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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auf einem Antigen basierende Heteropolymere, die sowohl für eine spezifische
Rezeptorstelle an einem Primaten-Erythrozyten als auch für einen
pathogenen Ziel-Autoantikörper spezifisch
sind. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer
Zusammensetzung, die diese auf einem Antigen basierenden Heteropolymere
umfasst, zur Herstellung eines Medikaments für die Behandlung von Autoimmunkrankheiten.
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Stand der Technik
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Zirkulierende Autoantikörper sind
für einen
Großteil
der Pathogenese verantwortlich, die mit einer Reihe von Autoimmunerkrankungen,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, systemischer Lupus erythematodes (SLE), Autoimmun-Myocarditis,
Immunkomplex-vermittelte Nierenkrankheit, rheumatoide Arthritis,
Myasthenia gravis, Autoimmunanämie,
Sjogren'sches Syndrom,
essentielle Thrombozytopenie, verschiedene Formen der Vaskulitis
und mindestens eine gewisse zelluläre Zytotoxizität, die erworbenes
Immundefektsyndrom (AIDS) begleitet, verbunden ist.
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Anstrengungen, um durch Autoantikörper vermittelte
Störungen
zu behandeln, waren nur teilweise erfolgreich. Viele der in der
Vergangenheit entwickelten Therapien basierten auf der Verwendung
allgemeiner immun-supprimierender Maßnahmen durch Arzneimittel
oder therapeutische monoklonale Antikörper, die entwickelt wurden,
um die Antikörperproduktion
vollständig
aufzuheben. Allerdings wurde bis heute keine erfolgreiche Behandlung
entwickelt, die auf spezifische Autoantikörper abzielt.
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Plasmapherese, die entwickelt wurde,
um alle zirkulierenden Antikörper
zu entfernen, wurde ausprobiert, allerdings nur mit begrenztem Erfolg.
In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl extrakorporaler Immunabsorptionsverfahren
erprobt. Diese Verfahren sind spezifischer und versuchen nur die
pathogenen Autoantikörper
zu entfernen. Dies umfasst, dass das Blut oder -plasma über Matrizes
außerhalb
des Körpers
fließen gelassen
wird, wobei diese Matrizes das Autoantigen enthalten, das das natürliche Ziel
der Autoantikörper
ist. Diese Verfahren sind langsam, invasiv und teuer und sind mit
bestimmten technischen Problemen behaftet, einschließlich der
Notwendigkeit, die Verfahren infolge ihrer quantitativen Ineffizienz
wiederholt durchzuführen. Es
besteht die Komplikation einer Komplementaktivierung an den Matrizes.
Insgesamt waren die Erfolge beim Test mäßig.
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Ein anderer allgemeiner, nicht spezifischer
Ansatz beinhaltet eine aggressive immunsupprimierende Therapie mit
Corticosteroiden und zytotoxischen und nichtsteroidalen antünflammatorischen
Arzneimitteln. Obgleich in vielen Fällen klinische Verbesserungen
erzielt wurden, bestehen trotz dieser Medikationen deutliche Morbidität und Mortalität bei Autoimmunkreankheiten
fort.
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Ungeachtet dieser Fortschritte bei
der Autoimmuntherapie besteht weiterhin Bedarf an einer internen Therapie,
die für
die pathogenen Ziel-Autoantikörper
spezifisch ist und die schnell und quantitativ ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Dem entsprechend besteht eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung einer Autoimmuntherapie,
die für
pathogene Ziel-Autoantikörper
hoch-spezifisch ist und die schnelle und quantitative Resultate
liefert.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht in der Bereitstellung einer solchen Autoimmuntherapie
für die
Behandlung von Autoimmunkrankheiten beim Menschen und nicht-humanen
Primaten.
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Die obigen Aufgaben wurden durch
die vorliegende Erfindung gelöst,
wobei diese auf einem Antigen basierende Heteropolymere betrifft.
Diese sind sowohl für
eine Komplement-Rezeptorstelle (CR1) an einem Primaten-Erythrozyten
als auch für
einen pathogenen Ziel-Autoantikörper
spezifisch. Spezifischer ausgedrückt,
die obigen Aufgaben wurden durch die vorliegende Erfindung gelöst, die
einen Komplex bereitstellt, der mindestens ein auf einem Antigen
basierendes Heteropolymer umfasst, der einen monoklonalen Antikörper, der
für eine
Bindung an eine CR1-Stelle an einen Primaten-Erythrozyten spezifisch
ist, umfasst, wobei der monoklonale Antikörper mit dem Antigen, das für einen
pathogenen Ziel-Autoantikörper
spezifisch ist, vernetzt ist.
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Außerdem wurden die Aufgaben
durch die vorliegende Erfindung gelöst, die ferner die Verwendung einer
Zusammensetzung bereitstellt, umfassend eine wirksame Menge eines
auf einem Antigen basierenden Heteropolymeren, das einen monoklonalen
Antikörper
umfasst, der für
die CR1-Stelle an einem Primaten-Erythrozyten spezifisch ist, wobei der
monoklonale Antikörper
mit einem Antigen, das für
einen pathogenen Ziel-Autoantikörper
spezifisch ist, umfasst, zur Herstellung eines Medikaments für die Behandlung
einer Autoimmunkrankheit bei einem Menschen oder nicht-humanen Primaten,
bereit.
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Kurze Beschreibung der
Erfindung
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1 ist
eine schematische Darstellung des auf einem Antigen basierenden
Heteropolymerkomplexes, der aus einem monoklonalen Antikörper, gebunden
an die CR1-Rezeptorstelle,
an einem Primaten-Erythrozyten, besteht. Der monoklonale Antikörper ist
auch mit einem Autoantigen (dsDNA) vernetzt, das wiederum an den
pathogenen Ziel-Autoantikörper (anti-dsDNA-Antikörper) gebunden
ist.
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2 ist
ein Diagramm, das die Kinetik der durch ein auf einem Antigen basierenden
Heteropolymer vermittelten Bindung von IgG-anti-dsDNA-Antikörpern an
humane Erythrozytenzellen zeigt. Die Zählimpulse, gebunden, (bzw.
von gebundenem Material) sind proportional zu der Menge an humanem
IgG, gebunden, (siehe unten). Ma, Mo und Ha sind die Initialen des
Nachnamens von SLE-Patienten, denen Plasma oder IgG-Fraktionen entnommen
worden waren. Die ausgefüllten
Symbole zeigen eine Inkubation mit Erythrozyten und einem auf Antigen
basierenden Heteropolymer und den obigen entsprechenden Antikörpern an.
Die offenen Symbole stellen eine Inkubation mit Erythrozyten und
Antikörpern
ohne ein auf einem Antigen basierenden Heteropolymer dar.
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3 ist
ein Diagramm, das die Untersuchung von Erythrozyten, hergestellt
und inkubiert wie in 2 beschrieben,
und sondiert mit 125I-markierten monoklonalen
Antikörpern
gegen humanes IgG und humanes IgM zeigt. Plasma Ma ist repräsentativ
für Proben
von Patienten mit schwerer Nephritis und enthält fast ausschließlich IgG-anti-dsDNA-Antikörper mit
sehr hohem Titer. Plasma Va enthält
sowohl IgG- als auch IgM-antidsDNA-Antikörper.
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4 ist
ein Diagramm, das die Resultate von Kontrollexperimenten zur Demonstration
der Bindungsspezifität
zeigt. Humane Erythrozyten wurden mit einer Vierfachverdünnung des
Plasmas Ma untersucht oder es wurde eine IgG-Fraktion aus Plasma
Ma untersucht. P1 = Plasma; N1 = normal; SRBCS = Erythrozyten vom
Schaf AHP = auf einem Antigen basierendes Heteropolymer; Na = Patient
mit schwerer Nephritis.
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5 ist
ein Diagramm, das die Resultate von Kontrollexperimenten zeigt,
die angeben, dass eine Bindung in normalem humanen Serum möglich ist
und bestätigt,
dass die Erythrozyten nicht lysiert werden. Eine Zweifachverdünnung des
Plasmas Ma (verdünnt
in Rinderserumalbumin) wurde mit einer entsprechenden Verdünnung des
Plasmas Ma in frischem normalen humanen Serum verglichen. PL = Plasma;
NHSC = normales humanes Serumkomplement; AHP = auf einem Antigen
basierendes Heteropolymer; IRR = irrelevanter monoklonaler Antikörper.
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6 ist
ein Diagramm, das die Resultate von Dosis-Antwort-Experimenten zeigt,
wobei der optimale Input an auf einem Antigen basierendem Heteropolymer
zur Maximierung der Bindung von humanen IgG-anti-dsDNA-Antikörpern an
150 μl Erythrozyten
(50 % Hämatocrit)
in einer SLE-IgG-Probe erläutert
wird. AHP3 wurde wie in Beispiel 1 hergestellt (siehe unten). AHP2
= enthält
1/2 so viel dsDNA wie AHP3; AHP 1 = enthält 1/4 so viel dsDNA wie AHP3.
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7 ist
ein Diagramm, das die Bindung als Funktion der Konzentration der
IgGanti-dsDNA-Antikörper
zeigt. Eine 50%ige Dispersion von humanen Erythrozyten wurde in
einem Gemisch aus Rinderserumalbumin und IgG Mo untersucht.
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Die Daten (errechnete Linie) wurden
durch die Analyse der kleinsten Quadrate an eine einfache geradlinige
Gleichung angepasst.
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8 ist
ein Diagramm, das die Bindung als Funktion der Konzentration an
IgGanti-dsDNA-Antikörpern
zeigt, wobei ein anti-dsDNA-Plasma mit sehr hohem Titer (Ma) verwendet
wird.
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9 ist
ein Diagramm, das die Bindung als Funktion der Konzentration an
IgGanti-dsDNA-Antikörpern
zeigt, wobei Plasma Ma verwendet wurde. (7G9 AHP und 1B4 kHP allein
als Vergleich zu einem Cocktail, der 7G9 und 1B4 zusammen enthält.)
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Bester Modus zur Durchführung der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung basiert
auf dem einzigartigen strukturellen und biophysikalischen Eigenschaften
des Primaten-Erythrozyten-Komplement-Rezeptors (CR1). Die erfindungsgemäßen auf
Antigen basierenden Heteropolymerkomplexe sind sowohl für die CR1-Stelle
an einem Primaten-Erythrozyten wie auch für einen pathogenen Ziel-Autoantikörper spezifsch.
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Die auf einem Antigen basierenden
Heteropolymere der vorliegenden Erfindung werden aus monoklonalen
Antikörpern
hergestellt, die für
die CR1-Rezeptorstelle an einem Primaten-Erythrozyten spezifisch sind.
Die monoklonalen Antikörper
müssen
auch fähig
sein, mit einem Autoantigen vernetzt zu werden, das für den pathogenen
Ziel-Autoantikörper
spezifisch ist.
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Beispiele für solche monoklonale Antikörper, die
in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, umfassen 1B4, HB8592
und 7G9. HB8592 und 1B4 sind in Taylor et al., "Use of heteropolymeric monoclonal antibodies
to attach antigens to the C3b receptor of human erythrocytes: A
potential therapeutic treatment",
Proc. Nat'l. Acad.
Sci., 88: 3305– 3309
(April 1991); Reist et al., "Antigens
pre-bound to the primate erythrocyte complement receptor via cross-linked
bispecific monoclonal antibody heteropolymers are rapidly cleared
from the circulation",
Eur. J. Immunol. 23: 3021–3027
(1993) offenbart. 7G9 ist ein mAb, der kürzlich im Labor der Erfinder
entwickelt wurde und der nach bekannten Techniken hergestellt werden
kann. Andere mAbs gegen CR1, die verfügbar und verwendbar sind, umfassen
3D9 und E-11 [früher
von den Erfindern der vorliegenden Erfindung in Proc. Nat'l- Acad. Sci., Bd.
91 (Juli 1992)] verwendet und 57F und YZ1 (hergestellt und beschrieben von
Nussenzweig bzw. Fearon). Es ist wahrscheinlich, dass ein beliebiger
mAb für
CR1 in dem Heteropolymersystem auf Antigenbasis der vorliegenden
Erfindung erfolgreich wirken wird.
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Der monoklonale Antikörper wird
mit einem Antigen vernetzt, das für einen pathogenen Ziel-Autoantikörper spezifisch
ist. Die Vernetzung kann durch ein beliebiges wirksames Vernetzungsverfahren
durchgeführt werden.
Beispielsweise können
gereinigte monoklonale Antikörper
zuerst biotinyliert werden. Typischerweise kann jeder monoklonale
Antikörper
5 Biotine enthalten. Der biotinylierte gereinigte monoklonale Antikörper wird
dann mit einem vorher biotinylierten Antigen oder Autoantigen durch
Verwendung von Streptavidin vernetzt. Andere bekannte Verfahren,
zum Beispiel die Verwendung von N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)-propionat
(SPDP) kann zur Vernetzung des monoklonalen Antikörpers mit
dem Antigen verwendet werden, wenn das Antigen freie Aminogruppen
hat. Die Details der Herstellung von Heteropolymeren, die nicht
auf Antigen basieren, kann in Taylor et al., Proc. Nat'l. Acad. Sci. supra;
Reist et al., supra; und Taylor et al., "In vitro binding and clearance of circulating
antigen by bispecific heteropolymer-mediated Bindung to primate
erythrocyte complement receptor",
J. Immunol., 148(8): 2462–2468
(April 1992) gefunden werden.
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Theoretisch können viele verschiedene Autoantikörper aus
dem Blutkreislauf eines Primaten entfernt werden, indem die auf
einem Antigen basierenden Heteropolymere der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden. Es hat sich gezeigt, dass bestimmte Menschen
mit Hämophilie
spezifisch einen Mangel an Faktor VIII aufweisen. Ein Ersatz mit
rekombinantem Faktor VIII behandelt diese Hämophilie. Allerdings entwickeln
eventuell einige Patienten Antikörper
gegen Faktor VIII, was diese Therapie stört. Das erfindungsgemäße Heteropolymer
auf Antigenbasis, das mit Faktor VIII hergestellt wird, liefert
eine therapeutische Lösung
für dieses
Problem.
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Ein auf einem Antigen basierendes
Heteropolymer, das Faktor VIII mit einem mAb gegen CR1 umfaßt, bindet
spezifisch zirkulierende anti-Faktor VIII-Autoantikörper an
Erythrozyten-CR1 und erleichtert die Clearance (Eliminierung) dieser
Autoantikörper.
Faktor VIII wird zirkulieren gelassen und erleichtert die Blutgerinnung.
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Andere Autoantikörper, die durch den erfindungsgemäßen auf
einem Antigen basierenden Heteropolymerkomplex eliminiert werden
können,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, Autoantikörper
auf die folgenden Antigene: Muskelacetylcholinrezeptor (die Antikörper sind
mit der Krankheit Myasthenia gravis verbunden); Cardiolipin (assoziiert
mit der Krankheit Lupus); Blutplättchen-assoziierte
Proteine (assoziiert mit der Krankheit essentielle idiopathische
Purpura); mehrere Antigene, die mit dem Sjogren'schen Syndrom verbunden sind; die Antigene,
die im Fall von Gewebetransplantations-Autoimmunreaktionen involviert sind;
die Antigene, die im Herzmuskel gefunden werden (assoziiert mit
der Krankheit Autoimmunmyokarditis); die Antigene, die mit einer
Immunkomplex-vermittelten Nierenerkrankung assoziiert sind; die
dsDNA- und ssDNA-Antigene (assoziiert mit Lupusnephritis); Desmogleine
und Desmoplakine (assoziiert mit Pemphigus und Pemphigoid); oder
ein beliebiges anderes Antigen, das gut charakterisiert ist, an
einen anti-CR1-mAb gebunden werden kann und mit einer Krankheitspathogenese
verbunden ist.
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Wenn die oben beschriebenen auf einem
Antigen basierenden Heteropolymerkomplexe in den Blutkreislauf eines
Menschen oder nicht-humanen Primaten injiziert werden, wird das
auf einem Antigen basierende Heteropolymer in hohem prozentualen
Anteil und entsprechend der Zahl der CR1-Stellen an den Erythrozyten über den
monoklonalen Antikörper
an die Erythrozyten binden. In annähernd derselben Rate wird das auf
einem Antigen basierende Heteropolymer dann über das Antigen, das mit dem
monoklonalen Anti körper vernetzt
ist, an den Autoantikörper
binden. Die Erythrozyten, die den gebundenen auf einem Antigen basierenden
Heteropolymer-Autoantikörper-Komplex
enthalten, können
dann therapeutisch wirken, indem sie die Neutralisierung und die
Clearance des gebundenen pathogenen Autoantikörpers aus dem Blutkreislauf
erleichtern. In der vorliegenden Erfindung erleichtern die auf einem
Antigen basierenden Heteropolymere eine Bindung an die Erythrozyten
und eliminieren anschließend
den Autoantikörper
aus dem Blutkreislauf von humanen und nicht-humanen Primaten, ohne
dass die Erythrozyten selbst ausgeschieden werden.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben erstmals gefunden, dass es durch Vernetzung von monoklonalen
Anti-CR1-Antikörpern
mit einem Autoantigen, wodurch die auf einem Antigen basierenden
Heteropolymere der vorliegenden Erfindung gebildet werden, möglich ist,
die überwiegende
Mehrzahl (etwa 80% bis 95%, Tabelle 1 und 9) der Autoantikörper (spezifisch für ein Antigen),
die in Plasma von Patienten mit einer spezifischen Autoimmunkrankheit
gefunden werden, spezifisch an Erythrozyten zu binden. Die Beispiele
beweisen ganz spezifisch, dass es möglich ist, die überwiegende
Zahl der Autoantikörper
gegen das dsDNA-Antigen, die im Plasma von Patienten mit systemischen
Lupus erythematodes (SLE) gefunden werden, an Erythrozyten zu binden.
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Die vorliegende Erfindung nutzt die
einzigartigen Eigenschaften des Primaten-Erythrozyten-CR1, der es ermöglicht,
Komplement-opsonierte Immunkomplexe aus dem Blutkreislauf zu binden
und einer Clearance zu unterziehen. Die durch dieses System geklärten Immunkomplexe
werden von der Leber und der Milz aufgenommen (Cornacoff, J. Clin.
Invest. (1983)).
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Die Spezifität der Bindung des AHP-Komplexes
an die Autoantikörper
oder Antikörper
und den Erythrozyten-CR1 auf Antigen basierendes Heteropolymer-Komplex
ist klar, da, wenn a) das auf einem Antigen basierende Heteropolymer
weggelassen wird; b) Schaf-Erythozyten, denen die CR1-Stelle fehlt,
für humane
Erythrozyten eingesetzt werden; c) das biotinylierte Autoantigen
bei der Herstellung des auf einem Antigen basierenden Heteropolymer
weggelassen wird; und d) normale Sera oder normales IgG für SLE-Plasma eingesetzt wird,
keine Bindung beobachtet wird (4).
Ein weiterer Beweis der Spezifität
wird dadurch geliefert, dass keine Bindung beobachtet wird, wenn
e) das auf einem Antigen basierende Heteropolymer ohne monoklonalen Antikörper hergestellt
wird; f) das auf einem Antigen basierende Heteropolymer mit einem "irrelevanten" monoklonalen Antikörper hergestellt
wird; und g) ein Überschuß an monomerem
monoklonalen Antikörper
anti-CR1 verwendet wird, um den auf einem Antigen basierenden Heteropolymerkomplex
zu inhibieren (5). Es
wurde auch bestätigt,
dass das Vorliegen von frischem Serum (als Komplementquelle, 25
Vol.-%) eine spezifische Bindung nicht inhibiert und die Erythrozyten
nicht lysiert (5).
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Der Input-Bereich des auf einem Antigen
basierenden Heteropolymers wird auf der Basis der Erythrozytenkonzentration
und der Anzahl der CR1-Epitopstellen pro Erythrozyt, die von den
monoklonalen anti-CR1-Antikörpern
erkannt werden, bestimmt. Wenn der auf einem Antigen basierende
Heteropolymerkomplex im Überschuss
zugesetzt wird, wird eine Fraktion des auf einem Antigen basierenden
Heteropolymer nicht an Erythrozyten binden, sondern wird statt dessen
die Aufnahme der Autoantikörper
durch den Erythrozyten inhibieren. Der Grund dafür ist, dass, wenn das auf einem
freien Antigen basierende Heteropolymer in Lösung ist, es in einfacher Weise
mit einem auf einem Antigen basierenden Heteropolymer, das an Erythrozyten
gebunden ist, um einen verfügbaren
Autoantikörper
in Wettbewerb treten wird. Somit folgt die Bindung der Autoantikörper an
humane Erythrozyten, die durch ein auf einem Antigen basierenden
Heteropolymer vermittelt wird, einer glockenförmigen Kurve, wenn die Bindung
als Funktion der Input-Konzentration des auf einem Antigen basierenden
Heteropolymer untersucht wird (6).
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Die quantitative Wirksamkeit der
auf einem Antigen basierenden Heteropolymere der vorliegenden Erfindung
bei der Erleichterung der Bindung von Autoantikörpern an Erythrozyten wird
in den Resultaten von Farr-Assays bewiesen.
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Die Resultate der Farr-Assays beweisen,
dass die Autoantikörper
tatsächlich
in Gegenwart des auf einem Antigen basierenden Heteropolymerkomplexes
der vorliegenden Erfindung in hohen prozentualen Anteilen (> 90% in Tabelle 1)
an Erythrozyten absorbiert werden.
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Es wurde weiter bewiesen, dass eine
lineare Beziehung zwischen dem Input an Autoantikörpern und der
Konzentration an Autoantikörpern,
die infolge der Bindung, die durch ein auf einem Antigen basierenden Heteropolymer
vermittelt wird, vorliegt, besteht (7).
In einigen Fällen
zeigt das System eine Sättigung,
da die Konzentration der Autoantikörper im Plasma so hoch ist,
dass, selbst bei optimalem Input an auf Antigen basie renden Heteropolymeren
nicht alle Autoantikörper
unter Standardbedingungen an die Erythrozyten gebunden werden können (8). Dies wird auch in den
Farr-Assays gezeigt. Für
Seren mit sehr hohem Titer beispielsweise wird eine Fraktion der
Autoantikörperbindenden
Aktivität
infolge ihrer hohen Konzentration nicht an Erythrozyten gebunden
(Tabelle 1). Diese Fälle
sind die Ausnahme und für
die Mehrzahl der Proben von Patienten mit Lupusnephritis (die pathogene
Spiegel an anti-dsDNA-Antikörpern
haben), entfernt das erfindungsgemäße Verfahren > 90% der anti-dsDNA-Antikörper.
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Allerdings kann das Sättigungsproblem
durch Verwendung von Kombinationen aus auf einem Antigen basierenden
Heteropolymer, die monoklonale Antikörper enthalten, die an unterschiedliche
Stelle am CR1 binden, gelöst
werden. Die monoklonalen Antikörper
7G9 und 1 B4 binden an getrennten und nicht-konkurrierenden Stellen
am Erythrozyten-CR1.
Daher führt
ein "Cocktail", der ein Gemisch
aus zwei auf Antigen basierenden Heteropolymeren, hergestellt mit
den entsprechenden monoklonalen Antikörpern, enthält, zu einer höheren Bindung
von Autoantikörpern
an Erythrozyten. Plasma Ma ist eines der SLE-IgG-anti-dsDNA-Plasma
mit höchstem
Titer, die untersucht wurden. Das einzelne, auf einem Antigen basierende
Heteropolymer, das entweder mit dem monoklonalen anti-CR1-Antikörper 7G9
oder 1B4 allein hergestellt wurde, kann nicht alle anti-dsDNA-Antikörper im
unverdünnten
Plasma an Erythrozyten binden. Wenn allerdings der "Cocktail" verwendet wird,
werden mehr als 90% der IgG-anti-dsDNA im Plasma Ma an Erythrozyten
absorbiert (9). Auch die
Resultate des Farr-Assays (Tabelle 1) der Plasmaüberstände zeigen, dass mehr als 90%
der anti-dsDNA-Antikörper-Bindungsaktivität im Plasma
Ma entfernt wird, wenn es mit dem auf Antigen basierenden Heteropolymer-Cocktail und Erythrozytenzellen
behandelt wird.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
ferner die Verwendung einer Zusammensetzung, die eine wirksame Menge
eines auf einem Antigen basierenden Heteropolymerkomplexes der Erfindung
umfasst, zur Herstellung eines Medikaments für die Behandlung einer Autoimmunkrankheit
bei einem Primaten. Der Verabreichungsweg wird wahrscheinlich eine
intravenöse
Injektion in das Blut eines humanen oder nicht-humanen Primaten
sein.
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Eine wirksame Menge des auf einem
Antigen basierenden Heteropolymerkomplexes der vorliegenden Erfindung
ist 1 bis 10 mg, vorzugsweise 5 mg, die auf einmal verabreicht werden.
Diese Dosierung sollte bis zu 2 μg/m1
des Autoantikörpers
aus dem Blut kreislauf eines Primaten klären. In einer therapeutischen
Umgebung sollte die Verabreichung bis zur vollständigen Clearance des pathogenen
Autoantikörpers
wiederholt werden. Die auf einem Antigen basierenden Heteropolymere
der Erfindung können
in Kombination mit bestimmten Flüssigkeiten,
die für
intravenöse
Infusionen verwendet werden, eingesetzt werden.
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Obgleich die hierin offenbarten Prototypstudien
unter Verwendung von MausmAbs durchgeführt werden, sollte eine derzeit
verfügbare
Technologie einer "Humanisierung" dieser Maus-mAbs
erlauben. Dies wird die Chance verringern, dass eine Immun-Antwort auf das auf
einem Antigen basierenden Heteropolymer seine Wirksamkeit in wiederholten
Dosen aufhebt.
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Erythrozytenzellen, die entfernt
und isoliert wurden, können
auch als therapeutische Mittel eingesetzt werden. Sobald sie mit
dem auf einem Antigen basierenden Heteropolymer verbunden sind,
können
diese Erythrozyten wieder in den Patienten eingeführt werden,
wo sie im Blutstrom freie Autoantikörper binden werden und an dem
Erythrozyten immobilisiert werden und anschließend nach dem Erythrozyten-Clearance-Mechanismus
des Körpers
eliminiert werden.
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Wie oben ausgeführt wurde, werden in einer
alternativen Ausführungsform
Erythrozyten mit einem "Cocktail" aus mindestens zwei
auf Antigen basierenden Heteropolymeren "frankiert" (bzw. beladen), welche außer der
Bindung an den Ziel-Autoantikörper
auch eine Bindung zu verschiedenen unterschiedlichen und nicht-überlappenden
Stellen am CR1 des Primaten-Erythrozyten eingehen. Wie einige der
folgenden Experimente zeigen, wird die Zahl der Heteropolymerkomplexe
durch Verwendung von mindestens zwei nichtüberlappenden monoklonalen Antikörpern zur
Bindung an CR1 auf den Erythrozyten von Primaten auf einen hohen prozentualen
Anteil und in gute Übereinstimmung
mit der Zahl der verfügbaren
Bindungsstellen erhöht.
Dies wiederum ermöglicht
es, dass mehr Autoantikörper
an die Heteropolymerkomplexe der vorliegenden Erfindung binden.
Dies erhöht
die Fähigkeit,
eine relativ kleine Anzahl an Erythrozyten an eine relativ größere Menge
Autoantikörper
zu binden; außerdem
kann die Entfernung des Autoantikörpers durch das normale Immun-Clearance-Systems
des Primaten erleichtert werden.
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Der AHP der vorliegenden Erfindung
kann außerdem
im Fall einer Clearance von exogen verabreichten Antikörpern, die
pathogen werden, verwendet werden.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Monoklonale Antikörper und vernetzte AHP-anti-CR1/dsDNA-Komplexe
Drei monoklonale Antikörper, die
für Primaten-CR1
spezifisch sind, d. h. 1B4, HB8592 und 7G9, wurden nach bekannten
Verfahren, wie sie bei Reist et al., supra, ausgeführt sind,
gereinigt. Die gereinigten monoklonalen Antikörper wurden dann durch bekannte
Verfahren biotinyliert. Typischerweise wird jeder monoklonale Antikörper 5 Biotine
enthalten. Eine Menge von 24 μg
biotinyliertem 7G9 wurde für
30 Minuten bei Raumtemperatur mit 30 μg Streptavidin (SA) in einem
Volumen von 48 μl
Borat-Kochsalzlösung
(BS-Puffer) inkubiert.
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Die resultierende Probe wurde dann
mit 33 μg
biotinylierter dsDNA, die von Dr. W. Emlen vom University of Colorado
Medical Center (1 Biotin pro 30 Basenpaare in 1 ml BS-Puffer) bezogen
worden war, inkubiert, um 7G9 mit der biotinylierten dsDNA zu vernetzen.
Das Verfahren wurde unter Verwendung von 1B4 oder HB8592 wiederholt.
Die anti-CR1/dsDNA-Komplexe, die gebildet worden waren, wurden ohne
jede weitere Reinigung verwendet.
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BEISPIEL 2
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Bindungs-Assays
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SLE-Plasma oder IgG-Fraktionen von
3 verschiedenen Patienten, die mit den Initialen des Nachnamens
(d. h. Ma, Mo und Ha) gekennzeichnet sind, wurden nach allgemeinen
Verfahren (Taylor et al., "The
Interaction of Antibody/DNA Immune Complexes with Complement", Arthritis and Rheumatism,
30(2): 176–185 (Februar
1987)) mit Erythrozyten und AHP (10 μl AHP3 pro 150 μl 50% Erythrozyten)
(ausgefüllte
Symbole in 2) und ohne
AHP (offene Symbole in 2)
für den
angegebenen Zeitraum bei 37°C
wie folgt inkubiert: Typ 0 Erythrozyten wurden gewaschen und dann
in einem der obigen Plasma auf 50% Hämatocrit rekonstituiert. Das
AHP wurde mit einer "Äquivalenz" von 0,6 bis 1,2 μg anti-CR1-mAb
pro ml Blut, basierend auf 500 bis 1000 CR1-Rezeptoren pro Erythrozyt,
zugesetzt. Nach einer kurzen Inkubation wurde die Probe zentrifugiert
und der Überstand
isoliert und für
einen unabhängigen
Assay (Farr-Assay) auf die anti-dsDNA-Antikörper gesichert. Die Erythrozytenpellets
wurden dreimal gewaschen und dann wurde ein 125I-markierter
monoklonaler Antikörper
gegen humanes IgG (HB43) den Erythrozyten zugesetzt, um die Aufnahme
von humanem IgG zu messen (Taylor et al., 88: 3305–3309, Prob.
Nat'l. Acad. Sci.,
supra). Der Pfeil am Boden der 2 unterstreicht
den niedrigen Level einer Hintergrundbindung aller 3 Proben nach
insgesamt 15 minütiger
Inkubation an Erythrozyten. Die gestrichelten Linien links am Boden
der Figur sind Extrapolationen auf 0 Minuten Inkubation mit AHP.
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2 demonstriert
die Resultate der Kinetik einer AHP-vermittelten Bindung von IgG-anti-dsDNA-Antikörpern an
humane Erythrozyten. Diese Resultate zeigen, dass die erfindungsgemäßen Komplexe
an Erythrozyten binden. Die Resultate zeigen weiter, dass durch
die eingebaute dsDNA die AHP-Komplexe die spezifische und schnelle
Bindung (etwa 80% in etwa 5 Minuten bei 37°C, wie es in 2 gezeigt ist) von Hochaviditäts-IgG- und/oder -IgM/anti-dsDNA-Antikörpern, die
in SLE-Plasma gefunden werden, an Erythrozyten erleichtert. Die
Spezifität
der Bindung für
anti-dsDNA-Antikörper
und den anti-CR1/dsDNA-AHP-Komplex wird durch die Tatsache klar,
dass die gesamte Bindung aufgehoben ist, wenn das AHP weggelassen
ist (offene Symbole in 2).
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BEISPIEL 3
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Zwei SLE-Proben wurden wie in Beispiel
2 oben hergestellt. Allerdings wurden die Proben für 15 Minuten
bei 37°C
mit AHP inkubiert.
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Plasma Ma, wie es in 3 dargestellt ist, ist für Proben
von Patienten mit schwerer Nephritis typisch und hat, wie es vorher
beschrieben wurde, fast ausschließlich IgGanti-dsDNA-Antikörper mit
sehr hohem Titer [Taylor et al., Arthritis and Rheumatism (1987)].
Das Plasma Va hatte nach Taylor et al. sowohl IgG- wie auch IgM-anti-dsDNA-Antikörper.
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Die Erythrozyten wurden mit 125I-markierten monoklonalen Antikörpern sowohl
gegen humaes IgG (HB43) als auch IgM (HB57) sondiert.
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BEISPIEL 4
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Kontrollexperimente, um
die Spezifität
der Bindung zu beweisen
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Plasma Ma oder eine IgG-Fraktion
aus Plasma Ma wurde wie oben beschrieben hergestellt. Das Plasma
Ma und die IgG-Fraktion aus Plasma Ma wurden vierfach verdünnt. In
diesem Experiment wurden humane Erythrozytenzellen wie oben verwendet.
Es wurden fünf
verschiedene Proben wie folgt hergestellt: a) AHP weggelassen; b)
Schaf-Erythrozyten
(SRBCS), denen die CR1-Stelle fehlt, wurden anstelle der humanen
Erythro zyten eingesetzt; c) die biotinylierte dsDNA wurde bei der
Herstellung des AHP weggelassen; und d) normales Plasma oder normales
IgG wurde für
das SLE-Plasma eingesetzt ( 4).
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Die in 4 gezeigten
Resultate beweisen, dass eine Bindung nur in Gegenwart des AHP und
humaner Erythrozyten (erste 2 Gruppen von 4 auf der linken Seite) auftritt. Wenn
AHP weggelassen wird oder das dsDNA-Antigen aus dem AHP weggelassen
wird, ist keine Bindung zu sehen. Wenn außerdem Schaf-Erythrozyten mit
Ma verwendet werden oder normales humanes IgG anstelle von Ma verwendet
wird, wird die Bindung auf Hintergrundlevel reduziert.
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BEISPIEL 5
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In diesem Beispiel wurde eine Zweifachverdünnung von
Plasma Ma (verdünnt
in Rinderserumalbumin) mit derselben Verdünnung von Plasma Ma in frischem
normalen humanen Serum verglichen. Es wurden die folgenden vier
Proben hergestellt: a) das AHP wurde ohne monoklonalen Antikörper hergestellt;
b) AHP wurde mit einem monoklonalen Antikörper gegen die Dinitrophenolgruppe
(23D1, ein irrelevanter (IRR) Antikörper) hergestellt; c) ein Überschuss
an monomerem 7G9-anti-CR1 wurde verwendet, um 7G9/dsDNA-AHP zu inhibieren;
und d) Serum, präpariert
mit AHP.
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Der Spezifitätsbeweis wird in 5 gezeigt, indem gezeigt
wurde, dass keine Bindung beobachtet wird, wenn AHP ohne monoklonalen
Antikörper
hergestellt wird, AHP mit einem irrelevanten monoklonalen Antikörper hergestellt
wird, oder wenn ein Überschuss
an monomerem 7G9-anti-CR1 verwendet wird, um den 7G9/dsDNA-AHP zu
inhibieren. Die Spezifität
des AHP, der biotinylierten monoklonalen Antikörper 7G9 enthält, wird
demonstriert, da ein Überschuss
an monoklonalem Antikörper
7G9 fähig
ist, um Stellen am CR1 in Wettbewerb zu treten und die gesamte Bindung
aufzuheben. Es wurde auch bestätigt,
dass das Vorliegen von frischem Serum (als Komplementquelle, 25
Vol.-%) die spezifische Bindung nicht inhibiert und die Erythrozyten nicht
lysiert (5).
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BEISPIEL 6
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Farr-Assay, der die quantitative
Wirksamkeit der auf Antigen basierenden Heteropolymere zeigt
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Die quantitative Wirksamkeit der
auf einem Antigen basierenden Heteropolymerkomplexe der Erfindung
bei der Erleichterung der Bindung von Ziel-Autoantikörpern an Erythrozyten
wird in Tabelle 1 bewiesen, die die Resultate von Farr-Assays zeigt.
Der Farr-Assay wurde
durchgeführt,
wie es von Taylor et al., Arthritis and Rheumatism, supra, beschrieben
ist. Diese Assays sind für
anti-dsDNA-Antikörper
spezifisch. Die Überstandproben
enthalten die Plasmaproteine und die überwiegende Menge an IgG, das
für dsDNA
nicht spezifisch ist, die nicht an Erythrozyten binden. Diese Assays
zeigen, dass die antidsDNA-Bindungsaktivität in den Überständen sowohl bei den meisten
SLE-Plasma- als auch IgG-Fraktionen beträchtlich reduziert ist (in Tabelle
1 mehr als 90%). Das heißt,
die IgG-anti-dsDNA-Antikörper
werden in Gegenwart des AHP-Komplexes tatsächlich spezifisch an den Erythrozyten
absorbiert.
Tabelle
1
Tabelle 1 Wirksamkeit einer Entfernung von anti-dsDNA-Antikörper-Bindungsaktivität aus SLE-Plasma
durch Adsorption an Erythrozyten in Gegenwart eines spezifischen
AHP. Analyse einer Bindung von
3H-dsDNA
im Farr-Assay
3H-dsDNA (DPM) im Überstand
(Impulse
von ungebundenem Material)
- a) Verdünnung von SLE-Plasma, inkubiert
mit den Erythrozyten (± AHP).
- b) Verdünnungen
von nicht an Erythrozyten gebundenem Material, getestet im Farr-Assay.
- c) Prozentualer Anteil des adsorbierten Materials, berechnet
auf der Grundlage der relativen Verdünnung der "+ AHP"-probe, die notwendig ist, um denselben
Bindungslevel wie bei der Probe, der AHP fehlt, zu erreichen. Wenn
nichts anderes angegeben ist, wurde 7G9 zur Bildung des AHP verwendet.
- d) In Farr-Assays werden IgG-Antikörper mit gesättigtem
Ammoniumsulfat präzipitiert
und dann wird dsDNA, die nicht an die anti-dsDNA-Antikörper gebunden
ist, im Überstand
(SN) gemessen. Der Hintergrundbindungslevel für normales IgG ist für jeden
Assay angegeben. Es wurden eine Reihe von dsDNA-Präparationen
mit unterschiedlichem Input und unterschiedlicher spezifischer Aktivität getestet.
- e) Ein "Cocktail" des AEP, hergestellt
mit 7G9 und 1 B4 wurde getestet. Wenn die zwei AHP jeweils getrennt untersucht
wurden, wurde nur 70% der anti-dsDNA-Bindungsaktivität adsorbiert.
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Die obigen Resultate beweisen, dass
die Autoantikörper
tatsächlich
spezifisch und mit hohem prozentualen Anteil (> 90%) in Gegenwart des auf einem Antigen
basierenden Heteropolymerkomplexes der vorliegenden Erfindung an
Erythrozyten absorbiert werden.
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BEISPIEL 7
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Dosis-Antwort-Experimente
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AHP1, AHP2 und AHP3 wurden wie folgt
hergestellt. AHP3 wurde nach den in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsgängen unter
Verwendung von 10 μl
AHP3 pro 150 μl
50 % Erythrozyten hergestellt. AHP1 und AHP2 wurden entsprechend
hergestellt, außer
dass AHP2 1/2 so viel dsDNA wie AHP3 enthält, und AHP1 1/4 so viel dsDNA
wie AHP3 enthält.
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Es wurden Dosis-Antwort-Experimente
durchgeführt,
um den optimalen Input von AHP herauszufinden, um eine Bindung von
humanen IgG-anti-dsDNA-Antikörpern
an 150 μl
an humanen Erythrozyten (50% Hämatocrit)
in einer SLE-IgG-Probe zu maximieren.
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Die AHP-vermittelte Bindung von IgG-anti-dsDNA-Antikörpern an
humane Erythrozyten folgt einer glockenförmigen Kurve, wenn die Bindung
als Funktion der Input-AHP-Konzentration
untersucht wird (6).
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AHP3 wurde als Beispiel für AHP ausgewählt, da
es die höchsten
Bindungslevel von IgG-anti-dsDNA an Erythrozyten ermöglicht.
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Diese Daten zeigen, dass der Input-Bereich
von AHP auf der Basis der Erythrozytenkonzentration und der Zahl
der CR1-Epitopstellen (erkannt durch monoklonale anti-CR1-Antikörper) pro
Erythrozyt bestimmt wird. Es ist klar, dass, wenn AHP im Überschuss
zugesetzt wird, eine Fraktion des AHP nicht an die Erythrozyten
binden wird und statt dessen eine Aufnahme der Autoantikörper durch
die Erythrozyten inhibieren wird. Der Grund ist, dass der freie
AHP in Lösung
einfach um verfügbare
Autoantikörper
mit AHP, der Erythrozyten-gebunden ist, konkurriert.
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BEISPIEL 8
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Dosis-Antwort-Experiment
als Funktion der Autoantikörperkonzentration
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Eine 50%ige Dispersion von humanen
Erythrozyten wurde in Gemischen aus Rinderserumalbumin und IgG Mo
untersucht. 7 zeigt
die Resultate dieses Bindungsexperiments. Die Resultate geben an,
dass es eine lineare Beziehung zwischen den Zählimpulsen von gebundenem Material
(Level von gebundenem IgG) und dem Input-Level von SLE-IgG-anti-dsDNA-Antikörpern infolge
einer AHP-vermittelten Bindung gibt. Die Daten wurden durch eine
Analyse der kleinsten Quadrate so berechnet, dass sie eine Gerade
liefern.
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BEISPIEL 9
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Es wurde ein ähnliches Experiment wie Experiment
8 durchgeführt,
allerdings wurde in diesem Fall ein anti-dsDNA-Plasma mit sehr hohem
Titer (Ma) untersucht. Als die Probe verwendet und verdünnt wurde,
war klar, dass die endogene IgG-anti-dsDNA nicht vollständig durch
die Erythrozyten gebunden wird. Daher zeigt das System in einigen
Fällen
Sättigung,
denn die Konzentration an IgG-anti-dsDNA-Antikörpern im SLE-Plasma ist so
hoch, dass unter Standardbedingungen selbst bei optimalem Input
an AHP nicht alle IgGanti-dsDNA-Antikörper an Erythrozyten gebunden
werden können
(8). Dies wird auch
im Farr-Assay (unten) gezeigt, in dem festgestellt wurde, dass bei
Plasma mit sehr hohem Titer eine wesentliche Fraktion der anti-dsDNA-Antikörper-Bindungsaktivität nicht
an Erythrozyten gebunden wird (Tabelle 1). Glücklicherweise sind diese Fälle Ausnahmen.
Für das
meiste SLE-Plasma aus Patienten mit Lupusnephritis (und pathogenen
Level an anti-dsDNA-Antikörpern),
die untersucht wurden, entfernt das Verfahren mehr als 90% der anti-dsDNA-Antikörper.
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BEISPIEL 10
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Bindung als eine Funktion
der Konzentration von IgG-anti-dsDNA-Antikörpern unter Verwendung eines AHP-"Cocktails"
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Es wurden AHP-Kombinationen hergestellt,
die monoklonale Antikörper
enthalten, welche an unterschiedlichen Stellen am CR1 binden. Die
monoklonalen Antikörper
7G9 und 1B4 binden an getrennten und nicht-konkurrierenden Stellen
an der CR1-Stelle des Erythrozyten. Diese produzierten Cocktails
enthalten ein Gemisch aus den zwei AHPs, die mit diesen jeweiligen
monoklonalen Antikörpern
hergestellt wurden. Die Resultate, wie sie in 9 gezeigt sind, zeigen, dass eine Verwendung
eines "Cocktails" sogar noch eine
größere Bindung
von IgG-anti-dsDNA-Antikörpern
an Erythrozyten liefert.
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Wie oben ausgeführt wurde, ist Plasma Ma eines
der SLE-IgG-anti-dsDNA-Plasmen
mit den höchsten Titern,
die untersucht wurden. Der einzelne AHP, entweder mit monoklonalem
anti-CR1-Antikörper
7G9 oder 1B4 allein hergestellt, kann nicht alle antidsDNA-Antikörper im
unverdünnten
Plasma an Erythrozyten absorbieren. Wenn allerdings der "Cocktail" verwendet wird,
legt die fortgesetzte Linearität
bei der Bindung (selbst im unverdünnten Plasma) nahe, dass es
möglich
ist, mehr als 90% der IgG-anti-dsDNA in Plasma Ma an Erythrozyten
zu absorbieren (9).
Dies wurde in dem Farr-Assay (siehe Tabelle 1) der Plasmaüberstände bestätigt, was
anzeigt, dass mehr als 90% der antidsDNA-Antikörper-Bindungsaktivität im Plasma
Ma entfernt wird, wenn es mit dem AHP"Cocktail" und humanen Erythrozyten behandelt
wird.
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AHP, der mit dem monoklonalen anti-CR1-Antikörper 1B4
hergestellt wurde, zeigte eine etwas bessere Bindung als der AHP,
der mit monoklonalem Antikörper
7G9 hergestellt war. Allerdings wurde in beiden Fällen eine
Sättigung
beim höchsten
Input von Ma gesehen. Als der Cocktail, der beide AHPs enthielt,
verwendet wurde, wurde dagegen die Bindung beträchtlich verstärkt, was
nahe legt, dass die gesamte IgG-anti-dsDNA an Erythrozyten gebunden
werden kann (9).