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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Xylanasezubereitung
zur Viskositätsreduktion
eines Pflanzenmaterials und zum Trennen eines Pflanzenmaterials,
wie Weizen, in getrennte nützliche
Komponenten sowie die Verwendung von besagter Zubereitung.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Weizen
enthält
wertvolle Komponenten von Gluten und Stärke, die in Nassvermahlungsverfahren
wiedergewonnen werden können.
Lebenswichtiges Gluten ist das Primärprodukt, während A-Stärke von hoher Qualität und B-Stärke von
niedriger Qualität
wertvolle Nebenprodukte sind. Zurückbleibende Fasern und lösliche Feststoffe
sind weitere Nebenprodukte.
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Die
kommerziell erhältliche
Trichoderma reesei Cellulase-Enzymzubereitung, Spezyme® CP
(Genencor, USA) wurde zur Senkung der Viskosität und zur Verbesserung der
Verarbeitung von Weizen- und Getreide-(corn)Stärke vorgeschlagen.
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Weegels
et al., (1992), beschreiben die Verwendung von Enzymen (Cellulase,
Hemicellulase, Lipase und Protease/Amylase) in einem Weizentrennverfahren.
Es wird gefolgert, dass Cellulasen und Hemicellulasen die Verarbeitungseigenschaften
von Weizen verbessern und die Ausbeute an Gluten und Stärke erhöhen. Die
verwendete Hemicellulase war eine Xylanasezubereitung, welche wesentliche
Nebenaktivitäten
einschließlich
Amylase- und Proteaseaktivität
enthielt.
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Es
ist bekannt, dass Xylanasen in der Lage sind, Weizenmehl und andere
von Pflanzen abgeleitete Materialien in eine Anzahl von unterschiedlichen
Abbauprodukten abzubauen. Aus einem Stamm der Pilzspezies Aspergillus
awamori gereinigte Xylanasen wurden in einer Anzahl von Referenzen
beschrieben, siehe z.B. Kormelink et al., (1993), welcher physikochemische
und kinetische Charakteristika von drei A. awamori Endoxylanasen
offenbart. Die Abbauprodukte, die durch Verwendung solcher A. awamori
Xylanasen bei dem enzymatischen Abbau von verschiedenen Pflanzenmaterialien
einschließlich
Reiskleie, Haferspelze, Weizenmehl, Lärchenholz und Birkenholz erhalten
werden, sind u.a. bei Kormelink et al., (1991), Kormelink et al.,
(1992), J.M. Kormelink und A.G.J. Voragen (1993), Gruppen et al.,
(1992) und Gruppen et al., Symposium Oktober 1993, beschrieben.
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Voragen
et al., (1992), und Gruppen et al., (1993a und 1993b), offenbaren
den Abbau von wasserextrahierbaren und nicht-wasserextrahierbaren
Arabinoxylanfraktionen, die mit A. awamori Endoxylanasen aus Weizenmehl
isoliert wurden. Die letztere Referenz beschreibt die Verwendung
von zwei der A. awamori Xylanasen zum Backen von Weizenbrotlaiben.
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Shei
et al., (1985), und Fournier et al., (1985), beschreiben die Reinigung
und Charakterisierung von Endoxylanasen, die aus A. niger isoliert
wurden.
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Keine
der obigen Referenzen erwähnt,
dass Xylanasen zur Weizentrennung verwendet werden könnten, noch
wie man Xylanasen auswählen
könnte,
die für
besagten Zweck besonders verwendbar sind.
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Düsterhöft et al.,
Symposium Okt. 1993, beschreiben die Verwendung von Endoxylanase
im Abbau von Nicht-Stärke-Polysacchariden
in Tierfutter und Vietor et al., (1993), beschreiben die Verwendung
von Endoxylanase zum Reduzieren der Viskosität von Stammwürze während dem
Bierbrauverfahren.
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WO
91/19782 offenbart die Herstellung einer Aspergillus niger var awamori
Xylanase, die z.B. in einem Nahrungsmittel-verarbeitenden Verfahren,
wie der Herstellung von Backwaren, verwendet wird.
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WO
92/01793 offenbart eine Zusammensetzung, die eine von Aspergillus
tubigensis abgeleitete Endoxylanase zum Backen von Brot oder für die Zugabe
zu Tierfutter umfasst. Die Xylanase kann verwendet werden um die
Viskosität
von Futter zu reduzieren, das Xylane enthält.
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WO
93/25693 offenbart eine rekombinante Xylanase aus anaeroben Pilzen,
insbesondere Neocallimastix patriciarum, zur Verwendung in der Faserstoff-
und Papierindustrie.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Xylanasezubereitung
zur Verfügung
zu stellen, die zur Modifikation der Viskosität eines Pflanzenmaterials und
zur Trennung eines Pflanzenmaterials in erwünschte Komponenten geeignet
ist.
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KURZE OFFENBARUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt die spezifische
Viskosität
von Xylanase II kombiniert mit anderen Enzymen.
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2 zeigt das Prinzip des
Nassvermahlungs-Weizentrennverfahrens.
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3 zeigt die AMEn von Weizen
in Brathähnchen.
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- BF+ = Bio-Feed® Plus
- Xyl II = Xylanase II
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In
erster Hinsicht bezieht sich die Erfindung auf eine Zubereitung
umfassend
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- a) eine Xylanase, aufweisend
- i) ein Verhältnis
zwischen wasserlöslicher
Pentosaneinheit (WSPU) und wasserunlöslichen Pentosaneinheiten (WIPU)
pro mg Protein, die mit dem Enzym assoziiert sind, wenn es aus der
Fermentationsbrühe zurückgewonnen
wird, und kein inertes oder nicht-xylanolytisches zugesetztes Protein,
welches höher
als 0,06 ist und/oder
- ii) eine wasserlösliche
Pentosaneinheit (WSPU) pro mg Protein, die mit dem Enzym assoziiert
ist, wenn es aus der Fermentationsbrühe zurückgewonnen wird, und kein inertes
oder nicht-xylanolytisches zugesetztes Protein, welches höher als
15 ist, und/oder üi)eine
spezifische Aktivität
von mehr als 0,053 FVRU pro mg Protein, die mit dem Enzym assoziiert
ist, wenn es aus der Fermentationsbrühe zurückgewonnen wird, und kein inertes
oder nicht-xylanolytisches Protein und
- b) Endoglucanase I gezeigt in SEQ ID NO: 5, erhältlich aus
Humicola insolens oder einer 43 kD Humicola insolens Endoglucanase,
gezeigt in SEQ ID NO: 7.
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KURZE OFFENBARUNG
DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Die
vorliegenden Erfinder haben nun überraschenderweise
herausgefunden, dass die Aktivität
von Xylanase auf wasserlösliche
bzw. wasserunlösliche
Pentosane f[r die Effizienz der Xylanase im Reduzieren der Viskosität und/oder
bei der Trennung von Komponenten eines Pflanzenmaterials wichtig
zu sein scheint. Die vorliegende Erfindung basiert auf diesem Ergebnis.
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In
erster Hinsicht bezieht sich die Erfindung auf eine Zubereitung
umfassend
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- a) eine Xylanase, aufweisend
- i) ein Verhältnis
zwischen wasserlöslicher
Pentosaneinheit (WSPU) und wasserunlöslichen Pentosaneinheiten (WIPU)
pro mg Protein, die mit dem Enzym assoziiert sind, wenn es aus der
Fermentationsbrühe zurück gewonnen
wird, und kein inertes oder nicht-xylanolytisches zugesetztes Protein,
welches höher
als 0,06 ist und/oder
- ii) eine wasserlösliche
Pentosaneinheit (WSPU) pro mg Protein, die mit dem Enzym assozüert ist,
wenn es aus der Fermentationsbrühe
zurückgewonnen
wird, und kein inertes oder nicht-xylanolytisches zugesetztes Protein,
welches höher
als 15 ist, und/oder
- iii) eine spezifische Aktivität von mehr als 0,053 FVRU pro
mg Protein, die mit dem Enzym assozüert ist, wenn es aus der Fermentationsbrühe zurückgewonnen
wird, und kein inertes oder nicht-xylanolytisches Protein und
- b) Endoglucanase I, erhältlich
aus Humicola insolens oder einer 43 kD Humicola insolens Endoglucanase.
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Weiterhin
bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung einer solchen Zubereitung
für eine
Anzahl von Zwecken.
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Im
vorliegenden Zusammenhang ist WSPU (wasserlösliche Pentosaneinheit) definiert
als die Aktivität einer
Xylanasezubereitung pro mg Protein auf wasserlösliche Pentosane und WIPU (wasserunlösliche Pentosaneinheit)
als die Aktivität
auf wasserunlösliche
Pentosane pro mg Protein, wobei die Aktivitäten als reduzierende Zucker
gemessen werden. Die Herstellung von löslichen bzw. unlöslichen
Pentosanen ist unten im Abschnitt Material und Methoden beschrieben.
In Beispiel 4 ist ein Test zur Bestimmung von WSPU und WIPU beschrieben.
WSPS ist das Verhältnis
zwischen WSPU und WIPU pro mg hinzugefügtem Protein, wobei das Protein
nach Kjeldahl bestimmt wird, siehe den nachfolgenden Abschnitt Material
und Methoden.
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Im
vorliegenden Zusammenhang ist der Begriff "zugefügtes Protein" beabsichtigt, die
Menge an xylanolytische Aktivität
enthaltendem Protein zu sein, welche aus einer Fermentationsbrühe zurückgewonnen
wird, in welcher das Enzym hergestellt wurde und welche anschließend für den vorliegenden
Zweck verwendet wird. Somit bezieht sich der Begriff "mg Protein" bei der wie hier
definierten Bestimmung der WSPS-, WSPU- und FVRU-Werte eines gegebenen
Enzyms auf die mg Protein, die mit dem Enzym assoziiert sind, wenn
es aus der Fermentationsbrühe
rückgewonnen
wird und kein inertes oder nicht-xylanolytisches zugesetztes Protein.
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Es
ist zu verstehen, dass Xylanasezubereitungen, die für den vorliegenden
Zweck zu verwenden sind, eine im Vergleich zu Xylanasen aus dem
Stand der Technik und Cellulasen aus dem Stand der Technik erhebliche
xylanolytische Aktivität
pro mg Protein enthalten. Dies bedeutet, dass bei Verwendung einer übenaschend
niedrigen Dosis (in mg Protein) der Xylanasezubereitung der Erfindung
eine wesentliche Viskositätsreduktion
(ausgedrückt
als spezifische Viskosität)
bzw. Weizentrennkapazität
erhalten wird. Das in der vorliegenden Erfindung zu verwendende
Enzym ist vorzugsweise im Wesentlichen ein Einkomponenten-Enzym, welches
typischerweise mit einer hohen Effizienz durch Verwendung von rekombinanten
DNA-Techniken in einer hochreinen Form hergestellt werden kann (d.h.
relativ geringe Mengen an unerwünschten
Nebenaktivitäten
enthaltend (im Vergleich zu der xylanolytischen Aktivität)).
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FVRU
ist definiert als die spezifische Viskosität des Enzyms relativ zu der
spezifischen Viskosität
einer Standard-Enzymzubereitung einer von Bacillus pumilus DSM 6124
hergestellten Xylanase, wie in WO 92/03540 beschrieben, pro mg hinzugefügtem Protein.
Besagtes Enzym wird in der folgenden Offenbarung als B. pumilus
Xylanase bezeichnet. Die spezifische Viskosität der B. pumilus Zubereitung
wird im Verhältnis
zu den mg hinzugefügtem
B. pumilus Xylanaseprotein gemessen. Die spezifische Viskosität kann wie
in Beispiel 1 beschrieben bestimmt werden.
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Die
oben definierte Klasse von Xylanasen wird als besonders verwendbar
in der Weizentrennung angesehen. So haben die vorliegenden Erfinder
beobachtet, dass Xylanasen mit einer guten Leistung bei der Weizentrennung
die wasserlöslichen Weizenpentosane
sehr schnell und die wasserunlöslichen
Weizenpentosane mit einer sehr niedrigen Geschwindigkeit abbauen.
Ohne auf irgendeine Theorie beschränkt zu sein, wird derzeit angenommen,
dass die gute Leistung bei der Weizentrennung durch einen Abbau
der viskosen wasserlöslichen
Pentosane verursacht wird. Der niedrige Abbau von unlöslichen
Pentosanen ist ebenfalls wichtig für die Viskositätsreduktion,
die durch Xylanasen, wie sie hier definiert sind, erreicht wird,
da die löslich
gemachten unlöslichen
Pentosane die Viskosität
erhöhen
könnten.
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In
weiterer Hinsicht bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung
einer Zubereitung der Erfindung zum Reduzieren der Viskosität von Pflanzenmaterial
und zur Trennung von Getreidekomponenten.
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AUSFÜHRLICHE
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG Die Xylanasezubereitung
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Wie
es sich aus der obigen Offenbarung versteht, wird die Aktivität (wie definiert
in Begriffen von WSPS oder WSPU) der Xylanasezubereitung, die für den aktuellen
Zweck zu verwenden ist, als entscheidend angesehen. Vorzugsweise
weist die Xylanasezubereitung, die für den vorliegenden Zweck zu
verwenden ist, ein WSPS pro mg hinzugefügtem Protein von höher als
0,06 auf. Bevorzugterweise ist das hinzugefügte WSPS im Bereich von 0,06
bis maximal 10,0 pro mg Protein, besonders bevorzugt von mindestens
0,7 bis maximal 8,0 pro mg Protein, noch mehr bevorzugt zwischen
0,9 und 6,0 pro mg Protein, besonders von mindestens 1,5 bis 4,0
pro mg Protein und/oder ein WSPU pro mg hinzugefügtem Protein, welches höher als
15 wie 25 oder mehr ist. Vorzugsweise ist das WSPU pro mg hinzugefügtem Protein
mindestens 100 bis maximal 150.000, besonders bevorzugt mindestens
130 bis maximal 120.000, wie mindestens 160 bis maximal 100.000,
besonders bevorzugt von mindestens 300 bis maximal 90.000 und noch
mehr be vorzugt von mindestens 20.000 bis maximal 85.000 und/oder
eine spezifische Aktivität
von mindestens 0,053 FVRU/mg Protein. Die spezifische Aktivität ist vorzugsweise
im Bereich von 0,053 bis 3,0 FVRU/mg Protein, wie zwischen 0,4, 0,5
oder 0,6 und 3,0 FVRU/mg Protein, besonders bevorzugt zwischen 0,1
und 2,0 FVRU/mg Protein, noch mehr bevorzugt zwischen 0,4 und 1,0
FVRU/mg Protein.
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Während die
für den
vorliegenden Zweck zu verwendende Xylanasezubereitung von beliebiger
Herkunft einschließlich
Säugetier,
Pflanze oder Tier sein kann, ist es zurzeit bevorzugt, dass die
Xylanase von mikrobieller Herkunft ist. Insbesondere kann es sich
bei der Xylanasezubereitung um eine Zubereitung handeln, die von
einem filamentösen
Pilz oder einer Hefe ableitbar ist.
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Xylanasen
wurden in einer Anzahl von Pilzarten gefunden, insbesondere Arten
von Aspergillus, wie A. niger, A. awamori, A. aculeatus und A. oryzae,
Trichoderma, wie T. reesei oder T. harzianum, Penicillium, wie P.
camenbertü,
Fusarium, wie F. oxysporum und Humicola, wie H. lanuginosa und H.
insolens. Xylanasen wurden auch in Bakterienarten gefunden, z.B.
in der Gattung Bacillus wie B. pumilus.
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Eine
für den
vorliegenden Zweck verwendbare Xylanasezubereitung kann durch eine
Methode zur Verfügung
gestellt werden, die umfasst
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- a) Isolieren einer Xylanasezubereitung aus
irgendeinem Xylanaseproduzierenden Organismus mit im Stand der Technik
bekannten Methoden und anschließend
- b) Testen der WSPS, WSPU und/oder FVRU-Aktivität der Xylanase
wie hier beschrieben, um herauszufinden, ob es für den vorliegenden Zweck geeignet
ist.
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Der
Xylanase-produzierende Organismus, auf den in a) Bezug genommen
wird, kann ein Organismus sein, der ein natürlicher Produzent von Xylanase
ist oder ein Organismus, der mit DNA transformiert wurde, welche
für die
besagte Xylanase kodiert.
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Es
wurde gefunden, dass die Pilzart A. aculeatus, vorzugsweiser der
Stamm CBS 101.43, eine f[r den vorliegenden Zweck vorzugsweise verwendbare
Xylanase produziert. Besagte Xylanase wird in der vorliegenden Offenbarung
als Xylanase II (oder Xyl II) bezeichnet und ist weiter in WO 94/21785
beschrieben, welche hiermit in die vorliegende Anmeldung aufgenommen
wird.
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In
Beispiel 4 werden die WSPS- bzw. WSPU-Werte einer Anzahl von Xylanasen
aus dem Stand der Technik zusammen mit denen von Xylanase II aufgelistet.
Außerdem
wird die Wirkung auf die Weizentrennung (angegeben als FVRU) dieser
Enzyme gezeigt. Es ist offensichtlich, dass keine dieser Xylanasen
aus dem Stand der Technik einen Weizentrenneffekt aufweist, der
mit dem der hier offenbarten Xylanase II vergleichbar ist.
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Die
für Xylanase
II kodierende DNA-Sequenz ist in SEQ ID NO. 2 von WO 94/21785 und
in SEQ ID NO: 1 hierin und die zugehörige Aminosäuresequenz in SEQ ID NO. 5
und in SEQ ID NO: 2 hierin gezeigt. Es wird erwartet, dass Xylanasen,
die Homologie zu Xylanase II aufweisen, ein ähnliches Aktivitätsmuster
wie Xylanase II haben und somit für den vorliegenden Zweck verwendbar
sein könnten.
Dementsprechend ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
die in der vorliegenden Erfindung zu verwendende Xylanase eine solche,
die
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- i) durch die in SEQ ID NO: 1 hierin gezeigte
DNA-Sequenz kodiert wird oder ein Analogon hiervon, welches ein
Homolog von Xylanase II kodiert,
- ii) die in SEQ ID NO: 2 hierin gezeigte oder eine dazu homologe
Aminosäuresequenz
umfasst und/oder
- iii) immunologisch mit einem Antikörper reagiert, der gegen eine
von Aspergillus aculeatus CBS 101.43 abgeleitete gereinigte Xylanase
gerichtet ist.
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Im
vorliegenden Zusammenhang ist beabsichtigt, dass der Begriff "Homolog" ein Polypeptid bezeichnet,
das Xylanaseaktivität
aufweist (in Form von WSPS, WSPU und/oder FVRU, wie hierin definiert)
und durch eine DNA-Sequenz kodiert wird, die mit einer auf der Basis
der für
Xylanase II Enzym kodierenden DNA-Sequenz hergestellten Oligonukleotidsonde
unter bestimmten näher
beschriebenen Bedingungen hybridisiert (wie Voreinweichen in 5×SSC und
Prähybridisieren
für eine
h bei ⁓ 40°C
in einer Lösung
von SxSSC, SxDenhardt's
Lösung,
50 mM Natriumphosphat, pH 6,8 und 50 µg denaturierte, ultraschallbehandelte
Kalbsthymus-DNA, gefolgt von Hybridisierung in der gleichen Lösung, ergänzt mit µ50 Ci 32-P-dCTP-markierter
Sonde für
18 h bei ⁓ 40°C,
gefolgt von 3mal Waschen in 2×SSC,
0,2% SDS bei 40°C
für 30
Minuten). Noch spezifischer ist es beabsichtigt, dass sich der Ausdruck
auf eine DNA-Sequenz bezieht, die mindestens 70% homolog ist zu
der DNA-Sequenz, die in SEQ ID NO: 1 gezeigt ist oder zu einem erheblichen
Teil hiervon, wie mindestens 75%, mindestens 80%, mindestens 85%,
mindestens 90% oder sogar mindestens 95% homolog zu der DNA-Sequenz
gezeigt in SEQ ID NO: 1 oder einem erheblichen Teil hiervon, welche
ein Polypeptid mit Xylanaseaktivität kodiert. Es ist beabsichtigt,
dass der Begriff Modifikationen der in SEQ ID NO: 1 gezeigten DNA-Sequenz
einschließt,
wie Nukleotidsubstitutionen, welche keine andere Aminosäuresequenz
der Xylanase verursachen, welche aber der Codonverwendung des Wirtsorganismus
entsprechen, in den das DNA-Konstrukt eingefügt ist, oder Nukleotidsubstitutionen,
die eine andere Aminosäuresequenz
verursachen und daher, möglicherweise,
eine andere Proteinstruktur, welche eine Xylanasemutante mit anderen
Eigenschaften im Vergleich zu denen des nativen Enzyms verursachen
könnte.
Weitere Beispiele für
mögliche
Modifikationen sind die Insertion von einem oder mehreren Codons
in die Sequenz, die Addition von einem oder mehreren Codons an einem
oder beiden Enden (either end) der Sequenz oder die Deletion von
einem oder mehreren Codons an einem oder beiden Enden (either end)
oder innerhalb der Sequenz. Es ist zu verstehen, dass das hier definierte Homolog
der Xylanase II eine Anzahl von verschiedenen Aminosäureresten
umfassen kann, solange die Xylanaseaktivität wie hier beschrieben ist.
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Die
Produktion von Xylanase II und deren weitere Charakterisierung ist
aus der Offenbarung ersichtlich, die in WO 94/21785 dargelegt ist,
welche in der vorliegenden Anmeldung enthalten ist.
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Die
hier zu verwendende Xylanasezubereitung kann von besagtem Mikroorganismus
unter Verwendung einer beliebigen geeigneten Technik erhalten werden.
Eine Xylanasezubereitung kann zum Beispiel durch Fermentation eines
Mikroorganismus und anschließende
Isolierung des Enzyms durch eine im Stand der Technik bekannte Methode
erhalten werden, besonders bevorzugt aber durch Verwendung von im
Stand der Technik bekannten rekombinanten DNA-Techniken. Eine solche Methode umfasst
gewöhnlicherweise
die Kultivierung einer Wirtszelle, die mit einem rekombinanten DNA-Vektor
transformiert ist, welcher in der Lage ist, eine die besagte Xylanase
kodierende DNA-Sequenz zu exprimieren und zu übertragen, in einem Kulturmedium
unter Bedingungen, die die Expression des Enzyms und die Rückgewinnung
des Enzyms aus der Kultur erlauben.
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Im
Schutzbereich der Erfindung sind beliebige Enzymzubereitungen, die
aus Einkomponenten-Enzymen mikrobieller Herkunft gewonnen wurden
(d.h. im Wesentlichen ohne Nebenaktivitäten), worin die Xylanase die
oben definierten Xylanasemerkmale a) – c) aufweist. Die Xylanase
der Erfindung kann durch Bestimmung der WSPS-, WSPU- und FVRU-Werte
identifiziert werden, nachdem die Komponenten-Enzyme isoliert wurden.
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Die
DNA-Sequenz, die die zu verwendende Xylanase kodiert, kann von beliebiger
Herkunft sein, z.B. eine cDNA-Sequenz, eine genomische Sequenz,
eine synthetische Sequenz oder eine beliebige Kombination hiervon.
Die Zubereitung einer für den
vorliegenden Zweck geeigneten Xylanase wird im Detail in WO 94/21785
beschrieben.
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Wenn
die Xylanase in einem Verfahren zur Weizentrennung zu verwenden
ist (oder anderen Verfahren, in welchen Stärke zu produzieren ist), ist
bevorzugt, dass die Xylanasezubereitung im Wesentlichen frei von
Amylase ist, weil jede vorhandene Amylaseaktivität die zu produzierende Stärke abbauen
kann. Entsprechend ist es bevorzugt, dass, wenn die Xylanase in
der Herstellung von Proteinen zu verwenden ist, z.B. in einem Weizentrennverfahren
der Erfindung, in welchem Gluten hergestellt wird, die Xylanasezubereitung
im Wesentlichen frei von Protease ist, weil das letztere Enzym das
zu produzierende Gluten beschädigen
könnte. Amylase-
und Proteaseaktivitäten
können
mit im Stand der Technik bekannten Methoden entfernt werden. Ein Beispiel
ist die Thermoinaktivierung, welche von besonderem Vorteil in Verbindung
mit in Aspergillus oryzae produzierter Xylanase II ist, weil Xylanase
II im Allgemeinen thermostabiler ist als von besagter Wirtszelle
produzierte Amylasen und Proteasen.
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Es
wurde gefunden, dass der im Trennverfahren von Pflanzenmaterial
erhaltene Xylanaseeffekt entscheidend verbessert werden kann, wenn
die Xylanase zusammen mit einer Cellulase verwendet wird.
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Die
Xylanasezubereitung der vorliegenden Erfindung umfasst Endoglucanase
I, die aus H. insolens erhältlich
ist und durch die Aminosäuresequenz
von 14 in WO 91/17244 oder die 43
kD H. insolens Endoglucanase, beschrieben in WO 91/17243, definiert
ist.
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Kommerziell
erhältliche
Cellulasezubereitungen, die in der Xylanasezubereitung der Erfindung
enthalten sein können,
beinhalten Celluclast® (erhältlich von Novo Nordisk A/S),
Spezyme® CP
(erhältlich
von Genencor, USA) und Rohament® 7069
W (erhältlich
von Röhm,
Deutschland).
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Das Pflanzenmaterial-Trennverfahren
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Während ein
beliebiges Xylan-umfassendes Pflanzenmaterial (wie Weichholz und
Hartholz) gemäß der Erfindung
behandelt werden kann, ist es bevorzugt, dass das Pflanzenmaterial
von der Familie Poaceae (Syn: Graminaceae) abgeleitet wird und insbesondere
aus einem Getreide wie Weizen, Roggen, Gerste oder Hafer hergestellt
wird. Das Pflanzenmaterial kann zusätzlich von Gemüse oder
Frucht abstammen, z.B. hergestellt aus Mais, Reis, Sorghumbohne
oder Fruchtschalen. Das Pflanzenmaterial kann aus einer beliebigen Kombination
oben genannter Pflanzen hergestellt werden und kann zusätzlich Nicht-Pflanzenmaterialien
umfassen.
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Das
zu behandelnde Pflanzenmaterial kann in beliebiger geeigneter Form
vorliegen. Wie unten weiter erklärt
wird, kann das Pflanzenmaterial vorteilhafterweise in Form einer
pumpbaren Dispersion oder Lösung vorliegen,
was die Durchführung
eines kontinuierlichen Verfahrens erlaubt. Diese Dispersion wird
gewöhnlicherweise
durch Mischen eines trocken vermahlenen Materials, speziell Weizen
mit einer mittleren Partikelgröße von 50-100 μm, und Wasser
hergestellt.
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Das
derzeit bevorzugte zu verarbeitende Pflanzenmaterial ist Weizen.
Bei der Verarbeitung wird Weizen in eine Gluten-, eine Stärke- und
eine Faserfraktion getrennt. Das so hergestellte Gluten kann z.B.
zu Mehl hinzugefügt
werden, um dessen Backeigenschaften zu verbessern, oder kann zur
Verbesserung des Nährwertes
von Produkten wie Fleisch, Frühstücksgetreide
und Haustierfutter verwendet werden. Die Stärke kann z.B. zur Sirupproduktion,
in der Papierindustrie, z.B. zur Papierbeschichtung, und in der
Textilindustrie verwendet werden. Die Faserfraktion kann z.B. f[r
Tierfutter verwendet werden.
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Im
Folgenden wird das Verfahren zur Trennung von Pflanzenmaterial im
Hinblick auf die Weizentrennung beschrieben. Es ist jedoch zu verstehen,
dass die Trennung beliebiger anderer Arten von Pflanzenmaterial
wie oben genannt durch eine ähnliche
An von Verfahren durchgeführt
werden kann und der Fachmann wissen wird, welche An von Verfahren
er zur Trennung eines gegebenen Pflanzenmaterials auszuwählen hat,
siehe z.B. das Buch mit dem Titel "Starch production technology", Ed. von J.A. Radley.
In 2 ist ein Flussdiagramm
gezeigt, welches ein Weizentrennverfahren veranschaulicht.
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Das
Verfahren kann durch irgendein im Stand der Technik bekanntes industrielles
Weizentrennverfahren ausgeführt
werden. Jedoch wird vorliegend die Verwendung eines so genannten
Rührverfahrens
(oder Nassvermahlungsverfahrens) bevorzugt, in welchem das Ausgangsmaterial
eine verdünnte,
pumpbare Dispersion des zu trennenden Weizens ist. Gewöhnlicherweise
wird die Dispersion aus Weizenmehl und Wasser hergestellt. Der Trockensubstanzgehalt
der Dispersion ist gewöhnlicherweise
im Bereich von 35-50%. Zwei Haupttypen von Rührverfahren sind bekannt: das
Hydrozyklon-Verfahren und das Dekantierverfahren. Diese Verfahren
sind insofern vorteilhaft, als dass der Wasserverbrauch relativ
niedrig ist.
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Im
Hydrozyklon-Verfahren wird das Mehl zunächst mit Wasser gemischt, um
einen Teig herzustellen, der dann weiter verdünnt wird und in einen gerührten Agglomerationsbehälter weitergeleitet
wird, in dem Gluten agglomeriert. Die Dispersion mit den kleinen
Glutenagglomeraten und der Stärke
wird in eine Reihe von Hydrozyklonen gepumpt, wo eine zentrifugale
Trennung stattfindet. Das Gluten und die "B"-Stärke, welche
die leichteste Fraktion sind, verlassen das obere Ende des Hydrozyklons
gemeinsam und das Gluten wird von der "B"-Stärke durch
Siebe (screens) getrennt. Der Unterlauf aus den Hydrozyklonen besteht
hauptsächlich
aus "A"-Stärke, während Pentosan
(oder Fasern) in beiden Fraktionen gefunden werden. Die Fraktionen
werden weiter durch eine Reihe von Wasch-/Konzentrationsschritten
gereinigt.
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Das
Dekantierverfahren unterscheidet sich von dem Hydrozyklon-Verfahren
in mindestens einem Hauptpunkt, nämlich wenn das Gluten agglomeriert
wird. Im Dekantierverfahren ist es sehr wichtig, dass die Konzentration
des Rührteigs
nied rig gehalten wird, um zu vermeiden, dass das Gluten vor der
Trennung in einem Zwei-Phasen- oder Drei-Phasen-Dekantierer größere Klumpen
bildet. Vor der Trennung wird die gemischte Mehl/Wasser-Dispersion
durch einen Homogenisator gepumpt – eine spezielle Stiftmühle mit
hohen Scherkräften,
wodurch die Agglomerierung von Gluten gestartet wird, und kurz vor
der Trennung findet eine weitere Verdünnung der Dispersion statt.
Im Falle eines Zwei-Phasen-Dekantierers
enthält
der Unterlauf ziemlich saubere "A"-Stärke und
der Überlauf
enthält
Gluten, "B"-Stärke und
Pentosane. Für
Drei-Phasen-Dekantierer enthalten die zwei Phasen außer der "A"-Stärke
Gluten mit etwas "B"-Stärke und
eine Phase mit "B"-Stärke und Pentosanen.
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Wenn
eine Xylanasezubereitung der Erfindung f[r die Weizentrennung verwendet
wird, ist es möglich, eine
verbesserte Kapazität
des Mischens und Homogenisierens von Teig, eine verbesserte Trennkapazität, eine
reduzierte Viskosität
der Pentosanfraktion (welche den Energieverbrauch beim Verdampfen
und Trocknen reduziert) und einen reduzierten Stromverbrauch der
Dekantierer zu erhalten. Außerdem
können
Endprodukte von größerer Reinheit
erhalten werden und aufgrund des durch die reduzierte Viskosität ermöglichten
erhöhten Flusses
kann die Verfahrenszeit reduziert werden.
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Das
Trennverfahren für
Pflanzenmaterial wird gewöhnlicherweise
bei einem pH im Bereich von 3-8, wie 4-7 und insbesondere im Bereich
von 5,5-6,5 durchgeführt.
Typischerweise liegt die Temperatur im Bereich von 15-50°C, wie 35-45°C. Im Trennverfahren
für Weizen
wird die Trennung gemäß der Erfindung
gewöhnlicherweise
in 1-5 Minuten bei einer Temperatur von 40°C erreicht.
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Für einige
Zwecke kann es von Vorteil sein, ein weiteres Enzym zusammen mit
der Xylanasezubereitung der Erfindung zu verwenden. Es wurde zum
Beispiel gefunden, dass die kombinierte Verwendung von Xylanasezubereitung
der Erfindung und einer Cellulase einen synergistischen Effekt hat.
Geeignete Arten von Cellulasen sind oben im Abschnitt mit dem Titel "Die Xylanasezubereitung" ge nannt. Die Cellulase
kann in einer Menge entsprechend 0-30.000 EGU pro kg Mehl, vorzugsweise
in einer Menge entsprechend 200-5.000 EGU/kg Mehl verwendet werden.
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Viskositätsreduktion
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Wie
oben erwähnt,
kann die Xylanasezubereitung der Erfindung zum Reduzieren der Viskosität eines Pflanzenmaterials
verwendet werden. Die Viskositätsreduktion
kann z.B. in einem kontinuierlichen Weizentrennverfahren wie hier
beschrieben wichtig sein, dadurch dass ein erhöhter Fluss von Weizenmehl erreicht wird.
Außerdem
ist die Viskositätsreduktion
in der Herstellung von Lebensmitteln oder Futtermitteln und im Brauwesen
wichtig, siehe Visser et al., Xylans and Xylanases, (1991).
-
Brauen
-
Die
Xylanasezubereitungen der Erfindung werden als besonders nützlich zum
Reduzieren der Viskosität
der Stammwürze
im Brauverfahren angesehen. Die Zubereitung der Erfindung kann im
Zusammenhang mit aus Gerste und Sorghum gewonnener Stammwürze verwendet
werden und kann in gleicher Weise verwendet werden wie die herkömmlich zum
Brauen verwendeten Pentosanasen, siehe z.B. Vietor et al., (1993) und
EP 227 159 .
-
Futter
-
Das
zuzubereitende Futter basiert gewöhnlicherweise auf den oben
identifizierten Pflanzenmaterialien, wie Getreide und insbesondere
Weizen und/oder Gerste. Die Xylanasezubereitung der Erfindung übt ihre Wirkung
durch Abbau von in dem Pflanzenmaterial enthaltenem Arabinoxylan
aus, wobei eine verbesserte allgemeine Verwertung der Energie-enthaltenden
und anderer Nährstofikomponenten
des Tierfutters erhalten wird. Außerdem kann, insbesondere was
Brathähnchen
(broi lers) anbelangt, die Viskosität des Speisebreis reduziert
werden. Eine reduzierte Viskosität
wird für
die Verdaubarkeit des Futters als wichtig angesehen, möglicherweise
aufgrund eines besseren Zugangs der endogenen Enzyme zu Substraten
oder eines erhöhten
Diffusionsvermögens
der Verdauungsprodukte, welches eine erhöhte Absorption zur Folge hat.
Zusätzlich
könnte der
Abbau zur Stabilisierung der mikrobiellen Darmflora beitragen, indem
die Nährstoffe
leichter verfügbar
gemacht werden. Das herzustellende Futter kann z.B. Futter für Brathähnchen (broilers),
Legehennen und Ferkel sein. Die Xylanasezubereitung der Erfindung
kann dem Futter in beliebiger geeigneter Dosis wie 5-2.000 FXU/kg
des Futters, bevorzugt 20-1.000 FXU/kg Futter, beigemengt werden.
-
Zubereitung
von beta-Glucan und anderen Getreidebestandteilen
-
Die
Xylanasezubereitung der Erfindung wird durch Abbau von Arabinoxylan,
vorhanden z.B. in Nicht-Stärke-Polysaccharid-Abfallprodukten
als besonders verwendbar für
die Zubereitung von Beta-Glucan angesehen. Das Beta-Glucan kann
als Gummi oder als Füllstoff
(bulking agent) verwendet werden (in abgebauter Form).
-
Des
Weiteren ist aus der obigen Offenbarung offensichtlich, dass die
Xylanasezubereitung bei der Zubereitung von Stärke, insbesondere Weizenstärke und
Gluten, verwendet werden kann.
-
MATERIALIEN UND METHODEN
-
Herstellung von löslichem
Pentosan (WSP) aus Weizenmehl
-
100
kg gewöhnliches
Weizenmehl wurden in 300 kg kaltem Wasser suspendiert. Nach 1 Stunde
Rühren
wurde der Schlamm unter Verwendung eines Dekantierers entfernt.
Der resultierende Überstand
wurde dann enzymatischen Behandlungen zur Entfernung von Stärke und
Protein unterworfen. Nach Einstellen des pH auf 6,5 und der Temperatur
auf 90°C
wurden zunächst
2% (der Trockenmasse, d.m.) Termamyl® 120L
unter 90 min Rühren
hinzugefügt,
gefolgt von einer ähnlichen
Behandlung mit 3% (der Trockenmasse) AMG® 300L bei
pH 4,6 und 60°C
für 120
min, um die Stärkefraktion
zu hydrolysieren. Schließlich
wurde der Überstand
mit 1% (der Trockenmasse) Alkalase® 2,4L
bei pH 8,0 und 55°C
für 120
min unter konstantem Rühren
behandelt. Nach der Hydrolyse von Stärke und Protein wurde das Produkt
zur Entfernung von restlichem unlöslichem Material mit einer
Filterpresse unter Verwendung von Seitzfilter K250 filtriert und
der Überstand
wurde unter Verwendung einer Membran mit einem Rückhaltevermögen von 10.000 MG ultrafiltriert,
um Produkte der Stärke- und
Proteinhydrolyse zu entfernen. Das Retentat wurde weiter diafiltriert,
bis 0° BRIX
erreicht waren. Das Produkt wurde durch Verdampfen mit einem Luwa-Verdampfer
konzentriert und schließlich
gefriergetrocknet.
-
Herstellung
von unlöslichem
Pentosan (WIP) aus Weizenmehl 150 kg gewöhnliches Weizenmehl wurden
in 450 kg kaltem Wasser suspendiert. Die Suspension wurde auf 60°C erhitzt
und 600 g Termamyl® 120L wurden hinzugegeben.
Nach Erhitzen auf 95°C,
was zu einer Gelatinisierung der Stärkefraktion führte, wurde die
Suspension mit fortgesetzter Hydrolyse über 180 min auf 60°C abgekühlt. Nach
Einstellen des pH auf 8,0 unter Verwendung von NaOH wurden 300 g
Alcalase® 2,4L
hinzugefügt.
Während
der Proteinhydrolyse unter konstantem Rühren wurde der pH durch Titrieren
mit NaOH zwischen 7,5 und 8,0 gehalten. Die Hydrolyse wurde für 120 min
fortgesetzt. Das Präzipitat
wurde nach der Zentrifugation zurückgewonnen, einmal mit Wasser gewaschen
und dann zur Entfernung allen restlichen löslichen Materials weiter auf
einem 35 µm-Sieb
mit kaltem Wasser gewaschen. Zu dem resultierenden unlöslichen
Material wurden bis zu 20 1 Wasser hinzugefügt, auf 60°C erhitzt, und nach Einstellen
des pH auf 8,0 mit NaOH wurden 100 g Alcalase® 2,4L
hinzugefügt.
Die Hydrolyse und NaOH-Titration wurde fortgesetzt, bis kein weiterer
Abfall des pH beobachtet wurde. Das Material wurde dann wieder auf
einem 35 μm-Sieb
gewaschen, bis alles lösliche
Material entfernt war, und schließlich gefriergetrocknet.
-
Die
Aktivität
der in der vorliegenden Erfindung zu verwendenden Xylanase wird über die
Freisetzung von reduzierenden Zuckern von löslichem Pentosan (verdünnt 25 x
nach Inkubation) und unlöslichem
Pentosan (verdünnt
5 x nach Inkubation) gemessen.
-
0,5
% wasserlösliche
oder wasserunlösliche
Pentosane, die wie oben beschrieben hergestellt wurden, werden in
einem 0,1 M Citrat/Phosphat-Puffer, pH 6,0 gelöst oder suspendiert. Pro Probe
werden 0,9 ml des Substrats mit 0,1 ml der Enzymlösung gemischt.
Das Substrat wird vor und während
des Mischens von Enzym und Substrat auf Eis gehalten. Die Inkubation
findet bei 40°C
für 15
Min. statt, wonach das Enzym bei 100°C für 5 Min. denaturiert wird.
Wenn die Proben abgekühlt
sind, werden die löslichen
Pentosanlösungen
25-fach verdünnt,
während
die unlöslichen
Lösungen
5-fach verdünnt
werden. Dann werden reduzierende Zucker durch eine Reaktion, in
Mikrotiterplatten, mit einem PHBAH-Reagens bestimmt, welches 0,15
g para-Hydroxybenzoesäurehydrazid
(Sigma H-9882), 0,50 g Kalium-Natrium-Tartrat (Merck 8087) und 2%
NaOH-Lösung bis
auf 10,0 ml umfasst. Ergebnisse von Leerwerten werden abgezogen.
Xylose wird als Standard verwendet. Die reduzierenden Zucker können zur
Bestimmung von WSPU und WSPS verwendet werden.
-
Proteintest – Kjeldahl
-
Der
Test wurde unter Verwendung eines Tecator-Biokonverters (Digestor)
und einer Destillationseinheit Typ 1003 durchgeführt.
-
Abbau (Tecator-Biokonverter
(Digestor))
-
Die
zu analysierenden Proben werden in Kjeldahl-Röhrchen überführt, bei flüssigen Proben ungefähr 1,5 g
und bei gefriergetrockneten Proben ungefähr 0,1 g. Zu den Proben werden
hinzugef[gt:
-
- a) 3,0 ml Schwefelsäure (konz. H2SO4)
- b) 1,5 ml Wasserstoffperoxid (32 % H2O2)
- c) 1 Kjeltab (Se + K2SO4)
-
Wenn
die Proben nach Hinzufügen
der Chemikalien schäumen,
werden sie nicht vor dem nächsten Tag
abgebaut. Unter gewöhnlichen
Bedingungen werden die Proben nach 10 min in den Abbaublock gestellt. Die
Blocktemperatur wird auf 370°C
eingestellt. Sobald die Proben klar oder schwach gelb sind, werden
sie entfernt. Der Abbau erfordert üblicherweise 1/2-1 Stunde,
gemäß der Probenzusammensetzung.
Die Proben werden für
ungefähr
20 min bei Raumtemperatur gekühlt.
Dann sind sie bereit zur Destillation.
-
Destillation (Tecator-Destillationseinheit
Typ 1003)
-
Die
Proben werden in 25 m12 % Borsäure
enthaltend Kjeldahlindikator (A: 0,12 g Methylenblau in 100 m196%
Alkohol und B: 0,125 g Methylenrot in 100 ml 96% Alkohol, A und
B gemischt im Verhältnis
1A:2B) destilliert. Die abgebaute Probe wird mit 32,5% NaOH gemischt.
Das Ammoniak wird in die 2% Borsäure
destilliert, welche dann mit 0,1 N HCl titriert wird, bis der pH
4,85 erreicht.
-
Bestimmung von Endoglucanaseaktivität (EGU)
-
Analytische Methoden
-
Die
Fermentationsbrühen
werden durch Vibrationsviskosimetrie auf CMC bei pH 6,0 analysiert.
Noch spezieller wird eine Substratlösung enthaltend 34,0 g/1 CMC
(Blanose Aqualon) in 0,1 M Phosphatpuffer, pH 6,0 hergestellt. Die
zu analysierende Enzymprobe wird in dem gleichen Puffer gelöst. 14 ml
Substratlösung und
0,5 ml Enzymlösung
werden gemischt und in ein Vibrationsviskosimeter (z.B. MIVI 3000
erhältlich
von Sofraser, Frankreich) überführt, temperiert
bei 40°C.
Eine Endoglucanaseeinheit (EGLn wird als das Verhältnis zwischen
der Viskosität
der Probe und der Viskosität
einer Standardenzymlösung
bestimmt.
-
Bestimmung von Xylanaseaktivität (FXU)
-
Die
Endoxylanaseaktivität
wird in einem Test bestimmt, in welchem die Xylanaseprobe mit einem
Remazol-Xylansubstrat (4-0-Methyl-D-glucurono-D-xylan gefärbt mit
Remazol Brilliant Blue R, Fluka), pH 6,0 inkubiert wird. Die Inkubation
wird bei 50°C
für 30
min durchgeführt.
Der Hintergrund an nichtabgebautem, gefärbtem Substrat wird mit Ethanol
gefällt.
Die verbleibende blaue Farbe im Überstand
wird spektrophotometrisch bei 585 nm bestimmt und ist proportional
zu der Endoxylanaseaktivität.
-
Die
Endoxylanaseaktivität
der Probe wird relativ zu einem Enzymstandard bestimmt, Der Test
wird näher
beschrieben in der Publikation AF 293.6/1-GB, auf Nachfrage erhältlich von
Novo Nordisk A/S, Dänemark.
-
Bestimmung von Endoglucanaseeinheiten
(ECU)
-
Die
EC U (endocellulose unit) wird relativ zu einem Enzymstandard bestimmt.
-
Endocellulase
baut Carboxymethylcellulose, CMC, ab. Die resultierende Viskositätsreduktion
wird durch ein CMC-Vibrationsviskosimeter (z.B. MIVI 3000 erhältlich von
Sofraser, Frankreich) bestimmt. Die hergestellte Substratlösung enthält 35 g/l
CMC (Blanose Aqualon) in 0,1 M Phosphatpuffer bei pH 7,5. Die zu
analysierende Enzymprobe wird im selben Puffer gelöst.
-
0,15
ml Standardenzymlösung
oder die unbekannte Enzymprobe werden in 10 ml Teströhrchen gegeben.
5 ml CMC-Substratlösung,
vorerhitzt auf 40°C,
werden hinzugefügt.
Die gemeinsame Lösung
wird gründlich
gemischt, für
30 Minuten inkubiert und in den Viskosimeter gestellt.
-
Die
Methode ist näher
beschrieben in AF302/1-GB, auf Anfrage erhältlich von Novo Nordisk.
-
Mehl
-
Das
in den folgenden Beispielen verwendete Mehl hat die folgenden Komponenten:
-
-
Zusammensetzung
der verwendeten Mehle.
-
Fakta
Mehl: ein kommerzielles Mehl von nicht-spezifiziertem Typ ("Luksus hvedemel", zubereitet von Dagligvaregruppen,
DK-7100 Vejle).
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1
-
Viskositätsreduktion von Weizenmehl
-
Verschiedene
Xylanasen wurden wie oben definiert auf ihre viskositätsreduzierenden
Fähigkeiten
bezüglich
Fakta Mehl getestet.
-
Die
getesteten Xylanasen waren
-
- – Spezyme® CP
erhältlich
von Genencor, USA
- – eine
H. insolens Xylanase (hergestellt wie in Beispiel 2 von WO 92/17573
beschrieben)
- – Xylanase
I-Pulver (hergestellt unter Verwendung von Xylanase I (beschrieben
in WO 94/21785 und hier gezeigt in SEQ ID NO: 4) als Startmaterial,
durch Fest/Flüssig-Trennung,
Konzentration und Gefriertrocknen gemäß Standardmethoden)
- – Xylanase
II (hergestellt wie beschrieben in WO 94/21785)
- – eine
von dem B. pumilus Stamm DSM 6124 hergestellte Xylanase wie in WO
92/03540 beschrieben (im Folgenden bezeichnet als B. pumilus Xylanase).
-
Die
Viskositätsreduktion
wurde mit der folgenden Methode gemessen: 100 g Mehl wird genau
eingewogen. Zu 120 ml deionisiertem, bei 35°C gehaltenem Wasser wurden oben
genannte Enzyme hinzugefügt. Die
Enzymdosen waren wie folgt: Spezyme CP: 8,5 FXU (entsprechend 3,4
mg Protein) Xylanase I-Pulver: 28,3 FXU (entsprechend 0,19 mg Enzymprotein
und 0,24 mg Protein) Xylanase II: 7,5 FXU (entsprechend 0,19 mg
Enzymprotein und 0,25 mg Protein) H. insolens Xylanase: 82,2 FXU
(entsprechend 2,2 mg Enzymprotein und 22,3 mg Protein) B. pumilus
Xylanase: 21 FXU (entsprechend 0,2 mg Protein) Eine Leerprobe wird
als Kontrolle verwendet (kein hinzugefügtes Enzym). Das Mehl und das
Wasser werden für
30 Sek. per Hand gerührt
und dann für
genau 30 sec mit einem Mixgerät
(Waring, kommerzielles Labormixgerät, Struers, Einstellungen AUS
1-7, Rotor im Boden (4 Blätter))
bei 7 (max. Geschwindigkeit) vermischt. Es dauert 30 Sek., um die
Flüssigkeit
in das Messröhrchen
des Viskosimeters zu füllen
(programmierbares Rheometer, Modell DV-111, Brookfield, Spindel
25, das Messröhrchen
temperiert bei 38°C).
Die Viskosität
bei 40 rpm wird über
4 Minuten alle 15 Sek. gemessen. Die spezifische Viskosität, ausgedrückt als
mittlere Viskosität
der Probe / mittlere Viskosität
des Leerwerts in Prozent, wird als Maß der Viskositätsreduktion
verwendet. Die mittlere Viskosität
ist ein Mittelwert des Grades, der nach 60 Sek. und bis zum Ende
der Messungen erreicht wird.
-
Die
niedrigste spezifische Viskosität
wurde unter Verwendung von Xylanase II gefunden. Bei anderen Xylanasen
wurde herausgefunden, dass sie die spezifische Viskosität erniedrigen
(Xylanase I, Spezyme® CP), allerdings in einem
geringeren Ausmaß.
Für die
H. insolens Xylanase wurde gefunden, dass sie die Viskosität bei dieser
Dosierung erhöht.
Als ein Beispiel führten
die oben genannten Dosierungen zu einer spezifischen Viskosität von 69%
für Xylanase
II, 78 % für
Xylanase I, 87% für
Spezyme® CP
und 128% für
H. insolens Xylanase (entsprechend 0,63 FVRU/mg Protein, 0,044 FVRU/mg
Protein, 0,053 FVRU/mg Protein und 0,012 FVRU/mg Protein).
-
BEISPIEL 2
-
Weizentrennung
-
Die
Kapazität
der in Beispiel 1 genannten Enzyme zur Weizentrennung wurde durch
einen Zentrifugationstest evaluiert. Der Test wurde mit dem in Beispiel
1 genannten Mehl durchgeführt.
-
Das
Mehl und Wasser wurden gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Verfahren gemischt. Nach dem Mischen wurden
10 ml des Teigs bei 4332 g für
5 Minuten zentrifugiert (Megafuge 1,0 Heraeus Sepatech). Die Stärke fand
sich in der Bodenschicht, gefolgt von Gluten, Schlamm und der Abflussschicht
zuoberst. Die Trennung wird als Abfluss-Prozent ausgedrückt. Je
höher der
Prozentsatz, desto besser die Trennung.
-
Es
wurde bestätigt,
dass Xylanase II am Besten abschneidet. Zum Beispiel war der Abfluss
des Mehls 14% für
einen Leerwert, 21 % für
Spezyme® CP,
22% für
Xylanase I und 23% für
Xylanase II.
-
BEISPIEL 3
-
Viskositätsreduktion
durch Xylanase II kombiniert mit einem anderen Enzym Verschiedene
Xylanasen wurden auf ihre viskositätsreduzierende Kapazität in Kombination
mit Xylanase II getestet. Das oben beschriebene Fakta Mehl wurde
verwendet.
-
Die
getesteten Xylanasen waren
-
- – Celluclast® CCN3035,
erhältlich
von Novo Nordisk A/S
- – Endoglucanase
I, eine H. insolens Cellulase, umfassend die in 14 in
WO 91/17244 gezeigte Aminosäuresequenz
und hergestellt wie in besagter Referenz beschrieben
- – 43
kD Endoglucanase, eine H. insolens Cellulase, beschrieben und hergestellt
wie in WO 91/17243 beschrieben
- – eine
H. insolens Xylanase (hergestellt wie in Beispiel 2 von WO 92/17573
beschrieben)
- – Xylanase
I-Pulver (oben bestimmt)
- – B.
pumilus Xylanase (oben bestimmt)
-
Jedes
der Enzyme wurde kombiniert mit Xylanase II verwendet und mit Spezyme
CP verglichen. Die Viskositätsreduktion
wurde wie in Beispiel 1 beschrieben gemessen.
-
- Die Enzymdosen waren wie folgt:
- Celluclast®:
16 EGU (entsprechend 0,024 ml)
- Endoglucanase: 26,5 ECU (entsprechend 0,0053 ml)
- 43 kD Endoglucanase: 101 ECU (entsprechend 0,017 ml)
- H. insolens Xylanase: 82,2 FXU (entsprechend 2,2 mg Enzymprotein
und 22,3 mg Protein)
- Xylanase I-Pulver: 28,3 FXU (entsprechend 0,19 mg Enzymprotein
und 0,24 mg Protein)
- B. pumilus Xylanase: 21 FXU (entsprechend 0,024 ml und 0,2 mg
Protein)
- Xylanase II: 7,5 FXU (entsprechend 0,19 mg Enzymprotein und
0,25 mg Protein)
- Spezyme® CP:
8,5 FXU (entsprechend 0,024 ml und 3,4 mg Protein)
-
Aus 1 ist ersichtlich, dass
kein anderes Enzym die Viskosität
im gleichen Ausmaß wie
Xylanase II reduziert. Des Weiteren ist eine bemerkenswerte Viskositätsreduktion
zu beobachten, wenn Xylanase II speziell mit Endoglucanase I und
der 43 kD Cellulase kombiniert wird. Xylanase II kann auch mit vorhandenen Mehrkomponenten-Enzymen
kombiniert werden, wie dies mit Celluclast® beobachtet
werden kann.
-
In
1 zeigen die dunklen Säulen die
Enzymleistung allein. Die hellen Säulen zeigen den beobachteten
Effekt der Enzyme in Kombination mit Xylanase II:
1 =
Xylanase II | 2
= Xylanase II |
3 =
Spezyme® CP | 4
= 43 kD Endoglucanase |
5 =
H. insolens Xylanase | 6
= Endoglucanase I |
7 =
Xylanase I-Pulver | 8
= Celluclast® |
9 =
B. pumilus Xylanase | |
-
BEISPIEL 4
-
WSPS- und WSPU-Bestimmungen
-
Zur
Bestimmung von WSPS und WSPU muss der Proteingehalt des zugesetzten
Enzyms gemäß Kjeldahl
bestimmt werden und die Aktivitäten
der Enzyme auf wasserunlösliche
(WIP) und wasserlösliche
Pentosane (WSP), hergestellt wie vorher beschrieben, gemessen als
reduzierende Zucker, müssen
bestimmt werden.
-
Die
für eine
Anzahl von Zubereitungen bestimmten WSPS- und WSPU-Werte waren wie
folgt:
-
-
Die
WSPU ist die Aktivität
auf WSP pro mg Protein pro kg Mehl und das WSPS ist das Verhältnis WSP/WIP
pr. mg Protein pr. kg Mehl.
-
Wie
ersichtlich zeigt Xylanase II eine bemerkenswert hohe WSPU und ein
bemerkenswert hohes WSPS, was den Abbau von wasserlöslichen
Pentosanen bei einer hohen Geschwindigkeit und einen niedrigen Abbau
von unlöslichen
Pentosanen im Vergleich zum Proteinzusatz widerspiegelt.
-
BEISPIEL 5
-
Verwendung von
Xylanase in Tierfutter
-
Brathähnchen (broiler
chickens) wurden für
6 Wochen mit einer experimentellen Kost mit und ohne Enzyme gefüttert. Die
Kost enthielt in den ersten 3 Wochen des Tests 81% Weizen und in
den letzten 3 Wochen 84,5% Weizen. Sie wurden in 3 Behandlungen
aufgeteilt; für
die ersten drei Wochen enthielt jede Behandlung 12 Wiederholungen
mit jeweils 8 Brathähnchen
(broilers), die letzten 3 Wochen 6 Wiederholungen mit jeweils 5
Hähnchen
(chickens). Die Behandlungen enthielten eine Kontrolle ohne Enzyme
und die folgenden enzymatischen Behandlungen: 400 FXU/kg Futter
Bio-Feed Plus (BF+) (erhältlich
von Novo Nordisk A/S) und 400 FXU/kg Futter Xylanase II. Beide Enzyme
wurden gemäß der in
WO 92/12645 beschriebenen Methode als CT-Granulat formuliert. Gewichtsanstieg
und Futterverbrauch wurden bestimmt und das Futter-Umsetzungsverhältnis (feed
conversion ratio, FCR) wurde von 0 bis 3 und von 3 bis 6 Wochen
berechnet. Außerdem
wurde die jejunale und ileale Viskosität eines Überstandes des Darminhalts
bestimmt, wobei ein Brookfield LVTDV-II-Viskosimeter verwendet wurde.
-
Die
Ergebnisse sind aus den folgenden Tabellen ersichtlich.
-
-
Tabelle
4. Ileale Viskosität
bei 3 und 6 Wochen.
-
Wie
aus Tabelle 1 und 2 ersichtlich, ist das FCR in den Gruppen, die
Enzyme erhalten, niedriger, sowohl nach 3 als auch nach 6 Wochen.
In beiden Fällen
ist Xylanase II besser als BF+. Dies beruht hauptsächlich auf
einem besseren Wachstum der Tiere in diesen Gruppen.
-
Bezüglich jejunaler
Viskosität
verleiht Xylanase II eine niedrigere Viskosität verglichen mit sowohl BF+ als
auch Kontrolle. Dies ist auch für
die ileale Viskosität
der Fall. Sowohl die Kontrolle als auch Xylanase 1 verleihen
eine niedrigere Viskosität
nach 6 Wochen als nach 3 Wochen, während dies Für BF+ nicht
der Fall ist. Es scheint daher, dass Xylanase II während der
letzten 3 Wochen besser arbeitet als BF+, was auch durch das vergleichsweise
niedrigere FCR von Xylanase II im Vergleich zu BF+ bei 6 Wochen
angezeigt wird.
-
Dieses
Experiment zeigt somit, dass Xylanase II auf der gleichen FXU-Basis
eine bessere Futterumsetzung ergibt als BF+, d.h. dass mit Xylanase
II mehr Nährstoffe
zugänglich
gemacht werden. Dies kann zum Teil auf einer niedrigeren ilealen
Viskosität
in der Xylanase II Gruppe beruhen.
-
BEISPIEL 6
-
Metabolisierbare Energie
von Xylanase II in Tierfutter
-
Die
Wirkung von Xylanase II (100 FXU/kg und 200 FXU/kg) auf die AME
(Apparent Metabolizable Energy, scheinbare metabolisierbare Energie)
von Weizen wurde nach der europäischen
Referenzmethode (Bourdillon et al., (1990)) bestimmt und mit dem
kommerziellen Produkt Bio-Feed Plus (400 FXU/kg) (BF+) von Novo
Nordisk A/S verglichen. Der AMEn-Wert drückt die metabolisierbare Energie
im Futter, korrigiert um die N-Retention, aus.
-
Einen
Tag alte männliche
Ross Brathähnchen,
geliefert von einer kommerziellen Brutstätte, wurden verwendet.
-
Von
Tag 1 bis Tag 16 wurden die Hähnchen
mit einer kommerziellen Starterkost gefüttert. Am Tag 16 wurden die
Hähnchen
einzeln gewogen. Hähnchen
mit zu hohem oder zu niedrigem Körpergewicht
wurden verworfen und der Rest wurde Batteriekäfigen zugeordnet. Von Tag 16
bis Tag 23 wurden sie an die Käfige gewöhnt. Der
Bilanzierungstest wurde vom Tag 24 bis Tag 28 gemäß Bourdillon
et al., (1990), supra, in vivo ausgeführt. Der Test enthielt 9 Behandlungen
mit 5 Wiederholungen von 4 Brathähnchen
pro Wiederholung.
-
Die
Grundkost enthielt 56% Sorghum, 32,5% Sojabohnenmehl, 6% tierisches
Fett, 1% Sojabohnenöl und
5% Mineralien, Vitamine, Spurenelemente und Aminosäuren. In
der experimentellen Kost wurde die Hälfte der Grundkost durch Weizen
ersetzt. Den Hähnchen
wurde die Kost bis zu einem Anteil von 90% der ad-libitum-Aufnahme
als Brei verfüttert.
-
Bestimmung von
AMEn
-
Die
Hähnchenexkremente
wurden täglich
quantitativ gesammelt. Proben von Futter und gefriergetrockneten
Exkrementen wurden auf Fett, Bruttoenergie (gross energy, GE) und
Stickstoff analysiert.
-
Der
AME-Gehalt der Kost wurde aus dem jeweiligen Exkrementen/Futter-Verhältnis wie
auch aus dem entsprechenden Bruttoenergie-(GE)-Gehalt berechnet.
Die Korrektur um die N-Retention gegen Null (AMEn) wurde unter Verwendung
eines Energieäquivalents
von 34,36 kJ/g zurückbehaltenem
N durchgeführt.
-
Fettverdaubarkeit
wurde durch Fettextraktion von Diäten und gefriergetrockneten
, Exkrementen bestimmt.
-
Die
bestimmte AMEn ist in 3 dargestellt.
-
Aus 3 ist ersichtlich, dass
die Ergänzung
der Grundkost mit Xylanase II zu einer signifikanten Verbesserung
der metabolisierbaren Energie im Vergleich zu Bio-Feed (BF+) führte.
-
REFERENZEN
-
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SEQUENZPROTOKOLL
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