DE69938233T2 - Verfahren zum weiterreichen - Google Patents

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Description

  • Hintergrund der Erfindung
  • Die Erfindung bezieht sich auf die Umbuchung bzw. Übergabe einer Mobilstation, insbesondere auf eine unverzügliche Umbuchung bzw. Übergabe von einer Zelle zu einer anderen eines Netzwerkes mit Micro-Zellen, wenn die Signalstärke unvermittelt abfällt.
  • Es ist typisch für zellförmige Mobilsysteme, dass Mobilstationen sich innerhalb des Bereiches des Mobilsystems frei bewegen und sich von einer Zelle aus mit einer anderen verbinden können. Der Wechsel bzw. Übergang besteht lediglich in einer Wiederanmeldung an einer neuen Zelle, wenn die Mobilstation kein laufendes Gespräch führt. Wenn die Mobilstation ein laufendes Gespräch während der Übergabe führt, muss der Anruf außerdem mit so wenig Störungen wie möglich von einer Basisstation zu einer Anderen weitergeschaltet werden. Der Wechsel während eines laufenden Anrufes wird „Umbuchung" bzw. „Übergabe (Handover)" genannt. Übergaben können auch innerhalb einer Zelle von einem Verkehrskanal zu einem Anderen stattfinden. Um den Bedarf für eine Übergabe in einem Mobilsystem festzustellen und die geeignete Zielzelle auszuwählen, sind zahlreiche Messungen der Verbindungsqualität ebenso erforderlich wie die Ermittlung der Feldstärke der angrenzenden Zellen. Eine Übergabe von einer bedienenden zu einer angrenzenden Zelle kann zum Beispiel stattfinden, wenn die Messergebnisse von der Mobil-/Basisstation niedrige Signalpegel oder Verbindungsqualität bezüglich der bedienenden Zelle ergeben und eine angrenzende Zelle höhere Signalpegel und/oder -qualität zur Verfügung stellt. Um die Stabilität des Mobilfunknetzes sicherzustellen, werden die für die Übergabe verwendeten Messergebnisse und Parameter über eine bestimmte Zeitdauer gemittelt bzw. deren Durchschnitt gebildet. Hierdurch wird die Übergabe weniger anfällig für durch kurzzeitige Störungen oder Signalschwäche gestörte Messergebnisse.
  • Unter städtischen Bedingungen und insbesondere in einem Micro-Zellen verwendenden Netzwerk reagiert das oben beschriebene Verfahren nicht schnell genug auf einen unvermittelten Verlust an Signalstärke der bedienenden Zelle, zum Beispiel wenn sich eine sich schnell bewegende Mobilstation unversehens hinter ein Hindernis im Gelände oder ein Gebäude bewegt. Die Messergebnisse liegen aufgrund der Mittelung nicht in Echtzeit vor, zudem gibt es eine Verzögerung beim Berichten. Die aufgrund der aktuellen Messergebnisse am besten geeignete Zelle kann plötzlich durch ein Hindernis abgeschirmt werden, was bedeutet, dass das zur Verfügung gestellte Signal nicht mehr für die Aufrechterhaltung des Anrufes ausreicht.
  • Die finnische Patentanmeldung FI 960857 bietet eine Lösung zum Erhalt von Echtzeit-Messergebnissen. Die Anmeldung beschreibt ein Verfahren zur Übergabe, in welchem die benachbarten Basisstationen eine Echtzeitmessung des Aufwärtsverbindungssignals der Mobilstation initiieren, sobald Signalpegel oder -qualität der bedienenden Basisstation unter einen vordefinierten Auslösewert gefallen sind. Die Basisstation mit den am besten geeigneten Messwerten wird dann für die Übergabe ausgewählt, wenn der gemessene Sendesignalwert der bedienenden Basisstation unter einen bestimmten Auslösewert für die Übergabe gesunken ist.
  • Das Problem bei der oben beschriebenen Lösung besteht darin, dass sie auf einer vordefinierten festen Größe des Signalpegels und/oder Qualität beruht, die in Gebäuden und im Freien dieselbe ist. Es ist insbesondere für ein Micro-Zellen verwendendes Netzwerk typisch, dass Signalpegel und -qualität im Freien außerordentlich hoch und in Gebäuden vergleichsweise niedrig sind. Folglich kann in der oben beschriebenen Lösung ein schneller Abfall von Signalpegel oder -qualität im Freien unerkannt vor sich gehen, da Pegel und/oder Qualität ausreichend und über dem Auslösewert bleiben, obgleich eine benachbarte Basisstation ein besseres Signal bieten könnte. In Gebäuden können Signalpegel und/oder -qualität andauernd unterhalb des Auslösewertes liegen und eine kontinuierliche Echtzeit-Messung der benachbarten Basisstationen verursachen, obwohl keine der Basisstationen ein besseres Signal bietet.
  • Kurzbeschreibung der Erfindung
  • Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine dieses Verfahren ausführende Vorrichtung zur Lösung der oben genannten Probleme zur Verfügung zu stellen. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass eine vordefinierte Signaländerung als Auslösewert festgelegt wird, dass die Änderung des Signalpegels und/oder -qualität berechnet wird, und dass wenn die Änderung mindestens so hoch wie der Auslösewert ist, ein erster Umbuchungs- bzw. Übergabealgorithmus ausgeführt wird.
  • Der Begriff „Übergabealgorithmus" bezieht sich hierin auf die Abläufe, Berechnungen und Vergleiche einschließlich der Umbuchungs- bzw. Übergabekriterien, die der Betreiber festgelegt hat und gemäß denen es möglich ist, zu entscheiden, wann übergeben wird, sofern es erforderlich wird.
  • Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in einem Mobilsystem, in dem das Verfahren erfindungsgemäß verwendet werden kann. Das Mobilsystem ist dadurch gekennzeichnet, dass es Berechnungsmittel aufweist zur Berechnung der Änderung von Pegel oder Qualität des Signals, Vergleichsmittel zum Vergleich des Signalpegels mit einem vordefinierten Auslösewert, und Ausführungsmittel, die auf die Vergleichsmittel ansprechen, um den Übergabealgorithmus auszuführen.
  • Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in einer Vorrichtung, die innerhalb des Mobilsystems über die Übergabe entscheidet, mit der das Verfahren der Erfindung angewendet werden kann. Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie angepasst ist zur Berechnung der Änderung von Signalstärke und/oder -qualität zwischen der Mobilstation und der bedienenden Basisstation ausgestaltet ist und zur Ausführung des Übergabealgorithmus' im Ansprechen auf eine Signaländerung mindestens gleich dem vordefinierten Auslösewert ausführt.
  • Die Erfindung basiert auf der Idee, dass eine Signaländerung, wie zum Beispiel eine Abschwächung um einen bestimmten Pegelwert und/oder ein Verlust an Verbindungsqualität um eine bestimmte Größe, wie z. B. die Verdopplung der Bitfehlerrate, den Bedarf für eine Übergabe am besten anzeigt.
  • Ein solches Übergabeverfahren bietet den Vorteil, dass es anhand einer raschen Abschwächung des Signals und/oder Verlust an Qualität unverzüglich erkennt, wann eine Übergabe erforderlich ist und die am besten geeignete Zelle auch in ungünstiger Umgebung schnell ausgewählt werden kann und die Übergabe ohne erhebliche Verluste der Gesprächsqualität ausgeführt werden kann.
  • Das Übergabeverfahren der Erfindung bietet weiterhin den Vorteil, dass der Anruf mit einer schnellen Übergabe zur am besten geeigneten Zelle besser aufrechterhalten werden kann und im gleichen Zuge die Anzahl der Übergaben möglichst klein gehalten werden kann. Ein weiter Vorteil des Übergabeverfahrens der Erfindung ist die Tatsache, dass es nicht notwendig ist, laufend auf mögliche Übergaben zu prüfen, wenn das Signal zwar ziemlich schwach aber immer noch das Beste ist, das die jeweilige Umgebung bieten kann.
  • In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der durch Signaländerung angestoßene Übergabealgorithmus nur für eine gewisse vordefinierte Zeitdauer ausgeführt. Dies bietet den Vorteil, dass die Ausführung des angestoßenen Übergabealgorithmus' an einem bestimmten Zeitpunkt endet, selbst wenn der Kanal nicht gewechselt wurde. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Übergabealgorithmus ausreichend lang ausgeführt wird, um das Erfordernis der Übergabe sicherzustellen.
  • In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird ein und der selbe durch den Betreiber festgelegte und normalerweise angewandte Übergabealgorithmus in beschleunigter Form für eine bestimmte Zeitdauer verwendet, nachdem er ausgelöst worden ist. Dies bietet den Vorteil, dass lediglich ein Algorithmus erforderlich ist, der durch die einfache Änderung von Parameter-Werten zu einem schnelleren und noch eher Echtzeit gemäßen Algorithmus geändert werden kann, der sich für eine schwierige Umgebung eignet.
  • Die bevorzugten Ausführungsbeispiele von Verfahren, System und Vorrichtungen der Erfindung sind in den angehängten Unteransprüchen 2, 3, 4, 6, 7 und 9 beschrieben.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnungen
  • Im Folgenden wird die Erfindung detaillierter in Verbindung mit bevorzugten Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die angehängten Zeichnungen beschrieben, in welchen
  • 1 ein vereinfachtes Blockdiagramm eines Mobilsystems zeigt,
  • 2 eine Übergabesituation darstellt, und
  • 3 ein Flussdiagramm eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung darstellt, und
  • 4 ein einfaches Blockdiagramm der Vorrichtung der Erfindung zeigt.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung kann auf jedes zellbasierte Mobilsystem wie z. B. das weltweite, sich in der Entwicklung befindliche, „Universelles mobiles Telekommunikationssystem" (UMTS) angewendet werden. Im Folgenden wird die Erfindung detailliert anhand des digitalen europaweiten Mobilsystems, dem „Globales System für Mobile Kommunikation" (GSM), beschrieben.
  • 1 zeigt ein vereinfachtes Blockschaltbild des europaweiten GSM Systems. Eine Mobilstation MS ist mit einer Basis-Sende-Empfangs-Station bzw. Basisstation BTS – im Beispiel von 1 mit BTS1 – auf dem Funkweg verbunden. Ein Basisstationssystem BSS umfasst einen Basisstationscontroller bzw. eine Basisstationssteuerung BSC und die Basisstationen BTS unter deren Steuerung. Im Allgemeinen enthält eine Zelle C lediglich eine Basisstation BTS. Die Funkzellen C überlappen sich geringfügig, wenn sie auch aus Gründen der Übersichtlichkeit in 1 klar voneinander getrennt dargestellt sind. Außerdem ist die Gestalt der Zellen nicht tatsächlich so regelmäßig wie in 1. Einer Vermittlungszentrale für Mobildienste MSC unterstehen gewöhnlich mehrere Basisstationssteuerungen BSC. Die Vermittlungszentrale für Mobildienste ist mit anderen Vermittlungszentralen für Mobildienste und einem öffentlichen Telefonnetz verbunden, die nicht in 1 dargestellt sind. In einem GSM System beinhalten Teilnehmerregister zu mindest ein Heimatortsregister HLR und ein Besucherortsregister VLR, die nicht in 1 dargestellt sind. Die Teilnehmerinformation einer Mobilstation wird kontinuierlich in das Heimatortsregister des Systems und vorübergehend bzw. temporär im Besucherortsregister aufgezeichnet, in dessen Zuständigkeitsbereich sie sich zur jeweiligen Zeit befindet.
  • Die Mobilstation misst laufend die Signale der ihr am nächsten gelegenen Basisstation für eine mögliche Übergabe. In einem GSM Netz z. B. kann eine Mobilstation zusätzlich zur bedienenden Basisstation zeitgleich Signalpegel und/oder -qualität von bis zu 32 weiteren Basisstationen messen. Die bedienende Basisstation informiert die Mobilstation über die benachbarten zu messenden Basisstationen. Die Messergebnisse einer jeden Basisstation werden über den Identifizierungscode für Basisstationen BSIC gekennzeichnet. Die Basisstation misst kontinuierlich Signalpegel und -qualität aller laufenden Funkverbindungen in der Station. Die Mobilstation sendet regelmäßig Messergebnisse in Form einer Berichtnachricht über die sie bedienende Basisstation, im Falle von 1 über BTS1, an die Basisstationssteuerung BSC. Die Berichtnachricht enthält sowohl die Messergebnisse der bedienenden Basisstation als auch die Messergebnisse von bis zu sechs der am günstigsten benachbarten Basisstationen. Entsprechend sendet die Basisstation der Basisstationssteuerung ihre eigenen Messergebnisse. In den GSM Empfehlungen ist die Berichtrate der Messergebnisse mit mindestens einmal pro Sekunde angegeben. In den meisten Anwendungsfällen meldet die Mobilstation die Messergebnisse in Intervallen von 480 ms.
  • Die Übergabe von einer bedienenden Zelle zu einer der benachbarten Zellen oder zu einem anderen Kanal der bedienenden Zelle wird ausgeführt, wenn die durch den Betreiber festgelegten Kriterien erfüllt sind. Üblicherweise verwendete Übergabekriterien bestehen aus Signalpegel und Qualität der Funkverbindung, dem Signalpegel der Ursprungszelle und der Zielzelle, sowie der Übertragungsleistung, die von der Mobilstation in der Zielzelle erforderlich ist und ihr erlaubt ist. Auch andere Kriterien können festgelegt werden. Um die Stabilität des Mobilfunknetzes sicherzustellen werden die Messergebnisse und andere zur Übergabe verwendete Kriterien gemittelt. Hierdurch wird die Übergabe weniger anfällig für gestörte Messergebnisse durch kurzzeitige Störungen oder Schwund.
  • Die Basisstationssteuerung entscheidet über die Übergabe. Wenn die Zielzelle einer anderen Basisstationssteuerung untersteht, wird die Übergabe von der Vermittlungszentrale für Mobildienste ausgeführt. Auch die Entscheidungen über eine Übergabe können in der Vermittlungszentrale für Mobildienste zentral angeordnet werden. Sofern erforderlich, gibt die Basisstationssteuerung den Übergabebefehl über die bedienende Basisstation an die Mobilstation. Der Übergabebefehl kann auch durch die Basisstation der Zielzelle gegeben werden.
  • 2 zeigt das Beispiel einer Übergabesituation, in der ein Gebäude B die Ausbreitung der Signale der Basisstationen BTS1 und BTS2 einschränkt. Angenommen die Mobilstation MS bewegt sich in einer Zelle der Basisstation BTS1 entlang eines Weges 20 – wie in 2 gezeigt –, und bewegt sich nicht in das Gebäude. Am Ort X1 hat das Signal zwischen der Mobilstation MS und der Basisstation BTS1 um den Abschwächungsauslösewert abgenommen, z. B. um 30 dB. Die Basisstationssteuerung initiiert den Übergabealgorithmus, bei dem es sich im ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel um einen beschleunigten normalen Übergabealgorithmus handelt. In einem derartigen Fall wird die Mittelung der Messergebnisse durch die Verwendung einer geringeren Anzahl von Messergebnissen ausgeführt, z. B. der letzten zwei Messungen. Abweichend vom Stand der Technik wird der Übergabealgorithmus am Ort X1 angeregt, obwohl der Signalpegel noch relativ hoch ist. Die einzige Bedingung ist, dass er mindestens um den Auslösewert abgeschwächt worden ist. Wenn sich die Mobilstation zum Ort X2 bewegt hat, ist entweder bereits eine Übergabe zu Basisstation BTS2 ausgeführt worden oder befindet sich in der Ausführung, oder die Mobilstation ist bei Basisstation BTS1 geblieben, da ihr Signal besser als das der Basisstation BTS2 ist. Im letzten Fall allerdings löst die Abschwächung des Signals den beschleunigten Übergabealgorithmus erneut aus. In jedem Falle hat die Mobilstation, wenn sie den Ort X3 passiert, eine Übergabe zu Basisstation BTS2 hinter sich. Auf diese Weise sichert die Überwachung der Abschwächung des Signals, dass die Entscheidung für eine Übergabe an einem Punkt gefällt wird, an dem die Signalstärke weiter abnimmt. Außerdem wird die Entscheidung unverzüglich gefällt, wenn die benachbarte Basisstation ein besseres Signal bietet.
  • Entsprechend wird bei einer Bewegung der Mobilstation entlang des Weges 21 und in das Gebäude hinein der Abschwächungsgrenzwert an Ort X4 ausgelöst nach dem ein beschleunigter Übergabealgorithmus ausgeführt wird. Ob die Mobilstation von Basisstation BTS1 zu Basisstation BTS2 wechselt, hängt vollständig von den Signalpegeln und den durch den Betreiber festgelegten Übergabekriterien ab. Da die Feldstärke innerhalb eines Gebäudes für gewöhnlich relativ konstant ist, wird bei einer Bewegung der Mobilstation entlang des Weges 21 zum Ort X5 der beschleunigte Übergabealgorithmus nicht ausgelöst, sondern die Mobilstation bleibt mit derselben Basisstation verbunden. Dennoch wird beim Betreten eines Gebäudes ein schneller und erheblicher Abfall des Signalpegels registriert und ein Alarm-Status initiiert, das heißt, die bestmögliche Zielzelle wird mittels des beschleunigten Übergabealgorithmus' ausgewählt. Selbstverständlich kann die Mobilstation nicht wissen, was den großen Abfall der Signalstärke verursacht. Danach übernimmt wieder der normale Übergabealgorithmus und ein andauernder Alarm-Status wird innerhalb des Gebäudes nicht verwendet. Bei einer Lösung einer Patentanmeldung des Standes der Technik könnte möglicherweise innerhalb eines Gebäudes eine verstärkte Überwachung der angrenzenden Basisstationen ausgeführt werden, da das Feld im Gebäude wahrscheinlich unterhalb des festgelegten Grenzwertes für die Überwachung benachbarter Stationen liegt. Wenn dies nicht der Fall wäre, gäbe es keine Übergabeüberwachung beim Betreten eines Gebäudes.
  • Systeme, die das Verfahren des codegeteilten Mehrfachzugriffs (CDMA) verwenden, enthalten zusätzlich zur harten Übergabe (hard handover), wie sie in Systemen wie dem GSM verwendet wird, eine weiche Übergabe (soft handover). Bei der weichen Übergabe kann die Mobilstation im Verlauf der Übergabe über mehrere Basisstationen mit dem Netzwerk verbunden sein bis sich herausstellt, dass eine von Ihnen bezüglich ihres Signals besser als die Anderen ist. Mit der Erfindung kann die Dauer einer weichen Übergabe herabgesetzt werden, was die Netzbelastung insbesondere in solchen Fällen verringert, in denen sich die Mobilstation in Gebäuden befindet und keine der Basisstationen ein deutlich besseres Signal zur Verfügung stellen kann. Wenn eine Abschwächung des Signals nicht mehr erkennbar ist (das heißt, die Signaländerung ist gering), wird die beste Basisstation ausgewählt und verwendet.
  • 3 zeigt das erste bevorzugte Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem Ablaufdiagramm. Die dargestellte Funktionalität liegt beispielsweise in der Basis stationssteuerung BSC. Die bedienende Basisstation und die Mobilstation messen laufend den Pegel des Signals zwischen sich. Die Mobilstation misst zusätzlich die Signalpegel der benachbarten Basisstationen. Die Basisstationssteuerung BSC erhält die Messergebnisse der Basisstation, die auch die Messergebnisse der Mobilstation übermittelt, und führt in Schritt 301 eine vom Betreiber spezifizierte, herkömmliche Übergabe mit normalen Werten durch. Zur gleichen Zeit wird aus den Ergebnissen von Schritt 302 die Signalveränderung zwischen der bedienenden Basisstation und der Mobilstation errechnet. Die Änderung wird vorzugsweise aus der Änderung errechnet, die während der vom Betreiber vordefinierten Zeit stattgefunden hat. Die vordefinierte Zeit hilft dabei, zwischen den schnellen und den langsameren Änderungen zu unterscheiden, durch Überwachen der Änderung, wobei z. B. Mittelungs(zeit)fenster verwendet werden, die halb so lang wie normalerweise sind. In Schritt 303 wird der Signalpegel daraufhin untersucht, ob er sich in der vom Betreiber vordefinierten Zeitdauer zumindest um die vom Betreiber vordefinierten Auslösewert L geändert hat, z. B. ob das Signal um 30 dB schwächer geworden ist. Sofern die Signaländerung geringer als der Auslösewert ausfällt, werden die Verfahrensschritte bei Schritt 301 weiter ausgeführt. Andernfalls werden im folgenden Schritt 304 neue Werte für die Parameter zur Beschleunigung des Algorithmus' festgelegt. Ein Beispiel dieses Wertes ist die Länge des zur Mittelung bzw. Durchschnittsbildung verwendeten (Zeit-)Fensters, das auf einen Bruchteil des vorherigen Fensters reduziert werden kann, z. B. indem nur der Mittelwert der letzten zwei Ergebnisse berechnet oder ausschließlich der letzte Messwert verwendet wird. In Schritt 305 werden Messergebnisse empfangen und der Übergabealgorithmus wird mit den neuen Parametern ausgeführt. Zeitgleich wird in Schritt 306 geprüft, ob die Übergabe stattgefunden hat und falls nicht, wird in Schritt 307 geprüft, ob die vordefinierte Zeit für den beschleunigten Übergabealgorithmus abgelaufen ist. Wenn sie nicht abgelaufen ist, wird der Vorgang bei Schritt 305 fortgeführt. Wenn die Übergabe in Schritt 306 stattgefunden hat oder die Zeit in Schritt 307 abgelaufen ist, wird der Vorgang bei Schritt 308 fortgeführt, in welchem normale Werte für die Parameter des Übergabealgorithmus' festgelegt werden, z. B. indem die bei der Mittelung verwendete Größe des (Zeit-)Fensters zurückgesetzt wird. Anschließend wird der Vorgang bei Schritt 301 fortgeführt.
  • Im ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel basiert die Übergabe hauptsächlich auf der Signalleistung, aber auch andere Gründe können eine Übergabe verursachen, selbst wenn ein Abfall des Signalpegels die Verwendung eines beschleunigten Übergabealgorithmus' veranlasst hat. In den anderen Ausführungsbeispielen der Erfindung kann eine Änderung der Qualität des Signals zwischen der Mobilstation und der bedienenden Basisstation zusätzlich zu oder anstatt einer Änderung des Signalpegels überwacht werden. In diesem Fall basiert der Auslösewert L, mit dem die Änderung in Schritt 303 verglichen wird, um einen beschleunigten Übergabealgorithmus einzuleiten und eine Übergabe auszuführen, auf einer Änderung der Signalqualität, wie z. B. der Bitfehlerrate (BER), oder der zusammengefassten Auswirkung einer Signaländerung in Pegel und Qualität.
  • Die Kriterien zur Entscheidung für den Start von Messungen und Übergabe sind jedoch nicht auf die oben genannten Beispiele beschränkt. Es können alle für eine Übergabe bzw. einen Handover geeigneten Kriterien herangezogen werden, deren Änderung berechnet werden kann. Die Erfindung beschränkt in keiner Weise das Berechnungsverfahren der Änderung.
  • In einigen Ausführungsbeispielen der Erfindung können in den Schritten 301 und 305 vollkommen unterschiedliche Algorithmen verwendet werden, wobei in diesem Fall die Schritte 304 und 308 entfallen können. Auch ist es möglich, den Übergabealgorithmus nur in Schritt 305 zu verwenden, wobei in diesem Fall die Schritte 304 und 308 entfallen können und Schritt 301 nur den Empfang der Messergebnisse beinhaltet. In letzterer Alternative kann zudem Schritt 307 entfallen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, mehrere verschiedene Auslösewerte festzulegen, welche die Verwendung verschiedener Übergabealgorithmen erlauben. Beispielsweise könnte ein Abfall des Signalpegels um 15 dB eine Mittelungs(zeit)fenstergröße 6 für den Übergabealgorithmus auslösen, ein Abfall zwischen 15 dB und 30 dB könnte die Fenstergröße auf 3 setzen und ein Abfall des Signalpegels um mindestens 30 dB könnte die Fenstergröße auf 1 setzen. Die Erfindung beschränkt in keiner Weise die verwendeten Übergabealgorithmen und Entscheidungskriterien. Es ist wesentlich, dass ein Übergabealgorithmus auf der Basis eines vordefinierten Änderungswertes ausgelöst wird.
  • 4 zeigt ein schematisches Blockschaltbild der Vorrichtung der Erfindung, welche die Übergabeentscheidungen trifft, wie z. B. der Basisstationssteuerung BSC eines GSM Systems. Die Vorrichtung führt die oben in Zusammenhang mit 3 beschriebenen Schritte des Verfahrens aus. Die Vorrichtung umfasst einen Verbindungsteil CP um die Messergebnisse zu empfangen und den Übergabebefehl zu senden. Zusätzlich beinhaltet die Vorrichtung einen Anwendungsteil AP zum Ausführen verschiedener Übergabealgorithmen oder ein und desselben Algorithmus mit verschiedenen Werten. Der Anwendungsteil AP veranlasst den Verbindungsteil CP den Übergabebefehl zu senden, wenn die durch den Betreiber vordefinierten Kriterien erfüllt sind. Der Anwendungsteil AP berechnet aus den Messergebnissen die Änderung des Signals und vergleicht diese mit den Auslösewerten. Die Auslösewerte sind vorzugsweise im Speicher M der Vorrichtung abgelegt. Die Messergebnisse und Parameter Werte so wie die Übergabekriterien inklusive ihrer Werte können ebenfalls im Speicher abgelegt werden. Die Vorrichtung kann eine Zeitrechnungseinrichtung TC umfassen, die dem Anwendungsteil hilft, die Ausführung eines zeitlich limitierten Übergabealgorithmus zu beenden.
  • Selbstverständlich dienen die vorangegangene Beschreibung und die zugehörigen Bilder nur zur Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung. Fachleuten ist klar, dass verschiedene Variationen und Modifikationen an der Erfindung vorgenommen werden können, ohne ihren Bereich zu verlassen, der durch die angehängten Ansprüche definiert wird.

Claims (9)

  1. Übergabeverfahren mit einem Schritt, in dem der Pegel und/oder die Qualität eines Signals zwischen einer bedienenden Basisstation und einer Mobilstation gemessen wird (301), dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren auch die folgenden Schritte umfasst: eine vordefinierte Signaländerung wird als ein Auslösewert eingestellt, eine Änderung des Signalpegels und/oder der Signalqualität wird berechnet (302), und wenn die Änderung zumindest gleich dem Auslösewert ist (303), wird ein erster Übergabealgorithmus ausgeführt (305).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Übergabealgorithmus für eine vordefinierte Zeit ausgeführt wird (307), während der entweder eine Übergabe zu einer anderen Zelle ausgeführt wird oder die Mobilstation in der gleichen Zelle bleibt, nachdem die Zeit abgelaufen ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Übergabealgorithmus ausgeführt wird, wenn der erste Übergabealgorithmus nicht ausgeführt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und zweite Übergabealgorithmus sich nur durch die bei der Übergabeentscheidung verwendeten Parameterwerte voneinander unterscheiden.
  5. Mobilsystem, in dem der Signalpegel und/oder die Signalqualität der bedienenden Basisstation (BTS1) und der Mobilstation (MS) gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das System umfasst eine Berechnungseinrichtung (BSC) zum Berechnen der Änderung des Signalpegels und/oder der Signalqualität, eine Vergleichseinrichtung (BSC) zum Vergleichen der Signalpegeländerung mit dem vordefinierten Auslösewert, und eine Ausführungseinrichtung (BSC), die zum Ausführen des Übergabealgorithmus auf die Vergleichseinrichtung anspricht.
  6. Mobilsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausführungseinrichtung (BSC) zum Ausführen des Übergabealgorithmus für eine vordefinierte Zeit eingestellt worden ist.
  7. Mobilsystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausführungseinrichtung (BSC) zum Ausführen des Übergabealgorithmus mit den ersten Werten für eine vordefinierte Zeit im Ansprechen auf die Vergleichseinrichtung und zum Ausführen des Übergabealgorithmus mit den zweiten Werten andernfalls eingestellt worden ist.
  8. Vorrichtung (BSC), die über eine Übergabe zwischen dem Kanal einer Mobilstation und einer Basisstation entscheidet, dadurch gekennzeichnet, dass sie zum Berechnen (AP) der Änderung des Signalpegels und/oder der Signalqualität zwischen der Mobilstation und der bedienenden Basisstation und zum Ausführen eines Übergabealgorithmus (AP) im Ansprechen auf eine zumindest dem vordefinierten Auslösewert entsprechende Signaländerung eingestellt worden ist.
  9. Vorrichtung (BSC) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie zum Ausführen des Übergabealgorithmus mit den ersten Werten für eine vordefinierte Zeit im Ansprechen auf eine Signaländerung von zumindest dem Auslösewert und zum Berechnen der Änderung des Signalpegels und/oder der Signalqualität und Ausführen des Übergabealgorithmus mit den zweiten Werten im Ansprechen auf eine Übergabe von einer Zelle zu einer anderen oder auf die abgelaufene Zeit eingestellt worden ist.
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