DE69532679T2 - Methode zur herstellung einer menschlichen neuralen zelllinie - Google Patents

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    • C12N2510/00Genetically modified cells
    • C12N2510/04Immortalised cells

Description

  • Es ist allgemein anerkannt, dass In-vitro-Zellmodelle, die in In-vivo-Bedingungen simulieren, von Vorteil wären. Im Idealfall sollten die Zellmodelle in der Lage sein, sich in Kultur zu vermehren, spezialisierte Gewebefunktionen zu exprimieren und die Lösung grundlegender biologischer Probleme durch eine einfache Manipulation der Kulturbedingungen zu ermöglichen. Es ist daher nicht überraschend, dass Forscher seit vielen Jahren an der Perfektion von In-vitro-Zellmodellen arbeiten, wobei sie entdeckt haben, dass normale differenzierte Zellen in Kultur im Allgemeinen nicht proliferieren und oftmals aufhören, ihre spezialisierte Funktion zu exprimieren. Tatsächlich berichtete Leonard Hayflick bereits 1965, dass bei der Beobachtung humaner Lungenfibroblasten in Gewebekultur die Anzahl der Teilungen, die diese Zellen durchlaufen können, begrenzt ist. Ähnliche Beobachtungen wurden für eine Vielzahl von Gewebetypen gemacht, wobei in der Tat festgestellt wurde, dass jeder Typ von Gewebe oder Zelle eine charakteristische Anzahl von Teilungen durchläuft, bevor es zur Zellseneszenz oder -apoptose kommt. Um den scheinbar altersbedingten Zelltod oder die Seneszenz zu umgehen, haben Forscher abnorme Tumorzelllinien untersucht, die in Kultur weit über das normale Wachstumsniveau, das bei einer normalen Zelle des gleichen Gewebetyps vorliegt, wachsen können, d.h. die Zellen werden immortalisiert. Vorteilhafterweise können diese immortalisierten Zellen die Fähigkeit beibehalten, gewebsspezifische Funktionen zu exprimieren. Es hat daher den Anschein, dass immortalisierte Zellen vorteilhafte Instrumente für In-vitro-Untersuchungen sein können.
  • Historisch betrachtet wurde die Erzeugung von Zelllinien tatsächlich auf die Beobachtung gestützt, dass Tumorzellen keine Apoptose aufweisen. Folglich wurden frühe Zelllinien nur als Tumorzellen oder spontan immortalisierte Varianten von Zellen erhalten, die ohne weiteres in Gewebekultur wuchsen. Anschließend führte die Entdeckung, dass bestimmte virale Onkogene die Fähigkeit hatten, unbegrenztes Wachstum auf verschiedene normale Zelltypen zu übertragen, zur raschen Erzeugung nichthumaner Zelllinien durch In-vitro-Transfektion dieser Immortalisierungsgene direkt in die gewünschten normalen Zelltypen. Immortalisierende Gene können anhand einer Vielfalt von Strategien in Zellen eingeführt werden, wie z.B. durch Transfektion und retroviral vermittelte Geninsertionen. Folglich hat die Verwendung von Immortalisierungsgenen die Bereitstellung einer großen Auswahl nichthumaner Zelllinien von verschiedenen Geweben erleichtert.
  • Während der vergangenen fünfzehn Jahre ist es möglich gewesen, nichthumane Zelllinien zu produzieren, die differenzierte Funktionen beibehalten, indem normale Zellen mit chemischen Karzinogenen (1), Onkogenen (3) und Tumorviren (4,5) tansformiert wurden. Man hat außerdem den Versuch unternommen, humane Zelllinien, die differenzierte Funktionen beibehalten, unter Verwendung von Onkogenen (2) und Tumorviren (6) zu produzieren. Es ist zwar möglich, humane Zelllinien zu produzieren, die einige differenzierte Funktionen beibehalten, allerdings gehen diese humanen Zelllinien nicht über ein paar Replikationen hinaus, bevor es zur Apoptose oder Seneszenz kommt. Aus diesem Grund sind solche Zelllinien für In-vitro-Untersuchungen von geringem Nutzen.
  • Angesichts der beträchtlichen Erfolge bei der Produktion nichthumaner Zelllinien ist es sowohl rätselhaft als auch frustrierend, dass es bisher nicht möglich gewesen ist, die gleichen Techniken zur erfolgreichen Produktion humaner Zelllinien zu nutzen; der Begriff „erfolgreich" bezieht sich auf immortalisierte Zelllinien, die ihre gewebsspezifischen Charakteristiken beibehalten. Es ist offensichtlich, dass erzeugte Zelllinien ohne Immortalisierung und gewebsspezifische Charakteristiken nicht zuverlässig als In-vitro-Zellmodelle verwendet werden können.
  • Es ist interessant, dass die Produktion immortalisierter Mauszelllinien mit beliebigen der oben genannten Techniken erreicht werden kann, wohingegen es nicht möglich ist, immortalisierte humane Zelllinien zu produzieren. Der Unterschied kann zum Teil mit der Lebenserwartung des Organismus zusammenhängen, von dem die Zellen abstammen. Die Lebenserwartung einer Maus beträgt zum Beispiel etwa 2 Jahre, wohingegen die eines Menschen bei etwa 70–80 Jahren liegt; folglich ist es möglich, dass aufgrund dieses wesentlichen Unterschieds bei der Lebenserwartung eine stringentere Regulierung der humanen Zellreplikation vorliegt, und diese stringente Regulierung kann zum Teil für den tief greifenden allgemeinen Erfolgsmangel bei der Produktion differenzierter humaner Zelllinien verantwortlich sein.
  • Unsere Erfindung basiert auf einer überraschenden Entdeckung. Wir haben gefunden, dass es entgegen den Erwartungen möglich ist, eine immortalisierte humane Zelllinie zu produzieren, die gewebsspezifische Funktionen exprimiert, wenn das erfindungsgemäße Verfahren praktiziert wird, das die Verwendung von unreifen, undifferenzierten oder Vorläuferzellen einschließt. Obwohl solche Zellen bereits zuvor für die Untersuchung der Differenzierung verwendet wurden, hat zuvor niemand bemerkt, dass solche Zellen routinemäßig eingesetzt werden können, um immortalisierte humane Zelllinien zu erzeugen, die die gewebsspezifischen Funktionen exprimieren, die im reifen differenzierten Phänotyp vorliegen.
  • Es ist daher wichtig zu bemerken, dass, obwohl undifferenzierte Zellen verwendet werden, um Zelllinien zum Zwecke der Untersuchung des Differenzierungsprozesses zu erzeugen, wo man erwartet, dass mit einer undifferenzierten Zelle begonnen wird, wenn der Prozess untersucht werden soll, der zur Differenzierung führt, niemand daran gedacht hat, undifferenzierte Zellen als Quelle zur Erzeugung einer Zelllinie zu verwenden, wenn nur die differenzierte Zelle untersucht werden soll. Es ist eher üblich, eine differenzierte Zelle zu nehmen und diese dann zu immortalisieren, um eine humane Zelllinie zu produzieren. Es ist folglich interessant zu bemerken, dass das erfindungsgemäße Verfahren der konventionellen Lehre entgegensteht.
  • Es ist auch interessant zu bemerken, dass, wenn undifferenzierte Zellen zur Produktion humaner Zelllinien für Studienzwecke des Differenzierungsprozesses verwendet werden und wenn ein kontrollierbares Immortalisierungsmittel wie das SV40 Large Tumour T-Antigen verwendet wird, das Verfahren stets das Ein- und Ausschalten des Immortalisierungsmittels in zuvor ausgewählten Intervallen entlang dem Differenzierungsweg einschließt, so dass in diesen vorbestimmten Intervallen die Differenzierungsprodukte im Hinblick auf die Bildung von Markern zum Kartieren des Differenzierungswegs identifiziert werden können. Im Gegensatz dazu betrifft das erfindungsgemäße Verfahren die Verwendung einer undifferenzierten Zelle, die man kontinuierlich in Richtung einer terminalen Differenzierung weiterentwickeln lässt, um die differenzierte Zelle zu untersuchen, so dass wieder erkennbar ist, dass das erfindungsgemäße Verfahren der konventionellen Lehre entgegensteht.
  • Es ist folglich klar, dass es einen Bedarf an der Bereitstellung immortalisierter humaner Zelllinien gibt, die als In-vitro-Zellmodelle verwendet werden können, und es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem solche Zelllinien produziert werden.
  • Stand der Technik
  • Die WO 97/10329 betrifft die Korrektur von Verhaltens- und/oder psychologischen Defiziten durch intrazerebrale Transplantation von Nervenzellen, sowie Zellen und Medikamente dafür. Die beanspruchten Verfahren, Anwendungen und Zellen schließen pluripotente Neuroepithelzellen ein. Die WO 97/10329 beansprucht das Prioritätsdatum vom 12. September 1995 als ihr effektives internationales Einreichungsdatum aufgrund der UK-Anmeldung GB9518606.0, die „isolierte, pluripotente Neuroepithelstammzellen" betrifft; insbesondere „konditional unsterbliche, pluripotente Neuroepithelstammzellen". Die Offenbarungen der Anmeldungen erwähnen humane und nichthumane tierische Zellen, und die Beispiele betreffen klonierte, immortalisierte, murine Neuroepithelzellen und ihre Verwendung zur Behandlung von Versuchsratten.
  • Die WO95/02687 betrifft ein Verfahren zur Herstellung humaner Zelllinien, umfassend das Immortalisieren einer humanen undifferenzierten Fötuszelle, die mit einer temperaturempfindlichen Mutante des Simian-Virus 40 Large T-Antigen (SV40T Ag) osteoplastisch differenziert werden kann, Kultivieren der Zelle, um eine homogene Population zu erzeugen, Kultivieren von Zellen bei der nichtpermissiven Temperatur, um die Immortalisierung zu beenden und die Differenzierung zu aktivieren, und Ermöglichen der Differenzierung der Zellen, um vollständig differenzierte Zellen des osteoplastischen Phänotyps zu produzieren. Die Zellen waren zur Verwendung in der Untersuchung von Knochendegeneration und Osteoporose vorgesehen.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird daher ein Verfahren zur Herstellung einer humanen Nervenzelllinie bereitgestellt, umfassend die folgenden Schritte:
    • (a) Immortalisieren einer humanen undifferenzierten Nervenzelle (die keine Stammzelle ist) unter Verwendung eines Immortalisierungsgens, das ein Kontrollmittel beinhaltet oder mit einem solchen assoziiert ist, wobei durch die Aktivierung des Kontrollmittels die Immortalisierung beendet und eine Differenzierung der undifferenzierten Zelle ermöglicht wird,
    • (b) Kultivieren der genannten immortalisierten Zelle, um eine homogene Population humaner Nervenzellen zu erzeugen,
    • (c) Aktivieren des Kontrollmittels, um die Immortalisierung zu beenden und die Differenzierung zu aktivieren; und
    • (d) Ermöglichen einer Differenzierung der genannten Zellen, um voll differenzierte humane Nervenzellen zu produzieren; wobei das Verfahren zum Ermöglichen der Differenzierung der genannten Zellen das Inkontaktbringen mit einem Differenzierungsmittel umfasst, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus einem ciliären neurotrophen Faktor, einem neurotrophen Gliazell-Faktor, einem hirnabstammenden neurotrophen Faktor, einem Nervenwachstumsfaktor, einem Fibroblastenwachstumsfaktor, einem epidermalen Wachstumsfaktor, einem aus Blutplättchen gewonnenen Wachstumsfaktor, Retinoinsäure und Seren.
  • Anhand des oben Gesagten ist erkennbar, dass das Verfahren durch die Verwendung undifferenzierter Nichtstammzellen gekennzeichnet ist, um eine gewünschte voll differenzierte humane Zelllinie zu erzeugen.
  • Wir haben überraschenderweise gefunden, dass durch die Verwendung undifferenzierter Zellen in dem erfindungsgemäßen Verfahren eine immortalisierte humane Zelllinie erzeugt wird, die die funktionellen Eigenschaften in Verbindung mit dem Zelltyp beibehält, von dem die Zelllinie abstammt. Wir sind daher als Einzige in der Lage, humane Zelllinien zur Verwendung als In-vitro-Zellmodelle zu erzeugen. Unsere Zelllinien sind unsterblich und zuverlässig.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird eine Immortalisierung durch die Anwendung konventioneller Transfektionstechniken erreicht und vorzugsweise ist das Immortalisierungsgen ein Onkogen; noch bevorzugter ist das Immortalisierungsgen ein virales Onkogen, das stabil in das Wirtszellgenom integriert werden kann.
  • Im Idealfall ist das Immortalisierungsgen ein Konstrukt, vorzugsweise ein retrovirales Konstrukt, einschließlich eines Onkogens, das viral abgeleitet wird, oder ein Onkogen humaner Abstammung. Es kann jedes beliebige bekannte Onkogen, wie myc, ras, src usw. verwendet werden.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Kontrollmittel für Umweltbedingungen wie Temperatur, pH-Wert oder ionische Konzentrationen verantwortlich.
  • In noch einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind das Immortalisierungsgen und das Kontrollmittel integriert, d.h. das Immortalisierungsgen ist selbst kontrollierbar. Folglich können das Immortalisierungsgen und das Kontrollmittel zum Beispiel eine einzelne Einheit wie ein temperaturempfindliches Onkogen umfassen. Alternativ können das Immortalisierungsgen und das Kontrollmittel zwei selbstständige Einheiten sein, allerdings hat die Aktivierung/Deaktivierung des Kontrollmittels in jedem Fall einen direkten Effekt auf das Immortalisierungsgen. Wenn das Kontrollmittel aktiviert wird, wird das Immortalisierungsgen deaktiviert. Umgekehrt wird das Immortalisierungsgen aktiviert, wenn das Kontrollmittel deaktiviert wird. Idealerweise kann eine Kontrolle mit Bezug auf Kultur- oder Umweltbedingungen erreicht werden; in der bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Immortalisierungsgen zum Beispiel temperaturempfindlich und die Kontrolle wird somit durch einen temperaturempfindlichen Schalter repräsentiert, so dass in etwa bei, über oder unter einer ersten bestimmten Temperatur das Immortalisierungsgen aktiviert wird, um den selektierten Zelltyp zu immortalisieren, aber bei, in etwa bei oder über einer zweiten Temperatur das Immortalisierungsgen deaktiviert wird und in diesem Fall die Immortalisierung endet und die Differenzierung vonstatten gehen kann, um eine homogene Population von Zellen eines bestimmten Zelltyps zu erzeugen.
  • Vorzugsweise ist das Immortalisierungsgen das SV40 T Antigen, das bei 33°C permissiv ist, d.h. das virale Gen wird in einer aktiven Form exprimiert, und bei 39°C nichtpermissiv ist, d.h. das virale Gen wird in einer inaktiven Form exprimiert. Zellen, die mit diesem Mittel immortalisiert werden, sind somit temperaturempfindlich in Bezug auf eine Differenzierung.
  • Bei einer Transformation mit SV40 T Antigen differenzierten unsere Zellen bei der nichtpermissiven Temperatur und überlebten die Krise in einzigartiger Weise, die ein Zustand ist, dem gewöhnlich eine Apoptose folgt. Durch das Überleben der Krise wurden unsere Zellen immortalisiert. Wir sind der Ansicht, dass das Merkmal der Immortalisierung in der Verwendung der undifferenzierten oder Vorläuferzelle im erfindungsgemäßen Verfahren begründet ist.
  • In noch einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet die genannte humane Zelllinie außerdem ein Sicherheitsmerkmal, das eine selektive Deaktivierung oder Zerstörung der genannten Zelllinie ermöglicht. Dieses Sicherheitsmerkmal ist von Vorteil, wenn die Zelllinie zur Transplantation verwendet oder anderweitig, ob dauerhaft oder vorübergehend, an einem Individuum angebracht, ihm verabreicht oder in ihm aufbewahrt werden soll. Mit dem Sicherheitsmerkmal kann die Zelllinie in solchen Fällen selektiv deaktiviert, d.h. harmlos gemacht werden, oder zerstört werden, bei denen davon ausgegangen oder nachgewiesen wird, dass die Zelllinie in vivo potenziell tumorbildend ist oder in irgendeiner Weise für ein Individuum als schädlich angesehen wird.
  • Vorzugsweise umfasst das Sicherheitsmerkmal ein Gen, dessen Produkt entweder direkt oder indirekt wirkt und die Zelllinie entschärft oder zerstört. Das Gen kann zum Beispiel ein Gen sein, das in Anwesenheit bestimmter Mittel wie zum Beispiel antiviraler Mittel ein zytotoxisches Produkt produziert. Ein Beispiel für ein solches Gen wäre das Gen, das virale Thymidinkinase (vTK) kodiert. Dieses Gen wandelt verordnete antivirale Arzneimittel eifrig in zytotoxische Intermediate um. Ein weiteres Beispiel für ein Gen, das als ein Sicherheitsmerkmal verwendet werden könnte, ist das Cytosindeaminase-(CD)-Gen. Das Produkt dieses Gens macht Zellen für die Wirkungen von 5-Fluorcytosin anfällig und führt zum Zelltod.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird das Sicherheitsmerkmal zusammen mit dem immortalisierenden Onkogen exprimiert. Diese Anordnung wird bevorzugt, da sie bedeutet, dass das Immortalisierungsgen in Abwesenheit des Sicherheitsmerkmals und umgekehrt wahrscheinlich nicht exprimiert wird. Unsere mitanhängige Patentanmeldung WO96/14401 lehrt, wie ein Vektor produziert werden kann, der eine Coexpression des Sicherheitsmerkmals erbringt, das mit dem immortalisierenden Onkogen verbunden werden könnte.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird das Sicherheitsmerkmal-Gen stromabwärts des immortalisierenden Onkogens und im Idealfall zum Beispiel neben, aber in 3'-Richtung zu einer von einem Poliovirus abstammenden IRES-(interne ribosomale Eintrittstelle)-Sequenz platziert. Diese Anordnung gewährleistet, dass das/die Promotor/Enhancer-Element(e), das/die die Transkription des immortalisierenden Onkogens kontrolliert/kontrollieren, gleichermaßen die Transkription des Sicherheitsmerkmals kontrolliert/kontrollieren.
  • Der fachkundigen Person wird klar sein, dass andere Anordnungen bereitgestellt werden können, um die Coexpression des immortalisierenden Onkogens und des Sicherheitsmerkmals zu ermöglichen, und es ist nicht beabsichtigt, dass das obige Beispiel in einer Weise ausgelegt wird, die den Umfang des von der Anmeldung gewährten Schutzes begrenzt.
  • Die Erfindung wird nachfolgend, jedoch nur beispielhaft, unter Bezugnahme auf eine humane Knochenzelllinie und unter Bezugnahme auf die folgende Figur beschrieben.
  • 1 zeigt eine immunohistochemische Analyse von Zellen in einer Kultur eines humanen kortikalen Vorläufers, der mit temperaturempfindlichem SV40T Onkogen immortalisiert wurde.
  • Bereitstellung humaner Zelllinien, einschließlich eines selektiv kontrollierbaren Sicherheitsmerkmals
  • Eine Ausgestaltung der Erfindung ist die Präparation homogener Populationen von Zellen durch retrovirale Transduktion, aber auch der Einbau eines Sicherheitsmerkmals, durch das Zellen bei Bedarf selektiv zerstört werden können. Dies würde bei der Verwendung solcher Zellen zur Transplantation in Patienten, um Symptome von beispielsweise neurodegenerativen Störungen zu lindern, als Vorteil angesehen.
  • Das Sicherheitsmerkmal würde zum Beispiel die selektive Zerstörung des Transplantats in Situationen ermöglichen, in denen das transplantierte Material in-vivo tumorbildend werden könnte. Es gibt zahlreiche Methoden, um dies zu erreichen, die der fachkundigen Person allgemein bekannt sind. Die Zugabe des viralen Thymidin-Kinase-(vTK)-Gens unter der Kontrolle eines angemessenen Promotors zu den ts-SV40-T-transduzierten Zellen würde zum Beispiel bedeuten, dass Zellen, die SV40-T exprimieren, auch das vTK-Gen exprimieren würden. Dieses Gen wandelt verordnete antivirale Arzneimittel wie Gancyclovir oder Acyclovir eifrig in zytotoxische Intermediate um, die die Zelle töten, in der es exprimiert wird. Ein solches Suizidgen wäre bei Bedarf zur Transplantateradikation besonders von Vorteil.
  • Ein weiteres Beispiel für einen solchen molekularen Schutzschalter ist das Cytosin-Deaminase-(CD)-Gen. Zellen, die CD exprimieren, werden gegenüber 5-Fluorcytosin empfindlich und sterben in seiner Anwesenheit, wohingegen Zellen, die das CD-Gen nicht exprimieren, unbeeinträchtigt bleiben. Die bevorzugte Erfindung sollte nicht auf vTK und CD als negative Selektionsmarker begrenzt angesehen werden, da die fachkundige Person diese ohne weiteres durch Alternativen ersetzen könnte.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung, nach dem ein Sicherheitsmechanismus in die Zellen eingebaut wird, um als negative Selektionskomponente zu dienen, würde die Schutzkomponente zusammen mit dem immortalisierenden Onkogen exprimiert. Dies würde besonders bevorzugt, da es bedeuten würde, dass das Immortalisierungsgen wahrscheinlich nicht in Abwesenheit des negativen Selektionssicherheitsmechanismus und umgekehrt exprimiert wird. Die auf dem Gebiet der Vektorkonstruktion fachkundige Person wäre völlig in der Lage, eine solche Konstruktion zu schaffen; wir verweisen den Leser diesbezüglich auf eine unserer anderen Patentanmeldungen, WO 96/14401. Das negative Selektionsgen (z.B. CD oder vTK) könnte zum Beispiel stromabwärts des Immortalisierungsgens und z.B. neben, aber in 3'-Richtung zu einer von einem Poliovirus abstammenden IRES-(interne ribosomale Eintrittstelle)-Sequenz platziert werden. Auf diese Weise würde(n) das/die gleichen Promotor-/Enhancer-Element(e), das/die die Transkription des Immortalisierungsgens kontrolliert/kontrollieren, gleichermaßen die Transkription des Schutzelements kontrollieren. Dies liegt daran, dass sie als eine komplette Einheit transkribiert würden, einschließlich der IRES-Sequenz, die dazwischen sitzen würde. Die IRES-Sequenz ermöglicht die Translation von Sequenzen stromabwärts von sich, die ein separates Protein der Sequenz in 5'-Richtung zu ihr kodieren. Die Fähigkeit zur Bereitstellung eines solchen Vektors, nachdem einmal die Anregung dazu gegeben wurde, liegt wohl innerhalb des Kompetenzbereiches der fachkundigen Person.
  • Nervenzelllinien
  • Nervengewebe wurde zur Immortalisierung von humanem Fötusmaterial in der B. bis 12. Schwangerschaftswoche dissektiert; dies kommt dem optimalen Alter für eine Immortalisierung (über retrovirale Transduktion) von Vorderhirnzellen wie striäre Neuronen und einige kortikale Neuronen nahe, da sie in vivo noch nicht ihre letzte Replikation durchlaufen haben. Sie sind daher noch immer in der Lage, das retrovirale Onkogen in ihrem Genom zu integrieren und es stabil zu exprimieren.
  • Sieben Regionen wurden von dem 8–12 Wochen alten fötalen ZNS dissektiert – Kortex, Striatum, Hypothalamus, rostroventrales Mesenzephalon, caudoventrales Mesenzephalon, medullärer Hirnstamm und das Hinter- und Vorderhorn des Rückenmarks. Dissoziierte Zellen von diesen Regionen wurden auf eine Reihe verschiedener Substrate (Gelatine/Polylysin, Fibronektin, unbeschichteter Kunststoff) plattiert und in einem definierten Medium (Stringer et al., 1994) inkubiert. Die Zellen wurden mit unserem üblichen Verfahren (Stringer et al., 1994) mit einem amphotropen Virus (PA317-CMV48T) (von P. Gallimore, University of Birmingham, UK) transduziert, das das kontrollierbar exprimierte Onkogen (ts-SV40T) kodiert, das mit einem Geneticin-Resistenzmarker (GA18r) verbunden war.
  • Da humane ZNS-Nervenvorläufer in Fibroblastenwachstumsfaktor-(FGF)-haltigem Medium ein Maß an intrinsisch angetriebenem Replikationspotenzial aufweisen, wurde es als vorteilhaft angesehen, sowohl transduzierte als auch nichttransduzierte Zellen gleichermaßen in denselben Kulturkolben expandieren zu lassen. Auf diese Weise wäre es möglich, sofern weitere Proben von frischem humanem Material nicht mehr verfügbar wären, die existierenden Zellen einfach erneut zu transfizieren, um mehr Klone zu erzeugen. Nachdem die vermischten Zellen Konfluenz erreicht hatten, wurden die Kulturen folglich übertragen und ein Teil für den möglichen späteren Gebrauch eingefroren.
  • Die übertragenen Zellen wurden mit Geneticin behandelt, um nichtransduzierte Zellen zu vernichten, und nach 10–12 Tagen waren kleine Klone erkennbar. Einzelne G418-resistente, transduzierte Zellen wurden jedem Klon zur Expansion entnommen. Um dies zu erreichen, haben wir ein Verfahren zur Steuerung der Zellen entwickelt, damit sie während der frühen, kritischen Stufen der Expansion besser überleben und schneller replizieren, indem sie mit Stützzellen co-kultiviert werden, die als Feeder-Lagen in Zell-Well-Inserts (Corning) gehalten werden. Sobald die klonale Zellzahl ein- oder zweihundert erreicht hat, können sie sich selbst tragen, wobei die mitotische Geschwindigkeit merklich zunimmt. In dieser Stufe wurden die die Stützzellen enthaltenden Inserts nicht mehr benötigt und konnten entfernt werden. Wir haben jetzt mehrere homogene Klone in dieser Weise isoliert, allerdings haben wir noch immer viele Hunderte von heterogenen, gemischten Klonen, die entweder eingefroren sind oder weiterhin expandieren. Die von einzelnen Zellen expandierten Klone sind seit ihrer anfänglichen Kultivierung im Mai 1994 ständig gewachsen.
  • Die Differenzierung eines Klons von der menschlichen Hirnrinde wurde sehr ausführlich analysiert. Zellen von diesem Klon wurden auf 24-Well-Platten plattiert und bei der permissiven Temperatur des Onkogens von 33°C 2–3 Tage lang expandiert. Die Zellen wurden dann bei der nichtpermissiven Temperatur von 39°C in Anwesenheit einer Vielfalt von Agenzien und anderen Zelltypen wachsen gelassen. Dazu gehörten der Nervenwachstumsfaktor, der ciliäre neurotrophe Faktor (CNTF), der hirnabstammende neurotrophe Faktor, der von einer Gliazelllinie abstammende neurotrophe Faktor (GDNF), FGF, der epidermale Wachstumsfaktor, der aus Blutplättchen gewonnene Wachstumsfaktor, Retinoinsäure und verschiedene Seren. Nach 14 Tagen unter diesen Bedingungen wurden die Zellen fixiert und immunohistochemisch mit einer Reihe von zelltypspezifischen Antikörpern wie Neurofilament, neuronenspezifische Enolase, gliales fibrilläres saures Protein, Myelin-Oligodendrozytglykoprotein, Nestin, Vimentin und CD11b (markierende Mikroglia) gescreent. Wir stellten fest, dass ein Nervenzellphänotyp sowohl morphologisch als auch immunochemisch erkennbar war, nachdem der Vorläuferklon in Anwesenheit von neurotrophen Gliazell-Faktoren inkubiert worden waren (s. 1). Eine Inkubation mit CNTF führte stattdessen zu einem astrozytenartigen Phänotyp. Obwohl die von einer einzelnen Zelle expandierten Vorläuferzellen homogen sind, hat es interessanterweise den Anschein, dass sie wenigstens zwei verschiedene Phänotypen unter jedem vorgegebenen Bedingungssatz hervorrufen können. Diese Art der Multipotenzialität steht im Gegensatz zur Multipotenzialität, die bei unseren von Ratten stammenden Raphe-Klonen erkennbar ist, bei denen ein Bedingungssatz dazu führt, dass ein homogener Nervenzellphänotyp exprimiert wird (Stinger et al., 1994). Die multiplen Phänotypen des kortikalen Klons reflektieren vermutlich das frühe Stadium der kortikalen Entwicklung, in dem die Vorläufer isoliert wurden und in dem die Zellen eine weniger beschränkte Festlegung auf individuelle Differenzierungswege haben. Nestin und Vimentin wurden ebenfalls von diesem Klon identifiziert.
  • In 1A wurden die homogenen Vorläuferzellen bei der nichtpermissiven Temperatur des Onkogens (39°C) in Anwesenheit eines neurotrophen Glia-Faktors inkubiert und differenzieren gelassen. Einige der Vorläufer (mit Pfeilen gekennzeichnet) entwickelten eine „phase-bright"-Morphologie und wiesen eine neuronenspezifische Enolase-Immunoreaktivität auf, einen charakteristischen Marker von Neuronen. Eine stärkere Vergrößerung ist in 1B dargestellt. Andere Zellen nahmen jedoch einen anderen Phänotyp an. Eine Inkubation mit CNTF führte stattdessen zu einem astrozytenartigen Phänotyp. Die gleichen Vorläufer wurden stattdessen mit ciliärem neurotrophem Faktor inkubiert (s. 1C). Sie wiesen nun keine NSE-Immunopositivität mehr auf. Allerdings traten Netzwerke von GFAP-immunoreaktiven Fasern (Marker für Astrozyten) auf, wobei die meisten Zellen positiv waren.
  • Quellen
    • 1. Stampfer MR, Bartley JC 1985. Induction of transformation and continuous cell-lines from normal mammary epithelial cells after exposure to benzo[a]pyrene. Proc Natl Acad Sci USA 82:2394-2398.
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Claims (13)

  1. Verfahren zur Herstellung einer humanen Nervenzelllinie, umfassend die folgenden Schritte: (a) Immortalisieren einer humanen undifferenzierten Nervenzelle (die keine Stammzelle ist) unter Verwendung eines Immortalisierungsgens, das ein Kontrollmittel beinhaltet oder mit einem solchen assoziiert ist, wobei durch die Aktivierung des Kontrollmittels die Immortalisierung beendet und eine Differenzierung der undifferenzierten Zelle ermöglicht wird, (b) Kultivieren der genannten immortalisierten Zelle, um eine homogene Population humaner Nervenzellen zu erzeugen, (c) Aktivieren des Kontrollmittels, um die Immortalisierung zu beenden und die Differenzierung zu aktivieren; und (d) Ermöglichen einer Differenzierung der genannten Zellen, um voll differenzierte humane Nervenzellen zu produzieren; wobei das Verfahren zum Ermöglichen der Differenzierung der genannten Zellen das Inkontaktbringen mit einem Differenzierungsmittel umfasst, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus einem ciliären neurotrophen Faktor, einem neurotrophen Gliazell-Faktor, einem hirnabstammenden neurotrophen Faktor, einem Nervenwachstumsfaktor, einem Fibroblastenwachstumsfaktor, einem epidermalen Wachstumsfaktor, einem aus Blutplättchen gewonnenen Wachstumsfaktor, Retinoinsäure und Seren.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das genannte Gen ein virales Onkogen ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das genannte Onkogen ein retrovirales Onkogen ist.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das genannte Kontrollmittel auf Umweltbedingungen anspricht.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das genannte Immortalisierungsgen und Kontrollmittel integriert sind.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das genannte integrierte Immortalisierungsgen und Kontrollmittel eine temperaturempfindliche Einheit umfassen.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die genannte Einheit ein Onkogen ist.
  8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei das Immortalisierungsgen SV40 T Antigen kodiert.
  9. Verfahren zur Herstellung einer humanen Nervenzelllinie nach Anspruch 1, wobei das Verfahren ferner das Einbeziehen eines Sicherheitsmittels umfasst, das eine selektive Deaktivierung und/oder Zerstörung der genannten Zelllinie ermöglicht.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei das genannte Verfahren das Transfizieren der genannten Zelllinie mit einem Gen beinhaltet, das in Anwesenheit bestimmter Mittel einen zytotoxischen Effekt und/oder ein solches Produkt erzeugt.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei das genannte Gen virale Thymidinkinase kodiert.
  12. Verfahren nach Anspruch 10, wobei das genannte Gen Cytosindeaminase kodiert.
  13. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Transkription des Immortalisierungsmittels auch in der Transkription des Sicherheitsmittels resultiert.
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