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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft Vorrichtungen zum Durchführen von Nachweisverfahren,
so genannten Assays, einschließlich
qualitativen, semiquantitativen und quantitativen Bestimmungen von
ein oder mehr Analyten in einem einzigen Testformat. Im Gegensatz
zu Assay-Vorrichtungen des Stands der Technik erfordern die hierin
beschriebenen erfindungsgemäßen Assay-Vorrichtungen
nicht die Verwendung von saugfähigen
Materialien, wie Papier oder Membranen. Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen
der vorliegenden Erfindung stützen
sich auf die Verwendung von festgelegten Oberflächen, einschließlich gerillten Oberflächen, und
Kapillarität
allein oder in verschiedenen Kombinationen, um die Testreagenzien
zu bewegen. Die hierin beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtungen
geben Mittel für
die gesteuerte, zeitlich festgelegte Bewegung von Reagenzien innerhalb
der Vorrichtung an die Hand und erfordern keine präzisen Pipettierschritte.
Die Konzepte und Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung sind bei
der Durchführung
von Immunassays von Umwelt- und Gewerbefluiden wie Wasser und von
biologischen Fluiden und Erzeugnissen wie Urin, Blut, Serum, Plasma,
Rückenmarksflüssigkeit
und Fruchtwasser und dergleichen besonders brauchbar.
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Hintergrund
der Erfindung
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Im
Laufe der Jahre wurden zahlreiche vereinfachte Testsysteme zum schnellen
Detektieren des Vorhandenseins eines interessierenden Zielliganden
in biologischen, Umwelt- und Gewerbefluiden entwickelt. In einer
ihrer einfachsten Formen erfordern diese Assay-Systeme und -Vorrichtungen
für gewöhnlich die
Kombination eines Testreagens, das mit dem Zielliganden reagieren
kann, um eine visuelle Reaktion zu liefern, und ein Saugpapier oder
eine Membran, durch welche die Testreagenzien strömen. Für die saugfähigen Materialien
der Vorrichtungen werden häufig Papiererzeugnisse,
Glasfasern und Nylon verwendet. In bestimmten Fällen wird der Teil des Saugelements,
der die Testreagenzien enthält, entweder
physikalisch oder durch Kapillarität mit der Probe in Kontakt
gebracht, die den Zielliganden enthält. Der Kontakt kann auf vielerlei
Weise hergestellt werden. Am häufigsten
lässt man
eine wässrige
Probe ein poröses
oder saugfähiges
Element, wie poröses
Polyethylen oder Polypropylen oder Membranen, durch Kapillarität durch
den Teil des porösen
oder saugfähigen
Elements durchfließen,
der die Testreagenzien enthält.
In anderen Fällen
werden die Testreagenzien außerhalb
der Testvorrichtung vorgemischt und dann dem saugfähigen Element
der Vorrichtung zugegeben, um schließlich ein Signal zu erzeugen.
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US 4,426,451 offenbart eine
Assay-Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Handelsübliche diagnostische
Erzeugnisse setzen eine Konzentrierungszonenmethodologie ein. Bei
diesen Erzeugnissen, beispielsweise ICONR (Hybritech
Incorporated), TESTPACKTM (Abbott Laboratories)
oder ACCULEVELR (Syva Corporation) enthält die Vorrichtung
eine immunsorbierende oder anlagernde Zone innerhalb eines porösen Elements,
an der ein Element eines spezifischen Bindungspaars immobilisiert
wird. Die Oberfläche
des porösen
Elements kann auch behandelt werden, um ein oder mehrere Elemente
eines Signalentwicklungssystems zu enthalten. Bei diesen Vorrichtungen
gibt es eine Flüssigkeit
absorbierende Zone, die zum Saugen von Flüssigkeit durch die immunsorbierende
Zone, zum Absorbieren der flüssigen
Probe und Reagenzien und zum Steuern der Rate, bei der die Flüssigkeit durch
die immunsorbierende Zone gesaugt wird, dient. Die Flüssigkeit
absorbierende Zone ist entweder ein zusätzliches Volumen des porösen Elements außerhalb
der immunsorbierenden Zone oder ein saugfähiges Material in Kapillarverbindung
mit der immunsorbierenden Zone. Viele handelsüblichen Vorrichtungen und Assay-Systeme
erfordern auch einen Waschschritt, bei dem die immunsorbierende Zone
frei von einem nicht spezifisch gebundenem Signalgenerator gewaschen
wird, so dass das Vorhandensein bzw. die Menge des Zielliganden
in der Probe durch Prüfen
des porösen
Elements auf ein Signal an der entsprechenden Zone ermittelt werden
kann.
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Die
hierin beschriebenen Vorrichtungen verwenden keine saugfähigen oder
porösen
Materialien wie Membranen und dergleichen als Substrate für die Immobilisierung
von Reagenzien oder zur Steuerung des Strömens der Reagenzien durch die
Vorrichtung. Ein Nachteil von zum Beispiel Membranen bei diagnostischen
Vorrichtungen ist, dass sowohl in mikroskopischer als auch makroskopischer
Größenordnung die
Erzeugung von Membranen nicht leicht reproduzierbar ist. Dies kann
zu diagnostischen Vorrichtungen führen, die verschiedene Eigenschaften
der nicht spezifischen Bindungs- und Flusseigenschaften aufweisen.
Die so genannten Time Gates oder Zeitgatter dieser Erfindung können aber
in Membranen eingebettet oder in Vorrichtungen mit Membranen verwendet
werden. Membranen sind sehr anfällig
für nicht spezifische
Bindung, die die Empfindlichkeitsgrenze des Assay anheben kann.
Bei immunochromatographischen Assay-Formaten, wie sie beispielsweise
in den U.S. Pat. Nr. 4,879,215, 4,945,205 und 4,960,691 beschrieben
werden, erfordert die Verwendung von Membranen als Diagnoseelement
ein gleichmäßiges Strömen von
Reagenzien durch die Membran. Das Problem ungleichmäßigen Strömens von
Assay-Reagenzien bei immunochromatographischen Assays wurde in den
U.S. Patenten 4,756,828, 4,757,004 und 4,883,688 angegangen, die
hiermit durch Erwähnung
Bestandteil dieser Anmeldung werden. Diese Patente lehren, dass
das Abwandeln der Längskante
des saugfähigen
Materials die Form der vorrückenden
Front steuert. Die Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung umgehen
diese membranbedingten Probleme durch die Verwendung von festgelegten
Oberflächen,
einschließlich
gerillten Oberflächen,
von Kapillarität,
Zeitgattern, neuartigen Kapillarmitteln, einschließlich Kanälen, und
neuartigen Flüssigkeitsströmungssteuermitteln
allein oder in verschiedenen Kombinationen, die allesamt aus nicht
absorbierenden Materialien gefertigt sind. In einer bevorzugten
Ausführung
dieser Erfindung besteht der Kapillarkanal des Diagnoseelements
aus Nuten, die senkrecht zur Strömung
der Assay-Reagenzien sind. Die Herstellung von gerillten Oberflächen kann
durch Spritzgießen
verwirklicht werden und kann hinreichend reproduzierbar sein, um
das Steuern des Strömens
von Reagenzien durch die Vorrichtung vorzusehen.
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Neben
den Beschränkungen
der Assay-Vorrichtungen und Systeme des Stands der Technik, einschließlich der
Beschränkungen
der Verwendung saugfähiger
Membranen als Träger
für Probe
und Reagenzien, erfordern Assay-Vorrichtungen im Allgemeinen zahlreiche
Schritte, einschließlich
kritischer Pipettierschritte, die durch relativ erfahrene Bediener
in einer Laborumgebung ausgeführt
werden müssen.
Dementsprechend besteht Bedarf nach einstufigen Assay-Vorrichtungen
und -Systemen, die neben dem Steuern des Strömens der Reagenzien in der
Vorrichtung die Zeitpunkte des Strömens von Reagenzien bei spezifischen
Bereichen der Vorrichtung steuern. Daneben besteht Bedarf nach Assay-Vorrichtungen,
die keine kritischen Pipettierschritte erfordern, aber dennoch semiquantitative
und quantitative Bestimmungen durchführen. Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen
und Verfahren dieser Erfindung erfüllen diese und andere Anforderungen
durch Vorstellen von Vorrichtungen, die keine präzise Pipettierung der Probe
erfordern, die keine saugfähigen
Elemente verwenden, die als Zeitgatter bezeichnete neuartige Elemente
für die
gesteuerte Bewegung von Reagenzien in der Vorrichtung aufweisen
und die quantitative Assays ermöglichen
können.
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Erfindungsgemäß wird eine
Assay-Vorrichtung zum Detektieren mindestens eines Zielliganden in
einer Fluidprobe an die Hand gegeben, wobei die Assay-Vorrichtung
umfasst: a. einen Probenzugabebehälter; b. ein Zeitgatter für das Verzögern des
Strömens
von Fluid; und c. ein Diagnoseelement mit einem Rezeptor daran für den Zielliganden
zum Immobilisieren des mindestens einen Zielliganden in mindestens
einer Zone, wobei die Assay-Vorrichtung so ausgelegt und angeordnet
ist, dass die Fluidprobe von dem Probenzugabebehälter zu dem Zeitgatter zu dem
Diagnoseelement strömt,
und dadurch gekennzeichnet, dass das Zeitgatter mindestens eine
hydrophobe Zone umfasst, die ein Strömen zu der mindestens einen
Zone verzögert,
bis die hydrophobe Zone durch Binden einer Komponente oder von Komponenten
in dem zum Zeitgatter vordringenden Fluid ausreichend hydrophil
gemacht ist.
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Begriffserläuterung
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Bei
der Interpretation der Ansprüche
und Beschreibung haben die folgenden Begriffen die nachstehend genannten
Bedeutungen.
- Zielligand – der Bindungspartner an einem
oder mehreren Rezeptoren.
- Ligand – Bindungspartner
an einem Ligandenrezeptor.
- Ligandenanalog – ein
chemisches Derivat des Zielliganden, das entweder kovalent oder
nicht kovalent an einer anderen Spezies gebunden werden kann, zum
Beispiel am Signalentwicklungselement. Ligandenanalog und Zielligand
können
gleich sein und können
beide fähig
sein, am Rezeptor anzubinden.
- Ligandenanalogkonjugat – ein
Konjugat aus einem Ligandenanalog und einem Signalentwicklungselement;
- Signalentwicklungsphase – die
Phase, die die Materialien enthält,
die das Signalentwicklungselement zum Entwickeln eines Signals einbeziehen,
z.B. eine Enzymsubstratlösung.
- Rezeptor – chemische
oder biochemische Spezies, die mit Zielliganden, typischerweise
einem Antikörper,
einem Bindungsfragment, einer komplementären Nucleotidsequenz oder einem
Chelat, reagieren oder an diesem anbinden kann, aber ein Ligand
sein kann, wenn der Assay dafür
ausgelegt ist, einen Zielliganden zu detektieren, der ein Rezeptor
ist. Rezeptoren können
auch Enzyme oder chemische Reagenzien umfassen, die speziell mit
dem Zielliganden reagieren.
- Ligandenrezeptorkonjugat – ein
Konjugat aus einem Ligandenrezeptor und einem Signalentwicklungselement.
- Signalentwicklungselement – das
Element, das direkt oder indirekt ein visuell oder instrumentell
detektierbares Signal als Resultat des Assay-Prozesses bewirkt.
Rezeptoren und Ligandenanaloge können
entweder kovalent oder nicht kovalent an dem Signalentwicklungselement
gebunden sein, um ein Konjugat zu bilden. Das Element des Ligandenanalogkonjugats
oder des Rezeptorkonjugats, das in Verbindung mit der Signalentwicklungsphase
das detektierbare Signal entwickelt, z.B. ein Enzym.
- Reaktionsgemisch – das
Gemisch einer Probe, von der vermutet wird, dass sie den Zielliganden
enthält, und
der Reagenzien zum Ermitteln des Vorhandenseins oder der Menge des
Zielliganden in der Probe, zum Beispiel des Ligandenanalogkonjugats oder
des Rezeptorkonjugats. Das Reaktionsgemisch, so wie es hier verwendet
wird, kann eine proteinartige Komponente, die das Ziel sein kann,
eine Komponente der Probe oder den Zusatz (z.B. Serumalbumin, Gelatine,
Milchproteine) enthalten.
- Ligandenkomplement – ein
spezialisierter Ligand, der beim Markieren von Ligandenanalogkonjugaten, Rezeptoren,
Ligandenanalogkonstrukten oder Signalentwicklungselementen verwendet
wird.
- Ligandenkomplementrezeptor – ein
Rezeptor für
Ligandenkomplement.
- Ligandenanalog-Ligandenkomplement-Konjugat – ein Konjugat bestehend aus
einem Ligandenanalog, einem Ligandenkomplement und einem Signalentwicklungselement.
- Anlagerungsleistungsfähigkeit – die Bindungsleistungsfähigkeit
der Komponente oder Komponenten in dem Reaktionsgemisch, beispielsweise
des Ligandenanalogkonjugats oder des Rezeptorkonjugats, an der Anlagerungszone
des Diagnoseelements.
- Anlagerungszone – der
Bereich an dem Diagnoseelement, der mindestens eine Komponente des
Reaktionsgemisches bindet, beispielsweise das Ligandenanalogkonjugat
oder das Rezeptorkonjugat.
- Kapillarität – der Zustand
der Kapillarität
oder das Aufweisen von Kapillarwirkung. Kapillarität kann durch
die feste Oberfläche
oder die flüssige
Oberfläche
oder beide beeinflusst werden.
- Biosensor – eine
elektrochemische, optische, elektrooptische oder akustische/mechanische
Vorrichtung, die zum Messen des Vorhandenseins oder der Menge von
Zielliganden dient. Zum Beispiel nutzen elektrochemische Biosensoren
potenziometrische und amperometrische Messungen, optische Biosensoren
nutzen Absorbanz, Fluoreszenz, Lumineszenz und abfallende Wellen.
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Akustische/mechanische
Biosensoren nutzen piezoelektrische Kristallresonanz, akustische Oberflächenwellen,
Feldeffekttransistoren, chemische Feldeffekttransistoren und Enzymfeldeffekttransistoren.
Biosensoren können
ebenfalls Änderungen der
physikalischen Eigenschaften von Lösungen detektieren, in denen
Rezeptorbindungsvorgänge
stattfinden. Biosensoren können
zum Beispiel Änderungen
des Grads der Agglutination von Latexpartikeln bei Binden von Antigen
detektieren oder können Änderungen
der Viskosität
von Lösungen
als Reaktion auf Rezeptorbindungsvorgänge detektieren.
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Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine teilweise schematische, perspektivische Draufsicht auf eine
erfindungsgemäße Vorrichtung.
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1a ist
eine teilweise schematische, perspektivische explodierte Ansicht
der Vorrichtung, die das Detail im Bereich des Probenzugabebehälters, der
Probenreaktionsbarriere, der Reaktionskammer, des Zeitgatters und
des Anfangs des Diagnoseelements zeigt.
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1b ist
eine teilweise schematische, perspektivische explodierte Ansicht
der Vorrichtung, die das Detail im Bereich des optionalen Reagensbehälters, des
Probenzugabebehälters,
der Probenreaktionsbarriere, der Reaktionskammer, des Zeitgatters und
des Anfangs des Diagnoseelements zeigt.
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1c ist
eine teilweise schematische, perspektivische explodierte Ansicht
der Vorrichtung, die das Detail im Bereich des optionalen Reagensbehälters in
Fluidkontakt mit dem Probenzugabebehälter und der Reaktionskammer
zeigt.
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1d ist
eine teilweise schematische, perspektivische freigeschnittene Ansicht
des Strömungsteuerungsmittels.
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2 ist
eine teilweise schematische, perspektivische Ansicht einer zweiten
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die zum Zugeben von vorgemischten Reaktionsgemischen verwendet werden
kann.
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3 ist
eine teilweise schematische Draufsicht auf das Diagnoseelement,
die einige mögliche Anordnungen
von Anlagerungszonen zeigt.
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4 ist
eine teilweise schematische, perspektivische Ansicht eines Behälters für verbrauchtes Reagens.
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5 ist
eine teilweise schematische Ansicht von Ausführungen dieser Vorrichtungen,
die säulenförmig sind
oder gebogene gegenüberliegende
Flächen
aufweisen.
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6 ist
eine Draufsicht auf Zeitgatter.
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7 zeigt
typische Maße
für ein
bevorzugtes Zeitgatter.
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8 ist
eine Draufsicht auf sequentielle Zeitgatter.
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Kurzdarstellung
der Erfindung
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Die
Assay-Vorrichtungen, Assay-Systeme und Vorrichtungskomponenten dieser
Erfindung umfassen mindestens zwei gegenüberliegende Flächen, die
eine Kapillarstrecke voneinander entfernt angeordnet sind, wovon
mindestens eine mindestens einen Zielliganden oder ein Konjugat
in einer Menge immobilisieren kann, die mit dem Vorhandensein oder
der Menge des Zielliganden in der Probe aus einer Fluidprobe in
einer Zone für
gesteuerte Fluidbewegung zu, durch oder weg von der Zone in Beziehung
steht. Die erfindungsgemäßen Vorrichtungskomponenten
können
in herkömmliche
Assay-Vorrichtungen mit Membranen integriert werden oder können in
den erfindungsgemäßen hierin
beschriebenen und beanspruchten membranlosen Vorrichtungen verwendet
werden. Diese Komponenten umfassen Strömungssteuerungselemente, Messelemente,
Zeitgatter, Elemente zum Eliminieren von Pipettierschritten und
im Allgemeinen Elemente für
die gesteuerte Strömung,
Zeitsteuerung, Zufuhr, Inkubation, Trennung, Waschung und andere
Schritte des Assay-Prozesses.
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Eingehende
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf diagnostische Testvorrichtungen zum
Ermitteln des Vorhandenseins oder der Menge von mindestens einem Zielliganden
gerichtet. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführung einer
Vorrichtung 10 gemäß der Erfindung.
Im Allgemeinen haben die erfindungsgemäßen Vorrichtungen Dicken von
etwa 2 mm bis 15 mm, Längen
von etwa 3 cm bis 10 cm und Breiten von etwa 1 cm bis 4 cm. Die
Maße können abhängig vom jeweiligen
Zweck des Assay angepasst werden. Eine in 1 gezeigte
Vorrichtung dieser Erfindung zeigt allgemein einige Merkmale der
erfindungsgemäßen Vorrichtungen
und Teile von Vorrichtungen, die hierin offenbart und beansprucht
werden. Die Vorrichtung 10 umfasst verschiedene Elemente,
eine Probenzugabezone 1, einen Probenzugabebehälter 2,
eine Probenreaktionsbarriere 3, eine Reaktionskammer 4, ein
Zeitgatter 5, ein Diagnoseelement 6 und einen Behälter 7 für verbrauchtes
Reagens. Die Vorrichtungen bestehen aus Kapillarkanälen, die
ausgebildet werden, wenn ein oberes Element 8 auf das untere Element 9 bei
einer Kapillarstrecke voneinander entfernt gesetzt wird, und die
die Reagenzien und die Probe in der ganzen Vorrichtung bewegen.
Das obere und das untere Element können gekoppelt, die verschiedenen
Kammern abgedichtet und die Kapillaren durch eine Reihe von Verfahren
gebildet werden, einschließlich
aber nicht ausschließlich
Kleben, Ultraschallschweißen,
Vernieten und dergleichen. Die Elemente der Vorrichtung können in
verschiedenen Kombinationen mit dem Diagnoseelement 6 verwendet
werden, um eine Vielzahl von erwünschten Funktionen
zu verwirklichen. Wie ein Fachmann erkennen wird, können diese
Elemente kombiniert werden, um ein- oder mehrstufige Assays auszuführen. Die
Vorrichtungen 10 können
auch bei der Bildung von Reaktionsgemischen für den Assay-Prozess verwendet
werden. Die Vorrichtung 20 in 2 kann verwendet
werden, um vorgemischte Reaktionsgemische zur Erzeugung eines Signals,
das das Vorhandensein oder die Menge des Zielliganden betrifft, zuzugeben.
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Eine
optionale Reagenskammer 17 kann wie in 1b und 1c dargestellt
in die Vorrichtung 10 oder 20 integriert werden.
Die Vorrichtungen 10 und 20 können auch mit einem optionalen
Fluidsteuermittel 18, das in 1d gezeigt
wird, verwendet werden.
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Die
Merkmale umfassen, sind aber nicht hierauf beschränkt: 1)
Diagnoseelemente, die nicht aus saugfähigen Materialien bestehen,
wie Membranen, 2) Mittel zum Steuern des Volumens der Probe oder
des Reaktionsgemisches, 3) Zeitgatter, 4) neuartige Kapillarmittel,
die hierin als Finger bezeichnet werden, und 5) neuartige Strömungssteuermittel,
die hierin manchmal als „Spalt" bezeichnet werden,
und 6) einen Behälter
für verbrauchtes
Reagens, der ein Zurückströmen von
Reagenzien verhindert. Der Fachmann wird erkennen, dass diese Elemente
einzeln neuartig und nicht nahe liegend sind und in verschiedenen
Kombinationen in Diagnosevorrichtungen integriert und mit anderen
Elementen verwendet werden können,
die dem Fachmann bekannt sind, um neuartige und nicht nahe liegende
Diagnosetestvorrichtungen und bisher nicht erreichte Vorteile zu verwirklichen.
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Jedes
der Elemente der Vorrichtungen 10 und 20 wird
einzeln beschrieben, dann folgen repräsentative Beschreibungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtungen.
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Probenzugabezone
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Unter
Bezug auf 1 und 2 ist die
Probenzugabezone 1 der Vorrichtungen 10 und 20 der Bereich,
in dem die Probe in die Vorrichtung eingebracht wird. Die Probenzugabezone 1 kann
eine Öffnung
verschiedener Konfigurationen sein, d.h. rund, länglich, quadratisch und dergleichen,
oder die Zone kann eine Mulde in der Vorrichtung sein.
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Probenzugabebehälter
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Unter
Bezug auf 1 und 2 ist der
Probenzugabebehälter 2 ein
Element der Vorrichtung, das die Probe aufnimmt. Unter Bezug nun
auf 1 sollte das Volumen des Probenzugabebehälters 2 mindestens
das Volumen der Reaktionskammer 4 oder mehr sein. Der Probenzugabebehälter 2 kann ein
Kapillarraum sein oder er kann eine offene Mulde sein. Ferner kann
ein Filterelement in oder an dem Probenzugabebehälter 2 platziert werden,
um suspendierte Partikel aus der Probe zu filtern oder Blutkörperchen
aus Blut zu filtern, so dass sich Plasma weiter durch die Vorrichtung
bewegen kann. In einer bevorzugten Ausführung ist das Volumen oder
die Kapazität
des Probenzugabebehälters 2 um
das 1- bis 5-fache größer als
das Volumen der Reaktionskammer 4. Im Allgemeinen wählt man
ein Volumen oder eine Kapazität
dieses Behälters 2 so,
dass bei Verwenden der überschüssigen Probe
zum Waschen des Diagnoseelements 6 dann genügend Volumen der
Probe erforderlich ist, um ungebundene Reagenzien aus dem Diagnoseelement 6,
die durch den Assay-Prozess entstehen, gründlich zu entfernen. Dieser
Behälter 2 kann
auch bestimmte getrocknete Reagenzien enthalten, die in dem Assay-Prozess
verwendet werden. Zum Beispiel kann ein grenzflächenaktiver Stoff in diesem
Behälter 2 getrocknet
werden, der sich dann auflöst,
wenn die Probe zugegeben wird. Der grenzflächenaktive Stoff in der Probe
würde die
Bewegung der Probe und des Reaktionsgemisches durch die Vorrichtung
durch Absenken der Oberflächenspannung
der Flüssigkeit
unterstützen. Der
Probenzugabebehälter 2 steht
allgemein in direktem Fluidkontakt mit der Probenreaktionsbarriere 3 (1)
oder dem Diagnoseelement 6 (2).
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Probenreaktionsbarriere
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Wie
in 1 dargestellt trennt die Probenreaktionsbarriere 3 die
Probe in dem Probenzugabebehälter 2 von
dem Reaktionsgemisch in der Reaktionskammer 4. Die Probenreaktionsbarriere
ist erwünscht,
da sie der Vorrichtung die Fähigkeit
zur Bildung eines exakten Reaktionsgemischvolumens verleiht. Ein
exaktes Volumen des Reaktionsgemisches ist allgemein für Assays
erforderlich, bei denen semiquantitative oder quantitative Ergebnisse
erwünscht sind.
Somit ist ein präziser
Pipettierschritt der Probe zur Vorrichtung nicht erforderlich, da
die Probenreaktionsbarriere eine Reaktionskammer exakten Volumens
bildet, in die die Probe strömen
kann. Die Probenreaktionsbarriere 3 ist erwünscht, da
Reaktionen, die in der Reaktionskammer 4 stattfinden, bevorzugt von
der überschüssigen Probe
in dem Probenzugabebehälter 2 getrennt
werden sollten. Die Probenreaktionsbarriere 3 umfasst eine
schmale Kapillare, die allgemein von etwa 0,01 mm bis 0,2 mm reicht,
und die Oberflächen
der Kapillare können
glatt sein oder eine einzige Nut oder eine Reihe von Nuten aufweisen,
die parallel oder senkrecht zur Strömung der Probe sind. In einer
bevorzugten Ausführung
der Probenreaktionsbarriere 3 werden nun unter Verweis
auf 1a Nute 12, die parallel zur Strömung der
Probe sind, an einer Oberfläche
der Vorrichtung bei einem Kapillarabstand, zum Beispiel 0,02 mm
bis 0,1 mm, von der anderen Oberfläche integriert. Das Volumen der
Probe, die die Probenreaktionsbarriere 3 (1a)
füllt,
sollte bei einem Minimum von etwa 0,01 % bis 10% des Volumens der
Reaktionskammer 4 gehalten werden, so dass die Reagenzien
der Reaktionskammer nicht signifikant zurück in die Probe in dem Probenzugabebehälter 2 diffundieren.
D.h. die Diffusion des Reaktionsgemisches zurück in die überschüssige Probe sollte minimal
gehalten werden, damit die in dem Reaktionsgemisch eintretenden
chemischen oder biochemischen Reaktionen nicht wesentlich von der überschüssigen Probe
in dem Probenzugabebehälter 2 beeinflusst
werden. Nuttiefen können
von etwa 0,01 mm bis 0,5 mm und bevorzugt von etwa 0,05 mm bis 0,2
mm reichen. Wird mehr als eine Nut für dieses Element verwendet,
liegt die Anzahl an Nuten in diesem Element typischerweise bei 10
bis 500 Nuten pro cm und bevorzugt bei etwa 20 bis 200 Nuten pro
cm. Eine Probe von dem Probenzugabebehälter 2 strömt durch
Kapillarwirkung über
die Nuten 12 und dann in die Reaktionskammer 4.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung sind die Nuten, die nachstehend
als „Finger" 16 bezeichnet
werden, in der Wand der Reaktionskammer 4 in Fluidkontakt
mit den Nuten 12 oder dem Kapillarraum der Probenreaktionsbarriere 3 positioniert.
Diese Finger 16 sind typischerweise 0,5 mm bis 2 mm breit,
bevorzugt 1 mm bis 1,5 mm breit und typischerweise 0,1 mm bis 1,5
mm tief, bevorzugt etwa 0,2 mm bis 1 mm tief. Die Finger 16 in
der Wand der Reaktionskammer 4 unterstützen das kapillare Strömen der
Probe in die Reaktionskammer 4. D.h. die Finger lassen
Fluid von einer Kapillare, in der die Kapillarität relativ hoch ist, zu einer
Kapillare, in der die Kapillarität
niedriger ist, bewegen. Somit ist die Kapillare an der Probenreaktionsbarriere
allgemein schmäler
und weist eine größere Kapillarität als die
Kapillare oder der Raum der Reaktionskammer auf. Diese Kapillaritätsdifferenz
kann bewirken, dass das Strömen
von Probe oder Fluid in der Vorrichtung in der Probenreaktionsbarrierenkapillare
stoppt. Vermutlich brechen die Finger die Oberflächenspannung des Fluids an
der Grenzfläche
der beiden Kapillaren oder Räume
auf und veranlassen dadurch das Fluid, sich in eine Kapillare oder
einen Raum niedrigerer Kapillarität zu bewegen.
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Man
kann verstehen, dass die Nützlichkeit der
Finger auf jeden Teil der Vorrichtung ausgedehnt werden kann, bei
dem Fluid von hoher Kapillarität
zu niedriger Kapillarität
strömen
muss. In der Praxis ist dies für
gewöhnlich
der Fall, wenn die Richtung des Fluidströmens von einer schmalen Kapillare
(höherer Kapillarität) zu einer
breiteren Kapillare (niedrigerer Kapillarität) erfolgt. Die obere Oberfläche der Probenreaktionsbarriere
kann ebenfalls zum Immobilisieren von im Assay-Prozess verwendeten
Reagenzien verwendet werden, so dass die Probe über die Probenreaktionsbarriere
strömt,
die Reagenzien auflöst
und sich in die Reaktionskammer bewegt. Die Bewegung der Probe und
der Reagenzien in die Reaktionskammer kann als Mischmittel dienen.
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Reaktionskammer
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Unter
Bezug nun auf 1 bewegt sich die Probe von
der Probenreaktionsbarriere 3 in die Reaktionskammer 4.
Die Reagenzien der Vorrichtung 10 werden bevorzugt in die
Reaktionskammer 4 gegeben, zum Beispiel als getrocknete
oder lyophilisierte Pulver, so dass sich bei Eindringen der Probe
in die Reaktionskammer 4 die Reagenzien schnell zur ursprünglichen
Konzentration lösen.
Das Volumen der Reaktionskammer 4 ist das Volumen der Probe,
die das Reaktionsgemisch bildet. Die Reaktionskammer kann an 2 Seiten,
zum Beispiel durch Ultraschallschweißen des oberen und unteren
Elements, abgedichtet werden. Somit erfordert die Zufuhr der Probe zu
der Vorrichtung 10 an der Probenzugabezone 1 keinen
präzisen
Pipettierschritt zur Bildung des Volumens des Reaktionsgemisches.
Mischmerkmale, die das Reaktionsgemisch mischen, können ebenfalls
in Verbindung mit dem Reaktionskammerelement 4 integriert
werden, wie sie zum Beispiel in dem U.S. Pat. Anm. Ser. Nr. 711,621,
eingereicht am 5. Juni 1991, beschrieben werden, das hiermit durch
Erwähnung Bestandteil
dieser Anmeldung wird. Die Probe füllt die Reaktionskammer 4 aufgrund
von Kapillarkräften und
möglicherweise
auch wegen des durch die Probe in dem Probenzugabebehälter 2 ausgeübten hydrostatischen
Drucks. Der Boden der Reaktionskammer 4 kann glatt sein
oder aus einer gerillten Oberfläche bestehen,
um zur Bewegung der Probe in die Reaktionskammer 4 beizutragen.
Das Volumen der Reaktionskammer 4 und dadurch des Reaktionsgemisches
kann jedes Volumen sein, das die Reagenzien aufnimmt und die erwünschte Empfindlichkeit
des Assay liefert. Die Form der Reaktionskammer 4 sollte so
sein, dass die Bewegung des Reaktionsgemisches von der Reaktionskammer 4 nicht
unruhig ist und dass keine Wirbel infolge der Bewegung aus der Reaktionskammer 4 heraus
gebildet werden. Eine bevorzugte Form der Reaktionskammer 4 wird
in 1 gezeigt. Die Tiefe der Reaktionskammer 4 sollte
proportional zur Breite der Kammer sein, um das erwünschte Reaktionsgemischvolumen
aufzunehmen. Die Tiefe der Reaktionskammer kann von etwa 0,05 mm
bis 10 mm und bevorzugt von 0,1 mm bis 0,6 mm reichen. Um ein bestimmtes
Volumen der Reaktionskammer aufzunehmen, sollten die Länge und die
Breite der Reaktionskammer angepasst und die Tiefe so schmal wie
praktikabel gehalten werden. Die Reaktionskammer 4 steht
mit der Probenreaktionsbarriere 3 und dem Diagnoseelement 6 bzw.
dem Zeitgatter 5 in direktem Fluidkontakt. Ferner kann
die Reaktionskammer 4 auch in direktem Fluidkontakt mit
einem optionalen Reagensbehälter 17 stehen, wie
er in 1b und 1c gezeigt
wird.
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Eine
bevorzugte Ausführung
der Reaktionskammer nutzt eine Rampe, die sich vom Boden der Reaktionskammer
zur Oberfläche
des Diagnoseelements erstreckt. Die Rampe minimiert oder verhindert
Mischen und Wirbelbildung des Reaktionsgemisches mit der Probe an
der Grenzfläche
des Reaktionskammer und des Diagnoseelements, wenn sich das Fluid
durch die Vorrichtung bewegt. Somit erlaubt die Rampe einen gleichmäßigen Übergang
des Fluids aus der Reaktionskammer heraus und auf das Diagnoseelement.
Die Länge
der Rampe sollte für
jede Tiefe der Reaktionskammer optimiert werden, im Allgemeinen
weist die Rampe aber einen Winkel von 25 bis 45 Grad zum Boden der
Reaktionskammer auf.
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Zeitgatter
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Unter
Bezug auf 1a hält das Zeitgatter 5 das
Reaktionsgemisch in der Reaktionskammer 4 eine vorgegebene
Zeitdauer lang. Das Konzept des Zeitgatters besteht darin, dass
eine überwiegend wässrige Lösung nicht
durch eine ausreichend hydrophobe Zone dringen kann, bis die hydrophobe Zone
ausreichend hydrophil gemacht wird. Weiterhin wird die hydrophobe
Zone durch die Bindung einer Komponente in der wässrigen Lösung an der hydrophoben Zone
hydrophil gemacht. Die ausreichend hydrophobe Zone befindet sich
allgemein in einem kapillaren Raum. Die Antriebskraft für die Fluidbewegung über oder
durch das Zeitgatter kann entweder die Kapillarität des Raums
oder der von der Probe ausgeübte
hydrostatische Druck oder eine Kombination dieser beiden Kräfte sein.
Die Zeitdauer, die zum Halten des Reaktionsgemisches in der Reaktionskammer 4 erforderlich
ist, ist relativ zum Assay-Prozess, so dass die Reaktionen, die
in der Reaktionskammer 4 infolge des Assay-Prozesses eintreten, das
Vorhandensein oder die Menge des Zielliganden in der Probe wiedergeben.
Somit verzögert
das Zeitgatter 5 das Strömen des Reaktionsgemisches
auf das Diagnoseelement 6. Das Zeitgatter 5 verzögert das
Strömen
des Reaktionsgemisches nach dem Prinzip, dass eine hydrophile Flüssigkeit,
beispielsweise eine wässrige
Lösung,
oder eine Flüssigkeit, die
eine Dielektrizitätskonstante
von mindestens 40 aufweist, nicht eine ausreichend hydrophobe Barriere
in einem Kapillarkanal passieren kann. Bei der Auslegung und beim
Bau eines Zeitgatters kann man mit einer hydrophoben Oberfläche beginnen,
wie sie sich auf nativen Kunststoffen und Elastomeren (Polyethylen,
Polypropylen, Polystyren, Polyacrylate, Siliconelastomere und dergleichen)
oder Siliconchipoberflächen
oder Metallflächen – entweder
glatt, gerillt oder strukturiert – finden, und es wird eine
Kapillare durch eine gegenüberliegende
Oberfläche
gebildet, die von hydrophober oder hydrophiler Art und glatt, gerillt
oder strukturiert sein kann. Die hydrophobe(n) Oberfläche(n) in
der Kapillare hat/haben eine mikroskopische Flächengröße, an welcher Komponenten binden
können,
die allgemein in einer überwiegend wässrigen
Lösung
lösbar
sind. Der hydrophile Charakter und die Konzentration der Komponente(n)
in dem Reaktionsgemisch und die Gesamtflächengröße des Zeitgatters beeinflussen
die Mechanik des Zeitgatters. Die Zeitdauer, über die das Zeitgatter 5 das
Reaktionsgemisch hält,
steht mit der Rate der Bindung einer Komponente/von Komponenten
aus dem Reaktionsgemisch an der hydrophoben Barriere in Verbindung.
Die Bindung der Komponente(n) aus dem Reaktionsgemisch verändert die
hydrophobe Barriere zu einer Zone, die ausreichend hydrophil ist, über die
oder durch die das Reaktionsgemisch strömen kann. Das Erzeugen der
ausreichend hydrophilen Oberfläche
lässt das
Fluid dann strömen,
als ob das Zeitgatter gar nicht in der Vorrichtung gewesen wäre. Somit
wird ein Fluidströmen
durch den Rest der Vorrichtung nicht beeinträchtigt, sobald das Zeitgatter
hydrophil gemacht ist. Andere beschriebene Vorrichtungen, die Fluidverzögerungsmittel
enthalten, zum Beispiel in den U.S. Patenten Nr. 4,426,451 und 4,963,498,
erfordern eine externe Manipulation der Vorrichtung zum Starten
des Fluidströmens
oder Nutzen der kapillaren Behinderungen zum Verlangsamen des Fluidstroms.
In diesem letzteren Fall beeinflusst die zum Verzögern des
Fluidströmens
verwendete kapillare Behinderung das Fluidströmen durch den Rest der Vorrichtung.
-
In
einer bevorzugten Ausführung
kann das Zeitgatter 5 zum Beispiel aus Latexpartikeln 15 (1a,
nicht maßstabsgetreu
gezeichnet), beispielsweise Polystyrenlatexen mit Durchmessern zwischen
etwa 0,01 μm
und 10 μm,
oder hydrophoben Polymeren, beispielsweise Polypropylen, Polyethylen,
Polyestern und dergleichen, bestehen, die in der entsprechenden
Zone, in die sich das Reaktionsgemisch bewegen muss, an der Vorrichtung
eingebracht werden. In einer anderen bevorzugten Ausführung kann
das Zeitgatter durch Anbringen einer hydrophoben Chemikalie, beispielsweise
einer Tinte oder ein langkettigen Fettsäure, oder eines hydrophoben
Abziehbilds an der gewünschten
Zone erzeugt werden. Die hydrophobe Chemikalie bzw. das Abziehbild
ist im Allgemeinen in dem Reaktionsgemisch nicht löslich oder
schlecht löslich.
In einer noch weiteren bevorzugten Ausführung kann das Zeitgatter auch
durch Ändern
einer hydrophilen Oberfläche zu
einer hydrophoben Oberfläche
gebildet werden. Zum Beispiel kann eine durch Plasmabehandlung hydrophil
gemachte hydrophobe Oberfläche
durch Anwendung von Lösungsmitteln,
UV-Licht oder Wärme
und dergleichen zurück
in eine hydrophobe Oberfläche
verwandelt werden. Diese Behandlungen können ein Ändern der Molekülstruktur
der hydrophilen plasmamodifizierten Fläche zurück in eine hydrophobe Form
bewirken.
-
Die
Komponente(n) in dem Reaktionsgemisch, die an der hydrophoben Zone
anbindet/anbinden, können
verschiedene Proteine, Polypeptide, Polymere oder Detergenzien sein.
Ein bevorzugtes Protein ist Rinderserumalbumin. Die durch das Zeitgatter 5 vorgesehene
Zeitverzögerung
hängt von
der Konzentration der Komponente(n) in dem Reaktionsgemisch, beispielsweise
Rinderserumalbumin, ab, das an der hydrophoben Zone anbindet, zum
Beispiel der durch die Latexpartikel 15 vorgesehenen Fläche. Eine
andere bevorzugte Ausführung
des Zeitgatters 5 nützt
Polyelektrolyte, die hydrophob sind und unter der Einwirkung der
Pufferkapazität
des Reaktionsgemisches hydrophil werden. Das Zeitgatter 5 würde zum
Beispiel aus Polyacrylsäure
bestehen, das in seiner protonierten Form hydrophob ist. Das Reaktionsgemisch
würde,
wenn es über
dem pKa der Polyacrylsäure gepuffert ist, die Säuregruppen
deprotonieren, und das hydrophile Salz des Polymers bilden. In diesem
Fall steht die Zeitverzögerung
mit der Masse des Polyelektrolyts und dem pH und der Pufferkapazität des Reaktionsgemisches
in Beziehung.
-
Die
Geometrie oder Form des Zeitgatters kann die Fläche des Zeitgatters beeinflussen, über oder
durch die das Fluid strömen
wird. D.h. das Zeitgatter kann so ausgelegt werden, dass es das
Strömen
von Flüssigkeit
durch eine spezifische Fläche des
Zeitgatters lenkt. Durch Lenken des Fluids, so dass es durch eine
festgelegte Fläche
des Zeitgatters strömt,
wird die Reproduzierbarkeit der Zeitverzögerung verbessert. 6 zeigt
repräsentative
Geometrien der Zeitgatter. Wie zum Beispiel in 6,
Zeitgatter a–d,
gezeigt wird, haben die Zeitgatter V-Formen in ihre Auslegung integriert
und im Einzelnen ist die Länge
des Zeitgatters (definiert als die Strecke, über oder durch die das Fluid
fließen
muss, um das Zeitgatter zu passieren) an der Spitze des V kleiner als
in dem Körper
des Zeitgatters. Somit fließt
das Fluid in einer bevorzugten Betriebsart dort über oder durch das Zeitgatter,
wo die Länge
am kürzesten
ist, wodurch der Fluidstrom in einheitlicher Weise durch das Zeitgatter
geleitet wird. Allgemein wird die Lenkbarkeit des Fluidstroms über oder
durch die Zeitgatter durch entgegengesetzte Pfeile in
-
6 wiedergegeben.
In einer bevorzugten Ausführung
ist die Ausrichtung der Zeitgatter b, c und d von 6 so,
dass das Fluid statt die V-Form den flachen Teil des Zeitgatters
zuerst berührt.
Die bevorzugte Strömungsrichtung
wird für
die Zeitgatter b, c und d von 6 mit anderen
Worten durch den Pfeil nach oben wiedergegeben. In Fällen, da
das Zeitgatter einfach eine Linie ist, wie zum Beispiel in 6, Zeitgatter
e und f ersichtlich, kann die Strecke des Strömens von Fluid über oder
durch das Zeitgatter an einem beliebigen Punkt an dem Zeitgatter
erfolgen. Somit sind die Zeitgatter bevorzugt, die Geometrien aufweisen,
die das Strömen
von Fluid über
oder durch eine einheitliche Fläche
des Zeitgatters lenken. Zum Beispiel erreichen Zeitgatter mit Längen, die
von etwa 1,3 mm bis zu 0,13 mm reichen, Verzögerungszeiten von jeweils etwa
0,3 min bis 5,5 min, wenn die Entfernung zwischen den Flächen etwa
0,018 mm beträgt.
Wenn das Zeitgatter V-förmig
ist, weist die Länge
des Zeitgatters an der Spitze des V kleinere Maße als die Länge des
Zeitgatters am verbleibenden Teil des V auf; d.h. die Arme des V
sollten eine Länge
aufweisen, die grob gesagt 2 bis 5 mal länger als die Länge der
V-Spitze ist, wie zum Beispiel 7, Zeitgatter
a, veranschaulicht. 7, Zeitgatter b, zeigt, dass
verglichen mit dem Rest des Zeitgatters nur ein kleiner Bereich
des Zeitgatters an der Spitze des V über- oder durchquert wird.
Das Zeitgatter sollte die Breite der Kapillare oder des Raums überspannen,
so dass die gesamte Fluidfront in Berührung mit dem Zeitgatter kommt.
Wenn das Zeitgatter zum Beispiel nicht so breit wie das Diagnoseelement
wäre, dann
würde die
Fluidfront das Zeitgatter umgehen. Somit sollte das Zeitgatter während des Verzögerungszeitraums
das Fluid in dem Raum „abdichten".
-
Unter
Bezug auf 1 kann ein Fachmann erkennen,
dass jede Vorrichtung 10 ein oder mehrere Zeitgatter enthalten
könnte,
um die erwünschte Funktion
der Vorrichtung zu verwirklichen. 8 zeigt
einige Beispiele der Anordnung mehrerer Zeitgatter von 6 nacheinander.
Wie zum Beispiel im nächsten
Abschnitt – Optionale
Reagenskammern -erläutert
wird, würden
bei Ausführen
eines Immunassay mit sequentieller Zugabe durch die Vorrichtung
dann zwei Zeitgatter das Ausführen
von zwei sequentiellen Inkubationsschritten durch die Vorrichtung
vor der Bewegung des Reaktionsgemisches zu dem Diagnoseelement erlauben.
In einem anderen Beispiel würde,
wenn eine Inkubation des Reaktionsgemisches an der Anlagerungszone
bzw. den Anlagerungszonen des Diagnoseelements/der Diagnoseelemente 6 erforderlich
wäre, dann
ein/mehrere Zeitgatter unmittelbar hinter die Anlagerungszone(n) gesetzt.
Diese Verwendung des Zeitgatters kann sich in Fällen ergeben, da eine schlechte
Bindungsleistungsfähigkeit
der Komponente in dem Reaktionsgemisch an der Anlagerungszone des
Diagnoseelements vorherrschen würde.
-
Eine
andere Anwendung des Zeitgatters umfasst das Platzieren eines Zeitgatters
an einer Oberfläche,
die nicht Teil eines Kapillarraums ist. Das Zeitgatter kann zum
Beispiel an einer hydrophile Oberfläche angebracht werden, die
allein ohne einen Kapillarraum ein Bewegen von Flüssigkeiten
zulässt.
Dies ist allgemein der Fall, wenn ein erhebliches Volumen an Flüssigkeit
auf eine Oberfläche
gegeben wird und dieses sich aufgrund von Oberflächenspannung und aufgrund des
hydrostatischen Drucks der den Meniskus nach außen schiebenden Flüssigkeit
verteilt. Das Zeitgatter würde
dann zum Verzögern
des Vorbewegens der Fluidfront dienen, da die hydrostatische Natur
der Oberfläche
des Zeitgatters die Bewegung von Flüssigkeit stoppen würde. Wenn
der Meniskus der sich vorbewegenden Flüssigkeit das Zeitgatter berührt, bindet
die Komponente bzw. die Komponenten in der Flüssigkeit an dem Zeitgatter
an, um eine ausreichend hydrophile Oberfläche für ein fortgesetztes Vorbewegen
der Flüssigkeit
auf der Oberfläche
zu erzeugen.
-
Eine
noch weitere Ausführung
des Zeitgatters umfasst das Positionieren eines Zeitgatters vor einer
Membrane, die zum Anlagern eines Konjugats oder Rezeptors verwendet
wird. In einer noch anderen Ausführung
des Zeitgatters kann das Zeitgatter aus hydrophoben Oberflächen in
einer Membran bestehen. In diesen Fällen ist die hydrophobe Membran vor
der Position der Membran positioniert, die das Konjugat oder den
Rezeptor fängt,
und kann nach einer Reaktionskammer oder einem Teil der Membran positioniert
sein, wo Reagenzien des Assay platziert oder eingebettet sind und
wo die Reagenzien über eine
festgelegte Zeitdauer inkubieren. Das Zeitgatter in der Membran
kann durch Anwenden von Rohlatexpartikeln in der Membran bei einer
geeigneten Feststoffkonzentration, die von etwa 0,01 % bis 10% reicht,
gebildet werden. Die Größe der Latexpartikel sollte
etwas geringer als die Porengröße der Membran
sein, damit der Latex in der Membran eingebettet wird. Die Dichte
des Latex in der Membran am Zeitgatter sollte gleichmäßig sein,
so dass das Reaktionsgemisch das Zeitgatter nicht umgeht. Die zum
Erzeugen eines Zeitgatters für
eine Membran mit einer Porengröße von 1 μm verwendete
Latexgröße kann zum
Beispiel zwischen 0,05 und 0,2 μm
liegen. Da die Verteilung der Porengrößen in den Membranen breit
schwankt, muss die tatsächliche
verwendete Latexgröße durch
Experimentieren herausgefunden werden. Die hydrophobe Natur der
für das
Zeitgatter verwendeten Membran kann auch durch Plasmabehandlung
oder durch Behandlung der Membran mit hydrophoben Chemikalien oder
Polymeren, die an der Membran adsorbieren, gebildet werden. Ein Fachmann
kann erkennen, dass die hierin beschriebene Lehre der erfindungsgemäßen Merkmale
des Zeitgatters zur Konstruktion von Zeitgattern in einer Vielzahl
von Diagnosevorrichtungen eingesetzt werden können, die Membranen nutzen.
D.h. zum Beispiel in den U.S. Patenten 4,435,504, 4,727,019, 4,857,453,
4,877,586 und 4,916,056 und... beschriebenen Vorrichtungen, die
hiermit durch Erwähnung Bestandteil
dieser Anmeldung werden, können
ein Zeitgatter zum Beispiel vor der Membran oder in der Membran
enthalten, die das Konjugat oder den Rezeptor anlagert.
-
Optionale
Reagenskammern
-
Unter
Bezug auf 1b und 1c ist
die optionale Reagenskammer 17 für das Einbringen von Reagenzien
in den Assay-Prozess brauchbar. Im Allgemeinen kann die optionale
Reagenskammer 17 mittels einer Probenreaktionsbarriere 3 oder
einer Öffnung
in direktem Fluidkontakt mit dem Probenzugabebehälter 2 oder mittels
einer Probenreaktionsbarriere 3 oder Öffnung mit der Reaktionskammer 4 oder
dem Diagnoseelement 6 in direktem Fluidkontakt stehen. 1b zeigt
beispielsweise die optionale Reagenskammer 17 in direktem
Fluidkontakt mit der Reaktionskammer 4. Das Strömen des
eingeleiteten Reagens kann durch ein Zeitgatter 5a gesteuert werden,
und Finger 16 können
bei der Bewegung der Reagenzien in die Reaktionskammer 4 mitwirken. Unter
Bezug nun auf 1c würden zum Beispiel, wenn durch
die Vorrichtung ein Immunassay mit sequentieller Zugabe ausgeführt würde, dann
zwei Zeitgatter 5 und 5a und Finger 16 könnten bei
der Bewegung von Reagenzien in die Reaktionskammer 4 mitwirken.
Unter Bezug nun auf 1c würden zum Beispiel, wenn von
der Vorrichtung ein Immunassay mit sequentieller Zugabe ausgeführt würde, dann zwei
Zeitgatter 5 und 5a das Durchführen von zwei sequentiellen
Inkubationsschritten in der optionalen Reagenskammer 17 und
dann in der Reaktionskammer 4 durch die Vorrichtung vor
der Bewegung des Reaktionsgemisches an das Diagnoseelement 6 zulassen.
D.h. eine Probe würde
durch die Probenzugabezone 1 an dem Probenzugabebehälter 2 angelegt
werden und die Probe strömt über die
Probenreaktionsbarriere 3 und mit Hilfe der Finger 16 in
die optionale Reagenskammer 17, wo der erste Satz von Reaktionen
eintreten würde.
Das Zeitgatter 5a würde nach
der entsprechenden Zeitdauer die Reagenzien über die Probenreaktionsbarriere 3a und
mit Hilfe der Finger 16a in die Reaktionskammer 4 strömen lassen,
wo der nächste
Satz an Reaktionen erfolgen würde.
Nach der entsprechenden Zeitdauer lässt das Zeitgatter 5 das
Strömen
von Reaktionsgemisch auf das Diagnoseelement 6 zu.
-
Fluidsteuermittel
-
Unter
Bezug auf 1d ist das optionale Fluidsteuermittel 18 zum
Steuern des Strömens
des Reaktionsgemisches in die Vorrichtung ausgelegt. Im Einzelnen
veranlasst das optionale Fluidsteuermittel 18 das Volumen
des Reaktionsgemisches, über
die Anlagerungszone des Diagnoseelements 6 bei einer Geschwindigkeit
zu strömen,
die ein optimales Anlagern von Reagenzien an der Anlagerungszone
erlaubt. Nachdem das Volumen des Reaktionsgemisches über die
Anlagerungszone strömt,
kann die Strömungsgeschwindigkeit
der überschüssigen Reagenzien
erhöht
werden. Die unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeit
der Reagenzien in der Vorrichtung wird durch Konstruieren eines
Spalts 18 zwischen den Oberflächen des Kapillarraums 19 des
Diagnoseelements 6 verwirklicht. Die Größe des Spalts 18 ist
größer als
der Kapillarraum 19 des Diagnoseelements 6. Der
Spalt 18 folgt im Allgemeinen der Anlagerungszone oder
der Zone, in der die Strömungsgeschwindigkeit
gesenkt werden muss. Der Spalt 18 in dem Diagnoseelement 6 hat
somit ein zugeordnetes Volumen. Das Volumen des Spalts 18 wird
durch Kapillarwirkung mit dem Reaktionsgemisch gefüllt, wenn
es sich durch die Vorrichtung bewegt. Da der Spalt 18 nach
der Anlagerungszone größer als
der Kapillarraum 19 des Diagnoseelements 6 ist,
führt ein Abfall
des Kapillardrucks zu Beginn des Spalts 18 zu einer Abnahme
der Strömungsgeschwindigkeit
des Reaktionsgemisches in den Spalt 18 und daher zu einer
Abnahme der Strömungsgeschwindigkeit
des Reaktionsgemisches über
der Anlagerungszone. Das Verändern
der Größe des Spalts 18 ändert die Kapillarität des Spalts
und somit das Strömen
des Reaktionsgemisches über
die Anlagerungszone. Bei Immunassays., die einen Waschschritt zum
Entfernen von nicht gebundenen Reagenzien aus dem Diagnoseelement 6 erfordern,
ist es allgemein erwünscht,
dass die Strömungsgeschwindigkeit
der Waschlösung über dem
Diagnoseelement 6 schneller als die Strömungsgeschwindigkeit des Reaktionsgemisches über dem
Diagnoseelement 6 ist, da dies die Zeit des Assay verkürzt. Die
Form des Spalts kann viele Formen einnehmen. Wie in 1d gezeigt
wird, hat der Spalt quadratische Ecken, der Spalt kann aber als
Trapezoid oder Dreieck geformt sein, was die Strömungsgeschwindigkeit des Reaktionsgemisches
während
des Strömens
in den Spalt ändern
würde.
Ein Fachmann kann auch erkennen, dass bei bestimmten Immunassays
ein Waschschritt nicht erforderlich ist.
-
Die
Steuerung der Strömungsgeschwindigkeit
der Reagenzien in der Vorrichtung kann auch dazu genutzt werden,
das Eintreten chemischer Reaktionen in einer Zone der Vorrichtung
zuzulassen, bevor die Reagenzien sich zu einem anderen Bereich der
Vorrichtung bewegen, wo das Ausmaß der Reaktion der Reagenzien überwacht
wird oder eine weitere Reaktion stattfinden kann. Zum Beispiel könnten mehrere
Fluidsteuermittel in eine Vorrichtung zur Verwendung bei Immunassays
integriert werden, wo eine sequentielle Zugabe und Inkubation von
Reagenzien erforderlich ist. D.h. die Probe kommt mit den ersten
Reagenzien in Kontakt und die Zeit für die Reaktion der Probe und
der ersten Reagenzien wird durch einen ersten Spalt gesteuert. Wenn
der erste Spalt mit Fluid gefüllt
ist, strömt
das Reaktionsgemisch weiter zu den zweiten Reagenzien, zu welchem
Zeitpunkt eine zusätzliche
chemische Reaktion anschließend
stattfinden kann. Die zur Beendigung dieser zweiten Reaktion erforderliche
Zeit kann vor einem weiteren Strömen
des Reaktionsgemisches entlang des Diagnoseelements ebenfalls durch
einen zweiten Spalt gesteuert werden. Chemische und biochemische
Reaktionen finden ebenfalls in dem Volumen des Spalts, zum Beispiel
durch Immobilisieren von Reagenzien in dem Spalt, statt.
-
Diagnoseelement
-
Unter
Bezug auf 1 und 2 wird das Diagnoseelement 6 durch
gegenüberliegende
Flächen
gebildet, die bei einem Kapillarabstand getrennt sind, durch welchen
das Reaktionsgemisch strömt und
an dem eine oder mehrere Anlagerungszonen platziert sind. Die Anlagerungszonen
bestehen aus Reagenzien, beispielsweise Rezeptoren oder Vorrichtungen
wie Biosensoren, die mit einer oder mit mehreren Komponenten aus
dem Reaktionsgemisch binden oder reagieren. Die Bindung der Reagenzien aus
dem Reaktionsgemisch an den Anlagerungszonen des Diagnoseelements 6 steht
mit dem Vorhandensein oder der Menge des Zielliganden in der Probe
in Beziehung. Es können
ein oder mehrere Rezeptoren oder Biosensoren an das Diagnoseelement 6 gegeben
werden, um das Vorhandensein oder die Menge von einem oder mehr
Zielliganden zu messen. Die Rezeptoren oder Biosensoren können in
gesonderte Zonen an dem Diagnoseelement 6 gesetzt werden
oder sie können
homogen oder heterogen über
der Oberfläche
verteilt werden. Rezeptoren oder andere chemische Reagenzien, zum
Beispiel ein Rezeptor an dem Signalgenerator, können ebenfalls an dem Diagnoseelement 6 immobilisiert
werden, um dem Bediener zu bestätigen,
dass die Reagenzien des Reaktionsgemisches brauchbar sind und dass
das Reaktionsgemisch die Zonen der Rezeptoren oder Biosensoren passiert
hat. Ein einzelner Rezeptor oder Biosensor kann über den Großteil des Diagnoseelements 6 so
gesetzt werden, dass bei Strömen
des Reaktionsgemisches durch das Diagnoseelement 6 die
Komponenten aus dem Reaktionsgemisch an der Oberfläche des
Diagnoseelements 6 in chromatographischer Weise anbinden. Somit
würde der
Abstand, bei dem die Komponente des Reaktionsgemisches anbindet,
mit der Konzentration des Zielliganden in der Probe in Beziehung
stehen. Die Reagenzien, beispielsweise Rezeptoren, werden an der
Oberfläche
des Diagnoseelements 6 durch kovalente Bindungen oder durch
Adsorption immobilisiert. Eine bevorzugte Ausführung besteht darin, rezeptorbeschichtete
Latexpartikel, zum Beispiel mit Durchmessern, die von etwa 0,1 μm bis 5 μm reichen,
zu immobilisieren. Ferner können
auch als „Nanopartikel" bezeichnete Partikel
mit Rezeptor beschichtet werden, und die sich ergebenden Nanopartikel
können
durch Adsorption oder kovalente Bindungen an dem Diagnoseelement
immobilisiert werden. Nanopartikel bestehen im Allgemeinen aus Siliciumdioxid,
Zirconiumoxid, Aluminiumoxid, Titanoxid, Cerdioxid, Metallsolen
und Polystyren und dergleichen, und die Partikelgrößen reichen
von etwa 1 nm bis zu 100 nm. Der Vorteil der Verwendung von Nanopartikeln
ist, dass der Flächeninhalt
des die Nanopartikel beschichtenden Proteins als Funktion des Feststoffgehalts
im Verhältnis
zu größeren Latexpartikeln
drastisch vergrößert wird.
-
Die
Oberflächen
des Diagnoseelements 6 würden das Anbinden der rezeptorbeschichteten
Nanopartikel oder Latexpartikel an dem Diagnoseelement 6 erlauben.
In einer bevorzugten Ausführung binden
die Rezeptoren durch elektrostatische Wasserstoffbindung und/oder
hydrophobe Wechselwirkungen an der Oberfläche des Diagnoseelements an.
Elektrostatische Wasserstoffbindung und hydrophobe Wechselwirkungen
werden zum Beispiel in Biochemistry 20, 3096 (1981) und Biochemistry
29, 7133 (1990) erläutert.
Das Diagnoseelement 6 kann zum Beispiel mit einem Plasma
behandelt werden, um Carbonsäuregruppen
an der Oberfläche
zu bilden. Die rezeptorbeschichteten Latexpartikel werden bevorzugt
in einer schwachen Salzlösung,
zum Beispiel 1–20
mM, und bei einem pH, der unter dem isoelektrischen Punkt des Rezeptors
liegt, an dem Diagnoseelement 6 angebracht. Somit führt der
negative Charakter der Carbonsäuregruppen
an dem Diagnoseelement 6 und der positive Ladungscharakter
des Rezeptorlatex zu einer verbesserten elektrostatischen Stabilisierung
des Latex an dem Diagnoseelement 6. In einer anderen bevorzugten
Ausführung sind
Latexpartikel oder Nanopartikel, die mit Rezeptor beschichtet sein
können
oder ein Zeitgatter bilden können,
an einer nicht saugfähigen
Oberfläche
gefangen. Die Mikrostruktur der nicht saugfähigen Oberfläche ist
so strukturiert, dass die Partikel an der Oberfläche oder in den Schichten der
Mikrostruktur gefangen werden, wobei sie etwas bilden, was allgemein
als „Nanokomposit" bezeichnet wird.
Es können auch
Magnetfelder zum Immobilisieren von Partikeln verwendet werden,
die durch das Magnetfeld angezogen werden. Diese Arten von Oberflächen, die
allgemein als „nanostrukturierte
Materialien" bezeichnet
werden, werden zum Beispiel in Chemical and Engineering News 70,
18–24
(1992) beschrieben, was hierdurch durch Erwähnung Bestandteil der Anmeldung
wird.
-
In
einer weiteren Ausführung
des Diagnoseelements ist nun unter Bezug auf 5 das Diagnoseelement 6 eine
zylinderförmige
Fläche,
die aus Nuten bestehen kann. Wenn das Diagnoseelement aus Nuten
besteht, verlaufen die Nute allgemein senkrecht zur Strömung des
Reaktionsgemisches. Um das Diagnoseelement wird durch einen runden Schlauch,
der allgemein transparent ist, ein Kapillarraum gebildet; dadurch
sind die Oberfläche
des Diagnoseelements und die gegenüberliegende Oberfläche des
Schlauchs bei einem Kapillarabstand beabstandet. Die gebildete Kapillare
lässt das
Strömen des
Reaktionsgemisches über
das runde Diagnoseelement 6 zu. Allgemein würde sich
das Reaktionsgemisch gegen die Schwerkraft nach oben oder mit der Schwerkraft
nach unten durch den zylinderförmigen Kapillarraum
bewegen. Die Anlagerungszonen des runden Diagnoseelements 6 können in
gesonderte Zonen oder über
die gesamte Länge
des Diagnoseelements 6 angebracht werden. Die Anlagerungszonen
können
auch den Durchmesser des Diagnoseelements 6 umkreisen oder
können
nur an einem Radius des Diagnoseelements 6 angebracht werden. Das
Reaktionsgemisch kann durch den Schlauch 8 dem Diagnoseelement 6 zugeführt werden.
Ferner kann das Zylindervolumen des Schlauchs 8 als Reaktionskammer 4 genutzt
werden, und eine scheibenförmige
Probenreaktionsbarriere 3 mit Nuten an ihrem Umfang kann
ebenfalls eingesetzt werden, um die Reaktionskammer 4 und
den Probenzugabebehälter 2 zu
bilden. Aus dieser Erläuterung
kann nun unter Bezug auf 1 und 2 ein Fachmann ebenfalls
erkennen, dass das flache Diagnoseelement 6 auch gebogen
sein könnte,
so dass die Krümmung
ein Kreisradius ist.
-
Ein
Fachmann kann erkennen, dass verschiedene Mittel zur Detektion von
Signal an der Anlagerungszone des Diagnoseelements verwendet werden
können.
Bei Verwendung von Biosensoren, zum Beispiel eines piezoelektrischen
Kristalls, wäre der
piezoelektrische Kristall, an den ein Rezeptor immobilisiert würde, die
Anlagerungszone, und die von dem anbindenden Zielliganden erzeugte
Reaktion würde
allgemein durch ein elektrisches Signal wiedergegeben. Andere Arten
von Detektionsmittel umfassen visuelle und instrumentelle Mittel,
beispielsweise spektrophotometrische Verfahren und Reflexionsgradverfahren,
sind aber nicht hierauf beschränkt.
Die hierin beschriebenen erfindungsgemäßen Merkmale des Diagnoseelements
lassen verbesserte Anlagerungsleistungsfähigkeit an Flächen zu, über die
ein Reaktionsgemisch strömt,
und es können
verschiedene Mittel zur Detektion von einem Fachmann eingesetzt
werden.
-
Die
Oberflächen
der Kapillaren in der Vorrichtung sind im Allgemeinen hydrophil,
um ein Strömen
der Probe und des Reaktionsgemisches durch die Vorrichtung zu erlauben.
In einer bevorzugten Ausführung
ist die dem Diagnoseelement 6 gegenüberliegende Oberfläche hydrophob,
so dass das Reaktionsgemisch diese Oberfläche abstößt. Das Abstoßen des
Reaktionsgemisches zu der dem Diagnoseelement 6 gegenüberliegenden
Oberfläche
zwingt das Reaktionsgemisch, insbesondere die Proteinkonjugate,
zu der Oberfläche,
an der eine Anlagerung eintritt, wodurch die Anlagerungsleistungsfähigkeit
der Komponenten des Reaktionsgemisches an der Anlagerungszone verbessert
wird. Die dem Diagnoseelement gegenüberliegenden hydrophoben Oberflächen können dazu
neigen, hydrophil zu werden, wenn das Reaktionsgemisch weiter durch
das Diagnoseelement strömt,
da verschiedene Komponenten, die in der Probe oder dem Reaktionsgemisch endogen
oder exogen vorhanden sein können,
beispielsweise Proteine oder Polymere, an der hydrophoben Oberfläche anbinden.
Eine dem Diagnoseelement gegenüberliegende
bevorzugte hydrophobe Oberfläche
kann aus Teflon bestehen. Dem Fachmann ist bekannt, dass Teflonoberflächen Proteine mangelhaft
binden. Somit würde
die dem Diagnoseelement gegenüberliegende
Teflonfläche
nicht hydrophil werden, wie dies bei Oberflächen der Fall wäre, die
zum Beispiel aus Polystyren, Polyacrylat, Polycarbonat und dergleichen
bestehen, wenn das Reaktionsgemisch durch das Diagnoseelement strömt.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführung
ist das Diagnoseelement 6 hydrophil, aber die Bereiche neben
dem Diagnoseelement 6 sind hydrophob, so dass die Reagenzien
des Assay nur durch die hydrophilen Bereiche des Diagnoseelements
geleitet werden. Ein Fachmann wird erkennen, dass verschiedene Techniken
verwendet werden können,
um ein hydrophiles Diagnoseelement oder eine hydrophile Zone auszubilden,
wie zum Beispiel Plasmabehandlung von hydrophoben Oberflächen mit
Hilfe von Masken, die die Oberflächen
mit Ausnahme des Diagnoseelements gegenüber der Behandlung schützen, oder
durch Anbringen von hydrophoben Klebstoffen an hydrophilen Oberflächen zur
Ausbildung eines Diagnoseelements oder durch die Verwendung von
viskösen
hydrophoben Verbindungen, beispielsweise ein Öl oder ein Fett. In einer anderen
bevorzugten Ausführung
kann die Kapillarität
des Diagnoseelements durch Ultraschallschweißen gebildet werden. Die Grenzen
des Diagnoseelements werden durch die Energieleiter diktiert, die
zum Bilden der mit Ultraschall behandelten Schweißnaht verwendet werden.
-
Die
Oberflächen
des Diagnoseelements 6 oder der anderen Komponenten der
Vorrichtung können
glatt oder gerillt oder gerillt und glatt sein. Auch können verschiedene
strukturierte Oberflächen
allein oder in Kombination mit glatten oder gerillten Oberflächen eingesetzt
werden. Es können
Oberflächen
eingesetzt werden, die zum Beispiel aus Stangen, Nuten, Pyramiden
und dergleichen, die als Vorsprünge bezeichnet
werden, oder aus Löchern,
Schlitzen, Waffelmustern und dergleichen, die als Vertiefungen bezeichnet
werden, bestehen. Die strukturierten Geometrien können in
Reihen geordnet, versetzt oder völlig
wahllos sein, und es können
unterschiedliche Geometrien kombiniert werden, um die erwünschten Oberflächeneigenschaften
zu erzielen. Die Vertiefungen oder Vorsprünge der strukturierten Geometrien können von
etwa 1 nm bis zu 0,5 mm und bevorzugt von etwa 10 nm bis zu 0,3
mm reichen. Der Abstand zwischen den verschiedenen Vertiefungen
und Vorsprüngen
kann von etwa 1 nm bis zu 0,5 mm und bevorzugt von etwa 2 nm bis
zu 0,3 mm reichen.
-
In
einer in 1 und 2 gezeigten
bevorzugten Betriebsart ist eine Oberfläche des Diagnoseelements 6 gerillt
und die Nuten sind senkrecht zur Strömung des Reaktionsgemisches,
und die gegenüberliegende
Oberfläche
ist glatt. In einer anderen Ausführung
ist eine Oberfläche
des Diagnoseelements 6 an der Anlagerungszone gerillt und
die Bereiche neben der Anlagerungszone sind glatt. Die gegenüberliegende
Oberfläche
des Diagnoseelements 6 kann glatt oder gerillt sein, zum
Beispiel greifen die Nuten jeder Oberfläche ineinander. Die Positionierung
der Nuten des Diagnoseelements senkrecht zum Strömen des Reaktionsgemisches
ist vorteilhaft, da das Strömen
des Reaktionsgemisches durch das Diagnoseelement 6 in organisierter
Weise erfolgt, wobei eine einzelne, gerade Front von den Nuten in dem
Kapillarraum diktiert wird. Wenn ferner eine Oberfläche in großer Nähe, zum
Beispiel 1 μm
bis 100 μm,
zu den Spitzen der Nuten ist, dann kann die Anlagerungsleistungsfähigkeit
der Komponenten aus dem Reaktionsgemisch verbessert werden. Die
Verbesserung der Anlagerungsleistungsfähigkeit an den Anlagerungszonen
in gerillten Diagnoseelementen kann gegenüber Elementen mit glatter Oberfläche mit
der Bewegung des Reaktionsgemisches in dem Kapillarraum in Verbindung
stehen; d.h. bei der gerillten Oberfläche wird das Reaktionsgemisch
gezwungen, sich über
die Spitze der Nut und in das Tal der nächsten Nut zu bewegen. Dadurch
würde eine
feiner gerillte Oberfläche,
d.h. mit mehr Nuten pro cm, eine bessere Anlagerungsleistungsfähigkeit
als eine gröber
gerillte Oberfläche
bieten. Das Reaktionsgemisch wird somit näher zur Oberfläche des
gerillten Diagnoseelements getrieben, als wenn beide Oberflächen glatt
wären.
Ferner reduziert die starke Nähe zu
den Oberflächen
das Volumen des Hauptteils des Reaktionsgemisches über der
gerillten Oberfläche des
Diagnoseelements und reduziert daher den Diffusionsabstand der Komponenten,
die an dem Diagnoseelement binden. Die Nähe der Oberflächen des Diagnoseelements
sollte das Volumen des Reaktionsgemisches in dem Diagnoseelement
an der Anlagerungszone minimieren, ohne das kapillare Strömen durch
das Element zu blockieren. Die Anlagerung zum Beispiel des Komplexes
von Zielligand Ligandenrezeptorkonjugat an der Anlagerungszone kann
einer Leistungsfähigkeit
von 100% nahe kommen, wenn die Nähe
der Oberflächen
optimiert ist. Die Anlagerung nahezu des gesamten Ligandenrezeptorkonjugats,
das durch den Zielliganden gebunden ist, ist sehr erwünscht, da
eine größere Empfindlichkeit
des Assay als Funktion des Probenvolumens erreicht werden kann.
Andere Vorteile der verbesserten Anlagerungsleistungsfähigkeit
sind, dass weniger Reagenzien verwendet werden, da das Probenvolumen
geringer ist, die Assay-Vorrichtung aufgrund des kleineren Probenvolumens
miniaturisiert werden kann und die Reproduzierbarkeit des Assay-Ergebnisses
verbessert wird, weil Änderungen
der Strömungsgeschwindigkeit
des Reaktionsgemisches durch die Anlagerungszonen weniger oder keine
Wirkung auf das Anlagern der markierten Konjugate haben werden.
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Der
Kapillarraum kann auf vielerlei Weise ausgebildet werden, zum Beispiel
durch maschinelles Bearbeiten der Oberflächen auf geeignete Toleranzen
oder durch Verwenden von Unterlegscheiben zwischen den Oberflächen. In
einer bevorzugten Ausführung
bildet Ultraschallschweißen
der Oberflächen
die Kapillarität.
In diesem Fall wird der Kapillarraum durch die Energieleiter gebildet
und der Abstand zwischen den Oberflächen ist eine Funktion der
Größe des Energieleiters,
der Schweißenergie, der
Dauer der Energieausübung
und des während des
Schweißens
ausgeübten
Drucks. Die Oberflächen
des Diagnoseelements können
parallel oder nicht parallel sein. In letzterem Fall ist die Strömungsgeschwindigkeit
der Reagenzien durch das Diagnoseelement nicht über die gesamte Länge gleichmäßig. Eine
bevorzugte Ausführung
besteht darin, die Oberflächen
des Diagnoseelements in etwa parallel zu halten. Die Oberflächen des
Diagnoseelements können
aus Materialien wie Kunststoffen gefertigt werden, die gefräst oder
spritzgegossen werden können,
zum Beispiel Polystyren, Polycarbonat, Polyacrylat und dergleichen,
oder aus Oberflächen
aus Kupfer-, Silber- und Goldfilmen, auf denen verschiedene langkettige
Alkanthiole adsorbiert sind, wie in J.Am.Chem.Soc. 1992, 114, 1990–1995 und
in den Literaturangaben darin beschrieben wird. In diesem letzteren
Beispiel können
die Thiolgruppen, die nach außen
ausgerichtet sind, zum kovalenten Immobilisieren von Proteinen,
Rezeptoren oder verschiedenen Molekülen oder Biomolekülen verwendet
werden, die angelagerte Maleimid- oder Alkylhalidgruppen aufweisen
und zum Binden von Komponenten aus dem Reaktionsgemisch zum Bestimmen
des Vorhandenseins oder der Menge des Zielliganden verwendet werden.
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Unter
Bezug auf 3a und 3b können die Immobilisierungszonen
eines oder mehrerer Rezeptoren und die Platzierung der Biosensoren
an der Anlagerungszone 17 an dem Diagnoseelement 6 viele Formen
annehmen. Wenn zum Beispiel der Zielligand in der Probe sehr niedrig
konzentriert ist, dann würde
man wünschen,
dass das gesamte Reaktionsgemisch über die Zone des immobilisierten
Rezeptors oder Biosensors strömt,
um das beste Signal aus dem vorhandenen Volumen des Reaktionsgemisches
zu erhalten. In diesem Fall könnte
die Platzierung der Reagenzien oder Biosensoren an dem Diagnoseelement 6 an
den Anlagerungszonen 17 zum Beispiel der in 3a gezeigten ähneln. Wenn der Zielligand
in der Probe hoch konzentriert ist und die Empfindlichkeit des analytischen
Verfahrens kein Thema ist, dann könnte die Platzierung der Rezeptoren
oder Biosensoren an den Anlagerungszonen 17 zum Beispiel
der in 3b ähneln. Ein Fachmann kann erkennen,
dass die Platzierung von Rezeptoren oder Biosensoren an dem Diagnoseelement
eine Funktion der Empfindlichkeitsanforderungen des analytischen
Verfahrens ist.
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Ein
oder mehrere Diagnoseelemente können eine
Vorrichtung umfassen. Das Reaktionsgemisch kann bei einer Vorrichtung
mit mehreren Diagnoseelementen eingesetzt werden. Ferner kann die
Probe bei der Vorrichtung eingesetzt und dann in verschiedene Reaktionskammern
geteilt werden, jede mit separaten Diagnoseelementen. Die Anlagerungszone können verschiedene
geometrische Symbole oder Buchstaben zur Anzeige eines Codes sein,
wenn die Probe für
den Zielliganden positiv oder negativ ist. Ein Fachmann wird die
nützlichen
Kombinationen der Elemente dieser Erfindung erkennen.
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Das
Diagnoseelement kann auch so ausgelegt werden, dass es einen semiquantitativen
oder quantitativen Assay ausführt,
wie zum Beispiel in Clinical Chemistry (1992) 39, 619–624 beschrieben wird,
wobei hierin lediglich durch Verweis darauf hingewiesen wird. Dieses
Format nutzt eine konkurrierende Bindung von Antigen und Antigenmarker
zusammen mit einer Festphasenmembran. Die Verbesserung besteht darin,
dass die Verwendung des hierin für
das oben erwähnte
Verfahren beschriebenen Diagnoseelements ein kleineres Probenvolumen
und verbesserte Bindungsleistungsfähigkeit an der Festphasenfläche erfordern
würde.
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Andere Diagnoseelemente
als Kapillaren
-
Die
hierin beschriebene erfindungsgemäße Lehre der Adsorption von
Proteinen, insbesondere von Rezeptoren an Kunststoffflächen, kann
zur Adsorption von Rezeptoren an vielen Kunststoffflächen eingesetzt
werden, die nicht Teil einer Kapillare sind. Nanopartikel und Latexpartikel,
die mit Rezeptoren beschichtet sind, können ebenfalls an Oberflächen vieler
Arten von Immunassay-Vorrichtungen angebracht werden, wie zum Beispiel „Messlatten". Messlatten werden
allgemein als Festphase verwendet, an die als Ergebnis des Assay-Prozesses
zum Beispiel das Ligandenrezeptorkonjugat gebunden ist. Messlatten
enthalten im Allgemeinen Membranen; ein Nachteil bei der Verwendung
von Membranen in Messlatten ist aber die Schwierigkeit, den ungebundenen
Ligandenrezeptor von der Membran zu waschen. Dadurch besteht eine
Verbesserung der Verwendung von Messlatten darin, dass rezeptorbeschichteter
Latex oder Nanopartikel direkt an einer Kunststoffoberfläche der
Messlatte immobilisiert werden. Das Entfernen eines ungebundenen
Ligandenkonjugats von der Kunststofffläche ist somit effizienter als
das Entfernen von einer Membran.
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Behälter für verbrauchtes
Reagens
-
Unter
Bezug auf 1 und 2 nimmt
der Behälter 7 für verbrauchtes
Reagens das Reaktionsgemisch, andere Reagenzien und überschüssige Probe
von dem Diagnoseelement 6 auf. Das Volumen des Behälters 7 für verbrauchtes
Reagens ist mindestens das Volumen der Probe und der zusätzlichen
Reagenzien, die in die Vorrichtung gegeben werden bzw. in ihr sind.
Der Behälter 7 für verbrauchtes
Reagens kann viele Formen annehmen, wobei ein absorbierendes, beispielsweise
ein saugfähiges Material
aus Nitrocellulose, porösem
Polyethylen oder Polypropylen und dergleichen verwendet wird, oder
der Behälter
für verbrauchtes
Reagens kann aus einer Reihe von Kapillarnuten bestehen. Im Fall von
Nuten in dem Behälter 7 für verbrauchtes
Reagens können
die Kapillarnuten so ausgelegt sein, dass sie verschiedene Kapillardrücke aufweisen,
um die Reagenzien durch die Vorrichtung zu ziehen oder um das Aufnehmen
der Reagenzien ohne kapillares Ziehen zu erlauben und zu verhindern,
dass die Reagenzien rückwärts durch
die Vorrichtung strömen. Die
Größe und Menge
der gerillten Kapillaren bestimmen das Volumen und die Kapillarität des Behälters 7 für verwendetes
Reagens. In einer in 4 gezeigten bevorzugten Ausführung stehen
die Finger 52 am Ende des Diagnoseelements 6 in
Fluidkontakt mit einem Kapillarraum 55, und der Kapillarraum 55 steht in
Fluidkontakt mit einem gerillten oder strukturierten Kapillarraum 56.
Die Tiefe der Nute oder der strukturierten Oberfläche kann
zum Beispiel etwa 0,1 mm bis 0,6 mm, bevorzugt etwa 0,3 mm bis 0,5
mm betragen, und die Dichte kann von etwa 5 bis 75 Nuten pro cm
und bevorzugt von etwa 10 bis 50 Nuten pro cm betragen. Unter Bezug
auf 4 bewegen sich die Reagenzien der Vorrichtung
zu den Fingern 52 am Ende des Diagnoseelements 51 und
in den Kapillarkanal 55. Die Reagenzien füllen den
Kapillarraum 55 entweder teilweise oder vollständig und
kommen dann in Kontakt mit der gerillten oder strukturierten Oberfläche 56.
Die Breite des Kapillarraums 55 beträgt allgemein etwa 1 mm bis
3 mm und die Tiefe liegt allgemein bei etwa 0,1 mm bis 2 mm. Die
Länge des
Kapillarraums 55 sollte ausreichend sein, um in Fluidkontakt
mit der gerillten oder strukturierten Oberfläche 56 zu stehen.
Die gerillte oder strukturierte Oberfläche 56 zieht die Reagenzien
abhängig
von der Zufuhrgeschwindigkeit der Reagenzien in den Kapillarraum 55 teilweise
oder vollständig
aus dem Kapillarkanal 55 aus dem Diagnoseelement 6.
Wenn das Einströmen
von Reagenzien in die Vorrichtung beendet ist, weist die gerillte
oder strukturierte Oberfläche 56 eine
größere Kapillarität als der
Kapillarkanal 55 auf, und die Reagenzien werden durch die
gerillte oder strukturierte Oberfläche 56 aus dem Kapillarkanal 55 entfernt.
Ferner ist das umgekehrte Strömen
der Reagenzien von der gerillten oder strukturierten Oberfläche nicht
bevorzugt, weil die Kapillarität
in der gerillten oder strukturierten Oberfläche 56 die Reagenzien
hält und
ihr Rückwärtsströmen verhindert.
Ein Fachmann kann aus diesen erfindungsgemäßen Merkmalen erkennen, dass
die Anordnung der Nute oder eines Behälters für verbrauchtes Reagens in der
Vorrichtung für
eine Vielzahl erwünschter Ziele
hin ausgelegt werden kann.
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Beschreibung
der einstufigen Assay-Vorrichtung
-
Die
Elemente der Vorrichtung, die einzeln beschrieben wurden, können in
verschiedenerlei Weise zusammengebaut werden, um die erwünschte Funktion
zu erreichen. Der Begriff „einstufig" impliziert, dass
eine manuelle Handlung erforderlich ist, um das Assay-Ergebnis zu
erzielen, zum Beispiel ist das Zugeben einer Probe in die Vorrichtung
eine Stufe. Wenn die Vorrichtung einen einstufigen Assay ausführt, der
sowohl eine zeitgesteuerte Inkubation von Reagenzien als auch einen
Waschschritt erfordert, ist die Waschlösung überschüssige Probe und die Assay-Vorrichtung ist mit
den Elementen in Fluidverbindung gebaut, wobei sie den Probenzugabebehälter, die
Probenreaktionsbarriere, die Reaktionskammer, das Zeitgatter, das
Diagnoseelement und den Behälter
für verbrauchtes
Reagens wie in 1 dargestellt verwendet. Die
Vorrichtungen sind allgemein etwa 3 cm bis 10 cm lang, 1 cm bis
4 cm breit und etwa 2 mm bis 15 mm dick. Typischerweise wird ein
oberes Element mit glatten Oberflächen auf ein unteres Element
gesetzt, das eine Oberfläche
aufweist, auf welche die oben erwähnten Elemente gebaut sind.
Die Beziehung der Elemente ist wie in 1 gezeigt.
Die zum Ausführen
des Assay erforderlichen Reagenzien werden immobilisiert oder in die
jeweiligen Elemente gegeben. Die Oberflächen werden bei eine Kapillarabstand
getrennt zusammengebracht und dabei werden die Bereiche des Probenzugabebehälters, der
Probenreaktionsbarriere, der Reaktionskammer, des Zeitgatters, des
Diagnoseelements, des Spalts und des Behälters für verbrauchtes Reagens allesamt
gebildet und können gemeinsam
funktionieren. Ferner werden die Oberflächen so zusammengebracht, dass
sich die gegenüberliegenden
Oberflächen
berühren,
um den Probenzugabebehälter,
die Reaktionskammer und den Behälter
für verbrauchtes
Reagens zu bilden und abzudichten.
-
Bei
der Ausführung
eines qualitativen, nicht konkurrierenden Assay an einem oder mehreren Zielliganden
werden die Signal erzeugenden Reagenzien, die zum Beispiel einen
Rezeptor spezifisch für
den Zielliganden, der an einem kolloidalen Metall wie Gold oder
Selensol adsorbiert ist, umfassen, auf die Probenreaktionsbarriere
oder in die Reaktionskammer in getrockneter oder lyophilisierter
Form gegeben. Ein anderer Rezeptor für jeden Zielliganden wird an
die Oberfläche
des Diagnoseelements an der Anlagerungszone immobilisiert. Das Zeitgatter
wird im Allgemeinen an dem Diagnoseelement zwischen der Reaktionskammer
und den Anlagerungszonen durch die Platzierung von zum Beispiel
einer tensidfreien Polystyrensuspension an der Vorrichtung in einer
Menge, die die erwünschte
Inkubationszeit diktiert, positioniert. Die Inkubationszeit ist
meist die Zeitdauer, die die Reaktionen benötigen, um zu einer wesentlichen
Gleichgewichtsbindung zu kommen. Der Assay wird dann durch Zugabe
einer Probe zu dem Probenzugabebehälter der Vorrichtung ausgeführt. Die
Probe bewegt sich mit Hilfe der Finger über die Probenreaktionsbarriere
in die Reaktionskammer und löst
die Reagenzien in der Reaktionskammer auf, um das Reaktionsgemisch
zu bilden. Das Reaktionsgemisch inkubiert über die durch das Zeitgatter diktierte
Zeitdauer. Die überschüssige Probe,
die in dem Probenzugabebehälter
verbleibt, und das Reaktionsgemisch in der Reaktionskammer stehen
in Fluidverbindung, stehen aber aufgrund der Probenreaktionsbarriere
in keiner wesentlichen chemischen Verbindung. Somit bildet die Reaktionskammer
das Volumen des Reaktionsgemisches. Das Reaktionsgemisch bewegt
sich dann an dem Zeitgatter vorbei und auf das Diagnoseelement und über die
Anlagerungszonen. Der in dem Reaktionsgemisch gebildete Komplex
aus Rezeptorkonjugat und Zielligand bindet an dem jeweiligen Rezeptor
an der Anlagerungszone an, wenn das Reaktionsgemisch über die
Anlagerungszonen strömt.
Das Reaktionsgemisch kann auch über
eine positive Kontrollzone strömen,
die zum Beispiel ein immobilisierter Rezeptor zu dem Signalentwicklungselement
sein kann. Wenn das Reaktionsgemisch mit Hilfe der Finger durch
das Diagnoseelement und in den Behälter für verbrauchtes Reagens strömt, strömt die überschüssige Probe
hinter das Reaktionsgemisch und mischt sich im Allgemeinen nicht
wesentlich mit dem Reaktionsgemisch. Die überschüssige Probe bewegt sich auf
das Diagnoseelement und entfernt das Rezeptorkonjugat, das sich
nicht an der Anlagerungszone gebunden hat. Wenn ausreichend überschüssige Probe
das Diagnoseelement wäscht,
kann das Signal an den Anlagerungszonen visuell oder instrumentell
interpretiert werden. Unter Bezug auf 1d bewegt
sich das Reaktionsgemisch in einer bevorzugten Betriebsart der obigen
Beschreibung auf das Diagnoseelement 6 über die Anlagerungszone oder
-zonen, und dann strömt
das Reaktionsgemisch weiter in einen Kapillarspalt 18.
Der Kapillarspalt 18 weist im Allgemeinen eine geringere
Kapillarität
als das Diagnoseelement 6 auf. Der Kapillarraum 19 des
Diagnoseelements 6 ist allgemein kleiner als der Kapillarraum
des Spalts 18. Das Volumen des Kapillarspalts 18 nähert sich allgemein
dem Volumen des Reaktionsgemisches, so dass sich der Kapillarspalt 18 langsam
mit dem Reaktionsgemisch füllt
und nach dem Füllen
die Kapillarität
des verbleibenden Teils des Diagnoseelements 6 oder des
Behälters
für verbrauchtes
Reagens größer als
die Kapillarität
des Spalts 18 ist, was zu einer erhöhten Strömungsgeschwindigkeit zum Waschen
des Diagnoseelements 6 führt. Ein Fachmann kann erkennen,
dass der Spalt 18 in dem oberen Element 8 oder
in dem unteren Element 9 oder in einer Kombination beider
Elemente 8 und 9 ausgebildet sein kann.
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Wenn
die Vorrichtung einen einstufigen Assay ausführt, der keinen zeitgesteuerten
Inkubationsschritt erfordert, aber einen Waschschritt mit sich bringt,
bei dem die Waschlösung überschüssige Probe
ist, ist die Assay-Vorrichtung mit den Elementen in Fluidverbindung
gebaut, wobei der Probenzugabebehälter, die Probenreaktionsbarriere,
die Reaktionskammer, das Diagnoseelement und der Behälter für das verbrauchte
Reagens verwendet werden. Die Assay-Reagenzien werden wie vorstehend
beschrieben für
den nicht konkurrierenden qualitativen Assay verwendet. Die Assay-Vorrichtung
ohne das Zeitgatter erlaubt ein Strömen des Reaktionsgemisches
auf das Diagnoseelement ohne verlängerte Inkubationszeit. Das
Kapillarströmen
des Reaktionsgemisches und der überschüssigen Probe
sind wie vorstehend beschrieben.
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Die
optionale Reagenskammer ist bei der Vorrichtung, die einen einstufigen
Assay mit der Einbringung eines zusätzlichen Assay-Reagens in oder nach
dem Reaktionsgemisch oder der Einbringung einer Waschlösung, die
hinter das Reaktionsgemisch durch die Vorrichtung strömt, in der
Vorrichtung integriert. Die optionale Reagenskammer kann mit einem beliebigen
Element der Vorrichtung in Fluidkontakt stehen und steht im Allgemeinen
mit der Reaktionskammer in Fluidkontakt. Bei Fluidkontakt mit zum Beispiel
der Reaktionskammer können
die optionale Reagenskammer und die Reaktionskammer durch ein Zeitgatter
getrennt sein. In der optionalen Reagenskammer können verschiedene Reagenzien
getrocknet oder lyophilisiert werden, beispielsweise Detergenzien
für einen
Waschschritt oder Reagenzien, die dem Diagnoseelement nach dem Reaktionsgemisch
nacheinander geliefert werden.
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Im
Fall des Ausführens
von einstufigen, nicht konkurrierenden quantitativen Assays können die Reagenzien,
die vorstehend für
die nicht konkurrierende, qualitative Assay beschrieben wurden,
Anwendung finden. Die Vorrichtung besteht aus den Elementen Probenzugabebehälter, Probenzugabebarriere,
Reaktionskammer, Zeitgatter, Diagnoseelement und Behälter für gebrauchtes
Reagens. In diesem Fall ist die Anlagerungszone des Diagnoseelements
im Allgemeinen das gesamte Diagnoseelement. D.h. die Anlagerungszone
ist eine Länge
des Diagnoseelements, an die das Rezeptorkonjugat bindet. Das Rezeptorkonkugat
bindet entlang der Länge der
Anlagerungszone proportional zur Menge an Zielligandem in der Probe.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist aufgrund der hohen Leistungsfähigkeit beim Anlagern der Reagenzien,
beispielsweise dem Binden eines Komplexes aus Zielligand und aus Rezeptorkonjugat
an einem immobilisierten Rezeptor an dem Zielliganden an der Anlagerungszone,
und da die Bewegung des Reaktionsgemisches über das Diagnoseelement mit
einer scharfen Front abläuft,
für diesen
quantitativen Assay bevorzugt. Die Rezeptoren an der Anlagerungszone
werden nacheinander mit dem Komplex aus Zielligand und Rezeptorkonjugat
gesättigt,
wenn das Reaktionsgemisch sich über die
Länge der
Anlagerungszone bewegt. Die Länge des
Diagnoseelements, die gebundenes Konjugat enthält, bestimmt dann die Konzentration
des Zielliganden. Der Fachmann wird das Format dieser Art von Immunassay
als quantitativen immunochromatographischen Assay erkennen, wie
er in den U.S. Pat. Nr. 4,883,688 und 4,945,205 erläutert wird,
welche hiermit durch Erwähnung übernommen
werden.
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Im
Fall der einen einstufigen, qualitativen, konkurrierenden Assay
ausführenden
Vorrichtung, der sowohl eine zeitgesteuerte Inkubation von Reagenzien
als auch einen Waschschritt umfasst, und wobei die Waschlösung überschüssige Probe
ist, ist die Assay-Vorrichtung mit den Elementen in Fluidverbindung
gebaut, wobei der Probenzugabebehälter, die Probenreaktionsbarriere,
die Reaktionskammer, das Zeitgatter, das Diagnoseelement und der
Behälter
für verbrauchtes
Reagens verwendet werden. Bei Ausführen eines qualitativen, konkurrierenden
Assay an einem oder mehreren Zielliganden besteht das Konjugat zum
Beispiel aus einem Ligandenanalog gekoppelt an ein Signalentwicklungselement,
beispielsweise ein Gold- oder Selensol. Das Konjugat und der Rezeptor
für jeden
Zielliganden werden in getrockneter oder lyophilisierter Form in
Mengen in die Reaktionskammer gegeben, die durch die U.S. Pat. Nr.
5,028,535 und 5,089,391 gelehrt werden, die hiermit durch Erwähnung Bestandteil
werden. Ein anderer Rezeptor für
jeden Zielliganden wird an die Oberfläche des Diagnoseelements an
der Anlagerungszone immobilisiert. Das Zeitgatter ist im Allgemeinen
zwischen der Reaktionskammer und den Anlagerungszonen an dem Diagnoseelement
positioniert, wie vorstehend beschrieben wird. Die Inkubationszeit
ist für
gewöhnlich
die Zeitdauer, die die Reaktionen benötigen, um zu einer wesentlichen
Gleichgewichtsbindung zu kommen. Der Assay wird dann durch Zugabe
von Probe zur Vorrichtung ausgeführt. Die
Probe bewegt sich über
die Probenreaktionsbarriere und in die Reaktionskammer, löst die Reagenzien
auf, um das Reaktionsgemisch zu bilden, und inkubiert über die
Zeitdauer, die von dem Zeitgatter vorgegeben wird. Die überschüssige Probe
und das Reaktionsgemisch stehen in Fluidverbindung, aber wegen der
Probenreaktionsbarriere nicht in wesentlicher chemischer Verbindung.
Das Reaktionsgemisch bewegt sich dann auf das Diagnoseelement und über die
Anlagerungszonen. Das Ligandenanalogkonjugat bindet an dem jeweiligen
Rezeptor bzw. Rezeptoren an der Anlagerungszone bzw. den Anlagerungszonen
an. Wenn das Reaktionsgemisch über
das Diagnoseelement und in den Behälter für verbrauchtes Reagens strömt, strömt die überschüssige Probe
hinter das Reaktionsgemisch und mischt sich im Allgemeinen nicht
wesentlich mit dem Reaktionsgemisch. Die überschüssige Probe bewegt sich auf
das Diagnoseelement und entfernt die Konjugate, die nicht an der
Anlagerungszone bzw. an den Anlagerungszonen binden. Wenn ausreichend überschüssige Probe das
Diagnoseelement wäscht,
können
die Ergebnisse an den Anlagerungszonen visuell oder instrumentell
interpretiert werden. In einer bevorzugten Betriebsart bewegt sich
das Reaktionsgemisch auf das Diagnoseelement, über die Anlagerungszone oder -zonen,
und dann strömt
das Reaktionsgemisch weiter in einen Kapillarspalt. Der Kapillarspalt
weist eine geringere Kapillarität
als das Diagnoseelement auf. Das Volumen des Kapillarspalts nähert sich
allgemein dem Volumen des Reaktionsgemisches, so dass sich der Kapillarspalt
langsam mit dem Reaktionsgemisch füllt und nach dem Füllen die
Kapillarität des
verbleibenden Teils des Diagnoseelements oder des Behälters für verbrauchtes
Reagens größer ist, was
zu einer erhöhten
Strömungsgeschwindigkeit der überschüssigen Probe
zum Waschen des Diagnoseelements führt.
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In
einer anderen Ausgestaltung des einstufigen konkurrierenden Assay
besteht das Reaktionsgemisch aus einem Ligandenanalog-Ligandenkomplement-Konjugat
zu jedem Zielliganden und an Latexpartikeln adsorbierten Rezeptoren
mit Durchmessern von zum Beispiel 0,1 μm bis 5 μm zu jedem Zielliganden in geeigneten
Mengen, wie sie zum Beispiel durch die U.S. Pat. Nr. 5,028,535 und
5,089,391 gelehrt werden. Das Ligandenkomplement an dem Konjugat
kann ein chemisches oder biochemisches sein, das nicht an den Rezeptoren
für die
Zielliganden bindet. Der Assay wird durch Zugabe von Probe zu jeder
Vorrichtung gestartet. Die Probe füllt die Reaktionskammer und
wird eine Zeit lang inkubiert, was es den Reagenzien erlaubt, zu
einer wesentlichen Gleichgewichtsbindung zu kommen. Das Reaktionsgemisch
strömt über das
Zeitgatter und auf oder in ein Filterelement, um zu verhindern,
dass Ligandenanalog-Ligandenkomplement-Konjugate, die an ihren jeweiligen Rezeptorlatexen
gebunden haben, auf das Diagnoseelement gelangen. Typische Filterelemente können aus
Nitrocellulose, Cellulose, Nylon und porösem Polyproplyen oder Polyethylen
und dergleichen bestehen. Somit gelangt nur das Ligandenanalog-Ligandenkomplement-Konjugat,
das nicht durch den Rezeptorlatex gebunden wurde, auf das Diagnoseelement.
Der Rezeptor zum Ligandenkomplement des Konjugats wird auf dem Diagnoseelement
an der Anlagerungszone immobilisiert und bindet das Konjugat. Ein
Waschschritt ist nicht unbedingt erforderlich, da der Filter das
an Latex gebundene Konjugat entfernt; die überschüssige Probe oder eine Waschlösung aus
der optionalen Reagenskammer kann aber zum Waschen des Diagnoseelements
verwendet werden.
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Im
Fall eines einstufigen quantitativen, konkurrierenden Assay wird
der Rezeptor zu dem Ligandenanalogkonjugat oder dem Ligandenkomplement des
Konjugats an das Diagnoseelement immobilisiert, wie vorstehend für den einstufigen
quantitativen, nicht konkurrierenden Assay beschrieben wurde. Somit
wird die Konzentration des Zielliganden in der Probe durch die Strecke
der Migration auf dem Diagnoseelement des Konjugats sichtbar gemacht. In
einer anderen Betriebsart könnte
durch Binden des markierten Konjugats, beispielsweise des Ligandenanalog-Ligandenkomplement-Konjugats,
an aufeinander folgende getrennte Anlagerungszonen des Rezeptors
an dem Diagnoseelement ein quantitativer Assay durchgeführt werden.
Das quantitative Ergebnis wird durch Erschöpfung des Konjugats bei Strömen des
Reaktionsgemisches durch die Anlagerungszonen des Diagnoseelements
verwirklicht.
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Die Vorrichtung
als Diagnoseelement
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Das
Diagnoseelement der Vorrichtung kann mit einem Probenzugabemittel
eingesetzt werden, um einen Trennschritt für gebundene und ungebundene
Konjugate auszuführen.
Ein Beispiel dieser Art von Vorrichtung, die ein Probenzugabemittel,
ein Diagnoseelement und einen Behälter für verbrauchtes Reagens aufweist,
wird in 2 dargestellt. Im Fall eines
nicht konkurrierenden Assay wird zum Beispiel mindestens ein Rezeptorkonjugat
in einem geeigneten Gefäß mit einer
Probe inkubiert, von der vermutet wird, dass sie mindestens einen
Zielliganden enthält, und
dieses Reaktionsgemisch wird an der Probenzugabezone der Vorrichtung
aufgebracht. Das Reaktionsgemisch strömt dann auf das Diagnoseelement und über die
Anlagerungszone eines zum Beispiel immobilisierten Rezeptors zum
Zielliganden. Wenn der Zielligand in der Probe vorhanden ist, bindet
der Zielliganden-Rezeptorkonkugat-Komplex an dem Rezeptor an der Anlagerungszone.
Wenn das Signalentwicklungselement ein Enzym ist, dann wird als Nächstes entweder
ein Substrat für
das Enzym, das eine visuelle Farbe erzeugt, oder eine Waschlösung gefolgt
von einem Substrat der Vorrichtung zugegeben. Überschüssige Reagenzien strömen zu dem Behälter für das verbrauchte
Reagens. Das Vorhandensein oder die Menge jedes Zielliganden in
der Probe wird dann entweder visuell oder instrumentell bestimmt.
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Im
Fall eines konkurrierenden Immunassay, wie er zum Beispiel von U.S.
Pat. Nr. 5,028,535 und 5,089,391 gelehrt wird, die hiermit durch
Erwähnung Bestandteil
werden, kann das Diagnoseelement zum Trennen gebundener und ungebundener
Ligandenanalog-Konjugate verwendet werden, so dass zum Beispiel
die ungebundenen Ligandenanalog-Konjugate an den Rezeptoren des
Diagnoseelements proportional zum Vorhandensein oder zur Menge des Zielliganden
in der Probe binden.
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Ein
Fachmann kann erkennen, dass alle Formate von Immunassays oder Genprobenassays,
die einen Trennschritt für
freie und gebundene Konjugate oder die Trennung freier von gebundenen
Reagenzien erfordern, was anschließend zur Fähigkeit führt, ein Signal zu detektieren,
die erfindungsgemäßen Merkmale
des Diagnoseelements nutzen können. Ein
Fachmann wird auch erkennen, dass die erfindungsgemäßen Elemente
dieser Erfindung, nämlich die
Finger, die Probenreaktionsbarriere, die Reaktionskammer, das Zeitgatter,
das Diagnoseelement, das Fluidsteuermittel und der Behälter für verbrauchtes
Reagens separat oder in verschiedenen Kombinationen und in Verbindung
mit anderen hier nicht beschriebenen Vorrichtungen verwendet werden
können.
Zum Beispiel können
die Probenreaktionsbarriere mit Fingern und die Reaktionskammer
in Verbindung mit Vorrichtungen verwendet werden, die poröse Elemente
enthalten, beispielsweise Membranen zum Zuführen präziser Reagensvolumina zu dem
porösen
Element. Das Zeitgatter kann ebenfalls in die vorstehend erwähnten Vorrichtungen
integriert werden oder das Zeitgatter kann allein in Verbindung
mit Vorrichtungen verwendet werden, die poröse Elemente enthalten. Das
Fluidsteuermittel kann ebenfalls in Vorrichtungen eingesetzt werden,
die poröse Elemente
enthalten, um die Strömungsgeschwindigkeit
von Reagenzien durch das poröse
Element zu steuern.
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Experimentelle Vorgehensweisen
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Beispiel 1
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Erzeugung
eines anti-βhCG-Antikörper-Kolloidalgoldkonjugats
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Kolloidales
Gold mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 45 nm wurde nach
dem Verfahren von Frens, Nature, Physical Sciences, 241, 20 (1973)
erzeugt. Das Kolloidalgoldkonjugat wurde zunächst durch Zugeben von 5,6
ml von 0,1 M Kaliumphosphat, pH 7,58, tropfenweise bei schnellem
Rühren
zu 50 ml kolloidalem Gold erzeugt. Monoklonaler Anti-β-Unterheit-Antikörper zu
hCG (Applied Biotech, San Diego, CA; 1 ml von 4,79 mg/ml in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung,
0,02% Natriumazid, pH 7) wurde dem kolloidalen Gold in einem Bolus
bei schnellem Rühren
zugegeben. Nach vollständigem Mischen
wurde das Rühren
eingestellt und die Lösung
wurde bei Raumtemperatur 1 Stunde lang inkubiert. Polyethylenglykol
(mittlere relative Molekülmasse
= 20.000) wurde als 1 %-ige Lösung
zu der kolloidalen Goldlösung
zugegeben (0,58 ml) und die Lösung
wurde gemischt. Die kolloidale Goldlösung wurde Zentrifugieren bei
27.000 g und 5°C über 20 min.
unterzogen. Der Überstand
wurde entfernt und jedes Pellet wurde durch Resuspension und Zentrifugieren
mit 35 ml von 10 mM Kaliumphosphat, 2 mM Kaliumborat, 0,01 % Polyethylenglykol
(mittlere relative Molekülmasse
= 20.000), pH 7, zweimal gewaschen. Nach der abschließenden Zentrifugierung wurde
der Pellet in 0,5 ml der Waschpufferlösung resuspendiert. Das Goldkonjugat
wurde für
den Assay von hCG in eine gepufferte Lösung verdünnt, die 10 mg/ml Rinderserumalbumin
bei pH 8 enthielt.
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Beispiel 2
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Erzeugung
eines Anti-αhCG-Antikörper-Latex
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Tensidfreie
Polystyrenpartikel (Interfacial Dynamics Corp., Portland, OR; 0,106
ml von 9,4% Trockenmasse, 0,4 μm)
wurden während
Verwirbelung zu monoklonalem α-Subeinheit-hCG-Antikörper (Applied
Biotech, San Diego, CA; 0,89 ml von 6,3 mg/ml in 0,1 M 2-(N-Morpholino)-Ethansulfonsäure (MES), pH
5,5) zugegeben und die Suspension wurde bei Raumtemperatur 15 min.
lang inkubiert. Die Suspension wurde Zentrifugieren zum Pelletisieren
der Latexpartikel unterzogen. Das Pellet wurde durch Zentrifugieren
und Resuspension des Pellets mit 10 mM MES, 0,1 mg/ml Trehalose,
pH 5,5, dreimal gewaschen. Das Endpellet wurde in der Waschpufferlösung bei
einer Feststoffkonzentration von 1 % resuspendiert.
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Beispiel 3
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Erzeugung
eines Ziegen-Antimaus-Latex
-
Tensidfreie
Polystyrenpartikel (Interfacial Dynamics Corp., Portland, OR; 0,11
ml von 9,4% Trockenmasse, 0,6 μm)
wurden während
Verwirbelung zu Ziegen-IgG-Antikörper gegen
Maus-IgK (Jackson ImmunoResearch Laboratories, Inc.; 0,89 ml von 0,34
mg/ml in 0,1 M MES, pH 5) zugegeben und die Suspension wurde bei
45°C 2 Stunden
lang inkubiert. Die Suspension wurde Zentrifugieren zum Pelletisieren
der Latexpartikel unterzogen. Das Pellet wurde durch Zentrifugieren
und Resuspension des Pellets mit 10 mM MES, 0,2 mg/ml Trehalose,
pH 5,5, dreimal gewaschen. Das Endpellet wurde in der Waschpufferlösung bei
einer Feststoffkonzentration von 1 resuspendiert.
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Beispiel 4
-
Erzeugung der einstufigen
Vorrichtung für
einen qualitativen hCG-Assay
-
Es
wurde eine einstufige Vorrichtung aus Kunststoff mit einem Probenzugabebehälter von
80 bis 100 μl,
einer Reaktionskammer von 20 μl
und einem Behälter
für verbrauchtes
Reagens mit 40 μl
gebaut. Diese Vorrichtung ist für
das Verwenden von Proben von etwa 20 μl bis 100 μl ausgelegt, die Reaktionskammer
ist aber bei 20 μl
festgelegt. Wenn ein größeres Reaktionsgemischvolumen
für den
erwünschten
Assay erforderlich ist, dann würde
die Reaktionskammer auf dieses Volumen vergrößert werden und der Probenzugabebehälter würde etwa
das zwei- bis vierfache des Volumens des Reaktionskammervolumens
haben. Die Vorrichtungen wurden plasmabehandelt, um funktionelle
Gruppen aufzupfropfen, die eine hydrophile Oberfläche erzeugen.
Der Fachmann wird erkennen, dass die Plasmabehandlung des Kunststoffs
in einer gesteuerten Atmosphäre
eines spezifischen Gases in einem Hochfrequenzfeld erfolgt. Das
Gas ionisiert, was freie Radikale erzeugt, die mit der Oberfläche reagieren.
Der Probenzugabebehälter
wurde als Trapezoid mit den Maßen 14
mm und 7 mm für
die parallelen Seiten und 7 mm für
die anderen Seiten mit einer Tiefe von 0,49 mm geformt. Der Probenzugabebehälter war
neben der Probenreaktionsbarriere. Die Probenzugabebarriere war
1,5 mm lang und 7 mm breit, einschließlich der parallel zur Strömung der
Probe bei einer Dichte von 50 Nuten pro cm und einer Tiefe von 0,1
mm verlaufenden Nuten. Bei Probenvolumina, die größer als
20 bis 80 μl
sind, könnte
die Breite der Reaktionsbarriere und dadurch der Reaktionskammer
vergrößert werden,
um die erwünschte
Strömungsgeschwindigkeit zu
gestatten, die Nutengröße bzw.
-dichte könnte aber
wie angegeben bleiben. Die Finger in den Wänden der Reaktionskammer und
dem Behälter
für verbrauchtes
Reagens waren 1 mm breit und 0,4 mm tief, mit 7 Fingern in jeder
Wand der Reaktionskammer und des Behälters für verbrauchtes Reagens. Das
Reaktionskammervolumen betrug 20 μl.
Die Reaktionskammer war als Trapezoid mit den Maßen 7 mm und 3,5 mm für die parallelen
Seiten und 7,1 mm für
die anderen Seiten, mit Tiefen von 0,56 mm für eine 20 μl große Reaktionskammer geformt.
Das Diagnoseelement war etwa 2,5 cm lang, 2 mm breit und 1 mm vom
Unterteil der Vorrichtung, wobei es Nuten enthielt, die senkrecht
zum Strömen
des Reaktionsgemisches bei einer Dichte von 100 Nuten pro cm und
einer Tiefe von 0,05 mm verliefen. Im Fall eines Zeitgatters an
dem Diagnoseelement war das Zeitgatter an dem Diagnoseelement unmittelbar
neben der Reaktionskammer positioniert. Die Breite des Diagnoseelements
konnte vergrößert werden,
um das Strömen
des Reaktionsgemisches auf die erwünschte Geschwindigkeit an den
Anlagerungszonen vorbei anzuheben. Der Anti-αhCG-Antikörperlatex (1 μl) und der
Ziegen-Antimaus-Latex
(1 μl) wurden
bei einem Abstand von etwa 1,5 cm an dem Diagnoseelement der Vorrichtungen
aufgebracht. Das Anti-βhCG-Antikörper-Kolloidalgold-Konjugat
(10 μl)
wurde in die Mulde der Reaktionskammer pipettiert. Die Vorrichtungen
wurden etwa 15 min. unter Vakuum gesetzt, um die Reagenzien zu trocknen.
Der Behälter
für verbrauchtes
Reagens hatte die Form eines Trapezoids mit den Maßen 7 mm
und 15 mm für
die parallelen Seiten und 8 mm für
die anderen Seiten, mit einer Tiefe von 0,5 mm. Unter Bezug auf 4 bewegte sich
in einer bevorzugten Ausführung
(beste Betriebsart) des Behälters
für verbrauchtes
Reagens das Reaktionsgemisch von dem Diagnoseelement 6 unterstützt durch
Finger 52 (1 mm breit und 0,4 mm tief, mit 7 Fingern) zu
einem Kapillarraum 55 (1,25 mm lang, 27,5 mm breit und
0,48 mm tief) und dann in eine gerillte Kapillarstruktur (13,6 mm
lang, 25,4 mm breit, 0,61 mm tief, mit einer Dichte von 16 Nuten pro
cm). Die Außenwände und
die obere Fläche
der Wände
des Probenzugabebehälters
und der Reaktionskammer wiesen eine dünne Beschichtung aus Siliconfett
auf, um das Austreten von Reagenzien aus dem Behälter und der Kammer der zusammengebauten
Vorrichtung zu verhindern. Die Kapillarräume in den Vorrichtungen wurden
dann durch Setzen einer transparenten Kunststoffpolycarbonatfolie
oben auf die Vorrichtung gebildet. Die Kunststofffolie wurde mit
Klammern an der gegenüberliegenden
Oberfläche
gehalten. Die transparente Kunststofffolie hatte eine Probenöffnung über dem
Probenzugabebehälter
zum Einbringen von Probe.
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Beispiel 5
-
Qualitativer
einstufiger Assay für
hCG
-
Die
in Beispiel 4 beschriebenen Vorrichtungen wurden für den qualitativen
einstufigen Assay für hCG
verwendet. Die Assay-Zeiten für
die Vorrichtungen ohne die Zeitgatter betrugen etwa 5 bis 10 min. Eine
Urinlösung
(60 μl),
die 0, 50, 200 und 500 mlU hCG/ml enthielt, wurde dem Probenbehälter der
Vorrichtung zugegeben. Die Probe bewegte sich in die Reaktionskammer,
löste das
Kolloidalgoldkonjugat auf und das Reaktionsgemisch bewegte sich
auf das Diagnoseelement über
die Anti-hCG-Latex-
und Ziegen-Antimaus-IgG-Latex-Anlagerungszonen. Das Reaktionsgemisch
bewegte sich in den Behälter
für das
verbrauchte Reagens und die überschüssige Probe
wusch das Diagnoseelement. Die Farbdichte der Anlagerungszonen für hCG wurde
instrumentell mit Hilfe eines Minolta Chroma Meter CR 241 bei 540 nm
gemessen. An den Anlagerungszonen für hCG war bei Proben, die hCG
enthielten, eine rote Farbe sichtbar, und bei der Probe ohne hCG
war diese nicht sichtbar. Die ΔE*-Werte
für die
0, 50, 200 und 500 mlU/ml waren 0, 7,78, 12,95 bzw. 20,96 und bei
den positiven Kontrollzonen (Ziegen-Antimaus-IgG) wurde ein unverkennbarer
roter Balken mit einem ΔE* von
etwa 35 beobachtet.
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Beispiel 6
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Qualitativer
einstufiger Assay für
hCG unter Verwendung eines Zeitgatters
-
Es
wurden wie in Beispiel 4 beschrieben Vorrichtungen unter Zugabe
des Zeitgatters erzeugt. Das Zeitgatter wurde an dem Diagnoseelement
gebildet, das mit dem Reaktionsgemisch in der Reaktionskammer in
Kontakt steht. Das Zeitgatter wurde durch Zugeben von 1 μl von 2%
Trockenmasse von tensidfreiem sulfatierten Latex, 1,0 μm (Interfacial Dynamics
Corp., Portland, OR) erzeugt. Die anderen Reagenslatexe und das
Goldkonjugat wurden ebenfalls den Vorrichtungen zugegeben und wie
in Beispiel 5 beschrieben getrocknet. Es wurden transparente Kunststofffolien
auf die Vorrichtungen gegeben, und die Probe (etwa 60 μl), die 0,
50, 200 und 500 mlU hCG/ml enthielt, wurde den Vorrichtungen zugegeben.
Die Probe bewegte sich in die Reaktionskammer, löste das kolloidale Goldkonjugat
auf und das Reaktionsgemisch verblieb etwa 8 bis 10 min. in der Reaktionskammer,
wohingegen in Vorrichtungen ohne Zeitgatter das Reaktionsgemisch
5 sek. bis 15 sek. in der Reaktionskammer verblieb. Die proteinhaltigen
Bestandteile des Reaktionsgemisches, die in der Probe vorhanden
sein können
und die als Komponente des Reaktionsgemisches zugegeben wurde, nämlich Rinderserumalbumin,
banden an die Latexpartikel des Zeitgatters und änderte die hydrophobe Oberfläche des
Zeitgatters in eine hydrophile Oberfläche. Andere Proteine wie Gelatine,
Serumalbumine, Immunglobuline, Enzyme und dergleichen sowie Polypeptide
und hydrophile Polymere funktionieren ebenfalls so, dass sie an
der hydrophoben Zone anbinden. Die allmähliche Umwandlung der hydrophoben
Oberfläche
zu einer hydrophilen Oberfläche,
die sich durch Binden der proteinhaltigen Komponenten des Reaktionsgemisches
an den Latexpartikeln ergab, ließ das Reaktionsgemisch über die
Fläche
des Zeitgatters strömen.
Bei Kontrollexperimenten, bei denen Protein, nämlich Rinderserumalbumin, nicht
dem Reaktionsgemisch zugegeben wurde, erfolgte während der Zeit (5 Stunden)
des Experiments kein Strömen
des Reaktionsgemisches über
das Zeitgatter und auf das Diagnoseelement. Dieses Kontrollexperiment
zeigte, dass die Urinprobe allein nicht ausreichend Protein oder
Bestandteile enthält, die
an dem aufgebrachten Latex des Zeitgatters binden, um eine Änderung
des hydrophoben Charakters des Zeitgatters zuzulassen. Falls die
Komponenten in der Probe nur verwendet werden sollten, um die Umwandlung
des hydrophoben Zeitgatters in ein hydrophiles zu bewirken, damit das
Reaktionsgemisch strömen
kann, dann müsste
man die Masse und die Gesamtfläche
des an dem Zeitgatter angebrachten Latex so weit senken, dass ein
Strömen
des Reaktionsgemisches über
das Zeitgatter in einer geeigneten Zeitdauer möglich würde. Das Reaktionsgemisch bewegte
sich dann auf das Diagnoseelement über die Anti-hCG-Latex- und
Ziegen-Antimaus-IgG-Latex-Anlagerungszonen. Das Reaktionsgemisch
bewegte sich in den Behälter
für verbrauchtes
Reagens und die überschüssige Probe
wusch das Diagnoseelement. Die Farbdichte der Anlagerungszonen für hCG wurde
instrumentell mit Hilfe eines Minolta Chroma Meter CR 241 gemessen.
An den Anlagerungszonen für
hCG war bei Proben, die hCG enthielten, eine rote Farbe sichtbar,
und bei der Probe ohne hCG war diese nicht sichtbar. Die ΔE*-Werte
für die 0,
50, 200 und 500 mlU/ml waren 0, 6,51, 13,14 bzw. 18,19. An den Ziegen-Antimaus-IgG-Anlagerungszonen
jeder Vorrichtung war ein roter Balken sichtbar.
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Beispiel 7
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Qualitativer einstufiger
Assay für
hCG unter Verwendung eines Strömungssteuermittels
-
Es
wurden wie in Beispiel 4 beschrieben Vorrichtungen unter Zugabe
des optionalen Strömungssteuermittels
erzeugt. Das optionale Strömungssteuermittel
bzw. der „Spalt" wurde hinter der
Anlagerungszone für
hCG-Goldkonjugat an dem Diagnoseelement positioniert. Der Spalt
zwischen den beiden Flächen
betrug 0,38 mm, die Länge
des Spalts betrug 13,2 mm und die Breite des Spalts an dem oberen
Element betrug 9 mm; die nutzbare Breite des Spalts war aber die
Breite des Diagnoseelements (2 mm). Dieses Spaltvolumen über dem
Diagnoseelement betrug etwa 10 μl,
was in diesem Fall das halbe Volumen der Reaktionskammer war. Die
Anti-hCG- und die Ziegen-Antimaus-Latexe und das Goldkonjugat wurden
der Vorrichtung zugegeben und wie in Beispiel 5 beschrieben getrocknet.
Es wurden transparente Kunststofffolien aus Polycarbonat mit einem Spalt
in einer Oberfläche
auf die Vorrichtungen gegeben, wobei der Spalt dem Diagnoseelement
zugewandt war. Eine Probe (etwa 60 μl), die 0 und 200 mlU hCG/ml
enthielt, wurde den Vorrichtungen zugegeben. Die Probe bewegte sich
in die Reaktionskammer, löste
das kolloidale Goldkonjugat auf und das Reaktionsgemisch bewegte
sich dann auf das Diagnoseelement über den Anti-hCG-Latex. Das
Reaktionsgemisch drang dann in den Spalt ein, der sich unmittelbar
hinter der Anlagerungszone des Anti-hCG-Latex befand. Die Strömungsgeschwindigkeit über der
Anlagerungszone verlangsamte sich, während sich das Reaktionsgemisch über die
Anlagerungszone bewegte und den Spalt füllte. Die Zeit, die die 10 μl Reaktionsgemisch
zum Füllen
des Spalts benötigten,
betrug etwa 12 min. bis 16 min., wohingegen bei Vorrichtungen ohne
das optionale Strömungssteuermittel
die Zeiten, die das Reaktionsgemisch zum Strömen über die Anlagerungszone benötigte, bei
etwa 1 min. bis 3 min. lagen. Als das Reaktionsgemisch den Spalt
gefüllt
hatte, bewegte sich das Reaktionsgemisch dann in die schmale Kapillare des
Diagnoseelements und über
die Ziegen-Antimaus-Anlagerungszone.
Das Reaktionsgemisch bewegte sich in den Behälter für verbrauchtes Reagens und
die überschüssige Probe
wusch das Diagnoseelement. Die Farbdichte der Anlagerungszonen für hCG wurde
instrumentell mit Hilfe eines Minolta Chroma Meter CR 241 gemessen.
An den Anlagerungszonen für
hCG war bei Proben, die hCG enthielten, eine rote Farbe sichtbar,
und bei der Probe ohne hCG war diese nicht sichtbar. Die ΔE*-Werte
für die
0 und 200 mlU/ml waren 0 und 16,12. Der ΔE*-Wert für die hCG-Anlagerungszone für die Vorrichtung
ohne das Strömungssteuermittel
betrug für
die 200 mlU/ml Probe 16,32. An den Ziegen-Antimaus-IgG-Anlagerungszonen jeder
Vorrichtung war ein roter Balken sichtbar.
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Beispiel 8
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Erzeugung
des Diagnoseelements für
mehrstufige Assays
-
Es
wurde eine Vorrichtung gebaut, die einen Probenzugabebehälter und
ein Diagnoseelement enthielt. Die Vorrichtungen wurden plasmabehandelt, um
funktionelle Gruppen aufzupfropfen, die eine hydrophile Oberfläche erzeugen.
Der Probenzugabebehälter
hatte die Maße
12 mm lang, 6 mm breit und 0,05 mm tief. Das Diagnoseelement war
etwa 5,5 cm lang, 1,3 mm breit und 1 mm vom Unterteil der Vorrichtung
und wies Nuten auf, die senkrecht zum Strömen des Reaktionsgemisches
bei einer dichte von 100 Nuten pro cm und einer Tiefe von 0,05 mm
verliefen. Im Fall von qualitativen Assays wurde der Antikörperlatex
(1 μl) auf
das Diagnoseelement aufgebracht, wobei er die gesamte Breite und
1 cm Länge des
Diagnoseelements bedeckte. Im Fall eines immunochromatographischen
Assay wurde der Antikörperlatex
(6 μl) auf
die gesamte Breite und Länge des
Diagnoseelements aufgebracht. Die Vorrichtungen wurden etwa 1 Stunde
lang unter Vakuum gesetzt, um die Reagenzien zu trocknen. Die Kapillarräume in der
Vorrichtung wurden dann durch Setzen einer transparenten Kunststoffpolystyrenfolie
oben auf die Vorrichtung gebildet. Die Kunststofffolie wurde mit
Klammern an der gegenüberliegenden
Oberfläche
gehalten.
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Beispiel 9
-
Assay für hCG unter
Verwendung des Diagnoseelements
-
Das
in Beispiel 8 beschriebene Diagnoseelement wurde für den Assay
von hCG verwendet. Urinproben (20 μl), die 0, 50, 200 und 500 mlU
hCG/ml enthielten, wurden in Röhrchen
gegeben, die Anti-βhCG-Antikörper-Kolloidalgoldkonjugat
(2 μl) enthielten.
Die Röhrchen
wurden verwirbelt und die Reaktionsgemische wurden 5 min. lang bei
Raumtemperatur inkubiert. Die Reaktionsgemische (20 μl) wurden
in 10 μl
großen
aliquoten Teilen auf den Probenzugabebehälter der Vorrichtung aufgebracht.
Das Reaktionsgemisch strömte
von dem Probenbehälter auf
das Diagnoseelement und über
die Anlagerungszone. Ein absorbierender Stoff am Ende der Anlagerungszone
bewegte das verbrauchte Reagens aus dem Diagnoseelement. Die Farbdichte
der Anlagerungszonen für
hCG wurde instrumentell mit Hilfe eines Minolta Chroma Meter CR
241 gemessen. An den Anlagerungszonen für hCG war bei Proben, die hCG
enthielten, eine rote Farbe sichtbar, und bei der Probe ohne hCG
war diese nicht sichtbar. Die ΔE*-Werte
für die
0, 50, 250 und 500 mlU/ml waren 0,00, 1,24, 3,16 bzw. 5,56.
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Beispiel 10
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Synthese von
Meta-Nitrophencyclidin
-
Einer
eisgekühlten
Lösung
von Phencyclidin-Hydrochlorid (5 g, 1,8 × 10–2 Mol)
in konzentrierter Schwefelsäure
(9 ml) wurden tropfenweise und mit Rühren rauchende Salpetersäure (2 ml)
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde in einem Eiswasserbad 1 Stunde
lang gerührt
und dann auf zerstoßenes Eis/Wasser geschüttet. Das
Gemisch wurde mit 10N Natriumhydroxid (50 ml) auf pH12 alkalisch
gemacht und mit Diethylether (2 × 100 ml) extrahiert. Die kombinierten
organischen Schichten wurden mit Wasser (2 × 100 ml) gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, gefiltert und unter Vakuum verdampft.
Die Rückstände wurden
mit Methylalkohol (20 ml) behandelt und auf einem Heißwasserbad (80°C) erhitzt,
bis sich die Substanz auflöste.
Der Kolben wurde mit Aluminiumfolie (Produkt ist lichtempfindlich)
abgedeckt und die Lösung
wurde bei Raumtemperatur über
Nacht gerührt,
wobei ein gelber Feststoff niederschlug. Der Feststoff wurde durch Filtration
gesammelt und unter Vakuum getrocknet, um 3,0 g (58%) m-Nitrophencyclidin
als feine gelbe Kristalle zu erhalten, die vor Licht geschützt wurden: Schmelzpunkt
81–82°C.
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Beispiel 11
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Synthese von
Meta-Aminophencyclidin
-
Einer
Rührlösung aus
m-Nitrophencyclidin (3,0 g, 10,4 × 10–3 Mol)
in Methylalkohol (150 ml) wurden unter einem Argonstrom 10% Palladadiumcarbon
(0,5 g) gefolgt von Ammoniumformiat (4,0 g, 6,3 × 10–2 Mol)
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur 2 Stunden
lang gerührt,
woraufhin der Katalysator durch Filtration entfernt und das Lösungsmittel
unter Vakuum verdampft wurde. Die Rückstände wurden mit 1N Kaliumhydroxidlösung (30
ml) behandelt und mit Diethylether (2 × Mol 50 ml) extrahiert. Die
kombinierten organischen Extrakte wurden mit Wasser (50 ml) gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, gefiltert und unter Vakuum verdampft.
Die Rückstände wurden
in Hexan (20 ml) aufgelöst
und die Lösung
wurde bei Raumtemperatur über
Nacht gerührt,
wobei ein weißer
Feststoff niederschlug. Der Feststoff wurde durch Filtration gesammelt
und unter Vakuum getrocknet, um 1,4 g (52%) m-Aminophencyclidin
zu erhalten: Schmelzpunkt 121–122°C.
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Beispiel 12
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Synthese von Acetylthiopropionsäure
-
Einer
gerührten
Lösung
aus 3-Mercaptoproprionsäure
(7 ml, 0,08 Mol) und Imidazol (5,4 g, 0,08 Mol) in Tetrahydrofuran
(THF, 700 ml) wurde tropfenweise 15 Minuten lang unter Argon eine
Lösung
aus 1-Acetylimidazol (9,6 g, 0,087 Mol) in THF (100 ml) zugegeben.
Die Lösung
ließ man
weitere 3 Stunden bei Raumtemperatur rühren, woraufhin das THF in vacuo
entfernt wurde. Die Rückstände wurden
mit eiskaltem Wasser (18 ml) behandelt und die sich ergebende Lösung mit
eiskaltem konzentrierten HCl (14,5 ml) auf pH 1,5–2 sauer
eingestellt. Das Gemisch wurde mit Wasser (2 × 50 ml) extrahiert, über Magnesiumsulfat
getrocknet und verdampft. Das restliche grobe gelbe ölige Feststoffprodukt
(10,5 g) wurde aus Chloroformhexan rekristallisiert, um 4,8 g (41
% Ausbeute) Acetylthiopropionsäure
als weißen Feststoff
mit einem Schmelzpunkt von 44–45°C zu erhalten.
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Beispiel 13
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Synthese von
Meta-Acetylthiopropionamid-Phencyclidin
-
Einer
gerührten
Lösung
aus m-Aminophencyclidin (1,4 g, 5,4 × 10–3 Mol)
und Acetylthiopropionsäure
(0,87 g, 5,8 × 10–3 Mol)
in wasserfreiem Tetrahydrofuran (7 ml) wurde Dicyclohexylcarbodiimid (1,19
g, 5,8 × 10–3 Mol)
zugegeben. Der Kolben wurde mit Argon gespült und die Lösung 2 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt.
Das Gemisch wurde aus unlöslichem
Dicyclohexylurea gefiltert und unter Vakuum verdampft. Der restliche
Feststoff wurde aus Chloroform/Hexan rekristallisiert, um 1,5 g
(71 %) m-Acetylthiopropionamid-Phencyclidin als weißen kristallinen
Feststoff zu erhalten: Schmelzpunkt 152–4°C.
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Beispiel 14
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Synthese von Meta-3-Mercaptoproprionamid-Phencyclidin
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Meta-Acetylthiopropionamid-Phencyclidin (0,01
g, 2,57 × 10–5 Mol)
wurde in 1,29 ml 0,12M Kaliumcarbonat in 80% Methanol/20% Wasser
(V/V) ausgelöst.
Die Lösung
saß 5
min. bei Raumtemperatur und dann wurden 0,2 ml 0,5 M Kaliumphosphat, pH7,
unmittelbar zugegeben und die Lösung
wurde mit Hydrochlorsäure
(1N) auf pH 7–7,5
eingestellt. Die Titelverbindung in Lösung wurde, so wie sie war, verwendet,
um mit BSA-SMCC zu reagieren.
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Beispiel 15
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Erzeugung von Phencyclidin-Analog
gebunden an Rinderserumalbumin (BSA-PCP)
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Rinderserumalbumin
(BSA, 3,5 ml von 20 mg/ml) wurde durch Zugabe einer Lösung von
6,7 mg SMCC in 0,3 ml Acetonitril und Rühren der Lösung 1 Stunde lang bei Raumtemperatur
bei Beibehalten des pH zwischen 7 und 7,5 mit 1N Kaliumhydroxid mit
Succinimidyl 4-(N-maleidiomethyl)-cyclo-hexan-1-carboxylat (SMCC,
Pierce Chemical Co.) reagiert. Das Protein wurde durch Gelfiltrationschromatographie
in 0,1 M Kaliumphosphat, 0,02 M Kaliumborat, 0,15 M Natriumchlorid,
pH 7,0, von unreagierten Verbindungen getrennt. Das Meta-3-mercaptoproprionamid-Phencyclidin (0,2
ml von 13 mM) wurde dem BSA-Maleimid (2 ml bei 8,2 mg/ml) zugegeben und
die Lösung
wurde 4 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wurde dann dreimal gegen
1.000 ml von 10 mM MES, pH 5,5, dialysiert. Gewonnen wurden 1,8
ml BSA-PCP bei 8 mg/ml.
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Beispiel 16
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Erzeugung
von Phencyclidin-Analog-Kolloidalgoldkonjugat
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Eine
Lösung
(4,7 ml), die BSA (22 mg) und BSA-PCP (5,6 mg) in 10 mM MES, pH
5,5 enthielt, wurde kolloidalem Gold (105 ml) in 10 mM MES, pH 5,5,
in einem Bolus mit schnellem Rühren
zugegeben. Nach Fertigmischen wurde das Rühren eingestellt und die Lösung bei
Raumtemperatur 1 Stunde lang inkubiert. Das Kolloidgoldkonjugat
wurde Diafiltration gegen 50 mM Kaliumphosphat, 10 mM Kaliumborat,
pH 7, unter Verwendung einer Tangentialströmvorrichtung (Sartorius Easy
Flow, relativer Molekülmassenrest
war 100.000) unterzogen, um BSA und BSA-PCP zu entfernen, die nicht an dem kolloidalen
Gold gebunden waren. Das Goldkonjugat wurde für den Assay von PCP in eine
gepufferte Lösung verdünnt, die
10 mg/ml Rinderserumalbumin bei pH 7,5 enthielt.
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Beispiel 17
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Erzeugung
von Anti-Phencyclidin-Antikörperlatex
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Tensidfreie
Polystyrenpartikel (Interfacial Dynamics Corp., Portland, OR; 0,074
ml von 9,4% Trockenmasse, 0,4 μm)
wurden unter Verwirbeln zu Anti-Phencyclidin-Monoklonalantikörper (0,926 ml von 5,86 mg/ml
in 0,1 M MES, pH 5) zugegeben und die Lösung wurde 2 Stunden lang bei
45°C inkubiert.
Die Suspension wurde Zentrifugieren unterworfen, um die Latexpartikel
zu pelletieren. Das Pellet wurde durch Zentrifugieren und Resuspension
des Pellets mit 10 mM MES, 0,1 mg/ml Trehalose, pH 5,5 dreimal gewaschen.
Das Endpellet wurde in der Waschpufferlösung bei einer Feststoffkonzentration
von 1 % resuspendiert.
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Beispiel 18
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Erzeugung von lateximmobilisiertem,
affinitätsgereinigten
Ziegen-IgG-Antikörper
gegen das Fc-Fragment von Maus-IgG (Ziegen-Antimaus-Fc-Latex)
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Affinitätsgereinigte
Ziegen-Antimaus-(Fc(Immunosearch) und Polystyren-Latexpartikel (sulfatiert, 1,07 μm) (Interfacial
Dynamics) wurden separat bei 45°C
eine Stunde lang inkubiert, wobei die Antikörperlösung mit 0,1 M 2-(N-Morpholino)-Ethansulfonsäure bei
pH 5,5 gepuffert wurde. Während
des Verwirbelns der Antikörperlösung wurde
die Suspension aus Latexpartikeln der Antikörperlösung zugegeben, so dass die
Endkonzentration der Antikörper
0,3 mg/ml betrug und die Lösung
1 % Latextrockenmasse enthielt. Die Suspension wurde vor dem Zentrifugieren
der Suspension zum Pelletisieren der Latexpartikel 2 Stunden lang
bei 45°C
inkubiert. Das Latexpellet wurde in 1 % Rinderserumalbumin in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS) resuspendiert und eine Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert. Nach
dem Zentrifugieren zum Pelletisieren des Latex wurde das Pellet
durch Resuspension in PBS und Zentrifugieren dreimal gewaschen.
Das Endpellet wurde in PBS, das 0,1 % Natriumazid bei pH 7,0 enthielt,
bei einer Latexkonzentration von 1 % Feststoffen resuspendiert.
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Beispiel 19
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Assay für Phencyclidin
unter Verwendung des Diagnoseelements
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Das
in Beispiel 8 beschriebene Diagnoseelement wurde für den Assay
von Phencyclidin (PCP) verwendet. Urinproben (133 μl), die 0,
100, 200 und 300 ng/ml PCP enthielten, wurden den Röhren zugegeben,
die eine lyophilisierte Pufferzusammensetzung (die 10 mM Kaliumphosphat,
150 mM Natriumchlorid und 10 mg/ml BSA, pH 8 enthielt) enthielten, und
es wurde Phencyclidin-Analog-Kolloidalgoldkonjugat
(4 μl) zugegeben
und die Lösung
wurde verwirbelt. Jedem Röhrchen
wurde Anti-PCP-Antikörper (2,8 μl von 0,1
mg/ml) zugegeben und die Lösungen wurden
verwirbelt und bei Raumtemperatur 5 min. lang inkubiert. Ziegen-Antimaus-Fc-Latex
(50 ml einer 1%-Suspension) wurden den Röhrchen zugegeben, die Röhrchen wurden
verwirbelt und bei Raumtemperatur 10 min. lang inkubiert. Die Lösungen wurden
dann gefiltert, um den Komplex des PCP-Analog-GOldkonjugat:Anti-PCP-Antikörper:Ziegen-Antimaus-Latex
aus dem Reaktionsgemisch mit Hilfe eines Gelman AcrodisR 3
Spritzenfilters (0,45 μm)
zu entfernen. Die Filtrate der Reaktionsgemische (20 μl) wurde
wie in Beispiel 8 beschrieben auf die Diagnoseelemente aufgebracht.
Das Reaktionsgemisch strömte
von dem Probenbehälter
auf das Diagnoseelement und über
die Anlagerungszone. Ein 1 cm nach der Anlagerungszone angeordnetes
saugfähiges Textilgewebe
entfernte das verbrauchte Reagens aus dem Diagnoseelement. Die Farbdichte
der Anlagerungszonen wurde instrumentell mit Hilfe eines Minolta
Chroma Meter CR 241 gemessen. Die ΔE*-Werte für die 0, 100, 200 und 300 ng/ml
Proben waren 0,69, 9,28, 14,04 bzw. 21,6.
-
Wenngleich
die vorstehende Erfindung recht eingehend veranschaulichend und
beispielhaft beschrieben wurde, versteht sich, dass gewisse Änderungen
oder Abwandlungen innerhalb des Schutzumfangs der beigefügten Ansprüche vorgenommen werden
können.
Hinweise auf „bevorzugte" Ausführungen,
wie sie hierin verwendet werden, beziehen sich auf die besten Arten
der Umsetzung der Erfindung.