Technisches Sachgebiet
-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine
Mischvorrichtung zum Mischen und Umrühren von flüssigen
oder breiigen Massen in einem zylindrischen Kochbehälter,
mit mindestens einer vertikalen Antriebswelle, die mit
einer Antriebseinrichtung verbunden ist, wobei die
Antriebswelle hauptsächlich koaxial mit der Längsachse des
Behälters oder mit dieser fluchtend angeordnet ist, und die
mit Halterungen für zumindest drei Rührflügel versehen ist,
wobei die Flügel mit jeder betreffenden Halterung radial
verstellbar so verbunden sind, daß die radial äußeren Enden
der Rührflügel bei Rotation sich elastisch an die
Innenfläche des Behälters andrücken.
Hintergrund der Erfindung
-
Kochbehälter mit Mischvorrichtungen der oben beschriebenen
Art komen in großen Küchen zur Anwendung und sind
beispielsweise bekannt aus der SE-A 425 210, die eine
anhebbare und absenkbare Antriebseinheit offenbart. Häufig
ist die Antriebseinheit so angeordnet, daß sie über einen
Topf zu einem anderen bewegt oder geschwenkt werden kann.
Da die Entwicklung in einer Richtung zu Mischvorrichtungen
gegangen ist, die mit Schabern aus Kunststoff- oder
Gummimaterial ausgerüstet sind, um die Seitenwände und den
Boden der Behälter sauber zu halten, entsteht aufgrund der
erhöhten Reibung eine stärkere Belastung der
Antriebseinheit und deren Standfestigkeit. Zwar kann die
Antriebseinheit bzw. deren Standfestigkeit verstärkt
werden, um die erhöhte Belastung auszugleichen. Dies ist
jedoch vergleichsweise aufwendig aufgrund der Möglichkeit,
die Antriebseinheit anzuheben und abzusenken.
-
Die SE-A 455 264 beschreibt einen Kochbehälter mit einem
abnehmbaren horizontalen Träger, der die Mischvorrichtung
hält, auch wenn die Antriebseinheit gelöst ist. Ein
Nachteil dieser Anordnung ist jedoch, daß das Säubern des
Topfes umständlicher ist. Dem Zweck der Verwendung von
Schabern oder Bürsten steht diese bekannte Vorrichtung
folglich teilweise entgegen.
-
Die US-A 33 81 941 offenbart eine Rührvorrichtung mit
radial verstellbaren Rührblättern. Die Blätter sind mit der
Welle über Gelenke verbunden. Das Säubern dieser
Rührvorrichtung ist schwierig, weil eine große Anzahl von
Schrauben, Bolzen oder Stiften bei dem entsprechenden
Vorgang abgenommen werden müssen.
-
Die DE-A 35 31 841 beschreibt eine Mischvorrichtung mit
radial verstellbaren Blättern. Diese Vorrichtung ist für
Kochbehälter ungeeignet, weil die Blätter in radialen
Langlöchern aufgenommen sind, die schwer sauberzuhalten
sind.
-
Die US-A 21 78 269 offenbart einen Teigmischer mit radial
verstellbaren Blättern. Diese Vorrichtung ist sehr
aufwendig in der Herstellung und auch sehr schwierig zu
reinigen.
Die technische Aufgabe
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Mischvorrichtung für Kochbehälter zu schaffen, die es
möglich macht, die Behälter wirkungsvoll sauberzuhalten,
dabei aber zugleich die auf die Antriebseinheit wirkenden
Belastungen zu verringern, und die auch den An- und Abbau
der Flügel vereinfacht, ohne dadurch Oberflächen zu
schaffen, die schwer zu reinigen sind.
Die Lösung
-
Zu diesem Zweck weisen die Rührflügelhalterungen weitgehend
radial gerichtete Stäbe auf, die paarweise parallel
angeordnet sind, und die Rührflügel sind mit längs
verlaufenden Kanälen zur Aufnahme der Stäbe versehen.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
sind die Kanäle der Flügel nach Art von offenen Nuten
gestaltet, wobei die Längsöffnung der einen der Nuten unter
einem Winkel von mindestens 90º gegenüber der anderen
Öffnung angeordnet ist. Infolge dieser Gestaltung der
Kanäle der Flügel können diese als extrudierbare Profile
ausgebildet sein.
Beschreibung der Zeichnungen
-
Nachfolgend ist die Erfindung unter Bezugnahme auf eine in
den beigefügten Zeichnungen dargestellte Ausführungsform
beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
-
Fig. 1 eine Mischvorrichtung gemäß der Erfindung an einem
Kochbehälter in einer Seitenansicht;
-
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab die Halterung eines Flügels
als Teil der Mischvorrichtung gemäß Fig. 1, in einer
abgebrochenen Seitenansicht;
-
Fig. 3 entsprechend zu Fig. 2 die Halterung des Flügels,
jedoch aus einem anderen Blickwinkel;
-
Fig. 4 die Halterung gemäß Fig. 2 und 3 aus einer Sicht
von oben, und
-
Fig. 5 eine Stirnansicht eines Rührflügels.
Beschreibung einer Ausführungsform
-
Fig. 1 zeigt schematisch einen Kochbehälter 10 mit dessen
zylindrischer Innenwand 11. Eine Mischvorrichtung 12 ist
der Praxis entsprechend mit einer Antriebseinheit
verbindbar, die in der gleichen Weise, wie dies in der SE-A
425 210 beschrieben ist, angehoben und abgesenkt werden
kann.
-
Die Mischvorrichtung 12 umfaßt einen oberen und einen
unteren Rührrotor 13 bzw. 14, von denen jeder mit einer
Halterung 15 bzw. 16 für drei Rührflügel 17 ausgestattet
ist. Aus Gründen der Vereinfachung zeigt Fig. 1 nur zwei
Flügel 17 an jedem Rotor.
-
Die Halterung 16 des unteren Rührrotors 14 ist an einer
inneren Welle 18 befestigt, die durch die Antriebseinheit
in einer Richtung angetrieben ist. Die Halterung 15 des
oberen Rührrotors 13 ist an einer äußeren Hohlwelle 19
befestigt, welche die Welle 18 umgibt und durch die
Antriebseinheit in der Gegenrichtung angetrieben ist. Eine
Blockiereinrichtung 20 wird dazu verwendet, die innere
Welle 18 axial in Bezug auf die äußere Welle 19
festzulegen.
-
Fig. 2 zeigt die untere Halterung 16, die mit drei Paaren
von im wesentlichen radial gerichteten Stäben 21, 22 von
zylindrischem Querschnitt ausgestattet ist. Diese Stäbe
sind mit einer gewissen Versetzung zur jeweiligen Seite des
Zentrums der Drehachse der Welle 18 parallel angeordnet
(siehe Fig. 3 und 4). Einer der Stäbe 22 hat einen
geringfügig größeren Querschnitt als der andere Stab 21.
-
Die Flügel 17 sind mit einem Profil hergestellt, das aus
Fig. 5 hervorgeht und es möglich macht, die Flügel in einem
kostengünstigen Verfahren, beispielsweise durch Extrusion,
herzustellen. Die Flügel sind mit in Längsrichtung
verlaufenden Kanälen 23, 24 versehen, die so dimensioniert
sind, daß sie die Stäbe aufnehmen können, das heißt der
Kanal 24 ist geringfügig weiter als der Kanal 23. Da jedes
Stabpaar, das jeweils einen Flügel trägt, unterschiedliche
Durchmesser aufweist und die Kanäle 23, 24 unterschiedliche
Weiten haben, verhindert dies eine falsche Befestigung der
Flügel 17 an den Halterungen 15, 16. Der Kanal 23 verläuft
von der Hinterkante des Flügels in einem Abstand parallel
zur Flügelebene. Der andere Kanal 24 verläuft parallel zu
dem Kanal 23, jedoch auf der Rückseite des Flügels und in
einem Abstand in Richtung zu Vorderkante des Flügels. Der
Winkel zwischen den Wandungen der beiden Kanäle ist
geringfügig größer als 90º, wodurch der Flügel dagegen
gesichert ist, von dem Stabpaar 21, 22 losgedreht zu
werden.
-
Der obere Rotor 13 ist grundsätzlich auf die gleiche Weise
ausgelegt wie der untere Rotor 14. Jedoch sind die Stäbe
21, 22 zu der gegenüberliegenden Seite der zentralen
Drehachse der Welle 18 versetzt im Hinblick darauf daß der
Rotor 13 in der Gegenrichtung umläuft.
-
Der Anbau und das Abnehmen der Flügel an bzw. von den
Halterungen 15, 16 ist außerordentlich einfach. Wenn die
Mischvorrichtung 12 aus dem Behälter 10 heraus angehoben
ist, können die Flügel 17 in ihrer Längsrichtung von den
Stäben abgezogen werden. Die Reinigung der Flügel 17 ist
einfach, weil die Kanäle 23, 24 breit und flach und daher
leicht zugänglich sind. Darüber hinaus sind die Halterungen
15, 16 mit den Stäben 21, 22 mit Oberflächen versehen, die
leicht zu reinigen sind.
-
Die Flügel 17 sind mit einer vorderen Schabekante 25
ausgebildet, die es in der unteren Stellung der
Mischvorrichtung möglich macht, daß der Rotor 14 an der
Innenseite 11 des Behälterbodens schabt. Da die Flügel in
radialer Richtung beweglich gehalten sind, stützen sie sich
beim Betrieb der Vorrichtung elastisch nachgiebig an dem
zylindrischen Wandabschnitt des Behälters ab. Dies
bedeutet, daß die Flügel diese Oberflächen zugleich
abschaben und sauber halten, wenn die Mischvorrichtung
innerhalb des Behälters auf- und abbewegt wird. Darüber
hinaus werden zugleich die Flügel relativ zur Mittelachse
des Behälters automatisch zentriert, was zur Zentrierung
der Antriebswelle bezüglich der Innenfläche des Behälters
beiträgt und auf diese Weise die auf die Antriebseinheit
und deren Standfestigkeit wirkenden Belastungen reduziert.
-
Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr sind im Rahmen der
nachfolgenden Ansprüche mehrere Varianten denkbar
Beispielsweise können die Flügel 17 und die Halterungen 15,
16 gegenüber den gezeigten unterschiedlich geformt sein.
-
Die Mischvorrichtung braucht auch nicht mit einem
Doppelrotor 13, 14 ausgestattet zu sein.