STAND DER TECHNIK
1. Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine neue Pyrimidinverbindung oder
ein Salz davon und eine pharmazeutische Zusammensetzung,
insbesondere ein Mittel zur Behandlung von
Nierenerkrankungen, die diese Pyrimidinverbindung oder
ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon enthält.
Obwohl die erfindungsgemäße Pyrimidinverbindung im
Wesentlichen keinen oder nur einen sehr schwachen
Antagonismus am Angiotensin-II-Rezeptorsubtyp 1 aufweist,
der an der blutdrucksenkenden Wirkung beteiligt ist, kann
sie eine Nierenerkrankung in ausreichendem Maße bessern.
2. Stand der Technik für die Erfindung
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Zur Zeit gibt es eine wachsende Anzahl von Patienten mit
Nierenfunktionsstörungen. Es wird angenommen, dass dies
darauf zurückzuführen ist, dass die Entwicklung von für
die Behandlung von Nierenerkrankungen geeigneten
Arzneimitteln hinter einer steigenden Anzahl älterer
Menschen in der Bevölkerung oder Veränderungen in der
Umwelt zurückbleibt. Deshalb werden zur Behandlung von
Nierenerkrankungen geeignete Arzneimittel dringend
benötigt.
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Insbesondere wird bisher hauptsächlich ein Verfahren zur
Behandlung von die Krankheiten begleitenden Störungen,
d. h. eine auf die Krankheit gerichtete Behandlung, für
Nierenerkrankungen wie Nephritis, Diabetesnephropathie
oder Niereneinschränkungen angewendet. So wird
beispielsweise ein blutdrucksenkendes, diuretisches oder
entzündungshemmendes Mittel oder beispielsweise eine
Behandlung mit Krankenkost oder Kinesiotherapie
angewendet. Da Nierenerkrankungen von Bluthochdruck
begleitet werden, von welchem angenommen wird, dass er
einer der Faktoren ist, welche Nierenerkrankungen
verschlimmern, werden oftmals Antihypertensiva
angewendet. Von den Antihypertensiva werden diejenigen,
welche die Bildung oder Wirkung von Angiotensin II
hemmen, in vielen Fällen angewendet. Dies deshalb, da
angenommen wird, dass Angiotensin II ein
Nierenerkrankungen verschlimmernder Faktor ist, da es den
Blutdruck erhöht und das Wachstum interstitieller Zellen
in der Niere beschleunigt, weshalb von der größtmöglichen
Ausschaltung eines solchen Faktors angenommen wird, dass
durch sie Nierenerkrankungen gebessert werden.
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In J. Clin. Pharmacol., 30, 155-158 (1990) wird
berichtet, dass, wenn ein Antihypertensivum wie Enalapril
oder Captopril, nämlich ein Mittel zur Inhibierung des
Enzyms (Angiotensin converting enzyme, ACE), welches
Angiotensin I in Angiotensin II umwandelt, das den
Blutdruck erhöht, d. h. ein Inhibitor für das Angiotensin
converting enzyme (ACEI), angewendet wird, der Blutdruck
gesenkt und der Verlauf der Nierenfunktionsstörung
gebessert wird. Im US-Patent Nr. 5 071 867 wird
vorgeschlagen, dass, da nach Verabreichung des
blutdrucksenkenden Mittels in einer Menge, die größer als
diejenige ist, welche üblicherweise zur Blutdrucksenkung
angewendet wird, eine Verbesserung der
Nierenfunktionsstörung bei Ratten beobachtet wird,
Menschen eine hohe Dosis zugemutet werden kann, wenn
diese sorgsam und allmählich erhöht wird, wodurch eine
Nierenfunktionsstörung bei Menschen geheilt wird.
Andererseits wird in "Saishin Igaku" ("Aktuelle
Medizin"), 48, 1404-1409 (1993) betont, dass zu solchen
Mitteln als Eigenschaften Nebenwirkungen wie trockener
Husten gehören oder sie mit dem Risiko verschrieben
werden, dass der Blutdruck sinkt und damit eine akute
Niereneinschränkung verursacht wird, weshalb sie sorgsam
zu verabreichen sind.
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Danach wurde ein Angiotensin-II-Blocker (AGIIRA) als
Antihypertensivum entwickelt. Gegenwärtig sind zwei Arten
von Angiotensin-II-Rezeptoren, Subtyp 1 und Subtyp 2,
bekannt. Obwohl die Aufgaben von Subtyp 2 noch nicht
genügend aufgeklärt sind, ist bekannt, dass Subtyp 1 am
Blutdruck beteiligt ist. Daher ist der Rezeptorsubtyp-1-
Antagonist ein Ziel bei der Entwicklung von
Antihypertensiva.
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Von den Verbindungen, welche Antihypertensiva sind, die
eine starke antagonistische Wirkung am Angiotensin-II-
Rezeptor aufweisen und gleichzeitig auf ihre Wirkung bei
Nierenerkrankungen untersucht sind, ist beispielsweise
die Imidazolverbindung 2-Butyl-4-chlor-5-(hydroxymethyl)-
1-[[2'-(1H-tetrazol-5-yl)biphenyl-4-yl]methyl]imidazol
(Dup753 oder MK954) bekannt. Wenn die linidazolverbindung
Versuchsratten für Nierenfunktionsstörungen verabreicht
wurde, war sie gegen Proteinurie und Glomerulosclerosis
wirksam, womit jedoch eine blutdrucksenkende Wirkung
einherging (J. Clinical Invest., 90, 766-771 (1992)).
Wenn weiterhin diese Imidazolverbindung Versuchsratten
für Hyperlipidämle verabreicht wurde, wurde die
Nierenerkrankung bei einer niedrigeren Dosis ohne
praktische Auswirkung auf den Blutdruck gebessert, wobei
jedoch eine deutliche Blutdrucksenkung bei einer hohen
Dosis beobachtet wurde, die gegen die Nierenerkrankung
wirkungsvoller war (Nephron, 65, 426-432 (1993).
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Ferner sind Verbindungen mit einer Struktur, die
derjenigen dieser Imidazolverbindung ähnlich ist, in der
ungeprüften japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 63-23868 und in US-A-5 153 197, US-A-5 128 355 und
US-A-5 155 118 offenbart. In der ungeprüften japanischen
Patentveröffentlichung Nr. 63-23868 ist offenbart, dass
solche Verbindungen gegen Bluthochdruck und zu Kongestion
führenden Herzstörungen wirkungsvoll sind. In
US-A-5 153 197 ist offenbart, dass solche Verbindungen
gegen Bluthochdruck wirkungsvoll sind. In US-A-5 128 355
ist offenbart, dass solche Verbindungen gegen
Herzschwäche wirkungsvoll sind. In US-A-5 155 118 ist
offenbart, dass solche Verbindungen gegen
Niereneinschränkungen wirkungsvoll sind, die von
nichtsteroiden entzündungshemmenden Mitteln verursacht werden.
Alle Imidazolverbindungen, die in dieser ungeprüften
japanischen Patentveröffentlichung und in den US-Patenten
offenbart sind, sind jedoch durch einen starken
Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonismus gekennzeichnet und
besitzen blutdrucksenkende Wirkung.
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In EP-A-0 475 206 sind Verbindungen mit einem
Pyrimidingerüst und ihre Anwendung bei Nierenerkrankungen
offenbart. Die Pyrimidinverbindungen sind jedoch durch
einen starken Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonismus, mit
welchem eine blutdrucksenkende Wirkung einhergeht,
charakterisiert. Des Weiteren wird in J. Pharmacol.
Experimental Therapeutics, 267, 657-663 (1993) berichtet,
dass, als eines der Pyrimidinanaloga, 2-[N-Propyl-N-[[2'-
(1H-tetrazol-5-yl)biphenyl-4-yl]methyl]amino]pyridin-3-
carbonsäure (A-81988), Versuchsratten für
Nierenerkrankungen verabreicht wurde, sich die
Proteinurie besserte, gleichzeitig aber eine
Blutdrucksenkung beobachtet wurde. Diese Pyrimidinanaloga
haben auf Grund ihres starken Angiotensin-II-
Rezeptorantagonismus blutdrucksenkende Wirkung, weshalb
die Gefahr eines akuten Nierenversagens besteht, wenn sie
Personen verabreicht werden, die an einer
Nierenerkrankung leiden.
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In EP-A-0 561 175 sind 5-(ω-substituierte
Aminoalkanoylamino-)Pyrimidinverbindungen als
pharmazeutische Zusammensetzungen offenbart, die bei der
Behandlung und/oder Prävention von Arteriosklerose oder
Hyperlipidämie nützlich sind. In EP-A-0 156 559 sind
8-substituierte Guanidinverbindungen offenbart, die bei
der Behandlung von Autoimmunerkrankungen nützlich sind.
In Chemical Abstracts 98 (1983) 179322e sind
polyfunktionelle 5-Aminopyrimidine offenbart, die in
4-Position nicht durch eine Benzylaminofunktion
substituiert werden können.
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Wie Obigem zu entnehmen, waren bisher bei der Behandlung
von Nierenerkrankungen mit einem Antihypertensivum
hauptsächlich Arzneimittel mit stark blutdrucksenkender
Wirkung erwünscht. Bei Nierenerkrankungen ist der
Bluthochdruck ein wichtiges Symptom, das behandelt werden
muss. Dabei reicht die reine Blutdrucksenkung jedoch
nicht aus. Es ist wichtig, den richtigen Blutdruck
aufrecht zu erhalten. Deshalb ist es erforderlich, ihn
durch Kombination von Arten und Dosen Von
Antihypertensiva entsprechend den Symptomen einzustellen.
Nichtsdestotrotz ist per se eine ununterbrochene
Behandlung mit einer ausreichenden Dosis für
Nierenerkrankungen erforderlich. Deshalb ist es, solange
ein herkömmliches Antihypertensivum verwendet wird,
grundsätzlich unmöglich, den Blutdruck auf geeignete
Weise einzustellen und gleichzeitig eine Nierenerkrankung
durch das Antihypertensivum allein effektiv zu heilen.
Ein solches Problem ist beispielsweise eine akute
Niereneinschränkung, die durch das angewendete
Antihypertensivum verursacht worden ist.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Von den Erfindern sind umfangreiche Untersuchungen
durchgeführt worden, um Verbindungen mit bisher völlig
unbekannten Eigenschaften zu finden, nämlich
Verbindungen, die für eine Verbesserung einer
Nierenfunktionsstörung genügend wirksam sind, ohne dabei
den Blutdruck zu beeinflussen, wobei als Ergebnis neue
Pyrimidinverbindungen hergestellt worden sind, die für
eine Verbesserung einer Nierenfunktionsstörung
ausreichend wirksam sind, während ihr Antagonismus am
Angiotensin-II-Rezeptorsubtyp 1 ein Hundertstel (1/100)
bis ein Tausendstel (1/1000) oder weniger desjenigen des
herkömmlichen Antagonisten mit einer Standardaktivität
als Antihypertensivum beträgt. Die Erfindung beruht auf
dieser Feststellung.
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Demgemäß betrifft die Erfindung eine Pyrimidinverbindung
mit der Formel (I):
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worin R¹ eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
R² Halogenatom, eine -NH(CH&sub2;)nC&sub6;H&sub5;-, -NH(CH&sub2;)pC&sub6;H&sub4;-OR-,
NR(CH&sub2;)qC&sub6;H&sub5;-, -OR- oder -O(CH&sub2;)sC&sub6;H&sub5;-Gruppe in 6-Position
des Pyrimidinrings und R&sub3; -COOH, -COOR' und -OR' bedeutet,
wobei R und R' unabhängig voneinander einen Alkylrest mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten und n 0 oder eine
ganze Zahl von 1 bis 6, p 0 oder eine ganze Zahl von 1
bis 6, q 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 6 und s 0 oder
eine ganze Zahl von 1 bis 6 bedeutet, oder ein Salz
davon.
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Ferner betrifft die Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung, die eine Pyrimidinverbindung mit der
Formel (I) oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz
davon und einen pharmazeutisch verträglichen Träger
umfasst.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Der hier benutzte Terminus "Alkylrest mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen" umfasst geradkettige und verzweigte
Alkylreste, beispielsweise einen Alkylrest mit 1 bis
4 Kohlenstoffätomen wie den Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-,
1-Propyl-, n-Butyl-, i-Butyl-, s-Butyl- oder
tert.-Butylrest, einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen wie
die obengenannten Reste, den n-Pentyl-, 1-Pentyl-,
Neopentyl-, tert.-Pentyl-, 1-Methylbutyl-,
2-Methylbutyl-, 1,2-Dimethylpropyl- oder
1-Ethylpropylrest und einen Alkylrest mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen wie die zuvor genannten Reste, den
n-Hexyl-, 1-Hexyl- oder 2-Ethylbutylrest.
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Das Halogenatom ist beispielsweise ein Chlor-, Brom-,
Fluor- oder Iodatom.
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Die Verbindung mit der Formel (I), worin R¹ eine
Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, R² ein
Halogenatom, eine -NH(CH&sub2;)nC&sub6;H&sub5;-, -NH(CH&sub2;)pC&sub6;H&sub4;-OR-,
-NR(CH&sub2;)qC&sub6;H&sub5;-, -OR- oder -O(CH&sub2;)sC&sub6;H&sub5;-Gruppe in 6-Position
des Pyrimidinrings und R&sub3; -COOH, -COOR' und -OR' bedeutet,
wobei R und R' unabhängig voneinander einen Alkylrest mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten und n 0 oder eine
ganze Zahl von 1 bis 4, p 0 oder eine ganze Zahl von 1
bis 4, q 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 4, r 0 oder
eine ganze Zahl von 1 bis 4 und s 0 oder eine ganze Zahl
von 1 bis 4 bedeutet, oder ein Salz davon ist bevorzugt.
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Die Verbindung mit der Formel (I), worin sich R³ in der
4-Position des Phenylrings befindet, oder ein Salz davon
ist am meisten bevorzugt.
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Das Salz der erfindungsgemäßen Verbindung umfasst ein
Salz mit einer anorganischen oder organischen Säure oder
ein Salz mit einer anorganischen oder organischen Base
und vorzugsweise ein pharmazeutisch verträgliches Salz.
Als Säureaddluionssalz ist beispielsweise Hydrochlorid,
Sulfat, Methansulfonat oder p-Toluolsulfonat, ein Salz
mit einer Dicarbonsäure wie Oxal-, Malon-, Bernstein-,
Malein- oder Fumarsäure oder ein Salz mit einer
Monocarbonsäure wie Essig-, Propion- oder Buttersäure zu
nennen. Die anorganische Base, die geeignet ist, ein Salz
der erfindungsgemäßen Verbindung zu bilden, ist
beispielsweise ein Hydroxid, Carbonat oder
Hydrogencarbonat von Ammonium, Natrium, Lithium, Calcium,
Magnesium oder Aluminium. Als Salz mit der organischen
Base ist beispielsweise ein Salz mit einem Mono-, Di-
oder Trialkylamin wie Methylamin, Dimethylamin oder
Triethylamin oder ein Salz mit einem Mono-, Di- oder
Trihydroxyalkylamin, Guanidin, N-Methylglucosamin oder
ein Aminosäuresalz zu nennen.
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Als typische Beispiele für die erfindungsgemäßen
Verbindungen sind die Strukturen der Verbindungen Nr. 1
bis 38 in Tabelle I aufgeführt. Weiterhin sind die
Ergebnisse von Elementaranalyse und Massenspektroskopie
in Tabelle 2 zusammengefasst. Die in den folgenden
Tabellen genannten Verbindungen werden mitunter mit den
Nummern in den folgenden Tabellen bezeichnet. In den
folgenden Tabellen bedeutet Me Methyl, Et Ethyl,
Pr Propyl, Bu Butyl, Pen Pentyl, Hex Hexyl und Ph Phenyl.
Tabelle 1
Tabelle 2
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen können durch ein an
sich bekanntes Verfahren hergestellt werden. So können
die erfindungsgemäßen Verbindungen beispielsweise durch
das Reaktionsschema (1) hergestellt werden, das die
folgenden Stufen a) bis c) umfasst:
Reaktionsschema (1):
Stufe a):
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Die Verbindung mit der Formel (1) wird
erforderlichenfalls geschützt und anschließend mit der
Verbindung mit der Formel (2), worin X² ein Halogenatom
bedeutet, umgesetzt, um die Verbindung mit der Formel (3)
zu erhalten. Die Umsetzung wird in einem organischen
Lösungsmittel wie Ethanol, Butanol, Dioxan,
Dimethylsulfoxid, N,N-Dimethylformamid oder
N,N-Diethylformamid in Gegenwart einer Base wie
Triethylamin, Pyridin, Picolin oder Lutidin 5 bis
72 Stunden lang bei 20 bis 150ºC, vorzugsweise unter
Rückfluss, unter Rühren durchgeführt.
Stufe b):
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Die Verbindung mit der Formel (3) wird in einem
Lösungsmittel wie N,N-Dimethylformamid, Dichlormethan,
Tetrahydrofuran, Aceton, Chloroform oder Pyridin gelöst
und die Verbindung zugegeben, welche die Aminogruppe in
die R¹-CONH-Gruppe, worin R¹ dieselbe Bedeutung wie weiter
oben hat, umwandeln kann. Die Umsetzung wird 3 bis
40 Stunden lang bei 0 bis 100ºC durchgeführt, wobei die
Verbindung mit der Formel (4) erhalten wird. Die
Verbindung, welche die Aminogruppe in die R¹-CONH-Gruppe
umwandeln kann, ist beispielsweise Valerylchlorid, wenn R¹
n-Butyl bedeutet. Bedeutet R¹ eine andere Gruppe, kann
eine solche Verbindung vom Fachmann im Hinblick auf die
gewünschte R¹-Gruppe auf geeignete Weise ausgewählt
werden.
Stufe c):
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Die Verbindung mit der Formel (4) wird mit der
Verbindung, welche die X²-Gruppe in die R²-Gruppe, worin
R² dieselbe Bedeutung wie weiter oben hat, umwaldeln kann,
umgesetzt, wobei die Verbindung mit der Formel (I)
erhalten wird. Die Umsetzung mit dem Amin wird in einem
organischen Lösungsmittel wie Butanol, Ethanol, Dioxan,
Dimethylsulfoxid oder N,N-Dimethylformamid 3 bis
72 Stunden lang bei 20 bis 150ºC, vorzugsweise unter
Rückfluss, unter Rühren durchgeführt. Die Umsetzung mit
dem Alkohol wird in Alkohol in Gegenwart einer wässrigen
alkalischen Lösung 3 bis 72 Stunden lang bei 20 bis
150ºC durchgeführt, nachdem erforderlichenfalls ein
Lösungsmittel wie Tetrahydrofuran oder Dioxan zugegeben
worden ist. Die Verbindung, welche die X²-Gruppe in die
R²-Gruppe umwandeln kann, ist beispielsweise Benzylamin,
wenn R² die Benzylaminogruppe bedeutet. Bedeutet R² eine
andere Gruppe, kann eine solche Verbindung vom Fachmann
im Hinblick auf die gewünschte R²-Gruppe auf geeignete
Weise ausgewählt werden.
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Die Esterverbindung mit der Formel (I) kann in einem
organischen Lösungsmittel wie Methanol, Ethanol oder
Butanol in Gegenwart einer wässrigen alkalischen Lösung 1
bis 48 Stunden lang bei 20 bis 100ºC unter Rühren
hydrolysiert, mit Säure ausgefällt und anschließend in
die freie Verbindung mit der Formel (I) umgewandelt
werden.
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Weiterhin kann das Salz, insbesondere das pharmazeutisch
verträgliche Salz, der Verbindung mit der Formel (I)
unter Verwendung der Verbindung mit der Formel (I) und
einer äquivalenten Menge Alkali durch Verdampfen des
Lösungsmittels oder Aufkonzentrieren der Lösung, Trocknen
und Reinigen des Rückstands hergestellt werden.
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Die erfindungsgemäße Pyrimidinverbindung mit der
Formel (I) oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz
davon ist für eine Besserung einer Nierenfunktionsstörung
genügend wirksam, ohne den Blutdruck zu beeinflussen.
Deshalb betrifft die Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung, insbesondere ein Mittel gegen
Nierenerkrankungen, welche die Pyrimidinverbindung mit
der Formel (I) oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz
davon als Wirkstoff enthält.
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Die Verbindung mit der Formel (I) ist als Mittel zur
Behandlung von Nierenerkrankungen wie Nephritis,
Nephropathie, Nierenversagen, nephrotischem Syndrom,
asymptomatischer Proteinurie, Hämaturie,
Diabetesnephropathie, durch Arzneimittel verursachten
Nierenerkrankungen, infektiösen Harnwegserkrankungen oder
Prostatitis wirksam. Die erfindungsgemäße Verbindung mit
der Formel (I) kann oral oder parenteral (perkutan,
intravenös oder intraperitoneal) verabreicht werden.
Die erfindungsgemäße Verbindung mit der Formel (I) wurde
mit einer Dosis von 500 mg/kg Mäusen oral verabreicht,
wobei in einer Woche kein Sterbefall festgestellt wurde.
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Die Verbindung mit der Formel (I) kann durch Zusatz eines
oder mehrerer pharmazeutisch verträglicher Additive zu
Pulver, Tabletten, Körnchen, Kapseln, Zäpfchen und einer
oralen oder Injektionslösung formuliert werden. Als
Additive sind beispielsweise Magnesiumstearat, Talk,
Lactose, Dextrin, Stärken, Methylcellulose,
Fettsäureglyceride, Wasser, Propylenglykol, Makrogole,
Alkohole, kristalline Cellulosen, Hydroxypropylcellulose,
niedrig substituierte Hydroxypropylcellulose,
Carmellosen, Povidon, Polyvinylalkohol oder
Calciumstearat zu nennen. Erforderlichenfalls können
Farbmittel, Stabilisatoren, Antioxidantien,
Konservierungsstoffe, pH-Wert einstellende, isotonische,
solubilisierende und/oder beruhigende Mittel enthalten
sein. Die Körnchen, Tabletten oder Kapseln können mit
einer Beschichtungsmasse wie Hydroxypropylmethylcellulose
oder Hydroxypropylmethylcellulosephthalat überzogen
werden.
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Die Verbindung mit der Formel (I) kann mit einer Menge
von 0,1 bis 500 mg und vorzugsweise 1 bis 100 mg in einer
Dosiseinheit enthalten sein. Die Dosis der Verbindung mit
der Formel (I) beträgt 0,1 bis 150 mg/kg Körpergewicht
und vorzugsweise 1 bis 100 mg/kg Körpergewicht. Die Dosis
kann einmal pro Tag verabreicht oder aufgeteilt und zwei
oder drei Mal am Tag gegeben werden. Die Dosis kann
geeigneterweise in Abhängigkeit von den Symptomen des
Patienten gewählt werden.
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Von den Erfindern wurde die dreidimensionale Struktur von
gelöstem Angiotensin II durch ein von ihnen entwickeltes
Verfahren analysiert und wurden die Eigenschaften
verschiedener Verbindungen unter Berücksichtigung der
Affinität zum gelösten Angiotensin II untersucht.
Insbesondere wurden beispielsweise der Antagonismus am
Angiotensin-II-Rezeptorsubtyp 1, der für seine
Beteiligung an der Blutdrucksenkung bekannt ist, die
Wirkung zur Verbesserung einer Nierenfunktionsstörung bei
Versuchstieren für Nierenfunktionsstörungen und die
Wirkung auf den Blutdruck näher untersucht. Im Ergebnis
wurde von den Erfindern festgestellt, dass die Verbindung
mit der Formel (I) oder ein Salz davon erwünschte
Eigenschaften besitzt, die von denjenigen
herkömmlicherweise bekannter Antihypertensiva vollkommen
verschieden sind.
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Wie weiter oben erwähnt, weist die Verbindung mit der
Formel (I) oder ein Salz davon einen Antagonismus am
Angiotensin-II-Rezeptorsubtyp 1 auf, der ein Hundertstel
(1/100) bis ein Tausendstel (1/1000) oder weniger
desjenigen des herkömmlichen Antagonisten mit einer
Standardaktivität als Antihypertensivum beträgt. Die
Verbindung mit der Formel (I) oder ein Salz davon besitzt
eine Nierenfunktionsstörungen bessernde Wirkung ohne
wesentlichen Antagonismus. Hinsichtlich des bisherigen
Wissensstandes ist es in hohem Maße überraschend, dass
Verbindungen mit solchen Eigenschaften existieren. Dabei
ist immer noch unklar, wieso die Verbindung mit der
Formel (I) solche Eigenschaften aufweist. Es wird
angenommen, dass die Eigenschaften beispielsweise von dem
spezifischen Antagonismus an einem Angiotensin-II-
Rezeptor (d. h. einem neuen Rezeptor, der anders als die
bekannten Subtypen 1 und 2 ist), der am interstitiellen
Nierenzellenwachstum beteiligt ist, das eine
Niereneinschränkung verschlimmert, oder von der
Akkumulation der Verbindung in der Niere beigetragen
werden, obwohl die Erfindung nicht auf diese Annahme
beschränkt ist. Weiterhin ist ein Mechanismus möglich,
der von dem des Antagonismus am Angiotensin-II-Rezeptor
völlig verschieden ist.
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Selbst wenn die erfindungsgemäße Verbindung mit der
Formel (I) oder ein Salz davon als Angiotensin-II-
Rezeptorantagonist eingeordnet wird, sind ihre
Eigenschaften wesentlich verschieden von denjenigen der
bekannten Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten, die als
Antihypertensiva entwickelt worden sind, d. h. der
Antagonisten mit starkem Antagonismus am Rezeptor und
blutdrucksenkender Wirkung. Wird die Verbindung mit der
Formel (I) oder ein Salz davon nicht als Angiotensin-II-
Rezeptorantagonist eingeordnet, ist sie offensichtlich
davon verschieden. Demgemäß ist die erfindungsgemäße
Verbindung mit der Formel (I) oder ein Salz davon
hinsichtlich chemischer Struktur, funktioneller Effekte
und medizinischer Nützlichkeit neu.
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Wie dem Bisherigen zu entnehmen, ist die erfindungsgemäße
Verbindung mit der Formel (I) oder ein Salz davon bei
Nierenfunktionsstörungen ausreichend wirksam, ohne dabei
den Blutdruck zu beeinflussen. Deshalb ist es möglich,
Nierenerkrankungen mit Arzneimitteln, die solche
Eigenschaften besitzen, auf geeignet Weise ohne solche
Probleme wie akutes Nierenversagen zu behandeln, wobei
der Blutdruck erforderlichenfalls mit einem geeigneten
Antihypertensivum auf den gewünschten Wert eingestellt
wird.
BEISPIELE
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Die Erfindung wird anschließend an Hand der folgenden
Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1: Herstellung von 4-[[(6-Chlor-5-
amino)pyrimidin-4-yl]aminomethyl]methylbenzoat (3-1):
Stufe a)
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In Methanol (250 ml) auf Eis wurde unter Rühren
Chlorwasserstoffgas geleitet, wobei eine methanolische
Chlorwasserstofflösung (44,4 g) hergestellt wurde. Es
wurde dazu 4-Aminomethylbenzoesäure (25,70 g) bei
Raumtemperatur gegeben und das Gemisch unter Rückfluss
und Rühren 28 Stunden lang erhitzt, wobei eine fast
homogene Lösung erhalten wurde. Aus der Lösung wurde das
Lösungsmittel unter Unterdruck verdampft, wobei
4-Aminomethylmethylbenzoat-Hydrochlorid (33,11 g) als
farbloser Feststoff erhalten wurde.
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Eine hellgelbe Suspension der resultierenden Verbindung
(21,53 g), 5-Amino-4,6-dichlorpyrimidin (15,92 g),
1-Butanol (260 ml) und Triethylamin (41 ml) wurden durch
Erhitzen auf Rückflusstemperatur gelöst und 19 Stunden
lang unter Rückfluss gerührt. Das Lösungsmittel wurde
unter Unterdruck verdampft, wonach Wasser (250 ml) und
Chloroform (500 ml) zugegeben wurden und das Ganze
geschüttelt wurde. Der hellgelbe Niederschlag wurde
abfiltriert, wobei das Rohprodukt (17,20 g) der
Titelverbindung erhalten wurde. Das Rohprodukt wurde aus
Ethylacetat/Chloroform (1 : 1) umkristallisiert, wobei die
Titelverbindung (14,85 g) in Form farbloser Kristalle
erhalten wurde.
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Schmelzpunkt: 197,5 bis 198,5ºC,
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¹H-NMR (500 MHz, CDCl&sub3;) δ: 3,84 (s, 3H), 4,71 (d, 2H),
5,09 (s, 2H), 7,44 - 7,46 (m, 1H), 7,44 (d, 2H),
7,71 (s, 1H), 7,92 (d, 2H).
Beispiel 2: Herstellung von 4-[[(6-Chlor-5-
valeramido)pyrimidin-4-yl]aminomethyl]methylbenzoat (4-1)
(Verbindung Nr. 1): Stufe b)
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Eine Suspension der im Beispiel 1 hergestellter
Verbindung (3-1) (14,63 g) in trockenem
N,N-Dimethylformamid (70 ml) wurde verschlossen. Durch
eine Spritze wurde Valerylchlorid (7,24 g) bei
Raumtemperatur unter Rühren zugegeben, wobei eine
hellgelbe homogene Lösung erhalten wurde. Nach Erhitzen
der Lösung bei 80ºC in einem Wasserbad wurden
Triethylamin (10 ml) und trockenes
N,N-Dimethylformamid (140 ml) mit einer Spritze
zugegeben, und das Gemisch wurde 5,5 Stunden lang
gerührt. Das Lösungsmittel wurde unter Unterdruck
verdampft. Es wurde Wasser (150 ml) zu dem Rückstand
gegeben und mit Chloroform (400 ml) extrahiert. Die
organische Schicht wurde über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und aufkonzentriert, wobei ein
viskoses gelbes Produkt (31,66 g) erhalten wurde. Das
Produkt wurde aus Ethylacetat/Hexan umkristallisiert,
wobei die Titelverbindung (10,18 g) in Form schuppiger
farbloser Kristalle erhalten wurde.
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Schmelzpunkt: 166,0 bis 168,0ºC,
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¹H-NMR (500 MHz, CDCl&sub3;) δ: 0,95 (t, 3H), 1,41 (Sext., 2H),
1,73 (Quint., 2H), 2,48 (t, 2H), 3,90 (s, 3H),
4,77 (d, 2H), 6,15 (dd, 1H), 7,08 (s, 1H),
7,39 (d, 2H), 8,00 (d, 2H), 8,28 (s, 1H).
Beispiel 3: Herstellung von 4-[[(6-Methoxy-5-
valeramido)pyrimidin-4-yl]aminomethyl]benzoesäure
(Verbindung Nr. 2)
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Zu einer Lösung der im Beispiel 2 hergestellten
Verbindung (4-1) (6,00 g) in Methanol (90 ml) wurde
1 n NaOH (30 ml) gegeben und die Lösung 26,5 Stunden lang
bei Raumtemperatur stehen gelassen. Die Reaktionslösung
wurde bis zur Trockne aufkonzentriert. Zu dem Rückstand
wurde 1 n Salzsäure (31 ml) gegeben, um den pH-Wert auf 7
einzustellen. Ein ausgefälltes viskoses Produkt wurde in
Chloroform gelöst und mit Wasser und gesättigter
Kochsalzlösung gewaschen. Die organische Schicht wurde
über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und
aufkonzentriert, wobei ein gelbes rohes Öl (6,90 g)
erhalten wurde. Das rohe Öl wurde durch
Chromatographieren über einer Silicagelsäule
(Kieselgel 60 = 300 g, Chloroform/Methanol = 30/1)
gereinigt, wobei die Titelverbindung (2,27 g) als
hellgelber Feststoff erhalten wurde.
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¹H-NMR (500 MHz, CDCl&sub3;) δ: 0,88 (t, 3H), 1,37 (Sext., 2H),
1,78 (Quint., 2H), 2,76 (t, 2H), 4,20 (s, 3H),
5,50 (s, 2H), 7,20 (d, 2H), 8,04 (d, 2H),
8,53 (s, 1H).
Beispiel 4: Herstellung von 4-[[(6-Benzylamino-5-
valeramido)pyrimidin-4-yl] aminomethyl]methylbenzoat
(Verbindung Nr. 3): Stufe c)
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Eine Suspension aus der im Beispiel 2 hergestellten
Verbindung (4-1) (0,50 g), 1-Butanol (7 ml) und
Benzylamin (0,57 g) wurde unter Rückfluss und Rühren
erhitzt, wobei eine hellgelbe homogene Lösung erhalten
wurde. Die Lösung wurde 23 Stunden lang unter Rückfluss
und Rühren erhitzt. Das Lösungsmittel wurde in einem
Wasserbad bei 80ºC unter Unterdruck verdampft. Es wurde
Wasser (15 ml) zu dem Rückstand gegeben und ein Gemisch
mit Chloroform (insgesamt 40 ml) extrahiert.
-
Die organische Schicht wurde über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und aufkonzentriert, wobei ein
hellgelbes Öl (0,76 g) erhalten wurde. Das rohe Öl wurde
durch Chromatographieren über einer Silicagelsäule
(Kieselgel 60 = 70 g, Chloroform/Ethylacetat 1/1)
gereinigt, wobei die Titelverbindung (0,28 g) in Form
farbloser Kristalle erhalten wurde.
-
Schmelzpunkt: 144,0 bis 148,0ºC,
-
¹H-NMR (500 MHz, CDCl&sub3;) δ: 0,81 (t, 1,5H), 0,86 (t, 1,5H),
1,19 (Sext., 1H), 1,31 (Sext. 1H),
1,47 (Quint. 1H), 1,65 (Quint. 1H), 2,04 (t, 1H),
2,37 (t, 1H), 3,90 (s, 3H), 4,60 - 4,73 (m, 4H),
4,82 (dd, 0,5H), 4,95 (dd, 0,5H), 5,09 (dd, 0,5H),
5,20 (dd, 0,5H), 6,04 (s, 0,5H), 6,33 (s, 0,5H),
7,21 - 7,39 (m, 7H), 7,98 (d, 2H), 8,22 (s, 0,5H),
8,25 (s, 0,5H).
Beispiel 5: Herstellung von 4-[[(6-Phenethylamino-5-
valeramido)pyrimidin-4-yl]aminomethyl]methylbenzoat
(Verbindung Nr. 4): Stufe c)
-
Die im Beispiel 4 beschriebene Vorgehensweise wurde
wiederholt, außer dass die im Beispiel 2 hergestellte
Verbindung (4-1) (0,50 g) mit Phenethylamin (0,49 g)
umgesetzt wurde, wobei die Titelverbindung (0,24 g) in
Form farbloser Kristalle erhalten wurde.
-
Schmelzpunkt: 130,0 bis 133,0ºC,
-
¹H-NMR (500 MHz, CDCl&sub3;) δ: 0,82 (t, 1,5H), 0,90 (t, 1,5H),
1,17 (Sext., 1H), 1,32 (Sext. 1H),
1,43 (Quint. 1H), 1,52 - 1,63 (m, 1H), 1,85 - 1,98
(m, 1H), 2,30 (t, 1H), 2,86 - 2,90 (m, 2H),
3,65 - 3,77 (m, 2H), 3,90 (s, 3H),
4,50 (dd, 0,5H), 4,66 - 4,77 (m, 2H),
4,80 (dd, 0,5H), 4,93 (dd, 0,5H), 5,16 (dd, 0,5H),
5,94 (s, 0,5H), 6,17 (s, 0,5H), 7,18 - 7,37
(m, 7H), 7,97 (d, 2H), 8,21 (s, 0,5H),
8,23 (s, 0,5H).
Beispiel 6: Herstellung von 4-[[(6-Phenylpropylamino-5-
valeramido)pyrimidin-4-yl]aminomethyl]methylbenzoat
(Verbindung Nr. 5): Stufe c)
-
Die im Beispiel 4 beschriebene Vorgehensweise wurde
wiederholt, außer dass die im Beispiel 2 hergestellte
Verbindung (4-1) (0,50 g) mit Phenylpropylamin (0,50 g)
umgesetzt und das Rohprodukt aus Ethylacetat/Hexan (1 : 1)
umkristallisiert wurde, wobei die Titelverbindung
(0,21 g) in Form farbloser Kristalle erhalten wurde.
-
Schmelzpunkt: 146,0 bis 149,0ºC,
-
¹H-NMR (500 MHz, CDCl&sub3;) δ: 0,82 (t, 1,5H), 0,93 (t, 1,5H),
1,21 (Sext., 1H), 1,37 (Sext. 1H),
1,50 (Quint. 1H), 1,68 (Quint., 1H), 1,89 - 1,98
(m, 2H), 2,03 (t, 1H), 2,36 (t, 1H), 2,67 - 2,73
(m, 2H), 3,46 - 3,53 (m, 2H), 3,90 (s, 3H),
4,40 (dd, 0,5H), 4,67 - 4,73 (m, 2H),
4,75 (dd, 0,5H), 4,88 (dd, 0,5H), 5,17 (dd, 0,5H),
5,95 (s, 0,5H), 6,08 (s, 0,5H), 7,11 - 7,37
(m, 7H), 7,98 (d, 2H), 8, 19 (s, 0,5H),
8,21 (s, 0,5H).
Beispiel 7: Herstellung von 4-[[[6-(Methoxybenzyl)amino-
5-valeramido]pyrimidin-4-yl]aminomethyl]methylbenzoat
(Verbindung Nr. 6): Stufe c)
-
Die im Beispiel 4 beschriebene Vorgehensweise wurde
wiederholt, außer dass die im Beispiel 2 hergestellte
Verbindung (4-1) (0,38 g) mit 4-Methoxybenzylamin
(0,56 g) umgesetzt wurde, wobei die Titelverbindung
(0,10 g) in Form farbloser Kristalle erhalten wurde.
-
Schmelzpunkt: 173,0 bis 176,0ºC,
-
¹H-NMR (500 MHz, CDCl&sub3;) δ: 0,81 (t, 1,5H), 0,86 (t, 1,5H),
1,18 (Sext., 1H), 1,30 (Sext. 1H),
1,46 (Quint. 1H), 1,65 (Quint., 1H), 2,02 (t, 1H),
2,36 (t, 1H), 3,79 (s, 3H), 3,90 (s, 3H),
4,53 - 4,63 (m, 2H), 4,68 - 4,77 (m, 2,5H),
4,94 (dd, 0,5H), 5,01 (dd, 0,5H), 5,18 (dd, 0,5H)
6,00 (s, 0,5H), 6,31 (s, 0,5H), 6,85 - 6,88
(m, 2H), 7,21 - 7,26 (m, 2H), 7,34 - 7,39 (m, 2H),
7,98 (d, 2H), 8,22 (s, 0,5H), 8,25 (s, 0,5).
Beispiel 8: Herstellung von 4-[[(6-Benzylamino-5-
valeramido)pyrimidin-4-yl]aminomethyl]benzoesäure
(Verbindung Nr. 7)
-
Die im Beispiel 4 hergestellte Verbindung Nr. 3 (0,20 g)
wurde in Methanol (30 ml) gelöst, wonach 1 n NaOH
(4,5 ml) und Wasser (10 ml) zugegeben wurden. Die Lösung
wurde 24 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Das
Lösungsmittel wurde in einem Wasserbad bei 40ºC unter
Unterdruck verdampft. Der Rückstand wurde in Wasser
(20 ml) aufgenommen und mit 1 n Salzsäure (7,5 ml
insgesamt) angesäuert, wobei ein Niederschlag erhalten
wurde. Der Niederschlag wurde abfiltriert, wobei ein
farbloser Feststoff (0,20 g) erhalten wurde. Der
Feststoff wurde aus Wasser/Ethanol (5/2)
umkristallisiert, wobei die Titelverbindung (0,15 g) in
Form farbloser Kristallkörnchen erhalten wurde.
-
Schmelzpunkt: 213,0 bis 233,5ºC (Zersetzung),
-
¹H-NMR (500 MHz, d&sub6;-DMSO) δ: 0,90 (t, 3H),
1,33 (Sext., 2H), 1,59 (Quint. 2H), 2,42 (t, 2H),
4,59 (d, 2H), 4,65 (d, 2H), 7,22 - 7,33 (m, 7H),
7,40 (d, 2H), 7,87 (d, 2H), 8,05 (s, 1H),
8,82 (s, 1H), 12,84 (bs, 1H).
-
Die Reaktionslösung wurde ohne Ansäuern aufkonzentriert
und der Rückstand gereinigt, wobei das Natriumsalz der
Titelverbindung erhalten wurde.
Beispiel 9: Herstellung von 4-[[(6-Phenethylamino-5-
valeramido)pyrimidin-4-yl]aminomethyl]benzoesäure
(Verbindung Nr. 8)
-
Die im Beispiel 8 beschriebene Vorgehensweise wurde
wiederholt, außer dass die im Beispiel 5 hergestellte
Verbindung Nr. 4 (0,20 g) eingesetzt wurde, um nach
Ansäuern einen ausgefällten Feststoff (0,17 g) zu
erhalten. Der Feststoff wurde aus Wasser/Ethanol (5/4)
umkristallisiert, wobei die Titelverbindung (0,075 q) in
Form farbloser Kristallkörnchen erhalten wurde.
-
Schmelzpunkt: 215,0 bis 216,0ºC (Zersetzung),
-
¹H-NMR (500 MHz, d&sub6;-DMSO) δ: 0,90 (t, 3H),
1,32 (Sext., 2H), 1,57 (Quint. 2H), 2,35 (t, 2H),
2,77 (t, 2H), 3,50 (q, 2H), 4,58 (d, 2H),
5,91 (t, 1H), 6,59 (t, 1H), 7,18 - 7,30 (m, 5H),
7,38 (d, 2H), 7,84 (d, 2H), 7,91 (s, 1H),
8,52 (s, 1H), 12,75 (bs, 1H).
Beispiel 10: Herstellung von 4-[[(6-Phenylpropylamino-5-
valeramido)pyrimidin-4-yl]aminomethyl]benzoesäure
(Verbindung Nr. 9)
-
Die im Beispiel 8 beschriebene Vorgehensweise wurde
wiederholt, außer dass die im Beispiel 6 hergestellte
Verbindung Nr. 5 (0,24 g) eingesetzt wurde, um nach
Ansäuern einen ausgefällten Feststoff (0,12 g) zu
erhalten. Der Feststoff wurde aus Wasser/Ethanol (1/1)
umkristallisiert, wobei die Titelverbindung (0,083 g) in
Form farbloser Kristalle erhalten wurde.
-
Schmelzpunkt: 185,0 bis 190,0ºC (Zersetzung),
-
¹H-NMR (500 MHz, d&sub6;-DMSO) δ: 0,90 (t, 3H),
1,33 (Sext., 2H), 1,59 (Quint. 2H), 2,38 (t, 2H),
2,60 (t, 2H), 2,54 - 2,65 (m, 2H), 4,59 (d, 2H),
5,46 (s, 1H), 7,15 - 7,29 (m, 6H), 7,38 (d, 2H),
7,85 (d, 2H), 7,93 (s, 1H), 8,57 (s, 1H),
12,79 (bs, 1H)
Beispiel 11: Herstellung von 4-[[[6-(Methoxybenzyl)amino-
5-valeramido]pyrimidin-4-yl]aminomethyl]benzoesäure
(Verbindung Nr. 10)
-
Die im Beispiel 8 beschriebene Vorgehensweise wurde
wiederholt, außer dass die im Beispiel 7 hergestellte
Verbindung Nr. 6 (0,092 g) eingesetzt wurde, um nach
Ansäuern einen ausgefällten Feststoff (0,055 g) zu
erhalten. Der Feststoff wurde aus Wasser/Ethanol (1/1)
umkristallisiert, wobei die Titelverbindung (0,014 g) in
Form farbloser Kristalle erhalten wurde.
-
Schmelzpunkt: 216,0 bis 218,0ºC (Zersetzung),
-
¹H-NMR (500 MHz, d&sub6;-DMSO) δ: 0,88 (t, 3H),
1,31 (Sext., 2H), 1,58 (Quint. 2H), 2,37 (t, 2H),
3,71 (s, 3H), 4,45 (d, 2H), 4,58 (d, 2H),
6,39 (t, 1H), 6,60 (t, 1H), 6,83 (d, 2H),
7,21 (d, 2H), 7,38 (d, 2H), 7,83 - 7,88 (m, 3H),
8,56 (s, 1H), 12,77 (bs, 1H).
Beispiel 12: Herstellung von 4-[[(6-Benzyloxy-5-
valeramido)pyrimidin-4-yl]aminomethyl]benzoesäure
(Verbindung Nr. 11)
-
Die im Beispiel 2 hergestellte Verbindung (4-1) (0,20 g)
wurde in Benzylalkohol (3 ml) gelöst. Zu der Lösung wurde
1 n Natronlauge (2,2 ml) gegeben, wobei eine Emulsion
erhalten wurde, weiterhin wurde Tetrahydrofuran (20 ml)
zugegeben, wobei eine homogene Lösung erhalten wurde. Die
Lösung wurde 17 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt,
wonach das Lösungsmittel in einem Wasserbad bei 40ºC
unter Unterdruck verdampft wurde. Zum Rückstand wurde
1 n Salzsäure (2,2 ml) gegeben und der pH-Wert auf 1
eingestellt. Weiterhin wurde Wasser (10 ml) zugegeben und
die Reaktionslösung mit Chloroform (10 ml) extrahiert.
Die organische Schicht wurde aufkonzentriert, wobei ein
Öl erhalten wurde. Es wurde Wasser (300 ml) zu dem Öl
gegeben und ein ausgefällter Feststoff abfiltriert, wobei
ein farbloser Feststoff (0,17 g, Schmelzpunkt = 185,5 bis
215,0ºC) erhalten wurde. Zu dem Feststoff wurde
Methanol (50 ml) gegeben, wobei eine homogene Lösung
erhalten wurde, weiterhin wurden 1 n Natronlauge (5 ml)
und Wasser (10 ml) zugegeben. Die Lösung wurde 18 Stunden
lang bei Raumtemperatur gerührt, wonach das Lösungsmittel
in einem Wasserbad bei 40ºC unter Unterdruck verdampft
wurde. Der Rückstand wurde in Wasser (10 ml) aufgenommen
und mit 1 n Salzsäure (7 ml) auf pH-Wert 1 eingestellt.
Es wurde ein ausgefällter Feststoff (0,15 g) abfiltriert
und aus Wasser/Methanol (3/10) umkristallisiert, wobei
die Titelverbindung Nr. 11 (0,054 g) als nadelförmige
farblose Kristalle erhalten wurde.
-
Schmelzpunkt: 195,5 bis 197,0ºC (Zersetzung),
-
¹H-NMR (500 MHz, d&sub6;-DMSO) δ: 0,81 (t, 3H),
1,29 (Sext., 2H), 1,62 (Quint. 2H), 2,78 (t, 2H),
5,57 (s, 2H), 5,62 (s, 2H), 5,63 (s, 1H),
7,24 (d, 2H), 7,36 - 7,54 (m, 6H), 7,89 (d, 2H),
8,51 (s, 1H), 12,94 (bs, 1H).
Beispiel 13: Herstellung von 4-[[(6-Chlor-5-
amino)pyrimidin-4-yl]aminomethyl]anisol (3-48): Stufe a)
-
Ein Gemisch aus 5-Amino-4,6-dichlorpyrimidin (5,00 g),
4-Aminomethylanisol (4,12 g), 1-Butanol (100 ml) und
trockenem Triethylamin (4,9 ml) wurde auf
Rückilusstemperatur erhitzt und 48 Stunden lang gerührt,
wobei eine hellorange homogene Lösung erhalten wurde. Das
Lösungsmittel wurde unter Unterdruck verdampft, wobei ein
gelblich braunes Öl (13,7 g) erhalten wurde. Es wurde
Wasser (100 ml) zu dem Öl gegeben und ein Niederschlag
abfiltriert, wobei ein hellgelbes Rohprodukt (7,42 g)
erhalten wurde. Das Filtrat wurde mit Ethylacetat
(100 ml) extrahiert und über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet. Das Lösungsmittel wurde unter Unterdruck
verdampft, wobei ein hellgelber Feststoff (0,59 g)
erhalten wurde. Der Feststoff und das Rohprodukt wurden
vereinigt und aus Ethylacetat umkristallislert, wobei die
Titelverbindung (5,08 g) in Form farbloser Kristalle
erhalten wurde.
-
Schmelzpunkt: 186,0 bis 188,0ºC,
-
¹H-NMR (500 MHz, CDCl&sub3;) δ: 3,34 (bs, 2H), 3,81 (s, 3H),
4,61 (d, 2H), 5,01 (bs, 1H), 6,88 (d, 2H),
7,28 (d, 2H), 8,12 (s, 1H).
Beispiel 14: Herstellung von 4-[[(6-Chlor-5-
valeramido)pyrimidin-4-yl]aminomethyl]anisol (4-48)
(Verbindung Nr. 48): Stufe b)
-
Es wurde zu der im Beispiel 13 hergestellten Verbindung
(3-48) (25,32 g) trockenes N,N-Dimethylformamid (200 ml)
gegeben und das Ganze verschlossen, wonach eine farblose
homogene Lösung erhalten wurde. Unter fünfminütigem
Rühren bei Raumtemperatur wurde durch eine Spritze
Valerylchlorid (10,34 g) zugegeben. Es wurde das Gemisch
15 Minuten lang auf 80ºC erhitzt und trockenes
Triethylamin (17 ml) zugegeben. Das Gemisch wurde
6 Stunden lang gerührt und über Nacht stehen gelassen.
Das Lösungsmittel wurde unter Unterdruck verdampft. Der
Rückstand wurde in Chloroform (250 ml) gelöst, mit Wasser
gewaschen, über wasserfreiem Magneslumsulfat getrocknet
und aufkonzentriert, wobei ein gelber Feststoff (45,06 g)
erhalten wurde. Der Feststoff wurde durch
Chromatographieren über einer Silicagelsäule
(Kieselgel 60 = 250 g, Ethylacetat/n-Hexan = 2/3)
gereinigt, wobei die Titelverbindung (17,55 g) als
nadelförmige farblose Kristalle erhalten wurde.
-
Schmelzpunkt: 135,0 bis 138,0ºC,
-
¹H-NMR (500 MHz, CDCl&sub3;) δ: 0,93 (t, 3H), 1,39 (Sext., 2H),
1,70 (Quint., 2H), 2,43 (t, 2H), 3,79 (s, 3H),
4,63 (d, 2H), 5,88 (bs, 1H), 6,87 (d, 2H),
6,98 (bs, 1H), 7,26 (d, 2H), 8,30 (s, 1H).
Beispiel 15: Herstellung von 4-[[(6-Benzylamino-5-
valeramido)pyrimidin-4-yl]aminomethyl]anisol
(Verbindung Nr. 89): Stufe c)
-
Die im Beispiel 4 beschriebene Vorgehensweise wurde
wiederholt, außer dass die im Beispiel 14 hergestellte
Verbindung (4-48) (1,05 g) mit Benzylamin (0,64 g)
umgesetzt und das Reaktionsprodukt durch
Chromatographieren über einer Silicagelsäule
(Kieselgel 60 = 60 g, Ethylacetat/Chloroform = 1/1)
gereinigt wurde, wobei die Titelverbindung (0,72 g) in
Form farbloser Kristalle erhalten wurde.
-
Schmelzpunkt: 158,0 bis 159,0ºC,
-
¹H-NMR (500 MHz, CDCl&sub3;) δ: 0,79 - 0,85 (m, 3H),
1,17 (Sext., 1H), 1,28 (Sext. 1H),
1,44 (Quint. 1H), 1,58 - 1,64 (m, 2H),
2,01 (t, 1H), 2,32 (t, 1H), 3,79 (s, 3H),
4,52 - 4,65 (m, 4H), 4,68 (t, 0,5H),
4,76 (t, 0,5H), 4,83 (t, 0,5H), 5,02 (t, 0,5H),
6,00 (s, 0,5H), 6,30 (s, 0,5H), 6,81 - 6,86
(m, 2H), 7,21 - 7,35 (m, 7H), 8,24 (s, 0,5H),
8,26 (s, 0,5H).
Beispiel 16: Herstellung von 4-[[(6-Phenethylamino-5-
valeramido)pyrimidin-4-yl]aminomethyl]anisol
(Verbindung Nr. 90): Stufe c)
-
Die im Beispiel 4 beschriebene Vorgehensweise wurde
wiederholt, außer dass die im Beispiel 14 hergestellte
Verbindung (4-48) (1,05 g) mit Phenethylamin (0,73 g)
umgesetzt und das Reaktionsprodukt durch
Chromatographieren über einer Silicagelsäule
(Kieselgel 60 = 70 g, Ethylacetat/Chloroform = 1/1)
gereinigt wurde, wobei die Titelverbindung (0,86 g) in
Form farbloser Kristalle erhalten wurde.
-
Schmelzpunkt: 151,0 bis 152,5ºC,
-
¹H-NMR (500 MHz, CDCl&sub3;) δ: 0,82 (t, 1,5H), 0,89 (t, 1,5H),
1,17 (Sext., 1H), 1,30 (Sext. 1H),
1,42 (Quint. 1H), 1,58 (Quint. 1H), 1,61 (s, 1H),
1,84 - 1,95 (m, 1H), 2,26 (t, 1H), 2,87 - 2,91
(m, 2H), 3,68 - 3,77 (m, 2H), 3,78 (s, 3H),
4,48 - 4,62 (m, 2,5H), 4,72 (t, 0,5H),
4,76 (t, 0,5H), 4,94 (t, 0,5H), 5,88 (s, 0,5H),
6,10 (s, 0,5H), 6,83 - 6, 86 (m, 2H), 7,17 - 7,32
(m, 7H), 8,24 (s, 0,5H), 8,25 (s, 0,5H).
Beispiel 17: Herstellung von 4-[[(6-N-Benzylmethylamino-
5-valeramido)pyrimidin-4-yl]aminomethyl]methylbenzoat:
Stufe c)
-
Die im Beispiel 4 beschriebene Vorgehensweise wurde
wiederholt, außer dass die im Beispiel 2 hergestellte
Verbindung Nr. 1 (0,50 g) mit 1-Butanol (7 ml) und
N-Benzylmethylamin (0,49 g) umgesetzt und das
Reaktionsprodukt durch Chromatographieren über einer
Silicagelsäule (Kieselgel 60 = 70 g,
Ethylacetat/Chloroform = 3/1) gereinigt wurde, wobei die
Titelverbindung (0,21 g) in Form farbloser Kristalle
erhalten wurde.
-
¹H-NMR (500 MHz, CDCl&sub3;) δ: 0,78 (t, 3H), 1,14 (Sext., 2H),
1,38 (Quint., 2H), 1,77 (t, 2H), 3, 00 (s, 3H),
3,89 (s, 3H), 4,46 (s, 2H), 4,73 (d, 2H),
5,59 (t, 1H), 6,52 (s, 1H), 7,27 - 7,41 (m, 7H),
7,97 (d, 2H), 8,23 (s, 1H).
Beispiel 18: Herstellung von 4-[[(6-N-Benzylmethylamino-
5-valeramido)pyrimidin-4-yl]aminomethyl]benzoesäure
(Verbindung Nr. 61)
-
Die im Beispiel 17 hergestellte Verbindung (0,19 g) wurde
in Methanol (30 ml) gelöst. Zu der Lösung wurden
Wasser (10 ml) und 1 n Natronlauge (4,1 ml) gegeben. Die
Reaktionslösung wurde 22 Stunden lang bei Raumtemperatur
gerührt, wonach das Lösungsmittel bei 40ºC unter
Unterdruck verdampft wurde. Der Rückstand wurde in Wasser
(10 ml) aufgenommen und mit 1 n Salzsäure versetzt, bis
eine weiße Trübung auftrat. Das Reaktionsgemisch wurde
mit Chloroform (40 ml) extrahiert, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und aufkonzentriert, wobei ein
farbloser Feststoff (0,14 g) erhalten wurde. Der
Feststoff wurde aus Wasser/Methanol (1/1)
umkristallisiert, wobei die Titelverbindung (0,087 g) in
Form farbloser Kristallkörnchen erhalten wurde.
-
Schmelzpunkt: 160,0 bis 170,0ºC,
-
¹H-NMR (500 MHz, CDCl&sub3;) δ: 0,82 (t, 3H), 1,22 (Sext., 2H),
1,44 (Quint., 2H), 2,20 (t, 2H), 2,91 (s, 3H),
4,61 (d, 2H), 4,68 (s, 2H), 5,49 (s, 1H),
6,85 (t, 1H), 7,21 - 7,34 (m, 5H), 7,38 (d, 2H),
7,85 (d, 2H), 7,90 (s, 1H), 8,81 (s, 1H).
Beispiel 19: Akute Toxizität
-
Fünf Wochen alte weibliche ICR-Mäuse (5 Mäuse pro Gruppe)
wurden eine Woche lang zur Akklimatisierung gehalten.
Danach wurden die erfindungsgemäßen Verbindungen in einer
0,5%igen wässrigen Methylcelluloselösung gelöst oder
dispergiert und den Mäusen in einer Einzeldosis (500 mg/kg)
oral verabreicht. Es wurde die Anzahl der Sterbefälle
innerhalb von 6 Tagen nach Verabreichung verfolgt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
Tabelle 3
Verbindung Nr. Anzahl Sterbefälle/Anzahl Überlebende
-
1 0/5
-
2 0/5
-
7 0/5
-
8 0/5
-
9 0/5
-
10 0/5
-
11 0/5
-
32 0/5
-
35 0/5
-
37 0/5
-
38 0/5
Beispiel 20: Bindung an Rezeptoren
-
In diesem Beispiel wurde die Affinität zum Angiotensin-
II-Rezeptorsubtyp 1 oder -subtyp 2 durch einen
Bindungsversuch entsprechend dem in Biochem. Pharmacol., 33,
4057-4062 (1984) beschriebenen Verfahren bewertet.
-
Insbesondere wurde die Messung der Gesamtbindung bei
Anwesenheit des jeweiligen Arzneimittels wie folgt
durchgeführt:
-
Ein Gemisch (Endvolumen = 0,25 ml) aus einem Arzneimittel
mit einer gegebenen Konzentration (das Arzneimittel wurde
in DMSO gelöst und auf das doppelte Volumen mit etuem
Puffer verdünnt, der mit einem Arzneimittelnachweissystem
verbunden war, um eine Probe für den Nachweis
herzustellen, 0,025 ml), einem Tracer (0,025 ml) und Rezeptoren
(0,2 ml) wurde [beim Angiotensin-II-Rezeptorsubtyp 1 (AT&sub1;)
3 Stunden lang bei Raumtemperatur und beim Subtyp 2 (AT&sub2;)
1 Stunde lang bei 37ºC] kultiviert. Danach wurde das
Reaktionsgemisch vakuumfiltriert (bei AT&sub1; wurde ein GF/C-
Filter und bei AT&sub2; ein GF/B-Filter verwendet). Die
Filterpapiere wurden nach der Vakuumfiltration (der Tracer
hatte an die Rezeptoren gebunden) mit einem γ-Well-Counter
(ARC-500, Aloka) ausgezählt. Die unspezifischen Bindungen
wurden durch Wiederholung dieser Methode gemessen, wobei
ein großer Überschuss an einem Verdrängungsmittel
zugegeben worden war. Die spezifische Bindung des Arzneimittels
bei der gegebenen Konzentration wurde berechnet, indem
jeweils die unspezifische Bindung von der Gesamtbindung
abgezogen wurde.
-
Bei AT&sub1; und AT&sub2; wurden die gefundenen Prozentsätze, bei
denen die Bindungen der radioaktiven Liganden (Tracer) an
die Rezeptoren von den zu testenden Arzneimitteln gehemmt
wurden (IC&sub5;&sub0;-Wert der Konzentration, bei welcher eine
50%ige Hemmung auftrat, oder % Bindungshemmung bei
100 uM) unter Verwendung der zu testenden Arzneimittel
und von Kontrollarzneimitteln bei der gegebenen
Konzentration gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4
aufgeführt.
Tabelle 4
Bei AT&sub1;
-
Rezeptor: aus Kaninchen-Nebennieren
-
Tracer: ³H-Angiotensin II
-
Kontroll-Arzneimittel: DuP753
-
(Verdrängungsmittel): DuP753
Bei AT&sub2;
-
Rezeptor: aus Rinderkleinhirnrinde
-
Tracer: ¹²&sup5;I-Tyr&sup4;-Angiotensin II
-
Kontroll-Arzneimittel: Angiotensin II (vom Menschen)
-
(Verdrängungsmittel): Angiotensin II (vom Menschen)
-
Wie aus Tabelle 4 hervorgeht, betrugen die IC&sub5;&sub0;-Werte der
erfindungsgemäßen Verbindungen für den Angiotensin-II-
Rezeptorsubtyp 1 mindestens 15 000 nM, während der IC&sub5;&sub0;-
Wert von DuP753, das als Kontrollsubstanz verwendet
worden war, 20 nM betrug. Deshalb ist festzustellen, dass
die erfindungsgemäßen Verbindungen mit IC&sub5;&sub0;-Werten von
mindestens 15000 nM keine Hemmwirkung auf den
Rezeptorsubtyp 1 aufweisen. Die Tatsache, dass die
erfindungsgemäßen Verbindungen keine Bindungsaktivität an den
Rezeptorsubtyp 1 aufweisen, zeigt, dass solche Verbindungen
einen Wirkungsmechanismus haben, der von dem
herkömmlicher ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Antagonisten Völlig
verschieden ist.
Beispiel 21: Blutdrucksenkende Wirkung
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen und die
Referenzsubstanz wurden Versuchsratten für Nierenerkrankungen
zwangsweise oral verabreicht, wobei die blutdrucksenkende
Wirkung beobachtet wurde. Die Versuchsratten für
Nierenerkrankungen waren durch eine Ligatur von Abzweigen
der Nierenarterie gemäß einer herkömmlichen Methode
vorbereitet worden, d. h. es wurde das linke Hilum renalis
von weiblichen Sprague-Dawley-Ratten unter Narkose
unterbunden, wobei einer von vier sekundären Abzweigen
der Nierenarterie nicht unterbunden wurde, während die
verbleibenden drei Abzweige jeweils unterbunden wurden.
Nach einer Woche wurde das Hilum renalis (Arterie, Vene
und Harnleiter) der rechten Niere weiter unterbunden,
wodurch Ratten erhalten wurden, deren Nierenfunktion auf
etwa 1/8 der normalen Funktion eingeschränkt war. Jede
Gruppe bestand aus acht Ratten. Die zu testenden
Arzneimittel (20 mg/kg) wurden jeder Testgruppe
verabreicht, wobei einer Kontrollgruppe nur Wasser
gegeben wurde. Zwei Tage nach Verabreichung wurde der
systolische Blutdruck durch die Schwanz-Manschetten-
Methode unter Verwendung eines Blutdruckmessgeräts
(UR5000, Ueda) gemessen. Die Blutdruckmittelwerte sind in
Tabelle 5 aufgeführt.
Tabelle 5
Verbindung Nr. Blutdruck (mmHg)
-
1 210
-
2 201
-
7 208
-
8 203
-
9 204
-
10 208
-
11 202
-
32 207
-
35 205
-
37 204
-
38 208
-
Kontrolle 210
-
DuP753 130
-
Im Vergleich zur Kontrollgruppe wurde durch die Wirkung
der Referenzsubstanz (DuP753) der Blutdruck deutlich
gesenkt. Demgegenüber wurde keine wesentliche Wirkung der
erfindungsgemäßen Verbindungen auf den Blutdruck
festgestellt.
Beispiel 22: Nierenfunktions-Indikationswert (Wirkung auf
Nierenerkrankungen)
-
Die Versuchsratten für Nierenerkrankungen wurden wie im
Beispiel 21 vorbereitet. Fünfzehn Gruppen (8 Ratten je
Gruppe) wurden auf eine solche Weise aufgeteilt, dass
beim Serumkreatinin-Wert und beim Harnstoffstickstoff-
Wert, die die Nierenfunktion anzeigen, zwischen den
jeweiligen Gruppen keine wesentlichen Unterschiede
bestanden. Die Ratten jeder Gruppe konnten frei Futter
und Wasser aufnehmen. Den Ratten der Testgruppe wurden
die erfindungsgemäßen Verbindungen oder die
Referenzsubstanz (DuP753) zwangsweise oral mit einer
Dosis von 20 mg/kg/Tag verabreicht. Den Ratten in der
Kontrollgruppe wurde täglich nur Wasser zwangsweise oral
gegeben. Nach zwei Wochen wurden der Halsschlagader der
Ratten unter Narkose 0,2 ml Blut entnommen und
zentrifugieft, wobei Serum erhalten wurde. Mit 25 ul
Serum wurde das Serumkreatinin (Scr) durch ein Kreatinin-
Analysengerät (Beckman) gemessen. Der Harnstoffstickstoff
(BUN) wurde mit 10 ul Serum durch ein BUN-Analysengerät
(Beckman) gemessen. Die Kreatinin-Clearance wurde wie
folgt ermittelt:
-
Nach der Serumkreatinin-Messung wurden Ratten 24 Stunden
lang in Urinstoffwechsel-Käfige gesteckt, um Urin zu
sammeln. Es wurde die Urinkreatinin-Konzentration (Ucr)
durch ein Kreatinin-Analysengerät und auch das gesamte
Urinvolumen (Uvol) gemessen. Die Kreatinin-Clearance
(CCr) wurde mit folgender Formel berechnet:
-
CCr(ml/min) = Ucr(mg/dl) · Uvol(ml)/Scr(mg/dl) · 24 · 60(min)
-
Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 zusammengefasst.
Tabelle 6
-
Bei Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindungen
wurden der Serumkreatinin-Wert und der
Harnstoffstickstoff-Wert, die bei Verschlechterung einer
Niereneinschränkung ansteigen, deutlich niedriger, wobei
die die Nierenfunktion anzeigende Kreatinin-Clearance im
Vergleich zur Kontrollsubstanz deutlich besser war. Die
pharmazeutischen Effekte waren vergleichbar mit
denjenigen der Referenzsubstanz, wobei gezeigt wurde,
dass die erfindungsgemäßen Verbindungen im Wesentlichen
keine herkömmliche
Angiotensin-II-Rezeptorantagonistische und blutdrucksenkende Wirkung besitzen,
jedoch Nierenerkrankungen bessern.
Beispiel 23: Einfluss auf die Überlebenszeit
nierenkranker Tiere
-
Versuchsratten für Nierenerkrankungen wurden wie im
Beispiel 21 vorbereitet. Fünfzehn Gruppen (8 Ratten je
Gruppe) wurden auf eine solche Weise vorbereitet, dass
zwischen den Serumkreatinin-Werten und
Harnstoffstickstoff-Werten, die die Nierenfunktion
anzeigen, der Gruppen keine wesentlichen Unterschiede
bestanden. Die Ratten jeder Gruppe konnten Futter und
Wasser frei aufnehmen. Den Ratten der Testgruppe wurden
die erfindungsgemäßen Verbindungen oder die
Referenzsubstanz (DuP753) zwangsweise oral mit einer
Dosis von 20 mg/kg/Tag verabreicht. Den Ratten der
Kontrollgruppe wurde täglich nur Wasser zwangsweise oral
verabreicht. Wenn sich Nierenerkrankungen verschlimmern,
sterben die Ratten an Urämie. Deshalb wurde die
Überlebenszeit als Vergleichsindikator für eine
Verbesserung der Wirkung auf Nierenerkrankungen verfolgt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 aufgeführt. Der
Beobachtungszeitraum betrug acht Wochen. Somit betrug,
wenn alle Ratten überlebten, die mittlere Überlebenszeit
acht Wochen, was hier der obere Grenzwert ist.
Tabelle 7
Verbindung Nr. mittlere Überlebenszeit (Wochen)
-
1 6,9
-
2 7,5
-
7 7,0
-
8 7,1
-
9 6,9
-
10 7,0
-
11 7,5
-
32 6,9
-
35 6,9
-
37 7,0
-
38 6,9
-
Kontrolle 5,0
-
DuP753 6,9
-
Durch die erfindungsgemäßen Verbindungen wurde die
Überlebenszeit der Versuchsratten für Nierenerkrankungen
deutlich verlängert. Die Wirkung war mit derjenigen der
Referenzsubstanz vergleichbar oder besser. Es wurde
gezeigt, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen im
Wesentlichen keine bekannte Angiotensin-II-Rezeptor
antagonistische und blutdrucksenkende Wirkung aufweisen,
aber die Überlebenszeit von Ratten, die an
Nierenerkrankungen starben, verlängern.
Beispiel 24
-
Verbindung Nr. 1 (10 mg), Lactose (36 mg), Maisstärke
(150 mg), mikrokristalline Cellulose (29 mg) und
Magnesiumstearat (5 mg) wurden vermischt und tablettiert,
um Tabletten (230 mg/Tablette) herzustellen.