DE69402121T2 - Beschichtungsflüssigkeit aus Aluminasol und Aufzeichnungsblatt - Google Patents

Beschichtungsflüssigkeit aus Aluminasol und Aufzeichnungsblatt

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aluminiumoxidsol-Beschichtungsflüssigkeit, insbesondere eine Aluminiumoxidsol-Beschichtungsflüssigkeit zur Bildung einer Druckfarbenaufnahmeschicht eines Aufzeichnungsblattes.
  • Seit einiger Zeit werden häufiger Overheadprojektoren anstelle von üblichen Diaprojektoren für die Präsentation auf Veranstaltungen von akademischen Gesellschaften oder bei verschiedenen anderen Treffen verwendet. Des weiteren sind auf dem Gebiet des Druckens durchsichtige Drucksachen für verschiedene Publikationen, Verpackungen, usw. erforderlich.
  • Beim Schreiben oder Bedrucken solcher durchsichtiger Blätter ist spezielle Vorsicht oder Sorgfalt erforderlich, insbesondere für Druckgeschwindigkeit oder Trocknen, verglichen mit Drucken auf gewöhnlichen Papierblättern, da die durchsichtigen Blätter mangelhafte Tintenabsorptionsfähigkeit aufweisen. Auch bei opaken Substraten ist die Tintenabsorptionsfähigkeit gering und ähnliche Vorsicht oder Sorgfalt ist in vielen Fällen erforderlich.
  • Andererseits wurde beispielsweise in US-A-5 104 730 berichtet, daß ein Aufzeichnungsblatt mit einer Adsorptionsmittelschicht eines Aluminiumoxidhydrats, gebildet auf einem durchsichtigen, nichtabsorbierenden Substrat, in der Lage ist, vorstehende Probleme zu lösen und somit für die Verwendung als Aufzeichnungsmedium geeignet ist. Dieses Aufzeichnungsblatt umfaßt ein durchsichtiges Substrat, wie Polyethylenterephthalat und eine darauf gebildete Schicht eines porösen Aluminiumoxidhydrats, welche Färbungsmittel der Tinte absorbiert und hauptsächlich fixiert. Diese poröse Aluminiumoxidhydratschicht wird durch Auftragen einer Beschichtungsflüssigkeit, umfassend ein Aluminiumoxidsol von Boehmitkristallteilchen und ein Bindemittel vom Polyvinylalkoholtyp auf das Substrat, gefolgt von Trocknen, beschichtet.
  • Die ein Aluminiumoxidsol umfassende Beschichtungsflüssigkeit und ein Polyvinylalkoholtypbindemittel neigen jedoch dazu, eine Erhöhung der Viskosität einzugehen. Dieses Problem kann durch Auswähl eines Bindemittels mit geeigneten Eigenschaften verhindert werden. Wenn es jedoch erreicht werden soll, eine Beschichtungsschicht mit besonders gutem Absorptionsvermögen zu erhalten, neigt diese jedoch dazu, während des Trockenvorgangs feine Risse zu bilden.
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Bildung von feinen Rissen während des Trockenvorgangs in dem Verfahren zur Erzeugung einer Aluminiumoxid-Beschichtung mit gutem Absorptionsvermögen zu verhindern.
  • Somit stellt die vorliegende Erfindung eine Aluminiumoxidsol-Beschichtungsflüssigkeit, enthaltend ein Aluminiumoxidhydrat und einen Polyvinylalkohol, wobei Borsäure oder ein Borat darin enthalten ist, bereit.
  • Nun wird die Erfindung im einzelnen mit Bezug auf die bevorzugten Ausführungsformen beschrieben.
  • In der vorliegenden Erfindung kann das Aluminiumoxidhydrat ein beliebiges Aluminiumoxidhydrat sein, solange es in der Lage ist, eine poröse Schicht zu bilden, die beispielsweise das in einer Tinte enthaltene Lösungsmittel, wenn es auf eine Substratoberfläche aufgetragen wird, wirksam absorbiert. Boehmit (Al&sub2;O&sub3; nH&sub2;O, n=1 bis 1,5) ist jedoch besonders bevorzugt.
  • Die Aluminiumoxidhydratschicht, die durch Auftragen der Aluminiumoxidsol-Beschichtungsflüssigkeit der vorliegenden Erfindung auf ein Substrat erhalten wird, weist vorzugsweise eine poröse Struktur, bestehend im wesentlichen aus Poren mit einem Durchmesser von 1 bis 15 nm, und mit einem Porenvolumen von 0,3 bis 1,0 cm³/g, wobei die Aluminiumoxidhydratschicht hinreichendes Absorptionsvermögen aufweist und die Schicht selbst durchsichtig ist, auf. Wenn hier das Substrat ein durchsichtiges Blatt ist, wird das erhaltene beschichtete Blatt durchsichtig sein. Auch wenn das Substrat opak ist, verleiht eine solche durchsichtige Aluminiumoxidhydratschicht nicht die Textur des Substrats und ein Bild höherer Qualität kann darauf gebildet werden.
  • Es ist, vom Blickwinkel sowohl der Fixierfähigkeit des Färbemittels als auch der Durchsichtigkeit besonders bevorzugt, daß zusätzlich zu den vorstehenden physikalischen Eigenschaften der durchschnittliche Porenradius der Aluminiumoxidhydratschicht 1,5 bis 8 nm aufweist und das Volumen der Poren mit einem Radius innerhalb des Bereichs von ±1 nm einen durchschnittlichen Porenradius von mindestens 45% des gesamten Porenvolumens aufweist. Insbesondere ist der durchschnittliche Porenradius 4,5 bis 7 nm und das Volumen der Poren mit einem Radius innerhalb eines Bereichs von ±1 nm des durchschnittlichen Porenradius ist mindestens 55%. In der vorliegenden Erfindung wird die Porengrößenverteilung durch ein Stickstoffabsorptions- und -desorptionsverfahren gemessen.
  • In der vorliegenden Erfindung ist der Anteil des Aluminiumoxidhydrats in der Beschichtungsflüssigkeit vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-%. Das Lösungsmittel ist vorzugsweise Wasser.
  • Die Beschichtungsflüssigkeit der vorliegenden Erfindung enthält einen Polyvinylalkohol als Bindemittel. Die Menge des Polyvinylalkohols ist vorzugsweise so, daß der Polyvinylalkohol 5 bis 50 Gew.-% des Aluminiumoxidhydrats darstellt. Wenn die Menge des Bindemittels geringer als der vorstehende Bereich ist, wird die mechanische Festigkeit der Aluminiumoxidhydratschicht in der Regel unzureichend. Wenn sie andererseits den vorstehenden Bereich übersteigt, neigt das Tintenabsorptionsvermögen der Aluminiumoxidhydratschicht dazu, beeinträchtigt zu werden.
  • Der als Bindemittel verwendete Polyvinylalkohol weist vorzugsweise einen Verseifungsgrad von mindestens 90% und einen Polymerisationsgrad von mindestens 500 auf.
  • Die Beschichtungsflüssigkeit der vorliegenden Erfindung enthält Borsäure oder ein Borat in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, berechnet als H&sub3;BO&sub3;, bezogen auf den Polyvinylalkohol als Bindemittel. Wenn der Anteil, berechnet als H&sub3;BO&sub3;, geringer als 0,1 Gew.-% ist, wird keine hinreichende Wirkung der vorliegenden Erfindung erhalten und es wird schwierig, die Bildung von feinen Rissen während des Trockenvorgangs oder die Erhöhung des Absorptionsvermögens zu verhindern. Wenn der Anteil, berechnet als H&sub3;BO&sub3;, andererseits 10 Gew.-% übersteigt, wird sich die Viskosität der Beschichtungsflüssigkeit in der Regel mit der Zeit wesentlich ändern und die Beschichtungsstabilität wird gering. Ein bevorzugter Anteil der Borsäure oder des Borats ist 1 bis 5 Gew.-%, berechnet als H&sub3;BO&sub3;.
  • Als Borsäure können nicht nur Orthoborsäure, sondern ebenfalls Metaborsäure und Hypoborsäure verwendet werden. Als Borat werden lösliche Salze der drei Borsäuren vorzugsweise angewendet. Insbesondere können beispielsweise Na&sub2;B&sub4;O&sub7; 10H&sub2;O, NaBO&sub2; 4H&sub2;O, K&sub2;B&sub4;O&sub7; 5H&sub2;O, KBO&sub2;, NH&sub4;B&sub4;O&sub9; 3H&sub2;O und NH&sub4;BO&sub2; erwähnt werden.
  • Die Beschichtungsflüssigkeit kann auf die verschiedenen Substrate mit Hilfe eines Düsenbeschichters, eines Walzenbeschichters, eines Luftmesserbeschichters, eines Klingenbeschichters, eines Stabbeschichters, eines Riegelbeschichters oder eines Kommabeschichters beschichtet werden. Die Dicke der aufgetragenen Schicht kann gegebenenfalls in Abhängigkeit von der Ausführung, beispielsweise des besonderen Drucks, der Art der Tinte, die zum Aufzeichnen verwendet werden soll und deren Lösungsmittel, der Menge der Tinte, usw., ausgewählt werden.
  • Durch Auftragen der Aluminiumoxidsol-Beschichtungsflüssigkeit der vorliegenden Erfindung auf ein Substrat, gefolgt von Trocknen, ist es möglich, ein Aufzeichnungsblatt zu erhalten, umfassend ein Substrat und eine Aluminiumoxidhydratschicht, gebildet darauf, worin die Aluminiumoxidhydratschicht einen Polyvinylalkohol in einer Menge von 5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Aluminiumoxidhydrat und Borsäure oder Borat in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, berechnet als H&sub3;BO&sub3;, bezogen auf den Polyvinylalkohol, enthält.
  • Dieses Aufzeichnungsblatt hat ausgezeichnetes Absorptionsvermögen und eine ausgezeichnete Fixierfähigkeit für das Färbemittel. Es kann vorzugsweise besonders als Aufzeichnungsmedium für Tintenstrahldrucker verwendet werden.
  • Der Mechanismus zur Unterdrückung der Bildung von feinen Rissen durch Zugabe von Borsäure oder eines Borats zu der Beschichtungsflüssigkeit der vorliegenden Erfindung ist nicht einfach zu verstehen. Es wird jedoch angenommen, daß die Borsäure oder das Borat auf den Polyvinylalkohol als Bindemittel unter Förderung seiner Geliergeschwindigkeit einwirkt, wobei die Stärke und Gleichförmigkeit der Beschichtung verbessert werden. Des weiteren wird als Ergebnis die Wanderung des Polyvinylalkohols während des Trocknungsschrittes unterdrückt werden und das Absorptionsvermögen wird verbessert.
  • Nun wird die vorliegende Erfindung im weiteren einzelnen mit Bezug auf die Beispiele beschrieben. Es sollte jedoch selbstverständlich sein, daß die vorliegende Erfindung durch derartige spezielle Beispiele in keiner Weise eingeschränkt wird.
  • BEISPIEL 1
  • 2 g einer wässerigen Lösung, enthaltend 5 Gew.-% H&sub3;BO&sub3;, wurden zu 100 g eines Aluminiumoxidsols mit einem Feststoffgehalt von 18,35 Gew.-%, hergestellt durch Hydrolyse-Peptisierung eines Aluminiumalkoxids, gegeben und das Gemisch wurde auf 40ºC erhitzt. Anschließend wurden 20,2 g einer wässerigen Lösung, enthaltend einen Polyvinylalkohol (Verseifungsgrad: 97%, Polymerisationsgrad: 2300) dazugemischt, zu einer Beschichtungsflüssigkeit mit einem Feststoffanteil von 16 Gew.-%.
  • Diese Beschichtungsflüssigkeit wurde auf einen durchsichtigen Polyethylenterephthalatfilm (Dicke: 125 µm) mit einem Riegelbeschichter aufgetragen, so daß die beschichtete Menge nach dem Trocknen 23 g/m² sein würde und anschließend in einem Ofen bei 65ºC getrocknet, gefolgt von Wärmebehandlung bei 140ºC. Die dabei erhaltene beschichtete Folie war frei von feinen Rissen und dessen Trübungswert war 4,2. Des weiteren wies sie ein hinreichendes Absorptionsvermögen zum Aufzeichnen mit einem Tintenstrahldrucker auf.
  • BEISPIEL 2
  • Ein Aufzeichnungsblatt wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß die Menge an wässeriger Lösung, enthaltend 5 Gew.-% H&sub3;BO&sub3;, auf 1g verändert wurde. Keine Bildung feiner Risse wurde beobachtet und der Trübungswert betrug 5,0. Weiterhin wies es das gleiche Absorptionsvermögen wie das Aufzeichnungsblatt von Beispiel 1 auf.
  • VERGLEICHSBEISPIEL
  • Unter Verwendung der gleichen Aluminiumoxidsol- und Polyvinylalkohollösung, wie in Beispiel 1 verwendet, wurde eine Beschichtungsflüssigkeit, ohne daß H&sub3;BO&sub3; eingesetzt wurde, hergestellt und eine beschichtete Folie wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 hergestellt. Die erhaltene beschichtete Folie hatte zahlreiche feine Risse (Länge etwa 1 mm) auf einer Fläche von A4-Größe und der Trübungswert betrug 5,6.
  • Mit der Aluminiumoxidsol-Beschichtungsflüssigkeit der vorliegenden Erfindung ist es möglich, die Bildung feiner Risse während des Trocknungsschritts zu verhindern und eine Aluminiumoxidschicht mit ausgezeichnetem Absorptionsvermögen und frei von Nachteilen zu erhalten. Die Beschichtungsschicht, die durch Beschichten und Trocknen dieser Beschichtungsflüssigkeit erhalten wurde, weist einen geringen Trübungswert und ausgezeichnete Durchsichtigkeit auf und hat so eine Wirkung zur Unterdrückung des Trübungswerts. Sie ist im Absorptionsvermögen ausgezeichnet.

Claims (10)

1. Aluminiumoxidsol-Beschichtungsflüssigkeit, enthaltend Aluminiumoxidhydrat und einen Polyvinylalkohol und wobei Borsäure oder ein Borat darin enthalten ist.
2. Aluminiumoxidsol-Beschichtungsflüssigkeit nach Anspruch 1, worin das Aluminiumoxidhydrat Boehmit ist.
3. Aluminiumoxidsol-Beschichtungsflüssigkeit nach Anspruch 1, worin die Borsäure oder das Borat in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, berechnet als H&sub3;BO&sub3;, bezogen auf den Polyvinylalkohol, enthalten ist.
4. Aluminiumoxidsol-Beschichtungsflüssigkeit nach Anspruch 1, worin der Anteil des Aluminiumoxidhydrats in der Beschichtungsflüssigkeit 10 bis 30 Gew.-% ist.
5. Aluminiumoxidsol-Beschichtungsflüssigkeit nach Anspruch 1, worin der Polyvinylalkohol mit 5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Aluminiumoxidhydrat, vorliegt.
6. Aluminiumoxidsol-Beschichtungsflüssigkeit nach Anspruch 1, worin der Polyvinylalkohol einen Verseifungsgrad von mindestens 90% und einen Polymerisationsgrad von mindestens 500 aufweist.
7. Aufzeichnungsblatt, umfassend ein Substrat und eine darauf gebildete Aluminiumoxidhydratschicht, wobei die Aluminiumoxidhydratschicht einen Polyvinylalkohol in einer Menge von 5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Aluminiumoxidhydrat, und Borsäure oder ein Borat in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, berechnet als H&sub3;BO&sub3;, bezogen auf den Polyvinylalkohol, enthält.
8. Aufzeichnungsblatt nach Anspruch 7, worin das Aluminiumoxidhydrat Boehmit ist.
9. Aufzeichnungsblatt nach Anspruch 7, worin die Aluminiumoxidhydratschicht eine poröse Struktur aufweist, bestehend im wesentlichen aus Poren mit einem Radius von 1 bis 15 nm und mit einem Porenvolumen von 0,3 bis 1,0 cm³/g.
10. Aufzeichnungsblatt nach Anspruch 7, worin der durchschnittliche Porendurchmesser der Aluminiumoxidhydratschicht 1,5 bis 8 nm ist und das Volumen der Poren mit einem Radius im Bereich von ± 1 nm des durchschnittlichen Porenradius mindestens 45% des gesamten Porenvolumens ist.
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