-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines
hitzebeständigen Harz-Formproduktes, bei dem ein Formprodukt aus einem hitzebeständigen Harz, wie einem
hitzebeständigen ABS-Harz, leicht erhalten werden kann. Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung ist anwendbar auf die Herstellung von Formprodukten in verschiedenen Gebieten, wie
Automobilteilen, elektrischen und elektronischen Teilen, elektrischen Haushaltsteilen und
verschiedenen anderen Gegenständen, bei dem hitzebeständiges ABS-Harz oder ähnliches verwendet wurde.
-
Die JP 6032912 offenbart das Formen eines thermoplastischen Harzes, enthaltend ein
Polyester-Elastomer, MBS-Harz, MASD-Harz, SBR und SEBS.
-
Als ein Mittel zur Verbesserung der Hitzebeständigkeit von ABS-Harz war ein Verfahren
bekannt, bei dem ein hitzebeständiges Copolymer mit hoher Hitzebeständigkeit und Mischbarkeit
mit dem ABS-Harz, wie einem α-Methylstyrol-Acrylnitril-Copolymer, einem
Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer, einem Styrol-N-Phenylmaleimid-Copolymer oder einem
Styrol-N-Phenylmaleimid-Acrylnitril-Copolymer geknetet und vermischt wurde. Um ein solches hitzebeständiges
Copolymer mit dem ABS-Harz zu kneten und zu vermischen war es üblich, einen Kneter zu verwenden,
wie einen Einschnecken-Extruder, einen Doppelschnecken-Extruder oder einen Banbury-Mischer,
um Harzpellets mit erwünschter Hitzebeständigkeit und anderen Eigenschaften zu erhalten, und
die erhaltenen Harzpellets durch ein solches Mittel, wie Spritzguß, zu formen, um ein Formprodukt
zu erhalten.
-
Ein solches konventionelles Verfahren hatte die folgenden drei Hauptnachteile. Der erste
Nachteil war, daß zum Erhalten von Formprodukten mit verschiedenen Niveaus der
Hitzebeständigkeit unterschiedliche Harzpellets erforderlich waren, die den jeweiligen Niveaus der
Hitzebeständigkeit entsprachen, wodurch die Kontrolle verschiedener Arten von Materialien mühsam war.
Der zweite Nachteil war, daß das Harz, insbesondere das ABS-Harz, sich während des Knetens
verschlechterte, wodurch die Schlagzähigkeit gering war. Der dritte Nachteil war, daß das Kneten
beträchtliche Kosten erforderte, wodurch das Verfahren wirtschaftlich nachteilig war.
-
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben erwähnten drei Hauptnachteile
gleichzeitig zu überwinden. Die vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren zum Herstellen eines
Formproduktes gerichtet, das das gleichzeitige Formen von ABS-Harz und einem gewissen
spezifischen hitzebeständigen Harz, wie sie sind, mittels einer Spritzgieß-Vorrichtung umfaßt. Gemäß
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung können durch Ändern des Mischungsverhältnisses des
spezifischen hitzebeständigen Harzes zum ABS-Harz Formprodukte mit verschiedenen
erwünschten Niveaus der Hitzebeständigkeit und erwünschter anderer physikalischer Eigenschaften leicht
mittels einer Spritzgieß-Vorrichtung erhalten werden, ohne daß es erforderlich ist, mittels eines
Extruders oder ähnlichem zu kneten, wodurch verschiedene Harzmaterialien, die verschiedenen
erforderlichen physikalischen Eigenschaften entsprechen, unnötig sind. Weiter erfordert das
Verfahren kein Kneten mit einem Extruder oder ähnlichem, so daß wenig Erhitzen stattfindet,
wodurch es möglich ist, ein Formprodukt mit ausgezeichneter Schlagzähigkeit zu erhalten.
-
Die vorliegende Erfindung schafft somit ein Verfahren zum Herstellen eines
hitzebeständigen Harzformproduktes, umfassend das Spritzgießen ohne vorheriges Kneten eines
thermoplastischen Harzes (A) und eines kautschukverstärkten, hitzebeständigen Harzes (B), wobei der
Unterschied der Hochtemperaturseite der Glasübergangstemperaturen zwischen dem harzverstärkten,
hitzebeständigen Harz (B) und dem thermoplastischen Harz (A) innerhalb von 60ºC liegt, und
worin das thermoplastische Harz (A) ein Harz ist, umfassend (1) ein Pfropfcopolymer, erhalten
durch Pfropfcopolymerisieren einer Monomermischung (i), umfassend ein aromatisches
Vinylmonomer, ein Vinylcyanid-Monomer und gegebenenfalls andere copolymerisierbare Vinylmonomere
und (2) ein aus dieser Monomermischung (i) hergestelltes Copolymer auf ein Kautschukpolymer,
und wobei das kautschukverstärkte, hitzebeständige Harz (B) ein vorgeformtes Harz ist, umfassend
(1) ein Copolymer, zusammengesetzt aus aromatischen Vinyleinheiten, Einheiten ungesättigter
Dicarbonsäureimidderivate und/oder anderen copolymerisierbaren Vinylmonomer-Einheiten, (2)
einem durch Pfropfcopolymerisieren einer Monomerenmischung, umfassend ein aromatisches
Vinylmonomer, ein Vinylcyanid-Monomer und gegebenenfalls andere copolymerisierbare
Vinylmonomere auf ein Kautschukpolymer erhaltenes Copolymer und gegebenenfalls (3) ein aus einem
aromatischen Vinylmonomer, einem Vinylcyanid-Monomer und gegebenenfalls anderen
copolymerisierbaren Vinylmonomeren hergestelltes Vinylcopolymer.
-
Im folgenden wird die vorliegende Erfindung detailliert unter Bezugnahme auf die
bevorzugten Ausführungsformen beschrieben.
-
Zuerst wird das in der vorliegenden Erfindung einzusetzende thermoplastische Harz (A)
beschrieben.
-
Für den Zweck der vorliegenden Erfindung ist das thermoplastische Harz (A) ein
thermoplastisches Harz, umfassend ein Pfropfcopolymer, erhalten durch Copolymerisieren einer
Monomerenmischung, umfassend ein aromatisches Vinylmonomer, ein Vinylcyanid-Monomer und
gegebenenfalls andere copolymerisierbare Monomeren auf ein kautschukartiges Polymer und ein
Vinylpolymer, hergestellt aus einem aromatischen Vinylmonomer, einem Vinylcyanid-Monomer und
gegebenenfalls anderen polymerisierbaren Vinylmonomren. Es ist vorzugsweise ein
thermoplastisches Harz, umfassend ein Pfropfcopolymer, erhalten durch Copolymerisieren von 40 bis 70
Gewichtsteilen eines kautschukartigen Polymers, von 30 bis 60 Gewichtsteilen einer
Monomermischung, umfassend von 65 bis 80 Gew.-% eines aromatischen Vinylmonomers, von 20 bis 35 Gew.-%
eines Vinylcyanid-Monomers und von 0 bis 10 Gew.-% wahlweiser anderer copolymerisierbarer
Vinylmonomerer und ein Vinylcopolymer, hergestellt aus 65 bis 80 Gew.-% eines aromatischen
Vinylmonomers, von 20 bis 35 Gew.-% eines Vinylcyanid-Monomers und von 0 bis 10 Gew.-%
wahlweiser anderer copolymerisierbarer Vinylmonomerer.
-
Das kautschukartige Polymer kann, z. B., ein Butadienpolymer, ein
Butadien-Styrol-Copolymer, ein Ethylen-Propylen-Copolymer und Ethylen-Propylen-Dien-Copolymer oder ein
Acrylatpolymer sein. Diese Polymeren können allein oder in Kombination als eine Mischung eingesetzt
werden.
-
Das aromatische Vinylmonomer kann, z. B., Styrol, α-Methylstyrol, Vinyltoluol, t-Butylstyrol
oder Chlorstyrol sein. Besonders bevorzugt ist Styrol oder α-Methylstyrol.
-
Das Vinylcyanid-Monomer kann, z. B., Acrylnitril, Methacrylnitril oder α-Chloracrylnitril
sein. Besonders bevorzugt ist Acrylnitril.
-
Andere copolymerisierbare Vinylmonomere, die gegebenenfalls eingesetzt werden können,
wie es der Fall erfordert, schließen, z. B., Acrylmonomere, wie Methylacrylat und Ethylacrylat,
Methacrylatmonomere, wie Methylmethacrylat und Ethylmethacrylat,
Vinylcarbonsäure-Monomere, wie Acrylsäure und Methacrylsäure, Maleimid, N-Alkylmaleimid-Monomere, wie
N-Methylmaleimid, N-Butylmaleimid und N-Cyclohexylmaleimid, N-Arylinaleimid-Monomere, wie
N-Phenylmaleimid, N-2-Methylphenylmaleimid, N-4-Methoxymaleimid und N-2-Chlorphenylmaleimid,
ungesättigte Dicarbonsäureanbydride, wie Maleinsäureanhydrid, und Monomere, wie Acrylsäure und
Methacrylsäure, ein. Es ist besonders bevorzugt, ein Methacrylat zu verwenden.
-
Spezifische Beispiele des in der vorliegenden Erfindung einzusetzenden thermoplastischen
Harzes (A) schließen ABS-Harze, wie ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol)-Harz und hitzebeständiges
ABS (Acrylnitril-Butadien-α-Methylstyrol), AES (Acrylnitril-EPDM-Styrol)-Harz, AAS (Acrylnitril-
Acrylat-Styrol)-Harz und MBS (Methylmethacrylat-Butadien-Styrol)-Harz, ein. Das
thermoplastische Harz (A) ist auf solche spezifischen Beispiele jedoch nicht beschränkt.
-
Nun wird das in der vorliegenden Erfindung einzusetzende kautschukverstärkte,
hitzebeständige Harz (B) beschrieben. Das kautschukverstärkte, hitzebeständige Harz; das in der
vorliegenden Erfindung eingesetzt werden kann, muß ein Harz sein, das mit dem in der vorliegenden
Erfindung eingesetzten thermoplastischen Harz mischbar ist und eine Glasübergangstemperatur
innerhalb von 60ºC oberhalb der Hochtemperaturseite der Glasübergangstemperatur des
thermoplastischen Harzes (A) aufweist.
-
Ein solches hitzebeständiges Harz kann, z. B., ein α-Methylstyrol-Acrylnitril-Copolymer, ein
Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer oder ein aromatisches Vinyl-ungesättigtes
Dicarbonsäureimidderivat-Copolymer sein. Vom Standpunkt der Verträglichkeit mit dem thermoplastischen
Harz (A) ist es jedoch vorzugsweise ein Copolymer, hergestellt aus 65 bis 80 Gew.-% a-Methylstyrol,
20 bis 35 Gew.-% Acrylnitril und 0 bis 10 Gew.-% anderer copolymerisierbarer Vinylmonomerer, ein
Copolymer, hergestellt aus 65 bis 85 Gew.-% Styrol 15 bis 40 Gew.-% Maleinsäureanhydrid und 0
bis 10 Gew.-% anderer copolymerisierbarer Vinylmonomerer oder ein Copolymer, hergestellt aus 40
bis 75 Gew.-% eines aromatischen Vinyls, 25 bis 60 Gew.-% eines ungesättigten
Dicarbonsäureimidderivats und von 0 bis 10 Gew.-% anderer copolymerisierbarer Vinylmonomerer.
-
Ein solches hitzebeständiges Copolymer ist jedoch, wenn es allein benutzt wird, im
wesentlichen spröde. Je größer die in das thermoplastische Harz (A) einzuarbeitende Menge daher ist, um
so geringer ist die Festigkeit des Formproduktes, wodurch die praktische Brauchbarkeit
verlorengeht. Es ist daher erforderlich, in ein solches in der vorliegenden Erfindung einzusetzendes,
spe
zifisches, kautschukverstärktes hitzebeständiges Harz vorher eine Komponente mit einer
verstärkenden Wirkung einzuarbeiten. Ein kautschukverstärktes Harz, umfassend ein Pfropfcopolymer,
erhalten durch Copolymerisieren einer Monomermischung, umfassend ein aromatisches
Vinylmonomer, ein Vinylcyanid-Monomer und gegebenenfalls andere copolymerisierbare Monomere auf ein
kautschukartiges Polymer, ein wahlweises Vinylcopolymer, hergestellt aus einem aromatischen
Vinylmonomer, einem Vinylcyanid-Monomer und wahlweisen anderen copolymerisierbaren
Vinylmonomeren, und das oben erwähnte hitzebeständige Copolymer wird daher vorzugsweise als das
kautschukverstärkte, hitzebeständige Harz (B) der vorliegenden Erfindung benutzt. Der Anteil des
hitzebeständigen Copolymers in dem kautschukverstärkten, hitzebeständigen Harz (B) beträgt
vorzugsweise von 50 bis 80 Gew.-%. Es kann auch ein Harz sein, bei dem das obige hitzebeständige
Copolymer direkt während der Polymerisation des hitzebeständigen Copolymers auf das
kautschukartige Polymer pfropfcopolymerisiert ist. In diesem Falle macht das kautschukartige Polymer
vorzugsweise von 10 bis 20 Gew.-% aus.
-
Besonders bevorzugt ist ein Harz, umfassend ein hitzebeständiges Copolymer,
zusammengesetzt aus aromatischen Vinyleinheiten, Einheiten ungesättigter Dicarbonsäureimidderivate und
gegebenenfalls anderen copolymerisierbaren Vinylmonomer-Einheiten und dem oben erwähnten
Pfropfcopolymer. Mit einem solchen Harz kann geeigneterweise ein Vinylcopolymer vermischt
werden, das hergestellt ist aus einem aromatischen Vinylmonomer, einem Vinylcyanid-Monomer
und gegebenenfalls anderen copolymerisierbaren Vinylmonomeren.
-
Als Beispiele des aromatischen Vinylmonomers können das Vinylcyanid-Monomer und die
für das hitzebeständige Copolymer einzusetzenden anderen copolymerisierbaren Vinylmonomeren,
das Pfropfcopolymer und das Vinylcopolymer, wie sie bei der Beschreibung des thermoplastischen
Harzes (A) erwähnt sind, genannt werden. Im besonderen ist Styrol als aromatisches
Vinylmonomer bevorzugt, und Acrylnitril ist als Vinylcyanid-Monomer bevorzugt. Als andere
copolymerisierbare Vinylmonomere können für das hitzebeständige Copolymer, zusammengesetzt aus
aromatischen Vinyleinheiten und ungesättigten Dicarbonsäureimidderivat-Einheiten Acrylnitril, ein
Methacrylat und Maleinsäureanhydrid vorzugsweise eingesetzt werden, und für das Pfropfcopolymer
und für das Vinylcopolymer kann ein Methacrylat bevorzugt eingesetzt werden. Das ungesättigte
Dicarbonsäureimid-Derivat kann, z. B., ein N-Alkylmaleimid oder ein N-Arylmaleimid sein, wie in
der Beschreibung des thermoplastischen Harzes (A) erwähnt, und besonders bevorzugt ist
N-Phenylmaleimid.
-
Bei dem kautschukverstärkten, hitzebeständigen Harz (B), bei dem das hitzebeständige
Copolymer direkt auf das kautschukartige Polymer pfropfpolymerisiert ist, kann das einzusetzende
kautschukartige Polymer das sein, das beispielhaft bei der Beschreibung des thermoplastischen
Harzes (A) angegeben ist.
-
Bevorzugt als ein spezifisches Beispiel des kautschukverstärkten, hitzebeständigen Harzes
(B) ist ein kautschukverstärktes Harz eines Styrol-N-Phenylmaleimid-Copolymers, umfassend ein
Styrol-N-Phenylmaleimid-Copolymer, ein Styrol-N-Phenylmaleimid-Acrylnitril-Copolymer oder ein
Styrol-N-Phenylmaleimid-Maleinsäureanhydrid-Copolymer und das Pfropfcopolymer und ein
wahlweises Vinylcopolymer, hergestellt aus einem aromatischen Vinylmonomer, einem Vinylcyanid-
Monomer und wahlweisen anderen copolymerisierbaren Vinylmonomeren, die, wie es der Fall
erfordert, benutzt werden können, um die Hitzebeständigkeit, die Fluidität und die Festigkeit zu
kontrollieren.
-
Der Grund, weshalb ein solches hitzebeständiges Copolymer, enthaltend ein aromatisches
Vinyl-ungesättigtes Dicarbonsäureimidderivat-Copolymer als die hitzebeständige Harzkomponente
für das kautschukverstärkte Harz der vorliegenden Erfindung geeignet ist, ist der, daß es in der
Copolymerisations-Zusammensetzung innerhalb eines Bereiches, der mit dem oben erwähnten,
themoplastischen Harz (A) mischbar ist, eine höhere Hitzebeständigkeit aufweist, und demgemäß
ein Formprodukt mit hoher Hitzebeständigkeit durch Einarbeiten einer geringeren Menge des
hitzebeständigen Copolymers in das thermoplastische Harz (A) erhalten werden kann, und die
Hitzebeständigkeit innerhalb eines weiten Bereiches variiert werden kann.
-
Der Unterschied der Glasübergangstemperatur auf der Hochtemperaturseite zwischen den
beiden Harzen, d. h., zwischen dem kautschukverstärkten, hitzebeständigen Harz (B) und dem
thermoplastischen harz (A) der vorliegenden Erfindung darf nicht mehr als 60ºC betragen.
-
Ist die Glasübergangstemperatur des kautschukverstärkten, hitzebeständigen Harzes (B)
auf der Hochtemperaturseite außerordentlich hoch, verglichen mit der Glasübergangstemperatur
des thermoplastischen Harzes (A) auf der Hochtemperaturseite, dann wird kein angemessenes
Vermischen in der Spritzguß-Vorrichtung erhalten, wodurch die Festigkeit des erhaltenen
Formproduktes gering ist. Das Mischungsverhältnis des thermoplastischen Harzes (A) und des
kautschukverstärkten, hitzebeständigen Harzes (B) ist nicht besonders beschränkt, solange es den
Unterschied in der Glasübergangstemperatur erfüllt, und es wird in Abhängigkeit von den
gewünschten physikalischen Eigenschaften, wie der Hitzebeständigkeit, ausgewählt.
-
Bei einem Verfahren zum Formen des thermoplastischen Harzes (A) und des
kautschukverstärkten, hitzebeständigen Harzes (B) durch die gleiche Spritzgieß-Vorrichtung wird die
Zylinder-Temperatur der Spritzguß-Vorrichtung auf ein Niveau eingestellt, das um mindestens etwa
100ºC höher ist als die Hochtemperaturseite der Glasübergangstemperatur des
kautschukverstärkten, hitzebeständigen Harzes (B), wodurch ein Formprodukt mit ausgezeichneter Festigkeit
erhalten werden kann.
-
Als ein Verfahren zum Zuführen des thermoplastischen Harzes (A) und des
kautschukverstärkten, hitzebeständigen Harzes (B) zur Spritzgieß-Vorrichtung ist es möglich, ein Verfahren
der Zuführung ihrer Mischung anzuwenden, die vorher mittels einer konventionellen Vorrichtung,
wie eines Trommelmischers oder eines V-Mischers, hergestellt wurde, oder ein Verfahren zum
quantitativen Zuführen der beiden Harze separat zum Trichter der Spritzgieß-Vorrichtung. Das
Verfahren zum Zuführen ist nicht besonders eingeschränkt.
-
Zu dem kautschukverstärkten, hitzebeständigen Harz (B) der vorliegenden Erfindung kann
ein Antioxidationsmittel, ein UV-Absorber, ein Weichmacher, ein Schmiermittel oder ein
Färbemittel hinzugegeben werden, wie es der Fall erfordert. Solche Zusätze können gleichzeitig mit dem
thermoplastischen Harz (A) und dem kautschukverstärkten, hitzebeständigen Harz (B) zur
Spritzgieß-Vorrichtung zugeführt werden.
-
Im folgenden wird die vorliegende Erfindung detaillierter unter Bezugnahme auf Beispiele
beschrieben. Es sollte jedoch klar sein, daß die vorliegende Erfindung auf einem Konzept beruht,
das das thermoplastische Harz (A) und das kautschukverstärkte, hitzebeständige Harz (B), die eine
unterschiedliche Hitzebeständigkeit aufweisen, ohne vorher geknetet werden zu müssen, direkt zur
Bildung eines Formproduktes spritzgegossen werden und das Konzept selbst ist erfinderisch. Die
vorliegende Erfindung wird daher in keiner Weise durch spezifische Beispiele eingeschränkt. In
den Beispielen bedeuten "Teile" und "%" "Gewichtsteile" und "Gew.-%".
Thermoplastisches Harz (A)
-
Die Anteile der Komponenten der Zusammensetzung und die Werte der physikalischen
Eigenschaften, d. h., die Hochtemperaturseite der Glasübergangstemperatur, die Schlagzähigkeit
nach IZOD und der Erweichungspunkt nach Vicat des eingesetzten thermoplastischen Harzes sind
in Tabelle 1 gezeigt. Es wurden kommerziell erhältliche ABS-Harz-, AES-Harz- und AAS-Harz-
Pellets eingesetzt.
-
Die Anteile der Koponenten der Zusammensetzung in Tabelle 1 sind die Anteile der
Monomer-Komponenten, wie durch pyrolytische Gaschromatographie gemessen. Der Stickstoffgehalt
wurde nach einem Kjeldahl-Verfahren gemessen, und der Acrylnitrilgehalt wurde errechnet, wobei
die Menge der Kautschuk-Komponente als Rest erhalten wurde. Die Glasübergangstemperatur
wurde durch Differential-Abtastkalorimetrie (DSC) gemessen. Die Schlagzähigkeit nach IZOD
wurde gemäß ASTM D256 an einer gekerbten Testprobe mit einer Dicke von 1/4 Zoll bei der
Meßtemperatur von 23ºC unter 50% relativer Feuchte beim Messen bestimmt. Der Erweichungspunkt nach
Vicat wurde gemäß JIS K7206 an einer Testprobe mit einer Dicke von 1/4 Zoll unter einer
Belastung von 5 kg bei einer Temperatur-Anstiegsrate von 50ºC/h gemessen.
Tabelle 1 Die Anteile der Komponenten der Zusammensetzung und die Werte der physikalischen
Eigenschaften des thermoplastischen Harzes (A)
Kautschukverstärktes, hitzebeständiges Harz (B)
-
Die Anteile der Komponenten der Zusammensetzung eines Rohmaterials (Nr. 1:
hitzebeständiges Copolymer) für das eingesetzte kautschukverstärkte, hitzebeständige Harz (B) und das
Gewichtsmittel des Molekulargewichtes davon, gemessen durch Gelpermeations-Chromatographie
(GPC) sind in Tabelle 2 gezeigt. Mittels GPC wurde eine Kalibrierungskurve durch Einsatz von
Polystyrolen mit Standard-Molekulargewichten hergestellt und ein Gewichtsmittel des
Molekulargewichtes wurde, als Polystyrol errechnet, erhalten.
Tabelle 2 Die Anteile und Komponenten der Zusammensetzung eines Rohmaterials (Nr. 1) für
kautschukverstärktes, hitzebeständiges Harz und das Gewichtsmittel des Molekulargewichtes
-
Die Anteile der Komponenten der Zusammensetzung eines Rohmaterials (Nr. 2:
Pfropfcopolymer und Vinylcopolymer) für das eingesetzte kautschukverstärkte, hitzebeständige Harz (B),
dessen Pfropfverhältnis und das Gewichtsmittel des Molekulargewichtes des nicht gepfropften
Copolymers sind in Tabelle 3 gezeigt.
-
Diese Werte wurden in einer solchen Weise erhalten, daß eine Probe zu einem
vorbestimmten Ausmaß in einem Methylethylketon (MEK)-Lösungsmittel gequollen und mit der Zentrifuge
abgetrennt wurde, woraufhin die überstehende Lösung als ein nicht gepfropftes Copolymer
genommen wurde. Das Gewichtsmittel des Molekulargewichtes wurde durch GPC gemessen, und die
Zusammensetzungs-Analyse wurde durch die quantitative Analyse von Stickstoff nach ein Kjeldahl-
Verfahren ausgeführt. Unter Verwendung des in MEK unlöslichen Inhaltes, der durch
Zentrifugentrennung abgeschieden wurde, wurde die Menge der Kautschuk-Komponente nach einem Halogen-
Anlagerungsverfahren bestimmt, und das Pfropfverhältnis wurde nach der folgenden Gleichung (1)
erhalten. Das Verhältnis von Butadien-Kautschuk und Styrol-Butadien-Kautschuk wurde als das
gleiche Verhältnis angenommen, wie es für die Herstellung zugeführt worden war.
Tabelle 3 Anteile von Komponenten der Zusammensetzung eines Rohmaterials (Nr. 2) für das
kautschukverstärkte, hitzebeständige Harz, das Pfropfverhältnis und das Gewichtsmittel des
Molekulargewichtes
-
Die Rohmaterialien für das kautschukverstärkte, hitzebeständige Harz, wie sie in den
Tabellen 2 und 3 angegeben sind, wurden in den in Tabelle 4 angegebenen Anteilen mittels eines
Doppelschnecken-Extruders mit gleicher Rotationsrichtung (TEM-50B, hergestellt durch Toshiba Kikai,
L/D = 25,2, Zylinder-Temperatur: 280ºC, Rotationsgeschwindigkeit der Schnecke: 200 U/min.,
Zufuhrmenge: 200 kg/h) geknetet und gemischt, um Pellets des kautschukverstärkten,
hitzebeständigen Harzes zu erhalten.
-
Die Hochtemperaturseite der Glasübergangstemperatur des erhaltenen
kautschukverstärkten, hitzebeständigen Harzes ist, gemessen nach DSC, in Tabelle 4 gezeigt.
Tabelle 4 Die Anteile der Mischungszusammensetzung und die Hochtemperaturseite der
Glasübergangstemperatur des kautschukverstärkten hitzebeständigen Harzes (B)
BEISPIELE 1 BIS 15
-
Das thermoplastische Harz (A) und das kautschukverstärkte, hitzebeständige Harzes (B)
wurden in den in Tabelle 5 oder 6 angegebenen Mischungsanteilen spritzgegossen und die
Ergebnisse der Mesungen der Schlagzähigkeit nach IZOD und des Erweichungspunktes nach Vicat sind
auch angegeben. Das themoplastische Harz (A) wurde 3 Stunden lang bei 80ºC getrocknet, und das
kautschukverstärkte, hitzebeständige Harzes (B) wurde 3 Stunden lang bei 110ºC getrocknet. Dann
vermische man das thermoplastische Harzes (A) und das kautschukverstärkte, hitzebeständige
Harzes (B) 5 Minuten lang mittels eines Tromelmischers in den in der Tabelle angegebenen
Anteilen und führte die Mischung einer Spritzgieß-Vorrichtung zu. Die Spritzgieß-Vorrichtung war eine
IS-50EP, hergestellt durch Toshiba Kikai, und die Formbedingungen waren folgende:
-
Zylinder-Temperatur: 280ºC
-
Spritzdruck: minimaler Fülldruck + 5 kg/cm²G
-
Spritzrate: 70%
-
Formtemperatur: 60ºC
-
Schnecke: vollgängige Schnecke
-
Die Bedingungen zum Messen der physikalischen Eigenschaften waren folgende:
-
Die Schlagzähigkeit nach IZOD wurde gemäß ASTM D256 an einer gekerbten Testprobe mit
einer Dicke von 1/4 Zoll bei einer Meßtemperatur von 23ºC unter 50% relativer Feuchte beim
Messen bestimmt.
-
Der Erweichungspunkt nach Vicat wurde gemäß JIS K7206 an einer Testprobe mit einer
Dicke von 1/4 Zoll unter einer Belastung von 5 kg bei einer Temperatur-Anstiegsrate von 50ºC/h
gemessen.
Tabelle 5 Beispiele 1 bis 8
Tabelle 6 Beispiele 9 bis 15
VERGLEICHSBEISPIELE 1 BIS 5
-
ABS-Harz als das thermoplastische Harz (A) und das kautschukverstärkte, hitzebeständige
Harz (B) wurden in den in Tabelle 7 angegebenen Mischungsanteilen zum Vergleich
spritzgegossen, und die Ergebnisse der IZOD-Schlagzähigkeit und des Vicat-Erweichungspunktes sind
ebenfalls angegeben. Die Bedingungen zum Trocknen des ABS-Harzes und des kautschukverstärkten,
hitzebeständigen Harzes (B), die Mischvorrichtung, die Mischbedingungn, die
Spritzgieß-Vorrichtung, die Spritzbedingungen und die Bedingungen zum Messen der physikalischen Eigenschaften
waren die gleichen wie in den vorhergehenden Beispielen.
Tabelle 7 Vergleichsbeispiele 1 bis 5
VERGLEICHSBEISPIELE 6 BIS 10
-
Unter Einsatz des in Tabelle 1 angegebenen thermoplastischen Harzes (A) und der in
Tabellen 2 und 3 angegebenen Rohmaterialien für das kautschukverstärkte, hitzebeständige Harz
wurden durch Kneten und Mischen in den in Tabelle 8 angegebenen Anteilen mittels eines
Zweischnecken-Extruders mit der gleichen Drehrichtung Harzpellets hergestellt. Die Harzpellets
wurden gspritzt, um Testproben zu erhalten, und die physikalischen Eigenschaften der Testproben sind
ebenfalls in Tabelle 8 als Vergleichsbeispiele gezeigt. Der Zweischnecken-Extruder war ein TEM-
50B (LID = 25,2), hergestellt durch Toshiba Kikal, und das Kneten und Mischen wurde bei einer
Zylinder-Temperatur von 280ºC bei einer Rotationsgeschwindigkeit der Schnecken von 250 U/min
bei einer Zufuhrrate von 120 kg/h ausgeführt, um Pellets zu erhalten. Die Spritzgieß-Vorrichtung
für die Testproben und die Verfahren zum Messen der physikalischen Eigenschaften waren die
gleichen, wie in den vorhergehenden Beispielen. Die Pellets wurde 3 Stunden bei 100ºC getrocknet.
Tabelle 8 Vergleichsbeispiele 6 bis 10
BEISPIEL 16 UND VERGLEICHSBEISPIELE 11 UND 12
-
Mit einer wie in Tabelle 9 angegebenen Mischung wurde ein kastenförmiges Formprodukt
mit einer Länge von 256,1 mm, einer Breite von 165,9 mm, einer Tiefe von 72,5 mm und einer
Wandstärke von 2,0 mm mittels einer Spritzgieß-Vorrichtung K-125, hergestellt durch Kawaguchi
Tekkou K. K., spritzgegossen. Als Anguß für dieses Formprodukt wurde in direkter Anguß im
Zentrum der Bodenoberfläche geschaffen. Die Spritzbedingungen sind Weiter unten angegeben. Das
Trocknen der Pellets erfolgte 3 Stunden bei 80ºC für das ABS-Harz in Beispiel 16 und
Vergleichsbeispiel 11 und 3 Stunden bei 110ºC für das kautschukverstärkte, hitzebeständige Harz (B). Die
Pellets im Vergleichsbeispiel 12 wurden 3 Stunden bei 100ºC getrocknet.
-
Zylindertemperatur: 260ºC
-
Spritzdruck: minimaler Fülldruck + 5 kg/crn2G
-
Spritzrate: 70%
-
Formtemperatur: 60ºC
-
Schnecke: vollgängige Schnecke
-
Unter Benutzung dieses kastenartigen Formproduktes wurde in Hitzebeständigkeits-Test
und ein Fallgewicht-Schlagzähigkeitstest ausgeführt, und die Ergebnisse sind in Tabelle 9 gezeigt.
Bei dem Hitzebeständigkeits-Test wurde das Formprodukt 2 Stunden in einem Ofen bei 105ºC
belassen, dann herausgenommen und 24 Stunden in einer Atmosphäre 50%-iger relativer Feuchte auf
23º abgekühlt, woraufhin die mittleren Abmessungsänderungen an den zentralen Abschnitten der
Länge und der Breite gemessen wurden. Beim Fallgewicht-Schlagzähigkeitstest wurden die
Längsseite, die Breitenseite und die Bodenseite herausgeschnitten und ein Gewicht von 1 kg darauf fallen
gelassen und die Höhe gemessen, bei der ein 50%-iges Brechen auftrat.
Tabelle 9 Beispiel 16 und Vergleichsbeispiele 11 und 12
BEISPIEL 17
-
Beispiel 17 wird beschrieben. Mit 100 Teilen eines Harzes, umfassend 60% von SMI-1 und
40% von G-1 wurden 2 Teile Ruß vermischt und die Mischung mittels eines
Doppelschnecken-Extruders mit der gleichen Rotationsrichtung geknetet und gemischt, um ein schwarz gefärbtes
kautschukverstärktes, hitzebeständiges Harz (B) zu erhalten. Die Bedingungen zum Kneten und
Mischen waren die gleichen wie bei der Zubereitung von MB-1. Dieses kautschukverstärkte,
hitzebeständige Harz (B) und ABS-Harz wurden 3 Stunden bei 110ºC bzw. 3 Stunden bei 80ºC getrocknet.
Dann wurden sie 5 Minuten mittels eines Trommelmischers in einem Verhältnis von 25/75
vermischt und dann mittels einer Spritzgieß-Vorrichtung 550 mg, hergestellt durch Mitsubishi Heavy
Industries Co., Ltd., zu einer Meßgerät-Haube für ein Automobil (Gewicht des Formproduktes: etwa
500 g) gespritzt. Die Spritzbedingungen waren folgende:
-
Zylindertemperatur: 260ºC
-
Spritzdruck: minimaler Fülldruck + 5 kg/cm²G
-
Spritzrate: 70%
-
Formtemperatur: 60ºC
-
Schnecke: vollgängige Schnecke
-
Es wurden keine Fehler im Aussehen beobachtet, wie Farbunregelmäßigkeiten,
Abschlackungen, Silberstreifen oder Ablösen der Oberflächenschicht.
-
Es ist klar, daß in den Beispielen 1 bis 15 der vorliegenden Erfindung die Hitzebeständigkeit
verbessert wurde, während die Schlagzähigkeit des thermoplastischen Harzes (A) nicht beträchtlich
vermindert wurde.
-
Beispiel 9 hatte eine bessere Formbarkeit als Beispiel 1, wobei der Minimalfülldruck zur
Zeit des Spritzgusses geringer als 10 kg/cm² G war. Beispiel 14 zeigt, daß MB-9 eine hohe
Glasüber
gangstemperatur aufweist und nicht für ABS-Harz benutzt werden kann, doch ist es brauchbar für
hitzebeständiges ABS-Harz.
-
In den Vergleichsbeispielen 1 und 2 hatten die eingesetzten, kautschukverstärkten,
hitzebeständigen Harze MB-9 und MB-10 eine Hochtemperaturseite der Glasübergangstemperatur, die um
mehr als 60% höher war als die von ABS-Harz, wodurch die Schlagzähigkeit beeinträchtigt war.
In den Vergleichsbeispielen 3, 4 und 5 enthielten die eingesetzten hitzebeständigen
Copolymeren SMI-1, HAS-1 und SMA-1 keine Kautschuk-Komponente, wodurch die Schlagzähigkeit
dürftig war. Weiter konnte keine angemessene Gleichmäßigkeit in der Spritzgieß-Vorrichtung erzielt
werden, wodurch die Hitzebeständigkeit auch dürftig war.
-
In den Vergleichsbeispielen 6 und 10 waren die Zusammensetzungen vergleichbar Beispiel
1. Diese Vergleichsbeispiele waren jedoch in der Schlagzähigkeit schlechter als Beispiel 1.
Die Vergleichsbeispiele 7, 8 und 9 waren vergleichbar den Beispielen 2, 3 und 4 hinsichtlich
der Zusammensetzungen. Diese Vergleichsbeispiele waren hinsichtlich der Schlagzähigkeit
schlechter als die Beispiele.
-
Verglichen mit Vergleichsbeispiel 11 hatte Beispiel 16 eine bessere Hitzebeständigkeit und
eine bessere Fallgewicht-Schlagzähigkeit. Verglichen mit Vergleichsbeispiel 12 hatte es eine
verbesserte Fallgewicht-Schlagzähigkeit.
-
Gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung kann ein hitzebeständiges
Harz-Formprodukt mit ausgezeichneter Hitzebeständigkeit und Schlagzähigkeit wirtschaftlich vorteilhaft
erhalten werden, und das Verfahren ist anwendbarauf die Herstellung spritzgegossener Teile in
verschiedenen Gebieten, wie Automobilteile, elektrische und elektronische Teile, elektrische
Haushaltsteile und verschiedene andere Gegenstände, für die bisher hitzebeständiges ABS-Harz
eingesetzt wurde.