DE69403421T2 - Nadel mit stumpfer Spitze - Google Patents

Nadel mit stumpfer Spitze

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Description

    HINTERGRUND DER ERFINDUNG 1. Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein chirurgische Nadeln und insbesondere chirurgische Nadeln mit stumpfer Spitze, bei denen die Nadel eine Kugelspitze aufweist, die auf einer Oberfläche abrollen kann, um das Eindringen in die Haut einer behandschuhten Hand eines Operierenden zu verhindern.
  • 2. Beschreibung des Standes der Technik
  • Jeder ist sich heute der Ernsthaftigkeit einer Ansteckung mit dem menschlichen Immunschwächevirus (HIV) oder dem erworbenen Immunschwächesyndrom (AIDS) bewußt. Die Mitglieder der Berufsgruppen, die täglich dem Risiko ausgesetzt sind, mit Leuten in Kontakt zu kommen, die HIV oder AIDS haben oder haben können, sind sich besonders der Ernsthaftigkeit bewußt. Mitglieder der medizinischen Berufsgruppe, insbesondere Chirurgen, befinden sich einer Position mit besonders hohem Risiko, wenn sie Operationen ausführen. Das Wissen, daß ansteckende Krankheiten wie der AIDS-Virus durch einen unabsichtlich erlittenen Nadelstich mit einer kontaminierten Nadel, die bei einer Person verwendet wurde, die AIDS hat, übertragen werden können, ist der Grund für Sorgen bei diesem Berufsstand. Diese Fachleute nehmen daher jede Vorsichtsmaßnahme wahr, um das Risiko zu verringern. Zum Beispiel ist es bekannt, doppelte Handschuhe, Nadeln mit stumpfen Spitzen und Handschuhe mit Verstärkungen an den Fingern zu benutzen, um die Rate von Durchstechungen der Handschuhe zu verringern. Zusätzlich ist auch der Gebrauch von Pinzetten, die dafür vorgesehen sind, sowohl das Gewebe als auch die Nadel wirkungsvoller zu ergreifen, und der Gebrauch von Klammergeräten für das Schließen der Haut bekannt, um das Auftreten von Durchstechungen der Handschuhe zu verringern.
  • Es wurde bereits ein Führungsstab mit stumpfer Spitze beschrieben (GB-A-2 064 963), mit dem das Durchstechen der transvenösen Schrittmacherzuleitung verhindert wird, durch die der Führungsstab geführt wird. Der Führungsstab verjüngt sich vom Handgriff bis zur Spitze, an der eine Kugel befestigt ist, deren Durchmesser im wesentlichen gleich dem des Führungsstabes an seiner dicksten Stelle ist.
  • Es gibt auch bereits Entwicklungen auf dem Gebiet der Ausgestaltung der Spitze von chirurgischen Nadeln. Zum Beispiel beschreibt das US-Patent 4 828 547 an Sahi et al. eine Nadel mit einem abstumpfenden Element, das aus einer zurückgezogenen Position in eine vorgeschobenen Position bewegbar ist. In der zurückgezogenen Position stört das abstumpfende Element die Einstechspitze der Nadel nicht. In der vorgeschobenen Position erstreckt sich das abstumpfende Element über die Einstechspitze hinaus und wirkt daher als Schutz gegen unbeabsichtigte Nadelstiche. Weitere Beispiele für Abschirm- und Schutzanordnungen für die Nadeln von Spritzen sind in den US-Patenten Nr. 4 883 469 an Glazier und 4 883 471 an Braginetz et al. beschrieben.
  • Diese Vorrichtungen sind für die Nadeln von Subkutanspritzen, die nach einem einzigen Stich weggeworfen werden, durchaus von Nutzen. Die Konstruktionen sind jedoch für chirurgische Nadeln nicht zu gebrauchen, da mit solchen Nadeln wiederholt in den Körper gestochen wird.
  • Das US-Patent Nr. 5 123 910 an McIntosh, das die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1 beinhaltet, beschreibt eine sich verjüngende Nadelspitze mit kreisförmigem Querschnitt, die in einer stumpfen Spitze endet. Die stumpfe Spitze weist eine zum Teil kugelförmige oder anders gekrümmte Form mit einer Oberfläche ohne scharfe Kanten auf. Da die stumpfe Spitze auf einer Oberfläche, mit der sie in Kontakt kommt, nicht abrollen kann, kann diese Nadel jedoch immer noch in die behandschuhte Hand des Operierenden eindringen. Auch wenn die Nadel mit stumpfer Spitze gegenüber einer herkömmlichen Nadel mit scharfer Spitze eine Verbesserung darstellt, ist bei ihr die Wahrscheinlichkeit des Eindringens in die Haut einer behandschuhten Hand nicht wesentlich verringert. Es besteht daher das Erfordernis, eine verbesserte chirurgische Nadel zum Nähen von weichem, krümeligen Nicht- Haut-Gewebe des Körpers zu entwickeln, bei der gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit für das Eindringen in die Haut einer behandschuhten Hand des Operierenden erheblich herabgesetzt ist.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung, wie sie im Anspruch 1 definiert ist, ist auf chirurgische Nadeln mit stumpfer Spitze gerichtet, bei denen die Wahrscheinlichkeit für das Eindringen in die Haut einer behandschuhten Hand des Operierenden erheblich verringert ist, so daß die Gefahr einer möglichen Übertragung von infektiösen Mitteln herabgesetzt ist. Erfindungsgemäß weist der Spitzenabschnitt der Nadel an seinem distalen Ende einen Kugelsockel für das drehbare Halten einer Kugel und eine Kugel auf, die drehbar vom Sockel gehalten wird. Bei einer Ausführungsform der Erfindung umfaßt der Boden des Kugelsockels einen konkav geformten Kugelsitz. In einer alternativen Ausführungsform weist der Kugelsockel eine umlaufend nach innen geneigte Stützfläche auf, die zwischen einer ersten und einer zweiten Bohrung angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform steht die Kugel drehbar mit dem oberen Rand der ersten Bohrung, dem unteren Rand der Stützfläche und dem oberen Rand der zweiten Bohrung in Kontakt.
  • Bei beiden Ausführungsformen kommt zuerst die Kugel mit der Oberfläche des zu durchdringenden Gewebes in Kontakt. Wenn die Kugel mit der Oberfläche eines Kunststoffhandschuhs in Kontakt kommt, rollt die Kugel gleich an der Oberfläche ab und dringt nicht ein, wodurch der Chirurg die Nadel schnell wegziehen kann, ohne daß sie in den Handschuh und in die Haut eindringt. Das Vorsehen der Kugel an der Nadelspitze verbessert daher die bekannten Nadeln mit stumpfer Spitze dergestalt, daß die vorliegende Nadel weniger leicht den Handschuh und die Haut des Benutzers durchsticht. Andererseits dreht sich die Kugel nicht frei, wenn sie mit dem Gewebe in Kontakt ist, und sie kann das Gewebe durchdringen, wenn die geeignete Kraft zum Ausführen der Nähfunktion ausgeübt wird. Die erfindungsgemäße Nadel mit der rollenden Kugel stellt daher einen Schutz gegen das unbeabsichtigte Einstechen in die behandschuhte Hand des Operierenden dar, wobei die Fähigkeit des Chirurgen, damit Gewebe zu nähen, nicht beeinträchtigt ist.
  • Als Folge der Spitze mit einer drehbaren Kugel stellen die erfindungsgemäßen Nadeln eine wesentliche Verbesserung gegenüber den Nadeln mit scharfer Spitze und den bekannten Nadeln mit stumpfer Spitze dar. Die erfindungsgemäßen, verbesserten chirurgischen Nadeln mit stumpfer Spitze können zum Nähen von weichem Nicht-Haut-Gewebe oder krümeligem Körpergewebe sowie anderen Gewebearten verwendet werden, wobei sie einen verbesserten Schutz gegen ein Einstechen in die behandschuhte Hand bei einer Operation bieten.
  • KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
  • Die Fig. 1 ist eine Schnittansicht des Spitzenabschnittes einer erfindungsgemäßen chirurgischen Nadel.
  • Die Fig. 2 ist eine Schnittansicht des Spitzenabschnittes der Fig. 1 ohne die drehbare Kugel.
  • Die Fig. 3 ist eine Schnittansicht des Spitzenabschnittes einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen chirurgischen Nadel.
  • GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Der Durchmesser des Hauptkörpers der Nadeln kann im Bereich von etwa 0,5 mm (0,020") bis 1,3 mm (0,050") liegen.
  • Die Nadeln sind starr aus einem geeigneten Material wie Stahl für chirurgische Zwecke, Kunststoffmaterial und/oder Kombinationen aus Stahl und Kunststoff geformt.
  • In der Fig. 1 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen chirurgischen Nadel 40 gezeigt. Der Spitzenabschnitt 42 der Nadel kann eine kreisförmige Querschnittsform haben, die fortschreitend vom proximalen Ende 44 zum distalen Ende 46 abnimmt. Der Spitzenabschnitt 42 endet in einer stumpfen Spitze 48. Die stumpfe Spitze 48 weist einen Kugelsockel 50 auf, der dafür vorgesehen ist, eine frei drehbare Kugel 52 festzuhalten. Der Kugelsockel 50 weist an der äußeren Spitze eine Kugelhaltebohrung 54 und daran anschließend einen konisch geformten Kugelsitz 56 auf, wie es in der Fig. 2 gezeigt ist. Die Kugel 52 wird dadurch an ihre Stelle gebracht, daß sie in das offene Ende der Bohrung 54 und auf den Kugelsitz 56 gesetzt wird und der Rand der Bohrung 54 an seinem äußersten Ende eingedrückt wird, so daß die Kugel 52 festgehalten wird und nicht mehr herausfallen kann. Die Kugel 52 kann einen Durchmesser im Bereich von etwa 0,13 mm (0,005") bis 1,5 mm (0,060") haben.
  • Die Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen chirurgischen Nadel 60. Der Kugelsockel 62 ist dafür vorgesehen, die frei drehbare Kugel 52 festzuhalten. Bei dieser Ausführungsform weist der Kugelsockel 62 eine umlaufend nach innen geneigte Stützfläche 64 auf, die zwischen einer ersten Bohrung 66 und einer zweiten Bohrung 68 und daran angrenzend angeordnet ist. Die Kugel 52 steht mit dem oberen Rand der ersten Bohrung, dem unteren Rand der Fläche 64 und dem oberen Rand der zweiten Bohrung 68 in Kontakt. An den unteren Teil der zweiten Bohrung 68 grenzt ein konisch geformter Abschnitt 70 an. Die erste Bohrung 66 ist eine Kugelhaltebohrung, sie ist an ihrem Rand eingedrückt, um die Kugel 52 drehbar zu halten und sie daran zu hindern, herauszufallen.
  • Dem Fachmann auf dem Gebiet der vorliegenden Erfindung sollte klar sein, daß die Form und Gestaltung der Kugelhalterung, des Sockels und des Kugelsitzes bei der vorliegenden Erfindung nicht kritisch sind und daher jede Konfiguration annehmen können, bei der die Kugel 52 frei drehbar ist. Zum Beispiel kann, zusätzlich zu den obigen Ausführungsformen, der Kugelsitz 56 eine geneigte konkave Oberfläche oder eine offene sphärische Oberfläche aufweisen.
  • Die gekrümmte Oberfläche der Kugel 52 der erfindungsgemäßen Nadeln verringert im Vergleich zu den herkömmlichen Nadeln mit scharfer Spitze und den bekannten Nadeln mit stumpfer Spitze wesentlich die Wahrscheinlichkeit des Eindringens in die Haut der behandschuhten Hand des Operierenden. Außerdem bieten die Nadeln 40 und 60 einen zusätzlichen Schutz gegen das unbeabsichtigte Einstechen in die behandschuhte Hand des Operierenden dadurch, daß, wenn die Kugel 52 mit der Oberfläche eines Latex-Handschuhs in Kontakt kommt, die Kugel über die Oberfläche rollt, ohne in sie einzudringen. Dadurch kann der Chirurg die Nadel schnell wegziehen, ohne daß sie durch den Handschuh und in die Haut eindringt. Die Nadeln 40 und 50 haben den weiteren Vorteil, daß die Kugel 52 aus einem harten Material wie Karbid sein kann, während der Nadelkörper 42 aus einem der oben bezüglich der Nadeln 10 und 30 angegebenen Stahlmaterialien sein kann. Dadurch ist die Kugel 52 ausreichend fest, um Nicht-Haut-Gewebe zu durchdringen, ohne daß die Kugel beschädigt oder deformiert wird.
  • Die erfindungsgemäßen Nadeln können zum Nähen der Leber, der Nieren, des Herzens, von Muskeln und Faszie, adipösem Perikostalgewebe und anderem weichen Nicht-Haut-Gewebe des Körpers sowie von anderen Gewebearten verwendet werden, wobei gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit des Eindringens in die Häut der behandschuhten Hand des Operierenden und von Operationspersonal wie Chirurgen, den Assistenten der Chirurgen, Operationsschwestern und anderen Schwestern verringert ist.
  • Auch wenn die Erfindung insbesondere anhand von illustrativen und bevorzugten Ausführungsformen gezeigt und beschrieben wurde, ist dem Fachmann klar, daß obige und andere Abänderungen der Form und der Einzelheiten erfolgen können, ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen, der nur durch die anhängenden Ansprüche eingegrenzt wird.

Claims (10)

1. Chirurgische Nadel (40) mit einer Spitze (42) mit einem proximalen (44) und einem distalen Ende (46), dadurch gekennzeichnet, daß das distale Ende (46) einen Kugelsockel (50) für die drehbare Halterung einer Kugel aufweist und eine Kugel (52) innerhalb des Kugelsockels drehbar gehalten ist.
2. Chirurgische Nadel (40) nach Anspruch 1, wobei der Kugelsockel (50) eine erste Bohrung (54) in einem oberen Teil des Kugelsockels umfaßt.
3. Chirurgische Nadel (40) nach Anspruch 2, wobei der Kugelsockel (50) einen konkav geformten Kugelsitz (56) am Boden des Kugelsockels und angrenzend an die erste Bohrung (54) umfaßt.
4. Chirurgische Nadel (40) nach Anspruch 3, wobei der Kugelsitz (56) eine Form hat, die aus der Gruppe konischer und sphärischer Formen ausgewählt ist.
5. Chirurgische Nadel (40) nach Anspruch 2, wobei der Kugelsockel (62) ferner eine zweite Bohrung (68) und eine über den Umfang nach innen abgeschrägte Stützfläche (64) umfaßt, die zwischen und angrenzend an die erste (66) und zweite (68) Bohrung angeordnet ist.
6. Chirurgische Nadel (40) nach Anspruch 5, ferner umfassend eine konisch geformte untere Fläche (70), die sich von dem unteren Rand der zweiten Bohrung (68) erstreckt.
7. Chirurgische Nadel (40) nach einem vorhergehenden Anspruch, ferner umfassend einen Fadenbefestigungsabschnitt mit einem Loch, in dem ein Faden zu befestigen ist, und einem Körperabschnitt, der zwischen und angrenzend an den Fadenbefestigungsabschnitt und die Spitze angeordnet ist.
8. Chirurgische Nadel (40) nach Anspruch 7, wobei der Körperabschnitt über seine ganze Länge einen im allgemeinen gleichförmigen Querschnittsbereich aufweist.
9. Chirurgische Nadel (40) nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, wobei der Querschnittsbereich des Körperabschnitts eine Form hat, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die kreisförmig, quadratisch, rechteckig, dreieckig und flach gepreßt kreisförmig umfaßt.
10. Chirurgische Nadel (40) nach einem vorhergehenden Anspruch, wobei die Nadel eine insgesamt gekrümmte Form mit einem konstanten Krümmungsradius hat.
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