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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft allgemein Intraokularlinsen und insbesondere
neue akkommodierende Intraokularlinsen zur Implantation in den Kapselsack
des menschlichen Auges, aus dem die natürliche Linsenmatrix durch ein
Extraktionsverfahren, das innerhalb des Auges die hintere Kapsel
und einen vorderen Kapselrest der natürlichen Linse intakt lässt, entfernt
worden ist. Die Erfindung betrifft ferner ein neuartiges Verfahren
zur Verwendung der Intraokularlinsen im menschlichen Auge, um dem
Patienten zu einem Akkommodationsvermögen in Reaktion auf die normale
Tätigkeit
des Ziliarmuskels zu verhelfen.
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Stand der Technik
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Das
menschliche Auge weist eine vordere Kammer zwischen der Hornhaut
und der Iris, eine hintere Kammer hinter der Iris, die eine kristalline
Linse enthält,
einen Glaskörperraum
hinter der Linse, der eine Glaskörperflüssigkeit
enthält,
und eine Retina am rückwärtigen Teil
der Glaskörperkammer
auf. Die kristalline Linse eines normalen menschlichen Auges weist
eine Linsenkapsel auf, die an ihrem Umfang mittels Zonulae am Ziliarmuskel
des Auges befestigt ist und eine kristalline Linsenmatrix enthält. Diese
Linsenkapsel weist elastische, optisch klare, vordere und hintere
membranartige Wände
auf, die von den Ophthalmologen üblicherweise
als vordere bzw. hintere Kapsel bezeichnet werden. Zwischen der
Iris und dem Ziliarmuskel befindet sich ein ringförmiger,
spaltenartiger Raum, der als Ziliarfurche bezeichnet wird.
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Das
menschliche Auge besitzt ein natürliches
Akkommodationsvermögen.
Die natürliche
Akkommodation beinhaltet eine Relaxation und Konstriktion des Ziliarmuskels
durch das Gehirn, um dem Auge Sehvermögen im Nah- und Fernbereich
zu verleihen. Diese Tätigkeit
des Ziliarmuskels erfolgt automatisch und bringt die natürliche kristalline
Linse in die geeignete optische Konfiguration, um Lichtstrahlen,
die von der betrachteten Umgebung aus in das Auge eintreten, auf
der Retina zu fokussieren.
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Das
menschliche Auge unterliegt verschiedenen Störungen, die die Fähigkeit
zur einwandfreien Funktion des Auges beeinträchtigen oder vollkommen ausschalten.
Eine der häufigeren
Störungen
ist die zunehmende Trübung
der natürlichen
kristallinen Linsenmatrix, was zum sogenannten Katarakt (grauer
Star) führt. Es
ist derzeit übliche
Praxis, einen Katarakt zu behandeln, indem man auf chirurgischem
Wege die vom grauen Star betroffene humane kristalline Linse entfernt
und in das Auge als Ersatz der natürlichen Linse eine künstliche
Intraokularlinse implantiert. Gemäß dem Stand der Technik steht
ein breites Sortiment von Intraokularlinsen für diesen Zweck zur Verfügung. Beispiele
für derartige
Linsen sind in folgenden
US-Patenten
beschrieben: 4 254 509 ,
4
298 996 ,
4 409 691 ,
4 424 597 ,
4 573 998 ,
4 664 666 ,
4 673 406 ,
4 738 680 ,
4 753 655 ,
4 778 463 ,
4 813 955 ,
4 840 627 ,
4 842 601 ,
4 963 148 ,
4 994 082 und
5 047 051 .
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Aus
den vorstehenden Patenten ergibt sich, dass sich Intraokularlinsen
stark in ihrem physikalischen Erscheinungsbild und in ihrer Anordnung
unterscheiden. Die vorliegende Erfindung betrifft Intraokularlinsen, die
einen zentralen optischen Bereich oder eine Optik und Haptiken (Haft-
bzw. Greifeinrichtungen) aufweisen, die sich von der Optik nach
außen
erstrecken und in das Innere des Auges so eingreifen, dass sie die
Optik in der Augenachse stützen.
Mein vorstehend aufgeführtes
Patent 5 047 051, das gleichzeitig mit meiner früheren Anmeldung SN 07/515,636,
die das Prioritätsdokument
beispielsweise für
US-5 476 514 darstellt,
angemeldet wurde, beschreibt eine Intraokularlinse mit einer haptischen
Ankerplatte, einer Optik am longitudinalen Zentrum der Platte und
elastische, haptische Schleifen, die an den Plattenenden eingesetzt
sind.
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Bis
in die späten
80er Jahre wurde grauer Star auf chirurgischem Wege beseitigt, indem
man entweder eine intrakapsuläre
Extraktion unter Entfernung der gesamten menschlichen Linse, einschließlich ihrer äußeren Linsenkapsel
und ihrer inneren kristallinen Linsenmatrix durchführte oder
indem man eine extrakapsuläre Extraktion
unter Entfernung der vorderen Linsenkapsel und der inneren kristallinen
Linsenmatrix durchführte, wobei
aber die hintere Linsenkapsel intakt blieb. Bei derartigen intrakapsulären und
extrakapsulären
Verfahren besteht jedoch eine Tendenz zu bestimmten postoperativen
Komplikationen, die unerwünschte
Risiken mit sich bringen. Zu den schwerwiegendsten Komplikationen
gehören
eine Trübung
der hinteren Kapsel im Anschluss an die extrakapsuläre Linsenextraktion,
eine intraokulare Linsendezentrierung, ein zystoides Makulaödem, eine
Netzhautablösung
und Astigmatismus.
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Um
die vorerwähnten
und andere postoperativen Komplikationen und die mit der intrakapsulären und extrakapsulären Kataraktextraktion
verbundenen Risiken zu mildern, wurde ein verbessertes chirurgisches Verfahren
entwickelt, das als vordere Kapsulorhexis bezeichnet wird. Einfach
ausgedrückt,
beinhaltet eine vordere Kapsulotomie die Bildung einer Öffnung in
der vorderen Kapsel der natürlichen
Linse, wobei innerhalb des Auges ein Kapselsack intakt gelassen
wird, der eine elastische hintere Kapsel, einen Rest der vorderen Kapsel
oder einen Rand um die vordere Kapselöffnung und eine ringförmige Furche,
die hier als Kapselsackfurche bezeichnet wird, zwischen dem Rest
der vorderen Kapsel und dem äußeren Umfang
der hinteren Kapsel aufweist. Dieser Kapselsack bleibt mit seinem
Umfang durch die Zonulae des Auges am umgebenden Ziliarmuskel des
Auges befestigt. Die vom grauen Star betroffene natürliche Linsenmatrix
wird aus dem Kapselsack durch die Öffnung der vorderen Kapsel
unter Linsenemulgierung und Absaugen oder auf eine andere Art und
Weise extrahiert, wonach eine Intraokularlinse durch die Öffnung in
den Sack implantiert wird.
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Eine
relativ neue und verbesserte Form einer als Kapsulorhexis bekannten
vorderen Kapsulotomie besteht im wesentlichen aus einer kontinuierlichen,
aufreißenden,
kreisförmigen
oder runden Kapsulotomie. Eine Kapsulorhexis wird durchgeführt, indem
man die vordere Kapsel der natürlichen
Linsenkapsel entlang einer im allgemeinen kreisförmigen Reißlinie, die im wesentlichen
koaxial mit der Linsenachse verläuft,
aufreißt
und den im allgemeinen kreisförmigen
Bereich der vorderen Kapsel, der von die Reißlinie umgeben ist, entfernt. Eine
kontinuierliche, aufreißende,
kreisförmige
Kapsulorhexis ergibt bei korrekter Durchführung eine im allgemeinen kreisförmige Öffnung in
der vorderen Kapsel der natürlichen
Linsenkapsel, wobei die Öffnung,
die im wesentlichen koaxial mit der Augenachse verläuft und
an ihrem Umfang von einem kontinuierlichen, ringförmigen Rest
oder Rand der vorderen Kapsel mit einer relativ glatten und kontinuierlichen
inneren Kante, die die Öffnung
begrenzt, umgeben ist. Bei der Durchführung einer kontinuierlichen,
aufreißenden,
kreisförmigen
Kapsulorhexis wird jedoch häufig
unabsichtlich der vordere Rand eingerissen, zerschnitten oder anderweitig
zertrennt oder die Innenkante des Randes wird so eingeknickt oder
eingeschnitten, dass der Rand leicht reißt, wenn er einer Belastung
ausgesetzt wird, wie es gemäß den nachstehenden
Ausführungen
bei der Fibrose der Fall ist.
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Ein
weiteres vorderes Kapsulotomie-Verfahren, das als Hüll-Kapsulotomie
bezeichnet wird, beinhaltet die Vornahme eines horizontalen Schnittes
in der vorderen Kapsel der natürlichen
Linsenkapsel, anschließend das
Anbringen von zwei vertikalen Schnitten in der vorderen Kapsel,
die den horizontalen Schnitt kreuzen und von diesem ausgehen, und
schließlich
das Reißen
der vorderen Kapsel entlang einer Reißlinie mit einem oberen, nach
oben gebogenen Bereich, der an der oberen Extremität des vertikalen
Schnittes beginnt und sich in einem nach unten gerichteten vertikalen
Bereich parallel zum vertikalen Schnitt, der sich nach unten erstreckt, und
sodann quer zum zweiten vertikalen Schnitt fortsetzt. Dieses Verfahren
liefert eine im allgemeinen bogenförmige vordere Kapselöffnung,
die um die Augenachse zentriert ist. Die Öffnung ist unten durch den
horizontalen Schnitt, an einer vertikalen Seite durch den vertikalen
Schnitt, an ihrer gegenüberliegenden
vertikalen Seite durch den zweiten vertikalen Schnitt der vorderen
Kapsel und an ihrer oberen Seite durch den oberen Bogenbereich des
Kapseleinrisses begrenzt. Der vertikale Schnitt und das benachbarte
Ende des horizontalen Schnittes bilden eine flexible Klappe an einer
Seite der Öffnung.
Die vertikale Reißkante
und das benachbarte Ende des horizontalen Schnittes bilden eine
zweite Klappe an der gegenüberliegenden
Seite der Öffnung.
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Ein
drittes Kapsulotomie-Verfahren, das als Bierdosen- oder Dosenöffner-Kapsulotomie bezeichnet wird,
beinhaltet das Durchstechen der vorderen Kapsel der natürlichen
Linse an einer Mehrzahl von Positionen entlang einer Kreislinie,
die im wesentlichen koaxial mit der Augenachse verläuft, und
anschließend
die Entfernung des im allgemeinen kreisförmigen Bereiches der Kapsel,
der am Umfang von dieser Linie umgeben ist. Dieses Verfahren liefert
eine im allgemeinen kreisförmige
vordere Kapselöffnung,
die im wesentlichen koaxial mit der Augenachse verläuft und
an ihrem Umfang von einem ringförmigen
Rest oder Rand der vorderen Kapsel begrenzt ist. Die Innenkante
dieses Randes weist eine Mehrzahl von Bögen auf, die durch die Kanten der
Durchstichlöcher
in der vorderen Kapsel gebildet sind und die eine Tendenz des ringförmigen Restes
oder Randes zum radialen Einreißen
bei Beanspruchung des Randes bewirken, wie es während der nachstehend erörterten
Fibrose der Fall ist.
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Bei
Intraokularlinsen gibt es auch hinsichtlich ihres Akkommodationsvermögens und
ihrer Platzierung im Auge Unterschiede. Unter Akkommodation wird
die Fähigkeit einer
Intraokularlinse zum Akkommodieren verstanden, d. h. zur Fokussierung
des Auges zum Sehen in der Nähe
und in der Ferne. In meiner gleichzeitig anhängigen Anmeldung
SN/07/744,472 , die das Prioritätsdokument
für
WO 93/03686 darstellt,
und in einigen der vorstehend aufgeführten Patente werden akkommodierende
Intraokularlinsen beschrieben. Andere Druckschriften im Rahmen der
vorstehend aufgeführten
Patente beschreiben nicht-akkommodierende Intraokularlinsen. Die
meisten nicht-akkommodierenden Linsen weisen eine Optik mit einem
einzigen Brennpunkt auf, die das Auge nur in einem bestimmten fixierten
Abstand fokussieren, wobei zur Veränderung des Brennpunktes das
Tragen einer Brille erforderlich ist. Andere, nicht-akkomodierende
Linsen weisen eine bifokale Optik auf, die Bilder von Gegenständen in
der Nähe
und in der Ferne auf der Retina des Auges abbilden. Das Gehirn wählt das
geeignete Bild aus und unterdrückt
das andere Bild, so dass eine bifokale Intraokularlinse das Sehen im
Nah- und Fernbereich ohne Verwendung einer Brille ermöglicht.
Bifokale Intraokularlinsen sind jedoch mit dem Nachteil behaftet,
dass die einzelnen bifokalen Bilder nur jeweils etwa 40% des verfügbaren Lichts
repräsentieren
und die restlichen 20% des Lichts durch Streuung verloren gehen.
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Es
gibt vier mögliche
Positionen einer Intraokularlinse im Auge. Es handelt sich um folgende
Positionen: (a) in der vorderen Kammer, (b) in der hinteren Kammer,
(c) im Kapselsack und (d) in der Glaskörperkammer. Die Intraokularlinse
in meiner gleichzeitig anhängigen
Anmeldung
SN 07/744,472 (
WO 93/03686 ) ist für eine Platzierung
innerhalb des Kapselsackes vorgesehen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Erfindung stellt verbesserte akkommodierende Intraokularlinsen zur
Implantation in den Kapselsack eines menschlichen Auges bereit,
wobei der Kapselsack nach Entfernung der natürlichen Matrix aus der menschlichen
Linsenkapsel durch eine vordere Kapsulotomie und vorzugsweise durch
eine Kapsulorhexis im Auge verbleibt. Eine erfindungsgemäße verbesserte
akkommodierende Intraokularlinse besitzt eine zentrale Optik und
Haptiken, die sich von diametral gegenüberliegenden Seiten der Optik
aus erstrecken und relativ zur Optik nach vorne und nach hinten
beweglich sind. Bei einigen beschriebenen Linsenausführungsformen
sind die Haptiken an ihren inneren Enden mit der Optik durch gelenkartige
Verbindungen, die hier als Gelenke (Gelenke) bezeichnet werden,
verbunden, wobei die Vorwärts/Rückwärts-Bewegung
der Haptiken eine Drehbewegung der Haptiken um diese Gelenken beinhaltet.
in einigen beschriebenen Ausführungsformen
sind die Haptiken elastisch flexibel, wobei die Vorwärts/Rückwärts-Bewegungen der Haptiken
relativ zur Optik ein elastisches Beugen oder Biegen der Haptiken
beinhaltet. Diesbezüglich
ist gleich zu Beginn die Feststellung wichtig, dass die Ausdrücke "Beugen", "Biegen", "flexibel" ("biegsam") und dergl., die
hier in breitem Sinne verwendet werden, sowohl gelenkig verbundene
als auch elastisch biegbare Haptiken umfassen.
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Bestimmte
Ausführungsformen
der hier beschriebenen Linsen sind gegenüber Linsen mit einer einfachen
Plattenhaptik bevorzugt. Diese Linsen mit einfacher Plattenhaptik
sind zur Verwendung für
den Fall vorgesehen, dass das beim augenchirurgischen Eingriff herangezogene
Kapsulotomieverfahren einwandfrei durchgeführt worden ist und einen vorderen
Kapselrest oder -rand ergibt, der zum Zeitpunkt der Linsenimplantation
nicht nur vollkommen intakt und frei von Sprüngen, Rissen und dergl. ist,
sondern von dem auch anzunehmen ist, dass er während der anschließenden Fibrose
intakt bleibt. Weitere beschriebene Linsenausführungsformen beziehen sich
auf eine Linse mit einer Plattenhaptikfeder. Diese letztgenannten
Linsen sind zur Verwendung in den Situationen vorgesehen, bei denen
die Kapsulotomie einen vorderen Kapselrest ergibt, der nicht intakt
ist oder bei dem die Wahrscheinlichkeit besteht, dass er während der
Fibrose nicht intakt bleibt. Beide Linsentypen sind für die Implantation
in einen Kapselsack des Auges in einer Position vorgesehen, bei der
die Linsenoptik an der Augenachse mit der vorderen Kapselöffnung im
Kapselsack ausgerichtet ist und sich die Linsenhaptiken innerhalb
der Kapselsackfurche in Kontakt mit der Furchenwand befinden. Die
normalerweise rückwärtige Seite
der Linse ist dann der elastischen rückwärtigen Kapsel des Sackes zugewandt.
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Die
derzeit bevorzugten erfindungsgemäßen Linsenausführungsformen
besitzen runde Optiken sowie Haptiken, die an ihren inneren Enden
mit gegenüberliegenden
Kanten der Optik durch relativ enge Verbindungen verbunden sind.
Diese Verbindungen besetzen nur relativ kleine, diametral gegenüberliegende
Kantenbereiche der Optiken und lassen die restlichen überwiegenden
kreisförmigen
Kantenbereiche der Optik zwischen den Verbindungen unbehindert.
Bei den hier beschriebenen bevorzugten Linsen handelt es sich bei
diesen Verbindungen um Gelenkverbindungen, um die die Haptiken relativ
zur Optik nach vorne und nach hinten beweglich sind. Diese flexiblen
oder gelenkigen Verbindungen bilden eine Brücke zwischen der Optik und
der Plattenhaptik, die durch Fibrose innerhalb der vorderen und
hinteren Kapsel in ihrer Position fixiert wird. Die Brücken verlaufen
konisch, wobei das breitere Ende der Optik benachbart ist. Dies
ermöglicht
es, dass die Brücke
in die Tasche, die durch den fibrosierten vorderen Kapselrand und
die hintere Kapsel gebildet wird, hinein und aus dieser heraus gleitet,
und ermöglicht
es der Optik, sich nach vorne zu bewegen, wenn die Plattenhaptiken
einen Druck auf ihre Enden erfahren.
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Während einer
postoperativen Heilungsperiode in der Größenordnung von drei Wochen
bewirken aktive endodermale Zellen an der rückwärtigen Seite des vorderen Kapselrandes
durch Fibrose eine Fusion des Randes mit der elastischen hinteren
Kapsel. Die Fibrose erfolgt um die Haptiken herum in der Weise,
dass die Haptiken in wirksamer Weise durch den Kapselsack "schrumpfverpackt" werden und radiale
Taschen zwischen dem vorderen Rand und der hinteren Kapsel bilden.
Diese Taschen enthalten die Haptiken und bewirken eine Positionierung
und Zentrierung der Linse im Auge. Der vordere Kapselrand schrumpft
während
der Fibrose. Diese Schrumpfung bewirkt in Kombination mit der Schrumpfverpackung
der Haptiken einen endseitig an die Linse angelegten Druck, so dass
die Linse dazu neigt, das Linsenzentrum entlang der Augenachse relativ
zu den fixierten äußeren Haptikenden
abzulenken. Der intakte, fibrosierte Kapselrand verhindert eine
Ablenkung der Linse in Vorwärtsrichtung,
so dass die durch die Fibrose herbeigeführte Ablenkung der Linse nach
hinten in eine Position erfolgt, bei der die Linse gegen die elastische
hintere Kapsel gedrückt
wird und diese Kapsel nach hinten streckt.
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Die
erfindungsgemäß bevorzugten
Linsenausführungsformen
weisen runde Optiken auf, deren Durchmesser so bemessen ist, dass
sie durch die vordere Kapselöffnung
hindurchgehen. Diese bevorzugten Linsen sind so konstruiert und
angeordnet, dass sie eine Akkommodationsbewegung ihrer Optiken nach
vorne in Positionen ermöglichen,
bei denen die Optiken durch die vordere Kapselöffnung vorstehen, um den Akkommodationsbereich
der Linsen auf ein Maximum zu bringen.
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Gemäß einem
wichtigen Aspekt im Zusammenhang mit der Erfindung wird der Ziliarmuskel
zu Beginn des chirurgischen Eingriffes in seinem entspannten Zustand
paralysiert und sowohl während
des chirurgischen Eingriffes als auch während der durch Fibrose erfolgenden
postoperativen Fusion des vorderen Kapselrestes oder -randes mit
der hinteren Kapsel in diesem entspannten Zustand gehalten. Der
Ziliarmuskel wird somit durch Einführung eines Ziliarmuskel-Relaxationsmittels
(d. h. eines cycloplegischen Mittels) in das Auge entspannt. Obgleich
verschiedene Cycloplegika verwendet werden können, handelt es sich beim
bevorzugten cycloplegischen Mittel um Atropin, und zwar aufgrund
seiner im Vergleich zu anderen Cycloplegika relativ langen Wirkungsdauer.
Das cycloplegische Mittel wird zunächst bei Beginn des chirurgischen
Eingriffes in das Auge eingeführt,
um die Pupille zu erweitern und den Ziliarmuskel in seinem entspannten
Zustand zu paralysieren. Nach dem chirurgischen Eingriff werden
periodisch während
einer postoperativen Heilungsperiode von ausreichend langer Dauer
(normalerweise etwa 2 bis 3 Wochen) cycloplegische Tropfen in das
Auge des Patienten eingeführt,
um den Ziliarmuskel bis zur vollständigen Fibrose in seinem entspannten
Zustand zu halten. Diese arzneistoffbedingte Relaxation des Ziliarmuskels
verhindert eine Kontraktion des Muskels und immobilisiert den Kapselsack
während
der Fibrose. Dadurch wird die Linse zur Gewährleistung der Fernsicht innerhalb
des Auges relativ zur Retina in ihrer Stellung fixiert. Wenn die
cycloplegische Wirkung sich verliert und sich der Ziliarmuskel erneut
zusammenziehen kann, verursacht die Kontraktion eine Endkompression
auf die Platten, wodurch die Optik zur Gewährleistung des Sehvermögens in
der Nähe
nach vorne bewegt wird. Hielte man den Ziliarmuskel nicht in seinem
entspannten Zustand, so würde
der Muskel in erheblichem Umfang einer normalen, durch das Gehirn
herbeigeführten
Kontraktion und Relaxation zur Sehakkommodation während der
Fibrose unterliegen. Diese Tätigkeit
des Ziliarmuskels während
der Fibrose würde
nicht nur zu einer fehlerhaften Bildung der haptischen Pfähle im Fibrosegewebe
führen,
sondern die Ziliarmuskelkontraktion während der Fibrose würde auch
den Kapselsack radial und die Linse an den Enden so zusammendrücken, dass
mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Verschiebung der Linse aus ihrer
richtigen Position im Kapselsack erfolgen würde.
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Eine
erfindungsgemäße akkommodierende
Linse kann eine normale, spannungsfreie Konfiguration aufweisen,
so dass die Linse bei Ablenkung aus ihrer normalen, spannungsfreien
Konfiguration innere elastische Spannungsenergiekräfte entwickelt,
die die Linse in eine Vorspannung in Richtung zu ihrer normalen, spannungsfreien
Konfiguration in einer Art und Weise, die die Akkommodation unterstützt, versetzen.
Die Linse kann in dieser normalen, spannungsfreien Konfiguration
im allgemeinen flach, auf der Vorderseite gewölbt oder auf der Rückseite
gewölbt
sein. Eine beschriebene Ausführungsform
der Linse umfasst Hilfsfedern zur Unterstützung der Linsenakkommodation.
Einige beschriebene Linsenausführungsformen
weisen an den Haptikenden einstückige
Fixierungseinrichtungen auf, um die die Fibrose des vorderen Randes
des Kapselsackes erfolgt, um die Linse gegen eine Verschiebung im
Auge zu fixieren. Weitere beschriebene Ausführungsformen weisen Fixierungselemente
auf, von denen die Linse einwandfrei getrennt werden kann, so dass
eine spätere
Entfernung der Linse zur Reparatur oder Korrektur und ein Ersatz
der Linse in ihrer genauen ursprünglichen
Position innerhalb des Auges vorgenommen werden kann.
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Wie
vorstehend erwähnt,
ist die erfindungsgemäße Linse
mit einfacher Plattenhaptik zur Verwendung für den Fall konzipiert, dass
nach Durchführung
der Kapsulotomie am Auge ein vorderer Kapselrest oder -rand intakt
bleibt und während
der gesamten Fibrose einen durchgehenden Umfangsverlauf aufweist.
Die Linsen mit Plattenhaptikfedern sind zur Verwendung in dem Fall
konzipiert, dass der vordere Kapselrest oder -rand des Kapselsackes
gerissen (unterbrochen) ist, d. h. eingeschnitten oder eingerissen
ist, oder dass während der
Fibrose wahrscheinlich ein derartiger Zustand eintritt. Ein gerissener
Kapselrand kann auf verschiedene Weise entstehen. Beispielweise
kann eine unsachgemäße Durchführung einer
kontinuierlichen, kreisförmigen Aufreiß-Kapsulotomie
oder Kapsulorhexis zu einem unbeabsichtigten Einschneiden oder Reißen des
vorderen Randes führen.
Andererseits liefert eine Bierdosen- oder Dosenöffner-Kapsulotomie einen vorderen
Kapselrand, der nicht intakt ist und eine innere, mit Bögen versehene
Kante mit spannungsverursachenden Bereichen, die beim Rand sehr
leicht eine Tendenz entstehen lassen, dass er während des chirurgischen Eingriffes oder
während
der anschließenden
Fibrose reißt.
Eine Hüll-Kapsulotomie
liefert von Natur aus einen vorderen Kapselrest, der gerissen und
nicht intakt ist.
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Ein
gerissener vorderer Kapselrest oder -rand kann der Verwendung einer
erfindungsgemäßen Linse mit
einfacher Plattenhaptik aus folgenden Gründen entgegenstehen. Ein gerissener
Rand hält
möglicherweise während der
Fibrose die Linsenhaptiken nicht fest in der Furche des Kapselsackes,
wodurch die Linse leicht dezentriert und/oder nach hinten oder vorne
verschoben wird. Ein gerissener Kapselrand ist möglicherweise nicht dazu befähigt, den
straffen, trampolinartigen Zustand eines ungerissenen Randes anzunehmen.
Wenn dies der Fall ist, ist ein gerissener Kapselrand nicht dazu
befähigt,
während
und nach der Fibrose eine vollständige
Ablenkung einer Plattenhaptik-Linse nach hinten in eine Fernsichtposition
gegen die hintere Kapsel vorzunehmen. Tatsächlich kann ein gerissener
Kapselrand eine Ablenkung der Linse nach vorne ermöglichen.
Da die Linsenstärke
für jeden
einzelnen Patienten ausgewählt
ist und von dessen Sehvermögen
abhängt
und da ein gutes Sehvermögen
ohne Brille es erforderlich macht, dass die Linsenoptik sich präzise im
richtigen Abstand von der Retina befindet, ist möglicherweise in beiden Fällen eine
erfindungsgemäße Linse
mit einfacher Plattenhaptik zur Anwendung bei einem gerissenen vorderen
Kapselrest oder -rand nicht akzeptabel.
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Die
erfindungsgemäßen akkommodierenden
Linsen mit Plattenhaptikfedern sind zur Verwendung in dem Fall konzipiert,
dass der vordere Kapselrest oder -rand des Kapselsackes gerissen
ist. Diese Linsen mit Plattenhaptikfedern sind ähnlich wie die Linsen mit einfacher
Plattenhaptik, weisen aber an den Enden der Plattenhaptiken Federn,
z. B. Federschleifen, auf. Wenn eine Linse mit Plattenhaptikfedern
in einen Kapselsack implantiert wird, üben die Haptikfedern einen
Druck nach außen
gegen die Wand der Kapselsackfurche aus, wodurch die Linse während der
Fibrose im Kapselsack fixiert wird. Die Fibrose erfolgt rings um
die Federn in der Weise, dass eine Fusion des gerissenen vorderen
Restes mit der hinteren Kapsel, eine feste Fixierung der Federn
und somit der Haptiken im Kapselsack und eine Ablenkung der Linsen
nach hinten gegen die elastische hintere Kapsel während der
Fibrose erfolgen. Eine durch das Gehirn herbeigeführte Konstriktion
und Relaxation des Ziliarmuskels nach der Fibrose bewirkt bei einem
gerissenen Kapselrand eine Akkommodation der Linse mit Plattenhaptikfedern
weitgehend auf die gleiche Weise, wie bei der Linse mit einfacher
Plattenhaptik und intaktem, ungerissenem Kapselrand.
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Obgleich
die erfindungsgemäßen Linsen
mit Plattenhaptikfedern zur Verwendung bei einem gerissenen vorderen
Kapselrest oder -rand vorgesehen sind, können diese Linsen auch bei
einem intakten Rand verwendet werden. Eine Linse mit Plattenhaptikfedern
gleicht auch eine ungenaue Linsenplatzierung im Auge aus, wobei
sich ein Ende der Linse im Kapselsack und das andere Ende der Linse
in der Ziliarfurche des Auges befinden. Diesbezüglich liegt ein Vorteil der
erfindungsgemäßen Linsen
mit Plattenhaptikfedern gegenüber den
Linsen mit einfacher Plattenhaptik darin, dass bei Linsen mit Federn
die Notwendigkeit entfällt,
dass im Operationssaal sowohl eine Linse mit einfacher Plattenhaptik
zur Verwendung bei einem intakten Kapselrand als auch eine Linse
mit Plattenhaptikfedern als Ersatz für die Linsen mit Plattenhaptik
für den
Fall, dass der Rand während
des chirurgischen Eingriffes reißt, verfügbar sein müssen.
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Ein
weiterer Vorteil der Linsen mit Plattenhaptikfedern gegenüber den
erfindungsgemäßen Linsen
mit einfacher Plattenhaptik liegt darin, dass die Linsen mit Haptikfedern
den Einsatz einer Optik mit einem größeren Durchmesser erlauben,
als bei Linsen mit einfacher Plattenhaptik, deren optische Durchmesser
normalerweise auf den Bereich von 4–7 mm beschränkt sind.
Somit stützen
sich Linsen mit Haptikfedern mehr auf die haptischen Federn als
auf den Kapselrest oder -rand, um während der Fibrose die Linsen
in Position zu halten. Infolgedessen können diese Linsen verwendet
werden, wenn der Kapselrest oder -rand eine verminderte radiale
Breite aufweist oder wenn der Kapselrand gespalten oder gerissen
ist, wobei beide Randtypen eine vordere Kapselöffnung von höherer effektiver
Größe ergeben,
als dies bei einer Linse mit einfacher Plattenhaptik möglich ist.
Eine größere vordere
Kapselöffnung
ermöglicht
wiederum einen größeren optischen
Durchmesser, was bestimmte ophthalmologische Vorteile bietet. Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird für
eine derart große Öffnung nach
beendeter Fibrose gesorgt, indem man einen Laser zum radialen Spalten
des vorderen Kapselrandes oder zum Einschneiden des Randes in Umfangsrichtung
verwendet, um die Öffnung
zu vergrößern.
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Die
erfindungsgemäße akkommodierende
Linse kann zur Gewährleistung
der Akkommodation in einem menschlichen Auge, dessen natürliche Linsenmatrix
aus der Linsenkapsel durch ein Verfahren unter vorderer Kapsulotomie
der natürlichen
Linse entfernt worden ist, verwendet werden. Das Verfahren kann
eingesetzt werden, um eine natürliche
Linse, aus der ein Katarakt entfernt worden ist, zu ersetzen und
um einen Brechungsfehler im Auge eines Patienten, der vorher eine
Brille getragen hat, zu korrigieren, um dem Patienten das Sehen
ohne Brille zu ermöglichen.
Beispielsweise kann die Erfindung dazu herangezogen werden, Brechungsfehler
zu korrigieren und die Akkommodation bei Mitvierzigern wieder herzustellen,
die eine Lesebrille oder bifokale Gläser für das Sehen im Nahbereich benötigen, wobei
man die klare, nicht vom grauen Star befallene, kristalline Linsenmatrix
der Augen durch eine erfindungsgemäße akkommodierende Intraokularlinse ersetzt.
Gemäß dem Verfahren
unter Anwendung einer erfindungsgemäßen Linse mit Plattenhaptikfedern
wird der vordere Kapselrest oder -rand des Kapselsackes radial gespalten
oder geschnitten, um die vordere Kapselöffnung nach beendeter Fibrose
zu vergrößern und
um die Verwendung einer Linse mit einem relativ großen optischen
Durchmesser von 6 oder 7 mm zu ermöglichen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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1 ist
ein Querschnitt durch ein menschliches Auge, aus dem die natürliche Linsenmatrix
durch ein chirurgisches Verfahren unter vorderer Kapsulotomie, wie
Kapsulorhexis, der natürlichen
Linse entfernt worden ist. Diese Figur zeigt eine erfindungsgemäße akkommodierende
Linse mit einer akkommodierenden einfachen Plattenhaptik, die in
den Kapselsack des Auges implantiert worden ist.
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1A ist
ein Querschnitt durch ein normales menschliches Auge.
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2 ist
eine Vorderansicht der Intraokularlinse von 1.
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3 ist
ein Querschnitt entlang der Linie 3-3 von 2.
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4 ist
ein Querschnitt entlang der Linie 4-4 von 1.
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5–8 erläutern die
Art und Weise der Verwendung der Intraokularlinse der 1–4 im Auge
von 1 zur Erzielung einer Akkommodation.
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9–12 sind
Querschnitte ähnlich 3 durch
modifizierte akkommodierende Intraokularlinsen mit alternativen
optischen Formen, wobei 9, 11 und 12 keine
erfindungsgemäßen Ausführungsformen
darstellen und wobei 10 eine erfindungsgemäße Ausführungsform
darstellt.
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13 ist
ein Querschnitt ähnlich 3 durch
eine modifizierte akkommodierende Intraokularlinse zur Darstellung
der Linse in der normalen entspannten Konfiguration.
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14 ist
ein Querschnitt ähnlich 16,
der die Linse in der Fernposition veranschaulicht.
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15 ist
ein Querschnitt durch eine modifizierte akkommodierende Intraokularlinse,
die eine nach vorne versetzte Optik aufweist.
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16 ist
eine Vorderansicht einer modifizierten akkommodierenden Intraokularlinse
mit einer einstückigen
Fixierungseinrichtung zum Fixieren der Linse im Kapselsack des Auges.
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17 ist
ein Querschnitt entlang der Linie 17-17 von 16.
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18–21 sind
Vorderansichten von erfindungsgemäßen modifizierten akkommodierenden
Intraokularlinsen mit alternativen einstückigen Fixierungseinrichtungen
zum Fixieren der Linsen im Kapselsack des Auges.
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22 ist
eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen modifizierten akkommodierenden
Intraokularlinse mit Federn zur Unterstützung der Akkommodation.
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23 zeigt
die Linse von 22, die in den Kapselsack eines
menschlichen Auges ähnlich
wie in 1 implantiert ist und zeigt die Linse in der Position,
die sie unmittelbar nach dem chirurgischen Eingriff sowie nach einem
bestimmten Grad der Akkommodation einnimmt.
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24 ist
eine Darstellung ähnlich 23,
die die Linse in ihrer hinteren Fernsichtposition zeigt.
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25–30 sind
Vorderansichten von erfindungsgemäßen modifizierten akkommodierenden
Intraokularlinsen mit getrennten Fixierungseinrichtungen zum Fixieren
der Linsen im Kapselsack eines menschlichen Auges, ähnlich wie
in 1.
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31–34 zeigen
modifizierte akkommodierende Intraokularlinsen mit einstückigen Fixierungseinrichtungen,
wobei 31 und 32 erfindungsgemäße Ausführungsformen
darstellen und wobei 33 und 34 keine
erfindungsgemäßen Ausführungsformen
darstellen.
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35–37 zeigen
die Kapsulotomie, die durch eine kontinuierliche, aufreißende, kreisförmige Kapsulotomie
(Kapsulorhexis), eine Bierdosen-Kapsulotomie bzw. eine Hüll-Kapsulotomie
erzeugt worden ist.
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38 ist
eine Ansicht der Vorderseite einer erfindungsgemäßen Linse mit Plattenhaptikfedern.
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39 ist
eine Darstellung ähnlich
der von 4 zur Erläuterung der in das Auge implantierten
Linse mit Plattenhaptikfedern von 38.
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40 ist
ein vergrößerter Querschnitt
entlang der Linie 40-40 von 39.
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41 und 42 zeigen
zwei Möglichkeiten
zur Vergrößerung der
Kapsulotomie eines Kapselsackes nach beendeter Fibrose um eine Bewegung
einer relativ großen
Linsenoptik nach vorne zu ermöglichen.
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43 ist
eine Vorderansicht einer modifizierten Linse mit Plattenhaptik.
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44–46 zeigen
erfindungsgemäße modifizierte
Linsen mit Plattenhaptikfedern.
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47 ist
ein Grundriss der Vorderseite einer derzeit bevorzugten erfindungsgemäßen akkommodierenden
Linse.
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48 ist
ein Querschnitt entlang der Linie 48-48 von 47.
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49 zeigt
die Linse von 47 nach Implantation in den
Kapselsack eines Auges, wobei die Linse in ihrer hinteren Fernsichtposition
dargestellt ist.
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50 zeigt
eine ähnliche
Darstellung wie in 49, wobei die Linse in der vorderen
Grenzstellung der Akkommodation oder in der Nähe davon dargestellt ist.
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51 ist
ein Querschnitt ähnlich 48 durch
eine erfindungsgemäße modifizierte
akkommodierende Linse.
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52 ist
eine Darstellung ähnlich 47 einer
weiteren erfindungsgemäßen modifizierten
akkommodierenden Linse.
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53 ist
eine Darstellung ähnlich 47 einer
weiteren erfindungsgemäßen modifizierten
akkommodierenden Linse.
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Beste Ausführungsform zur Durchführung der
Erfindung
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Nachstehend
wird auf die Zeichnung und zunächst
auf die 1 und 1A Bezug
genommen. Dargestellt ist ein menschliches Auge 10, aus
dem die natürliche
kristalline Linsenmatrix vorher durch ein chirurgisches Verfahren
unter Durchführung
einer kontinuierlichen, aufreißenden,
kreisförmigen
Kapsulotomie oder Kapsulorhexis entfernt worden ist. Die natürliche Linse
umfasst eine Linsenkapsel mit einer elastischen Vorder- und Rückwand A
bzw. P, die von den Ophthalmologen und auch hier als Vorderkapsel
bzw. Hinterkapsel bezeichnet werden. Die natürliche Linsenkapsel (1A)
enthält
eine normalerweise optisch klare, kristalline Linsenmatrix M. Bei
zahlreichen Personen trübt
sich diese Linsenmatrix mit zunehmendem Alter und es entsteht der
sogenannte graue Star (Katarakt). Es ist derzeit übliche Praxis,
das Sehvermögen
eines Katarakt-Patienten wieder herzustellen, indem man den Katarakt
aus der natürlichen
Linse entfernt und die Linsenmatrix durch eine künstliche Intraokularlinse ersetzt.
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Wie
vorstehend erwähnt,
beinhaltet die kontinuierliche, aufreißende, kreisförmige Kapsulotomie
oder Kapsulorhexis ein Aufreißen
der Vorderkapsel A entlang einer im allgemeinen kreisförmigen Reißlinie in
der Art und Weise, dass eine relativ glattrandige kreisförmige Öffnung im
Zentrum der Vorderkapsel entsteht. Der Katarakt wird durch diese Öffnung aus
der natürlichen
Linsenkapsel entfernt. Nach Beendigung dieses chirurgischen Vorgangs
umfasst das Auge eine optisch klare vordere Hornhaut 12, eine
undurchsichtige Sklera 14, auf deren Innenseite sich die
Retina 16 des Auges befindet, eine Iris 18, einen
Kapselsack 20 hinter der Iris und einen Glaskörperraum 21 hinter
dem Kapselsack, der mit der gelartigen Glaskörperflüssigkeit gefüllt ist. Der
Kapselsack 20 stellt die Struktur der natürlichen
Linse des Auges dar, die nach Durchführung der kontinuierlichen,
aufreißenden,
kreisförmigen
Kapsulorhexis und nach Entfernung der natürlichen Linsenmatrix aus der
natürlichen
Linse intakt zurückbleibt.
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Der
Kapselsack 20 umfasst einen ringförmigen vorderen Kapselrest
oder -rand 22 und eine elastische hintere Kapsel 24,
die entlang des Umfangs des Sackes unter Bildung einer ringförmigen,
spaltenartigen Kapselsackfurche 25 zwischen dem Rand und
der hinteren Kapsel verbunden sind. Der Kapselrand 22 stellt
den Rest der Vorderkapsel der natürlichen Linse dar, der nach
Durchführung
der Kapsulorhexis an der natürlichen Linse
verbleibt. Dieser Rand umgibt in Umfangsrichtung eine zentrale,
im allgemeinen runde vordere Öffnung 26 (Kapsulotomie)
im Kapselsack, durch die vorher die natürliche Linsenmatrix aus der
natürlichen
Linse entnommen worden ist. Der Kapselsack 20 wird an seinem
Umfang vom Ziliarmuskel des Auges durch Zonulae 30 festgehalten.
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Die
natürliche
Akkommodation in einem normalen menschlichen Auge mit einer normalen
menschlichen kristallinen Linse beinhaltet die automatische Kontraktion
oder Konstrktion und Relaxation des Ziliarmuskels des Auges durch
das Gehirn in Reaktion auf die Betrachtung von Gegenständen, die
sich in unterschiedlichen Abständen
befinden. Die Relaxation des Ziliarmuskels, die den Normalzustand
des Muskels darstellt, verleiht der humanen kristallinen Linse die
Gestalt für
die Fernsicht. Die Kontraktion des Ziliarmuskels verleiht der humanen
kristallinen Linse die Gestalt für
die Nahsicht. Die vom Gehirn veranlasste Veränderung von der Fernsicht zur
Nahsicht wird als Akkommodation bezeichnet.
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In
den Kapselsack 20 des Auges 10 ist eine erfindungsgemäße akkommodierende
Intraokularlinse 32 implantiert, die die entfernte humane
kristalline Linse ersetzt und deren Akkommodationsfunktion ausübt. Die Linse 32 wird
als einfache Plattenhaptiklinse zur Unterscheidung von der später beschriebenen
erfindungsgemäßen Linse
mit Plattenhaptikfedern bezeichnet. Wie vorstehend erwähnt und
wie sich leicht aus der folgenden Beschreibung ergibt, kann die
akkommodierende Intraokularlinse als Ersatz einer natürlichen
Linse, die praktisch vollkommen fehlt, z. B. einer von Katarakt
betroffenen natürlichen
Linse, oder als Ersatz einer natürlichen
Linse, die in einem bestimmten Abstand ohne das Tragen von Brillengläsern ein
unbefriedigendes Sehvermögen
ergibt, die aber ein ausreichendes Sehvermögen in einem anderen Abstand
nur beim Tragen von Brillengläsern
ergibt, verwendet werden. Beispielsweise kann die erfindungsgemäße akkommodierende
Intraokularlinse zur Korrektur von Brechungsfehlern und zur Wiederherstellung
der Akkommodation bei Mitvierzigern, die für das Sehen im Nahbereich Lesegläser oder
bifokale Gläser
benötigen,
verwendet werden.
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Die
Intraokularlinse 32 umfasst einen Körper 33, der aus einem
relativ harten Material, einem relativ weichen, flexiblen, halbstarren
Material oder aus einer Kombination von harten und weichen Materialien
geformt sein kann. Zu Beispielen für relativ harte Materialien,
die für
den Linsenkörper
geeignet sind, gehören Methylmethacrylat,
Polysulfone und andere relativ harte, biologisch inerte optische
Materialien. Zu Beispielen für
geeignete, relativ weiche Materialien für den Linsenkörper gehören Silicon,
Hydrogele, thermolabile Materialien und andere flexible, halbsteife,
biologisch inerte optische Materialien.
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Der
Linsenkörper 33 weist
eine im allgemeinen rechteckige Gestalt auf und umfasst eine zentrale
optische Zone oder Optik 34 und Plattenhaptiken 36,
die sich von diametral gegenüberliegenden
Kanten der Optik aus erstrecken. Die Haptiken weisen innere, mit
der Optik verbundene Enden und gegenüberliegende, äußere, freie
Enden auf. Die Haptiken 36 sind relativ zur Optik nach
vorne und nach hinten beweglich, d. h. die äußeren Enden der Haptiken sind
relativ zur Optik nach vorne und nach hinten beweglich. Die dargestellte
spezielle Linsenausführungsform
ist aus einem elastischen, halbstarren Material aufgebaut und weist
flexible Gelenke 38 auf, die die inneren Enden der Haptiken
mit der Optik verbinden. Die Haptiken sind relativ starr und sind
um die Gelenke relativ zur Optik nach vorne und nach hinten flexibel.
Diese Gelenke werden durch Rillen 40 gebildet, die in der
Vorderseite des Linsenkörpers
gebildet sind und sich entlang der inneren Enden der Haptiken erstrecken.
Die Haptiken 36 sind um die Gelenke 38 nach vorne
und nach hinten in Bezug zur Optik flexibel. Die Linse weist eine
relativ flache, entspannte Konfiguration gemäß der Darstellung in den 2 und 3 auf,
wobei die Haptiken 36 und ihre Gelenke 38 in einer
gemeinsamen Ebene quer zur optischen Achse der Optik 34 angeordnet
sind. Eine Deformation der Linse aus dieser entspannten Konfiguration
durch Ablenkung der Haptiken um ihre Gelenke 38 nach vorne
oder nach hinten erzeugt in den Gelenken elastische Spannungsenergiekräfte, die
die Linse in Richtung ihrer entspannten Konfiguration vorspannen.
Wenn die Linse aus einem relativ harten optischen Material aufgebaut
ist, kann es erforderlich sein, die flexiblen Gelenke 38 durch drehbare
Gelenke einer bestimmten Bauart zu ersetzen. Bei einer nachstehend
beschriebenen erfindungsgemäßen Linsenausführungsform
entfallen die Haptikgelenke und die Haptiken sind in ihrer gesamten
Länge flexibel
ausgestaltet.
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Die
akkommodierende Intraokularlinse 32 wird in den Kapselsack 20 des
Auges 10 in der in den 1 und 5 dargestellten
Position implantiert. Beim Implantieren der Linse in den Kapselsack
wird der Ziliarmuskel 28 des Auges in seinem entspannten
Zustand belassen, bei dem der Muskel den Kapselsack 20 auf seinen
maximalen Durchmesser streckt. Die Linse wird in den Kapselsack
durch die vordere Kapselöffnung 26 eingeführt und
in die in den 1 und 4 dargestellte
Position gebracht. In dieser Position ist die Linsenoptik 34 an
der Augenachse mit der Öffnung 26 ausgerichtet,
wobei die rückwärtige Seite
der Linse der elastischen, hinteren Kapsel 24 des Kapselsackes
zugewandt ist und die äußeren Enden
der Linsenhaptiken 36 sich innerhalb der Furche 25 am
radial äußeren Durchmesser
des Kapselsackes befinden. Die Gesamtlänge der Linse entspricht im
wesentlichen dem Innendurchmesser (10/11 mm) des gestreckten Kapselsackes,
so dass die Linse eng anliegend im gestreckten Kapselsack sitzt,
wobei gemäß der Darstellung
die äußeren Enden
der Haptiken in Kontakt mit dem inneren Umfang des Kapselsackes
stehen. Dies verhindert eine Dezentrierung der Linse und ermöglicht es
somit, dass die Optik 34 kleiner ist, so dass sie sich
während
der später beschriebenen
Akkommodation im Innern des Kapselrandes nach vorne bewegen kann.
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Während einer
postoperativen Heilungsperiode in der Größenordnung von 2 bis 3 Wochen
im Anschluss an die chirurgische Implantation der Linse 32 in
den Kapselsack 20 bewirken Epithelzellen unter dem vorderen
Kapselrand 22 des Kapselsackes durch Fibrose eine Fusion
des Randes mit der hinteren Kapsel 24. Diese Fibrose erfolgt
rings um die Linsenhaptiken 36 in der Art und Weise, dass
die Haptiken durch den Kapselsack 20 "schrumpfverpackt" werden und die Haptiken Taschen 42 im
fibrosierten Material F bilden (4 und 6–8).
Diese Taschen wirken mit den Linsenhaptiken zusammen, wodurch die
Linse im Auge positioniert und zentriert wird. Um eine einwandfreie
Bildung der Haptiktaschen 42 zu gewährleisten und eine Verschiebung
der Linse durch eine Kontraktion des Ziliarmuskels während der
Fibrose zu verhindern, muss eine ausreichend lange Zeitdauer zum
vollständigen
Ablauf der Fibrose eingehalten werden, ohne dass sich der Ziliarmuskel 28 aus
seinem entspannten Zustand kontrahiert. Gemäß einem wichtigen Aspekt der
Erfindung wird dies erreicht, indem man ein Ziliarmuskel-Relaxationsmittel
(Cycloplegikum) vor dem chirurgischen Eingriff in das Auge einführt, um
die Pupille zu erweitern und den Ziliarmuskel in seinem entspannten
Zustand zu paralysieren, und indem man dem Patienten periodisch
cycloplegische Tropfen während
einer postoperativen Zeitspanne von ausreichend langer Dauer (2
bis 3 Wochen) in das Auge verabreicht, um den vollständigen Ablauf
der Fibrose ohne Kontraktion des Ziliarmuskels zu ermöglichen.
Das Cycloplegikum hält
den Ziliarmuskel 28 in seinem entspannten Zustand im Kapselsack 20,
der auf seinen maximalen Durchmesser gestreckt und immobilisiert
ist, wobei der vordere Kapselrand 22 unter Erzielung eines
straffen, trampolinartigen Zustands oder Position gestreckt ist.
Der Rand fibrosiert in diesem straffen Zustand. Das Cycloplegikum
gelangt durch die Hornhaut des Auges in die Flüssigkeit innerhalb des Auges
und gelangt dann aus dieser Flüssigkeit in
den Ziliarmuskel. Obgleich andere Cycloplegika verwendet werden
können,
stellt Atropin das bevorzugte Cycloplegikum dar, da es im Vergleich
zu anderen Cycloplegika eine längere
paralysierende Wirkung aufweist. Beispielsweise kann 1 Tropfen Atropin
2 Wochen lang wirken. Um jedoch auf der sicheren Seite zu sein,
können
die Patienten angewiesen werden, während der Fibroseperiode jeden
Tag 1 Tropfen Atropin in das Auge einzuträufeln.
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Der
Kapselrand 22 schrumpft während der Fibrose, wodurch
der Kapselsack 20 geringfügig in seiner radialen Richtung
schrumpft. Diese Schrumpfung in Kombination mit der Schrumpfverpackung
der Linsenhaptiken 36 erzeugt eine gewisse Kompression
an den gegenüberliegenden
Enden der Linse, wodurch eine Tendenz dazu entsteht, dass sich die
Linse an ihren Gelenken 38 krümmt oder biegt, wodurch sich
die Linsenoptik 34 entlang der Augenachse bewegt. Diese
Biegung der Linse kann nach vorne oder nach hinten erfolgen, sofern
sie nicht unterbunden wird. Der straffe vordere Kapselrand 22 bewirkt
einen Gegendruck nach hinten und verhindert dadurch eine Biegung
der Linse nach vorne. Diese durch die Fibrose herbeigeführte Kompression der
Linse reicht nicht aus, um eine einwandfreie Bildung der Haptiktaschen
im fibrosierten Gewebe zu stören oder
um eine Verschiebung der Linse zu bewirken. Demgemäß bewirken
die Kompression der Linse an den Enden durch die Fibrose und der
nach hinten gerichtete unterstützende
Druck des straffen Kapselrandes gegen die Linsenhaptiken 36 eine
Biegung der Linse aus ihrer ursprünglichen Position der 1 und 5 nach hinten
in ihre Position gemäß 6.
Die Linsenhaptiken 36 sind ausreichend starr ausgebildet,
so dass sie durch die Kräfte
der Fibrose nicht gebogen oder gebeugt werden. Am Schluss der Fibrose
nimmt die Linse ihre hintere Position gemäß 6 ein, wobei
die Linse nach hinten gegen die elastische hintere Kapsel 24 drückt und
die Kapsel nach hinten streckt. Die hintere Kapsel übt sodann
eine nach vorne gerichtete elastische Vorspannungskraft auf die
Linse aus. Diese hintere Position der Linse stellt ihre Position
für die
Fernsicht dar.
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Der
durch den Ziliarmuskel herbeigeführten
Biegung der Linse 32 während
der Fibrose kann durch Anbringen von Nähten innerhalb der Gelenkrillen 40 entgegengewirkt
werden oder diese Biegung kann dadurch verhindert werden. Eine Entfernung
dieser Nähte
nach Beendigung der Fibrose kann vorgenommen werden, indem man entweder
Nahtmaterial, das in der Flüssigkeit
innerhalb des Auges resorbierbar ist, verwendet oder indem man Nahtmaterial
aus einem Material, wie Nylon, das durch einen Laser entfernt werden
kann, verwendet.
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Die
natürliche
Akkommodation in einem normalen menschlichen Auge beinhaltet die
Veränderung
der Gestalt der natürlichen
kristallinen Linse durch automatische Kontraktion und Relaxation
des Ziliarmuskels des Auges unter Steuerung durch das Gehirn, um
das Auge auf verschiedene Abstände
zu fokussieren. Eine Relaxation des Ziliarmuskels bringt die natürliche Linse
in die Gestalt für
die Fernsicht. Eine Kontraktion des Ziliarmuskels bringt die natürliche Linse
in die Gestalt für
die Nahsicht.
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Die
akkommodierende Intraokularlinse 32 ist in besonderer Weise
aufgebaut, um diese Wirkung des Ziliarmuskels, den fibrosierten
Kapselrand 22, die elastische hintere Kapsel 24 und
den Glaskörperdruck
innerhalb des Glaskörperraums 21 mit
dem Ziel auszunützen,
die Akkommodationsbewegung der Linsenoptik 34 entlang der
optischen Augenachse zwischen der Fernsichtposition von 6 und
der Nahsichtposition von 8 durchzuführen. Wird somit ein Bild in
der Ferne betrachtet, so entspannt das Gehirn den Ziliarmuskel 28.
Eine Entspannung des Ziliarmuskels streckt den Kapselsack 20 auf
seinen maximalen Durchmesser und den fibrosierten vorderen Rand 22 in
den vorstehend erörterten
straffen, trampolinartigen Zustand oder Position. Der straffe Rand
lenkt die Linse nach rückwärts in die
hintere Fernsichtposition von 6 ab, bei
der die elastische hintere Kapsel 24 durch die Linse nach
hinten gestreckt wird und dabei eine nach vorne gerichtete Vorspannungskraft
auf die Linse ausübt.
Bei Betrachtung eines Bildes in der Nähe, z. B. beim Lesen eines
Buches, zieht das Gehirn den Ziliarmuskel zusammen. Diese Kontraktion
des Ziliarmuskels besitzt eine dreifache Wirkung, nämlich eine
Erhöhung
des Druckes im Glaskörperraum,
eine Relaxation des Kapselsackes 20 und insbesondere von
dessen fibrosiertem Kapselrand 22 und die Ausübung von
Druckkräften
auf die gegenüberliegenden
Enden der Linsenhaptiken 36 unter einer sich daraus ergebenden,
auf die Enden ausgeübten
Kompression der Linse. Die Relaxation des Kapselrandes ermöglicht dem
Rand eine Biegung nach vorne und ermöglicht es der Kombination aus
der nach vorne gerichteten Vorspannungskraft, die auf die Linse
durch die nach rückwärts gestreckte
hintere Kapsel ausgeübt
wird, und dem erhöhten
Druck im Glaskörperraum,
die Linse in einer anfänglichen
Akkommodationsbewegung von der Position von 6 in die
mittlere Akkommodationsposition von 7 zu drücken.
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In
dieser mittleren Akkommodationsposition ist die Linse im wesentlichen
flach und die Enden der Linsenhaptiken und ihre Gelenke 38 sind
im wesentlichen in einer gemeinsamen Ebene, die zur Augenachse senkrecht
steht, angeordnet. Während
der anfänglichen
Akkommodation wölbt
sich die Linse nach hinten, so dass der auf die Enden der Linse
durch die Kontraktion des Ziliarmuskels ausgeübte Druck eine nach hinten gerichtete
Wölbungskraft
auf die Linse, die sich der anfänglichen
Akkommodation widersetzt, ausübt.
Jedoch reichen der erhöhte
Druck im Glaskörperraum
und die nach vorne gerichtete Vorspannungskraft der gestreckten
hinteren Kapsel aus, um diese entgegengesetzte, nach rückwärts gerichtete
Wölbungskraft
zu überwinden und
die nach vorne gerichtete Akkommodationsbewegung der Linse in die
mittlere Position von 7 und zumindest geringfügig über diese
Position hinaus durchzuführen.
An diesem Punkt erzeugt der durch den kontrahierten Ziliarmuskel
auf die Enden der Linse ausgeübte
Druck eine nach vorne gerichtete Wölbungskraft auf die Linse,
die die endgültige
Akkommodation der Linse über
die mittlere Position von 7 hinaus
in die Nahsichtposition von 8 bewirkt.
Eine anschließende,
durch das Gehirn veranlasste Relaxation des Ziliarmuskels 28 als
Reaktion auf das Betrachten eines Bildes in der Ferne verringert
den Druck im Glaskörperraum, streckt
den Kapselsack 20 auf seinen maximalen Durchmesser und
stellt den trampolinartigen Zustand des vorderen Kapselrandes 22 wieder
her, wodurch die Linse zu einer Rückkehr in ihre Fernsichtposition
von 6 veranlasst wird. Während der Akkommodation bewegt
sich die Linsenoptik 34 entlang der Augenachse in Richtung
zur Retina 16 und von dieser weg. Die Stärke der
Optik wird vom Gehirn gewählt,
um einfallende Lichtstrahlen über
den gesamten Bereich dieser Akkommodationsbewegung hinweg scharf
auf die Retina zu fokussieren.
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Die
Linsenhaptiken 36 biegen sich während der Akkommodation an
ihren Gelenken 38 in Bezug zur Linsenoptik 34.
Alle elastischen Spannungsenergiekräfte, die in den Gelenken während dieser
Biegung entstehen, üben
zusätzliche,
nach vorne und/oder nach hinten gerichtete Kräfte auf die Linse aus. Beispielsweise ist
anzunehmen, dass die Linse im normalen, entspannten Linsenzustand
relativ flach ist, d. h. die Linsenhaptiken 36 liegen in
einer gemeinsamen Ebene, wie in 1 dargestellt
ist. In diesem Fall erzeugt eine nach hinten gerichtete Ablenkung
der Linse aus ihrer Position von 1 in die
Nahsichtposition von 6 elastische Spannungsenergiekräfte in den
Gelenken 38, die die Linse nach vorne wieder in die entspannte
Position von 1 drängen und somit die vorstehend
erörterte
anfängliche
Akkommodation der Linse als Reaktion auf eine Kontraktion des Ziliarmuskels
unterstützen.
Die endgültige
Akkommodationsbiegung der Linse aus ihrer Zwischenposition von 7 in
die Nahsichtposition von 8 erzeugt elastische Spannungsenergiekräfte in den Gelenken 38,
die die Linse nach rückwärts in ihre
entspannte Position drängen
und somit die anfängliche Rückkehrbewegung
der Linse aus ihrer Nahsichtposition in die Fernsichtposition als
Reaktion auf eine Relaxation des Ziliarmuskels unterstützen. Die
Linse kann selbstverständlich
so konzipiert sein, dass sie eine andere entspannte Normalposition
einnimmt, wobei in diesem Fall etwaige elastische Spannungsenergiekräfte, die
in der Linse während
der Biegung der Haptiken erzeugt werden, die Akkommodation der Linse
in ihre Nahsichtposition und die Rückkehr der Linse in ihre Fernsichtposition
je nach der entspannten Position der Linse unterstützen und/oder
dagegen Widerstand leisten.
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Während der
Akkommodation gleiten die Linsenhaptiken
36 mit den Enden
in ihren fibrosierten Gewebetaschen
42. Wie am besten aus
den
2 und
3 ersichtlich ist, sind die
Haptiken an den Enden bezüglich
der Breite und Dicke konisch ausgestaltet, um den Haptiken eine
freie Beweglichkeit in den Taschen zu gestatten. Die Linsenoptik
34 bewegt
sich in Richtung zum vorderen Kapselrand
22 und davon weg.
Der Durchmesser der Optik wird so groß wie möglich ausgestaltet, um den
optischen Abbildungswirkungsgrad auf ein Maximum zu bringen. Die
Optik ist vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise kleiner als
der Durchmesser der vorderen Kapselöffnung
26, um eine
Akkommodationsbewegung der Optik in die Öffnung und aus dieser heraus
ohne Störung
durch den Kapselrand
22 zu ermöglichen und um somit den Akkommodationsbereich auf
ein Maximum zu bringen. Die tatsächlichen
Linsenabmessungen werden jeweils durch die Augenabmessungen der
Patienten festgelegt. Die Abmessungen einer erfindungsgemäßen Intraokularlinse
mit einfacher Plattenhaptik liegen im allgemeinen innerhalb der
nachstehend angegebenen Bereiche:
Optischer
Durchmesser: | 3,0
mm–7,0
mm |
Gesamte
Linsenlänge: | 9,0
mm–11,5
mm |
Haptikdicke: | 0,25
mm–0,35
mm |
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Nachstehend
wird auf die 9–15 Bezug
genommen, die mehrere mögliche
alternative Gestalten der akkommodierenden Intraokularlinse darstellen,
wobei nur 10 eine erfindungsgemäße Ausführungsform
darstellt. Die in 9 dargestellte modifizierte
Linse 50 ist identisch mit der Linse 32 der 1–8,
mit der Ausnahme, dass die Haptikgelenke 38 der Linse 32 bei
der Linse 50 wegfallen und die Haptiken 52 der
Linse 50 in ihrer gesamten Länge flexibel sind, wie durch
die gestrichelten Linien in 9 dargestellt
ist. Die modifizierte Linse 54 in 10 weist
eine nach vorne gewölbte,
entspannte Gestalt auf und umfasst eine bikonvexe Optik 56,
flexible Gelenke 58 und nach vorne gewölbte Haptiken 60 mit
konvexen Vorderflächen 62.
Die konvexe vordere Fläche 64 der
Optik 56 und die konvexen vorderen Haptikoberflächen 62 weisen
einen gemeinsamen Krümmungsradius
auf. Die modifizierte Intraokularlinse 66 in 11 ist
relativ flach und umfasst eine Optik 68 mit einer planaren
vorderen Fresnel-Seite 70 und einer konvexen rückwärtigen Seite 72,
Haptiken 73 und flexible Haptikgelenke 74. Die
modifizierte Linse 76 in 12 weist
eine nach hinten gewölbte,
entspannte Gestalt auf und umfasst eine Optik 78 mit einer
planaren vorderen Seite 80 und einer konvexen rückwärtigen Seite 82 sowie
Haptiken 84 mit konvexen rückwärtigen Oberflächen 86 und
Haptikgelenken 88. Die rückwärtige Seite 82 der
Optik 78 und die rückwärtigen Oberflächen 86 der
Haptiken 84 sind mit einem gemeinsamen Radius gekrümmt. Die
in den 13 und 14 dargestellte
modifizierte Linse 90 umfasst eine Optik 92 und
flexible Haptiken 94. Sie weist die in 13 dargestellte
entspannte Nahsichtkonfiguration auf. Die Haptiken biegen sich,
wodurch eine rückwärtige Ablenkung
der Linse in ihre Fernsichtkonfiguration von 14 ermöglicht wird.
Die Optik 92 ist nach hinten relativ zu den inneren Enden
der Haptiken versetzt (gekröpft),
um während
der Akkommodation eine größere Verschiebung
der Optik nach vorne zu ermöglichen,
ohne dass ein Kontakt mit dem vorderen Kapselrand 22 des
Kapselsackes 20 entsteht. Die modifizierte Intraokularlinse 100 von 15 umfasst
Haptiken 102 und eine Optik 104, die nach vorne
relativ zu den inneren Enden der Haptiken versetzt ist. Die Haptiken
sind mit diametral gegenüberliegenden
Seiten der Optik durch flexible Gelenke 106 verbunden.
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Die
modifizierten Intraokularlinsen der 9–15 werden
in den Kapselsack 20 des Auges 10 implantiert
und bedienen sich der nach hinten gerichteten Vorspannung des fibrosierten
Kapselrandes 22, der rückwärtigen Kapsel 24,
der Veränderungen
im Druck des Glaskörperraums
und der Tätigkeit
des Ziliarmuskels des Patienten, um die Akkommodation auf die gleiche
Weise, wie sie im Zusammenhang mit der Intraokularlinse 32 der 1–8 beschrieben
wurde, zu bewirken. Im Fall der Linse 100 von 15 werden
die äußeren Enden
der Haptiken 102 in den Kapselsack 20 im wesentlichen
auf die gleiche Weise wie die Haptiken der Linse 32 implantiert,
so dass eine Fibrose des Randes 22 um die Haptiken herum
auf die gleiche Weise, wie sie in Verbindung mit den 1–8 beschrieben
wurde, erfolgt. Die nach vorne versetzte Optik 104 der Linse 100 steht
andererseits durch die vordere Öffnung 26 im
Kapselsack 20 vor und befindet sich vor dem Rand und zwischen
dem Rand und der Iris 18 des Auges. Es besteht ein ausreichender
Zwischenraum zwischen dem Rand und der Iris, um die Optik einer
geeignet bemessenen Linse zu akkommodieren, ohne dass die Optik
mit der Iris in Kontakt gelangt.
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Die 16–20 erläutern erfindungsgemäße modifizierte
akkommodierende Intraokularlinsen mit Einrichtungen zur Fixierung
und Verankerung der Linsenhaptiken im Kapselsack 20, um
zu verhindern, dass die Linsen in den Glaskörperraum 21 des Auges
gelangen, wenn die hintere Kapsel 24 reißt oder
eine hintere Kapsulotomie aufgrund einer Trübung der hinteren Kapsel durchgeführt werden
muss. Mit Ausnahme der nachstehenden Angaben sind die modifizierten
Intraokularlinsen der 16–20 mit
der Linse 32 der 1–8 identisch
und werden in den Kapselsack 20 des Auges 10 auf
die gleiche Weise, wie es in Verbindung mit den 1–8 beschrieben
wurde, implantiert. Die Intraokularlinse 110 der 16 und 17 ist
identisch mit der Linse 32, mit der Ausnahme, dass die äußeren Enden
der Linsenhaptiken 112 erhöhte Schultern 114 aufweisen.
Eine Fibrose des Kapselrandes 22 um die Haptiken 112 und
ihre Schultern 114 verankert oder fixiert die Linse 110 im
Kapselsack 20. Die Intraokularlinse 116 von 18 ist
identisch mit der Linse 32, mit der Ausnahme, dass flexible,
stielartige Knäufe 118 sich
diagonal von den äußeren Enden
der Linsenplattenhaptiken 120 aus erstrecken. Der Abstand
zwischen den äußeren Enden
der diametral gegenüberliegenden
Knäufe 118 ist
geringfügig
größer als
der Abstand zwischen den äußeren Enden
der Linsenhaptiken und geringfügig
größer als
der Durchmesser des Kapselsackes 20. Die Knäufe sind
so eingesetzt, dass sie breiter als die Breite des Linsenkörpers sind.
Diese zwei Merkmale tragen zur Zentrierung der Intraokularlinse
innerhalb des Kapselsackes bei, so dass die Linsenoptik unmittelbar
hinter der kreisförmigen
Kapsulotomie 26 im Kapselsack zentriert ist. Die Fibrose
des Kapselrandes 22 um die Haptiken 120 und ihre
Knäufe 118 fixiert
die Linse 116 im Kapselsack 20. Die Intraokularlinse 122 von 19 ist
identisch mit der Linse 32, mit der Ausnahme, dass die äußeren Enden
der Linsenhaptiken 124 Öffnungen 126 aufweisen.
Die Fibrose des Kapselrandes 22 erfolgt um die Haptiken 124 herum
und durch deren Öffnungen 126,
um die Linse 122 im Kapselsack 20 zu fixieren.
Die Intraokularlinse 128 von 20 weist
insofern eine ähnliche
Beschaffenheit wie die Linse 122 auf, als die Linse 128 Öffnungen 130 in
den äußeren Enden
ihrer Haptiken 132 aufweist, durch die die Fibrose des
Kapselrandes 22 erfolgt, um die Linse im Kapselsack 20 zu
fixieren. Anders als bei der Linse 122 sind jedoch die
Haptiköffnungen 130 entlang
der äußeren Enden
der Haptiken durch Federschleifen 134 begrenzt. Die Gesamtlänge der
Linse 128, gemessen zwischen den Zentren der Federschleifen 134,
ist geringfügig
größer als
der maximale Durchmesser des Kapselsackes. Die Federschleifen 134 drücken gegen den äußeren Umfang
des Kapselsackes und werden durch diesen leicht nach innen verformt,
um die Linse während
der Fibrose im Auge zu zentrieren.
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Die
modifizierte Intraokularlinse 140 von 21 ist
identisch mit der Linse 32 der 1–8,
mit der Ausnahme, dass die Linse 140 Zentrierungswarzen 142 aufweist,
die am Ende über
die äußeren Enden
der Linsenhaptiken 144 vorstehen, um geringfügige Differenzen
(von einem Patienten zum anderen) im Durchmesser des menschlichen
Kapselsackes 20 auszugleichen. Der Durchmesser des Kapselsackes
variiert nämlich
von etwa 11 mm bei stark myopischen Personen bis etwa 9,5 mm bei
stark hyperopischen Personen. Die Zentrierungswarzen 142 verhindern
Unterschiede im Biegungsgrad der Haptiken 144 in Kapselsäcken von
unterschiedlichen Durchmessern. Beispielsweise würden sich in einem hyperopischen
Auge mit einem kleinen Kapselsack die Linsenhaptiken mit einer ausgeprägten hinteren
Wölbung
der Linse durch den fibrosierten Kapselrand stärker biegen, verglichen mit
der minimalen Wölbung
der Haptiken, die bei stark myopischen Personen mit relativ großen Kapselsäcken erfolgen
würde.
Die Warzen selbst drücken
sich in den äußeren Umfang des
Kapselsackes ein, um derartige unterschiedliche Kapselsackdurchmesser
auszugleichen und dadurch die Linse im Kapselsack zu zentrieren.
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Die
in den 22–24 dargestellte
modifizierte Intraokularlinse 150 umfasst einen Linsenkörper 152,
der genau identisch mit dem der 1–8 ist,
und Federn 154 in Form von U-förmigen Bügeln, die aus einem biologisch
inerten Federmaterial gefertigt sind. Die Enden dieser Federn sind
an den vorderen Seiten der Linsenhaptiken 156 neben den
Haptikgelenken 158 so fixiert, dass die gebogenen Enden
der Federn sich eine geringe Wegstrecke über die äußeren Enden der Haptiken hinaus
erstrecken. Die Federn sind so gespannt, dass sie normalerweise
relativ nahe an den vorderen Seiten der Haptiken liegen. Der Linsenkörper 152 wird
in den Kapselsack 20 des Auges 10 auf die gleiche
Weise, wie es in Verbindung mit der Linse 32 der 1–8 beschrieben
wurde, implantiert, wobei die äußeren gebogenen
Enden der Linsenfedern 154 in die Furche 19 des
Auges zwischen der Iris 18 und der Hornhaut 12 eingesetzt
werden. Wenn sich die Linse in der Position von 23 befindet,
die sie unmittelbar nach dem chirurgischen Eingriff sowie auch nach
einem bestimmten Akkommodationsgrad einnimmt, liegen die Federn 154 relativ
nahe an den Vorderseiten der Linsenhaptiken 156. Während der
Verschiebung der Linse nach hinten in ihre Fernsichtposition gemäß 24 durch
die nach rückwärts gerichtete
Vorspannung des fibrosierten Kapselrandes 22 werden die
Federn gemäß der Darstellung
nach vorne weg von den Linsenhaptiken abgelenkt, wodurch in den
Federn elastische Spannungsenergiekräfte entstehen, die die gestreckte
hintere Kapsel 24 und den Druck des Glaskörperraums
bei der Verschiebung der Linse nach vorne während der Akkommodation in
Reaktion auf eine Kontraktion des Ziliarmuskels 28 unterstützen.
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Die 25–32 zeigen
erfindungsgemäße modifizierte
Intraokularlinsen mit einem Linsenkörper und getrennten Linsenfixierungselementen
zur Positionierung der Linsen im Kapselsack 20. Die Fibrose
des Kapselrandes 22 erfolgt um diese Fixierungselemente
herum in einer Art und Weise, die die Elemente innerhalb des Kapselsackes
fest fixiert. In einigen Figuren kann der Linsenkörper von
den Fixierungselementen getrennt werden, um eine Entfernung der
Linse aus ihrer ursprünglichen
Position im Auge und einen Ersatz der Linse in dieser ursprünglichen
Position zu ermöglichen.
Gemäß anderen
Figuren werden der Linsenkörper
und Fixierungselemente gegen eine Trennung gesichert, um ein Eintreten
des Linsenkörpers
in den Glaskörperraum
zu verhindern, sofern ein Riss in der hinteren Kapsel 24 des
Kapselsackes erfolgt oder eine hintere Kapsulotomie in der Kapsel
durchgeführt
wird.
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Die
modifizierte Linse 160 von 25 umfasst
einen Linsenkörper 162,
der (mit Ausnahme der nachstehenden Angaben) identisch mit dem Körper der
Linse 32 in den 1–8 ist, und
getrennte Fixierungselemente 164 an den äußeren Enden
der Linsenhaptiken 166. Die Fixierungselemente und die
Haptiken greifen wechselseitig so ineinander ein, dass die Elemente
und Haptiken zu einer relativen Längsbewegung der Haptiken befähigt sind,
wenn sich die Haptiken während
der Akkommodation der Linse biegen. Bei den Fixierungselementen 164 in 25 handelt
es sich im allgemeinen um U-förmige
Schleifen aus einem biologisch inerten Material mit Schenkeln 168,
die innerhalb von Längsfassungen 170,
die in die äußeren Enden
der Haptiken 166 eingesetzt sind, gleiten. Die Haptiken 166 sind
etwas kürzer
als die Linse 32. Die Gesamtlänge der Linse (gemessen zwischen
den äußeren bogenförmigen Enden
der Fixierungsschleifen 164) ist dann, wenn ihre Schenkel 168 am
Grund ihrer Fassung 170 anliegen, geringer als der maximale
Durchmesser des Kapselsackes 20, wenn der Ziliarmuskel 28 entspannt
ist, und größer als
der Durchmesser des Kapselsackes, wenn der Ziliarmuskel zur Akkommodation
vollständig
kontrahiert ist. Die Linse 160 wird in den Kapselsack 20 des
Auges 10 mit den Fixierungsschleifen 164 implantiert,
und die äußeren Enden
der Haptiken 166 sind zwischen dem vorderen Rand 22 und
der hinteren Kapsel 24 des Kapselsackes 20 angeordnet.
Die äußeren bogenförmigen Enden
der Schleifen befinden sich am äußeren Umfang
des Sackes.
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Die
Fibrose des Kapselrandes 22 erfolgt um die äußeren Enden
der Linsenhaptiken 166 und die freiliegenden äußeren Enden
der Fixierungsschleifen 164 sowie durch die Zwischenräume zwischen
den Haptiken und den Schleifen in der Weise, dass die Schleifen
fest im Kapselsack fixiert werden und die Haptiken Taschen 42 im
fibrösen
Gewebe F bilden. Die nach rückwärts gerichtete
Vorspannung des fibrosierten Kapselrandes 22 drängt die
Linse nach hinten in ihre Fernsichtposition, wenn der Ziliarmuskel 28 sich
entspannt, wodurch die Streckung der rückwärtigen Kapsel 24 nach
rückwärts auf
die gleiche Weise, wie sie im Zusammenhang mit den 1–8 erläutert wurde,
erfolgt. Wenn sich der Ziliarmuskel während der Akkommodation kontrahiert,
steigt der Druck im Glaskörperraum
und der Kapselrand 22 entspannt sich, was es der gestreckten hinteren
Kapsel und dem Druck des Glaskörperraums
ermöglicht,
den Linsenkörper 162 nach
vorne in seine Nahsichtposition wieder auf die gleiche Weise, wie
es in Verbindung mit den 1–8 erläutert wurde,
zu drücken.
Die Kontraktion des Kapselsackes in Reaktion auf eine Kontraktion
des Ziliarmuskels während
der Akkommodationsverschiebung übt
nach innen gerichtete Kräfte
auf die Fixierungsschleifen 164 aus. Diese nach innen gerichteten
Kräfte
drängen
die Schleifen nach innen in ihre Haptikfassung 170, bis
die Schleifen am Grund der Fassung anstoßen. Die auf die Schleifen
ausgeübten,
nach innen gerichteten Kräfte üben sodann
ein vorderes Wölbungsmoment
auf den Linsenkörper 162 aus,
was die Akkommodation der Linse durch die hintere Kapsel unterstützt. Während dieser
Akkommodation biegen sich die Linsenhaptiken 166 nach hinten
relativ zur Linsenoptik 172 und gleiten nach innen in ihre
Fibrosetaschen 42 und entlang der Schenkel 168 der
Fixierungsschleifen 164, wobei die Bewegung durch Gelenke 38 unterstützt wird.
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Die
Fixierungsschleifen weisen Löcher 174 in
ihren äußeren bogenförmigen Enden
auf, durch die ein Nahtmaterial 176 geführt und befestigt werden kann,
um die Schleifen und den Linsenkörper
während
der Implantation der Linse in den Kapselsack in der vorgesehenen
Position zueinander zu halten. Dieses Nahtmaterial wird am Schluss
des chirurgischen Eingriffes entfernt. Die Löcher 174 können auch
dazu herangezogen werden, die Linse während des chirurgischen Eingriffes
im Kapselsack zu positionieren. Die Linsenhaptiken 166 können von
den Fixierungsschleifen 164 getrennt und wieder in diese
eingesetzt werden. Dies ermöglicht es,
den Linsenkörper 162 zu
einem beliebigen Zeitpunkt nach dem chirurgischen Eingriff zu entfernen,
um eine Korrektur oder einen Ersatz der Linsenoptik 172 vorzunehmen
und sie sodann wieder in ihre ursprüngliche Position im Auge zu
bringen.
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Die
modifizierte Intraokularlinse 180 von 26 ist ähnlich der
von 25, mit Ausnahme der folgenden Unterschiede. Erstens
ist die Länge
der Haptiken 182 der Linse 180 im wesentlichen
die gleiche wie bei den Haptiken der Linse 32 und sie weisen
an ihren äußeren Enden
Ausschnitte 184 auf. Die Schenkel 188 der Fixierungsschleifen 186 gleiten
in Fassungen 190, die in die Bodenkanten der Ausschnitte 184 eingelassen sind.
Wenn die Linse in den Kapselsack 20 implantiert wird, befinden
sich die zungenartigen Haptikbereiche an gegenüberliegenden Seiten der Haptikausschnitte 184 und
die äußeren bogenförmigen Enden
der Fixierungsschleifen 186 befinden sich innerhalb des äußeren Umfangs
des Kapselsackes. Wie bei der Linse von 25 erfolgt
die Fibrose des Kapselrandes 22 um die Haptiken 182 und
die Fixierungsschleifen 186 herum, sowie durch die Zwischenräume zwischen
den Haptiken und den Schleifen, um die Schleifen im Kapselsack sicher
zu fixieren und Taschen zu bilden, in denen die Haptiken gleiten,
wenn sie sich während
der Akkommodation der Linse biegen. Zweitens sind die Schenkel 188 der
Fixierungsschleifen 186 und ihre Fassungen 190 in
den Linsenhaptiken 182 konisch ausgebildet, um eine freie
relative Bewegung der Schleifen und Haptiken zu erleichtern, wenn
sich die Haptiken während
der Akkommodation biegen. Drittens weisen die Fixierungsschleifen
Fixierungswarzen 192 an ihren äußeren bogenförmigen Enden
auf, die in den äußeren Umfang
des Kapselsackes 20 eindrücken, um die Linse während der
Fibrose gegen eine relative Bewegung zum Kapselsack festzuhalten.
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27 erläutert eine
modifizierte Intraokularlinse 196, die der in 26 dargestellten
Linse 180 entspricht, mit der Ausnahme, dass die Schenkel 198 der
Fixierungsschleifen 200 und die Haptikfassungen 202, die
diese Schenkel aufnehmen, zusammenwirkende Schultern 204, 206 aufweisen.
Diese Schultern ermöglichen
eine begrenzte relative Bewegung des Linsenkörpers 208 und der
Schleifen, wenn sich die Haptiken 210 während der Linsenakkommodation
biegen, sichern aber den Linsenkörper
und die Schleifen gegen eine vollständige Trennung, so dass verhindert
wird, dass der Linsenkörper
in den Glaskörperraum 21 gelangt,
wenn in der hinteren Kapsel 24 ein Riss auftritt oder eine
Kapsulotomie durchgeführt
wird. Ein weiterer Unterschied zwischen der Linse 196 und
der Linse 180 liegt in der Tatsache, dass die Gelenke 212,
die die inneren Enden der Haptiken 210 mit der Linsenoptik 214 verbinden,
sich nur über
einen mittleren Bereich der Haptikbreite erstrecken. Die verbleibenden
seitlichen Bereiche der inneren Haptikenden, die über die
Enden der Gelenke hinausgehen, sind von der Optik durch bogenförmige Schlitze 216,
die zur Achse der Optik zentriert sind, getrennt. Diese Trennung
der Haptiken von der Optik ermöglicht
eine freie Bewegung der Optik in und aus der vorderen Öffnung 26 im
Kapselsack 20 ohne Störung
durch den Kapselrand 22 während der Linsenakkommodation.
Diese im allgemeinen dreieckigen Haptikbereiche neben den Schlitzen 216 verhindern
eine Fibrosierung des Randes 22 des Kapselsackes 20 zwischen
der Linsenoptik 214 und den inneren Enden der Linsenhaptiken 210 und
dadurch eine Beschränkung
der Bewegung der Enden der Haptiken in ihren fibrosierten Taschen 42.
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Die
modifizierte Linse 220 von 28 umfasst
einen Linsenkörper 222 und
getrennte Fixierungselemente 224 an den äußeren Enden
der Linsenhaptiken 226. Die inneren Enden der Haptiken
sind konvex gekrümmt
und in einer im allgemeinen tangentialen Beziehung zu den diametral
gegenüberliegenden
Seiten der Linsenoptik 228 angeordnet, so dass relativ
große
Zwischenräume 230 zwischen
der Optik und den inneren Haptikenden bestehen. Die Haptiken und
die Optik sind entlang ihrer tangentialen Bereiche durch flexible
Gelenke 232 verbunden. Bei den Fixierungselementen 224 handelt
es sich im allgemeinen um kreuzförmige
Stifte mit Innenzapfen 234, die in Lagerungsbohrungen 236 gleiten,
die in die Bodenränder
der Ausschnitte 238 in den äußeren Enden der Haptiken 226 eingelassen
sind. Diese Fixierungsstifte weisen Löcher 240 zwischen ihren
Enden, äußere Kreuzarme 242 und
Warzen 244 an ihren äußeren Enden
auf. Die Länge
der Linse 220 (gemessen zwischen den äußeren Enden ihrer Haptiken 226)
und der Fixierungsstifte 224 erreicht in etwa den maximalen
inneren Durchmesser des Kapselsackes 20, wenn der Ziliarmuskel
entspannt ist. Die Fixierungsstiftzapfen 234 und ihre Bohrungen 236 weisen
zusammenwirkende Schultern 246, 248 auf, die eine
beschränkte
relative Bewegung des Linsenkörpers
und der Fixierungsstifte erlauben, wenn sich die Haptiken während der
Akkommodation biegen, die aber den Körper und die Fixierungsstifte
gegen eine vollständige Trennung
sichern, und zwar aus den gleichen Gründen, wie sie vorstehend in
Verbindung mit 27 erläutert wurden. Gegebenenfalls
können
die Schultern 246, 248 entfallen, um eine Trennung
der Fixierungsstifte und des Linsenkörpers zu ermöglichen,
und zwar aus den gleichen Gründen,
wie sie in Verbindung mit 26 erläutert wurden.
Wenn die Schultern entfallen, kann eine bewegliche Naht durch die
Fixierungsstiftlöcher 240 gelegt
und befestigt werden, um die Fixierungsstifte und den Linsenkörper während der Implantation
der Linse zueinander in einem Einbauzustand zu halten, wie vorstehend
in Verbindung mit 25 erläutert wurde. Die Löcher können auch
dazu herangezogen werden, die Linse im Kapselsack während der
Implantation der Linse zu positionieren.
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Wenn
die Linse 220 in den Kapselsack 20 des Auges 10 implantiert
wird, sind die äußeren Enden
der Linsenhaptiken 226 und die Fixierungsstifte 224 zwischen
dem Kapselrand 22 und der hinteren Kapsel 24 des Kapselsackes
im wesentlichen auf die gleiche Weise angeordnet, wie es in Verbindung
mit den 25–27 beschrieben
wurde. Die Warzen 244 drücken in den äußeren Umfang
des Kapselsackes ein, um die Linse gegen eine Rotation in Umfangsrichtung
um den Kapselsack zu fixieren und um die Linse im Auge während der Fibrose
des Randes 22 zu zentrieren. Die Fibrose des Kapselrandes
erfolgt um die äußeren Enden
der Haptiken und um die Fixierungsstifte, um die Stifte fest im
Beutel zu fixieren und um Taschen im fibrosierten Gewebe zur Aufnahme
der Haptiken zu bilden. Der Linsenkörper 222 wird durch
die nach hinten gerichtete Vorspannung des Kapselrandes 22 nach
hinten in seine Fernsichtposition gedrängt, wenn der Ziliarmuskel 28 sich entspannt,
und er wird während
der Akkommodation durch die gestreckte hintere Kapsel 24 und
durch die Zunahme des Druckes im Glaskörperraum nach vorne in die
Nahsichtposition gedrängt,
wenn sich der Ziliarmuskel kontrahiert, was insgesamt im wesentlichen
auf die gleiche Weise erfolgt, wie es vorstehend in Verbindung mit
den 25–27 erläutert wurde.
Während
der vorderen Akkommodation der Linse übt die Kontraktion des Kapselsackes 20 in
Reaktion auf die Kontraktion des Ziliarmuskels auf die äußeren Enden
der Haptiken 226 nach innen gerichtete Kräfte aus,
die ein vorderes Krümmungsmoment
am Linsenkörper 222 erzeugen, das
die Linsenakkommodation durch die hintere Kapsel unterstützt. Die
Kreuzarme 242 der Fixierungsstifte 224 werden
während
der Fibrose des Randes 22 durch das fibrosierte Gewebe
F umhüllt,
um Drehzapfen bereitzustellen, um die die Stifte während der
Krümmung
des Linsenkörpers
im Verlauf der Linsenakkommodation rotieren können. Die Zwischenräume 230 zwischen
den inneren Enden der Haptiken 226 und der Optik 228 nehmen
die Bewegung der Optik in und aus der Öffnung 26 im Kapselsack
auf, ohne dass der umgebende Kapselrand 22 stört.
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Die
modifizierten Intraokularlinsen 260, 262 in den 29 und 30 sind
mit den Linsen 180, 196 in den 26 bzw. 27 identisch,
mit der Ausnahme, dass die Fixierungsschleifen der letztgenannten
Linsen in den 29 und 30 durch
Fixierungsstifte 264, 266 ähnlich denen in 28 ersetzt
sind.
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Die
modifizierten Intraokularlinsen 270, 272 in den 31 und 32 sind
mit der Linse 32 der 1–8 identisch,
mit der Ausnahme, dass die Linse 270 seitliche Federarme 274 aufweist,
die von den Haptikgelenken 276 ausgehen, und die Linse 272 seitliche
Federarme 278 aufweist, die von den Kanten der Linsenhaptiken 280 ausgehen.
Die Arme 274, 278 gehen seitlich von den äußeren Enden
der Linsenhaptiken aus und erstrecken sich in Längsrichtung zu diesen äußeren Enden
in der Weise, dass die Arme in ihren normalen, entspannten Positionen
in spitzen Winkeln relativ zu den Längsachsen der Linsen angeordnet
sind. Die Länge
der Arme ist so beschaffen, dass bei Implantation der Linsen in
den Kapselsack 20 des Auges die äußeren Enden der Arme gegen
den äußeren Umfang
des Kapselsackes drücken
und sich dabei wellen oder zusammengedrückt werden und die mit gestrichelten
Linien dargestellten Positionen einnehmen. Die Wellung oder Kompression
in den Armen nimmt ab, wenn sich der Kapselsack in Reaktion auf
eine Relaxation des Ziliarmuskels während der Fernsichtakkommodation
der Linse ausdehnt, und nimmt zu, wenn sich der Sack in Reaktion
auf die Kontraktion des Ziliarmuskels während der Nahsichtakkommodation
der Linse zusammenzieht. Der Eingriff der Arme in den Umfang des
Kapselsackes bewirkt eine Zentrierung der Linsen im Sack in einer
Position, bei der die Linsenoptiken 282, 284 koaxial
mit der vorderen Sacköffnung 26 ausgerichtet
sind. Die Fibrose des Kapselrandes 22 erfolgt um die Federarme
zur Fixierung der Linsen innerhalb des Kapselsackes und um die Linsenhaptiken
zur Bildung von Taschen, in denen die Haptiken gleiten, wenn sie
sich während
der Akkommodation der Linsen biegen.
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Nachstehend
wird auf 32 und die 4–8 Bezug
genommen. Vorsprünge,
wie die in 32 mit dem Bezugszeichen 286 bezeichneten
Vorsprünge,
können
vorzugsweise in verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung
vorgesehen sein, um einen Abstand zwischen der Kapsulorhexis und
der Optik einzuhalten, wenn die Kapsulorhexis sich aus ihrer Konfiguration
gemäß der Darstellung
in den 5–8 zusammenzieht.
Dieser Zwischenraum verhindert, dass der vordere Kapselrand 22 mit
einer relativ kleinen Kapselöffnung 26 während der
Fibrose des Kapselrandes 22 in die Optik eindringt. Wie
in 32 dargestellt ist, erstrecken sich derartige
Vorsprünge 286 an
der Vorderseite von der Plattenhaptikoberfläche nach außen und sind um die Optik herum
und mit einem Abstand von der Optik angeordnet. Die Vorsprünge erstrecken
sich in Richtung nach außen
nicht weiter als die äußere Ausdehnung
der Optik, typischerweise bis zu einer Höhe von etwa 1–1,5 mm.
Die Vorsprünge
können
in Form von kontinuierlichen Bögen
(nicht dargestellt) ausgebildet sein und können relativ zur Optik nach
außen
geneigt sein.
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Die
modifizierte akkommodierende Intraokularlinse 290 von 33,
die keine erfindungsgemäße Ausführungsform
darstellt, umfasst eine kreisförmige
Optik 292 und zwei Paare 294, 296 von
gekrümmten,
flexiblen Haptiken 298, 300, die von gegenüberliegenden
Kanten der Optik ausgehen. Diese Haptiken weisen die Form von relativ
schmalen Armen auf. Bei den äußeren Enden
der Haptiken handelt es sich um verdickte Knäufe 302. Die beiden
Haptiken 298 eines jeden Paares von Haptiken 294, 296 erstrecken
sich von der Optik 292 in gegenseitig divergierender Beziehung
zueinander und krümmen
sich in Richtung zu ihren äußeren Enden
voneinander weg, wie dargestellt ist. Die vier Haptiken sind in
symmetrischer Beziehung relativ zu einer Symmetrieebene, die die
optische Achse enthält
und mitten durch die beiden Haptiken der einzelnen Haptikpaare geht,
angeordnet. Die beiden Haptiken 298 befinden sich einander
diametral gegenüber
und ebenso befinden sich die beiden Haptiken 300 einander
diametral gegenüber.
Der diametrale Abstand, gemessen zwischen den äußeren Enden der diametral gegenüberliegenden
Haptiken 298, 300 ist geringfügig größer als der maximale Durchmesser
des Kapselsackes 20. Die Linse 290 wird in den
Kapselsack im wesentlichen auf die gleiche Weise wie bei den früheren erfindungsgemäßen Ausführungsformen
implantiert, wobei die äußeren Enden
der Linsenhaptiken 298, 300 zwischen dem vorderen
Kapselrand 22 und der hinteren Kapsel 24 des Sackes
angeordnet sind. Die äußeren Enden
der Haptiken drücken
in elastischer Weise gegen den äußeren Umfang
des Sackes und biegen oder beugen sich in der Weise, dass sie sowohl
Säcke von
unterschiedlichen Durchmessern aufnehmen als auch die Optik 292 hinter
der vorderen Kapsulotomie im Sack zentrieren. Der vordere Kapselrand 22 des
Kapselsackes fibrosiert um die Haptiken, um die Linse im Sack zu
fixieren. Nachdem die Fibrose beendet ist, bewirkt eine durch das
Gehirn hervorgerufene Relaxation und Konstriktion des Ziliarmuskels 28 des
Auges eine Akkommodation der Linse zwischen den Nah- und Fernsichtpositionen
im wesentlichen auf die gleiche Weise, wie es vorstehend beschrieben
wurde. Während
dieser Akkommodation wölbt
sich die Linse und die Haptiken biegen sich nach vorne und nach
hinten relativ zur Optik 292 im wesentlichen auf die gleiche
Weise, wie es vorstehend beschrieben wurde. Die Fibrose des Kapselrandes
um die Haptikknäufe 302 fixiert
die Linse im Kapselsack und gegen eine Verschiebung, sofern ein
Riss in der hinteren Kapsel 24 des Kapselsackes auftritt
oder daran eine Kapsulotomie durchgeführt wird.
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Die
modifizierte akkommodierende Intraokularlinse 310 von 34,
die keine erfindungsgemäße Ausführungsform
darstellt, ist ähnlich
der Linse 290 von 33 und
unterscheidet sich von der Linse 290 nur in folgender Hinsicht.
Die vier Haptiken 312, 314 der Linse 310 sind
nicht als dünne,
gebogene Arme wie bei der Linse 290 ausgestaltet, sondern
zeigen einen symmetrisch konischen Verlauf von relativ breiten inneren
Enden, die mit der Linsenoptik 316 verbunden sind, zu relativ
schmalen äußeren Enden.
An den äußeren Enden der
Haptiken 312, 314 sind vergrößerte Knäufe 318 angeordnet.
An den inneren Enden der Haptiken befinden sich Rillen 320,
die flexible Gelenke 322 bilden, um die die Haptiken von
der Optik aus gesehen nach vorne und nach hinten beweglich sind.
Der diametrale Abstand zwischen den äußeren Enden der diametral gegenüberliegenden
Haptiken 312, 314 entspricht in etwa dem maximalen
Durchmesser des Kapselsackes 20 oder übersteigt diesen geringfügig. Die
Linse 310 wird in den Kapselsack implantiert. Eine Fibrose
des vorderen Kapselrandes 22 des Kapselsackes erfolgt um
die Linsenhaptiken auf die gleiche Weise, wie es in Verbindung mit
der Linse 290 beschrieben wurde. Nach beendeter Fibrose
bewirkt die durch das Gehirn herbeigeführte Relaxation und Konstriktion
des Ziliarmuskels des Auges 28 eine Akkommodation der Linse
auf die gleiche Weise, wie es in Verbindung mit der Linse 290 beschrieben
wurde. Eine Fibrose des Kapselrandes um die Haptikknäufe 318 fixiert
die Linse im Kapselsack und gegen eine Verschiebung, sofern in der
hinteren Kapsel 24 des Sackes ein Riss auftritt oder eine
Kapsulotomie ausgeführt
wird.
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Die
bisher beschriebenen akkommodierenden Plattenhaptiklinsen beziehen
sich auf einfache Plattenhaptiklinsen. Diese Linsen sind zur Verwendung
in Fällen
vorgesehen, bei denen ein am Auge durchgeführtes vorderes Kapsulotomie-Verfahren
einen vorderen ringförmigen
Kapselrest oder -rand ergibt, der während der gesamten Fibrose
intakt und in Umfangsrichtung kontinuierlich erhalten bleibt und
eine ausreichende radiale Breite aufweist, dass die Linse während und/oder
nach der Fibrose in der richtigen Position innerhalb des Kapselsackes
gehalten wird. Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die Erfindung modifizierte akkommodierende
Intraokularlinsen entsprechend der Darstellung in den 38–40 und 44–46 bereit,
die als Linsen mit Plattenhaptikfedern bezeichnet werden und für eine Anwendung
vorgesehen sind, bei der der vordere Kapselrest oder -rand des Kapselsackes
unterbrochen ist, d. h. zerschnitten oder zerrissen ist, oder eine
zu geringe radiale Breite aufweist, als dass er die Linse während und/oder
nach der Fibrose in der richtigen Position halten könnte.
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Wie
vorstehend erwähnt,
kann es auf verschiedene Weise zu einer Unterbrechung (Riss) des
Kapselrestes oder -randes kommen. Beispielsweise beinhaltet die
kontinuierliche, aufreißende,
kreisförmige
Kapsulotomie oder Kapsulorhexis (35) das
Aufreißen
der vorderen Kapsel der natürlichen
Linse entlang einer kreisförmigen
Reißlinie
unter Bildung einer kreisförmigen Öffnung oder
Kapsulotomie 400 in der vorderen Kapsel, die in Umfangsrichtung
von einem ringförmigen
Rest oder Rand 402 der vorderen Kapsel umgeben ist. Eine
unsachgemäße Durchführung dieser
Kapsulorhexis kann leicht zu Schlitzen oder Rissen 404 im
Kapselrand führen.
Eine Bierdosen- oder Dosenöffner-Kapsulotomie
(36) beinhaltet das Durchstechen der vorderen Kapsel
der natürlichen
Linse an einer Mehrzahl von nahe beieinanderliegenden Positionen 404 entlang einer
kreisförmigen
Linie und das Entfernen des kreisförmigen Bereiches des vorderen
Kapselrandes innerhalb der Einstechlinie unter Bildung einer vorderen
Kapselöffnung 406,
die in Umfangsrichtung von einem ringförmigen Rand 408 umgeben
ist. Obgleich dieser Ring zu Beginn intakt und in Umfangsrichtung
kontinuierlich sein kann, weist er einen inneren, mit Bögen versehenen
Rand 410 auf, der spannungsinduzierte Bereiche umfasst,
die den Rand für
ein radiales Reißen
während
eines chirurgischen Eingriffes oder während der anschließenden Fibrose
sehr anfällig
machen, wie mit dem Bezugszeichen 411 dargestellt ist.
Eine Hüll-Kapsulotomie (37)
beinhaltet das Aufschlitzen der vorderen Kapsel der natürlichen
Linse entlang einer horizontalen Linie 412, sodann entlang
vertikaler Linien 414, die sich vom horizontalen Schlitz
aus nach oben erstrecken und diesen schneiden, und das anschließende Aufreißen der
vorderen Kapsel entlang einer Reißlinie 416, die vom oberen
Ende des vertikalen Schlitzes aus nach oben bogenförmig verläuft und
sich sodann vertikal nach unten erstreckt und schließlich den
zweiten vertikalen Schnitt erreicht. Diese Kapsulorhexis liefert
eine vordere Kapselöffnung 418,
die von einem Kapselrest 420 begrenzt ist, der bei 412 geschlitzt
ist und somit von Natur aus reißt.
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Ein
gerissener vorderer Kapselrest oder -rand schließt möglicherweise die Verwendung
einer erfindungsgemäßen Linse
mit einfacher Plattenhaptik aus folgenden Gründen aus. Ein gerissener Rand
kann möglicherweise
während
der Fibrose die Linsenhaptiken nicht fest in der Furche des Kapselsackes
halten. Dies macht die Linse anfällig
für eine
Dezentrierung und/oder Verschiebung, z. B. für eine Verschiebung in den Glaskörperraum,
wenn die hintere Kapsel im Laufe der Zeit reißt oder trübe wird und mit einem Laser
eingeschnitten wird, um in der hinteren Kapsel eine Kapsulotomie
vorzunehmen. Ein gerissener Kapselrand ist möglicherweise nicht dazu in
der Lage, den straffen, trampolinartigen Zustand eines intakten
Kapselrandes anzunehmen. Infolgedessen ist ein gerissener Kapselrand
möglicherweise
nicht dazu befähigt,
die vollständige
hintere Ablenkung einer Linse mit Plattenhaptik während und
nach der Fibrose in eine Fernsichtposition gegen die hintere Kapsel
zu bewirken. Ein gerissener Kapselrand erlaubt möglicherweise auch während der
Fibrose eine Ablenkung der Linse nach vorne. In beiden Fällen kann
aufgrund der Tatsache, dass die Stärke einer Intraokularlinse
für jeden
Patienten individuell gewählt
wird und von dessen Sehvermögen
abhängen
kann, und aufgrund der Tatsache, dass ein gutes Sehvermögen ohne
Brillengläser
es erforderlich macht, dass die Linsenoptik während der gesamten Akkommodation
sich genau im richtigen Abstand von der Retina befindet, eine erfindungsgemäße Linse
mit einfacher Plattenhaptik zur Verwendung mit einem gerissenen
vorderen Kapselrest oder -rand inakzeptabel sein.
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Die 38–40 erläutern eine
erfindungsgemäße akkommodierende
Intraokularlinse 420 mit Plattenhaptikfedern zur Verwendung
bei einem gerissenen vorderen Kapselrest oder -rand entsprechend
einer der in den 35–37 dargestellten
Linsen. Diese Linse mit Plattenhaptikfedern umfasst einen Linsenkörper 422,
der der Linse mit Plattenhaptik 32 in den 1–8 entspricht,
und Federn 424 an den Enden des Körpers. Der Linsenkörper 422 umfasst
eine zentrale Optik 426 und flexible Plattenhaptiken 428,
die sich von gegenüberliegenden
Seiten der Optik aus diametral nach außen erstrecken. Diese Haptiken
sind mit der Optik durch Gelenke 429 verbunden, die durch
Rillen in der Vorderseite der Linse gebildet sind. Bei den Federn 424 handelt
es sich um elastische Schleifen, die an einem Ende in den Enden
der Haptiken 428 auf gegenüberliegenden Seiten der Längsmittellinie
des Körpers stecken.
Diese Federschleifen biegen sich in Längsrichtung des Linsenkörpers von
ihren in die Zentren eingesteckten Enden aus nach außen und
verlaufen sodann zurück in
Richtung zum Linsenkörper
von ihren Zentren zu den freien Enden. Die Enden der Haptiken 428 weisen Ausnehmungen 430 auf, über die
sich die Federschleifen so erstrecken, dass die Schleifen und die
Ränder der
Ausnehmungen dazwischen Öffnungen 432 bilden.
Die Enden der Federschleifen weisen Löcher 433 zur Aufnahme
von Instrumenten zur Positionierung der Linse im Auge auf.
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Die
Linse 420 mit Plattenhaptikfedern wird in den Kapselsack 20 des
Auges auf die gleiche Weise implantiert, wie es vorstehend in Verbindung
mit den erfindungsgemäßen Linsen
mit einfacher Plattenhaptik beschrieben wurde. Dies bedeutet, dass
die Linse 420 in das Auge implantiert wird, während der
Ziliarmuskel 28 in seinem entspannten Zustand paralysiert
ist. Der Kapselsack wird dabei auf seinen maximalen Durchmesser (9–11 mm)
gestreckt. Die Gesamtlänge
des Linsenkörpers 422,
gemessen zwischen den Enden der Linsenhaptiken 428 an beiden
Seiten der Haptikausnehmungen 430, entspricht im wesentlichen
dem Innendurchmesser des gestreckten Kapselsackes. Die Gesamtlänge der
Linse, gemessen zwischen den äußeren Rändern der
Federschleifen 424 an ihren Zentren (wenn sich die Schleifen
in ihrem normalen, entspannten Zustand befinden) ist geringfügig größer als
dieser Innendurchmesser des gestreckten Kapselsackes. Wenn beispielsweise
der Innendurchmesser des gestreckten Kapselsackes im Bereich von
10–10,6
mm liegt, weist der Linsenkörper 422 eine
Gesamtlänge
von 10–10,6
mm, gemessen zwischen den äußeren Enden
der Linsenhaptiken, auf und die Gesamtlänge der Linse, gemessen zwischen
den Zentren der entspannten Federschleifen, liegt im Bereich von
11–12,5
mm.
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Die 39 und 40 erläutern die
Linse 420 mit Plattenhaptikfedern nach Implantation in
einen Kapselsack 20, der durch Relaxation des Ziliarmuskels 28 gestreckt
ist und einen gerissenen vorderen Kapselrand 22 aufweist,
wie er sich z. B. als Folge einer unsauber durchgeführten kontinuierlichen,
aufreißenden, kreisförmigen Kapsulorhexis
ergibt. Da der Rand gerissen ist, passt der Linsenkörper 422 nicht
so genau in den gestreckten Körper,
wie es der Fall wäre,
wenn es sich beim Kapselrand um einen rissfreien, intakten Rand handeln
würde.
Die Haptik-Federschleifen 424 üben jedoch einen Druck gegen
die Wand der Kapselsackfurche um den Rand des Sackes herum aus,
wodurch die Linse während
der Fibrose im Anschluss an den chirurgischen Eingriff im Sack fixiert
wird. Die Fibrose des gerissenen Kapselrandes 22 erfolgt
um die äußeren Enden
der Plattenhaptiken 428, um die Federschleifen 424 und
durch die Öffnungen 432 zwischen
den Schleifen und den Enden der Haptiken in der Weise, dass eine
Fusion des gerissenen Randes oder genauer ausgedrückt der
Reste des gerissenen Randes mit der vorderen Kapsel 24 des
Kapselsackes erfolgt. Die äußeren Enden
der Haptiken und der Federschleifen unterliegen dabei durch Fibrose
in etwa auf die gleiche Weise, wie es vorstehend in Verbindung mit
den erfindungsgemäßen Linsen
mit einfacher Plattenhaptik erläutert
wurde, einer Schrumpfverpackung. Selbst wenn der gerissene Kapselrand 22 bei
Relaxation des Ziliarmuskels nicht zu einer Streckung in den vorstehend
erörterten
straffen Trampolinzustand befähigt
wäre, ergäbe die Schrumpfverpackung
der Linse während
der Fibrose des gerissenen Randes eine feste Fixierung der Linse
im Kapselsack und würde
somit eine gewisse Ablenkung der Linse gegen die elastische hintere
Linse 24 nach hinten bewirken. Demgemäß sollte eine durch das Gehirn
herbeigeführte
Konstriktion und Relaxation des Ziliarmuskels 28 nach vollständiger Fibrose
des gerissenen Kapselrandes eine Akkommodation der Linse mit Plattenhaptik
im wesentlichen auf die gleiche Weise bewirken, jedoch möglicherweise
nicht mit dem gleichen Betrag der Akkommodation wie bei der Linse
mit einfacher Plattenhaptik bei einem intakten, nicht-gerissenen Kapselrand.
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Während die
Linse 420 mit Plattenhaptikfedern zur Verwendung bei einem
gerissenen vorderen Kapselrest oder -rand vorgesehen ist, kann sie
auch bei einem intakten Rand eingesetzt werden. Eine Linse mit Plattenhaptikfedern
gleicht auch eine ungenaue Linsenplatzierung im Auge aus, wobei
ein Ende der Linse sich im Kapselsack und das andere Ende sich in
der Ziliarfurche des Auges befindet, da die Federschleifen sich nach
außen
ausweiten und sowohl in den inneren Rand des Sackes als auch in
die Wand der Ziliarfurche eingreifen. Diesbezüglich liegt ein Vorteil der
erfindungsgemäßen Linsen
mit Plattenhaptikfedern gegenüber
Linsen mit einfacher Plattenhaptik in der Tatsache, dass bei Linsen
mit Federn die Notwendigkeit entfällt, im Operationssaal sowohl über eine
Linse mit einfacher Plattenhaptik zur Verwendung bei einem intakten
Kapselrand als auch über
eine Linse mit Plattenhaptikfedern als Ersatz für die Linse mit Plattenhaptik
für den
Fall, dass der Rand während
des chirurgischen Eingriffes reißt, zu verfügen.
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Ein
weiterer Vorteil der Linse 420 mit Haptikfedern liegt in
der Tatsache, dass die Linse eine größere Optik aufweisen kann als
eine Linse mit einfacher Plattenhaptik, deren optische Durchmesser
normalerweise im Bereich von 4–7
mm liegen. Da die Linse mit Haptikfedern sich auf die Federschleifen 424 statt
auf den Kapselrest oder -rand 22 stützt, um die Linse während der
Fibrose in Position zu halten, kann die Linse bei einem Kapselrest
oder -rand mit kleinerer radialer Breite und somit einem größeren Durchmesser
der vorderen Kapselöffnung
verwendet werden, verglichen mit den entsprechenden Werten, die
bei Verwendung für
akkommodierende Linsen mit einfacher Plattenhaptik erforderlich
sind. Selbstverständlich
ermöglicht
ein größerer Durchmesser
der vorderen Kapselöffnung
einen größeren optischen
Durchmesser im Bereich von 7–9
mm, was bestimmte ophthalmologische Vorteile bietet.
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Der
größere Durchmesser
der vorderen Kapselöffnung,
der zur Aufnahme einer akkommodierenden Federlinse mit großer Optik
erforderlich ist, kann während
des ursprünglichen
chirurgischen Eingriffes durch eine geplante, große, kontinuierliche,
aufreißende,
kreisförmige
Kapsulorhexis, eine Bierdosen-Kapsulotomie mit dem gewünschten
großen
Durchmesser, eine geplante Hüll-Kapsulotomie
oder durch Schneiden von radialen Schlitzen in den vorderen Kapselrand
während
des chirurgischen Eingriffes nach der Implantation der akkommodierenden
Linse mit Federn in den Kapselsack gebildet werden. Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren bereit, bei dem
die gewünschte
große
vordere Kapselöffnung
nach dem ursprünglichen
chirurgischen Eingriff im Anschluss an die Beendigung der Fibrose
gebildet werden kann. Dieses Verfahren beinhaltet das radiale Aufschlitzen
eines ringförmigen
Kapselrandes mit einem Laser nach beendeter Fibrose zu einer Anzahl
von laschenartigen Resten 434 (41), die
während
der Akkommodation leicht durch die Linse verschoben werden können, um
der Linsenoptik den Durchgang durch die vordere Kapselöffnung zu
gestatten. Alternativ kann die vordere Kapselöffnung durch Einschneiden des
Kapselrandes mit einem Laser in Umfangsrichtung entlang einer Kreislinie 436 (42),
die konzentrisch zum ursprünglichen
Rand der Öffnung
und von diesem radial nach außen
verläuft,
gebildet werden, um die Öffnung
zu vergrößern.
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Die
modifizierte Linse 500 mit Plattenhaptikfedern gemäß 43,
die keine erfindungsgemäße Ausführungsform
darstellt, ist identisch mit der vorstehend soeben beschriebenen
Linse 420, mit der Ausnahme, dass die Haptiken 502 der
modifizierten Linse statt einer Anlenkung an die Linsenoptik 504 in
ihrer gesamten Länge
elastisch flexibel ausgestaltet sind, wie die Linse mit Plattenhaptik
in 9. 44 erläutert eine weitere modifizierte
erfindungsgemäße Linse 600 mit
Plattenhaptikfedern, die mit der Linse 420 identisch ist,
mit der Ausnahme, dass die Federschleifen 602 der modifizierten
Linse einstückig
mit den Linsenhaptiken 604 ausgebildet sind. Die modifizierten
Linsen 700 und 800 von 45 bzw. 46 sind
identisch mit der Linse 600, mit der Ausnahme, dass die
modifizierten Linsen an jedem Ende ein Paar von Federschleifen aufweisen. Die
Federschleifen 702 der Linse 700 weisen gemeinsame
Grundbereiche 704 auf, die einstückig mit den Enden der Linsenhaptiken 706 entlang
einer longitudinalen Mittellinie der Linse verbunden sind, sowie
freie Enden, die sich von den Grundbereichen zu den Enden hin und
seitlich von der Linse nach außen
krümmen.
Die Federschleifen 802 der Linse 800 weisen Grundbereiche 804 auf,
die einstückig
mit den Enden der Linsenhaptiken 806 entlang den Längskanten
der Haptiken verbunden sind, sowie gegenüberliegende freie Enden, die sich
nach innen, seitlich von der Linse aufeinander zu krümmen.
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Die 47–50 erläutern die
derzeit bevorzugte erfindungsgemäße akkommodierende
Intraokularlinse. Bei der dargestellten Linse 900 handelt
es sich um eine Linse mit Plattenhaptikfedern, die einen Körper 902 mit
einer runden, bikonvexen Optik 904 und Plattenhaptiken 906,
die mit diametral gegenüberliegenden
Seiten der Optik durch Gelenkverbindungen 908 verbunden
sind, umfasst.
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Die
Haptiken 906 weisen relativ breite äußere Endbereiche 910,
nach innen konisch verlaufende Mittelbereiche 912 und relativ
schmale konische innere Endbereiche 914 auf. Die inneren
Haptikendbereiche 914 sind mit diametral gegenüberliegenden
Kantenbereichen der runden Optik 904 verbunden. Die Breite
der äußeren Endbereiche 910 der
Haptiken, gemessen in Querrichtung zur Länge der Linse, erreicht etwa
den Durchmesser der Optik. Die Breite der inneren Haptikendbereiche 914,
gemessen in Querrichtung zur Länge der
Linse, ist erheblich kleiner als der Durchmesser der Optik. Die äußeren Endbereiche 910 und
die konischen Mittelbereiche 912 der Haptiken machen die
Hauptlänge
der Haptiken, gemessen in Längsrichtung
der Linse, aus. Die konischen inneren Endbereiche 914 der
Haptiken verlaufen konisch nach innen zu einer zunehmend geringeren
Breite in Richtung zu den äußeren Enden
der Haptiken. Diese inneren Endbereiche bilden in wirksamer Weise
Brücken
zwischen der Optik und den breiten äußeren Hauptbereichen 910 der
Haptiken. Die inneren Haptikendbereiche enthalten V-Rillen 916,
die quer zu den Vorderseiten dieser Endbereiche und quer zur Länge der
Linse nahe an der Kante der Optik 904 und vorzugsweise
praktisch in tangentialer Beziehung zu dieser verlaufen.
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Die äußeren Endbereiche 910 der
Haptiken 906 enthalten relativ große Öffnungen 918 in Form
von Ausschnitten, die sich durch die äußeren Enden der Haptiken öffnen. Federarme 920 sind
an einem Ende mit den äußeren Enden
der Haptiken auf einer Seite der offenen Enden der Haptikausschnitte 918 verbunden.
Diese Arme erstrecken sich seitlich quer zu den äußeren Haptikenden und stellen
das elastisch flexible Ende der Linse dar.
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Wie
in 48 gezeigt, ist die Optik 904 relativ
zu den Plattenhaptiken 906 nach vorne versetzt. Dies bedeutet,
dass eine Ebene (mittlere Ebene), die den Umfangsrand der Linse
einschließt,
nach vorne entlang der Linsenachse relativ zu einer Ebene (mittlere
Ebene), die durch die Haptiken parallel zu den vorderen und hinteren
Seiten und in der Mitte zwischen diesen verläuft, versetzt (gekröpft) ist.
Diese Kröpfung
der Optik nach vorne ergibt rillenartige Ausnehmungen 924 an
der hinteren Seite der Linse entlang den Verbindungen der Optik
und der inneren Enden 914 der Haptiken. Die relativ dünnen, netzartigen
Bereiche des Linsenkörpers
zwischen den vorderen Rillen 916 und den hinteren Ausnehmungen 924 sind
elastisch flexibel und bilden die Gelenkverbindungen 908,
um die die Linsenhaptiken nach vorne und nach hinten relativ zur
Linsenoptik flexibel sind.
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Nachstehend
wird auf 49 Bezug genommen. Die Linse 900 wird
in den Kapselsack 20 des Patientenauges implantiert und
unterliegt nach beendeter Fibrose einer Akkommodation als Reaktion
auf eine Kontraktion und Relaxation des Ziliarmuskels 28 im
wesentlichen auf die gleiche Weise, wie es in Verbindung mit den
vorstehenden Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Linse
beschrieben wurde. Die Federarme 920 der Linse drücken nach
außen
gegen den äußeren Umfang
des Kapselsackes, um die Linse im Kapselsack zu positionieren, selbst
wenn der vordere Rest 22 des Kapselsackes eingeschlitzt,
gerissen oder anderweitig nicht intakt ist, und zwar auf die gleiche
Weise, wie es in Verbindung mit den 38–40 beschrieben
wurde. Während
der Fibrose des vorderen Kapselrandes 22 des Kapselsackes 20 mit
der elastischen hinteren Kapsel 24 im Anschluss an den
chirurgischen Eingriff erfolgt eine Fibrose um die Linsenhaptiken 906 und durch
die Haptiköffnungen 918,
um die Linse im Kapselsack zu fixieren. Der Ziliarmuskel 28 wird
bis zur Beendigung der Fibrose durch Einführen eines Cycloplegikums in
das Auge gemäß den vorstehenden
Erläuterungen
in seinem entspannten Zustand gehalten.
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Die
vordere Kröpfung
der Optik 904 in der bevorzugten Linse 900 bietet
zwei Vorteile. Einer dieser Vorteile besteht in der Tatsache, dass
die Anordnung der Gelenkverbindungen 908, die sich aus
der vorderen Kröpfung
der Optik 904 ergibt, die vordere Wölbung der Linse und dadurch
die Akkommodationsbewegung der Optik relativ zu den äußeren Enden
der Haptiken 906, die sich in Reaktion auf einen auf die
Linsenenden durch Kontraktion des Ziliarmuskels 28 ausgeübten Druck
ergibt, unterstützt.
Der andere Vorteil liegt in der Tatsache, dass die Gelenkverbindungen 908,
die die Haptiken 906 mit den diametral gegenüberliegenden
Endbereichen der Optik 904 verbinden, im Vergleich zum
Durchmesser der Optik relativ schmal sind und vorzugsweise schmäler als
der Radius des Kapselsackes, wie es dargestellt ist. Die Gelenkverbindungen
nehmen somit nur relativ kleine Umfangskantenbereiche der Optik
ein. Die restlichen Umfangskantenbereiche der Optik zwischen den
Verbindungen stellen freie Kantenbereiche dar, die von den Haptiken überhaupt
nicht gestört
werden und zusammen einen Großteil
des Umkreises der Optik darstellen. Der Durchmesser der Optik ist
so ausgestaltet, dass er in etwa der vorderen Kapselöffnung 26 im
Kapselsack, in den die Linse implantiert wird, entspricht oder geringfügig kleiner
als dieser ist. Diese Merkmale der Linse ermöglichen es der Linse, eine
verstärkte
Akkommodationsbewegung nach vorne aus ihrer hinteren Fernsichtposition
von 49 zu der vorderen Akkommodationsgrenze von 50,
bei der die Optik durch die vordere Kapselöffnung 26 vorsteht,
in Reaktion auf eine Kontraktion des Ziliarmuskels 28 vorzunehmen.
Der innere konische Verlauf der inneren Brückenbereiche oder Enden 914 der
Haptiken ermöglicht
es diesen Haptikbereichen während
der Akkommodation der Linse in die Kapselsack-Haptiktaschen und
wieder heraus zu gleiten.
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Die
tatsächlichen
Abmessungen der bevorzugten Linse können je nach den Okularmaßen des
Patienten variieren. Nachstehend sind typische Linsenabmessungen
angegeben:
Gesamtlänge
der Linse: 10,5 mm
Gesamtlänge
der Linse einschließlich
der Federn: 11,5 mm
Optischer Durchmesser: 4,50 mm
Breite
des äußeren Haptikendes:
4,50 mm
Konuswinkel der Haptikkante: 30°
Länge des inneren Haptikendbereiches:
0,75 mm
Haptikdicke: 0,25–0,4
mm
Breite der Gelenkverbindung: 1,50 mm
Linsenmaterial:
Silicon
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In
der Linse 900 der 48–50 ist
die Optik 904 nach vorne relativ zu den Haptiken 906 innerhalb der
Dicke der Haptiken in der Weise versetzt, dass sowohl die Umfangskante
der Optik als auch die Gelenkverbindungen 908 sich innerhalb
der Dicke der Haptiken und zwischen deren vorderen und rückwärtigen Oberflächen befinden. 51 ist
ein Längsquerschnitt ähnlich 48 durch
eine erfindungsgemäße modifizierte Intraokularlinse 900a,
die identisch mit der Linse 900 ist, mit der Ausnahme,
dass die Optik 904a der Linse 900a nach vorne
relativ zu den Haptiken 906a außerhalb der Dicke der Haptiken
versetzt ist. Dies bedeutet, dass bei der Linse 900a sowohl
die Umfangskante der Optik 904a als auch die Gelenkverbindungen 908a zwischen
der Optik und den Haptiken sich vor den vorderen Oberflächen der
Haptiken 906a befinden. Diese modifizierte Linsenkonfiguration
bietet die gleichen Vorteile wie die der 48–50.
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Die
modifizierte akkommodierende Intraokularlinse 900b von 52 ist
im wesentlichen identisch mit der Linse 900, mit Ausnahme
der folgenden Unterschiede. Einstückig mit ihren Enden und sich
in Querrichtung zu den äußeren Enden
der Linsenhaptiken 906b erstreckend befinden sich relativ
schmale Brücken
oder Bögen 922b,
die die anliegenden Seiten oder Enden der haptischen Öffnungen 918b begrenzen
und schließen. Diese
Bögen weisen
typischerweise eine Breite von 0,20 mm und einen Krümmungsradius
von 5,25 mm um die optische Achse der Linsenoptik 904b auf.
Die Bögen
können
entweder elastisch flexibel, relativ flexibel oder relativ steif
sein. Die Federarme 922b der Linse 900b erstrecken
sich in seitlicher Richtung quer zu den äußeren Enden der Haptiken gegenüber den
offenen Enden oder Seiten der Haptiköffnungen 918b und
sind an den Linsenenden flexibel.
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Die
modifizierte akkommodierende Linse 900c von 53 ist
in vieler Hinsicht ähnlich
der Linse 900b von 52 und
unterscheidet sich von der letztgenannten Linse auf folgende Weise.
Die Federarme 920b der Linse 900b sind bei der
Linse 900c weggelassen. Die inneren End- oder Brückenbereiche 914c der
Linsenhaptiken 906c sind in Endrichtung zur Linse relativ
kurz. Tatsächlich
kommt die Länge
der inneren Haptikendbereiche 914c der Breite der offenen
Seiten der Haptikrillen 916c relativ nahe oder ist geringfügig länger als diese,
wobei die Haptikrillen 916c die Haptik-Gelenkverbindungen 908c mit
der Linsenoptik 904c bilden, damit die Haptiken relativ
zur Optik nach vorne und nach hinten flexibel sind. Infolgedessen
nehmen diese Gelenkverbindungen fast die gesamte Länge der
inneren Haptikendbereiche 914c ein oder bilden diese. Die
Haptikendbögen 922c können entweder
elastisch flexibel oder relativ steif sein.
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Die
Linsen 900a, 900b, 900c der 51–53 werden
in den Kapselsack eines Patientenauges implantiert und gewährleisten
eine Sehakkomodation in Reaktion auf eine Kontraktion und Relaxation
des Ziliarmuskels im wesentlichen auf die gleiche Weise wie die
Linse 900 der 47–50. Im
Fall der Linsen 900b, 900c erfolgt die Fibrose
jedoch durch die geschlossenen Öffnungen 918b, 918c in
den Linsenhaptiken und um die Haptikendbögen 922b, 922c herum,
um die Linsen im Patientenauge zu fixieren. Die Linse 900c kann
in ihrer Länge
zwischen den äußeren Seiten
der Bögen 922c so
bemessen sein, dass sie genau in den Kapselsack passt, wenn der
Ziliarmuskel relaxiert ist. Diese Bögen können elastisch flexibel ausgestaltet
sein, um es den Bögen
zu ermöglichen,
als Federn zu dienen, die sich an den Umfang des Sackes drücken, um
die Linse im Kapselsack in gleicher Weise in Position zu halten,
wie die Haptikfedern der früher
beschriebenen Linsen mit Plattenhaptikfedern, selbst wenn der vordere
Rest des Kapselsackes gespalten oder gerissen ist oder ein anderweitig
nicht-intakter Rest vorliegt.