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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Bereich der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Material für
die Zahnpflege und ein Verfahren zur Herstellung des Materials.
Sie betrifft insbesondere ein Material, das für kieferorthopädische Anwendungen
und Zahnimplantationen geeignet ist.
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2. Beschreibung des technischen
Hintergrunds
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Unter den Materialien, die im menschlichen
Mund verwendet werden, sind Drähte
und Brackets für
die Kieferorthopädie
und Zahnimplantation. Abhängig
von der Verwendung sind Kunststoff, Keramik und rostfreier Stahl
etc. die am häufigsten
verwendeten Materialien. In einigen Fällen wurde von Ti-Ni-System-Legierungen, Ni-Cr-System-Legierungen
und Fe-Ni-Cr-System-Legierungen Gebrauch gemacht. Es gibt jedoch
eine zunehmende Anzahl an Patienten, die an Metallallergien leiden,
die durch ein bestimmtes Metall verursacht werden, das die Haut
berührt
und reizt und zu Rauhigkeit oder Entzündung führt. Derartige Metallallergien
können Hautallergien
sein, die durch Ohrringe, Halsketten, und anderen Schmuck verursacht
werden, sowie Allergien, die im Mund durch die bei der Zahnpflege
verwendeten Metalle verursacht werden. Der Grund der Allergien ist nicht
ein bestimmtes Metall, sondern die einzelnen Personen unterscheiden
sich im Hinblick darauf, welche Arten von Metall Allergien auslösen. Schwerwiegender
als Allergien ist die karzinogene Natur von Metallen wie Ni und
Cr. Die Verwendung von Ni-Cr-System-Legierungen beim lebenden menschlichen
Körper
ist in einigen Ländern
sogar verboten.
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Bei jedem der oben genannten Materialien
für die
Zahnpflege bestehen Probleme, wie beispielsweise die mechanischen
Eigenschaften, Herstellungskosten, die Eluierung des Materials in
den Körper,
die Verträglichkeit
mit lebendem Gewebe, etc. Beispielsweise kann Kunststoff aufgrund
mangelnder Festigkeit brechen; Keramik ist zu teuer; rostfreier
Stahl führt
zu einer zu großen
Eluierung, welche, wie die vorgenannten Legierungen, zu Problemen
wie Allergien und Krebs führen
kann.
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Außerdem werden unter Berücksichtigung
des Form- oder Gießmaterials
Brackets und Zahnimplantierungen in herkömmlicher Weise durch das Gießverfahren
und mechanische Bearbeitung hergestellt. Beim Gießverfahren
tritt oft das Problem des Bruchs während der Verwendung aufgrund
fehlerhaften Gießens
auf, insbesondere aufgrund der Bildung von Lunkem. Außerdem ist
die Schaffung komplizierter Formen beim Gießen aufgrund des Problems laufender
Flüssigkeit
schwierig. Beispielsweise ist die Form der Oberfläche eines mit
Zähnen
zu verklebenden Brackets oder die Form der Schraubenkomponente für ein Implantatmaterial
zu kompliziert, als daß es
exakt so hergestellt werden könnte,
wie es entworfen wurde. Deshalb ist im Fall des Brackets die Haftfähigkeit
nicht ausreichend. Bei der Zahnimplantation kann sich nach dem Implantieren
eines Implantatmaterials die Schraube lösen, was zu einem Bruch der
oberen Struktur oder zu einer Bißfehlstellung führt, was
Schwierigkeiten beim Kauen von Nahrung bewirkt.
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Wenn andererseits der Prozeß eine mechanische
Bearbeitung wie beispielsweise Schneiden beinhaltet, bestehen Schwierigkeiten
bei der Bearbeitung von Materialien mit einem hohen Härtegrad,
insbesondere bei Titanmatertalien, die eine schlechte Maschinenbearbeitbarkeit
aufweisen, was zu Produkten mit geringer Präzision führt. Beispielsweise muß die Schraubenkomponente
eines Zahnimplantats mechanisch bearbeitet werden, da sie nicht
durch Gießen
hergestellt werden kann. Eine schlechte Präzision der Schraubenkomponente
kann den Eintritt von Infektionskeimen in die Schraubenkomponente,
die in den Kieferknochen geschraubt ist, und deren Verbreitung in
ihr ermöglichen.
Diese Infektionskeime sind beispielsweise Escherichia coli, Candida,
Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus und Aureus, die Halitose
(übler
Mundgeruch) und eine Anfälligkeit
für Erkrankungen
der Mundschleimhaut bewirken.
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Die EP-A-0 356 131 offenbart ein
Verfahren zur Herstellung eines Sinterkörpers, das die folgenden aufeinanderfolgenden
Schritte umfaßt:
i) Mischen und Kneten eines oder mehrerer Metallpulver und/oder
eines oder mehrerer Legierungspulver mit einem Bindemittel zu einer
Masse, wobei die Metall- und Legierungspulver eine mittlere Teilchengröße von nicht
mehr als 30 μm
aufweisen; ii) Spritzgießen
der Masse zu einem Rohling; iii) Entzug des Bindemittels des Rohlings,
um einen Körper
zu bilden, dem das Bindemittel entzogen ist; und iv) Unterziehen
des Körpers,
dem das Bindemittel entzogen ist, einer ersten Sinterstufe bei 1050
bis 1250°C
in einer reduzierenden oder Niederdruck-Atmosphäre und anschließend einer
zweiten Sinterstufe bei einer Temperatur im Bereich von 1100 bis
1400°C,
die höher
als diejenige bei der ersten Sinterstufe ist. Dieses Verfahren kann
Titansinterkörper
und magnetische Sinterkörper
des Fe-Si-Typs schaffen, die ein Dichteverhältnis von zumindest 95% aufweisen.
Gemäß diesem
Dokument besteht dieser Sinter-Ti-Körper aus bis zu 0,1 Gew.-%
C, 0,5 Gew.-% O und Rest Ti.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung soll die
obigen Probleme lösen,
indem sie ein Material für
die Zahnpflege schafft, wie beispielsweise aus Titan hergestellte
Bracket- und Zahnimplantatmaterialien, die den menschlichen Körper nicht
beeinträchtigen
und doch auf einfache Weise und kostengünstig Gußkörper mit feinen und komplizierten
Formen bilden, und zusätzlich
ein äußeres Erscheinungsbild
aufweisen, das für
Material für
die Zahnpflege wünschenswert
ist, wie beispeilsweise eine gewünschte
Farbe.
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Eine weitere Aufgabe von Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Material zu schaffen,
das die Widerstandsfähigkeit
und Duktilität
aufweist, die für
Materialien für
die Zahnpflege erforderlich sind, und außerdem ein äußeres Erscheinungsbild aufweist,
wie es für
Materialien für
die Zahnpflege erwünscht
ist, wie beispielsweise eine gewünschte
Farbe.
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Diese Aufgaben werden mit einem Zahnpflegematertal
wie in den Ansprüchen
1 bzw. 4 beansprucht und einem Verfahren wie in Anspruch 10 beansprucht,
gelöst.
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Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand
der abhängigen
Ansprüche.
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Die farbige Schicht ist vorzugsweise
durch ein Ionenplattierungs-Verfahren gebildet. Außerdem kann eine
Goldschicht oder eine Gold-Palladium-Legierungsschicht auf der farbigen
Schicht gebildet sein.
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Gemäß Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung kann der Sinterkörper
beispielsweise als ein Bracket oder als Zahnimplantatmaterial gegossen
sein.
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Beim Verfahren zur Herstellung des
Materials für
die Zahnpflege werden Titanpulver und ein organisches Bindemittel
gemischt, um eine Spritzgießmasse
zu bilden, die gegossen wird, um einen Gußkörper herzustellen. Nach Entfernen
des Bindemittels aus dem Gußkörper wird
durch Sintern ein Titansinterkörper
hergestellt.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung weist das verwendete Titanpulver einen Kohlenstoffgehalt
von nicht mehr als 0,3 Gew.-% und einen Sauerstoffgehalt von nicht
mehr als 0,6 Gew.-% bei einem mittleren Korndurchmesser von nicht
mehr als 40 μm
auf.
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Außerdem wird eine farbige Schicht
auf der Oberfläche
des Sinterkörpers
nach dem Sintern gebildet. Die farbige Schicht wird durch Verwendung
entweder eines Ionplating-Verfahrens, eines anodischen Oxidationsverfahrens,
eines Wärmebehandlungsverfahrens
oder eines Heißsprühverfahrens
gebildet, wobei das Ionplating das bevorzugte Verfahren ist.
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In diesem Fall wird eine Goldschicht
oder eine Gold-Palladium-Legierungsschicht auf der farbigen Schicht
gebildet.
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Bei der Bildung einer farbigen Schicht
unter Verwendung eines Heißsprühverfahrens
kann die farbige Schicht durch Spritzen von Al2O3- oder TiO2-Pulver
gebildet werden.
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Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung können
ein praktisches, qualitativ hochwertiges Material für die Zahnpflege
schaffen, bei dem weniger Vorfälle
von durch Bruch und Abplatzen bedingten Beschädigungen auftreten, was bei
Materialien leicht vorkommt, die durch herkömmliche Gießverfahren hergestellt werden,
und bei dem feingliedrige und komplizierte Formen auf einfache Weise
gebildet sowie präzise
Formen mit niedrigen Kosten geschaffen werden können, was mit herkömmlichen
mechanischen Bearbeitungsverfahren bisher unmöglich zu erzielen war.
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Materialien mit einem hohen Maß an Widerstandsfähigkeit
und Duktilität
werden als Ergebnis des Reduzierens des Kohlenstoff- oder Sauerstoffgehalts
auf weniger als eine spezifizierte Menge gebildet.
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Ein Abfall der Bruchfestigkeit wird
durch Erhöhen
der Dichte des Titansinterkörpers
auf nicht weniger als 95% verhindert, indem Titanpulver mit einem
mittleren Korndurchmesser von nicht mehr als 40 μm verwendet wird, wodurch ein
schlechter Verbund verhindert wird. Unter "Dichte" versteht die Anmeldung das Gegenteil von "Porosität", d. h., eine Dichte
von 100% bedeutet, daß keine
Poren vorhanden sind.
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Die Duktilität eines Sinterkörpers kann
durch geeignete Wahl des Korndurchmessers von Titanpulver sowie
des Kohlenstoff- und Sauerstoffgehalts erhöht werden, womit ein Material
für die
Zahnpflege mit einem hohen Maß an
Widerstandsfähigkeit
erzeugt wird.
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Eine farbige Schicht mit einem hohen
Maß an
Haftfähigkeit
kann durch ein Ionplating-Verfahren erzielt werden, was zur Bildung
einer sehr widerstandsfähigen
und langlebigen farbigen Schicht führt.
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Den Metallarten entsprechende Farben
können
durch Bildung eines Metallfilms auf der farbigen Schicht erhalten
werden. Verschiedene Farben, die der gewünschten Farbe nahekommen, einschließlich einer weißen Farbe,
die derjenigen des menschlichen Zahns nahekommt, können erhalten
werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die Erfindung wird nachstehend in
Verbindung mit den folgenden Zeichnungen beschrieben, bei denen
gleiche Bezugszahlen gleiche Elemente bezeichnen.
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1 ist
ein Flußdiagramm,
das den bei jeder Ausführungsformn
der vorliegenden Erfindung einsetzbaren Herstellungsprozeß zeigt;
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2A bis 2C sind eine Vorderansicht,
ein Querschnitt bzw. eine Rückansicht,
die die Form eines als eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gebildeten Brackets für die Kieferorthopädie zeigt;
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3 ist
eine Darstellung, die einen Zustand zeigt, bei dem die Brackets
an Zähnen
angebracht sind;
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4 ist
eine Darstellung, die die Form eines als eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gebildeten Zahnimplantatmaterials und
dessen Montagezustand zeigt;
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5 ist
ein Graph, der die Beziehung zwischen dem Kohlenstoffgehalt des
Titanpulvers und der maximalen prozentualen Dehnung des Titansinterkörpers zeigt;
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6 ist
ein Graph, der die Beziehung zwischen dem Sauerstoffgehalt des Titanpulvers
und der maximalen prozentualen Dehnung des Titansinterkörpers zeigt;
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7 ist
ein Graph, der die Beziehung zwischen dem mittleren Korndurchmesser
des Titanpulvers und der Dichte des Titansinterkörpers zeigt; und
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8 ist
ein Graph, der die Beziehung zwischen der Summe des Kohlenstoffgehalts
und des Sauerstoffgehalts des Titansinterkörpers und der maximalen prozentualen
Dehnung des Titansinterkörpers
zeigt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Das Material für die Zahnpflege und das Verfahren
zur Herstellung des Materials gemäß der vorliegenden Erfindung
sind unter Bezug auf die Zeichnungen nachstehend ausführlich beschrieben.
Das erfindungsgemäß gebildete
Material kann beispielsweise als ein Bracket oder als Zahnimplantatmaterialien
verwendet werden. Außerdem
wird bei der vorliegenden Erfindung Titan als Rohmaterial oder als
Bestandteil verwendet. Titan, das in seiner reinen Form oder in
Form einer Legierung inert bezüglich
des menschlichen Körpers
ist, kann in weiten Bereichen als medizinisches Material wie beispielsweise
eine Halterung bzw. Stütze
oder eine Prothese für
einen gebrochenen Knochen verwendet werden.
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1 zeigt
den Prozeß der
Herstellung des Materials gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Der Prozeß beginnt mit der Bildung der
Spritzgießmasse
durch Mischen von Titanpulver und eines organischen Bindemittels.
Das Titanpulver ist vorzugsweise Pulver aus reinem Titan, das durch
das Gaszerstäubungs-
bzw. -verdüsungsverfahren
hergestellt wurde. Das Titanpulver enthält gewöhnlich Kohlenstoff und Sauerstoff.
Der Kohlenstoffgehalt und der Sauerstoffgehalt des Materials für die Zahnpflege
haben einen großen
Einfluß auf
die Duktilität
des Materials, was später
ausführlicher
erläutert
wird. Deshalb werden der Kohlenstoffgehalt und der Sauerstoffgehalt
des Titanpulvers vorzugsweise innerhalb bestimmter Grenzen gehalten.
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Bei dem nachstehend ausführlich zu
erläuternden
Prozeß tritt
gelegentlich eine gewisse Menge Kohlenstoff während der Zeit des Sinterns
aus dem Restharz in den Sinterkörper
ein. Die Kohlenstoffmenge in dem zu bildenden Sinterkörper kann
während
der letzten Stufe des Prozesses nahezu gleich der im Titanpulver
enthaltenen Kohlenstoffmenge gemacht werden. Andererseits kann Sauerstoff
während
jeder der nachstehend erläuterten
Aufheizschritte in den Sinterkörper
eintreten. Somit ist der Sauerstoffgehalt des Sinterkörpers durch
Addieren der Menge an eintretendem Sauerstoff zu dem im Titanpulver
enthaltenen Sauerstoff bestimmt. Die Sauerstoffmenge kann jedoch
reduziert werden, indem verhindert wird, daß Sauerstoff während des
Produktionsprozesses in den Sinterkörper eintritt. Bei der Ausführung eines
Herstellungsprozesses, bei dem die in den Körper eintretende Sauerstoffmenge
relativ klein ist, kann die Sauerstoffmenge im Sinterendkörper ausreichend
niedrig sein, wenn die anfangs im ursprünglichen Titanpulver enthaltene
Sauerstoffmenge klein ist.
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Als organisches Bindemittel wird
ein Bindemittelsystem mit zumindest zwei Bindemittelkomponenten verwendet.
Vorzugsweise wird eine Substanz, deren Hauptkomponenten thermoplastisches
Harz und Wachs sind, mit dem Zusatz, je nach Erfordernis, eines
Plastifiziermittels, eines Schmiermittels, eines Mittels zur Förderung
der Entfernung des Bindemittels, eines Formentrennmittels und eines
grenzflächenaktiven
Stoffes verwendet. Die Menge des organischen Bindemittels sollte
nach Maßgabe
des Material geeignet bestimmt werden, liegt jedoch im allgemeinen
bei 9 ± 1
Gew.-%.
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Dann erfolgt das Spritzgießen der
Masse mit einer Spritzgießmaschine.
Metallformen zum Gießen werden
hergestellt, um ein Bracket für
eine in den 2A–2C gezeigte kieferorthopädische Anwendung
und für
die in 4 gezeigte Zahnimplantierung
zu bilden.
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Das in 2A–2C gezeigte Bracket 1 für die Kieferorthopädie ist
mit einem vertikalen Paar Eingriffskomponenten 11, 11 an
der Vorderseite der Basiskomponente 10 versehen, wobei
eine Einfuhrnut 12 zwischen dem Paar Eingrtffskomponenten 11, 11 vorgesehen
ist. Eine Nutengitterformation 13 ist auf der Rückseite
der Basis 10 gebildet, die mit der Oberfläche des
in 3 gezeigten Zahns
D verbunden ist. In einigen Fällen
sind anstatt der Nutengitterformation zahlreiche Grübchen an
der Rückseite
der Basis 10 vorgesehen, aber hinsichtlich der Stärke der
Verbindung arbeitet eine Nutengitterformation am besten. Nach dem
Anbringen des Brackets 1 an der Oberfläche jedes der mehr als eins
Zähne D
unter Verwendung eines Klebstoffs, wird ein Draht 14 in
die Einfuhrnut 12 eingeführt, und Druck wird ausgeübt, so daß sich die
Zähne D
gerade ausrichten.
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Das Zahnimplantatmaterial 2 in 4 umfaßt eine Schraubeneinheit mit
einem Kopf 21 sowie einer Schraubenkomponente 22 und
eine Muttereinheit 23 mit einer Mutterkomponente, die sicher
verankert wird, indem die Schraubenkomponente in die in einem Kieferknochen
vorgesehene Muttereinheit 23 eingeschraubt wird. Alle Elemente 21, 22 und 23 können aus
dem Implantatmaterial der vorliegenden Erfindung hergestellt sein.
Gleichzeitig wird die Krone D',
die auf den Kopf 21 zementiert wird, an Ort und Stelle
befestigt.
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Die auf diese Weise für die jeweiligen
Zwecke gebildeten Gußkörper werden
zu einem Dekompressionsheizofen geschickt, wo das Bindemittel aus
den Körpern
entfernt wird, wie in 1 gezeigt.
Während
des Bindemittelentfemungsprozesses wird Wärme in einer nicht-oxidierenden
Atmosphäre
oder einer Dekompressions-(d. h. Vakuum-)Atmosphäre oder beidem angewendet,
um Bindemittel zu entfernen. Wenn zumindest zwei der Bindemittelkomponenten
unterschiedliche Schmelztemperaturen aufweisen, kann das Bindemittel entfernt
werden, indem die Temperatur des Gußkörpers über die Zwischentemperatur
hinaus erhöht
wird, bei der das Bindemittelsystem fließt, was zwischen dem Schmelzpunkt
der verschiedenen Komponenten ist. Bindemittel wird aus dem Gußkörper ausgeschieden,
von wo aus es entfernt werden kann. Da anfangs nur das Bindemittel
mit der niedrigsten Schmelztemperatur entfernt wird, erhöht sich
die Zwischentemperatur, bei der das Bindemittelsystem fließt. Es kann
deshalb erforderlich sein, die Temperatur kontinuierlich zu erhöhen, wobei
sichergestellt wird, daß sie
unterhalb der Temperatur des höchsten
Schmelzpunkts einer Bindemittelkomponente bleibt. Alternativ kann
ein spezielles Lösungsmittel
(Flüssigkeit
oder Gas) dazu verwendet werden, nur eine spezielle Komponente des
Bindemittels zu entfernen.
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Als nächstes erfolgt das Sintern
in dem Vakuumheizofen. Während
des Sinterprozesses kann eine nicht-oxidierende Atmosphäre oder
eine Vakuumatmosphäre
oder beides verwendet werden.
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Wie in 1 gezeigt,
wird als nächstes
eine farbige Schicht auf der Oberfläche des Sinterkörpers gebildet.
Dies wird später
detaillierter beschrieben.
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Das auf diese Weise erzeugte, Titansinterkörper umfassende
Bracket- und Zahnimplantatmaterial reduziert die Probleme des fehlerhaften
Gießens
und laufender Flüssigkeit
des herkömmlichen
Gießverfahrens. Somit
können
die in 2A–2C und in 4 gezeigten empfindlichen und komplizierten
Formen leicht realisiert werden. Außerdem wird die gewünschte Widerstandsfähigkeit
erzielt, indem der Bindemittelentfernungs- und der Sinterprozeß vorgesehen
werden. Beispielsweise ist die Bildung einer Nutengitterformation
auf der Rückseite
der Basis 10 beim herkömmlichen
Gießverfahren
nicht möglich,
welches höchstens
relativ große Grübchen bilden
kann. Um kleine Grübchen
oder eine Nutengitterformation zu schaffen, ist bei herkömmlicher Technik
ein weiterer Schneideprozeß oder
Verbinden der mit Einheit nach dem Gieß- oder Schneideprozeß erforderlich.
Außerdem
werden, selbst wenn ein derartiger Prozeß möglich ist, die Bearbeitungskosten
extrem hoch. Bei den Materialien für die Zahnpflege der vorliegenden
Erfindung kann problemlos eine sehr feine Nutengitterformation gebildet
werden, was zu wesentlichen Einsparungen bei den Herstellungskosten
führt.
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Sowohl das Bracket als auch die Zahnimplantatmaterialien,
die oben genannt wurden und Titansinterkörper umfassen, werden dazu
verwendet, sicher an Zähnen
verankert zu werden, was ein gewisses Maß an Widerstandsfähigkeit
(Festigkeit) erfordert. Deshalb müssen die Härte und die Duktilität (Dehnung)
während des
Herstellungsprozesses gesteuert werden.
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Die Qualität von Sinterkörpern in
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ist hauptsächlich durch das im Körper erzielte
Maß an
Duktilität
bestimmt. Die Duktilität
des Titansinterkörpers
ist durch den Kohlenstoffgehalt, den Sauerstoffgehalt und die Dichte
der Sinterendkörper
bestimmt. Kleine Unterschiede bei der Menge des Kohlenstoffs und
des Sauerstoffs in dem Titansinterkörper können die Härte und Duktilität des Sinterkörpers ändern. Wenn
die Kohlenstoffmenge zunimmt, wird TiC (Titancarbid) hergestellt, und
die Duktilität
nimmt ab und die Härte
zu. Wenn andererseits die Sauerstoffmenge zunimmt, nimmt aufgrund
eines Anstiegs des Maßes
der Festlösungsverfestigung
die Duktilität
ab und die Härte
zu.
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5 und 6 zeigen die Beziehung zwischen
dem Kohlenstoffgehalt bzw. dem Sauerstoffgehalt in dem Titansinterkörper und
dem maximalen Maß an
Dehnung. Die Duktilität
des Materials ist durch das Maß an
Zugausdehnung bestimmt, die bei Unterziehen eines Dehnungstests
resultiert. Die Werte, die die in 5 gezeigte
Beziehung zwischen dem Kohlenstoffgehalt und dem Maß an Dehnung
repräsentieren,
werden aus den Mittelwerten bestimmt, die durch Verwendung von Titanpulver
mit einem Sauerstoffgehalt von 0,3 bis 0,5 Gew.-% erzielt werden.
In 5 repräsentiert
die durchgezogene Kurve den Kohlenstoffgehalt im Titansinterkörper, während die
gestrichelte Kurve den Kohlenstoffgehalt in Rohtitanpulver repräsentiert,
welches zur Bildung des Titansinterkörpers verwendet wird. Andererseits
werden die Werte, die die in 6 gezeigte
Beziehung zwischen dem Sauerstoffgehalt und dem Maß an Dehnung
repräsentieren,
aus Mittelwerten bestimmt, die durch Verwendung von Titanpulver
mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,1 bis 0,3 Gew.-% erhalten werden. In 6 repräsentiert die durchgezogene
Kurve den Sauerstoffgehalt in dem Titansinterkörper, während die gestrichelte Kurve
den Sauerstoffgehalt in Rohtitanpulver repräsentiert, welches zur Bildung
des Titansinterkörpers
verwendet wird.
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Die Dehnbarkeit von Materialien,
die für
Materialien für
die Zahnpflege verwendet werden, insbesondere für kieferorthopädische oder
Zahnimplantatmaterialien, sollte etwa 2% vorzugsweise 4 oder mehr
sein. Wenn die Dehnbarkeit unter 2% liegt, tritt ein Bruch oder
ein Abplatzen während
der Behandlung auf. Deshalb sollte, wie die Graphen angeben, der
Kohlenstoffgehalt und der Sauerstoffgehalt des Rohtitanpulvers bei
nicht mehr als 0,3 bzw. 0,6 Gew.-% gehalten werden. Vorzugsweise
sollte die Gesamtmenge an Kohlenstoff und Sauerstoff in dem Ti-Pulver
nicht mehr als etwa 0,5 Gew.-% betragen. Andererseits wird der Kohlenstoffgehalt und
der Sauerstoffgehalt des Titansinterkörpers vorzugsweise bei nicht
mehr als 0,5 bzw. 0,8 Gew.-% gehalten, und der kombinierte Kohlenstoff-
und Sauerstoffgehalt des Sinterkörpers
sollte vorzugsweise bei nicht mehr als etwa 1,0 Gew.-% gehalten
werden.
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Titanpulver, das für die Materialien
für die
Zahnpflege der vorliegenden Erfindung verwendet wird, enthält winzige
Mengen an Kohlenstoff und Sauerstoff, wie oben erläutert. Das
Titanpulver ist im allgemeinen rein, und jegliche andere Verunreinigungen
sind im allgemeinen winzig und unvermeidbar. In den letzten Jahren nimmt
jedoch die Verwendung von Titanlegierungen als inertem Material
für den
menschlichen Körper
zu. Derartige Legierungen, wie beispielsweise Ti-6Al-4V-Legierung und Ti-Mo-Legierung
können
ebenfalls zum Gießen
der Materialien für
die Zahnpflege der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Die Beziehung zwischen dem Korndurchmesser
des Titanpulvers und der Dichte des Sinterkörpers ist in 7 gezeigt. Die Dichte des Sinterkörpers fällt stark
ab, wenn der Korndurchmesser 40 μm übersteigt. Deshalb
sollte der mittlere Korndurchmesser des Pulvers vorzugsweise nicht
mehr als 40 μm
betragen, um einen Sinterkörper
mit einer Dichte von 95% oder mehr zu erhalten. Ein Abfall bei der
Dichte verursacht eine starke Expansion bei den Hohlraumkomponenten
aufgrund einer schlechten Kopplung innerhalb des Sinterkörpers, was
zu einer Kerbwirkung und zu verminderter Duktilität führt.
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8 zeigt
die Beziehung zwischen dem kombinierten Kohlenstoff- und Sauerstoffgehalt
des Titansinterkörpers
und dem Maß an
Dehnbarkeit. Wie oben erläutert,
beeinflussen sowohl der Kohlenstoffgehalt als auch der Sauerstoffgehalt
die Duktilität
des Materials, und es ist ersichtlich, daß die Duktilität durch
Reduzieren des Gesamtkohlenstoff- und Sauerstoffgehalts erhöht wird.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht
die Bildung eines Materials für
die Zahnpflege mit hoher Steifigkeit bzw. Festigkeit, wenn der Kohlenstoffgehalt
und der Sauerstoffgehalt des Titanpulvers zwischen etwa 0,05 und
etwa 0,1 Gew.-% bzw. bei etwa 0,1 Gew.-% gehalten werden und wenn
der Kohlenstoffgehalt und der Sauerstoffgehalt des Titansinterkörpers auf
etwa 0,15 bzw. 0,3 Gew.-% eingestellt werden. Vorzugsweise beträgt der kombinierte
Kohlenstoff- und Sauerstoffgehalt des Titanpulvers nicht mehr als
etwa 0,5 Gew.-% und der kombinierte Kohlenstoff- und Sauerstoffgehalt
des Sinterkörpers
nicht mehr als etwa 1,0 Gew.-%. Die Ergebnisse von Tests, die die
obigen Charakteristika bei tatsächlichen
Materialien für
die Zahnpflege zeigen, werden nachstehend ausführlich beschrieben.
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Das Material und der Prozeß der vorliegenden
Erfindung können
auch für
andere Materialien für
die Zahnpflege als für
kieferorthopädische
Anwendungen und Zahnimplantationen verwendet werden. Das Material
und der Prozeß können beispielsweise
dazu verwendet werden, ein Verbindungselement herzustellen, z. B.
ein Gelenk für
einen entfernbaren künstlichen
Zahn, ein Gebiß oder
eine Brücke.
Diese Materialien für
die Zahnpflege unterscheiden sich von der in 4 gezeigten Zahnimplantation insofern,
als sie zur Reinigung etc. einfach entfernbar sind.
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Die farbige Schicht kann durch ein
Ionplating-Verfahren, ein anodisches Oxidationsverfahren, ein Wärmebehandlungsverfahren
oder ein Heißsprühverfahren
auf der Oberfläche
des Sinterkörpers
gebildet werden.
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Vorzugsweise wird das Ionplating-Verfahren
verwendet. Beim Ionplating-Verfahren wird Gas in einer Dekompressionsatmosphäre entladen,
und ein Teil der Substanz wird ionisiert, um in dem Gas verdampft
zu werden. Ein elektrisches Feld wird an die Ionen angelegt, um
sie zu beschleunigen und sie auf die Oberfläche eines Materials zu schießen, um
eine farbige Schicht auf dem Material zu bilden. Die zum Verdampfen
der Substanz verwendeten Heizverfahren sind beispielsweise ein Elektronenstrahl-Heizverfahren,
ein Hohlkathodenentladungsplasma-Elektronenstrahlverfahren und ein
Sputter-Bedampfungsverfahren, sind jedoch nicht hierauf beschränkt. Die
Ionisierverfahren sind beispielsweise ein Glimmentladungsverfahren,
ein Hochfrequenzwellenentladungs-, Mikrowellenentladungs- und andere
Entladungsverfahren, das Heizelektronenverfahren, das Elektronenstrahlverfahren
und andere Ionisationsverfahren, bei denen Elektronen von einer
externen Quelle geliefert und zum Beschießen verwendet werden, sie sind
jedoch nicht hierauf beschränkt.
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Der Sinterkörper wird beispielsweise an
der Kathode innerhalb des Systems befestigt, und Titan wird durch
einen Hohlkathodenentladungsplasma-Elektronenstrahl in einer Stickstoffatmosphäre von etwa
0,0001 Torr (ca. 13 mPa) verdampft, um Titan mit dem Stickstoffgas
zu ionisieren und Titannitrid auf der Oberfläche des Sinterkörpers abzuscheiden.
Auf diese Weise kann der Sinterkörper
goldfarbig, rot, etc. gefärbt
werden. Die verschiedenen Farben können beispielsweise durch Variieren
der Menge und des Drucks des in das System fließenden Gases erhalten werden.
Außerdem
kann eine Goldschicht oder eine Gold-Palladium-Legierungsschicht
auf der farbigen Schicht gebildet werden, um zusätzliche Farben zu bilden.
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Bei dem anodischen Oxidationsverfahren
wird ein Sinterkörper
an einer Anode befestigt, und Spannung wird an eine Borsäure-Elektrolytlösung angelegt,
um einen Oxidationsfilm auf der Oberfläche des Sinterkörpers zu
bilden. Die Farben gelb, grün
und rot, etc. können
unter Verwendung des Oxidationsfilms erzeugt werden.
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Beim Wärmebehandlungsverfahren werden
verschiedene Farben durch Erhitzen eines Sinterkörpers auf eine spezifische
Temperatur in verschiedenen Atmosphären erhalten.
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Beim Heißsprühverfahren werden verschiedene
Farben erzeugt, indem die Oberflächen
eines Sinterkörpers
mit verschiedenen Metalloxiden und Nitratpulvern unter Verwendung
eines Spritzgeräts überzogen werden.
Die farbige Schicht kann durch Spritzen von Al2O3- oder TiO2-Pulver
gebildet werden.
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BEISPIELE
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Beispiele 1–6
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Es werden Titanpulver A–F in Tabelle
1 verwendet, um die jeweiligen Brackets in den Beispielen 1– 6 zu bilden.
Als organisches Bindemittel werden PBMA (Polybutylmethacrylat),
EVA (Ethylen-Vinyl-Essigsäure-Copolymer),
Wachs und DBP (Dibutylphthalat) verwendet. Das organische Bindemittel
wird mit dem Titanpulver gemischt und unter Verwendung eines Druckkneters
für 30
Minuten bei 130°C
geknetet, um eine Spritzgießmasse
herzustellen. Das Spritzgießen
der Masse wird mit einer Spritzgießmaschine ausgeführt, um
ein Bracket der
2A–
2C mit einer sehr feinen
Nutengitterformation zu bilden. Die Bedingungen für das Spritzen sind
wie folgt: Gießtemperaturen
150°C; Gießdruck 1.000
kp/cm
2 (ca. 9,8 kN/cm
2);
und Metallformtemperaturen 20°C. Tabelle
1
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Die Gußkörper werden dann in einen Dekompressionsheizofen
geschickt, wo das Bindemittel entfernt wird. Um das Bindemittel
aus den Gußkörpern zu
entfernen, wird der Druck auf 0,1 Torr (ca. 13 Pa) bei einer maximalen
Heiztemperatur von 400°C
eingestellt, wobei die Haltezeit eine Stunde beträgt.
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Danach erfolgt die Sinterung in dem
Vakuumheizofen. Der Druck wird auf 0,1 bis 0,0001 Torr (ca. 13 mPa)
mit einer maximalen Heiztemperatur von 1250°C eingestellt, wobei die Haltezeit
drei Stunden beträgt, um
einen Titansinterkörper
zu erhalten. Die Titansinterkörper
weisen eine Vickers-Härte
von 180 bis 220 HV auf, besitzen ausreichende Verschleißschutzeigenschaften
und weisen genügend
Härte auf,
um eine gute Verbindung mit Draht sicherzustellen.
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Eine Dichtemessung, eine Überprüfung der
Widerstandsfähigkeit,
eine Überprüfung der
Haftfähigkeit und
eine Überprüfung der
Eluierung werden für
die hergestellten Brackets ausgeführt. Die Überprüfung der Widerstandsfähigkeit
wird ausgeführt,
indem das Bracket mit der Rückseite
nach unten auf einer Stahlplatte angeordnet und ein Verschieben
sowie eine Deformation von oben erzwungen wird, um das Vorhandensein
von Brüchen
festzustellen.
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Für
die Überprüfung der
Haftfähigkeit
wird jeweils ein Bracket mit jedem von zwei einander benachbarten
Zähnen
verklebt, und die zwei benachbarten Brackets werden durch um die
Brackets gewickelten Draht gespannt. Die Haftfähigkeit wird danach beurteilt,
ob die Brackets durch Anspannen des Drahtes von den Zähnen gelöst werden.
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Die Messung der Eluierung, oder die
Menge gelösten
Bracketmaterials, das in den Körper
eintritt, wird durch Eintauchen des Brackets in eine einprozentige
Laktoselösung
für drei
Tage ausgeführt.
Die auf diese Weise erhaltenen Meßergebnisse sind in Tabelle
2 gezeigt und sind mit Messungen für das Vergleichsbeispiel 1
verglichen, welches die gleiche Form des Brackets SUS316L aufweist,
jedoch Grübchen
auf der Rückseite der
Basis aufweist, die durch einen Wachsausschmelzprozeß erzeugt
wurden. Tabelle
2
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Bei den Beispielen 1 und 5 weisen
die gebildeten Brackets keinerlei Probleme hinsichtlich der mechanischen
Widerstandsfähigkeit
und der Haftfähigkeit
auf. Sowohl in Beispiel 2 als auch 3 weisen die Brackets Probleme
mit einem Bruch aufgrund nicht ausreichender mechanischer Widerstandsfähigkeit
auf, obwohl beide eine zufriedenstellende Haftfähigkeit aufweisen. In beiden
Fällen
verschlechterte sich offensichtlich die Duktilität, aufgrund des übermäßigen Kohlenstoffgehalts
in Beispiel 2 und des übermäßigen Sauerstoffgehalts in
Beispiel 3. Außerdem
weisen die Beispiele 4 und 6 anscheinend Bruchprobleme aufgrund
zahlreicher Poren im Material auf, die aus einer niedrigen Sinterungsdichte
resultieren, die durch die Verwendung von groben Körnern verursacht
wird. Des weiteren ist im Vergleichsbeispiel 1 die Form der Grübchen auf
der den Zahn berührenden
Oberfläche
nicht die spezifizierte Form, da sie durch den Wachsausschmelzprozeß hergestellt wurden.
Dies führt
zur Trennung des Brackets vom Zahn aufgrund einer schwachen Haftfähigkeit.
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Hinsichtlich der Eluierungsprüfung weisen
alle Brackets in den Beispielen 1 bis 6 ausreichend niedrige Werte
auf und sind nicht schlechter als bearbeitete Titanprodukte, die
durch herkömmliche mechanische
Herstellung hergestellt wurden. Die Eluierungsmenge des Produkts
aus rostfreiem Stahl im Vergleichsbeispiel 1, das durch den Wachseinschmelzprozeß hergestellt
wurde, ist jedoch wesentlich größer als
die Menge bei den Beispielen 1 bis 6.
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Beispiele 7–12
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Als nächstes wird die in den obigen
Beispielen 1–6
verwendete Mischmasse aus Titanpulver und organischem Bindemittel
spritzgegossen, um die in 4 dargestellten
Formen zu bilden. Die resultierenden Gießteile werden nach dem Entfernen
des Bindemittels und des Sinterns unter den gleichen Bedingungen
wie bei den obigen jeweiligen Beispielen 1–6 zu dem Zahnimplantatmaterial
der Beispiele 7–12
gemacht.
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Dichtemessungen, eine Überprüfung der
Widerstandsfähigkeit,
eine Eluierungsprüfung
und eine Überprüfung der
Luftdichtigkeit sind ausgeführt,
und die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefaßt, die auch
das Zahnimplantatmaterial der Vergleichsbeispiele 2 und 3 enthält, wobei
ein Stab reinen Titans bzw. ein Stab aus rostfreiem Stahl durch
das Gießverfahren
geschaffen worden und durch einen mechanischen Prozeß nach dem
Gießen
in die Schraubenform von
4 gebracht
wurden. Tabelle
3
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Bei der Überprüfung der Widerstandsfähigkeit
werden beide Enden des Materials fest verankert, und es wird eine
Kraft vertikal an die zentrale Komponente ausgeübt, um eine Verschiebung zu
ergeben (2 mm), wonach das Material dann auf das Vorhandensein von
Sprüngen
untersucht wird.
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Bei der Überprüfung der Luftdichtigkeit wird
ein Loch in einen Kieferknochen gebohrt, in den das Zahnimplantatmaterial
zu schrauben ist. Dann wird ein Rohr aus Titan (diese Ausführungsform)
oder rostfreiem Stahl (Vergleichsbeispiele) in das Loch eingeführt. Nach
dem Einschrauben der Schraubenkomponente in den Kieferknochen wird
Luft mit einem Druck von 10 Atmosphären durch das Rohr geblasen,
um auf aus der Schraubenkomponente austretende Luft bzw. Luftverlust
zu überprüfen.
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Bei den Beispielen 7 und 11 gibt
es, wie es bei den Beispielen 1 und 5 der Fall war, keinerlei Probleme. Beispiel
8 und Beispiel 9 weisen wie Beispiel 2 und Beispiel 3 oben Probleme
mit einem Bruch aufgrund des hohen Kohlenstoff- und Sauerstoffgehalts
auf. Die Beispiele 10 und 12 weisen ebenso Probleme mit Bruch aufgrund
einer niedrigen Sinterungsdichte auf, wie es bei den obigen Beispielen
4 und 6 der Fall war. Im Vergleich dazu weist das Vergleichsbeispiel
2 Probleme mit einem Bruch aufgrund fehlender Widerstandsfähigkeit
und Probleme mit Luftverlust aufgrund niedriger Genauigkeit bei
der Bearbeitung der Schraube auf. Außerdem weist das Vergleichsbeispiel
3 Probleme mit dem Luftverlust und einer großen Eluierungsmenge auf, die
durch den rostfreien Stahl verursacht sind.
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Gemäß den obigen Beispielen 1 bis
12 kann ein Material für
die Zahnpflege mit zerbrechlichen und komplexen Formen, die unter
Verwendung herkömmlicher
Gießverfahren
und mechanischer Bearbeitungsverfahren unmöglich hergestellt werden können, mit
einem hohen Maß an
Präzision
gebildet werden, indem zuerst eine durch ein Gemisch aus Titanpulver
und einem organischen Lösungsmittel
gebildete Masse spritzgegossen und dann der Titansinterkörper mittels
eines Lösungsmittelentfemungsprozesses
und eines Sinterprozesses gebildet wird. Ferner weist der Titansinterkörper eine
ausreichende Härte
und Duktilität
auf, um sowohl die erforderliche Widerstandsfähigkeit für ein Material für die Zahnpflege
sowie ein niedriges Maß an
Eluierung zu gewährleisten,
wodurch ein Material mit besseren Eigenschaften als herkömmliche
Produkte realisiert wird.
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Beispiele 13–22
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Als nächstes werden Beispiele 13–22 erläutert, bei
denen eine gewünschte
Farbe durch Bilden einer farbigen Schicht auf der Oberfläche des
Materials für
die Zahnpflege hinzugefügt
wird. Bei jedem nachstehend erläuterten
Beispiel ist der Titansinterkörper
auf gleiche Weise hergestellt wie bei den Beispielen 1–6, wobei Titanpulver
mit dem Kohlenstoffgehalt, Sauerstoffgehalt und mittleren Korndurchmesser
verwendet wird, wie in Tabelle 4 dargestellt. Nachdem die Titansinterkörper hergestellt
sind, werden Farbschichten auf der Oberfläche der Sinterkörper unter
Verwendung verschiedener Verfahren gebildet, wie in
1 dargestellt. Tabelle
4
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Bei den Beispielen 13–15 wird
ein Ionplating-Verfahren verwendet,. um eine farbige Schicht zu
bilden. Das Bracket wird an der Kathode innerhalb des Systems befestigt,
und Titan wird durch einen Hohlkathodenentladungsplasma-Elektronenstrahl
in einer Stickstoffatmosphäre
von etwa 0,0001 Torr (ca. 13 mPa) verdampft, um Titan mit dem Stickstoffgas
zu ionisieren und Titannitrid auf der Oberfläche des Sinterkörpers abzuscheiden.
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In Beispiel 13 ist der Stickstoffgasfluß so eingestellt,
daß der
Partialdruck des Stickstoffgases etwa 0,00001 Torr (ca. 1,3 mPa)
beträgt,
und die Temperatur des Systems wird auf 300°C mit einer Bearbeitungszeit von
etwa einer Stunde eingestellt. Als Ergebnis ist die Oberfläche des
Sinterkörpers
pinkfarbig.
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Außerdem können durch Aufdampfen von Gold
oder einer aus 85% Gold und 15% Palladium bestehenden Legierung
auf die Titannitridschicht mit einer Heiztemperatur von 300°C und einer
Bearbeitungszeit von 15 Minuten zusätzliche Farben erhalten werden.
In Beispiel 14 wird durch Aufdampfen von Gold auf die Titannitridschicht
eine gelb-weiße
Farbe erhalten. In Beispiel 15 wird durch Aufdampfen der Gold-Palladium-Legierung
eine silber-weiße
Farbe erhalten.
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Jedes der Materialien der Beispiele
13–15
wird in einer einprozentigen Laktoselösung für drei Tage getränkt, um
die Eluierung zu untersuchen, wobei die Ergebnisse in Tabelle 5
zusammengestellt sind. Es wurde festgestellt, daß die Brackets in den Beispielen
13–15
ausreichende Charakteristika besitzen, wie sie für ein kieferorthopädisches
Material erforderlich sind. Das Bracket in Vergleichsbeispiel 4
wurde durch Gießen
von rostfreiem Stahl hergestellt. Tabelle
5
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Farbige Schichten wurden durch das
anodische Oxidationsverfahren bei den Beispielen 16–18 gebildet.
Ein Bracket wird an einer Anode befestigt, und Spannung wird an
eine Borsäure-Oxidationsfilm auf
der Elektrolytlösung
angelegt, um einen Oberfläche
des Sinterkörpers
zu bilden. Bei den Beispielen 16 wird gelb mit einer angelegten
Spannung von 10 V erhalten. Im Beispiel 17 wird hellblau mit einer
angelegten Spannung von 40 V erhalten. Im Beispiel 18 wird hellgrün mit einer
angelegten Spannung von 65 V erhalten. Die Ergebnisse der Eluierungsmessungen
der Brackets der Beispiele 16 bis 18 sind in Tabelle 6 zusammengefaßt. Es wurde
festgestellt, daß die
Brackets in diesen Beispielen ausreichende Eigenschaften besitzen,
wie sie für
kieferorthopädische
Materialien erforderlich sind.
Tabelle
6
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Farbige Schichten werden bei den
Beispielen 19 und 20 durch ein Wärmebehandlungsverfahren
gebildet. Die Wärmebehandlung
wird bei einem Bracket unter Atmosphärendruck ausgeführt. Im
Beispiel 19 wird die Farbe gelb-grün mit zehn Minuten Wärmebehandlung
bei 500°C
erhalten, aber die Schicht ist dünn,
und es treten Interferenzfarben auf. Im Beispiel 20 führen zehn
Minuten der Wärmebehandlung
bei 1050°C
zur Bildung eines TiO
2-Films auf der Oberfläche des
Titansintermaterials, der die Farbe gelb-weiß oder weiß aufweist. In diesem Fall
ist die Schicht dick, und die Farbe des TiO
2 selbst
erscheint. Die bei den Beispielen 19 und 20 gemessene Eluierungsmenge
ist in Tabelle 7 dargestellt. Es wurde festgestellt, daß die Brackets
bei diesen Ausführungsformen
ausreichende Eigenschaften besitzen, wie sie für kieferorthopädische Materialien erforderlich
sind. Tabelle
7
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Farbige Schichten wurden bei den
Beispielen 21 und 22 durch ein Heißsprühverfahren gebildet. Das Spritzen
von weißem
Al
2O
3-Pulver (Beispiel
21) oder weißem
TiO
2-Pulver (Beispiel 22) führt zu einer
weißen Oberfläche auf
den Sinterkörpem.
Die bei den Beispielen 21 und 22 gemessenen Eluierungsmengen sind
in Tabelle 8 dargestellt. Es wurde festgestellt, daß die Brackets
bei diesen Beispielen ausreichende Eigenschaften besitzen, wie sie
für kieferorthopädische Materialien
erforderlich sind. Tabelle
8
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Es wurde eine Bewertung hinsichtlich
der Eigenschaften farbiger Schichten ausgeführt, wie beispielsweise der
Verwendbarkeit der Farbe, der Vielfalt der Farben, der Haftfähigkeit
der farbigen Schichten, der Haltbarkeit der farbigen Schichten und
der Herstellungskosten. Die Ergebnisse sind in Tabelle 9 dargestellt.
In der Tabelle ist jeder Bewertung ein Wert von 1 bis 5 zugeordnet,
wobei 5 das wünschenswerteste
angibt (für
die Herstellungskosten bedeutet wünschenswert niedrige Kosten).
Tabelle
9
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Wie in der Tabelle angegeben, erzeugt,
obwohl die resultierenden Farbarten, die durch das Ionplating-Verfahren
gebildet werden, nicht notwendigerweise die wünschenswertesten für Materialien
für die
Zahnpflege sind, das Ionplating-Verfahren eine Schicht mit einem
hohen Maß an
Haftfähigkeit
der farbigen Schicht und einer guten Haltbarkeit, was Schichten,
die durch das Ionplating-Verfahren gebildet werden, zum insgesamt
besten farbigen Material für
die Zahnpflege macht. Das anodische Oxidationsverfahren erzeugt
die farbigsten Schichten, deren Haftfähigkeit und Produktionskosten
brauchbar sind. Schichten, die durch das Wärmebehandlungsverfahren und
das Sprühverfahren
gebildet sind, zeigen eine leicht schlechtere Haftfähigkeit und
Haltbarkeit, sie waren jedoch besser darin, Farben herzustellen,
die dem echten Zahn am nächsten
kommen.
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Während
diese Erfindung in Verbindung mit speziellen Ausführungsformen
beschrieben wurde, ist es selbstverständlich, daß Fachleuten viele Alternativen,
Modifikationen und Variationen klar sind. Demzufolge sollen die
hier beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
erläuternd
und nicht beschränkend
sein. Verschiedene Änderungen
können
ausgeführt
werden, ohne den Grundgedanken und den Schutzbereich der in den
folgenden Ansprüchen
definierten Erfindung zu verlassen.