DE69412135T2 - Mit biodegradierbaren weichmachersystemen aus polyhydroxylierten fettsäureamiden behandeltes papiertuch - Google Patents

Mit biodegradierbaren weichmachersystemen aus polyhydroxylierten fettsäureamiden behandeltes papiertuch

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DE69412135T2
DE69412135T2 DE69412135T DE69412135T DE69412135T2 DE 69412135 T2 DE69412135 T2 DE 69412135T2 DE 69412135 T DE69412135 T DE 69412135T DE 69412135 T DE69412135 T DE 69412135T DE 69412135 T2 DE69412135 T2 DE 69412135T2
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Description

    TECHNISCHES GEBIET
  • Diese Anmeldung betrifft Tissue-Papiere, insbesondere musterverdichtete Tissue-Papiere, die eine verstärkte mit dem Tastsinn fühlbare Weichheit aufweisen. Diese Anmeldung betrifft insbesondere Tissue-Papiere, die mit bestimmten biologisch abbaubaren Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmachern behandelt sind.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Papierbahnen oder -blätter, die manchmal als Tissue- oder Papiertissue- Bahnen oder -Blätter bezeichnet werden, finden in der modernen Gesellschaft verbreitete Verwendung. Diese umfaßt Stapelwaren, wie Papiertücher, Kosmetik- Tissues und Hygiene- (oder Toiletten-) Tissues. Diese Papierprodukte können verschiedene wünschenswerte Eigenschaften, inklusive Naß- und Trockenreißfestigkeit, Absorptionsfähigkeit für wässerige Fluide (z. B. Benetzbarkeit), geringe Neigung zu Fusselbildung, wünschenswerten Bausch und Weichheit, einschließen. Die besondere Herausforderung bei der Papierherstellung war es, diese verschiedenen Eigenschaften zweckmäßig auszugleichen, um ein hochwertiges Tissue-Papier zur Verfügung zu stellen.
  • Obwohl Weichheit für Tuchprodukte eine besonders wünschenswerte Eigenschaft ist, ist sie doch für Kosmetik- und Toiletten-Tissue ganz besonders wichtig. Weichheit ist das mit dem Tastsinn erfaßbare Gefühl, das der Konsument erfährt, wenn er ein spezielles Papierprodukt hält, es über die Haut reibt und mit der Hand zerknüllt. Eine solche mit dem Tastsinn erfaßbare Weichheit kann, ohne Beschränkung auf diese Eigenschaften, durch Reibung, Flexibilität und Glätte gekennzeichnet werden, sowie durch subjektive Beschreibung, wie etwa als ein samtartiges, seidenartiges oder flanellartiges Gefühl. Diese mit dem Tastsinn erfaßbare Wahrnehmung ist eine Kombination mehrerer physikalischer Eigenschaften, inklusive der Flexibilität oder Steifheit des Papierblattes wie der Textur der Papieroberfläche.
  • Die Steifheit von Papier wird in der Regel durch Maßnahmen beeinflußt, um die Trocken- und/oder Naßreißfestigkeit der Bahn zu erhöhen. Steigerungen der Trockenreißfestigkeit können entweder durch mechanische Verfahren zur Gewährleistung einer entsprechenden Bildung von Wasserstoffbindungen zwischen den Hydroxylgruppen aneinanderliegender Papierfasern oder durch den Einschluß bestimmter Naßfestigkeitsharze erreicht werden, die, da sie in der Regel kationisch sind, leicht an den anionischen Carboxylgruppen der Papierfasern abgelagert und von diesen zurückgehalten werden. Jedoch kann die Verwendung sowohl mechanischer als auch chemischer Mittel, die zur Verbesserung der Trocken- und Naßreißfestigkeit verwendet werden, zu steiferen, sich rauher anfühlenden, weniger weichen Tissue-Papieren führen.
  • Bestimmte chemische Additive, die im allgemeinen als Debonder-Mittel bezeichnet werden, können zu Papierfasern zugesetzt werden, um die natürliche Faser-Faser-Bindung zu stören, die während der Blattbildung und -trocknung stattfindet, und können somit zu weicheren Papieren führen. Diese Debonder-Mittel sind in der Regel kationisch und haben bestimmte Nachteile im Zusammenhang mit ihrer Verwendung zur Weichmachung von Tissue-Papieren. Manche kationische Debonder-Mittel mit niedrigem Molekulargewicht können beim Kontakt mit der menschlichen Haut eine übermäßige Irritation hervorrufen. Kationische Debonder-Mittel mit höherem Molekulargewicht können schwieriger in geringen Mengen auf das Tissue- Papier aufzubringen sein und können auch dazu neigen, unerwünschte hydrophobe Wirkungen auf dem Tissue-Papier hervorzurufen, z. B. können sie zu herabgesetzter Absorptionsfähigkeit und insbesondere Benetzbarkeit führen. Da diese kationischen Debonder-Mittel durch Zerreißen der Interfaser-Bindung wirken, können sie auch die Reißfestigkeit in einem solchen Ausmaß vermindern, daß Harze, Latex oder andere Trockenfestigkeitsadditive erforderlich sein können, um annehmbare Grade der Reißfestigkeit zu ergeben. Diese Trockenfestigkeitsadditive steigern nicht nur die Kosten des Tissue-Papiers, sondern sie können auch andere nachteilige Wirkungen auf die Weichheit des Tissues ausüben. Zusätzlich dazu sind viele kationische Debonder-Mittel biologisch nicht abbaubar und können daher die Umweltqualität nachteilig beeinflussen.
  • Mechanische Preßvorgänge werden in der Regel auf Tissue-Papierbahnen ausgeübt, um diese zu entwässern und/oder deren Reißfestigkeit zu erhöhen. Der mechanische Preßvorgang kann an der gesamten Fläche der Papierbahn ausgeübt werden, wie es für übliches filzgepreßtes Papier der Fall ist. Bevorzugter wird die Entwässerung jedoch in einer solchen Form durchgeführt, daß das Papier musterverdichtet wird. Musterverdichtetes Papier hat bestimmte verdichtete Bereiche von relativ hoher Faserdichte sowie Bereiche von relativ niedriger Faserdichte, nämlich hochbauschige Bereiche. Solche hochbauschigen musterverdichteten Papiere werden in der Regel aus einer teilweise getrockneten Papierbahn hergestellt, die verdichtete Bereiche aufweist, die ihr von einem durchlässigen Material mit einer gemusterten Versetzung von Erhebungen verliehen wurden. Vgl. zum Beispiel das US-Patent 3,301.746 (Sanford et al.), das am 31. Jänner 1967 erteilt wurde; das US- Patent 3,994.771 (Morgan et al.), das am 30. November 1976 erteilt wurde; und das US-Patent 4,529.480 (Trokhan), das am 16. Juli 1985 erteilt wurde.
  • Neben der Reißfestigkeit und dem Bausch ist ein weiterer Vorteil solcher Musterverdichtungsverfahren, daß auf dem Tissue-Papier ornamentale Muster aufgedruckt werden können. Ein inhärentes Problem der Musterverdichtungsverfahren liegt jedoch darin, daß die Materialseite des Tissue-Papiers, d. h. die während der Papierherstellung mit dem durchlässigen Material in Kontakt stehende Papierober fläche, sich rauher anfühlt als die Seite, die nicht mit dem Material in Kontakt ist. Das ist darauf zurückzuführen, daß die hochbauschigen Felder im wesentlichen Vorsprünge bilden, die aus der Oberfläche des Papiers herausragen. Es sind diese Vorsprünge, die eine mit dem Tastsinn erfaßbare Wahrnehmung der Rauhheit verleihen können.
  • Die Weichheit dieser komprimierten und insbesondere musterverdichteten Tissue-Papiere kann verbessert werden, indem dieselben mit verschiedenen Mitteln, wie etwa pflanzlichen, tierischen oder synthetischen Kohlenwasserstoffölen und insbesondere mit Polysiloxanmaterialien, die meist als Silikonöle bezeichnet werden, behandelt werden. Vgl. Spalte 1, Zeilen 30-45 des US-Patentes 4,959.125 (Spendel), das am 25. September 1990 erteilt wurde. Diese Silikonöle verleihen dem Tissue-Papier einen seidigen weichen Griff. Jedoch sind manche Silikonöle hydrophob und können die Oberflächenbenetzbarkeit des behandelten Tissue-Papiers nachteilig beeinflussen, d. h. das behandelte Tissue-Papier kann aufschwimmen und kann daher in Abflußsystemen nach dem Herunterlassen des Wassers Probleme bei der Entsorgung verursachen. Tatsächlich können manche mit Silikon weichgemachte Papiere eine Behandlung mit anderen oberflächenaktiven Mitteln erfordern, um diese von dem Silikon hervorgerufene Herabsetzung der Benetzbarkeit auszugleichen. Vgl. das US-Patent 5,059.282 (Ampulski et al.), das am 22. Oktober 1991 erteilt wurde.
  • Außer mit Silikonen wurde Tissue-Papier auch mit kationischen sowie mit nicht-kationischen Tensiden behandelt, um die Weichheit zu erhöhen. Vgl. zum Beispiel das US-Patent 4,959.125 (Spendel), erteilt am 25. September 1990, und das US-Patent 4,940.513 (Spendel), erteilt am 10. Juli 1990, welche Patente Verfahren zur Erhöhung der Weichheit von Tissue-Papier durch Behandlung mit nichtkationischen, vorzugsweise nichtionischen Tensiden offenbaren. Das Patent '125 lehrt, daß größere Vorteile hinsichtlich der Weichheit durch den Zusatz von nichtkationischen Tensiden zu der nassen Papierbahn erreichbar sind; das Patent '513 offenbart auch den Zusatz von nicht-kationischen Tensiden zu einer nassen Bahn. Bei "Naßbahn"-Zugabeverfahren können die nicht-kationischen Tenside, wie etwa solche, die in den Patenten '125 und '513 gelehrt werden, möglicherweise in das Innere der Papierbahn wandern und die Fasern vollständig überziehen. Dies kann die Ursache für eine Vielzahl von Problemen sein, inklusive einer Faserauftrennung, die zu einer Herabsetzung der Reißfestigkeit des Papiers führt, sowie nachteiligen Wirkungen auf die Benetzbarkeit des Papiers, wenn das nichtkationische Tensid hydrophob oder nicht sehr hydrophil ist.
  • Tissue-Papier wurde auch mit Weichmachern in "Trockenbahn"- Zugabeverfahren behandelt. Bei einem dieser Verfahren wird das trockene Papier über eine Seite eines geformten Blocks aus wachsartigem Weichmacher bewegt, wobei der Weichmacher dann durch eine Reibwirkung an der Papieroberfläche abgelegt wird. Vgl. das US-Patent 3,305.392 (Britt), das am 21. Februar 1967 erteilt wurde (die Weichmacher inkludieren Stearatseifen, wie etwa Zinkstearat, Stearinsäureester, Stearylalkohol, Polyethylenglykole, wie etwa Carbowax, und Polyethylenglykolester von Stearin- und Laurinsäuren). Bei einem anderen solchen Verfahren wird das trockene Papier in eine den Weichmacher enthaltende Lösung oder Emulsion eingetaucht. Vgl. das US-Patent 3,296.065 (O'Brien et al.), erteilt am 3. Jänner 1967 aliphatische Ester bestimmter aliphatischer oder aromatischer Carbonsäuren (als der Weichmacher). Ein mögliches Problem dieser zuvor genannten "Trockenbahn"-Zugabeverfahren liegt darin, daß das Weichmachermittel weniger wirksam aufgebracht werden kann, oder daß es in einer Weise aufgebracht wird, die möglicherweise die Absorptionsfähigkeit des Tissue-Papiers beeinträchtigt. Tatsächlich lehrt das Patent '392 eine wünschenswerte Modifizierung mit bestimmten kationischen Materialien, um die Migrationstendenz des Weichmachers hintanzuhalten. Die Aufbringung von Weichmachern entweder durch eine Reibwirkung oder durch Eintauchen des Papiers wäre auch schwierig auf industrielle Papierherstellungssysteme anzuwenden, die mit hohen Geschwindigkeiten arbeiten. Weiters sind manche Weichmacher (z. B. die Pyromellitatester des Patentes '065) ebenso wie manche der Co-Additive (z. B. das Dimethyldistearylammoniumchlorid des Patentes '532), von denen gelehrt wird, daß sie bei den zuvor genannten "Trockenbahn"-Verfahren verwendbar sind, biologisch nicht abbaubar.
  • Demzufolge wäre es wünschenswert, Tissue-Papier, insbesondere hochbauschiges, musterverdichtetes Tissue-Papier; durch ein Verfahren weichmachen zu können, welches: (1) "Naßend"-, "Naßbahn"- und/oder "Trockenbahn"-Verfahren zur Zugabe von Weichmachern verwenden kann; (2) in einem industriellen Papierherstellungssystem durchgeführt werden kann, ohne den Betrieb der Maschine deutlich zu beeinflussen; (3) Weichmacher verwendet, die nicht-toxisch und biologisch abbaubar sind; und (4) in einer Weise durchgeführt werden kann, bei welcher die gewünschte Reißfestigkeit, Absorptionsfähigkeit und die geringe Neigung zur Fusselbildung des Tissue-Papiers aufrechterhalten werden.
  • OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft weichgemachtes Tissue-Papier, welches auf mindestens an einer seiner Oberflächen bestimmte Weichmachersysteme aufweist. Diese Weichmachersysteme umfassen Polyhydroxyfettsäureamide der Formel:
  • worin R¹ für H, C&sub1;-C&sub6;-Hydrocarbyl, 2-Hydroxyethyl, 2-Hydroxypropyl, Methoxyethyl, Methoxypropyl oder eine Mischung hievon steht; R² für eine C&sub5;-C31- Kohlenwasserstoffgruppe steht und Z eine Polyhydroxykohlenwasserstoffgruppierung mit einer linearen Kohlenwasserstoffkette mit mindestens 3 direkt an die Kette gebundenen Hydroxylgruppen ist. Das Polyhydroxyfettsäureamid- Weichmachersystem liegt in einer Menge von etwa 0,1% bis etwa 3%, bezogen auf das Gewicht des trockenen Tissue-Papiers, vor.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft weiters ein Verfahren zur Herstellung dieser weichgemachten Tissue-Papiere. Dieses Verfahren umfaßt den Schritt der Behandlung einer Tissue-Papierbahn mit dem Weichmachersystem, welches das Polyhydroxyfettsäureamid umfaßt. Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung kann ein "Naßend"-, "Naßbahn"- oder ein "Trockenbahn"-Zugabeverfahren sein. Dieses Verfahren wird in einer Weise durchgeführt, daß die Tissue-Papierbahn mit etwa 0,1% bis etwa 3% von Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmachersystem behandelt wird.
  • Erfindungsgemäß weichgemachtes Tissue-Papier fühlt sich weich und samtartig an. Es ist besonders gut verwendbar zur Weichmachung von hochbauschigen, musterverdichteten Tissue-Papieren, inklusive Tissue-Papieren mit gemustertem Design. Überraschenderweise wird das behandelte Papier, selbst wenn der Weichmacher nur auf die glattere Seite (d. h. Siebseite) von solchen musterverdichteten Papieren aufgebracht ist, immer noch als weich empfunden. Die in der vorliegenden Erfindung verwendeten Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmachersysteme sind im Hinblick auf die Umwelt sicher (d. h. sind nicht-toxisch und biologisch abbaubar) und haben kostenmäßige Vorteile, insbesondere im Vergleich zu den früher für die Behandlung von Tissue-Papier verwendeten Weichmachermitteln. Die Vorteile der verbesserten Weichheit gemäß der vorliegenden Erfindung können auch erreicht werden, wenn die wünschenswerte Reißfestigkeit, die Absorptionsfähigkeit (z. B. Benetzbarkeit) und die niedrige Neigung zur Fusselbildung des Papiers beibehalten werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch bei einem industriellen Papierherstellungssystem eingesetzt werden, ohne den Betrieb der Maschine, inklusive der Geschwindigkeit, deutlich nachteilig zu beeinflussen. Außerdem ist es ein besonderer Vorteil bestimmter in der vorliegenden Erfindung verwendeter Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmachersysteme (z. B. solcher Polyhydroxyfettsäureamide, bei welchen R² für eine C&sub1;&sub5;-C&sub1;&sub7;-Alkyl- oder -Alkenylgruppe steht), daß diese auf die Tissue-Papierbahn nicht nur durch "Naßbahn"- und "Trockenbahn"-Methoden aufgebracht werden können, sondern auch durch "Naßend"-Methoden. Überraschenderweise wurde herausgefunden, daß diese speziellen Weichmachersy steme auf Basis Polyhydroxyfettsäureamid für die Papierfasern, wenn sie während der Papierherstellung eingebracht werden, substantiv sind. Die Möglichkeit, eine "Naßzugabe" vorzunehmen, kann das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur einfacher machen, sondern kann auch Vorteile hinsichtlich der Reißfestigkeit sowie wünschenswerte Unterschiede von Weichheitseigenschaften, die der behandelten Papierbahn verliehen werden, hervorrufen.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
  • Die Figur ist eine schematische Darstellung, die ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Weichmachung von Tissue-Bahnen erläutert.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG A. Tissue-Papiere
  • Die vorliegende Erfindung ist für Tissue-Papier im allgemeinen verwendbar, welches auf übliche Weise filzgepreßtes Tissue-Papier, hochbauschiges musterverdichtetes Tissue-Papier und hochbauschiges, unkompaktiertes Tissue-Papier einschließt, jedoch nicht darauf beschränkt ist. Das Tissue-Papier kann von einem homogenen oder mehrschichtigen Aufbau sein; und daraus hergestellte Tissuepapierprodukte können von einem einlagigen oder mehrlagigen Aufbau sein. Das Tissue-Papier hat vorzugsweise ein Flächengewicht zwischen etwa 10 g/m² und etwa 65 g/m² sowie eine Dichte von etwa 0,6 g/cm³ oder weniger. Bevorzugter wird das Flächengewicht bei etwa 40 g/m² oder weniger liegen und die Dichte wird etwa 0,3 g/cm³ oder weniger betragen. Am bevorzugtesten wird die Dichte zwischen etwa 0,04 g/cm³ und etwa 0,2 g/cm³ liegen. Vgl. Spalte 13, Zeilen 61-67 des US- Patentes 5,059.282 (Ampulski et al.), das am 22. Oktober 1991 erteilt wurde und wo beschrieben ist, wie die Dichte von Tissue-Papier gemessen wird. (Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich alle Mengen und Gewichte hinsichtlich des Papiers auf eine Trockenbasis.)
  • Ein auf übliche Weise gepreßtes Tissue-Papier und Verfahren zur Herstellung eines solchen Papiers sind in der Fachwelt allgemein bekannt. Ein solches Papier wird in der Regel durch Ablegen eines Papiereintrags auf einem porösen Formungssieb, welches in der Fachwelt oft als ein Fourdrinier-Sieb bezeichnet wird, hergestellt. Sobald der Eintrag auf dem Formungssieb abgelegt ist, wird er als eine Bahn bezeichnet. Die Bahn wird entwässert, indem die Bahn gepreßt und bei erhöhter Temperatur getrocknet wird. Die speziellen Verfahren und die typische Einrichtung zur Herstellung von Bahnen gemäß dem soeben beschriebenen Verfahren sind den Fachleuten auf diesem Gebiet allgemein bekannt. Bei einem typischen Verfahren wird ein Zellstoffeintrag mit niedriger Konsistenz aus einem unter Druck stehenden Stoffauflaufkasten zur Verfügung gestellt. Der Stoffauflaufkasten hat eine Öffnung zur Abgabe eines dünnen Auftrags von Zellstoffeintrag auf das Fourdrinier-Sieb zur Bildung einer nassen Bahn. Die Bahn wird dann in der Regel auf eine Faserkonsistenz zwischen etwa 7% und etwa 25% (auf Basis des Gewichts der gesamten Bahn) durch Vakuum-Entwässerung entwässert und weiter durch Druckvorgänge getrocknet, bei welchen die Bahn einem Druck ausgesetzt wird, der von einander gegenüberliegenden mechanischen Bauteilen, zum Beispiel zylindrischen Walzen, entwickelt wird. Die entwässerte Bahn wird dann weiter gepreßt und getrocknet in einer Dampftrommelvorrichtung, die in der Fachwelt als ein Yankee- Trockner bekannt ist. In dem Yankee-Trockner kann der Druck durch mechanische Mittel entwickelt werden, wie etwa durch den Druck von einander gegenüberliegenden zylindrischen Trommeln auf die Bahn. Es können mehrfache Yankee- Trocknertrommeln verwendet werden, wobei eine zusätzliche Pressung gegebenenfalls zwischen den Trommeln stattfindet. Die Tissuepapierstrukturen, die gebildet werden, werden anschließend als übliche gepreßte Tissuepapierstrukturen bezeichnet. Solche Blätter werden als kompaktiert angesehen, da die gesamte Bahn beträchtlichen mechanischen Kompressionskräften ausgesetzt ist, während die Fasern in feuchtem Zustand vorliegen, worauf sie dann in einem komprimierten Zustand getrocknet werden.
  • Musterverdichtetes Tissue-Papier ist dadurch gekennzeichnet, daß es ein relativ hochbauschiges Feld mit relativ niedriger Faserdichte und eine Anordnung verdichteter Zonen mit relativ hoher Faserdichte aufweist. Das hochbauschige Feld ist andererseits als ein Feld von Polsterbereichen gekennzeichnet. Die verdichteten Zonen werden andererseits auch als Einbuchtungsbereiche bezeichnet. Die verdichteten Zonen können in diskreten Abständen innerhalb des hochbauschigen Feldes vorliegen oder sie können entweder vollständig oder teilweise innerhalb des hochbauschigen Feldes miteinander in Verbindung stehen. Die Muster können in einer nicht-ornamentalen Konfiguration vorliegen oder sie können so gebildet werden, daß sie (ein) ornamentale(s) Muster in dem Tissue-Papier bewirken. Bevorzugte Verfahren zur Herstellung von musterverdichteten Tissue-Bahnen sind im US-Patent 3,301.746 (Sanford et al.), erteilt am 31. Jänner 1967; im US-Patent 3,974.025 (Ayers), erteilt am 10. August 1976; im US-Patent 4,191.609 (Trokhan), erteilt am 4. März 1980; und im US-Patent 4,637.859 (Trokhan), erteilt am 20. Jänner 1987, geoffenbart; von diesen sind alle hierin als Referenz angegeben.
  • Im allgemeinen werden musterverdichtete Bahnen vorzugsweise durch Ablegen eines Papiereintrags auf einem porösen Formungssieb, wie etwa einem Fourdrinier-Sieb, zur Bildung einer nassen Bahn und dann Anlegen der Bahn an eine Anordnung von Auflagern hergestellt. Die Bahn wird gegen die Auflageranordnung gepreßt, wodurch verdichtete Zonen in der Bahn an jenen Stellen hervorgerufen werden, die geografisch den Berührungspunkten zwischen der Auflageranordnung und der nassen Bahn entsprechen. Der Rest der Bahn, der während dieses Vorgangs nicht komprimiert wird, wird als das hochbauschige Feld bezeichnet. Dieses hochbauschige Feld kann weiters durch Aufbringen von Fluiddruck verdichtet werden, wie etwa mit einer Vakuum-Vorrichtung oder einem Durchblasetrockner, oder durch mechanisches Pressen der Bahn gegen die Auflageranordnung. Die Bahn wird entwässert und gegebenenfalls vorgetrocknet, was in einer solchen Weise geschieht, daß eine Kompression des hochbauschigen Feldes im wesentlichen vermieden wird. Dies wird vorzugsweise durch Fluiddruck, wie etwa in einer Vorrichtung mit einer Art Vakuum, oder mit einem Durchblasetrockner, oder andererseits durch mechanisches Pressen der Bahn gegen eine Auflageranordnung, wobei das hochbauschige Feld nicht komprimiert wird. Die Vorgänge der Entwässerung, wahlweisen Vortrocknung und Bildung der verdichteten Zonen können integriert oder teilweise integriert sein, um die Gesamtzahl der durchzuführenden Verfahrensstufen herabzusetzen. Anschließend an die Bildung der verdichteten Zonen, an das Entwässern und gegebenenfalls Vortrocknen wird die Bahn vollständig getrocknet, wobei immer noch mechanische Druckeinwirkung vermieden wird. Vorzugsweise umfassen etwa 8% bis etwa 55% der Oberfläche des Tissue-Papiers verdichtete Einbuchtungen mit einer relativen Dichte von mindestens 125% der Dichte des hochbauschigen Feldes.
  • Die Auflageranordnung besteht vorzugsweise aus einem prägenden Trägertextilmaterial mit einer gemusterten Versetzung von Überkreuzungserhebungen, die als die Auflageranordnung wirken, sodaß die Bildung der verdichteten Zonen bei Einwirkung von Druck erleichtert wird. Das Überkreuzungsmuster stellt die zuvor erwähnte Auflageranordnung dar. Geeignete prägende Trägertextilmaterialien sind im US-Patent 3,301.746 (Sanford et al.), erteilt am 31. Jänner 1967; im US-Patent 3,821.068 (Salvucci et al.), erteilt am 21. Mai 1974; im US-Patent 3,974.025 (Ayers), erteilt am 10. August 1976; im US-Patent 3,573.164 (Friedberg et al.), erteilt am 30. März 1971; im US-Patent 3,473.576 (Amneus), erteilt am 21. Oktober 1969; im US-Patent 4,239.065 (Trokhan), erteilt am 16. Dezember 1980; und im US-Patent 4,528.239 (Trokhan), erteilt am 9. Juli 1985 geoffenbart, von denen alle hierin als Referenz aufgenommen sind.
  • Vorzugsweise wird der Eintrag zuerst auf einem porösen Formungsträger, wie etwa einem Fourdrinier-Sieb, zu einer nassen Bahn geformt. Die Bahn wird entwässert und auf ein prägendes Textilmaterial übertragen. Der Eintrag kann andererseits auch anfänglich auf einem porösen Auflageträger abgelegt werden, der auch als ein prägendes Textilmaterial wirkt. Gleich nach der Bildung wird die nasse Bahn entwässert und vorzugsweise thermisch auf eine ausgewählte Faserkonsistenz zwischen etwa 40% und etwa 80% vorgetrocknet. Die Entwässerung erfolgt vorzugsweise mit Saugkästen oder anderen Vakuum-Vorrichtungen oder mit Hilfe von Durchblasetrocknern. Das Überkreuzungsprägemuster des prägenden Textilmaterials wird, wie zuvor besprochen, in die Bahn eingepreßt, bevor die Bahn vollständig getrocknet ist. Ein Verfahren, um dies zu erreichen, ist die Anwendung von mechanischem Druck. Diese kann zum Beispiel dadurch erfolgen, daß eine Quetschwalze, die das prägende Textilmaterial trägt, gegen die Oberfläche einer Trocknertrommel, wie etwa einen Yankee-Trockner, gepreßt wird, wobei die Bahn zwischen der Quetschwalze und der Trocknertrommel angeordnet ist. Bevorzugt wird die Bahn auch gegen das prägende Textilmaterial geformt, bevor die Trocknung durch Anwendung von Fluiddruck mit einer Vakuum-Vorrichtung, wie etwa einem Saugkasten, oder mit einem Durchblasetrockner, vollständig getrocknet ist. Fluiddruck kann aufgebracht werden, um die Einprägung verdichteter Zonen während des anfänglichen Entwässerns in einem getrennten, anschließenden Verfahrensschritt zu induzieren, oder es kann eine Kombination dieser Verfahrensschritte vorgenommen werden.
  • Unkompaktierte nicht-musterverdichtete Tissuepapierstrukturen sind im US- Patent 3,812.000 (Salvucci et al.), erteilt am 21. Mai 1974, und im US-Patent 4,208.459 (Becker et al.), erteilt am 17. Juni 1980 beschrieben, die beide als Referenz aufgenommen sind. Im allgemeinen werden unkompaktierte, nichtmusterverdichtete Tissuepapierstrukturen dadurch hergestellt, daß ein Papiereintrag auf einem durchlässigen Formungssieb, wie etwa einem Fourdrinier-Sieb, zur Bildung einer nassen Bahn abgelegt wird, die Flüssigkeit aus der Bahn ablaufen gelassen und zusätzliches Wasser entfernt wird, ohne daß mechanischer Druck stattfindet, bis die Bahn eine Faserkonsistenz von mindestens etwa 80% erreicht hat, worauf die Bahn gekreppt wird. Wasser wird aus der Bahn durch Vakuum- Entwässerung und thermische Trocknung entfernt. Die entstehende Struktur ist ein weiches, jedoch schwaches, hochbauschiges Blatt aus relativ unkompaktierten Fasern. Vorzugsweise wird Bindematerial auf Abschnitte der Bahn aufgebracht, bevor sie gekreppt wird.
  • Kompaktierte nicht-musterverdichtete Tissue-Strukturen sind in der Fachwelt allgemein als übliche Tissue-Strukturen bekannt. Im allgemeinen werden kompaktierte, nicht-musterverdichtete Tissue-Papierstrukturen dadurch hergestellt, daß ein Papiereintrag auf einem durchlässigen Sieb, wie etwa einem Fourdrinier-Sieb, zur Bildung einer nassen Bahn aufgebracht wird, die Bahn entwässert und zusätzliches Wasser mit Hilfe einer gleichmäßigen mechanischen Kompaktierung (Pressung) abgezogen wird, bis die Bahn eine Konsistenz von 25-50% aufweist, worauf die Bahn auf einen thermischen Trockner, wie etwa einen Yankee, übertragen und anschließend gekreppt wird. Insgesamt wird das Wasser aus der Bahn durch Vakuum-Vorrichtungen, mechanisches Pressen und auf thermische Weise entfernt. Die entstehende Struktur ist fest und im allgemeinen von einzigartiger Dichte, hat jedoch einen sehr geringen Bausch, geringe Absorptionsfähigkeit und Weichheit.
  • Die zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung vorgesehenen Papierfasern werden normalerweise aus Holzzellstoff stammende Fasern inkludieren. Andere Zellstoff-Fasern auf Zellulosebasis, wie etwa Baumwoll-Linters, Bagasse, etc., können ebenso verwendet werden und sind gedacht, innerhalb des Rahmens dieser Erfindung zu liegen. Synthetische Fasern, wie etwa Rayon-, Polyethylen- und Polypropylenfasern, können in Kombination mit natürlichen Fasern auf Zellulosebasis ebenso verwendet werden. Eine beispielhafte Polyethylenfaser, die verwendet werden kann, ist PulpexR, erhältlich von Hercules, Inc. (Wilmington, Delaware).
  • Verwendbare Holz-Zellstoffe inkludieren chemische Zellstoffe, wie etwa Kraft-, Sulfit- und Sulfat-Zellstoffe, sowie mechanische Zellstoffe, die zum Beispiel Holzschliff, thermomechanischen Zellstoff und chemisch modifizierten thermomechanischen Zellstoff umfassen. Chemische Zellstoffe sind jedoch bevorzugt, da sie den daraus hergestellten Tissue-Blättern eine ausgezeichnete fühlbare Weichheit verleihen. Es können Zellstoffe sowohl von Laubbäumen (die im folgenden auch als "Hartholz" bezeichnet werden) als auch von Nadelbäumen (die im folgenden auch als "Weichholz" bezeichnet werden) verwendet werden. In der vorliegenden Erfindung auch verwendbar sind Fasern, die aus rezykliertem Papier stammen, die einige oder alle der zuvor genannten Kategorien ebenso wie andere nicht-faserige Materialien, wie etwa Füllstoffe und Klebstoffe, die zur Erleichterung der ursprünglichen Papierherstellung verwendet wurden, enthalten können.
  • Zusätzlich zu Papierfasern kann der Papiereintrag, der zur Herstellung der Tissuepapierstrukturen verwendet wird, auch andere Bestandteile oder Materialien hiezu zugesetzt enthalten, wie sie in der Fachwelt bekannt sind oder später bekannt werden. Die Arten wünschenswerter Additive werden von dem speziellen Endverwendungszweck des in Betracht gezogenen Tissue-Blattes abhängen. Zum Beispiel ist eine hohe Naßfestigkeit bei Produkten, wie etwa Toilettepapier, Papiertüchern, Kosmetik-Tissue und anderen ähnlichen Produkten, ein wünschenswertes Merkmal. Daher ist es oft wünschenswert, dem Papiereintrag chemische Substanzen zuzusetzen, die in der Fachwelt als "Naßfestigkeits"-Harze bekannt sind.
  • Eine allgemeine Abhandlung über die Arten von in der Papierindustrie verwendeten Naßfestigkeitsharzen kann in der TAPPI-Monografienreihe Nr. 29, Wet Strength in Paper and Paperboard, Technical Association of the Pulp and Paper Industry (New York, 1965) gefunden werden. Die am besten verwendbaren Naßfestigkeitsharze hatten im allgemeinen kationischen Charakter. Polyamid- Epichlorhydrin-Harze sind kationische Naßfestigkeitsharze, die sich als besonders gut verwendbar erwiesen haben. Geeignete Arten solcher Harze sind im US-Patent 3,700.623 (Keim), erteilt am 24. Oktober 1972, und im US-Patent 3,772.076 (Keim), erteilt am 13. November 1973, beschrieben, die beide als Referenz aufgenommen sind. Eine handelsübliche Quelle verwendbarer Polyamid-Epichlorhydrin- Harze ist Hercules, Inc. in Wilmington, Delaware, die solche Harze unter der Marke KymeneR 557H in den Handel bringt.
  • Auch Polyacrylamid-Harze erwiesen sich als gut verwendbare Naßfestigkeitsharze. Diese Harze sind im US-Patent 3,556.932 (Coscia et al.), erteilt am 19. Jänner 1971, und im US-Patent 3,556.933 (Williams et al.), erteilt am 19. Jänner 1971, beschrieben, die beide hierin als Referenz aufgenommen sind.
  • Eine handelsübliche Quelle für Polyacrylamid-Harze ist die American Cyanamid Co. in Stamford, Connecticut, die ein solches Harz unter der Marke ParezR 631 NC in den Handel bringt.
  • Noch andere wasserlösliche kationische Harze, die in dieser Erfindung verwendbar sind, sind Harnstoff-Formaldehyd- und Melamin-Formaldehyd-Harze. Die üblicheren funktionellen Gruppen dieser polyfunktionellen Harze sind stickstoffhaltige Gruppen, wie etwa Amino-Gruppen und Methylol-Gruppen, die am Stickstoff hängen. Harze vom Typ Polyethylenimin können ebenso in der vorliegenden Erfindung Verwendung finden. Zusätzlich dazu können Harze zur Bewirkung von temporärer Naßfestigkeit in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, wie etwa Caldas 10 (hergestellt von Japan Carlit) und CoBond 1000 (hergestellt von der National Starch and Chemical Company). Es versteht sich, daß die Zugabe chemischer Verbindungen, wie etwa der zuvor besprochenen Naßfestigkeits- und temporären Naßfestigkeitsharze, zum Zellstoffeintrag wahlweise und zur Durchführung der vorliegenden Erfindung nicht notwendig ist.
  • Zusätzlich zu Naßfestigkeitsadditiven kann es auch wünschenswert sein, zu den Papierfasern bestimmte Trockenfestigkeitsadditive und Additive zur Kontrolle der Fusselbildung, die in der Fachwelt bekannt sind, zuzusetzen. In dieser Hinsicht erwiesen sich Stärkebinder als besonders gut geeignet. Zusätzlich zur Herabsetzung der Fusselbildung des endgültigen Tissue-Papierprodukts können geringe Mengen von Stärkebindern auch eine mäßige Verbesserung der Trockenreißfestigkeit verleihen, ohne dabei eine Steifheit zu bewirken, die aus der Zugabe höherer Stärkemengen resultieren könnte. In der Regel wird der Stärkebinder in einer solchen Menge inkludiert, daß er in einem Ausmaß von etwa 0,01 bis etwa 2%, vorzugsweise von etwa 0,1 bis etwa 1%, bezogen auf das Gewicht des Tissue-Papiers, zurückgehalten wird.
  • Im allgemeinen sind Stärkebinder, die für die vorliegende Erfindung geeignet sind, durch Wasserlöslichkeit und Hydrophilie gekennzeichnet. Obwohl der Rahmen der geeigneten Stärkebinder nicht eingeschränkt werden soll, inkludieren repräsentative Stärkematerialien Maisstärke und Kartoffelstärke, wobei Wachsmais stärke, die industriell als Amioca-Stärke bekannt ist, besonders bevorzugt ist. Amioca-Stärke unterscheidet sich von üblicher Maisstärke dadurch, daß sie ausschließlich aus Amylopectin besteht, während übliche Maisstärke sowohl Amylopectin als auch Amylose enthält. Verschiedene einzigartige Merkmale der Amioca- Stärke sind weiters in "Amioca - The Starch From Waxy Corn", H. H. Schopmeyer, Food Industries, Dezember 1945, S. 106-108 (Bd. S. 1476-1478), beschrieben.
  • Der Stärkebinder kann in körniger oder dispergierter Form vorliegen, wobei die körnige Form besonders bevorzugt ist. Der Stärkebinder wird vorzugsweise ausreichend gekocht, um eine Quellung der Körner zu induzieren. Bevorzugter sind die Stärkekörner, etwa durch Kochen, bis zu einem Punkt knapp vor der Dispergierung des Stärkekorns gequollen. Derartige stark gequollene Stärkekörner werden als "vollständig gekocht" bezeichnet. Die Bedingungen der Dispergierung können im allgemeinen von der Größe der Stärkekörner, dem Ausmaß der Kristallinität der Körner und der Menge der vorliegenden Amylose abhängen, Vollständig gekochte Amioca-Stärke kann zum Beispiel durch Erhitzen einer wässerigen Aufschlämmung von etwa 4% Konsistenz von Stärkekörnern auf etwa 190º F (etwa 88ºC) während etwa 30 und etwa 40 Minuten hergestellt werden. Andere beispielhafte Stärkebinder, die verwendbar sind, inkludieren modifizierte kationische Stärken, wie etwa solche, die durch stickstoffhaltige Gruppen, inklusive Aminogruppen und Methylolgruppen, die am Stickstoff hängen, modifiziert sind, welche Stärken von der National Starch and Chemical Company (Bridgewater, New Jersey) erhältlich sind und die früher als Additive zum Zellstoffeintrag verwendet wurden, um die Naß- und/oder Trockenfestigkeit zu erhöhen.
  • B. Weichmachersysteme auf Basis Polyhydroxyfettsäureamid
  • Geeignete Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmachersysteme zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung sind biologisch abbaubar. Wie der Ausdruck hierin verwendet wird, bezieht sich "biologische Abbaubarkeit" auf die vollständige Aufspaltung einer Substanz durch Mikroorganismen bis zu Kohlendioxid, Wasser, Biomasse und anorganischen Materialien. Die Möglichkeit des biologischen Abbaus kann dadurch abgeschätzt werden, daß die Entwicklung von Kohlendioxid und die Abscheidung von gelöstem organischen Kohlenstoff aus einem Medium gemessen wird, welches die zu untersuchende Substanz als die einzige Kohlenstoff- und Energiequelle sowie ein aus dem Überstand von homogenisiertem Aktivschlamm gewonnenes bakterielles Inoculum enthält. Vgl. Larson, "Estimation of Biodegradation Potential of Xenobiotic Organic Chemicals", Applied and Environmental Microbiology, Band 38 (1979), Seiten 1153-61, wo ein geeignetes Verfahren zur Abschätzung der biologischen Abbaubarkeit beschrieben ist. Unter Verwendung dieses Verfahrens wird von einer Substanz gesagt, daß sie leicht biologisch abbaubar ist, wenn sie eine Entwicklung von 70% Kohlendioxid und eine Abscheidung von mehr als 90% gelöstem organischen Kohlenstoff innerhalb von 28 Tagen zeigt. Die in der vorliegenden Erfindung verwendeten Weichmachersysteme entsprechen diesen Kriterien der biologischen Abbaubarkeit.
  • Geeignete Polyhydroxyfettsäureamide zur Verwendung in den Weichmachersystemen gemäß der vorliegenden Erfindung haben die Formel:
  • worin R¹ für H, eine C&sub1;-C&sub6;-Kohlenwasserstoff-, 2-Hydroxyethyl-, 2- Hydroxypropyl-, Methoxyethyl-, Methoxypropylgruppe oder eine Mischung hievon, vorzugsweise für C&sub1;-C&sub4;-Alkyl, Methoxyethyl oder Methoxypropyl, bevorzugter für C&sub1;- oder C&sub2;-Alkyl oder Methoxypropyl, am bevorzugesten für C&sub1;-Alkyl (d. h. Methyl) oder Methoxypropyl steht; und R² eine C&sub5;-C&sub3;&sub1;-Kohlenwasserstoffgruppe, vorzugsweise eine geradkettige C&sub7;-C&sub1;&sub8;-Alkyl- oder -Alkenylgruppe, bevorzugter eine geradkettige C&sub9;-C&sub1;&sub7;-Alkyl- oder -Alkenylgruppe, am bevorzugtesten eine geradkettige C&sub1;&sub1;-C&sub1;&sub7;-Alkyl- oder -Alkenylgruppe oder eine Mischung hievon bedeutet; und Z eine Polyhydroxykohlenwasserstoffgruppierung darstellt, die eine lineare Kohlenwasserstoffkette mit mindestens 3 direkt an die Kette gebundenen Hydroxylgruppen ist. Vgl. das US-Patent 5,174.927 (Honsa), erteilt am 29. Dezember 1992 (hierin als Referenz aufgenommen), welches diese Polyhydroxyfettsäureamide ebenso wie deren Herstellung offenbart.
  • Die Z-Gruppierung wird vorzugsweise von einem reduzierenden Zucker in einer reduktiven Aminierungsreaktion abgeleitet und ist am bevorzugtesten Glycityl. Geeignete reduzierende Zucker sind u. a. Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose und Xylose. Maissirup mit hohem Dextrosegehalt, Maissirup mit hohem Fructosegehalt und Maissirup mit hohem Maltosegehalt sowie die einzelnen zuvor angegebenen Zucker können verwendet werden. Diese Maissirupe können Mischungen von Zuckerkomponenten für die Z-Gruppierung ergeben.
  • Die Z-Gruppierung wird vorzugsweise aus der aus -CH&sub2;-(CHOH)n-CH&sub2;OH, -CH(CH&sub2;OH)-[(CHOH)n-1]-CH&sub2;OH, -CH&sub2;OH-CH&sub2;-(CHOH)&sub2;(CHOR³)(CHOH)-CH&sub2;OH, worin n eine ganze Zahl von 3 bis 5 darstellt und R³ H oder ein zyklisches oder aliphatisches Monosaccharid darstellt, bestehenden Gruppe ausgewählt. Am bevorzugtesten sind die Glycityle, in welchen n für 4 steht, insbesondere -CH&sub2;-(CHOH)&sub4;- CH&sub2;OH.
  • In der obigen Formel kann R¹ zum Beispiel für N-Methyl, N-Ethyl, N-Propyl, N-Isopropyl, N-Butyl, N-2-Hydroxyethyl, N-Methoxypropyl oder N-2-Hydroxypropyl stehen. R² kann so ausgewählt werden, daß zum Beispiel Stearamide, Oleamide, Lauramide, Myristamide, Capricamide, Palmitamide ebenso wie Amide aus gemischten Fettsäurequellen, wie solche, die zum Beispiel aus Kokosnußöl (Cocamide), Talgöl (Talgamide), Palmkernöl, Palmöl, Sonnenblumenöl, Sonnenblumenöl mit hohem Oleinsäureanteil, Rapsöl mit hohem Erucasäureanteil, Rapsöl mit niedrigem Erucasäureanteil (d. h. Canolaöl) zur Verfügung gestellt werden. Die Z-Gruppierung kann aus 1-Deoxyglucityl, 2-Deoxyfructityl, 1-Deoxymaltityl, 1- Deoxylactityl, 1-Deoxygalactityl, 1-Deoxymannityl, 1-Deoxymaltotriotityl etc. bestehen.
  • Die am bevorzugtesten verwendeten Polyhydroxyfettsäureamide haben die allgemeine Formel:
  • worin R¹ für Methyl oder Methoxypropyl steht, R² für eine geradkettige C&sub1;&sub1;-C&sub1;&sub7;- Alkyl- oder -Alkenylgruppe steht. Diese inkludieren N-Lauryl-N-methylglucamid, N- Lauryl-N-methoxypropylglucamid, N-Cocoyl-N-methylglucamid, N-Cocoyl-N- methoxypropylglucamid, N-Palmityl-N-methoxypropylglucamid, N-Palmityl-N- methylglucamid, N-Oleoyl-N-methylglucamid, N-Oleoyl-N-methoxypropylglucamid, N-Tallowyl-N-methylglucamid oder N-Tallowyl-N-methoxypropylglucamid. Die Glucamide, in welchen R² für Palmityl, Oleoyl oder Tallowyl steht, sind als Weichmachersysteme, die bei "Naßend"-Zugabemethoden verwendet werden, besonders bevorzugt.
  • Neben den Polyhydroxyfettsäureamiden können die in der vorliegenden Erfindung verwendeten Weichmachersysteme zusätzlich noch andere Bestandteile enthalten. Diese anderen Bestandteile sind in der Regel enthalten, um die Schmelzeigenschaften des Polyhydroxyfettsäureamids zu modifizieren. Zum Beispiel können Polyhydroxyfettsäureamide mit kürzeren Alkylkettenlängen (z. B. wo R² für eine Lauryl- oder Cocoylgruppe steht), wie etwa N-Lauryl-N-methoxypropylglucamid oder N-Cocoyl-N-methoxypropylglucamid, relativ hohe Schmelzpunkte haben. Für solche Polyhydroxyfettsäureamide ist es in der Regel wünschenswert, daß sie einen oder mehrere Bestandteile enthalten, die zur Absenkung des Schmelzpunkts des Weichmachersystems beitragen.
  • Geeignete Additive zur Herabsetzung des Schmelzpunkts des Weichmachersystems inkludieren Kondensationsprodukte von aliphatischen Alkoholen mit etwa 1 bis etwa 25 Molen Ethylenoxid. Die Alkylkette des aliphatischen Alkohols liegt in der Regel in einer geradkettigen (linearen) Konfiguration vor und enthält etwa 8 bis etwa 22 Kohlenstoffatome. Besonders bevorzugt sind die Kondensationsprodukte von Alkoholen mit einer Alkylgruppe, die etwa 11 bis etwa 15 Kohlenstoffatome enthält, mit etwa 3 bis etwa 15 Molen, vorzugsweise etwa 3 bis etwa 8 Molen, Ethylenoxid pro Mol Alkohol. Beispiele solcher ethoxylierter Alkohole inkludieren die Kondensationsprodukte von Myristylalkohol mit 7 Molen Ethylenoxid pro Mol Alkohol, die Kondensationsprodukte von Kokosnußalkohol (einer Mischung von Fettalkoholen, die Alkylketten unterschiedlicher Länge von 10 bis 14 Kohlenstoffatomen enthalten) mit etwa 5 Molen Ethylenoxid. Eine Anzahl geeigneter ethoxylierter Alkohole ist im Handel erhältlich, wie u. a. TERGITOL 15-S-9 (das Kondensationsprodukt von linearen C&sub1;&sub1;-C&sub1;&sub5;-Alkoholen mit 9 Molen Ethylenoxid), das von der Union Carbide Corporation auf den Markt gebracht wird; KYRO EOB (das Kondensationsprodukt von linearen C&sub1;&sub3;-C&sub1;&sub5;-Alkoholen mit 9 Molen Ethylenoxid, das von The Procter & Gamble Co. auf den Markt gebracht wird, sowie insbesondere die Tenside mit dem Markennamen NEODOL, die von der Shell Chemical Co. auf den Markt gebracht werden, insbesondere NEODOL 25-12 (das Kondensationsprodukt von linearen C&sub1;&sub2;-C&sub1;&sub5;-Alkoholen mit 12 Molen Ethylenoxid), NEODOL 23-6,5T (das Kondensationsprodukt von linearen C&sub1;&sub2;-C&sub1;&sub3;-Alkoholen mit 6,5 Molen Ethylenoxid, die destilliert (getoppt) wurden, um bestimmte Verunreinigungen zu entfernen) und NEODOL 25-12 (das Kondensationsprodukt von linearen C&sub1;&sub2;-C&sub1;&sub5;-Alkoholen mit 12 Molen Ethylenoxid).
  • Ein besonders bevorzugtes Weichmachersystem zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung umfaßt eine Mischung von N-Lauryl-N-methoxypropylglucamid oder N-Cocoyl-N-methoxypropylglucamid mit einem ethoxylierten linearen C&sub1;&sub1;-C&sub1;&sub5;-Alkohol, wie etwa NEODOL 25-12. Diese bevorzugten Weichmachersysteme umfassen ein Gewichtsverhältnis von Glucamiden zu ethoxyliertem Alkohol im Bereich von etwa 1 : 1 bis etwa 10 : 1. Vorzugsweise umfassen diese Weichmachersysteme ein Gewichtsverhältnis von Glucamiden zu ethoxyliertem Alkohol im Bereich von etwa 3 : 1 bis etwa 6 : 1.
  • C. Die Behandlung des Tissue-Papiers mit dem Weichmachersystem
  • Die Papierbahn kann mit dem Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmachersystem an einer Reihe unterschiedlicher Punkte im Papierherstellungsverfahren behandelt werden. Ein Punkt ist der während der anfänglichen Bildung der Papierbahn, wenn die Papierfasern als Eintrag abgelegt werden. Dieses Verfahren wird in der Regel als ein "Naßend"-Zugabeverfahren bezeichnet. Die "Naßend"-Zugabe verwendet in der Regel den Zusatz des Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmachersystems zu der wässerigen Aufschlämmung der Papierfasern, bevor diese als ein Eintrag auf dem Formungssieb abgelegt und dann zur Herstellung des zuvor beschriebenen Tissue- Papiers weiterverarbeitet werden.
  • Die Polyhydroxyfettsäureamide mit den längeren Alkyl- oder Alkenylkettenlängen (z. B. worin R² für eine C&sub1;&sub5;-C&sub1;&sub7;-Alkyl- oder -Alkenylgruppe steht) sind für Papierfasern während der "Naßzugabe" ausreichend substantiv, sodaß sie an den Fasern haften und somit den gewünschten Vorteil der Weichmachung liefern. Tatsächlich eröffnet die Möglichkeit, die Papierbahn mit diesen Weichmachersystemen auf Basis Polyhydroxyfettsäureamid durch "Naßend"- Zugabemethoden zu behandeln, Vorteile sogar im Vergleich zu "Naßbahn"- und "Trockenbahn"-Zugabemethoden. Die "Naßend"-Zugabe dieser Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmacher bedingt eine Trockenreißfestigkeit in der Tissue-Bahn und führt zu einem geringeren Verlust an Reißfestigkeit im Vergleich zur bekannten Weichmacherzugabe am "nassen Ende". "Naßend"-Zugabe liefert auch eine andere Art von Weichheit, insbesondere im Vergleich zur "Trockenbahn"-Zugabe. Die "Trockenbahn"-Zugabe bedingt eine Oberflächenschlüpfrigkeit. Im Vergleich dazu liefert die "Naßend"-Zugabe eine Flexibilität des Blattes durch Bindungslösung.
  • Ein anderer Punkt, an welchem die Papierbahn mit den Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmachersystemen behandelt werden kann, ist der nach der Ablegung der Papierfasern auf dem Formungssieb; jedoch vor der vollständigen Trocknung der behandelten Bahn. Dieses Verfahren wird in der Regel als eine "Naßbahn"-Zugabemethode bezeichnet. Die Papierbahn kann auch behandelt werden, nachdem sie vollständig oder im wesentlichen vollständig getrocknet wurde. Das wird in der Regel als eine "Trockenbahn"-Zugabemethode bezeichnet. Bei der "Trockenbahn"-Methode hat das Tissue-Papier in der Regel einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 10% oder weniger, vorzugsweise von etwa 6% oder weniger, am bevorzugtesten von etwa 3% oder weniger, vor der Behandlung mit dem Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmacher. Bei industriellen Papierherstellungssystemen findet die Behandlung mit dem Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmacher nach einer "Trockenbahn"-Methode in der Regel dann statt, wenn die Tissuepapierbahn durch den Yankee-Trockner getrocknet und dann von diesem abgekreppt wurde.
  • Bei den erfindungsgemäßen "Naßbahn"- und "Trockenbahn"-Methoden wird mindestens eine Oberfläche der trockenen Tissuepapierbahn mit dem Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmachersystem behandelt. Jede Methode, die zur Aufbringung von Additiven auf die Oberflächen von Papierbahnen verwendet werden kann, ist möglich. Geeignete Methoden inkludieren Aufsprühen, Aufdrucken (z. B. Flexodruck), Beschichten (z. B. Tiefdruckbeschichtung) oder Kombinationen dieser Aufbringungstechniken, z. B. Aufsprühen des Weichmachersystems auf eine rotierende Oberfläche, wie etwa eine Kalanderwalze, die dann den Weichmacher auf die Oberfläche der Papierbahn überträgt. Das Weichmachersystem kann entweder auf eine Oberfläche der getrockneten Tissue-Papierbahn oder auf beide Ober flächen aufgebracht werden. Zum Beispiel kann im Fall von musterverdichteten Tissue-Papieren das Weichmachersystem auf die rauhere Seite, die Materialseite, auf die glattere, die Siebseite, oder auf beide Seiten der Tissuepapierbahn aufgebracht werden. In überraschender Weise wird, auch wenn das Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmachersystem nur auf die glattere Siebseite der Tissuepapierbahn aufgebracht wird, das behandelte Papier immer noch als weich empfunden.
  • Bei "Naßend"-, "Naßbahn"- oder "Trockenbahn"-Zugabemethoden wird das Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmachersystem in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 3%, bezogen auf das Gewicht der Tissue-Papierbahn, aufgebracht. Vorzugsweise wird das Weichmachersystem in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 0,8%, bezogen auf das Gewicht der Tissuepapierbahn, aufgebracht. Das Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmachersystem kann in Form einer wässerigen Dispersion oder Lösung aufgebracht werden. Zum Beispiel wird im Fall der "Naßend"-Zugabe das Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmachersystem in der Regel in Form einer wässerigen Lösung zu der Aufschlämmung zugesetzt, knapp bevor die Aufschlämmung auf dem Formungssieb als Eintrag abgelegt wird; diese wässerige Lösung könnte auch direkt dem Aufschlußgefäß oder dem Vorratsbehälter zugesetzt werden. Diese wässerigen Systeme umfassen in der Regel nur Wasser und den Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmacher, können jedoch auch andere wahlweise Bestandteile enthalten. Zum Beispiel bildet eine Mischung von 5% N-Cocoyl-N-methylglucamid, 5% Sorbitanmonostearat und 0,5% Natriumsulfat mit 89,5% Wasser eine stabile Dispersion, die leicht in einen in-line-Mischer zum Zweck der "Naßend"-Zugabe zugepumpt werden kann.
  • Bei der Formulierung solcher wässeriger Systeme wird das Polyhydroxyfettsäureamid in dem Wasser in einer wirksamen Menge dispergiert oder gelöst. Was "eine wirksame Menge" des Polyhydroxyfettsäureamids in dem wässerigen System darstellt, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, inklusive der Art des verwendeten Weichmachers, den gewünschten Weichmachereffekten, der Art der Aufbringung und ähnlichen Faktoren. Im Grunde genommen muß das Polyhydroxyfettsäureamid in einer ausreichenden Menge vorliegen, um eine wirksame Weichmachung beizustellen, ohne nachteiliges Beeinträchtigen der Fähigkeit, den Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmacher aus dem wässerigen System auf die Tissuepapierbahn aufzubringen. Zum Beispiel können relativ hohe Konzentrationen von Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmacher die Dispersion/Lösung so viskos machen, daß es schwierig, oder unmöglich, wird, sie mit einer üblichen Sprüh-, Druck- oder Beschichtungseinrichtung auf die Tissuepapierbahn aufzubringen. Solche relativ geringe Mengen an Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmacher genügen, um dem Tissue-Papier eine erhöhte Weichheit zu verleihen, beschichten jedoch die Oberfläche der Tissuepapierbahn nicht in einem solchen Ausmaß, daß Festigkeit, Absorptionsfähigkeit und insbesondere Benetzbarkeit deutlich beeinflußt würden.
  • Bei den "Naßbahn"- und "Trockenbahn"-Verfahren kann das Weichmachersystem auf die Oberfläche der Tissuepapierbahn in einer gleichmäßigen oder in ungleichmäßiger Weise aufgebracht werden. Unter "ungleichmäßig" versteht man, daß die Menge, das Verteilungsmuster etc. des Weichmachers über die Oberfläche des Papiers hinweg variieren können. Zum Beispiel können manche Abschnitte der Oberfläche der Tissuepapierbahn größere oder geringere Mengen an Weichmacher aufweisen, wobei Abschnitte der Oberfläche, die gar keinen Weichmacher aufweisen, inkludiert sind. Die Ungleichmäßigkeit des Weichmachers auf der Tissuepapierbahn ist zum großen Teil auf die Art und Weise zurückzuführen, in welcher das Weichmachersystem auf die Oberfläche der Papierbahn aufgebracht wird. Zum Beispiel wird der Weichmacher bei bevorzugten Behandlungsmethoden, wo wässerige Dispersionen oder Lösungen des Weichmachersystems aufgesprüht werden, als ein regelmäßiges oder typisch unregelmäßiges Muster von Weichmachertröpfchen auf die Oberfläche der Tissuepapierbahn aufgebracht. Es wird angenommen, daß diese ungleichmäßige Aufbringung von Weichmacher auch im wesentlichen nachteilige Effekte auf die Festigkeit und Absorptionsfähigkeit und insbesondere auf die Benetzbarkeit des Tissuepapiers vermeidet, sowie sie die Menge des Weichmachers herabsetzt, die zur Bewirkung einer effektiven Weichmachung des Tissuepapiers notwendig ist.
  • Bei dem "Trockenbahn"-Zugabeverfahren kann das Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmachersystem auf die Tissuepapierbahn an jedem beliebigen Punkt aufgebracht werden, nachdem die Bahn getrocknet wurde. Zum Beispiel kann das Weichmachersystem auf die Tissuepapierbahn aufgebracht werden, nachdem diese von einem Yankee-Trockner abgekreppt wurde, bevor sie jedoch kalandriert wird, d. h. bevor sie durch Kalanderwalzen geführt wird. Obwohl dies in der Regel nicht bevorzugt ist, kann das Weichmachersystem auch auf das Tissuepapier aufgebracht werden, wenn dieses von einer Hauptwalze abgerollt und bevor es auf eine kleinere Endproduktwalze aufgerollt wird. Vorzugsweise wird das Weichmachersystem auf die Papierbahn dann aufgebracht, wenn diese durch solche Kalanderwalzen hindurchgegangen ist und bevor sie auf die Hauptwalze aufgerollt wird.
  • Die Figur erläutert ein Verfahren zur Aufbringung wässeriger Dispersionen oder Lösungen von Polyhydroxyfettsäureamid-Weichmachersystemen auf die trockene Tissuepapierbahn. Unter Bezugnahme auf die Figur wird die nasse Tissuepapierbahn 1 auf einem prägenden Textilmaterial 14 über eine Umlenkwalze 2 geführt und dann auf einen Yankee-Trockner 5 (der in der durch den Pfeil 5a angegebenen Richtung rotiert) durch die Wirkung einer Druckwalze 3 übertragen, wäh rend das prägende Textilmaterial 14 an einer Umlenkwalze 16 vorbeibewegt. Die Papierbahn wird klebend an der zylindrischen Oberfläche des Trockners 5 mit Hilfe eines Klebstoffs befestigt, der von einem Sprüh-Applikator 4 aufgebracht wird. Die Trocknung wird durch einen Dampf-Heiztrockner 5 und durch heiße Luft, die in einer Trockenhaube 6 durch nicht dargestellte Mittel erhitzt und zirkuliert wird, vervollständigt. Dann wird die Bahn trocken durch eine Abziehklinge 7 von dem Trockner 5 abgekreppt, worauf sie als getrocknetes gekrepptes Papierblatt 15 bezeichnet wird.
  • Das Papierblatt 15 gelangt dann zwischen zwei Kalanderwalzen 10 und 11. Eine wässerige Dispersion oder Lösung von Weichmachersystem wird auf die obere Kalanderwalze 10 und/oder die untere Kalanderwalze 11 durch Sprüh-Applikatoren 8 bzw. 9 aufgebracht, je nachdem, ob eine oder beide Seiten des Papierblatts 15 mit Weichmacher behandelt werden sollen. Die wässerige Weichmacherdispersion oder -lösung wird durch die Sprüher 8 und 9 auf die Oberfläche der oberen Kalanderwalze 10 und/oder der unteren Kalanderwalze 11 als ein Muster von Tröpfchen aufgebracht. Diese den Weichmacher enthaltenden Tröpfchen werden dann durch die obere Kalanderwalze 10 und/oder die untere Kalanderwalze 11 (die in den durch die Pfeile 10a und 11a angegebenen Richtungen rotieren) auf die obere und/oder untere Oberfläche des Papierblattes 15 übertragen. Im Fall von musterverdichteten Papieren entspricht die obere Oberfläche des Papierblattes 15 in der Regel der rauheren Materialseite des Papiers, während die untere Oberfläche der glatteren Siebseite des Papiers entspricht. Die obere Kalanderwalze 10 und/oder die untere Kalanderwalze 11 bringt/bringen dieses Muster von Weichmacher-Tröpfchen auf die obere und/oder untere Oberfläche des Papierblattes 15 auf. Das mit Weichmacher behandelte Papierblatt 15 gelangt dann über einen Umfangsabschnitt einer Haspel 12 und wird dann auf eine Hauptwalze 13 aufgerollt.
  • Ein besonderer Vorteil des in der Figur gezeigten Ausführungsbeispiels ist die Möglichkeit, die obere Kalanderwalze 10 und/oder die untere Kalanderwalze 11 zu erhitzen. Durch Erhitzen der Kalanderwalzen 10 und/oder 11 wird ein Anteil des Wassers in der wässerigen Dispersion oder Lösung des Weichmachers verdampft. Das bedeutet, daß das Tröpfchenmuster konzentriertere Mengen an Weichmachersystem enthält. Infolgedessen wird eine besonders wirksame Menge des Weichmachers auf die Oberfläche(n) des Tissuepapiers aufgebracht, neigt jedoch wegen der herabgesetzten Wassermenge nicht zur Wanderung in das Innere der Papierbahn.
  • Andererseits kann das Weichmachersystem auf das Blatt 15 aufgebracht werden, nachdem dieses die Kalanderwalzen 10 und 11 passiert hat. Bei diesem alternativen Ausführungsbeispiel kann der Weichmacher auf das Blatt 15 in Form einer wässerigen Dispersion oder als Schmelze, z. B. durch Heißschmelzsprühen, aufge sprüht werden. Wie zuvor angegeben, kann das Weichmachersystem Materialien, wie etwa einen ethoxylierten Fettalkohol, zur Herabsetzung des Schmelzpunkts der Mischung enthalten, um das Heißschmelzsprühen zu erleichtern.
  • D. Weichgemachtes Tissue-Papier
  • Tissue-Papier, das gemäß der vorliegenden Erfindung weichgemacht wurde, insbesondere Kosmetik- und Toiletten-Tissue, hat einen weichen und samtartigen Griff durch den Weichmacher, der auf eine oder beide Oberflächen des Papiers aufgebracht wurde. Diese Weichheit kann durch subjektive Prüfung bewertet werden, bei welcher eine Bewertung erhalten wird, die als Panel Score Units (PSU) bezeichnet wird, wo eine Reihe geübter Weichheitsprüfer gebeten werden, die relative Weichheit einer Vielzahl von paarweisen Proben zu bewerten. Die Daten werden durch eine statistische Methode analysiert, die als eine paarweise Vergleichsanalyse bekannt ist. Bei diesem Verfahren werden Paare von Proben zuerst als solche identifiziert. Dann werden die Paare der Proben jeweils gleichzeitig paarweise von jedem Prüfer bewertet, wobei eine Probe jedes Paars als X und die andere als Y bezeichnet wird. Kurz gesagt wird jede X-Probe gegen ihre gepaarte Y-Probe wie folgt eingestuft:
  • 1. Eine Einstufung von Null wird gegeben, wenn X und Y als gleich weich beurteilt werden;
  • 2. eine Einstufung von plus eins wird gegeben, wenn Y eventuell ein bißchen weicher als Y ist, und eine Einstufung von minus eins wird gegeben, wenn Y eventuell ein bißchen weicher als X ist;
  • 3. eine Einstufung von plus zwei wird gegeben, wenn X deutlich ein wenig weicher als Y ist, und eine Einstufung von minus zwei wird gegeben, wenn Y deutlich als ein bißchen weicher als X beurteilt wird;
  • 4. eine Einstufung von plus drei wird gegeben, wenn X deutlich weicher als Y beurteilt wird, und eine Einstufung von minus drei wird gegeben, wenn Y deutlich weicher als X beurteilt wird; und schließlich
  • 5. wird eine Einstufung von plus vier gegeben, wenn X als viel weicher als Y bezeichnet wird, und wird eine Einstufung von minus vier gegeben, wenn Y viel weicher als X ist.
  • Die resultierenden Daten aller Juroren und aller Probenpaare werden dann paarweise gemittelt und entsprechend ihren Einstufungen gereiht. Dann wird die Reihung nach oben oder nach unten so verschoben, daß ein PSU-Wert von Null entsteht, der jener Probe zugeordnet wird, die als Null-Basisstandard gewählt wird. Die anderen Proben haben dann Plus- oder Minus-Werte je nach der Bestimmung ihrer relativen Einstufungen im Hinblick auf den Standard der Null-Basis. Ein Unterschied von etwa 0,2 PSU stellt in der Regel einen deutlichen Unterschied in der subjektiv wahrgenommenen Weichheit dar. Bezogen auf nicht-weichgemachtes Tissue-Papier hat ein Tissue-Papier, das gemäß der vorliegenden Erfindung weichgemacht wurde, in der Regel eine Weichheit von etwa 0,5 PSU oder mehr.
  • Ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der, daß diese Erhöhung der Weichheit erreicht werden kann, obwohl andere gewünschte Eigenschaften des Tissue-Papiers beibehalten werden, wie etwa durch Kompensierung der mechanischen Behandlung (z. B. Zellstoffmahlung) und/oder der Verwendung chemischer Additive (z. B. Stärkebinder). Eine solche Eigenschaft ist die Gesamt- Trockenreißfestigkeit des Tissue-Papiers. Wie der Ausdruck hierin verwendet wird, bezieht sich "Gesamtreißfestigkeit" auf die Summe der Bruchfestigkeiten in Maschinenrichtung und quer zur Maschinenrichtung in Gramm pro Inch Probenbreite. Erfindungsgemäß weichgemachte Tissue-Papiere haben in der Regel Gesamt- Trockenreißfestigkeiten von mindestens etwa 360 g/in, mit typischen Bereichen von etwa 360 bis etwa 450 g/in für einlagige Kosmetik-/Toiletten-Tissues, von etwa 400 bis etwa 500 g/in für zweilagige Kosmetik-/Toiletten-Tissues und von etwa 1000 bis 1800 g/in für Tuchprodukte.
  • Eine weitere Eigenschaft, die für erfindungsgemäß weichgemachtes Tissue- Papier von Bedeutung ist, ist die Absorptionsfähigkeit oder Benetzbarkeit, wie sie durch die Hydrophilie wiedergegeben wird. Hydrophilie von Tissue-Papier bezieht sich im allgemeinen auf die Neigung des Tissue-Papiers, mit Wasser benetzt zu werden. Hydrophilie von Tissue-Papier kann einigermaßen quantitativ bestimmt werden, indem der Zeitraum festgestellt wird, der erforderlich ist, bis trockenes Tissue-Papier mit Wasser vollständig benetzt ist. Dieser Zeitraum wird als die "Benetzungs"- (oder "Sink"-) Zeit bezeichnet. Um einen übereinstimmenden und wiederholbaren Test für die Benetzungszeit zu schaffen, kann das folgende Verfahren zur Bestimmung der Benetzungszeit verwendet werden: zuerst wird eine Papierprobe (die Umgebungsbedingungen zur Untersuchung von Papierproben sind 23 ± 1ºC und 50 ± 2% RH, wie durch die TAPPI-Methode T402 festgelegt ist) von etwa 2,5 Inch · 3,0 Inch (etwa 6,4 cm · 7,6 cm) aus einem 8 Blatt dicken Stapel von konditionierten Papierblättern ausgeschnitten; zweitens wird die ausgeschnittene 8 Blatt dicke Papierprobe auf die Oberfläche von 2500 ml destilliertem Wasser bei 23 ± 1ºC aufgebracht und gleichzeitig eine Stoppuhr eingeschaltet, wenn das unterste Blatt der Probe das Wasser berührt; drittens wird die Stoppuhr abgestellt und abgelesen, wenn die Benetzung der Papierprobe vollständig ist, d. h. wenn das oberste Blatt der Probe komplett benetzt ist. Die vollständige Benetzung wird optisch festgestellt.
  • Die bevorzugte Hydrophilie von Tissue-Papier hängt von seinem beabsichtigten Endverwendungszweck ab. Für Tissue, das bei vielen unterschiedlichen Anwendungszwecken verwendet wird, z. B. Toilettepapier, ist es wünschenswert, daß es in relativ kurzer Zeit benetzt wird, um ein Verstopfen der Toilette zu verhindern, sobald das Wasser heruntergelassen wird. Bevorzugt sind Benetzungszeiten von zwei Minuten oder weniger. Noch bevorzugter betragen die Benetzungszeiten 30 Sekunden oder weniger. Am bevorzugtesten sind Benetzungszeiten von 10 Sekunden oder weniger.
  • Die Hydrophilie von Tissue-Papier kann selbstverständlich unmittelbar nach der Herstellung bestimmt werden. Jedoch können deutliche Anstiege der Hydrophobie während der ersten beiden Wochen nach der Herstellung des Tissue-Papiers auftreten: d. h. nachdem das Papier zwei (2) Wochen nach seiner Herstellung gealtert ist. Somit werden die zuvor angegebenen Benetzungszeiten vorzugsweise am Ende einer solchen zweiwöchigen Periode gemessen. Dementsprechend werden die am Ende einer zweiwöchigen Alterungsperiode bei Raumtemperatur gemessenen Benetzungszeiten als "Zwei-Wochen-Benetzungszeiten" bezeichnet.
  • Erfindungsgemäß weichgemachte Tissue-Papiere sollten wünschenswerterweise auch eine relativ geringe Neigung zur Fusselbildung zeigen. Wie der Ausdruck hierin verwendet wird, bedeutet "Fussel" in der Regel staubartige Papier-Partikel, die entweder nicht oder nur lose an der Oberfläche des Papiers haften. Die Bildung von Fusseln ist in der Regel ein Anzeichen für einen bestimmten Grad an Bindungslösung in den Papierfasern sowie für andere Faktoren, wie etwa Faserlänge, Schichtung im Stoffauflaufkasten etc. Um die Fusselbildung bei erfindungsgemäß weichgemachtem Tissue-Papier herabzusetzen, müssen in der Regel Stärkebinder zu den Papierfasern zugesetzt werden, wie zuvor in Teil A dieser Anmeldung beschrieben wurde.
  • Wie zuvor angegeben, ist die vorliegende Erfindung zur Erhöhung der Weichheit von musterverdichteten Tissue-Papieren, insbesondere solchen mit Muster- Designs, besonders wertvoll. Diese musterverdichteten Papiere sind in der Regel durch eine relativ niedrige Dichte (g/cm³) und ein relativ niedriges Flächengewicht (g/cm²) gekennzeichnet. Musterverdichtete Tissue-Papiere gemäß der vorliegenden Erfindung haben in der Regel eine Dichte von etwa 0,60 g/cm³ oder weniger und ein Flächengewicht zwischen etwa 10 g/cm² und etwa 65 g/m². Vorzugsweise haben diese musterverdichteten Papiere eine Dichte von etwa 0,3 g/cm³ oder weniger (am bevorzugtesten zwischen etwa 0,04 g/cm³ und etwa 0,2 g/cm³), sowie ein Flächengewicht von etwa 40 g/m² oder weniger. Vgl. Spalte 13, Zeilen 61-67 des US- Patentes 5,059.282 (Ampulski et al.), erteilt am 22. Oktober 1991, wo beschrieben ist, wie die Dichte von Papier gemessen wird.
  • Spezielle Erläuterungen der Herstellung von erfindungsgemäß weichgemachtem Tissue-Papier
  • Im folgenden sind spezielle Erläuterungen der Weichmachung von Tissue- Papier in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung angegeben.
  • Beispiel 1 A. Herstellung einer wässerigen Dispersion des Weichmachersystems
  • Eine wässerige Dispersion eines Glucamid-Weichmachersystems wird dadurch hergestellt, daß 50 g N-Cocoyl-N-methylglucamid mit 50 g Sorbitanmonostearat und 5 g Natriumsulfat gemischt und mit destilliertem Wasser auf 1000 g verdünnt werden. Die Mischung wird auf etwa 180º F (82ºC) erhitzt, bis die Materialien zur Lösung dispergiert sind, worauf auf Raumtemperatur abgekühlt wird.
  • B. Behandlung des Tissue-Papiers mit der wässerigen Dispersion des Weichmachersystems
  • Es wird eine Fourdrinier-Papiermaschine im Pilotmaßstab verwendet. Die Maschine hat einen geschichteten Stoffauflaufkasten mit einer oberen Kammer, einer mittleren Kammer und einer unteren Kammer. Eine erste Faseraufschlämmung aus hauptsächlich kurzen Papierfasern (Eukalyptus-Hartholz-Kraft) wird durch die obere und die untere Kammer des Stoffauflaufkastens gepumpt. Gleichzeitig wird eine zweite faserige Aufschlämmung aus hauptsächlich langen Papierfasern (Nördlicher-Weichholz-Kraft) durch die mittlere Kammer des Stoffauflaufkastens gepumpt und in übereinanderliegender Beziehung auf dem Fourdrinier-Sieb abgelegt, um eine dreischichtige embryonale Bahn zu bilden. Die erste Aufschlämmung hat eine Faserkonsistenz von etwa 0,11%, während die zweite Aufschlämmung eine Faserkonsistenz von etwa 0,15% hat. Die embryonale Bahn wird durch das Fourdrinier-Sieb entwässert (5-Fach-Satingewebe, Konfiguration mit 84 Monofilamenten pro Inch in Maschinenrichtung bzw. 76 Monofilamenten pro Inch quer zur Maschinenrichtung), wobei die Entwässerung durch Deflektor- und Vakuumkästen unterstützt wird.
  • Die nasse embryonale Bahn wird von dem Fourdrinier-Sieb auf ein Trägertextilmaterial übertragen, das ähnlich dem ist, das in Fig. 10 des US-Patentes 4,637.859 gezeigt ist, wobei jedoch ein ästhetisch ansprechendes Makromuster von Rosenblättern auf einem regelmäßigen Mikromuster des Trägertextilmaterials vorgesehen ist. An dem Punkt der Übertragung auf das Trägermaterial hat die Bahn eine Faserkonsistenz von etwa 22%. Die nasse Bahn wird durch das Trägermaterial über einen Vakuum-Entwässerungskasten durch Durchblase-Vortrockner geführt und dann auf einen Yankee-Trockner übertragen. Die Bahn hat eine Faserkonsistenz von etwa 27% nach dem Vakuum-Entwässerungskasten und von etwa 65% nach den Vortrocknern und vor der Übertragung auf den Yankee- Trockner.
  • Die Bahn wird an der Oberfläche des Yankee-Trockners durch einen Krepp- Klebstoff befestigt, welcher eine 0,25%ige wässerige Lösung von Polyvinylalkohol enthält und auf die Oberfläche des Trockners aufgebracht ist. Der Yankee-Trockner wird bei einer Temperatur von etwa 177ºC mit einer Oberflächengeschwindigkeit von etwa 244 Meter pro Minute betrieben. Die getrocknete Bahn wird dann mit einer Abziehklinge, die einen Neigungswinkel von etwa 24º aufweist und in bezug auf den Trockner so angeordnet ist, daß ein Auftreffwinkel von etwa 83º gebildet wird, abgekreppt. Vor dem Kreppen wird die Faserkonsistenz der getrockneten Bahn auf geschätzte 99% angehoben.
  • Die getrocknete gekreppte Bahn (Feuchtigkeitsgehalt 1%) wird dann zwischen einem Paar von Kalanderwalzen durchgeführt, welche mit Walzengewicht zueinander eingestellt sind und mit Oberflächengeschwindigkeiten von 201 Meter pro Minute betrieben werden. Die untere Hartgummi-Kalanderwalze wird mit der zuvor bereiteten wässerigen Dispersion des Weichmachersystems durch vier Sprühdüsen mit 0,71 mm Durchmesser, die in linearer Weise mit einem Abstand von etwa 10 cm zwischen den Düsen angeordnet sind, besprüht. Die volumetrische Strömungsgeschwindigkeit der wässerigen Dispersion des Weichmachers durch jede Düse beträgt etwa 0,37 Liter pro Minute pro Meter Querrichtung. Die wässerige Dispersion des Weichmachersystems wird auf diese untere Kalanderwalze als ein Muster von Tröpfchen aufgesprüht, welches dann auf die glattere Siebseite der getrockneten gekreppten Bahn durch direkten Drucktransfer übertragen wird. Die Retentionsrate des Weichmachers auf der getrockneten Bahn beträgt im allgemeinen etwa 67%. Das entstehende weichgemachte Tissue-Papier hat ein Flächengewicht von etwa 30 g/m², eine Dichte von etwa 0,10 g/cm³ und enthält etwa 0,6% Weichmacher (50% Glucamid und 50% Sorbitanmonstearat), bezogen auf das Gewicht des Papiers.
  • Beispiel 2 A. Herstellung einer Weichmacherschmelze
  • Eine Mischung von N-Palmityl-N-methoxypropylglcamid mit NeodolR 25-12 (einem Tensid auf Basis eines ethoxylierten verzweigten C&sub1;&sub2;-C&sub1;&sub3;-Alkohols, hergestellt von Shell Chemical Company) in einem Gewichtsverhältnis von 3 zu 1 wird durch Abwiegen der Materialien in einen Behälter und Erhitzen auf etwa 150º F (66ºC) hergestellt.
  • B. Behandlung des Tissue-Papiers mit der Weichmacherschmelze
  • Ein weichgemachtes Tissue-Papier wird unter Verwendung der gleichen Papiermaschine und des gleichen Verfahrens wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß das Weichmachersystem auf die trockene Bahn aufgebracht wird, nachdem diese durch die Kalanderwalzen durchgegangen ist. Die Weichmacherschmelze ist in einem erhitzten, unter Luftdruck stehenden Gefäß, das mit zwei Sprühdüsen ausgerüstet ist, enthalten. Die Düsen werden so eingestellt, daß sie den geschmolzenen Weichmacher in Form eines feinen Nebels ziemlich gleichmäßig über die Breite der Bahn aufsprühen. Die Menge des zugesetzten Weichmachers beträgt zwischen 0,1% und 0,8%, bezogen auf das Trockengewicht des Papiers.
  • Beispiel 3 A. Herstellung einer Weichmacherdispersion
  • Eine wässerige Dispersion von Glucamid-Weichmacher wird durch Mischen von 10 g N-Palmityl-N-methoxypropylglucamid mit 990 g destilliertem Wasser hergestellt. Die Mischung wird auf etwa 180º F (82ºC) erhitzt, bis der Weichmacher zu einer Lösung dispergiert ist, die dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen wird.
  • B. Naßend-Zugabe des Weichmachers
  • Die 1%ige Dispersion des Glucamid-Weichmachers wird in den Anteil der Zellstoffaufschlämmung eingepumpt, der zu der oberen und unteren Kammer des geschichteten Stoffauflaufkastens vor dem formgebenden Stoffauflaufkasten in einem in-line-Mischer zugeführt wird. Die wässerige Faseraufschlämmung, die den Glucamid-Weichmacher enthält, wird dann als Eintrag auf ein Fourdrinier-Sieb aufgebracht und zu einem weichgemachten Tissue-Papier unter Verwendung der in Beispiel 1 beschriebenen Papiermaschine verarbeitet.

Claims (6)

1. Ein weichgemachtes Tissue-Papier, dadurch gekennzeichnet, daß es mit 0,1 bis 3%, vorzugsweise 0,1 bis 0,8%, Weichmachersystem behandelt ist, welches Polyhydroxyfettsäureamid der Formel
umfaßt, in welcher R¹ für H, eine C&sub1;&submin;C&sub6;-Kohlenwasserstoff-, 2-Hydroxyethyl-, 2- Hydroxypropyl-, Methoxyethyl-, Methoxypropylgruppe oder eine Mischung hievon steht; R² für eine C&sub5;-C&sub3;,-Kohlenwasserstoffgruppe steht; und Z eine Polyhydroxykohlenwasserstoffgruppierung mit einer linearen Kohlenwasserstoffkette mit mindestens 3 direkt an die Kette gebundenen Hydroxylgruppen ist.
2. Das Papier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ein musterverdichtetes Tissue-Papier mit einem Flächengewicht zwischen 10 g/m² und 65 g/m² und einer Dichte von 0,6 g/cm³ oder weniger ist.
3. Das Papier nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Weichmachersystem als ein Muster von Weichmachertröpfchen auf die genannte mindestens eine Oberfläche des Papiers aufgebracht ist.
4. Das Papier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß R¹ für N-Methyl, N-Ethyl, N-Propyl, N-Isopropyl, N-Butyl, N-2-Hydroxyethyl, N- Methoxypropyl oder N-2-Hydroxypropyl steht; R² ein geradkettiges C&sub1;&sub1;-C&sub1;&sub7;-Alkyl oder -Alkenyl oder eine Mischung hievon ist; und Z für Glycityl steht.
5. Das Papier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Polyhydroxyfettsäureamid die Formel
hat, in welcher R¹ für Methyl oder Methoxypropyl steht; R² für eine geradkettige C&sub1;&sub1;- C&sub1;&sub7;-Alkyl- oder -Alkenylgruppe steht, wobei das genannte Polyhydroxyfettsäureamid aus der aus N-Lauryl-N-methylglucamid, N-Lauryl-N-methoxypropylglucamid, N- Cocoyl-N-methylglucamid, N-Cocoyl-N-methoxypropylglucamid, N-Palmityl-N- methylglucamid, N-Palmityl-N-methoxypropylglucamid, N-Oleyl-N-methylglucamid, N-Oleyl-N-methoxypropylglucamid, N-Talloyl-N-methylglucamid, N-Talloyl-N-methoxypropylglucamid und Mischungen hievon bestehenden Gruppe, am bevorzugtesten aus der aus Palmityl-N-methylglucamid, N-Palmityl-N- methoxypropylglucamid, N-Oleyl-N-methylglucamid, N-Oleyl-N-methoxypropylglucamid und Mischungen hievon bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
6. Das Papier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Weichmachersystem weiters einen ethoxylierten Alkohol mit einer geradkettigen Alkylkette von etwa 8 bis etwa 22 Kohlenstoffatomen und etwa 1 bis etwa 25 Molen Ethylenoxid in einem Gewichtsverhältnis von Polyhydroxyfettsäureamid zu ethoxyliertem Alkohol von 1 : 1 bis 10 : 1, vorzugsweise von 3 : 1 bis 6 : 1, enthält, wobei der genannte ethoxylierte Alkohol vorzugsweise eine geradkettige Alkylgruppe von etwa 11 bis etwa 15 Kohlenstoffatomen und etwa 3 bis etwa 15 Molen Ethylenoxid aufweist.
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