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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein schlagzähe Styrolharzzusammensetzungen
und Verfahren zu ihrer Herstellung. Spezieller bezieht sich diese
Erfindung insbesondere auf kautschukmodifizierte Styrolpolymere,
in welchen die dispergierten, gepfropften Kautschukpolymerteilchen
mindestens zwei deutlich unterschiedliche Kautschukteilchenmorphologien
zeigen und bestimmte kritische Größen- und Gehaltsanforderungen
für jede
der jeweiligen Art der Kautschukteilchen erfüllen.
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Kautschukmodifizierte
Polystyrolharze machen eine allgemein bekannte Kategorie von Stoffen
aus, die praktische Anwendung in einem breiten Bereich von Spritzguss-
und Extrusionsanwendungen finden. In früheren Zeiten wurde wesentliche
Aufmerksamkeit auf die Verbesserung der Gebrauchseigenschaften und Charakteristika
von solchen Harzmaterialien insgesamt gerichtet durch Modifizierung
und Steuerung der Durchschnittsgröße, der Größenverteilung und der Morphologie
der gepfropften Kautschukteilchen, die in der kontinuierlichen Polystyrolmatrixphase
solcher Harzzusammensetzungen dispergiert sind.
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Z.B.
ist in U.S.-Patent 4,146,589 (herausgegeben am 27.März 1979)
von Dupre ein kontinuierlicher Massepolymerisationsprozeß zur Herstellung
einer hochschlagfesten Polystyrol(HIPS)-Zusammensetzung mit bimodaler
Teilchengrößenverteilung
offenbart, in welcher eine erste Dienkautschuk/Styrolmonomer-Lösung teilweise
polymerisiert ist, um dispergierte Kautschukteilchen einer Größe von 0,5
bis 1 μm
zu bilden; eine zweite Dienkautschuk/Styrolmonomer-Lösung wird
teilweise polymerisiert, um dispergierte Kautschukteilchen einer
Größe von 2–3 μm zu bilden;
und die zwei resultierenden teilweise polymerisieren Mischungen
werden dann vereinigt und bis zu dem gewünschten Endgrad der Umsetzung
von Styrolmonomer zu Polymer weiter polymerisiert. Nach dieser speziellen
Referenz tritt bei den resultierenden Harzen ein gutes Glanz/Zähigkeit-Verhältnis auf,
wenn die Teilchen einer Größe von 0,5
bis 1 μm
70 bis 95 Prozent der Kautschukteil chen ausmachen und die verbleibenden
5 bis 30 Prozent aus Teilchen einer Größe von 2 bis 3 μm zusammengesetzt
sind.
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U.S.-Patent
4,493,922 (herausgegeben am 10. Januar 1985) von Echte beschäftigt sich
auch mit HIPS-Zusammensetzungen mit bimodaler Kautschukteilchengrößenverteilung.
Insbesondere bestehen die dort behandelten Zusammensetzungen im
wesentlichen (d.h. 70 bis 95 Gewichtsprozent bezogen auf Butadiengewicht)
aus Kautschukteilchen einer Größe von 0,2
bis 0,6 μm
mit einer sogenannten "Kapsel"-Morphologie (verschiedentlich
in der Fachwelt auch als "Einfachokklusion"- oder "Kern/Hülle"-Morphologie bezeichnet) in
Kombination mit 5 bis 40 Gewichtsprozent (nur auf Butadien bezogen)
von Teilchen einer Größe von 2
bis 8 μm
mit einer Zellen- oder "Knäuel"-Teilchenmorphologie.
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U.S.-Patent
Nr. 5,039,714 von Kasahara et al. ist dem oben diskutierten Patent
von Echte et al. ziemlich ähnlich,
insoweit, als es auf eine bimodale HIPS-Zusammensetzung gerichtet ist, die eine
dispergierte Kautschukkomponente mit relativ kleiner (d.h. 0,1 bis
0,6 μm)
Teilchengröße mit einer
Einfachokklusion- (oder "Kapsel")-Morphologie und
eine dispergierte Kautschukkomponente mit relativ größerer Teilchengröße mit einer
Zellenmorphologie enthält,
die von Kasahara et al. auch als "Salami"-Morphologie bezeichnet wird. Kasahara
et al. unterscheidet sich von Echter et al. darin, dass die volumengemittelte
Teilchengröße ihrer
zellulären Teilchenkomponente
0,7 bis 1,9 μm
betragen muss.
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Andere
bekannte Arten der Morphologie von dispergierten Kautschukteilchen,
die unter angemessenen Propfpolymerisationsbedingungen bei der Herstellung
von kautschukmodifizierten Polystyrolharzen erhalten werden können, umfassen
die sogenannte Gewirr- (oder "Labyrinth")-Morphologie (d.h.
worin Polystyrolinklussionen innerhalb der Kautschukteilchen unregelmäßig gekrümmt erscheinen,
langgestreckte Polystyrolbereiche werden durch relativ dünnere langgestreckte
Schichten aus Kautschuk getrennt) und die sogenannte konzentrische
Hüllen- oder "Zwiebelschalen"-Morphologie, welche
durch alternierende im allgemeinen sphärische oder eliptische Polystyrol-
und Kautschuklagen charakterisiert ist.
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HIPS-Harze
mit der letzteren Art von Kautschukteilchenmorphologie sind etwas
detailliert in EP-A-0 048 390 (31. März 1982) beschrieben, und es
wird gelehrt, dass diese insbesondere zur Verwendung in Blends mit
Polyphenylenetherharzen wirkungsvoll sind. Nach dieser Referenz
sollte die insgesamt gemittelte Teilchengröße der dispergierten Kautschukteilchen
im Bereich von 0,5 bis 3 μm
liegen.
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Erst
vor kurzem (d.h. in EP-A-0 460 541 vom 11. Dezember 1991) wurde
gelehrt, dass eine Gewirrkautschukteilchenmorphologie im Zusammenhang
mit bestimmten HIPS-Zusammensetzungen mit trimodaler Teilchengrößenverteilung
eine äquivalente
Alternative zur zellulären
Kautschukteilchenmorphologie ist. Gemäß dieser letzteren Referenz
wird ein verbessertes Gleichgewicht zwischen den Eigenschaften Glanz-
und Schlagzähigkeit
durch HIPS-Zusammensetzungen erreicht, die 40 bis 98 Gewichtsprozent
Kautschukteilchen mit einer Größe von 100
bis 600 nm (0,1 bis 0,6 μm)
mit Kapselmorphologie in Kombination mit 2 bis 60 Gewichtsprozent
einer Mischung aus Kautschukteilchen mit einer Zellen- und/oder Gewirrmorphologie,
bei denen 1 bis 60 Gewichtsprozent eine Größe von 200–1.200 nm (0,2–1,2 μm) und 40–99 Gewichtsprozent
eine Größe von 1.200–8.000 nm
(1,2–8 μm) aufweisen,
enthalten.
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In
Verbindung mit dem Vorstehenden war es daher allgemein akzeptiertes, übliches
Fachwissen, dass es um gute Zähigkeitseigenschaften
(z.B. Schlagzähigkeit
nach Izod) in durch Masse-, Lösungs-
oder Masse/Suspension-Polymerisation hergestellte hochschlagfeste
Polystyrol(HIPS)-Harzzusammensetzungen zu erhalten, essentiell war,
dass darin wenigstens ein minimaler Anteil der Population der dispergierten
Kautschukteilchen in dem großen
Bereich von 1 bis 2 μm
oder größer lag.
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Es
ist jedoch überraschend,
dass nunmehr festgestellt wurde, dass HIPS-Harzmaterialien, die dispergierte Kautschukteilchen
mit Gewirr- (oder "Labyrinth"-) oder konzentrischer
Hüllen-
(oder "Zwiebelschalen")-Morphologie sehr
gute Schlagzähigkeitseigenschaften
nach Izod bei einer insgesamt volumengemittelten durchschnittlichen
Teilchengröße von weniger
als 1 μm
(und sogar bei insgesamt volumengemittelten durchschnittlichen Teilchengrößen von
weniger als 0,5 oder 0,6 μm)
und sogar unter Bedingungen (d.h. Teilchengrößenverteilungen) aufwei sen,
bei denen im wesentlichen keine Kautschukteilchen mit einer Größe von 1 μm oder größer vorliegen.
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Eine
ganz wesentliche Bedeutung oder ein wesentlicher Vorteil dieser
Entdeckung liegt in der Bedeutung vom praktischen Standpunkt her
gesehen in Bezug auf das Glanz/Schlagzähigkeit-Gleichgewicht, das
mit dem in Frage stehenden HIPS-Harzen erzielt werden kann. Beispielsweise
sind die hierin beschriebenen HIPS-Harze auf der Basis der Gewirrmorphologie
fähig,
bei einem Butadienkautschukgehalt von 8,5–9 Gewichtsprozent (bezogen
auf Polybutadiengewicht) einen 60°-Gardner-Glanzwert
von 80+ Prozent (spritzgegossener Prüfkörper) in Kombination mit einer
Schlagzähigkeit
nach Izod von 106,7 J/m (2 ft lb/in), gemessen unter Verwendung
eines fromgepressten Prüfkörpers, zu
liefern. Im Gegensatz hierzu wird ein vergleichbares (d.h. enthaltend
8,5 Gewichtsprozent Polybutadien) konventionelles HIPS-Harz auf
der Basis zellulärer
Teilchen mit monomodaler Teilchengrößenverteilung typischerweise
eine Schlagzähigkeit
nach Izod von nur 53,35 J/m (1 ft lb/in) oder weniger bei der durchschnittlichen
Teilchengröße liefern,
die notwendig ist (d.h. 0,5 μm), um
einen Glanzwert von 80 Prozent zu erhalten. Ein anderes bemerkenswertes
Merkmal der hier vorliegenden Harze auf der Basis von Gewirrmorphologie
ist, dass es möglich
ist, diese in einer konventionellen, im kommerziellen Maßstab arbeitenden,
kontinuierlichen Masse- oder Lösungsmittelpolymerisationsanlage
mit Kautschukgehalten (wiederum bezogen auf Gewicht des Polybutadiens)
bis zu 15 Gewichtsprozent oder mehr herzustellen. Wenn sie so hergestellt
wurden, sind solche Harze fähig,
bei relativ kleinen Teilchengrößen, die
hierin ausführlicher
diskutiert werden, Glanzwerte von 90+ Prozent (spritzgegossen) in
Kombination mit Schlagzähigkeitswerten
nach Izod (formgepresst) von 240 J/m (4,5 ft lb/in) zu liefern.
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Im
Licht des Vorstehenden kann die vorliegende Erfindung in Bezug auf
einen ihrer Aspekte angesehen werden als verbesserte kautschukmodifizierte
aromatische Monovinylidenpolymerzusammensetzung, die eine sehr charakteristische
und ausgesprochen vorteilhafte Kombination von Schlägzähigkeits-
und Glanzeigenschaften aufweist. Allgemein gesprochen enthält diese
Zusammensetzung, bezogen auf das Gesamtgewicht, 90 bis 55 Gew.-%
einer Matrix aus einem harten, monovinylidenaromatischen Polymer
und, dispergiert in dieser Matrix, 10 bis 45 Gew.-% von gepfropften
und umschließenden,
auf 1,3-Alkadien basierenden Kautschukteilchen, wobei diese Teilchen
aus einem 1,3-Butadien/Styrol-Blockcopolymer
mit 20 bis 30 Gew.-% Styrol darin copolymerisiert stammen und diese
Teilchen, bezogen auf das Gewicht der Kautschukteilchen, zusammengesetzt
sind aus:
- a) 25 bis 80 Gew.-% Kautschukteilchen
mit einer Kapselmorphologie und einer volumengemittelten Teilchengröße von 0,1
bis 0,4 μm
und
- b) 75 bis 20 Gew.-% Kautschukteilchen mit einer Gewirrmorphologie
und einer volumengemittelten Teilchengröße von 0,25 bis 1 μm;
wobei
der Gesamtkautschukgehalt der Zusammensetzung 10 bis 25 Gew.-% beträgt, ausgedrückt als
Gewicht von 1,3-Alakadien/Gesamtzusammensetzung, und wobei die insgesamt
volumengemittelte Teilchengröße dieser
Teilchen mit Kapselmorphologie und dieser Teilchen mit Gewirrmorphologie
kleiner als 0,5 μm
ist.
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In
einem anderen ihrer Aspekte hat die vorliegende Erfindung die Form
eines Verfahrens zur Herstellung der oben beschriebenen kautschukmodifizierten
Polymerzusammensetzungen auf Basis von Kautschukteilchen mit Gewirrmorphologie.
In letzterer Hinsicht wird die Erfindung charakterisiert als ein
Verfahren zur Herstellung der oben beschriebenen kautschukmodifizierten
aromatischen Monovinylidenpolymerzusammensetzung, wobei das Verfahren
umfasst:
90 bis 55 Gew.-% einer Matrix aus einem harten, monovinylidenaromatischen
Polymer und 10 bis 45 Gew.-% gepfropfte und umschließende, auf
1,3-Alkadien basierende Kautschukteilchen, die in der Matrix dispergiert sind,
und worin 25 bis 80 Gew.-% der Kautschukteilchen eine Kapselteilchenmorphologie
und eine volumengemittelte Teilchengröße von 0,1 bis 0,4 μm haben und
75 bis 20 Gew.-% der Teilchen eine Gewirrteilchenmorphologie und
eine volumengemittelte Teilchengröße von 0,25 bis 1 μm haben,
wobei der Gesamtkautschukgehalt der Zusammensetzung 10 bis 30 Gew.-%
beträgt,
ausgedrückt
als Gewicht von 1,3-Butadien/Gesamtzusammensetzung,
und wobei die insgesamt volumengemittelte Teilchengröße dieser
Teilchen mit Kapselmorphologie und dieser Teilchen mit Gewirrmorphologie
kleiner als 0,5 μm
ist, wobei das Verfahren umfasst:
- a) Auflösen von
5 bis 30 Gewichtsteilen eines Blockcopolymerkautschuks aus 1,3-Alkadien
und monovinylidenaromatischen Monomeren, der ein 1,3-Butadien/Styrol-Blockcopolymer
mit 20 bis 30 Gew.-% Styrol darin copolymerisiert ist, in 95 bis
70 Gewichtsteilen eines monovinylidenaromatischen Monomers,
- b) Polymerisieren der resultierenden Kautschuk/Monomer-Lösung bei
einer Temperatur von 50 bis 210°C in
Gegenwart von 0 bis 1 000 ppm, bezogen auf Gewicht, eines Polymerisationsinitiators
und 0 bis 2000 ppm, bezogen auf Gewicht, eines Kettenübertragungsmittels
unter Rührungsbedingungen,
die ausreichen, um Kautschukteilchen mit Kapselmorphologie und Gewirrmorphologie
in den oben spezifizierten Größenbereichen
zu liefern, unter der Bedingung, dass die Mengen des Initiators
und des Kettenübertragungsmittels
nicht beide null sind, und
- c) anschließendes
Gewinnen des resultierenden kautschukmodifizierten, monovinylidenaromatischen
Polymerprodukts.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
dieser Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
beschrieben.
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Wie
weiterhin hierin im Rest dieses Dokuments verwendet, soll der Begriff "Gewirrmorphologie" verwendet werden,
um nicht zelluläre
HIPS-Kautschukteilchenmorphologien generisch zu bezeichnen, die üblicherweise
im Stand der Technik als "Gewirr"-, "Labyrinth"-; "Knäuel"-, "Zwiebelschale"- oder "konzentrische Kreise"-Morphologie beschrieben
werden.
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Etnsprechend
soll der Begriff "Kapsel"-Morphologie im folgenden
verwendet werden, um generisch solche der bekanntenkleinen Kautschukteilchen
zu bezeichnen, die eine Morphologie aufweisen, die üblicherweise
im Stand der Technik als "Einfachokklusion"- oder "Kernhülle"-Morphologie beschrieben
wird.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
hierin beschriebenen kautschukmodifizierten aromatischen Monovinylidenpolymere
enthalten eine überwiegende
Menge (z.B. 55–90
Gewichtsprozent) einer starren kontinuierlichen Matrixphase, die
aus einem oder mehreren aromatischen Monovinylidenmonomeren in polymerisierter
Form besteht, und in dieser kontinuierlichen Matrixphase dispergiert
eine kleinere Menge (z.B. 10–45
Gewichtsprozent) diskreter Kautschukpolymerteilchen, die aus einem
elastomeren, polymeren Material oder "Substrat" mit Anteilen von aromatischen Monovinylidenpolymeren
bestehen, die chemisch aufgepfropft oder darin physikalisch eingeschlossen
sind, wobei die Teilchen die oben angeführten Teilchengröße- und
Morphologiekriterien erfüllen.
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Aromatische
Monovinylidenmonomere, die zur Verwendung hierin geeignet sind,
umfassen solche gemäß der Formel
worin X Wasserstoff oder
ein Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen ist und worin A Phenyl,
Alkylphenyl, Halogenphenyl oder Alkylhalogenphenyl ist. Beispiele
von solchen Monomeren umfassen daher Styrol, α-Methylstyrol, α-Ethylstyrol,
Vinyltoluol, Aα-Methylvinyltoluol,
o- und p-Ethylstyrol, 2,4-Dimethylstyrol, o-Bromstyrol, p-Chlorstyrol
und 2,4-Dichlorstyrol. Styrol selbst ist wegen seiner Kosten und
leichten Verfügbarkeit
insbesondere bevorzugt.
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Elastomere
polymere Materialien, die zur Verwendung bei der Herstellung dieser
kautschukmodifizierten Polymerzusammensetzungen geeignet sind, umfassen
kautschukartige 1,3-Alkadienpolymere mit einer Übergangstemperatur zweiter
Ordnung von 0°C
oder weniger (vorzugsweise –20°C oder weniger)
und umfassen daher 1,3-Alkadienhomopolymere und -copolymere, die
in polymerisierter Form und bezogen auf das Gewicht des elastomeren
Polymers 60 bis 100 Prozent eines 1,3-Alkadienmonomers (z.B. Butadien,
Isopren) und 0 bis 40 Gewichtsprozent eines oder mehrerer monoethylenisch
ungesättigter
Comonomere wie Styrol, Acrylnitril, α-Methylstyrol, Methacrylnitril,
Methylmethacrylat und Ethylacrylat enthalten.
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Das
elastomere Polymersubstrat zur Verwendung hierin ist ein 1,3-Butadien/Styrol
mit 20 bis 30 (Gewichtsprozent Styrol. Solche Materialien sind besonders
wegen der relativen Leichtigkeit, mit welcher bewirkt werden kann,
dass sie die gewünschte
Kapsel- oder Gewirrmorphologie bei Masse- oder Lösungspfropfpolymerisationsverfahren
und -geräten
und bei kommerziell anwendbaren Initiator- und Kettenübertragungsmittelverwendungsmengen
annehmen.
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Die
angegebenen kautschukmodifizierte aromatischen Monovinylidenpolymere
werden günstig
hergestellt, indem 5 bis 30 Gewichtsteile des zuvor erwähnten elastomeren
Polymermaterials in 95 bis 70 Gewichtsprozent des aromatischen Monovinylidenmonomers
gelöst
werden und die resultierende Elastomer/-Monomer-Lösung bei einer erhöhten Temperatur
in Gegenwart von 0 bis 1.000 ppm (bezogen auf Gewicht) eines Polymerisationsinitiators
und 0 bis 2.000 ppm (bezogen auf Gewicht) eines Kettenübertragungsmittels
und unter rührenden
Bedingungen, die ausreichen, um zwei unterschiedliche Arten von
gepfropften/umschließenden Kautschukteilchen
zur Verfügung
zu stellen, polymerisiert wird, von denen eine Art Kapselmorphologie
und die andere Gewirrmorphologie aufweist und die eine volumengemittelte
Teilchengröße aufweisen,
die jeweils innerhalb der oben spezifizierten jeweiligen Größenbereiche
fallen.
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Falls
gewünscht,
kann die Polymerisationsmischung auch 1 bis 30 (vorzugsweise 5 bis
20) Gewichtsprozent (bezogen auf das Gewicht der gesamten Reaktionsmischung)
eines inerten Lösungsmittels
oder Verdünners
wie Ethylbenzol enthalten.
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Der
angegebene Polymerisationsprozess wird typischerweise bei einer
Temperatur von 50 bis 210°C durchgeführt und
wird vorzugsweise bei einer Temperatur im Bereich von 90 bis 190°C (bevorzugter
105 bis 185°C)
durchgeführt.
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Geeignete
Polymerisationsinitiatoren zur Verwendung hierin umfassen jeden
der bekannten öllöslichen
Initiatoren, die sich unter Bildung freier Radikaler zersetzen,
sowie die verschiedenen bekannten Peroxidinitiatoren wie Benzoylperoxid,
Dicumylperoxid oder an Alkylperoxid wie etwa Di-tert.-butylperoxid;
Azoverbindungen wie Azobutyronitril. Wie oben erwähnt, werden
solche Initiatoren typischerweise in einer Menge reichend von 0
bis 1.000 Teile pro Million (ppm) eingesetzt. Vorzugsweise werden
sie in Mengen verwendet, die von 0 bis 500 (bevorzugter 0 bis 200)
ppm reichen.
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Kettenübertragsungsmittel,
die hierin verwendet werden können,
umfassen solche, von denen bereits wohlbekannt ist, dass sie bei
der Herstellung von Styrolpolymeren verwendet werden können. Beispiele
von solchen bekannten Kettenübertragsungsmitteln
sind organische Thiole und Dithiole, z.B. ein Alkylmercaptan wie
Butylmercaptan, n- oder t-Dodecylmercaptan, Laurylmercaptan, Sterylmercaptan,
Benzylmercaptan, Cyclohexylmercaptan und 1,6-Hexandithiol; halogenierte
Kohlenwasserstoffe wie Kohlenstofftetrachlorid, Kohlenstofftetrabromid
und Bromtrichlormethan. Typischerweise werden solche Kettenübertragungsmittel
in einer Menge reichend von 0 bis 2.000 ppm und vorzugsweise in
Mengen reichend von 0 bis 1.500 (insbesondere 0 bis 1.000) ppm verwendet.
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Obwohl
die Menge des Kettenübertragungsmittels
und des Initiators, die zur Verwendung hierin ausgewählt wird,
jeweils null für
einen von beiden sein kann, wird darauf hingewiesen, dass einer
davon typischerweise in einer minimalen Menge ungleich null verwendet
wird.
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Im
Zusammenhang mit dem Vorstehenden wird auch darauf hingewiesen,
dass die kombinierten Initiator- und Kettenübertragungsmittelverwendungsmengen
eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Kautschukteilchengröße und -morphologie
innerhalb der kautschukmodifizierten Styrolharze spielen, die aus dem
betreffenden Pfropfpolymerisationsprozeß gewonnen werden. Bei einem
solchen Prozess neigt die Verwendung von erhöhten Initiatormengen im allgemeinen
dazu, das Maß an
Aufpfropfung auf die Kautschukteilchen zu erhöhen und macht es leichter,
die gewünschte
Gewirr- und Kapselteilchenmorphologien zu erhalten, wenn Styrol/Butadien-Blockcopolymerkautschuke
mit relativ geringem Styrolgehalt verwendet werden. Erhöhte Verwendungsmengen
von Kettenübertragungsmitteln
neigen im allgemeinen dazu, in einer größeren insgesamt gemittelten
Teilchengrößen der
gepfropften Kautschukteilchen innerhalb der resultierenden HIPS-Harze zu
resultieren. Außerdem
wird darauf hingewiesen, dass innerhalb eines solchen Prozesses
der Mechanismus zur Bestimmung der Teilchengröße hauptsächlich ein chemisches Größenbestimmungsphänomen ist, bei
dem die Rührgeschwindigkeit
am Punkt der Phaseninversion nur eine geringe Rolle bei der Bestimmung
und/oder Regulierung der Größe der resultierenden
gepfropften Kautschukteilchen spielt.
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Die
verwendete Menge des Kettenübertragungsmittels
und Polymerisationsinitiators dient auch zur Kontrolle des Molekulargewichts
des aromatischen Monovinylidenpolymers (z.B. Polystyrol), welches
sich während
des beschriebenen Pfropfpolymerisationsprozesses bildet. Typischerweise
wird die freie (d.h. ungepfropfte) aromatische Monovinylidenpolymermatrix,
die sich während
dieser Polymerisation bildet, ein gewichtsgemitteltes Molekulargewicht
(Mw) von 130.000 bis 250.000 (vorzugsweise 150.000 bis 220.000),
ein zahlengemitteltes Molekulargewicht (Mn) von 40.000 bis 100.000
(vorzugsweise 45.000 bis 75.000) und ein Mw:Mn-Verhältnis von
2 bis 5 (vorzugsweise von 2,2 bis 3,5) aufweisen.
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Ein
anderes und ziemlich überraschendes
Merkmal der vorliegenden kautschukmodifizierten aromatischen Monovinylidenpolymerzusammensetzungen
ist, dass sie bemerkenswert gute Zähigkeitseigenschaften (z.B.
Izod-Schlagzähigkeitswerte)
sogar bei relativ niedrigen Molekulargewichten der Matrixphasse
(z.B. im Bereich von Mw = 130.000 bis 150.000 und Mn = 35.000 bis
50.000) zeigen, bei denen konventionelle HIPS-Harze auf der Basis
zellulärer
Kautschukteilchenmorphologie dazu neigen, wenig oder keine Zähigkeit zu
zeigen.
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Der
Gesamtkautschukgehalt der hierin beschriebenen kautschukmodifizierten
aromatischen Monovinylidenpolymerzusammensetzungen, allein auf einer
1,3-Alkadienbasis
festgestellt, beträgt
10 bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der kautschukmodifizierten
Polymerzusammensetzung.
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Die
dispergierten gepfropften und einschließenden Kautschukteilchen selbst
haben typischerweise pro 1 Gewichtsteil des ungepfropften Ausgangskautschuks
0,5 bis 4 oder 5 (vorzugsweise 1 oder 1,5 bis 3 oder 4) Gewichtsteile
aromatisches Monovinylidenpolymer darauf aufgepfropft oder darin
eingeschlossen. Demgemäß macht
das Gesamt- oder kombinierte Gewicht der gepfropften und einschließenden Kautschukteilchen (d.h.
einschließlich
polymerisierten gepfropften und eingeschlossenen Anteilen von aromatischen
Monovinylidenpolymer) typischerweise 10 bis 45 (vorzugsweise 15
oder 20 bis 35, 40 oder 45) Gewichtsprozent der gesamten kautschukmodifizierten
Polymerzusammensetzung aus, wobei der Rest davon (d.h. 55 bis 90,
vorzugsweise 55, 60 oder 65 bis 75 oder 80 Gewichtsprozent) freies
(d.h. nicht gepfropftes und nicht eingeschlossenes) Matrixmaterial
darstellt.
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Das
angegebene Gesamtgewicht der gepfropften und einschließenden Kautschukteilchen
(d.h. einschließlich
deren Gewichtsteil, der dem aufgepfropften und eingeschlossenen
aromatischen Monovinylidenpolymer zuzurechnen ist) entspricht im
allgemeinen dem Parameter, der üblicherweise
als "Gelgehalt" bezeichnet wird
und der typischerweise experimentell durch Auflösen einer bekannten Menge des
interessierenden kautschukmodifizierten Harzes (oder spezieller:
der Teil dessen, der sich löst)
in einem geeigneten Lösungsmittel
für das
aromatische Monovinylidenpolymermatrixharz (typischerweise Toluol),
Abtrennen des ungelösten
Teils davon von der Polymer/Lösungsmittel-Lösung, Trocknen
des ungelösten
Rückstands
und Bestimmen dessen Gewichts. Der so bestimmte "Gelgehalt" (als Bruchteil oder Prozent des ursprünglichen
Trockengewichts der Probe) entspricht dem kombinierten Gehalt des
unlöslichen,
vernetzten Kautschukbestandteils und des Teils des gepfropften und
eingeschlossenen Monovinylidenpolymermateriales, der darauf aufgepfropft
ist oder physikalisch darin ausreichend eingeschlossen ist, so dass
er bei dem unlöslichen
Kautschukmaterial bleibt.
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Wie
oben bemerkt wurde, werden die dispergierten gepfropften und einschließenden Kautschukteilchen
der vorliegenden Polymerzusammensetzungen in mindestens zwei unterschiedlichen
Teilchenmorphologien vorhanden sein, nämlich ein Teil der Teilchen
hat eine sogenannte Kapsel- (oder Einfachokklusions)-Morphologie und eine
volumengemittelte Größe im Bereich
von 0,1 bis 0,4 μm
und eine zweite Gruppe hat eine Gewirr- (oder Zwiebelschalen)-Morphologie
und eine volumengemittelte Teilchengröße im Bereich von 0,25 bis 1 μm.
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Typischerweise
reichen die einzelnen Teilchen, die die erste Gruppe (d.h. die Kapselmorphologiepopulation)
ausmachen, einzeln in der Größe von sowenig
wie 0,05 μm
bis soviel wie 1 μm,
wobei die insgesamt über
alle Teilchen dieser Gruppe volumengemittelte Durchschnittsgröße in dem
oben erwähnten
Bereich von 0,1 bis 04 μm
liegt. Vorzugsweise wird die volumengemittelte Größe der angegebenen
Kapselmorphologiegruppe oder -population von 0,2 bis 0,35 μm reichen.
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Allgemein
ausgedrückt
machen die Kautschukteilchen mit Kapselmorphologie als Gruppe 25
bis 80 Gewichtsprozent der gepfropften/umschließenden Kautschukteilchen, die
in den betreffenden Zusammensetzungen enthalten sind, aus.
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Bevorzugter
jedoch machen diese Teilchen mit Kapselmorphologie einen kleineren
Teil (z.B. von 25 bis 45 oder 50, insbesondere von 25 bis 40 Gewichtsprozent)
des kombinierten Gewichtes aller gepfropften und einschließenden darin
enthaltenen Kautschukteilchen aus.
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Die
Kautschukteilchen mit Gewirr- (oder Zwiebelschalen)-Morphologie
hierin reichen typischerweise in Bezug auf ihre individuelle Teilchengröße von 0,2
bis 3 μm
im Durchmesser und haben als ein Gruppe eine volumengemittelte Durchschnittsgröße im Bereich
von 0,25 bis 1 μm.
Vorzugsweise haben solche Gewirrteilchen eine volumengemittelte
Teilchengröße im Bereich
von 0,3 oder 0,35 bis 0,8 μm.
Es ist außerdem
im allgemeinen bevorzugt, dass die Gruppe oder Population der Gewirrteilchen
im wesentlichen frei (z.B. enthält
sie, bezogen auf das Gewicht der Gewirrteilchen, weniger als 10
Prozent, vorzugsweise weniger als 5 Prozent und am bevorzugtesten
weniger als 0,5 Prozent) von Teilchen mit einem Teilchendurchmesser
oberhalb von 1 μm.
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Obwohl
die angegebenen Kautschukteilchen mit Gewirrmorphologie im allgemeinen
irgend einen Wert zwischen 20 und 75 Prozent des Gesamtgewichts
von gepfropften/einschließenden
Kautschukteilchen, die in der entsprechenden Harzzusammensetzung
enthalten sind, ausmachen können,
ist es allgemein bevorzugt, dass solche Gewirrteilchen einen überwiegenden
Teil (z.B. 50 oder 55 bis 75, insbesondere 60 bis 75 Gewichtsprozent)
des kombinierten Gewichts der darin enthaltenen Teilchen mit Gewirr-
und Kapselmorphologie ausmachen.
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Ein
Kriterium, das mit der vorliegenden Polymerzusammensetzungen verbunden
ist, dass die insgesamt volumengemittelte Teilchengröße (d.h.
ermittelt über
die Teilchen sowohl mit der oben beschriebenen Kapsel- als auch
Gewirrmorphologie) weniger als 0,5 μm beträgt. Die Erfüllung dieses speziellen Kriteriums erleichtert
den Erhalt von ausgesprochen guten Glanzeigenschaften, wobei noch
exzellente Schlagzähigkeitseigenschaften
erhalten werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
davon enthält
die oben beschriebene Harzzusammensetzung auf Basis zweier Kautschukteilchen
(d.h. Kapsel- und Gewirrmorphologie kombiniert) weiterhin eine relativ
kleine Menge (z.B. 1 bis 25, vorzugsweise 2 bis 15 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gesamtgewicht von gepfropften/einschließenden Kautschukteilchen)
von konventionellen gepfropften/einschließenden Kautschukteilchen auf
1,3-Alkadienbasis mit zellulärer
Morphologie.
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Typischerweise
sind die angegebenen Kautschukteilchen mit zellulärer Morphologie,
die hierbei optional verwendet werden, charakterisiert durch eine
Gesamtgrößenverteilung,
die von 0,3 (vorzugsweise 0,6) μm
am unteren Ende bis zu 5 (vorzugsweise 4) μm am oberen Ende reicht und
sie haben eine insgesamt volumengemittelte durchschnittliche Teilchengröße (d.h.
es werden nur die Teilchen mit einer zellulären Morphologie berücksichtigt)
von 0,6 bis 1,2 (vorzugsweise 0,8 bis 1,0) μm.
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Die
oben beschriebene Ausführungsform
mit ternärer
(d.h. Kapsel + Gewirr- + Zellen)-Morphologie kann, falls gewünscht, gemeinsam
mit dem gesamten Bereich der oben diskutierten Zusammensetzungen
auf Basis binärer
Kapsel/Gewirrmorphologie eingesetzt werden. Jedoch wird diese Ausführungsform
am vorteilhaftesten zusammen mit solchen Zusammensetzungen hierin
mit kombinierter Kapsel/Gewirrmorphologie eingesetzt, in welchen
die Teilchen mit Kapselmorphologie einen volumengemittelten Durchmesser
gegen das untere Ende ihres allgemein anwendbaren Größenbereiches
aufweisen (d.h. sie befinden sich im Bereich einer Durchschnittsgröße von 0,1
bis 0,2 oder 0,25 μm)
und insbesondere, wenn diese Teilchen relativ kleiner Größe mit Kapselmorphologie
einen überwiegenden
Anteil (z.B. 50 bis 80 Gewichtsprozent) des kombinierten Gewichts
der gepfropften/einschließenden
Teilchen mit Kapsel- und Gewirrmorphologie ausmachen.
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Die
weitere Einfügung
dieser angegebenen Kautschukteilchen mit zellulärer Morphologie ist auch in solchen
Fällen
allgemein vorteilhaft und bevorzugt, wenn die Gewirrkautschukteilchen
eine volumengemittelte Teilchengröße innerhalb der niedrigeren
Bereiche ihres allgemein anwendbaren Durchschnittsgrößenbereiches
haben (d.h. sie befinden sich in dem Bereich einer Durchschnittsgröße von 0,25
bis 0,35 oder 0,4 μm).
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Bei
der Herstellung der oben beschriebenen Harzzusammensetzung auf Basis
einer ternären
Kapsel/Gewirr/Zellen-Kautschukmorphologie kann der angegebene gepfropfte/eingeschlossene
Bestandteil von Kautschukteilchen mit zellulärer Morphologie, falls gewünscht, durch
einfaches Extrusionsmischen der oben beschriebenen Zusammensetzung
auf der Basis binärer
Kapsel/Gewirr-Morphologie
mit der gewünschten Menge
(bezogen auf das Gewicht der gepfropften/einschließenden Kautschukteilchen)
eines separat hergestellten konventionellen 1,3-alkadienhomopolymer-
oder -copolymerkautschukmodifizierten Styrolharzes mit einer monomodalen
Teilchengrößenverteilung
und einer zellulären
Kautschukteilchenmorphologie und der gewünschten volumengemittelten
Durchschnittsgröße der Kautschukteilchen
innerhalb des oben spezifizierten Größenbereiches eingeführt werden.
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Andererseits
kann der angegebene Bestandteil aus Kautschukteilchen mit zellulärer Morphologie
auch in-situ als Teil eines Gesamtpfropfcopolymerisationsprozesses
hergestellt werden. In solch einem Fall kann eine geringere Menge
(z.B. 2 bis 20 Gewichtsprozent) einer Lösung aus 1,3-Alkadien- (insbesondere
1,4-Butadien)homopolymer- oder -copolymerkautschuk im aromatischen
Monovinylidenmonomer einfach in nicht polymerisierter oder teilweise
pfropfpolymerisierter (phaseninvertiert oder nicht) Form in den
oben beschriebenen Pfropfpolymerisationsprozess des Harzes auf Basis
der binären
Kapsel/Gewirrmorphologie an einem Punkt eingeführt werden, der der Phaseninversion
der Hauptpolymerisationsmischung folgt und vorzugsweise nur kurz
danach, und anschließend
wird der Polymerisationsprozeß unter
rührenden
Bedingungen vervollständigt, die
ausrei chen, um zu bewirken, dass die Teilchen mit zellulärer Morphologie,
die aus der Zugabe der Kautschuk/Monomer-Zufuhrstrom-Lösung nach
Inversion resultieren, in dem gewünschten Durchschnittsgrößenbereich
liegen.
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Kautschukartige
1,3-Alkadienpolymere, die zur Verwendung der in-situ-Bildung der
gepfropften/einschließenden
Kautschukpolymerteilchen mit zellulärer Morphologie geeignet sind,
umfassen solche, die eine Übergangstemperatur
zweiter Ordnung von 0°C
oder weniger (insbesondere –20°C oder weniger)
aufweisen und umfassen 1,3-Alkadienhomopolymere und -copolymere
mit 60 bis 100 Gewichtsprozent 1,3-Alkadienmonomer (insbesondere
1,3-Butadien) und 0 bis 40 Gewichtsprozent eines oder mehrerer monoethylenisch
ungesättigter
Monomere wie Styrol, Acrylnitril, Methacrylnitril und Methylmethacrylat.
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Typischerweise
wird die Monomer/Kautschukpolymer-Zufuhrstrom-Lösung zur Zugabe nach der Phaseninversion,
die für
die in-situ-Bildung der zellulären
Kautschukteilchen verwendet wird, einen Kautschukpolymergehalt im
Bereich von 5 bis 30 (insbesondere 8 oder 10 bis 20 oder 25) Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht des Zufuhrstromes zur Zugabe nach der Phaseninversion,
aufweisen und wird zum Hauptpolymerisationsprozess des binären Kapsel/Gewirr-Harzes
bei einem Punkt zugegeben, wenn der Hauptstrom eine Umsetzung von
aromatischen Monovinylidenmonomer zu Polymer von 10 bis 60 (insbesondere
25 bis 45) Prozent erreicht hat.
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Die
tatsächliche
Bestimmung der Kautschukteilchenmorphologie und der Teilchengrößeeigenschaften der
betreffenden Polymerzusammensetzungen wird leicht unter Verwendung
konventioneller Transmissionselektronenmikrographietechniken (TEM)
an dünnen
Scheiben des in Frage kommenden Polymermateriales und bekannten
Osmiumtetraoxid-Anfärbetechniken
erreicht.
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Wenn
sie so analysiert und charakterisiert (typischerweise bei einer
Vergrößerung im
Bereich von 9.000 bis 30.000-fach) werden, werden die oben beschriebenen
einzelnen Teilchenmorphologien in den resultierenden Mikrophotographien
leicht zu beobachten und zu bestimmen sein. Dieselben Mikrophotographien können auch
verwendet werden, um (a) die äußersten
Größenbereichsgrenzen
für die einzelnen
Mitglieder der unterschiedlichen Arten von Kautschukteilchen, (b)
die volumengemittelten Durchschnittsgrößen der unterschiedlichen Morphologiegruppen
jeweils für
sich betrachtet und (c) die insgesamt volumengemittelte Größe von allen
Kautschukteilchen zusammen zu bestimmen.
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Bei
der Bestimmung der unterschiedlichen volumengemittelten oben erwähnten Größen wird
die folgende Formel auf das Mikrophotographiebild für die spezielle
Gruppe oder Population der interessierenden Teilchen angewandt:
worin
- Dv
- = volumengemittelter
Durchmesser und
- Ni
- = Zahl der Teilchen
mit der speziellen interessierenden Morphologie und einem Durchmesser
in einer gegebenen Größe Di ist.
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Die
hier beschriebenen Polymerzusammensetzungen können vollständig mit dem gesamten Spektrum
konventioneller Zusatzstoffe (z.B. Pigmente, Farbstoffe, Weichmacher,
Schmiermittel, Stabilisatoren, Formentrennmitteln usw.) eingesetzt
werden, die seit langem mit zuvor bekannten Arten von HIPS-Zusammensetzungen
verwendet werden. Darüber
hinaus sind diese neuen Zusammensetzungen zur Verwendung bei einer
breiten Vielzahl von praktischen Spritzguss- und Extrusionsanwendungen geeignet,
umfassend solche, bei denen konventionelle HIPS-Harze historisch
verwendet wurden, ebenso wie in vielen anspruchsvolleren Anwendungen,
bei denen bislang teurere Harze (z.B. ABS) erforderlich waren.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
weiter veranschaulicht und verständlich
gemacht, bei denen alle Teile und Prozentangaben sich auf Gewicht
beziehen, wenn nichts anderes angegeben ist.
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Bei
den Beispielen werden die verschiedenen Eigenschaften, die gemessen
werden, wie folgt bestimmt:
Schmelzflussrate ASTM D-1238-86
bei 200°C
und 5,0 kg
Izod-Schlagzähigkeit
ASTM D-256-84 unter Verwendung von formgepressten Prüfkörpern
Zugfestigkeitseigenschaften
ASTM D-638-87b
Glanz: 60°-Gardner-Glanz,
gemessen an spritzgegossenen Prüfkörpern.
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Allgemeine Verfahrensweise
für die
Durchführungsbeispiele:
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Eine
Reihe von HIPS-Harzen mit einer kombinierten Kapsel/Gewirr-Kautschukmorphologie
wurde in einem Polymerisationssystem aus drei röhrenförmigen, in einer Reihenanordnung
miteinander verbundenen Reaktoren hergestellt. Es wurde ein Styrol-Butadien-Blockcopolymerkautschuk
verwendet und in Styrol gelöst und
dann in das Reaktorsystem gepumpt. Ethylbenzol, ein Verdünner, wurde
vor dem Eintritt in die Reaktoren gegeben. Initiator und Kettenübertragungsmittel
wurden zugegeben, um die Menge von Polystyrolpfropfung auf dem Kautschuk
und das Molekulargewicht des gepfropften Materials zu kontrollieren.
Der Initiator und das Kettenübertragungsmittel
kontrollieren auch das Molekulargewicht des ungepfropften Polystyrolmatrixharzes. Der
Initiator wurde entweder direkt zu dem Strom hinzugegeben oder wurde
in eine Übertragungsleitung
gepumpt, die zwischen dem Kautschukauflöser und dem ersten Reaktor
des Reaktorsystems verläuft.
Das Kettenübertragsungsmittel
wurde entweder zusammen mit dem Initiator zugegeben oder in den
frühen
Stufen des ersten Reaktors. Die Kombination von Initiator und Kettenübertragungsmittel
dient als der dominante Faktor bei der Regulierung der Kautschukmorphologie
und Kautschukteilchengröße. Rühren der
Polymerisationsmasse während
der Phaseninversion hat einen weniger signifikanten Einfluss auf
die Kautschukmorphologie und die Kautschukteilchengröße als der
angegebene Initiator und das Kettenübertragungsmittel bewirken. Nachdem
die partiell polymerisierte Reaktionsmischung Phaseninversion erfahren
hat (typischerweise bei einem Umsatz von 15 bis 60 Prozent des Styrolmonomers
zu Polymer) und die Kautschukmorphologie und Kautschukteilchengröße festgelegt
waren, kann das Molekulargewicht der Polystyrolmatrix durch Zugabe
von weiterem Kettenübertragungsmittel
reguliert werden. Dies war üblicherweise
erfolgt, wenn die Polymerisationsmischung einen Feststoffgehalt
zwischen 50 und 60 Prozent aufwies. Die Styrolpolymerisation wurde
in dem zweiten und dritten Reaktor fortgeführt, bis der Feststoffgehalt
ungefähr
75 bis 85 Prozent betrug. Das Temperaturprofil des gesamten Reaktorsystems
stieg von 110°C
zu Beginn auf etwa 180°C
am Ende. Der Temperaturbereich des ersten Reaktors betrug etwa 110°C bis 138°C, der zweite
Reaktor reichte von 138°C
bis 145°C, und
der dritte Reaktor reichte von 145°C bis 180°C. Die polymerisierte Masse
wurde dann in eine Entgasungseinheit geleitet, um den Verdünner und
verbleibendes Styrol zu entfernen und den Kautschuk zu vernetzen.
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Beispiel 1 (Vergleich)
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Es
wurde eine Probe Harz mit einem Butadiengehalt von 14,6 Gewichtsprozent
unter Verwendung von 21 Gewichtsprozent eines 70/30-Butadien-Styrol-Blockcopolymerkautschuks,
3,25 Gewichtsprozent Mineralöl und
dem Rest Styrol hergestellt. Das Harz wurde unter Verwendung eines
linearen Reaktorsystems mit 3 gerührten rohrförmigen Reaktoren hergestellt.
Jeder Reaktor hatte 3 Temperaturkontrollzonen. Die Hauptzufuhrstromzusammensetzung
bestand aus 6,3 Gewichtsprozent Ethylbenzol, 2,5 Gewichtsprozent
Mineralöl,
16,5 Gewichtsprozent 70/30-Blockcopolymer, wobei der Rest Styrolmonomer
war. Ein n-Dodecylmercaptan-(n-DDM)Zufuhrstrom, bestehend aus 98,4
Gewichtsprozent Ethylbenzol und 1,6 Gewichtsprozent n-DDM wurde
zu der ersten Zone des ersten gerührten rohrförmigen Reaktors zugegeben.
Die Zufuhrrate des Hauptstromes betrug nur 340,2 g/h (0,75 lb/hr)
und die n-DDM Zufuhrrate betrug 15,42 g/h (0,034 lb/hr). Die aufeinanderfolgenden
Temperaturen von Zone eins bis Zone neun betrugen 113, 127, 135,
138, 140, 142, 144, 146 bzw. 150°C.
Die Eigenschaften des resultierenden HIPS-Harzes sind in Tabelle
I unten angegeben.
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Beispiel 2
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Es
wurde eine Probe Harz mit einem Butadiengehalt von 13,4 Gewichtsprozent
unter Verwendung von 19,1 Gewichtsprozent eines 70/30-Butadien-Styrol- Blockcopolymerkautschuks,
2,8 Gewichtsprozent Mineralöl
und dem Rest Styrol hergestellt. Das Harz wurde unter Verwendung
eines linearen Reaktorsystems mit 3 gerührten rohrförmigen Reaktoren hergestellt.
Jeder Reaktor hatte 3 Temperaturkontrollzonen. Die Hauptzufuhrstromzusammensetzung
bestand aus 7,5 Gewichtsprozent Ethylbenzol, 2,4 Gewichtsprozent
Mineralöl, 15,6
Gewichtsprozent Blockcopolymer, wobei der Rest Styrolmonomer war.
Die Hauptzufuhrrate betrug 8614 g/h. Ein Strom, der aus 1 Gewichtsprozent
1,1-Di(t-butylperoxy)cyclohexan, 1 Gewichtsprozent Mineralöl und dem
Rest Ethylbenzol bestand, wurde zu der ersten Zone mit einer Rate
von 43 g/h zugegeben. Ein Strom, bestehend aus 11,1 Gewichtsprozent
Octadecyl-3,5-di-t-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat, 3,2 Gewichtsprozent n-Dodecylmercaptan
und dem Rest Ethylbenzol, wurde zu der ersten Zone mit einer Rate
von 94 g/h zugegeben. Ein Strom bestehend aus Ethylbenzol wurde
zu der achten Zone mit einer Rate von 451 g/h zugegeben. Die Temperaturen
für die
Zone eins bis neun betrugen 115, 120, 124, 127, 135, 142, 148, 156
bzw. 165°C.
Die Reaktionsmischung wurde in zwei Stufen von leichtflüchtigen
Bestandteilen befreit, zuerst bei 184°C und 850 mm Hg und in der zweiten
Stufe bei 246°C
und 21 ml Hg. Die Eigenschaften des resultierenden Harzmaterials sind
in Tabelle I unten zu finden.
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Beispiele 3–8:
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Mehrere
zusätzliche
HIPS-Harzproben wurden unter Verwendung der Ausrüstung und der Verfahren, die
in den obigen Beispielen 1 und 2 ausgeführt sind, hergestellt.
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Die
Teilchengröße und Verteilung
und der relative Anteil von Teilchen mit Kapselmorphologie und Teilchen
mit Gewirrmorphologie wurde innerhalb dieser Beispiele durch Variierung
der verwendeten Mengen von Initiator (1,1-Di-(t-butylperoxy)cyclohexan) und Kettenübertragsungsmittel
(n-Dodecylmercaptan) variiert.
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Die
Eigenschaften der resultierenden Harzproben sind in Tabelle I unten
zusammengefasst.
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Wie
aus den Ergebnissen in Tabelle I ersichtlich ist, scheint die beste
Izod-Schlagzähigkeit
bei dem Harz aus Beispiel 1 bei einer insgesamt gemittelten Teilchengröße von 0,6 μm erhalten
zu werden. Wie auch festgestellt werden kann, werden jedoch auch
exzellente Schlagzähigkeitseigenschaften
in den Beispielen 2 und 3 bei einer insgesamt über das Volumen gemittelten
Teilchengröße von 0,4
bis 0,5 μm
erhalten, wobei gleichzeitig merklich höhere Glanzwerte erreicht werden.
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Durch
Vergleich wurde beobachtet, dass konventionelle HIPS-Harze auf der
Basis von Teilchen mit zellulärer
Morphologie und monomodaler Teilchengrößenverteilung bei einem Butadiengehalt
von 8,5 Gewichtsprozent typischerweise eine volumengemittelte Teilchengröße von 2,5
bis 3 μm
aufweisen müssen,
um eine Izod-Schlagzähigkeit
von 133,4 J/m (2,5 ft-lb/in) zu erreichen. Solche konventionellen
Harze zeigen typischerweise einen 60°-Grad-Gardner-Glanzwert von
weniger als 50 Prozent bei den angegebenen durchschnittlichen Kautschukteilchengrößen von
2,5 bis 3 μm.
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Es
wurde im Gegensatz hierzu auch beobachtet, dass bewirkt werden kann,
dass konventionelle HIPS-Harze auf der Basis von Kautschukteilchen
mit zellulärer
Morphologie und einer monomodalen Teilchengrößenverteilung (bei dem angegebenen
Butadiengehalt von 8,5 Gewichtsprozent) Glanzwerte von 80 bis 90 erreichen
können,
in dem deren volumengemittelte Teilchengröße auf 0,5 μm verringert wird. In diesem
Bereich der geringen Größe der Kautschukteilchen
jedoch zeigen die resultierenden konventionellen HIPS-Harze typischerweise
eine Izod-Schlagzähigkeit
von nur 53,35 J/m (1 ft-lb/in) oder weniger.
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Beispiel 9
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Es
wurde eine Probe HIPS mit einem Butadiengehalt von 10,5 Gewichtsprozent
unter Verwendung von 15 Gewichtsprozent eines 70/30-Butadien-Styrol-Blockcopolymerkautschuks,
3,25 Gewichtsprozent Mineralöl
und dem Rest Styrol hergestellt. Das Harz wurde mit einem linearen
Reaktorsystem aus 3 gerührten rohrförmigen Reaktoren
hergestellt. Jeder Reaktor hatte 3 Temperaturkontrollzonen. Die
Zusammensetzung des Hauptzufuhrstroms bestand aus 8,7 Gewichts prozent
Ethylbenzol, 2,5 Gewichtsprozent Mineralöl, 11,9 Gewichtsprozent 70/30-Blockcopolymer, 100
ppm 1,1-Di(t-butylperoxy)cyclohexan und dem Rest Styrolmonomer.
Ein n-Dodecylmercaptan- (n-DDM-)Zufuhrstrom, bestehend aus 99,77
Gewichtsprozent Ethylbenzol und 0,23 Gewichtsprozent n-DDM wurde
zu der ersten Zone des ersten gerührten rohrförmigen Reaktors gegeben. Die
Zufuhrrate des Hauptstromes betrug nur 340,2 g/h (0,75 lb/hr), und
die n-DDM-Zufuhrrate betrug 15,42 g/h (0,034 lb/hr). Die aufeinanderfolgenden
Temperaturen von Zone eins bis Zone neun betrugen 110, 117, 128, 138,
142, 144, 147, 150 bzw. 155°C.
Die Eigenschaften des resultierenden HIPS-Harzes sind in Tabelle
II unten angegeben.
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Beispiel 10
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Beispiel
9 wurde im wesentlichen wiederholt, mit der Ausnahme, dass eine
zweite Kautschuk/Styrolmonomer-Zufuhrstromlösung zu der Zone Nr. 5 des
neunzonigen 3-Reaktor-Systems zugegeben wurde (d.h. zu einem Zeitpunkt
in dem Polymerisationsprozess, bei dem 43 Prozent des Styrolmonomers,
das ursprünglich
in dem Hauptzufuhrstrom vorhanden war, zu Styrolpolymer umgesetzt
worden waren).
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Der
zweite Zufuhrstrom hatte die gleiche Zusammensetzung wie der Hauptstrom
und wurde dem Polymerisationsprozess mit einer Rate von 50 g/h zugeführt.
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Das
resultierende HIPS-Harz war eines, das Kautschukteilchen mit drei
unterschiedlichen Morphologien (d.h. Kapsel-, Gewirr- und Zellenmorphologie)
enthielt und die Eigenschaften und Charakteristiken aufwies, wie
sie unten in Tabelle II zusammengefaßt sind.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung anhand spezieller Ausführungsformen und Beispielen
beschrieben und veranschaulicht wurde, ist dies nicht als in irgendeiner
Weise den Umfang der hier beanspruchten Erfindung beschränkend zu
interpretieren.
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Fußnoten 1–3, ** und
*** – siehe
Tabelle I oben 4. Volumengemittelte Teilchengröße der zellulären Kautschukteilchen