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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Zubereitungen für Lipidvesikel. Insbesondere
offenbart die vorliegende Erfindung paucimellare Lipidvesikel, die
aus Materialien konzipiert sind, welche außergewöhnliche Eigenschaften für die kosmetische,
essbare, dermatologische und pharmazeutische Verwendung besitzen.
Die paucimellaren Vesikel besitzen 2–10 Lipiddoppelschichten, die
eine große
amorphe zentrale Hohlraum umgeben, die ein mit Wasser nicht mischbares ölartiges
Material oder eine wässrige
Lösung
enthalten kann. Diese Lipidvesikel besitzen eine Kombination aus
Propylenglykolstearat, Stearylalkohol und mindestens einem Sterol
als primäres
strukturelles Material ihrer Lipiddoppelschichten.
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Lipidvesikel
sind im Wesentlichen sphärische
Strukturen, die aus Amphiphilen, z. B. oberflächenaktiven Stoffen oder Phospholipiden,
bestehen. Die Lipide dieser sphärischen
Vesikel sind im allgemeinen in Form von Lipiddoppelschichten organisiert,
z. B. mehrfache zwiebelartige Schalen von Lipiddoppelschichten,
welche ein wässriges
Volumen zwischen den Doppelschichten umgeben. Paucilamellare Lipidvesikel
besitzen 2–10
periphere Doppelschichten, welche einen großen, unstrukturierten, zentralen
Hohlraum umgeben.
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Bis
vor kurzem hat sich die Liposomtechnologie meist mit aus Phospholipiden
zusammengesetzten Vesikeln beschäftigt.
Dies in erster Linie deshalb, weil Phospholipide die Hauptstrukturkomponenten
natürlicher
Membranen sind und demgemäß Lipidvesikel
als Modellsystem zum Studium natürlicher
Membranen verwendet wurden. Es gibt jedoch eine Anzahl von Problemen,
die mit der Verwendung von Phospholipiden als synthetische Membranen
verbunden sind. Biologische Membranen werden durch Membranproteine
stabilisiert und durch extensive enzymatische „support"-Systeme aufrecht erhalten, welche Membranlipide
schnell umsetzen, austauschen oder modifizieren. Weder Membranproteine
noch die notwendigen enzymatischen Support-Systeme können praktisch
in die Wandstruktur von Liposomen eingefügt werden, was die Strukturen
inhärent
weniger stabil als natürliche
Membranen macht. Zusätzlich
enthält
die biologische Umgebung verschiedene wirksame Phospholipasen, die
freie Phospholipide schnell abbauen. Diese Phospholipide attackieren
Liposomen und bauen die Membran ab. Aus diesen Gründen werden
Phospholipid-Liposomen,
die in einer in vivo-Umgebung platziert sind, schnell abgebaut.
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Darüber hinaus
hat die Phospholipid-Liposom Technologie weitere Probleme. Phospholipide
sind labil und teuer zu reinigen oder zu synthetisieren. Zusätzlich liegen
klassische Phospholipidliposomen in Form von multilamellaren im
Gegensatz zu paucilamellaren Vesikeln vor und besitzen schlechte
Trägerkapazitäten, insbesondere
für lipophile
Materialien, und besitzen geringe Lebensdauer, wenn nicht in der
Dunkelheit mit Antioxidantien lyophilisiert. Schließlich bauen
Phospholipide für
die meisten pharmazeutischen oder Impfstoffanwendungen in vivo zu
schnell ab.
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Aus
diesen Gründen
besteht ein wachsendes Interesse an Liposomen, die aus kommerziell
erhältlichen
Nicht-Phospholipidamphiphilen hergestellt sind (siehe z. B. US Patent
Nr. 4,217,344, US Patent Nr. 4,917,951 und US Patent Nr. 4,911,928).
Diese Moleküle
besitzen eine hydrophile Kopfgruppe, welche an einen hydrophoben „Schwanz" gebunden ist, und
sind hergeleitet von langkettigen Fettsäuren, langkettigen Alkoholen
und ihren Derivaten, langkettigen Aminen und Polyol-sphingo- und
-glycerolipiden. Kommerziell erhältliche
amphiphile oberflächenaktive
Stoffe umfassen z. B. die BRIJ-Familie von Polyoxyethylen Fettsäureethern,
die SPAN Sorbitan Fettsäureester
und die TWEEN Polyoxyethylenderivate von Sorbitanfettsäureestern, welche
erhältlich
sind von ICI Americas, Inc. of Wilmington, De. Solche Amphiphile
beinhaltende paucilamellare Vesikel stellen eine hohe Trägerkapazität für wasserlösliche und
nicht mit Wasser mischbare Substanzen zur Verfügung. Die hohe Kapazität für mit Wasser
nicht mischbare Substanzen stellt einen einzigartigen Vorteil gegenüber klassischen
Phospholipid-multilamellaren Liposomen dar.
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Viele
kosmetische und dermatologische Zubereitungen beinhalten üblicherweise
Amphiphile, wie Propylenglykolstearat, Stearylalkohol, Polyoxyethylenfettsäureether
(z. B. POE 10 Stearylalkohol), Sorbitanfettsäureester und Polyoxyethylenderivate
von Sorbitanfettsäureestern
(z. B. POE 20 Sorbitanmonostearat). Diese Additive können als
Emulgatoren oder Verdickungsmittel verwendet werden, welche bestimmten
Kosmetika und/oder Dermatologika das „Anfühlungsvermögen" verleihen. Viele dieser Additive fallen
auch unter die GRAS-Liste essbarer Materialien, und diejenigen,
die nicht unter die GRAS-Liste fallen, sind wahrscheinlich immer
noch ungiftig und einnahmefähig.
Diese Additive können
daher in vielen Lebensmittel- und pharmazeutischen Produkten verwendet
werden. Mithin wäre
es vorteilhaft, diese Additive als die Lipidvesikelbildner zu verwenden.
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Die
WO93/05767 offenbart vermischte Lipidvesikel. Die Vesikel besitzen
eine Mischung zweier Lipide, einem primären Lipid und einem sekundären Lipid.
Das primäre
Lipid, das den größten Anteil
des Lipidgewichts bildet, bildet ohne Zugabe des sekundären Lipids
keine Vesikel, und vorzugsweise auch nicht einmal eine lamellare
Phase. Bevorzugte primäre
Lipide sind C12-C18 Fettalkohole,
C12-C18 Glykolmonoester und C12-C18 Glycerylmono- und diester.
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Eine
Aufgabe der Erfindung liegt in der Bereitstellung paucilamellarer
Lipidvesikel, die Propylenglykolstearat, Stearylalkohol und mindestens
ein Sterol als strukturelle Lipide der Doppelschichten enthalten.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist es, paucimellare Lipidvesikel
bereitzustellen, die mit Wasser nicht mischbare ölartige Substanzen leicht einkapseln
und aus relativ kostengünstigen
Materialien hergestellt sind.
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Diese
und weitere Gegenstände
und Merkmale der Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung
und den Ansprüchen
deutlich.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Lipidvesikel zur Verfügung, die
eine Mischung aus Propylenglykolstearat, Stearylalkohol und mindestens
einem Sterol als hauptsächliche
Lipidkomponenten der Doppelschichten verwenden. Diese gemischten
Vesikel bieten Materialien mit insbesonderer Nützlichkeit für kosmetische
und dermatologische Verfahren und Produkte.
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Die
Vesikel der Erfindung besitzen etwa zwei-zehn Doppelschichten, die
in Form von im Wesentlichen sphärischen
Schalen, getrennt durch wässrige
Schichten, angeordnet sind und einen großen amorphen zentralen, von
Lipiddoppelschichten freien Hohlraum umgeben. Die Lipiddoppelschichten
besitzen als primäre
Lipidkomponenten eine Mischung aus Propylenglykolstearat, Stearylalkohol
und mindestens einem Sterol. Die Lipidschichten können mindestens
ein weiteres Amphiphil umfassen, welches ausgewählt ist aus der Gruppe der
Fettalkohole, quaternären
Dimethyldiacylamine, Polyoxyethylenacylalkohole, Polyglycerole,
Sorbitanfettsäureester,
ethoxylierten Sorbitanfettsäureester,
Fettsäuren
und ihrer Salze und Mischungen davon. Insbesondere wird Propylenglykolstearat
mit Stearylalkohol, mindestens einem Sterol, Polyoxyethylenfettalkoholen,
Polyoxyethylenderivaten von Sorbitanfettsäureestern mit 10–20 Oxyethylengruppen
und Mischungen davon vermischt, wobei die Fettalkohol- oder die Fettsäuregruppen
der Polyoxyethylenfettalkohole und der Polyoxyethylenderivate von
Sorbitanfettsäureestern
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Resten der Palmitinsäure, Stearinsäure, Laurinsäure und Ölsäure und
Mischungen davon. Diese Mischung umfasst mindestens ein Sterol,
das ausgewählt
ist aus der Gruppe von Cholesterol, Cholesterolderivaten, Hydrocortison,
Phytosterol und Mischungen davon, ein ladungsbildendes Mittel und
jegliche fettlöslichen
Materialien, die in die Vesikel einzufügen sind.
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Die
erfindungsgemäßen Vesikel
besitzen einen zentralen Hohlraum, der entweder wasserlösliche Materialien
oder eine mit Wasser nicht mischbare ölartige Lösung aufnimmt. Das grundsätzliche
Erfordernis für diese
mit Wasser nicht mischbare ölartige
Lösung
ist, dass sie aus Materialien aufgebaut ist, welche sowohl mit Wasser
nicht mischbar sind und in den Lipiden nicht mischbar sind, die
zur Bildung der Doppelschichten verwendet werden. Beispiele dieser
mit Wasser nicht mischbaren nicht ölartigen Materialien umfassen
Mineralöle,
Sojabohnenöl,
Paraffinwachse, Rohvaseline, Triglyceridöle und Fette, Duftstoffe, Aromen,
Duftöle,
perfluorierte flüssige
Kohlenwasserstoffe, wasserunlösliche
Vitamine und eine Vielzahl wasserunlösliche Lösungsmittel. Von besonderem
Interesse ist die Verkapselung von Anthralin oder Retinolsäure als
mit Wasser nicht mischbares Material. Diese Materialien bieten pharmakologische
oder dermatologische Vorteile zusätzlich zu den Vorteilen, die
durch die Verwendung der speziellen Lipide bedingt sind, welche
die Doppelschichten bilden.
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Die
Erfindung beinhaltet weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Lipidvesikel. Ölgefüllte Vesikel,
z. B. Vesikel, deren amorphe zentrale Hohlraumen mit einer nicht
mit Wasser mischbaren ölartigen
Lösung
gefüllt
sind, können
entweder unter Verwendung der „hot
loading"-Technik
gebildet werden, offenbart in United States Patent Nr. 4,911,928
oder der „cold
loading"-Technik,
beschrieben in United States Patent Nr. 5,160,669. In beiden Fällen wird
eine Lipidphase durch Mischen des kompatiblen Amphiphils/der kompatiblen
Amphiphile zusammen mit jeglichen Sterolen oder lipophilen Materialien,
die in die Lipiddoppelschichten einzufügen sind, gebildet, um eine
homogene Lipidphase zu bilden. In der „hot loading"-Technik wird jegliches
in den Vesikeln zu verkapselnde, mit Wasser nicht mischbare ölartige
Material in die bereits gebildete Lipidphase eingemischt, um eine
lipophile Phase zu bilden. Wenn irgendwelche öllösliche oder ölsuspendierbare
Materialien in die Vesikel eingekapselt werden sollen, werden sie
zuerst in dem Öl
dispergiert. Der Begriff „dispergiert" wie hier verwendet
umfasst das Auflösen
oder die Bildung einer Suspension oder eines Kolloids, um eine fließbare Phase
zu erlangen.
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Ist
einmal eine lipophile Phase hergestellt, wird sie mit einer wässrigen
Phase (z. B. Wasser, Salzlösung
oder jegliche weitere wässrige
Lösung,
die zur Hydratisierung der Lipide verwendet wird) unter Schermischungsbedingungen
vermischt, um die Vesikel zu bilden. „Schermischungsbedingungen", wie hier verwendet,
bedeutet ein Scheräquivalent
zu einem relativen Fluss von 5–50
m/s durch eine 1 mm Öffnung.
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In
der „cold
loading"-Technik
werden die Lipidphase und die wässrige
Phase unter Schermischungsbedingungen vermischt, um Vesikel zu bilden.
Diese Vesikel werden dann unter niedrigen Scherbedingungen vermischt,
wie im zuvor erwähnten
United States Patent Nr. 5,160,669 beschrieben.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung verwendet eine Mischung von Amphiphilen, um
paucilamellare Lipidvesikel zu bilden. Insbesondere wird Propylenglykolstearat
mit Stearylalkohol und mindestens einem Sterol vermischt, um eine
Lipidphase zu bilden, die zur Bildung von Vesikeln hydratisiert
werden kann. Weitere Additive können ebenso
mit der Lipidphase vermischt werden.
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Die
bevorzugten zweiten Amphiphile, die in der Lipidphase verwendet
werden, sind Polyoxyethylenfettalkohole, Polyoxyethylenderivate
von Sorbitanfettsäureestern
mit 10–20
Oxyethylengruppen und Mischungen davon, wobei die Fettalkohol- oder
die Fettsäuregruppen
der Polyoxyethylenfettalkohole und der Polyoxyethylenderivate von
Sorbitanfettsäureestern
ausgewählt
sind aus der Gruppe der Reste der Palmitinsäure, Stearinsäure, Laurinsäure und Ölsäure und
Mischungen davon. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die erfindungsgemäße Lipidmischung
Propylenglykolstearat, Stearylalkohol und mindestens ein Sterol
und Polyoxyethylen(20)sorbitanmonostearat (Polysorbat 60). Das Sterol
ist ausgewählt
aus der Gruppe von Cholesterol, Cholesterolderivaten, Hydrocortison,
Phytosterol und Mischungen davon.
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Diese
Mischung kann weiterhin jegliche anderen in die Doppelschichten
einzufügenden
Materialien enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Lipidvesikel
sind paucilamellare Lipidvesikel, gekennzeichnet durch zwei bis zehn
Lipiddoppelschichten oder Schalen mit geringen Wasservolumina, die
jede im wesentlichen sphärische Lipidschale abtrennen.
Die innerste Lipiddoppelschicht umgibt einen großen, im wesentlichen amorphen
zentralen Hohlraum, der entweder mit einer wässrigen Lösung oder einer mit Wasser
nicht mischbaren ölartigen Lösung gefüllt sein
kann.
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Beispiele
der mit Wasser nicht mischbaren ölartigen
Materialien, die in die zentrale Hohlraum eingekapselt sein können, sind
Mineralöle,
Sojabohnenöl,
Paraffinwachse, Rohvaseline, Triglyceridöle und Fette, Duftstoffe, Aromen,
Duftöle,
perfluorierte flüssige
Kohlenwasserstoffe, Anthralin, Retinolsäure, wasserunlösliche Vitamine
und wasserunlösliche
Lösungsmittel.
Unverseifbare Avocadoöle
können
ebenso in dem zentralen Hohlraum eingekapselt sein und sind insbesondere
nützlich,
da sie zusätzlich
als eine Quelle von Phytosterol verwendet werden können, um
die Vesikeldoppelschicht zu stabilisieren.
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Die
folgenden Beispiele verdeutlichen klar die Wirksamkeit der Erfindung.
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Beispiel 1
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In
diesem Beispiel wurden Propylenglykolstearat und Stearylalkohol
mit weiteren Amphiphilen in verschiedenen Mengen und mit Cholesterol
gemischt, um eine Zubereitung für
wässrig
gefüllte
Vesikel zu erhalten.
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Für jedes
Beispiel wurden die Vesikel durch Vermischen der Amphiphile und
des Cholesterols bei annähernd
85°C und
anschließende
Hydratisierung der gebildeten Lipidphase mit 30 ml Wasser bei 72°C hergestellt.
Die Hydratisierung zur Bildung von Lipidvesikeln wurde durch Schermischung
des Lipids und der wässrigen
Phasen unter Verwendung zweier mit einem Absperrhahn verbundener
60 cm3 Spritzen erzielt. Die Lipid- und
wässrigen
Phasen wurden von einer Spritze in die andere vermischt, was in
zwei Minuten oder weniger wässrige
gefüllte
Vesikel bildete. In diesem und in den folgenden Beispielen kann
jedoch jegliche Methode zur Erzielung der geeigneten Scherung verwendet
werden. Vorzugsweise wird eine Fließvorrichtung, wie der NovaMixTM-Vesikel Bildner, verwendet. Die grundlegenden
Details des NovaMixTM-Systems sind beschrieben
im United States Patent Nr. 4,895,452.
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Die
in Tabelle 1 gezeigten Proben A, B und C sind Mischungen von Propylenglycolstearat
(PGS), Stearylalkohol (SA) und Cholesterol, mit abnehmenden Verhältnissen
von PGS : SA. Die mikroskopische Untersuchung der resultierenden
Vesikel zeigte, dass die Proben A und B eine Mischung guter Vesikel
mit sichtbaren Malteserkreuzmustern bildete, die konzentrische Lipiddoppelschichten
anzeigten, und eine geringe Population schlechter unregelmäßiger Vesikel
mit entwickelten Schwänzen.
Die Probe C ergab sehr schlechte Vesikel.
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Die
Proben D, E und F enthielten ebenso PGS, SA und Cholesterol, enthielten
aber weiterhin 0,5 Gramm Polyoxyethylen(20)sorbitanmonostearat (Polysorbat
60). Die Zugabe von Polysorbat 60 verbesserte die Form und Homogenität der resultierenden
Vesikel derart, dass Malteserkreuze und keine Schwänze beobachtet
wurden. Die resultierende Mischung war auch ein glatter texturiertes
Produkt. Nach Zentrifugation aller Proben bei 3500 rpm über 15 Minuten
zeigte nur die Probe E einige Trennung, vermutlich wegen eines Überschusses
an Wasser.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass paucilamellare Lipidvesikel unter Verwendung
einer Mischung von Propylenglykolstearat, Stearylalkohol im Bereich
von 12,5–22,0 Mol-%,
Polysorbat 60 im Bereich von 1,8–3,2 Mol-% und Cholesterol
gebildet werden können,
um Lipiddoppelschichten zu bilden.
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Beispiel 2
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In
diesem Beispiel wurden Lipidvesikel, welche die gleichen Doppelschichtmaterialien
wie in Beispiel 1 verwendeten, mit Sojabohnenöl warm beladen (hot loaded),
um ölgefüllte paucilamellare
Vesikel zu bilden.
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Für die Proben
A, C und E wurden wässrig
gefüllte
Lipidvesikel gebildet, unter Verwendung der in Beispiel 1 beschriebenen
Spritzenmethode.
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Für die Proben
B, D und F wurden ölgefüllte Vesikel
gebildet, unter Verwendung der im United States Patent Nr. 4,911,928
beschriebenen hot-loading-Technik. Kurz gesagt, wurden die Vesikel
durch Erhitzen des Sojabohnenöls
auf 85°C,
Mischen des Sojabohnenöls
mit der Lipidphase (gebildet durch Mischen von Propylenglycolstearat,
Stearylalkohol, Cholesterol und wahlweise Polyoxyethylen(20)sorbitanmonostearat
(Polysorbat 60)) warm beladen (hot-loaded), und anschließend wurde
die vereinigte Lipid/Ölphase
durch die wässrige Phase
hydratisiert, unter Verwendung der in Beispiel 1 beschriebenen Spritzenmethode.
Sowohl hot-loading- als auch cold-loading-Techniken können für Sojabohnenöl verwendet
werden.
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Die
Proben A-F wurden konzipiert, um die Menge des in die Lipiddoppelschichten
der Vesikel eingefügten
Polysorbat 60 zu titrieren. In den Proben A und B wurden wässrig-gefüllte und ölgefüllte Vesikel
ohne jegliches Polysorbat 60 gebildet. In den Proben C und D wurde
die gleichen wässrig-gefüllten und ölgefüllten Vesikel
unter Verwendung von 0,5 Gramm Polysorbat 60 gebildet. In den Proben
E und F wurden die gleichen wässrig-gefüllten und ölgefüllten Vesikel
unter Verwendung von 0,35 Gramm Polysorbat 60 gebildet.
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Nach
der Verarbeitung zur Bildung von Lipidvesikeln besaßen die
Proben A und B, die Propylenglycolstearat, Stearylalkohol und Cholesterol
ohne Polysorbat 60 enthielten, eine sehr dicke, praktisch feste
Konsistenz. Diese Proben wurden nicht weiter untersucht.
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Im
Gegensatz zu den Proben A und B besaßen die Proben C und D, welche
die gleichen Materialien wie A und B, außer der Zugabe von Polysorbat
60, enthielten nach Verarbeitung zur Bildung von Lipidvesikeln eine
sehr glatte, lotionsartige Konsistenz.
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Die
Probe D, welche Sojabohnenöl
verkapselnde Vesikel enthielt, besaß eine leicht glattere Konsistenz
als die Probe C, welche wässrig-gefüllte Vesikel
enthielt. Außerdem
waren die ölgefüllten Vesikel
von Probe D kleiner, besaßen
eine engere Partikelgrößenverteilung
und zeigten eine bessere Stabilität als die wässrig-gefüllten Vesikel der Probe C,
obwohl die mikroskopische Untersuchung der Proben D und C zeigte,
dass beide schöne
sphärische
Vesikel mit Malterkreuzen, die mehrfache Doppelschichten anzeigen,
enthielten.
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Die
Proben E und F enthielten die gleichen Inhaltstoffe wie die Proben
C bzw. D, außer
dass die Menge Polysorbat 60 von 0,5 Gramm auf 0,35 Gramm abwärts titriert
wurde. Die Konsistenz der Proben nach Verarbeitung war die gleiche
wie bei den Proben C und D. Die Größe und Form der Vesikel der
Probe E und insbesondere der Probe F waren jedoch besser als diejenige
der Proben C und D.
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Der
mittlere Partikeldurchmesser von Vesikeln der Mischungen E und F,
gemessen mit Counter Counter (Coulter Counter Electronics Corp.,
Miami, F1), betrug annähernd
1920 nm bzw. 1340 nm. Keine der Proben (B, C, D, E oder F) zeigte
irgendwelche Trennung nach Zentrifugation bei 3500 rpm über 15 Minuten.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass die Zugabe von Polysorbat 60, vorzugsweise
im Bereich von 1,8–3,2 Mol-%,
zur Bildung der Lipiddoppelschichten die Konsistenz der erfindungsgemäßen Zubereitungen,
wie auch die Größe und Form
der Lipidvesikel verbessert.
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Beispiel 3
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In
diesem Beispiel wurde die Menge von Stearylalkohol und Sojabohnenöl bei der
Bildung von ölgefüllten Vesikeln
titriert, unter Verwendung der gleichen Materialien wie in Beispiel
2.
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Die
Lipidvesikel der Proben A-D wurden mit Sojabohnenöl warm beladen
(hot-loaded), unter
Verwendung des in Beispiel 2 beschriebenen Verfahrens. Das Sojabohnenöl hätte ebenso
kalt beladen (cold-loaded) werden können.
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Die
Proben A-D wurden konzipiert, um die Menge des in die Lipidwände eingefügten Stearylalkohols zu
titrieren, wie auch die Menge des in die Vesikel eingeschlossenen
Sojabohnenöls.
Die Proben A und B enthielten beide 0,5 Gramm Stearylalkohol, während die
Menge von Sojabohnenöl
von 1,75 Gramm (5 Gew.-% des
Gesamtvolumens) (Probe A) auf 7,0 Gramm (20 Gew.-% des Gesamtvolumens)
(Probe B) erhöht
wurde.
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Nach
der Verarbeitung zur Bildung von Lipidvesikeln besaßen beide
Proben eine glatte, cremartige Konsistenz. Bei mikroskopischer Untersuchung
zeigten beide Proben auch schön
aussehende kleine Vesikel, wobei die Vesikel der Mischung A in Größe und Form
die meist homogenen waren. Die Probe A zeigte auch Malteserkreuze,
was multiple konzentrische Doppelschichten anzeigte. Die Probe B
zeigte keine Malteserkreuze, vermutlich aufgrund der größeren Menge
von den zentralen Hohlraum füllendem Öl, welche
eine Anzahl der Doppelschichten stört. Die mittleren Durchmesser
der Vesikel der Proben A und B betrugen 835 nm bzw. 549 nm. In keiner
der Proben trat nach Zentrifugation bei 3500 rpm über 15 Minuten
eine Trennung auf.
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Die
Proben C und D enthielten beide die gleiche Menge Sojabohnenöl wie Probe
B, 7,0 Gramm (20 Gew.-% des Gesamtvolumens), während die Menge des Stearylalkohols
von 0,5 Gramm bis 0,75 Gramm aufwärts titriert wurde.
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Nach
der Verarbeitung zur Bildung von Lipidvesikeln besaßen beide
Proben die gleiche glatte Konsistenz wie die Proben A und B, obwohl
die Probe D leicht flüssiger
war als die Proben A-C, vermutlich aufgrund der größeren Menge
Polysorbat 60. Bei mikroskopischer Untersuchung waren die Größe und Form
der Vesikel der Proben C und D gut, aber nicht ganz so homogen wie
die Vesikel der Proben A und B. Weder Probe C noch Probe D zeigte
Malteserkreuze, aufgrund der größeren Menge Öl, welche
in der zentralen Hohlraum der Vesikel enthalten war, aber beide
Proben zeigten Doppelbrechung. Die mittleren Durchmesser der Vesikel
der Proben C und D betrugen 760 nm bzw. 563 nm. In keiner der Proben
trat nach Zentrifugation bei 3500 rpm über 15 Minuten eine Trennung
auf.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass durch Titrierung der Menge an Stearylalkohol,
vorzugsweise auf einen Bereich von 12,5–22,0 Mol-%, die Größe und Form
der erfindungsgemäßen Lipidvesikel
verbessert wird. Dieses Beispiel zeigt auch, dass die erfindungsgemäßen Lipidvesikel
ein Volumen an Öl
verkapseln können,
das von 20–60
Gew.-% des Lipids reicht, ohne die Form oder Homogenität des Lipidvesikels
signifikant zu beeinflussen.
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Beispiel 4
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In
diesem Beispiel wurde unverseifbares Avocadoöl statt Cholesterol und/oder
Sojabohnenöl
in den ölgefüllten Vesikeln
der Beispiele 2 und 3 verwendet.
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Die ölgefüllten Vesikel
der Proben A-D wurden wie in Beispiel 2 beschrieben warm beladen
(hot-loaded). Diese Proben wurden konzipiert, um Lipidvesikel zu
bilden, die unverseifbares Avocadoöl, mit oder ohne zusätzliches
Cholesterol, als eine Komponente der Lipiddoppelschichten und auch
als ein ölartiges
Material zur Füllung
des zentralen Hohlraums der Vesikel verwenden.
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Nach
Verarbeitung zur Bildung von Lipidvesikeln hatte die Probe B eine
hüttenkäseartige
Konsistenz, während
die Probe C nur teilweise hydratisiertes Lipid und klares Wasser
besaß.
Diese Proben wurden nicht weiter untersucht.
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Nach
der Verarbeitung zur Bildung von Lipidvesikeln besaßen die
Proben A und D eine glatte, lotionsartige Konsistenz. Die mikroskopische
Untersuchung dieser Proben zeigte schöne, kleine, sphärische Vesikel mit
Malteserkreuzen, welche mehrfache konzentrische Lipiddoppelschichten
anzeigten. Die mittleren Durchmesser dieser Vesikel betrugen 1460
nm bzw. 913 nm. Bei Zentrifugation bei 3500 rpm über 30 Minuten zeigten die
Proben A und D etwas Trennung, vermutlich aufgrund eines Überschusses
an Wasser. Die Probe A, welche 4,0 Gramm unverseifbares Avocadoöl ohne zusätzliches
Cholesterol enthielt, enthielt eine etwas bessere, homogenere Population
Vesikel als Probe D, die Cholesterol und nur 2,5 Gramm unverseifbares
Avocadoöl
enthielt.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass unverseifbares Avocadoöl, vorzugsweise im Bereich
von 20–65
Gew.-% des Lipids, zusammen mit oder mehr bevorzugt statt Cholesterol
und/oder Sojabohnenöl
bei der Bildung von ölgefüllten Lipidvesikeln
verwendet werden kann. Unverseifbares Avocadoöl bietet den Vorteil, sowohl
als eine Quelle von Phytosterol in den Lipiddoppelschichten zu agieren,
als auch als ein mit Wasser nicht mischbares Material, das den zentralen
Hohlraum der erfindungsgemäßen Vesikel
füllt.