DE69523902T2 - Verfahren und empfänger zur schätzung der empfangenen leistung - Google Patents
Verfahren und empfänger zur schätzung der empfangenen leistungInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schätzen der empfangenen Leistung in einem zellularen Funksystem, das in jeder Zelle zumindest eine Basisstation aufweist, die mit Mobilstationen in deren Abdeckbereich kommuniziert, wobei in dem System Mobilstationen die Stärke des aus der Basisstation empfangenen Signals messen und die Messergebnisse zu der Basisstationsausrüstung berichten, und die Basisstation die Stärke des von Mobilstationen empfangenen Signals messen.
- Es ist für eine zellulare Funkumgebung typisch, dass Bedingungen für Funkwellenausbreitung sich konstant ändern. Dies liegt an Änderungen in dem Ort der Mobilstationen in bezug auf die Basisstation als auch an Änderungen in der Umgebung der Mobilstationen. In der Verbindung zwischen einer Mobilstation und einer Basisstation variiert die Dämpfung, denen die Funkwellen ausgesetzt sind, auf dem Funkweg konstant. Folglich muss insbesondere die von der Mobilstation verwendete Sendeleistung konstant überwacht werden und zu jedem Zeitpunkt eingestellt werden. Im allgemeinen besteht das Ziel darin, die von der Mobilstation verwendete Sendeleistung zu minimieren, so dass sowohl der Energieverbrauch der Station und von der Station bei anderen Verbindungen verursachte Interferenzen minimal werden. Die Leistungseinstellung ist insbesondere in CDMA-Systemen (Systeme mit Codemultiplex-Zugriff (Code Divisional Multiplex Access)) kritisch, in denen das Ziel darin besteht, dass die Basisstation die Sendung der Mobilstation innerhalb des Abdeckbereich der Basisstation unter Verwendung, wenn möglich, des selben Leistungspegels empfängt.
- Wenn die Dämpfung auf dem Funkweg zwischen der Basisstation und der Mobilstation variiert, muss konstant eine Möglichkeit zu einem Handover der Übertragung (Kommunikation) zu einem anderen Basisstationsabdeckbereich so schnell wie möglich bestehen, bevor die Verbindung zu der alten Basisstation unterbrochen wird.
- Die Geschwindigkeit und die Genauigkeit von sowohl der Leistungseinstellung als auch des Handovers hängen von der Qualitätskontrolle der Verbindung zwischen der Mobilstation und der Basisstation ab. In der Praxis wurde dies derart ausgeführt, dass sowohl die Basisstation als auch die Mobilstation den Leistungspegel des empfangenen Signals messen. Die Mobilstation berichtet die Messergebnisse zu der Basisstation, die Leistungseinstellungsbefehle zu der Mobilstation sendet und bei Schwächerwerden des Signals eine Handover- Entscheidung unternimmt.
- Der Leistungspegel des empfangenen Signals ist eine sich kontinuierlich ändernde Variable, weshalb momentane Messergebnisse eine gewisse Ungenauigkeit enthalten, wie von den tatsächlichen Messvorrichtungen verursachte Messstörungen und zeitabhängige Fehler. Daher sind die Messergebnisse als solches nicht brauchbar, sondern sie müssen in irgendeiner Weise zur Minimierung der Auswirkungen der Messfehler verarbeitet werden.
- Die WO-A-91/17608 stellt ein Verfahren zur Vorhersage von zukünftigen Werten für Handover-Zwecke vor. Das vorgestellte Verfahren ist jedoch nicht sehr genau, da die gemessenen Ergebnisse der Signalstärke die Wirkung aller interferierenden Signale in Betracht ziehen, es jedoch nicht bekannt ist, welcher Teil der empfangenen Signalleistung zu dem nicht gewollten Signal gehört, und welcher Teil zu dem gewünschten Signal gehört.
- Die EP-0468952 zeigt ein anderes Leistungsregelungsverfahren, jedoch fehlt auch bei diesem Verfahren die Genauigkeit.
- Bei den Systemen gemäß dem Stand der Technik werden Messergebnisse der empfangenen Leistung innerhalb eines Zeitfensters gewisser Größe gefiltert, d. h., es wird ein Durchschnitt gebildet. Wenn diese Verarbeitung angewendet wird, können die schlimmsten Fehlerspitzen aus den Messergebnissen beseitigt werden. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass es einfach zu implementieren ist, jedoch weist es den Nachteil auf, dass es nicht an schnell ändernde Daten angepasst werden kann. Ein Weg zur Verbesserung des Verfahrens besteht in einer Justierung der Breite des Zeitfensters, jedoch ist auch dieser Ansatz nicht in der Lage, ein sich änderndes Signal ausreichend gut zu modellieren, weshalb es ebenfalls nicht zur Vorhersage des zukünftigen Verhaltens des Signals brauchbar ist.
- Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Messergebnisse besser als bisher zu verwenden, indem statistische Verfahren bei der Verarbeitung der Messergebnisse verwendet werden. Genauer ermöglichen diese Verfahren eine deutlich bessere Vorhersage des Verhaltens des Signalleistungspegels als bisher, wodurch deutlich schnellere Reaktionen auf Änderungen in der Qualität der Verbindung ermöglicht werden. Daher kann die Leistungseinstellung (Leistungsjustierung) genauer als bisher erfolgen, so dass auf abrupte Handover-Situationen schneller angesprochen werden kann. Zusätzlich zu der Vorhersage ermöglichen die Verfahren genauere Schätzungen der Zuverlässigkeit der Messergebnisse als auch Schätzungen von möglicherweise fehlenden Messwerten.
- Dies wird durch ein Verfahren der Art wie in der Einleitung beschrieben erreicht, dass gekennzeichnet ist durch die Schritte: Bilden, mit Hilfe der empfangene Messergebnisse, eines statischen Raummodells unter Verwendung eines Kalman-Filteralgorithmus, das das dynamische Verhalten der jeweiligen Signale für empfangene Leistung bei jeder Verbindung beschreibt, Berücksichtigen, bei Erzeugung des Modells, zumindest eines Signals, das die Verbindung stört, Berechnen einer Schätzung der empfangenen Leistung für jede jeweilige Mobilstation auf der Grundlage des Modells, wobei jede Schätzung zumindest ein Störsignal berücksichtigt, und Verwenden jeder Schätzung zur Durchführung von Leistungseinstellungen und Handover-Entscheidungen.
- Die Erfindung betrifft ebenfalls einen Empfänger zur Verwendung in einem zellularen Funksystem, das in jeder Zelle zumindest eine Basisstation aufweist, die mit Mobilstationen in ihrem jeweiligen Abdeckungsbereich kommuniziert, wobei in dem System Mobilstationen die Stärke eines aus einer jeweiligen Basisstation empfangenen Signals messen und die Messergebnisse zu der jeweiligen Basisstationsausrüstung berichten, und die jeweilige Basisstation die Stärke der aus Mobilstationen empfangenen Signale misst, wobei die Basisstationsausrüstung eine Einrichtung zur Aufzeichnung der Messergebnisse aufweist, die zu der jeweiligen Basisstation berichtet werden. Der Empfänger ist gekennzeichnet durch: eine Modellbildungseinrichtung zur Bildung, mit Hilfe der empfangene Messergebnisse, eines Modells, das den Kalman-Filteralgorithmus verwendet und das dynamische Verhalten der jeweiligen Signale für empfangene Leistung bei jeder Verbindung beschreibt, wobei zumindest ein die Verbindung störendes Signal berücksichtigt wird und zur Berechnung einer Schätzung der empfangenen Leistung für jede jeweilige Verbindung auf der Grundlage des Modells, wobei jede jeweilige Schätzung zumindest ein Störsignal berücksichtigt, und eine Einrichtung zur Verwendung jeder Schätzung zur Durchführung von Leistungseinstellungen und Handover- Entscheidungen.
- Die Lösung gemäß der Erfindung ermöglicht eine Verbesserung der Leistungseinstellung insbesondere in einer Mikrozellenumgebung in Straßeneckensituationen. In einem derartigen Fall muss eine Mobilstation, die sich aus einer Kreuzungsstrasse nähert, schnell ihre Signalstärke entsprechend den Anweisungen aus einer neuen Basisstation einstellen bzw. justieren. Eine erfindungsgemäß ermöglichte schnelle Leistungseinstellung kann den Vorgang der Leistungseinstellung ein einer Situation dieser Art deutlich verbessern.
- Nachstehend ist die Erfindung ausführlicher unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung beschreiben. Es zeigen:
- Fig. 1 einen Teil eines zellularen Funksystems, bei dem das Verfahren gemäß der Erfindung angewendet werden kann,
- Fig. 2 den Betrieb des Verfahrens gemäß der Erfindung ein einer Leistungseinstellungssituation im Vergleich mit Verfahren gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 3 eine Straßeneckensituation, in der eine schnelle Leistungseinstellung erforderlich ist, und
- Fig. 4 den Aufbau eines Empfängers gemäß der Erfindung.
- In dem Verfahren gemäß der Erfindung werden somit statistische Verfahren zur Verarbeitung der Messergebnisse eines Funkkanals angewendet. Somit ist es möglich, mehr Schlussfolgerungen in bezug auf zukünftige Änderungen der Qualität des Funkkanals anhand der Messergebnisse zu ziehen, als es bisher möglich war, wobei in diesem Fall es ebenfalls möglich ist, fehlende Messwerte zu schätzen.
- Ein Model, das das dynamische Verhalten des Signals beschreibt, wird anhand der Messergebnisse des empfangen Signals gebildet. Nachstehend ist die Verarbeitung der Messergebnisse mit Kalman-Filterung veranschaulicht, jedoch können zur Verarbeitung der Messergebnisse in dem Verfahren gemäß der Erfindung ebenfalls andere statistische Verfahren angewendet werden. Die Kalman- Filterung ist ein optimales Vorhersage Verfahren im Zeitbereich für lineare Modelle. Die Genauigkeit linearer Modelle ist für kurzzeitige Vorhersagen ausreichend. Ein sogenanntes statisches Raummodell (state space model) wird in Verbindung mit der Kalman-Filterung auf der Grundlage der Messergebnisse gebildet. Die Gleichungen des statischen Raummodells können wie in der Beobachtungsgleichung (1) ausgedrückt werden:
- Yt = Atxt+vt (1)
- Dabei stellt y einen Beobachtungsvektor dar, ist A eine Matrix, die bestimmt, wie ein unbeobachteter Zustandsvektor x in einen Beobachtungsvektor y umgewandelt werden kann, und stellt v einen Beobachtungsstörungsvektor dar. Zustandsübergänge werden durch die folgende Gleichung angegeben:
- Xt = Bxt-1+wt (2)
- Dabei ist B eine Übergangsmatrix und w ein Störungsvektor. In beiden Gleichungen gilt t = 1, 2, ..., T. Störungsvektoren v und w können als voneinander unabhängig angenommen werden, und ihre Vorgabewerte können auf null eingestellt werden.
- Es sei angenommen, dass das Signalverhalten selbstregressiv (autoregressiv) entsprechend der folgenden Gleichung modelliert werden kann:
- xt = a&sub1;xt-i + a&sub2;xt-2 + wt (3)
- Yt = xt + vt
- Diese kann ebenfalls ausgedrückt werden als:
- Dabei können die in den allgemeinen Formeln auftretenden Matrizen leichter identifiziert werden.
- Nachfolgend ist das Verfahren gemäß der Erfindung in Zusammenhang mit einer Basisstation dargelegt, jedoch ist die Erfindung nicht darauf beschränkt. Das Verfahren kann selbstverständlich auch in dem Empfänger einer Mobilstation angewandt werden.
- Fig. 1 zeigt ein zellulares Netzwerksystem, bei dem das Verfahren gemäß der Erfindung angewandt werden kann. Die Figur zeigt zwei Basisstationen, BTS1 und BTS2, wobei jede Basisstation ihren eigenen Abdeckbereich bedient. Die Basisstationen sind mit einer Basisstationssteuerungseinrichtung BSC über digitale Übertragungsverbindungen 10 verbunden. In einer in Fig. 1 gezeigten Situation befindet sich eine Mobilstation MS in dem Bereich zwischen zwei Basisstationen, wo sie Signale 11 und 12 aus beiden Basisstationen empfangen kann.
- Die Mobilstationen messen die Stärke des aus der Basisstation empfangenen Signals und berichten die Messergebnisse zu der Basisstation. Die von der Mobilstation gesendeten Messergebnisse seien durch y(t) angegeben, wobei gilt: t = 1, 2, ...T. Die Basisstationssteuerungseinrichtung analysiert die Messergebnisse aus der Mobilstation. Kalman-Filter- Schätzfunktionen weisen nun die folgende Form auf:
- x(t t - 1) - Bx(x(t - 1 t - 1)
- x(t t) = x(t t - 1) + K(t) [y(t) - A(t)x(t t - 1)] (5)
- Dabei wird die Übergangsmatrix B in jeder Zelle auf der Grundlage des dynamischen Prozesses des Kanals bestimmt. Zellen verschiedener Arten können unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Matrix modelliert werden. Die Matrix kann beispielsweise ein exponentielles Abschwächen (Fading) des Signals als Funktion des Abstands modellieren. Die Dimension der Matrix bestimmt die Ordnung des statischen Raummodells. In dem vorstehend beschriebenen Beispiel (Formeln 3 und 4) beträgt die Ordnung 2. In der Praxis kann das Modell durch Untersuchung der Messergebnisse bestimmt werden. Bekannte Verbindungsparameter wie Doppler-Ausbreitung können bei der Auswahl des Modells verwendet werden. Wenn die Doppler-Ausbreitung klein ist, ist bekannt, dass sich die Mobilstation langsam bewegt, was oft im urbanen Bereich der Fall ist, und die Dimension der Matrix kann somit als einen kleinen Wert ausgewählt werden. Die Verstärkungsmatrix K(t) kann rekursiv auf der Grundlage einer Vorhersagefehler-Kovarianzmatrix berechnet werden.
- Die Ein-Schritt-Vorhersage x(t t-1) wurde direkt auf der Grundlage des vorherig vorhergesagten Wertes berechnet, wohingegen die beste Schätzfunktion x(t t), die den gegenwärtigen Datenwert enthält, ein gewichteter Durchschnitt der Ein-Schritt-Vorhersage x(t t-1) und des Fehlers ist, der bei der Vorhersage von y(t) auftritt.
- Die Basisstation kann ein die Sendeleistung der Mobilstation durch Schätzen von Messwerten einstellen. Die Erfindung kann insbesondere bei einem zellularen CDMA-Funknetzwerk angewandt werden, bei dem die Basisstation zur Maximierung der Zellenkapazität die Sendeleistung der Mobilstationen derart einstellen muss, dass sie alle Stationen mit derselben Signalstärke empfängt. In diesem Fall ist die genaue und schnelle Leistungseinstellung, die durch das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht wird, besonders vorteilhaft.
- Die Erfindung kann ebenfalls in vorteilhafter Weise bei zellularen Funksystemen angewandt werden, bei denen Interferenz innerhalb desselben Kanals auftritt. Beispielsweise kann, falls eine Frequenzwiederverwendung in TDMA-Systemen ansteigt, um eine höhere Frequenzeffizienz zu erreichen, Interferenz innerhalb desselben Frequenzkanals auftreten.
- Fig. 2 veranschaulicht die Genauigkeit der Leistungseinstellung auf der Grundlage von aus den Messergebnissen berechneten Schätzwerten im Vergleich mit Verfahren gemäß dem Stand der Technik. In Fig. 2 stellt die horizontale Achse Zeit dar, und stellt die vertikale Achse Leistungswert dar. In der Figur wurde ein mit einem herkömmlichen Nicht-Vorhersageverfahren erhaltener Wert 21 als auch Signalschätzwerte 22 und 23, die mit zwei unterschiedlichen Schätzverfahren erhalten wurden, auf dem tatsächlichen Signal 20 aufgezeichnet. Wie der Darstellung entnommen werden kann, stellt der Vorhersage- Ein-Schritt-Schätzwert 22 einen genaueren Wert des Signals als das Nicht-Vorhersageverfahren 21 bereit. Ein noch genaueren Schätzwert des Signals kann durch den linearen Schätzwert 23 erhalten werden. Die in Fig. 2 gezeigte Situation wurde unter Verwendung der Frequenz von 1,8 GHz in einem 2-Wege-Rayleigh-Kanal simuliert, wobei die Geschwindigkeit der Mobilstation als 25 km/h angenommen wurde, und die Leistungseinstellung bei Intervallen von 2 ms ausgeführt wurde.
- Die Erfindung kann ebenfalls in dem Fall eines Handovers in dem Grenzbereich zwischen den Abdeckbereichen von zwei Basisstationen angewandt werden. Auf der Grundlage der aus den von der Mobilstation MS gesendeten Messergebnissen berechneten Schätzwerten kann die Basisstationssteuerungseinrichtung BSC einen optimalen Zeitpunkt für den Handover in einer Situation wie in Fig. 1 gezeigt schätzen. Durch Verwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung kann die Basisstationssteuerungseinrichtung das Signalverhalten in einem abschwächenden (fading) Kanal vorhersagen und kann Handover-Prozeduren schneller als im Vergleich zu Verfahren gemäß dem Stand der Technik initiieren.
- In Straßeneckensituationen, in denen die Signalausbreitungsumgebung sich extrem schnell ändern kann, ist eine schnelle Leistungseinstellung erforderlich. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung kann die Basisstaion die Sendeleistung sehr schnell auf der Grundlage der Messergebnisse einstellen. Fig. 3 zeigt eine Situation, in der eine Mobilstation, die mit einer Basisstation BTS1 kommuniziert, zu einer Straßenecke und zu dem Abdeckbereich einer Basisstation BTS2 gelangt. Es sei angenommen, dass der Abstand d1 zu der Basisstation BTS1 von der Straßenecke länger als der Abstand d2 zu der Basisstation BTS2 ist. Weiterhin sei ein System angenommen, in denen beide Basisstation unter Verwendung desselben Frequenzbandes senden, was beispielsweise in einem das CDMA-Multiplexzugriffsverfahren anwendenden zellularen Funksystem der Fall ist.
- Die durch die Basisstation BTS1 gesteuerte Mobilstation sendet unter Verwendung hoher Sendeleistung. Wenn die Mobilstation zu einer Straßenecke kommt, interferiert ihre Sendung mit der Basisstation BTS2 mit ihrer hohen Sendeleistung. Die Mobilstation muss daher schnell ihre Sendeleistung verringern und zu dem Abdeckbereich von BTS2 überwechseln. In einem Fall dieser Art kann das Vorhersageverfahren gemäß der Erfindung derart angewandt werden, dass bei Annäherung an eine Straßenecke die Mobilstation bemerkt, dass sich die Sendeleistung der Basisstation BTS2 allmählich erhöht. Da das Signal von BTS2 geschätzt wird, kann dessen Verhalten vorausgesagt werden, und der notwendige Handover kann somit schnell so bald wie möglich initiiert werden. Somit ist die auf andere Verbindungen in der Zelle ausgeübte Interferenz geringer als im Vergleich mit Verfahren gemäß dem Stand der Technik.
- Das Verfahren kann ebenfalls zum Schätzen fehlender Messwerte der Mobilstation verwendet werden. Messergebnisse können beispielsweise aufgrund von Interferenz auf dem Funkweg zerstört werden, wenn die Ergebnisse zu einer Basisstation gesendet werden. Fehlende Messwerte können mit rekursiven Berechnungen unter Verwendung von Gleichungen der vorstehend beschriebenen Art geschätzt werden.
- Weiterhin kann das Verfahren zum zuverlässigen Schätzen der aus einer Mobilstation gesendeten Messergebnisse angewandt werden. Falls ein aus einer Mobilstation empfangenes Messergebnis merklich von dem geschätzten Wert abweicht, kann angenommen werden, dass ein Fehler in der Datenübertragung aufgetreten ist, und dass das gesendete Messergebnis möglicherweise nicht korrekt ist.
- Somit wird bei dem Verfahren gemäß der Erfindung zunächst ein für die Zelle geeignetes Modell ausgewählt. In der Auswahl werden vorab gemessene Leistungswerte als Grundlage für die Auswahl der Matrizen B und A für die vorstehend gezeigten Formeln (1), (2) und (5) verwendet. Wenn einmal das geeignete Modell ausgewählt worden ist, können Schätzalgorithmen entweder vorwärts oder rekursiv in Abhängigkeit davon, ob ein zu empfangenes Signal vorhergesagt wird, oder ob fehlende Messwerte geschätzt werden. Auf diese Weise erhaltene Schätzwerte können als wahre Leistungswerte in Handover- oder Leistungseinstellungsalgorithmen weiter verarbeitet werden. Kalman-Filterung und zugehörige Berechnungen sind ausführlicher beschrieben in: "Applied statistical time series analysis", von Robert Schumway, erschienen bei Prentice Hall, 1988, und "Linear Prediction Theory" von P. Strobach, erschienen im Springer Verlag 1990, die hiermit als Referenz eingeführt sind.
- Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung werden, wenn das das dynamische Verhalten des Signals beschreibende Modell gebildet wird, neben dem tatsächlichem Signal ebenfalls ein oder mehrere Interferenzsignale in Betracht gezogen. In einem derartigen Fall ist es möglich, mögliche Korrelationen zwischen Signalen in Betracht zu ziehen. Beispielsweise sind in CDMA-Systemen für verschiedene Verbindungen verwendete Spreizcodes nicht völlig unabhängig, weshalb zwischen Verbindungen eine Korrelation auftritt.
- Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild, das den Aufbau eines Empfängers veranschaulicht, bei dem das Verfahren gemäß der Erfindung angewandt wird. Der Empfänger weist eine Antenne 30, eine Einrichtung 31 zum Schalten des Signals auf das Grundband, eine Einrichtung 32 zur Ent- Verschachtelung (deinterleaving) des Signals und eine Einrichtung 33 zur weiteren Demodulation des Signals auf. Der Empfänger weist weiterhin eine Einrichtung 34 zur Steuerung des Betriebs anderer Blöcke und des Empfängers auf. Der Empfänger weist selbstverständlich ebenfalls andere Komponenten wie Wandler und Filter, und, in Abhängigkeit von der Art des Empfängers, ebenfalls einen Sprachdekodierer auf. Da diese Komponenten nicht wesentlich für die Erfindung sind, sind diese jedoch in der Darstellung nicht gezeigt.
- Der Empfänger, bei dem das Verfahren gemäß der Erfindung angewandt wird, weist eine Einrichtung 34 zum Schätzen des empfangen Signals auf der Grundlage der von der Mobilstation und der Basisstation erhaltenen Messergebnisse auf. Die Einrichtung 34 kann beispielsweise durch einen digitalen Signalprozessor implementiert werden.
- Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf die in der beiliegenden Zeichnung gezeigten Beispiele beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht auf diese Beispiele beschränkt, sondern kann in einer Vielzahl von Arten innerhalb des Umfangs des in den beigefügten Ansprüche abgeändert werden.
Claims (12)
1. Verfahren zum Schätzen empfangener Leistung in einem
zellularen Funksystem, das in jeder Zelle zumindest eine
Basisstation (BTS1, BTS2) aufweist, die mit
Mobilstationen (MS) in ihrem jeweiligen Abdeckungsbereich
kommuniziert, wobei in dem System Mobilstationen die
Stärke eines aus einer jeweiligen Basisstation
empfangenen Signals messen und die Messergebnisse zu der
jeweiligen Basisstationsausrüstung berichten, und die
jeweilige Basisstation die Stärke des aus Mobilstationen
empfangenen Signals misst, gekennzeichnet durch
Bilden, mit Hilfe der empfangene Messergebnisse,
eines statischen Raummodells unter Verwendung eines
Kalman-Filteralgorithmus, das das dynamische Verhalten
der jeweiligen Signale für empfangene Leistung bei jeder
Verbindung beschreibt,
Berücksichtigen, bei Erzeugung des Modells,
zumindest eines Signals, das die Verbindung stört,
Berechnen einer Schätzung der empfangenen Leistung
für jede jeweilige Mobilstation auf der Grundlage des
Modells, wobei jede Schätzung zumindest ein Störsignal
berücksichtigt, und
Verwenden jeder Schätzung zur Durchführung von
Leistungseinstellungen und Handover-Entscheidungen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
Vorhersagen, bei jedem gegebenen Zeitpunkt t, der
Leistung, die von jeder jeweiligen Mobilstation zu einem
nachfolgenden Moment t + Δt empfangen wird, auf der
Grundlage des Modells.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
konstantes Aktualisieren eines statischen
Raummodells für jede Verbindung entsprechend der in jeder
jeweiliger Mobilstation ausgeführten Messung der
empfangenen Leistung.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
Berechnen, bei einem fehlenden Ergebnis einer durch
eine jeweilige Mobilstation zu gegebenen Zeitpunkt
ausgeführten Messung, eines Schätzwerts für das fehlende
Ergebnis auf der Grundlage des statischen Raummodells.
5. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
Berechnen, bei jedem gegebenen Zeitpunkt t, der
Korrektheit der durch jede jeweilige Mobilstation
ausgeführten Messung durch Vergleich eines jeweiligen
Messergebnisses mit einem auf der Grundlage des Modells
berechneten Schätzwert.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass
jede jeweilige Mobilstation eine Messung der
empfangenen Leistung zu Zeitintervallen von ΔT
durchführt.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass
bei Berechnung einer Vorhersage für die durch jede
jeweilige Mobilstation bei einem jeweiligen nachfolgenden
Zeitpunkt empfangene Leistung der Kalman-
Filteralgorithmus angewandt wird.
8. Empfänger zur Verwendung in einem zellularen
Funksystem, das in jeder Zelle zumindest eine
Basisstation aufweist, die mit Mobilstationen in ihrem
jeweiligen Abdeckungsbereich kommuniziert, wobei in dem
System Mobilstationen die Stärke eines aus einer
jeweiligen Basisstation empfangenen Signals messen und
die Messergebnisse zu der jeweiligen
Basisstationsausrüstung berichten, und die jeweilige
Basisstation die Stärke der aus Mobilstationen
empfangenen Signale misst, wobei die
Basisstationsausrüstung eine Einrichtung zur Aufzeichnung
der Messergebnisse aufweist, die zu der jeweiligen
Basisstation berichtet werden, wobei der Empfänger
gekennzeichnet ist durch
eine Modellbildungseinrichtung zur Bildung, mit
Hilfe der empfangene Messergebnisse, eines Modells, das
den Kalman-Filteralgorithmus verwendet und das dynamische
Verhalten der jeweiligen Signale für empfangene Leistung
bei jeder Verbindung beschreibt, wobei zumindest ein die
Verbindung störendes Signal berücksichtigt wird und zur
Berechnung einer Schätzung der empfangenen Leistung für
jede jeweilige Verbindung auf der Grundlage des Modells,
wobei jede jeweilige Schätzung zumindest ein Störsignal
berücksichtigt, und
eine Einrichtung zur Verwendung jeder Schätzung zur
Durchführung von Leistungseinstellungen und Handover-
Entscheidungen.
9. Empfänger nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch
eine Einrichtung zur Vorhersage, bei jedem gegebenen
Zeitpunkt t, der Leistung, die von jeder jeweiligen
Mobilstation zu einem nachfolgenden Moment t + Δt
empfangen wird, auf der Grundlage des statischen
Raummodells.
10. Empfänger nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch
eine Einrichtung zur Berechnung, bei jedem gegebenen
Zeitpunkt t, der Korrektheit der durch jede jeweilige
Mobilstation ausgeführten Messung durch Vergleich eines
jeweiligen Messergebnisses mit einem auf der Grundlage
des Modells berechneten Schätzwert.
11. Empfänger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass er in einer Basisstation verwendet wird.
12. Empfänger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass er in einer Mobilstation verwendet wird.
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