Hintergrund der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft Verfahren zum Wickeln von
Elektromotorenläufern und insbesondere Verfahren zum Wickeln von
Läufern mit einem modifizierten Seitenmuster.
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Verschiedene Schemata zum Wickeln von Elektromotorenläufern
sind bekannt, wie beispielsweise von Mommsen et al., US.
Patent 3,448,311, Miller, U.S. Patent 3,913,220 und Dammar,
U.S. Patent 3,927,843 gezeigt ist. Trotz der Existenz von
alternativen Wicklungsschemata, wie sie in diesen Dokumen
ten gezeigt sind, bleibt das sogenannte "Seiten"-Muster für
bestimmte Anwendungen gebräuchlich, beispielsweise für in
Automobilen verwendete
Niederspannungs-Starkstrom-Elektromotoren.
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Die U.S. 3,973,738 offenbart ein Verfahren, wo Windungen so
gewickelt werden, daß deren Anfangs- und Endleiter in einem
Ausmaß um die Welle des Läufers herumgewickelt werden, daß
bewirkt wird, daß die Anfangs- und Endleiter an der Welle
anliegen.
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Fig. 1 zeigt durch einen Wickelflügel 84 oder 87 in einer
Doppelflügelwickelmaschine 80 (siehe Fig. 3) auf einen
Läufer 50 gewickelte Seitenmusterwicklungen. Fig. 2 zeigt
die gleichartigen Wicklungen, die gleichzeitig durch den
anderen Wickelflügel des Wicklers auf den gleichen Läufer
gewickelt werden. (In allen Zeichnungen, wie Fig. 1 und 2,
sind die Wicklungen der größeren Klarheit halber durch
Weglassen des Bereiches vereinfacht, der dem Kommutator 54
am nächsten liegt.) Unter Betrachtung von zuerst Fig. 1
beginnt die Spulenwicklung durch den ersten Wickelflügel
durch Hindurchführen des Drahtes von diesem Wickelflügel
durch den Zapfen auf dem Kommutatorelement 1. Dann wird der
Draht abwechselnd durch die Läuferschlitze A und F geführt,
bis die gewünschte Anzahl von Windungen der Spule b1
hergestellt
worden ist. Danach wird der Draht aus dem Schlitz F
zum Zapfen 2 auf dem Kommutatorelement 2 zurückgezogen. Vom
Kommutatorzapfen 2 wird der Draht um die Schlitze B und G
gewickelt, um die Spule b2 herzustellen, und dann wird der
Draht zum Kommutatorzapfen 3 zurückgezogen. Dieser Prozeß
setzt sich fort, bis alle Spulen b1 bis b6 eine nach der
anderen gewickelt worden sind. Das Wickeln durch den ersten
Wickelflügel wird durch Hinausführen des Drahtes aus dem
Kommutatorzapfen 7 abgeschlossen.
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Zur selben Zeit wenn die Spule b1 gewickelt wird, wird eine
gleichartige Spule b7 durch den anderen Wickelflügel auf
der diametral gegenüberliegenden Seite des Läufers
gewickelt, wie in Fig. 2 gezeigt ist. Der Draht für die Spule
b7 beginnt am Kommutatorzapfen 7 und wird durch die
Schlitze G und N gewickelt. Nachdem Spule b7 gewickelt
worden ist, kommt der Draht zu Kommutatorzapfen 8 zurück
und wird nachfolgend um Schlitze H und A gewickelt, um
gleichzeitig mit dem Wickeln der Spule b2 die Spule b8 zu
bilden. Wieder setzt sich dieser Prozeß fort, bis alle
Spulen b7 bis b12 gewickelt worden sind, und das Wickeln
durch den zweiten Wickelflügel wird durch Hinausführen des
Endleiters von der Spule b12 durch den Kommutatorzapfen 1
beendet.
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Bei einem herkömmlichen, in Fig. 3 gezeigten
Doppelflügelwickler 80 (siehe auch die oben erwähnten Patente von
Miller und Dammar) wird die zum Wickeln des Läufers
erforderliche relative Bewegung zwischen Drähten und Läufer 50
durch Drehen der drahtspendenden Wickelflügel um eine Achse
75 erzeugt, welche Achse senkrecht auf die Längsachse des
Läufers ist, sowie durch Drehen des Läufers um seine
Längsachse. Um die reinen, in Fig. 1 und 2 dargestellten
Seitenmuster herzustellen, ist es typischerweise nur notwendig,
den Läufer um einen Schlitz weiterzudrehen, nachdem jedes
diametral gegenüberliegende Paar von Spulen gewickelt
worden ist.
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Es soll erwähnt werden, daß im Seitenmuster die
Anfangsund Endleiter jeder Spule im wesentlichen direkt zu einem
Läuferzapfen laufen, der auf der selben Seite des Läufers
ist wie die Spule und der winkelmäßig zwischen den
Schlitzen liegt, auf welchen die Spule gewickelt wird. Wegen
dieses im wesentlichen direkten Verlaufes sind die
Anfangsund Endleiter typischerweise nicht in Kontakt mit der
zentralen Läuferwelle 56, die zwischen dem Kern und den
Kommutatorbereichen 52 und 54 (siehe Fig. 4) des Läufers
verläuft. Eine Folge davon ist, daß, wenn das Wickeln
fortschreitet, die später durch jeden Wickelflügel
abgelegten Spulen dazu neigen, auf den Leitern anzuliegen, die
zuvor durch den anderen Wickelflügel abgelegt wurden. Wie
in den Fig. 1 und 2 gezeigt ist, liegen die durch den
zweiten Wickelflügel gewickelten Spulen b10, b11 und b12
auf den Leitern L1, L2 und L3 an, die durch den ersten
Wickelflügel hergestellt wurden. In gleicher Weise liegen
die durch den ersten Wickelflügel gewickelten Spulen b4, b5
und b6 an den Leitern LR1, LR2 und LR3 an, die durch den
zweiten Wickelflügel hergestellt wurden. Die Spulen, die
somit an den Leitungen der anderen Spulen anliegen, neigen
dazu, radial weiter nach außen gedrückt zu werden als die
zuvor gewickelten Spulen. Dies verursacht eine
ungleichmäßige Massenverteilung um den Läufer herum, welche den
Läufer schwierig ausbalancierbar machen kann.
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Ein weiterer Nachteil der oben beschriebenen Wickelmuster
ist es, daß für Läufer, die eine hohe Schlitzfüllung mit
dichter Drahtwicklung erfordern, die später abgelegten
Spulen die ungestützten Anfangsleiter der zuvor abgelegten
Spulen, an denen die späteren Spulen anliegen, übermäßig
beanspruchen und abreißen können.
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Trotz der vorstehenden Nachteile des Seitenmusters wird
diese Muster weiter für bestimmte Motoren favorisiert, weil
es im Vergleich zu den bekannten Alternativen, wie den im
oben erwähnten Patent von Miller, einige Vorzüge aufweist.
Unter diesen Vorzügen sind kürzere Anfangs- und Endleiter,
weniger Notwendigkeit für axialen Zwischenraum zwischen dem
Kern und den Kommutatorabschnitten 52 und 54 des Läufers
(wodurch gestattet wird, daß der Läufer kürzer gemacht
werden kann) und wirksamere Luftzirkulation zur Kühlung der
Spulenenden, die zwischen dem Kern und den
Kommutatorabschnitten des Läufers angesiedelt sind, aufgrund des
unter den Anfangs- und Endleitern freigelassenen Raums.
Dieser letzte Vorteil ist im speziellen wichtig für
Niederspannungs-Starkstrom-Motoren, wie sie in Automobilen
verwendet werden, und trifft natürlich nur zu, wenn die Spulen
nicht imprägniert sind.
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In Anbetracht des Vorhergehenden ist es ein Ziel dieser
Erfindung, Verfahren zum Wickeln von Läufern mit einem
modifizierten Seitenmuster zu schaffen, welches zumindest
einige der Vorteile des herkömmlichen Seitenmusters hat,
während es die Nachteile dieses konventionellen Musters
verbessert.
Zusammenfassung der Erfindung
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Das Ziel der Erfindung wird in Übereinstimmung mit den
Grundlagen dieser Erfindung durch Schaffen von Verfahren
zum Wickeln von Läufern wie in Anspruch 1 beansprucht
erreicht, bei denen einige der ersten Spulen so gewickelt
werden, daß die Anfangs- und Endleiter dieser Spulen
zwischen dem Kern und den Kommutatorabschnitten des Läufers in
einem Ausmaß um die Läuferwelle gewickelt sind, welches
ausreicht, zu bewirken, daß diese Leiter an der Läuferwelle
anliegen und von dieser gestützt werden. Danach werden die
verbleibenden Spulen mit Anfangs- und Endleitern gewickelt,
die nicht durch die Läuferwelle gestützt sind.
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Weitere Vorteile der Erfindung werden aus den beigefügten
Zeichnungen und der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele deutlich.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Fig. 1 ist eine vereinfachte ebene Projektion eines
beispielhaften Läufers, der eine herkömmliche Seitenmuster-
Wicklung dieses Läufers zeigt.
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Fig. 2 ist gleich Fig. 1, zeigt aber einen anderen
Abschnitt der herkömmlichen Seitenmuster-Wicklung des
gleichen Läufers.
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Fig. 3 ist eine vereinfachte Seitenansicht eines
herkömmlichen Zweiflügel-Wicklers, der zum Bewickeln von Läufern mit
entweder dem herkömmlichen Seitenmuster der Fig. 1 und 2
oder dem modifizierten Seitenmuster dieser Erfindung
verwendet werden kann.
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Fig. 4 ist eine Seitenansicht eines Abschnitts des Läufers,
der mit dem herkömmlichen Seitenmuster bewickelt ist.
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Fig. 5 ist eine weitere Ansicht gleich der Fig. 1 und zeigt
einen Abschnitt einer beispielhaften Ausführungsform des
modifizierten Seitenmusters dieser Erfindung.
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Fig. 6 ist eine wieder andere Ansicht gleich Fig. 1 und
zeigt einen anderen Abschnitt der beispielhaften, in Fig. 5
teilweise dargestellten Ausführungsform
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Fig. 7 ist ein vereinfachter Querschnitt, der ein Stadium
des Bewickelns eines Läufers gemäß dieser Erfindung zeigt.
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Fig. 8 ist eine vereinfachte Draufsicht einer
beispielhaften Zweiflügel-Wickelvorrichtung mit geeigneter, in
Blockdiagrammform dargestellter Steuervorrichtung.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele
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Eine beispielhafte Ausführungsform der modifizierten
Seitenmuster-Läuferbewicklung gemäß dieser Erfindung ist in
Fig. 5 und 6 dargestellt. Falls gewünscht, kann dieses
Muster mittels eines herkömmlichen Zweiflügelwicklers, wie
beispielhaft in Fig. 3 dargestellt, hergestellt werden,
wenn auch mit der erforderlichen Modifizierung der
relativen Bewegung des Läufers und der den Draht abgebenden
Wickelflügel. Fig. 5 zeigt die durch einen Wickelflügel
hergestellten Wicklungen, während Fig. 6 die gleichzeitig
durch den anderen Wickelflügel hergestellten Wicklungen
zeigt.
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Unter Betrachtung von zuerst der in Fig. 5 dargestellten
Wicklungen beginnt das Bewickeln durch Hindurchführen eines
ersten Spulenanfangsleiters durch den Kommutatorzapfen 1.
Der Läufer 50 wird dann mehr als 360º um seine Längsachse
gedreht, um den Anfangsleiter L1 um die Läuferwelle 56 zu
wickeln, bevor begonnen wird, die Spule b1 um den Grat des
Läufers zu wickeln, der durch die Schlitze A und F begrenzt
ist. Dementsprechend liegt der Anfangsleiter L1 an der
Welle 56 zwischen dem Kernabschnitt 52 und dem
Kommutatorabschnitt 56 an und wird davon gestützt. Wenn die Spule b1
komplett ist, wird der Läufer 50 wieder um mehr als 360º um
seine Längsachse gedreht, um den Endleiter L6 um die Welle
56 zu wickeln, bevor er den Kommutatorzapfen 2 erreicht.
Nachdem der Draht durch den Zapfen 2 geführt ist, wird der
Läufer 50 wieder um mehr als 360º um seine Längsachse
gedreht, um den Anfangsleiter L2 für die nächste Spule b2
um die Welle 56 zu wickeln, bevor mit dem Wickeln der Spule
b2 um den Läufergrat zwischen den Schlitzen B und G
begonnen wird. Der Endleiter L5 der Spule b2 wird auch durch
eine Drehung des Läufers um mehr als 360º um die Welle 56
gewickelt. Der Leiter L5 führt dann durch den
Kommutatorzapfen 3 und wird der Anfangsleiter L3 für die nächste
Spule b3. Der Anfangsleiter L3 wird auch durch eine Drehung
des Läufers um mehr als 360º um die Welle 56 gewickelt und
der Endleiter L4 der Spule b3 wird ebenso durch eine
weitere Drehung des Läufers um mehr als 360º um die Welle 56
gewickelt. Drei Spulen (b1, b2 und b3) sind nun gewickelt
worden, jede mit einem Anfangs- und Endleiter, der aufgrund
des Herumwickelns um die Welle 56 diese Welle berührt und
von ihr getragen wird. Beispielhaft zeigt Fig. 7 wie der
Endleiter L4 der Spule b3 auf seinem Weg von Schlitz H zu
Kommutatorzapfen 4 um mehr als 360º um die Welle 56
gewickelt ist. (Wenn hier und in den nachfolgenden Ansprüchen
gesagt wird, daß ein Leiterdraht die Läuferwelle berührt
und/oder davon gestützt wird, ist damit gemeint, daß diese
Berührung und/oder Stützung entweder direkt oder zur Gänze
oder zum Teil indirekt erfolgen kann (zum Beispiel durch
Berührung mit anderen, zuvor um die Welle gewickelten
Leiterdrähten).)
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Zur gleichen Zeit, zu der ein Wickelflügel wie oben
beschrieben die Spulen b1 bis b3 wickelt, wickelt der andere
Wickelflügel, wie in Fig. 6 gezeigt, gleichartige Spulen b7
bis b9 auf der gegenüberliegenden Seite des Läufers. Die
Anfangs- und Endleiter LR1 bis LR6 der Spulen b7 bis b9
sind auf ihrem Weg zu und von den Zapfen 7 - 9 alle um mehr
als 360º um die Welle 56 gewickelt, in der gleichen Weise
wie die Leiter L1 bis L6 um mehr als 360º um diese Welle
gewickelt sind. Dementsprechend berühren alle Leiter LR1
bis LR6 die Welle 56 und werden von dieser gestützt.
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Wieder zurückkehrend zu Fig. 5 wechselt der
Bewicklungsvorgang, nachdem Spule b3 gewickelt worden und ihr Endleiter
L4 durch den Zapfen 4 geführt ist, zu einem herkömmlicheren
Seitenmuster-Wickeln für die restlichen Spulen b4 bis b6.
Im speziellen sind die Schlitze D und 1 wie in Fig. 7
dargestellt typisch positioniert, um Draht vom mit der
linksseitigen Drahtführung oder Ablenkblech verbundenen
Wickelflügel zu erhalten, nachdem der Endleiter L4 wie oben
beschrieben um die Welle 56 gewickelt ist. Die
Seitenmusterwicklung der Spule b4 in den Schlitzen D und I kann
daher ohne wesentliche weitere Drehung des Läufers sofort
mit dem vom Zapfen 4 kommenden Draht beginnen. Wenn die
Spule 4 gewickelt worden ist, wird der Endleiter dieser
Spule durch den Zapfen 5 geführt und der Läufer wird durch
den Winkelabstand zwischen benachbarten Schlitzen
weitergeschaltet, um den Läufer für die Seitenmusterbewicklung der
Spule b5 zu positionieren. Nachdem Spule b5 gewickelt
worden ist wird der Endleiter dieser Spule durch den Zapfen
6 geführt und der Läufer wird wieder weitergeschaltet, um
ihn für die Seitenmusterwicklung der Spule b6 zu
positionieren. Nachdem Spule b6 gewickelt worden ist wird der
Endleiter dieser Spule durch den Zapfen 6 hinausgeführt.
Weil der Läufer während der Seitenmusterwicklung der Spulen
b4 bis b6 nicht um einen großen Betrag gedreht wird, sind
die Anfangs- und Endleiter dieser Spulen nicht durch die
Läuferwelle 56 gestützt und diese Anfangs- und Endleiter
neigen vielmehr dazu, von den Leitern L1 bis L6 und LR1 bis
LR6, die um die Welle 56 herumgewickelt und von dieser
gestützt sind, radial nach außen beabstandet zu sein.
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Zur gleichen Zeit wie die Spulen b4 bis b6 gewickelt
werden, werden, wie in Fig. 6 gezeigt ist, durch den anderen
Wickelflügel auf der gegenüberliegenden Seite des Läufers
gleichartige Spulen bio bis b12 gewickelt. Wieder werden
die Anfangs- und Endleiter für Spulen bio bis b12 nicht
durch die Welle 56 gestützt, sondern neigen dazu, radial
nach außen hin von der Welle 56 und den Leitern L1 bis L6
und LR1 bis LR6, welche um die Welle gewickelt sind,
beabstandet zu sein.
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Unter den Vorteilen des oben gezeigten und beschriebenen
gemischten Wicklungsmusters ist es, daß die später
abgelegten Spulen nicht so stark auf die Anfangs- und Endleiter
der früher abgelegten Spulen drücken. Beispielsweise, wie
durch einen Vergleich der Fig. 5 und 6 ersehen werden kann,
drücken die durch den zweiten Wickelflügel hergestellten
Spulen bio, b11 und b12 nicht auf die Anfangsleiter L1, L2
und L3 der durch den ersten Wickelflügel hergestellten
Spulen b1 bis b3. In gleicher Weise drücken die durch den
ersten Wickelflügel gewickelten Spulen b4, b5 und b6 nicht
auf die Anfangsleiter LR1 bis LR3 der durch den zweiten
Wickelflügel hergestellten Spulen b7 bis b9. Dies gestattet
es, daß die später hergestellten enger an der Läuferwelle
56 gewickelt werden können, so daß sie mehr näher wie die
vorhergehenden Spulen sind. Dies beugt übermäßiger radialer
Vergrößerung der späteren Spulen vor, was solche Nachteile
wie das Anwachsen der Schwierigkeiten beim Ausbalancieren
des Läufers haben kann, was es schwieriger macht, eine hohe
Schlitzfüllung zu erreichen, usw. Andererseits hilft die
Tatsache, daß die späteren Spulen unter Verwendung des
Seitenmusters gewickelt werden, die erforderliche Länge der
Läuferwelle zwischen dem Kernbereich 52 und dem
Kommutatorbereich 54 des Läufers zu reduzieren und erlaubt auch, wenn
das gewünscht ist, etwas Luftzirkulation zu den dem
Kommutator benachbarten Enden der Spulen.
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Die Beschreibung wurde durch Anwendung der Prinzipien der
Erfindung auf einen Läufer mit zwölf Kernschlitzen, einer
Spulenweite von 1:6 und einer Spule pro Schlitz, mit
nachfolgendem Anbringen an zwölf Kommutatorstäben,
präsentiert. Die Erfindung ist gleich vorteilhaft für andere
Typen von Läufern, d.h. Läufern, die eine andere Anzahl von
Kernschlitzen, mehr als eine Spule pro Schlitz, und/oder
eine andere Anzahl von Kommutatorstäben haben.
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Für den in Fig. 5 und 6 dargestellten Läufer wird der
Wechsel in der Leiterführung um die Läuferwelle nach
Herstellen von vier Kommutatorverbindungen gemacht. Die Wahl,
wann dieser Wechsel gemacht wird, hängt von verschiedenen
Läuferparametern ab, wie etwa dem Schlitzabstand, der Größe
des Läufers, der Anzahl der Spulen pro Schlitz, dem
Durchmesser der Läuferwelle und der Größe des Wickeldrahtes. Um
in dieser Beziehung die beste Wahl zu treffen kann es
wünschenswert sein, einige verschiedene Auswahlen zu
testen, um die Qualität der entstehenden Spulen durch
visuelle Inspektion zu verifizieren.
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Fig. 5 und 6 zeigen eine Führung der Leiter der ersten
Spulen um mehr als 360º um die Läuferwelle. Im speziellen
ist der Winkel des Herumwickelns ungefähr 360º plus dem
Winkel zwischen zweieinhalb Kernschlitzen. Kleinere Winkel
des Herumwickelns können solange verwendet werden, solange
die Leiter durch die Läuferwelle gestützt werden. Größere
oder kleinere Winkel über die in Fig. 5 gezeigten Linien 40
und 42 (Nutteilung) können Schwierigkeiten verursachen,
wenn auf die direkte Leiterführung gewechselt wird
(dargestellt vom Kommutatorstab 4 und Kommutatorstab 10 in Fig.
5 und 6). Im speziellen wird für Winkel über den durch
diese Linien begrenzten Bereich hinaus einer der zu einem
Stab führenden oder von einem Stab kommenden Leiter, der
direkt zum Kern geführt wird, übermäßig lang werden.
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Kommutatorelemente zur Erzielung von Leiterverbindungen
entsprechend den im Vorhergehenden erläuterten Prinzipien
sind herkömmlicherweise vom Zapfentyp. Die Leiter können
durch gut bekannte Alpha- oder Omega-Verbindungen mit
solchen Zapfen verbunden werden.
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Fig. 5 und 6 zeigen einen besonderen Verlauf zum Verbinden
der Leiter mit den Kommutatorstäben und zum Wickeln der
Spulen in den Schlitzen. Dieser Verlauf wurde mit
spezifischen Drehrichtungen der Wickelflügel kombiniert. Die
Erfindung ist gleichermaßen auf einen entgegengesetzten
Verlauf und auch auf unterschiedliche Drehrichtungen der
Wickelflügel anwendbar.
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Ein weiterer, durch das Wickeln und Verbinden der Leiter
gemäß dieser Erfindung erhaltener Vorteil ist es, daß die
Anfangsleiter, die um den Läufer herumgewickelt sind, sich
während des Wickelns der ersten Spulen nicht lockern. Das
vermeidet die Notwendigkeit für zusätzliche Ausrüstung wie
etwa der in Maschinen des Standes der Technik zum Halten
des Drahtes hinter den Kommutatorzapfen der ersten Spulen
verwendeten Greiferhülse.
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Das Wickelmuster der vorliegenden Erfindung kann durch
einen in Fig. 3 gezeigten Flügelwickler erhalten werden,
der geeignet programmierte und passend ausgestattete
Steuerungen aufweist. Zum Beispiel zeigt Fig. 8 Steuerungen für
einen geeigneten Zweiflügelwickler. Wie in Fig. 8
dargestellt
ist, liefert der Computer 81 Positionsbefehle (d.h.
die vom Wickelflügel zu erreichende Position) an die
Positionssteuerkarten 82 des Motors 83 zum Antrieb des
Wickelflügels 84 und auch an Positionssteuerkarten 85 von Motor
86 zum Antrieb des Wickelflügels 87. Der Computer 81
liefert auch Positionsbefehle an Positionssteuerkarten 88 von
Motors 101 zum Weiterschalten des Läufers, um die
Kernschlitze in bezug auf die Drahtführungen 89 zu
positionieren. Der Motor 101 schaltet den Läufer auch weiter, um die
Kommutatorstäbe so zu positionieren, daß die
Leiterbefestigung an diesen durch die Wickelflügel erhalten werden kann.
Die Drehung des Läufers durch den Motor 101 erzeugt auch
die gewünschte Leiterführung zwischen Kommutator und
Kernschlitzen.
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Von den Positionssteuerkarten 82, 85 und 88 erreichen
analoge Signale die jeweiligen Antriebe 90 der Motoren, um
die Geschwindigkeitsleistung sowie auch die erforderlichen
Starts und Stops zu steuern. Beispielsweise steuern die
Antriebe 90 Motorparameter wie Beschleunigungs- und
Bremsflanken und die Spitzengeschwindigkeiten des Motors 83, 86
und 101.
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Die Motoren sind mit Positionssensoren 100 ausgestattet, um
die aktuelle Position der Wickelflügel während ihrer
Bewegungen zu bestimmen und um die Stellung des Läufers zu
bestimmen, während er weitergeschaltet wird. Diese
Positionsinformation wird den Positionssteuerkarten 82, 85 und 88
und den Antrieben 90 zugeführt, so daß eine geschlossene,
rückwirkende Steuerung erreicht ist.
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Um die in Fig. 5 und 6 gezeigten Wicklungsmuster zu
erzeugen, ist der Computer 81 programmiert, spezielle
Wickelflügelbefehle und Schaltabfolgen zu liefern. Der Computer
81 kann diese Information für jede Art von zu bearbeitendem
Läufer speichern. Beispielhafte Information, die dem
Computer 81 geliefert werden kann, um es ihm zu ermöglichen,
die zum Weiterschalten des Läufers erforderliche
Winkelstellung zu berechnen, um ein spezielles Wickelmuster
herzustellen, umfaßt:
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N1 - Anzahl der Kernschlitze
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N2 - Wickelschritt
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N3 - Anzahl der pro Schlitz durch jeden
Wickelflügel zu wickelnden Spulen;
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Theta 1 - Winkel (oder andere Art der
Positionsinformation) und Richtung von einer Nullstellung des Läufers weg
(Ladeposition des unbewickelten Läufers) zur ersten
Kommutatorverbindung, wo der Wickelflügeldraht anfänglich
verbunden wird (z.B. Stäbe 1 und 7 in Fig. 5 und 6);
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Theta 2 - Winkel und Richtung von der Nullstellung zum
Schlitz der ersten zu wickelnden und mit um die Läuferwelle
herumgewickelten Leiterführung zu erreichenden Spule; und
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Theta 3 - Winkel und Richtung zum Drehen des Läufers
entsprechend wie viele Leiterbefestigungen abgehende, um
die Läuferwelle herumgewickelte Leiter haben müssen und
welche auch bestimmt, wann die direkte Leiterführung
beginnen soll.
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Weil mehr Daten erforderlich sein können, um die
Wicklungsschemata dieser Erfindung zu bestimmen, als erforderlich
sind, um einfachere Wicklungsschemata zu bestimmen, muß der
Speicher des Computers 81 im Vergleich zum für herkömmliche
Wicklungsschemata erforderlichen Speicher allenfalls
vergrößert werden.
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Obwohl die Erfindung im Kontext der Verwendung von Wicklern
vom Wickelflügeltyp erläutert worden ist, ist es
selbstverständlich, daß anstelle davon, wenn gewünscht, andere Arten
von Wicklern (z.B. Wickler der in der EP-A-0 526 819
dargestellten Art) verwendet werden können.