DE69429202T2 - Therapeutischer Wirkstoff für Erkrankungen des Verdauungstraktes - Google Patents

Therapeutischer Wirkstoff für Erkrankungen des Verdauungstraktes

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Description

  • Diese Erfindung betrifft die Verwendung von Glicentin zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Erkrankungen des Verdauungstraktes. Die Verabreichung von Glicentin an einen Patienten fördert die Proliferation von Schleimhaut des Verdauungstraktes. Die Verwendung von Glicentin als therapeutisches Mittel für Erkrankungen des Verdauungstraktes bewirkt auch eine verzögerte Migration der Inhalte des Verdauungstraktes, wodurch die Verbesserung von gastrointestinalen Bewegungssymptomen erzielt wird oder eine Heilung derselben.
  • Glicentin, welches ein Enteroglucagon ist, ist ein Peptid, das 69 Aminosäurereste umfaßt. Zum Beispiel ist Humanglicentin aus der folgenden Aminosäuresequenz zusammengesetzt
  • Arg-Ser-Leu-Gln-Asp-Thr-Glu-Glu-Lys-Ser-Arg-Ser-Phe-Ser-Ala-Ser-Gln- Ala-Asp-Pro-Leu-Ser-Asp-Pro-Asp-Gln-Met-Asn-Glu-Asp-Lys-Arg-Ilis-Ser- Gln-Gly-Thr-Phe-Thr-Ser-Asp-Tyr-Ser-Lys-Tyr-Leu-Asp-Ser-Arg-Arg-Ala- Gln-Asp-Phe-Yal-Gln-Trp-Leu-Met-Asn-Thr-Lys-Arg-Asn-Arg-Asn-Asn-Ile- Ala
  • Die Sequenz enthält in den Positionen 33 bis 61 die Struktur von Glucagon, welches ein Peptidhormon ist, das 29 Aminosäurereste umfaßt. Glicentin und Glucagon werden durch gewebespezifische Verarbeitung aus derselben Vorstufe, Präproglucagon, hergestellt. Glucagon wird in der Pankreas gebildet und Glicentin im Darm. Bezüglich der physiologischen Rollen dieser Peptide ist bekannt, daß Glucagon die Glycogenolyse und Blutglucosekonzentrationen steuert. Die Rolle von Glicentin ist jedoch unbekannt.
  • Glucagonerzeugende Tumore sind eine sehr seltene Erkrankung. Ein Fall wurde von Gleeson et al. in Gut, 12, 773-782, 1971, berichtet, der durch Symptome in der Dünndarmstruktur und -funktion charakterisiert worden war, wie verdickte Dünndarmzotten, eine verzögerte Wanderungsrate von Nahrung durch den Verdauungstrakt und Konstipation. Man fand, daß diese Befunde und Symptome nach Entfernung des Tumors durch chirurgische Operation verschwanden. Möglichkeiten für vom Tumor erzeugte Faktoren zur Teilnahme in der veränderten Dünndarmstruktur und -funktion wurden postuliert. Später wurde von Bloom in Gut, 13, 520 bis 523, 1972, entdeckt, daß der Tumor Enteroglucagon produzierte. Es wurde somit vorgeschlagen, daß solche Symptome auf der biologischen Aktivität von Enteroglucagon beruhten. Es wurde ferner in Tierexperimenten beobachtet, daß eine Jejunektomie eine Erhöhung der Blutenteroglucagonkonzentration zur Folge hatte und eine gesteigerte Produktivität von Cryptocell, wodurch der Proliferationseffekt von Enteroglucagon auf Epithelzellen des Verdauungstraktes gestützt wurde (Brit. J. Surg., 69, 14 bis 18, 1982). Es ist jedoch unsicher, ob Enteroglucagon als ein trophischer Faktor eine Proliferation der Dünndarmmukosa hervorruft oder beides, die Erhöhung in der Blutkonzentration und die Mukosaproliferation, aufgrund anderer Faktoren erfolgt. Außerdem wurde berichtet, daß ein Rohextrakt von Enteroglucagon die DNA-Synthese in kultivierten Dünndarmzellen stimulierte (O. Ottenthal et al., Regul. Pept., 3, 84, 1982). Es ist jedoch unsicher, ob diese Wirkung aufgrund von Enteroglucagon selbst erfolgt, insbesondere von Glicentin, weil dessen Probe viele Verunreinigungen enthält.
  • Enteroglucagon wird auch als darmglucagonähnliche Immunoreaktivität bezeichnet, welche auf der Basis der Immunoreaktivität gegen Antiglucagonantiserum niedriger Spezifität definiert ist und eine Anzahl von Peptiden enthält, die durch gewebespezifische Verarbeitung aus demselben Präproglucagon hergestellt sind. Eine Mehrzahl von Kandidaten werden als aktive Form im Blut präsentiert, einschließlich Oxyntomodulin, das ist ein Peptidhormon in den Positionen 33 bis 69 der Aminosäuresequenz von Glicentin, Glucagon 1-21, das ist ein Peptid in den Positionen 33 bis 53, glucagonähnliches Peptid-1, das ist ein Peptidhormon, das in einem Bereich von Präproglucagon auftritt, der kein Glicentin enthält, und ähnliches glucagonähnliches Peptid-2. Somit ist die Rolle von Glicentin, eine Art von Enteroglucagon, noch nicht ermittelt worden und auch dessen Zielgewebe und Zielzellen sind unklar darüber hinaus ist Humanglicentin als Substanz weder isoliert noch untersucht worden.
  • Die Erfinder waren erfolgreich bei der Synthese von DNA, korrespondierend zu der Aminosäuresequenz von Humanglicentin, welches von G. I. Beil (Nature, 304, 368 bis 371 (1983)) aus der Sequenz des Humanpräproglucagongens abgeleitet wurde, und bei der Herstellung von Humanglicentin mittels biotechnologischer Verfahren unter Verwendung der synthetisierten DNA (japanisches Patent Kokai Hei 4-364199). Somit wurde Humanglicentin in großen Mengen und als gereinigtes Produkt leicht verfügbar gemacht.
  • Der Verdauungstrakt ist ein Organ, das hauptsächlich an der Verdauung von Nahrung und Absorption von Nährstoffelementen teilnimmt. Die Aufnahme der zur Lebenserhaltung erforderlichen Nährstoffelemente wird hauptsächlich über die intraluminale Mukosaschicht des Verdauungstraktes bewirkt. Es ist daher ein ernsthaftes Problem für den lebenden Körper, wenn die Funktionen des Verdauungstraktes durch histologische Atrophie beeinträchtigt sind, durch die Entwicklung von Geschwüren oder durch die Reduktion der Funktion der Mukosa nach pathologischen oder chirurgischen Verletzungen und weiterhin, wenn die Permeabilität der Darmmukosa abnorm intensiviert ist, wodurch eine Verbreitung von Bakterien oder Fremdkörpern ermöglicht ist. Wenn ein Verdauungstrakt befallen wird oder einer Atrophie unterliegt, sind somit eine schnelle Heilung und Wiederherstellung der Funktion des Verdauungstraktes wünschenswert. Im Fall der Hypoplasie der Verdauungstraktgewebe ist es erforderlich, ihr Wachstum zu fördern und ihre Funktion zu steigern.
  • Es ist auch bekannt, daß eine Atrophie der Darmmukosa aufgrund von Exposition gegenüber starker Bestrahlung oder einem anderen cytostatischen Stimulus auftritt, weil die Erneuerung der Darmmukosazellen sehr schnell erfolgt. Weiterhin ist bekannt, daß eine Atrophie der Darmmukosa auch durch Adoptieren einer intravenösen oder parenteralen Ernährung auftritt, welche keine Darmfunktion erfordert, oder durch enterale Ernährung oder Elementardiät, die keine normalen Verdauungstraktfunktionen erfordert, wenn die Funktionen des Verdauungstrakts verringert sind oder eine Verdauung und Absorption im Verdauungstrakt nach einer Darmoperation nicht erfolgt. Es gibt derzeit jedoch kein Medikament, das eine Proliferation der Zellen der Darmmukosa zur Behandlung von funktionalen Störungen des Verdauungstraktes induziert, die durch eine Atrophie der Verdauungstraktmukosa hervorgerufen wurde. Es ist daher ein andauerndes Bedürfnis, ein solches Medikament zu entwickeln.
  • Weiterhin führen mit einer Resektion des Verdauungstraktes in Verbindung stehende Erkrankungen, zum Beispiel Dumpingsyndrom in Verbindung mit einer extensiven Gastrektomie, zu einer abnorm beschleunigten Exkretion der Inhalte des Verdauungstraktes, was zu einer schnellen Wanderung von nicht vollständig verdauter Nahrung zum Jejunum führt, was in einer Hypertonizität des Inhalts des Jejunums resultiert. Dies induziert verschiedene pathologische Zustände, wie schwitzen, Tachykardie und Übelkeit. Ein durch extensive Resektion des Darmtraktes bei der Behandlung verschiedener Erkrankungen oder Reduktion der Funktion des Dünndarms hervorgerufenes Kurzdarmsyndrom ist von einer übersteigerten Sekretion an Magensäure begleitet, einer übersteigerten Peristaltik des Magens und anderen Reaktionen. Diese Reaktionen treten als Ergebnis des Versagens des Rückkopplungsmechanismus aufgrund des Fehlens der Zellen in der Verdauungstraktmukosa auf, die Verdauungstrakthormone produzieren, physiologisch aktive Peptide und dergleichen.
  • Die Erfinder haben gefunden, daß Humanglicentin Darmmukosa vermehrt und auch eine Peristaltik des Magens inhibiert, und sie haben entdeckt, daß Glicentin als therapeutisches Agenz für Verdauungstrakterkrankungen verwendbar ist, und sind somit zur vorliegenden Erfindung gelangt. Die vorliegende Erfindung gibt die Verwendung von Glicentin zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Erkrankungen des Verdauungstraktes an.
  • Der Ausdruck "Verdauungstrakt", wie er hierin verwendet wird, bedeutet einen Schlauch, den Nahrung passiert, einschließlich Magen und Darm. Der Ausdruck "Erkrankungen des Verdauungstraktes", wie er hierin verwendet wird, bedeutet Erkrankungen, die von einer qualitativen oder quantitativen Abnormität in der Verdauungstraktmukosa begleitet sind, was zum Beispiel ulzeröse oder entzündliche Erkrankungen beinhaltet, eine angeborene oder erworbene Verdauungs- und Absorptionsstörung, einschließlich Malabsorptionssyndrom, durch Verlust einer Schleimhautbarrierefunktion des Darms hervorgerufene Erkrankungen und eiweißverlierende Gastroenteropathie. Die ulzerösen Erkrankungen schließen zum Beispiel Magengeschwüre, Duodenumgeschwüre, Dünndarmgeschwüre, Colongeschwüre und Rektumgeschwüre ein. Die entzündlichen Erkrankungen schließen zum Beispiel Esophagitis, Gastritis, Duodenitis, Enteritis, Colitis, Morbus Crohn, Proktitis, gastrointestinale Behcetkrankheit, Bestrahlungsenteritis, Bestrahlungscolitis, Bestrahlungsproktitis, Enteritis und Medikamentose ein. Das Malabsorptionssymdrom schließt das essentielle Malabsorptionssyndrom ein, wie Disaccharidzersetzungsenzymmangel, Glucose- Galactosemalabsorption, Fructosemalabsorption, Sekundärmalabsorptionssyndrom, zum Beispiel die durch eine Mukosaatrophie im Verdauungstrakt durch intravenöse oder parenterale Ernährung oder Elementardiät hervorgerufene Störung, die durch Reaktion und Shunt des Dünndarms, wie Kurzdarmsyndrom, hervorgerufene Störung, Cul-de-sac-Syndrom und Unverdaulichkeits- Malabsorptionssyndrom, wie die durch Resektion des Magens hervorgerufene Erkrankung, zum Beispiel Dumpingsyndrom.
  • Der Ausdruck "therapeutisches Agenz für Erkrankungen des Verdauungstraktes", der hierin verwendet wird, bedeutet die Agenzien zur Vorbeugung und Behandlung der Erkrankungen des Verdauungstraktes, die zum Beispiel das therapeutische Agenz für Verdauungstraktgeschwüre einschließen, das therapeutische Agenz für entzündliche Verdauungstrakterkrankungen, das therapeutische Agenz für Mukosaatrophie im Verdauungstrakt und das therpeutische Agenz für Wunden im Verdauungstrakt, das Besserungsmittel für die Funktion des Verdauungstraktes, einschließlich des Mittels zur Wiederherstellung der Mukosabarrierefunktion und des Besserungsmittels für die Verdauungs- und Absorptionsfunktion.
  • Die Geschwüre schließen Verdauungstraktgeschwüre und -erosionen ein, akute Geschwüre, nämlich akute Schleimhautläsionen. Das Glicentin der vorliegenden Erfindung kann wegen der Förderung der Proliferation der Darmmukosa, bei der Behandlung und Vorbeugung von Insuffienzzuständen bei der Verdauung und Absorption verwendet werden, das heißt bei der Behandlung und Vorbeugung einer Mukosaatrophie oder der Behandlung der Hypoplasie der Verdauungstraktgewebe und der Verminderung dieser Gewebe durch chirurgische Entfernung, als auch zur Verbesserung der Verdauung und der Absorption. Ferner kann Glicentin bei der Behandlung von pathologischen Mukosazuständen aufgrund von entzündlichen Erkrankungen verwendet werden, wie Enteritis, Morbus Crohn und ulzeröser Colitis, und auch bei der Behandlung der Funktionsverminderung des Verdauungstraktes nach einer Operation, zum Beispiel beim Dumpingsyndrom als auch bei der Behandlung eines Zwölffingerdarmgeschwürs in Konjunktion mit der Inhibierung der Peristaltik des Magens und der schnellen Migration von Nahrung vom Magen zum Jejunum. Ferner kann Glicentin wirksam bei der Förderung der Heilung chirurgisch invasiver Eingriffe verwendet werden, als auch bei der Verbesserung von Funktionen des Verdauungstraktes. Somit stellt die vorliegende Erfindung ein therapeutisches Agenz zur Behandlung der Atrophie der Verdauungstraktmukosa bereit, ein therapeutisches Agenz zur Behandlung von Wunden im Verdauungstrakt und ein Medikament zur Verbesserung der Funktionen des Verdauungstraktes, welche Glicentin als aktive Bestandteile umfassen.
  • Fig. 1 ist eine Figur, die die Zunahme der Länge der Darmzotten durch die Verabreichung von Glicentin zeigt.
  • Fig. 2 ist eine Figur, die die Wirkung von Glicentin auf die motorische Aktivität im Verdauungstrakt im Zeitraum nach der Nahrungszufuhr zeigt.
  • In der vorliegenden Erfindung fördert eine Verabreichung von Glicentin die Proliferation der Verdauungstraktmukosa, was zur Behandlung und Prophylaxe von funktionalen Störungen des Verdauungstraktes führt, die durch Atrophie oder Reduktion der Verdauungstraktmukosa induziert werden.
  • Weiterhin wird Glicentin, welches eine Peristaltik des Magens und eine schnelle Wanderung von Nahrung in den Dünndarm inhibiert, auch bei der Behandlung einer Funktionsreduktion des Verdauungstraktes nach Operationen oder bei der Behandlung von Zwölffingerdarmgeschwüren verwendet.
  • Das Glicentin, das in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann ein beliebiges Glicentin tierischen Ursprungs sein, wie menschliches, vom Schwein stammendes, bovines, von Hamster, Ratte und Meerschweinchen stammendes, als auch Glicentin, das zusätzlich Methionin (Met) am N-Terminus enthält, wobei diese durch ein biotechnologisches Verfahren oder in Syntheseverfahren hergestellt werden. Im Hinblick auf eine unerwünschte allergische Reaktion oder dergleichen, die hervorgerufen werden können, wenn andere Glicentine dem Menschen verabreicht werden, wird Humanglicentin verwendet. Stärker bevorzugt wird Humanglicentin (natürlicher Typ) verwendet, das kein zusätzliches Methionin (Met) am N-Terminus enthält.
  • Humanglicentin (natürlicher Typ) besitzt die folgende Aminosäuresequenz:
  • Arg-Ser-Leu-Gln-Asp-Thr-Glu-Glu-Lys-Ser-Arg-Ser-Phe-Ser-AIa-Ser-Gln- Ala-Asp-Pro-Leu-Ser-Asp-Pro-Asp-Gln-Met-Asn-Glu-Asp-Lys-Arg-Ilis-Ser- Gln-Gly-Thr-Phe-Thr-Ser-Asp-Tyr-Ser-Lys-Tyr-Leu-Asp-Ser-Arg-Arg-Ala- Cln-Asp-Phe-Yal-Gln-Trp-Leu-Met-Asn-Thr-Lys-Arg-Asn-Arg-Asn-Asn-Ile- Als
  • Ferner besitzt Humanglicentin, das zusätzliche Methionin (Met) am N-Terminus besitzt, folgende Aminosäuresequenz:
  • Met-Arg-Sre-Leu-Gln-Arg-Thr-Gln-Glu-Lys-Ser-Phe-Ser-Ala-Ser Gln-Ala-Asp-Pro-Leu-Ser-Asp-Pro-Asp-Gln-Met-Asn-Glu-Asp-Lys-Arg-His- Ser-Gln-Gly-Thr-Phe-Thr-Ser-Asp-Tyr-Ser-Lys-Tyr-Leu-Asp-Ser-Arg-Arg- Aia-Gln-Asp-Fhe-Yal-Gln-Trp-Leu-Met-Asn-Thr-Lys-Arg-Asn-Arg-Asn-Asn- Ile-Ala
  • Das obige Humanglicentin kann durch ein biotechnologisches Verfahren oder ein Syntheseverfahren aus einem Gen der DNA-Sequenz hergestellt werden, das der obigen Aminosäuresequenz entspricht. Ein Beispiel des biotechnologischen Verfahrens ist ein Verfahren zur Herstellung eines gewünschten Humanglicentins, welches die Herstellung eines synthetischen Gens umfaßt, das die Humanglicentinaminosäuresequenz der folgenden DNA-Sequenz umfaßt, die von den Erfindern in dem japanischen Patent Kokai Hei 4-364199 vorgeschlagen wurde, Einführen des synthetischen Gens in ein Plasmid, Transformieren von E. coli mit dem resultierenden Plasmid und Kultur des Transformanten.
  • Andere Verfahren zur Herstellung des Humanglicentins schließen die Einführung eines Gens einer anderen DNA-Sequenz in ein Plasmid ein, die zu der obigen Aminosäuresequenz von Glicentin korrespondiert, eine Transformation von E. coli, Bacillus subtilis, Hefe oder einem anderen Mikroorganismus mit dem resultierenden Plasmid und Kultur des Transformanten oder alternativ Kultur einer humanglicentinproduzierenden Zelle. Es ist jedoch zu verstehen, daß das in der Erfindung verwendete Humanglicentin nicht auf das durch dieses spezifische Verfahren hergestellte beschränkt ist und beliebiges Humanglicentin in der Erfindung eingesetzt werden kann, solange es die obige Aminosäuresequenz besitzt.
  • Gewöhnlich kann Glicentin als der aktive Inhaltsstoff oral oder parenteral in der Form von geeigneten pharmazeutischen Zubereitungen verabreicht werden. Solche pharmazeutischen Zubereitungen können auf herkömmliche Weise unter Verwendung von einem oder mehreren pharmazeutischen verträglichen Vehikeln, Adjuvanzien und Additiven formuliert werden, zum Beispiel Bindemittel, Verdünnungsmittel, Lösemittel, Stabilisatoren, Puffer, Gleitmittel, Beschichtungsmittel, Antioxidanzien, Süßstoffe, Geschmacksstoffe, Farbstoffe und dergleichen. Geeignete Zubereitungen schließen Pulver, Granulate, Tabletten, Kapseln, Injektionen, Sirupe, Suspensionen, Emulsionen oder dergleichen ein. Falls erforderlich, kann der aktive Inhaltsstoff in Kombination mit anderen Medikamenten verabreicht werden, wie Antacidum, Muskarinrezeptorantagonist und Prostaglandin. Es kann in einer zweischichtigen oder mehrschichtigen Tablette mit anderen Medikamenten enthalten sein. Die Tabletten können auch mit einer herkömmlichen Beschichtung beschichtet sein, um zum Beispiel zuckerbeschichtete, enterobeschichtete oder filmbeschichtete Tabletten zu bilden.
  • Bei der Formulierung von festen Zubereitungen, wie Tabletten und Kapseln, können geeignete Additive verwendet werden, wie Lactose, raffinierter Zucker, kristalline Cellulose, Maisstärke, Calciumphosphat, Sorbitol, Carboxymethylcellulose, Gummiarabicum, Polyviniylpyrrolidon, Hydroxypropylcellulose, Glycerin, Polyethylenglycol, Stearinsäure, Magnesiumstearat und Talk. Bei der Formulierung flüssiger Zubereitungen, wie Injektionen und Sirupe, können geeignete Additive verwendet werden, wie Natriumchlorid, Sorbitol, Glycerin, Olivenöl, Propylenglycol und Ehtylalkohol.
  • Für eine bevorzugte Form einer Dosierungseinheit für eine orale Verabreichung können zum Beispiel wässrige oder ölige Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen Glicentin in einer Menge von 0,01 bis 10 mg enthalten, vorteilhafterweise 0,1 bis 1 mg pro 5 ml und Tabletten, Kapseln oder Granulate können Glicentin in einer Menge von 0,01 bis 10 mg, vorteilhafterweise 0,1 bis 1 mg enthalten.
  • Von seiner chemischen Struktur nimmt man an, daß Glicentin einer Denaturierung durch eine Säure innerhalb des Verdauungstraktes unterliegt, einer Zersetzung durch Verdauung und einer Verringerung in der Aktivität durch eine derartige Denaturierung, wenn es dem menschlichen Körper oral verabreicht wird. Daher ist es empfohlen, den aktiven Bestandteil, Glicentin, innerhalb des Darms unter Verwendung einer enterischen Beschichtung freizusetzen. Der aktive Bestandteil wird somit bevorzugt mit einem herkömmlichen enterischen Beschichtungsmittel zur oralen Verabreichung beschichtet. Enterische Beschichtungsmittel schließen synthetische Polymere ein, wie EUDRAGIT®, Polyacrylatbase (erhältlich von Rohm Pharma), semisynthetische Polymere, wie Celluloseacetatphthalate oder dergleichen.
  • Glicentin wird bevorzugt parenteral verabreicht, um eine Denaturierung oder Zersetzung zu vermeiden. Eine parenterale Verabreichung schließt subkutane, intravenöse, intramuskuläre und intraperitoneale Injektionen ein. Glicentin kann in wässrige oder ölige Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen formuliert werden. Bevorzugt wird Glicentin in der Form von Depotzubereitungen für eine verlängerte Wirkung von Glicentin über einen langen Zeitraum verabreicht.
  • Die Dosis des aktiven Bestandteils kann in Abhängigkeit der Verabreichungsroute, der Symptome, des Alters, des Geschlechts und des Gewichts des Patienten und anderen Faktoren variiert werden, kann aber geeigneterweise in dem Bereich sein, der für eine Konzentration von 100 uMol bis 10.000 uMol im Blut sorgt. Gewöhnliche parenterale Dosierungen für einen erwachsenen Menschen reichen von 0,05 ug/kg bis 500 ug/kg. Es können jedoch niedrigere oder höhere Mengen innerhalb eines Sicherheitsbereichs verabreicht werden.
  • Wenn 10 mg/kg Humanglicentin (natürlicher Typ) intraperitoneal männlichen BALB/c-Mäusen (Alter 6 Wochen) verabreicht wird, wird keine Veränderung in der Erscheinung beobachtet.
  • Die numerischen Werte in den Tabellen sind als Durchschnittswert ± Standardfehler dargestellt.
  • Beispiel 1
  • Ein Experiment wurde mit männlichen SD-Ratten mit 140 bis 160 g Gewicht durchgeführt, die mit Standardnahrung unter einem Licht-Dunkel-Zustand mit einem Zyklus von 12 Stunden gefüttert worden waren. Die Nahrung, die durch eine Elementarernährung (Elental®, Morishita-Roussel Japan) ersetzt wurde, wurde ad lib. genommen und verblieb bis zur Beendigung des Experiments unverändert. Nach Füttern der Komponenten-Ernährung für 3 Tage wurde mit der Verabreichung von Glicentin begonnen, das wie unten beschrieben zubereitet worden war.
  • Gelatine wurde in warmem Wasser in einem Gewichtsanteil von 16% gelöst und die Lösung in einem Autoclaven behandelt und auf Raumtemperatur abgekühlt. Zu 40 ml der Gelatinelösung wurde eine Lösung von 1 mg Glicentin in 10 ml destilliertem Wasser bei Raumtemperatur unter Rühren zugegeben. Die Mischung wurde auf Reagenzgläser verteilt, gefriergetrocknet und zur Verwendung gelagert.
  • Die Gelatinelösung wurde in einer Dosis von 10 ug pro Glicentin jede 12 Stunden für 7 Tage zur Untersuchung eines Ernährungseffekts von Glicentin auf die Darmmukosa subkutan gegeben. Eine ähnliche Gelatinelösung, die kein Glicentin enthielt, wurde für denselben Zeitraum als eine Kontrolle zum Vergleich gegeben. 12 Stunden nach Beendigung der letzten Verabreichung wurden die Ratten getötet und einem Entfernen des Dünndarms im Bereich vom Treitz's Ligamentum zum Cecum unterworfen. Der entfernte Dünndarm wurde an der zentralen Stelle geschnitten, um ihn in das Jejunum und das Ileum zu separieren. Das Lumen von jedem der Verdauungstrakte wurde vorsichtig mit einer wässrigen physiologischen Salzlösung gewaschen. Die Verdauungstrakte wurden jeweils longitudinal eingeschnitten und Gewebe wurde aus einem proximal zu dem Duodenum liegenden Bereich des Jejunums entfernt, von einem proximal zu dem Cecum liegenden Bereich des Ileums und von einem Bereich um die Grenze zwischen dem Jejunum und jeweils als proximale, distale und mittlere Stellen des Dünndarms fixiert. Schleimhäute wurden durch Ablation mit einem Spatel von den Resten der Verdauungstrakte gesammelt und jeweils gewogen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
  • Die in der Formalinlösung fixierten Gewebe waren zur Bildung einer Zubereitung, die mit Hematoxylin-Eosin gefärbt und zur Länge der Zotten unter Verwendung eines optischen Mikroskops vermessen wurden in Paraffin eingebettet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt. Tabelle 1 Tabelle 2
  • Die Wirkungen der Verabreichung von Glicentin auf die Zunahme der Höhe der Darmzotten und des Körpergewichts im Vergleich mit denen der Kontrollgruppe sind graphisch in Fig. 1 dargestellt.
  • Die experimentellen Ergebnisse deuten darauf hin, daß Glicentin signifikant das Gewicht der Jejunummukosa und des Gesamtgewichts der Dünndarmmukosa einschließlich Jejunum und Ileum erhöht. Es wurde auch eine Tendenz zur Vermehrung der Ileummukosa und der Länge des Dünndarms gezeigt. Diese experimentellen Ergebnisse deuten darauf, daß Glicentin eine trophische Wirkung auf die Darmmukosa besitzt.
  • Beispiel 2
  • Eine Lösung von Glicentin, gelöst in einer kleinen Menge destilliertem Wasser zur Injektion wurde mit einer 2%-igen Lösung von bovinem Albumin verdünnt, die mit einer physiologischen Salzlösung zur Injektion zu einer Konzentration von 400 ug/ml (50 nMol/ml) zubereitet worden war. Die Lösung wurde gefroren und bis zur Verwendung gelagert. Bei der Verwendung wurde sie 1 : 10 mit der physiologischen Salzlösung verdünnt und Ratten in einer Dosis von 0,2 ml subkutan gegeben, das heißt 1 nMol Glicentin pro Ratte.
  • Als Kontrolle wurde GRPP verwendet, welches ein Peptid in Position 1 bis 30 der Aminosäuresequenz von Glicentin, Oxyntomodulin, Glucagon, Glucagon 1-21 und glucagonähnlichem Peptid-1 ist. Es wurde auf dieselbe Weise hergestellt und verabreicht wie Glicentin in einer Dosis von 1 nMol. Glucagon wurde bezogen von Novonordisk Co., Ltd. Die anderen Kontrollpeptide wurden unter Verwendung von BIOLYNX synthetisiert, einem von LKB Co., Ltd. hergestellten Peptidsynthesizer. Eine physiologische Salzlösung zur Injektion wurde als eine Kontrollgruppe verabreicht.
  • Die Ratten wurden getötet und der Dünndarm wurde auf demselben Wege entfernt wie in Beispiel 1. Der Dünndarm wurde gleichmäßig in 4 Teile unterteilt und der dritte Teil vom Duodenum wurde hinsichtlich des Gewichts der Mukosa gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt.
  • Diese Ergebnisse deuten darauf, daß nur Glicentin das Gewicht der Darmmukosa signifikant erhöht, anders als GRPP, Oxyntomodulin, Glucagon, Glucagon 1-21 und glucagonähnliches Peptid-1.
  • Tabelle 3 Gewicht der Darmmukosa (mg) Kontrollgruppe 0,498 ± 0,038 Glicentingruppe 0,614 ± 0,025* GRPP-Gruppe 0,491 ± 0,046 Oxyntomodulingruppe 0,506 ± 0,046 Glucagon 0,532 ± 0,040 Glucagon 1 bis 21 0,490 ± 0,048 Glucagonähnliches Peptid-1 0,498 ± 0,042 *p > 0,05 Beispiel 3
  • Ein Experiment wurde wie unten beschrieben durchgeführt, um die Wirkung von Glicentin auf die Beweglichkeit des Verdauungstraktes nach einem Mahl zu untersuchen.
  • Sechs Mischlingshunden mit Gewicht von 16 bis 18 kg wurden Dehnungsmeßfühler (hergestellt von Star Medical, F121 S) an der Stelle der Magenhöhle 4 cm vom Pylorusring, einer Stelle des Duodenums des Bauchspeicheldrüsenhauptdurchgangs und einer Stelle des Jejunums 10 cm vom Treitz's Ligamentum entfernt, jeweils zur Messung der Intensität der Kontraktionskraft des Ringmuskels angenäht. Der Genesungszeitraum für die Naht betrug 2 Wochen.
  • Drei der sechs Hunde wurden intravenös über eine Stunde 15 ml einer physiologischen Kochsalzlösung gegeben, in der 400 pMol Glicentin pro kg Körpergewicht aufgelöst worden waren. Die verbleibenden drei erhielten eine wässrige physiologische Lösung, die kein Glicentin enthielt, auf demselben Wege wie oben als Kontrolle zum Vergleich. Die Hunde wurden mit 15 g einer festen Diät (SD®, hergestellt von Oriental Yeast K.K.) und 15 g Vitaone® (hergestellt von Nihon Pet Food K.K. und Kyodo Shiryo K.K.) pro kg Körpergewicht gleichzeitig mit der intravenösen Verabreichung gefüttert.
  • Dann wurde die motorische Aktivität der Verdauungstrakte und die Länge des Zeitraums nach dem Füttern gemessen. Die Ergebnisse sind in Fig. 2 und Tabelle 4 dargestellt. Die Intensität der Kontraktion in dem Zeitraum nach dem Füttern wurde für die 2-Stunden-Messungen integriert und im Vergleich mit den mittleren Werten der Signalspitzen in der motorischen Aktivität der Phase 3 der Verdauungstrakte bei Hunger verglichen und Motoritätsindex genommen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 dargestellt.
  • Diese experimentellen Ergebnisse deuten darauf, daß Glicentin keinen Einfluß auf die Länge des Zeitraums nach dem Füttern besaß und die Beweglichkeit im Vestibulum des Magens nach dem Füttern inhibierte, wodurch eine Wirkung von Glicentin bei der Behandlung einer erhöhten gastritischen Peristaltik beim Dumpingsyndrom oder Kurzdarmsyndrom demonstriert wurde, die durch Exzision des Magens oder des Darmtraktes hervorgerufen worden waren.
  • Tabelle 4 Länge des Zeitraums nach dem Füttern Stunden)
  • Kontrollgruppe 14,8 ± 0,3
  • Glicentingruppe 13,6 ± 1,0 Tabelle 5
  • Die Ergebnisse in den Beispielen 1 und 3 deuten darauf, daß Glicentin die Proliferation der Darmmukosa fördert, was die Aktivität der Proliferation der Verdauungstraktmukosa demonstriert. Die Ergebnisse in Beispiel 2 deuten darauf, daß Glicentin die Peristaltik des Magens inhibiert, wodurch eine plötzliche Bewegung der Nahrung zum Darm inhibiert wird. Somit ist gefunden worden, daß Glicentin nützlich als therapeutisches Agenz zur Behandlung von Erkrankungen des Verdauungstraktes ist.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Formulierung von typischen pharmazeutischen Zubereitungen, die Glicentin gemäß der Erfindung enthalten.
  • Zubereitung 1
  • 5 g Glicentin, 2 kg Lactose, 20 g Magnesiumstearat und 100 g Maisstärke wurden gemischt, die Mischung wurde komprimiert, die komprimierte Mischung wurde zu einem Granulat pulverisiert. Das Granulat wurde in einer Tablettierungsmaschine in Tabletten geformt, die jeweils 50 ug Glicentin enthielten. Die Tabletten wurden mit Celluloseacetatphthalat zur Bildung enterisch beschichteter Tabletten beschichtet.
  • Zubereitung 2
  • 0,1 g Glicentin, 30 g raffinierter Zucker, 26 g 70% D-Sorbitol, 0,03 g Ethyl p- Oxybenzoat und 0,015 g Propyl p-Oxybenzoat wurden in 60 g warmem Wasser gelöst. Nach dem Abkühlen wurden 0,15 g Glycerin und eine Lösung des Geschmacksstoffs in 0,5 g 96%-igem Ethanol zugegeben. Wasser wurde zu der Mischung bis zu einer Gesamtmenge von 100 ml Sirup zugegeben.
  • Zubereitung 3
  • 1 g Glicentin und 99 g Lactose wurden gemischt und die Mischung wurde in 1 l destilliertem Wasser zur Injektion gelöst. Die Lösung wurde durch einen sterilen After (zum Beispiel ein 0,22 um Membranfilter) filtriert, 1 ml-Portionen der 1- trierten Lösung wurden unter sterilen Bedingungen auf Arzneimittelfläschchen verteilt und gefriergetrocknet, um die Zubereitungen zur Injektion bereitzustellen. Die Zubereitungen wurden zur Verwendung in destilliertem Wasser gelöst.
  • Zubereitung 4
  • 5 g Glicentin, 500 g Lactose, 150 g kristalline Cellulose, 150 g Calciumstearat und 300 g Talk wurden gründlich gemischt, die Mischung wurde komprimiert, die komprimierte Mischung wurde zu einem Granulat pulverisiert. Das Granulat wurde in zweiteiligen Kapseln eingekapselt, welche 10,0 ug Glicentin enthielten.

Claims (6)

1. Verwendung von Glicentin zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Erkrankungen des Verdauungstraktes.
2. Verwendung gemäß Anspruch 1, wobei die Erkrankung des Verdauungstraktes eine ulzeröse oder entzündliche Erkrankung ist, eine angeborene oder erworbene Verdauungs- und Absorptionsstörung, eine durch Verlust der Barrierefunktion der Schleimhaut des Darms hervorgerufene Erkrankung oder eiweißverlierende Gastroenteropathie.
3. Verwendung gemäß Anspruch 1, wobei die Erkrankung des Verdauungstraktes eine durch die intravenöse oder parenterale Ernährung oder Elementardiät, Kurzdarmsyndrom oder Dumpingsyndrom entstandene Schleimhautatrophie im Verdauungstrakt hervorgerufene Störung ist.
4. Verwendung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der das Glicentin Humanglicentin ist.
5. Verwendung gemäß Anspruch 4, wobei das Humanglicentin die folgende Aminosäuresäuresequenz besitzt:
Arg-Ser-Leu-Gln-Asp-Thr-Glu-Glu-Lys-Ser-Arg-Ser-Phe- Ser-Ala-Ser-Gln-Ala-Asp-Pro-Leu-Ser-Asp-Pro-Asp-Gln- Met-Asn-Glu-Asp-Lys-Arg-Ilis-Ser-Gln-Gly-Thr-Phe-Thr- Ser-Asp-Tyr-Ser-Lys-Tyr-Leu-Asp-Ser-Arg-Arg-Ala-Gln- Asp-Phe-Val-Gln-Trp-Leu-Met-Asn-Thr-Lys-Arg-Asn-Arg-
6. Verwendung gemäß Anspruch 4, wobei das Humanglicentin die folgende Aminosäuresequenz besitzt:
Met-Arg-Ser-Leu-Gln-Arg-Thr-Gln-Glu-Lys-Ser-Arg-Ser- Phe-Ser-Ala-Ser-Gln-Ala-Asp-Pro-Leu-Ser-Asp-Pro-Asp- Gln-Met-Asn-Glu-Asp-Lys-Arg-His-Ser-Gln-Gly-Thr-Phe- Thr-Ser-Asp-Tyr-Ser-Lys-Tyr-Leu-Asp-Ser-Arg-Arg-Ala- Gln-Asp-Phe-Val-Gln-Trp-Leu-Met-Asn-Thr-Lys-Arg-Asn- Arg-Asn-Asn-Ile-Ala
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