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Hintergrund der Erfindung
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T-Lymphozyten
können
sowohl die spezifischen als auch die nicht spezifischen Effektormechanismen der
Immunantworten vermitteln und regulieren. CD4+-T-Lymphozyten bieten Hilfe für die Antikörperproduktion und
sezernieren Cytokine, die das Wachstum von anderen T-Zellen sowie
das Wachstum und die Differenzierung von anderen Immunzellen wie
z. B. Monozyten und Granulozyten modulieren. Funktionale und biochemische
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Erzeugung von zellulären Immunantworten
von den Antigenrezeptoren auf T-Zellen abhängen, die Peptidfragmente von
fremden Proteine erkennen, die mit Produkten des Haupthistokompatibilitätskomplex
(MHC) assoziiert sind, die auf antigenpräsentierenden Helferzellen exprimiert
werden. Jüngste
Fortschritte in der Technologie haben es möglich gemacht, antigenspezifische
humane und Maus-T-Zelllinien und Klone in vitro effizient zu kultivieren.
Außerdem
ist es jetzt möglich,
große
Mengen an Proteinantigenen oder ihren Fragmenten unter Verwendung
von rekombinanter DNA-Technologie oder Festphasen-Peptidsynthesen
zu produzieren. So haben in den letzten Jahren mehrere Forschungsgruppen damit
begonnen, die linearen Aminosäuresequenzen
von antigenen Proteinen zu bestimmen, die von T-Zellen im Zusammenhang
mit MHC erkannt werden (T-Zell-Epitope).
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Peptide,
die von einer Vielzahl an Proteinantigenen abstammen, einschließlich bakterieller
und viraler Pathogene, Autoantigene, Allergene und anderer experimenteller
Antigene wie z. B. Hühnerei-Lysozym
(HEL), Ovalbumin (OVA) und Lambda-Repressor (cl), wurden auf die Fähigkeit,
antigenspezifische T-Zellen zu stimulieren, untersucht. Von einem
breiten Spektrum an Peptiden wurde berichtet, dass sie als T-Zell-Epitope dienen.
Zum Beispiel wurde bei den Aminosäureresten 324–339 von
OVA (Shimonkevitz, R. et al., J. Immunol. 133: 2167 (1984)), den
Aminosäureresten
74–96
von HEL (Shastri, N. et al., J. Exp. Med. 164: 882–896 (1986)) und
den Aminosäureresten
12–26
des Lamba-Repressors (cl) (Lai, M.-Zet al., J. Immunol. 139: 3973–3980 (1987))
gezeigt, dass sie effizient ganze proteinstimulierte T-Zellen initiieren.
Bei einem vom Hepatitis B-Oberflächenantigen
abstammenden Peptid (Aminosäurereste
19–33
von HBsAg) wurde kürzlich
gezeigt, dass es T-Zellantworten in einer Mehrheit von menschlichen
Subjekten stimuliert, die mit einem rekombinanten Hepatitis B-Vakzin
immunisiert wurden (Schad, V. C. et al. Seminars in Immunol. 3:
217–224
(1991)). Ein 65 kD-Protein des mykobakteriellen Hauptantigens wurde
ebenfalls Epitop kartiert (Lamb, J. R. et al., EMBO J., 6(5): 1245– 1249 (1987)).
Es wurden T-Zell-Epitope in den Peptiden identifiziert, die aus
den Aminosäureresten 112–132 und
437–459
des 65 kD-Proteins bestehen. Basisches Myelinprotein (MBP), ein
Autoantigen, das experimentelle autoimmune Enzephalomyelitis (EAE)
induziert und vermutlich das Autoantigen bei Multipler Sklerose
(MS) ist, wurde ebenfalls Epitop kartiert, und zwar sowohl bei humanen
(Ota, K. et al., Nature, 346: 183–187 (1990)) als auch bei Nagetiersystemen
(Zamvil et al., Nature 324: 258–260
(1986)). Ota et al. haben ein Haupt-T-Zell-Epitop identifiziert,
dass von MS-Patienten erkannt wurde, die Aminosäurereste 84–102 von MBP. Es wurden auch
Nebenepitope (Aminosäurereste
143–168,
61–82,
124–42
und 31–50
von MBP) beschrieben, die von T-Zellen von MS-Patienten erkannt
wurden. Zamvil et al. haben gezeigt, dass die Aminosäurereste
1–11 von
MBP das/die Haupt-T-Zell-Epitop(e) enthalten, die in anfälligen Nagetierstämmen EAE verursachen.
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Erst
vor kurzem wurden T-Zell-Epitope, die in allergenen Proteinen vorkommen,
beschrieben (O' Hehir,
R. et al., Ann. Rev. Immunol. 9: 67–95 (1991)). Es wurde nachgewiesen,
dass einige Peptide, die vom Hausstaubmilben-Allergen Der p I abstammen,
T-Zell-reaktiv sind (Thomas, W. R., et al. In Epitopes of Atopic Allergens
Proceedings of Workshop from XIV Congress of the European Academy
of Allergy and Clinical Immunology. Berlin (Sept 1989) pp. 77–82; O' Hehir, R. E., et
al., Annual Review Immunology, 9: 67–95 (1991); Stewart, G. A.,
et al., In: Epitopes of Atopic Allergens, Proceedings of Workshop
from XIV Congress of the European Academy of Allergy and Clinical
Immunology, Berlin (Sept. 1989) pp 41–47; und Vessel, H. et al.
In: T Cell Activation in Health and Disease: Discrimination Between
Immunity and Tolerance. Conference 22–26 (Sept 1990) Trinity College,
Oxford U. K.). Es wurde auch von einem T-Zell-stimulierenden Peptid
berichtet, dass von den Aminosäureresten
54–65
des Amb a I-Allergens aus Ambrosia artemisiifolia abstammt (Rothbard,
J. B. et al., Cell, 52: 515–523
(1988)). Unter Verwendung eines Panels von T-Zellklonen, die von
einem auf Weidelgras (Ryegras) allergischen Individuum abstammten,
wiesen Perez et al. nach, dass innerhalb der Aminosäurereste
191–210
des Proteinallergens Lol p I T-Zell-Epitope enthalten sind (Perez,
M. et al., J. Biol. Chem., 265(27): 16210–16215 (1990)).
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WO91/06571 offenbart ein
Verfahren zum Entwerfen von isolierten Peptiden mit T-Zellen stimulierender
Aktivität,
umfassend die Schritte: (i) Überprüfen der
bekannten Proteinstruktur eines Proteinallergens; (ii) Unterteilen
des Proteinallergens in min destens zwei Regionen; iii) Bestimmen,
ob Peptide, die diesen mindestens zwei Regionen entsprechen, T-Zellen
stimulierende Aktivität
besitzen.
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Verfahren
zum Entwerfen von rekombitopen Peptiden, isolierten Peptiden mit
T-Zellen stimulierender Aktivität, bei denen
das Proteinantigen, auf das das Individuum empfindlich ist, unbekannte
oder schlecht definierte T-Zell-Epitope hat (z. B. einige oder die
gesamten Peptidregionen des Proteinantigens, die auf das Proteinantigen
humane T-Zellen stimulierende Aktivität haben, wurden nicht durch
standardmäßige biologische T-Zell-Techniken
definiert, z. B. Current Protocols in Immunology, herausgegeben
von Coligan, J. E. et al., Volume 1, (1991), oder die genauen humanen
T-Zell-Epitope des Proteinantigens wurden nicht mittels Feinkartierungstechniken
definiert). Gemäß einem
Verfahrens wird die bekannte Proteinstruktur eines Allergens oder eines
anderen Proteinantigens überprüft und das
Allergen oder das andere Antigen wird theoretisch in mindestens
zwei Peptidregionen von gewünschter
Länge unterteilt.
Mit theoretisch ist etwas gemeint, dass nicht tatsächlich stattfindet,
sondern eher ein gedanklicher Prozess ist, der z. B. auf dem Papier
oder im Kopf passiert. Diese Unterteilung kann willkürlich sein,
kann gemäß einem
Algorithmus erfolgen oder kann vollständig oder teilweise auf Regionen
des Proteinantigens erfolgen, von denen bekannt ist, dass sie T-Zellen
stimulierende Aktivität,
vorzugsweise humane T-Zellen stimulierende Aktivität aufweisen.
Wenn nur wenige Regionen eines Proteinantigens, die T-Zellen stimulierende
Aktivität
haben, bekannt sind, oder wenn alle Regionen des Proteinantigens,
die humane T-Zellen stimulierende Aktivität haben, unbekannt sind, werden
vorzugsweise mindestens 50% und mehr bevorzugt das gesamte Protein
in Peptidregionen von gewünschter
Länge unterteilt.
Die Peptidregionen werden dann theoretisch angeordnet, um mindestens
ein rekombitopes Peptid zu bilden, in dem die Regionen in einer
nicht zusammenhängenden
Reihenfolge neu angeordnet sind. Anschließend wird mindestens ein rekombitopes
Peptid mit einer neu angeordneten Konfiguration hergestellt und
die Fähigkeit
des rekombitopen Peptids, humane T-Zellen zu stimulieren, wird bestimmt.
In einer weiteren Ausführungsform
wird die Fähigkeit
eines rekombitopen Peptids, das nachweislich eine humane T-Zellen
stimulierende Aktivität
besitzt, untersucht, um seine Fähigkeit
zur Bindung von für
das Allergen oder das andere Antigen spezifischem Immunglobulin
zu bestimmen, oder es wird auf die Abwesenheit von weiteren unerwünschten
Eigenschaften (z. B. Proteaseaktivität) untersucht.
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Kurze Beschreibung der Abbildungen
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1 ist
die Nucleinsäuresequenz
und die abgeleitete Aminosäuresequenz
der Kette 1 des humanen T-Zell-reaktiven Katzenproteins (TRFP),
einschließlich
der Leadersequenzen A und B.
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2 ist
die Nucleinsäuresequenz
und die abgeleitete Aminosäuresequenz
der Kette 2 von TRFP, einschließlich
einer Leadersequenz.
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3 ist
eine graphische Darstellung, die die Antwort von T-Zellen zeigt,
die aus gegen Katzen allergischen Patienten isoliert und mit affinitätsgereinigtem
TRFP stimuliert wurden, auf überlappende
TRFP-Peptide, die mittels der in eine Rangfolge gebrachten Summe
der Peptidantworten analysiert wurde.
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4 ist
die Aminosäuresequenz
von Peptid X, Peptid Y, Peptid Z, Peptid A und Peptid B von TRFP, wobei
jedes Peptid mindestens ein T-Zell-Epitop von TRFP enthält.
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5 ist
eine schematische Darstellung der Konstruktion eines rekombitopen
Peptids YZX unter Verwendung der Polymerasekettenreaktion-(PCR-)Techniken.
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6 ist
eine schematische Darstellung der Konstruktion eines rekombitopen
Peptids AYZXB unter Verwendung von PCR-Techniken.
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7 sind
die Nucleinsäuresequenzen
der Oligonucleotide C, D, E, F, G, H und I, die zur Konstruktion des
rekombitopen Peptids YZX verwendet wurden, und der Oligonucleotide
J, K, L, M, N und O, die zur Konstruktion des rekombitopen Peptids
AYZXB verwendet wurden.
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8 ist
die Nucleinsäuresequenz
(unter Verwendung von Expressionscodons von E. coli) und die abgeleitete
Aminosäuresequenz,
die das rekombitope Peptid YZX enthält. Eine Thrombin-Spaltungsstelle
ist gezeigt.
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9 ist
eine schematische Darstellung der Konstruktion eines rekombitopen
Peptids YZX unter Verwendung von PCR-Techniken mit aus TRFP isolierter
cDNA als Matrize.
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10 sind
die Nucleinsäuresequenzen
von Primern, die zur Konstruktion der rekombitopen Peptide XZY,
YXZ und ZXY verwendet wurden.
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11 ist
eine graphische Darstellung der Aminosäuresequenz der einzelnen Primer,
die zur Konstruktion der rekombitopen Peptide XZY, YXZ und ZXY verwendet
wurden.
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12 ist
eine schematische Darstellung der Konstruktion eines rekombitopen
Peptids, das von Phospholipase A2 abstammt,
welche schlecht definierte T-Zell-Epitope aufweist.
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13 ist
eine Darstellung der Ergebnisse von SDS/PAGE-Western-Immunoblot-Analysen, mit denen die
Bindung von humanem IgE, das aus einem gegen Katzen allergischen
Individuum gewonnen wurde, an verschiedene Proteinproben, einschließlich der
rekombitopen Peptide XYZ, XZY, YXZ, YZX, ZXY und ZYX, nachgewiesen
wurde.
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14 ist
eine graphische Darstellung der Ergebnisse von ELISA-Analysen, die
die Bindung von humanem IgE, das aus einem gegen Katzen allergischen
Individuum gewonnen wurde, an verschiedene Proteinproben, einschließlich der
rekombitopen Peptide XYZ, XZY, YXZ, YZX, ZXY und ZYX erläutern.
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15a, 15b und 15c sind graphische Darstellungen, die die Antworten
von T-Zelllinien
aus drei Patienten zeigen, die in vitro mit TRFP, rekombitopem Peptid
YXZ oder rekombitopem Peptid YZX stimuliert wurden, und auf Antworten
auf verschiedene Peptide analysiert wurden.
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16 ist
eine graphische Darstellung, die Antworten von murinen T-Zellen
zeigt, die mit rekombitopem Peptid YZX immunisiert und auf Antwort
in vitro auf Kulturen mit dem rekombitopen Peptid YZX analysiert wurden,
gemessen durch IL-2-Produktion.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entwerfen von isolierten Peptiden,
die rekombitope Peptide genannt werden, mit T-Zellen stimulierender
Aktivität,
wie z. B. der Induktion von T-Zellproliferation, Lymphokinsekretion
und/oder T-Zell-Anergie/Tolerisierung. Rekombitope Peptide haben
vorzugsweise humane T-Zellen stimulierende Aktivität und sind
bei der Diagnose und Behandlung von Überempfindlichkeit bei einem
Individuum auf ein Proteinallergen, Autoantigen oder ein anderes
Proteinantigen von Nutzen. Im Allgemeinen enthalten bevorzugte rekombitope
Peptide mindestens zwei Regionen, die von dem gleichen oder von unterschiedlichen
Proteinallergenen oder anderen Proteinantigenen abstammen, wobei
jede Region vorzugsweise eine humane T-Zellen stimulierende Aktivität besitzt,
nachgewiesen durch standardmäßige biologische T-Zell-Techniken,
und somit mindestens ein T-Zell-Epitop enthält. Um die genauen T-Zell-Epitope
durch, zum Beispiel, Feinkartierungstechniken zu bestimmen, können die
Peptidregionen, die mindestens ein T-Zell-Epitop enthalten, das
mittels standardmäßiger biologischer
T-Zell-Techniken definiert wurde, durch Addition oder Deletion von
Aminosäureresten
entweder am Amino- oder am Carboxyterminus der Peptidregionen modifiziert und
untersucht werden, um eine Veränderung
der T-Zellreaktivität
am modifizierten Peptid nachzuweisen. Des Weiteren können, wenn
bei zwei oder mehr Peptidregionen, die ein Überlappungsgebiet teilen, humane
T-Zellen stimulierende Aktivität
gefunden wird, nachgewiesen durch standardmäßige biologische T-Zell-Techniken, zusätzliche
Peptide hergestellt werden, die alle oder einen Teil solcher Peptidregionen
enthalten, und diese zusätzlichen
Peptide können
durch das oben erwähnte
Feinkartierungsverfahren untersucht werden. Als Folge der Feinkartierung
kann ein Satz an humanen T-Zell-Epitopen hergestellt werden, die
Aminosäurereste
enthalten, die für
die T-Zell-Erkennung wesentlich sind.
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Rekombitope
Peptide können
mittels DNA-Rekombinationstechniken in einer Wirtszelle, die mit
einer für
ein solches rekombitopes Peptid kodierenden Nucleinsäuresequenz
transformiert ist, oder mittels chemischer Synthese, oder in bestimmten,
beschränkten
Situationen mittels chemischer Spaltung eines Proteinallergens oder
eines anderen Proteinantigens hergestellt werden. Wenn durch solche
Rekombinationstechniken hergestellt, werden Wirtszellen, die mit
einer für
ein rekombitopes Peptid kodierenden Nucleinsäure transformiert wurden, in
einem für
die Zellen geeigneten Medium kultiviert und rekombitope Peptide
können
aus dem Zellkulturmedium, den Wirtszellen oder beiden unter Verwendung
von Techniken gereinigt werden, die auf dem Gebiet für die Reinigung
von Peptiden oder Proteinen bekannt sind, einschließlich Ionenaustauschchromatographie,
Isoelektrischer Fokussierung, Gelfiltrationschromatographie, Ultrafiltration,
Elektrophorese oder Immunreinigung mit Antikörpern, die für das rekombitope
Peptid, das Proteinallergen oder das andere Antigen, von dem das
rekombitope Peptid abstammt, oder einen Teil davon spezifisch sind.
Somit schafft ein Aspekt dieser Erfindung ein rekombitopes Peptid,
das in einer Wirtszelle hergestellt wird, die mit einer für ein rekombitopes
Peptid kodierenden Nucleinsäuresequenz
oder dem funktionalen Aquivalent der Nucleinsäuresequenz transformiert wurde.
Erfindungsgemäße rekombitope
Peptide werden isoliert, so dass das rekombitope Peptid im Wesentlichen
frei von zellulärem
Material oder Kulturmedium ist, wenn es mittels DNA-Rekombinationstechniken
hergestellt wird, oder im Wesentlichen frei von chemischen Precursoren
oder anderen Chemikalien ist, wenn es chemisch synthetisiert oder
mittels chemischer Spaltung eines Proteinallergens oder eines anderen
Proteinantigens erhalten wurde.
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Um
die bevorzugten erfindungsgemäßen rekombitopen
Peptide zu erhalten, die mindestens zwei T-Zell-Epitope eines Proteinallergens
oder eines anderen Proteinantigens oder mindestens zwei Regionen enthalten,
wobei jede Region mindestens ein T-Zell-Epitop eines Proteinallergens
oder eines anderen Antigens enthält,
werden die T-Zell-Epitope oder die Regionen, die T-Zell-Epitope)
enthalten, in einer solchen Konfiguration angeordnet, dass sie sich
von einer natürlich
vorkommenden Konfiguration von T-Zell-Epitopen oder Regionen in
dem Allergen oder Antigen unterscheidet. Zum Beispiel können die
T-Zell-Epitope oder Regionen, die T-Zell-Epitop(e) enthalten, in einer nicht
zusammenhängenden
Konfiguration angeordnet werden, und können vorzugsweise vom gleichen
Proteinallergen oder dem anderen Antigen abstammen. Nicht zusammenhängend ist
definiert als eine Anordnung von Aminosäuren, die T-Zell-Epitope oder
T-Zell-Epitop(e) enthaltende Regionen umfassen, die sich von der
einer Aminosäuresequenz
unterscheidet, die in dem Proteinallergen oder dem anderen Proteinantigen,
aus dem die Epitope oder Regionen abstammen, vorkommt. Des weiteren
können
die nicht zusammenhängenden
T-Zell-Epitope oder T-Zell-Epitope enthaltenden Regionen in einer
nicht sequenziellen Reihenfolge angeordnet werden (z. B. in einer
Reihenfolge, die sich von der Reihenfolge der Aminosäuren des
nativen Proteinallergens oder des anderen Proteinantigens unterscheidet,
aus dem T-Zell-Epitope oder T-Zell-Epitope) enthaltende Regionen
abstammen, in denen Aminosäuren
von einem Aminoterminus zu einem Carboxyterminus angeordnet sind).
Ein bevorzugtes rekombitopes Peptid enthält mindestens 15%, mehr bevorzugt
mindestens 30%, noch mehr bevorzugt mindestens 50% und am meisten
bevorzugt bis zu 100% der T-Zell-Epitope eines Proteinallergens
oder des anderen Proteinantigens.
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In
der Situation, in der die T-Zell-Epitope des Proteinallergens oder
des anderen Proteinantigens unbekannt oder schlecht definiert sind
(z. B. wurden einige oder alle der Peptidregionen des Proteinantigens,
die humane T-Zellen stimulierende Aktivität besitzen, nicht mittels standardmäßiger biologischer
T-Zell-Techniken definiert oder die genauen humanen T-Zell-Epitope
des Proteinantigens wurden nicht mittels Feinkartierungstechniken
definiert), kann ein rekombitopes Peptid durch Überprüfen der bekannten Proteinstruktur
eines Allergens oder eines anderen Antigens und der theoretischen
Aufteilung des Allergens oder Antigens in mindestens zwei Peptidregionen
mit gewünschter
Länge erhalten
werden. Zum Beispiel kann die Proteinsequenz des Allergens oder
des anderen Antigens systematisch in mindestens zwei nicht überlappende
Peptidregionen mit gewünschten
Längen
oder mindestens zwei überlappende
Peptidregionen mit gewünschten
Längen
unterteilt und theoretisch angeordnet werden, um mindestens ein
rekombitopes Peptid zu bilden, in dem die mindestens zwei Regionen
in einer nicht zusammenhängenden
und vorzugsweise nicht sequenziellen Reihenfolge neu angeordnet
werden. Diese Unterteilung in Peptidregionen kann willkürlich sein,
kann gemäß einem
Algorithmus erfolgen oder kann vollständig oder teilweise auf Regionen
des Proteinantigens basieren, von denen bekannt ist, dass sie mindestens
ein T-Zell-Epitop enthalten.
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Wenn
nur wenige der Peptidregionen des Proteinallergens oder des anderen
Proteinantigens, die mindestens ein T-Zell-Epitop enthalten, bekannt
sind oder wenn alle Regionen des Proteinallergens oder des anderen
Proteinantigens, die humane T-Zellen
stimulierende Aktivität
besitzen, unbekannt sind, werden vorzugsweise mindestens 50% der
gesamten Proteinsequenz des Proteinallergens oder des anderen Proteinantigens und
mehr bevorzugt die gesamte Proteinsequenz des Proteinallergens oder
des anderen Proteinantigens aufgeteilt und zu einem oder mehreren
rekombitopen Peptiden neu angeordnet. Der Zweck hinter der Verwendung
eines solch großen
Anteils der Proteinsequenz des Proteinantigens bei der Bildung des
rekombitopen Peptids ist der, dass das resultierende rekombitope
Peptid mindestens 15%, mehr bevorzugt mindestens 30%, noch mehr
bevorzugt mindestens 50% und am meisten bevorzugt mindestens 100%
der T-Zell-Epitope des Proteinantigens enthält. Wenn die wenigen Peptidregionen
des Proteinantigens, von denen jeweils bekannt ist, dass sie mindestens
ein T-Zell-Epitop enthalten, den oben genannten Anteil der T-Zell-Epitope
des Proteinantigens darstellen, und solche Peptidregionen nicht
mindestens 50% der gesamten Proteinsequenz des Proteinantigens ausmachen,
ist es selbstverständlich
nicht notwendig, einen so großen
Anteil der gesamten Proteinsequenz bei der Bildung des rekombitopen
Peptids zu verwenden. Gemäß diesem
Verfahren können rekombitope
Peptide anschließend
rekombinant oder synthetisch hergestellt werden und die Fähigkeit
des rekombitopen Peptids, humane T-Zellen zu stimulieren, kann bestimmt
werden. Wenn das rekombitope Peptid Regionen enthält, die
von einem Proteinallergen abstammen, können die einzelnen Peptidregionen
hergestellt und untersucht werden, um zu bestimmen, welche Regionen
für das
Allergen spezifisches Immunglobulin E binden, und welche dieser
Regionen die Freisetzung von Mediatoren (z. B. Histamin) aus Mastzellen
oder Basophilen verursachen würden.
Diejenigen Peptidregionen, bei denen eine Bindung von Immunglobulin
E und die Verursachung einer Freisetzung von Mediatoren aus Mastzellen
oder Basophilen bei mehr als ungefähr 10–15% der untersuchten allergischen
Seren nachgewiesen wurde, werden vorzugsweise nicht in die Peptidregionen
eingeschlossen, die für
die Bildung von rekombitopen Peptiden angeordnet werden.
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Die
Konstruktion eines rekombitopen Peptids, das von Phospholipase A2 abstammt, einem Hauptallergen aus dem Gift
der Honigbiene, kann als ein erläuterndes
Beispiel der Konstruktion eines rekombitopen Peptids verwendet werden,
wenn die Proteinstruktur eines Proteinantigens bekannt ist, aber
die T-Zell-Epitope unbekannt oder schlecht definiert sind. Phospholipase
A2 ist aus 134 Aminosäuren zusammengesetzt, wie mittels
cDNA-Klonierung definiert (Kuchler, K. et al. Eur. J. Biochem. 184:
249–254).
Diese Aminosäuresequenz kann
in Regionen unterteilt werden, wobei jede vorzugsweise 20 bis 35
Aminosäurereste
enthält
und jede Region vorzugsweise mit einer weiteren Region um etwa 10
Aminosäuren überlappt
(siehe 12). Obwohl 12 die
gesamte Proteinsequenz des Proteins unterteilt in Regionen zeigt,
kann die gesamte Sequenz, die zur Bildung von mindestens einem rekombitopen
Peptid verwendet wird, im Wesentlichen weniger als die gesamte Proteinsequenz
sein. Um die Möglichkeit
des Einschlusses von T-Zell-Epitopen in dem konstruierten rekombitopen
Peptid zu maximieren, können Überlappung
und Länge
jeder Region so entworfen werden, dass das Vorhandensein von unter
Verwendung von Algorithmen vorhergesagten T-Zell-Epitopen beibehalten
wird (Rothbard, J. und Taylor, W. R. EMBO J. 7: 93–100 (1988);
Berzofsky, J. A. Philos. Trans R. Soc. Lond. 323: 535–544 (1989)).
Vorzugsweise können
humane T-Zell-Epitope innerhalb eines Proteinallergens unter Verwendung
von bekannten spezifischen Aminosäureresten, die spezifisch HLA
Klasse II binden, vorhergesagt werden. Des Weiteren kann, um die
Wahrscheinlichkeit, dass das konstruierte rekombitope Peptid humanes allergenes
IgE binden wird, zu minimieren, die Aminosäuresequenz des resultierenden
rekombitopen Peptids unterschiedlich zu der der nativen Struktur
von Phospholipase A, gemacht werden, indem die Regionen durcheinandergebracht
werden und/oder indem aminoterminale Regionen oder carboxyterminale
Regionen an das entgegengesetzte Ende des Moleküls umgesetzt werden (d. h.
Aminosäurereste,
die am Aminoterminus des nativen Proteins lokalisiert sind, können am
Carboxyterminus des rekombitopen Peptids platziert werden). Ein ähnliches
Verfahren kann verwendet werden, um ein rekombitopes Peptid zu konstruieren,
das von einem Autoantigen mit bekannter Proteinstruktur aber mit
undefinierten T-Zell-Epitopen wie zum Beispiel Glutaminsäure-Decarboxylase
(z. B., Samama, J. P. und Mallet, J. Journal of Neurochemistry 54:
703–705
(1990)) oder Insulin abstammt (Joslin's Diabetes Mellitus. 12. Auflage, Hrsg.
A. Marble et al., Lea & Febiger,
Philadelphia, S. 67 (1985)), usw. In dieser Situation werden die
Peptidregionen in einer Konfiguration angeordnet, die sich von einer
natürlich
auftretenden Konfiguration der Regionen in dem Autoantigen unterscheidet,
um eine unerwünschte
Eigenschaft des Autoantigens wie zum Beispiel Immunglobulinbindung
oder enzymatische Aktivität zu
eliminieren.
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Rekombitope
Peptide, die mindestens zwei Regionen enthalten, die von einem Allergen
oder einem anderen Antigen abstammen, werden untersucht, um solche
rekombitopen Peptide mit T-Zellen stimulierender Aktivität zu bestimmen
(d. h. Proliferation, Lymphokinsekretion und/oder Induktion der
T-Zell-Anergie/Tolerisierung), und die somit mindestens ein T-Zell-Epitop
enthalten. Zum Beispiel kann die humane T-Zellen stimulierende Aktivität untersucht
werden, indem T-Zellen, die von einem gegenüber einem Proteinallergen oder
Proteinantigen sensiblen Individuum erhalten wurden (d. h. einem
Individuum, das eine Immunantwort auf das Proteinallergen oder Proteinantigen
aufweist), mit einem rekombitopen Peptid, das von einem Proteinallergen oder
Antigen abstammt, kultiviert werden, und das Vorhandensein von T-Zellproliferation
als Antwort auf das rekombitope Peptid bestimmt wird. Wie im Detail
in den Beispielen beschrieben, können
Stimulationsindizes für
T-Zellantworten auf rekombitope Peptide als die maximalen Zählimpulse
pro Minute (CPM, counts per minute) als Antwort auf das rekombitope
Peptid geteilt durch die CPM des Kontrollmediums berechnet werden. In
dieser Anmeldung wird die humane T-Zellen stimulierende Aktivität durchgängig als
ein Stimulationsindex von mindestens 2,0 definiert. Ein Stimulationsindex
von mindestens 2,0 wird als positiv für die Zwecke der Definierung
von rekombitopen Peptiden betrachtet, die als immuntherapeutische
Mittel von Nutzen sind. Bevorzugte rekombitope Peptide haben einen
Stimulationsindex von mindestens 2,5, mehr bevorzugt von mindestens
3,5 und am meisten bevorzugt von mindestens 5,0.
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Außerdem binden
bevorzugte, erfindungsgemäße rekombitope
Peptide, die von Proteinallergenen abstammen, nicht Immunglobulin
E (IgE) oder binden IgE in einem wesentlich geringeren Ausmaß als das/die Proteinallergen(e),
von denen die Peptide abstammen, IgE bindet/binden. Die Hauptkomplikationen
einer standardmäßigen Immuntherapie
sind systemische Antworten wie Anaphylaxie. Immunglobulin E ist
ein Vermittler für
anaphylaktische Reaktionen, die eine Folge der Bindung und Vernetzung
von Antigen mit IgE auf Mastzellen oder Basophilen und der Freisetzung
von Vermittlern (z. B. Histamin, Serotonin, eosinophile chemotaktische
Faktoren) sind. Somit könnte
Anaphylaxie vermieden werden, indem ein rekombitopes Peptid, das
kein IgE bindet, verwendet wird, oder wenn das rekombitope Peptid
IgE bindet, eine derartige Bindung nicht zur Freisetzung von Vermittlern
(z. B. Histaminen, usw.) aus Mastzellen oder Basophilen führt. Außerdem sind
rekombitope Peptide, die eine minimale IgE stimulierenden Aktivität haben,
für therapeutische
Wirksamkeit besonders erwünscht.
Minimale IgE stimulierende Aktivität bezieht sich auf eine IgE-Produktion,
die geringer ist als die Menge an IgE-Produktion und/oder IL-4-Produktion,
die durch das gesamte Proteinallergen stimuliert wird.
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Ein
erfindungsgemäßes aus
einem Proteinallergen stammendes, rekombitopes Peptid kann bei Verabreichung
an ein Individuum, das auf das Proteinallergen empfindlich reagiert,
die allergische Antwort des Individuums auf das Allergen modifizieren.
Insbesondere können
rekombitope Peptide, die mindestens zwei T-Zell-Epitope eines Proteinallergens
oder mindestens zwei, von einem Proteinallergen stammende Regionen enthalten,
wobei jede Region vorzugsweise mindestens ein T-Zell-Epitop enthält, bei
Verabreichung an ein Individuum, das gegen das Allergen empfindlich
ist, die T-Zellantwort des Individuums auf das Allergen modifizieren.
So wie hierin verwendet, kann Modifizierung der allergischen Antwort
eines Individuums, das gegen ein Proteinallergen empfindlich ist,
als Nicht-Empfindlichkeit oder Verminderung der Symptome auf das
Allergen definiert werden, so wie mittels standard mäßiger klinischer
Verfahren bestimmt (siehe z. B. Varney et al., British Medical Journal
302: 265–269
(1990)).
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Als
Folge der hierin beschriebenen Arbeit wurden rekombitope Peptide
hergestellt, die von Proteinallergenen oder anderen Proteinantigenen
abstammen und T-Zellen stimulierende Aktivität besitzen oder vorzugsweise
zwei Regionen enthalten, die jeweils mindestens ein T-Zell-Epitop
aufweisen. Man nimmt an, dass T-Zell-Epitope an der Initiierung
und Aufrechterhaltung der Immunantwort auf ein Proteinallergen oder
ein anderes Proteinantigen beteiligt sind, das jeweils für die klinischen
Symptome einer Allergie oder einer anderen Erkrankung verantwortlich
ist. Diese T-Zell-Epitope
lösen vermutlich
frühe Ereignisse
auf dem Niveau der T-Helferzellen aus, indem sie an ein geeignetes
HLA-Molekül
auf der Oberfläche
einer antigenpräsentierenden Zellen
binden und die betreffende T-Zell-Subpopulation stimulieren. Diese
Ereignisse (ihren zu T-Zellproliferation, Lymphokinsekretion, lokalen
Entzündungsreaktionen,
Rekrutierung von zusätzlichen
Immunzellen an der Stelle und Aktivierung der B-Zell-Kaskade, was
zur Produktion von Antikörpern
führt.
Ein Isotyp dieser Antikörper,
IgE, ist von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung von allergischen
Symptomen und seine Produktion wird früh in der Ereigniskaskade, auf
dem Niveau der T-Helferzellen, durch die Art der sezernierten Lymphokine
beeinflusst. Ein T-Zell-Epitop ist das Grundelement oder die kleinste
Erkennungseinheit für
einen T-Zell-Rezeptor, wobei das Epitop die Aminosäuren enthält, die
für die
Rezeptorerkennung notwendig sind, und kann in der Aminosäuresequenz
des Proteins zusammenhängend
und/oder nicht zusammenhängend sein.
Ein T-Zell-Epitop, so wie hierin verwendet, hat einen Stimulationsindex
von mindestens 2,0, mehr bevorzugt von mindestens 2,5, noch mehr
bevorzugt von mindestens 3,5 und am meisten bevorzugt von mindestens 5,0.
Aminosäuresequenzen,
die solche T-Zell-Epitope
nachahmen und die allergische Antwort auf Proteinallergene modifizieren,
sind innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung.
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Exposition
von Patienten gegenüber
rekombitopen Peptiden der vorliegenden Erfindung, die von Proteinallergenen
oder anderen Proteinantigenen abstammen, können geeignete T-Zell-Subpopulationen
anergisieren oder tolerisieren, so dass sie gegenüber dem
Proteinallergen oder dem anderen Antigen unreaktiv werden und nicht
mehr an der Stimulierung einer Immunantwort bei einer solchen Exposition
teilnehmen. Außerdem
kann die Verabreichung eines rekombitopen Peptids der vorliegenden
Erfindung, das von einem Proteinallergen abstammt, das Lymphokin sekretionsprofil
im Vergleich zur Exposition gegenüber dem natürlich vorkommenden Proteinallergen
oder einem Teil davon modifizieren (z. B. führt sie zu einer Verminderung
von IL-4 und/oder einem Anstieg von IL-2). Darüber hinaus kann die Exposition
gegenüber
dem rekombinanten Peptid T-Zell-Subpopulationen beeinflussen, die
normalerweise an der Reaktion auf das Allergen teilnehmen, so dass diese
T-Zellen von der/den Stelle(n) der normalen Exposition gegenüber dem
Allergen (z. B. Nasenschleimhaut, Haut und Lunge) weg zu (einer)
Stelle(n) der therapeutischen Verabreichung des rekombitopen Peptids gezogen
werden. Diese Umverteilung der T-Zell-Subpopulationen kann die Fähigkeit
des Immunsystems des Individuums, die übliche Immunantwort an der
Stelle der normalen Exposition gegenüber dem Allergen zu stimulieren,
verbessern oder vermindern, was zu einer Verminderung der allergischen
Symptome führt.
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Erfindungsgemäße rekombitope
Peptide enthalten vorzugsweise mindestens zwei T-Zell-Epitope (z. B. enthält das rekombitope
Peptid mindestens etwa acht Aminosäurereste und vorzugsweise mindestens
fünfzehn
Aminosäurereste).
Andere erfindungsgemäße rekombitope
Peptide enthalten mindestens zwei Regionen, die von den gleichen
oder von verschiedenen Proteinallergenen oder anderen Proteinantigenen
abstammen, wobei diese rekombitopen Peptide T-Zellen stimulierende
Aktivität
besitzen und jede Region vorzugsweise humane T-Zellen stimulierende
Aktivität
besitzt und demzufolge mindestens ein T-Zell-Epitop eines Proteinallergens
oder eines anderen Proteinantigens enthält. Im Allgemeinen enthält jede
solche Region eines rekombitopen Peptids mindestens etwa sieben
Aminosäurereste
von mindestens einem Proteinallergen. Jede einer solchen Region
eines rekombitopen Peptids enthält
vorzugsweise mindestens zwei T-Zell-Epitope (z. B. enthält das rekombitope
Peptid mindestens etwa acht Aminosäurereste und vorzugsweise mindestens
fünfzehn
Aminosäurereste).
Erfindungsgemäße rekombitope
Peptide können
so viele Aminosäurereste
wie gewünscht
enthalten und enthalten vorzugsweise mindestens etwa 7, mehr bevorzugt
mindestens etwa 15, noch mehr bevorzugt mindestens etwa 30 und am
meisten bevorzugt mindestens etwa 40 Aminosäurereste eines Proteinallergens
oder eines anderen Proteinantigens. Eine Region eines rekombitopen
Peptids enthält
vorzugsweise bis zu 45 Aminosäurereste
an Länge,
mehr bevorzugt bis zu 40 Aminosäurereste
an Länge
und am meisten bevorzugt bis zu 30 Aminosäurereste an Länge, da
Erhöhungen
der Länge
einer Region eines rekombitopen Peptids zu Schwierigkeiten bei der
Peptidsynthese sowie eine Beibehaltung einer unerwünschten
Eigenschaft zur Folge haben können
(z. B. Immunglobulinbindung oder enzymatische Aktivität), aufgrund
einer Aufrechterhaltung einer konformationellen Ähnlichkeit zwischen der Region
und dem Proteinallergen oder dem anderen Proteinantigen, von dem
sie abstammt. Wenn gewünscht,
können
die Aminosäuresequenzen
der Regionen hergestellt und durch einen Linker miteinander verbunden
werden, um die Sensitivität
gegenüber
der Prozessierung durch antigenpräsentierende Zellen zu erhöhen. Ein
solcher Linker kann jegliche Nicht-Epitop-Aminosäuresequenz oder ein anderes
geeignetes verknüpfendes
oder verbindendes Mittel sein.
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Wenn
rekombitope Peptide von Proteinallergenen abstammen, können sie
mindestens zwei Regionen enthalten, die von verschiedenen Proteinallergenen
aus der gleichen Gattung abstammen, wie z. B. der Gattung Dermatophagoides,
der Gattung Felis, der Gattung Ambrosia, der Gattung Lolium, der
Gattung Cryptomeria, der Gattung Alternaria, der Gattung Alder,
der Gattung Betula, der Gattung Quercus, der Gattung Olea, der Gattung
Artemisia, der Gattung Plantago, der Gattung Parietaria, der Gattung
Canine, der Gattung Blattella, der Gattung Apis, and der Gattung
Periplaneta. Außerdem
können
rekombitope Peptide mindestens zwei Regionen enthalten, die aus
kreuzreaktiven Spezies abstammen, z. B. eine Region, die von Dermatophagoides
pteronussinus abstammt, und eine Region, die von Dermatophagoides
farinae abstammt. In einer weiteren Ausführungsform können die
Regionen von der gleichen Spezies abstammen (z. B. stammt eine Region
von Der p I ab und eine andere Region stammt von Der p II ab; eine
Region stammt von Der f I ab und eine Region stammt von Der f II
ab; eine Region stammt von Amb a I ab und eine Region stammt von
Amb a II ab; eine Region stammt von Lol p I ab und eine Region stammt
von Lol p IX ab; und eine Region stammt von Cry j I ab und eine
Region stammt von Cry j II ab). Darüber hinaus können rekombitope
Peptide mindestens zwei Regionen enthalten, die von verschiedenen
Proteinallergenen aus der gleichen Gruppe abstammen, wie z. B. eine Region,
die von einem Gruppe I-Proteinallergen von Dermatophagoides pteronussinus
(d. h. Der p I) abstammt, und eine Region, die von einem Gruppe
I-Proteinallergen von Dermatophagoides farinae (d. h. Der f I) abstammt.
Alternativ können
die Regionen von verschiedenen Proteinallergenen aus der gleichen
Familie abstammen (z. B., Amb a 1.1, Amb a 1.2, Amb a 1.3 und Amb
a 1.4). Besonders bevorzugte rekombitope Peptide zur Behandlung
von Überempfindlichkeit
auf Felis domesticus stammen von der Gattung Felis ab und enthalten
Regionen, die aus den Peptiden X, Y, Z, A und B von TRFP, wobei
die Aminosäuresequenzen
von jedem Peptid in 4 gezeigt sind, und Modifizierungen davon
ausgewählt
werden, wie z. B. Peptid C, das eine Aminosäure-Addition an Peptid A und
in 4 gezeigt ist. Bevorzugte rekombitope Peptide
enthalten Peptid YZX und Peptid AYZXB. Durch die Anmeldung hindurch
beziehen sich die Buchstaben X, Y, Z, A, B und C jeweils auf Peptid
X, Peptid Y, Peptid Z, Peptid A, Peptid B und Peptid C und wenn
die Buchstaben zusammen verwendet werden (z. B. YZX), bezieht sich
das auf ein rekombitopes Peptid, das Peptid Y, Peptid Z und Peptid X
in der angegebenen Sequenzreihenfolge enthält (d. h., YZX bezieht sich
auf ein rekombitopes Peptid, das die Aminosäuresequenz von Peptid Y direkt
gefolgt, ohne irgendwelche eingeschobenen Aminosäurereste, von der Aminosäuresequenz
von Peptid Z, direkt gefolgt, ohne irgendwelche eingeschobenen Aminosäurereste,
von der Aminosäuresequenz
von Peptid X). Die erfindungsgemäßen rekombitopen
Peptide, z. B. YZX, können
zusätzliche
Aminosäurereste
entweder am Amino- oder am Carboxyterminus des rekombitopen Peptids enthalten.
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Erfindungsgemäße rekombitope
Peptide können
von anderen Proteinantigenen außer
Proteinallergenen abstammen, wenn eine Verstärkung oder Unterdrückung einer
antigenspezifischen Immunantwort gewünscht wird. Zum Beispiel können Regionen
mit humane T-Zellen stimulierender Aktivität eines bekannten Autoantigens,
das an der Pathogenese einer Autoimmunerkrankung beteiligt ist,
oder T-Zell-Epitope eines bekannten Autoantigens identifiziert und
in einem rekombitopen Peptid kombiniert werden, um die Antikörperantwort
auf das Autoantigen zu vermindern, die Effizienz zu stören und/oder
die mit dem Immunkomplex verbundenen Nebenwirkungen vermindern.
Um die T-Zell-Reaktivität
des Autoantigen zu bewahren, könnten
Regionen des Autoantigens mit humane T-Zellen stimulierender Aktivität mittels
standardmäßiger biologischer T-Zell-Techniken
definiert werden, oder wenn gewünscht,
können
genaue T-Zell-Epitope mittels Feinkartierungstechniken definiert
werden, und es wird ein rekombitopes Peptid hergestellt, das mindestens
zwei Regionen enthält,
die jeweils humane T-Zellen stimulierende Aktivität aufweisen
und jeweils mindestens ein T-Zell-Epitop enthalten. Zum Beispiel
könnten,
wenn drei Regionen mit humane T-Zellen stimulierender Aktivität oder drei
T-Zell-Epitope in einem Autoantigen in einer sequentiellen und zusammenhängenden
Reihenfolge 1, 2, 3 von einem Aminoterminus zu einem Carboxyterminus
gefunden würden,
sechs mögliche
rekombitope Peptide, die jede Region oder jedes T-Zell-Epitop einmal
verwenden, hergestellt werden, die die drei Regionen oder T-Zell-Epitope
in verschiedenen Reihenfolgen enthalten (z. B. 213, 312,132, 321,123,
231). Diese sechs rekombitopen Peptide könnten auf die Fähigkeit,
T-Zell-Aktivität
zu stimulieren, und auf die Abwesenheit einer in dem Autoantigen
vorkommenden unerwünschten
Eigenschaft, z. B. der Unfähigkeit
des/der rekombitopen Peptids/Peptide, Autoantikörper zu binden, untersucht
werden. Alternativ können,
wie vorher beschrieben, rekombitope Peptide aus einem Autoantigen
konstruiert werden, ohne dass bekannt ist, welche Regionen T-Zellen
stimulierende Aktivität
besitzen oder welches die genauen T-Zell-Epitope sind. Die rekombitopen
Peptide, die T-Zellen stimulieren und keine unerwünschten
Eigenschaften des Autoantigens haben (z. B. in einem wesentlichen
Anteil der gegenüber
dem Autoantigen empfindlichen Individuen keine Antikörper binden),
werden für
die Verwendung als Immuntherapeutika oder diagnostische Mittel ausgewählt. In
der Form einer therapeutischen Zusammensetzung würde das rekombitope Peptid
in einem physiologisch unbedenklichen Vehikel in der Abwesenheit
eines Adjuvans transportiert, um dem rekombitopen Peptid zu ermöglichen, antigenspezifische
Toleranz gegenüber
dem Autoantigen, von dem das Rekombitop abstammt, zu induzieren und
jegliche potenziell schädigende
Immunantwort zu regulieren. Unter den Autoantigenen, die für die Herstellung
von rekombitopen Peptiden von Nutzen sind, sind Insulin, Glutaminsäure-Decarboxylase
(64K), PM-1 und Carboxypeptidase bei Diabetes; basisches Myelinprotein
bei Multipler Sklerose; rh-Faktor bei Erythroblastosis fetalis;
Acetylcholin-Rezeptoren bei Myasthenia gravis; Thyroid-Rezeptoren
bei Morbus Basedow, Basalmembran-Proteine beim Goodpasture-Syndrom;
und Thyroid-Proteine bei Thyroiditis. Zum Beispiel können Regionen
mit humane T-Zellen stimulierender Aktivität des basischen Myelinproteins
(MBP), z. B. eine Region, die alle oder einen Teil der Aminosäurereste
84–106
und mehr bevorzugt 84–102
und mehr bevorzugt 89–101
des humanen MBP enthält,
und eine Region, die alle oder einen Teil der Aminosäurereste
140–172
und mehr bevorzugt 143–168
des humanen MBP enthält,
ein rekombitopes erfindungsgemäßes Peptid
für die
Verwendung bei der Behandlung von Multipler Sklerose enthalten.
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Es
ist auch möglich,
die Struktur der rekombitopen Peptide für solche Zwecke wie einer Erhöhung der Löslichkeit,
Verstärkung
der therapeutischen oder vorbeugenden Wirksamkeit oder Stabilität (z. B.
Haltbarkeitsdauer ex vivo und Beständigkeit gegenüber proteolytischem
Abbau in vivo) zu modifizieren. Ein modifiziertes rekombitopes Peptid
kann hergestellt werden, in dem die Aminosäuresequenz verändert wurde,
wie z. B. durch Aminosäure-Substitution,
Deletion oder Addition, um die Immunogenität und/oder Allergenizität zu modifizieren,
oder an das ein Bestandteil für
den gleichen Zweck addiert wurde. Zum Beispiel können die Aminosäurereste,
die für
die T-Zell-Epitopfunktion wesentlich sind, unter Verwendung von
bekannten Techniken (z. B. Substitution von jedem Rest und Bestimmung
des Vorhandenseins oder der Abwesenheit von T-Zellreaktivität) bestimmt
werden. Diejenigen Reste, die nachweislich wesentlich sind, können modifiziert
werden (z. B. durch Ersetzen durch eine andere Aminosäure, deren
Gegenwart nachweislich die T-Zellreaktivität verstärkt), wie
auch diejenigen, die nicht für
T-Zellreaktivität
erforderlich sind (zum Beispiel durch Ersetzen durch eine andere
Aminosäure,
deren Einbau die T-Zellreaktivität
verstärkt,
aber nicht die Bindung an den relevanten MHC vermindert). Ein weiteres
Beispiel für
eine Modifizierung von rekombitopen Peptiden ist die Substitution von
Cysteinresten, vorzugsweise durch Alanin oder Glutaminsäure, oder
alternativ durch Serin oder Threonin, um Dimerisierung über Disulfidbindungen
zu minimieren. Um die Stabilität
und/oder Reaktivität
zu verstärken, können rekombitope
Peptide auch modifiziert werden, so dass ein oder mehrere Polymorphismen
in der Aminosäuresequenz
eines Proteinallergens eingebaut werden, die eine Folge der natürlichen
Allelvariationen sind. Außerdem
können
D-Aminosäuren,
nicht natürliche
Aminosäuren
oder Nicht-Aminosäure-Analoga
substituiert oder addiert werden, um ein modifiziertes Peptid innerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung herzustellen. Darüber hinaus
können
rekombitope Peptide unter Verwendung des Polyethylenglykol-(PEG-)Verfahrens von
A. Sehon und Mitarbeitern (Wie et al. supra) modifiziert werden,
um ein mit PEG konjugiertes Peptid herzustellen. Modifizierungen
von rekombitopen Peptiden können
auch Reduktion/Alkylierung (Tarr in: Methods of Protein Microcharacterization.
J. E. Silver Hrsg. Humana Press, Clifton, NJ, S. 155–194 (1986));
Acylierung (Tarr, supra): Veresterung (Tarr, supra); chemische Kopplung
an einen geeigneten Träger
(Mishell und Shiigi, Hrsg. Selected Methods in Cellular Immunology.
WH Freeman, San Francisco, CA (1980);
U.S.
Patent 4,939,239 ); oder milde Formalinbehandlung umfassen
(Marsh International Archives of Allergy and Applied Immunology
41: 199–215
(1971)).
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Um
die Reinigung zu vereinfachen und möglicherweise die Löslichkeit
der rekombitopen Peptide zu erhöhen,
ist es möglich,
eine oder mehrere Reportergruppen an das Peptidgrundgerüst zu addieren.
Zum Beispiel kann Polyhistidin an ein rekombitopes Peptid addiert
werden, um das rekombitope Peptid auf immobilisierter Metallionen-Affinitätschromatographie
zu reinigen (Hochuli, E. et al., Bio/Technology,. 6: 1321–1235 (1988)).
Außerdem
können,
wenn gewünscht,
spezifische Endoprotease-Spaltungsstellen
zwischen einer Reportergruppe und Aminosäuresequenzen eines rekombitopen
Peptids eingeführt
werden, um die Isolierung der rekombitopen Peptide frei von irrelevanten
Sequenzen zu erleichtern. Um ein Individuum gegenüber einem Proteinantigen
erfolgreich zu desensibilisieren, kann es erforderlich sein, die
Löslichkeit
eines rekombitopen Peptids durch Addition von funktionellen Gruppen
an das Peptid oder durch das nicht Einschließen von hydrophoben T-Zell-Epitopen oder Regionen,
die hydrophobe Epitope enthalten, in die rekombinanten Peptide zu erhöhen.
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Um
möglicherweise
eine korrekte Prozessierung von T-Zell-Epitopen innerhalb eines
rekombitopen Peptids zu unterstützen,
können
anerkannte proteasesensitive Stellen rekombinant oder synthetisch
zwischen Regionen hergestellt werden, die jeweils mindestens ein
T-Zell-Epitop enthalten. Zum Beispiel können während der rekombinanten Konstruktion
des rekombitopen Peptids geladene Aminosäurepaare wie z. B. KK oder RR
zwischen Regionen innerhalb eines rekombitopen Peptids eingeführt werden.
Das resultierende rekombitope Peptid kann gegenüber der Spaltung durch Cathepsin
und/oder andere trypsin-ähnliche
Enzyme empfänglich
gemacht werden, um Teile des rekombitopen Peptids zu erzeugen, die
ein oder mehrere T-Zell-Epitope enthalten. Außerdem können solche geladenen Aminosäurereste
zu einer Erhöhung
der Löslichkeit
eines rekombitopen Peptids (führen.
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Ortsgerichtete
Mutagenese von für
ein rekombitopes Peptid kodierender DNA kann für die Modifizierung der Struktur
des rekombitopen Peptids verwendet werden. Solche Verfahren können PCR
(Ho et al., Gene 77: 51–59
(1989)) oder die Totalsynthese von mutierten Genen (Hostomsky,.
Z et al. Biochem. Biophys. Res. Comm. 161: 1056–1063 (1989)) umfassen. Um
die bakterielle Expression zu verstärken, können die vorgenannten Verfahren
in Verbindung mit anderen Verfahren verwendet werden, um die eukaryotischen
Codons in für
rekombitope Peptide kodierenden DNA-Konstrukten in solche umzuwandeln,
die vorzugsweise in E. coli verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Nucleinsäuresequenzen bereit, die für die erfindungsgemäßen rekombitopen
Peptide kodieren. Nucleinsäuresequenzen,
die in einer beliebigen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, können cDNA so wie hierin beschrieben
sein, oder alternativ können
sie eine beliebige Oligodeoxynucleotidsequenz mit der ganzen oder
einem Teil einer hierin vorgestellten Sequenz oder deren funktionale Äquivalente
sein. Solche Oligodeoxy nucleotidsequenzen können chemisch oder mechanisch
unter Verwendung von bekannten Techniken hergestellt werden. Ein
funktionales Äquivalent
einer Oligonucleotidsequenz ist eine, die 1) eine Sequenz ist, die
an ein komplementäres
Oligonucleotid hybridisieren kann, an das die Oligonucleotidsequenz
(oder die entsprechenden Sequenzteile) oder Fragmente davon hybridisiert,
oder 2) die Sequenz (oder der entsprechende Sequenzteil) ist, die
zu der Oligonucleotidsequenz komplementär ist, und/oder 3) eine Sequenz
ist, die für
ein Produkt kodiert (z. B. ein Protein, ein Polypeptid oder ein
Peptid), das die gleichen funktionalen Eigenschaften des Produkts
hat, das durch die Oligonucleotidsequenz (oder einen entsprechenden
Sequenzteil) kodiert wird. Ob ein funktionales Äquivalent ein oder mehrere
Kriterien erfüllen
muss, wird von seiner Verwendung abhängen (z. B. wenn es nur als
eine Sonde für
Hybridisierung verwendet wird, muss es nur das erste oder zweite
Kriterium erfüllen,
und wenn es verwendet werden soll, um ein Peptid der vorliegenden
Erfindung herzustellen, muss es nur das dritte Kriterium erfüllen).
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Wie
in den folgenden Beispielen beschrieben, wurden Ketten 1 und 2 des
humanen T-Zellreaktiven Katzenproteins (TRFP) (1 und 2)
rekombinant in E. coli exprimiert und gereinigt. T-Zell-Epitopstudien unter
Verwendung von überlappenden
Peptidregionen, die von der TRFP-Aminosäuresequenz abstammen, wurden
verwendet, um multiple T-Zell-Epitope in jeder Kette von TRFP zu
identifizieren. Wie im Detail in Beispiel 2 beschrieben, wurden
DNA-Konstrukte zusammengebaut, in denen drei Regionen (als Peptid
X, Peptid Y und Peptid Z bezeichnet), die jeweils mindestens ein
humanes Haupt-T-Zell-Epitop von TRFP enthielten, in sechs möglichen
Kombinationen verknüpft,
um sechs DNA-Konstrukte herzustellen, die für rekombitope Peptide kodieren,
die die drei Regionen in sechs unterschiedlichen Konfigurationen
enthalten.
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Da
Peptid × 5
Aminosäuren
an seinem Carboxyterminus mit 5 Aminosäuren am Aminoterminus von Peptid
Y gemeinsam hat, hätten
die rekombitopen Peptide XYZ und ZXY mit oder ohne Verdopplung der
genannten 5 Aminosäuren
konstruiert werden können
(siehe 11, wo ZXY ohne Verdopplung
der Sequenz aus 5 Aminosäuren
konstruiert wurde). In den folgenden Beispielen wurden die rekombitopen
Peptide zusammenhängend
aufgebaut, ohne Verdopplung der Sequenz aus 5 Aminosäuren. Zusätzlich zu
den drei Regionen X, Y und Z konnten auch weitere Regionen, die
jeweils mindestens ein humanes T-Zell-Epitop enthalten, in die rekombitopen
Peptide eingefügt
werden und es wurden DNA-Konstrukte mit vier oder mehr Regionen
(mit N! Konfigurationen, wobei N = Anzahl an Regionen) hergestellt.
Alternativ können
eine oder mehrere Regionen für
Peptid X, Peptid Y oder Peptid Z substituiert werden, wie z. B.
Peptid A oder B, wie in 4 dargestellt, um zum Beispiel
rekombitopes Peptid AXY herzustellen.
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Es
werden detaillierte Protokolle für
die Spaltung und Entfernung von fremden Sequenzen beschrieben, die
zur Unterstützung
der Reinigung an die rekombitopen Peptide addiert wurden. Gereinigte
rekombitope Peptide wurden auf die Bindung von IgE von humanen,
gegenüber
Katzen allergischen Patienten auf Western Blots untersucht und mit
der IgE-Bindung der rekombinanten Ketten 1 und 2 von TRFP verglichen.
Es wurde ein ELISA durchgeführt,
um die allergische IgE-Bindung an rekombitope Peptide bezogen auf
natives TRFP, rekombinante Kette 1 und rekombinante Kette 2 zu untersuchen.
Die hierin beschriebene Arbeit zeigt, dass die rekombitopen Peptide
der vorliegenden Erfindung T-Zellen stimulierende Aktivität besitzen,
obwohl ihre Epitopkonfiguration sich allgemein von der in der nativen
TRFP-Proteinsequenz gefundenen unterscheidet. Darüber hinaus
wurde gezeigt, dass die Verwendung von rekombitopen Peptiden als
Vorbeugungsmittel Mäuse gegenüber einer
Antigenherausforderung durch natives TRFP, der rekombinanten Kette
1 oder Kette 2 von TRFP oder dem verwendeten rekombitopen Peptid
unempfänglich
macht.
-
Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter
erläutert.
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Beispiel 1 T-Zell-Epitop-Untersuchungen
mit überlappenden
TRFP-Peptiden
-
Periphere
mononukleäre
Blutzellen (PBMC) wurden durch Ficoll-Hypaque-Zentrifugation von 60 ml heparinisiertem,
peripherem Blut von gegen Katzen allergischen Patienten, die klinische
Symptome der Katzen-Allergie zeigten und deren Hauttest auf Katzenextrakt
positiv war, gereinigt. Es wurden 10 Millionen PBMC von jedem Patienten
in 10 ml RPMI-1640 (Gibco), das 5% vereinigtes humanes AB-Serum
enthielt und mit Glutamin, Penicillin, Streptomycin und HEPES-Puffer
ergänzt
war (vollständiges
RPMI-1640), in der Gegenwart von 20 μg affinitätsgereinigtem nativen TRFP/ml
der Kultur bei 37°C
7 Tage lang kultiviert. Lebensfähige
Zellen wurden anschließend
durch Ficoll-Hypaque-Zentrifugation gereinigt und weitere 2 Wochen
lang in vollständigem
RPMI-1640, das 5 Einheiten rekombinantes humanes IL-2/ml und 5 Einheiten
rekombinantes humanes IL-4/ml enthielt, kultiviert. Die aus der
Kultur resultierenden, ruhenden T-Zellen wurden anschließend in
einem zweiten Proliferationsassay unter Verwendung einer 96-Well-Mikrotiterplatte
untersucht, um die T-Zellantworten auf die verschiedenen TRFP-Peptide oder -Proteine
(TRFP-Antigene) zu bewerten, wie in 3 gezeigt. Für das Assay
wurden 2 × 104 ruhende T-Zellen in vollständigem RPMI-1640
3 Tage lang bei 37°C
in der Gegenwart von 5 × 104 mit autologen PBMC (3500 Rads) als antigenpräsentierende
Zellen mit verschiedenen Konzentrationen von einem der TRFP-Antigene
in jedem Well in einer Menge von 200 μl pro Well kultiviert. Jeder
Well erhielt anschließen
16 Stunden lang 1 μCi
tritiummarkiertes Thymidin. Die eingebauten Zähler wurden auf Glasfaserfiltern
gesammelt und für
eine flüssige
Sczintillationszählung
verarbeitet. Die Stimulationsindizes für Antworten auf jedes Peptid
wurden dann als die maximalen CPM als Antwort auf das Peptid geteilt durch
die CPM des Kontrollmediums berechnet. Ein Stimulationsindex von
2,5 wurde als eine positive T-Zellantwort betrachtet. (In dieser
Anmeldung wird die humane T-Zellen
stimulierende Aktivität
durchgängig
als ein Stimulationsindex von mindestens 2,0 definiert. Der Stimulationsindex
der T-Zell-Epitope oder Regionen, die für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Rekombitops
zu verwenden sind, beträgt
jedoch mindestens 2,0, vorzugsweise mindestens 2,5, mehr bevorzugt
mindestens 3,5 und am meisten bevorzugt mindestens 5,0.) Eine Zusammenfassung
der Ergebnisse von 34 solcher Experimente ist in 3 dargestellt.
Die fünf
höchsten Peptidantworten
auf den überlappenden
Satz an TRFP-Peptiden, die Kette 1 und Kette 2 des TRFP abdecken, durch
die T-Zelllinie, die von jedem Patienten abstammt, wurde eingestuft,
wobei der höchsten
positiven Antwort eine 5, der nächst
höheren
positiven Antwort eine 4 usw. zugeordnet wurde. Die Summe der für jedes Peptid
erhaltenen Einstufung wurde dann berechnet und ist im Histogramm
in 3 dargestellt. Diese Art von Analyse beleuchtet
die relative Bedeutung der verschiedenen Regionen des TRFP-Moleküls bei der
T-Zellantwort auf das intakte Protein. Die Ergebnisse deuten daraufhin,
dass die Hauptregionen der T-Zellreaktivität in diesem Patientenpanel
(in der Reihenfolge ihrer Bedeutung) in Fel-14.2 (Kette 1, Aminosäurereste
29–42), Fel-3.1
(Kette 1, Aminosäurereste
18–32),
Fel-2 (Kette 1, Aminosäurereste
9–25),
Fel-21 (Kette 1, Aminosäurereste
56–70),
Fel-29 (Kette 1, Aminosäurereste
56–70),
Fel-1.2 (Kette 1, Aminosäurereste
1–17),
Fel-4 (Kette 1, Aminosäurereste
37–55),
Fel-18 (Kette 2, Aminosäurereste
23–48),
Fel-25 (Kette 2, Aminosäurereste 49–68) Fel-16
(Kette 2, Aminosäurereste
1–22)
und Fel 23 (Kette 1, Aminosäurereste
51–66)
eingeschlossen sind. Anschließend
wurde ein Satz an Peptiden entworfen, um diese Regionen abzudecken.
Teile von Fel-1.2, Fel- 2,
Fel-3.1 und Fel-14.2 enthalten Peptid X (Kette 1, Aminosäurereste
7–33).
Teile von Fel-3.1, Fel-14.2 und Fel-4 enthalten Peptid Y (Kette
1, Aminosäurereste
29–55).
Teile von Fel-16, Fel-17 und Fel-18 enthalten Peptid Z (Kette 2,
Aminosäurereste
14–39).
Teile von Fel-4, Fel 21 und Fel-23 enthalten Peptid A. Teile von
Fel-29 enthalten Peptid B. Peptide X, Y, Z, A und B sind in 4 dargestellt.
-
Beispiel 2 Konstruktion und Expression
von rekombitopen Peptiden
-
PCR-Verfahren
(Polymerasekettenreaktion) unter Verwendung von synthetischen Oligonucleotiden wurden
verwendet, um DNAs zu konstruieren, die für die Sequenzen der Peptide
X, Y und Z kodieren. Mit dem Ziel der Verstärkung der Expression in E.
coli, wurden Codons in den Oligonucleotiden aus einer Tabelle von solchen
ausgewählt,
die in hoch exprimierenden E. coli-Proteinen vorwiegen. Sharp, P.
M. et al., Nucl. Acids Res. 16: 8207 (1988). Die Oligonucleotide
und PCR-Arbeitsschritte,
die zur Konstruktion von rekombitopen Peptiden verwendet wurden,
sind unten folgend detailliert beschrieben.
-
Oligonucleotide
wurden mit von E. coli bevorzugten Codons entworfen, wie schematisch
in
5 und
6 dargestellt. Diese Oligonucleotide
(C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N und O, dargestellt in
7),
wurden unter Verwendung eines Perkin Elmer/Cetus Gene Amp-Kits in
zwei getrennten PCR-Reaktionen amplifiziert (PCR#1 bzw PCR#2, wobei
PCR#1 zu der Synthese des 5'-Teils
des für
das rekombitope Peptid kodierende DNA-Moleküls führte und PCR#2 zu der Synthese
des 3'-Teils des
für das
rekombitope Peptid kodierende DNA-Molekül führte). Diese Vorgehensweise
wurde aufgrund des Vorhandenseins einer Sequenz (KALPV) sowohl in
Peptid X als auch in Peptid Y gewählt, von der festgestellt wurde,
dass sie bei der korrekten PCR-Erzeugung des Rekombitops YZX stört, wenn
eine einzelne PCR-Reaktion mit den Oligonucleotiden (C–I) durchgeführt wurde.
Bei der Herstellung des rekombitopen Peptids AYZXB, wie in
6 gezeigt,
waren die in PCR#1 verwendeten Oligonucleotide N, J, K und C–I und die
in PCR#2 verwendeten Oligonucleotide waren C–I und L, M, O. Bei der Herstellung
des rekombitopen Peptids YZX, wie in
5 gezeigt,
waren die in PCR#1 verwendeten Oligonucleotide C, D, E und F und
die in PCR#2 verwendeten Oligonucleotide waren F, G, H und I. Jede
Reaktionsmischung (10 μg)
erzeugte die 5'-Hälfte bzw.
die 3'-Hälfte der beabsichtigten YZX-Strkutur (
5).
Diese PCR-Mischungen wurden nach der Zugabe von Taq-Polymerase dem
folgenden Programm aus Zyklen von Denaturierung, Hybridisierung
und Polymerisierung unterzogen:
SCHRITT
# | TEMPERATUR | DAUER |
1 | 94°C | 1
MINUTE |
2 | 50°C | 1,5
MINUTEN |
3 | 75°C | 2
MINUTEN |
4 | WIEDERHOLUNG
SCHRITTE 1–3
(4 MAL) | |
5 | 94°C | 1
MINUTE |
6 | 60°C | 1,5
MINUTEN |
7 | 75°C | 2
MINUTEN |
8 | WIEDERHOLUNG
SCHRITTE 5–7
(20 MAL) | |
9 | HALTEN
BEI 4°C | |
-
Nach
Vollendung der PCR#1- und PCR#2- Reaktionen bei der Konstruktion
der YZX-Struktur, wurden Aliquots von jedem (100 pmol der 10 μg Gesamtreaktionsmischung;
1/100 Volumen) zu einer dritten PCR-Reaktionsmischung gegeben, die
einen Satz aus 5'-
und 3'-Primern enthielt
(100 pmol der Primer C und I). Eine dritte PCR-Reaktion (PCR#3)
wurde unter Verwendung dieser dritten PCR-Reaktionsmischung durchgeführt, wie
vorher für
die PCR-Reaktionen #1 und #2 beschrieben, außer dass die Hybridisierungstemperatur
in Schritt 6 auf 65°C
erhöht
wurde. Der Abschluss von PCR#3 erzeugte die für das rekombitope Peptid YZX
kodierende DNA. Das PCR#3-Reaktionsverfahren ähnelt dem in Horton, R. M.,
et al. Gene 77: 61 (1989) beschriebenen. Die gesamte in PCR#3 verwendete
Reaktionsmischung wurde auf einem 2%igem Agarosegel fraktioniert
und die Bande mit der richtigen Größe (230 bp) wurde aus dem Gelstreifen
elektroeluiert und ausgefällt.
Die isolierte, für
das rekombitope Peptid YZX kodierende DNA wurde einer weiteren PCR-Reaktion
unter Verwendung von überschüssigen 5'- und 3'-Amplifizierungsprimern (C und I) unterzogen.
Dieses Endprodukt wurde mit den Restriktionsenzymen BamHI verdaut
und dann in den Vektor pET11d unter der Transkriptionskontrolle
des Phagen T7 gn 10 lac 0-Fusionspromotors einkloniert. Studier,
F. W. et al. Methods in Enzymol. 185: 60 (1990).
-
Ein
für sechs
aufeinander folgende Histidine kodierender Polylinker, (CAC)6, wurde "in-frame" an das 5'-Ende der für das rekombitope
Peptid YZX kodierenden DNA einkloniert. Die „Sechs Histidin"-(H6-
oder His6-)Leadersequenz ermöglicht die Reinigung
des exprimierten rekombitopen Peptids unter Verwendung von QIAGEN
NTA-Agarose (Diagen Gmbh, Düsseldorf,
Deutschland), einem Ni2+-chelatisierenden
Träger.
Hochuli, E., et al., BioTechnology 6: 1321 (1988). Für ortsspezifische
enzymatische Spaltungsstellen kodierende DNA (z. B. Thrombin, Faktor
Xa, usw.) kann unter Verwendung von PCR-Verfahren zwischen die für das Polyhistidin (H6) kodierende Sequenz und die für das Grundgerüst des rekombitopen
Peptids kodierende DNA eingefügt werden.
Im Fall des rekombitopen Peptids YZX wurde eine Thrombinerkennungsstelle
(LVPRGS) eingefügt. Uhlen,
M., and Moks, T. Methods in Enzymol. 185: 129 (1990), Chang, J.-Y.
Eur. J. Biochem., 151: 217 (1985).
-
Eine ähnliche
Prozedur wie die, die oben für
die Konstruktion von für
das rekombitope Peptid YZX kodierender DNA beschrieben wurde, wurde
für die
Konstruktion von für
die rekombitopen Peptide XYZ und ZYX kodierender DNA verwendet.
Außerdem
können
andere T-Zell-Epitope enthaltende Peptide an die bestehende rekombitope
Grundgerüststruktur,
wie z. B. YZX (wie oben beschrieben hergestellt), addiert werden,
was bei der Konstruktion des rekombitopen Peptids AYZXB der Fall
war (siehe 6 und 7). Alternativ
können T-Zell-Epitope
enthaltende Peptide ohne die Verwendung eines bestehenden rekombitopen
Grundgerüsts
unter Verwendung der hier dargelegten Verfahren hergestellt werden.
Um das rekombitope Peptid AYZXB herzustellen, wurden Oligonucleotidprimer
(J–M)
mit überlappenden
Regionen an jedem Ende des rekombitopen Peptids YZX und ein 5'- und 3'-Amplifizierungsprimer
(N und O) hergestellt. (Wie in 6 dargestellt,
der verdunkelte Teil des Moleküls
ist die überlappende
Sequenz). Die PCR-Reaktionen wurden wie oben beschrieben durchgeführt. Das
resultierende AYZXB-Fragment wurde isoliert und in den pET11d H6 TH-Vektor subkloniert.
-
Eine
alternative Prozedur wurde für
die Konstruktion der für
die rekombitopen Peptide XZY, YXZ und ZXY kodierenden DNA verwendet.
Jede der für
die rekombitopen Peptide XZY, YXZ und ZXY kodierende DNA wurde an
dem Codon, der für
die N-terminalste Aminosäure
des rekombitopen Peptids kodiert, mit der für die Leadersequenz MGHHHHHHEF
kodierenden DNA ligiert (wobei die Aminosäuren EF durch die EcoRI-Restriktionsstelle
GAATTC kodiert werden). Für
die drei rekombitopen Peptide kodierende DNA-Segmente wurden mittels
konsekutiver PCR zusammengesetzt, im Wesentlichen so wie bei Horton
et al., (1989) Gene 77: 61–68, beschrieben.
Die für
die Peptide X, Y und Z kodierende DNA (gezeigt in 4)
wurden aus den Fel d I cDNAs amplifiziert, die in Morgenstern et
al., (1991) Proc. Nad. Acad. Sci. U.S.A. 88: 9690–9694 beschrieben
wurden. Wie in 9 dargestellt, die ein spezifisches
Beispiel für
die Konstruktion der für
das rekombitope Peptid XZY kodierenden Sequenz zeigt, wurden Oligonucleotidprimer
mit einer DNA-Sequenz
synthetisiert, die nicht nur ein spezifisches für die Peptide X, Y oder Z kodierendes
DNA-Segment amplifizieren würde,
sondern auch ein kleines Segment (9–18 Basenpaare) des für das benachbarte
Peptid X, Y oder Z kodierenden DNA-Segments kovalent verknüpfen würde. Die
PCR wurde unter Verwendung von VentTM-Polymerase
gemäß den Anweisungen
von New England Biolabs mit einem Amplifizierungsprogramm von 30
Zyklen durchgeführt
(94°C 1 min/60°C 1 min 30
sec/72°C
1 min.). Die für
PCR-Amplifizierungen verwendeten Primer sind in 10 dargestellt.
Einzelne für
rekombitope Peptide kodierende/Linker-DNA-Fragmente aus den PCR-Amplifizierungen wurden
mittels präparativer
Gelelektrophorese in 3 Gew.-% NuSieve-Agarose (FMC) gereinigt. Diese
einzelnen PCR-Fragmente wurden dann in einer zweiten PCR-Reaktion
verknüpft,
um ein für
XZY kodierendes DNA-Konstrukt zu bilden, wie in 9 und 11 dargestellt.
Um diese PCR-Fragmente zu verknüpfen,
wurden Gelstreifen aus 3%igem NuSieve, welche die anfänglichen
PCR-Produkte enthielten, bei 70°C
aufgeschmolzen und es wurde jeweils 1 μl davon zu einer VentTM PCR-Polymerase-Reaktion gegeben, bei der
die 5'-RI(NH2-terminal) und 3'-Bam-Primer (COOH-terminal) eingesetzt
werden.
-
Aufgrund
der in dem Expressionsvektor pET11d (Studier et al. 1990) vorkommenden
Restriktionsstellen wiesen alle äußeren 5'-Primer für EcoRI
kodierende Stellen [GAATTC] in-frame mit der für die NH2-terminalen
Aminosäuren
kodierenden DNA des bestimmten Rekombitops auf, während die äußeren 3'-Primer für BamHI
kodierende Stellen [GGATCC] aufwiesen. Für die rekombitopen Peptide
XZY, YXZ und ZXY kodierende DNA-Konstrukte, die aus der sekundären PCR
hergestellt wurden, wurden EcoRI/BamHI verdaut und mittels eines
0,5 Gew.-% SeaPlaque-Agarosegels
(FMC) elektrophoriert. Gelstreifen, welche die DNA-Konstrukte enthielten,
wurden bei 70°C
aufgeschmolzen und zu einer Ligationsreaktion mit EcoRI/BamHI verdautem
Bluescript KS Plasmid (Stratagene) gegeben. Die Ligation wurde in
kompetente XL-1 Blue Bakterien (Stratagene) transformiert und rekombinante
Plasmide mit Einschüben
wurden mittels diagnostischem Restriktionsverdau nach Isolierung
unter Verwendung des Qiatop-Kits (Diagen GmbH) identifiziert. Die
Sequenz der Einschübe wurde
mittels Dideoxy-Kettenterminationssequenzanalyse
unter Verwendung eines Sequenase II-Kits (United States Biochemicals) überprüft.
-
Bluescript
KS-Plasmide, die für
die rekombitopen Peptideinschübe
XZY, YXZ und ZXY kodierende DNA-Konstrukte mit korrekter Nucleotidsequenz
beherbergen, wurden EcoRI/BamHI verdaut und die DNA-Konstrukte wurden
aus 0,6% SeaPlaque-Gel für
Subklonierung in den Expressionsvektor pET11d in frame mit der für den NH2-terminalen Leader MGHHHHHHEF kodierenden
DNA isoliert, wie oben erwähnt.
Die Konstrukte wurden in den EcoRI/BamHI verdauten pET11d His6 Amb
a I.1 HR subkloniert. Diese Ligation dient dazu, das DNA-Konstrukt
durch einen Einschub auszutauschen, in diesem Fall die cDNA des
Hauptallergens aus Ambrosia, Amb a 1.1 (Rafnar et al., (1991) J.
Biol. Chem. 226: 1229–1236).
pET11d His Amb a 1.1 ΔHR wurde
von pET11d in zwei Schritten abgeleitet. Zuerst wurde pET11d mit
EcoRI/HinDIII verdaut, mit dem Klenow-Fragment von E. coli DNA-Polymerase
geglättet
und wieder an sich selbst ligiert, um pET11d ΔHR zu erzeugen: ein pET11d-Plasmid,
dem die HindIII- und EcoRI-Stellen fehlen. Dann wurde pET11d His6
Amb a I.1 ΔHR
durch Ausschneiden der H6 Amb aI.1-Kassette aus dem Expressionsvektor
pET11d His6 Amb aI.1 als ein NcoI/BamHI-Fragment gebildet und in
durch NcoI/BamHI verdautes pET11d ΔHR ligiert. Rekombinante Plasmide
wurden mittels diagnostischem Restriktionsverdau nach Isolierung
mittels eines Qiatip-Kits identifiziert und positive Plasmide wurden
für die
Expression in kompetente BL21-Bakterien [DE3] transformiert. BL21 [DE3]
enthält
ein rekombinantes Phage 1-Lysogen, DE3, mit einem Phage T7 RNA-Polymerasegen
unter der Transkriptionskontrolle des lac UV5-Promotors. T7 RNA-Polymerasegen-Expression
wird durch die Zugabe von IPTG induziert, die ihrerseits zu einer
Expression auf hohem Niveau des rekombinanten Gens führt, das 3' des T7 gn 10 lac
0-Fusionspromotors des pET-Vektors subkloniert wurde.
-
PCR-abgeleitete
DNA-Fragmente, die für
(H6)-Fusionen von reifen Ketten 1 und 2
von TRFP kodieren und in pSEM (U.S.S.N. 662,276, eingereicht am
28. Februar 1991) subkloniert wurden, wurden ausgeschnitten und
in pET11d ligiert. Dies wurde erreicht, indem BelI-Linker an die
PstI-Stellen an den 3'-Enden
der beiden Ketten geknüpft
wurden, am 5'-Ende
mit NcoI verdaut und das 5' NcoI/3' BelI-Fragment in
mit 5' NcoI/3' BamHI verdautes
pET11d insertiert wurde.
-
Die
rekombinanten Peptidketten 1 und 2 von TRFP sowie die rekombitopen
Peptide XYZ, XZY, YZX, ZYX, ZXY und YXZ wurden in E. coli exprimiert
und im Wesentlichen wie unten dargelegt gereinigt. BL21 DE3-Wirtsbakterien,
welche die von pET11d exprimierten DNA-Konstrukte beherbergen, wurden
frisch auf eine BHI-Agarplatte (3,7 Gew.-% Difco Brain Heart Infusion;
1,5 Gew.-% Agar, Difco) ergänzt
mit 200 μg/ml Ampicillin,
ausgestrichen und über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Eine einzelne Kolonie wurde in 2 ml des BHI-Mediums mit
200 μg/ml
Ampicillin (3,7 Gew.-% Brain Heart Infusion, Difco) inokuliert und
mit 300 U/min bei 37°C geschüttelt, bis
sie trübe,
aber nicht gesättigt
war. Die 2 ml-Kultur wurde dann zu 100 ml des BHI-Mediums mit 200 μg/ml Ampicillin
gegeben, mit 300 U/min bei 37°C
geschüttelt,
bis sie trübe,
aber nicht gesättigt
war; an diesem Punkt wurde die Kultur in 18 × 250 ml (4,5 liter) des BHI-Mediums
mit 200 μg/ml
Ampicillin aufgeteilt und mit 300 U/min bei 37°C geschüttelt. Wenn die OD595 der
Kultur 1,0 erreicht hatte, wurde die Expression der rekombinanten
Peptide als (His)6-Fusionspeptide durch
die Zugabe von IPTG zu 400 μM
induziert und wurde zwei Stunden lang fortgesetzt.
-
Bakterien
wurde mittels 15-minütigem
Zentrifugieren mit 10.000 × g
geerntet und in 1/50 Volumen von 6 M Guanidin·HCl, 100 mM 2-Mercaptoethanol,
100 mM NaPO4, 10 mM Tris bei pH 8,0 resuspendiert.
Die rekombinante Kette 1 und Kette 2 sowie rekombitope Peptide (rekombinante
Peptide) wurden mittels einstündigem
kräftigem
Schütteln
der resuspendierten Bakterien bei 25°C extrahiert. Diese Suspension
wurde einer Zentrifugation bei 15.000 × g unterzogen, der Üerstand
entfernt, mit 10 N NaOH auf einen pH-Wert von 8,0 eingestellt und
auf eine NTA-Agarosesäule
gegeben, die in 6 M Guanidin·HCl,
100 mM NaPO4, 10 mM Tris bei pH 8,0 äquilibriert
wurde, bis die OD280 des ausfließenden Mediums
den Hintergrund erreichte. Der Säulenpuffer
wurden dann auf 8 M Harnstoff, 100 mM NaPO4,
10 mM Tris bei pH 8,0 umgestellt. Nach der quilibrierung wurde ein
stringenteres Waschen mit 8 M Harnstoff, 100 mM NaOAc, 10 mM Tris
pH 6,3 durchgeführt,
bis die OD280 des ausfließenden Mediums
den Hintergrund erreichte. Jedes rekombinante Peptid (als eine His6-Fusion) wurde dann in 8 M Harnstoff, 100
mM NaOAc, 10 mM Tris bei pH 4,5 eluiert und in Aliquots gesammelt, deren
OD280-Profil überwacht wurde. Der Peptidpeak
wurde dreimal in 500 Volumina PBS (phosphatgepufferte Kochsalzlösung) für Analyse
gewaschen. Die Ausbeute lag im Bereich von 2 bis 25 mg der rekombinanten Peptid-(His6)-Fusion
pro Liter mit einer Reinheit (bestimmt durch densitometrisches Scannen
der SDS-Polyacrylamidgele) von im Allgemeinen mehr als 90%.
-
Die
oben dargelegten rekombinanten Peptide (TRFP Kette 1, TRFP Kette
2, XYZ, YZX und ZYX) besitzen jeweils eine N-terminale Sequenz,
die als eine Hilfe zur Reinigung und Expression addiert wurde (z.
B. MGHHHHHHLVPRGS-). Diese irrelevante N-terminale Sequenz kann
mittels proteolytischem Verdau entfernt werden, da die Sequenz eine
Thrombinerkennungsstelle (LVPRGS) enthält, die zwischen der Polyhistidinsequenz
und der rekombitopen Sequenz eingefügt wurde. (Siehe 8,
der Pfeil gibt die Thrombin-Spaltungsstelle an.) Thrombin wurde
verwendet, um die irrelevante Sequenz abzuspalten, sodass nur zwei
zusätzliche Aminosäurereste,
GS, am N-Terminus der TRFP Ketten 1 und 2 und der rekombitopen Peptide
XYZ, YZX und ZYX verbleiben (Chang, J.-Y. Eur. Biochem. 151: 217–224 (1985)).
Effiziente Spaltung des Fusionsproteins kann durch Verwendung eines
Verhältnis
von Protein zu Thrombin von 1000 zu 1 über 2 Stunden bei 25°C erreicht
werden. Das Spaltungs- und Reinigungsschema, das zur Konstruktion
des rekombitopen Peptids YZX verwendet wurde, ist unten dargestellt:
- 1) rekombitopes Peptid MGHHHHHHLVPRGS-YZX
- 2) Dialyse in PBS, pH 8,0
- 3) Thrombinspaltung
Peptid:Thrombin = 1000:1
25°C, 2 Stunden
- 4) Reduktion mit 100 mM Dithiothreitol
in 5 M Guanidin·HCL
37°C, 30 Minuten
- 5) C4 Umkehrphasen-HPLC, pH 2,0
- 6) Lyophilisierung
-
Analytische
Umkehrphasen-HPLC wurde auf einer VYDAC 214 TP54-Säule mit
einem Bettvolumen von 42 ml durchgeführt. Die Säule wurde mit 340 μg rekombitopem
Peptid YZX beladen. Halbpräparative HPLC
wurde unter Verwendung einer VYDAC 214 TP1022-Säule mit einem Bettvolumen von
95 ml und beladen mit 90 mg Protein durchgeführt. Der Gradient startete
mit 0% bis 30% Acetonitril, das 0,1% Trifluoressigsäure enthielt, über die
ersten 10 Minuten, gefolgt von 30% bis 43% Acetonitril über 15 Minuten.
Die mobile Phase wurde 10 Minuten lang bei 43% Acetonitril gehalten.
Das gereinigte rekombitope Peptid YZX wurde bei 43% Acetonitril
eluiert. Die Spaltung und Reinigung wurde mittels SDS-PAGE überwacht.
Die Identifizierung und Reinigung des rekombitopen Peptids YZX wurde
mittels Proteinsequenzanalyse unter Verwendung eines Applied Biosystem
Inc. Protein Sequenators Modell 477A bestimmt.
-
Beispiel 3 Direktes Bindungsassay von
IgE an TRFP-Proteine und Rekombitope
-
Es
wurde eine Western Immunoblot-Analyse der in Beispiel 2 hergestellten
rekombitopen Peptide durchgeführt.
Die Konzentration aller Proteinproben (z. B. TRFP, rekombinante
Kette 1 von TRFP, rekombinante Kette 2 von TRFP, rekombitopes Peptid
XYZ, rekombitopes Peptid XZY, rekombitopes Peptid YXZ, rekombitopes
Peptid YZX, rekombitopes Peptid ZXY und rekombitopes Peptid ZYX)
für die
Gelelektrophorese wurde mittels des BCA-Verfahrens (Pierce Co.)
bestimmt. Alle Proteinproben wurden mit 5 μg/Spur auf das Gel geladen,
außer
TRFP, das mit 10 μg/Spur
geladen wurde. Die Proteintrennung wurde auf einem 15%igen Acrylamidgel
durchgeführt
und der Transfer wurde mittels Elektroblotting bei 1,5 Amps 1,5
Stunden lang auf Nitrocellulosepapier (Schleicher und Schuell, 0,1
Microns) in einer Hoefer-Apparatur gemäß dem Protokoll von Towbin,
H., T. Stachlin, und J. Gordon, PNAS 76: 4350 (1979) durchgeführt. Die
Proteine wurden mit Blotlösung
(25 mM Tris-HCl 7,5, 0,171 M NaCl und 0,5 ml/l Tween 20) gespült. Der
Blot wurde dann eine Stunde lang in einer Blockierlösung blockiert
(1% Milch in Blotlösung).
Plasma von Patient #417, das als Hauptantikörperquelle verwendet wurde,
wurde in Blockierlösung
auf 10% verdünnt
und 1,5 Stunden lang mit nicht genutzter Nitrocellulose vorabsorbiert
(2 cm × 15
cm). Das präparierte
Humanplasma wurde dann über
Nacht auf einem Rundschüttler
mit dem Blotabschnitt des interessierenden Protein inkubiert. Im
Anschluss an die erste Antikörperinkubation
wurde der Blotabschnitt dreimal gewaschen, wobei jeder Waschvorgang
eine fünfzehnminütige Inkubation
in Blotlösung
umfasste. Der zweite, für
humanes IgE spezifische Antikörper
(biotinyliertes Anti-Human-IgE der Ziege, KPL Inc.) wurde auf 1:2500
in Blotlösung
verdünnt
und die Inkubation zwei Stunden lang fortgesetzt. Überschüssiger zweiter
Antikörper
wurde nachfolgend mittels dreier 15-minütiger Inkubationen mit Blotlösung entfernt.
Mit 125I iodiertes Streptavidin (Amersham)
wurde auf 1:2500 in Blotlösung
verdünnt und
1 Stunde lang mit Blots bei 2 μCi
in einem 50 ml Inkubationsvolumen inkubiert. Die Blotabschnitte
wurden anschließend
mit Blotlösung
gewaschen, bis die detektierbare Radioaktivität in der Abfalllösung auf
Hintergrundniveau abnahm. Der Blotabschnitt wurden dann in Klarsichtfolie
eingewickelt und über
Nacht zum Filmen mit einer Cronex Verstärkerfolie bei –80°C ausgesetzt.
Das in 13 dargestellte IgE-Bindungsmuster
zeigt die Reaktivität
von gereinigter TRFP-Kette 1 (Spur 1), Molekulargewicht 6 KD und
Kette 2, ≥ 16
KD. Die rekombinante Kette 1 zeigt starke IgE-Bindung (Spur 2),
während
die Reaktivität
der rekombinanten Kette 2 verglichen mit Kette 1 (Spur 3) vermindert
ist. Die rekombitopen Peptide, die IgE-Bindung zeigen, sind die
rekombitopen Peptide XYZ und ZXY (Spuren 4 bzw. 8). Alle anderen
rekombitopen Peptide sind mittels dieses Analyseverfahrens bei der
IgE-Bindung negativ.
-
Spezifische
Bindung von IgE an rekombitope Peptide wurde auch in ELISA-Assays
nachgewiesen. Assayplatten von Corning (#25882-96) wurden jeweils
mit 10 ng/ml Beschichtungsantigen (d. h., TRFP, Kette 1 (rekombinante
Kette 1 von TRFP), Kette 2 (rekombinante Kette 2 von TRFP), rekombitopes
Peptid XYZ, rekombitopes Peptid XZY, rekombitopes Peptid YXZ, rekombitopes
Peptid YZX, rekombitopes Peptid ZXY und rekombitopes Peptid ZYX),
aufgeführt
in 14, mit 50 μl/Well
beschichtet und über
Nacht bei 4°C
inkubiert. Die Beschichtungsantigene wurden entfernt und die Wells
wurden mit 0,5% Gelatine in PBS, 200 μl/Well 2 Stunden lang bei Raumtemperatur
blockiert. Plasma von Patient #669 wurde seriell mit PBS-Tween 20
(PBS mit 0,05% nichtionischem Detergens Tween-20 Sigma, St Louis
MO) verdünnt
und es wurden 100 μl/Well
zugegeben und über
Nacht bei 4°C
inkubiert (Plasmaverdünnungen
werden in zweifacher Ausführung
getestet). Der zweite Antikörper
(biotinyliertes Anti-Human-IgE der Ziege, 1:1000, Kirkegaard & Perry Laboratories
Inc. Gaithersburg, MD) wurde mit 100 μl/Well eine Stunde lang bei
Raumtemperatur zugegeben. Diese Lösung wurde entfernt und dann
wurde Streptavidin-HRPO, 1:10.000 (Southern Biotechnology Associates,
Inc., Birmingham, AL) mit 100 μl/Well
eine Stunde lang bei Raumtemperatur zugegeben (alle Wells wurden
zwischen jedem Inkubationsschritt dreimal mit PBS-Tween gewaschen).
Ein TMB-Membran-Peroxidase-Substratsystem (Kirkegaard & Perry Laboratories)
wurde frisch gemischt und mit 100 μl/Well zugegeben. Die Farbe
durfte sich 2–5
Minuten lang entwickeln. Die Reaktion wurde durch Zugabe von 100 μl/Well 1
M Phosphorsäure
gestoppt. Die Platten wurde auf einem Microplate EL 310 Autoreader
(Biotek Instruments, Winooski, VT) mit einem 450 nm-Filter ausgelesen.
Die Extinktionsniveaus der Wells in doppelter Ausführung wurden
gemittelt. Die graphisch aufge tragenen Ergebnisse (log der Verdünnung gegen
Extinktion) der ELISA-Assays sind in 14 dargestellt.
-
Die
in 14 gezeigten ELISA-Ergebnisse zeigen ein hohes
Niveau von IgE-Bindung
an TRFP und eine etwas geringere Bindung an die rekombinante TRFP
Kette 1 (Kette 1) und Kette 2 (Kette 2). Die beiden rekombinanten
Ketten zeigen äquivalente
Bindung mit dem IgE des spezifischen Patienten. Nur das rekombitope
Peptid ZXY zeigt eine klare Reaktivität mit IgE. Die Bindung der
anderen rekombitopen Peptide ist am oder nahe am Hintergrundniveau
mit einem geringfügigen
Signal vom rekombitopen Peptid XYZ. Um nachzuweisen, dass rekombitope
Peptide in gleichen Mengen sowohl im ELISA- als auch im Western-Assay
vorhanden waren, wurden Anti-Peptid-Antiseren als eine positive
Kontrolle verwendet und diese ergaben recht äquivalente Signale bei allen
Spuren und Wells mit rekombitopen Peptiden.
-
Beispiel 4 Humane T-Zell-Epitopantwort
auf rekombitope Peptide
-
Die
humane katzenallergische T-Zellantwort auf rekombitope Peptide wurde
untersucht. Periphere mononukleäre
Blutzellen (PBMC) wurden durch Ficoll-Hypaque-Zentrifugation von 60 ml heparinisiertem,
peripherem Blut von gegen Katzen allergischen Patienten, die klinische
Symptome der Katzen-Allergie zeigten und deren Hauttest auf Katzenextrakt
positiv war, gereinigt. Es wurden 10 Millionen PBMC eines einzelnen
Patienten in 10 ml RPMI-1640 (Gibco), das 5% vereinigtes humanes
AB-Serum enthielt und mit Glutamin, Penicillin, Streptomycin und
HEPES-Puffer ergänzt
war, in der Gegenwart von 10 μg
affinitätsgerenigtem
nativem TRFP/ml der Kultur oder mit 25 μg gereinigtem, ungespaltenem
rekombitopem Peptid YXZ/ml der Kultur oder mit 25 μg gereinigtem,
gespaltenem rekombitopem Peptid YZX/ml der Kultur bei 37°C 7 Tage
lang kultiviert. Rekombitopes Peptid YZX wurde wie in Beispiel 2
beschrieben mit Thrombin gespalten. Lebensfähige Zellen wurden anschließend durch
Ficoll-Hypaque-Zentrifugation gereinigt und für weitere 2 Wochen in RPMI-1640/5%
AB-Serum, das 5 Einheiten rekombinantes humanes IL-2/ml und 5 Einheiten
rekombinantes humanes IL-4/ml enthielt, kultiviert. Die ruhenden
T-Zellen wurden dann in einem zweiten Proliferationsassay unter
Verwendung einer 96-Well-Mikrotiterplatte untersucht, um die T-Zellantworten
auf die verschiedenen TRFP-Proteine oder -Peptide (TRFP-Antigene)
zu bewerten. Für
das Assay wurden 2 × 104 ruhende T-Zellen 3 Tage lang bei 37°C in der
Gegenwart von 2 × 104 mit autologem Estein-Barr-Virus transformierten
B-Zellen (25.000
Rads) als antigenpräsentierende
Zellen mit verschiedenen Konzentrationen an Antigen in 200 μl pro Well
kultiviert. Jeder Well erhielt anschließend 16 Stunden lang 1 μCi tritiummarkiertes
Thymidin. Die eingebauten Zähler
wurden auf Glasfaserfiltern gesammelt und für eine flüssige Sczintillationszählung verarbeitet. Die
Stimulationsindizes für
Antworten auf jedes Antigen wurden dann als die maximalen CPM als
Reaktion auf das Antigen geteilt durch die CPM des Kontrollmediums
berechnet. Ein Stimulationsindex von 2,5 wurde als eine positive
T-Zellantwort betrachtet. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse von
3 solcher Experimente (Patienten 522, 519 und 386) ist in 15a, 15b und 15c dargestellt. Verglichen mit den in 15a und 15b gezeigten
Experimenten, wurde in dem in 15c gezeigten
Experiment Fel-1.4 (Kette 1, Aminosäurereste 6–17) durch Fel-1.2 (Kette 1, Aminosäurereste
1–17)
ersetzt und Fel-33.3 (Kette 2, Aminosäurereste 26–40) wurde durch Fel-18 (Kette
2, Aminosäurereste
23–48)
ersetzt, um den konstituierenden Aminosäuren der Peptide X und Z mehr
zu ähneln.
Außerdem
wurde in diesem Experiment ein von der Y-Z-Verbindung des rekombitopen
Peptids YZX abgeleitetes Peptid (Aminosäurereste 50–55 der Kette 1 von TRFP und
Aminosäurereste
14–19
von Kette 2 von TRFP) und ein von der Z-X-Verbindung des rekombitopen
Peptids YZX (Aminosäurereste
34–39
von Kette 2 von TRFP und Aminosäurereste
7–12 von
Kette 1 von TRFP) abgeleitetes Peptid synthetisiert und untersucht.
Diese Verbindungspeptide wurden hergestellt, um zu bestimmen, ob
diese Gebiete des rekombitopen Peptids YZX ein nicht-natives Epitop
erzeugen, wenn sie in dem rekombitopen Peptid gebildet werden.
-
Die
Ergebnisse deuten daraufhin, dass T-Zellen von Patient 522, die
mit nativem TRFP stimuliert wurden, positiv auf natives TRFP, rekombitopes
Peptid YXZ, Peptide Y, Fel-14.2 und Fel-17 reagieren. Im Gegensatz
dazu reagieren mit rekombitopem YXZ stimulierte T-Zellen weniger
gut auf natives TRFP, reagieren jedoch in einem ähnlichen Ausmaß oder besser
auf eine Anzahl an synthetischen Peptiden, die Teilen des TRFP-Moleküls entsprechen,
einschließlich
Peptid X, Peptid Y, Peptid Z, Fel-4, Fel-3.1, Fel-2, Fel-14.2, Fel-17 und
Fel-18. Ähnliche
Ergebnisse eines Experiments mit T-Zellen von Patient 519 sind in 15b dargestellt. Mit nativem TRFP stimulierte
T-Zellen dieses Patienten reagieren auf natives TRFP, rekombitopes
Peptid YXZ und Peptide Y. Wurden die Zellen des gleichen Patienten
mit rekombitopen Peptid YXZ stimuliert, wurden positive Reaktionen
auf natives TRFP, rekombitopes Peptid YXZ, Peptid X, Peptid Y, Peptid
Z, Fel-3.1, Fel-4 und Fel-17 nachgewiesen. 15c zeigt
ein ähnliches
Experiment, das gereinigtes gespaltenes Rekombitop YZX als stimulierendes
Antigen umfasste. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass T-Zellen
von Patient 386, die mit nativem TRFP stimuliert wurden, positiv
auf natives TRFP, rekombitopes Peptid YZX, Peptid X, Peptid Y, Fel-3.1
und Fel-14.2 reagieren.
Im Gegensatz dazu reagieren mit rekombitopen YZX stimulierte T-Zellen in einem ähnlichen
Ausmaß oder
besser auf natives TRFP, rekombitopes Peptid YZX, Peptid X, Peptid
Y, Fel-2, Fel-3.1, Fel-14.2 und Fel-17. Diese Daten deuten daraufhin,
dass mindestens bei drei dieser Patienten T-Zellen effizient TRFP-T-Zell-Epitope erkennen
können,
wenn sie als ein rekombitopes Peptid präsentiert werden. Es werden
keine in diesen Experimenten untersuchten, im nativen TRFP-Molekül vorhandenen
Epitope im Zusammenhang des rekombitopen Peptids YXZ zerstört. Die
Fähigkeit
der rekombitopen Peptide YXZ oder YZX, TRFP-Epitope in diesen Experimenten
zu präsentieren,
scheint verglichen mit dem nativen Molekül größer zu sein. Die Ergebnisse
von Patient 386 zeigen, dass Peptide, die aus den Verbindungsbereichen
des Rekombitops YZX stammen (YZ-Verbindungspeptide und ZX-Verbindungspeptid),
nicht von T-Zellen erkannt werden, wenn sie in einem rekombitopen
Peptid vorkommen; daher werden in den Verbindungsbereichen keine nicht-nativen
Epitope erzeugt.
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Beispiel 5 Murine T-Zell-Antwort auf rekombitope
Peptide
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Mäuse wurden
mit rekombitopen Peptid YZX immunisiert, um zu bestimmen, ob die
in dem von TRFP abgeleiteten rekombitopen Peptid enthaltenen T-Zell-Epitope
eine T-Zellantwort stimulieren können.
Das Assay bestimmte die Fähigkeit
von Lymphknotenzellen, sowohl auf die einzelnen rekombitopen Peptide
als auch auf das immunisierende Antigen zu reagieren.
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10
B6CBAF1-Mäuse
wurden subkutan an der Schwanzbasis und in der Schenkelregion mit
100 μg rekombitopem
Peptid YZX in kompletten Freundschem Adjuvans immunisiert. Nach
10 Tagen wurden die inguinalen, paraaortischen und poplitealen Knoten
der immunisierten Mäuse
entfernt und vereinigt. Die Lymphknotenzellen wurden in kaltem RPMI-1640
mit 1% fötalem
Rinderserum (FBS) mittels Passage durch ein Stahlnetz aus rostfreiem
Stahl suspendiert. Die Zellen wurden 2 Mal mit kaltem RPMI-1640
gewaschen, das 1% FBS enthielt, und bei 4°C gehalten.
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Die
Lymphknotenzellen wurden mit 4 × 106 Zellen/ml in RPMI-1640 mit 10% FBS, 250 μg/ml Penicillin G,
100 μg/ml
Streptomycin, und 5 × 10–5 M
2-Mercaptoethanol ausplattiert. Die Zellen wurden mit Antigen (d. h.,
rekombitopes Peptid YZX, rekombitopes Peptid ZYX, rekombitopes Peptid
XZY, Peptid X, Peptid Y, Peptid Z, Peptide X, Y und Z und Amb a
I) wie angegeben (16) kultiviert. Nach 24 Stunden
wurden 50 μl
des Überstands
aus jeder Kultur entfernt und über
Nacht eingefroren, um eine Verschleppung von lebenden Zellen zu
beseitigen. Der Überstand
wurde auf 37°C
erwärmt
und gewaschen. CTLL-2-Indikatorzellen (ATCC # TIB 214) wurden zugegeben
(5 × 103 Zellen/Well). Diese Indikatorzelllinie
benötigt
IL-2 für
fortgesetztes Wachstum. Nach 24 Stunden wurde H3-Thymidin
(1 μCi/Well)
zugegeben und die Zellen wurden weiterhin 4 Stunden lang inkubiert.
Die Platten wurden eingefroren und aufgetaut, auf einem Tomtec 96-Well-Harvester
(Tomtec, Orange, Con.) geerntet und auf einem Betaplate-Betazähler (Pharmacia,
Gaithersburg, MD.) gezählt.
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Die
vereinigten Lymphknotenzellen reagieren gut in vitro als Antwort
auf Kultur mit rekombitopem Peptid YZX, gemessen durch IL-2-Produktion
(16). Der Hintergrund aus Medium allein wies durchschnittlich 1500
cpm auf. Die T-Zellantwort auf das rekombitope Peptid YZX kann eine
Folge einer oder einer Kombination von Antworten auf die einzelnen
im Peptid enthaltenen Epitope sein, die zur Konstruktion des rekombitopen
Peptids verwendet wurden (d. h., Peptide X, Y und Z). Weitere rekombitope
Peptide sowie die einzelnen Peptide X, Y und Z wurden mit den Lymphknotenzellen
kultiviert und die T-Zellantwort wurde bestimmt. Es gab eine signifikante
Antwort auf jedes der Peptide X, Y und Z, die konstituierenden Peptide.
Es gab starke T-Zellantworten auf mehrere andere rekombitope Peptide
ZYX und XZY. Es gab eine kleine, aber signifikante T-Zellantwort
auf ein rekombinantes Amb a I-Präparat,
das die gleiche aminoterminale Leadersequenz wie die rekombitopen
Peptide aufwies.
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Beispiel 6 Anwendung der Rekombitope auf
die Diagnose von allergischen Erkrankungen
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Die
rekombitopen Peptide können
als eine neue Form der Diagnose der Überempfindlichkeit auf ein Proteinallergen
oder ein Proteinantigen von Nutzen sein. Zum Beispiel können, obwohl
bevorzugte erfindungsgemäße rekombitope
Peptide IgE nicht binden, bestimmte, von Proteinallergenen abstammende
rekombitope Peptide in der Lage sein, IgE von allergischen Patienten
zu binden. Diese rekombitopen Peptide könnten für Hauttests als ein genaues
Assay für
spezifische Hypersensitivität
vom Sofort-Typ (ITH, Immediate Type Hypersensitivity) in einem Individuum
auf das Proteinallergen, aus dem das rekombitope Peptid stammt,
verwendet werden. Die Allergene für das Hervorrufen der ITH-Antwort
könnten
auch rekombinant hergestellte Allergene, biochemisch gereinigte
Allergene aus natürlichen
Quellen zusätzlich
zu rekombitopen Peptiden sein, wobei die einzige Vorraussetzung
ist, dass sie ein hohes Maß an
spezifischer IgE-Reaktivität
zeigen. Rekombitope Peptide, die keine, oder eine sehr geringe,
Reaktivität
mit humanem IgE zeigen, aber T-Zell-Epitope enthalten, die mit einem Proteinallergen
reagieren, können
verwendet werden, um eine Hypersensitivität vom verzögerten Typ (DTH, Delayed Typ
Hypersensitivity) in einem Individuum hervorzurufen, das auf das
Allergen, aus dem die Epitope stammen, empfindlich reagiert. Die
allergenen Formen zur Erzeugung der DTH-Antwort können isolierte
rekombitope Peptide, rekombinante Allergene oder chemisch modifizierte
natürliche
oder rekombinanten Allergene sein (z. B. mit KOH behandeltes TRFP).
Wiederum ist eine Hauptanforderung des DTH-provozierenden Allergens/Antigens
das Fehlen von IgE-Bindungsreaktivität, oder wenn eine solche Bindung
auftritt, das Fehlen von Mediatorfreisetzung aus Mastzellen oder
Basophilen und der Fähigkeit,
T-Zellen in einem Individuum bei Verabreichung zu stimulieren. Eine
positive DTH deutet auf T-Zellen im Individuum hin, die für die Epitope
innerhalb des rekombitopen Peptids spezifisch sind. Im Allgemeinen
sind rekombitope Peptide größere Moleküle als Peptide,
die ein einzelnes T-Zell-Epitop enthalten, und sind daher für den DTH-Test
vorteilhaft. Da die rekombitopen Peptide größere Moleküle sind, wird angenommen, dass
sie in der Haut verbleiben sollten (Injektionsstelle), was das Einströmen von
T-Lymphozyten und anderen Zellen, die zur DTH-Hauptantwort beitragen,
ermöglicht.
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Die
ITH-Antwort, die innerhalb von 15 bis 30 Minuten des Hauttests auftritt,
kann zusammen mit einer DTH-Antwort verwendet werden, wobei die
DTH-Antwort 48–72
Stunden später
auftritt. Genau diese Kombination dieser Assays für zwei unterschiedliche
Arten von mit allergischen Erkrankungen verbundenen Reaktivitäten stellt
eine neue diagnostische Formulierung dar. Das Aufbringen eines rekombitopen
Peptids auf die Haut während
eines Hauttests kann ein unterschiedliches Format zum Hervorrufen
einer Antwort gegenüber einer
anderen erfordern (ITH versus DTH). Zum Beispiel kann die ITH-Antwort
in einem Individuum durch einen Pricktest mit einer sehr geringen
Menge einer therapeutischen Zusammensetzung hervorgerufen werden, die
ein rekombitopes Peptid (in diesem Fall ein IgE-reaktives rekombitopes
Peptid) und einen pharmazeutisch unbedenklichen Träger oder
Verdünnungsmittel
umfasst. Um eine DTH-Antwort hervorzurufen, wird eine große Menge
einer therapeutischen Zusammensetzung, die ein rekombitopes Peptid
(in diesem Fall ein nicht-IgE-reaktives
rekombitopes Peptid) und einen pharmazeutisch unbedenklichen Träger oder
Verdünnungsmittel
umfasst, mittels einer intradermalen Injektion oder einem Tine-Test
(Stempeltest) aufgebracht (beide Formen werden für TB-Tests durch DTH verwendet).
Siehe Immunology (1985) Roitt, I. M., Brostoff, J., Male, D. K.
(Hrgs.), C. V. Mosby Co., Gower Medical Publishing, London, NY,
S. 19.2–19.18;
pp. 22.1–22.10.
Im Anschluss an die Diagnose mit erfindungsgemäßen rekombitopen Peptiden können Individuen
für eine
spezifische Desensibilisierungstherapie ausgewählt werden, in dem in einer
Testreihe IgE-Reaktivität
und T-Epitop-Reaktivität
definiert wird.
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