DE69328480T2 - Kraftfahrzeugschmieröl - Google Patents

Description

• Die vorliegende Erfindung betrifft Kraftfahrzeugschmiermittel wie zum Beispiel Motorenöle, Getriebeöle und Automatikgetriebeöle.
• Traditionell basieren Kraftfahrzeugschmiermittel auf konventionellen Mineralölen. Während sich diese in der Vergangenheit als hinreichend erwiesen haben, können Mineralöl-Basisöle nicht immer dem gestiegenen Bedarf nach überlegenen Schmiereigenschaften, insbesondere Nutzungsdauer, gerecht werden. Diese verbesserten Eigenschaften können zu gewissem Grad durch die Verwendung von Additiven erreicht werden; es wurden aber auch Forschungsarbeiten zur Modifizierung oder Veränderung der Basisöle durchgeführt. In den vergangenen Jahren haben Schmiermittelhersteller Kraftfahrzeugschmiermittel basierend auf synthetischen Basisölen, zum Beispiel Poly-α-olefinen und Estern, hergestellt. Obwohl diese verbesserte Leistungsfähigkeit zeigen, haben sie den Nachteil, daß sie teuer sind.
• Es gibt deshalb einen Bedarf nach einem Kraftfahrzeugschmiermittel aus einem alternativen, weniger teuren Basisöl, welches verbesserte Eigenschaften aufweist.
• GB-Patent 737 392 offenbart ein Schmiermittel, das eine Organozinnverbindung als Antioxidans enthält. Das Basisöl kann aus Erdöldestillaten und Rückstandsölen, die durch konventionelle Verfahren raffiniert wurden, hydrierten Mineralölen, mineralischen Weißölen oder Polyether- und Polyesterschmiermitteln, die einzeln oder im Gemisch mit Mineralöl-Schmiermitteln verwendet werden, erhalten werden. Das Schmiermittel kann auch als Kurbelgehäuseöl, Heizöl, Hydraulikflüssigkeit, Schneidöl, Turbinenöl oder Transformatorenöl verwendet werden.
• US-Patent 3 853 773 offenbart ein Antigum- und Lösungs-Schmiermittel zur Verwendung bei mechanischen Präzisionsgeräten. Es basiert auf einer Kombination einer Typ-A-Getriebeflüssigkeit (wie im Patent definiert) mit einem hochraffinierten Weißöl.
• US-Patent 4 652 385 offenbart ein Schmiermittel, das eine Kombination aus trisubstituiertem Phosphit und sterisch gehindertem phenolischen Stabilisator als Antioxidans enthält. Das Basisöl ist ein wasserstoffbehandeltes Öl, Poly-α-olefinöl oder paraffinisches Weißöl oder Mischungen derselben. Das Schmiermittel wird in Hochtemperaturanwendungen eingesetzt, zum Beispiel als Kompressorenöl, Wärmeübertragungsöl, Hydraulikflüssigkeit oder Dampfturbinenöl.
• US-Patent 2 892 784 offenbart ein Schmiermittel mit verbesserter Antioxidationsleistung. Das Schmiermittel umfaßt Basisöl, das ein beliebiges Öl mit Schmierviskosität sein kann, und Additiv, das eine Kombination aus aromatischem Amin-Oxidationsschutzmittel zusammen mit einem Copolymer aus höherem Alkylester von α,β- olefinisch ungesättigter C&sub3;- bis C&sub8;-Carbonsäure und Amino-niedrigem-alkylester einer solchen Säure umfaßt.
• Die Europäische Patentveröffentlichung 281 992 A offenbart ein Schmiermittel mit verbesserter Stabilität gegen NOx-Abbau. Das Schmiermittel umfaßt ein Basisöl mit einem Aromatengehalt von nicht mehr als 2% und einem Viskositätsindex von mindestens 75, das ausgewählt ist aus einer Vielzahl gereinigter Mineralöle oder synthetischer Öle, und eine Kombination aus phenolbasierendem Antioxidans und Organomolybdänverbindung.
• Die vorliegende Erfindung liefert ein Kraftfahrzeugschmiermittel ausgewählt aus mindestens einem von Motorenöl, Getriebeöl oder Automatikgetriebeöl, das:
• (a) ein Basisöl, das aus mindestens 30 Gew.-% Weißöl besteht, welches einen naphthenischen Gehalt von mindestens 25% hat, und
• (b) ein oder mehrere Additive umfaßt, wobei mindestens ein Additiv ein anderes Antioxidans als Zinn enthaltendes Antioxidans ist.
• Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeugschmiermittel auf Weißölbasis hat den Vorteil, daß es überlegene Oxidationsstabilität verglichen mit Kraftfahrzeugschmiermitteln, die auf Mineralölen basieren, jedoch geringere Herstellungskosten verglichen mit Schmiermitteln, die auf synthetischen Ölen basieren, besitzt. So hat das Schmiermittel den Vorteil einer erhöhten Nutzungsdauer, d. h. es kann für einen längeren Zeitraum zum Schmieren eines mechanischen Gerätes, zum Beispiel eines Motoren- oder Getriebekastens, verwendet werden, bevor es abgelassen und ausgetauscht werden muß. In einigen Anwendungen kann das Schmiermittel als Fill-for-Life-Schmiermittel verwendet werden, d. h. die Nutzungsdauer des Schmiermittels entspricht oder überschreitet die des mechanischen Teils, das es schmiert.
• Weißöle sind in dem "Food and Drug Administration Code of Federal Regulation" (FDA), 1991, definiert. Es können entweder medizinische Weißöle gemäß Beschreibung FDA 21 CFR 178-3620 (a) oder technische Weißöle gemäß Beschreibung FDA CFR 178-3620 (b) in der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
• Das Weißöl ist ein konventionelles Weißöl, das unter Verwendung konventioneller Lösungsmittelextraktion und Hydrierung erhalten wurde, um gesättigte Kohlenwasserstoffe herzustellen, die frei von Schwefel und Stickstoff sind. Es wurde gefunden, daß Weißöle mit einem vergleichsweise hohen naphthenischen Gehalt verbesserte Eigenschaften im Vergleich mit stärker paraffinischen Weißölen zeigen. Das Weißöl, das in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, hat einen naphthenischen Gehalt von mindestens 25 Gew.-%, wobei "naphthenischer Gehalt" gemäß Standardtest ASTM D 2140 definiert ist als die Menge von naphthenischem Kohlenstoff als Prozentsatz des Gesamtkohlenstoffgehalts des Weißöls. Der naphthenische Gehalt des Weißöls beträgt bevorzugt 30 bis 50 Gew.-%, am meisten bevorzugt 30 bis 40 Gew.-%. Ein hochnaphthenisches Weißöl wird durch Verwendung milder Hydrierungsbedingungen erhalten, so daß die cyclischen Moleküle, die im Weißöl enthalten sind, nicht im wesentlichen Umfang aufgebrochen wer den. Typische milde Hydrierungsbedingungen sind eine Temperatur von zwischen 150 und 250ºC und ein Druck zwischen 1000 und 20000 kPa.
• Die naphthenische Zusammensetzung von hochnaphthenischen Weißölen, die in der vorliegenden Erfindung vorteilhaft verwendet werden, ist bevorzugt wie folgt, wobei die Messungen nach der Standardtestmethode ASTM D 2786 erfolgen:
• 1 Ring: 20-30 Gew.-%, bevorzugt 24-32 Gew.-%
• 2 Ringe: 13-27 Gew.-%, bevorzugt 17-23 Gew.-%
• 3 Ringe: 4-21 Gew.-%, bevorzugt 8-17 Gew.-%
• 4 Ringe: 3-19 Gew.-%, bevorzugt 7-15 Gew.-%
• 5 Ringe oder mehr: 0-9 Gew.-%, bevorzugt 2-5 Gew.-%.
• Beispiele für geeignete lebensmittelreine Weißöle nach FDA-Bestimmung, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, schließen MARCOL 52 - naphthenischer Gehalt 34%, MARCOL 82 - naphthenischer Gehalt 32%, MARCOL 172 - naphthenischer Gehalt 34%, PRIMOL 352 - naphthenischer Gehalt 32% und PLASTOL 352 - naphthenischer Gehalt 32%, alle von Exxon/Esso erhältlich, ein. Beispiele für geeignete technisch reine Weißöle nach FDA-Bestimmung, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, schließen BAYOL 52 - naphthenischer Gehalt 34%, und PLASTOL 135 - naphthenischer Gehalt 36%, beide von Exxon/Esso erhältlich, ein. MARCOL, PRIMOL, PLASTOL und BAYOL sind Warenzeichen der Exxon Corporation. Der naphthenische Gehalt wird gemäß Standardtestmethode ASTM 2140 gemessen.
• Das Basisöl kann 100% Weißöl umfassen, oder es kann eine Mischung von Weißöl mit einem oder mehreren anderen Öltypen, zum Beispiel Mineralöl und/oder synthetisches Öl, zum Beispiel Polyalpha-olefin oder Ester, wie zum Beispiel Polyolester oder Diester, und/oder hydrogecracktes Basisöl umfassen. Ist das Basisöl eine Mischung, so liegt der bevorzugte Anteil von Weißöl am Basisöl bei mindestens 30 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 30 und 60 Gew.-%, am meisten bevorzugt zwischen 30 und 40 Gew.-%. Ist das Weißöl mit synthetischem Öl gemischt, so ist das synthetische Öl bevorzugt ein Poly-α-olefin, zum Beispiel PAO 4 und/oder PAO 6, wobei 4 und 6 die entsprechenden Viskositäten der PAOs in Centistokes bei 100ºC sind. Ist das Basisöl eine Mischung von Weißöl, Mineralöl und synthetischem Öl, so liegen die bevorzugten Anteile bei 30 bis 80 Gew.-% Weißöl, 10 bis 70 Gew.-% Mineralöl und 5 bis 50 Gew.-% synthetisches Öl.
• Das Kraftfahrzeugschmiermittel kann gegebenenfalls auch andere Additive enthalten, wie zum Beispiel diejenigen, die typischerweise in Motorenöl, Getriebeöl oder Automatikgetriebeflüssigkeit enthalten sind. Diese schließen ein: Detergentien, zum Beispiel Erdalkalimetallsulfonate, Calciumsalicylate, Erdalkalimetallphenolate sulfurierter Phenole, aschefreie Dispergiermittel, zum Beispiel Polyisobutensuccinimid, Verschleißschutz-/Extremdruck- Mittel, zum Beispiel Zinkdialkyl- (oder -diaryl oder -arylalkyl)dithiophosphat und Phosphor/Schwefel- oder borierte Verbindungen, Korrosionsschutzmittel, zum Beispiel Bariumalkylnaphtalensulfonate und Mercaptobenzotriazole, Viskositätsindexverbesserer, zum Beispiel Olefin-Copolymere, Poly-α-olefine, Polymethacrylate und Styrolbutadien, Stockpunktsenkungsmittel, zum Beispiel Polyester, Entschäumer, zum Beispiel die auf Siliziumbasis, und Reibungsmodifizierungsmittel, zum Beispiel Molybdänverbindungen, aschefreie Verbindungen und Antiquietschmittel. Bei jedem Additiv hängt die in das Kraftfahrzeugschmiermittel eingeschlossene Menge vom Typ des Additivs und der beabsichtigten Anwendung des Schmiermittels ab. Im allgemeinen wird jedoch jedes Additiv in einer Menge bis zu 6 Gew.-%, auf das Gesamtgewicht des Schmiermittels bezogen, zugegeben, außer dem (den) Viskositätsindexverbesserer(n), der (die) in einer Menge bis zu ungefähr 10 Gew.-% (aktiver Bestandteil) zugegeben werden kann (können). Einige oder alle Additive können in das Kraftfahrzeugschmiermittel als Additivpaket eingeschlossen werden.
• Im allgemeinen hat das Kraftfahrzeugschmiermittel gemäß dieser Erfindung eine Viskosität von 4 bis 50 mm²/s bei 100ºC und einen Viskositätsindex von 80 bis 200. Insbesondere wenn das Schmiermittel ein Motorenöl ist, hat es bevorzugt eine Viskosität von 4 bis 35 mm²/s, besonders bevorzugt 5 bis 25 mm²/s, bei 100ºC und einen Viskositätsindex von 85 bis 160, besonders bevorzugt 95 bis 150. Ist das Schmiermittel ein Getriebeöl, so hat es bevorzugt eine Viskosität von 5 bis 50 mm²/s, besonders bevorzugt 8 bis 25 mm²/s, bei 100ºC und einen Viskositätsindex von 80 bis 180, besonders bevorzugt 95 bis 160. Ist das Schmiermittel eine Automatikgetriebeflüssigkeit, so hat es bevorzugt eine Viskosität von 4 bis 10 mm²/s, besonders bevorzugt 5 bis 8 mm²/s, bei 100ºC und einen Viskositätsindex von 100 bis 200, besonders bevorzugt 150 bis 200.
• Es ist wichtig, daß das Weißöl ein Antioxidans-Additiv enthält. Überraschend wurde gefunden, daß das Weißöl, das ohne die Zugabe eines Antioxidans getestet wurde, oxidationsempfindlich ist und eine niedrigere Leistung als Mineralöl haben kann. Ist jedoch ein Antioxidans in die Weißölschmiermittelformulierung eingeschlossen, dann ist die Oxidationsleistung der einer vergleichbaren Formulierung auf Mineralölbasis überlegen.
• Das Antioxidans ist bevorzugt ausgewählt aus einem oder mehreren von Zinkdialkyldithiophosphat, Zinkdiaryldithiophosphat, Zinkalkylaryldithiophosphat, alkyliertem Diphenylamin, sterisch gehindertem Phenol, phosphosulfuriertem Alkylphenol, sulfuriertem Phenol, Dimercaptodithiodiazol und Antioxidantien auf Kupferbasis, wie Kupferoleat und Kupferpolyisobutylenbernsteinsäureanhydrid oder einem Derivat davon. Die zu dem Schmiermittel zugegebene Menge an Antioxidans beträgt bevorzugt 0,05 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Schmiermittels, und am meisten bevorzugt 0,2 bis 1,0 Gew.-%.
• Weißöle wurden bisher nicht als Basisöle für Kraftfahrzeuggetriebeöle und Automatikgetriebeflüssigkeiten verwendet. Dementsprechend liefert die Erfindung gemäß einem anderen Aspekt ein Kraftfahrzeuggetriebeöl, das (a) Basisöl, das Weißöl umfaßt, und (b) ein oder mehrere Additive umfaßt, wobei mindestens ein Additiv ein Antioxidans ist. Gemäß einem weiteren Aspekt liefert die vorliegende Erfindung eine Automatikgetriebeflüssigkeit, die (a) Basisöl, das Weißöl umfaßt, und (b) ein oder mehrere Additive umfaßt, wobei mindestens ein Additiv ein Antioxidans ist.
• Das Weißöl des Getriebeöls oder der Automatikgetriebeflüssigkeit ist bevorzugt wie oben beschrieben und kann mit Mineral- oder synthetischem Öl oder beiden gemischt werden, was ein gemischtes Weißöl-Basisöl ergibt. Ist das Basisöl gemischt, so umfaßt es bevorzugt mindestens 50% Weißöl, bezogen auf das Gewicht des Basisöls.
• Die vorliegende Erfindung soll jetzt durch die nachfolgenden Beispiele veranschaulicht werden. Die Beispiele nehmen Bezug auf die beigefügten Zeichnungen, wobei:
• Fig. 1 eine grafische Darstellung ist, die die Oxidationsstabilitäten von Superhochleistungsdiesel-(SHPD)ölen basierend auf Weiß-, Mineral- und synthetischen Basisölen zeigt, und
• Fig. 2 eine grafische Darstellung ist, die die Oxidationsstabilitäten von Kraftfahrzeuggetriebeölen basierend auf Weißöl- und Mineralölbasisölen zeigt.
BEISPIELE Beispiel 1
• Weißöle, die die folgenden Eigenschaften hatten, wurden durch konventionelle Lösungsmittelextraktion und milde Hydrierungsverfahren erhalten:
• Die Weißöle wurden zu verschiedenen Kraftfahrzeugschmiermitteln, wie in den folgenden Beispielen beschrieben, formuliert. Die Oxidationsstabilität eines jeden Schmiermittels wurde gemäß Standardtest GFC T021A90 untersucht. Die Oxidationsstabilität wurde mit äquivalenten Schmiermittelformulierungen, basierend auf Mineralöl, synthetischen Ölen und hydrogecrackten Basisölen verglichen, wie in den folgenden Beispielen beschrieben.
Beispiel 2
• Ein SHPD-Motorenöl, basierend auf einer Mischung von Weißölen A und B wie im obigen Beispiel 1 beschrieben, wurde wie folgt formuliert:
• * Enthält 8,3 Gew.-% Zinkdialkyldithiophosphat ("ZDDP")-Antioxidans, wobei die Alkylgruppe typischerweise eine lineare oder verzweigte C&sub5;- bis C&sub8;-Alkylgruppe ist, zum Beispiel eine 2-Ethylhexylgruppe. Somit enthält die Ölformulierung 1,22 Gew.-% ZDDP-Antioxidans.
• Zum Vergleich wurden äquivalente Formulierungen hergestellt, bei denen die Weißöle durch die gleiche Menge (a) konventionelles Mineralöl und (b) synthetisches PAO/Ester-Öl ersetzt wurden. Die Oxidationsstabilität jedes dieser drei Öle wurde durch Untersuchung einer Probe von 300 ml Öl bei einer Temperatur von 160ºC und einem Luftstrom von 10 l/h gemessen. Die Ergebnisse sind graphisch in Fig. 1 dargestellt.
• Die Ergebnisse zeigen, daß das SHPD-Öl, das auf konventionellem Mineralöl basiert, nach etwa 800 Stunden zusammenbricht, während das äquivalente Öl, das auf Weißöl basiert, nach 1000 Stunden befriedigend weiter arbeitet und eine dem Öl auf synthetischer Basis vergleichbare Leistung hat.
Beispiel 3
• Ein Kraftfahrzeuggetriebeöl, basierend auf Weißöl A wie in obigem Beispiel 1 beschrieben, wurde wie folgt formuliert:
• Zum Vergleich wurde ein äquivalentes Getriebeöl formuliert, bei dem das Weißöl durch die gleiche Menge von konventionellem Mineral-Basisöl ersetzt wurde. Ihre Oxidationsstabilitäten wurden durch Untersuchung einer Probe von 300 ml bei einer Temperatur von 150ºC und einem Luftstrom von 10 l/h gemessen. Die Ergebnisse sind graphisch in Fig. 2 dargestellt.
• Die Ergebnisse zeigen, daß die Geschwindigkeit des Viskositätsanstiegs für das Getriebeöl auf Weißölbasis geringer ist, und daß damit dieses eine höhere Oxidationsstabilität als das Getriebeöl auf Mineralölbasis hat.
Beispiel 4
• Eine Automatikgetriebeflüssigkeit (ATF), die als Basisöl eine Mischung von Weißöl, Mineralöl und synthetischem PAO-Öl enthielt, wobei das Weißöl das in Beispiel 1 oben beschriebene Weißöl C ist, wurde wie folgt formuliert:
• Die resultierende ATF hatte eine Viskosität von 6,9 cSt bei 100ºC (ASTM D 445) und eine Viskosität von 22 500 cSt bei -40ºC (DIN 51 562 Teil 1). Die Oxidationsstabilität der Flüssigkeit wurde untersucht, indem 500 ml der Flüssigkeit über 250 Stunden in der Gegenwart eines Eisen/Kupfer-Katalysators unter Wärme (160ºC) Luft, die mit einer Geschwindigkeit von 10 l/min floß, ausgesetzt wurden (Test DIN 51587). Die Untersuchung wurde unter Verwendung einer konventionellen ATF auf Mineralölbasis (ESSO ATF D-21065 - erhältlich von Esso AG) wiederholt. Die behandelten Flüssigkeiten wurden bezüglich ihrer Erhöhung in kinematischer Viskosität bei 100ºC (KV 100) gemäß Standardtest DIN 51 562 und bezüglich der Gesamtsäurezahl (TAN) gemäß Standardtest ASTM 664 vermessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. TABELLE 1
• Je geringer der Anstieg der KV100 und je geringer demzufolge TAN, desto stabiler ist die ATF gegen Oxidation. Somit zeigen die Ergebnisse, daß die Weißöl enthaltende ATF gemäß der vorliegenden Erfindung überlegene Oxidationseigenschaften hat, verglichen mit der konventionellen ATF auf Mineralölbasis.
• Außerdem wurden die Reibungscharakteristika der zwei ATFs unter Verwendung eines DKA-Reibungsprüfgerätes gemessen, das bei einer Geschwindigkeit von 3000/min. einer Zyklusrate von 2/min. einer Energiedichte von 0,6 bis 1,0 J/mm² und einer Temperatur von 80ºC betrieben wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt. Tabelle 2
• Die Ergebnisse zeigen, daß die Weißöl enthaltende ATF vergleichbare, und in einigen Fällen geringere, Reibungskoeffizienten als die konventionelle Mineralöl-ATF hat.

Claims (11)

1. Kraftfahrzeugschmiermittel ausgewählt aus mindestens einem von Motorenöl, Getriebeöl oder Automatikgetriebeöl, das

(a) ein Basisöl, das aus mindestens 30 Gew.-% Weißöl besteht, welches einen naphthenischen Gehalt von mindestens 25 Gew.-% hat, und

(b) ein oder mehrere Additive umfaßt, wobei mindestens ein Additiv ein anderes Antioxidans als ein Zinn enthaltendes Antioxidans ist.

2. Kraftfahrzeugschmiermittel nach Anspruch 1, bei dem die Viskosität bei 100ºC im Bereich von 4 bis 50 mm²/s und der Viskositätsindex im Bereich von 80 bis 200 liegen.

3. Kraftfahrzeugschmiermittel nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, bei dem das Basisöl im wesentlichen 100% Weißöl ist.

4. Kraftfahrzeugschmiermittel nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, bei dem das Basisöl eine Formulierung aus Weißöl und einem oder mehreren von Mineralöl, synthetischem Öl oder hydrogecracktem Basisöl ist.

5. Kraftfahrzeugschmiermittel nach Anspruch 4, bei dem das synthetische Öl ein Poly-α-olefin ist.

6. Kraftfahrzeugschmiermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Weißöl einen naphthenischen Gehalt (ASTM D-2140) von 30 bis 50 Gew.-% hat.

7. Kraftfahrzeugschmiermittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Antioxidans ausgewählt ist aus einem oder mehreren von Zinkdialkyldithiophosphat, Zinkdiaryldithiophosphat, Zinkalkylaryldithiophosphat, alkyliertem Diphenylamin, sterisch gehindertem Phenol, phosphosulfurisiertem Alkylphenol, sulfurisiertem Phenol oder Dimercaptodithiadiazol.

8. Verwendung einer Zusammensetzung, die

(a) ein Basisöl, das aus mindestens 30 Gew.-% Weißöl besteht, welches einen naphthenischen Gehalt von mindestens 25 Gew.-% hat, und

(b) ein oder mehrere Additive umfaßt, wobei mindestens ein Additiv ein anderes Antioxidans als Zinn enthaltendes Antioxidans ist,

als Kraftfahrzeuggetriebeöl.

9. Verwendung einer Zusammensetzung, die

(a) ein Basisöl, das aus mindestens 30 Gew.-% Weißöl besteht, welches einen naphthenischen Gehalt von mindestens 25 Gew.-% hat, und

(b) ein oder mehrere Additive umfaßt, wobei mindestens ein Additiv ein anderes Antioxidans als Zinn enthaltendes Antioxidans ist,

als Kraftfahrzeugautomatikgetriebeöl.

10. Verwendung einer Zusammensetzung, die

(a) ein Basisöl, das aus mindestens 30 Gew.-% Weißöl besteht, welches einen naphthenischen Gehalt von mindestens 25 Gew.-% hat, und

(b) ein oder mehrere Additive umfaßt, wobei mindestens ein Additiv ein anderes Antioxidans als Zinn enthaltendes Antioxidans ist,

als Kraftfahrzeugmotorenöl.

11. Verfahren zum Betrieb von Kraftfahrzeugeinrichtungen, die einen oder mehrere von Verbrennungsmotor, Getriebe oder automatischem Getriebe umfassen, wobei die Einrichtungen mit einem Kraftfahrzeugschmiermittel geschmiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftfahrzeugschmiermittel eines gemäß den Ansprüchen 1 bis 7 ist.