal-Testers 100 nach
dem Stand der Technik. Der Tester-Hauptrahmen 102 steuert
die Prüfung.
Er erzeugt Prüfsignale
und analysiert die Signalantworten, um Fehler während einer Prüfung zu identifizieren.
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Tester-Großrechner 102 ist
mit dem zu prüfenden
Bauelement (hier "DUT") 106 durch
Prüfkopf 104 verbunden.
Weil ein Ziel des automatischen Prüfens darin besteht, fehlerhafte
Bauelemente so früh wie
möglich
im Herstellungsvorgang zu identifzieren, werden die Bauelemente
oft geprüft,
während
sie noch auf dem Halbleiter-Wafer sind. Somit kann DUT 106 sehr
klein sein, üblicherweise
ein Bruchteil eines Quadratzolls.
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Prüfkopf 104 leitet
die verschiedenen Prüfsignale,
die zum Prüfen
von DUT 106 benötigt
werden, in diesen kleinen Bereich. Prüfkopf 104 umfaßt auch eine
elektronische Schaltung, die dicht am DUT 106 angeordnet
sein muß,
um eine gute Signalintegrität zu
ermöglichen.
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Tester 100 wird
durch Steuerungselektronik 108 im Tester-Großrechner 102 gesteuert.
Steuerungselektronik 108 ist ein Hochgeschwindigkeitsrechner.
Er weist Speicher (nicht dargestellt) auf, der programmiert werden
kann, so daß Tester 100 zahlreiche
Prüfungen
an einer Vielzahl von Halbleiter-Bauelementen
vornehmen kann.
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Die
Steuerungselektronik 108 ist über einen oder mehrere Busse 110 mit
Tester-Untersystemen verbunden. Tester 100 weist Untersysteme
auf, die RF-Signale verarbeiten. RF-Signale sind im weitesten Sinne
als solche Signale definiert, die Frequenzen im Bereich von ungefähr 10 MHz
bis zu ungefähr 6
GHz haben. Tester 100 weist auch ein Untersystem auf, das
Niederfrequenz-Wechselstromsignale, manchmal als Basisbandsignale
bezeichnet, verarbeitet. Tester 100 weist auch ein Untersystem
auf, das Gleichstromsignale verarbeitet, sowie ein anderes Untersystem,
das digitale Signale verarbeitet.
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Das
RF-Untersystem besteht aus einer Vielzahl von RF-Quellen und -Empfängern 112.
Jede RF-Quelle kann
dafür programmiert
werden, ein Prüfsignal
bei einer Frequenz und einem Pegel zu erzeugen, die durch Steuerungselektronik 108 festgelegt
werden. Einige oder alle der RF-Quellen empfangen über Signalweg 136 ein
Basisbandsignal vom Niederfrequenz-Untersystem. Dieses Basisbandsignal
wird dazu verwendet, das von der Quelle bereitgestellte RF-Signal
zu modulieren.
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Jeder
RF-Empfänger
mißt die
Leistung eines empfangenen Signals über einen Bereich von Frequenzen.
Die Betriebsparameter der Quelle und des Empfängers, wie etwa Leistungspegel
und Frequenzbereich, können
durch Steuerungselektronik 108 gesteuert werden. Einige
oder alle der Empfänger
können
außerdem
das RF-Signal in ein Basisband-Signal, das an das Niederfrequenz-Untersystem
weitergegeben wird, abwärtskonvertieren.
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Manchmal
reicht diese Kombination aus RF-Quellen und -Empfängern nicht
aus, um jene RF-Messungen
am DUT 106 durchzuführen,
die notwendig sind, um verschiedene Parameter des Bauelements zu
bestimmen. Unter diesen Umständen werden
dem RF-Untersystem anwendungsspezifische Instrumente 120 hinzugefügt. Im allgemeinen führt jedes
der anwendungsspezifischen Instrumente 120 eine Funktion,
wie etwa Vektornetzwerkanalyse, aus. Seit kurzem sind anwendungsspezifische
Instrumente 120 verfügbar,
die zwei Funktionen ausführen. Diese
Instrumente haben oft eine Standard-Steuerungsschnittstelle, wie
etwa VXI oder gipb, so daß sie einfach
in den Tester 100 integriert werden können.
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Das
Niederfrequenz-(Basisband-)Untersystem besteht aus analogen Niederfrequenz-Quellen und
-Empfängern 114.
Diese Bauelemente werden unter Verwendung digitaler Signalverarbeitungstechnologie
implementiert. Ein typisches System kann bei 200 MHz arbeiten, was
es gestattet, Wellenformen fast jeder Form zu erzeugen oder zu analysieren.
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Das
Gleichstrom-Untersystem besteht aus Gleichstrom-Quellen und -Meßgeräten 116.
Diese Bauelemente können
Gleichstrom-Vorspannungsbedingungen erzeugen oder messen.
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Das
digitale Untersystem erzeugt und empfängt digitale Signale. Es besteht
aus digitalen Treibern und Empfängern 116.
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RF-Quellen
und -Empfänger 112,
Niederfrequenz-Quellen und -Empfänger 114,
Gleichstrom-Quellen
und -Empfänger 116,
digitale Quellen und Empfänger 118 und
anwendungsspezifische Instrumente 120 sind alle mit Prüfkopf 104 verbunden. In
vielen Fällen
enthält
Prüfkopf 104 verteilte
Instrumentenelektronik 122, die Teile der Quellen und Empfänger in
den RF-, Niederfrequenz-, Gleichstrom- und digitalen Untersystemen
darstellt, die zwecks größerer Genauigkeit
oder aus anderen Gründen
nahe dem DUT 106 angeordnet sein müssen.
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Verbindungen
zu den RF-Quellen und -Empfängern 112 und
den anwendungsspezifischen Instrumenten 120 werden durch
die RF-Koppelschaltung 134 hergestellt. Jede Anschlußleitung
(nicht numeriert) von DUT 106, die ein RF-Signal empfängt oder
erzeugt, wird mit der RF-Koppelschaltung 134 verbunden.
Um DUT 106 vollständig
zu prüfen,
ist es normalerweise notwendig, mehrere Prüfungen durchzuführen. Das
RF-Untersystem muß für jede Prüfung anders
konfiguriert werden. Die Konfiguration wird durch Verlegen von Kabeln
und Öffnen
und Schließen
von Schaltern innerhalb der RF-Koppelschaltung 134 geschaffen.
Diese Schalter arbeiten unter Steuerung von Steuerungselektronik 108.
Die Schalter werden normalerweise durch im Handel erhältliche
Mikrowellenschalter implementiert. Die Schalter sind so konfiguriert,
daß sie
ermöglichen, daß jede Quelle
und jeder Empfänger,
die/der zum Prüfen
einer Anschlußleitung
von DUT 106 verwendet wird, mit dieser Anschlußleitung
verbunden wird.
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Die
von Niederfrequenz-Quellen und -Empfängern 114, Gleichstrom-Quellen
und -Empfängern 116 und
digitalen Quellen und Empfängern 118 erzeugten
Signale werden durch die Verbindungsschaltung 132 an Anschlußleitungen
der DUT 106 weitergeleitet. Wo nötig, umfaßt die Verbindungsschaltung 132 Schalter,
um die geeigneten Verbindungen herzustellen.
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Verbindungsschaltung 132 ist
durch Signalweg 138 mit RF-Koppelschaltung verbunden. Signalweg 138 ermöglicht,
daß Gleichstrom-Vorspannungsbedingungen
innerhalb des RF-Untersystems hergestellt oder gemessen werden.
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Um
DUT 106 zu prüfen,
führt Steuerungselektronik 108 ein
Programm aus. Das Programm konfiguriert Tester 100 dafür, eine
erste Messung vorzunehmen, indem es die Einstellungen für die Instrumente 112, 114, 116, 118 und 120 wie
auch die Einstellungen für
Schalter in der RF-Koppelschaltung 134 und der Verbindungsschaltung 132 festlegt.
Die Messung wird durchgeführt
und an die Steuerungselektronik 108 zurückgegeben. Dann wird Tester 100 erneut
konfiguriert, um die nächste
Messung vorzunehmen. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis alle erforderlichen
Messungen vorgenommen worden sind.
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Um
ein DUT zu prüfen,
das eine RF-Schaltung aufweist, werden zahlreiche Parameter gemessen,
wie zum Beispiel s-Parameter, Gruppenverzögerung, Phase, Rauschzahl,
Scheinwiderstandsanpassung, Intermodulationsverzerrung, Abfangpunkte,
1-dB-Kompressionspunkt und Phasenrauschen.
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Die
in 1 dargestellte Architektur für einen Tester, der RF-Parameter
mißt,
hat mehrere Nachteile, obwohl diese mehr bevorzugt wird, als jedes
Instrument von Hand mit DUT 106 zu verbinden. Kundenspezifische
RF-Kopplung ist aus mehreren Gründen
nicht wünschenswert.
Erstens sind die Instrumente, die verwendet werden, um ein bestimmtes
Halbleiterbauelement zu prüfen,
vom Typ des verwendeten Bauelements abhängig. Infolgedessen muß RF-Koppelschaltung 134 für jeden
geprüftem Typ
von Bauelement kundenspezifisch sein. Es sind erhebliche Kosten
damit verbunden, kundenspezifische Hardware und Software vorzubereiten,
die notwendig ist, um dies zu steuern.
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Zweitens
müssen
kundenspezifische Kalibrierroutinen für die RF-Instrumente 112 und 120 geschrieben
werden. RF-Prüfinstrumente
weisen normalerweise Software-Kalibrierroutinen auf. Diese Routinen
kalibrieren das Instrument jedoch nur für Prüfungen, bei denen das DUT direkt
mit dem Instrument verbunden ist. Es müssen andere Kalibrierroutinen
geschrieben werden, die die Koppelschaltung zwischen dem Instrument
und DUT 106 berücksichtigen.
Weil diese Koppelschaltung für
jeden Typ von zu prüfendem
Bauelement kundenspezifisch ist, müssen die Kalibrierroutinen
für den
zu prüfenden
Typ von Bauelement ebenfalls kundenspezifisch geschrieben werden.
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Ein
dritter Nachteil besteht darin, daß RF-Koppelschaltung 134 aus
zahlreichen Mikrowellenschaltern aufgebaut ist. Diese Schalter sind
im allgemeinen groß,
was es schwierig macht, sie nahe am DUT 106 zu plazieren.
Infolgedessen muß die verteilte
Instrumentenelektronik 122 weiter vom DUT 106 beabstandet
werden als wünschenswert
sein könnte.
Außerdem
sind die Mikrowellenschalter langsam zu betätigen, was die Anzahl von Bauelementen verringert,
die in einer Produktionsschicht geprüft werden können. Ferner sind Mikrowellenschalter auch
teuer und unzuverlässig.
Sie neigen schon nach einigen hunderttausend Operationen dazu, zu
versagen oder eine verschlechterte Leistungsfähigkeit aufzuweisen.
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Ein
weiterer Nachteil der Architektur von 1 sind die
Kosten der anwendungsspezifischen Instrumente 120. Es wäre sehr
zu wünschen,
daß mehr
Messungen mit den RF-Quellen und -Empfängern 112 vorgenommen
werden können.
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Das
US-Patent 4 808 912 beschreibt eine Prüfanordnung zum Prüfen elektrischer
Hochfrequenz-Bauelementen,
die aus zwei 6-Port-Reflektometern besteht, die beide mit einem
zu prüfenden Bauelement
verbunden werden. Um die Prüfanordnung
zu kalibrieren, wird ein beliebiger Abschlußwiderstandserzeuger mit jedem
Prüfport
verbunden, während
ihr Prüfsignal
einen Reflektivitätskoeffizienten
größer als
eins darstellt, so daß es
sowohl aktive Bauelemente als auch passive Bauelemente simuliert.
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Unter
Berücksichtigung
des obigen Hintergrundes ist es wünschenswert, ein Modul bereitzustellen,
das es ermöglicht,
eine RF-Quelle bzw. -Empfänger
mit einem Prüfpunkt
in Konfigurationen zu verbinden, die die Messung von vielen RF-Parametern
zulassen.
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Es
ist auch wünschenswert,
die Anzahl von Mikrowellenschaltern, kundenspezifischen Schaltungen
und kundenspezifischer Beschallung zu verringern, die in einem Tester
benötigt
werden, um RF-Instrumente mit einem Prüfpunkt zu verbinden.
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Es
ist ebenfalls wünschenswert,
die Anzahl von anwendungsspezifischen Instrumenten zu verringern,
die benötigt
werden, um ein Bauelement vollständig
zu prüfen,
das eine RF-Schaltung aufweist.
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Unter
einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine automatische
Prüfanordnung
für RF-Bauelemente bereit
mit:
- a) einem Prüfkopf der geeignet ist, Signale
mit einem zu prüfenden
Bauelement zu koppeln;
- b) einer RF-Schaltung mit einer Vielzahl von RF-Quellen und
einer Vielzahl von RF-Empfängern;
und
- c) einer Vielzahl von Kanälen
von elektronischen Schaltungen, die im Prüfkopf angeordnet sind,
wobei
jeder Kanal eine Einrichtung zum Dirigieren eines Prüfsignals
von einer gewählten
der RF-Quellen zumindest zu einer aus einer Vielzahl von Anschlußleitungen
auf dem zu prüfenden
Bauelement oder zu einem gewählten
aus einer Vielzahl von RF-Empfängern
enthält.
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Unter
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Prüfung
eines elektronischen Bauelements mit einer RF-Schaltung mit den
folgenden Schritten bereit:
- a) Verbinden mindestens
einer Quelle und eines Empfängers
mit einem Koppelmodul;
- b) Verbinden mindestens zweier Ports des Koppelmoduls mit dem
Bauelement;
- c) Messen der Eingangsimpedanz des Bauelements an den zwei Ports;
und
- d) ohne die Verbindungen des Moduls oder des Bauelements zu ändern, Messen
der Harmonischen des Bauelements.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden mehrere Module in einem Mischsignaltester verwendet,
der eine Vielzahl von RF-Kanälen
aufweist. Jedem Kanal oder einer Gruppe aus einer kleinen Anzahl
von Kanälen
sind eine RF-Quelle und ein RF-Empfänger, die mit dem Modul verbunden
sind, zugeordnet. Die Architektur ermöglicht, daß es pro Kanal oder Gruppe
von Kanälen
eine unterschiedliche Anzahl von Quellen und Empfängern gibt.
Jedes Modul weist außerdem
Koppelelemente auf die es ermöglichen,
daß die
Quelle von einem Kanal als die zweite RF-Quelle in einem anderen
Kanal angeschlossen wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist jedes Modul mit Festkörper-Bauelementen implementiert.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind ein oder mehrere Schalter in den Signalweg, der
verwendet werden kann, um jede Quelle und jeden Empfänger zu
kalibrieren, eingefügt.
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Die
Erfindung ist besser verständlich
mit Bezug auf die folgende ausführlichere
Beschreibung und die beigefügten
Zeichnungen, wobei diese folgendes zeigen:
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1 ist
ein Blockschaltbild eines Mischsignaltesters, der die Erfindung
anwenden kann;
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2A ist
ein schematisches Bild eines RF-Moduls gemäß der Erfindung; und
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2B ist
ein schematisches Bild des im RF-Modul von 2A verwendeten
Kalibriermoduls.
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Gemäß der Erfindung
wird RF-Koppelschaltung 134 durch eine oder mehrere Kanalkarten
ersetzt. Jede Kanalkarte enthält
eine oder mehrere Schaltungen, sogenannte "Kanäle", die dafür ausgelegt
sind, RF-Signale
an eine Anschlußleitung
von DUT 106 zu senden bzw. von dort zu empfangen. Jede
Kanalkarte hat einen Aufbau, der es ermöglicht, Quellen und Empfänger auf
vielfältige
Weise mit dem DUT zu verbinden. Die Quellen und Empfänger können derart
verbunden sein, daß alle
Standard-Messungen durchgeführt
werden können,
die normalerweise an RF-Bauelementen vorgenommen werden, ohne anwendungsspezifische
Instrumente hinzuzufügen.
Somit können
unter Verwendung der Kanalkarte gemäß der Erfindung anwendungsspezifische Instrumente 120 ausgesondert
werden.
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Wenden
wir uns nun 2A zu, wo ein Schema einer Kanalkarte 200 dargestellt
ist. Vorzugsweise gibt es mindestens zwei Kanäle 210a und 210b auf
jeder Kanalkarte 200, um einfache Interaktion zwischen
den Kanälen
zu ermöglichen.
Die Kanäle
können
identisch sein. In der bevorzugten Ausführungsform jedoch ist Kanal 210a dafür optimiert, Hochleistungssignale
zu empfangen, und Kanal 210b ist dafür optimiert, Niederleistungssignale
zu empfangen.
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Jeder
Kanal 210 weist einen Schalter 212 mit einem Eingang
auf, der mit einer RF-Quelle verbunden ist, wie sie herkömmlicherweise
verwendet wird, um RF-Bauelemente zu prüfen. Schalter 212 ermöglicht es,
daß das
Signal von der Quelle zum Verstärker 214,
Dämpfungsglied 216A oder
Dämpfungsglied 216B gekoppelt
wird. Die Dämpfungsglieder 216 dämpfen das
Signal, wobei 216A und 216B unterschiedliche Dämpfungsgrade
aufweisen. Auf diese Weise kann der Dynamikbereich der Quelle enorm erweitert
werden, so daß eine
einzige Quelle die zur Durchführung
von Hochleistungs- wie auch Niederleistungsmessungen erforderlichen
Signale bereitstellen kann.
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Die
Ausgangssignale von Verstärker 214 und
Dämpfungsglied 216 werden
zum Schalter 218 durchgeleitet. Schalter 218 wird
normalerweise gemeinsam mit Schalter 212 verwendet, um
entweder den Weg durch den Verstärker 214 oder
durch das Dämpfungsglied 216 herzustellen.
Jedoch können Schalter 212 und 218 unabhängig voneinander
arbeiten, um solche Funktionen wie die Trennung der Quelle auszuführen.
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Der
Ausgang des Schalters 218 ist mit dem Eingangsport von
Richtelement 220 gekoppelt. Ein Richtelement ist ein Bauelement,
das mindestens drei Ports hat. Ein Port ist als Eingang und ein
Port als Ausgang definiert. Diese Ports definieren einen "Durchgangsweg", da ein an den Eingang
angelegtes Signal sich zum Ausgang läuft. Man wird jedoch anerkennen,
daß die
Bezeichnung eines Ports als Eingang oder Ausgang rein semantisch
ist, weil ein an den Ausgang angelegtes Signal auch zum Eingang läuft. Zusätzliche
Ports werden üblicherweise
mit einer Richtung bezeichnet. Diese Ports können entweder als "Vorwärts"- oder als "Rückwärts"-Ports bezeichnet werden, wenngleich
manchmal ein Vorwärtsport
als "verknüpfter" Port bezeichnet
wird und ein Rückwärtsport
als "getrennter" Port bezeichnet
wird. Ein an den Eingang angelegtes Signal wird mit dem Vorwärtsport
gekoppelt, aber nicht mit dem Rückwärtsport.
Ein an den Ausgang angelegtes Signal wird mit dem Rückwärtsport
gekoppelt, aber nicht mit dem Vorwärtsport. Das Gegenteil ist
auch wahr: Ein an den Vorwärtsport
angelegtes Signal wird mit dem Eingang gekoppelt, aber nicht mit
dem Ausgang, und ein an den Rückwärtsport
angelegtes Signal wird mit dem Ausgang gekoppelt, aber nicht mit
dem Eingang.
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Richtelemente
mit drei Ports sind im Handel erhältlich und werden üblicherweise
als Richtkoppler bezeichnet. Wenn ein Vier-Port-Richtelement nicht im
Handel zu finden ist, kann es implementiert werden, indem zwei identische
Richtkoppler in einer gegeneinandergeschalteten Anordnung konfiguriert werden,
das heißt,
die Ausgangsports des Kopplers werden miteinander verbunden, und
der Eingang des einen wird zum Ausgang des Richtelements.
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Richtelement 220 hat
vorzugsweise vier Ports: einen Eingang, einen Ausgang, einen Vorwärts- und
einen Rückwärtsport
(nicht numeriert). Der Rückwärtsport
von Richtelement 220, als IMin bezeichnet,
empfängt
ein Signal von Punkt IMout auf Nachbarkanal 210b.
Somit werden das Signal aus dem Schalter 218 und das Signal
vom Nachbarkanal 210b, wenn überhaupt, gemeinsam zum Ausgangsport
des Richtelements 220 gekoppelt. Wenn beide Signale angelegt
werden, ist das Signal aus dem rechten Port von Richtelement 220 die
Summe der beiden Signale.
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Der
Ausgangsport von Richtelement 220 ist mit Schalter 222 verbunden.
Schalter 222 hat eine Stellung, die es ermöglicht,
daß das
Signal aus Schalter 218 entweder zum IMout-Punkt
von Kanal 210a oder durch die übrigen Bauelemente von Kanal 210a zum
DUT 106 gekoppelt wird.
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Eine
Ausgangsstellung von Schalter 222 ist mit dem Eingangsport
von Richtelement 224 verbunden. Der Ausgangsport von Richtelement 224 ist
mit Schalter 230 verbunden, so daß die Signale von der mit Kanal 210a verbundenen
Quelle durchgekoppelt werden können.
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Der
Vorwärtsport
von Richtelement 224 ist mit Schalter 226 verbunden.
Ebenso ist der Rückwärtsport
von Richtelement 224 mit Schalter 226 verbunden.
Schalter 226 wählt
zwischen diesen zwei Eingängen.
Auf diese Weise wählt
Schalter 226 entweder das Signal aus, das durch Kanal 210a zum DUT 106 abgeht,
oder das Signal, das durch Kanal 210a vom DUT 106 zurückkommt.
Der Ausgang von Schalter 226 ist durch Schalter 254 an
einen RF-Empfänger
gekoppelt. Auf diese Weise wird entweder das an DUT 106 angelegte
oder das von dort empfangene Signal gemessen. Der RF-Empfänger ist
ein herkömmlich
verfügbarer
Empfänger.
Vorzugsweise wird ein Empfänger
auf DSP-Basis verwendet.
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Wie
in 2A dargestellt, stellt Schalter 230 Verbindung
mit einer Vielzahl von Vorspannungs-T-Bauelementen 232 und 234 her.
Jedes der Vorspannungs-T-Bauelemente 232 und 234 ist
mit einer Anschlußleitung
am DUT 106 verbunden. Somit wählt Schalter 230 aus,
welche der Anschlußleitungen
am DUT 106 mit Kanal 210a verbunden wird. Oft muß nicht
jede RF-Anschlußleitung
an einem DUT für
jede Prüfung
am DUT gleichzeitig mit einer Quelle oder einem Empfänger verbunden
sein. Durch Multiplexieren der Kanäle kann die Gesamtzahl der
im Tester 100 bereitgestellten Quellen oder Empfänger kleiner
als die Gesamtzahl der RF-Kontakte am DUT 106 sein. Verbindungen
von Vorspannungs-T Bauelementen zu den Anschlußleitungen von DUT 106 werden
nach einem herkömmlichen
Verfahren hergestellt.
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Jedes
der Vorspannungs-T-Bauelemente 232 und 234 hat
F- und S-Anschlüsse,
die mit Verbindungsschaltung 132 (1) verbunden
sind. Durch diese Verbindungen können
Gleichstrom-Vorspannungssignale
den Signalen hinzugefügt
werden, die an DUT 106 angelegt werden, oder die Gleichstrom-Vorspannung
auf vom DUT 106 kommenden Signalen kann gemessen werden.
Um eine Gleichstrom-Vorspannung hinzuzufügen, wird ein Gleichstrom-Signal
an den F-Anschluß angelegt.
Der Pegel der Gleichstrom-Vorspannung wird am S-Anschluß gemessen.
Weil der tatsächlich
eingeführte
Gleichstrom-Vorspannungspegel durch den Betrag des momentan fließenden Stroms
wie auch durch den Widerstand zwischen der Gleichstrom-Quelle und
DUT 106 beeinflußt
wird, wird der tatsächliche
Pegel der Gleichstrom-Vorspannung am S-Anschluß gemessen, so daß der Eingangspegel
präzise
eingestellt werden kann. Um den Gleichstrom-Pegel eines Signals
zu messen, wenn keine Gleichstrom-Vorspannung hinzugefügt wird,
kann die Messung entweder am F- oder am S-Anschluß vorgenommen
werden.
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Jedes
der Vorspannungs-T Bauelemente 232 und 234 wird
tatsächlich
durch zwei Vorspannungs-T-Schaltungen
implementiert, eine für
den F- und einen für
den S-Anschluß.
Jedoch wird der S-Anschluß nur
zur genaueren Steuerung der Rückwirkung
beim Anlegen eines Gleichstrom-Signals benötigt und ist daher optional.
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Kanal 210b ist
vorzugsweise bis auf wenige Ausnahmen mit Kanal 210a identisch.
Die Ausführungsform
von 2A zeigt einen rauscharmen Verstärker 256 und
einen Schalter 258, die Kanal 210b hinzugefügt wurden.
Diese zusätzlichen
Bauelemente ermöglichen
Kanal 210b, Signale niedrigerer Leistung zu messen. Um
ein solches Signal zu messen, wird Schalter 250 betätigt, um
den Eingang des rauscharmen Verstärkers 256 über Schalter 230 mit DUT 106 zu
verbinden. Schalter 254 wird betätigt, um den Ausgang des rauscharmen
Verstärkers 256 mit einem
RF-Empfänger
zu verbinden. Auf diese Weise kann ein Signal vor Übergabe
an den RF-Empfänger verstärkt werden,
ohne es durch einen Richtkoppler zu schicken, wodurch die mit dem
Richtkoppler verbundenen Signalverluste vermieden werden.
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Kanalkarte 200 enthält auch
eine Schaltung, um die Kalibrierung sowohl der Quellen als auch
der Empfänger
zu unterstützen.
Kalibrierreferenzen 252 sind enthalten. Sie können durch
Schalter 252 entweder mit einer Quelle oder mit einem Empfänger verbunden
werden. Die Kalibrierung von Mikrowellen-Bauelementen erfolgt herkömmlicherweise
durch Verbinden des Bauelements mit einer Reihe von Referenzstandards,
die als kurz (ρ1), offen (ρ2),
Last (ρ3) und Durchgang (reziprok) bekannt sind.
Kalibrier-Referenzschaltung 252 enthält diese Standards und eine
Koppelschaltung, die es ermöglicht,
daß jede von
ihnen mit Schalter 230 verbunden wird.
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Weitere
Kalibrierung ist oft wegen einer als "Temperaturdrift" bekannten Erscheinung notwendig. Viele
Mikrowellen-Bauelemente haben eine Dämpfung oder Verstärkung, die
eine Funktion der Temperatur ist. Das bewirkt Veränderungen
der erzeugten oder gemessenen Signale, wenn sich die Temperatur ändert. Es
ist wünschenswert,
eine Prüfeinheit
zu schaffen, die stets die gleichen Signale erzeugt und stets die
gleichen Ergebnisse vorlegt. Um für die Temperaturdrift zu kalibrieren,
umfaßt
die Kanalkarte optional eine Kalibrierschaltung 250. Eine
Kalibrierschaltung 250 kann hinter dem Richtelement 224 in jedem
Kanal 210a und 210b enthalten sein. Alternativ
kann eine Kalibrierschaltung 250 im Weg zu einem RF-Empfänger hinter
Schalter 254 enthalten sein. Letztere Anordnung ermöglicht es,
daß die
gleiche Kalibrierschaltung für
beide Kanäle
verwendet wird.
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2B zeigt
Kalibrierschaltung 250 in größerer Ausführlichkeit. Kalibrierschaltung 250 umfaßt ein Paar
von Schaltern 280 und 282. Ein an Anschluß 276 angelegtes
Signal kann durch Aktivierung der Schalter 280 und 282 direkt
zum Anschluß 278 durchgeleitet
werden. Die Schalter 278 und 280 werden in diese
Stellungen versetzt, wenn Kalibrierschaltung 250 nicht
zur Kalibrierung verwendet wird.
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Anschluß 278 ist
mit der Empfängerseite
des Signalwegs gekoppelt, und Anschluß 276 ist mit der Quellenseite
verbunden. Um die Quelle zu kalibrieren, werden zuerst die Schalter 280 und 282 betätigt, um
ALRO 288 mit DET 286 zu verbinden.
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DET 286 ist
ein Detektor, der bei allen in Frage kommenden Frequenzen eine einheitliche
Signalantwort unabhängig
von der Temperatur erzeugt. Ein solcher Detektor gilt als "flach über der
Frequenz". Die tatsächliche
Stärke
des Ausgangssignals kann als eine Funktion der Temperatur variieren.
Somit kann DET 286 durch die Funktion Vo = α(T)Vi beschrieben werden, wobei Vo der
Ausgangspegel ist, α(T)
ein beliebiger Wert ist, der als eine Funktion der Temperatur variiert,
und Vi der Eingangspegel ist. Um die Quelle
zu kalibrieren, ist es notwendig, α(T) zu bestimmen.
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Um α(T) zu bestimmen,
wird ALRO 288 über Schalter 280 und 282 mit
DET 186 verbunden. ALRO 288 ist eine Quelle, die
bei einer Frequenz eine "konstante
Leistung über
die Temperatur" aufweist
(das heißt,
ein Oszillator). Mit anderen Worten, sie erzeugt bei dieser Frequenz
unabhängig
von der Temperatur ein Ausgangssignal mit bekannter Amplitude. Um
die Quelle zu kalibrieren, wird das Ausgangssignal von ALRO 288 durch
DET 286 gemessen. Diese Messung ergibt ein zuverlässiges Maß Vo für
eine bekannte Vi, was die Berechnung von α(T) ermöglicht.
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Das
Quellensignal wird dann auf die gleiche Frequenz gesetzt wie ALRO 288 und über die
Schalter 280 und 282 mit DET 286 verbunden.
Vi der Quelle wird dann nachgeregelt, bis
DET 286 das gleiche Ausgangssignal hat wie beim Messen
des Werts von ALRO 288.
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Obwohl α(T) nur bei
einer Frequenz gemessen wird, hat es im wesentlichen für alle Frequenzen den
gleichen Wert. Die Eingangsfrequenz der Quelle wird über ihren
Arbeitsbereich variiert. Bei jeder Frequenz wird die Quelle nachgeregelt,
bis DET 286 den gleichen Pegel mißt, wie er erzeugt wird, wenn
das Signal von ALRO 288 gemessen wird. Im Handel erhältliche
RF-Quellen weisen Kalibriermechanismen auf, die diese An von Nachregelung
ermöglichen. Diese
Schritte werden unter der Steuerung von Steuerungselektronik 108 (1)
ausgeführt.
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Um
einen Empfänger
zu kalibrieren, wird Schalter 282 auf seine Mittelstellung
gesetzt. Schalter 282 wird betätigt, um mit ALRC 288 zu
verbinden. ALRC 288 ist ein Absolutpegel-Referenzkomparator, wie
er durch einen Abtastwerte-Komparator implementiert werden kann.
Er zeigt an, ob ein Eingangssignal einen spezifischen Pegel hat.
Er ist bei einer Frequenz unabhängig
von der Temperatur genau.
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Schalter 280 wird
betätigt,
um Verbindung zu BCS 284 herzustellen. BCS 284 ist
eine Quelle mit perfekt flachem Signal, wie sie durch eine Rauschdiode
implementiert werden kann. BCS 284 ist flach über der
Frequenz, aber ihr Ausgangssignal kann mit der Temperatur variieren.
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ALRC 290 mißt den Pegel
des von BCS 284 erzeugten Signals. Diese Messung ergibt
einen wahren Wert für
den Pegel von BCS 284.
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Schalter 282 wird
dann betätigt,
um Verbindung zu Port 278 herzustellen. Das Signal von
BCS 284 wird somit mit dem Empfänger verbunden. Das Signal
wird bei verschiedenen Frequenzen über den Arbeitsbereich des
Empfängers
gemessen. Bei jeder Frequenz wird das Ausgangssignal des Empfängers mit
dem wahren Wert des von BCS 284 erzeugten Signals verglichen.
Der Empfänger
wird nachgeregelt, bis er anzeigt, daß der empfangene Wert dem von BCS 284 erzeugten
Pegel entspricht.
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Die
Kopplung und Steuerung, die zur Kalibrierung notwendig sind, werden
von Steuerungselektronik 108 (1) gesteuert.
Im Handel erhältliche Empfänger reagieren
auf Befehle, wie sie zum Beispiel durch Steuereinrichtung 108 ausgegeben
werden können,
um interne Nachregelungen zur Kalibrierung vorzunehmen.
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Man
wird anerkennen, daß es
sehr schwierig ist, einen Empfänger
oder eine Quelle herzustellen, der bzw. die flach über der
Frequenz und über
dem Leistungspegel ist. Es sind Entwurfsmethoden verfügbar, um
eine Quelle oder einen Empfänger
in der einen oder der anderen Hinsicht flach auszuführen, aber
nicht gleichzeitig in beiderlei Hinsicht, und sie werden bei der
Herstellung oder Auswahl der Quellen und Empfänger zur Kalibrierung angewendet.
Beispiele geeigneter Bauelemente sind oben angegeben, aber es kann
eine beliebige Anzahl alternativer Entwürfe angewendet werden.
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Die
in 2B dargestellte exakte Konfiguration für Kalibrierschaltung 250 ist
zur Verwendung geeignet, wenn die Kalibrierschaltung zwischen Schalter 254 und
den Empfänger
geschaltet ist. Wenn Kalibrierschaltung 250 zwischen Richtelement 250 und Schalter 230 geschaltet
ist, sind sowohl die Quelle als auch der Empfänger mit Port 276 gekoppelt (2B).
Damit die geeigneten Verbindungen in dieser Konfiguration hergestellt
werden können,
ist es erforderlich, daß die
Positionen von BCS 284 und ALRC 290 vertauscht
werden. Die Arbeitsweise ist ansonsten die gleiche.
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Kalibrierschaltung 250 ist
für die
Kalibrierung der Quellen und Empfänger von Nutzen. Kalibrierreferenz 252 ist
ebenfalls enthalten, damit Modul 200 für Vektornetzwerkanalyse-(VNA)-Messungen kalibriert
werden kann. Die für
die VNA-Analyse vorgenommenen Messungen erfordern, daß Signale
ein Richtelement durchlaufen, so daß Vorwärts- und Rückwärtssignale getrennt voneinander
gemessen werden können.
Idealerweise ist ein an den Eingang angelegtes Signal mit dem Ausgang
und dem Vorwärtsport
gekoppelt und perfekt vom Rückwärtsport getrennt.
Es ist jedoch unmöglich,
ein perfektes Richtelement zu konstruieren. Um die Unvollkommenheiten
zu kompensieren, werden Kalibrierreferenzen benutzt.
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Ein
unvollkommenes Richtelement kann mathematisch durch ein Gleichungssystem
beschrieben werden. Zum Beispiel kann das Signal am Vorwärtsport
als eine lineare Kombination aus dem Eingangs- und dem Ausgangssignal beschrieben
werden. Das Signal am Rückwärtsport
kann als eine andere lineare Kombination der gleichen Signale beschrieben
werden.
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Die
Kalibrierreferenzen 252 ermöglichen es, daß unterschiedliche
Impedanzen an die Richtelemente angelegt werden. Die Signale an
den Vorwärts-
und Rückwärtsports
können
dann gemessen werden. Diese Messungen stellen genügend Daten bereit,
um das Gleichungssystem zu lösen,
das das Richtelement beschreibt. Verschiedene Methoden zum Lösen dieser
Gleichungen sind bekannt. Sobald sie gelöst sind, ist es möglich, die
Unvollkommenheiten des Richtelements mathematisch zu kompensieren.
Die Kompensation wird durch Programmieren der Steuerungselektronik 108 vorgenommen.
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Es
ist wünschenswert,
daß die
Kalibrierung der Richtelemente für
alle Fehlerquellen im Signalweg gilt. Aus diesem Grund werden die
Kalibrierreferenzen normalerweise an dem Punkt eingefügt, an dem
die Meßschaltung
mit dem zu prüfenden
Bauelement verbunden ist. Man beachte jedoch in 2A,
daß die
Kalibrierreferenzen innerhalb von Modul 200 sind.
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Wenn
die Kalibrierreferenzen 252 im Modul 200 vorhanden
sind, müssen
Referenzen nicht mehr mit den empfindlichen Anschlußleitungen
verbunden werden, die verwendet werden, um Kontakt mit dem DUT 106 herzustellen
oder um Kontakt mit den Signalwegen innerhalb von Prüfkopf 104 herzustellen. Es
ist jedoch möglich,
alle Fehlerquellen in den Signalwegen zum DUT 106 zu kompensieren,
indem externe Impedanzstandards und Softwareprogrammierung von Steuerungselektronik 108 verwendet
werden.
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Um
diese Kompensation vorzunehmen, werden externe Referenzen so dicht
wie möglich
am Ende der Signalwege angeschlossen. Die externen Referenzen sind
die gleichen Kalibrierreferenzen, wie sie in den Kalibrierreferenzen 252 zu
finden sind. Diese Verbindung muß nur einmal hergestellt werden.
Zum Beispiel kann sie in der Fabrik, wo Tester 100 produziert
wird, hergestellt werden.
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Wenn
die externen Kalibrierreferenzen angeschlossen sind, wird die Standard-VNA-Kalibrierroutine
ausgeführt.
Dann werden die gleichen VNA-Kalibriermessungen bei betätigtem Schalter 230 wiederholt,
um die Verbindung mit Kalibrierreferenzen 252 herzustellen.
Durch Vergleich der Messungen, die mit den externen Kalibrierreferenzen durchgeführt wurden,
mit jenen, die mit den internen Kalibrierreferenzen durchgeführt wurden,
ist es möglich,
Einstellungen für
die internen Referenzen zu berechnen. Diese Einstellungen werden
im Tester 100 in einem beliebigen geeigneten nichtflüchtigen
Speichermedium gespeichert.
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Danach
werden die Messungen immer dann, wenn eine VNA-Kalibrierroutine
unter Verwendung der Kalibrierreferenzen 252 ausgeführt wurde,
durch den gespeicherten Betrag nachgeregelt. Auf diese Weise wirken
die internen Kalibrierreferenzen genauso wie externe Referenzen.
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Alle
Schalter 212, 218, 222, 226, 228, 230, 254 und 258 haben
Steuerungseingänge,
die nicht explizit dargestellt sind. Diese Steuerungseingänge sind
mit Steuerungselektronik 108 (1) verbunden.
Auf diese Weise kann Kanal 210a für Prüfungen konfiguriert werden,
wenn es Prüfprogramme
erfordern, die mit Steuerungselektronik 108 arbeiten. Außerdem sind
Bauelemente, die normalerweise aus Gründen der guten Gestaltungspraxis
in RF-Schaltungen enthalten sind, nicht explizit in 2 dargestellt.
Einige Beispiele der Bauelemente, die gemäß üblicher Gestaltungspraxis enthalten
sein können, sind
Stromversorgungsanschlüsse,
Vorspannungselemente und Abschirmung.
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Die
in 2 dargestellten Bauelemente sind Standardelemente,
die verwendet werden, um RF-Schaltungen
aufzubauen. Vorzugsweise sind dies Festkörperkomponenten, die auf einer
gedruckten Leiterplatte unter Verwendung von MMIC-Herstellungsmethoden
integriert sind. Die Schaltungselemente, die für eine solche Schaltung erforderlich sind,
können
im Handel erworben werden. Gute Bemessungspraktiken sollten bei
der Auswahl dieser Komponenten angewendet werden. Zum Beispiel sollten
die Impedanzen angepaßt
werden, um Reflexionen zu verringern.
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Mit
dem in 2A dargestellten Modul ist es möglich, am
DUT 106 Messungen jeder Art vorzunehmen. Zum Beispiel kann
die Verstärkung
eines Bauelements gemessen werden, indem Kanal 210a so
konfiguriert wird, daß er
die Eingangs-Anschlußleitung
eines DUT mit einem Signal von der an Kanal 210a angeschlossenen
Quelle ansteuert. Kanal 210b kann gleichzeitig dafür konfiguriert
werden, das Signal an der Ausgangs-Anschlußleitung des Bauelements zu
messen.
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Als
weiteres Beispiel für
die Flexibilität
der in 2A dargestellten Kanalkarte
kann ein erfindungsgemäß aufgebauter
Tester verwendet werden, um ein als Leistungsverstärker/rauscharmer
Verstärker
mit T/R-Schalter 2092 bekanntes Bauteil zu prüfen. Ein
solches Bauteil hat zwei RF-Eingänge/Ausgänge und
digitale Steuerungseingänge.
Es ist dafür ausgelegt,
das Signal an einem Eingang/Ausgang durch einen internen Leistungsverstärker zu
verstärken,
wenn die digitale Steuerung einen ersten Wert annimmt. Wenn die
digitale Steuerung einen anderen Wert annimmt, verstärkt das
Bauteil das Signal am anderen Eingang/Ausgang durch einen rauscharmen Verstärker. Ein
solches Bauteil kann zum Beispiel im Sende-/Empfangsabschnitt eines
Mobiltelefons verwendet werden.
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Um
ein solches Bauteil zu prüfen,
wäre es wünschenswert,
die Eingangs- und Ausgangsimpedanzen der zwei Ports zu messen. Diese
Messungen werden normalerweise durch Verbinden eines Vektornetzwerkanalysators
(VNA) mit dem Bauteil vorgenommen. Es wäre außerdem wünschenswert, Verstärkung, Harmonische
und Begrenzungspunkte zu messen. Diese Messungen werden herkömmlicherweise
durch Verbinden eines Spektralanalysators und eines Signalgenerators
mit dem Bauteil vorgenommen. Es ist zudem wünschenswert, die Rauschzahl
zu prüfen.
Diese Messung wird normalerweise vorgenommen, indem ein Rauschzahl-Meßgerät mit dem
Bauelement verbunden wird.
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Mit
der Erfindung können
alle diese Messungen durch Verbinden eines der Kanäle 210a mit
einem der RF-Eingänge
des Bauteils und des Kanals 210b mit dem anderen Eingang
vorgenommen werden. Alle diese Messungen können dann mit dem Tester vorgenommen
werden, ohne daß ein
kundenspezifisches Koppelnetzwerk oder das manuelle Anschließen und
Trennen von Instrumenten notwendig wäre.
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Wenngleich
nur eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung beschrieben wurde, ließen sich verschiedene alternative
Ausführungsformen herstellen.
Zum Beispiel kann die bevorzugte Ausführungsform ein Modul gemäß der Erfindung
in einem RF-Kanal eines Mischsignaltesters aufnehmen. Die Erfindung
muß nicht
darauf beschränkt
sein und kann überall
da verwendet werden, wo mehrere RF-Messungen an der gleichen Stelle ausgeführt werden
müssen.
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Außerdem sind
verschiedene Bauelemente so beschrieben, daß sie miteinander verbunden
sind, und so dargestellt, daß sie
direkt miteinander verbunden sind. Die Erfindung ist jedoch nicht
darauf beschränkt.
Zum Beispiel können
beliebige der als direkt miteinander verbunden dargestellten Bauelemente
durch Schalter, Verstärker,
Dämfungsglieder, Richtelemente
oder andere Schaltungselemente miteinander verbunden sein.
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Es
wurde beschrieben, daß Richtelemente unter
Verwendung passiver Komponenten implementiert sind. Aktive Komponenten
können
jedoch ebenfalls verwendet werden. Außerdem wurde beschrieben, daß ein Vier-Port-Richtelement
aus zwei Richtkopplern "Rücken an
Rücken" aufgebaut sein kann.
Eine ähnliche
Funktionalität
kann durch einen in Reihe mit einem Richtkoppler geschalteten Verteiler
erreicht werden. Bei dieser Anordnung von Bauelementen wäre der Eingangsport
der Eingang des Verteilers. Der Vorwärtsport wäre dann ein Abzweig des Verteilers.
Der zweite Abzweig des Verteilers wäre mit dem Eingang des Richtkopplers
verbunden. Der Ausgang des Richtkopplers wäre der Ausgang des Vier-Port-Richtelements,
und der gekoppelte Ausgang des Richtkopplers wäre der Rückwärtsport des Vier-Port-Richtelements.
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Außerdem wurde
beschrieben, daß die
bevorzugte Ausführungsform
Festkörper-Bauelemente verwendet.
Wenngleich sich die Architektur der Erfindung gut für Implementierung
mit Festkörper-Bauelementen eignet,
da die Verbindungen zwischen den Bauelementen nie kundengerecht
zugeschnitten werden müssen,
ist die Verwendung von Festkörper-Bauelementen
nicht wesentlich für
die Erfindung. Herkömmliche
Mikrowellen-Koppelelemente können stattdessen
verwendet werden. Dies könnte
beim Prüfen
von Hochleistungs-Bauteilen der Fall sein.
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Ferner
schließt
die bevorzugte Ausführungsform
Schalter 212 ein, der es ermöglichte, daß ein Eingangssignal zwischen
einem von drei Wegen mit unterschiedlicher Verstärkung umgeschaltet wird. Die
Anzahl dieser Wege muß nicht
auf drei beschränkt
sein. Wenn Prüfungen
nicht über
einen großen
Bereich von Leistungspegeln durchgeführt werden, sind nicht mehrere
Wege erforderlich. Wenn wiederum Prüfungen über einen großen Bereich
von Leistungspegeln durchgeführt
werden, können
mehr als drei Wege verwendet werden, von denen jeder eine andere
Verstärkung
oder Dämpfung
hat.
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Ebenso
können,
wenn ein einzelner Verstärker
gezeigt ist, mehrere Verstärker
verwendet werden, um Mehrfachauswahl in bezug auf die Verstärkung zu
ermöglichen.
Alternativ können
die Verstärker
oder Dämpfungsglieder
in Reihe geschaltet sein, um Verstärkungs- oder Dämpfungsstufen
bereitzustellen.
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In ähnlicher
Weise multiplexiert Schalter 230 einen Kanal nur zwischen
zwei Anschlußleitungen am
DUT 106. Obwohl die Multiplexiertechnik den Vorteil der
Verringerung der Anzahl von erforderlichen Quellen und Empfängern bietet,
muß sie
nicht verwendet werden. Umgekehrt kann es in manchen Fällen wünschenswert
sein, jeden Kanal zwischen mehr als zwei Anschlußleitungen am DUT 106 zu multiplexieren.
In jenen Fällen
hätte Schalter 230 mehr
als zwei Ausgangskontakte.
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Die
bevorzugte Ausführungsform
zeigt zwei Kanäle,
die auf einer Kanalkarte implementiert sind. Zwei Kanäle auf einer
Karte erleichtern s-Parameter-Messungen an 2 Ports und ermöglichen
es, zwei Quellen für
Intermodulationsprüfungen
auf einfache Weise mit dem gleichen Kanal zu verbinden. Ähnliche
Verbindungen können
auch dann hergestellt werden, wenn die Kanäle physisch auf separaten Karten
angeordnet sind. Ebenso kann die gleiche Verbindung auch dann dann
erreicht werden, wenn mehr als zwei Kanäle auf einer Leiterplatte implementiert
werden. Alternativ kann für
1-Port-Bauelemente ein einzelner Kanal verwendet werden.
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Die
bevorzugte Ausführungsform
zeigt, daß das
Signal von einem Kanal durch Richtelement 220 zu dem Signal
in einem anderen Kanal addiert werden kann. Das Modul gemäß der Erfindung
kann dafür
konfiguriert werden, eine beliebige Anzahl von Signalen zu summieren.
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Die
Anzahl der Empfänger
für jede
Kanalkarte oder jedes Modul kann variiert werden. Separate Empfänger können für jeden
Kanal verwendet werden. Überdies
multiplexiert die bevorzugte Ausführungsform einen Empfänger, um
sowohl Vorwärts- als
auch Rückwärtssignale
zu messen. Zwei separate Empfänger
können
verwendet werden.
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Die
bevorzugte Ausführungsform
zeigte auch, daß Kanal 210b dafür konfiguriert
ist, Niederpegelsignale zu messen. Beide Kanäle können gleich sein. Alternativ
kann für
Hochleistungsmessungen ein Kanal mit einem Hochleistungsverstärker anstelle
von Verstärker 214 konfiguriert
werden, oder ein Kanal kann mit zusätzlicher Dämpfung konfiguriert werden.
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Außerdem wurde
beschrieben, daß herkömmliche
RF-Quellen und -Empfänger
verwendet werden, um eine Prüfung
zu implementieren. Es ist nicht notwendig, daß alle Quellen oder Empfänger vom
gleichen Typ sind oder daß alle
Quellen oder Empfänger
von herkömmlichem
Typ sind. Es ist anzuerkennen, daß der Begriff "Quelle", wie er hier verwendet
wird, ebensogut auf jedes Bauelement angewendet werden kann, das
ein RF-Signal emittiert. Ebenso kann der Begriff "Empfänger" ebensogut auf jedes
Bauelement angewendet werden, das auf der Grundlage eines daran
angelegten RF-Signals irgendein Ausgangssignal erzeugt. Obwohl ein
Empfänger
auf DSP-Basis als bevorzugt bezeichnet wurde, da er die Messung
der Phase ermöglicht,
ist ein solcher Empfänger
nicht erforderlich, vor allem wenn eine verringerte Funktionalität akzeptabel
ist.
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Es
ist auch anzuerkennen, daß 2A eine bestimmte
Koppelanordnung zeigt. Es ist möglich, die
Quellen- und Empfangssignale mit anderen Anordnungen durch das Modul
von 2A zu leiten.
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Feiner
zeigt 1 ein Blockschaltbild eines voll ausgestatteten
Mischsignaltesters. Er prüft
RF- und digitale
Komponenten. Jedoch kann die Erfindung in Verbindung mit einem beliebigen
System verwendet werden, das mit RF-Signalen arbeitet. Zum Beispiel
kann es mit einem "Rack-System" (Einzelmodulsystem)
verwendet werden, das eine viel weniger formale Anordnung innerhalb
des Großrechners 102 aufweist.
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Außerdem weist
ein gut ausgeführter,
voll ausgestatteter Mischsignaltester wegen der Anforderung, bestimmte
Elektronik so dicht wie möglich
am zu prüfenden
Bauelement zu halten, einen relativ großen Prüfkopf auf. Der "Prüfkopf" muß kein großes Gebilde
sein. Es kann ein sehr einfaches Gebilde sein, das wenig mehr als
einen Mechanismus zum Anschließen
an das zu prüfende
Bauelement enthält. Und
wenngleich es wünschenswert
ist, die RF-Schaltung so dicht wie möglich am zu prüfenden Bauelement
zu haben, ist es nicht notwendig, daß sie innerhalb eines Prüfkopfs angeordnet
ist.
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Es
ist auch anzuerkennen, daß die
in 2 gezeigten Bauelemente Signalwege
zu und von einem zu prüfenden
Bauelement definieren. In vielen Fällen ist die Reihenfolge, in
der elektronische Bauelemente in den Signalwegen erscheinen, nicht
wichtig. Zum Beispiel kann der aus den Schaltern 212 und 218,
Verstärker 214 und
Dämpfungsglied 216 bestehende
Block von Bauelementen, der den Dynamikbereich eines Eingangssignals
erweitert, an anderen Punkten im Signalweg verwendet werden. Zum
Beispiel kann er hinter dem Schalter 222 erscheinen.
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Es
ist auch anzuerkennen, daß nicht
alle der in der bevorzugten Ausführungsform
offenbarten Merkmale notwendig sind, um Nutzen aus der Erfindung
zu ziehen. Zum Beispiel ist Schalter 228 nur eingefügt, um Kalibrierung
zu ermöglichen.
Die Erfindung kann dort ohne Kalibrierung verwendet werden, wenn
eine verringerte Genauigkeit akzeptabel ist oder alternative Kalibrierverfahren
angewendet werden können.
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Als
weiteres Beispiel umfaßt
die bevorzugte Ausführungsform
eine Kalibrierschaltung sowohl für Quellen
als auch für
Empfänger.
Die Kalibrierschaltung ist nicht erforderlich bei Anwendungen, wo
geringere Genauigkeit toleriert werden kann, oder bei Schaltungen,
in denen sehr hochwertige Komponenten verwendet werden, die keine
Kalibrierung benötigen.
In manchen Systemen kann eine Kalibrierschaltung nur für Quellen,
nur für
Empfänger,
für beide oder
für keines
von beiden vorhanden sein.
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Ebenso
sind Richtelement 220 und Schalter 222 vorhanden,
um die Erzeugung von Intermodulationssignalen zu ermöglichen.
Um die Vorteile der Erfindung zu erhalten, ist es nicht notwendig,
daß ein Kanal
Intermodulationssignale bereitstellt. Alternativ kann nur ein Abschnitt
der in einem Tester enthaltenen Kanäle dafür ausgestattet sein, Intermodulationssignale
zu erzeugen.