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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
folgende Erfindung betrifft Varianten von Penicillin-Bindungsproteinen
(PBP), die an der bakteriellen Peptidoglycan-Biosynthese beteiligt
sind. Ebenso offenbart werden DNA-Moleküle, die für die PBP-Varianten codieren, ebenso wie Vektoren
und Zellen, die solche DNA-Moleküle
enthalten. Die Erfindung betrifft ebenso Verfahren zum Testen und
zur Konstruktion therapeutisch geeigneter Verbindungen mit hoher
Affinität
zu PBP, wobei in den Verfahren die PBP-Varianten zum Einsatz kommen.
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STAND DER
TECHNIK
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Bakterien
sowie die meisten anderen einzelligen Organismen besitzen eine Zellwand,
die einen als Peptidoglycan bezeichneten quervernetzten Polysaccharid-Peptid-Komplex
umfaßt.
Die Peptidoglycan-Biosynthese
besteht aus drei Stufen: (1) der Synthese von Vorläufermolekülen (Zuckernukleotiden)
in Zytosol, (2) dem Transfer der Vorläufermoleküle durch die Membran hindurch
sowie der Bildung der Polysaccharidkette und (3) der Quervernetzung
einzelner Peptidoglycanstränge
in der Zellwand.
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In
der letzteren Stufe der Peptidoglycan-Biosynthese müssen zwischen
den entstehenden Glycansträngen
und bestehendem Peptidoglycan neue Bindungen geknüpft werden.
Die neu synthetisierten Ketten weisen eine Länge von etwa 10 Disacchariden
auf und werden durch Transglycosylaseenzyme zu einem endgültigen Glycanstrang
mit zwischen 100 und 150 Disaccharideinheiten verlängert. Die
Quervernetzung des Peptidoglycans erfolgt durch Einwirkung von Transpeptidasen,
die das terminale D-Ala eines Glycanstranges mit einer freien ε-Aminogruppe
eines Diaminopimelinsäurerests
auf einem benachbarten Bereich verknüpfen.
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Eine
Reihe von Antibiotika hemmen das Bakterienwachstum, indem sie die
Bildung der Peptidoglycanschicht stören. Die Quervernetzungsreaktion
ist das Ziel für
die Wirkung zweier wichtiger Klassen solcher Antibiotika, der Penicilline
und der Cephalosporine. Man nimmt an, daß Penicillin irreversibel mit
der Transpeptidase, die die Quervernetzung katalysiert, reagiert.
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Die
mit Penicillin wechselwirkenden Proteine fallen in drei Gruppen:
die β-Lactamasen,
die niedrigmolekularen Penicillin-Bindungsproteine (PBPs), zu denen
hauptsächlich
die Carboxypeptidasen zählen,
sowie die hochmolekularen Penicillin-Bindungsproteine. Bei den Penicillin-Bindungsproteinen
handelt es sich um diejenigen Enzyme, von denen gezeigt wurde, daß sie radioaktiv
markiertes Penicillin G binden. In Escherichia coli werden solche
Proteine beispielsweise PBP 1A und PBP 1B genannt, die beide zur
Klasse der hochmolekularen PBPs gehören. PBP 1A und 1B, bei denen
es sich bekanntermaßen
um membrangebundene Proteine handelt, bewahren die Integrität der Zelle
und steuern die Verlängerung
der Peptidoglycanseitenwand während des
Wachstums. Zwar wird die Inaktivierung von entweder PBP 1A oder
PBP 1B von den Bakterien toleriert, doch ist die Deletion beider
Gene, die mit ponA und ponB bezeichnet werden, letal (Yousif et
al., 1985).
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Es
ist bekannt, daß es
sich bei PBP 1B um ein bifunktionelles Enzym handelt, das sowohl
Transpeptidase- als auch Transglycosylaseaktivität besitzt (Ishino et al., 1980).
Es wird vermutet, daß PBP
1A bifunktionell ist, da es PBP 1B ersetzen kann. Die β-Lactam-Antibiotika,
wie z. B. Penicillin, inhibieren lediglich die Transpeptidaseaktivität dieser Proteine.
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Die
Transglycosylasereaktion wird beispielsweise durch Moenomycin gehemmt,
bei dem es sich um ein Phosphoglycolipid handelt, das als Wachstumspromotor
in der Tierernährung
verwendet wird und von dem gezeigt werden konnte, daß es eine
Breitband-Bakterizidaktivität besitzt.
Es konnte gezeigt werden, daß das Enzym
Transglycosylase in Escherichia coli, Staphylococcus aureus, Bacillus
megaterium und Bacillus subtilis vorhanden ist. Dies läßt vermuten,
daß eine
Störung
der Peptidoglycan-Biosynthese durch Hemmung der Transglycosylase
ein letales Ereignis in allen klinisch wichtigen Krankheitserregern
sein könnte.
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Die
putative Transglycosylasedomäne
von PBP 1B wurde den N-terminalen 478 Aminosäuren zugeordnet (Nakagawa et
al., 1987). Dieser Bereich enthält
drei konservierte Aminosäureabschnitte
zwischen der N-terminalen Hälfte
sowohl von PBP 1A als auch 1B und könnte an der Transglycosylaseaktivität beteiligte Reste
repräsentieren.
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Die
Präparation
des Penicillin-Bindungsproteins 2A aus Staphylococcus aureus ist
in der EP-A-0505151 offenbart.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Es
gibt eine wachsende Anzahl von Berichten über Bakterien, die gegenüber Antibiotika
resistent sind. Infolgedessen besteht ein Bedarf an neuen Verbindungen,
die das Bakterienwachstum mittels der Bindung von Penicillin-Bindungsproteinen
hemmen. Durch die vorliegende Erfindung werden PBP-Varianten bereitgestellt, die
Verfahren zum Testen und zur Konstruktion therapeutisch geeigneter
Verbindungen mit hoher Affinität
zu PBPs erleichtern.
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Dementsprechend
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Polypeptide bereitzustellen,
bei denen es sich um wasserlösliche
aktive Derivate von bakteriellen bifunktionellen Penicillin-Bindungsproteinen handelt,
wobei die Penicillin-Bindungsproteine bei Expression in einer Bakterienzelle
an die Zellmembran gebunden werden und dazu in der Lage sind, sowohl
Transglycosylase- als auch Transpeptidaseaktivitäten zu zeigen und wobei den
Derivaten zwar eine Membranverankerungssequenz fehlt, sie jedoch
die Fähigkeit
behalten, eine oder beide der genannten Enzymaktivitäten zu zeigen.
Bei der oben erwähnten „Bakterienzelle" handelt es sich
vorzugsweise um eine Escherichia coli-Zelle oder eine Staphylococcus
pneumoniae-Zelle.
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Die
Transglycosylaseaktivität
der erfindungsgemäßen löslichen
PBP-Varianten bleibt erhalten, was darauf hindeutet, daß lösliche PBP-Varianten,
denen Membranverankerungssequenzen fehlen, lipidverknüpftes Substrat
erkennen und das Disaccharid zu sich wiederholenden Einheiten polymerisieren
können.
Somit kann angenommen werden, daß andere analoge des PBP, denen
an der Membranbindung beteiligte Reste fehlen, enzymatisch funktionsfähig sein
sollten.
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Man
könnte
annehmen, daß Moleküle, die
mit dem mit Penicillin wechselwirkenden Bereich löslicher PBP-Varianten wechselwirken,
dazu in der Lage sind, in gleicher Weise mit Wildtyp-PBPs zu wechselwirken. Infolgedessen
können
die erfindungsgemäßen löslichen
PBP-Varianten zur Identifizierung von Verbindungen, die mit Wildtyp-Penicillin-Bindungsproteinen
wechselwirken, verwendet werden.
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Weiterhin
ist allgemein bekannt, daß membrangebundene
Proteine sehr schwer zu kristallisieren sind. Die löslichen,
enzymatisch aktiven PBP-Varianten lassen sich zur Kristallisation
verwenden und erleichtern dadurch eine auf der Röntgenkristallographie beruhende rationale
Konstruktion therapeutischer Verbindungen, die hochmolekulare PBPs
hemmen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung liegt in der Bereitstellung von Polypeptiden,
bei denen es sich um wasserlösliche
Derivate bakterieller bifunktioneller Penicillin-Bindungsproteine
handelt, wobei die Penicillin-Bindungsproteine bei Expression in
einer Bakterienzelle an die Zellmembran gebunden werden und dazu in
der Lage sind, sowohl Transglycosylase- als auch Transpeptidaseaktivitäten zu zeigen
und wobei den Derivaten zwar die Membranverankerungssequenz fehlt,
sie jedoch die Fähigkeit
behalten, die Transglycosylaseaktivität zu zeigen. Bei der oben erwähnten „Bakterienzelle" handelt es sich
vorzugsweise um eine Escherichia coli-Zelle.
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Eine
vergleichende Gegenüberstellung
[alignment] von Aminosäuresequenzen
der hochmolekularen Penicillin-Bindungsproteine
sowie die Zusammenstellung der an der Penicillinbindung von β-Lactamasen
und Carboxypeptidase beteiligten Motive ließen darauf schließen, daß die C-terminale Hälfte von
PBP 1A und 1B die funktionelle Domäne der Transpeptidaseaktivität darstellt
und die Penicillin bindende Domäne
enthält.
Darüber
hinaus wurde von Nakagawa et al. (1987) gezeigt, daß ein verkürztes, die
N-terminalen 478 Aminosäuren von
PBP 1B codierendes ponB-Gen die Transglycosylasereaktion ermöglicht.
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Auf
Grundlage dieser Erkenntnisse wurde vorgeschlagen, daß es sich
bei den hochmolekularen PBP 1A- und 1B-Proteinen um 2-Domänen-Proteine handelt, wobei
die N-terminale
Hälfte
die Transglycosylasedomäne
und die C-terminale
Hälfte
die Transpeptidasedomäne
bildet. Durch Computeranalyse wurde vorhergesagt, daß die beiden
Domänen über einen
Linker- oder Hinge-[„Gelenk"]-Bereich miteinander verbunden sind, der
zur Funktion des Proteins weder strukturell noch enzymatisch beiträgt. Es wurde
vorhergesagt, daß der Linker-Bereich
von E. coli-PBP 1B von Position 545–559 reicht, während der
für E.
coli PBP 1A um Position 501 liegt.
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Bei
Verwendung in der Röntgenkristallographie
erleichtern die erfindungsgemäßen monofunktionellen verkürzten PBP-Varianten
die Gewinnung von Strukturinformationen über die Transglycosylasedomäne von Penicillin-Bindungsproteinen.
Darüber
hinaus erleichtert die reduzierte Größe der monofunktionellen Variante die
Kristallisation.
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Ein
erfindungsgemäßes wasserlösliches
Polypeptid weist eine Aminosäuresequenz
auf, die mit SEQ ID NO: 2, 4, 6, 12 oder 13 im Sequenzprotokoll
identisch ist.
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Die
Beobachtung, daß die
Deletion der ponA- und ponB-Gene
letal ist (Yousif et al., 1985) geht nicht auf die Frage der Essentialität der Transglycosylaseaktivität der codierten
PBP 1A-Proteine ein, da die Deletion zum Verlust sowohl der Transglycosylierungs-
als auch der Transpeptidierungsaktivitäten führt. Darüber hinaus geht dieses Experiment
nicht auf die Möglichkeit
ein, daß die
Transglycosylase-Enzymaktivität
von einem von PBP 1A oder PBP 1B verschiedenen Penicillin-Bindungsprotein beigesteuert
werden kann. Ebenso ist es möglich,
daß bisher
noch nicht beschriebene Penicillin-Bindungsproteine und/oder andere Proteine
existieren, die zur Transglycosylaseaktivität beitragen.
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Die
vergleichende Gegenüberstellung
der die putative Transglycosylasedomäne von PBP 1A und 1B bildenden
Aminosäuren
zeigt drei Abschnitte mit 9 von 12 (Bereich 1), 9/10 (Bereich 2)
und 8/10 (Bereich 3) Aminosäuren,
die innerhalb der N-terminalen Hälfte
dieser beiden Proteine identisch sind (Broome-Smith et al., 1985)
(14). Dieselben drei Bereiche sind in identischer
Weise zwischen zwei anderen kürzlich
beschriebenen Proteinsequenzen konserviert; Streptococcus pneumoniae PBP
1A (Martin et al., 1992) und einem 94 kDa großen Protein aus Haemophilus
influenzae (Tomb et al., 1991). Die Konservierung dieser Reste in
derartig verschiedenen Spezies läßt vermuten,
daß sie
entweder bei der Erhaltung struktureller Aspekte des Proteins oder
bei der Transglycosylierungsreaktion selbst in kritischer Weise
erforderlich sind.
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Die überlappenden
funktionellen Transglycosylase- und Transpeptidaseaktivitäten von
PBP 1A und 1B lassen ebenso darauf schließen, daß die katalytischen Zentren
konserviert sind und daß Moleküle, die
zur Wechselwirkung mit dem katalytischen Zentrum von PBP 1A vorgesehen
sind, auch mit PBP 1B reagieren würden.
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Die
funktionelle Transglycosylaseaktivität des exprimierten Proteins
läßt sich
entweder in einem direkten in-vitro-Assay unter Verwendung entsprechender
Substrate oder in einem Assay, bei dem die Fähigkeit des Proteins zur Komplementation
der Deletion der entsprechenden Gene im Chromosom gemessen wird,
untersuchen. Es konnte gezeigt werden, daß ein Plasmid mit einem das
Wildtyp-Produkt (PBP 1A oder PBP 1B) codierenden Gen die Lebensfähigkeit
der E. coli-Zelle erhalten kann (Yousif et al., 1985). Diese Transkomplementationstechnik
läßt sich
zur Beurteilung der Funktionsweise des mutanten Gens bzw. der mutanten
Gene, das bzw. die PBPs mit Mutationen, die eine der enzymatischen
(Transglycosylation- oder Transpeptidierungs-)Funktionen inaktivieren,
codiert bzw. codieren, nutzen. Die Fähigkeit solcher mutanten Produkte
zur trans-Komplementation der Deletion der chromosomalen ponA- und
ponB-Gene würde
die essentielle Notwendigkeit der individuellen enzymatischen Funktionen
definieren.
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Infolgedessen
besteht ein Bedarf an Forschungswerkzeugen, die es ermöglichen,
die Effekte einer spezifischen Inaktivierung der Transglycosylaseaktivität von Penicillin-Bindungsproteinen
zu untersuchen.
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Folglich
wird nun ein Polypeptid offenbart, bei dem es sich um ein Transglycosylase-defizientes
Derivat eines bakteriellen bifunktionellen Penicillin-Bindungsproteins
handelt, wobei das Penicillin-Bindungsprotein bei Expression in
einer Bakterienzelle an die Zellmembran gebunden wird und dazu in
der Lage ist, sowohl Transglycosylase- als auch Transpeptidaseaktivitäten zu zeigen,
und wobei dem Derivat zwar die Fähigkeit, Transglycosylaseaktivität zu zeigen,
fehlt, es jedoch die Fähigkeit
behält,
Transpeptidaseaktivität
zu zeigen. Bei der oben erwähnten „Bakterienzelle" handelt es sich
vorzugsweise um eine Escherichia coli-Zelle.
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Die
Transglycosylase-defizienten PBP-Varianten lassen sich in vorteilhafter
Weise in der Röntgenkristallographie
zum Zwecke der Gewinnung von Strukturinformation über die
Aktivitätszentren
der PBPs verwenden. Die Strukturanalyse der Kristallform löslicher
Transglycosylase-defizienter PBP-Varianten könnte die Skizzierung des katalytischen
Bereichs gestatten und die Konstruktion von Molekülen, die
die Transglycosylaseaktivität
spezifisch hemmen können,
erleichtern.
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In
einer bevorzugten Form handelt es sich bei dem Transglycosylase-defizienten
Polypeptid um ein Polypeptid, dem aufgrund einer Mutation oder Deletion
im zweiten konservierten Bereich des für das Polypeptid codierenden
Gens Transglycosylaseaktivität
fehlt.
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In
einer weiteren bevorzugten Form weist das Transglycosylase-defiziente
Polypeptid eine Aminosäuresequenz
auf, die mit SEQ ID NO: 7, 8, 9 oder 10 im Sequenzprotokoll identisch
ist.
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Das
zur Anreicherung von Penicillin-Bindungsproteinen eingesetzte herkömmliche
Reinigungsverfahren bestand in der Verwendung einer „Penicillin"-Affinität. Die Bindung
des Proteins an Penicillin ist kovalent und benötigt harte Bedingungen, um
das gebundene Protein zu eluieren. Dies kann zu einem gewissen Maß an Inaktivierung
der Enzymaktivität
des Proteins führen.
Folglich besteht ein Bedarf an alternativen Affinitätsmatrizes
zur effizienten Reinigung der Proteine.
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Folglich
umfaßt
die Erfindung ein Polypeptid, umfassend (a) ein erstes Polypeptid,
bei dem es sich um eine erfindungsgemäße PBP-Variante handelt, und
(b) ein zusätzliches
Polypeptid, das die Bindung an eine Affinitätsmatrix gestattet, wobei eine
Schnittstelle zwischen den Polypeptiden vorliegt.
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Bei
dem oben erwähnten „zusätzlichen
Polypeptid" kann
es sich vorzugsweise um Glutathion-S-Transferase oder um ein Polypeptid
mit weitgehender Ähnlichkeit
zu Glutathion-S-Transferase handeln. Ein solches zusätzliches
Polypeptid ermöglicht
die schnelle Reinigung des Proteins unter Verwendung einer Glutathion
Sepharose®-Affinitätsmatrix.
In einer weiteren bevorzugten Form handelt es sich bei dem zusätzlichen
Polypeptid um ein an Histidinresten reiches Polypeptid, wobei diese
Reste dem Protein die Fähigkeit
verleihen, an eine Ni-Affinitätsäule zu binden.
Das zusätzliche
Polypeptid kann entweder an den N-Terminus oder den C-Terminus des
löslichen/membrangebundenen
PBP fusioniert werden.
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Die
Fähigkeit
der Fusionsproteine, an eine Affinitätsmatrix zu binden, gestattet
die Immobilisierung des Proteins. Solche immobilisierten Proteine
lassen sich zur Analyse der kompetitiven Bindung unterschiedlicher Liganden
an das gebundene aktive Protein und somit zum Screening auf Verbindungen,
die die interessierende enzymatische Domäne binden, verwenden.
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Bei
den erfindungsgemäßen Polypeptiden
handelt es sich um eine beliebige Sequenz aus ID No: 1, 2, 3, 4,
5, 6, 12 oder 13, wie sie im Sequenzprotokoll gezeigt sind.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung isolierter
und gereinigter DNA-Moleküle,
die für
eine beliebige der erfindungsgemäßen PBP-Varianten codierende
Nukleotidsequenzen aufweisen.
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Erfindungsgemäß weisen
die DNA-Moleküle
Nukleotidsequenzen auf, die mit SEQ ID NO: 1, 3 oder 5 im Sequenzprotokoll
identisch sind.
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Die
Erfindung umfaßt
ebenso ein DNA-Molekül,
dessen Nukleotidsequenz aufgrund des genetischen Codes gegenüber der
für eine
erfindungsgemäße PBP-Variante
codierenden Nukleotidsequenz degeneriert ist. Die natürliche Degeneriertheit
des genetischen Codes ist im Fachgebiet allgemein bekannt. Es ist
somit ersichtlich, daß die
im Sequenzprotokoll gezeigten DNA-Sequenzen nur Beispiele innerhalb
einer großen,
jedoch definitiven Gruppe von DNA-Sequenzen, die die PBP-Varianten,
deren Aminosäuresequenzen
im Sequenzprotokoll gezeigt sind, codieren, darstellen.
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Ein
weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
ist ein replizierbarer Expressionsvektor, der ein erfindungsgemäßes DNA-Molekül trägt und dazu
in der Lage ist, die Expression dieses Moleküls zu vermitteln. Dabei wird unter
dem Ausdruck „replizierbar" hier verstanden,
daß der
Vektor in einer gegebenen Art von Wirtszelle, in die er eingeführt wurde,
replizieren kann. Vektoren sind beispielsweise Viren, wie z. B.
Bakteriophagen, Kosmide, Plasmide und andere Rekombinationsvektoren.
Nukleinsäuremoleküle werden
in Vektorgenome mit im Fachgebiet allgemein bekannten Verfahren
inseriert. Bei einem erfindungsgemäßen Vektor kann es sich vorzugsweise
um eines der in Tabelle 1 unten aufgeführten Plasmide handeln.
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Die
Erfindung umfaßt
ebenso eine Wirtszelle, die einen erfindungsgemäßen Vektor beinhaltet. Bei
einer solchen Wirtszelle kann es sich um eine prokaryontische Zelle,
eine einzellige eukariontische Zelle oder eine von einem multizellulären Organismus
stammende Zelle handeln. Bei der Wirtszelle kann es sich somit beispielsweise
um eine Bakterien-, Hefe- oder Säugerzelle
handeln. Die zur Einführung
des Vektors in die Wirtszelle verwendeten Verfahren sind einer mit
rekombinanten DNA-Verfahren vertrauten Person allgemein bekannt.
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Ein
weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
ist ein Prozeß zur
Herstellung eines Polypeptids, bei dem es sich um ein Derivat des
Penicillin-Bindungsproteins handelt, wobei in dem Verfahren eine
erfindungsgemäße Wirtszelle
in oder auf einem Kulturmedium zur Expression des Polypeptids angezogen
und das Polypeptid gegebenenfalls isoliert wird. Als Wirtszelle
geeignet ist eine beliebige der oben erwähnten Zellarten, wobei es sich bei
dem zur Anzucht der Zellen verwendeten Medium um ein für den Zweck
geeignetes beliebiges herkömmliches
Medium handeln kann.
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Es
konnte gezeigt werden, daß die
hochmolekularen Penicillin-Bindungsproteine an der Membran verankert
sind, wobei jedoch der Hauptteil des Proteins im periplasmatischen
Raum der Zelle liegt (Edelmann et al. 1987). Somit sind PBP-Derivate
ohne die Membransignal/verankerungssequenzen dazu gezwungen, sich in
einem heterologen Milieu, nämlich
dem Zytosol, in ihren nativen Zustand zu falten. Dies führt oft
zu einer Fehlfaltung, wobei der Hauptteil des exprimierten Proteins
sich in eine als Einschußkörperchen
bezeichnete inaktive Form zusammenlagert.
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Es
wurde nun überraschend
festgestellt, daß sich
hohe Ausbeuten einer aktiven wasserlöslichen PBP-Variante durch
die regulierte Transkription des die PBP-Variante codierenden Gens
erreichen läßt. Zu einer
solchen regulierten Transkription gehört (i) die Verwendung einer
suboptimalen Konzentration des Induktionsmoleküls Isopropylthiogalactosid
(IPTG), und (ii) die Kultivierung der die PBP-Variante exprimierenden Zellen
bei einer erniedrigten Temperatur. Eine kumulative Wirkung dieser
Faktoren trägt
zur Gesamtgewinnung des aktiven löslichen Proteins bei. Folglich
führen
geringere Expressionsraten, die durch die erwähnte Kombination von (i) suboptimaler
Derepression von Promotorsystemen und (ii) einer verlängerten
Generationszeit durch Erniedrigung der Kultivierungstemperatur erzielt
werden, zu einer Verbesserung der Löslichkeit von Proteinen, denen
das Membranverankerungssegment fehlt.
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Ein
weiterer wichtiger erfindungsgemäßer Aspekt
ist ein Prozeß zur
Herstellung eines erfindungsgemäßen wasserlöslichen
Polypeptids, bei dem Escherichia coli-Zellen kultiviert werden, die einen
Expressionsvektor enthalten, in dem eine für das Polypeptid codierende
DNA-Sequenz unter der Kontrolle eines mit Isopropylthiogalactosid
(IPTG) induzierbaren Promotors steht, wobei die Kultivierung in
Gegenwart einer für
die Induktion des Promotors suboptimalen IPTG-Konzentration und bei einer Temperatur
im Bereich von 20 bis 24°C,
vorzugsweise 22°C,
durchgeführt
wird. Die IPTG-Konzentration kann vorzugsweise bei ungefähr 0,01 mM
liegen.
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Im
Fall der Expression von ponAdel23, einem eine erfindungsgemäße PBP-Variante
codierenden Gen, führte
eine solche regulierte Transkription durch (i) gesteuerte Derepression
des T7-Promotors unter Verwendung einer suboptimalen Konzentration
des Induktionsmoleküls
IPTG und (ii) die Reduzierung der Wachstumsrate durch Kultivierung
bei 22°C
zu Ausbeuten des aktiven Proteins, die fast 50% des gesamten induzierten
interessierenden Proteins erreichten. Die Wachstums- und Induktionsbedingungen
waren für
die effiziente Gewinnung des löslichen
Proteins kritisch, da ein Wachstum bei höheren Temperaturen oder einer
Induktion mit höheren
IPTG-Konzentrationen dazu führte,
daß der überwiegende
Teil des Proteins inaktiv wurde und Einschlußkörperchen formte.
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Es
versteht sich, daß dieses
Verfahren zur gesteuerten Expression auf andere induzierbare Promotorsysteme,
z. B. das tac-System, bei dem das Induktionsmolekül IPTG und
der Wirt ein lac-Y-negativer Wirt ist, anwendbar ist.
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Ein
Weg zur Gewinnung von relevanter Strukturinformation über die
Konfiguration des aktiven Zentrums eines Enzyms besteht in der Produktion
und der Charakterisierung monoklonaler Antikörper, die zur Hemmung der Enzymreaktion
fähig sind.
Die die Aktivität
hemmenden Antikörper
repräsentieren
Moleküle,
die das Substrat beim Eintritt in die Tasche mit dem aktiven Zentrum
blockieren oder mit ihm darum konkurrieren, oder können Moleküle repräsentieren,
die für
die katalytische Aktivität
benötigte
strukturelle Transitionen verhindern können. In beiden Fällen lassen
sich diese Antikörper
als Werkzeug zur Quantifizierung der Wechselwirkung des Zielenzyms
mit der Bindung radioaktiv markierter Inhibitorverbindungen verwenden,
um die Affinität
der Wechselwirkung zu beurteilen, vorausgesetzt, daß die Affinität des inhibierenden
Antikörpers
bekannt ist. Eine weitere Verwendung zur Kartierung der von den
Inhibitorantikörpern
erkannten Epitope besteht in der Fähigkeit, das aktive Zentrum
bildende Reste darzustellen.
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Folglich
besteht ein weiterer erfindungsgemäßer Aspekt in einem Verfahren
zur Identifizierung eines zur Bindung eines bakteriellen bifunktionellen
Penicillin-Bindungsproteins
fähigen
Antikörpers,
wobei man in einem Schritt des Verfahrens ein erfindungsgemäßes Polypeptid
in einem Antikörper-Bindungstest
einsetzt und an das Polypeptid bindende Antikörper auswählt.
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Die
Erfindung umfaßt
ebenso monoklonale Antikörper,
die gegen eine erfindungsgemäße PBP-Variante
gerichtet sind. Solch ein monoklonaler Antikörper wird unter Verwendung
der bekannten Hybridomtechnologie hergestellt, indem Antikörper produzierende
B-Zellen aus immunisierten Tieren mit Myelomzellen fusioniert werden
und die erhaltene, den gewünschten
Antikörper
produzierende Hybridomzellinie ausgewählt wird.
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Ein
weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
besteht in einem Testverfahren für
an ein Penicillin-Bindungsprotein bindende Verbindungen, bei dem
man (a) ein Polypeptid, bei dem es sich um eine erfindungsgemäße PBP-Variante
handelt, mit einer zu untersuchenden Verbindung in Kontakt bringt;
und (b) nachweist, ob die Verbindung an die PBP-Variante bindet.
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So
kann man beispielsweise in einem Testverfahren für an ein Penicillin-Bindungsprotein
bindende Verbindungen (a) erfindungsgemäße Wirtszellen kultivieren,
(b) die Zellen lysieren und den Zellrohextrakt isolieren, (c) den
Zellextrakt potentiellen Inhibitoren eines Penicillin-Bindungsproteins
aussetzen; (d) dem Zellextrakt eine bekanntermaßen ein Penicillin-Bindungsprotein bindende
Substanz zuführen,
(e) die nicht gebundene Substanzfraktion abtrennen und (f) den Zellextrakt
auf das Vorhandensein der darin verbliebenen Substanz testen.
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Bei
einem weiteren Testverfahren für
an ein Penicillin-Bindungsprotein
bindende Verbindungen könnte man
(a) ein auf einem festen Träger
immobilisiertes Polypeptid, bei dem es sich um eine erfindungsgemäße PBP-Variante
handelt, einem potentiellen Inhibitor eines Penicillin-Bindungsproteins
aussetzen, (b) eine bekanntermaßen
ein Penicillin-Bindungsprotein bindende Substanz dem immunisierten
Polypeptid aussetzen, (c) die nicht gebundene Substanzfraktion abtrennen
und (d) das immobilisierte Polypeptid auf das Vorhandensein der
daran gebundenen Substanz testen.
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In
einer bevorzugten Form handelt es sich bei dem Verfahren um ein
Testverfahren für
an die Transglycosylasedomäne
eines Penicillin-Bindungsproteins
bindende Verbindungen, bei dem man (a) die Transglycosylasedomäne eines
auf einem festen Träger
immobilisierten erfindungsgemäßen Polypeptids,
mit der Maßgabe,
daß es
sich bei dem Polypeptid nicht um eine Transglycosylase-defiziente
PBP-Variante handelt, einem potentiellen Inhibitor der Transglycosylase-Aktivität eines
Penicillin-Bindungsproteins
aussetzt, (b) eine bekanntermaßen
die Transglycosylasedomäne
eines Penicillin-Bindungsproteins
bindende Substanz dem immobilisierten Polypeptid aussetzt, (c) die
nicht gebundene Substanzfraktion abtrennt und (d) das immobilisierte Polypeptid
auf das Vorhandensein der daran gebundenen Substanz testet.
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Für Transpeptidase
spezifische Antikörper
lassen sich auf einer BIAcore-Sensor-Chipoberfläche immobilisieren. Das BIAcore-System,
wobei „BIA" für „Biospecific
Interaction Analysis" steht,
ist bei Pharmacia Biosensor, Schweden, erhältlich. An den immobilisierten
Antikörper
bindendes Protein wird über
das RU-Ausgangssignal
nachgewiesen. Das Screening auf TP-Inhibitoren wird mittels eines kompetitiven
Tests ermöglicht, bei
dem lösliches
Protein mit Testverbindungen vorinkubiert wird. Die Bindung einer
Testverbindung an das Protein führt
zu einer Abnahme der Proteinbindung an den TP-spezifischen Antikörper.
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In
der gleichen Weise lassen sich für
Transglycosylasespezifische monoklonale Antikörper beim Screening auf TG-Inhibitoren
einsetzen.
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Auf ähnliche
Weise kann Ampicillin oder modifiziertes Moenomycin an die Oberfläche gekoppelt
werden und in einem indirekten kompetitiven Assay verwendet werden,
wodurch Protein mit den Testliganden vor Einführung in das BIAcore-Gerät vorinkubiert
wird.
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Folglich
könnte
man in noch einem weiteren Testverfahren für an ein Penicillin-Bindungsprotein
bindende Verbindungen (a) ein Polypeptid, bei dem es sich um eine
erfindungsgemäße PBP-Variante
handelt, einem potentiellen Inhibitor eines Penicillin-Bindungsproteins
aussetzen, (b) das Polypeptid einer bekanntermaßen ein Penicillin-Bindungsprotein
bindenden Substanz, die auf einem festen Träger immobilisiert ist, aussetzen
und (c) die immobilisierte Substanz auf das Vorhandensein von daran
gebundenem Polypeptid testen.
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In
einer bevorzugten Form handelt es sich bei dem Verfahren um ein
Testverfahren für
an die Transglycosylasedomäne
eines Penicillin-Bindungsproteins
bindende Verbindungen, bei dem man (a) die Transglycosylasedomäne eines
erfindungsgemäßen Polypeptids,
mit der Maßgabe,
daß es
sich bei dem Polypeptid nicht um eine Transglycosylase-defiziente
PBP-Variante handelt, einem potentiellen Inhibitor eines Penicillin-Bindungsproteins
aussetzt, (b) das Polypeptid einer bekanntermaßen die Transglycosylasedomäne eines Penicillin-Bindungsproteins
bindenden Substanz, die auf einem festen Träger immobilisiert ist, aussetzt
und (c) die immobilisierte Substanz auf das Vorhandensein von daran
gebundenem Polypeptid testet.
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Bei
der oben bezeichneten „bekanntermaßen ein Penicillin-Bindungsprotein
bindenden Substanz" kann
es sich beispielsweise um einen monoklonalen Antikörper oder
eine markierte antibiotische Verbindung, wie z. B. [3H]-Ampicillin,
handeln.
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Ein
weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
ist ein Verfahren zur Bestimmung der Proteinstruktur eines Penicillin-Bindungsproteins,
dadurch gekennzeichnet, daß ein
Polypeptid, bei dem es sich um eine erfindungsgemäße PBP-Variante
handelt, bei der Röntgenkristallographie
benutzt wird.
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Einige
der Merkmale der bevorzugten erfindungsgemäßen PBP-Varianten sind in Tabelle
1 unten zusammengefaßt.
Die in der Tabelle aufgeführten
Plasmide wurden gemäß dem Budapester
Vertrag bei der National Collection of Industrial and Marine Bacteria
Limited (NCIMB), Aberdeen, Schottland, UK, hinterlegt. Das Hinterlegungsdatum
ist der 28. Juni 1994.
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ERFINDUNGSBEISPIELE
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In
den folgenden Beispielen versteht man die Ausdrücke „Standardprotokolle" und „Standardverfahren" als Protokoll und
Verfahren, die in einem gewöhnlichen
Laborhandbuch wie z. B. dem von Sambrook, Fritsch und Maniatis (1989)
angegeben sind.
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BEISPIEL 1
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1.1 Konstruktion des die
lösliche
Form von E. coli-PBP 1A codierenden Gens
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Die
möglichen,
am Membranverankerungsbereich von PBP 1A beteiligten Aminosäurereste
wurden nach dem von Kyte & Dolittle
(1982) beschriebenen Computerprogramm abgeleitet. Die vorhergesagte
Hydrophobizität
der 60 N-terminalen
Aminosäuren
ist in 1 gezeigt. Auf Grundlage dieses
Hydrophobizitätsprofils wurde
vorhergesagt, daß die
23 N-terminalen Aminosäuren
einer starken Vermutung nach zur Membranverankerungsdomäne des Proteins
beitragen, jedoch nicht vollständig
die Membranverankerungsdomäne
umfassen. Dieser Bereich wurde dann putativ als der an der „Membranverankerung" beteiligte Bereich
bezeichnet.
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Das
das native ponA-Gen (codiert Wildtyp-PBP 1A) enthaltene Plasmid
pBS98 wurde von Prof. B. S. Spratt, Microbial Genetics Group, School
of Biological Sciences, University of Sussex, Brighton, UK erhalten. Die
Konstruktion von pBS98 ist in Broome-Smith et al. (1985) beschrieben.
Plasmid-DNA wurde aus pBS98 enthaltenen Zellen nach Standardprotokollen
hergestellt.
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Oligonukleotidprimer
zur Verwendung in der Polymerasekettenreaktion (PCR) wurden in einem
Modell 380 A-Gerät
von Applied Biosystems synthetisiert. Bei dem verwendeten 5'-Oligonukleotidprimer
handelte es sich um TG-82:
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TG-82
beinhaltet die folgenden Kennzeichen: (1) Es erlaubt die Konstruktion
eines mutanten ponA-Gens, in dessen codiertem Produkt die 24. Aminosäure (Glycin)
des Wildtyp-PBP 1A die 2. Aminosäure des
exprimierten mutanten Proteins wäre;
und (2) es führt
DNA-Sequenzen ein, die vom Restriktionsenzym NcoI erkannt werden.
Dadurch wird das Codon ATG eingeführt, das der ersten Aminosäure des
mutanten PBP 1A entspricht, wenn es in geeigneten Systemen exprimiert
wird.
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Als
3'-Oligonukleotidprimer
wurde TG-64 verwendet:
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TG-64
weist die folgenden Kennzeichen auf: (1) Er führt hinter der 850. Aminosäure des
PBP 1A Strukturproteins ein TerminationsCodon ein; (2) er führt eine
Stelle für
das Restriktionsenzym BamHI ein, so daß die Klonierung in geeignete
Expressionsvektoren erleichtert wird.
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Unter
Verwendung dieser Primer wurde die PCR mit pBS98-DNA als Matrize nach Standardprotokollen
durchgeführt.
Dabei wurde ein DNA-Fragment von ungefähr 2,5 kb amplifiziert. Das
Fragment wurde mit dem Restriktionsenzym NcoI verdaut, gefolgt von
Verdauung mit BamHI. Dieses 2,5 kb große NcoI-BamHI-DNA-Fragment
wurde dann in den Vektor pBR329 (Covarrubias et al., 1982), der
zuvor mit NcoI und BamHI geschnitten worden war, ligiert. Die Ligation
der beiden DNA-Fragmente wurde unter Verwendung von Standardprotokollen
durchgeführt
und das Ligationsgemisch in E. coli DH5α transformiert. Die transformierten
Zellen wurden auf LB-Agarplatten mit 50 μg/ml Ampicillin ausplattiert.
Nach Inkubation über
Nacht bei 37°C
wurden einzelne Ampicillin-resistente Kolonien auf ihre Empfindlichkeit
gegenüber
Tetracyclin getestet, da eine Insertion in den NcoI-BamHI-Bereich
das Plasmid empfindlich gegenüber
Chloramphenicol und Tetracyclin macht. Ein das 2,5 kb große Insert
tragendes rekombinantes Plasmid wurde mit pARC0488 bezeichnet.
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Das
2,5 kb große
NcoI-BamHI-DNA-Fragment wurde aus pARC0488 freigesetzt und in mit
NcoI und BamHI gespaltenes und gereinigtes pARC038 ligiert (2).
Bei dem Plasmid pARC038 handelt es sich um ein Derivat von pET11d
(Studier et al., 1990), bei dem die EcoRI- und PstI-Stellen mit T4-Exonuklease
stumpfendig gemacht wurden und das 0,75 kb große EcoRI-PstI-DNA-Fragment
durch eine stumpfendige Kanamyzin-Resistenz-Kassette (Pharmacia
Biochemicals) ersetzt wurde. Das Ligationsgemisch wurde in kompetente Zellen
von E. coli BL 26 (DE3) transformiert. Der Transformationsmix wurde
auf LB-Agar mit 50 μg/ml
Kanamyzin ausplattiert. Aus mehreren Kanamyzin resistenten Kolonien
wurde miniprep-Plasmid-DNA hergestellt und einem Screening mittels
Restriktionsendonukleasekartierung unter Verwendung von Standardverfahren unterzogen.
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Eine
der Plasmid mit der erwarteten Struktur enthaltenden Kolonien (3)
wurde pARC0558 (NCIMB 40666) genannt. Die mit ponAdel23 bezeichnete
DNA-Sequenz des
mutanten ponA-Gens ist als SEQ ID NO: 1 gezeigt. Die Aminosäuresequenz
des löslichen
PBP 1Adel23 ist als SEQ ID NO: 2 gezeigt.
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1.2. Expression von ponAdel23
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E.
coli BL 26 (DE3)-Zellen (erhalten von Dr. J. J. Dunn, Biology Dept.,
Brookhaven National Lab., Long Island, NY, USA), die pARC0558 enthalten,
wurden in LB in 50 μg/ml
Kanamyzin angezogen, bis eine O. D. bei 600 nm von 0,6 erreicht
war und dann 6 Stunden mit 0,01 mM Isopropylthiogalactosid (IPTG)
induziert.
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Nach
6stündiger
Induktion wurden die Zellen geerntet und durch Hindurchleiten durch
eine French-Presse aufgebrochen. Nach Zentrifugation bei niedriger
Geschwindigkeit zur Entfernung von nicht aufgebrochenen Zellen und
Zelltrümmern
wurde die zytosolische (lösliche)
Fraktion mit einem der beiden folgenden Verfahren erhalten: (1)
nach einem von Page et al. (1982) beschriebenen Verfahren, bei dem
das Pellet, Membran- und lösliche
Proteine durch Saccharose-Gradientenzentrifugation
getrennt werden; oder (2) durch 90minütiges Zentrifugieren des erhaltenen Überstands
bei 200.000 × g,
wonach der erhaltene Überstand
als zytosolische/lösliche
Proteinfraktion abgenommen wird.
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1.3 Penicillinbindung
von exprimiertem PBP 1Adel23
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Die
erhaltene zytosolische Fraktion wurde auf das Vorhandensein von
mutantem PBP 1A nach dem Verfahren von Rojo et al. (1984) getestet.
Bei dieser Vorgehensweise wird als das markierte Penicillin [125I]-Cephradin
verwendet, da es für
PBP 1A spezifisch ist. Es ließ sich
demonstrieren, daß mutantes
PBP 1Adel23, das markiertes Cephradin binden kann, in der zytosolischen
Fraktion vorhanden ist. Ungefähr
50% des exprimierten mutanten Proteins wurde in Form eines löslichen
Proteins aufgetrennt, während
die restlichen 50% in das Einschlußkörperchen und/oder in die membranassoziierten
Fraktionen aufgetrennt wurden. Folglich wurden erhöhte Niveaus
von aktiven mutanten PBP 1Adel23 erhalten, da die Zellen mit suboptimaler
IPTG-Konzentration induziert wurden und da die Kulturen bei 22°C angezogen
wurden. Das Penicillin-Bindungsprofil
des löslichen
PBP 1Adel23 ist in 4 gezeigt.
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1.4. Reinigung des löslichen
PBP 1Adel23
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Das
nach 6stündiger
Induktion bei 22°C
erhaltene Zellpellet von E. coli BL26 (DE3)/pARC0558 wurde zweimal
mit Puffer A (30 mM Tris-Cl, pH 8,0; 10 mM EDTA; 10 μg/ml Leupeptin;
10 μg/ml
Aprotinin; 5 mM DTT) gewaschen und im gleichen Puffer resuspendiert.
Die Zellsuspension wurde mit 1200 psi durch eine French-Presse geleitet.
Das Lysat wurde 10 Minuten bei 10.000 UpM zentrifugiert und der
erhaltene Überstand 45 Minuten
bei 200.000 × g
zentrifugiert. Der erhaltene Überstand
wurde danach mit Ammoniumsulfat auf 30% Sättigung eingestellt. Das Gemisch
wurde 10 min. bei 12.000 UpM zentrifugiert und das Pellet in Puffer
A mit 1 M NaCl resuspendiert. Das gelöste Pellet wurde danach mit
einer Cephradin-Affigel 10 Matrix behandelt.
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Cephradin
wurde an Affigel 10 gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Biorad Laboratories, USA) konjugiert. Die lösliches
PBP 1Adel23 enthaltene Fraktion wurde in Puffer A mit 1 M NaCl gelöst und 16
Std. bei 4°C
mit Cephradin-Affigel 10 Kügelchen
inkubiert. Die Kügelchen
wurden dann mit Puffer A mit 1 M NaCl gewaschen, bis der Verlauf
auf der Absorption bei 280 ungefähr
0 betrug. Die Elution von PBP 1Adel23 wurde durch Testen auf Penicillin-Bindungsaktivität in der
Waschlösung überwacht.
Diese Aktivität
wurde unter Verwendung von wie in Rojo et al. (1984) beschrieben
hergestelltem [125I]-Cephradin gemessen.
Gebundenes PBP 1Adel23 wurde von den Kügelchen unter Verwendung von
1 M Hydroxylamin (pH 8,5) 120 Minuten bei 25°C eluiert. Diese Fraktion wurde
durch Ultrafiltration mit YM 30-Filtern (Amicon, USA) in Puffer
A mit 0,25 M NaCl konzentriert. Die Ultrafiltration führte ebenfalls
zur Abtrennung von Hydroxylamin. Die > 85% der PBP 1Adel23 entsprechenden Protein-Spezies
enthaltene gereinigte Fraktion zeigte sowohl Penicillin-Bindungs- als
auch Transglycosylase-Enzymaktivität. Das Proteinprofil,
wie es mittels Coomassie Brilliant Blue-Färbung beobachtet werden konnte,
sowie das [125I]-Cephradin/Penicillin-Bindungsprofil der
unterschiedlichen Fraktionen, erhalten während der verschiedenen Stufen
der Reinigung, sind in 5 gezeigt. Die N-terminale
Aminosäuresequenz
des löslichen
PBP 1Adel23 wurde durch Sequenzierung des gereinigten Proteins bestätigt.
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1.5. Transglycosylaseaktivität des löslichen
PBP 1Adel23
-
Die
Transglycosylaseaktivität
des löslichen
PBP 1Adel23-Proteins wurde im wesentlichen unter Verwendung des
von Ishino et al. (1980) beschriebenen Verfahrens gemessen. Das
Substrat zum Nachweis der enzymatischen Aktivität wurden im wesentlichen nach
den von Heijenoort et al. (1992) beschriebenen Protokollen präpariert
und gereinigt. Die in Form der gebildeten Peptidoglycanmenge gemessene
konzentrationsabhängige
Transglycosylaseaktivität
von PBP 1Adel23 wurde mit den durch unterschiedliche Konzentrationen der
membrangebundenen Form von nativem PBP 1A gebildeten Peptidoglycanmengen
verglichen. Wie in 6 zu sehen ist, war die Peptidoglycanpolymerisationseffizienz
des mutanten löslichen
PBP 1Adel23 fast identisch mit der enzymatischen Aktivität der membrangebundenen
Form des Proteins.
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Folglich
wurde gefunden, daß die
Eliminierung des 23 Aminosäurereste
langen Abschnitts die Fähigkeit
des Proteins, ihre zu beiden enzymatischen Aktivitäten, d.
h. der Transglycosylase- und der Transpeptidaseaktivität, fähige native
Struktur einzunehmen, nicht stört.
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BEISPIEL 2
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2.1 Konstruktion des die
lösliche
Form von E. coli PBP 1B codierenden Gens
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Das
PBP 1B codierende ponB-Gen wurde auf einem Plasmid pBS96 von Prof.
B. S. Spratt, Microbial Genetics Group, School of Biological Sciences,
University of Sussex, Brighton, UK erhalten. Die Konstruktion von
pBS96 wird ebenso wie die Nukleotidsequenz des Wildtyp-ponB-Gens
und die abgeleitete Aminosäuresequenz
in Broome-Smith et al. (1985) beschrieben.
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Der
Hydropathie-Graph der ungefähr
150 N-terminalen Aminosäuren,
wie er unter Verwendung des Verfahrens von Kyte und Doolittle (1982)
hergeleitet wurde, ist in 7 gezeigt.
Die Analyse des Hydropathizitätsgraphs
deutete darauf hin, daß die
Aminosäuren
in den Positionen 65–87
der PBP 1B-Sequenz einen Großteil
zur Hydrophobizität
des N-Terminus beitrugen und sich putativ der Membranverankerungsdomäne des Proteins
zuordnen lassen. Darüber
hinaus hatten β-Lactamase-Untersuchungen von
Edelman et al. (1987) angedeutet, daß C-terminal zu Aminosäureposition
87 liegende Aminosäuren
im periplasmatischen Raum der E. coli-Zelle vorhanden waren und
daß N-terminal
zur Position 65 von PBP 1B liegende Aminosäuren innerhalb des Zytoplasmas
der Zelle lagen.
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Die
zur Konstruktion eines eine lösliche
Form von PBP 1B codierenden mutanten ponB-Gens verwendete Strategie
ist in 8 gezeigt. Zunächst wurde
ein DNA-Fragment aus ungefähr
200 bp des 5'-Endes
des ponB-Gens aus dem ponB-Gen auf dem Plasmid pBS96 (Broome-Smith
et al., 1985) mit PCR amplifiziert. Als Oligonukleotidprimer wurden
der 5'-Primer TG-77
(5'-GAA AAA CCA
TGG CCG GGA ATG ACC-3'),
der eine NcoI-Restriktionsenzymstelle enthält, die auch mit dem ATG StartCodon
der Sequenz zusammenfällt,
und der 3'-Primer
TG-84 (5'-AAG TCG
CGA GCC GCG TTT GCC AC-3'),
der eine Stelle für
das Restriktionsenzym NruI enthält
und für
der Position 64 der PBP-1B-Sequenz entsprechende Aminosäuren codiert,
verwendet.
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Schritt
1: Nach Restriktion mit den Enzymen NcoI und NruI wurde das PCR-amplifizierte
Fragment in die NcoI- und
NruI-Stellen des Klonierungsvektors pBR 329 (Covarrubias et al.,
1982) kloniert. Ligation, Transformation und Screening wurden unter
Verwendung von Standardprotokollen durchgeführt, wobei das rekombinante
Plasmid mit der erwarteten Struktur und der Bezeichnung pARC0547
erhalten wurde (8).
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Ein
weiteres DNA-Fragment mit einer Länge von ungefähr 1,2 kb
wurde mit PCR unter Verwendung von den Aminosäuren 87–480 entsprechenden Primersequenzen
amplifiziert. Dieses DNA-Fragment codiert die C-terminale Hälfte der TG-Domäne von PBP
1B. Als Primer wurden der 5'-Primer
TG-79 (5'-CGG ATA
TCG ATC AAA AAA TTC GTA GCC G-3'),
der die Nukleotidsequenz für
die Schnittstelle für
das Restriktionsenzym EcoRV enthielt, und der 3'-Primer TG-80 (5'-GCG GAT CCT TAG TCG ACG ACC ACA ATC
GCA G-3'), der die
Sequenz für
die BamHI-Spaltung
enthielt, verwendet.
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Schritt
2: Die PCR-Amplifikation dieses Fragments wurde unter Verwendung
der DNA des ponB-Gens auf pBS96 (Broome-Smith et al., 1985) als
Matrize durchgeführt.
Das amplifizierte Fragment wurde in die EcoRV- und BamHI-Stellen
von pBR 329 (Covarrubias et al., 1982) unter Verwendung von Standardprotokollen
kloniert. Das erhaltene rekombinante Plasmid wurde mit pARC0534
bezeichnet (8).
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Schritt
3: Das 200 bp große,
in pARC0547 klonierte NcoI-NruI-Fragment wurde als NcoI-NruI-Fragment
ausgeschnitten und in den mit NcoI und EcoRV geschnittenen pARC0534
unter Erhalt von pARC0551 kloniert (8).
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Das
mutante ponB-Gen auf pARC0551 weist DNA-Sequenzen auf, die für die 64
N-terminalen Aminosäuren
von PBP 1B codieren und mit den Nukleotidsequenzen, die die Aminosäuren 88–480 codieren,
fusioniert sind. Ein 1,3 kb großes
PstI-BamHI-DNA-Fragment von pBS96 wurde dann mit PstI-BamHI-geschnittenem
pARC0551 ligiert und das Ligationsgemisch in E. coli DH5α unter Verwendung
von Standardverfahren transformiert. Einzelne Transformanten wurden
danach einem Screening unterzogen und Kolonien, die das rekombinante
Plasmid mit der erwarteten Struktur enthielten, identifiziert. Das
Plasmid wurde mit pARC0552 bezeichnet. Ein NcoI-BamHI-Fragment aus pARC0552,
das das gesamte mutante ponB-Gen umfaßt, wurde dann ausgeschnitten
und mit dem T7-Expressionsvektor
pARC038 unter Erhalt von pARC0559 (NCIMB 40667; 9)
ligiert.
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Das
3'-Ende des klonierten
Fragments aus Schritt 1 weist die Nukleotidsequenz TCG (Teilsequenz
der NruI-Stelle)
auf, während
das 5'-Ende des
in Schritt 2 klonierten Fragments die Sequenz ATC (Teilschnittsequenz
von EcoRV) aufweist. Die Nukleotidsequenz an der Verbindungsstelle,
die das Resultat der Fusion von TCG und ATC ist, führt zur
Einführung
der Codons für
Serin und Isoleucin. Somit codiert das mutante ponB-Gen ein PBP
1B, wobei die dem Wildtyp PBP 1B entsprechende Aminosäuresequenz
1–64 mit
der Sequenz 87–844
fusioniert ist. Die zwei Abschnitte sind durch die Aminosäuren Serin
und Isoleucin miteinander verbunden.
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Die
Nukleotidsequenz des mutanten ponB-Gens ist als SEQ ID NO: 3 gezeigt
und die abgeleitete Aminosäure
als SEQ ID NO: 4.
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2.2 Expression von löslichem
PBP 1B
-
Die
Plasmid-DNA von pARC0559 wurde in den T7-Expressionswirt E. coli BL 26 (DE3)
transformiert und das Restriktionskartenprofil des transformierten
Plasmids unter Verwendung von Standardverfahren bestätigt. E.
coli BL26 (DE3)/pARC0559 wurden bei 22°C angezogen und mit 0,01 mM
IPTG induziert und die Zellen 6 Stunden wachsen gelassen. Die Zellen
wurden danach geerntet und durch Hindurchleiten durch eine French-Presse aufgebrochen.
Das Lysat wurde 10 Minuten bei 10.000 UpM zentrifugiert und der
erhaltene Überstand
in einer Beckman-Ultrazentrifuge 45 Minuten bei 200.000 × g zentrifugiert.
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2.3 Charakterisierung
des exprimierten löslichen
PBP 1B
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Der
erhaltene Überstand,
d. h. die zytosolische/lösliche
Fraktion, wurde auf das Vorhandensein des mutanten PBP 1B unter
Verwendung von [125I]-Ampicillin als Radioligand
getestet. Das [125I]-Ampicillin wurde wie
von Rojo et al. (1984) für
die Herstellung von [125I]-Cephradin beschrieben
hergestellt. Das mutante PBP 1B wurde in der löslichen Fraktion nachgewiesen
und band radioaktives Ampicillin.
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Lösliches
PBP 1B konnte auch unter Verwendung von Ampicillin-Affigel-Kügelchen
mit einem zu dem in Abschnitt 1.4. beschriebenen analogen Verfahren
gereinigt werden. Das mit Coomassie Blue-Färbung beobachtete Proteinprofil
der unterschiedlichen Fraktionen sowie die Bindung von [125I]-Ampicillin der angereicherten PBP 1B-Fraktion
ist in 10 gezeigt.
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Das
gereinigte Protein war im Peptidoglycan-Transglycosylaseassay (Heijenoort et
al., 1992) enzymatisch aktiv und band Penicillin mit einer Affinität, die mit
der des membrangebundenen nativen PBP 1B vergleichbar war.
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BEISPIEL 3
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3.1 Konstruktion des die
lösliche
Form von Streptococcus pneumoniae PBP 1A codierenden Gens
-
Es
wird vorhergesagt, daß die
molekulare Architektur des PBP 1A aus S. pneumoniae ähnlich zu
der des PBP 1A- und
PBP 1B-Proteins aus E. coli ist und zwar darin, daß das Protein
an die Membran über
eine N-terminale Membranverankerungssequenz verankert ist. Die Nukleotidsequenz
des natives membrangebundenes S. pneumoniae PBP 1A codierenden Gens
sowie die davon abgeleitete Aminosäuresequenz sind in Martin et
al., (1992) beschrieben. Das Hydropathizitätsprofil der 100 N-terminalen
Aminosäuren,
wie es nach dem Graph von Kyte und Doolittle abgeleitet ist, ist
in 11 gezeigt. Ein Abschnitt aus 38 Aminosäuren trug in
signifikanter Weise zur Hydrophobizität dieses Bereichs bei und wurde
für die
mit der Membran wechselwirkende Domäne gehalten. Ein mutantes Gen
von S. pneumoniae PBP 1A wurde konstruiert, indem die Nukleotidsequenz,
die für
die 38 N-terminalen Aminosäuren
von S. pneumoniae PBP 1A codiert, deletiert wurde.
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Unter
Verwendung von Standard-PCR-Protokollen wurden das S. pneumoniae
PBP 1A-Wildtypgen codierende Sequenzen in Form eines 2,5 kb großen DNA-Fragments
aus dem Chromosom des S. pneumoniae-Stamms PM1 (erhalten von S.
A. Lacks, Biology Department, Brookhaven National Laboratory, Upton,
New York, USA) (Lacks, 1968) unter Verwendung der auf Basis der
von Martin et al. (1992) angegebenen Sequenz konstruierten Primer
amplifiziert und das amplifizierte Fragment in den Pneumococcen-Vektor
pLS 101 (Balganesh und Lacks, 1984) kloniert.
-
Das
eine lösliche
Form von S. pneumoniae-PBP 1A codierende mutante Gen wurde konstruiert,
indem als Matrize das Wildtypgen enthaltende Plasmid-DNA verwendet
und ein 2,3 kb großes
DNA-Fragment unter Verwendung von PCR nach Standardverfahren amplifiziert
wurde. Als Primersequenzen wurden der 5'-Primer TG-24 (5'-TAC GTT ACC ATG GCT CCT AGC CTA TCC-3') und der 3'-Primer TG-25 (5'-GAC AGG ATC CTG AGA AGA TGT CTT CTC
A-3') verwendet.
-
Der
5'-Primer TG-24
enthält
die Sequenz für
das Restriktionsenzym NcoI, während
der 3'-Primer TG-25
die Stelle für
das Restriktionsenzym BamHI enthält.
Das mit NcoI und BamHI verdaute PCR-amplifizierte DNA-Fragment wurde
mit dem NcoI-BamHI-geschnittenen pARC039 ligiert. Bei dem Plasmid
pARC039 handelt es sich um ein Derivat von pET 8c (Studier et al.,
1990), bei dem das für
die β-Lactamase
codierende Gen durch eine Kanamycin- Resistenz-Kassette ersetzt wurde.
-
Nach
der Ligation und dem Screening unter Verwendung von Standardprotokollen
wurde die Struktur des rekombinanten Plasmids durch eine ausführliche
Restriktionskartierung bestätigt
und in den T7-Expressionswirt
E. coli BL 21 (DE3) (Studier et al., 1990) transformiert. Das rekombinante
Plasmid wurde mit pARC0512 (NCIMB 40665) bezeichnet und ist in 12 schematisch dargestellt.
-
Die
Nukleotidsequenz des mutanten PBP 1A-Gens aus S. pneumoniae-PBP
1A ist als SEQ ID NO: 5 und die abgeleitete Aminosäuresequenz
als SEQ ID NO: 6 gezeigt.
-
3.2. Expression und Charakterisierung
der löslichen
Form von Streptococcus pneumoniae-PBP 1A
-
Das
für das
lösliche
PBP 1A aus S. pneumoniae codierende Gen wurde mit einem zu dem in
Abschnitt 1.2. beschriebenen analogen Verfahren exprimiert. Die
zytosolische Fraktion von E. coli BL 21 (DE3)/pARC0512 wurde isoliert
und auf das Vorhandensein der löslichen
Form des PBP 1Adel38 aus S. pneumoniae getestet. Der für die Bindungsuntersuchungen
verwendete radioaktive Ligand war [3H]-Benzyl-Penicillin
(Amersham), das wie zuvor beschrieben hergestellt wurde. Es stellte
sich heraus, daß ungefähr 50% des von
dem mutanten Gen exprimierten Proteins in der löslichen Fraktion vorlagen und
[125I]-Penicillin (Rojo et al., 1984) oder
[3H]-Penicillin (Amersham) banden, wenn
die Kultur bei 22°C
angezogen und mit 0,01 mM IPTG induziert wurde. Die Anzucht- und
Induktionsbedingungen waren für
die effiziente Gewinnung des löslichen Proteins
kritisch, da ein Wachstum bei höheren
Temperaturen oder eine Induktion mit höheren IPTG-Konzentrationen
dazu führte,
daß der
Hauptteil des Proteins inaktiv wurde und Einschlußkörperchen
formte. Optimale Niveaus von löslichem
aktivem Protein wurden nach einer Induktion von 6–8 h festgestellt
(13).
-
Das
lösliche
PBP 1Adel38-Protein aus S. pneumoniae konnte ebenso effizient gereinigt
werden, indem im wesentlichen dem für die Reinigung des löslichen
PBP 1B-Proteins aus E. coli verwendeten Protokoll gefolgt wurde.
-
Die
Effizienz der Penicillin-Bindung des löslichen PBP 1Adel38 war mit
der des nativen membrangebundenen PBP 1A aus S. pneumoniae vergleichbar.
-
BEISPIEL 4
-
4.1. Transglycosylase-defizientes
E. coli-PBP 1B
-
Die
konservierten Aminosäuren
im Bereich 2 (14) wurden für stellengerichtete
Mutagenese gewählt.
Innerhalb dieses Abschnitts von 10 Aminosäuren wurden drei unterschiedliche
Mutationen konstruiert:
- (a) die Glutamine in
Positionen 270 und 271 der PBP-1B-Sequenz wurden zu Alaninen geändert;
- (b) die Glutamine in Position 270 und 271 der PBP-1B-Sequenz
wurden zu Leucinen geändert;
und
- (c) eine Deletion der die Aminosäuren von Position 264 bis 271
codierenden Nukleotidsequenz.
-
Mutanten
des ponB-Gens wurden im wesentlichen nach dem Verfahren von Kunkel
et al. (1985) konstruiert. Ein 1,5 kb großes EcoRI-SalI-Fragment des
ponB-Gens des Plasmids pBS96 wurde ausgeschnitten und in den EcoRI-SalI-geschnittenen
M 13mp 19 nach Standardprotokollen kloniert.
- (a)
Als Primer zum Mutieren der für
die Glutaminreste 270 und 271 codierenden Nukleotidsequenz in eine für Alaninreste
codierende Sequenz wurde TG-21 verwendet:
- (b) Als Primer zum Mutieren der für die Glutaminreste 270 und
271 codierenden Sequenz zu Leucinresten wurde TG-23 verwendet:
- (c) Als Primer zum Erzeugen einer Deletion der die Aminosäuren in
Position 264 bis 271 codierenden Nukleotide, die alle im konservierten
Bereich 2 liegen, wurde TG-22 verwendet:
-
Nach
der Mutagenese wurde die Nukleotidsequenz des mutagenisierten EcoRI-SalI-Fragments
nach dem Protokoll von Sanger et al. (1977) bestimmt. Durch die
Sequenzierung wurden die Nukleotidänderungen bestätigt und
ebenso jegliche zusätzliche Änderungen
ausgeschlossen. Jedes 1,5 kb große mutierte DNA-Fragment wurde zurück in den
mit EcoRI und SalI geschnittenen pBS96 ligiert und die ligierte
DNA in E. coli DH5α-Zellen
nach Standardprotokollen transformiert. Kanamycin resistente Transformanten
wurden auf ihre Plasmidprofile hin analysiert und das Plasmid mit
der TG-21-Mutation (a) wurde pARC0438 (NCIMB 40661) genannt. Das
mutante Protein wird mit PBP 1B QQ-AA (SEQ ID NO: 7) bezeichnet.
-
Das
Plasmid mit der durch TG-23 eingeführten Mutation (b) wurde pARC0468
(NCIMB 40662) genannt. Das mutante Protein wird mit PBP 1B QQ-LL
(SEQ ID NO: 8) bezeichnet.
-
Das
Plasmid mit der unter Verwendung von TG-22 erhaltenen Deletion (c)
wurde pARC0469 (NCIMB 40663) genannt. Das mutante Protein wird mit
PBP 1Bdel8 (SEQ ID NO: 9) bezeichnet.
-
Die
vier Plasmid-DNAs von pBS96, pARC0438, pARC0468 und pARC0469 wurden
einzeln in E. coli ponB:spcr-Zellen (Broome-Smith
et al., 1985), in denen ein deletiertes ponB-Gen mit einem Spektinomycin
resistenten Marker markiert worden war, transformiert.
-
E.
coli ponB:spcr-Zellen mit den individuellen
Plasmiden pBS96, pARC0438 oder pARC0469 wurden angezogen und Membranpräparationen
nach dem von Spratt (1977) beschriebenen Verfahren hergestellt,
und das Profil der Penicillin-Bindungsproteine wurde nach der Markierung
mit radioaktivem Penicillin auf einem 8% SDS-PAGE analysiert. Die
mutanten Proteine wurden zunächst
auf in vivo-Stabilität
und Lokalisierung in die Membran unter Verwendung von gegen gereinigtes
membrangebundenes natives PBP 1B produzierten anti-PBP-1B-Seren analysiert
(15).
-
Es
stellte sich heraus, daß die
mutanten Proteine an die Membran lokalisiert wurden, wobei keine
mit dem Antikörper
reagierenden abgebauten Proteinfragmente nachgewiesen werden konnten,
was darauf hindeutet, daß keine
starke Instabilität
vorlag. Darüber
hinaus banden die mutanten Proteine Penicillin mit einer Affinität, die mit
der des Wildtyp-PBP 1B vergleichbar war (15).
-
Nach
dem Testen auf Transglycosylaseaktivität, wie in Heijenoort et al.
(1978) beschrieben, konnte in den die mutanten Proteine exprimierenden
Membranen keine Aktivität
nachgewiesen werden, während
die Membran mit dem Wildtyp-PBP 1B Transglycosylaseaktivität zeigte.
Damit werden die Aminosäuren
263 bis 271 als kritisch für
die Transglycosylaseaktivität
definiert.
-
Die
Fähigkeit
der mutanten Proteine, Penicillin mit einer mit der des Wildtyps
vergleichbaren Affinität zu
binden, läßt darauf
schließen,
daß die
Transpeptidaseaktivität
der mutanten Proteine auch mit der des Wildtyps vergleichbar sein
sollte. Mit dem Wissen, daß das
auf einem Plasmid exprimierte bifunktionelle Protein PBP 1B die
Deletionen sowohl von ponA als auch ponB in trans komplementieren
kann (Yousif et al., 1985) wurde die Fähigkeit der Transglycosylase-negativen/Transpeptidase-positiven
Proteine PBP 1B QQ-AA und PBP 1Bdel8 zur Komplementation der Abwesenheit
von chromosomal codiertem PBP 1A und 1B getestet.
-
Das
ponB Wildtyp- und das mutante ponB-Gen wurden in pMAK 705, einem
Vektor mit niedriger Kopienzahl, kloniert (Hamilton et al., 1989).
Die erhaltenen Plasmide wurden mit pARC0462 (Wildtyp-ponB, 16), pARC0463 (ponBdel8, 17)
und pARC0470 (ponB QQ-AA, 18)
bezeichnet. Die Plasmide wurden einzeln in E. coli del ponA (E.
coli mit einer Deletion des ponA-Gens)
transformiert.
-
E.
coli del ponA/pARC0462, E. coli del ponA/pARC0463 und E. coli del
ponA/pARC0470 wurden als Empfänger
des P1-Phagen zur
Transduktion des ponB:spcr-Markers verwendet.
Die Transduktion wurde wie von Miller (1972) beschrieben durchgeführt. Das
P1-Phagenlysat wurde mit einem E. coli ponB:spcr-Stamm hergestellt
(Yousif et al., 1985). Nach der Infektion wurden die infizierten
Zellen auf Spectinomycin ausplattiert. Die Integration des enthaltenden
und ponB:spcr-transduzierten DNA-Fragments
in einen der Empfänger
führte zur
Inaktivierung des chromosomalen ponB-Gens, wodurch das Chromosom
ponA– und
ponB– wurde.
Da dieser Genotyp für
die Zelle letal ist, können
die Spectinomycin-resistenten E. coli-Transduktanten nur dann lebensfähig sein,
wenn das Plasmid codierte ponB oder die ponB-Mutante funktionell
in trans komplementieren kann.
-
Die
folgenden E. coli-Stämme
wurden einer Phage-P1-Transduktionsanalyse
der trans-Komplementation unterzogen: (1) E. coli AMA 1004, bei
dem Wildtyp-ponA und -ponB chromosomal codiert sind; (2) E. coli
AMA 1004, der ein chromosomal inaktiviertes ponB aufweist und der
Wirt für
die Plasmid codierten mutanten ponB-Gene ist; (3) E. coli AMA 1004-Wirt,
der das das Wildtyp-ponB-Gen codierende Plasmid pARC0462 trägt; (4)
E. coli AMA 1004-Wirt, der das PBP 1Bdel8 codierende Plasmid pARC0463
trägt;
und (5) E. coli AMA 1004-Wirt, der das PBP 1B QQ-AA codierende Plasmid
pARC0470 trägt.
-
-
Eine
vergleichbare Anzahl von Transduktanten wurde für eine interne Marker:trp-Transduktion
unter Verwendung des gleichen P1-Phagenlysats erhalten.
-
Die
obigen Ergebnisse zeigen, daß lebensfähige Transduktanten
nur mit Wildtyp-PBP 1B erhalten werden konnten, was darauf hindeutet,
daß das
TG–TP+-Produkt, das von ponB QQ-AA oder ponBdel8
codiert wird, nicht den Verlust des chromosomal codierten PBP 1A
und 1B komplementieren konnte. Da diese mutanten Proteine jedoch
Penicillin binden und somit angenommen werden kann, daß sie Transpeptidaseaktivität aufweisen,
muß die
Unfähigkeit
zur Komplementation im Fehlen der enzymatischen Transglycosylaseaktivität liegen.
Diese Ergebnisse bestätigen
die essentielle Charakteristik der Transglycosylaseaktivität von PBP
1A oder 1B für
die Lebensfähigkeit
der E. coli-Zelle.
-
Die
beschriebenen Mutanten definieren den Bereich 2 dahingehend, daß er an
der Transglycosylaseaktivität
des Proteins beteiligt ist. Da dieser Aminosäureabschnitt in den vier hochmolekularen
Penicillin-Bindungsproteinen, nämlich
E. coli PBP 1A, 1B und S. pneumoniae 1A und sowie dem 94 kDa großen Protein
aus H. influenzae konserviert ist (14),
darf man vernünftigerweise
vermuten, daß die
katalytische oder strukturelle Beteiligung dieses Bereichs in allen
Transglycosylaseenzymen, die ähnliche
Substrate wie die von PBP 1A und 1B aus E. coli verwendeten benutzen, ähnlich ist.
-
4.2. Transglycosylase-defizientes
E. coli PBP 1A
-
Der
konservierte Bereich 2 wurde für
stellenspezifische Mutagenese gewählt, wobei die für Glutamin in
den Positionen 123 und 124 von E. coli PBP 1A codierende Nukleotidsequenz
zu einer für
Alanin codierenden Sequenz mittels PCR-Mutagenese wie folgt geändert wurde.
Die 5'-Hälfte des
ponA-Gens wurde in Form von zwei Fragmenten amplifiziert, wobei
das 5'-Fragment
den Aminosäuren
1 bis 123 entsprach (Fragment A) und das 3'-Fragment den Aminosäuren 124 bis 434 entsprach
(Fragment B).
-
Als
Sequenz des für
die Amplifikation des Fragments A verwendeten 5'-Primers wurde TG-93 (5'-GCG CGG ACC ATG
GTG AAG TTC GTA AAG TAT-3')
verwendet, während
als 3'- Primer für die Amplifikation
des Fragments A TG-106 (5'-CAG
TGC TGC AGT AAT GGT ACT TGC CCC TTG-3') verwendet wurde.
-
Der
3'-Primer für die Amplifikation
des Fragments A enthielt die Sequenz für das Restriktionsenzym PstI,
wodurch die Umwandlung der die Glutaminreste in Position 123 und
124 codierenden Sequenz in eine für Alaninreste codierende Sequenz
gestattet wurde.
-
Das
Fragment B wurde mit dem 5'-Primer
TG-107 (5'-ATT ACT
GCA GCA CTG GCG AGA AAC TTC TTC-3') und dem 3'-Primer
TG-108 (5'-TCG CGA
GAT ATC TGG CGG ATT GAT CGA CAC-3')amplifiziert.
-
Der
5'-Primer zur Amplifikation
des Fragments B enthielt die Sequenz für das Restriktionsenzym PstI, die
die Sequenz mit der des 3'-Primers
zur Amplifikation des Fragments A überlappte. Durch Ligation des 3'-Endes des Fragments
A mit dem 5'-Ende
von Fragment B wurde die Stelle für PstI wiederhergestellt und führte zu
einer Änderung
der Glutamin 123 und 124 codierenden Nukleotidsequenz zu Alanin
123 und 124. Die amplifizierten Fragmente A und B wurden jeweils
einzeln in pBR 329 kloniert, wobei die entsprechenden Klone pARC0565
und pARC0566 erhalten wurden.
-
Die
aus pARC0565 und pARC0566 erhaltenen Fragmente A und B wurden unter
Erhalt von pARC0567 ligiert. Die ponA-Sequenzen wurden durch Einführung eines
XhoI-BamHI-Fragments
von pARC0489 (der mit pRRC0558 (3) identisch
ist, mit der Ausnahme, daß er
zusätzliche
LacI- und Lac-Operatorsequenzen aufweist) in pARC0567 vervollständigt, so
daß pARC0568
erhalten wurde. Das MluI-BglII-Fragment von pARC0568, das den von
Q123–Q124 nach A123–A124 mutierten Bereich enthielt, wurde dann
dazu verwendet, das ansonsten identische MluI-BglII-Fragment von pBS98
zu ersetzen, so daß das Plasmid pARC0571
(19; NCIMB 40668) erhalten wurde. Das mutante Protein
wurde mit PBP 1A QQ-AA (SEQ ID NO: 10) bezeichnet.
-
Expressionsuntersuchungen
der Mutante deuteten darauf hin, daß das mutante Protein an die
Membran lokalisiert wurde (wie durch anti-PBP-1A-Antikörper nach
gewiesen) und Penicillin mit einer zu der des nativen PBP 1A vergleichbaren
Affinität
band (20).
-
Ein
in-vivo-Komplementationstest, ähnlich
wie der im vorhergehenden Abschnitt beschriebene, wurde durchgeführt, indem
die Fähigkeit
des mutanten PBP-1A-Proteins
zur Komplementation in trans überprüft wurde.
Die in-vivo-Komplementation wurde durchgeführt, indem eine Phage-P1-Transduktion
verwendet und ponB:spcr in den E. coli-Wirt
(Empfänger)
del ponA, der das das mutante Protein PBP 1A QQ-AA codierende Plasmid
enthielt, transduziert wurde.
-
Um
die Komplementationsanalyse durchzuführen, wurde das Wildtyp-ponA-Gen
in den Vektor mit niedriger Kopienzahl pMAK 705 (Hamilton et al.,
1989) unter Erhalt von pARC0583 kloniert und das mutante, PBP 1A
QQ-AA codierende ponA-Gen in pMAK 705 unter Erhalt von pARC0582
kloniert.
-
Die
folgenden E. coli-Stämme
wurden einer Phage-P1-Transduktionsanalyse
der Transkomplementation unterzogen: (1) E. coli AMA 1004, der chromosomal
codiertes ponA und ponB aufweist; (2) E. coli AMA 1004 ponA, der
ein chromosomal inaktiviertes ponA aufweist und der Wirt für die Plasmid
codierten mutanten ponA-Gene
ist; (3) Wirt, der das Wildtyp ponA-Gen codierende Plasmid pARC0583
trägt;
(4) Wirt, der das PBP 1A QQ-AA codierende Plasmid pARC0582 trägt.
-
-
Eine
vergleichbare Anzahl von Transduktanten wurde für die interne Marker:trp-Transduktion
unter Verwendung des gleichen P1-Phagenlysats erhalten.
-
Wie
oben gezeigt, konnten mit E. coli del ponA/pARC0582 als Empfänger keine
lebensfähigen
Transduktanten erhalten werden, was darauf hindeutet, daß das mutante
PBP 1A QQ-AA das Fehlen des chromosomal codierten PBP 1A/1B nicht
komplementieren konnte. Dies deutet darauf hin, daß das Q123 und Q124 des Bereichs
2 von PBP 1A auch die Transglycosylaseaktivität des Proteins beeinflußt, da der
Verlust der Komplementierungsfunktion den Verlust der Transglycosylaseaktivität widerspiegeln
muß. Die
Transpeptidaseaktivität des
Proteins bleibt unbeeinflußt,
wie über
seine Affinität,
Penicillin zu binden, getestet wurde.
-
Diese
Ergebnisse unterstützen
die Annahme, daß der
Bereich 2 ein kritischer Abschnitt von Aminosäuren ist, die an der enzymatischen
Transglycosylasefunktion beteiligt sind, und können die Erklärung für die starke
evolutionäre
Konservierung dieses Aminosäureabschnitts
sein.
-
BEISPIEL 5
-
5.1. Verkürztes E.
coli PBP 1B
-
Ein
mutantes Gen, das das aus den 553 N-terminalen Aminosäuren bestehende
verkürzte
PBP 1B codiert, wurde mit PCR-Amplifikation unter Verwendung des
5'-Primers TG-77
(5'-GAA AAA CCA
TGG CCG GGA ATG ACC-3')
und des 3'-Primers
TG-116 (5'-ATG GGA
TCC TTA ATC ATT CTG CGG TGA-3')
konstruiert.
-
Das
5'-Ende des Primers
entsprach der Aminosäure
553 im Wildtyp mit dem sich daran anschließenden StopCodon und einer
Stelle für
das Restriktionsenzym BamHI. Ein 1,7 kb großes Fragment wurde unter Verwendung
von pBS96-DNA als Matrize amplifiziert. Das PCR-amplifizierte Fragment wurde mit PstI
und BamHI geschnitten und in das einer PstI-BamHI-Restriktion unterzogene
pARC0555 (pARC0555 weist das als NcoI-BamHI-Fragment in den Expressionsvektor
pET11d klonierte Voll-längen-ponB-Gen
auf. Die NcoI-Stelle enthält
das StartCodon ATG) unter Erhalt von pARC0592 (NCIMB 40669; 21) kloniert. Es konnte gezeigt werden, daß das exprimierte
Protein (SEQ ID NO: 11) Transglycosylaseaktivität aufweist, womit die funktionelle
Unabhängigkeit
dieser Domäne
bestätigt
wurde.
-
Das
lösliche
verkürzte
PBP 1B, d. h. PBP 1B mit den 553 N-terminalen Aminosäuren, dem
jedoch die hydrophobe Membranverankerungsdomäne von 65–87 fehlt, wurde konstruiert,
indem das PstI-BamHI-Fragment von pARC0559 (9) mit
dem PstI-BamHI-Fragment von pARC0592 unter Erhalt von pARC0593 (NCIMB
40670; 22) ersetzt wurde. Das mutante
ponB-Gen codiert die lösliche
Form von PBP 1B, wobei sich herausstellte, daß das exprimierte Protein (SEQ
ID NO: 12) Transglycosylaseaktivität aufweist.
-
5.2. Minimale Substrat-Bindungsdomäne des verkürzten E.
coli PBP 1B
-
Eine
detaillierte Computeranalyse der Anatomie der vermuteten TG-Domäne (RS 1–553) von
PBP 1B deutete darauf hin, daß AS
210–368
möglicherweise
für die
Bindung des Lipid verknüpften
Substrats und die Transglycosylasereaktion ausreichten. Dieser Aminosäureabschnitt
enthält
die drei konservierten Domänen Bereich
I, II und III. Das den verkürzten
Proteinabschnitt 210–368
codierende mutante Gen wurde wie folgt konstruiert.
-
Ein
Fragment mit einer Größe von ca.
480 bp wurde aus pBS96 als Substrat mit dem 5'-Primer mit der Sequenz TG-154 (5'-CAA TCC ATG GGT
GAG CAG CGT CTG TTT G-3')
amplifiziert, wobei das ATG-StartCodon unmittelbar von der die 210.
Aminosäure
von PBP 1B codierenden Sequenz gefolgt wird.
-
Der
3'-Primer entsprach
der Sequenz TG-155 (5'-T
CCA GAA TTC CAG TTT TGG GTT ACG-3') wurde die Sequenz codierte die Aminosäure 368
von PBP 1B von der Nukleotidsequenz, die die Restriktionsstelle
für EcoRI
bereitstellte, gefolgt, wodurch die Fusion mit Sequenzen, die eine
Enterokinasestelle und einen Histidinabschnitt codieren, ermöglicht wurde,
wodurch eine schnelle Reinigung des Proteins auf einer Ni-Affinitätssäule gestattet
wird (vgl. Abschnitt 6.2. unten).
-
Ein
NcoI-EcoRI-Fragment wurde in das Plasmid pARC0400 kloniert, das
einer Restriktion mit NcoI-EcoRI unterzogen worden war, so daß das rekombinante
Plasmid pARC0392 (NCIMB 40659; 23) erhalten
wurde. Das rekombinante Plasmid wurde in E. coli BL26 (DE3) transformiert
und ein Protein von ungefähr
17 kDa Größe nach
Induktion mit IPTG größtenteils
in der löslichen
Fraktion nachgewiesen.
-
In ähnlicher
Weise könnte
vorhergesagt werden, daß der
Abschnitt 62–220
im Wildtyp-Protein am minimalen Substrat-Bindungsbereich von PBP
1A beteiligt ist. Die Produktion dieses Proteins als eine Fusion
mit einem Histidinabschnitt gestattet eine hocheffiziente Affinitätsreinigung
des exprimierten Produkts unter Verwendung der Ni2+-Säule. Dabei
läßt sich
vorwegnehmen, daß die
Ergebnisse ähnlich
wie die mit dem verkürzten
PBP 1B erzielten sein werden.
-
BEISPIEL 6
-
6.1. N-terminale Fusion
des löslichen
E. coli-PBP 1A mit Glutathion-S-Transferase
-
Die
Fusion des ponAdel23-Gens an seinem 5'-Ende im Leseraster mit Sequenzen, die
für Glutathion-S-Transferase codieren,
wurde wie im folgenden Abschnitt beschrieben hergestellt.
-
Als
Vektor für
die Fusionsgenkonstruktion wurde der von Pharmacia Biochemicals
bezogene pGEX-3X gewählt.
Um das 5'-Start-ATG
von ponAdel23 im Leseraster mit dem Glutathion-S-Transferase codierenden
Gen zu fusionieren, wurde eine BamHI-Stelle unter Verwendung eines
PCR-Primers, dessen Sequenz die Sequenz für das Restriktionsenzym EcoRI
enthielt, eingeführt.
Als 5'-Primer wurde TG-115
verwendet:
-
-
Als
3'-Primer wurde
TG-106, beschrieben in Abschnitt 4.2., verwendet. Das PCR-amplifizierte DNA-Fragment
A wurde mit BamHI und PstI verdaut und in die BamHI-PstI-Stellen des Standard-Klonierungsvektors
pUC8 unter Erhalt von pARC0496 kloniert. Dieses Fragment A enthält die 102
N-terminalen Aminosäuren
des PBP 1Adel23-Proteins.
Ein aus Fragment A erhaltenes 270 bp großes BamHI-MluI(Stelle, die
im Fragment A liegt)-Fragment, ein 2,2 kb großes MluI-EcoRI-Fragment, das
den Rest des aus pARC0490 erhaltenen Anteils des ponA-Gens (in pARC0490
ist das Wildtyp-ponA-klonierte Gen in die XbaI-BamHI-Stellen des Vektors
mit niedriger Kopienzahl pWKS29 (Fu Wang et al., 1991) kloniert,
wodurch das Ausschneiden des 3'-Endes
des ponAdel23-Gens als EcoRI-Fragment
erleichtert wird) enthält,
sowie ein EcoRI-BamHI-geschnittenes
pGEX-3X wurden zusammenligiert und in kompetente E. coli-Zellen
transformiert. Einzelne Transformanten wurden jeweils einem Screening
auf rekombinantes Plasmid unterzogen, wobei das Plasmid mit der erwarteten
Struktur mit pARC0499 (NCIMB 40664; 24)
bezeichnet wurde. In dem codierten Fusionsprodukt auf pARC0499 sind
die Glutathion-S-Transferasesequenzen an ihrem C-Terminus mit PBP
1Adel23-Sequenzen über
eine Faktor-Xa-Spaltungserkennungssequenz verknüpft.
-
Nach
der Induktion mit 1 mM IPTG stellte sich heraus, daß ein Fusionsprotein
der erwarteten Größe induziert
wurde. Das Protein band Penicillin und war im Transglycosylase-Assay
aktiv. Nach der Zelllyse durch Hindurchleiten der Suspension durch
eine French-Presse wurde die zellfreie Überstandsfraktion, wie ausführlich in
Abschnitt 1.4. für
die Reinigung von PBP-1Adel23 beschrieben, präpariert. Die Überstandsfraktion
wurde durch eine Glutathion Sepharose®-Matrix
(Pharmacia Biochemicals) geleitet und das gebundene GST-PBP-1Adel123 mit Glutathion
eluiert. Das eluierte Protein stellte sich als zu 80% homogen heraus.
Freies Glutathion wurde durch Dialyse abgetrennt und das GST-PBP-1Adel23 mit Faktor
Xa gespalten.
-
Es
stellte sich heraus, daß das
so gereinigte PBP 1Adel23 sowohl bei der Penicillin-Bindung als
auch in den Transglycosylasereaktionen aktiv war.
-
6.2. C-terminale Fusion
von löslichem
E. coli PBP 1A mit einem Histidinabschnitt
-
Die
Fusion des ponAdel23-Gens an seinem 3'-Ende im Leseraster mit Sequenzen, die
einen Abschnitt aus 6 Histidinen codieren, wurde wie unten beschrieben
durchgeführt.
-
Im
ersten Schritt wurde das ponAdel23-Gen unter Verwendung von pBS98-DNA
als Matrize mit dem 5'-Primer
TG-115 (5'-TCG AGG
ATC CCC ATG GGC CTA TAC CGC TAC ATC G-3') und dem 3'-Primer TTG-121 (5'-GTT AGA ATT CGA ACA ATT-CCT GTG-3') amplifiziert.
-
Durch
den 3'-Primer wurde
eine EcoRI-Stelle am 3'-Ende
des ponAdel23-Gens eingeführt,
während das
TranslationsstopCodon eliminiert wurde. Das PCR-amplifizierte modifizierte ponAdel23-Genfragment
wurde mit PstI und EcoRI verdaut, so daß ein 930 bp großes 5'-Ende-Fragment freigesetzt
und mit PstI-EcoRI-verdautem
pBR 329 unter Erhalt des rekombinanten Plasmids pARC0467 ligiert
wurde.
-
Im
nächsten
Schritt wurde ein doppelsträngiges
synthetisches Oligonukleotid mit die 6 Histidine codierenden Sequenzen
sowie der DNA-Sequenz, die für
als die Enterokinase-Schnittstelle erkannten Aminosäuren codiert,
synthetisiert und mit der neu geschaffenen EcoRI-Stelle am 3'-Ende des ponAdel23-Gens
auf pARC0467 ligiert. Als synthetische Oligonukleotide wurden TG-122:
und TG
123 (5'-GAT CCT
TAT CAG TGG TGG TGG TGG TGG TGC TTG TCG TCG TCG TCG-3') verwendet.
-
Das
Plasmid pARC0467 wurde mit EcoRI linearisiert und das synthetische
doppelsträngige
Oligonukleotid ligiert. Nach der Ligation wurde ein PstI-BamHI (Fragment
A) aus dem Ligationsgemisch freigesetzt und in die PstI-BamHI-Stellen
von pARC0558 (3) kloniert, so daß pARC0400
(NCIMB 40660; 25) erhalten wurde. Das mutante
ponAdel23-Fusionsgen codierte somit ein Protein, bei dem die PBP-1Adel23-Sequenz mit der Aminosäuresequenz
Asp-Asp-Asp-Asp-Lys, die mit His-His-His-His-His-His an ihrem C-Terminus
fusioniert war, fusioniert war. Die Asp-Asp-Asp-Asp-Lys-Sequenz wird
von der Protease Enterokinase erkannt und spaltet nach dem Lysinrest.
Die 6 Histidinreste verleihen dem Protein die Fähigkeit, an das Metall Nickel
zu binden.
-
Das
rekombinante Plasmid pARC0400 wurde in E. coli BL26(DE3)-Zellen
transformiert und unter Kultivierungs- und Temperaturbedingungen, die mit
denen für
die Reinigung von PBP 1Adel23 verwendeten identisch waren, induziert.
Die Zellen wurden durch Hindurchleiten durch eine French-Presse
lysiert. Das Lysat wurde 10 min. bei 10.000 UpM zentrifugiert. Der
nach der Zentrifugation mit niedriger Geschwindigkeit erhaltene Überstand
wurde danach 45 min. bei 200.000 × g zentrifugiert, wobei der
erhaltene Überstand
die zytosolische Fraktion darstellte. Diese Fraktion enthielt das
durch das Fusionsgen codierte Protein, wobei das rekombinante Fusionsprotein
mit PBP 1Adel23EH bezeichnet wurde. Dieses Protein PBP 1Adel23EH
band [125I]-Cephradin und war ebenso im
Transglycosylase-Assay aktiv. Die lösliche Fraktion wurde durch
eine Ni-Affinitätssäule geleitet
und gebundenes Protein stufenweise mit steigenden Konzentrationen
von Imidazol eluiert, wobei im wesentlichen dem in „The Qia
Expressionist",
erhalten von der Firma QIAGEN Inc. 9259 Eton Avenue, Chateworth,
CA 91311 USA, beschriebenen Verfahren gefolgt wurde. Der Hauptteil
des PBP 1Adel23EH eluierte mit 250 mM Imidazol und war ungefähr 85% homogen.
Es handelte sich dabei um das einzige Cephradin-Bindungsprotein, das von der Säule eluiert
wurde. Somit läßt sich
die Fähigkeit
des Fusionsproteins, an die Ni-Säule zu binden,
leicht sowohl für
eine effiziente Reinigung als auch Immobilisierung des aktiven Proteins
ausnutzen.
-
BEISPIEL 7
-
7.1. Verwendung von Zellextrakten
für Enzym-Assays
und beim Screening
-
Der
gemäß Beispiel
6 hergestellte Zellrohextrakt läßt sich
auf die Fähigkeit,
Penicillin zu binden, durch Umsetzung mit gemäß Hackenbeck (1983) hergestelltem
[3H]-Ampicillin analysieren. Zur Anpassung
des Verfahrens an ein Screening im großen Maßstab wird eine 96-Loch-Mikrotiterplatte,
die die Reaktionen enthält, verwendet,
und der Test wird unter Verwendung eines Beckman Biomek-Roboters
durchgeführt.
Der Zellrohextrakt wird 15 min. bei 37°C mit [3H]-Ampicillin
gemischt. Die Proteine im Reaktionsgemisch werden mit TCA gefällt und
auf einem Glasfilter gesammelt, nicht gebundenes Ampicillin wird
abgewaschen, und die Filter werden in einem Szintillationszähler gezählt. Alternativ
läßt sich
zum Testen des Ausmaßes
der Ampicillinbindung eine Autoradiographie einsetzen.
-
Auf
Grundlage des obigen Verfahrens kann ein kompetitiver Assay verwendet
werden, um die Fähigkeit
der Testverbindungen zur Bindung an die Transpeptidasestelle einer
PBP-Variante zu beurteilen. Bei diesem Test wird die Testverbindung
dem Rohzellextrakt 15 min. vor Zugabe des Ampicillins ausgesetzt.
Ein positives Ergebnis wird durch eine Abnahme der auf dem Glasfilter
vorhandenen Radioaktivitätsmenge
angezeigt.
-
7.2. Verwendung von löslichem
immobilisiertem Protein beim Screening
-
Ein
Histidinpeptid enthaltendes Protein, das wie beschrieben gereinigt
wurde, läßt sich
zum Screening auf Verbindungen einsetzen, die Transpeptidaseaktivität oder Transglycosylaseaktivität hemmen.
Das gereinigte Vollängen-
oder verkürzte
Protein wird auf einem Agarosegel, an das Ni(II) gekoppelt wurde,
immobilisiert. Portionen der Kügelchen,
die immobilisiertes Protein enthalten, werden dann in die Vertiefungen
einer Mikrotiterplatte übertragen,
die Testverbindungen werden in die Platte gegeben und inkubiert,
bevor nicht gebundene Testsubstanz freigewaschen wird. Verbindungen,
die an die Transpeptidasestelle des bifunktionellen Proteins binden,
lassen sich nachweisen, indem [3H]-Ampicillin
in das Reaktionsgefäß gegeben
wird und im wesentlichen wie oben beschrieben fortgefahren wird.
Dabei lassen sich alternativ monoklonale Antikörper, von denen man weiß, daß sie an
den Transpeptidasebereich binden, verwenden. Verbindungen, die an
die Transglycosylasestelle binden, lassen sich in einem kompetitiven
Assay durch Verwendung monoklonaler Antikörper, die an den Transglycosylasebereich
des Proteins binden, beurteilen.
-
BEISPIEL 8
-
8.1 Produktion von monoklonalen
Antikörpern
gegen PBP 1A
-
Bei
dem Protokoll zur Produktion von monoklonalen Antikörpern (mAbs)
handelte es sich im wesentlichen um das in „Antbodies – a laboratory
manual" (Hrsg. Harlow
David Lane, Cold Spring Harbour, USA) beschriebene Protokoll. Als
Immunogen wurde gereinigtes membrangebundenes PBP 1A verwendet. Balb-C-Mäuse im Alter
von 6–8
Wochen wurden mit 50 μg
gereinigtem nativem PBP 1A in Freunds Complete Adjuvant immunisiert.
Eine Booster-Injektion von 20 μg
PBP 1A in inkonkretem Freunds Adjuvans wurde intraperitoneal verabreicht.
Zwei Wochen später
wurde das Vorhandensein der Serumantikörper durch ELISA mit PBP 1A
als Beschichtungsantigen überprüft. Mäuse mit
im Kreislauf vorhandenen Antikörpern
wurden täglich über 4 Tage
mit 20 μg
PBP 1A in Kochsalzlösung
intraperitoneal immunisiert und danach zur Isolierung der Milzzellen
zur Erzeugung der Fusionen getötet.
-
Bei
der in den Fusionsexperimenten verwendeten Myelom-Zellinie handelte
es sich um Sp 2/0-Ag 14, wobei diese Zellen mit Milzzellen aus immunisierten
Mäusen
in einem Verhältnis
von 10 : 1 fusioniert wurden. Die Fusion wurde mit Standardprotokollen
durchgeführt,
wobei die Antikörperproduktion
von den Klonen mittels ELISA gegen PBP 1A überwacht wurde, sobald die
Zellen > 90% konfluent
waren.
-
72
Klone mit hoher Produktion wurden in 24-Loch-Platten expandiert,
und der sezenierte Antikörper wurde
unter Verwendung der folgenden Screens charakterisiert: (1) ELISA
gegen die membrangebundene Form von PBP 1A; (2) ELISA gegen die
lösliche
Form von PBP 1Adel23; (3) Dot-Blot-Analyse
gegen membrangebundenes PBP 1A zur Eliminierung von monoklonalen
Antikörpern,
die mit dem durch Detergenz solubilisierten gereinigten PBP-1A-Protein nur aufgrund
von Änderungen
in der Konfiguration während
der Reinigung reagieren; und (4) ELISA gegen die membrangebundene
Form von PBP 1B.
-
Auf
Grundlage dieser Screens wurde ein Satz von 5 sezernierenden Klonen
ausgewählt
und zweimal subkloniert, um die Monoklonalität sicherzustellen. Mit diesen
Hybridomklonen wurden nach Standardverfahren Aszites produziert,
und IgG wurde aus diesen Aszitesflüssigkeiten unter Verwendung
einer Protein G-Sepherose®-Affinitätschromatographie,
wie von den Herstellern der Protein G-Sepherose® (Pharmacia
Biochemicals) empfohlen, gereinigt.
-
Diese
gereinigten Antikörper
reagieren spezifisch mit PBP 1A sowohl in den membrangebundenen
als auch den löslichen
Formen in ELISA, den Dot-Blots und im Western-Blotting. Klone wurden
mit einem Klonierungsverfahren, bei dem 3 Zellen/Vertiefung eingesetzt
wurden, erhalten. Um die Monoklonalität dieser Klone sicherzustellen,
wurden diese in 96-Loch-Mikrotiterplatten
durch limitierende Verdünnung
bei einer Zelle/Vertiefung subkloniert. Die Vertiefungen, die eine
Zelle erhielten, wurden unter dem Mikroskop sorgfältig bestätigt und
mit Makrophagen-Feeder-Schichten
so wachsen gelassen, daß eine
Nachkommenschaft aus einer einzigen Hybridzelle erhalten werden
konnte. Nach der Subklonierung wurde die Sekretion von mAbs gegen
PBP 1A wiederum im ELISA unter Verwendung on Vollängen-PBP
1A getestet. Schließlich
wurden jeweils zwei Klone von jedem Ausgangshybridom ausgewählt, wobei
einer davon als Aszites in unberührten
geprimten Balb/c-Mäusen
expandiert wurde. Alle fünf
Klone paßten
sich an das Wachstum in der Bauchhöhle an und produzierten aszitische
mAbs.
-
Die
aszitischen mAbs wurden gegen gereinigtes PBP 1A im ELISA titriert.
Alle aszitischen mAbs wiesen einen Titer von > 5 × 105 in ELISA auf und erkannten das Vollängen-Protein
in Western-Immunoblots. Die aszitischen mAbs wurden über Protein-G-Affinitätssäulen gereinigt.
-
Der
Immunglobulin-Isotyp der mAbs wurde mit einem Maus-Ig-Isotyp mittels
ELISA unter Verwendung eines von Sigma chemicals USA bezogenen Kits
bestimmt. Vier monoklonale Antikörper
gehörten
zum IgG1- und einer zum IgG2a- Immunglobulin-Isotyp.
-
Die
weitere Charakterisierung der mAbs wurde unter Verwendung eines
membrangebundenen Vollängen-PBP
1A/1B in Western-Blots durchgeführt.
Darüber
hinaus wurde die Spezifität
der mAbs gegenüber
der Transglycosylase (TG)- und der Transpeptidase (TP)-Domäne unter
Verwendung verschiedener verkürzter Formen
des membrangebundenen N-Terminus von PBP 1A, N-Terminus von PBP
1B und C-Terminus von PBP 1B in Western-Immunblots bestimmt. Verschiedene
membrangebundene verkürzte
und Vollängen-PBPs wurden
exprimiert und die präparierten
Membranfraktionen auf einer SDS-PAGE aufgetrennt. Die Proteine wurden
auf Nitrozellulosemembranen übertragen
und einer Western-Blot-Analyse mit polyklonalen E. coli-PBP-1A-Antikörpern und
monoklonalen Antikörpern
ausgesetzt.
-
Die
Beurteilung des Potentials der mAbs zur Inhibition der Penicillinbindung
wurde im wesentlichen nach dem von Blaauwen et al. (1990) beschriebenen
Protokoll bestimmt. Die Protein-G-affinitätsgereinigten mAbs wurden mit
PBP 1A vorinkubiert und anschließend mit [3H]-Benzyl-Penicillin
oder [125I]-Cephradin versetzt. Zwei mAbs
hemmten kompetitiv die Bindung des radioaktiv markierten Penicillins
an PBP 1A.
-
Für die TG-Domäne von PBP
1a spezifische monoklonale Antikörper
wurden durch Screening des sezenierten Antikörpers der ursprünglichen
Hybridomklone auf Reaktion mit dem die 434 N-terminalen Aminosäuren von
PBP 1A repräsentierenden
Protein in Western-Blots gewonnen. Der Antikörper aus Klon TG-2 reagierte
mit dem N-terminalen verkürzten
434-Aminosäuren-Analog
von PBP 1A, hemmte jedoch auch die Transglycosylaseaktivität von PBP
1A (> 80% Hemmung).
Dies deutet darauf hin, daß der
Antikörper
Sequenzen im Protein erkennt, die (a) an der Bindung des Substrats
beteiligt sind; (b) die enzymatische Wirkung katalysieren; oder
(c) die Konformation des Proteins allosterisch verändern. Bei
jeder der drei Möglichkeiten
würde die
Identifizierung von Verbindungen, die um die Bindung von TG-2 an
PBP 1A konkurrieren, Moleküle
darstellen, die mit identischen Sequenzen auf PBP 1A wechselwirken.
Somit könnte
der kompetitive Bindungsassay als Screening-Assay zur Identifizierung
der TG hemmenden Verbindung verwendet werden.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 Hydropathizitätsprofil
von E. coli-PBP 1A. Die Abbildung zeigt in erweiterter Form das
Hydropathizitätsmuster
der 55 N-terminalen Aminosäuren
von PBP 1A.
-
2 Schematische
Darstellung des T7-Translationsfusionsexpressionsvektors pARC038.
____
Vektorsequenzen
Kanamyzin-Resistenz
verleihendes Gen Km
r, den Lactose-Repressor
codierendes Gen (lac I
q), Replikationsursprung
(ori), T7-Lac-Operator-Promotor, Phage-T7-Terminator.
-
Die
Transkriptionsrichtung der unterschiedlichen Gene ist durch Pfeile
angedeutet. Relevante Restriktionsenzymstellen sind dargestellt.
Die Ziffern neben der Restriktionsstelle repräsentieren die Nukleotidposition,
wobei das Nukleotid in der oberen Zwölf-Uhr-Position den Wert Null
erhält.
-
3 Schematische
Darstellung des lösliches
PBP 1Adel23 aus E. coli codierenden Vektors pARC0558.
____
Vektorsequenzen
PBP
1Adel23 codierendes mutantes Gen, Kanamyzin-Resistenz Km
r,
Lactose-Repressor (lac I
q) und Replikationsursprung
(ori).
-
4 Expression
von löslichem
PBP 1Adel23. Tafel A repräsentiert
das Autoradiogramm des [125I]-Cephradin-Bindungsprofils der
nichtinduzierten und induzierten, pARC0558 enthaltenden Kulturen
von E. coli BL 26 (DE3). Tafel B repräsentiert das Proteinprofil
der Coomassie Brilliant Blue-Färbung
derselben nichtinduzierten und induzierten Zellen. Spur (1): nichtinduzierte
Zytosolfraktion; (2): nichtinduzierte Membranfraktion; (3): induzierte
Zytosolfraktion; (4): induzierte Membranfraktion; (M): Molekulargewichtsmarker.
-
5 SDS-PAGE-Muster
des gereinigten PBP 1Adel23. Tafel A: Coomassie Blue-Anfärbung. Tafel
B: [125I]-Cephradin-Bindungsproteinprofil. Spuren (1): E.
coli BL 26 (DE3)/pARC0558, zytosolische Fraktion (200.000 g Überstand);
(2): 30% Ammoniumsulfat, Überstandsfraktion;
(3): 30% Ammoniumsulfat, Pelletfraktion; (4) Cephradin-Affigel-Durchbruchfraktion;
(5): Molekulargewichtsmarker; (6–8): Cephradin-Affigel-Eluat.
-
6 Transglycosylaseaktivitätsprofil
von Wildtyp-PBP 1A und mutantem PBP 1Adel23 unter Verwendung gereinigter
Proteine.
(
-
)
Repräsentiert
die Aktivität
von löslichem
PBP 1Adel23;
(•-•) Repräsentiert
die Aktivität
von membrangebundenem PBP 1A solubilisiert mit Octyl-β-glycosid.
Die X-Achse zeigt die Konzentration der verwendeten Proteine in μg. Die Y-Achse
zeigt die Mengen des gebildeten Peptidoglycans.
-
7 Hydropathizitätsprofil
von E. coli PBP 1B. Die Abbildung repräsentiert das erweiterte Hydropathizitätsprofil
der 150 N-terminalen Aminosäuren
von E. coli PBP 1B.
-
8 Schematische
Darstellung der Klonierung der löslichen
Transglycosylasedomäne
von E. coli PBP 1B.
____ Vektorsequenzen
ponB-Genfragmente
und β-Lactamase
codierende Sequenzen
-
Das
die 64 N-terminalen Aminosäuren
von PBP 1B codierende NcoI-NruI-Fragment wurde in die NcoI-EcoRV-Stellen von pARC0534
unter Erhalt des Plasmids pARC0551 kloniert. Dieses rekombinante
Plasmid enthält
das Aminosäure
1 bis 480 von PBP 1B codierende Gen mit einer internen Deletion
von Aminosäure 65
bis 87.
-
9 Schematische
Darstellung von lösliches
PBP 1B codierendem pARC0559.
____ Vektorsequenzen
Sequenzen
des die lösliche
Form von PBP 1B (solPBP 1B) codierenden mutanten ponB-Gens, des
Lactose-Repressors (lac I
q), der Kanamycin-Resistenz
(Km
r) und des Replikationsursprungs (ori).
-
Pfeile
repräsentieren
die Transkriptionsrichtung der Gene.
-
10 Reinigung von löslichem PBP 1B. Tafel A: SDS-PAGE, Coomassie
Blue-Anfärbung
der unterschiedlichen Fraktionen. Tafel B: [125I]-Ampicillin-Bindungsprofil
derselben Fraktionen. Spuren (1) und (2): zytosolische Fraktion
der induzierten E. coli BL 26(DE3)/pARC0559-Zellen; (3): Durchbruchfraktion der
Ampicillin-Affigel-Säule; (4):
Molekulargewichtsmarker; (5) und (6): von der Ampicillin-Affigel-Säule eluierte
Fraktion.
-
11 Hydropathizitätsprofil von S. pneumoniae
PBP 1A. Die Abbildung zeigt das erweiterte Profil des Hydropathizitätsprofils
der 100 N-terminalen Aminosäuren
von S. pneumoniae PBP 1A.
-
12 Schematische Darstellung des die lösliche Form
von S. pneumoniae PBP 1A codierenden Plasmids pARC0512.
____
Repräsentiert
Vektorsequenzen
Repräsentiert
Sequenzen des lösliches
PBP 1A von S. pneumoniae (sPBP 1A) codierenden Gens, der Kanamycin-Resistenz Km
r und des Replikationsursprungs (ori).
-
13 Penicillin-Bindungsprofil von löslichem
S. pneumoniae PBP 1A. Wirt: E. coli BL 21(DE3)/pARC0512. Tafel A:
Coomassie Blue-Anfärbung.
Tafel B: In-vivo-Markierung mit [3H]-Benzylpenicillin mit
anschließender
SDS-PAGE. Spuren (1) und (2): zytosolische Fraktion der 2 h bzw.
20 h bei 22°C
induzierten Zellen; (3): zytosolische Fraktion der 2 h bei 30°C induzierten
Zellen; (4): zytosolische Fraktion der 2 h bei 37°C induzierten
Zellen; (5): Molekulargewichtsmarker.
-
14 Vergleichende Gegenüberstellung der Aminosäuren konservierter
Bereiche der Transglycosylasedomäne
von hochmolekularen Penicillin-Bindungsproteinen. Die Abbildung
vergleicht die konservierten Reste der Bereiche 1, 2 und 3 von E.
1A (E. coli PBP 1A), E. 1B (E. coli PBP 1B), S. 1A (S. pneumoniae
PBP 1A) und H. inf (Haemophilus influenzae PBP 1A). (*) deutet identische
Aminosäurereste
an.
-
15 Analyse von Membranprotein von E. coli-Zellen,
die Plasmide mit mutantes PBP 1B codierenden Genen enthalten. Tafel
A: [3H]-Benzylpenicillin-Bindungsprofil. Tafel B: Western-Blot
mit Anti-PBP-1B-Seren.
Spuren (1): Molekulargewichtsmarker; (2): Membranfraktion von E.
coli JM 101/pBS96-Zellen; (3): Membranfraktion von E. coli 900521
ponB:Spcr-Zellen (Diesem Wirt fehlt chromosomal
codiertes PBP 1B); (4): Membranfraktion von E. coli 900521 ponB:spc./pARC0438-Zellen; (5): Membranfraktion
von E. coli 900521 ponB:spc/pARC0469; (6): Membranfraktion von E.
coli 900521 ponB:spc./pARC0468.
-
16 Schematische Darstellung des Wildtyp-PBP 1B
codierenden Plasmids pARC0462:
____ Vektorsequenzen
Sequenzen
des ponB-Gens, des Replikationsursprungs (ori), der Chloramphenicol-Acetyltransferase
(cm
r) und von Teilen der lac-Z-Mehrfachklonierungsstelle.
-
17 Schematische Darstellung des das mutante ponB-Gen
codierenden Plasmids pARC0463.
____ Vektorsequenzen
Sequenzen
der Mutante des PBP-1Bdel8-Aminosäuren codierenden ponB-Gens, des
Replikationsursprungs (ori), der Chloramphenicol-Acetyltransferase
(cm
r) und von Teilen der lac-Z-Mehrfachklonierungsstelle.
-
18 Schematische Darstellung des das mutante ponB-Gen
codierenden Plasmids pARC0470.
____ Vektorsequenzen
Sequenzen
der Mutante des PBP 1B Q
271–272-A
271–272 codierenden
ponB-Gens, des Replikationsursprungs (ori), der Chloramphenicol-Acetyltransferase
(cm
r) und von Teilen der lac-Z-Mehrfachklonierungsstelle.
-
19 Schematische Darstellung von das mutante ponA-Gen
enthaltendem pARC0571.
____ Vektorsequenzen
Sequenzen
des mutanten ponA-Gens (PBP 1A QQ-AA), der Kanamyzin-Resistenz Km
r, des Replikationsursprungs (ori).
-
20 [125I]-Penicillin-Bindungsproteinprofil
von Wildtyp- und mutantem E. coli-PBP 1A. Spur (I): E. coli AMA
1004 ponB:spcr/pBS 98 (w. t. ponA); (2):
E. coli BL21 (DE3) ponB:spcr/pARC0570 (w.
t. ponA); (3): E. coli AMA 1004 del ponA/pARC0571 (QQ-AA ponA);
(4): E. coli AMA 1004 del ponA:/pBS 98 (w. t. ponA); (5): Molekulargewichtsmarker.
-
21 Schematische Darstellung des Plasmids pARC0592.
____
Vektorsequenzen
Sequenzen
des für
die 553 N-terminalen Aminosäuren
von PBP 1B (hinge 1B) codierenden verkürzten ponB-Gens, der Kanamyzin-Resistenz
(Km
r) und des Replikationsursprungs (ori).
-
22 Schematische Darstellung des Plasmids pARC0593.
____
Vektorsequenzen
Sequenzen
des eine lösliche
Form der verkürzten
553 N-terminalen Aminosäuren von
PBP 1B (lösliches
hinge 1B) codierenden mutanten verkürzten ponB-Gens, der Kanamyzin-Resistenz
Km
r und des Replikationsursprungs (ori).
-
23 Schematische Darstellung des Plasmids pARC0392.
____
Vektorsequenzen
Sequenzen
eines mutanten Gens, das ein die Sequenzen der Aminosäuren 210–386 darstellendes
verkürztes
Fragment des Proteins PBP 1B codiert und an seinem 3'-Ende im Leseraster
mit einer Enterokinasestelle und einen nachfolgenden Abschnitt aus
6 Histidinen codierenden Sequenzen fusioniert ist, der Kanamyzin-Resistenz
Km
r und des Replikationsursprungs (ori).
-
24 Schematische Darstellung des Plasmids pARC0499.
____
Vektorsequenzen
Sequenzen
von Sequenzen, die ein mutantes ponAdel23-Gen, das an seinem 5'-Ende im Leseraster
mit Sequenzen, die Glutathion-S-Transferase codieren, fusioniert
ist, codieren, der β-Lactamase
amp
r und des Replikationsursprungs (ori).
-
25 Schematische Darstellung des Plasmids pARC0400.
____
Vektorsequenzen
Sequenzen
von mutanten ponAdel23-Sequenzen, die im Leseraster an ihrem 3'-Ende mit Sequenzen,
die eine Enterokinasestelle und einen anschließenden Abschnitt von 6 Histidinen
codieren, fusioniert sind, der Kanamyzin-Resistenz Km
r und
des Replikationsursprungs (ori).
-
LITERATURANGABEN
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