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Hintergrund der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf die Umbuchung bzw. Übergabe einer Mobilstation,
insbesondere auf eine unverzügliche
Umbuchung bzw. Übergabe
von einer Zelle zu einer anderen eines Netzwerkes mit Micro-Zellen,
wenn die Signalstärke
unvermittelt abfällt.
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Es
ist typisch für
zellförmige
Mobilsysteme, dass Mobilstationen sich innerhalb des Bereiches des
Mobilsystems frei bewegen und sich von einer Zelle aus mit einer
anderen verbinden können.
Der Wechsel bzw. Übergang
besteht lediglich in einer Wiederanmeldung an einer neuen Zelle,
wenn die Mobilstation kein laufendes Gespräch führt. Wenn die Mobilstation
ein laufendes Gespräch
während
der Übergabe
führt,
muss der Anruf außerdem
mit so wenig Störungen
wie möglich
von einer Basisstation zu einer Anderen weitergeschaltet werden.
Der Wechsel während
eines laufenden Anrufes wird „Umbuchung" bzw. „Übergabe
(Handover)" genannt. Übergaben können auch
innerhalb einer Zelle von einem Verkehrskanal zu einem Anderen stattfinden.
Um den Bedarf für
eine Übergabe
in einem Mobilsystem festzustellen und die geeignete Zielzelle auszuwählen, sind
zahlreiche Messungen der Verbindungsqualität ebenso erforderlich wie die
Ermittlung der Feldstärke der
angrenzenden Zellen. Eine Übergabe
von einer bedienenden zu einer angrenzenden Zelle kann zum Beispiel
stattfinden, wenn die Messergebnisse von der Mobil-/Basisstation
niedrige Signalpegel oder Verbindungsqualität bezüglich der bedienenden Zelle ergeben
und eine angrenzende Zelle höhere
Signalpegel und/oder -qualität
zur Verfügung
stellt. Um die Stabilität
des Mobilfunknetzes sicherzustellen, werden die für die Übergabe
verwendeten Messergebnisse und Parameter über eine bestimmte Zeitdauer gemittelt
bzw. deren Durchschnitt gebildet. Hierdurch wird die Übergabe
weniger anfällig
für durch
kurzzeitige Störungen
oder Signalschwäche
gestörte
Messergebnisse.
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Unter
städtischen
Bedingungen und insbesondere in einem Micro-Zellen verwendenden
Netzwerk reagiert das oben beschriebene Verfahren nicht schnell genug
auf einen unvermittelten Verlust an Signalstärke der bedienenden Zelle,
zum Beispiel wenn sich eine sich schnell bewegende Mobilstation unversehens
hinter ein Hindernis im Gelände
oder ein Gebäude
bewegt. Die Messergebnisse liegen aufgrund der Mittelung nicht in
Echtzeit vor, zudem gibt es eine Verzögerung beim Berichten. Die
aufgrund der aktuellen Messergebnisse am besten geeignete Zelle
kann plötzlich
durch ein Hindernis abgeschirmt werden, was bedeutet, dass das zur
Verfügung
gestellte Signal nicht mehr für
die Aufrechterhaltung des Anrufes ausreicht.
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Die
finnische Patentanmeldung
FI 960857 bietet
eine Lösung
zum Erhalt von Echtzeit-Messergebnissen. Die Anmeldung beschreibt
ein Verfahren zur Übergabe,
in welchem die benachbarten Basisstationen eine Echtzeitmessung
des Aufwärtsverbindungssignals
der Mobilstation initiieren, sobald Signalpegel oder -qualität der bedienenden
Basisstation unter einen vordefinierten Auslösewert gefallen sind. Die Basisstation
mit den am besten geeigneten Messwerten wird dann für die Übergabe
ausgewählt, wenn
der gemessene Sendesignalwert der bedienenden Basisstation unter
einen bestimmten Auslösewert
für die Übergabe
gesunken ist.
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Das
Problem bei der oben beschriebenen Lösung besteht darin, dass sie
auf einer vordefinierten festen Größe des Signalpegels und/oder
Qualität beruht,
die in Gebäuden
und im Freien dieselbe ist. Es ist insbesondere für ein Micro-Zellen
verwendendes Netzwerk typisch, dass Signalpegel und -qualität im Freien
außerordentlich
hoch und in Gebäuden vergleichsweise
niedrig sind. Folglich kann in der oben beschriebenen Lösung ein
schneller Abfall von Signalpegel oder -qualität im Freien unerkannt vor sich
gehen, da Pegel und/oder Qualität
ausreichend und über
dem Auslösewert
bleiben, obgleich eine benachbarte Basisstation ein besseres Signal
bieten könnte.
In Gebäuden
können
Signalpegel und/oder -qualität
andauernd unterhalb des Auslösewertes
liegen und eine kontinuierliche Echtzeit-Messung der benachbarten
Basisstationen verursachen, obwohl keine der Basisstationen ein
besseres Signal bietet.
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine dieses Verfahren
ausführende
Vorrichtung zur Lösung
der oben genannten Probleme zur Verfügung zu stellen. Diese Aufgabe
wird durch ein Verfahren gelöst,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass eine vordefinierte Signaländerung
als Auslösewert
festgelegt wird, dass die Änderung
des Signalpegels und/oder -qualität berechnet wird, und dass
wenn die Änderung
mindestens so hoch wie der Auslösewert
ist, ein erster Umbuchungs- bzw. Übergabealgorithmus ausgeführt wird.
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Der
Begriff „Übergabealgorithmus" bezieht sich hierin
auf die Abläufe,
Berechnungen und Vergleiche einschließlich der Umbuchungs- bzw. Übergabekriterien,
die der Betreiber festgelegt hat und gemäß denen es möglich ist,
zu entscheiden, wann übergeben
wird, sofern es erforderlich wird.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in einem Mobilsystem, in dem
das Verfahren erfindungsgemäß verwendet
werden kann. Das Mobilsystem ist dadurch gekennzeichnet, dass es
Berechnungsmittel aufweist zur Berechnung der Änderung von Pegel oder Qualität des Signals,
Vergleichsmittel zum Vergleich des Signalpegels mit einem vordefinierten
Auslösewert,
und Ausführungsmittel,
die auf die Vergleichsmittel ansprechen, um den Übergabealgorithmus auszuführen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in einer Vorrichtung, die
innerhalb des Mobilsystems über
die Übergabe
entscheidet, mit der das Verfahren der Erfindung angewendet werden
kann. Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie angepasst
ist zur Berechnung der Änderung
von Signalstärke
und/oder -qualität
zwischen der Mobilstation und der bedienenden Basisstation ausgestaltet
ist und zur Ausführung
des Übergabealgorithmus' im Ansprechen auf
eine Signaländerung
mindestens gleich dem vordefinierten Auslösewert ausführt.
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Die
Erfindung basiert auf der Idee, dass eine Signaländerung, wie zum Beispiel eine
Abschwächung
um einen bestimmten Pegelwert und/oder ein Verlust an Verbindungsqualität um eine
bestimmte Größe, wie
z. B. die Verdopplung der Bitfehlerrate, den Bedarf für eine Übergabe
am besten anzeigt.
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Ein
solches Übergabeverfahren
bietet den Vorteil, dass es anhand einer raschen Abschwächung des
Signals und/oder Verlust an Qualität unverzüglich erkennt, wann eine Übergabe
erforderlich ist und die am besten geeignete Zelle auch in ungünstiger
Umgebung schnell ausgewählt
werden kann und die Übergabe
ohne erhebliche Verluste der Gesprächsqualität ausgeführt werden kann.
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Das Übergabeverfahren
der Erfindung bietet weiterhin den Vorteil, dass der Anruf mit einer
schnellen Übergabe
zur am besten geeigneten Zelle besser aufrechterhalten werden kann
und im gleichen Zuge die Anzahl der Übergaben möglichst klein gehalten werden
kann. Ein weiter Vorteil des Übergabeverfahrens
der Erfindung ist die Tatsache, dass es nicht notwendig ist, laufend
auf mögliche Übergaben
zu prüfen,
wenn das Signal zwar ziemlich schwach aber immer noch das Beste
ist, das die jeweilige Umgebung bieten kann.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung wird der durch Signaländerung
angestoßene Übergabealgorithmus
nur für
eine gewisse vordefinierte Zeitdauer ausgeführt. Dies bietet den Vorteil,
dass die Ausführung
des angestoßenen Übergabealgorithmus' an einem bestimmten
Zeitpunkt endet, selbst wenn der Kanal nicht gewechselt wurde. Ein
weiterer Vorteil ist, dass der Übergabealgorithmus
ausreichend lang ausgeführt
wird, um das Erfordernis der Übergabe
sicherzustellen.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung wird ein und der selbe durch den Betreiber festgelegte
und normalerweise angewandte Übergabealgorithmus
in beschleunigter Form für eine
bestimmte Zeitdauer verwendet, nachdem er ausgelöst worden ist. Dies bietet
den Vorteil, dass lediglich ein Algorithmus erforderlich ist, der
durch die einfache Änderung
von Parameter-Werten zu einem schnelleren und noch eher Echtzeit
gemäßen Algorithmus
geändert
werden kann, der sich für
eine schwierige Umgebung eignet.
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Die
bevorzugten Ausführungsbeispiele
von Verfahren, System und Vorrichtungen der Erfindung sind in den
angehängten
Unteransprüchen
2, 3, 4, 6, 7 und 9 beschrieben.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Im
Folgenden wird die Erfindung detaillierter in Verbindung mit bevorzugten
Ausführungsbeispielen
mit Bezug auf die angehängten
Zeichnungen beschrieben, in welchen
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1 ein
vereinfachtes Blockdiagramm eines Mobilsystems zeigt,
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2 eine Übergabesituation
darstellt, und
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3 ein
Flussdiagramm eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung
darstellt, und
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4 ein
einfaches Blockdiagramm der Vorrichtung der Erfindung zeigt.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung kann auf jedes zellbasierte Mobilsystem wie
z. B. das weltweite, sich in der Entwicklung befindliche, „Universelles
mobiles Telekommunikationssystem" (UMTS)
angewendet werden. Im Folgenden wird die Erfindung detailliert anhand
des digitalen europaweiten Mobilsystems, dem „Globales System für Mobile
Kommunikation" (GSM),
beschrieben.
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1 zeigt
ein vereinfachtes Blockschaltbild des europaweiten GSM Systems.
Eine Mobilstation MS ist mit einer Basis-Sende-Empfangs-Station
bzw. Basisstation BTS – im
Beispiel von 1 mit BTS1 – auf dem Funkweg verbunden.
Ein Basisstationssystem BSS umfasst einen Basisstationscontroller
bzw. eine Basisstationssteuerung BSC und die Basisstationen BTS
unter deren Steuerung. Im Allgemeinen enthält eine Zelle C lediglich eine
Basisstation BTS. Die Funkzellen C überlappen sich geringfügig, wenn sie
auch aus Gründen
der Übersichtlichkeit
in 1 klar voneinander getrennt dargestellt sind.
Außerdem ist
die Gestalt der Zellen nicht tatsächlich so regelmäßig wie
in 1. Einer Vermittlungszentrale für Mobildienste
MSC unterstehen gewöhnlich
mehrere Basisstationssteuerungen BSC. Die Vermittlungszentrale für Mobildienste
ist mit anderen Vermittlungszentralen für Mobildienste und einem öffentlichen
Telefonnetz verbunden, die nicht in 1 dargestellt sind.
In einem GSM System beinhalten Teilnehmerregister zu mindest ein
Heimatortsregister HLR und ein Besucherortsregister VLR, die nicht
in 1 dargestellt sind. Die Teilnehmerinformation
einer Mobilstation wird kontinuierlich in das Heimatortsregister des
Systems und vorübergehend
bzw. temporär
im Besucherortsregister aufgezeichnet, in dessen Zuständigkeitsbereich
sie sich zur jeweiligen Zeit befindet.
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Die
Mobilstation misst laufend die Signale der ihr am nächsten gelegenen
Basisstation für
eine mögliche Übergabe.
In einem GSM Netz z. B. kann eine Mobilstation zusätzlich zur
bedienenden Basisstation zeitgleich Signalpegel und/oder -qualität von bis
zu 32 weiteren Basisstationen messen. Die bedienende Basisstation
informiert die Mobilstation über die
benachbarten zu messenden Basisstationen. Die Messergebnisse einer
jeden Basisstation werden über
den Identifizierungscode für
Basisstationen BSIC gekennzeichnet. Die Basisstation misst kontinuierlich
Signalpegel und -qualität
aller laufenden Funkverbindungen in der Station. Die Mobilstation sendet
regelmäßig Messergebnisse
in Form einer Berichtnachricht über
die sie bedienende Basisstation, im Falle von 1 über BTS1,
an die Basisstationssteuerung BSC. Die Berichtnachricht enthält sowohl
die Messergebnisse der bedienenden Basisstation als auch die Messergebnisse
von bis zu sechs der am günstigsten
benachbarten Basisstationen. Entsprechend sendet die Basisstation
der Basisstationssteuerung ihre eigenen Messergebnisse. In den GSM
Empfehlungen ist die Berichtrate der Messergebnisse mit mindestens
einmal pro Sekunde angegeben. In den meisten Anwendungsfällen meldet
die Mobilstation die Messergebnisse in Intervallen von 480 ms.
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Die Übergabe
von einer bedienenden Zelle zu einer der benachbarten Zellen oder
zu einem anderen Kanal der bedienenden Zelle wird ausgeführt, wenn
die durch den Betreiber festgelegten Kriterien erfüllt sind. Üblicherweise
verwendete Übergabekriterien
bestehen aus Signalpegel und Qualität der Funkverbindung, dem Signalpegel
der Ursprungszelle und der Zielzelle, sowie der Übertragungsleistung, die von
der Mobilstation in der Zielzelle erforderlich ist und ihr erlaubt
ist. Auch andere Kriterien können festgelegt
werden. Um die Stabilität
des Mobilfunknetzes sicherzustellen werden die Messergebnisse und
andere zur Übergabe
verwendete Kriterien gemittelt. Hierdurch wird die Übergabe
weniger anfällig für gestörte Messergebnisse
durch kurzzeitige Störungen
oder Schwund.
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Die
Basisstationssteuerung entscheidet über die Übergabe. Wenn die Zielzelle
einer anderen Basisstationssteuerung untersteht, wird die Übergabe von
der Vermittlungszentrale für
Mobildienste ausgeführt.
Auch die Entscheidungen über
eine Übergabe können in
der Vermittlungszentrale für
Mobildienste zentral angeordnet werden. Sofern erforderlich, gibt die
Basisstationssteuerung den Übergabebefehl über die
bedienende Basisstation an die Mobilstation. Der Übergabebefehl
kann auch durch die Basisstation der Zielzelle gegeben werden.
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2 zeigt
das Beispiel einer Übergabesituation,
in der ein Gebäude
B die Ausbreitung der Signale der Basisstationen BTS1 und BTS2 einschränkt. Angenommen
die Mobilstation MS bewegt sich in einer Zelle der Basisstation
BTS1 entlang eines Weges 20 – wie in 2 gezeigt –, und bewegt
sich nicht in das Gebäude.
Am Ort X1 hat das Signal zwischen der Mobilstation MS und der Basisstation
BTS1 um den Abschwächungsauslösewert abgenommen,
z. B. um 30 dB. Die Basisstationssteuerung initiiert den Übergabealgorithmus,
bei dem es sich im ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel um einen beschleunigten
normalen Übergabealgorithmus
handelt. In einem derartigen Fall wird die Mittelung der Messergebnisse
durch die Verwendung einer geringeren Anzahl von Messergebnissen
ausgeführt,
z. B. der letzten zwei Messungen. Abweichend vom Stand der Technik
wird der Übergabealgorithmus
am Ort X1 angeregt, obwohl der Signalpegel noch relativ hoch ist. Die
einzige Bedingung ist, dass er mindestens um den Auslösewert abgeschwächt worden
ist. Wenn sich die Mobilstation zum Ort X2 bewegt hat, ist entweder
bereits eine Übergabe
zu Basisstation BTS2 ausgeführt
worden oder befindet sich in der Ausführung, oder die Mobilstation
ist bei Basisstation BTS1 geblieben, da ihr Signal besser als das
der Basisstation BTS2 ist. Im letzten Fall allerdings löst die Abschwächung des
Signals den beschleunigten Übergabealgorithmus
erneut aus. In jedem Falle hat die Mobilstation, wenn sie den Ort
X3 passiert, eine Übergabe
zu Basisstation BTS2 hinter sich. Auf diese Weise sichert die Überwachung
der Abschwächung des
Signals, dass die Entscheidung für
eine Übergabe
an einem Punkt gefällt
wird, an dem die Signalstärke
weiter abnimmt. Außerdem
wird die Entscheidung unverzüglich
gefällt,
wenn die benachbarte Basisstation ein besseres Signal bietet.
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Entsprechend
wird bei einer Bewegung der Mobilstation entlang des Weges 21 und
in das Gebäude
hinein der Abschwächungsgrenzwert
an Ort X4 ausgelöst nach
dem ein beschleunigter Übergabealgorithmus
ausgeführt
wird. Ob die Mobilstation von Basisstation BTS1 zu Basisstation
BTS2 wechselt, hängt
vollständig
von den Signalpegeln und den durch den Betreiber festgelegten Übergabekriterien ab.
Da die Feldstärke
innerhalb eines Gebäudes
für gewöhnlich relativ
konstant ist, wird bei einer Bewegung der Mobilstation entlang des
Weges 21 zum Ort X5 der beschleunigte Übergabealgorithmus nicht ausgelöst, sondern
die Mobilstation bleibt mit derselben Basisstation verbunden. Dennoch
wird beim Betreten eines Gebäudes
ein schneller und erheblicher Abfall des Signalpegels registriert
und ein Alarm-Status initiiert, das heißt, die bestmögliche Zielzelle
wird mittels des beschleunigten Übergabealgorithmus' ausgewählt. Selbstverständlich kann
die Mobilstation nicht wissen, was den großen Abfall der Signalstärke verursacht.
Danach übernimmt
wieder der normale Übergabealgorithmus
und ein andauernder Alarm-Status wird innerhalb des Gebäudes nicht
verwendet. Bei einer Lösung
einer Patentanmeldung des Standes der Technik könnte möglicherweise innerhalb eines
Gebäudes
eine verstärkte Überwachung
der angrenzenden Basisstationen ausgeführt werden, da das Feld im
Gebäude
wahrscheinlich unterhalb des festgelegten Grenzwertes für die Überwachung
benachbarter Stationen liegt. Wenn dies nicht der Fall wäre, gäbe es keine Übergabeüberwachung
beim Betreten eines Gebäudes.
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Systeme,
die das Verfahren des codegeteilten Mehrfachzugriffs (CDMA) verwenden,
enthalten zusätzlich
zur harten Übergabe
(hard handover), wie sie in Systemen wie dem GSM verwendet wird,
eine weiche Übergabe
(soft handover). Bei der weichen Übergabe kann die Mobilstation
im Verlauf der Übergabe über mehrere
Basisstationen mit dem Netzwerk verbunden sein bis sich herausstellt,
dass eine von Ihnen bezüglich
ihres Signals besser als die Anderen ist. Mit der Erfindung kann
die Dauer einer weichen Übergabe
herabgesetzt werden, was die Netzbelastung insbesondere in solchen
Fällen
verringert, in denen sich die Mobilstation in Gebäuden befindet
und keine der Basisstationen ein deutlich besseres Signal zur Verfügung stellen
kann. Wenn eine Abschwächung
des Signals nicht mehr erkennbar ist (das heißt, die Signaländerung
ist gering), wird die beste Basisstation ausgewählt und verwendet.
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3 zeigt
das erste bevorzugte Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einem Ablaufdiagramm. Die dargestellte Funktionalität liegt
beispielsweise in der Basis stationssteuerung BSC. Die bedienende
Basisstation und die Mobilstation messen laufend den Pegel des Signals
zwischen sich. Die Mobilstation misst zusätzlich die Signalpegel der
benachbarten Basisstationen. Die Basisstationssteuerung BSC erhält die Messergebnisse
der Basisstation, die auch die Messergebnisse der Mobilstation übermittelt,
und führt
in Schritt 301 eine vom Betreiber spezifizierte, herkömmliche Übergabe
mit normalen Werten durch. Zur gleichen Zeit wird aus den Ergebnissen
von Schritt 302 die Signalveränderung zwischen der bedienenden
Basisstation und der Mobilstation errechnet. Die Änderung
wird vorzugsweise aus der Änderung
errechnet, die während
der vom Betreiber vordefinierten Zeit stattgefunden hat. Die vordefinierte
Zeit hilft dabei, zwischen den schnellen und den langsameren Änderungen
zu unterscheiden, durch Überwachen
der Änderung,
wobei z. B. Mittelungs(zeit)fenster verwendet werden, die halb so lang
wie normalerweise sind. In Schritt 303 wird der Signalpegel
daraufhin untersucht, ob er sich in der vom Betreiber vordefinierten
Zeitdauer zumindest um die vom Betreiber vordefinierten Auslösewert L
geändert
hat, z. B. ob das Signal um 30 dB schwächer geworden ist. Sofern die
Signaländerung
geringer als der Auslösewert
ausfällt,
werden die Verfahrensschritte bei Schritt 301 weiter ausgeführt. Andernfalls werden
im folgenden Schritt 304 neue Werte für die Parameter zur Beschleunigung
des Algorithmus' festgelegt.
Ein Beispiel dieses Wertes ist die Länge des zur Mittelung bzw.
Durchschnittsbildung verwendeten (Zeit-)Fensters, das auf einen
Bruchteil des vorherigen Fensters reduziert werden kann, z. B. indem nur
der Mittelwert der letzten zwei Ergebnisse berechnet oder ausschließlich der
letzte Messwert verwendet wird. In Schritt 305 werden Messergebnisse empfangen
und der Übergabealgorithmus
wird mit den neuen Parametern ausgeführt. Zeitgleich wird in Schritt 306 geprüft, ob die Übergabe
stattgefunden hat und falls nicht, wird in Schritt 307 geprüft, ob die vordefinierte
Zeit für
den beschleunigten Übergabealgorithmus
abgelaufen ist. Wenn sie nicht abgelaufen ist, wird der Vorgang
bei Schritt 305 fortgeführt. Wenn
die Übergabe
in Schritt 306 stattgefunden hat oder die Zeit in Schritt 307 abgelaufen
ist, wird der Vorgang bei Schritt 308 fortgeführt, in
welchem normale Werte für
die Parameter des Übergabealgorithmus' festgelegt werden,
z. B. indem die bei der Mittelung verwendete Größe des (Zeit-)Fensters zurückgesetzt
wird. Anschließend
wird der Vorgang bei Schritt 301 fortgeführt.
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Im
ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel basiert
die Übergabe
hauptsächlich
auf der Signalleistung, aber auch andere Gründe können eine Übergabe verursachen, selbst
wenn ein Abfall des Signalpegels die Verwendung eines beschleunigten Übergabealgorithmus' veranlasst hat.
In den anderen Ausführungsbeispielen
der Erfindung kann eine Änderung
der Qualität
des Signals zwischen der Mobilstation und der bedienenden Basisstation
zusätzlich zu
oder anstatt einer Änderung
des Signalpegels überwacht
werden. In diesem Fall basiert der Auslösewert L, mit dem die Änderung
in Schritt 303 verglichen wird, um einen beschleunigten Übergabealgorithmus
einzuleiten und eine Übergabe
auszuführen, auf
einer Änderung
der Signalqualität,
wie z. B. der Bitfehlerrate (BER), oder der zusammengefassten Auswirkung
einer Signaländerung
in Pegel und Qualität.
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Die
Kriterien zur Entscheidung für
den Start von Messungen und Übergabe
sind jedoch nicht auf die oben genannten Beispiele beschränkt. Es
können alle
für eine Übergabe
bzw. einen Handover geeigneten Kriterien herangezogen werden, deren Änderung berechnet
werden kann. Die Erfindung beschränkt in keiner Weise das Berechnungsverfahren
der Änderung.
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In
einigen Ausführungsbeispielen
der Erfindung können
in den Schritten 301 und 305 vollkommen unterschiedliche
Algorithmen verwendet werden, wobei in diesem Fall die Schritte 304 und 308 entfallen
können.
Auch ist es möglich,
den Übergabealgorithmus
nur in Schritt 305 zu verwenden, wobei in diesem Fall die
Schritte 304 und 308 entfallen können und
Schritt 301 nur den Empfang der Messergebnisse beinhaltet.
In letzterer Alternative kann zudem Schritt 307 entfallen.
Weiterhin besteht die Möglichkeit,
mehrere verschiedene Auslösewerte
festzulegen, welche die Verwendung verschiedener Übergabealgorithmen
erlauben. Beispielsweise könnte ein
Abfall des Signalpegels um 15 dB eine Mittelungs(zeit)fenstergröße 6 für den Übergabealgorithmus
auslösen,
ein Abfall zwischen 15 dB und 30 dB könnte die Fenstergröße auf 3
setzen und ein Abfall des Signalpegels um mindestens 30 dB könnte die Fenstergröße auf 1
setzen. Die Erfindung beschränkt in
keiner Weise die verwendeten Übergabealgorithmen
und Entscheidungskriterien. Es ist wesentlich, dass ein Übergabealgorithmus
auf der Basis eines vordefinierten Änderungswertes ausgelöst wird.
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4 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild der Vorrichtung der Erfindung,
welche die Übergabeentscheidungen
trifft, wie z. B. der Basisstationssteuerung BSC eines GSM Systems.
Die Vorrichtung führt
die oben in Zusammenhang mit 3 beschriebenen
Schritte des Verfahrens aus. Die Vorrichtung umfasst einen Verbindungsteil
CP um die Messergebnisse zu empfangen und den Übergabebefehl zu senden. Zusätzlich beinhaltet
die Vorrichtung einen Anwendungsteil AP zum Ausführen verschiedener Übergabealgorithmen
oder ein und desselben Algorithmus mit verschiedenen Werten. Der Anwendungsteil
AP veranlasst den Verbindungsteil CP den Übergabebefehl zu senden, wenn
die durch den Betreiber vordefinierten Kriterien erfüllt sind.
Der Anwendungsteil AP berechnet aus den Messergebnissen die Änderung
des Signals und vergleicht diese mit den Auslösewerten. Die Auslösewerte
sind vorzugsweise im Speicher M der Vorrichtung abgelegt. Die Messergebnisse
und Parameter Werte so wie die Übergabekriterien
inklusive ihrer Werte können ebenfalls
im Speicher abgelegt werden. Die Vorrichtung kann eine Zeitrechnungseinrichtung
TC umfassen, die dem Anwendungsteil hilft, die Ausführung eines
zeitlich limitierten Übergabealgorithmus
zu beenden.
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Selbstverständlich dienen
die vorangegangene Beschreibung und die zugehörigen Bilder nur zur Veranschaulichung
der vorliegenden Erfindung. Fachleuten ist klar, dass verschiedene
Variationen und Modifikationen an der Erfindung vorgenommen werden
können,
ohne ihren Bereich zu verlassen, der durch die angehängten Ansprüche definiert
wird.