Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft wegwerfbare Verbände und Umschläge für kleine und
große Hautwunden, Irritationen und Abschürfungen. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung wegwerfbare Verbände, die extrem flexibel und an die Haut eines Trägers
anpaßbar sind. Sie bieten dem Träger Komfort und ermöglichen dem Verband, die
Haftung an der Haut unter Verwendung von relativ niedrigen Klebstoffgewichten
und/oder weniger aggressiven Klebstoffen aufrechtzuerhalten.
Hintergrund der Erfindung
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Seit vielen Jahren werden wegwerfbare Verbände zur Unterstützung der Behandlung von
Schnitten und Blutergüssen verkauft. Ihre Funktion besteht in dem Abdecken und
Schützen der Wunde während des Heilens. Derartige wegwerfbare Verbände enthielten
ein Rückenmaterial, das als ein Substrat und eine Schutzabdeckung für die Wunde dient,
eine Einlage, die den Schnitt oder den Bluterguß überzieht, und eine
Klebstoffzusammensetzung, die auf das Rückenmaterial aufgebracht ist. Die
Klebstoffzusammensetzung klebt die Einlage an den Rücken und klebt den Rücken dort, wo sie freiliegt, an
die das Wundgebiet umgebende Haut. Die Verwendung derartiger Verbände ist jedoch
mit mehreren Problemen verbunden. Erstens weist der Träger häufig Abschürfungen an
Bereichen der Haut auf, die häufig bewegt werden, wie z. B. Finger, Ellbogen und
Kniegelenke. Dies setzt den Verband Kräften aus, die dazu neigen, den Verband zu
verformen. Diese Verformung führt oft zu einem Lösen des Verbandes von der Haut.
Zweitens sind die Verbände bei den Anstrengungen zur Bekämpfung dieses Lösens mit
recht aggressiven Klebstoffzusammensetzungen hergestellt worden. Diese neigen dazu,
empfindliche Haut zu irritieren, und können Haut verletzen, wenn sie von dem Träger
entfernt werden.
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Über die Jahre sind in den kommerziellen Ausführungsformen von wegwerfbaren
Verbandprodukten zahlreiche Änderungen und Verbesserungen vorgenommen worden. Zum
Beispiel sind die Rückenmaterialien aus Vinylfolie, flexiblem Stoff und sogar Schaum in
Versuchen zur Schaffung von Verbänden, die sich leichter der Haut und Bewegungen des
Trägers anpassen, hergestellt worden. Bis heute haben jedoch die Versuche die
Verbraucher nicht mit Verbänden versehen, die sich leicht der Bewegung anpassen, während
sie hartnäckig an der Haut kleben bleiben.
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Beispielsweise beschreibt US-Patent Nr. 3,025,854 (Scholl, 1962) einen Verband mit
einem Folienrücken und einem daran angebrachten Schaum anstelle eines Mullkissens.
Diese Konstruktion bietet jedoch nicht notwendigerweise eine geeignete Belüftung der
Wunde.
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In US-Patent Nr. 3,113,568 (Robins, 1963) wurde ein "styptischer" Verband
beschrieben, der eine absorbierende Einlage mit einer dicht gestrickten, vernetzten Sperre enthält.
Die vernetzte Sperre sollte beim Stillen von Blut von der Wunde und beim Ausbilden
eines Koagulums zur Förderung der Heilung helfen. Das Patent schlägt vor, daß eine
derartige Sperre aus offenzelligem Polyurethan-Schaum bestehen kann.
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US-Patent Nr. 3,949,742 (Nowakowski, 1976) beschreibt einen medizinischen Umschlag,
der aus einem transparenten, dünnen und flexiblen Laminat aus einer dünnen Schicht aus
einem porenfreien in Segmente geteilten Polyurethan-Rücken konstruiert ist, der an einer
dünnen Schicht aus thrombogenem vernetztem Schaum kohäsiv befestigt ist. Die
Rückenschicht soll porenfrei und extrem dünn sein.
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US-Patent Nr. 4,733,659 (Edenbaum et al., 1988) betrifft einen wegwerfbaren Verband,
der aus einem einzigen Bogen aus flüssigkeitsdurchlässigem, flexiblen thermoplastischen
hydrophilen Schaum hergestellt ist. Der Schaum wurde mit einem porösen
druckempfindlichen Klebstoff laminiert. Das Schaumlaminat wurde dann in seiner Gesamtheit bis auf
den zum Berühren der Wunde vorgesehenen Abschnitt zusammengedrückt.
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US-Patent Nr. 4,730,611 (Lamb, 1988) betrifft einen Verband, der aus einer
geschäumten Polyurethan-Einlage besteht, die eine hydrophile Seite für einen Kontakt mit der
Wunde und eine hydrophobe, von der Wunde abgewandte Seite aufweist. Die Einlage
wurde auf einer porösen nicht gewebten faserhaltigen Schicht positioniert, die größer als
die Einlage war. Sie hatte einen Klebstoff auf der die hydrophobe Seite der Einlage
berührenden Seite, so daß die Einrichtung die hydrophile Seite und den Klebstoff zur
Verwendung in Kontakt mit der Wunde aufwies. Eine nicht haftende entfernbare
Abdeckung wurde über der Klebstoffseite der Schicht zum Verhindern eines frühen
Freilegens der Einlage und des Klebstoffes plaziert. Diese Einrichtung hatte den Nachteil
einer extrem komplexen Konstruktion, die in Verbindung mit kleineren Schnitten und
Abschürfungen nicht sofort verwendbar ist.
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US-Patent Nr. 4,341,209 (Schaar, 1982) beschreibt einen einen druckempflindlichen
Klebstoff aufweisenden Verband, der eine Rückschicht aus geschlossenzelligem
Polyethylen-Schaum niedriger Dichte mit einer glänzenden, sanft chagrinierten, nicht
haftenden Vorderseite mit niedriger Reibung und eine mit einer Beschichtung versehene
Rückseite mit einem druckempfindlichen Klebstoff umfaßt, die an ein Absorptionskissen
angeheftet ist. Der Polyethylen-Schaum sollte Vinylfolie ersetzen, die normalerweise
Weichmacher enthält. Er sollte dieselben Materialeigenschaften wie Vinyl aufweisen.
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US-Patent Nr. 4,377,159 (Hansen, 1983) beschreibt einen Druckverband mit einem im
wesentlichen dreieckigen oder rechteckigen prismaförmigen Querschnitt aus
zusammendrückbarem, elastischen Material, das an ein Trägerband geklebt ist. Das Band würde
keine zusätzliche Anpaßbarkeit bieten.
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Hydrogelverbände, wie z. B. die in US-Patent Nr. 5,160,328 (Cartmell et al., 1992)
beschriebenen, können ein Polyurethan-Hydrogel-Material enthalten, aber verbessern
wiederum nicht die Anpaßbarkeit des in derartigen Verbänden verwendeten Rückens.
US-Patent Nr. 5,203,764 (Libbey et al., 1993) betrifft die Verwendung einer
offenzelligen Schaumeinlage, die aus einem adc-Schaum-Folie hergestellt ist, der zum Abdecken
einer Wunde mit einem wasseraushärtbaren Isocyanat-funktionellen Polyurethan-
Präpolymerharz imprägniert ist. Die Einlage kann auch als eine orthostatische Einlage
fungieren.
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US-Patent Nr. 5,264,218 (Rogozinski, 1993) betrifft einen Umschlag für Wunden oder
Hautgeschwüre, der einen halbdurchlässigen, transparenten Polyurethan- und mehrere
konzentrische Polyethylen-Schaumringe oder -scheiben enthält.
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EP-A-054251, EP-A-0099748, GB-A-2228682 und FR-A-2076050 offenbaren
wegwerfbare Klebverbände mit einem relativ anpassungsfähigen Rückenmaterial, einer
Klebschicht und einer absorbierenden Einlage.
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Jedoch schlägt keines der Patente im Stand der Technik ein wegwerfbares
Klebverbandprodukt vor bzw. beschreibt es dieses, das hoch anpassungsfähig ist und dennoch eine
hartnäckige Klebbefestigung an der Haut des Trägers, sogar bei niedrigen
Klebstoffgewichten, beibehält.
Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen hoch anpassungsfähigen, wegwerfbaren
Klebverband. Insbesondere betrifft sie einen hoch anpassungsfähigen, wegwerfbaren
Klebverband, der aus einem anpassungsfähigen Rückenmaterial, einer Klebschicht und einer
absorbierenden Einlage besteht.
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Vorzugsweise besteht das Rückenmaterial aus einem Schaum oder einem Stoffsubstrat,
der/das an die Haut eines Trägers hoch anpassungsfähig ist. Die Anpassungsfähigkeit
kann auf vielerlei Art, insbesondere durch den Spannung/Dehnung-Koeffizienten
gemessen werden. Der Spannung/Dehnung-Koeffizient der Produkte dieser Erfindung ist
relativ niedrig, das heißt die Produkte erfordern eine Kraft von 36 bis 125 g/cm (0,2 bis
0,7 lb/in) zum Erzeugen einer 20%-igen Dehnung und eine Kraft von 214 bis 321 g/cm
(1,2 bis 1,8 lb/in) zum Erzeugen einer 50%-igen Dehnung. Vorzugsweise erfordern die
Produkte eine Kraft von 89 g/cm (0,5 lb/in) für eine 20%-ige Dehnung und 268 g/cm
(1,5 lb/in) für eine 50%-ige Dehnung.
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Die in den Produkten dieser Erfindung nützlichen Klebstoffzusammensetzungen sind
vorzugsweise druckempfindliche Klebstoffe, deren Bioverträglichkeit oder Verträglichkeit
mit der Haut des Trägers klinisch geprüft ist. In den Produkten dieser Erfindung ist eine
kleinere Menge an Klebstoffzusammensetzungen möglich, als dies bisher notwendig war,
um ein Haften der Haut des Trägers aufrechtzuerhalten. Ferner können weniger
aggressive Klebstoffe verwendet werden. Dies liegt daran, daß die Produkte dieser Erfindung
dazu neigen, sich leichter mit der Haut des Trägers zu biegen und zu bewegen, und keine
zu einer derartigen Bewegung entgegengesetzten Kräfte ausüben, die gewöhnlich in
Verband von der Haut wegziehen würden. Vorteilhafterweise ermöglicht dies, daß die
Produkte dieser Erfindung die Haut eines Trägers weniger irritieren, und verhindert dies
eine Schädigung der Haut aufgrund des Entfernens.
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Die absorbierende Einlage der Produkte dieser Erfindung besteht vorzugsweise aus einem
einer Wunde freigegebenen Abschnitt, der die Wunde selbst berühren soll, und einem
absorbierenden Abschnitt, in den die Wundausscheidungen absorbiert und aufgenommen
werden können.
Beschreibung der Figuren
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Fig. 1 ist eine Ansicht eines gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellten
wegwerfbaren Verbandes von unten.
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Fig. 2 ist eine Ansicht eines gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellten
wegwerfbaren Verbandes von unten.
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Fig. 3 ist eine Ansicht eines gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellten
wegwerfbaren Verbandes von unten.
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Fig. 4 ist eine Übersicht, die anhand eines Tests von mehreren Verbänden, bei dem die
maximale Kraft gegenüber der Dehnung gemessen wurde, erhaltene Daten darstellt.
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Fig. 5 ist eine Übersicht, die anhand eines Tests von mehreren Verbänden, bei dem die
rückgewonnene Energie gegenüber der Dehnung gemessen wurde, erhaltene Daten
darstellt.
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Fig. 6 ist eine Übersicht, die anhand eines Test von mehreren Verbänden, bei dem die
Zerreißfestigkeit gemessen wurde, erhaltene Daten darstellt.
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Fig. 7 ist eine Übersicht, die anhand eines Tests von mehreren Verbänden, bei dem die
maximale Ausdehnung gemessen wurde, erhaltene Daten darstellt.
Ausführliche Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die Produkte dieser Erfindung enthalten wenigstens drei Elemente: das Rückenmaterial,
das den eine Wunde abdeckenden Abschnitt der Verbände dieser Erfindung schützt; den
eine Wunde abdeckenden Abschnitt der Produkte, der die Wunde berührt und ein
Reservoir für die Wundausscheidungen bereitstellt; und die Klebstoffzusammensetzung, die die
Produkte an ihrem Platz um die Wunde hält. Ausführungsformen der Verbände dieser
Erfindung lassen sich in den Fig. 1, 2 und 3 finden. In Fig. 1 ist ein Verband 10 ein
wegwerfbarer, lösbarer klebfähiger Verband gemäß einer Ausführungsform dieser
Erfindung. Der Verband 10 besteht aus einem Rückenmaterial 20, einer Klebschicht 30 und
einer absorbierenden Einlage 40. Das Rückenmaterial 20 besteht vorzugsweise aus einem
Polymerschaum oder einem Stoffmaterial, der/das den Verbänden dieser Erfindung
geeignete Anpassungsfähigkeitseigenschaften verleiht. Bevorzugter besteht das
Rückenmaterial 20 aus einem geschlossenzelligen Polyvinylchlorid-Schaum oder aus einer
geschlossenzelligen Polyvinylchloridfolie, einem Polyethylen-Schaum oder einer
Polyethylen-Folie, oder einem Polyurethan-Schaum oder einer Polyurethan-Folie.
Vliesstoffe mit geeigneten Eigenschaften, wie z. B. schmelzgeblasene, wie z. B.
diejenigen, die Kraton-Fasern enthalten, oder gesponnene, die alle aus natürlichen oder
synthetischen Cellulosefasern oder anderen dem Fachmann auf dem Gebiet bekannten
Fasern hergestellt sind, können in den Produkten dieser Erfindung nützlich sein. Das
Rückenmaterial sollte Dehn- und Rückverformeigenschaften aufweisen, die in allen
Richtungen dieselben oder ähnlich sind, um in allen Richtungen während des Tragens
eine Anpaßbarkeit und Festigkeit zu liefern.
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Das Rückenmaterial 20 ist am bevorzugsten plastifizierter Polyvinylchlorid-Schaum mit
einer Dichte von näherungsweise 0,48 g/cm³ (30 lb/ft³) und vorzugsweise ungefähr 0,5
mm (20 mils) dick. Das Rückenmaterial der Produkte dieser Erfindung muß Flexibilitäts-
und Elastizitätseigenschaften besitzen, um Verbände mit den gewünschten Eigenschaften
gemäß dieser Erfindung zu erzeugen. Vorzugsweise liegt die Dichte von in den
Produkten dieser Erfindung nützlichen Polyvinylchlorid-Schäumen zwischen ungefähr 0,4
und 0,56 g/cm³ (ungefähr 25 und ungefähr 35 lbs/ft³) und sind sie zwischen ungefähr
0,38 und ungefähr 0,63 mm (ungefähr 15 und ungefähr 25 mils) dick. Die Dicke des
Schaumes im Vergleich mit Rückenmaterialien im Stand der Technik, wie z. B.
Vinylfolie, liefert auch einen Dämpfungseffekt zum Schützen der Wunde vor äußeren Kräften.
Wenn ein hydrophober oder feuchigkeitsundurchlässiger Schaum verwendet wird, sollte
der Schaum mit kleinen Löchern durchbohrt oder perforiert werden, um Mittel zum
Austretenlassen von Feuchtigkeit aus dem Gebiet der die Wunde umgebenden Haut
bereitzustellen. Wie es dem Fachmann auf dem Gebiet gut bekannt ist, wird ein
Perforieren des Verbandes helfen, die Haut daran zu hindern, dadurch daß sie der
eingefangenen Feuchtigkeit ausgesetzt ist, aufgeweicht zu werden.
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Eine Klebstoffzusammensetzung 30 ist vorzugsweise irgendein druckempfindlicher
bioverträglicher Klebstoff. Vorzugsweise ist sie ein Acrylat auf Wasserbasis oder eine
Acrylat auf Lösungsmittelbasis, ein Klebstoff auf Gummibasis oder ein Klebstoff auf
Synthesekautschukbasis, oder ein Silikonklebstoff. Bevorzugter ist sie ein Acrylklebstoff
auf Polyvinylesterbasis. Die in den Produkten dieser Erfindung nützlichen Klebstoffe
können eine relativ geringe Aggressivität aufweisen, das heißt deren Werte für die
Anhaftung an Stahl können relativ gering im Vergleich mit bisher verwendeten
Klebstoffen sein, aber sie werden eine ausreichende Haftung an der Haut aufweisen, wenn sie
in Kombination mit den Rückenmaterialien dieser Erfindung verwendet werden. Zum
Beispiel können die Werte für die Anhaftung an Stahl im Bereich von ungefähr 45 g/cm
bis ungefähr 134 g/cm (ungefähr 4 oz/in bis ungefähr 12 oz/in) liegen. Die in den
Produkten dieser Erfindung nützlichen Klebstoffe können auch diejenigen sein, die in
traditionellen Verbänden verwendet werden, aber mit niedrigeren
Beschichtungsgewichten, das heißt von ungefähr 20 g/m² bis ungefähr 40 g/m², bevorzugter von
ungefähr 25 bis ungefähr 35 g/m² und am bevorzugsten ungefähr 30 g/m².
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Die absorbierende Einlage 40 ist vorzugsweise eine laminierte oder geschichtete Einlage,
die eine der Wunde freigegebene Fläche, und einen absorbierenden Körper enthält.
Vorzugsweise ist die der Wunde freigegebene Fläche, die gestaltet ist, um ein leichtes
Entfernen von einer heilenden Wunde zu ermöglichen, ohne den natürlichen
Heilungsprozeß zu stören oder die Wunde wieder zu öffnen, aus einem Polyethylen-Netzmaterial
oder dergleichen hergestellt, wie es für den Fachmann auf dem Gebiet bekannt ist.
Vorzugsweise ist der absorbierende Körper der absorbierenden Einlage 40 eine gewebte
oder ungewebte Matte, die aus Fasern hergestellt ist, die aus der Gruppe mit natürlichem
oder synthetischem absorbierenden und/oder heißversiegelbarem faserigem Material, wie
z. B. Baumwolle, Kunstseide, Polypropylen-Mischungen oder dergleichen ausgewählt
sind. Am bevorzugsten ist der absorbierende Körper der absorbierenden Einlage 40 aus
einer Mischung aus 90% Polypropylen und 10% Kunstseide hergestellt, die mit der der
Wunde freigegebenen Fläche heißlaminiert werden kann. Der absorbierende Körper kann
unter Verwendung von Strahlungs- oder Ultraschallenergie an die der Wunde
freigegebene Fläche laminiert werden, oder sie können zusammengefaltet werden, um die der
Wunde freigegebene Fläche zu der Seite des Verbandes freizulegen, die die Haut des
Trägers berührt. Fig. 2 und 3 geben zusätzliche Ausführungsformen der
wegwerfbaren Verbände dieser Erfindung wieder, wodurch aufgezeigt wird, daß sie in
unterschiedlichen Gestalten und Größen hergestellt werden können, die die in den Fig. 2
und 3 dargestellten einschließen, aber nicht darauf begrenzt sind.
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Vorzugsweise sind die Produkte dieser Erfindung ausreichend anpassungsfähig, um
angenehm an der Haut des Trägers zu haften und ohne eine aggressive
Klebstoffbefestigung lösbar angebracht zu bleiben. Sie sollten jedoch ausreichend elastisch sein, um
deren Gestalt beizubehalten und zu deren näherungsweise Originalanordnung
zurückzukehren, wenn eine von einer Haut- oder Körperbewegung ausgeübte Spannung entfernt
ist. Sie müssen sich leicht dem Körper innerhalb des von einer Körper- und
Haut
bewegung erzeugten Kräftebereiches anpassen und fähig sein, den Kräften zu
widerstehen, denen sie bei Anwendung an den Gelenken ausgesetzt sind, wobei sie dennoch
sich nicht bewegen oder selbst übermäßigen Druck ausüben sollen.
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Die Eigenschaften, die in den Rücken und Produkten dieser Erfindung wünschenswert
sind, können in Größen der Kraft (in pounds per inch), die notwendig ist, um einen
Verband dieser Erfindung einer bestimmten Dehnung auszusetzen, und der bei
Entspannung des Produkts rückgewonnenen Energie gemessen werden. Die Reißfestigkeit an der
Zerreißgrenze und die Ausdehnung sind auch nützlich Maße der Produkte dieser
Erfindung. In den Fig. 4-7 sind Daten dargestellt, die anhand von gemäß den folgenden
Prozeduren durchgeführten Tests erhalten wurden.
Kraft gegenüber Dehnung
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Die Kraft in Beziehung zur Dehnung kann wie folgt gemessen werden: Die Produkte
dieser Erfindung werden entsprechend TAPPI-Standards über vier Stunden bei 21ºC
(70º F) und einer relativen Feuchtigkeit von 65% konditioniert. Die Produkte werden in
den Klemmen einer Instron-Testmaschine bei einer Meßlänge von 6,35 cm (2,5 Zoll)
plaziert. Die Produkte werden dann nacheinander mit einer Geschwindigkeit von 12,7 cm
(5 Zoll) pro Minute auf eine 20%-ige, 50%-ige und 100%-ige Dehnung gedehnt. Die
zum Dehnen der Verbandsprodukte erforderliche Kraft wird bei jedem Wert gemessen
und auf die Breite der Probe normiert. Die für eine 20%-ige Dehnung erforderliche Kraft
sollte ungefähr 36 bis 125 g/cm (ungefähr 0,2 bis 0,7 lb/in) und für eine 50%-ige
Dehnung ungefähr 214 bis 321 g/cm (ungefähr 1,2 bis ungefähr 1,8 lb/in) betragen.
Rückgewonnene Energie
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Die rückgewonnene Energie, oder das Verhältnis von Belastungsenergie zur
Entlastungsenergie, ist eine weitere wichtige Eigenschaft der Produkte dieser Erfindung. Dieser
Parameter mißt die Menge der bei Entspannung des Verbandes aus unterschiedlichen
Dehnungen rückgewonnenen Energie. Der in den Produkten dieser Erfindung gemessene
Wert dieses Parameters sollte relativ hoch sein, um sicherzustellen, daß der Verband sich
nicht im Gebrauch dauerhaft verformt. Vorzugsweise sollte die rückgewonnene Energie
ungefähr 60% bis ungefähr 70% bei 20%-iger Dehnung und ungefähr 40% bis
ungefähr 50% bei 50%-iger Dehnung betragen. Der Verband sollte eine relativ große
Energiemenge behalten, um im Gebrauch eine akzeptable Elastizitätsmenge
bereitzustellen.
Zerreißfestigkeit
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Die Zerreißfestigkeit der Produkte dieser Erfindung ist ein weiteres nützliches Maß der
Anpassungsfähigkeitsanforderungen der Produkte dieser Erfindung. Die Zerreißfestigkeit
kann wie folgt gemessen werden: Eine kontinuierlich zunehmende Belastung wird in
Längsrichtung auf ein Muster ausgeübt und der Test wird zum Zerreißen durchgeführt.
Werte für die Zerreißlast werden anhand von Maschinenmaßstäben oder -skalenscheiben
oder Aufzeichnungsträgern überwacht. Die Proben werden unter TAPPI-Anforderungen
bei 23ºC und einer relativen Feuchtigkeit von 50% über vier Stunden konditioniert.
Das Muster wird zwischen zwei Klemmen in einer Instron-Testmaschine gehalten und
durch eine gleichförmige Bewegung der Ziehklemme gedehnt. Die anfängliche Meßlänge
beträgt 5,1 cm (2 Zoll). Die Ziehklemme weist eine Geschwindigkeit von 51 cm (20
Zoll) pro Minute für Produkte mit einer Zerreißzeit von 10 Sekunden auf. Wenn die
Zerreißzeit geringer als 10 Sekunden ist, muß die Ziehgeschwindigkeit modifiziert
werden, bis die Zerreißzeit 10 Sekunden beträgt. Die mittlere Zerreißkraft der Produkte
dieser Erfindung sollte zwischen ungefähr 0,625 kg/cm und ungefähr 1,07 kg/cm
(ungefähr 3,5 und ungefähr 6 pounds per inch) betragen. Vorzugsweise sollte sie
zwischen ungefähr 0,71 kg/cm und ungefähr 0,89 kg/cm (ungefähr 4 und ungefähr 5
pounds/in) betragen.
Maximale Ausdehnung
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Die maximale Ausdehnung ist ein weiteres Maß der Anpassungsfähigkeit. Die Produkte
dieser Erfindung sollten recht anpassungsfähig sein und somit eine hohe prozentuale
Ausdehnung ohne Zerreißen aufweisen. Die maximale Ausdehnung kann unter
Verwendung derselben Vorrichtung, wie sie oben in dem Zerreißfestigkeitstest beschrieben
wurde, gemessen werden. Jedoch wird statt der zum Zerreißen des Produkts
erforderlichen Kraft die Länge des ausgedehnten Produktes an der Zerreißgrenze gemessen. Die
Produkte dieser Erfindung sollten eine maximale Ausdehnung von wenigstens ungefähr
150% und vorzugsweise wenigstens ungefähr 200% der ursprünglichen Länge des
Produkts aufweisen. Dies stellt sicher, daß das Produkt sich der Topographie der Haut
anpassen wird, wenn sich diese im Gebrauch bewegt und verschiebt.
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Die Produkte dieser Erfindung sollten in der Weise hergestellt werden, daß die
Anpassungsfähigkeit und Festigkeit des Rückenmaterials während der Herstellung
bewahrt werden. Wegwerfbare Verbandsprodukte werden im allgemeinen unter
Verwendung von Materialien in Rollenbevorratung hergestellt. Vorzugsweise werden die
Verbände dieser Erfindung derart zusammengesetzt, daß das Rückenmaterial von den
anderen Elementen des Endprodukts isoliert ist, um die Eigenschaften des
Rückenmaterials zu bewahren. Dies kann dadurch bewerkstelligt werden, daß man es über eine
Walze, wie z. B. eine Vakuumwalze, laufen läßt, die das Rückenmaterial beschleunigt,
bevor es den Platz erreicht, an dem die absorbierende Einlage an das Rückenmaterial
geklebt wird. Dies erlaubt einen gewissen "Durchhang" zwischen der Beschickung des
Rückenmaterials und der Beschickung der absorbierenden Einlage, wodurch die elastische
Art des Rückenmaterials bewahrt wird, ohne es zu dehnen. Somit sollte das
Rückenmaterial vor dem Zusammenfügen entspannt werden, indem es etwas schneller als die
Geschwindigkeit, mit der die verbleibenden Elemente des Produkts bewegt werden,
laufengelassen wird. Der Klebstoff wird vorzugsweise durch Abziehbeschichten auf das
Rückenmaterial aufgebracht, obwohl er unter Verwendung eines Schabermessers gewischt
oder aufgebracht werden kann. Die absorbierende Einlage, die vorzugsweise in einem
Laminat ausgebildet worden ist, wird dann mittels des Klebstoffes an das Rückenmaterial
geklebt. Das Produkt wird dann vorzugsweise unter Verwendung von heißen Stiften
perforiert. Der Prozeß zur Herstellung der Produkte dieser Erfindung ist in EP-A-0 676
283 beschrieben, dessen Inhalt hiermit durch Bezugnahme aufgenommen wird.
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Die Produkte dieser Erfindung können durch Plazieren des wegwerfbaren Verbandes
dieser Erfindung über einer Wunde oder Irritation verwendet werden, wobei die
Klebfläche des Rückenmaterials in festen Eingriff mit der Haut des Träger gedrückt wird.
Falls die Wunde offen sein sollte, wird die absorbierende Einlage die Wundausscheidung
absorbieren und sie daran hindern, weiter auf die Haut und/oder Kleidung des Trägers
getragen zu werden. Außerdem kann ein Medikament vor dem Plazieren auf der Haut
direkt in der Einlage plaziert werden.
Beispiel 1
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Es wurden wegwerfbare Verbände gemäß dem Verfahren dieser Erfindung hergestellt.
Das Rückenmaterial war ein geschlossenzelliger plastifizierter Polyvinylchlorid-Schaum
mit einer Dichte von 0,48 g/cm³ (30 lb/ft³) und einer Dicke von 0,5 mm (20 mils). Das
Rückenmaterial war erhältlich mit einer Beschichtung aus Acrylklebstoff, Avery EF
3508, der bei Avery Specialty Tape Division, Avery Dennison Corporation of
Painesville, Ohio, erhältlich ist und mit einem Gewicht von ungefähr 30 g/m² auf dem Schaum
in einer Schicht angebracht war. Eine absorbierende Einlage, die aus einer Mischung aus
90% Polypropylen und 10% Kunstseide bestand, wurde auf eine Seite an ein klares
Polyethylennetz laminiert. Es wurden streifenartige Verbände aus einer Rolle aus
endlosem Rückenmaterial mit einer Breite hergestellt, die der Gesamtlänge des
gewünschten Verbandes gleicht. Das Material der absorbierenden Einlage wies eine
Breite auf, die dem Gebiet der gewünschten Einlage entsprach. Das Rückenmaterial
wurde von einer Vakuumwalze zugeführt, wobei die Bewegungsgeschwindigkeit des
Rückenmaterials leicht erhöht wurde. Stromabwärts der Vakuumwalze wurde dann die
Geschwindigkeit des Rückenmaterials verringert, so daß die elastische Art des Materials
bewahrt wurde. Das Material der absorbierenden Einlage wurde dann auf das entspannte
Basismaterial aufgebracht. Das Material der absorbierenden Einlage wurde dann unter
Verwendung von heißen Stiften perforiert. Auf den freiliegenden Gebieten des
wegverfbaren Verbandes wurden zum Schutz des freiliegenden Klebstoffes vor dem
Plazieren auf der Haut eines Trägers Frontstreifen plaziert. Die Frontstreifen wurden aus
18 kg (40 lb)/riesgebleichtem Konzeptpapier, das mit 5,9 kg (13 lb)/Ries aus einer
Trennungsbeschichtung aus Polyethylen und Akrosil-G9C0-Silikon auf einer Seite
hergestellt, obwohl sie auch aus irgendeinem für den Fachmann auf dem Gebiet
bekannten trennfähigen Material hergestellt werden könnten.
Beispiel 2
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Die gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellten wegwerfbaren
Verbände wurden gemäß dem folgenden Verfahren getestet, um zu bestimmen, ob sie an
ihrem Platz auf der Haut eines Trägers bleiben würden. Sechs wegwerfbare Verbände
dieser Erfindung wurden auf dem ersten und zweiten Fingerknöchel der Finger jeder
Hand und auf der Rückseite der Oberarme von vierundzwanzig Menschen plaziert. Es
gab keine Beschränkungen hinsichtlich der normalen Aktivitäten oder Badegewohnheiten
der Menschen. Die Menschen trugen die Verbände über vierundzwanzig Stunden. Am
Ende der vierundzwanzig Stunden wurden die Menschen untersucht und wurde
festgestellt, daß die Verbände dieser Erfindung intakt blieben und in akzeptabler Weise an den
Menschen klebten.
Beispiel 3
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Gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellte Verbände wurden Tests
hinsichtlich der maximalen Kraft gegenüber der Dehnung, Belastungsenergie gegenüber
Dehnung, rückgewonnenen Energie, Zerreißfestigkeit und prozentualen Ausdehnung
unterzogen. Es wurden auch andere Produkte getestet. Die Produkte A und C waren
Produkte dieser Erfindung, die gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 aus plastifiziertem
Polyvinylchlorid-Schaum hergestellt waren. Das Rückenmaterial der Produkte A und C
wies eine Dichte von 0,48 g/cm (30 lb/ft³) und eine Dicke von 0,5 mm (20 mils) auf.
Das Rückenmaterial von Produkt B war ein Polyvinylchlorid-Schaum, der eine Dichte
von 0,48 g/cm³ (30 lb/ft³) und eine Dicke von 0,5 mm (20 mils) aufwies, aber steifer als
die in den Produkten A und C verwendeten Schäume war. Produkt D war ein Band-Aid®-
brand Sheer Strip-Verband, der bei Johnson & Johnson Consumer Products, Incorporated
of Skillman, New Jersey, erhältlich ist und ein Vinyl-Rückenmaterial aufweist. Produkt
E war ein Band-Aid®-brand Flexible Fabric-Verband, der bei Johnson & Johnson
Consumer Products, Incorporated of Skillman, New Jersey erhältlich ist und ein
Webstoff-Rückenmaterial aufweist. Produkt F war ein Active Strip Flexible Foam-
Verband, der bei 3M, Minneapolis, Minnesota, erhältlich ist und einen Polyvinylchlorid-
Schaum-Rücken aufweist.
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Die Tests wurden gemäß den oben beschriebenen Verfahren durchgeführt. Die
Ergeb
nisse des Tests der maximalen Kraft gegenüber der Dehnung sind in Fig. 4 dargestellt.
Die Tests zeigen, daß Produkte A und C recht niedrige relative Werte der maximalen
Kraft pro prozentuale Dehnung aufwiesen. Dies zeigt, daß die zum Biegen oder
Verformen des Verbandes erforderliche Kraft im Vergleich zu anderen Verbänden relativ
niedrig war. Dies ist wichtig bei der Bestimmung, ob der Verband zur Verwendung mit
dieser Erfindung annehmbar verformbar ist.
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Die Ergebnisse des Tests der rückgewonnenen Energie sind in Fig. 5 dargestellt. Dieser
Test mißt die Energiemenge, die bei Entfernen einer den Verband einer bestimmten
Ausdehnung aussetzenden Kraft rückgewonnen wird. Die Ergebnisse dieses Tests zeigen,
daß, insbesondere bei niedrigen Dehnungen, die rückgewonnene Energie für Produkte A
und C hoch ist und im Verhältnis zu anderen getesteten Produkten, sogar bei 100%-iger
Dehnung, hoch bleibt.
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Die Zerreißfestigkeit wurde gemäß der oben beschriebenen Prozedur getestet. Die
Ergebnisse dieses Tests sind in Fig. 6 dargestellt. Die Zerreißfestigkeit der Produkte
dieser Erfindung liegt im allgemeinen zwischen ungefähr 0,625 kg/cm und 0,89 kg/cm
(ungefähr 3,5 und 5 pounds/in). Somit kann das Rückenmaterial dieser Produkte
zerreißen, wenn es den Kräften des Herstellprozesses ausgesetzt ist, wenn es nicht
entspannt oder während des Prozesses gehalten wird. Dieser Prozeß erlaubt die
Verwendung von Rückenmaterial, das eine relativ geringe Zerreißfestigkeit aufweist.
Es wurde auch die prozentuale Ausdehnung der Produkte A-F getestet. Die Ergebnisse
sind in Fig. 7 dargestellt. Die Produkte dieser Erfindung zeigen höhere Ausdehnungen
als irgendeines der anderen Produkte, z. B. 253% und 152%. Man sollte bemerken,
daß der Ausdehnungstest unter Verwendung einer Ziehgeschwindigkeit von 51 cm (20
Zoll)/Minute mit Ausnahme des Produkts E durchgeführt wurde, in dem die
Ziehgeschwindigkeit 30,5 cm (12 Zoll)/Minute betrug. Die hohe prozentuale Ausdehnung der
Produkte dieser Erfindung zeigt den hohen Grad von in deren Leistung offensichtlicher
Anpassungsfähigkeit.
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Anhand der vorangehenden Beschreibung der Produkte der Erfindung können andere
alternative und äquivalente Konstruktionen herleiten, die sich innerhalb des
Schutzumfangs der Erfindung befinden, wie sie in den Ansprüchen definiert ist. Somit
sind die Produkte dieser Erfindung nicht auf die hierin speziell Beschriebenen beschränkt.